Caroline Keller
Modern Love Der Status Quo der Liebe im Jahr 2020
Caroline Keller Abschlussarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign (B.A.) an der Hochschule Mannheim
Modern Love Der Status Quo der Liebe im Jahr 2020
Impressum Modern Love – Der Status Quo der Liebe im Jahr 2020 Abschlussarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign (B. A.) Text und Gestaltung: Caroline Keller Betreuung: Professor Veruschka Götz Druck: A8 Druck- und Medienservice | Zentrale Klärwerkstr. 1A, 13597 Berlin-Spandau Schriften: Josefin Sans, Bodoni URW Farben: 0|0|0|100, 0|0|0|50, 0|100|0|0, 0|50|0|0, 0|30|0|0 Bevor wir beginnen, noch ein kurzer Hinweis: Ich liebe euch alle, ob schwarz, weiß, grün, gelb, rot, lila, weiblich, männlich, divers, nonbinary, fluid, hetero-, homo-, bi-, sapio- oder asexeull, aber der Lesbarkeit und Einfachheit zuliebe wird in dieser Arbeit bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Wörtern meist die männliche oder weibliche Form verwendet. Bei Situationsbeschreibungen sind die Formulierungen bewusst neutral gehalten. Sollte trotzdem der Eindruck entstehen, es würde hier nur um den heteronormativen Standard gehen: Dem ist nicht so, es findet keinerlei Wertung statt. #spreadthelove
FĂźr die Liebe
006 – 011 Modern Love Einführung
012 – 023 L-O-V-E
Was ist Liebe?
024 – 033 Can’t Help Falling In Love Verliebt sein
034 – 051 Double Soul Beziehungen
052 – 069 Dry Your Eyes
Das Ende der Liebe
070 – 081 Everybody Hurts Liebeskummer
082 – 095 Feuer und Öl Es ist kompliziert
096 – 113 Liebe in Zeiten der Follower Liebe und Internet
114 – 141 Is’ nur Kino
Liebe in Film und Fernsehen
142 – 143 Modern Love Resümee
144 – 163 Quellenverzeichnis
Modern Love – Einführung
„This modern love brea This modern love waste Bloc Party – This Modern Love (2004)
Modern Love
Die Liebe, ein wunderliches Phänomen. Sie begegnet uns in allen möglichen Situationen unseres Lebens, um die Liebe kommt man einfach nicht herum, egal wie sehr man sich dagegen sträubt. Alles ist voller Liebe: Musik, Film, Fernsehen, Kunst, Bücher, Zeitschriften, Soziale Medien, Websites, Blogs, Videos und so weiter. Kein anderes Thema wurde so oft behandelt, besungen, beschrieben oder andersweitig verarbeitet, der Mensch liebt die Liebe und der Mensch liebt es, diese Liebe zum Ausdruck zu bringen. Seit Anbeginn der Zeit versucht der Mensch die Liebe zu ergründen, zu erklären, zu analysieren und fassbar zu machen, doch bisher ist es niemandem wirklich gelungen. Das liegt unter anderem daran, dass die Liebe kein immer gleichbleibender Gegenstand ist. So wie die Menschheit sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelt und verändert hat, so hat es auch die Liebe, beziehungsweise die Art der Menschheit die Liebe wahrzunehmen und mit ihr umzugehen. Wie also sollte man es schaffen, ein sich ständig veränderndes Phänomen fassbar zu machen? Das ist unmöglich. Doch wir können versuchen, den Status Quo dessen festzustellen, was wir in unserer heutigen Gesellschaft unter dem Begriff „Liebe” verstehen und wir können versuchen nachzuvollziehen, wie wir an diesem Punkt angelangt sind. Hat sich unsere Art zu lieben durch das Internet, insbesondere durch Soziale Medien, Onlinedating, Streamingdienste und die damit einhergehenden Einflüsse, im Vergleich zur Vergangenheit verändert? Sind wir überhaupt noch fähig zu lieben und uns zu binden, in einer Zeit in welcher der nächstbeste Partner nur einen Klick entfernt ist? Und wie stark werden wir durch äußere Einflüsse in unserer Einstellung zum Thema Liebe beeinflusst? Diese und weitere Fragen werde ich versuchen, in „Modern Love“ zu beantworten.
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Einführung
Doch ich würde mir niemals anmaßen, diesen Fragen alleine auf den Grund zu gehen, deshalb hole ich mir Verstärkung von den großen und einflussreichen Poeten der letzten Dekaden, suche Inspiration in ihren weisen Worten, nutze ihre Zeilen um meine eigenen zu stützen und meine Thesen zu untermauern. Die Rede ist von Musikern. Von allen Bereichen der menschlichen Schöpfungskraft ist die Musik wohl derjenige, in welchem sich am häufigsten mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt wurde. Man findet kaum ein Musikstück, ob aktuell oder aus vergangenen Zeiten, in dem sich nicht im weitesten Sinne mit der Liebe oder einer ihrer Begleiterscheinungen beschäftigt wird. Musiker finden oft genau die richtigen Worte, um ein bestimmtes Gefühl oder einen Zustand zu beschreiben und so führen ihre Worte in Form von Zitaten wie ein roter Faden durch die verschiedenen Aspekte des Themas Liebe, die wir in den folgenden Kapiteln näher betrachten werden. Neben Musikern, deren Worte zwar meist zeitlos, aber eben deshalb auch nicht immer aktuell sind, bediene ich mich in dieser Arbeit noch eines weiteren Hilfsmittels, das aktueller nicht sein könnte: Memes. Ähnlich wie mancher Liedtext, bringen auch Memes Dinge so kurz und knapp auf den Punkt, dass man es besser nicht ausdrücken könnte und deshalb in manchen Fällen auch nicht sollte. Nichts prägt die aktuelle „Generation Internet” so sehr wie Memes und etwas, das einen so großen Einfluss auf eine ganze Generation hat, darf in dieser Arbeit nicht nur nicht außer Acht gelassen werden, sondern sollte der Argumentation unterstützend zur Seite stehen. Außerdem habe ich, um das Thema von möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können und nicht nur meinen eigenen Standpunkt zu verdeutlichen, im Vorfeld eine Umfrage erstellt und einige der Antworten in Form von Einzelzitaten oder gesammelten „Zitatblöcken” mit in die Kapitel einfließen lassen. So kommen Menschen verschiedenster Altersklassen und Einstellungen zu Wort, einige der Antworten haben mir völlig neue Denkanstöße gegeben und so meine Arbeit enorm bereichert. Wie genau sich die Gruppe der Befragten zusammensetzt, wird neben weiteren Informationen bezüglich der Umfrage, im dritten Kapitel beschrieben.
Zusammen mit meinen Helfern, den Musikern, Memes und Menschen, werde ich also versuchen, den Ist-Zustand der Liebe in unserer heutigen Gesellschaft zu ergründen. Hat sich die Liebe verändert? Haben wir uns zusammen mit der Liebe verändert? Oder hat am Ende die Art und Weise wie die Liebe sich verändert hat uns verändert? Eines ist klar: Irgendetwas hat sich verändert. Ob in eine positive, eine negative oder eben einfach in eine „andere”, neue Richtung? Das werden wir sehen. Und nun verliere ich nicht noch mehr Worte, sondern wünsche jedem einzelnen Menschen, der diese Arbeit in den Händen hält, viel Freude mit meinem Versuch, mich drei Monate lang am Stück ausschließlich mit dem Thema Liebe zu beschäftigen, ohne dabei vollkommen verrückt zu werden. Viel Spaß mit „Modern Love”.
Modern Love
aks me. es me.“
Modern Love – Einführung
Einführung
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L-O-V-E – Was ist Liebe?
„L is for the way you loo O is for the only one I se V is very, very extraordi E is even more than any Love is all that I can give Love was made for me a
L-O-V-E
Nat King Cole – L-O-V-E (1964)
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Was ist Liebe?
ok at me, ee, inary, yone that you adore. e to you (…) and you.“
L-O-V-E – Was ist Liebe?
Bevor wir tiefer in das Thema eintauchen, stellen wir uns die größte Frage direkt zu Beginn: Was ist Liebe überhaupt? Ein Gefühl? Lebensziel? Sex? Das Wörterbuch definiert Liebe wie folgt:
Lie·be (Substantiv, feminin (die))
Definitionen von Oxford Languages
Ganz schön trockene Beschreibung, für die wohl vielfältigste Sache der Welt. Doch kann man die Liebe überhaupt in Worte fassen? Wahrscheinlich nicht, zumindest nicht in einer so stark komprimierten Form wie einer Definition, aber man kann der Liebe auf den Grund gehen, ihre verschiedenen Aspekte beleuchten, Fragen stellen und versuchen Antworten zu finden. Sind diese Antworten allgemeingültig? Auf gar keinen Fall. Jeder Mensch liebt anders, auf seine eigene Art und Weise. Einige denken vielleicht geliebt zu haben, stellen aber mit etwas Abstand fest, dass es doch nicht so war, andere wiederum realisieren erst im Nachhinein, dass sie geliebt haben und wieder andere denken garnicht darüber nach, oder benutzen den Begriff so inflationär, dass er jegliche Bedeutung verliert.
L-O-V-E
*starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem (nahestehenden) Menschen, „mütterliche, kindliche, reine, innige Liebe” *auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä., „die wahre, große Liebe” *sexueller Kontakt, Verkehr *gefühlsbetonte Beziehung zu einer Sache, Idee o. Ä., „die Liebe zum Geld, zum Beruf” *Gefälligkeit; freundschaftlicher Dienst, „jemandem eine Liebe erweisen”
Was ist Liebe?
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Bianca: „Ich erkläre Dir gerne den Unterschied zwischen MÖGEN und LIEBEN. Also ich MAG meine Sneakers, aber ich LIEBE meinen Prada-Rucksack.“ Chastity: „Ich LIEBE meine Sneakers.“ Bianca: „Ja, aber nur weil Du keinen Prada-Rucksack hast.“ „10 Dinge, die ich an Dir hasse” 1999
Abb. 1: Chastity und Bianca sprechen über den Unterschied zwischen „LIEBEN” und “MÖGEN”. „10 Dinge, die ich an Dir hasse” 1999
L-O-V-E
Der inflationären Verwendung des Wortes „Liebe“ sind wir wohl alle ein Stück weit schuldig und sie lässt sich am besten anhand der „Liebe“ zu materiellen Dingen sehen: Lieben Bianca und Chastity (Abb. 1) ihre Kleidungsstücke? Wahrscheinlich eher nicht, es sei denn, sie identifizieren sich als Objektophil, bzw. Objektsexuell. In diesem Falle möchte ich ihnen die Liebe zu Rucksäcken und Sneakers nicht absprechen, aber im Regelfall kann man davon ausgehen, dass es sich hier nicht um Liebe handelt. Auch wenn davon gesprochen wird, ein bestimmtes Gericht oder Getränk, einen Film, eine Serie oder ein Lied zu lieben, handelt es sich selbstverständlich nicht um Liebe, sondern um den eigenen Geschmack, um Präferenzen, eine Art auszudrücken, dass man aus einer Auswahl verschiedenster Dinge, dieses bestimmte „Ding“ ganz besonders gerne mag. Ähnlich verhält es sich auch, wenn wir einen bestimmten Menschen besonders gerne mögen, durch die häufige Verwendung des Wortes geht ein „Ich liebe dich“ meist über die Lippen, bevor sich das tatsächliche Gefühl überhaupt eingestellt hat.
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Was ist Liebe?
Sollten wir das Wort „Liebe“ deshalb aus unserem täglichen Sprachgebrauch streichen? Natürlich nicht, aber ich denke, wir sollten reflektierter mit ihm umgehen und vor allem im romantischen Kontext uns selbst und unsere Gefühle hinterfragen, bevor wir von Liebe sprechen. Gerade in jungen Jahren werden häufig Beziehungen eingegangen, obwohl es dafür eigentlich keine emotionale Grundlage gibt. Meistens passiert das aus dem Gefühl heraus, man MÜSSE eine Beziehung eingehen, um nicht als Spätzünder zu gelten, man beugt sich einer Art Gruppenzwang. Doch nicht nur Teenager suchen Bestätigung durch Beziehungen, dieses Phänomen lässt sich in so ziemlich jeder Altersgruppe beobachten. Menschen gehen Beziehungen oft nicht aus Liebe ein, sondern einzig und allein aus dem Grund eine Beziehung führen zu wollen. Dass sie dafür vielleicht überhaupt nicht bereit sind, tritt in den Hintergrund. Wann ist man bereit für die Liebe? Ein momentan sehr beliebtes und viel besprochener Aspekt rund um das Thema Liebe, ist die Liebe zu sich selbst und ihre Auswirkung auf unser Wohlbefinden und die Beziehung zu anderen. Auch hier gibt es diverse Redensarten, Phrasen, Zitate oder sonstiges, nach denen sich gerne gerichtet wird. Eines davon ist: „Erst wenn du dich selbst liebst, kannst du auch andere lieben.“ Obwohl mit Sicherheit auch viel Wahrheit in dieser Redensart steckt, ist sie dennoch mit Vorsicht zu genießen. Was bedeutet es, sich selbst zu lieben? MUSS man sich selbst lieben, mit allem was dazugehört? Ist man nicht dazu fähig jemand anderen zu lieben, bevor man sich selbst liebt?
„It’s better than I ever even knew, they say that the world was built for two, only worth living if somebody is loving you.”
Abb. 2, Quelle: Instagram (@theclassypeople)
Viele Menschen fühlen sich ohne einen Partner nicht „vollständig“, wertlos, ungeliebt, denken sie wären nicht attraktiv oder hübsch genug, um einen Partner zu finden. Sie verlieren sich in einer negativen Endlosspirale und strahlen das auch nach außen. Gerade diese negative Grundhaltung und der Irrglaube, nur mit, beziehungsweise durch eine Beziehung glücklich werden zu können und die teils verzweifelte Ausstrahlung, die damit einhergeht, sind oft der Grund, wieso man auf andere Menschen nicht „attraktiv“ wirkt. Es ist niemandes Aufgabe einen anderen Menschen glücklich zu machen. Auch wenn oft gerne von der „besseren“ oder „anderen Hälfte“ gesprochen wird (Abb. 2), sollte das eigene Wohlbefinden und Glück niemals von einem anderen Menschen abhängig gemacht werden, denn dann handelt es sich nicht um Liebe, sondern um puren Egoismus. Allerdings kann der richtige Partner unter Umständen auch dabei helfen, über die eigenen vermeintlichen Fehler und Makel hinwegzusehen, sie zu akzeptieren und mit der Zeit vielleicht sogar „lieben“ zu lernen. Das ist allerdings nur ein netter Bonus und sollte nicht zur Lebensaufgabe des Partners gemacht werden.
L-O-V-E
Lana Del Rey – Video Games (2011)
Was ist Liebe?
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Auch sollte unbedingt zwischen Selbstliebe und Selbstverliebtheit unterschieden werden, denn nur, weil ich mich selbst für die tollste Person halte, die auf Erden wandelt, bedeutet das noch lange nicht, dass ich dazu fähig bin, eine gesunde Beziehung zu einem anderen Menschen zu führen. Wahrscheinlich bedeutet es sogar das genaue Gegenteil, denn gesunde Beziehungen können nur auf Augenhöhe stattfinden. Das betrifft nicht nur romantische Beziehungen aller Art, sondern auch freundschaftliche, familiäre und berufliche Beziehungen. Wer sich selbst für das Nonplusultra hält, tut sich vermutlich eher schwer damit, auch einmal die Bedürfnisse einer anderen Person in den Vordergrund zu stellen oder Kompromisse einzugehen, wenn es darauf ankommt. Ich würde also nicht sagen, dass es essenziell ist, sich selbst zu lieben, um auch jemand anderen lieben zu können, viel wichtiger ist es, sich bewusst zu machen, dass der eigene Selbstwert nicht davon abhängig ist, ob man einen Partner hat oder nicht und im Falle einer Partnerschaft nicht zu vergessen, nicht nur die eigenen Makel und Fehler zu akzeptieren (Abb. 3), sondern auch die des Gegenübers.
Abb. 3, Quelle: Instagram (@hornyshrimp)
„Ist die Liebe nur der kürzeste Weg zum Glück? Wenn du einmal da bist bringt sie dich wieder zurück an den Anfang, dort wo du warst und dann fängt das ganze Spiel wieder von vorne an.” Maeckes – Kürzester Weg zum Glück (2014)
L-O-V-E
Oft lässt einen das starke Gefühl des Verliebtseins, vor allem in der Anfangsphase, aber auch schwerwiegendere Probleme kurzzeitig vergessen, sie rücken in den Hintergrund, erscheinen als nicht so wichtig oder gar gelöst. So verhält es sich nicht nur mit den eigenen Problemen, sondern auch mit denen, die der zukünftige Partner eventuell mit sich bringt. Doch von diesem kurzfristigen Zustand sollte man sich nicht blenden lassen, denn die Probleme holen einen eher früher als später wieder ein und sorgen unweigerlich für Ärger, den man sich hätte sparen können. Es gilt also, die Balance zu finden, eine gesunde und reflektierte Beziehung zu sich selbst zu führen. Man muss sich nicht lieben, aber man sollte sich über die eigenen Bedürfnisse und Probleme im Klaren sein und auch in der Lage sein als eigenständiger Mensch zu funktionieren, bevor man sich in eine Beziehung stürzt und von seinem Gegenüber erwartet, die Lösung aller Probleme zu sein. Und wenn wir gerade schon von Erwartungen sprechen...
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Was ist Liebe?
Die große Liebe Immerwährende, unendliche Liebe. Man trifft sich zufällig auf der Straße, auf einer Party, im Bus oder im Café, die Blicke kreuzen sich, es ist Liebe auf den ersten Blick. Und nicht nur das, nein, es ist DIE EINE große Liebe, die, für die es sich zu kämpfen lohnt, denn etwas besseres wird nie wieder passieren. Alle Probleme sind wie weggefegt, das Leben ist schön, die Vögel singen, oder um es mit den unsterblichen Worten von K.I.Z. zu sagen:
„Ich hab’ mein’ Astralkörper mit Kokosöl eingerieben, ich seh dein Arsch ist Mörder und lass meine Reifen quietschen. Ich springe aus meinem Wagen und tanz für dich, die Palmen auf der Straße setzen sich in Brand für dich.” K.I.Z.. – Ringelpiez mit Anscheißen (2009)
Traumhaft schön. Doch existiert die große Liebe, oder ist sie nur ein Mythos, der uns seit Kindertagen von Disney und Hollywood vorgegaukelt wird, um uns bei Laune zu halten? Ist es nicht viel realistischer, dass es für verschiedene Punkte unseres Lebens auch den jeweils passenden Begleiter gibt? Wenn es um das Thema „Große Liebe vs. Lebensabschnittsgefährten“ geht, scheiden sich die Geister. Romantiker gegen Realisten, Optimisten gegen Pessimisten, Träumer gegen Pragmatiker? Zu welchem Lager man sich zählt, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Man könnte wohl sagen, dass es die große Liebe an sich gibt, aber nicht jeder Mensch das Glück hat, diese auch zu finden und am Leben zu erhalten. So ähnlich las sich auch eine Antwort der Umfrage auf die Frage nach der großen Liebe und auch generell hatten die Befragten zu diesem Thema besonders viel zu sagen:
„Ich denke, dass es in verschiedenen Lebensabschnitten auch verschiedene Menschen gibt, die zu einem passen. Aber man kann sich genauso gemeinsam entwickeln und sich in den verschiedenen Lebensabschnitten immer wieder neu aneinander anpassen.“ „Ich glaube daran, dass es möglich ist, für den Rest seines Lebens mit einer Person zusammen zu sein, wenn man bereit ist, Kompromisse einzugehen und offen kommuniziert. „Partner für verschiedene Lebensabschnitte“ ist nur eine faule Ausrede für Leute, die nicht an ihren Beziehungen arbeiten wollen.“
Der Großteil der Befragten glaubt an die große Liebe, allerdings geknüpft an Bedingungen. Besonders häufig fallen Begriffe wie „Arbeit“, „Anpassung“ und „Kompromisse“. Sollte die große Liebe nicht einfach sein? Perfekt? Und wenn alles perfekt ist, an was sollte man dann arbeiten müssen? Oder ist auch die Vorstellung, dass mit dem perfekten Partner alles von alleine funktioniert nur ein erlerntes Denkmuster? Die große Liebe, der eine Partner für immer und ewig, scheint eine Art Rechenaufgabe zu sein. Oder ein Abwägen von Pro- und Contra-Punkten auf einer kopfinternen Liste, es gilt herauszufinden, ob sich das Eingehen von Kompromissen und das eventuelle Zurückstecken der eigenen Erwartungen für den Partner lohnen. Ist das der Fall, ist die Liebe vielleicht wirklich stark genug, um sie die „große Liebe“ zu nennen.
L-O-V-E
„Irgendwo auf der Welt gibt es sicher auch andere Partner, mit denen ich glücklich wäre. Aber den hab ich mir jetzt ausgesucht und bei dem bleibe ich. Das ist kein »mal schauen ob noch was besseres kommt«“
Was ist Liebe?
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„And I’ll be with him on that midnight train to Georgia. I’d rather live in his world, than live without him in mine.” Gladys Knight & the Pips – Midnight Train to Georgia (1973)
Doch auch für die „große Liebe“ sollte man sich selbst niemals komplett aufgeben und ändern müssen, es sollte immer ein Geben und Nehmen bleiben und nicht in die Einseitigkeit abrutschen. Gibt es unüberbrückbare Differenzen, die eine der Parteien dazu zwingen gegen ihre Überzeugungen zu handeln oder zu leben, wäre es sicherlich gesünder, die Beziehung zu beenden, anstatt sich selbst zu verbiegen und so die Beziehung am Leben zu erhalten. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
„Ich glaub, es gibt die eine große Liebe, nur weiß man erst nicht, ob es diese in dem Moment schon ist. Ich dachte es bei meinem letzten Freund auch, bis wir uns getrennt haben. Jetzt habe ich sie getroffen und weiß jetzt mit einer komischen Sicherheit, die eigentlich unerklärlich ist, dass es die eine große Liebe ist.“ „Es ist eine Sache, die wachsen muss, ich glaube nicht an „Liebe auf den ersten Blick”. Man lernt eine Person erst kennen, dann wertschätzen, dann lieben. Wenn man so eine Person gefunden hat, liebt man sie sein Leben lang, auch wenn es vielleicht nicht auf Gegenseitigkeit beruht.“
L-O-V-E
Wer gibt uns die Scherheit, dass es die große Liebe ist und sich die Gefühle nicht doch irgendwann ändern werden? Kann man nicht erst am Ende des eigenen Lebens mit absoluter Sicherheit sagen, welcher Partner denn nun die ganz große Liebe war? Wenn wir ehrlich sind, fühlt sich in der Anfangszeit doch jede Liebe besonders und groß an, erst mit etwas Abstand und nach dem Absetzen der rosaroten Brille, kann man Gefühle richtig einordnen und verstehen (Abb. 4). Vielleicht greift hier aber auch wieder die Theorie, dass eben nicht jeder das Glück haben kann, die große Liebe zu finden, vielleicht kann also auch nicht jeder diese komische, unerklärliche Sicherheit nachempfinden sie gefunden zu haben.
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„Ich hab’ sie alle geliebt, Rom, Berlin und Paris. Und wenn ich mich erinner’, irgendwie war es jedes Mal für immer.” Abb. 4, Quelle: Instagram (@thatbitchy.meme) Was ist Liebe?
Fettes Brot – Für immer Immer (2013)
Im Endeffekt ist es aber vielleicht auch nicht so wichtig, ob es nun für immer oder nur für eine gewisse Zeit anhält, solange es uns glücklich macht. Vielleicht hält uns im Falle einer Trennung auch der Gedanke an die große Liebe bei geistiger Gesundheit, denn „es hat eben nicht sein sollen“, die große Liebe liegt noch vor uns, wir können uns noch auf etwas freuen.
„Ich glaube fest daran, dass das „Schicksal“ Menschen zusammenführt. Manchmal zur falschen Zeit am falschen Ort, doch deren Wege werden sich irgendwann wieder kreuzen. Alles passiert aus einem Grund.“ Vielleicht treffen manche Menschen ihre große Liebe aber auch zu einem unpassenden Zeitpunkt. Man befindet sich in einer anderen Beziehung, an unterschiedlichen Punkten im jeweiligen Leben, die Rahmenbedingungen stimmen einfach nicht (Abb. 5). Man verliert sich aus den Augen und geht weiter seiner Wege, vielleicht fühlt es sich nicht einmal besonders außergewöhnlich an. Bis man sich Jahre später wieder zufällig begegnet und auf einmal ist alles anders. Vielleicht sind diese unglaublichen Zufälle genau das, was unserem erlernten Bild der großen Liebe am ehesten entspricht. Es ist wie im Film, so viele Zufälle, dass man sich unweigerlich nach der versteckten Kamera umsieht.
Abb. 5, Quelle: Instagram (@psychiatricmind)
„I still believe in your eyes, there is no choice, I belong to your life. because I will live to love you someday, you’ll be my baby and we’ll fly away and I’ll fly with you.”
Begegnungen aus der Vergangenheit sind immer auf eine Art besonders, die sich nur schwer erklären lässt. Man teilt gemeinsame Erinnerungen, hat Dinge miteinander erlebt, es gibt bereits eine Basis, auf der aufgebaut werden kann. Auf der einen Seite ist man sich schon vertraut, auf der anderen Seite kann man sich völlig neu kennenlernen, es ist alles intensiv und aufregend. Doch sind das die großen Lieben? Man kann es nicht wissen, die Zeit wird es zeigen.
L-O-V-E
Gigi D’Agostino – L’Amour Toujours (2000)
Was ist Liebe?
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Und nun? So viele Worte, doch sind wir der Frage, was Liebe denn nun eigentlich ist, auf den Grund gekommen? Kann man sie in Worte fassen, beschreiben, definieren? Dass daran selbst Poeten, Dichter, Denker, Künstler und Musiker gescheitert sind, haben wir schon zu Beginn festgestellt, doch Ihre Worte können uns dabei helfen, über unsere eigenen Gefühle nachzudenken (Abb. 6), sie einzuordnen und manchmal zumindest ein kleines bisschen besser zu verstehen. Vielleicht muss man also keine allgemeingültige Definition für die Liebe finden, sondern verstehen, dass jeder Mensch die Liebe auf eine individuelle Art und Weise erlebt und sie deshalb auch individuell definiert. Es ist immer auch eine Frage der Generation und der Art, wie wir uns in unserem Privatleben mit dem Thema Liebe auseinandersetzen. Wer zum Beispiel viele Lovesongs oder romantische Filme konsumiert, hat eine völlig andere Auffassung von Liebe als jemand, der sich nicht in diesem Ausmaß mit ihr beschäftigt. Unsere Einstellung von Liebe wird enorm von außen beeinflusst, doch auf diesen Umstand werden wir zu einem späteren Zeitpunkt genauer eingehen.
„Words can’t be that strong, my heart is reeling, this is that fresh feeling.” Eels – Fresh Feeling (2001)
„In Napoli where love is king, when boy meets girl, here’s what they say: When the moon hits your eye like a big pizza pie, that’s amore. When the world seems to shine like you’ve had too much wine that’s amore.”
L-O-V-E
Abb. 6, Quelle: Instagram (@latenighttherapy__)
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„What is love but the strangest of feelings? A sin you swallow for the rest of your life? You’ve been looking for someone to believe in, to love you, until your eyes run dry.” Razorlight – Wire to Wire (2008) Was ist Liebe?
Dean Martin – That’s Amore (1953)
Nicht nur unsere Auffassung von Liebe, sondern auch die Art mit ihr und allem was dazugehört umzugehen, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. So gibt es Menschen, denen in Sachen Liebe scheinbar alles von selbst gelingt. Sie flirten, als wäre es das einfachste der Welt, sind charmant, liebenswert und witzig, es fällt ihnen leicht, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften oder Beziehungen aufzubauen. Und dann gibt es noch solche, denen schon allein vom Gedanken an das Gespräch mit potenziellen neuen Bekanntschaften, der kalte Schweiss auf der Stirn steht. Wie wir mit solchen Situationen umgehen, hängt stark von der jeweiligen Persönlichkeit ab, die wiederum durch unser familiäres und soziales Umfeld geprägt ist. Wer zum Beispiel in einer Familie aufgewachsen ist, in der offen über Themen wie Liebe und Gefühle an sich gesprochen wird, dem wird auch im späteren Leben die Kommunikation mit anderen Menschen diesbezüglich leichter fallen als jemandem, der nicht gelernt hat seine Bedürfnisse und Emotionen offen zu kommunizieren. (Abb.7)
Abb. 7, Quelle: Twitter (@IdealPiper)
Nun sind wir uns also einig, dass es nicht möglich ist, die Liebe und ihre Eigenarten allgemeingültig zu definieren, aber so unterschiedlich unsere Einstellungen zu diesen Themen auch sind, gibt es trotzdem Punkte, in denen sich die Mehrheit einig ist. Diesen Eindruck habe ich zumindest bei der Auswertung der Umfrage zum Thema „Was bedeutet Liebe für dich?“ erhalten, denn dort wurden erstaunlich oft dieselben Worte gewählt:
„Bedingungslos | Ehrlichkeit | Vertrauen | Treue | Wertschätzung | Dankbarkeit | Verständnis | Intimität | Sicherheit | Geborgenheit | Keine halben Sachen, All in | Heimathafen | Das schönste und gleichzeitig schlimmste Gefühl der Welt | Die Farbe im Leben |Das wichtigste auf der Welt“
„I came to this world with nothing and I leave with nothing but love. Everything else is just borrowed.” The Streets – Everything is Borrowed (2008) Was ist Liebe?
L-O-V-E
Mit dieser gemeinsamen Grundlage schließen wir unsere Frage danach, was die Liebe eigentlich ist, ab und beginnen unsere Reise durch die verschiedensten Stadien und Eigenheiten, die mit der Liebe auf uns zukommen.
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Can’t Help Falling In Love – Verliebt sein
„Like a river flows sure darling so it goes. Some things are meant Take my hand, take my For I can’t help falling
Can’t Help Falling In Love
Elvis Presley – Can’t Help Falling In Love (1961)
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Verliebt sein
Can’t Help Falling In Love – Verliebt sein
ely to the sea,
t to be. whole life too. in love with you.“
„Ich will neben dir im Bus sitzen, deinen Namen in den Sitz ritzen und es is’ mir egal wohin es geht, solange sich das Ziel mit uns bewegt. (…) Oh Gott, du bist so schön! Bitte sag mir deinen Namen, will ihn zehntausend Mal sagen, dich zehntausend Mal fragen wer du bist. Sei die Mutter meiner Erben, will dich lieben und dann sterben.” Heisskalt – Hallo (2013) Verliebt sein
Can’t Help Falling In Love
Zwei Menschen treffen sich, es funkt. Im Idealfall auf beiden Seiten. Frisch verliebt zu sein, ist ein Zustand, den man in Gläser abfüllen, konservieren und für schlechte Zeiten aufbewahren können sollte. In der Anfangszeit einer neuen Liebe durchlebt man die komplette Gefühlspalette, von Freude über Verunsicherung, Nervosität und Ratlosigkeit, bis hin zu dem Gefühl angekommen zu sein und, wenn man Glück hat, echter Liebe. Und weil es so schön ist, durchleben wir diese Phasen nun alle miteinander.
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Das erste Treffen/Kennenlernen Da lebt man nichtsahnend sein Leben, wie jeden anderen Tag auch und auf einmal tritt eine Person in unser Leben, die es komplett auf den Kopf stellt. Auf positive oder negative Art, auf Dauer oder nur für kurze Zeit, vielleicht irren wir uns auch und es passiert nichts? Alles ist ungewiss und genau das ist der Reiz daran. Es könnte alles passieren, vor unserem geistigen Auge laufen Filme ab, wie Hollywood sie nicht besser drehen könnte (Abb. 8). Ab genau diesem Zeitpunkt drehen sich unsere Gedanken nur noch um diese eine Person. „Wann sehen wir uns wieder? Sehen wir uns überhaupt wieder? Soll ich mich melden, oder doch lieber abwarten? Ob wir uns auf der Party am Wochenende wohl sehen werden? OH GOTT MEIN HANDY VIBRIERT, okay war nur meine Mutter...“, alles ist furchtbar aufregend, das Kribbeln im Bauch macht uns wahnsinnig, aber es fühlt sich gut an.
Abb. 8, Quelle: Instagram (@theintrovertnation)
„I’m losing my mind, I swore it wouldn’t happen this time. But if love makes you stupid, you’re making me the biggest fool you’ll ever find.” The Greeting Committee – Elise (2017)
Can’t Help Falling In Love
Gefühle Man trifft sich häufiger, vielleicht erst „zufällig“ zusammen mit dem Freundeskreis, dann geplant. Je öfter man sich sieht, desto größer wird das Bedürfnis, sich noch häufiger zu sehen und Zeit miteinander zu verbringen. Und obwohl wir versuchen uns zu bremsen, da wir aus der Vergangenheit wissen, dass es auch nach hinten losgehen könnte (Abb. 9), obwohl unsere Freunde sagen, dass wir es nicht übertreiben, uns nicht hineinsteigern sollen, wir können es nicht lassen. Es passiert ganz von alleine: Wir haben Gefühle entwickelt. Na herzlichen Glückwunsch.
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Abb. 9, Quelle: Instagram (@womansmeme) Verliebt sein
„Then the conversation stopped and I looked down at my feet. I was next to you and you were right there next to me, then I said „Girl, if you’re wondering if I want you to, I want you to”. So make the move, cause I ain’t got all night.” Weezer | (If You’re Wondering If I Want You To) I Want You To (2009)
Beruht es auf Gegenseitigkeit? Jetzt sind wir uns also unserer Gefühle sicher, aber wie steht unser Gegenüber dazu? Das gilt es, herauszufinden. Aber wie? Einfach nachfragen? Wäre doch viel zu einfach. Lieber schleicht man eine Weile umeinander herum, interpretiert jedes Wort, jede Geste, jeden Blick. Diese Phase ist furchtbar anstrengend. Keiner unserer Freunde kann es noch hören (Abb. 10), denn wir reden von nichts anderem. „Was meinst du dazu? Du hast das doch auch gesehen, oder?“, unsere Freunde werden zu Hellsehern in unserem eigenen kleinen Jahrmarkt. Es ist zermürbend, aber irgendwann, irgendwann ist es endlich so weit und wir bekommen unsere Antwort. Abb. 10, Quelle: Instagram (@elhotzo)
„My hopes are so high, that your kiss might kill me, So won’t you kill me, so I die happy. My heart is yours to fill or burst, to break or bury, or wear as jewellery, whichever you prefer.” Dashboard Confessional – Hands Down (2001)
Can’t Help Falling In Love
Der erste Schritt Endlich! Es ist geschafft, der erste Schritt ist getan, wir können uns sicher sein, dass unsere Zuneigung erwidert wird. Wir schweben auf Wolke sieben und nichts und niemand bekommt uns wieder herunter. Ab jetzt besteht unser Alltag nicht mehr ausWarten, Raten und Nachdenken, sondern aus Küssen, Kuscheln und Träumen. Auch unsere Freunde sind völlig aus dem Häuschen und erleichtert, verständlicherweise. Sie können nun wieder ihrem normalen Alltag nachgehen und müssen nicht mehr rund um die Uhr damit rechnen, von uns über Screenshots aus Chats oder exakter Erläuterung von Gesprächen und/oder Blicken als externer Berater angefordert zu werden. Denn jetzt ist endlich alles klar. Oder? Verliebt sein
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„Mit dir bleibt die Welt stehen, werden wir uns wiedersehen, wenn sie sich morgen weiterdreht? Ich weiß es ist spät, weiß nicht was ich mach’, denn ich will deine Leidenschaft nicht nur für die eine Nacht. Ist es Liebe die aus deinen Augen spricht? Zumindest spür’ ich sie im Augenblick. Auch ich brauch’ dich, es ist erstaunlich wie sehr du mir vertraut bist. Komm’ her, komm’ näher.” Freundeskreis & Joy Denalane – Mit Dir (1999)
Can’t Help Falling In Love
Wird es ernst? Pustekuchen, nichts ist klar. Immerhin leben wir in einer Gesellschaft, die Beziehungen zwischen Menschen gerne klar definiert. Doch muss man Beziehungen definieren? Will ich das überhaupt, eine Beziehung? Vielleicht haben wir ja auch nur unverbindlichen Spaß miteinander? Und wie steht mein Gegenüber eigentlich zu alldem? (Abb. 11) Fragen über Fragen, man kommt einfach nicht zur Ruhe. Je nach Alter, beziehungsweise geistiger Reife, der Akteure kann sich dieser Zustand mal mehr und mal weniger in die Länge ziehen. Und egal welche Form der Beziehung man anstrebt, früher oder später muss das Gespräch geführt werden. Manche Verbindungen trennen sich nach diesem Gespräch, weil sich herausstellt, dass man trotz gegenseitiger Zuneigung auf der Suche nach unterschiedlichen Dingen ist, andere freuen sich darüber, dass sie sich einig sind das ganze einfach unverbindlich laufen zu lassen, ob exklusiv oder nicht, das wird sich schon noch herausstellen, wenn die Zeit reif ist. Und wieder andere starten nach diesem Gespräch in eine Beziehung zueinander. Dem Thema Beziehungen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, doch bevor wir das erreichen, durchqueren wir zuerst noch die vor Romantik, Versprechungen und Zucker triefende Phase, die unweigerlich auf die frisch beschlossene Verpaarung folgt:
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Abb. 11, Quelle: Instagram (@classical_art_memes_official) Verliebt sein
Die rosarote Brille Für frisch Verliebte gibt es nur den jeweils anderen, man will jede freie Sekunde miteinander verbringen, wenn man nicht zusammen sein kann, schreibt oder telefoniert man ununterbrochen, denn jeder Moment ohne den Anderen wäre verschwendete Lebenszeit. Wir sind so voller Glück, nicht einmal der nervige Arbeitskollege oder die unverschämte Frau, die uns auf dem Supermarktparkplatz die letzte freie Parklücke vor der Nase wegschnappt, bringt uns aus der Ruhe. Regen, Hagel, Schnee, Sturm, ein überfluteter Keller, alles halb so wild, es gibt doch wichtigeres. In unserer kleinen perfekten Beziehungsblase gibt es nichts außer uns.
„Du liegst in meinem Bett und ich bin völlig hin und weg und weg und hin. Meine Finger malen Kreise auf deiner Haut und verliebt bin ich auch. Außer dir und mir ist niemand hier und außer dir und mir ist niemand hier. Durch meine Fenster fällt das Licht und ich glaube nicht, dass du und ich heut nochmal rausgehen, ich glaube, dass wir nicht mehr aufstehen.” Annenmaykantereit – In meinem Bett (2018)
Doch nicht nur äußere Einflüsse werden als weniger oder gar nicht schlimm eingestuft, sondern auch Dinge an unserem Gegenüber, die uns unter anderen Umständen wahnsinnig machen würden, erscheinen uns in dieser Phase als kleine süße Macken, eben einfach liebenswerte Eigenarten, die der andere eben hat, ist doch nicht schlimm. Wir lieben ihn genauso wie er ist, alles an ihm, wenn wir uns eine Sache aussuchen könnten, die wir ändern dürften: uns würde keine einzige einfallen. Und sogar wenn Freunde oder Familienmitglieder Bedenken äußern, oder nicht ganz so begeistert von dem neuen Menschen an unserer Seite sind, an unserem neuen Partner ist einfach ALLES perfekt, da sind wir uns sicher. Die verstehen unsere Liebe eben einfach nicht.
Can’t Help Falling In Love
„Aufhören zu rauchen war nie so meins, an das Gute glauben war nie so meins, für Jemanden da sein war nie so meins, morgens schon am Start sein war nie so meins. aber mit dir glaub’ ich, mit dir glaub’ ich schon irgendwie. weil mit dir ist all das irgendwie anders, du bist so viel besser, besser, besser, besser, besser.” Die Orsons – Bessa Bessa (2019) Verliebt sein
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Manche mögen das Glück haben und auch nach dem Ende dieser ersten Phase noch alles, oder zumindest den Großteil, an ihren Partnern zu lieben, doch häufig folgt auf die rosarote Brille das böse Erwachen. Dann, wenn sich unser Gehirn wieder gegen unser Herz durchgesetzt hat und wir wieder einigermaßen klar denken können, stellen wir oft fest, dass unser perfekter Partner vielleicht doch nicht so perfekt ist, wie es uns bisher vorkam. Wobei man das eigentlich anders formulieren sollte, denn es ist nicht unser Herz, sondern unser Gehirn, dieser miese Verräter, das uns durch die Ausschüttung von Dopamin ein Gefühl von Belohnung, vermittelt, wenn wir Zeit mit unserem Partner verbringen. Während der Dopaminspiegel steigt, sinkt der Serotoninspiegel. Das mag unlogisch klingen, denn warum sollte unser Gehirn weniger „Glückshormone“ ausschütten, wenn wir verliebt sind? Sollte nicht eigentlich das Gegenteil der Fall sein? Die Wissenschaft erklärt diesen Widerspruch so, dass Verliebte aufeinander fixiert sind, auch im Gehirn von Menschen mit Zwangserkrankungen kann man dieses Phänomen beobachten. Ähnlich wie bei Zwangserkrankungen, erlebt man in der ersten Phase der Verliebtheit also eine Art Drang, bzw. Zwang, Zeit mit seinem Partner zu verbringen, dem man von alleine kaum entkommen kann. Und wieso macht uns das keine Angst? Daran ist wiederum die Dopaminausschüttung Schuld, die uns für unser zwanghaftes Verhalten auch noch belohnt. Die selben Vorgänge kann man im Übrigen auch in den Gehirnen von Drogenabhängigen beobachten. So viel zur Romantik.
Can’t Help Falling In Love
Ist Liebe also, wie Platon sagte, eine schwere Geisteskrankheit, oder sind wir alle am Ende nur Süchtige auf der Suche nach dem nächsten Hoch? Im Grunde irgendwie schon, aber so drastisch muss man es dann auch wieder nicht ausdrücken, denn laut diverser Quellen (Siehe Quellenverzeichnis, S. 144) regelt sich dieses Chaos in unserem Körper nach etwa einem Jahr von selbst. Was übrig bleibt, sind entweder die Trümmer einer überstürzten Beziehung, oder die Bausteine für eine weitere gemeinsame Zukunft, (im besten Falle) ohne Zwänge und Sucht.
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Abb. 12, Quelle: Instagram (@elhotzo) Verliebt sein
Um den roten Faden, der uns gleich zum Thema Beziehungen führen wird, beizubehalten, gehen wir also davon aus, dass sich das verliebte Pärchen auch nach dem Absetzen der rosaroten Brille noch gern hat (Abb. 12) und gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft ist. In eine Zukunft, in der sich alles langsam eingependelt hat. Man sieht die Schwächen, Fehler und Makel des Partners nun als das was sie sind, statt sie zu verdrängen. Und Überraschung: Liebe funktioniert manchmal auch ganz ohne Verdrängung. Happy End.
Can’t Help Falling In Love
„And you said: This is the first day of my life, I’m glad I didn’t die before I met you. But now I don’t care, I could go anywhere with you and I’d probably be happy.“ Bright Eyes – First Day Of My Life (2005) Verliebt sein
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Double Soul – Beziehungen
„Baby, we are double so and we need each other And we get higher, we g
Double Soul
Seeed – Double Soul (2003)
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Beziehungen
Double Soul – Beziehungen
Nichts prägt unseren Alltag so sehr wie Beziehungen. Ob es unsere Familien, Freundschaften, Partner, Haustiere oder Arbeitskollegen sind, zu jedem Lebewesen, mit dem wir in mehr oder weniger regelmäßigem Kontakt stehen, bauen wir eine Beziehung auf. Da es in dieser Arbeit um die Liebe geht, konzentrieren wir uns natürlich auf die Beziehungen romantischer Art. Doch bevor wir tiefer in das Thema eintauchen, verschaffen wir uns einen kurzen Überblick über die verschiedenen Beziehungsformen, auf die wir in unserer Gesellschaft treffen.
Double Soul
oul r so. got that fire.“
Beziehungen
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„’Cause your love is my love and my love is your love” Whitney Houston – My Love Is Your Love (1998)
Double Soul
Monogame Beziehungen Die monogame Beziehung ist die „klassischste“, beziehungsweise am meisten verbreitete Art der Beziehung, hierbei leben zwei Menschen in einer exklusiven Partnerschaft, die stark von sexueller und emotionaler Treue geprägt ist und die Intimität mit Dritten ausschließt (Abb. 13). Oft wird der Begriff der Monogamie auch mit der Ehe gleichgesetzt, was mittlerweile als überholt gelten dürfte, da es auch durchaus Paare gibt, die in einer offenen Ehe leben. Streng genommen beschreibt die Monogamie eine lebenslange exklusive Gemeinschaft, weshalb man im Falle der meisten Menschen eher von „serieller Monogamie“ sprechen sollte. Dieser Begriff beschreibt exklusive Beziehungen, die allerdings zeitlich begrenzt sind, was eher der Norm entspricht als eine einzige Beziehung die ein Leben lang hält.
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Abb. 13, Quelle: Instagram (@classic.art.memes) Beziehungen
Offene Beziehungen Das Modell der offenen Beziehung entspricht dem der monogamen Beziehung, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Intimität mit Dritten hier nicht ausgeschlossen ist (Abb. 14). Die Partner führen eine Paarbeziehung, oft leben sie auch gemeinsam oder befinden sich sogar in einer Ehe, räumen sich aber gegenseitig (in manchen Fällen auch einseitig) die Möglichkeit ein, sexuell mit anderen Partnern zu verkehren. Hier geht es um sexuelle Selbstbestimmung, die, losgelöst von den Gefühlen, die man dem Partner gegenüber hegt, ausgelebt werden kann. Ob die Partner sich gegenseitig von ihren Kontakten mit anderen Personen erzählen oder nicht, wird individuelll abgesprochen.
Abb. 14, Quelle: Instagram (@classical_art_memes_official)
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Polyamorie Oft wird das Konzept der Polyamorie mit dem der offenen Beziehung gleichgesetzt, was allerdings nur bedingt stimmt. Während man in einer offenen Beziehung streng genommen trotzdem nur in einer einzigen Paarbeziehung lebt, erlaubt die Polyamorie mehrere Bindungen, sexueller oder emotionaler Natur, die parallel zueinander geführt werden. Wichtig ist hier, dass diese Tatsache allen Beteiligten bekannt ist (Abb. 15) und alles einvernehmlich stattfindet, ansonsten müsste man schlicht und einfach von Untreue sprechen. Auch mit dem Vergleich zur „freien Liebe“ sollte man eher vorsichtig umgehen, da es in diesem Fall meist um rein körperliche Beziehungen geht, während das Konzept der Polyamorie neben der Sexualität auch Verliebtheit, Zärtlichkeit und andere Eigenschaften der klassischen Paarbeziehung aufweist.
Abb. 15, Quelle: Tumblr (trip-and-stumble) Beziehungen
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Freundschaft Plus Dieses Konzept beschreibt eine Freundschaft, bei der beide Parteien auch sexuell, aber nicht emotional miteinander involviert sind, ob zuerst die Freundschaft oder der sexuelle Kontakt zustande kam, ist hierbei nebensächlich. Oft wird diese Form der Beziehung auch mit dem Begriff Mingle (Mixed Single) beschrieben, der beschreibt, dass man offiziell zwar single ist, sich aber gleichzeitig in einem beziehungsähnlichen Zustand befindet. Genau dieser beziehungsähnliche Zustand führt häufig dazu, dass innerhalb einer solchen Verbindung Spannungen entstehen. Auch wenn die Rahmenbedingungen in der Regel klar abgesprochen sind (Zum Beispiel ob die „Partnerschaft“ exklusiv ist, oder man sich auch mit anderen trifft), entwickeln sich durch den engen freundschaftlichen Kontakt häufig mindestens auf einer Seite romantische Gefühle und der Wunsch nach einer festen Partnerschaft (Abb. 16). Aus diesem Grund sind Beziehungen dieser Art meist nicht von besonders langer Dauer und führen je nach Situation entweder zu einer klassischen Beziehung oder zu einem Ende der sexuellen Verbindung, welche oft auch das Ende der Freundschaft bedeutet. Diese Art der Komplikation muss aber nicht zwangsläufig entstehen, es gibt auch durchaus „Paare“ , die diese Art der Beziehung über längere Zeit aufrecht erhalten und es schaffen, auch unabhängig davon, die Freundschaft zu bewahren. Auch nicht selten ist das Phänomen, dass die beiden Parteien immer wieder zueinander zurückkehren und diese Freundschaft Plus beispielsweise zwischen ihren jeweiligen Beziehungen reaktivieren.
Abb. 16, Quelle: Instagram (@classicalartshits)
Rein sexuelle Beziehungen Der Name ist Programm, bei rein sexuellen Beziehungen geht es ausschließlich um die körperliche Verbindung. Dass es auch hier zu oben bereits genannten Komplikationen kommen kann, ist selbstverständlich und muss nicht weiter erläutert werden. Rein sexuelle Beziehungen entwickeln sich durch regelmäßigen Kontakt früher oder später zu einer Art Freundschaft Plus oder gehen, im Falle von nicht ausreichender Sympathie, genau so schnell auseinander wie sie entstanden sind.
„Girl, you’re my angel, you’re my darling angel, closer than my peeps you are to me. Shorty, you’re my angel, you’re my darling angel, girl, you’re my friend when I’m in need.“
Double Soul
Shaggy – Angel (2000)
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Nun, da wir die Begrifflichkeiten geklärt haben, kommen wir zum eigentlichen Thema des Kapitels. Und wen könnte man zu diesem Thema besser zu Wort kommen lassen, als die absoluten Experten auf diesem Gebiet: Menschen die in einer Beziehung leben, gelebt haben oder leben wollen, in welcher Form der Beziehung auch immer. Beziehungen
Die Befragung Im Zuge meiner Befragung habe ich die Antworten von 93 Personen verschiedenen Alters ausgewertet, um einen groben Überblick über das Thema Liebe und Beziehungen zu bekommen. Diese Ergebnisse sind natürlich nicht repräsentativ, reichen aber als Grundlage völlig aus. Ich bin mit der Erwartungshaltung in die Auswertung gegangen, dass ich vor allem im Bereich der freieren Beziehungsformen interessante Einblicke bekommen werde, wurde aber stattdessen überrascht, wie traditionell der Großteil der Befragten zum Thema Liebe und Beziehungen steht. Diese Erwartungshaltung entstand durch zahlreiche Artikel und Beiträge, die ich vor allem innerhalb der letzten 3 Jahre zu den Themen „offene Beziehung“, „Polyamorie“ und sonstigem in diversen sozialen Medien, dem Fernsehen und Printmedien finden konnte. Glaubt man diesen, so ist vor allem die Generation der Millennials, auch Generation Y genannt, völlig unfähig, traditionelle Beziehungen einzugehen. Auch der Großteil meines Freundes- und Bekanntenkreises, mich inbegriffen, und der Großteil der Befragten zählen zu dieser Generation. Uns wird unterstellt, bindungsunfähig zu sein, unfähig zu lieben, nur mit uns selbst und unseren Smartphones beschäftigt. Angeblich haben wir so viel Auswahl, dass wir uns nicht auf eine Sache festlegen können und stattdessen von allem etwas wollen. Doch schaut man sich die Ergebnisse der Umfrage an, kommt man keinesfalls zu dem Ergebnis, dass wir nicht dazu fähig sind, zu lieben und uns zu binden. Es scheint eher, als hätten wir verstanden, dass es wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar zu formulieren und sich nur zu binden, wenn es auch wirklich das ist, was wir wollen. Wir führen heutzutage nicht mehr oder weniger Beziehungen als früher, oder flüchten uns in unverbindliche Modelle, wir leben einfach ein Stück weit selbstbestimmter und gleichzeitig trotzdem „erschreckend“ traditionell.
Die Fragen Neben den formalen Fragen zu Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus, Beziehungsform und bisheriger Dauer der Beziehung, habe ich den Befragten eine Reihe von Fragen gestellt, die sehr frei zu beantworten waren: *Was ist Liebe für dich? *Wie stehst du im Allgemeinen zu Beziehungen? *Wie stehst du zur Ehe? *Lebst du in einer Beziehung? Falls ja: Was liebst du an deinem Partner? Falls ja: Woran merkst du, dass dein Partner dich liebt? *Glaubst du an die große Liebe? *Glaubst du, dass sich unsere Auffassung von Liebe im Vergleich zu früher verändert hat? Wenn ja, inwiefern? *Wie fühlt es sich an verlassen zu werden? *Wie stehst du dazu, sich über Whatsapp, Facebook oder generell nicht persönlich von jemandem zu trennen? *Wie gehst du mit Liebeskummer um? Die Antworten auf die frei zu beantwortenden Fragen habe ich ausgewertet und einige von ihnen in Form von Zitaten den entsprechenden Kapiteln und Textabschnitten zugeordnet.
Hard Facts Es wurden 93 Personen zwischen 19 und 51 Jahren (durchschnittlich 26 Jahre alt) befragt, etwas mehr als die Hälfte der befragten Personen ist weiblich oder identifiziert sich als weiblich, der Rest ist männlichen Geschlechts. Und auch, wenn es eigentlich nichts zur Sache tut und sich auch in den Antworten nicht widerspiegelt, soll der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden, dass etwa 10% der Befragten der LGBTQ-Community angehören. Unter den 93 Befragten befinden sich 25 Singles, die anderen 68 sind aktuell in einer Beziehung. Auf die Frage in welcher Art von Beziehung sie sich befinden, antworteten sie wie folgt: Feste Beziehung: 49 Ehe: 5 Offenen Beziehung: 1 Freundschaft Plus: 4 Noch unklar: 3
Zusammengerechnet haben die aktuellen Beziehungen insgesamt 266,85 Jahre auf dem Buckel, Im Schnitt ergibt das eine durchschnittliche Dauer von 3,9 Jahren. Unter den Befragten befanden sich sowohl frische (4 Monate), als auch weniger frische (30 Jahre) Beziehungen, wodurch sich ein spannender Querschnitt aus verschiedenen Beziehungsstadien in den ausführlicheren Antworten auf die restlichen Fragen finden lässt.
Double Soul
Single: 25
Beziehungen
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Was lieben Menschen an ihren Partnern? Was bringt uns dazu, einen anderen Menschen zu lieben? Die Optik? Bestimmte Eigenschaften? Geschenke, die uns gemacht werden? Diese Frage habe ich nicht nur mir selbst, sondern auch den Teilnehmern der Umfrage gestellt, und die Antworten waren so vielfältig, wie die Beziehungen selbst. Die einen lieben ihre Partner, weil sie sich selbst in ihnen wiedererkennen, die anderen schätzen die Unterschiede zur eigenen Persönlichkeit und fühlen sich dadurch ergänzt. Was jedoch so gut wie alle Befragten als besonders liebenswerte Eigenschaft ihrer Partner sehen, ist Einfühlungsvermögen. Der Mensch will sich verstanden fühlen, auch in schlechten Zeiten unterstützt werden und sich geborgen fühlen. Doch auch Gegenwind wird in glücklichen Beziehungen nicht nur geduldet, sondern sogar vorausgesetzt und geschätzt, solang es sich um konstruktive Kritik handelt. Es muss nicht immer alles nur perfekt sein, auch gelegentliche Differenzen und Streit haben ihren Platz in einer Beziehung, solange die Kommunikation funktioniert, man dem Partner keine unwichtigen Streitereien nachträgt und sich immer darüber im Klaren ist, dass auch ein geliebter Mensch ab und zu anderer Meinung sein darf.
„Stress lines and cigarettes, politics and deficits, late bills and overages, screamin’ and hollerin’, but still you, still you want me.“ Imagine Dragons – Next To Me (2017)
Double Soul
„Dass wir uns so ähnlich sind, viel zusammen lachen, dem anderen vertrauen können, und immer ein offenes Ohr für den jeweils anderen haben | Sie fühlt sich wie eine perfekt passende Ergänzung zu mir an. Wir sind uns in sehr vielen Dingen sehr ähnlich und haben auch die gleichen Vorstellungen vom Leben. | Wir können miteinander streiten ohne, dass jemand nachtragend oder beleidigt ist. | Dass ich mich immer verlassen kann, mich verstanden & unterstützt fühle, dass man mit ihm zusammen durch schwere Zeiten gehen kann ohne, dass es sich nach schweren Zeiten anfühlt, dass er genau weiß was zu tun ist, wenn es mir nicht gut geht und dass er mir durch kleine Aufmerksamkeiten immer wieder ein Gefühl von Lebensfreude & Geborgenheit vermittelt. | Er ist ehrlich zu mir und sagt mir auch Dinge, die ich vielleicht nicht hören will. Egal, was ich ihm von mir erzähle, er verurteilt mich nicht. | Sie hält mich auch mit meinen negativen Stimmungen aus und ist niemals nachtragend. | Sie bringt mich immer zum Lachen, weiß wann es mir schlecht geht und wie man mich aufmuntert. Sie ist einfach für mich da. | Seine ruhige Art, die mein stürmisches Gemüt ausgleicht.“
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Woran merken wir, dass wir geliebt werden? Sich über die eigenen Gefühle klarzuwerden kann manchmal schon schwer genug sein, wie können wir uns also sicher sein, dass wir von unserem Partner geliebt werden? Das Zauberwort scheint, so einfach es klingt, Aufmerksamkeit zu sein. Wenn jemand Dinge tut, die er eigentlich nicht tun müsste, auch mal zurücksteckt, sich ungefragt um uns sorgt, oder sich einfach nur mit ehrlichem Interesse nach unserem Tag oder Wohlbefinden erkundigt. Es fängt bei den kleinen Dingen wie Gesten oder Blicken an und geht bis hin zur Unterstützung im Ernstfall. Emotionaler Beistand in schwierigen Situationen, das Ertragen verschiedenster Launen, oder einfach nur die Tatsache, dass unsere Ängste und Emotionen ernstgenommen werden. Fühlen wir uns wertgeschätzt, fühlen wir uns geliebt.
„Ich fühle es einfach. | In all seinem Denken, Handeln, seinen Blicken und Worten, seiner Art und Weise und seinem Lächeln, wenn er mich anschaut. | Es sind die kleinen Dinge | Er gibt mir viel. Nicht materiell, aber viele Emotionen, er kümmert sich und interessiert sich stets aufs Neue für mich. | Wenn er mir etwas kocht, das ich gerne esse, aber er nicht so. | Sie plant eine gemeinsame Zukunft mit mir. | Daran, dass er seine Comfortzone verlässt, um mir zu helfen und mit mir gemeinsam alle Emotionen durchlebt und durchsteht. | Er möchte immer Zeit mit mir verbringen und schaut, dass es mir gut geht. Wenn ich wütend auf ihn bin, möchte er das direkt klären, damit nichts zwischen uns steht. | Heute Morgen hat er mir Kaffee ans Bett gebracht „um lieb zu sein“. | Das Foto von uns an seinem Kühlschrank. | Sie sagt es und zeigt es mit kleinen Gesten. | Im Ernstfall ist er immer da, nimmt meine Gefühle ernst und sorgt sich um mich.“
„I’m far from good, it’s true, but still I find you next to me. So thank you for taking a chance on me, I know it isn’t easy, but I hope to be worth it.”
Double Soul
Imagine Dragons – Next To Me (2017)
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Nun, da wir uns unserer eigenen Gefühle und der Gefühle unseres Partner sicher sind, tauchen wir tiefer in die Materie der Beziehung ein. Wie die Verliebtheit durchlaufen auch Beziehungen im Laufe der Zeit verschiedene Phasen. Manche Beziehungen schaffen es durch die verschiedenen Phasen, wachsen mit und an ihnen, andere schaffen es nicht und zerbrechen mit der Zeit.
Im Alltag ankommen Nach der anfänglichen Verliebtheit, nachdem man die rosarote Brille abgenommen hat und nicht mehr in der selbstkreierten Traumwelt lebt, kommt man langsam zur Besinnung. Man kehrt zum Alltagsgeschäft zurück, beziehungsweise schafft sich einen neuen, gemeinsamen Alltag. Viele Paare machen den Fehler und gehen davon aus, dass sie alles was sie bisher gemacht haben, ob alleine oder mit Freunden, nun gemeinsam mit ihrem Partner machen müssen. Denn immerhin liebt man sich, man muss also jede freie Minute miteinander verbringen und alle, wirklich ALLE, Hobbys teilen. Shoppen? Natürlich kommt der Partner da mit. Sport? Macht ja zu zweit direkt doppelt so viel Spaß! Die Mädels fragen, ob ich am Abend auf ein bis zwanzig Drinks mit in die Bar komme? Ich bringe meinen Partner mit, meine Freunde sind auch seine Freunde, wir sind unzertrennlich. Selbstverständlich ist es schön, das ein oder andere Hobby mit dem Partner zu teilen und viel gemeinsam zu unternehmen, aber ihn in wirklich jedes noch so kleine Detail des Lebens zu integrieren kann auch gefährlich werden.
„Doch lass die da mal ihr Ding machen, denn wenn wir liegen bleiben, könn’ wir nicht hinfallen. Bleib’ hier, ich will nur Cornflakes und Trash TV mit dir.” Olson – Cornflakes und Trash TV (2014)
Double Soul
Trotz aller Liebe sollte man sich eine gewisse Unabhängigkeit bewahren, auch eigene Interessen verfolgen und sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Ansonsten läuft man Gefahr, sich früher oder später in ein zweiköpfiges Monster zu verwandeln, man beginnt in einer ungesunden Symbiose zu leben, in der es schwierig wird ohne den anderen zu existieren, weil man sich selbst in der Beziehung verloren hat. Und was, wenn der Ernstfall eintritt und die Beziehung scheitert, oder man seine wichtigste Bezugsperson durch Krankheit, einen Unfall oder sonstige Umstände verliert? Man steht vor dem Nichts und muss sich nicht nur mit dem Verlustschmerz auseinandersetzen, sondern zu allem Übel auch noch versuchen, sich selbst wieder zu finden. „Wer bin ich?“, „Was habe ich vor der Beziehung eigentlich den ganzen Tag lang gemacht?“, „Was soll ich denn jetzt tun, so ganz alleine?“. Fragen, die man sich nicht stellen muss, wenn man es schafft die Beziehung nicht als absoluten Lebensmittelpunkt zu kultivieren, sondern als das, was sie im Grunde ist und sein sollte: Zwei Menschen die sich lieben und ihren Alltag teilen, ohne miteinander zu verschmelzen.
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Das heißt natürlich nicht, dass wir nur unser eigenes Ding machen sollen ohne unseren Partner miteinzubeziehen, es gilt herauszufinden, welche Interessen und Hobbys man wirklich teilt. Macht eine Aktivität zu zweit wirklich mehr Spaß oder wünsche ich mir insgeheim auch mal wieder alleine, nur mit mir selbst und guter Musik im Ohr die Morgenrunde zu joggen? Dann los, nur weil beide gerne der gleichen Aktivität nachgehen, bedeutet das noch lange nicht, dass man das auch immer gemeinsam tun muss. Den vegetarischen Kochkurs würde ich viel lieber zusammen mit meiner besten Freundin besuchen, aber naja, Kochkurse sind eben so ein „Pärchen-Ding“. Nein, müssen sie nicht, sie können auch genauso gut ein „Freunde-Ding“ sein, oder vielleicht auch ein „Das mache ich alleine weil sonst niemand Lust hat, ich das aber trotzdem gerne machen würde Ding“. Wenn man es also schafft die Balance zu finden, sich gemeinsame Hobbys und Rituale zu schaffen, ohne jede noch so kleine Aktivität von seinem Partner abhängig zu machen, ist man auf dem besten Weg zu einer ausgeglichenen und gesunden Beziehung. Und der Bonus: Man hat sich am Ende des Tages auch tatsächlich noch etwas zu erzählen (Abb.17).
Double Soul
Abb. 17, Quelle: www.Buzzfeed.com
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Höhen und Tiefen Im Laufe jeder Beziehung stößt man früher oder später auf Probleme. Ob es sich nun um Kleinigkeiten, wie die Zahnpastaflecken auf dem Spiegel, handelt, oder ob man sich mit schwerwiegenderen Themen wie Eifersucht, fehlendem Vertrauen oder Schlimmerem konfrontiert sieht: Probleme sind Probleme und müssen gelöst werden, vor allem wenn man vorhat auch weiterhin gemeinsam durch das Leben zu gehen.
„So if you wanna be with me, with these things there’s no telling, we just have to wait and see. But I’d rather be working for a paycheck than waiting to win the lottery.” Bright Eyes – First Day Of My Life (2005)
Double Soul
Von nichts kommt nichts. Wenn ein Problem auftritt, muss darüber gesprochen werden, auch wenn es sich um vermeintliche Kleinigkeiten handelt. Aus einem „Manchmal nervt es mich ein bisschen, dass ich den Abwasch meisten alleine machen muss.“ kann schnell ein „NIE hilfst du mir, alles MUSS ich IMMER alleine machen!“ werden. Anfangs denkt man sich vielleicht noch, dass man über diese Kleinigkeiten einfach hinwegsehen kann, oder unser Gegenüber irgendwann schon von alleine darauf kommen wird, aber das sind meist leider Trugschlüsse. Kleinigkeiten stauen sich auf und aufgestauter Ärger führt zu ausgewachsenen Aggressionen, die sich früher oder später über dem, teilweise ahnunglosen Partner, entladen. Nun muss man auch nicht direkt aus jeder Mücke einen Elefanten machen, aber man sollte solche Störfaktoren hinterfragen. Kann ich mit dieser Tatsache leben, auch wenn sie sich nicht ändert? Ja? Sehr gut, weitermachen. Nein? Dann muss sich etwas ändern. Dabei ist es durchaus hilfreich, nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, oder mit Unterstellungen um sich zu werfen, sondern die eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar zu formulieren, ohne unser Gegenüber dabei anzugreifen oder an den Pranger zu stellen. Auch Sarkasmus, Ironie oder andere vermeintlich verharmlosende rhetorische Mittel sind hier nicht angebracht, denn auch passive Aggression ist Aggression und hat in gesunden Beziehungen nichts zu suchen. Wenn also vernünftig kommuniziert wird, was das eigene Problem ist, wird der richtige Partner dieses Problem verstehen und man kann beginnen gemeinsam daran zu arbeiten, statt darauf zu warten, das es von alleine verschwindet.
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Neben den alltäglichen, mal mehr und mal weniger schlimmen, Problemen, mit denen jede Beziehung früher oder später zu kämpfen hat, sehen sich einige Paare leider mit wesentlich schwerwiegenderen Dingen konfrontiert. Konflikte, welche man nicht einfach durch ein klärendes Gespräch aus der Welt schaffen kann, Diskussionen, die ins Leere führen und immer wieder am selben Punkt enden. Ein sehr häufig auftretendes Problem dieser Art ist zum Beispiel die Eifersucht. Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Einige halten Eifersucht für eine Art „Maßstab der Liebe“, nach dem Motto „wer liebt ist auch automatisch eifersüchtig“, andere halten sie für krankhaft (Abb. 18), sehen sie als Zeichen fehlenden Vertrauens. Welche Meinung man selbst auch zum Thema Eifersucht vertritt, an irgendeinem Punkt in unseren Leben waren wir alle schon mit ihr konfrontiert, ob als passiver oder aktiver Part, Eifersucht dürfte niemandem fremd sein. Nun geht es aber darum, wie man in einer Beziehung mit diesem Thema umgeht. Kommen zwei Menschen zusammen, deren Einstellungen zum Thema Eifersucht sich gleichen, ist sie kein Problem, da der Partner in diesem Fall die Sorgen und Ängste nachempfinden kann. Eifersüchtige Paare sind nicht zwangsläufig auch Paare die sich gegenseitig nicht vertrauen, sie sind in erster Linie kompatible Paare, die zu einem wichtigen Thema gleich eingestellt sind und ihre Beziehung relativ problemfrei und ohne persönliche Einschränkungen so gestalten können, dass Eifersucht garnicht erst auftritt. So verhält es sich auch mit Paarkonstellationen, bei denen beide Partner nicht eifersüchtiger Natur sind.
„Oh, what about us? What about all the plans that ended in disaster? Oh, what about love? What about trust? What about us?” P!nk – What About Us (2017)
Abb. 18, Quelle: Instagram (@thatbitchy.meme
Double Soul
Eifersucht wird erst zu einem schwerwiegenden Problem, wenn beide Partner unterschiedliche Einstellungen zum Thema vertreten. So mag es für den nicht eifersüchtigen Partner völlig normal und harmlos sein, sich zum Beispiel häufig alleine mit dem besten Freund zu treffen, während sich vor dem inneren Auge des eifersüchtigen Partners in dieser Zeit sämtliche Horrorszenarien rund um das Thema Betrug abspielen. Paare dieser Art sind nicht von Natur aus kompatibel, es kommt früher oder später zu einem Konflikt, der in den seltensten Fällen komplett gelöst werden kann. Das liegt vor allem daran, dass Lösungsansätze zum Thema Eifersucht so gut wie immer mit Einschränkungen der persönlichen Freiheit einhergehen, oder aber von einem der Partner verlangen, ein sehr tiefsitzendes und häufig traumatisches Gefühl (Abb. 19) zu tolerieren oder sogar zu ignorieren. Eine Lösung des Problems setzt also eine Änderung der eigenen Persönlichkeit des Partners zuliebe voraus. Machbar? Auf jeden Fall, was aber nicht automatisch bedeutet, dass es für jedes Paar die richtige Entscheidung ist. Man sollte sich ernsthaft hinterfragen und sich darüber klar werden, was man bereit ist, für den Partner zu tun und zu opfern, denn wenn man einen so großen Teil der eigenen Persönlichkeit ändern muss, um den Partner glücklich zu machen, dann ist es vielleicht nicht der richtige Partner, so weh es auch tut.
Abb. 19, Quelle: Instagram (@fkboyhumor) Beziehungen
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Neben zwischenmenschlichen Problemen, gibt es auch Probleme anderer Natur, die streng genommen nichts mit der Beziehung zu tun haben, diese aber trotzdem stark belasten können und häufig dazu führen, dass einer der Partner sich mit der Situation überfordert sieht und die Beziehung beendet. Hierbei handelt es sich um psychische Probleme verschiedenster Sorte, die ihren Ursprung meist lange vor Beginn der Beziehung haben. Man könnte sagen, dass jeder im Leben sein Päckchen zu tragen hat, aber manche Päckchen sind eben schwerer als andere und obwohl wir in unserer heutigen Gesellschaft weitaus offener mit dem Thema „psychische Probleme“ umgehen, werden sie trotzdem noch häufig abgetan, nicht ernst genommen oder schlicht und einfach missverstanden. Ob es nun um Depressionen, Angststörungen, Zwanghaftes Verhalten oder andere Krankheiten geht, sie sind für Außenstehende oft schwierig zu verstehen, was damit zusammenhängt, dass ein „gesunder“ Mensch die oft irrationalen und unbegründeten Gedankengänge eines psychisch Erkrankten nicht nachvollziehen kann. Das ist völlig normal, führt aber häufig dazu, dass die Probleme des Partners auf sich selbst projiziert und zum Streitpunkt in Beziehungen werden.
„Trage schon seit Jahren diese Dunkelheit so tief in mir drin, doch lass dir sagen: Habe nie geliebt, so wie dich. Wenn ich mal kurz flieh’, liegt’s nich an dir, manchmal will ich nicht zu finden sein, doch komm immer wieder zurück. (...) Weiß, es ist schwer, doch hoffe so sehr, dass du bleibst, hoff’ so sehr, dass du nicht gehst, wenn ich fall.”
Double Soul
Casper – Flackern, Flimmern (2017)
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Auch Beziehungen, in denen beide Partner unter psychischen Problemen leiden, und bei welchen man deshalb davon ausgehen sollte, dass sie sich gut genug ineinander hineinversetzen können, um sich gegenseitig zu „helfen“ und nicht zusätzlich zu belasten, sind von dieser Art der Beziehungsprobleme nicht verschont. Psychische Erkrankungen sind komplex und äußern sich bei jedem Erkrankten individuell, weshalb auch zwei Menschen die ein ähnliches Schicksal teilen, nicht zwangsläufig dazu fähig sind, sich in dem Ausmaß zu verstehen und zu unterstützen wie es nötig wäre um, trotz aller Probleme, eine gesunde Beziehung zu führen. Es gibt Paare, die dieser Aufgabe gewachsen sind, sich gegenseitig gut tun und es gemeinsam schaffen auf die jeweiligen Probleme Rücksicht zu nehmen und daran zu arbeiten, wiederum gibt es aber auch Paare, die sich gegenseitig „in den Abgrund ziehen“. Sie verlieren sich gemeinsam im Leid, lassen sich durch die Launen des Partners zusätzlich triggern und haben es so noch schwerer aus der Negativität auszubrechen. Abschließend bleibt zu diesem Thema nur eins zu sagen: Eine Beziehung zu einem psychisch kranken Menschen zu führen ist möglich, aber wahnsinnig schwierig, es kostet Zeit und Nerven, auf beiden Seiten (Abb. 20). Nicht jeder ist dazu in der Lage und man sollte es auch niemandem übelnehmen, diese Art von Bürde nicht tragen zu können oder zu wollen. Beziehungen
Abb. 20, Quelle: Instagram (@classicalartshits)
Abb. 21, Quelle: Instagram (@awake_spiritual)
So sieht man sich in Beziehungen also mit Problemen verschiedenster Art und Weise konfrontiert (Abb. 21), manche mehr oder weniger einfach lösbar und rückblickend gesehen, halb so wild, andere so schwer, dass die Liebe nicht groß genug ist um sie zu überwinden. Doch wenn man es schafft, Probleme gemeinsam anzugehen und zu überwinden, geht man gestärkt aus ihnen hervor und wächst an ihnen.
„I know your fears and you know mine, we’ve had our doubts but now we’re fine. And I love you, I swear that’s true, I cannot live without you.”
Gemeinsam überwundene Hindernisse schweißen Paare häufig zusammen. Man hat mit der Zeit das Gefühl, sich in- und auswendig zu kennen, jede Laune des Partners schon einmal ertragen zu haben und mittlerweile zu wissen, wie damit umzugehen ist, egal was auch kommen mag, die Beziehung ist stark genug um trotzdem bestehen zu bleiben. Paare die an diesem Punkt angekommen sind, sind auf dem besten Weg zur schönsten Phase einer Beziehung, die, mit etwas Glück, für das restliche Leben anhält.
Double Soul
James Blunt – Goodbye My Lover (2004)
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Endlich angekommen Nach gemeinsam durchlebten Höhen und Tiefen pendelt sich die Beziehung zu einem konstanten Zustand ein, der, im besten Fall, alle guten Eigenschaften aller möglichen Formen der Beziehung vereint: Man ist miteinander befreundet, findet sich körperlich auch nach Jahren noch anziehend, hat sich einen gemeinsamen Alltag aufgebaut, in welchem die Bedürfnisse beider Partner auch unabhängig voneinander erfüllt werden können, man teilt sich die Aufgaben im Haushalt, genießt seine Rechte und erfüllt seine Pflichten, die sich mit dem richtigen Partner so gar nicht nach Pflichten anfühlen.
„Alabama, Arkansas, I do love my Ma and Pa not that way that I do love you. Holy moley, me oh my, you’re the apple of my eye, girl, I’ve never loved one like you. (…) Home, let me come home, home is wherever I’m with you.” Edward Sharpe & The Magnetic Zeros – Home (2009)
Double Soul
Paare, die es bis hin zu dieser Phase schaffen, haben das Beziehungsspiel durchgespielt. Oder etwa nicht? Was sollte denn jetzt noch kommen? Na das Happy End, das uns seit unserer Kindheit in so gut wie jedem Film, der auch nur ansatzweise das Thema Liebe ankratzt, präsentiert wird: Die Ehe.
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Die Ehe – Der ultimative Liebesbeweis oder veraltetes Konstrukt? Wenn die Liebe das Spiel ist, ist die Ehe der Gewinn? Kann man so sehen, muss man aber nicht. Wir haben das Glück, in einer Zeit und Gesellschaft zu leben, in der die Ehe nicht mehr vorausgesetzt wird (Abb. 22), um (vor allem als Frau) als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu gelten. Das ermöglicht uns den Luxus, selbst darüber zu entscheiden, was wir von der Ehe halten und ob wir gewillt sind, diesen „Bund für‘s Leben“ einzugehen oder nicht. Diese Freiheit führt dazu, dass es zum Thema Ehe so viele verschiedene Meinungen und Ansichten gibt wie Sand am Meer. So hatten auch die Befragten einiges dazu zu sagen, zu keiner anderen Frage wurden so viele und ausführliche Antworten gegeben wie auf diese. Einige dieser Antworten stimmen mit meinen eigenen Ansichten überein, andere eher weniger, aber da sich so gut wie alle Befragten viel Mühe bei der Beantwortung dieser Frage gegeben haben und die Entscheidung am Ende ohnehin jedem selbst überlassen bleibt, nehme ich mich an dieser Stelle zurück und lasse eine Auswahl der Befragten für mich sprechen. Beziehungen
Abb. 22, Quelle: Instagram (@elhotzo)
„Ich tätowier’ mir deinen Namen über’s Herz, mit Ankern, damit jeder weiß wo meins hingehört.” Casper & Thees Uhlmann – XOXO (2011) Beziehungen
Double Soul
„Falls die Ehe für mich in Frage kommen sollte, wäre es etwas privates und da haben für mich weder Religion noch Staat was darin verloren. | Wer sich nur nicht traut, sich zu trauen, vertraut der Beziehung nicht genug. | Für mich kommt eine Hochzeit auf jeden Fall in Frage. Gemeinsam mit seinen Liebsten die besondere Verbindung zu einem Menschen zu feiern, finde ich sehr schön. | Die Ehe, der ultimative Liebesbeweis. Leider scheint „in guten, wie in schlechten Zeiten“ für viele nur ein Spruch zu sein. Ich selbst möchte heiraten, aber nur wenn ich mir ganz sicher bin. | Wollte ich nie, aber ist ein schöner Akt, der zeigt, dass man sich zueinander bekennt und entschieden hat. | Das kann jeder machen wie er oder sie will. Ich glaube, ich möchte heiraten, um meinen Liebsten einmal laut zu sagen, dass zu mir jetzt noch jemand gehört. | Es ist eine neumodische Erscheinung, sich gegen die Ehe auszusprechen. Fakt ist, dass sie viele rechtliche Aspekte klärt, die für ein gemeinschaftliches Existieren von äußerster Relevanz sind. Man kümmert sich gemeinsam darum, dass beide abgesichert sind, mit allen Rechten und Pflichten, solange bis der Tod (oder der Anwalt) sie scheidet. Wenn das nicht Liebe ist, was dann? | Man heiratet eine Person, die man liebt und mit der man auf ewig zusammen sein will, eine Hochzeit ist ein Rahmen dafür. Das heißt nicht, dass man heiraten muss, um mit jemandem sein Leben zu verbringen. Für manche ist es das Richtige, für andere eher nicht. Wie Spargel. Macht das Sinn? | Ich finde die Ehe überbewertet und Heiratsbräuche befremdlich. Ein „Fest für die Liebe” muss nicht immer eine Heirat sein, das kann auch ganz individuell sein | Ich habe manchmal den Eindruck, dass das Konzept etwas veraltet ist, vielleicht sollte man 5 bis 10 JahresEhen einführen, nach denen man gefragt wird, ob man verlängern möchte. | Tradition, meiner Meinung nach nicht notwendig aber absolut nachvollziehbar. | Ich möchte heiraten, weil ich meine Luftschlösser gerne zu Ende baue. Dafür brauche ich nicht unbedingt ein Standesamt. Gerne auch in einem weißen Kleid aber nicht vor Gott. Ich denke, dass viele den steuerlichen Vorteil darin sehen und die Romantik verloren geht. Des Weiteren ist es in Zeiten von Social Media sicherlich auch ein Gegenstand von Selbstdarstellung und Trend geworden | Ich verstehe den steuerlichen Aspekt, aus dem eine Ehe eingegangen wird. Generell ist heiraten in meinen Augen auch eine schöne Gelegenheit mit Freunden und Familie seine Beziehung zu feiern. | Ich bin kein religiöser Mensch, also bedeutet mir die Ehe auf dieser Ebene nicht viel. Ich kann mich jedoch nicht ganz davon freisprechen, es romantisch zu finden. Ich würde es von meiner Partnerin abhängig machen. ich könnte es mir vorstellen, aber es muss nicht sein | Voll für den Arsch. | Ich würde gerne auf Dauer eine „verbindliche“ Beziehung führen. Kein Bock auf ewige Unverbindlichkeiten. Finde das Konzept absolut zeitgemäß, nur wird damit meiner Meinung nach sehr inkonsequent umgegangen. | Es ist ein schöner Liebesbeweis aber lange kein Muss. | Ich muss nicht heiraten, möchte aber einen lebenslangen Partner haben. Hochzeiten sind super, wenn man Steuern sparen möchte.“
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Dry Your Eyes – Das Ende der Liebe
„But the more I pull on the more you pull away Dry your eyes mate, I know you want to mak how much this pain hur but you’ve got to walk a it’s over.”
Dry Your Eyes
The Streets – Dry Your Eyes (2004)
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Das Ende der Liebe
Dry Your Eyes – Das Ende Der Liebe
n your hand and say, y. (...)
Nur wenige Menschen haben das Glück und finden direkt in ihrem ersten Partner die „Liebe ihres Lebens“, die meisten von uns müssen in ihrem Leben mehrere Beziehungen führen um an dieses Ziel zu gelangen, andere werden es vielleicht nie schaffen und wieder andere wollen das vielleicht überhaupt nicht und bleiben ab einem gewissen Punkt lieber komplett alleine. Welches Modell auch immer für einen selbst das richtige sein mag, ein Schicksal teilt man mit allen anderen Wiederholungstätern in Sachen Beziehung: Man muss früher oder später das unsagbare Leid einer gescheiterten Beziehung ertragen und eine Trennung am eigenen Leib miterleben. Der Schmerz, den man während und nach einer Trennung fühlt, wird häufig mit dem verglichen, den man empfindet wenn ein geliebter Mensch stirbt, oft werden auch die fünf Phasen der Trauer herangezogen: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz. Doch ist es so „einfach“ die Emotionen, die man im Laufe einer Trennung erlebt, in Worte zu fassen? Ich denke nicht, dass es so einfach ist und vor allem denke ich nicht, dass der Schmerz erst mit der Trennung beginnt.
„Today you were far away and I didn’t ask you why. What could I say, I was far away. You just walked away and I just watched you. What could I say? How close am I to losing you?“ The National – About Today (2004) Das Ende der Liebe
Dry Your Eyes
ke her see rts, away now.
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Das Ende ist nah (der passive Part) In der Regel enden Beziehungen nicht einfach vom einen auf den anderen Tag, meist passiert das schleichend, kündigt sich langsam aber sicher an und trifft den passiven Part dann trotz aller Zeichen und Vermutungen wie ein Schlag in die Magengegend. Denn irgendwo tief in uns, war doch noch ein Fünkchen Hoffnung, etwas, das uns sagt: „Vielleicht liegt es gar nicht an mir oder der Beziehung, vielleicht ist es Stress bei der Arbeit, oder irgendetwas anderes.“. Was auch immer wir uns einreden, auf eine Art spüren wir, dass das letzte Stündlein unserer Beziehung geschlagen hat (Abb. 23). Mit dieser Erkenntnis geht jeder Mensch anders um. Manche ignorieren die Zeichen, machen weiter wie bisher und hoffen, dass sie sich doch geirrt haben, andere suchen die Gründe für das veränderte Verhalten des Partners bei sich selbst, beginnen eine Art Selbstoptimierung, um den Partner zu halten und wieder andere versuchen das Problem offen anzugehen und darüber zu sprechen. Nicht mit Freunden, Familie oder anderen externen Beratern, sondern mit dem Menschen, der sich gerade vor ihren eigenen Augen von ihnen entfernt.
„Ich frag’ mich ob du Angst hast, oder ist da jemand anders, fällt dir auf wie wenig du lachst? Bitte, bitte, sag es mir und tu’ nicht so als ob da gar nichts ist. Aber ich seh’ was in deinem Gesicht und ich weiß nicht was es ist. Weil du mir nicht alles sagst, frag’ ich dich nochmal und du sagst nichts.” Annenmaykantereit – Du Bist Anders (2018)
Dry Your Eyes
Die einen haben „Glück“ und bekommen eine direkte Antwort, die ihnen weitere Mutmaßung und Ungewissheit erspart, andere müssen sich mit leeren Phrasen zufriedengeben. „Ach nichts.“, „Liegt nicht an dir.“, „Darüber reden wir ein anderes Mal, passt gerade nicht.“, man hält uns hin, schiebt das Gespräch auf die lange Bank oder ist sich vielleicht auch selbst noch nicht ganz sicher, wohin die Reise geht. Welcher Grund auch immer zutrifft, es ist schmerzhaft und kräftezehrend, denn egal wie kreativ die Ausreden sind, es bleiben am Ende des Tages Ausreden. Und das fühlen wir.
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„I try to recognise it in my mind, try to stamp it out. The writing’s on, the writing’s on, the writing’s on the wall.” Abb. 23, Quelle: theindigoproject Das Ende der Liebe
David Gray – Gulls (2014)
„When i’m down and my hands are tied, I cannot reach a pen for me to draw the line, from this pain I just can’t disguise, it’s gonna hurt but I’ll have to say goodbye.” Abb. 24, Quelle: Instagram (@mytherapistsays)
The Coral – Dreaming Of You (2002)
Das Ende ist nah (der aktive Part) Eines Tages wacht man auf, schaut auf die andere Seite des Bettes und fühlt, dass sich etwas verändert hat. Direkt neben uns liegt der Mensch, von dem wir bis vor kurzem noch dachten, dass wir ihn für immer lieben würden, doch jetzt ist da nichts mehr, kein Funke, kein Kribbeln, wenn wir ehrlich sind, nicht einmal mehr Zuneigung die über pure Sympathie hinausgeht. Wie konnte das passieren? (Abb. 24)
„This love has dried up and stayed behind, and if I stay I’ll be alive, then choke on words I’d always hide. Excuse me first love, but we’re through, I need to taste the kiss from someone new.” Was auch immer der Grund für unseren Gefühlsumschwung ist, wir spüren, dass es keinen Sinn mehr hat, an dieser Beziehung festzuhalten. Doch zwischen Spüren und Handeln liegen manchmal Welten. Wir hinterfragen uns und unsere Gefühle, sind wir uns wirklich sicher, oder ist es vielleicht doch nur eine Laune, die wieder vorübergeht? Wir können es drehen und biegen solange wir wollen, am Ende kommen wir zu der Erkenntnis, dass es an der Zeit ist zu gehen.
Dry Your Eyes
Adele – First Love (2008)
Das Ende der Liebe
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Betrug Manchen scheiternden Beziehungen ist selbst der Luxus, sich einfach still und heimlich auseinanderzuleben, nicht gegönnt, manche Beziehungen enden mit einem Knall, der große Spuren hinterlässt: Betrug. Wenn der Partner nicht den Anstand besitzt, die Beziehung zu beenden, sobald die Gefühle nicht mehr ausreichen, oder sich nach jemand anderem sehnt, ohne aber auf den Luxus der alten Beziehung verzichten zu wollen. Es ist völlig natürlich, auch ab und an andere Leute attraktiv zu finden, obwohl man sich in einer festen Beziehung befindet und es gibt verschiedene Arten, wie man mit dieser Situation umgehen kann. Die einen sehen es als kleine „Verliebtheit“, gehen ihrem eventuellen Bedürfnis einer anderen Person näherzukommen nicht nach und es verschwindet mit der Zeit, bei anderen steigt das Interesse so stark, dass es die Liebe zum Partner übersteigt, sie trennen sich, um offen für die neue „Liebe“ zu sein. Wieder andere wollen die Beziehung nicht aufs Spiel setzen, aber trotzdem ihrem Bedürfnis nachgehen, in diesem Fall wäre es der richtige Weg offen mit dem Partner zu sprechen, vielleicht kommt sogar eine offene Beziehung in Frage? Diese Möglichkeiten sind unter Umständen auch schmerzhaft für den Partner, doch sie sind ehrlich und zeigen, dass man trotz widriger Umstände Respekt für seinen Partner und die gemeinsame Beziehung aufbringt.
„She hung the phone and I said fuck you it’s over, sorry but this is the end. I said don’t trip it was just a harmless sleepover, see, we were just making friends. she said “then what were you doing there four in the morning? you told me you were at home”. I started with “darling please listen” and then i picked up my phone. I told my story in reverse ‘cause it hurts.”
Dry Your Eyes
Somekindawonderful – Reverse (2014)
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Und obwohl man sich gemeinhin einig ist, dass es auf keinen Fall in Ordnung ist, fremdzugehen, so passiert es doch wahnsinnig häufig. Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein, wir könnten theoretisch alle einmal in eine Situation geraten, in der wir uns nicht unter Kontrolle haben, entscheidend ist jedoch der Umgang mit der Situation, falls es tatsächlich zu einem Betrug gekommen ist. Statt es zu verschweigen, oder, im schlimmsten Fall, als Affäre neben der eigentlichen Beziehung fortzuführen, sollte man dem Partner den Fehler gestehen und ihn selbst entscheiden lassen, wie er mit diesem Vertrauensbruch umgehen möchte. Es gibt durchaus Paare, die eine solche Situation überstehen, aber meist führt der Betrug dazu, dass die Beziehung beendet wird. Und dabei macht es oft keinen Unterschied, ob der betrogene Partner es durch Zufall erfährt, oder durch ein ehrliches Geständnis. Sobald das Vertrauen in diesem Maße gebrochen wurde, fällt es schwer weiter an die Beziehung zu glauben. Das Ende der Liebe
„I wanted to tell you I changed, I wanted to tell you that things would be different this time. I see you, you see me, differently. You tell me that you love me but you never want to see me again.” Unkle Bob – Swans (2006)
Aus welchem Grund auch immer die Beziehung ihr Ende findet und egal ob man der passive oder aktive Part der Trennung ist, irgendwann ist es so weit. Die Würfel sind gefallen, der Entschluss steht fest, alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Es wird Zeit, die Konsequenzen zu ziehen und den letzten und härtesten Schritt dieser Phase zu gehen: Die Trennung. (Abb. 25)
„We’re not the same, dear, as we used to be, the seasons have changed and so have we. There was little we could say, and even less that we could do, to stop the ice from getting thinner under me and you. (...) And when spring arrived, we were taken by surprise, when the floes under our feet bled into the sea and nothing was left for you and me. Death Cab For Cutie – The Ice Is Getting Thinner (2008)
Dry Your Eyes
Abb. 25, Quelle: Instagram (@classicalcringe)
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Die Trennung Trennungen sind nie schön, sie schmerzen und gehen an die Substanz. Das finale Gespräch wird geführt, man packt seine Sachen, nimmt sich noch einmal in den Arm und geht friedlich seiner Wege. Es schmerzt, aber man schaut trotzdem mit einem lachenden Auge auf die schönen gemeinsamen Zeiten zurück. Bilderbuchtrennung. Leider läuft es nicht immer so friedlich.
„Wir spielen dieses Drama hier so schön als ob wir hoffen, dass es dafür Applaus gibt.” Gerard – Lissabon (2013)
Oft kommen in Trennungsgesprächen die aufgestauten Emotionen der kompletten vergangenen Beziehung zum Vorschein. Die Schuld, der schwarze Peter der Trennung, wird sich gegenseitig zugeschoben, am Ende will niemand der Schuldige sein. Dass es manchmal schlicht und einfach keinen Schuldigen gibt, weiß man im Prinzip, aber Wut ist einfacher zu ertragen als Trauer und vielleicht kann der Partner mit schlüssigen Argumenten ja doch davon überzeugt werden, nicht zu gehen? Könnte ja theoretisch möglich sein. Ist aber relativ unwahrscheinlich.
Auch Verdrängung ist eine verbreitete Reaktion im Trennungsgespräch. Bloß nicht weinen, der Partner soll ruhig denken, dass wir mit der Beziehung im Grunde schon genauso abgeschlossen haben (Abb. 26), hier beruht alles auf Gegenseitigkeit. Doch es ist niemals gesund Emotionen zu verstecken und Trauer in sich hineinzufressen. Es gibt einen Mittelweg zwischen „gefühlskaltes Pokerface“ und „laut weinend zusammenbrechen“ und diesen Mittelweg sollte man, wenn möglich, wählen.
„I would do ’most anything to get you back by my side, but I just keep on laughing, hiding the tears in my eyes, ’cause boys don’t cry.”
Dry Your Eyes
The Cure – Boys Don’t Cry (1980)
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Abb. 26, Quelle: Instagram (@whitemarket) Das Ende der Liebe
Die Trennung in Zeiten von Smartphones Auch wenn es mir zuwider ist und ich diese Form der Trennung nicht einmal als solche bezeichnen würde, sondern eher als ein feiges „Aus der Affäre ziehen“, soll die mittlerweile leider gängige Trennung per Handy (Abb. 27) hier nicht unerwähnt bleiben. Um die komplette Bandbreite der Unverschämtheit wenigstens ansatzweise abbilden zu können, kommen auch hier wieder die Befragten zu Wort.
„Es ist feige | Gerade bei etwas so intimen und gefühlsbeladenem wie einer Beziehung, sollte man immer richtig miteinander reden, schon alleine um Missverständnisse zu vermeiden und das Gesagte richtig zu deuten. | Sich auf diese Art zu trennen ist das Allerletzte. Wenn man eine Person geliebt hat, sollte man mindestens so viel Respekt aufbringen können, es persönlich zu beenden | Sowas sollte man zumindest am Telefon klären, besser aber persönlich. Bei Fernbeziehungen ist telefonieren aber auch okay. | Vieles geht darüber verloren. Im persönlichen Gespräch können Emotionen viel besser ausgedrückt werden. | Jeder, der das macht, gehört in die Hölle. | Das hat was mit Respekt und Wertschätzung zu tun. Auch wenn man sich nicht mehr als Liebespaar definiert, sollte man die Menschlichkeit nicht verlieren und dem anderen die Möglichkeit für eine gesunde Trennung bieten. | Ich finde, jede Person hat eine Erklärung und ein persönliches Gespräch verdient, damit man die Chance hat, damit abschließen zu können. Mir selbst ist es schon mal passiert und ich konnte erst spät damit abschließen weil ich meine Fragen nie beantwortet bekommen habe.”
Generation Smartphone ist sich einig: Eine Trennung muss persönlich hinter sich gebracht werden, so viel Respekt schuldet man dem Partner. Ausgenommen sind hier selbstverständlich Trennungen von gefährlichen Partnern, bei welchen man im Falle einer Trennung um die eigene Sicherheit fürchten muss. Auch Fernbeziehungen wurden als Ausnahme genannt, falls ein baldiges Treffen nicht in Aussicht ist und man dem Partner nicht zusätzlich zu einer Trennung auch noch eine unter Umständen beschwerliche und mit hohen Kosten verbundene An- und Abreise zumuten möchte.
Dry Your Eyes
Abb. 27, Quelle: Twitter (@amyisraddd)
Das Ende der Liebe
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Wie auch immer man die Trennung hinter sich gebracht hat, ob persönlich oder unpersönlich, am Endergebnis ändert sich nichts. Es ist aus, aus und vorbei. Der Mensch, der noch bis vor kurzem ein essenzieller Teil unseres Lebens war, mit dem wir gelacht, gestritten, geweint und uns wieder vertragen haben, mit dem wir uns eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnten, gehört nun nicht mehr zu unserer Zukunft, sondern nur noch zu unserer Vergangenheit. Wir würden gerne auf den Rat unserer Mitmenschen hören und mit der Trennung abschließen, uns auf die Zukunft konzentrieren, doch in dieser Phase der Trennung können wir unsere Zukunft noch nicht sehen. Alles was wir sehen, sind die Trümmer unserer Beziehung, die ausgebreitet vor uns liegen und nun nach und nach zusammengekehrt und entsorgt werden müssen.
„Mit Händen und mit Füßen schlägt mein Herz wild um sich, es ist schwer, noch so voll mit Gefühlen für dich. (...) Ich sehe unsere Namen im Abspann, ich schreibe Abschiedszeilen auf Papier. Auch wenn wir uns verlieren durch den Abstand, du bleibst ein Teil von mir.” Enno Bunger – Abspann (2010)
Dry Your Eyes
Die erste Zeit nach der Trennung Wer dachte, dass das Trennungsgespräch zwar schmerzhaft war, es aber jetzt nur bergauf gehen kann, wird in den ersten Wochen nach einer Trennung eher früher als später vom Gegenteil überzeugt. Nachdem man den ersten Schock verdaut hat, sich den engsten Freunden anvertraut und ordentlich ausgeweint hat, geht der Spaß erst richtig los. Was man auch tut, alles erinnert einen an den Expartner. Und als wäre das nicht schlimm genug, spielt unser Gehirn uns Streiche und bringt in den unpassendsten Momenten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit zurück. Jeder Morgen in dieser Zeit ist furchtbar, in den ersten wachen Momenten fühlen wir uns gut, doch dann fällt es uns wieder ein: Stimmt, da war etwas. Verdammt. Diese Phase ist fürchterlich (Abb. 28) und es fühlt sich an, als würde sie nie enden. Doch irgendwann ist es so weit und es wird besser. Zumindest ein kleines Stück.
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„I had all and then most of you, some and now none of you, take me back to the night we met. I don’t know what i’m supposed to do, haunted by the ghost of you, take me back to the night we met.” Lord Huron – The Night We Met (2015) Das Ende der Liebe
Abb. 28, Quelle: Instagram (@designershumor)
„I’m working on erasing you, just don’t have the proper tools, I get hammered, forget that you exist, there’s no way that I’m forgetting this. I’m working hard on walking out, shoes keep sticking to the ground. I’m working on my backwards walk, there’s nowhere else for me to go. Frightened Rabbit – My Backwards Walk (2008)
Es geht uns gut genug, um wieder die Wohnung zu verlassen, gut genug, um uns wieder regelmäßig mit Freunden zu treffen, ohne dabei ununterbrochen die Trennung zu analysieren und am Ende doch wieder zu weinen. Wir wagen uns wieder einen Schritt in unser altes Leben zurück, gehen feiern um uns abzulenken und trinken eventuell das ein oder andere Glas zu viel. Das ist völlig in Ordnung und während wir abgelenkt sind, sieht die Welt auch wieder in bisschen schöner aus, doch sobald wir wieder alleine zu Hause sind, holt uns die Trennung wieder ein. Da ist niemand, zu dem wir uns ins Bett kuscheln können, niemand, der uns am Morgen eine Flasche Wasser bringt, um gegen den Kater anzukommen. So witzig der vorige Abend auch war, wir sind trotzdem wieder alleine mit uns selbst und diesem mulmigen Gefühl.
„Einige sagen es dauert Jahre, bis es normal wird. Wann komm’ ich drauf klar? Die Neonlichter strahlen nur noch halb so hell, denn du bist nicht mehr da. wem mach’ ich was vor? Tua – Wem mach’ ich was vor? (2019)
Man fühlt sich zwar nicht mehr, als würde man jeden Moment auseinanderbrechen, aber von „gut“ sind wir noch meilenweit entfernt (Abb. 29). Es ist eine Art Taubheit, man trauert nicht mehr, ist aber auch noch nicht wieder man selbst. Auf Fragen wie es uns geht, antworten wir halb ehrlich, mit Sätzen wie „Passt schon.“ oder „So langsam wird es wieder.“, obwohl wir noch täglich daran denken und es eigentlich gar nicht so langsam wieder wird. Eher so schleichend. Sehr langsam schleichend, bergauf im Schneckentempo, mit 55PS und angezogener Handbremse. Alle paar Kilometer muss man aussteigen und schieben, weil der Motor streikt. Aber die gute Nachricht ist: Egal in welcher Geschwindigkeit, es wird besser.
Electric President – Insomnia (2006)
Dry Your Eyes
„It’s an itch that I’ll never stop scratching, it’s a hole that I’ll never quite fill.” Abb. 29, Quelle: Instagram (@whitemarket) Das Ende der Liebe
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Wie schmerzhaft diese Phase der Trennung sein kann und welche Vielfalt an Emotionen man durchlebt, lässt sich auch in den Antworten der Befragten auf die Frage, wie sie Trennungen erfahren haben sehen. Hier erkennt man auch, dass jeder Betroffene diesen Schmerz auf seine eigene, individuelle Art und Weise wahrnimmt und verarbeitet und, dass es völlig egal ist in welchem Lebensabschnitt man sich befindet, welchem Geschlecht oder welcher sexuellen Orientierung man angehört, vor Trennungsschmerz bleibt niemand verschont (Abb. 30).
Dry Your Eyes
Abb. 30, Quelle: Instagram (@gothicgenre)
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„Man fühlt sich nicht „gut genug.“ | Es war wie ein Schlag ins Herz. | Beschissen. | Es fühlt sich an, als würde dir jemand deine Innereien herausreißen, draufpissen und wieder in deinen Körper stopfen. | Als wäre man wertlos. | Ich fiel eine Zeit lang in ein tiefes Loch, weil ich dachte, den Menschen zum Leben zu brauchen. | Ein furchtbarer, bitterer Schmerz, als ob die Organe in einem Schraubstock langsam zerdrückt werden. | Es fühlte sich jedes Mal so an, als würdest du verrückt werden, dein Herz zerrissen werden und als ob alles woran du geglaubt hast eine Lüge war. | Es hat sich angefühl,t als hätte mich die ganze Welt verlassen und als würde ein Teil von meinem Leben fehlen. | Erst Schmerz, dann Erleichterung, dann Erkenntnis. | Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte versagt zu haben, auch wenn ich der Part war, der sich getrennt hat. | Es bricht ein kleines Stücken der eigenen Welt zusammen, es ist genau so ein körperlicher Schmerz wie auch ein seelischer. | Das Gefühl, dass man sich irgendwo verloren hat und wieder finden muss. | Es hat sich unglaublich leer in mir angefühlt, wie ein schwarzes Loch. | Das Problem dabei ist, dass das Einzige das dir dabei helfen kann, die Person ist, die dich verlassen hat. | Teilweise befreiend im Nachhinein, teilweise als würde ein Teil von mir gehen. | Es fühlt sich an als wäre ein Familienmitglied gestorben.” Das Ende der Liebe
Selbstbetrug Ein sehr beliebter Trick in der ersten Trennungsphase ist der Selbstbetrug. „Klar geht’s mir gut, ist nicht schlimm.“, „Da muss jeder mal durch.“, „Ich genieße mein neues Singleleben so richtig!“, „Nach einer Trennung hat man endlich mal wieder Zeit, um sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren! Ich stricke jetzt übrigens!“ – Nur eine kleine Auswahl an Sätzen die ich entweder selbst von mir gegeben habe, oder mir von Freunden in dieser Phase aufgetischt wurden. (Abb. 31)
„Manchmal frag’ ich mich ja schon, was machst du wohl gerade so? Also nicht, dass mich das irgendwie beschäftigt, ich bin mittlerweile voll gefestigt. Ob ich die Tage zähle seit du weg bist? Klar, als hätte ich 412 Tage nichts besseres zu tun.” Kraftklub – Blau (2014)
Klar, die Trennung trifft uns so GAR nicht, wir sind auch alleine ganz super, ach quatsch, VOR ALLEM alleine, denn nur dann können wir unser volles Potential entfalten. Wir sind starke, unabhängige Lebewesen! Und das sind wir natürlich auch, nur fühlen wir uns in dieser Phase noch nicht wieder so, weshalb wir damit aufhören sollten uns selbst und unseren Freunden etwas vormachen zu wollen. Auch hier gibt es einen Mittelweg zwischen jammern und lügen, niemand hat etwas von Selbstbetrug, schon gar nicht wir selbst. Aber wenn man sich lange genug selbst belügt, fängt man vielleicht irgendwann an, es auch selbst zu glauben.
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Abb. 31, Quelle: Instagram (@emotionalclub)
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Bonus: Die zweite Chance In Manchen Fällen haben Verlassene das, je nach Ausgang, Glück oder Pech, dass der Expartner es sich in der eigenen Trauerphase anders überlegt hat und die Beziehung doch weiterführen möchte. Das kann aus den verschiedensten Gründen passieren, wie zum Beispiel, dass sie sich erst durch die Trennung bewusst wurden, dass sie doch noch Gefühle für den Expartner haben und den Schlussstrich verfrüht gezogen haben, manchmal liegt es aber auch weniger an den Gefühlen zum Expartner, sondern mehr am eigenen Egoismus und dem Gefühl nicht alleine sein zu wollen. Was auch immer der Grund für die Rückkehr ist, dieser Schritt sollte gut überlegt sein, genau wie die Reaktion des verlassenen Partners.
„Die Spur hinter uns hält uns zusammen, doch auch sie zerfällt irgendwann, ich weiß, dass unter uns beiden der Boden bricht. Ich kann nicht mit und nicht ohne dich, vielleicht besser ohne dich. Wir gehen ein Stück weg, kommen zurück und wir erkennen das perfekte Glück war, ist und bleibt ein Fiebertraum und wir sind echt. Ich kann nicht mit und nicht ohne dich, aber vor allem nicht ohne dich.“
Dry Your Eyes
Peter Fox – Ich Steine, Du Steine (2008)
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Im besten Fall entscheiden sich beide Partner aus Liebe dazu, die Beziehung wieder aufzunehmen, vergeben und vergessen, die Tränen sind getrocknet und alles wird gut. Klingt wie im Märchen, passiert aber tatsächlich hin und wieder (Abb. 32). Doch es läuft nicht immer so optimal, viele „aufgewärmte“ Beziehungen scheitern nach kurzer Zeit erneut und aus den selben Gründen, die auch beim ersten Mal ausschlaggebend für die Trennung waren. Zweite Trennungen schmerzen genau so wie erste und werden außerdem von dem Gefühl begleitet, dass man diesmal auf jeden Fall ein Stück weit selbst Schuld an der Misere trägt. „Wie dumm kann man sein?“, „Ich hätte es wissen müssen“, „Es wäre ja auch zu schön gewesen:“, Sätze, die man sich sparen kann, indem man sich besinnt und ruhig über die Situation nachdenkt, bevor man sich auf einen zweiten Versuch einlässt. Abb. 32, Quelle: Instagram (@emotionalclub) Das Ende der Liebe
Doch nicht alle Verlassenen sehnen sich danach, die Beziehung zu ihrem Expartner wieder aufzunehmen, einige haben eventuell schon abgeschlossen oder während der Trennung realisiert, dass die Gefühle für den Partner nicht so intensiv waren, wie sie noch während der Beziehung zu sein schienen. Aus welchen Gründen auch immer, die Verhältnisse haben sich geändert, die Rollen sind vertauscht. Ab jetzt beginnt der Kreislauf des Leids für den anderen Partner.
„You told me you love me, why did you leave me all alone? Now you tell me you need me, when you call me on the phone. Girl, I refuse, you must have me confused with some other guy. The bridges were burned, now it’s your turn to cry. Cry me a river.” Justin Timberlake – Cry Me A River (2002)
Realisieren, dass es vorbei ist Nachdem Trauer, Verzweiflung und Taubheit irgendwann verschwunden sind, folgt die Erkenntnis, dass es tatsächlich weiter geht. Es fühlt sich nach wie vor nicht schön an, über den Expartner und die Trennung nachzudenken, aber wir denken immer seltener daran, es wird langsam zu einem Teil unserer Vergangenheit. Ein Teil, der uns immernoch wehtut, aber nicht mehr aus der Bahn wirft (Abb. 33). Dieser Zustand wird für eine längere Zeit anhalten, doch das ist nicht weiter schlimm, denn wir sind quasi wieder bei der Normalität angekommen. Hin und wieder etwas wehmütig an den Expartner zurückzudenken, ist in Ordnung.
Abb. 33, Quelle: Instagram (@whitemarket)
Dry Your Eyes
„I know you’ve given all that you can give to me, I know there’ll come a day I understand. Until then I’ll be trying to solve your mystery and wonder why I couldn’t make you stay. (...) Heal takes time and you gave me all you had. I know in time I will believe, that I loved you. Did you love me?” Lou Barlow – Legendary (2005) Das Ende der Liebe
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Es ist vorbei Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Und so nimmt auch die Trennungsphase irgendwann ein Ende. Es wird nicht mehr geweint, am Morgen alleine aufzuwachen findet man mittlerweile richtig entspannt und auch Lieder, oder andere Dinge, die man mit dem Expartner verbindet, lösen keinen Zusammenbruch mehr aus. Das Leben geht weiter und es ist vor allem eins: endlich wieder schön. Die endgültige Bestätigung, dass wir aus dem Tal der Tränen entkommen sind, erhalten wir allerdings erst, wenn wir unserem Expartner über den Weg laufen und merken: Es ist alles okay.
„Ich hab’ getrunken, geraucht und gebetet, hab’ dich Flussauf- und Flussabwärts gesucht. Doch jetzt tut’s nicht mehr weh, nee, jetzt tut’s nicht mehr weh. Und alles bleibt stumm und kein Sturm kommt auf wenn ich dich seh’. Es ist vorbei, bye, bye Junimond, es ist vorbei, bye, bye.” Rio Reiser – Junimond (1986)
Dry Your Eyes
Wenn wir diesen Punkt erreicht haben, können wir uns wirklich sicher sein, es geschafft zu haben. Es ist auch gar nicht unüblich, im Nachhinein festzustellen, dass man den ehemaligen Partner rein optisch eigentlich überhaupt nicht mehr attraktiv findet und auch einige Eigenschaften, ob charakterlich oder bestimmte Verhaltensweisen, an ihm dermaßen nervig fand, dass man mittlerweile regelrecht froh ist, nicht mehr mit der Person zusammen zu sein. Das liegt daran, dass wir die Person nun klar sehen und unser Hormonhaushalt uns nicht mehr die Sicht vernebelt. Sind die Gefühle erstmal weg, ist es auch die rosarote Brille. Endgültig.
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„Did a full 180, crazy, thinking about the way I was. Did the heartbreak change me? Maybe. But look at where I ended up, I’m all good already, so moved on, it’s scary. I’m not where you left me at all. (...) Though it took some time to survive you, I’m better on the other side.” Dua Lipa – Don’t Start Now (2019)
Das Ende der Liebe
Doch auch, wenn wir nun vollständig über unsere Expartner hinweg sind, das Leben ohne sie an unserer Seite genießen und uns darauf freuen zu neuen Ufern aufzubrechen, sollten wir niemals vergessen, dass man auch schöne Zeiten miteinander hatte. Es gibt viele Menschen, die es sogar schaffen (mit etwas zeitlichem Abstand) eine richtige Freundschaft zu ihren Expartnern aufzubauen. Das mag, vor allem auf eventuelle neue Partner, vielleicht befremdlich wirken, aber ist im Grunde etwas sehr natürliches und schönes. Denn immerhin hatte man, abgesehen von der Trennung, eine gute Zeit miteinander und streng genommen ist eine Beziehung eben auch nur eine sehr enge Freundschaft, mit zusätzlicher körperlicher Anziehung. Sobald diese Anziehung nicht mehr gegeben ist, spricht in meinen Augen absolut nichts dagegen Freundschaften zu seinen Expartnern zu pflegen.
Dry Your Eyes
„So Sally can wait, she knows it’s too late as she’s walking on by. My soul slides away, But don’t look back in anger I heard you say.” Oasis – Don’t Look Back In Anger (1995) Das Ende der Liebe
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Everybody Hurts – Liebeskummer
Don’t let yourself go, ca and everybody hurts so Everybody Hurts
R.E.M. – Everybody Hurts (1992)
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Liebeskummer
Everybody Hurts – Liebeskummer
Wer jetzt denkt, dass es doch auch im vorherigen Kapitel schon um Liebeskummer ging, der irrt. Auch wenn man Trennungsschmerz durchaus mit Liebeskummer vergleichen, oder ihn als einen Teil des Liebeskummers ansehen kann, so unterscheidet er sich doch wesentlich von dem Schmerz der im folgenden Kapitel behandelt wird. Nun betrachten wir also eine vĂśllig andere Form des Liebeskummers, eine Form die schon den ein oder anderen Menschen bis zum Rande des Wahnsinns getrieben haben dĂźrfte: Unerwiderte Liebe.
Everybody Hurts
ause everybody cries ometimes.
Liebeskummer
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Liebe ohne Liebe, oder: Das Ende einer Beziehung, die es niemals gab. Ob Freundschaft Plus, eine länger andauernde Affäre, Liebschaft oder Romanze oder eine sich anbahnende Beziehung, die am Ende doch im Sand verläuft und nicht zustande kommt, all diese Dinge haben eines gemeinsam: an ihrem Ende ist meist einer der Beteiligten verletzt und hatte sich mehr erhofft. Das liegt zum einen an mangelnder Kommunikation, die falsche Hoffnungen aufkommen lässt und zum anderen daran, dass man sich auch mit klaren Absprachen nie sicher sein kann, ob sich nicht doch Gefühle entwickeln.
„Haven’t had a dream in a long time. See, the life I’ve had can make a good man bad. So, for once in my life, let me get what I want. Lord knows, it would be the first time.” The Smiths – Please Please Please Let Me Get What I Want (1984)
Abb. 34, Quelle: Instagram (@hotkhloe)
„One night of magic rush, the start a simple touch, one night to push and scream, and then relief. Ten days of perfect tunes, the colors red and blue, we had a promise made, we were in love. “
Everybody Hurts 76
Haben sich erst einmal Gefühle entwickelt, ist es eigentlich schon zu spät. Doch wer trägt die Schuld an solchen Situationen? Der Leidtragende, der die Sache nicht direkt beendet oder zumindest klar kommuniziert hat, dass sich Gefühle eingestellt haben? Oder derjenige, dem die Gefühle entgegengebracht werden, wovon er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Notiz genommen oder es im Zweifel sogar durch gemischte Signale befeuert hat? Wahrscheinlich sind am Ende beide Beteiligten nicht unschuldig, doch ausbaden muss es nur die Person, die sich mehr erhofft hatte. Früher oder später versucht man sein Glück, gesteht die Gefühle oder führt das Gespräch „zufällig“ in eine bestimmte Richtung, um heruszufinden, ob es dem Gegenüber ähnlich geht. Falls das der Fall sein sollte: Herzlichen Glückwunsch, aber das hat an dieser Stelle nichts zu suchen. Gehen wir also davon aus, dass die Gefühle nicht erwidert werden. Was nun? Besonnene Menschen beenden die Verbindung an diesem Punkt und schützen sich so davor, noch stärkere Gefühle zu entwickeln, weniger besonnene Menschn gehen einen anderen Weg (Abb. 34). Sie verharmlosen die eigenen Gefühle vor sich selbst und dem Gegenüber, denn sie sind noch nicht bereit, die „Beziehung“ aufzugeben, sie erhoffen sich mehr.
José González – Heartbeats (2012) Liebeskummer
An dieser Stelle beginnt prinzipiell ein ähnlicher Liebeskummer, wie er auch in der ersten Phase nach der Trennung eintritt, nur häufig begleitet mit einer ordentlichen Portion Verleugnung. Denn was nie wirklich anfing, kann auch nicht wirklich beendet werden. Oft wird sich eingeredet, das Objekt der Begierde wäre nur noch nicht so weit, hätte insgeheim die selben Gefühle, könne diese nur nicht äußern. Diese Form des Selbstbetrugs hängt oft mit den oben bereits angesprochenen gemischten Signalen zusammen und ist deshalb nur bedingt selbstverschuldet. Ob es nun stundenlanges Kuscheln ist, kleine Aufmerksamkeiten, intensiver Blickkontakt oder andere Intimitäten, die normalerweise auf ernstere Absichten hindeuten, all diese vermeintlichen Hinweise führen zu der Annahme, dass es Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft gibt. Denn wieso sollte uns jemand so viel Aufmerksamkeit schenken und so viel Zeit mit uns verbringen, ohne Gefühle für uns zu hegen?
„You don’t even lie to me no more. They say you ain’t a comrade, still I’d know you’d come back. (...) I know that you love me, you are just lawless, son.” Volcano Choir – Comrade (2013)
„These eyes, are crying, these eyes have seen a lot of loves but they’re never gonna see another one like I had with you.” The Guess Who – These Eyes (1969)
Everybody Hurts
So steigern wir uns also, gegen den Rat unserer Freunde, welche die Situation selbstverständlich klarer sehen als wir selbst, immer weiter in eine aussichtslose Verbindung hinein (Abb. 35). Die besonders Hartgesottenen lassen sich auch von wiederholten Abfuhren nicht abschrecken und beginnen in einer Art Traumwelt zu leben, in der sie sich jede noch so negative und entmutigende Reaktion ihres Gegenübers schönreden, um den Kontakt vor sich selbst und anderen immer weiter rechtfertigen zu können. Doch wieso ist jemand so selbstzerstörerisch und hat, hart aber wahr, nicht genug Selbstachtung, um sich aus einer solchen Situation zurückzuziehen? Ganz einfach: die Hoffnung.
Abb. 35, Quelle: Instagram (@nottoopretty) Liebeskummer
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Doch auch „Beziehungen“ wie diese finden irgendwann ein Ende, entweder weil eine der beiden Parteien zu neuen Ufern aufbricht, oder aber doch noch zur Besinnung kommt und die Sache beendet. Was bleibt, ist das Gefühl, etwas nicht zu Ende gebracht zu haben, es fühlt sich oft auch mit etwas Abstand einfach unvollendet an. Häufig verschwinden Gefühle, die in einer solchen Situation entstanden sind, auch erst unverhältnismäßig spät, was daran liegt, dass man nie eine Beziehung geführt hat und sich so auch nie in einer tatsächlichen Trennungssituation befand. Außerdem wird die Sicht auf eine Beziehung mit dieser Person durch den Umstand verklärt, dass sie nur in unseren Träumen stattgefunden hat und deshalb selbstverständlich perfekt gewesen wäre. Mit Sicherheit hätte diese Person den perfekten Partner abgegeben, uns niemals enttäuscht, niemals den Abwasch vernachlässigt oder uns aus einem anderen Grund verärgert. In Träumen ist eben alles perfekt, doch am Ende des Tages bleiben sie, was sie sind: Nicht real.
„Ich lauf’ dir hinterher, du sagst kein Wort, doch viel viel viel mehr. Ich verschwende mich in dir, verliere mich, vergesse mich, für dich tanz’ ich auf Knien, ich hab’s so gewollt und so hab ich’s verdient.”
Everybody Hurts
OK KID – Verschwende mich (2013)
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Hingehalten werden In der zuvor beschriebenen Situation gehen wir, im Zweifel für den Angeklagten, davon aus, dass der nicht-liebende Part bis zu einem gewissen Grad unwissentlich handelt. Das macht den dadurch ausgelösten Schmerz zwar nicht weniger schlimm, erlaubt uns aber das Erlebte rückblickend unter „Dumm gelaufen“ verbuchen zu können und keinen heftigen Groll gegen unseren ehemals Angebeteten zu hegen. Anders verhält sich das mit Menschen, die andere wissentlich in solche Situationen bringen, sie über längere Zeit hinhalten, immer wieder die Hand reichen und Aufmerksamkeit einfordern, sich aber nie vollständig und endgültig für die andere Person entscheiden (Abb. 36). Häufig kann man Konstellationen dieser Art beobachten, wenn sich der aktive Part in einer festen Beziehung befindet und den passiven Part als heimliche Affäre nebenherlaufen lässt.
Abb. 36, Quelle: Twitter (@maria_delrusso) Liebeskummer
In diesem Fall muss man auch dem passiven Part eine Art Mitschuld anrechnen, denn wer sich dazu verleiten lässt, die Person zu sein, mit der eine andere betrogen wird, der fordert auf eine Art das eigene Karma heraus. Doch niemand sucht sich aus, in wen er sich verliebt, deshalb wollen wir an dieser Stelle nicht ganz so hart mit den Mätressen ins Gericht gehen. Außerdem bleibt auch zu bedenken, dass sich in einigen Betrugssituationen die vergebene Person erst als solche entpuppt, wenn es schon lange zu spät ist.
„I wait for you to call and I try to act natural. Have you been thinking ‘bout her or about me? And while I wait, I put on my perfume, I want it all over you, I gotta mark my territory. I’ll never tell, tell on myself, but I hope she smells my perfume.” Britney Spears – Perfume (2013)
Ob von Anfang klar, oder erst später enttarnt, früher oder später weiß man darüber Bescheid, dass man die „andere“ Person ist, quasi die Zweitbesetzung, wenn der eigentliche Star verhindert ist, das zweitliebste Shirt, das aus dem Schrank gezogen wird, wenn das Lieblingsshirt in der Wäsche ist, der Lieferdienst bei dem bestellt wird, wenn man einmal Lust auf „etwas anderes“ hat. Die zweite Wahl zu sein fühlt sich niemals gut an, vor allem nicht, wenn Gefühle im Spiel sind. Insgeheim wünscht sich die Mätresse, dass der eigentliche Partner verlassen wird, häufig auch aus dem Grund, weil es direkt oder indirekt „versprochen“ oder angedeutet wurde. Das Versprechen, den Partner zu verlassen, immer wieder gefolgt von den verschiedensten Ausreden, wieso dies zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich ist, ist nicht nur respektlos, sondern auch die älteste Hinhaltetaktik der Welt. Der gewünschte „Erfolg“ wird versprochen, aber immer wieder aufgeschoben. Der passive Part wird immer genau in dem Maß bei Laune gehalten, das nötig ist, um ihn davon abzuhalten sich aus der Situation zurückzuziehen, nicht mehr und nicht weniger.
Everybody Hurts
„Und schon wieder dieses kopfzerfickende Gefühl, dieses, „Irgendwie passt es schon, ja vielleicht auch nicht“, irgendwann, irgendwann. Und schon wieder dieses kopfzerfickende Gefühl, dieses „Ich will nicht dass du weißt, dass ich nicht weiß was ich will“. Und ich Idiot hol’ deine Tasse aus dem Schrank, auch wenn du erstmal nicht mehr kommst, halt’ ich den Kaffee für dich warm verdammt.“ OK KID – Kaffee Warm (2013) Liebeskummer
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Der passive Part ist quasi immer „auf Abruf“, hat Bereitschaftsdienst und wartet sehnsüchtig darauf, angefordert zu werden. Und all das für ein bisschen Aufmerksamkeit und leere Versprechungen einer Person, der er im Grunde egaler nicht sein könnten. Beschließt der Leidtragende schließlich, dass es an der Zeit ist, sich zurückzuziehen, kommuniziert dies vielleicht sogar klar und deutlich, werden größere Geschütze aufgefahren. Das „Opfer“ wird so lange bezirzt, mit Versprechungen und Zuneigung überhäuft, quasi umworben, bis es sich geschlagen gibt und somit wieder an der Angel hängt. Ein ewiger Teufelskreis, solange die Hoffnung geschürt wird, fällt es schwer zu gehen.
„I’m all out of faith, this is how I feel, I’m cold and I am shamed, lying naked on the floor. Illusion never changed into something real.”
„Tore my shirt to stop you bleeding, but nothing ever stops you leaving. Quiet when I’m coming home and I’m on my own, I could lie, say I like it like that. (...) But nothing is better sometimes, once we’ve both said our goodbyes, let’s just let it go, let me let you go.”
Doch irgendwann gehen auch Dramen wie diese zu Ende. Entweder, weil der aktive Part den Spaß am Spiel verliert, sich ein neues Spielzeug gesucht hat oder aber beschlossen hat, die Spielchen ganz sein zu lassen, oder aber weil der hingehaltenen Person letztendlich doch klar wird, wie aussichtslos die Situation wirklich ist und sie sich auch durch immer wieder verschobene Versprechen nicht mehr überzeugen lässt (Abb. 37). Man kann nur hoffen, dass Letzteres geschieht. So weh es auch tut, eine geliebte Person gehen zu lassen, muss man sich früher oder später bewusst werden, wie toxisch Situationen wie diese und Menschen, die andere in jene hineinziehen, sind. Es mangelt an einer der wichtigsten Grundlagen gesunder Beziehungen, dem „Geben und Nehmen“. Wenn eine Person immer nur nimmt aber nie etwas zurückgibt, ist das emotionale Ausbeutung und sollte auch als solche erkannt und behandelt werden. Für ein solches Verhalten gibt es weder Entschuldigungen noch Rechtfertigungen und man kann nur hoffen, dass es den leidtragenden Personen auffällt, bevor sie alles, was sie emotional zu bieten haben, an eine Person verschwenden, die es nicht zu schätzen weiß.
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Billie Eilish – When the party’s over (2018)
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Abb. 37, Quelle: Instagram (@myspiritualpath) Liebeskummer
Natalie Imbruglia – Torn (1997)
Wut Aus welchem Grund wir auch immer an Liebeskummer leiden, früher oder später kommen wir an den Punkt, an dem wir nichts mehr empfinden außer Wut. Sei es die Wut auf den Menschen der unsere Gefüle nicht erwidert, uns über seinen Bezieungsstatus belogen oder auf andere Art und Weise verletzt hat (Abb. 38), oder die Wut auf uns selbst, weil wir dumm genug waren uns in eine solche Situation hineinzumanövrieren. Wut ist zwar beim besten Willen kein schönes oder angenehmes Gefühl, aber ab einem gewissen Punkt ist Wut besser als Trauer. Wut ist ein Gefühl, mit dem man umgehen kann, sobald wir sie zugelassen und ausgelebt haben, geht es uns in der Regel besser und wir können abschließen, mit unserem Leben weitermachen.
„Fuck what I said it don’t mean shit now. Fuck the presents, might as well throw em out. Fuck all those kisses, they didn’t mean jack. Fuck you, you hoe, I don’t want you back.” Eamon – Fuck It (2004)
Die Wut verdrängt all die anderen Gefühle, hilft uns die aufgestauten Emotionen umzuwandeln, hinauszuschreien und letztlich loszulassen. Manchmal hilft sie uns auch dabei, die Dinge klarer zu sehen. Fängt man einmal an. die Wut zuzulassen, wird einem bewusst, wie berechtigt sie ist und dass man sich schon viel eher zu diesem Schritt hätte überwinden sollen. Sie gibt uns unser Selbstwertgefühl zurück und erinnert uns daran, dass wir zu gut sind, um uns behandeln zu lassen, als wären wir selbstverständlich oder sogar wertlos. Sobald wir das verstanden haben, kann es nur besser werden. Abb. 38, Quelle: Instagram (@spellbindingsisters)
Everybody Hurts
„Du meintest eines Tages macht das alles Sinn, eines Tages erkenn’ ich dich und werf’ alles hin. Nur verrenn’ ich mich solang tief hinein, war keine liebe, nur verliebt darin, verliebt zu sein. Bloß unbedacht rumgemacht, schwer dich zu verlieren, wo du dich selbst nie gefunden hast. (...) Fakt ist: Auch wenn es dich jetzt einholt, du warst nie Brody Dalle und ich war nie dein Wes Eisold.” Casper – 230409 (2011) Liebeskummer
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Frieden Nachdem sich die Wut gelegt hat, wir unseren eigenen Selbstwert wieder entdeckt und beschlossen haben, ihn nie wieder aus den Augen zu verlieren (Abb. 39), kehrt langsam wieder Ruhe ein. Auch wenn es schwer fällt, mit der Zeit schließen wir mit der Situation ab und können sie als das sehen, was sie war. Ein Fehler, den wir niemals wiederholen wollen. Für die Zukunft sollten wir uns selbst schwören, uns niemals wieder unter Wert zu verkaufen und vor allem immer eines im Hinterkopf behalten: Wenn es kein klares Ja ist, ist es ein klares Nein. Abb. 39, Quelle: Instagram (@mymemebitches)
„They say it’s better to have loved and lost, than never to have loved at all. (...) Some mistakes get made, that’s alright, that’s okay. You can think that you’re in love, when you’re really just in pain. Some mistakes get made, that’s alright, that’s okay. In the end it’s better for me, that’s the moral of the story babe.” Ashe – Moral Of The Story (2019)
Everybody Hurts
Bevor wir dem Thema Liebeskummer und unerwiderte Gefühle den Rücken kehren, schauen wir uns noch an, wie die Befragten mit dem Thema umgehen. Wie fühlt sich Liebeskummer an und wie können wir ihn überwinden? Ist er für jeden auf eine Art gleich, oder für den einen schlimmer als für den anderen? Welche Meinung man auch vertritt, welchem Rat man auch folgt, am Ende ist man mit dieser Situation alleine und muss selbst austesten, welche Vorgehensweise für einen selbst die richtige ist. Vielleicht ja auch von allem etwas?
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Liebeskummer
„Someway baby, it’s part of me, apart from me” Bon Iver – Holocene (2011) Liebeskummer
Everybody Hurts
„Allen Gefühlen den Raum lassen, den sie brauchen und viel darüber reden. | Ich war wie gelähmt, meine Freunde haben mich aufgefangen | cry smoke and drink | 1. Phase im Zimmer verziehen, Serien schauen und ablenken. 2. Phase ganz laut Musik hören und wütend sein, 3. Phase Vergeben und Vergessen, nach vorne blicken. Get out there again | Man sollte sich damit auseinandersetzen und es verarbeiten, anstatt es nur zu unterdrücken. | Versuche nicht alleine zu sein! | Weinen, Musik hören, noch mehr weinen. Richtig schön wehleidig. Anderen Leuten dabei aber auftischen, dass es mir gut geht. Vor allem dem Verursacher. | Die Zeit heilt alle Wunden. | Neue potenzielle Partner kennenlernen, auch wenn man keine Lust auf Beziehung oder ähnliches hat, man lenkt sich dadurch ab und vergisst mit der Zeit. | Reden, reinfühlen, Schmerz zulassen, ablenken. | Zuerst Alkohol bis man nichts mehr spürt, danach helfen nur Freunde. Das abwechselnd bis man wieder klarkommt. | Ich stürze mich voll rein, weine ohne Ende und höre laut Musik. Ich glaube, je tiefer man sich hineinstürzt, umso schneller kommt man wieder heraus | Ich sehe es als Möglichkeit, an mir zu arbeiten und mich wieder mehr auf mich zu fokussieren | Keinen Raum für Trauer schaffen. Reflektieren, Akzeptieren, Abschließen und das Beste daraus machen.”
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Feuer und Öl – Es ist kompliziert
“Und wir merken langs wir sind nicht füreinan wohl eher zueinander v Wir sind Feuer und Öl, Minus und Minus sind P oder wie war das?”
Feuer und Öl
Die Orsons – Feuer und Öl (2019)
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Es ist kompliziert
Feuer und Öl – Es ist kompliziert
sam nder bestimmt, verdammt. (...)
Nachdem wir die Liebe an sich, Beziehungen, Trennungen und Liebeskummer ergründet haben, kümmern wir uns nun um ein Phänomen, das auf eine Art all diese Themen vereint und doch etwas völlig anderes ist. Aber was ist es? Wenn das so einfach zu erklären wäre.. Ist es aber nicht, denn es ist kompliziert.
Feuer und Öl
Plus,
Es ist kompliziert
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Die unendliche Geschichte I
Es gibt Menschen, die sich gegenseitig immer wieder anziehen und abstoßen, wie Magnete, die immer und immer wieder ihre Polaritäten umkehren. Man findet nie komplett zueinander, kommt aber auch nicht voneinander los, es ist die unendliche Geschichte, es ist kompliziert. Menschen zu denen wir eine solche Verbindung haben sind entweder Freunde fürs Leben, oder aber unser Kryptonit. Unsere größte Schwachstelle, der wunde Punkt, der uns immer wieder zum Verhängnis wird und uns früher oder später in den Wahnsinn treibt.
Feuer und Öl
Abb. 40, Quelle: Twitter (@wizards_whiskey)
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1000 mal berührt ... 1000 mal ist nichts passiert. Nur irgendwann dann eben doch. Oft sind es Menschen aus unserer Vergangenheit, mit denen wir bereits gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse teilen, zu denen wir mit der Zeit ein solches Verhältnis aufbauen. Wieso das gerade mit alten Bekannten so schnell passiert, is leicht erklärt: Die erforderliche Grundsympathie ist gegeben, man kann gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, hat sich aber auch viel über die Zeit zu erzählen, in der man sich nicht in engem Kontakt zueinander befand. Klingt soweit alles nach einer normalen Freundschaft die wiederbelebt wird? Ist es im Prinzip auch, allerdings nur bis zu dem Punkt, an dem man feststellt, dass da zwischen der Freundschaft und dem Glücksgefühl sich wieder getroffen zu haben noch etwas anderes schlummert. Es ist kompliziert
„There’s a sickness in my soul, and I don’t know but I’ve been told it’s incurable. There’s a darkness in my heart, slowly tearin’ me apart, it’s unbearable. Drop of blood, a lake of tears and baby after all these years you’re still beautiful.” Everlast – Friend (2008)
Körperliche Anziehung? „Nein, kann nicht sein, dafür kennen wir uns viel zu lange.“, „Da lief doch vorher auch nie etwas.“, „Wir mögen uns einfach.“ – Im Endeffekt Ausreden, die wir uns und anderen auftischen, während wir versuchen zu verstehen, was da gerade in uns passiert. So richtig wahrhaben wollen wir das ganze selbst nicht, es würde doch ohnehin alles nur komplizierter machen als es sein müsste. Am Ende wird immer jemand verletzt und dann steht man nicht nur vor den Trümmern einer gescheiterten „Beziehung“, sondern hat auch noch eine Freundschaft auf dem Gewissen. Das lohnt sich doch alles nicht. Oder?
„Trägst deine Haare immer noch wie früher und du tanzt genau wie früher, die Augen treffen sich, der Raum ist schon halb leer. Haben uns so oft gesagt es geht nicht mehr, das war am Anfang schwer, doch jetzt viel mehr, Musik ist aus und du kommst immer näher. Und immer wenn es Zeit wird zu gehen, verpass ich den Moment und bleibe stehen. Das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh. Herz über Kopf.” Joris – Hert über Kopf (2015)
„Will you tell me once again, how we’re gonna be just friends? If you’re for real and not pretend, then I guess you can hang with me. (...) Just don’t fall recklessly, headlessly in love with me, cause it’s gonna be all heartbreak, blissfully painful insanity. If we agree, you can hang with me.” Robyn – Hang With Me (2010) Es ist kompliziert
Feuer und Öl
Sind die Gedanken einmal in unserem Kopf, lassen sie uns so schnell nicht wieder los. So sehr wir auch versuchen es zu verdrängen, es holt uns immer wieder ein, genau wie die Vermutung, dass es unserem Gegenüber mit uns ganz ähnlich geht. So etwas spürt man einfach. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass man durch unzählige Zufälle immer wieder zueinandergeführt wird. Gibt es Zufälle überhaupt? Wenn nicht, wie sollen wir es dann nennen? Schicksal? Egal wie man es nennen mag, irgendwann, wenn sich genügend Zufälle angehäuft haben, wenn genug Anspielungen gemacht und genug bedeutungsschwere Blicke ausgetauscht wurden, irgendwann gibt man sich geschlagen. Was soll schon passieren? Man kommt ja doch nicht drumherum.
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Es ist also passiert, 1000 und eine Nacht und es hat ZOOM gemacht. Ab jetzt ist alles einfach, alles schön, schön einfach? Nein, wir sind hier ja nicht mehr im Beziehungskapitel, in diesem Kapitel ist nichts einfach, hier ist es kompliziert. Obwohl man also zueinandergefunden hat und durch eine Art stillschweigende Übereinkunft weiß, dass man für den jeweils anderen Gefühle hegt und diese auch erwidert werden, geht man keine Beziehung miteinander ein. Wieso? Das weiß man in diesen Situationen meistens selbst nicht so genau, aus irgendeinem Grund passt oder funktioniert es einfach nicht.
„Also lass uns bitte nicht darüber reden, denn sonst wäre das hier zwischen uns nicht halb so wunderschön. Uns die Sache nicht benennen, wo kein Anfang, da kein Ende, also komm, lass uns gehen.” Gerard – Umso leerer der Laden (2015)
Und so dümpelt man also eine Zeit lang nebeneinander her, entfernt sich hin und wieder, nähert sich wieder an, vertieft die Beziehung zueinander ohne eine Beziehung einzugehen. Bis man sich irgendwann wieder aus den Augen verliert. Aus den Augen, aus dem Sinn? Eher nicht.
Und ich sag‘ nur hello again! Egal wie viel Zeit zwischen den Treffen vergeht, es können Wochen, Monate und in extremen Fällen sogar Jahre sein, man bekommt den anderen nie so richtig aus dem Kopf. Und obwohl das Verhältnis eine Zeit lang auf Eis lag, war es nie völlig vorbei, es wurde quasi nur pausiert. Und das ist beiden Beteiligten klar, spätestens wenn sie sich wieder sehen.
Feuer und Öl
„Back on the road war er wieder ganz der Alte, guckte Mädchen unter’n Rock, Offensive bis es knallte. Und wenn sie fragten: »wann können wir uns wieder sehn?« sagte er: »Weiß ich nicht Baby, ich hab noch viele Meilen zu gehn. Vielleicht werd ich im Süden zwischen Señoritas liegen, komm im Norden schwer umworben, und im Osten auf meine kosten. Finally there is a small town im Westen, da lebt die Eine, die schmeckt von allen Frauen am besten.«”
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Seeed – Tide Is High (2001) Es ist kompliziert
Mit jedem „Reaktivierungsprozess“ wird das Verhältnis vertieft, die Bindung gefestigt, man ist sich seiner Sache teilweise sicherer, als es in manchen festen Beziehungen der Fall wäre. Denn egal was man tut und wohin man geht, man hat immer einen Ort, bzw. einen Menschen, zu dem man zurückkehren kann, ein Stückchen Heimat auf das man zählen kann. Und wieder stellt man sich unweigerlich die Frage, wieso denn nicht endlich jemand „den Sack zu macht“, wieso wird man nicht verbindlich, wieso bleibt man nicht einfach zusammen und baut sich gemeinsam etwas auf, wenn man doch ohnehin immer wieder zueinander zurückkehrt? Naja, es ist kompliziert.
„Looking back on when we first met, I cannot escape and I cannot forget. Baby, you’re the one, you still turn me on, you can make me whole again.” Atomic Kitten – Whole Again (2000)
Abb. 41, Quelle: Instagram (@thesquashedstories)
„Aber dann ist da noch sie, diese Eine die so anders ist als die. Ich hab sie lange nicht gesehn, ich dachte ich kann sie ersetzen, vielleicht hat sie mich schon vergessen. (...) Wir haben uns dagegen entschieden, so perfekt wie’s ist, ich würd sie so gern vergessen, aber jetzt noch nicht.” Marvin Game – Sie^3 (2016) Es ist kompliziert
Feuer und Öl
Ende ohne Anfang ohne Ende Irgendwann kommt der Tag, wahrscheinlich nicht plötzlich, sondern eher schleichend, an dem es dann vorbei ist. Vielleicht, weil sich beide Leben unanbhängig voneinander in verschiedene Richtungen entwickelt haben, vielleicht aber auch, weil einer der beiden einen Partner gefunden hat, mit dem es nicht kompliziert ist. Aus welchen Gründen auch immer es zu Ende ging und egal wie viel Zeit vergeht, ob man hin und wieder noch miteinander spricht, oder der Kontakt völlig abgebrochen ist – hat man ein mal eine so besondere Verbindung zu einer Person gespürt, wird sie für immer ein wichtiger Teil von einem selbst sein, an den man sich gerne zurückerinnert. (Abb. 41)
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Ob man mit Freude oder Traurigkeit daran zurückdenkt, oder aber auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge, tut dabei nichts zur Sache, komplett vergessen wird man sich nie. Auch eine glückliche Beziehung zu einer anderen Person kann an dieser Tatsache nichts ändern, die Gewissheit, dass man etwas ganz Besonderes miteinander hatte, bleibt. Manch einer bereut vielleicht im Nachhinein irgendwann, es nicht doch miteinander versucht zu haben, aber das ewig Ungewisse macht einen großen Teil solcher Verbindungen aus. Wäre es perfekt geworden? Die große Liebe? Oder wäre es am Ende doch nur eine x-beliebige Beziehung geworden?
„Bin in Gedanken bei ’nem anderen Mädchen, das noch ehrlich war, das mit mir Pferde stahl, sie lenkt ab, ich leer’ die Bar. Uns war die Welt egal, keine Pause, keine Zahlen, wir waren Bros, sagte »Ciao« und ließ ihr dabei keine Wahl. Ich glaub’, ich war noch nicht bereit für sie.” Cro – Paperdreams (2017)
„Carry my love where you should go, hold me like a soldier going off to war. I will always have you in my dreams, you will always have this part of me.” Gold Brother – Part Of Me (2019)
Wir werden es nie erfahren. Und vielleicht ist es auch gar nicht kompliziert, sondern schlicht und einfach mieses Timing. Manchmal lernt man die richtige Person zum falschen Zeitpunkt kennen, man ist gerade weder auf der Suche, noch in der Verfassung für eine feste Beziehung, hat Angst es zu versauen, ist einfach noch nicht bereit füreinander. Und wenn man dann irgendwann doch bereit wäre, passt es an irgendeiner anderen Stelle nicht. So perfekt es vielleicht auch gewesen wäre, manche Dinge sollen eben einfach nicht sein.
Feuer und Öl
„Don’t come closer or I’ll have to go, holding me like gravity are places that pull. If ever there was someone to keep me at home, it would be you.“
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Eddie Vedder – Guaranteed (2007) Es ist kompliziert
Die unendliche Geschichte II
– Unglück im Glück Geschichten wie die zuvor beschriebene wirken vielleicht auf den ersten Blick tragisch, gehen aber bei näherer Betrachtung für beide Beteiligten glimpflich aus. Alles was passierte, oder auch nicht, passierte mit der Gewissheit, dass man sich tief im Inneren einig ist. Niemand wurde verletzt, es sind keine irreparablen Schäden entstanden, keine tiefen Narben bleiben zurück. Im Grunde war es eine schöne Liebesgeschichte, mit einem bittersüßen Ende. Doch nicht jeder Mensch, der sich in einer unendlichen Geschichte wiederfindet, hat das Glück, in dieser positiven Variante zu landen.
„At the most I’m a glare, I’m the hopeless son who’s hardly there, I’m the open sign that’s always busted, I’m the friend you need, but can’t be trusted.” Patrick Park – Something Pretty (2003)
Während man die positive Variante dieser unendlichen Geschichte mit den beiden Magneten vergleichen kann, die immer wieder ihre Polaritäten umkehren und sich gegenseitig abwechselnd anziehen und abstoßen, so muss man diesen Vergleich für die zweite Variante etwas abändern. Hier kehren sich nur die Pole eines Magneten um, während der andere ein völlig normaler, einfacher Magnet mit konstanter Polarität ist, der von seinem Gegenstück nach Belieben angezogen oder abgestoßen wird, ohne sich dagegen wehren zu können. Hier beruht absolut nichts auf Gegenseitigkeit, niemand ist sich einig. Einer der beiden Partner bestimmt die Parameter, stellt die Bedingungen und zieht die Konsequenzen, während der andere Partner kein Mitspracherecht hat, ständig nachgibt und sich fügt, aus Angst ansonsten abgestoßen zu werden. (Abb. 42) Klingt nicht angenehm? Ist es auch absolut nicht. Herzlich willkommen in einer toxischen Beziehung.
„A guy like you should wear a warning, it’s dangerous, I’m falling. There’s no escape, I can’t wait, I need a hit, baby, give me it, you’re dangerous, I’m lovin’ it. (...) With a taste of your lips, I’m on a ride. You’re toxic, I’m slippin’ under. With a taste of a poison paradise. I’m addicted to you, don’t you know that you’re toxic? Britney Spears – Toxic (2003) Es ist kompliziert
Feuer und Öl
Abb. 42, Quelle: Instagram (@classical_art_memes_official)
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Keine Beziehung ist von Beginn an offensichtlich toxisch. Das ist etwas, das sich mit der Zeit entwickelt, der wahre Charakter unseres Gegenübers entpuppt sich erst nach und nach. Auch am Anfang einer solchen Beziehung wirkt alles zuerst harmlos, harmonisch und auf positive Art und Weise aufregend, sonst würde sich sicherlich niemand freiwillig in Situationen wie diese begeben. Doch an einem bestimmten Punkt der bis Dato „normalen“ Beziehung, kippt die Stimmung, die Verhältnisse ändern sich. Dieser Punkt ist meist eine völlig normale Situation, in welcher der nicht-toxische Partner in die passive Rolle rutscht, ohne diese einnehmen zu müssen. Er gibt zugunsten des Friedens nach, obwohl er deutlich im Recht ist, verzeiht einen Fehler, den er nicht verzeihen müsste, oder verhält sich in einer anderen Weise defensiv, entschuldigt sich vielleicht sogar für eine völlig berechtigte Reaktion. An diesem Punkt merkt der toxische Partner, dass die Grenzen seines Gegenübers nicht klar definiert sind, sie sind dehnbar und können womöglich sogar völlig niedergerissen werden. Denn offensichtlich ist dem passiven Partner die Verbindung wichtig genug, um die eigenen Prinzipien hin und wieder über Bord zu werfen.
„Sometimes I feel I’ve got to run away, I’ve got to get away from the pain that you drive into the heart of me. The love we share seems to go nowhere, and I’ve lost my light, for I toss and turn I can’t sleep at night. Once I ran to you, now I’ll run from you, this tainted love you’ve given, I give you all a boy could give you. Take my tears and that’s not nearly all, oh tainted love.”
Feuer und Öl
Soft Cell – Tainted Love (1981)
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Aus hin und wieder wird manchmal, aus manchmal wird ständig und aus ständig wird irgendwann immer. Sobald der toxische Partner weiß, welche Knöpfe er bei seinem Gegenüber drücken muss, wird die Liebe und Gutmütigkeit des passiven Partners in jeder sich bietenden Situation ausgenutzt. Selbstverständlich gibt es zwischen den toxischen Phasen auch immer Zeiten, in denen eine, zumindest nach außen hin, „normale“ Beziehung geführt wird. Auch ein toxischer Partner kann liebevoll sein, seinen Partner in wichtigen Angelegenheiten unterstützen, trösten, sich entschuldigen oder spgar Fehler eingestehen. Aber nur zu seinen eigenen Bedingungen, er behält stets die Oberhand und das lässt er den passiven Partner auch spüren. Zuckerbrot und Peitsche. Die guten Momente halten den Partner bei der Stange, die weniger guten treiben ihn weiter in das Abhängigkeitsverhältnis, weil er das Gefühl vermittelt bekommt, selbst Schuld an der Situation zu tragen und sich die Zuneigung des Partners wieder verdienen zu müssen. Es ist kompliziert
„Ich hab’ den Tag umgebracht und du bringst mich um die Nacht, ich bin mir selbt nicht genug, bin ausgebrannt wie frische Glut. Wenn du wüsstest, wie oft ich an dich denke, ich würd’ dir leid tun. Verzeih mir meine Gier, sie treibt mich immer nur zu dir. Ich bin doch bloß ein Tier, die Schuld liegt nicht bei mir.” Yukno – Hund (2017)
„Wieso tust du dir das an? Du sagst, du hältst es aus, aber wie lang noch? Da draußen wartet safe ein echter Mann, Doch noch nie im Leben warst du so gefangen. Gott, es ist krank, wieso tust du dir das an? Ich warte immer noch auf eine Antwort, all meine Lügen hast du längst erkannt, doch noch nie im Leben warst du so gefangen. Gott, es ist krank.” Apache207 – Wieso tust du dir das an? (2019)
Dass der passive Partner sich trotz allem nicht aus der Beziehung zurückzieht, liegt in erster Linie daran, dass er glaubt den toxischen Partner zu lieben. Doch diese Liebe ist im Grunde nichts anderes als eine Abhängigkeit, welche durch die ständigen Manipulationen des Gegenübers entstanden ist. Toxische Menschen projizieren alle Gefühle zu denen sie selbst nicht fähig sind, in erster Linie Schuld und Reue, auf andere Menschen, in diesem Fall auf den Partner. Die Gefühle werden also jemand anderem übertragen, der passive Partner übernimmt diese und nimmt sie fälschlicherweise als die eigenen Gefühle wahr. Und da durch Gefühle, ob positiver oder negativer Art, immer auch Bindung entsteht, befindet man sich hier in einem negativen Kreislauf, aus welchem man nur schwer ausbrechen kann. Man ist so beschäftigt damit, die Launen des Partners aufzufangen, dass die eigenen Gefühle und Bedürnisse völlig in den Hintergrund rücken, was auch der Grund dafür ist, wieso der passive Partner oft erst sehr spät realisiert, wie toxisch die Beziehung wirklich ist.
„So tell me to leave, I’ll pack my bags, get on the road. Find someone that loves you better than I do, darling, I know. Cause you remind me every day, I’m not enough, but I still stay. If you want me to leave, then tell me to leave and baby, I’ll go.” Noah Cyrus – July (2019) Es ist kompliziert
Feuer und Öl
Der passive Partner kann sich seiner Position durchaus bewusst sein, doch toxische Partner sind in der Regel ausgewachsene Soziopathen, Psychopathen, Narzissten oder eine Mischung daraus. Sie verstehen es, ihr Gegenüber so lange zu manipulieren, bis sie ihrem Willen folgen und suchen sich bevorzugt sehr sensible und empathische Opfer aus, da diese von Natur aus eher gewillt sind, ihre eigenen Bedürfnisse hinter die eines anderen Menschen zu stellen. Der toxische Partner betreibt emotionale Erpressung, zum Beispiel durch einen plötzlichen Entzug der Aufmerksamtkeit, oder indem er dem passiven Partner ein schlechtes Gewissen einredet.
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Auch wenn man sich darüber bewusst wird, in welcher Situation man sich befindet, so ist die Abhängigkeit an diesem Punkt so überwältigend hoch, dass der passive Partner sich trotz allem davor fürchtet, den toxischen Partner zu verlieren. Und obwohl der „Verlust“ des Partners das wohl Beste wäre, das dem passiven Partner passieren könnte, denkt dieser fälschlicherweise, ohne sein Gegenüber nicht existieren zu können. Das wiederum liegt daran, dass die immer und immer wieder erzeugten Schuldgefühle ihn so sehr an die Beziehung gebunden haben, dass er denkt, ohne diese nichts mehr wert zu sein. Man weiß also, dass man gehen muss, um sich zu retten, schafft es aber nicht, da das eigene Wohlbefinden nicht wert scheint, gerettet zu werden. Ein Teufelskreis (Abb. 43).
Feuer und Öl
Abb. 43, Quelle: Instagram (@classical_art_memes_official)
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Die Flucht aus einer solchen Beziehung gelingt erst, wenn man es schafft, die Beziehung und alle damit einhergehenden Gefühle zu hinterfragen und zu verstehen. Erst, wenn man die Abhängigkeit, in welcher man sich befindet, begriffen hat, kann man sich aus ihr befreien. Manchen mag das alleine gelingen, doch die meisten Personen, die in toxischen Beziehungen gefangen sind, schaffen den Absprung nur durch professionelle Hilfe, ähnlich wie bei einer körperlichen Abhängigkeit. Es ist kompliziert
„Is it really this fun when you’re on my mind? Is it really this cool to be in your life? There’s one thing I’ll do if it ever goes wrong, I’ll write you into my all of my songs. And if suddenly I die, I hope they will say that he was obsessed and it was okay.” Majical Cloudz – Downtown (2015)
Das war kompliziert. Um nicht unnötig viele Worte zu verlieren, die der Tragweite der Themen ohnehin nicht gerecht werden würden, schließe ich mit einem Zitat aus der Befragung. Je nach Interpretation, kann man es auf beide der Szenarien beziehen und abgesehen davon, ist es auch losgelöst von diesem Kapitel ein Zitat, das zum Nachdenken anregt. „Es gibt die große Liebe, was allerdings nicht heisst, dass es auch die richtige ist.“
Feuer und Öl
„And I called your name, like an addicted to cocaine calls for the stuff he’d rather blame. And I touched your face, narcotic mind from laced Mary-Jane. and I called your name my cocaine.” Liquido – Narcotic (1997) Es ist kompliziert
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Liebe in Zeiten der Follower – Liebe und Internet
“Weil ich dich favorisie folg’ ich keinem Mensc Weil du mein Herz adm hast du alle anderen au
Liebe in Zeiten der Follower
Max Richard Leßmann – Ich Wünschte (2017)
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Liebe und Internet
Liebe in Zeiten der Follower – Liebe und Internet
Das Internet – Blogs, Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter, Youtube, Dating-Apps wie Tinder, Lovoo und OkCupid, Online-Moodboards wie zum Beispiel Pinterest, all diese Möglichkeiten uns mit anderen Leuten zu vernetzen, unser Leben zu teilen und an den Leben unser Mitmenschen teilzuhaben, ohne dafür die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Die Möglichkeiten sind endlos, für jeden Geschmack ist etwas dabei, es gibt so gut wie kein Bedürnis, das wir nicht mit Hilfe des Internets stillen können. Hunger? Bestell’ dir doch eine Pizza. Keine Ahnung, wie das neue Küchengerät funktioniert? Auf Youtube gibt es sicherlich schon mindestens 30 verschiedene Tutorials, die uns jede noch so unwichtige Funktion erklären. Wie schreibt man nochmal Rhythmus? Rythmus? Rhytmus? Google ist dein Freund. Schon lange nichts mehr von der besten Freundin gehört? Kurz eine Nachricht über Whatsapp geschickt, schon ist man wieder miteinander verbunden. Am Sonntag ist Muttertag, aber du weißt nicht, was du deiner Mutter schenken sollst? Schnell rüber zu Pinterest, dort findet man sicher Inspiration.
Liebe in Zeiten der Follower
er’, chen außer dir. ministrierst, usradiert.”
Liebe und Internet
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Klingt alles super und erleichtert uns den Alltag? Einerseits ja, andererseits machen wir uns durch die regelmäßige Nutzung der verschiedenen Angebote auch ziemlich abhängig von ihnen und werden, wenn wir ehrlich sind, ganz schön unselbstständig. Durch die Möglichkeit, innerhalb weniger Sekunden die erforderliche Antwort ergooglen zu können, sind wir nicht mehr darauf angewiesen, Dinge zu wissen oder Informationen in unserem Gehirn abzuspeichern. Es reicht völlig aus, sie auf unseren Smartphones zu speichern, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder darauf zugreifen zu können. Auch Fähigkeiten, wie zum Beispiel die Bedienung verschiedenster technischer Geräte, müssen nicht mehr selbst erlernt werden, wir lassen uns lieber von einer fremden Person im Internet erklären wie es funktioniert, statt uns selbst damit vertraut zu machen. Auch die Kreativität kann enorm unter diesem „Luxus“ leiden, denn statt unsere eigene Vorstellungskraft zu nutzen und etwas von Grund auf selbst zu kreieren, lassen wir uns von anderen „inspirieren“ und kopieren im Endeffekt nur deren Ideen, die sie wiederum von jemand anderem kopiert haben.
Liebe in Zeiten der Follower
Abb. 44, Quelle: Instagram (@lonerslifestyle)
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Liebe und Internet
Generell lassen wir uns, ob bewusst oder unbewusst, täglich durch Dinge, die wir im Internet sehen, inspirieren. Oder sollten wir es weniger als Inspiration, sondern eher als Beeinflussung bezeichnen? Insbesondere bei Instagram, dessen hauptsächlicher Verwendungszweck darin besteht, optische Eindrücke mit anderen zu teilen, bekommen wir eine regelrechte Scheinwelt vermittelt, welche wir mit der Zeit durch die intensive Nutzung der App fälschlicherweise mit der realen Welt gleichsetzen. Eine Designertasche hier, das neue Sofa da, Yoga im Park bei Sonnenuntergang, Urlaub in Italien, Urlaub in Dubai, Urlaub auf Hawaii, makellose Haut, glänzendes Haar, glückliche Pärchenfotos, süße Katzen, talentierte Hunde, leckeres Essen. Gefühlt sind alle Menschen bei Instagram reich, schön, glücklich und immer unterwegs zum nächsten Abenteuer, #goodlife. Im Prinzip wissen wir natürlich, dass das nicht die Realität abbildet, sicher haben auch die vermeintlich perfekten Menschen bei Instagram mal einen schlechten Tag, die ein oder andere unordentliche Ecke in der Wohnung, Pickel und missglückte Kuchen im Backofen, aber das posten sie eben nicht auf Instagram, weshalb es auch in unserer Realität nicht stattfindet. Wir sehen von anderen nur das, von dem sie wollen, dass wir es sehen. Im eigenen, wahren Leben sieht man aber eben nicht nur die positiven, sondern auch die negativen Seiten. Es liegt in der Natur des Menschen, sich mit anderen zu vergleichen und im Vergleich mit der perfekten Scheinwelt, verliert die reale Welt leider deutlich, unser eigenes Leben erscheint uns, im Vergleich zu den perfekten Leben der anderen, minderwertig, „da ist noch Luft nach oben“ (Abb. 44). Diese Beeinflussung passiert unterbewusst auch, wenn wir uns darüber bewusst sind. Deshalb sollte man, der eigenen Zufriedenheit zu Liebe, genau darauf achten welchen Personen man folgt, mit welchen Inhalten man sich täglich konfrontiert sehen möchte und sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass unser Tag genau so viele Stunden hat, wie der Tag einer Person mit einem perfekten Instagramfeed. Am Ende des Tages kochen wir alle nur mit Wasser.
So viel zu den allgemeinen Vor- und Nachteilen des Internets und seiner Möglichkeiten. Darum soll es in diesem Kapitel aber nicht gehen, es geht hier immer noch um die Liebe, aber die beschriebenen Phänomene lassen sich quasi eins zu eins auf das Thema Liebe übertragen. Um das zu verdeutlichen, schauen wir uns zuerst einige Meinungen der Befragten zum Thema „Einfluss der Internetkultur auf die Liebe“ an und gehen näher auf diese ein. Erwartungshaltungen Auf die Tatsache, dass uns durch das Internet Ideale gezeigt werden, an denen wir unser eigenes Leben messen, wurde im vorherhigen Abschnitt schon eingegangen, aber verändert sich durch die Dinge die wir sehen auch unsere Erwartungshaltung an andere Menschen? Die Befragten schätzen den Einfluss auf unsere Erwartungshaltungen als sehr hoch ein und diesem Eindruck muss ich mich anschließen.
Auch wenn wir es nicht wollen, je öfter wir mit unrealistischen Idealen konfrontiert werden, desto realistischer erscheinen sie uns. Die Häufigkeit spielt hierbei eine sehr große Rolle, denn wenn wir etwas häufig genug gesehen haben, stufen wir es ab einem gewissen Punkt als normal, gängig und sogar alltäglich ein. Dieses Phänomen kann man sehr gut am Beispiel der TVShow „Das Supertalent“ verdeutlichen. In der ersten Staffel waren wir von jedem gezeigten Talent fasziniert, ob Akrobatik, Feuerschlucker, Opernsänger, Virtuosen an diversen Instrumenten, alles war neu, die Bewunderung war groß. Diese Faszination nahm allerdings von Staffel zu Staffel ab und mittlerweile würde uns selbst der talentierteste Cirque du Soleil Akrobat, der mit pfeifenden Hunden jonglierend im Spagat Fahrrad fährt und dabei die russische Nationalhymne auf einer winzigen Mundharmonika zum Besten gibt, nicht mehr hinter dem Ofen vorlocken. Wir haben das alles schon gesehen, völlig normal, alles wie immer. Und so geht es uns, durch die ständige und nicht enden wollende Berieselung auf Instagram und anderen Plattformen, auch mit schönen und außergewöhnlichen materiellen Dingen,
besonders sportlichen oder besonders attraktiven Menschen oder eben auch mit den perfekten Partnern und Beziehungen. Die Worte außergewöhnlich, besonders und perfekt habe ich bewusst gewählt, um noch einmal zu verdeutlichen, dass es sich hier tatsächlich nicht um alltägliche, normale oder gar selbstverständliche Dinge handelt. Im Prinzip wissen wir das natürlich, nur fehlt uns hin und wieder die Fähigkeit, diese Tatsache im Gedächtnis zu behalten. Besonders sehr jungen Menschen, deren Charakter sich noch nicht ausreichend entwickelt hat, oder die schlicht und einfach noch nicht genug erlebt haben, um es besser zu wissen, fehlt häufig die Fähigkeit, das Gesehene zu reflektieren und richtig einzuordnen. An dieser Stelle sind Eltern und auch Lehrer in der Verantwortung, den Heranwachsenden nicht nur gängige, lebensnotwendige Grundkenntnisse und strenge Lehrpläne, sondern auch einen gesunden Umgang mit Inhalten aus dem Internet zu vermitteln. Denn wer nicht lernt, zwischen Realität und Scheinwelt zu unterscheiden, entwickelt ungesunde Erwartungshaltungen an sich selbst und seine Umwelt, die nur in den seltensten Fällen erfüllt werden können.
Liebe in Zeiten der Follower
„Die Erwartung an den Partner bezüglich Verhalten und Aussehen werden fast ins Utopische hochgeschraubt. | Wir bekommen Dinge vorgelebt, perfekte Beziehungen, perfekte wunderschöne Menschen ohne Macken. Echte Menschen haben Macken und die machen uns aus. | Ich glaube, dass man dazu neigt, gewisse Aspekte zu idealisieren und den Blick für das Wesentliche manchmal zu verlieren. | Ähnlich wie bei Pornos. Es wird ein Idealbild vermittelt, nach dem man strebt. | Jeder will eine Beziehung wie auf Instagram, keiner hat aber Lust auf die Arbeit, die dahinter steckt. | Gerade bei jüngeren Menschen, da durch das dauerhafte Vorgaukeln einer Scheinwelt auf Social Media unrealistische Ideale entstehen. | Unser Streben nach Perfektion lässt uns eine Beziehung schnell aufgeben, wenn man sieht, was man noch haben könnte, anstatt an der Beziehung selbst zu arbeiten. | Ich glaube gerade bei der jungen Generation kommt es hauptsächlich darauf an, wie der Partner aussieht, was er kann, wie er angesehen ist und was er hat.“
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Wegwerfgesellschaft Zusammen mit der Erwartungshaltung, dass alles immer perfekt und außergewöhnlich sein muss, entsteht die schlechte Angewohnheit, vermeintlich unperfekte Dinge und Menschen als „nicht gut genug“ einzustufen und fallen zu lassen. Durch das unendliche Angebot an sofort verfügbaren Alternativen fällt dieser Schritt um einiges leichter, denn die nächstmögliche Steigerung, das neue und bessere Modell, der attraktivere Partner, all das ist nur einen Klick entfernt.
Liebe in Zeiten der Follower
„Tinder lässt uns verlernen wie man andere kennenlernt und was man wirklich attraktiv findet. | Die Suche nach dem perfekten Partner (den es nicht gibt) ist das A und O, sobald der Partner von diesen Idealen abweicht, sucht man sich einen Neuen. | Vor allem die internationale Vernetzung zeigt, was und wen es alles gibt, wie Dinge laufen können. Man zweifelt dadurch selbst gerne schnell an etwas und gibt zu schnell auf. | Uns werden durch das Internet so viele Möglichkeiten geboten, dass es vielen schwer fällt, sich auf ihren Partner zu beschränken. | Man ist schneller austauschbar geworden. Wenn du nicht funktionierst, wirst du fallen gelassen. Für den Partner wartet ja schon was Neues in Zeiten von Tinder und Co. | Man hat mehr Optionen und hält sich ggf. auch verschiedene Optionen offen. | Heutzutage scheitern Beziehungen oft, weil wir von dem Partnerangebot überladen werden. | Mit der Möglichkeit, immer schneller und mehr Leute kennenzulernen, gehen wir leichtfertiger mit Beziehungen um und haben Angst, etwas zu verpassen, wenn wir uns auf nur einen Partner einstellen. | Wenn es in einer Beziehung nicht klappt, kann man schnell zur Seite wischen und direkt die nächste anfangen ohne sich vorher damit zu beschäftigen, wie man die alte Beziehung retten könnte. | Durch Tinder und andere Datingplattformen hat man die Möglichkeit, jede Art von Zuneigung zu bekommen. | Ich habe das Gefühl, dass es manchen schwer fällt, sich auf einen Menschen voll einzulassen und sich festzulegen, Fehler anzuerkennen und das Wachstumspotential einer Beziehung durch Zeit zu fördern. Wir haben so viele Möglichkeiten, dass wir automatisch denken, es käme noch etwas, bzw. jemand besseres. | Wir sind „on demand” gewohnt, jeder ist immer „in Eile“ und will immer schneller Befriedigung und Bestätigung. Kontaktmöglichkeit zu so vielen Menschen durch Apps senken die Hemmschwelle mit anderen Leuten in Kontakt zu treten.“
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Liebe und Internet
Abgesehen davon, dass man sich wesentlich einfacher nach Alternativen umsehen kann, als es noch früher der Fall war, wird auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme enorm vereinfacht, wodurch die Hemmschwelle deutlich sinkt (Abb. 45). So würden die meisten vergebenen Personen im echten Leben wahrscheinlich nicht einfach eine wildfremde für sie attraktive Person ansprechen und nach einem Treffen fragen, die meisten würden diesen Schritt wohl sogar auch selbst als Betrugsversuch einstufen. Im Internet sieht das allerdings anders aus, es ist unverbindlicher, anonymer, die eigentliche Absicht wird nicht direkt deutlich. Dabei rückt in den Hintergrund, dass man „Schreiben mit anderen Personen“ in unserer heutigen Zeit durchaus mit „sich mit anderen Personen treffen“ vergleichen kann, denn die Intention dahinter bleibt die gleiche: Man lernt eine andere Person kennen, mit dem Hintergedanken, eine persönliche Beziehung, welcher Art auch immer, aufzubauen. Nur, weil das Treffen nicht persönlich, sondern virtuell stattfindet, bedeutet das nicht, dass es sich hier nicht um einen Versuch handelt, den Partner zu hintergehen und etwas „besseres“ zu finden.
Abb. 45, Quelle: Instagram (@classical_art_memes_official) Liebe und Internet
Liebe in Zeiten der Follower
Wer die Wahl hat, hat die Qual? Scheint so. Die Möglichkeiten mit potentiellen Partnern in Kontakt zu treten, waren nie vielfältiger, ebenso die Auswahl. Ob bei Facebook oder Instagram, gefällt mir eine Person, kann ich sie in sekundenschnelle kontaktieren. Gefällt man sich gegenseitig, lernt man sich kennen, schafft eine virtuelle Verbindung und überträgt diese, wenn alles passt, ins reale Leben. Wenn nicht alles passt, oder das Objekt der Begierde nicht antwortet, wird sich nach dem nächsten Umgesehen. Es ist alles wahnsinnig schnelllebig, wenn man es darauf anlegt, kann man im Internet innerhalb eines Tages mehr potentielle Partner „kennenlernen“, als im realen Leben innerhalb eines ganzen Jahres. Doch nicht nur Singles auf der Suche, sondern auch Menschen, die sich in festen Beziehungen befinden, sind diesem Überangebot an Alternativen ausgesetzt. Gefestigten Beziehungen, die auf Gefühlen und einer echten Verbindung zueinander aufbauen, kann dieser Umstand im Normalfall nichts anhaben, aber wenn man sich erst kurz in einer Beziehung befindet, es ohnehin kriselt und der Partner einige Eigenschaften an den Tag legt, die uns stören, sind wir durch dieses Angebot eher versucht, uns nach etwas anderem umzusehen, als wenn wir diese Möglichkeit nicht hätten. Dass diese andere, vermeintlich bessere Alternative vielleicht gar nicht so viel besser ist als der aktuelle Partner, wird hierbei oft nicht bedacht. Man kennt nur die eigens kreirte Online-Persönlichkeit dieser Person, sieht, wie bereits erwähnt, ausschließlich, was sie uns sehen lassen möchte. Man verliert das Wesentliche aus den Augen, sieht nur die Scheinwelt, die vermeintlich perfekte Alternative zum momentanen Partner und beginnt die eigene Beziehung in Frage zu stellen.
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Schadet uns das Internet mehr, als es uns nützt? Das würde ich nicht sagen, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass es bei genauerer Betrachtung zumindest wesentlich gefährlicher ist, als die meisten Leute denken. Und auch, wenn wir quasi mit dem Internet und seinen Möglichkeiten aufgewachsen sind, muss man bedenken, dass es im Großen und Ganzen immer noch teilweise „Neuland“ ist. Vor allem die Bereiche Social-Media und Online-Dating stecken quasi noch in den Kinderschuhen, innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich eine völlig neue Form der sozialen Interaktion entwickelt, die mittlerweile unfassbare Ausmaße angenommen hat. Wie rasant diese Entwicklung wirklich war, kann man zum Beispiel an den steigenden Nutzerzahlen von Instagram sehen:
„Im Dezember 2010 hatte Instagram eine Million registrierte Benutzer, (…) Im Juni 2018 wurde bekannt gegeben, dass die Zahl auf 1 Milliarde aktive Nutzer stieg.“ (Quelle: wikipedia.org/wiki/Instagram) (Da wir mittlerweile das Jahr 2020 verzeichnen und Instagram sich in den letzten 2 Jahren zu einem immer wichtiger werdenden Teil unseres Online-Lebens entwickelt hat, kann man davon ausgehen, dass die aktuelle Zahl noch einmal wesentlich höher ist, dazu konnte ich aber keine genauen Zahlen finden.)
Liebe in Zeiten der Follower
Von einer Million registrierter Nutzer zu mittlerweile über einer Milliarde, innerhalb von 10 Jahren. Um die Ausmaße etwas greifbarer zu machen, könnte man sagen, dass alle Instagramnutzer im Jahre 2010 in Köln hätten wohnen können (etwa 1,061 Millionen Einwohner), während sie Stand 2020 sogar Probleme hätten allesamt in China unterzukommen (etwa 1,393 Milliarden Einwohner). Von Köln, der gerade einmal viertgrößten Deutschen Stadt, zu China, dem Bevölkerungsstärksten Land der Welt.
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Abb. 46, Quelle: Twitter (@colingotjokes) Liebe und Internet
Bei einer solchen Entwicklung, sollte man sich nicht wundern, dass die Menschheit noch nicht zu 100% fähig ist, angemessen mit den Möglichkeiten des Internets umzugehen, zudem dieses sich auch stetig weiterentwickelt und es deshalb sogar schwierig ist, geltendes Recht auf das Internet zu Übertragen. Noch schwieriger verhält es sich mit „Verhaltensregeln“ (Abb. 46), da diese nicht einmal im echten Leben wirklich festgelegt sind, geschweige denn eingehalten werden. Man ist sich in vielen Situationen schlicht und einfach noch nicht sicher, welches Verhalten angebracht ist. Doch bei allen negativen Aspekten, die diese Tatsache mit sich bringt, sollte man trotzdem versuchen, die positiven Aspekte des Internets nicht aus den Augen zu verlieren. Diese existieren nämlich tatsächlich, auch wenn es unter den 93 Befragten nur exakt zwei Personen gab, welche die Möglichkeiten des Internets in Sachen Liebe positiv bewertet haben:
Die große Auswahl an potentiellen Partnern, Freunden oder sonstigen Bekanntschaften kann man also durchaus auch von seiner positiven Seite sehen. Wir sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr dazu gezwungen, uns dem sozialen Druck zu beugen, wie es früher noch gang und gäbe war. Wir müssen nicht unsere „Jugendliebe“ heiraten und eine Familie gründen, obwohl dieser Mensch eigentlich gar nicht zu uns passt, wir haben die Möglichkeit, uns so lange wir möchten nach dem passenden Partner umzusehen, oder es auch einfach ganz sein zu lassen. Diese Möglichkeit hätten wir natürlich auch ohne die aktive Nutzung des Internets zu diesem Zweck, aber es kann dabei eben durchaus hilfreich sein. Auch die angesprochenen Fernbeziehungen, bzw. die Erleichterung dieser, kann definitiv als Plus verordnet werden. Durch die Möglichkeit, egal wo auf der Welt wir uns befinden, egal welche Entfernung uns von unseren Lieben trennt, trotzdem in sehr engem Kontakt zueinander zu stehen, fallen räumliche Trennungen nicht ganz so stark ins Gewicht, wie sie es ohne Internet tun würden. Wenn man sich vor dem Schlafengehen kurz sehen möchte, startet man einen Videocall, wenn man nur eine kurze Frage hat, etwas mitteilen, oder ein Bild senden möchte, schickt man eine Nachricht über Whatsapp. Auch durch die Social-Media-Kanäle der räumlich getrennten Personen haben diese trotzdem das Gefühl bis zu einem gewissen Stück am Alltag des anderen teilzuhaben. Natürlich kann man den virtuellen Kontakt in keinster Weise mit dem persönlichen gleichsetzen, aber virtueller Kontakt zu geliebten Personen ist besser als kein Kontakt, da sollte sich jeder einig sein.
Bevor wir den allgemeinen Teil des Kapitels hinter uns lassen und uns einzelnen Phänomenen detaillierter widmen, sollten wir abschließend noch einmal festhalten, dass niemand dazu gezwungen wird, das Internet auf eine bestimmte Art und Weise zu nutzen. Wir können frei entscheiden, welche Inhalte wir konsumieren, wie wir diese einordnen und inwiefern wir uns mit vorgelebten Idealen oder Rollenbildern identifizieren oder ihnen nacheifern.
Liebe in Zeiten der Follower
„Durch das Internet müssen wir uns nicht mehr mit dem einzig hübschen Typen aus dem Dorf zufriedengeben, sondern können viele verschiedene interessante Menschen kennenlernen, die wir sonst niemals getroffen hätten. | Durch das Internet ist unter anderem auch das Thema Fernbeziehung einfacher geworden. Möglicherweise zieht man es dadurch eher in Erwägung als früher.“
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Auf welche Arten findet Liebe im Internet statt?
Nun, da wir uns ausgiebig mit den Vor- und Nachteilen der Möglichkeiten, welche das Internet uns bietet, beschäftigt haben, schauen wir uns diverse der daraus resultierenden Verhaltensweisen genauer an. Sind wir alle vergnügungssüchtige Irre mit verschobener Selbstwahrnehmung, immer auf dem Weg zum nächsten Abenteuer? Immer schöner, schneller, besser? Oder sind wir am Ende nach wie vor völlig normale Menschen, die ihre Verrücktheiten und Eigenarten heutzutage einfach auf eine andere Art ausleben können, als es früher der Fall war? Wir werden es herausfinden.
Liebe in Zeiten der Follower
Beziehungen auf dem Präsentierteller Ob und wie man die eigene Beziehung auf Social-Media präsentiert, ist jedem selbst überlassen und unterscheidet sich von Person zu Person, manchmal ist die gewählte Art der Präsenz auch innerhalb einer Beziehungskonstellation sehr unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel Paare, die sich gemeinsam ein Profil teilen, andere Paare besitzen separate Profile, teilen darauf aber beide unabhängig voneinander Dinge wie gemeinsame Bilder und liebevolle Statusmeldungen an den jeweils anderen. Bei wieder anderen Paaren tut das vielleicht nur einer der beiden, während der andere ausschließlich die täglichen Mahlzeiten fotografiert und postet und selbstverständlich gibt es auch Paarkonstellationen, in denen keiner von beiden Details der Beziehung an die Öffentlichkeit trägt.
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Abb. 47, Quelle: pics.esmemes.com
„Looked at your status: In a relationship, In a relationship, it devastated me. Then what did I spy? I punched the fucking sky. Among the normally ignorable requests at the right, I’d never have guessed there was a request so nice. Now if you look at my status, I’m in a relationship too – with you.” The Streets – OMG (2011) Liebe und Internet
Konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf Paare, bei welchen mindestens einer der Partner in regelmäßigen Abständen die Welt an der Beziehung teilhaben lässt. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede in der Herangehensweise, so gibt es zum Beispiel die gemäßigtere Variante, in der nur hin und wieder ein gemeinsames Bild gepostet und sich gegenseitig verlinkt wird, aber auf der anderen Seite auch die „weniger gemäßigte“ Variante. Die Hardliner unter den Pärchen, die wirklich jede noch so unwichtige Kleinigkeit, aber auch Streitthemen innerhalb der Beziehung an die Öffentlichkeit tragen. Als mehr oder weniger freiwilliger Zuschauer dieser Beziehung fühlt man sich teilweise, als würde man eine Serie im Abendprogramm verfolgen, kommen eine gewisse Zeit lang keine Statusupdates mehr, wird man neugierig, man möchte doch wissen, wie es weitergeht. Man wird langsam vom stillen Zuschauer zu einer Art Fan, fühlt sich fast, als wäre man ein Teil dieser Beziehung. In sich wiederholenden Streitthemen, die gerne ausführlich in den Kommentaren breitgetreten werden, beginnt man, innerlich Partei für einen der beiden zu ergreifen und auch eine eventuelle Trennung betrifft uns auf eine Art persönlich. Immerhin war man von Anfang an dabei, man hat ebenfalls Zeit und Emotionen in die Beziehung investiert. Abgesehen von Streitereien werden natürlich aber auch die schönen Momente der Beziehung geteilt und entsprechend betitelt und kommentiert. Meine Güte, wie glücklich kann man sein? (Abb. 47) Jedes gemeinsame Bild wird mit Herzchen versehen, der Partner generell nur als „Schatz“, „bessere Hälfte“ oder, mein persönlicher Favorit, „Göttergatte“ bezeichnet, es ist alles einfach nur wunderschön. Zumindest so lange, bis es das irgendwann nicht mehr ist, aus welchen Gründen auch immer. Wir werden es erfahren, ganz sicher.
Und auch, wenn es am Ende eine Sache des persönlichen Geschmacks bleibt, sollte man sich immer darüber im Klaren sein, welche Konsequenzen es haben kann, das eigene Beziehungsleben dermaßen in der Öffentlichkeit breitzutreten. Will ich wirklich, dass mein zukünftiger Chef mit einem kurzen Blick auf mein Facebookprofil herausfinden kann, dass ich mich 2012 mit meinem Exfreund öffentlich und ausschweifend darüber gestritten habe, ob in die Lasagne nun Erbsen oder Karotten gehören? Oder will ich das vielleicht eher nicht? (Abb. 48) Wie auch immer man zu diesem Thema steht, ich halte es mit dem Satz: Liebe vor Leuten hat nichts zu bedeuten.
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Abb. 48, Quelle: Instagram (@mymemebitches)
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Modern Stalking Hier geht es selbstverständlich nicht um klassisches Stalking, sondern um den mittlerweile gängigen Begriff des vergleichsweise harmlosen Online-Stalkings. Wir würden Lügen, wenn wir behaupten würden, nicht selbst schon die ein oder andere Minute oder Stunde auf den Social-Media-Profilen unserer Angebeteten verbracht zu haben (Abb. 49). Und das ist auch völlig normal, wenn man jemanden frisch kennenlernt, möchte man alles über die andere Person erfahren, jede noch so unwichtige Kleinigkeit, wir brauchen diese Informationen, um das Bild, das wir von besagter Person in unserem Kopf haben, zu vervollständigen.
Abb. 49, Quelle: Instagram (@fashions_yes)
„Was ist mein Problem? Warum hab’ ich kein Problem? Außer dem wann, wie und wo wir uns wiedersehen? Meine Freunde fragen: „Alter, wie lang’ soll das noch so gehen?“, doch ich kann nichts dafür, das ist alles, alles wegen dir. Und es liegt nicht an mir, das ist alles wegen dir, ich kann mich nicht konzentrieren wegen dir, ich muss alle drei Sekunden Facebook aktualisieren, wegen dir.” Kraftklub – Alles wegen Dir (2014)
Liebe in Zeiten der Follower
Für besonders passionierte Online-Stalker kann dieses Phänomen allerdings auch zu einem Problem werden, sie entwickeln unter Umständen eine Art Obsession für die Person, fühlen sich ihr schon nach kurzer Zeit wesentlich mehr verbunden, als es tatsächlich der Fall ist. Denn durch intensives Onlinestalking kann man neben zahlreicher Bilder auch etliche Informationen über die Personen und ihr näheres Umfeld erhalten. So verlockend es auch klingt, schon vor dem eigentlichen Kennenlernen alles mögliche über eine Person zu erfahren, so gefährlich kann es im Umkehrschluss auch sein. Alle Informationen, die auf diese Art aufgenommen werden, werden durch unsere Gedanken und Vorstellungen zu einem Bild geformt, welches der tatsächlichen Person eventuell nicht einmal ansatzweise entspricht. So erschafft man sich nur die Idee von einer anderen Person und ist unter Umständen sogar enttäuscht, wenn die reale Person sich im Kennenlernprozess als völlig anderer Mensch entpuppt.
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Ob und in welchem Ausmaß man Online-Stalking betreibt, das bleibt eine Frage der persönlichen Einstellung, doch man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass die Social-Media-Persönlichkeit einer Person nie zu 100% ihrer tatsächlichen, realen Persönlichkeit entspricht. Und vor allem sollte man es, wie bei allem im Leben, nicht zu weit treiben (Abb. 50). Ansonsten könnte es passieren, dass bei einem persönlichen Treffen durch Zufall ein Thema angesprochen wird, zu dem man schon wesentlich mehr Kenntnisse hat, als man zu diesem Zeitpunkt haben sollte. Und wenn dem Gegenüber das erst einmal auffällt, steht der Online-Stalker schneller im Licht eines klassischen Stalkers, als es ihm lieb sein dürfte.
Liebe in Zeiten der Follower
In Zeiten von Tinder erweist sich Online-Stalking allerdings teilweise sogar als besonders nützlich, denn die App bietet die Funktion, das eigene Instagramprofil mit dem Profil der Datingseite zu verknüpfen und so einen noch besseren Einblick in das eigene Leben geben zu können. So bekommen wir nicht nur eine kleine Auswahl an Profilbildern und eine selbstverfasste Kurzbeschreibung der zur Auswahl stehenden Singles zu sehen, sondern können auch auf Inhalte zugreifen, die nicht zu Datingzwecken erstellt wurden. „Interessantes Profil, hübscher Typ, mal schauen was er auf Instagram so treibt. IHGITT er raucht, okay ciao.“. So finden zum Beispiel überzeugte Nichtraucher schon vor einem Treffen heraus, dass das Gegenüber für sie vermutlich riecht wie ein Aschenbecher und deshalb als potentieller Partner eher nicht in Frage kommt. Der nächste bitte. Online-Stalking kann also ziemlich effizient und zeitsparend sein, die Nichtraucherin aus dem genannten Beispiel hätte unter anderen Umständen vielleicht wochenlang mit ihrem Match geschrieben, „Gefühle“ und Zeit investiert, nur um dann bei einem persönlichen Treffen festzustellen, dass sie sich all das hätte sparen können.
Abb. 50, Quelle: Instagram (@basic_girl_thoughts) Liebe und Internet
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Kontrolle Kontrolle ist ein Thema, das in keiner gesunden Beziehung etwas zu suchen haben sollte. Und doch ist es in Zeiten von Instagramstories und Lesebestätigungen ein Phänomen, das man nicht außer Acht lassen darf. Durch die permanente Vernetzung wissen wir immer, was der andere gerade macht und tut, ob er zuhause ist, unterwegs mit Freunden, was er gegessen hat, wir sind über jede Kleinigkeit informiert.
Abb. 52, Quelle: Instagram (@kardashiancode)
„Ich call’ dein phone, doch du ghostest mich. Check’ dein Insta, doch du postest nichts.”
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Jamule & Cro – 1000 Hits (2019),
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Abb. 51, Quelle: Instagram (@savage.princessxo) Liebe und Internet
Solang dieser Informationsfluss auf Gegenseitigkeit beruht, man die Informationen in persönlichem Rahmen teilt und beide Parteien mit dieser Art der Kontrolle einverstanden sind und umgehen können, sollte dies auch nicht zu Problemen führen. Die Sache sieht allerdings anders aus, wenn einer der beiden einen stärker ausgeprägten Kontrollzwang hat als der andere, womöglich noch gepaart mit Verlustängsten oder Eifersucht. In einem solchen Fall kann schon die harmlos anmutende Lesebestätigung bei Whatsapp einen ausgewachsenen Streit heraufbeschwören. „Du hast meine Nachricht um 19:13 Uhr gelesen, jetzt haben wir 19:25 Uhr und du hast noch immer nicht geantwortet, was soll das denn?“. (Abb. 51 und 52) Dass der Partner die Nachricht vielleicht versehentlich geöffnet hat, gerade keine Zeit hat um direkt zurückzuschreiben, oder eventuell nur kurz das Handy beiseite gelegt hat, weil etwas wichtigeres dazwischenkam, das interessiert an dieser Stelle nicht und wird auch nicht als Entschuldigung toleriert. Dieses Beispiel ist zwar recht harmlos und eventuell ein wenig überspitzt dargestellt, aber Szenarien wie dieses spielen sich täglich in WhatsappChats auf der ganzen Welt ab.
Weniger alltäglich, dafür aber umso gefährlicher, kann das Teilen der eigenen Freizeitgestaltung auf Social-Media werden, wenn man seine Privatsphäreeinstellungen nicht entsprechend angepasst hat. So kann es zum Beispiel durchaus zu einem Problem werden, einen sehr eifersüchtigen oder besitzergreifenden Expartner unter den eigenen Instagramfollowern zu haben und regelmäßige Instagramstories von Partys oder anderen sozialen Anlässen hochzuladen, gerne zusätzlich versehen mit dem aktuellen Standort.
„Cause ever since I left the city you started wearing less and goin’ out more, glasses of champagne out on the dancefloor, hangin’ with some girls I’ve never seen before.” Drake – Hotline Bling (2015)
Liebe in Zeiten der Follower
Diese Art der Kontrolle, welche wir unseren Followern damit zugestehen, kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der eifersüchtige Expartner uns folgt, auflauert, uns öffentlich eine Szene macht, oder sogar Schlimmeres, worauf ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen werde. Und durch das öffentliche Teilen unseres Standortes haben wir es dem kontrollierenden Part zusätzlich noch ein Stückchen vereinfacht, seinen Kontrollzwang auszuleben. Wie viele und welche Informationen wir auch immer mit unseren Kontakten und Followern teilen, wir sollten immer darauf achten, dass diese Informationen auch wirklich nur die Menschen erreichen, von denen wir das auch wollen. Glücklicherweise bietet mittlerweile so gut wie jede App die Möglichkeit, die Privatsphäreeinstellungen (Abb. 53) entsprechend anzupassen, und diese Möglichkeit sollte auch auf jeden Fall wahrgenommen werden.
Abb. 53, Quelle: Instagram (@glamorinspo) Liebe und Internet
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Sex on demand Durch Dating-Apps wie Tinder lässt sich nicht nur online nach der großen Liebe suchen, auch die Erfüllung körperlicher Bedürfnisse steht hier durchaus bei dem ein oder anderen Nutzer im Vordergrund. Nie war es so einfach wie jetzt, sich auf die Schnelle Gesellschaft für einen netten Abend zu zweit zu organisieren. Auch hier gilt wieder: Solange es auf Gegenseitigkeit beruht und beide Parteien sich über den Umfang und die Rahmenbedingungen des Arrangements einig sind, ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Es gibt allerdings auch Menschen, die bewusst verschweigen, dass sie nicht auf der Suche nach etwas festem sind und so andere Menschen mutwillig täuschen und falsche Hoffnungen wecken, nur um sie ins Bett zu bekommen.
„Du hoffst ich steck’ dir den Ring an den Finger und auf einmal verschwind’ ich für immer, weil ich bin, wie ich bin (...) Heute hier, morgen da und in jeder Stadt ein Mädchen, das mich liebt und mich vermisst, so wie du. (...) Und ich lieb’ euch alle.” Bausa – Vagabund (2018)
Liebe in Zeiten der Follower
Der Tinderaccount oder auch andere Social-Media Kanäle solcher Personen werden zu einer Art Trophäensammlung, welche man stolz unter Freunden mit ähnlicher Gesinnung herumzeigen und vergleichen kann. Es hat sich mittlerweile zu einem richtigen Sport, bei manchen sogar zu einer Art Lebenseinstellung, entwickelt, so ungebunden und frei wie möglich zu leben und dabei alles mitzunehmen, das willig und nicht bei drei auf dem Baum ist. Wie viele der negativen Auswirkungen der Internetkultur, kann man auch dieses Phänomen vor allem bei der jüngeren, unreiferen Generation der momentan 16- bis 20-jährigen Beobachten, doch auch unter den jungen, oder teilweise gar nicht mehr so jungen, Erwachsenen befinden sich immer mehr dieser „modernen Jäger und Sammler“.
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„It is a night for passion, but the morning means goodbye, beware of what is flashing in her eyes, she’s going to get you. All that she wants is another baby, she’s gone tomorrow boy, all that she wants is another baby.” Ace of Base – All That She Wants (1992) Liebe und Internet
„The flashing white light’s been turned off, you don’t know who’s in your bed. (...) No, you won’t find love in a hole, it takes more than fucking someone to keep yourself warm.” Frightened Rabbit – Keep Yourself Warm (2008)
Auch das Wildern außerhalb der heimischen Gefilde wurde durch Tinder und andere Apps dieser Art wesentlicht vereinfacht. Ob es eine Dienstreise, der Besuch bei Freunden in einer anderen Stadt oder einfach ein Urlaub ist, egal an welchem Platz auf der Erde wir uns befinden, sobald wir mit dem Internet verbunden sind, haben wir die Möglichkeit, uns mit den Einheimischen zu vernetzen und so schnell neue Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen. Interessant wäre an dieser Stelle, eine Statistik über Rückgänge im Prostitutionsgewerbe heranziehen zu können, laut Wikipedia ist die Nachfrage, also die Zahl der Prostitutionskunden, in der westlichen Welt insgesamt rückläufig, während das Angebot stetig steigt. Hierzu konnte ich allerdings keine belegten Angaben finden. Zerstören SocialMedia und Dating-Apps am Ende des Tages also zu allem Übel auch noch das älteste Gewerbe der Welt?
Ob man nun auf der Suche nach der wahren Liebe ist, oder nur Spaß für eine Nacht möchte, im Internet wird früher oder später jedem geholfen, es gibt nichts, das es nicht gibt. Für diejenigen, denen Tinder zu oberflächlich und schnelllebig ist, gibt es diverse Alternativen, bei welchen das Augenmerk eher auf der Persönlichkeit liegt und man Profilbilder der Personen erst nach einer gewissen Zeit sehen kann, manche Portale funktionieren auch völlig ohne Bilder, nach dem Blind-Date Prinzip. Für jeden Topf gibt es irgendwo auf der Welt einen Deckel und manche Töpfe funktionieren auch ganz hervorragend ohne.
Sicherlich wurden in diesem Kapitel nicht restlos alle Aspekte des Themas „Liebe und Internetkultur“ beleuchtet, aber wir konnten uns durch die Betrachtung diverser Vor- und Nachteile und Verhaltensweisen, die aus ihnen entstehen, zumindest einen groben Überblick verschaffen. Abschließend lässt sich eigentlich nur sagen, dass das Internet auch in Sachen Liebe immer genau das ist, was man daraus macht. Einer der Befragten hat das meiner Meinung nach besonders gut auf den Punkt gebracht:
„Baby, gib mir mehr von dem, was du Liebe nennst, auch wenn es keine Liebe ist, ich liebe es. Hilf mir zu vergessen was war, ich park’ mein Herz bei dir heute Nacht.” Bausa – Was du Liebe nennst (2017)
Liebe und Internet
Liebe in Zeiten der Follower
„Wir sagen, unser Bild von Liebe würde durch die Medien verzerrt werden, aber es ist unsere eigene Erwartungshaltung und die Art wie wir das Bild füttern.“
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Is’ nur Kino – Liebe in Film und Fernsehen
Is’ nur Kino, alles halb s Is’ nur Kino, nur ein sch in den ich reingeraten b Is’ nur Kino, alles halb s Doch ich fühl’ mich so,
Is’ nur Kino
Glashaus – Is’ nur Kino (2005)
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Liebe in Film und Fernsehen
Is’ nur Kino – Liebe in Film und Fernsehen
Ähnlich wie das Internet beeinflussen uns auch so gut wie alle Filme und Serien, welche wir im Laufe unseres Lebens ansehen, manche mehr und manche weniger. Das ganze beginnt schon im frühen Kindesalter, vor allem durch Disney-filme wurden Generationen von Menschen in Sachen Rollenverteilung und Liebe geprägt. Doch kann man den Handlungen in Film und Fernsehen die Schuld an den Klischees und Vorstellungen geben, oder bildeten sie schlicht und einfach die Umstände der jeweiligen Zeit ab?
Is’ nur Kino
so schlimm. hlechter Film, bin. so schlimm. als wär’ ich mittendrin.
Liebe in Film und Fernsehen
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Bevor wir uns detaillierter mit dem ein oder anderen Film befassen, schauen wir uns an, was die Befragten zum Thema „Liebe in Film und Fernsehen“ zu sagen hatten.
Is’ nur Kino
„Man bekommt durch solche Filme den Eindruck, alles müsse immer dramatisch, leidenschaftlich und over-the-top sein. | Sozialisierung im Kindesalter, besonders schlimm finde ich die Geschichten und Filme, in denen die Prinzessin gerettet werden muss, weil sie es ohne den männlichen Part nicht schafft. Arme Maus. | Filme zeigen uns perfekte Beziehungen, wenn die Realität zu weit entfernt davon ist, kann dies eine Beziehung belasten. | Die Definition von Liebe wird dadurch etwas verschoben, weil erwartet wird, dass alles genau wie im Film sein muss, um von Liebe sprechen zu können. | In Filmen dargestellte ideale Beziehungen fordern wir als Mindestmaß in einer zwischenmenschlichen Beziehung. | ich kenne wahre Liebe fast nur aus Filmen. | In Liebesfilmen geht es immer darum, wie sie zueinanderfinden, HAPPY END. Wie es danach weitergeht, wird natürlich nicht gezeigt. | Wenn in Film und Fernsehen behauptet wird, Frauen seien irrational, emotional und auf ihr Aussehen fokussiert, formt das das öffentliche Bild der Frau. Oft wird die Botschaft verbreitet, dass Frauen zwar geisteskrank seien, aber Männer dies akzeptieren müssten, um mit ihnen schlafen zu können. Folglich glauben einige Männer, dass die Beschwerden ihrer Partnerin nicht ernstzunehmen sind und sie sich nur beschwert, weil sie eine Frau ist. | Es entstehen unrealistische Erwartungen, ein solider und bodenständiger Mensch wird als „langweiliger“ Partner gesehen. | wir wollen genau so lieben wie in einem Film und sind enttäuscht wenn es nicht genau so ist.“
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Liebe in Film und Fernsehen
Wie schon zu Beginn erwähnt, können wir hier die selbe Erklärung heranziehen, mit der wir auch die durch Social-Media entstehende Erwartungshaltung erklärt haben: Je häufiger wir etwas sehen, desto normaler erscheint es uns. Bevor wir nun aber alle möglichen Einflüsse verteufeln und ihnen die Schuld an unseren teilweise unrealistischen Erwartungen (Abb. 54 und 55) geben, sollten wir bedenken, dass wir immer die Summe all unserer Erfahrungen und Einflüsse sind, kein Mensch wird NUR durch das Internet oder NUR durch Film und Fernsehen geprägt. Einen großen Einfluss haben vor allem unsere Eltern und anderen Verwandten und deren Art, mit Beziehungen umzugehen. Diese Erfahrungen mischen sich mit den anderen Einflüssen und machen uns letztendlich zu den Menschen, die wir sind. Ein wichtiger Punkt in Sachen Einflüsse ist immer auch die Art und Weise diese aufzunehmen, einzuordnen und letztendlich zu verarbeiten.
Abb. 55, Quelle: www.pics.me
Als erwachsener Mensch fällt einem der reflektierte Umgang natürlich wesentlich einfacher, da wir auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können und deshalb mittlerweile wissen, dass Film und Fernsehen nicht die Realität abbilden, aber für Kinder und Heranwachsende ist diese Art der Verarbeitung noch nicht so einfach. Aus diesem Grund ist es als Elternteil besonders wichtig, seinem Kind nicht einfach einen Film nach dem anderen kommentarlos vorzusetzen, sondern das Gesehene auch zu besprechen und bei Bedarf richtig einzuordnen. Durch einen gesunden Umgang mit Unterhaltungsmedien kann man so also einen Mittelweg zwischen „verteufeln“ und „unrealistische Erwartungen schüren“ finden, man muss sich nicht zwangsläufig auf eine der beiden Seiten schlagen.
Is’ nur Kino
Abb. 54, Quelle: pics.me
Liebe in Film und Fernsehen
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Nun, da wir geklärt haben, wie mit Klischees, fragwürdigen Rollenbildern und unrealistischen Idealen in Film und Fernsehen umgegangen werden sollte, kommen wir zum spaßigen Teil des Kapitels. Wir werden uns einen Überblick über das Genre des Liebesfilms verschaffen, es in verschiedene Kategorien unterteilen und uns innerhalb dieser Kategorien verschiedene Filme genauer ansehen und mit anderen vergleichen. Genres Wir behandeln in diesem Kapitel Liebesfilme, doch gibt es nur DAS EINE Genre des Liebesfilms? Streng genommen nicht, denn die Liebe wird genre-unabhängig in so ziemlich jedem Film auf eine Art und Weise behandelt, auch wenn sie sich nur am Rand abspielt, also eine für den Film nicht wichtige Nebenhandlung einnimmt. Wir konzentrieren uns aber ausschließlich auf Filme, in denen es in erster Linie um die Liebe geht und durchqueren dabei verschiedene Kategorien.
Is’ nur Kino
Romantische Komödien In der romantischen Komödie steht stets eine romantische Beziehung zweier Menschen im Vordergrund, sie beginnt meist mit einem verrückten und zufälligen Kennenlernen (Abb. 56) und endet selbstverständlich mit der großen Liebe, dem Happy End. Meistens werden die Hauptdarsteller im Laufe der Geschichte durch diverse Verwicklungen getrennt, überwinden diese Hindernisse jedoch auf meist dramatische Art und Weise, bevor sie pünktlich zum großen Finale wieder zusammenfinden. Auch wenn in der romantischen Komödie hin und wieder auch ernstere, dramatische Themen behandelt werden, ist die Herangehensweise an diese meist sehr oberflächlich, verharmlosend und endet trotz allem IMMER auf eine Art positiv für alle Beteiligten, anders als bei der nächsten Kategorie.
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Abb. 56, Quelle: memecdn.com Liebe in Film und Fernsehen
Abb. 57, Quelle: Instagram (@belindamceyebrow)
Kinderfilme Kinderfilme sind meist nicht im klassischen Sinn romantisch, behandeln aber trotzdem häufig das Thema Liebe und Beziehungen, weswegen sie in diesem Kapitel selbstverständlich nicht fehlen dürfen. In Kinderfilmen muss die Hauptfigur meist eine eigene Aufgabe erledigen, beziehungsweise ein eigenes Problem lösen, und lernt auf ihrem Weg irgendwann eine andere Person kennen, welche für die Lösung des genannten Problems von essenzieller Wichtigkeit ist. Die Begegnung der beiden Hauptfiguren wird häufig mit dem Stilmittel der „verschiedenen aufeinanderprallenden Welten“ inszeniert, was als zusätzliches Hindernis überwunden werden muss. Zwischen den beiden entsteht entweder eine tiefe Freundschaft oder Liebe, außerdem wird immer eine Art Lektion, oder Moral, vermittelt. Besonders häufig handeln die Filme von Prinzessinnen (Abb. 57), Prinzen, sprechenden Tieren, Fabelwesen und anderen Dingen, die dem Durchschnittsmenschen im Alltag eher weniger begegnen werden.
Genug definiert, jetzt wo wir wissen, in welchen Kategorien wir uns bewegen, nehmen wir uns auf den folgenden Seiten verschiedene Film- und Serienpaare vor, um Stilmittel, Muster und Klischees zu finden und zu erklären. Einige der Film- und Serienbeziehungen weisen parallelen zu den zuvor beschriebenen Beziehungsformen, Szenarien und Geschichten auf und so wird sich der Kreis letztendlich schließen. Wir lassen diese Arbeit mit einem gemeinsamen Filmeabend entspannt ausklingen. Also packt das Popcorn aus, legt die Nachos bereit, Vorhang auf, Film ab!
Is’ nur Kino
Liebesdramen in Liebesdramen steht ebenfalls die romantische Beziehung zweier Menschen im Vordergrund, die allerdings, anders als bei der romantischen Komödie, nicht immer einem klassischen Muster folgt. Im Zentrum stehen weniger alltägliche Probleme der Beziehung, die Akteure müssen sich mit schwerwiegenderen Thematiken wie Verlust, Angst, Gewalt, Schmerz und psychischen Problemen auseinandersetzen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Liebesdramen meist nicht mit einem Happy End im klassischen Sinn abschließen.
Liebe in Film und Fernsehen
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Romantische Komödien
„Do you have anything in this shop as beautiful as she is?“
Is’ nur Kino
Vivian und Edward (Pretty Woman, 1990) Durch einen Zufall lernt der Geschäftsmann Edward die Prostituierte Vivian kennen, nimmt sie spontan mit auf sein Zimmer in einem noblen Hotel und beschließt, sie für eine Woche als „Begleiterin“ zu engagieren. Die Woche wird zum Abenteuer, Vivian taucht in eine Welt voller Luxus ein, während Edward durch Vivians Sichtweise anfängt, seine berufliche Tätigkeit zu hinterfragen und das Verhältnis der beiden gewinnt zunehmend an Tiefe und Romantik. Bei einer Veranstaltung bemerkt Edward, dass er eifersüchtig wird, als sich Vivian mit einem anderen Mann unterhält, gleichzeitig kränkt er sie, indem er gegenüber seinem Anwalt ihre Tätigkeit als Prostituierte preisgibt. Edward bietet angesichts seiner Gefühle Vivian an, sie als seine Geliebte auszuhalten, doch Vivian, in ihren Gefühlen verletzt, lehnt ab. Edward kann sich noch nicht zu einem weiteren Schritt überwinden, und so verlässt sie ihn, nachdem ihr Abkommen erfüllt ist. Edward hinterfragt schließlich seine Entscheidung, findet sie mit Hilfe des Hotelpersonals wieder und beide finden zu einem Happy End zusammen.
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Abb. 58, Zitat und Bild: Marshall, Garry (1990): „Pretty Woman”, Silver Screen Partners IV, Touchstone Pictures Liebe in Film und Fernsehen
Abb. 59, Michell, Roger (1999): „Notting Hill”, PolyGram Filmed Entertainment, Working Title Films
Anna und Will (Notting Hill, 1999) Anna, eine berühmte Schauspielerin, lernt zufällig William kennen, den Besitzer eines Buchladens. Beide beginnen bei diversen Gelegenheiten ihre Beziehung zu vertiefen, werden dabei aber immer wieder durch Zwischenfälle getrennt, es ist immer Anna die der Beziehung den Rücken kehrt und William verletzt zurücklässt. Nach einer weiteren Trennung kehrt sie zu ihm zurück und bittet ihn, nicht mehr die berühmte Schauspielerin in ihr zu sehen, sondern ein einfaches Mädchen, das nur um seine Liebe bitte. William erwidert, dass er eine weitere Enttäuschung nicht verkraften könne. Später wird ihm allerdings klar, dass er sie doch liebt und er gelangt in letzter Sekunde auf die Pressekonferenz, die Anna kurz vor ihrer Abreise gibt. Ein Journalist fragt, wie lange sie noch in London bleibe, sie bestätigt, dass sie nach der Pressekonferenz abreisen wolle. William, sich als Reporter ausgebend, fragt Anna öffentlich, ob sie bleiben würde, wenn er gestehen würde ein Dummkopf gewesen zu sein. Sie lässt sich erneut die Frage stellen, wie lange sie in London zu bleiben gedenke, und antwortet: „Für immer“. Der Film endet mit ihrer Hochzeitsfeier, im Abspann sitzen beide in der Parkanlage, in der sie sich zuerst geküsst hatten, Anna hochschwanger: ein ganz normales, glückliches Ehepaar.
Is’ nur Kino
„I’m also just a girl, standing in front of a boy, asking him to love her.“ Liebe in Film und Fernsehen
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Abb. 60, Zitat und Bild: Petrie, Donald (2003): „How to Lose a Guy in 10 Days”, Paramount Pictures
Is’ nur Kino
Andie und Ben (Wie werde ich ihn los in 10 Tagen, 2003) Ben wettet mit einem Auftraggeber, dass er innerhalb von zehn Tagen die Journalistin Andie dazu bringen kann, sich in ihn zu verlieben. Wenn es ihm gelingt, wird er mit der Organisation einer wichtigen Werbekampagne beauftragt. Andie recherchiert währenddessen für einen Artikel über Tricks, die eine Frau anwenden kann, um einen ungewollten Partner loszuwerden, ohne selbst die Beziehung beenden zu müssen. Die beiden lernen sich kennen und kommen sich näher. Sie wendet diese Tricks bei Ben an, dieser schluckt die Provokationen allerdings um seine Wette nicht zu verlieren. Mit der Zeit entwickeln beide Gefühle füreinander und Ben stellt Andie seiner Familie vor, wo sie das Kartenspiel Blödsinn kennenlernt, in dem es darum geht, die Spielpartner zu durchschauen und mit dem Wort „Blödsinn“ zu entlarven. Auf einer Party erfahren beide die Wahrheit über die Hintergründe ihrer Beziehung und streiten sich daraufhin öffentlich. Andie schreibt den Artikel, in dem sie offen über ihre Gefühle zu Ben spricht, kündigt ihren Job und will in eine andere Stadt ziehen. Ben liest den Artikel, holt die in einem Taxi fahrende Andie ein und will sie überreden, in New York zu bleiben. Andie leugnet ihre Gefühle für ihn, daraufhin sagt Ben, wie im Kartenspiel, „Blödsinn“, Sie willigt ein, mit ihm in die Stadt zurückzukehren und die beiden werden glücklich miteinander.
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„I love you, Binky, but I don’t have to like you right now.” Liebe in Film und Fernsehen
Lara Jean und Peter (To All The Boys I’ve Loved Before, 2018) Lara Jean bewahrt Liebesbriefe an alle Jungs, in die sie einmal verliebt war, auf. Ihre Schwester Kitty macht sich Sorgen um sie, da sie sehr zurückgezogen lebt und verschickt diese Liebesbriefe an die Empfänger. Kurz darauf kommt Peter, ein alter Schwarm der einen der Briefe erhalten hatte, auf Lara Jean zu und sagt, dass er sich geehrt fühle, aber ihre Gefühle nicht erwidere. Lara Jean realisiert, dass ihre Briefe versendet wurden und schämt sich in Grund und Boden, der Brief an Josh, den Exfreund ihrer Schwester, ist ihr besonders unangenehm. Peter schlägt vor, für eine Weile so zu tun, als wären sie ein Paar, um so seine Exfreundin zurückzugewinnen und Lara Jeans Freundschaft zu Josh nicht zu gefährden. Sie willigt ein und die beiden stellen eine Liste von Grundregeln ihrer gespielten Beziehung auf, unter anderem tägliche Briefe von Peter, um Genevieve eifersüchtig zu machen und der Besuch des Skilagers gehören zu dieser Vereinbarung. Mit der Zeit entwickeln sie Gefühle füreinander und während des Skilagers gesteht Peter seine Gefühle und die beiden küssen sich. Am nächsten Tag bricht Lara Jean den Kontakt ab, da sie von Peters Exfreundin erfährt, dass dieser in derselben Nacht bei ihr im Zimmer geschlafen hatte. Peter will Lara Jean erklären, wie es wirklich war, doch sie möchte nichts mehr von ihm wissen. Kitty steht hinter Peter und zeigt ihrer Schwester seine Briefe, die sie immer ungeöffnet weggeworfen hatte und in denen er schon wesentlich früher seine wahren Gefühle für sie offenbart hatte. Lara Jean verzeiht ihm schließlich und gesteht ihm mit einem eigenen Brief, den sie ihm laut vorliest, dass auch sie ihn liebt. Peter und sie versöhnen sich und werden ein Paar.
Abb. 61, Zitat und Bild: Johnson, Susan (2018): „To All the Boys I’ve Loved Before”, Overbrook Entertainments
In dieser kleinen Zeitreise durch Romantische Komödien von 1990 bis 2018 lassen sich neben vielen ausgelutschten Klischees auch durchaus erfreuliche Dinge entdecken. Zum Beispiel die Tatsache, dass die Rolle der Frau sich nach und nach immer mehr verändert hat. Während in „Pretty Woman” und „Notting Hill” noch die Männer den entscheidenden Schritt machen mussten, der schließlich zum Happy End führt, geht Andie aus „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen” schon einen Schritt weiter und ermöglicht mit ihrem öffentlichen Liebesgeständnis ihrem Angebeteten den entscheidenden Schritt. In „To All The Boys I’ve Loved Before” kehrt sich dieser Umstand um und die Protagonistin geht einen kleinen Schritt für sich, aber einen großen für die weibliche Bevölkerung: Sie holt sich ihren Mann ganz alleine, ohne männliche Hilfe zurück. Chapeau. Ansonsten sind romantische Komödien meist nach ein und dem selben Schema aufgebaut: Zwei Menschen lernen sich durch einen verrückten Zufall kennen, ob sie nun ganz klassisch aus „verschiedenen Welten” stammen, oder ihnen andere Hindernisse im Weg stehen, sie überwinden früher oder später alles und finden am Ende durch eine große romantische Geste zu einem gemeinsamen Happy End.
Is’ nur Kino
„God, you were never second best.“
Liebe in Film und Fernsehen
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Dramatische Liebesgeschichten Pat und Tiffany (Silver Linings Playbook, 2012) Der manisch depressive Pat und die emotional instabile Witwe Tiffany lernen sich durch Freunde kennen, Pat versucht über Tiffany an seine Exfrau Nikki heranzukommen und Tiffany willigt ein, ihm zu helfen, wenn er im Gegenzug an einem Tanzwettbewerb mit ihr teilnimmt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine komplizierte Freundschaft. Tiffany und Pat werden in eine Wette von Pats Vater verwickelt: Wenn sowohl die Eagles das Spiel gegen die Cowboys gewinnen, als auch Pat und Tiffany beim Tanzwettbewerb mindestens fünf Punkte schaffen würden, würde er das verlorene Geld einer vorigen Wette verdoppelt zurückbekommen. Da Pat unter diesem Druck nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen will, behaupten Tiffany und sein Vater, Nikki würde am Abend ebenfalls im Publikum anwesend sein, worauf dieser dem Deal zustimmt. Nikki erscheint tatsächlich, worüber Tiffany sehr wütend ist, da sie mit der Zeit starke Gefühle für Pat entwickelt hat, sie betrinkt sich an der Bar. Derweil gewinnen die Eagles, und Pat und Tiffany erreichen trotz allem Ärger genau fünf Punkte. Anschließend unterhält sich Pat mit Nikki, woraufhin Tiffany enttäuscht die Veranstaltung verlässt. Pat holt sie auf der Straße ein und gesteht ihr, zu ihrer Überraschung, seine Liebe. Happy End.
Is’ nur Kino
„I love you, I knew it the minute I met you. I’m sorry it took so long for me to catch up, I just got stuck.”
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Abb. 62, Zitat und Bild: O. Russell, David (2012): „Silver Linings Playbook”, Senator Film Verleih Liebe in Film und Fernsehen
„You and I both know you chose this life. You wanted it until you didn’t.”
Abb. 63, Zitat und Bild: Baumbach, Noah (2019): „Marriage Story”, Netflix, Heyday Films
Is’ nur Kino
Charlie und Nicole (Marriage Story, 2019) Charlie und Nicole waren einmal sehr glücklich miteinander, sie sind verheiratet und haben einen kleinen gemeinsamen Sohn. Doch trotz aller Liebe haben sie schwerwiegende Probleme, Nicole fühlt sich von Charlie und seiner Karriere in den Schatten gestellt, sie würde gerne zurück nach Kalifornien in die Nähe ihrer Familie ziehen, dort gibt es für sie auch bessere Jobangebote, doch Charlies Theaterstück ist sehr erfolgreich und soll am Broadway aufgeführt werden, weswegen er in New York bleiben will. Die beiden kommen auf keinen grünen Zweig und lassen sich schließlich scheiden. Ursprünglich hatten sie sich darauf geeinigt, es friedlich zu klären, doch sie lassen sich von ihren Anwälten aufstacheln und in einen Rosenkrieg hineinziehen, unter dem beide mehr und mehr leiden. Letztendlich beruhigt sich die Situation aber und gegen Ende des Films sieht man, dass beide zwar glücklich in ihren jeweiligen Leben sind und sich, vor allem ihrem Sohn zu Liebe, zusammenreißen und freundschaftlich miteinander umgehen, aber trotzdem wehmütig auf die gescheiterte Beziehung zurückblicken. Liebe in Film und Fernsehen
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Noah und Allie (Wie ein einziger Tag, 2004) Noah liest seiner Frau Allie, die an Alzheimer leidet und in einem Pflegeheim lebt, täglich ihre gemeinsame Geschichte vor. Diese hatte er auf ihren Wunsch aufgeschrieben, damit sie sich immer an ihn und ihre gemeinsame Zeit erinnern würde. Beide sind gesundheitlich in keiner guten Verfassung, vor allem Allie ist durch ihre Krankheit stark gezeichnet, sie erinnert sich nur in sehr seltenen und kurzen Augenblicken an Noah und ihr gemeinsames Leben. Während Noah die Lebensgeschichte der beiden vorliest, erleben wir durch Rückblenden eine Reise durch die Vergangenheit, sehen wie sie sich in Teenagertagen kennengelernt und ineinander verliebt haben und trotz vieler Hindernisse letztendlich zueinander zurück gefunden haben. Am Ende erinnert sich Allie für einen kurzen Moment, beide schlafen nebeneinander ein und sterben Arm in Arm.
Is’ nur Kino
„If you’re a bird I‘m a bird.“
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Abb. 64, Zitat und Bild: Cassavetes, Nick (2004): „The Notebook”, Gran Via, New Line Cinema Liebe in Film und Fernsehen
Abb. 65, Zitat und Bild: LaGravenese, Richard (2007): „PS, I Love You”, Alcon Entertainment, Grosvenor Park Productions, 2S FilmsCinema
„You made my life, Holly. But I’m just one chapter in yours.“
Is’ nur Kino
Holly und Gerry (P.S. Ich liebe Dich, 2007) Holly und Gerry sind ein chaotisches, aber nach vielen gemeinsamen Jahren noch sehr verliebtes und auf ihre eigene Art glückliches Ehepaar. Gerry stirbt allerdings an einer schweren Krankheit und hinterlässt Holly Briefe, mit verschiedenen Aufgaben um die Trauer zu bewältigen. Dieser Plan geht zunächst nicht ganz auf, doch mit jedem Brief scheint es Holly besser zu gehen. Zu diesen Aufgaben gehört zuletzt auch eine Reise in das irische Dorf aus dem Gerrys Eltern stammen. Dort lernt sie letztendlich seinen früheren besten Freund William kennen, die beiden kommen sich körperlich näher, doch Holly verbietet sich tiefere Gefühle und kehrt wieder in ihre Heimat zurück. Nachdem sie den letzten von Gerrys Briefen liest, in dem er ihr mitteilt, dass er sie immer lieben wird und sie sein Leben war, er in ihrem allerdings nur ein Kapitel, kann sie letztendlich mit ihrer Trauer abschließen. Sie kehrt nach Irland zurück und trifft dort wieder auf William, der ihr nach langer Zeit wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Liebe in Film und Fernsehen
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Forrest und Jenny (Forrest Gump, 1994) Der kleine Forrest ist geistig ein wenig zurückgeblieben und auch körperlich eingeschränkt, was ihn zum Opfer fieser Hänseleien macht. Mut machen ihm seine Mutter und seine beste Freundin Jenny, die stets zu ihm hält. Forrests Leben besteht aus einer Abfolge unglaublicher Fügungen, wodurch er bei vielen Geschichtsträchtigen Ereignissen anwesend oder sogar beteiligt ist, durch sein Leben zieht sich als roter Faden seine Beziehung zu Jenny, deren Leben von den Misshandlungen ihres Vater gezeichnet ist. Sie führt ein wildes Leben, doch Forrest träumt seit er sie kennt davon, sie zu heiraten. Sie taucht in seinem Leben immer wieder unerwartet auf, um ebenso unvermittelt wieder zu verschwinden. Bei einer der Begegnungen besucht sie ihn, wohnt für einige Zeit bei ihm und beide verbringen schließlich eine gemeinsame Nacht. Als sie tags darauf verschwindet, beginnt Forrest einen dreijährigen Dauerlauf quer durch Nordamerika, über den auch die Medien berichten. Darauf aufmerksam geworden, lädt Jenny ihn zu sich ein und dort angekommen erfährt er, dass sie einen gemeinsamen Sohn haben. Gump und Jenny heiraten, doch sie stirbt kurz nach der Hochzeit an einer unheilbaren Krankheit. Gump lässt gemäß ihrem letzten Wunsch ihr Elternhaus, in das sie nie zurückkehren wollte, abreißen und sorgt allein für den gemeinsamen Sohn.
Is’ nur Kino
„Mama always said, dying was a part of life. I sure wish it wasn’t.“
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Abb. 66, Zitat und Bild: Zemeckis, Robert (1994): „Forrest Gump”, Wendy Finerman Productions Liebe in Film und Fernsehen
Hazel und Gus (Das Schicksal ist ein mieser Verräter, 2014) Die Krebspatienten Hazel und Gus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe kennen und verlieben sich. Gus hat Angst, nach seinem Tod vergessen zu werden und Hazel hat aufgrund ihrer Krankheit Angst sich zu binden, doch sie helfen sich gegenseitig und finden zueinander. Gus’ Zustand verschlechtert sich dramatisch, er weiß, dass er bald sterben wird und so veranstalten die beiden gemeinsam mit einem Freund eine Vor-Beerdigung, bei der Hazel ihre Grabrede vorliest, damit Gus sie hören kann. Kurz darauf stirbt Gus und nach der tatsächlichen Beerdigung erhält Hazel einen Brief von Gus, der seine Grabrede für ihre Beerdigung enthält.
„Pain demands to be felt.”
Während wir die romantischen Komödien chronologisch betrachtet haben, gehen wir bei den Dramen anders vor. So starten wir bei dem harmlosen, stellenweise sogar witzigen Drama „Silver Linings Playbook”, ziehen am traurigen aber nicht tragischen Scheidungsdrama „Marriage Story” vorbei zu „Wie ein einziger Tag”, einer romantischen Liebesgeschichte mit bittersüßem Ende, die Liebenden sterben gemeinsam. Im folgenden Liebesdrama „P.S. ich liebe dich” verliert die Protagonistin zwar ihren geliebten Ehemann, doch findet am Ende eine neue Liebe, was unserem Helden in „Forrest Gump” nicht vergönnt ist. Er verliert seine große Liebe, der Film endet ohne Aussicht auf eine neue Partnerin, aber ihm bleibt immerhin der gemeinsame Sohn. Und nun sind wir auch schon bei unserem letzten dramatischsten Film angekommen: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter”. Die junge Hazel verliert ihre erste Liebe an eine Krankheit, die auch sie früher oder später das Leben kosten wird. Wenn das kein Drama ist, was dann? Verschieden tragische Liebesgeschichten, die alle auf ihre eigene Art und Weise erzählt werden, in Liebesdramen geht es weniger um Klischees, sondern eher um Einzelschicksale. Vielleicht hilft diese Art von Film dem ein oder anderen Menschen sogar dabei, ein eigenes Drama, beziehungsweise Trauma, zu verarbeiten, gibt Denkanstöße oder zeigt uns einfach nur auf, dass es auch schlimmere Schicksale gibt, als verlassen zu werden.
Is’ nur Kino
Abb. 67, Zitat und Bild: Boone, Josh (2014): „The Fault in Our Stars”, Fox 2000 Pictures, Temple Hill Entertainment, TSG Entertainment
Liebe in Film und Fernsehen
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Liebe in Kinderfilmen
Abb. 68, Zitat und Bild: Geronimi, Clyde; Luske, Hamilton; Jackson, Wilfred (1950): „Cinderella”, Walt Disney Productions
Is’ nur Kino
„Auch Wunder brauchen ein bisschen Zeit.”
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Cinderella und der Prinz (Cinderella, 1950) Cinderella wächst bei ihrer Stiefmutter und deren Töchtern auf, sie hat es nicht leicht und wird, unter anderem, weil sie wesentlich hübscher als ihre Stiefschwestern ist, mit Arbeit überschüttet und gedemütigt. Als der König zu einem Ball lädt, um für seinen Sohn den Prinzen eine zukünftige Ehefrau zu finden, bekommt Cinderella durch die Hilfe ihrer tierischen Freunde und einer guten Fee ein wunderschönes Kleid, gläserne Schuhe und die Möglichkeit den Ball zu besuchen. Cinderella und der Prinz tanzen, sie verlieben sich, doch sie muss vor Mitternacht zu Hause sein, da der Zauber der Fee nicht länger wirkt. Während ihrer Flucht verliert sie einen der gläsernen Schuhe und der Prinz bleibt ratlos, aber mit Schuh, zurück. Der Prinz möchte sie wiedersehen und heiraten, also muss jedes Mädchen im Königreich den Schuh anprobieren..Als Cinderella den Schuh anprobieren soll, zerbricht dieser, weil die Stiefmutter dem Diener des Prinzen ein Bein stellt, sodass er mit dem Schuh zu Boden stürzt. Cinderella zückt den anderen Schuh aus ihrer Tasche, der selbstverständlich passt, und so darf sie mit auf das Schloss. Dort heiratet sie den Prinzen. Liebe in Film und Fernsehen
„Ich würde lieber morgen sterben, als hundert Jahre zu leben, ohne dich zu kennen.“ Abb. 69, Zitat: Gabriel, Mike; Goldberg, Eric (1995): „Pocahontas”, Walt Disney Productions
„Liebe bedeutet, die Bedürfnisse eines anderen vor deine zu stellen.“ Kinderfilme, hier am Beispiel von Disney, vermitteln schon immer eine gewisse „Moral”, eine Lehre, die das Kind mitnehmen soll. Früher waren das leider meist völlig veraltete Rollenbilder, die arme, schwache Frau ist auf den Mann angewiesen, um ein bestimmtes Problem zu lösen, ihr Leben zu retten oder einfach nur glücklich zu werden. Diese Tatsache war auch der damaligen Zeit geschuldet, doch auch heute hat sich dieses veraltete Rollenbild noch nicht vollständig aus den Filmen die junge Menschen nachhaltig prägen verabschiedet. Zwar tauchen deutlich mehr starke, weibliche Protagonistinnen auf als es früher der Fall war, doch die wenigsten Kinderfilme schaffen es, veraltete Klischees vollkommen zu umschiffen. Also werden nach wie vor unrealistische Ideale vom edlen Prinzen und veraltete Rollenbilder, wie das der hilfsbedürftigen Jungfer in Not vermittelt. Ob sich das irgendwann in einer, hoffentlich nicht all zu, fernen Zukunft verändern wird? Das kann man nur hoffen.
Is’ nur Kino
Abb. 70, Zitat und Bild: Buck, Chris; Leec, Jennifer (2013): „Frozen”, Walt Disney Productions
Liebe in Film und Fernsehen
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Bonus: Die Liebe zu sich selbst
Abb. 71, Zitat und Bild: Murphy, Ryan (2010): „Eat Pray Love”, Plan B Entertainment
Is’ nur Kino
„You don’t need a man, Liz. You need a champion.”
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Liz und sie selbst (Eat Pray Love, 2010) Liz lebt in New York, befindet sich mitten in einer Scheidung, ist generell unzufrieden mit ihrem Leben und hat die Liebe zu sich selbst verloren. Nachdem ihre Langzeitaffäre mit einem Yogi in die Brüche geht, beschließt sie, dass sie ihr Glück nicht mehr von Männern abhängig machen möchte und begibt sich auf die Suche nach sich selbst. Sie startet in Italien, wo sie sich in Land, Leute und vor allem das Essen verliebt und reist dann weiter nach Indien. Während ihres Aufenthalts in Indien lebt sie zurückgezogen in einem Ashram, um zu meditieren und ihre spirituelle Seite zu entdecken. Letztendlich reist sie nach Bali, dort hatte ihr ein Medizinmann ein Jahr zuvor prophezeit, sie würde wiederkommen und die Wahrheit erkennen. Auf Bali verliebt sie sich schließlich in Felipe und obwohl sie zuerst zweifelt, ob sie sich trotz ihrer Selbstfindungspläne auf ihn einlassen soll, gibt sie nach und die beiden werden glücklich miteinander. Liebe in Film und Fernsehen
„Listen, balance, my darling, is not letting anybody love you less than you love yourself.”
Die „Liebe zu sich selbst” wieder zu entdecken wird ein Stück weit in jedem Film behandelt in dem es im weitesten Sinne um eine Trennung geht, doch kein Film behandelt dieses Thema so intensiv wie die Verfilmung des autobiografischen Romans „Eat Pray Love” von Elizabeth Gilbert. Eine Frau lässt sich scheiden und zieht alleine in die weite Welt, um sich selbst zu finden, sie erkundet ihr fremde Länder, wird in die Geheimnisse uralter spiritueller Lehren eingeweiht und findet am Ende zu ihrer inneren Balance zurück — Durch einen Mann. Bravo.
Is’ nur Kino
Abb. 72, Zitat und Bild: Murphy, Ryan (2010): „Eat Pray Love”, Plan B Entertainment
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Serientäter – On/Off Ted und Robin (How I Met Your Mother, 2005 – 2014) Ted und Robin lernen sich in einer Bar kennen, gehen zu einem gemeinsamen Date, bei dem er für sie ein blaues Horn, das als Dekoration in dem Restaurant höngt, stiehlt und Ted gesteht ihr noch am ersten Abend seine Liebe. Davon abgeschreckt, ergreift Robin zunächst die Flucht, doch die beiden entwickeln eine tiefe Freundschaft zueinander, die sogar mehrere gescheiterte Beziehungsversuche übersteht. Zwischendurch ist Robin sogar mit einem seiner besten Freunde verheiratet, die Ehe hält allerdings nicht besonders lang, und Ted ist glücklich mit einer anderen verheiratet. Jahre nach dem Tod seiner Frau, im Serienfinale, realisiert er, dass er Robin schon immer geliebt hat und es noch immer tut und fährt zu ihr. Er klingelt an ihrer Tür und hält, als sie schließlich aus dem Fenster schaut, das blaue Horn von ihrem ersten Date in die Luft. Die beiden lächeln einander zu, es wird angenommen, dass sie wieder zueinanderfinden.
Is’ nur Kino
„I’ve missed you. Not in a we’re-going-to-make-out way, not even in an l-forgive-you way. Just in an I’ve-missed-you way.“
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Abb. 73, Zitat und Bild: Bays, Carter; Thomas, Craig: „How I Met Your Mother.”, Bays & Thomas Productions, 20th Century Fox Television Liebe in Film und Fernsehen
Abb. 74, Zitat und Bild: Schwartz, Josh: „The O.C.”, College Hill Pictures, Inc., Wonderland Sound and Vision,Hypnotic (season 1), Warner Bros. Television
Ryan und Marissa (O.C., California, 2003 – 2007) Der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Ryan wird von den reichen Cohens aufgenommen, an seinem ersten Abend in Newport lernt er zufällig die ebenfalls reiche Nachbarstochter Marissa kennen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in einer Beziehung mit einem anderen befindet. Obwohl sie aus völlig verschiedenen Welten stammen, verstehen sie sich auf Anhieb gut und schnell verlieben sie sich ineinander. Nach einigen verrückten Ereignissen kommen sie schließlich zusammen, doch die beiden sind selten lange am Stück glücklich. Sie führen über Jahre hinweg eine turbulente On-/Off-Beziehung und können offensichtlich weder ohne- noch miteinander. Am Ende der dritten Staffel führen sie eine recht stabile Freundschaft, doch man spürt immernoch die Chemie zwischen den beiden und weiß, dass sie sich immer lieben werden. Im Staffelfinale fährt Ryan Marissa zum Flughafen, auf dem Weg dorthin werden sie von Marissas betrunkenem Ex-Liebhaber von der Straße gedrängt, woraufhin Marissa in Ryans Armen stirbt.
Zwei nie enden wollende On-/Off-Beziehungen, eine mit, die andere ohne Happy End. Was sie gemeinsam haben, ist die Liebe zueinander, die so tief ist, dass sie selbst in den Trennungsphasen eine tiefe Freundschaft zueinander verbunden hat. Gibt es solche Beziehungen auch im echten Leben? Mit Sicherheit, aber vermutlich nicht so häufig, wie uns Film und Fernsehen glauben lassen und auch meist nicht ganz so turbulent, abenteuerlich und dramatisch. Doch bei all der Romantik und Seelenverwandschaft, sollten wir uns nicht täuschen lassen. Nur, weil man nicht voneinander loskommt, bedeutet das nicht automatisch, dass man füreinander bestimmt ist und sich trotz großer Differenzen immer wieder in neue Versuche stürzen sollte. Manche Menschen gehören einfach nicht zueinander, was den meisten mit etwas zeitlichem Abstand auch klar wird. Doch sicherlich gibt es auch irgendwo auf diesem Planeten eine verschwindend geringe Anzahl an dramatischen On-/Off-Pärchen, die es am Ende tatsächlich doch noch schaffen gemeinsam glücklich zu werden und ihr ganz persönliches Serienfinale mit Freudentränen, Feuerwerk, Rückblenden und tanzend zum gemeinsamen Song feiern können. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.
Is’ nur Kino
„I’m sorry for all the craziness.“ „I wouldn’t have done it any differently.“
Liebe in Film und Fernsehen
139
Serientäter – Toxische Beziehungen
Abb. 75, Zitat und Bild: Savage, Stephanie; Schwartz, Josh: „Gossip Girl”, Alloy Entertainment, Warner Bros. Television, CBS Television, Fake Empire Productions
Is’ nur Kino
„Everywhere I went, you caught up with me. So I had to come back.”
140
Blair und Chuck (Gossip Girl, 2007 – 2012) Chuck, ein manipulativer Egoist, entwickelt Gefühle für Blair, die mit seinem besten Freund zusammen ist, selbst extrem egoistische und manipulative Züge hat, aber ebenfalls tiefe Gefühle für ihn hegt. Nach langem Hin und Her finden die beiden zueinander, trennen sich jedoch kurz darauf wieder, weil er sie betrügt und versetzt. Chuck durchlebt einen charakterlichen Wandel durch den Tod seines Vaters, aber vor allem durch die Zuneigung, die er für Blair empfindet. Die beiden kommen erneut zusammen, jedoch ist es auch diesmal nicht von langer Dauer. Er versucht, sie mit allen Mitteln zurückzugewinnen und auch sie kämpft immer wieder um die Beziehung, doch sie werden immer wieder getrennt, stehen sich meist selbst im Weg. Obwohl die beiden zu Anfang noch eine wahnsinnig toxische Beziehung zueinander führen, entwickeln sich beide über die Jahre sehr positiv und wachsen an ihren Problemen, gehen immer erwachsener und gesünder mit ihnen und der schwierigen Beziehung zueinander um. Zwischenzeitlich ist Blair mit einem anderen Mann verheiratet und auch Chuck hatte Beziehungen zu anderen, doch letzten Endes kommen sie immer wieder zueinander zurück und heiraten schließlich im Serienfinale. Liebe in Film und Fernsehen
Rachel und Ross (Friends, 1994 – 2004) Ross und Rachel kennen sich seit der Schulzeit, er ist der Bruder ihrer damaligen besten Freundin Monica und hatte schon immer heimlich ein Auge auf sie geworfen. Rachel flieht vor ihrer eigenen Hochzeit, trifft ihre alte Freundin Monica wieder und wird Teil ihres Freundeskreises. Ross und Rachel nähern sich an und kommen schließlich zusammen. Es geht allerdings nicht lange gut und während einer Beziehungspause schläft Ross mit einer anderen Frau, wodurch das Verhältnis zwischen den beiden schwer belastet wird. Über die Jahre finden sie immer wieder zueinander und trennen sich wieder, schließlich heiraten sie betrunken in Las Vegas. Sie einigen sich darauf die Ehe annullieren zu lassen, doch Ross behauptet nur, dies getan zu haben und verschweigt Rachel, dass sie nach wie vor verheiratet sind. Diese Lüge fliegt auf und da es zu spät für eine Annullierung ist, müssen sie sich scheiden lassen. Außerdem wird Rachel ungewollt von Ross schwanger, da die beiden trotz Probleme und Scheidung nicht die Finger voneinander lassen können. Sie wohnen zusammen und ziehen ihr Kind gemeinsam auf, sind aber kein Paar mehr. Für einen Job will Rachel mit der gemeinsamen Tochter nach Paris ziehen, entscheidet sich jedoch im Serienfinale gegen den Umzug und für die Liebe, sie kehrt letztendlich also trotz allem zu Ross zurück.
Abb. 76, Zitat und Bild: Crane, David; Kauffman, Marta: „Friends”, Bright/Kauffman/Crane Productions, Warner Bros. Television
Sowohl Blair und Chuck, als auch Rachel und Ross sind bei Fans der jeweiligen Serien sehr beliebte Paare, trotz aller Schwierigkeiten finden sie immer wieder zueinander zurück. Klingt nach der selben abgedroschenen Liebesgeschichte, wie in allen anderen Serien auch? Nicht ganz, denn in beiden Beziehungen sind Dinge geschehen, die ein normal denkender Mensch beim besten Willen nicht verzeihen würde. Öffentliche Demütigungen, Lügen bezüglich einer Ehe-Annullierung, bevormundendes Verhalten, sich immer wiederholender Betrug, die eigene Freundin gegen ein Hotel eintauschen – Klingt nicht normal? Ist es auch nicht, aber mit einer ordentlichen Portion Romantik versehen, vergessen wir als Zuschauer schnell unseren moralischen Kompass aus den Augen und schmelzen trotzdem dahin, wenn die Paare am Ende doch zusammenfinden und glücklich werden. Ob sich Partner von toxischen Menschen deshalb häufig erst nach langer Zeit von ebendiesen losreißen können, weil sie insgeheim auch auf das Happy End hoffen, dass ihnen von ihren Serienhelden als realistisches Szenario verkauft wurde? Gefährlich, denn im realen Leben sind unglaubliche Charakterentwicklungen vom toxischen Partner zum edlen Prinzen nämlich genau das: Unglaublich und unrealistisch.
Is’ nur Kino
„It’s you and me, alright? This is it.”
Liebe in Film und Fernsehen
141
Serientäter – Die ganz große Liebe
„Girl, will you marry me?”
Is’ nur Kino
Abb. 77, Zitat und Bild: Meriwether, Elizabeth: „New Girl.”, Elizabeth Meriwether Pictures, American Nitwits, Chernin Entertainment, 20th Century Fox Television
142
Cece und Schmidt (New Girl, seit 2011) Cece und Schmidt lernen sich kennen, weil Ceces beste Freundin Jess in Schmidts WG einzieht. Bereits bei ihrem ersten Treffen ist Schmidt begeistert von Cece und sagt, halb im Spaß, einen Satz zu ihr, auf den wir später noch einmal zurückkommen werden. Cece ist zuerst genervt von Schmidt, doch auch sie fühlt sich immer stärker zu ihm hingezogen, die beiden fangen zunächst eine Affäre miteinander an, werden sich aber schnell ihrer Gefühle bewusst und beginnen eine Beziehung miteinander zu führen. Sie trennen sich nach einiger Zeit wieder, bauen aber eine Freundschaft zueinander auf und finden auch auf romantischer Ebene immer wieder zueinander zurück. Sind sie getrennt, leiden beide darunter, wollen es sich aber nicht eingestehen, meistens sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen um sich wieder zusammenzuraufen, so auch am Höhepunkt ihrer Liebesgeschichte: Während Cece auf einem Wandertrip ist, um über Schmidt hinwegzukommen, findet dieser, der wiederum versucht über Cece hinwegzukommen, durch Jess heraus, dass Cece ihn immernoch liebt. Er beschließt, ihr nachzureisen, doch als er die Tür öffnet um loszugehen, steht Cece vor der Tür. Die beiden gestehen sich ihre Gefühle füreinander und er fragt sie, ob sie sich noch an den Satz erinnert, den er in der Nacht ihres Kennenlernens zu ihr gesagt hatte. Man sieht in einer Rückblende, dass er ihr am ersten Abend gesagt hat, dass er sie einmal heiraten würde. Nach der Rückblende geht Schmidt auf die Knie und macht Cece einen Antrag, den diese überglücklich annimmt. Im weiteren Verlauf der Serie führen sie eine glückliche Beziehung und heiraten schließlich. Liebe in Film und Fernsehen
Seth und Summer (O.C., California, 2003 – 2007) Die Beziehung zwischen Seths bestem Freund Ryan und Summers bester Freundin Marissa ermöglicht es Seth die für ihn unerreichbare Summer, für die er seit seiner Kindheit heimlich schwärmt, endlich richtig kennenzulernen. Sie entwickelt Gefühle für ihn, gesteht diese aber lange nicht ein, weil sie ihr gutes Ansehen in Newport nicht für ihn, den Comicfreak und Außenseiter der Schule, opfern will. Doch nach einigen Aufs und Abs, gehen die beiden schließlich eine Beziehung ein. Die Beziehung zerbricht diverse Male, doch die beiden finden immer wieder zueinander, kämpfen für ihre Beziehung und wachsen durch die gemeinsam überstandenen Probleme immer enger zusammen. Im weiteren Verlauf der Serie führen sie eine ausgeglichene Beziehung, die auf tiefer, gegenseitiger Liebe beruht und geben sich auch gegenseitig die nötigen Freiräume um die jeweiligen Lebensziele zu erreichen. Letztendlich heiraten die beiden.
Abb. 78, Zitat und Bild: Schwartz, Josh: „The O.C.”, College Hill Pictures, Inc., Wonderland Sound and Vision,Hypnotic, Warner Bros. Television
Wie könnte man dieses letzte Kapitel besser zu Ende bringen, als mit der einzig wahren, der herzzerreißenden, wunderschönen, ja, eben der ganz großen Liebe. Auf den ersten Blick könnte man meinen, diese Beziehungen gleichen den On-/Off-Beziehungen, doch anders als bei den dramatischen und turbulenten zuvor beschriebenen Beziehungen, sind diese beiden erfrischend normal und kommen, weitestgehend, ohne ernstzunehmende Dramen aus. Sie finden auch nicht erst nach vielen Jahren zueinander, sondern entwickeln sich über die Staffeln hinweg zu soliden Paaren, die einen an die große Liebe glauben lassen. So ging es zumindest mir. Ich bin mit Seth und Summer groß geworden und dieses Serienpaar hat definitiv meine Auffassung von der „echten, großen Liebe” geprägt. Also kann auch ich mich abschließend nicht davon freisprechen, mich in mancher Hinsicht beeinflussen zu lassen. Schuldig im Sinne der Anklage.
Is’ nur Kino
„Cohen, you are so cheesy!“ „I’m sweeping you off your feet.“ „The sad part is, you kinda are.“
Liebe in Film und Fernsehen
143
Puh. Wir haben eine lange Reise hinter uns. Wir haben überlegt was die Liebe eigentlich ist, uns verliebt, sind eine Beziehung eingegangen, haben uns getrennt, Liebeskummer durchlebt, unseren Beziehungsstatus auf „Es ist kompliziert” geändert, im Internet groß und breit unsere Liebe und die damit einhergehenden Probleme breitgetreten und uns schließlich bei einem gemeinsamen Film- und Serienabend wieder versöhnt. Doch haben wir auch geschafft, was wir uns zu Beginn dieser Arbeit vorgenommen haben? Haben wir den Status Quo der Liebe abgebildet und herausgefunden, inwiefern und wieso sie sich zu dem entwickelt hat, was sie heute ist? Vielleicht nicht bis ins allerkleinste Detail, aber ich denke, es ist gelungen, einen breit gefächerten Überblick über das Thema zu geben und den ein oder anderen Denkanstoß zu liefern. Am Ende bleibt die Liebe ein kompliziertes, unerklärliches Phänomen, das so individuell ist wie die Menschen selbst. Und genau das ist auch das Schöne an ihr, denn so wird sie für immer etwas besonderes bleiben.
Wem von all der Liebe noch nicht der Schädel qualmt, kann sich die begleitende Playlist zur Arbeit (Spotify: „Modern Love” von Caroline Keller) anhören. Dort sind nicht nur die Lieder zu finden, welche die einzelnen Kapitel begleiten, sondern insgesamt 560 Lieder aus den verschiedensten Dekaden und Genres rund um das Thema Liebe.
Modern Love
Abschließen möchte ich, neben einer Entschuldigung an meine Nachbarn, für die dreimonatige Dauerbeschallung mit den besten Lovesongs der letzten 70 Jahre, mit den Worten von Justin Vernon (Bon Iver). Wir stehen und fallen mit der Liebe, sie ist Fluch und Segen und wird uns bis an das Ende unseres Lebens begleiten.
144
Resümee
„I tell my love to wreck it all, cut out all the ropes and let me fall.”
Modern Love
Bon Iver – Skinny Love (2008)
Resümee
145
Modern Love 146
Quellenverzeichnis
Quellenverzeichnis Inhalt
146 – 147 Filme 148 – 149 Serien 150 – 153 Bildnachweis 153 Recherche
Modern Love
154 – 163 Liedzitate
Quellenverzeichnis
147
Zitierte Filme (Informationen über Internet Movie Database, IMDb) Seite 16
10 Dinge, die ich an Dir hasse. 1999. [film] Directed by G. Junger. USA: Touchstone Pictures (presents), Mad
„10 Dinge, die ich an Dir hasse”
Chance, Jaret Entertainment, Distributed by: Buena Vista International (1999) (Germany) (theatrical). Quelle Bild: www.etonline.com/sites/default/files/images/2017-07/gabrielle_union_10_things_1.jpg Quelle Zitat: www.denkschatz.de/filmzitate/10-Dinge-die-ich-an-Dir-hasse/Bianca-Ich-erklare-Dir-gerne-den -Unterschied-zwischen-MOGEN-und-LIEBEN-Also-ich-MAG
Seite 122
Pretty Woman. 1990. [film] Directed by G. Marshall. USA: Touchstone Pictures (presents), Silver Screen
„Pretty Woman”
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Seite 123
Notting Hill. 1999. [film] Directed by R. Michell. UK, USA: Polygram Filmed Entertainment, Working Title
„Notting Hill”
Films, Bookshop Productions, Notting Hill Pictures; Distributed by: PolyGram (1999) (Germany) (theatrical). Quelle Bild: www.pics.filmaffinity.com/Notting_Hill-580953298-large.jpg Quelle Zitat: www.imdb.com/title/tt0125439/quotes/?tab=qt&ref_=tt_trv_qu
Seite 124
Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?. 2003. [film] Directed by D. Petrie. USA, Germany: Lynda Obst
„Wie werde ich ihn los –
Productions, MMP Verwaltungsgesellschaft mbH, Moviemakers Productions (MMP), Paramount Pictures,
in 10 Tagen?”
Robert Evans Company, W2 Film Production GmbH; Distributed by: United International Pictures (UIP) (2003) (Germany) (theatrical). Quelle Bild: www.i3-img.sat1.de/pis/ezone/cd86qgELB38wdEB-ZftQHfHFPn4ON1n0D0sNVdu_fLyRhlOnH5xqeovcb9VQ2ft3GwR9dVW7AX2GfrI2_ntgqIY9sYxJQYD_tHg/profile:mag-maxwidth-1280?source Quelle Zitat: www.imdb.com/title/tt0251127/characters/nm0005028
Seite 125
To All the Boys I’ve Loved Before. 2018. [film] Directed by S. Johnson. USA: Awesomeness Films, Overbrook
„To All the Boys I’ve Loved Before”
Entertainment, All The Boys Productions (uncredited), Distributed by: Netflix (2018) (World-wide) (theatrical). Quelle Bild: https://i1.wp.com/readysteadycut.com/wp-content/uploads/2018/08/ TATB-NoahCentineo-LanaCondor-selfie_002.jpeg?zoom=2&resize=800%2C445&ssl=1 Quelle Zitat: www.imdb.com/title/tt3846674/quotes/?tab=qt&ref_=tt_trv_qu
Seite 126
Silver Linings Playbook. 2012. [film] Directed by D. O. Russell. USA: The Weinstein Company (presents);
„Silver Linings Playbook”
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Marriage Story. 2019. [film] Directed by N. Baumbach. UK, USA: Heyday Films, Netflix; Distributed by:
„Marriage Story”
Netflix (2019) (Germany) (theatrical). Quelle Bild: www.musikexpress.de/wp-content/uploads/2019/12/06/21/ marriage-story-scarlett-johansson-netflix.jpg Quelle Zitat: www.screenrant.com/marriage-story-quotes-real-cant-deal/
Seite 128
Wie ein einziger Tag. 2004. [film] Directed by N. Cassavetes. USA: New Line Cinema (presented by), Gran
„Wie ein einziger Tag”
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Modern Love
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148
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„P.S. Ich Liebe Dich”
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Forrest Gump. 1994. [film] Directed by R. Zemeckis. USA: Paramount Pictures (presents), (A Steve Tisch/
„Forrest Gump”
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Seite 131
Das Schicksal ist ein mieser Verräter. 2014. [film] Directed by J. Boone. USA: Fox 2000 Pictures (presents),
„Das Schicksal ist ein
Temple Hill Entertainment, TSG Entertainment (made in association with); Distributed by: 20th Century
mieser Verräter”
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Cinderella. 1950. [film] Directed by C. Geronimi, W. Jackson, H. Luske USA: Walt Disney Productions
„Cinderella”
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„Pocahontas”
Disney Animation Studios (as Walt Disney Feature Animation); Distributed by: Buena Vista International (1995) (Germany) (theatrical) Quelle Bild: https://www.film-rezensionen.de/wp-content/uploads/2017/11/Pocahontas-Frontpage.jpg Quelle Zitat: https://starke-gedanken.de/disney-zitate/
Seite 133
Die Eiskönigin: Völlig unverfroren. 2013. [film] Directed by C. Buck, J. Lee USA: Walt Disney Animation Studios,
„Die Eiskönigin: Völlig unverfroren”
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„Eat Pray Love”
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Seite 135
Eat Pray Love. 2010. [film] Directed by R. Murphy USA: Columbia Pictures (presents), Plan B Entertainment,
„Eat Pray Love”
Red Om Films (uncredited); Distributed by: Sony Pictures Home Entertainment (2010) (Germany) (theatrical) Quelle Bild: www.m.media-amazon.com/images/M/MV5BMTY1Nzc4MjU3NF5BMl5BanBnXkFtZTcwNjc 3MTE3Mw@@._V1_SX1500_CR0,0,1500,999_AL_.jpg Modern Love
Quelle Zitat: www.imdb.com/title/tt0879870/quotes/qt1362866
Quellenverzeichnis
149
Zitierte Serien (Informationen über Internet Movie Database, IMDb) Seite 136
How I Met Your Mother, Season 1 Episode 20: „Best Prom Ever“, 2008. Written and Directed by G.Fryman,
„How I Met Your Mother”
C. Bays (created by) & C. Thomas (created by), I. Ungerleider (written by), K. Kang (executive story editor). Actor: Cobie Smulders as “Robin Scherbatsky”. USA: Bays Thomas Productions, 20th Century Fox Television; Distributed by: Pro 7 (2008) (Germany) (TV) Quelle Zitat: www.tvfanatic.com/quotes/okay-ive-missed-you-not-in-a-were-going-to-make-out-way-not/ How I Met Your Mother, Season 9 Episode 17: „Sunrise“, 2014. Written and Directed by G.Fryman. Written by C. Bays (created by) & C. Thomas (created by). Actors: Cobie Smulders as “Robin Scherbatsky”, Josh Radnor as “Ted Mosby”. USA: Bays Thomas Productions, 20th Century Fox Television; Distributed by: Pro 7 (2014) (Germany) (TV) Quelle Bild: www.i.pinimg.com/originals/6e/93/a8/6e93a8e73a1066f2f96cb167ac6e74a1.png
Seite 137
O.C., California, Season 3 Episode 25: „The Graduates“, 2006. Written and Directed by I. Toynton,
„O.C., California“
J. Schwartz (created by, teleplay, story), R. De Laurentiis (story) (as Bob De Laurentiis). Actors: Mischa Barton as „Marissa Cooper”, Ben McKenzie as „Ryan Atwood”. USA: Wonderland Sound and Vision, Warner Bros. Television, College Hill Pictures Inc.; Distributed by: ProSieben Television (2005-2006) (Germany) (TV) Quelle Zitat: www.planetclaire.tv/quotes/theoc/marissa-cooper/season-three/ O.C., California, Season 1 Episode 9: „The Heights “, 2005. Written and Directed by P. Norris, J. Schwartz (created by), D. J. Fisher (writer), E. Messer (writer). Actors: Mischa Barton as „Marissa Cooper”, Ben McKenzie as „Ryan Atwood”. USA: Wonderland Sound and Vision, Warner Bros. Television, College Hill Pictures Inc., Hypnotic; Distributed by: ProSieben Television (2005-) (Germany) (TV) Quelle Bild: www.static1.srcdn.com/wordpress/wp-content/uploads/2020/01/Ryan-and-Marissa-ferris-wheel-1.jpg
Seite 138
Gossip Girl, Season 2 Episode 25: „The Goodbye Gossip Girl“, 2006. Written and Directed by N. Buckley, J.
„Gossip Girl“
Schwartz (developed by), S. Savage (developed by), J. Safran (written by). Actor: Ed Westwick as „Chuck Bass”. USA: 17th Street Productions, Alloy Entertainment, CBS Paramount Network Television, College Hill Pictures Inc., Warner Bros. Television; Distributed by: ProSieben Television (2010) (Germany) (TV) Quelle Zitat: www.imdb.com/title/tt1392843/quotes/qt0545927 Gossip Girl, Season 4 Episode 21: „Shattered Bass“, 2011. Written and Directed by A. Liddi-Brown, C. von Ziegesar (book), J. Schwartz (developed by), S. Savage (developed by), S. Goodman (written by). Actors: Ed Westwick as „Chuck Bass”, Leighton Meester as „Blair Waldorf”. USA: College Hill Pictures Inc., 17th Street Productions, Alloy Entertainment, CBS Television Studios, Warner Bros. Television; Distributed by: ProSieben Television (2012) (Germany) (TV) Quelle Bild: www.i1.wp.com/www.literallydarling.com/wp-content/uploads/2015/01/ Gossip-Girl-4x21-Shattered-Bass-still-blair-and-chuck-21425066-2000-16751.jpg?fit=1600%2C1168
Seite 139
Friends, Season 10 Episode 18: „The Last One“, 2005. Written and Directed by K. Bright, David Crane,
„Friends“
(created and written by), M. Kauffman (created and written by). Actors: Jennifer Aniston as „Rachel Green”, David Schwimmer as „Dr. Ross Geller”. USA: Bright/Kauffman/Crane Productions, Warner Bros. Television; Distributed by: ProSieben Television (2005) (Germany) (TV)
Modern Love
Quelle Zitat und Bild: www.bustle.com/p/18-romantic-friends-quotes-thatll-still-make-you-swoon-10383998
150
Quellenverzeichnis
Zitierte Serien (Informationen über Internet Movie Database, IMDb) Seite 140
New Girl, Season 4 Episode 22: „Clean Break“, 2015. Written and Directed by T. O’Donnell, E. Meriwether
„New Girl“
(created by), R. Addelman (story and teleplay by), K. Rosenstock (teleplay by), S. Lear, (staff writer), N. Garfinkel (staff writer). Actors: Max Greenfield as „Schmidt”, Hannah Simone as „Cece Parekh”. USA: Elizabeth Meriwether Pictures, American Nitwits, Chernin Entertainment, 20th Century Fox Television; Distributed by: Sixx (2015) (Germany) (TV) Quelle Bild: www.typeset-beta.imgix.net/lovelace/uploads/361/db6297e0-9605-0133-cae1-0ec49246d323.jpg Quelle Zitat: www.vulture.com/2016/05/schmidt-cece-best-new-girl-moments.html
Seite 141
O.C., California, Season 1 Episode 19: „The Heartbreak“, 2005. Written and Directed by L. L. Spiro, J.
„O.C., California“
Schwartz (writer, created by). Actors: Rachel Bilson as „Summer Roberts”, Adam Brody as „Seth Cohen”. USA: Wonderland Sound and Vision, Warner Bros. Television, College Hill Pictures Inc., Hypnotic; Distributed by: ProSieben Television (2005-2006) (Germany) (TV) Quelle Zitat: www.planetclaire.tv/quotes/theoc/season-one/the-heartbreak/ O.C., California, Season 3 Episode 2: „The Shape of Things to Come “, 2006. Written and Directed by T. Wharmby, J. Schwartz (created by), J.J. Philbin (writer). Actors: Rachel Bilson as „Summer Roberts”, Adam Brody as „Seth Cohen”. USA: Wonderland Sound and Vision, Warner Bros. Television, College Hill Pictures Inc; Distributed by: ProSieben Television (2005-2006) (Germany) (TV)
Modern Love
Quelle Bild: www.static1.srcdn.com/wordpress/wp-content/uploads/2020/01/Ryan-and-Marissa-ferris-wheel-1.jpg
Quellenverzeichnis
151
Bildnachweise Abb. 1
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