Sy. 5832 - Georg Friedrich Haas - Sycorax (2021)

Georg Friedrich Haas Sycorax

Oper mit einem Text von Harriet Scott Chessman

englischer Sprache

Partitur

CopyrightbyG.Ricordi&Co./Forperusalonly

CHARAKTERE / CAST OF CHARACTERS

SYCORAX

ARIEL

MIRANDA

CALIBAN

PROSPERO

Spoken part

(non-caucasian)

(non-caucasian)

CHOR

BESETZUNG / INSTRUMENTATION

Streichinstrumente

Violinen (4)

Violen (3)

Violoncelli (8)

Kontrabässe (5)

Kontrabass, Solosaiten (Fis/H/E/A)

Kontrabass, 4-saitig

Kontrabass, 5-saitig

Elektronisches Klavier (nur für das Orchester hörbar)

Partitur in C

Dauer: ca. 70 Minuten

CopyrightbyG.Ricordi&Co./Forperusalonly

VORWORT

Das Streichorchester besteht aus 20 Solist:innen.

Die Partitur ist klingend notiert, lediglich die Kontrabässe klingen eine Oktave tiefer. In den Stimmen sind dieselben Informationen enthalten wie in der Partitur.

Zentraler Aspekt der Oper ist das Stimmen und Umstimmen der leeren Saiten und das Musizieren auf diesen umgestimmten Saiten.

Die klanglichen Ereignisse, die durch das Stimmen und Umstimmen entstehen, sind (wie immer sie auch klingen mögen) integrierter Bestandteil der Musik. Der Zeitrahmen dazu ist in Partitur und Stimmen ersichtlich.

Jedes Musikinstrument benötigt die Hilfe eines eigenen elektronischen Stimmgeräts. Diese Stimmgeräte sind vor allem zu Beginn der Proben notwendig, um die Ausführenden mit der Klangwelt vertraut zu machen.

Korrepetitor/die Korrepetitorin persönlich in den Stimmvorgang eingebunden ist.

Der intensive Einsatz der leeren Saiten erlaubt auch ein Nachstimmen zu einem späteren Zeitpunkt. Dieses Umstimmen innerhalb detailliert notierter Stellen hat vorsichtig und in Verantwortung gegenüber dem Gesamtklang zu geschehen.

Spielweisen auf den umgestimmten Saiten:

1. Leere Saiten

Notiert ist der Klang plus die Nummer der Saite in römischen Ziffern. estremamente sul ponticello ist so nahe am Steg zu spielen, dass der Grundton der Saite nicht mehr wahrnehmbar ist

2. Natürliche Flageoletts

Notiert sind der Klang, die Nummer der Saite in römischen Ziffern und die Nummer des Teiltons in arabischen Ziffern. Z. B. würde II.5. auf einer traditionell gestimmten Violine cis”” ergeben (ca. 1/12-Ton tiefer), III.7. auf einem traditionell gestimmten Violoncello ein ca. sechstel tönig erniedrigtes f”.

3. Griffnotation (quadratische Notenköpfe)

Die Finger so genau wie möglich an jene Stelle setzen, an der die notierten Töne auf einem traditionell gestimmten Instrument erklingen würden. Die resultierende Tonhöhe wird davon deutlich abweichen.

Griffnotation spielen (wie in Punkt 3), aber dann die Hand so verschieben, dass die notierten Tonhöhen annähernd erreicht werden. Es wäre falsch, die notierten Tonhöhen genau zu intonieren.

5. Präzise Tonhöhen (sehr selten)

Notation: sul [römische Ziffer der zu benutzenden Saite]. Aus Partitur und Stimmen ist ersichtlich, wie im jeweiligen Einzelfall diese genau notierten Tonhöhen gefunden werden können.

6. Doppelgriffe parallel

Das notierte Intervall ist (klingend!) auf den beiden Saiten zu suchen. Dabei wird sich die Fingerspannweite verändern, reine Quinten müs sen mit 2 Fingern gegriffen und intoniert werden (wie z. B. Oktaven und Terzen auf einem traditionell gestimmten Instrument). Bei Paral lelverschiebungen dieses Doppelgriffes das Intervall beizubehalten versuchen (so gut wie möglich!)

FOREWORD

The String Orchestra consists of 20 soloists.

The full score is written at sounding pitch (the double basses sound an octave lower, as usual). The parts include the same indications as the full score.

One of the main focuses of the opera is the process of tuning and retuning of the open strings, as well as of the playing tones on these retuned strings.

The sounds resulting from the process of tuning and retuning become a constitutive element of the music itself. Time frames for this process are clearly notated in the score (and parts).

Each instrument needs an electronic tuner. These tuners prove especially helpful during rehearsals, to make the performers accustomed to the sound dimension of the piece.

Electronic support becomes necessary for the tuning of the overtone chords: in the orchestra pit there are sound monitors, that will play tones from an electric piano. It would be helpful if the keyboard of this electric piano were positioned in the orchestra pit as well, so that the repetiteur could be involved directly in the tuning process.

The extensive use of open strings allows a retuning at a later time. Within carefully notated passages the retuning must take place with great accuracy and concern for the overall sound.

Mode of sound production on the retuned strings:

1. Open strings

The resulting sound is written along with the number of the string in Roman numerals. estremamente sul ponticello must be played so close to the bridge, that the fundamental of the string cannot be perceived;

The resulting sound is written along with the number of the string in Roman numerals and the number of the partial in Arabic numeral sym bols. For instance, II.5 on traditionally tuned Violin would give a C#7 approx. lowered 1/12th of a tone; III.7 on a traditionally tuned Violoncello would give a F5 approx. lowered 1/6th of a tone;

3. Fingering (square noteheads)

sulting pitch will be noticeably different;

Finger the tones (as in point 3), but then shift the hand so to just about draw near the written pitches. It would be wrong to intone the notated pitches exactly; exactly;

6. Parallel double stops

keep the interval unaltered (as much as possible!).

Mikrotöne (Microtones)

Vorzeichen mit Pfeil bedeuten eine Erniedrigung oder Erhöhung um einen Sechstelton, Achtelton oder Zwölftelton: Accidentals with an arrow attached indicate to raise or lower the pitch by a sixth, eighth or a twelfth of a tone:

Vierteltöne wie üblich: Quartertones are all notated as usual:

quadratische Notenköpfe: leere Saiten, wie auch immer sie gestimmt sein mögen square noteheads: open strings (in whatever tuning)

T. 1077ff. / mm. 1077ff: An dieser Stelle erklingen mehrere mikrotonale Cluster. Jeder dieser Cluster ist durch einen kleinen eingekreisten Buchstaben markiert.

In this passage there are several microtonal clusters sounding at the same time. Each of these clusters is marked by a small encircled letter.

CopyrightbyG.Ricordi&Co./Forperusalonly