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Das Magazin f端r Kulturmarketing & Kultursponsoring

cauSales.


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Inhalt 05

Editorial

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cauSales. avisiert Marketingkooperationen Sponsoringangebote transmediale, Pergamon-Panorama von Asisi, Max Ophüls Preis, MÄRCHENLAND Kulturmarke des Monats Staatstheater Nürnberg Kulturmanager im Porträt Cornelius Grube Highlight des Monats Festival of Lights

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cauSales. fokussiert Krise gestalten - nicht verwalten! Karl Janssen Markennutzen im Citymarketing Jeanette van Beek

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cauSales. spricht mit Thorsten Kausch, Geschäftsführer Hamburg Marketing GmbH, Entwicklung eines ganzheitlichen Stadtmarketings

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cauSales.offeriert Kulturmarken-Gala 2010

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cauSales.Kampagnen Seit 110 Jahren in der Kritik Ein Blick durchs Schlüsselloch Musik, die jeden bewegt RuhrKunstMuseen Bewegungen, die bewegen

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cauSales.Personalien Barbara den Brok, Reinhard Stuth, Karoline Münz, Martin Schumacher, Christian Andersen, Marcus Bosch, Petra Paschinger, Klaus Siegers, Felizitas Ammann, Hans-Peter Kleebinder, Michael Kehm, Jochen Sengpiehl, Rüdiger Nicolas Koppelmann, Tugan Sokhiev

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cauSales.Specials

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Impressum 3


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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wussten Sie, dass Schwerin im Ranking des Lebensqualitätsindex 2010 mit dem Prädikat “besonders lebenswert” ausgezeichnet wurde? Über die Bescheinigung der hervorragenden Qualität von Kultur und Natur dürfte sich die ostdeutsche Stadt freuen. “Das großartige kulturelle Angebot unserer Stadt ist ein wichtiger Standortfaktor, der aufblühende Städte- und Kulturtourismus ein wichtiges Potential für die wirtschaftliche Stärkung Schwerins", erklärt Oberbürgermeisterin Gramkow. Soviel scheint klar, das Bewusstsein in den kommunalen Verwaltungen für gutes Stadtmarketing ist geschärft und gipfelt mancherorts in kernigen Claims. München ist die “Weltstadt mit Herz” und Bochum rühmt sich mit dem Slogan “aus lauter Liebe zum Leben”. Städte konkurrieren im Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen, Einwohner und touristischen Besuchern. Wie sich eine Stadt als Marke positioniert, ist hierbei von immanenter Wichtigkeit. Nichtzuletzt ist die Kultur ein ausschlagender Faktor.

Wichtiger Bestandteil des Markenkerns von Städten und Regionen ist deren Kulturangebot. Es gilt, dieses Alleinstellungsmerkmal zu definieren und zielgruppengerecht am Markt zu kommunizieren. Bei den diesjährigen Kulturmarken-Awards wurde erstmalig ein wichtiger Impuls gesetzt. In der Kategorie “Stadtmarke des Jahres” nominierte eine 18-köpfige Expertenjury die drei Städte im deutschsprachigen Raum, mit der konsequentesten und professionellsten Markeninszenierung. Welche Stadt sich im Rennen um einen der begehrten Kulturmarken-Awards durchsetzt, wird auf der Preisverleihung der 5. Kulturmarken-Awards am 28. Oktober im Berliner TIPI am Kanzleramt. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen bis dahin viel Vergnügen beim Lesen!

Wie sich eine Stadt erfolgreich als Marke positioniert beantwortet Thorsten Kausch, Geschäftsführer der Hamburg Marketing GmbH. Seit 2004 wird die Vielfalt der Hansestadt mit einer einheitlichen Dachmarke beworben, die sich 2010 unter den Claim “Metropole der Kultur” stellt. Wer jetzt entgegnet, Kultur sei Luxus in Zeiten leerer kommunaler Kassen, dem empfiehlt der Kulturdezernent der Stadt Duisburg Karl Janssen “Krise gestalten - nicht verwalten!” und spricht sich für ein zielorientiertes Kommunalmanagement aus.

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cauSales. avisiert Marketingkooperationen zwischen Wirtschaft und Kultur Commerzbank unterstützt Museen Das Städel und das Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt erhalten Geldspritzen von der Commerzbank. Aus dem Rekordauktionserlös für Alberto Giacomettis Skulptur „L homme qui marche I“ bekommen die Häuser jeweils eine Million Euro. Zudem vergibt die Commerzbank aus dem Dresdner-Bank-Bestand 11 Dauerleihgaben ans Städel sowie 16 ans MMK. www.focus.de Partnerschaft:New York Philharmonics & Credit Suisse Das älteste Symphonieorchester der USA und die Credit Suisse haben ihre erfolgreiche Partnerschaft bis Ende der Saison 2012/2013 verlängert. Verstärkt wird die Zusammenarbeit mit der Unterstützung eines jährlichen internationalen Bildungsprojekts. emagazine.credit-suisse.com Vattenfall & BMW fördern C/O Berlin Der Energieversorger Vattenfall und der Automobilhersteller BMW fördern die Ausstellung "Peter Lindbergh. On Street". Das Intarnational Forum for Visual Dialogues C/O Berlin präsentiert mehr als 200 Bilder und Filme aus dem Gesamtwerk von Peter Lindbergh – von seinen Klassikern und Ikonen der Modefotografie bis hin zu den Invasion-Bildern und der Berlin-Serie aus der Vogue von 2009. www.co-berlin.info 6

Maybach baut Kunstsponsoring aus Die Stuttgarter Automanufaktur Maybach unterstützt eine Ausstellung der Fondation Maeght, in der vom 27. Juni bis 31. Oktober 2010 in Saint Paul de Vence nahe Nizza rund 170 Kunstwerke von Alberto Giacometti gezeigt werden. Damit baut die Automarke ihr Engagement für zeitgenössische Kunst weiter aus. www.new-business.de Kunsthalle Koidl: Kooperation mit Berliner Bank Anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums präsentiert die Berliner Bank die Ausstellung „Berliner Bilder“ in der Kunsthalle Koidl. Mit rund dreißig künstlerischen Positionen von der Klassischen Moderne bis in die aktuelle Gegenwart zeichnet „Berliner Bilder“ ein vitales Panorama der deutschen Hauptstadt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Friedhelm Hütte, Global Head of Art der Deutschen Bank und Christina März, zuständig für die Ausstellungen des Instituts. www.kunsthalle-koidl.de Nord Stream AG fördert Usedomer Musikfestival Das Unternehmen steht für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung im Energiebereich sowie für Umweltschutz und Kulturförderung in der gesamten Ostseeregion. Die Nord Stream AG ist Mitbegründer und Förderer des Baltic Youth Philharmonic, einem Orchester, das junge Musiktalente aus allen Ostseeanrainerstaaten zusammenbringt und die kulturelle Vielfalt der Region unterstützt. www.usedomer-musikfestival.de


Raiffeisenbank verstärkt kulturelles Engagement „Bonjour et Salutations", so der Titel der Ausstellung von Niki de Saint Phalle in der Raiffeisenbank in Bregenz. Die Schau anlässlich des 80. Geburtstags der Jahrhundertkünstlerin ist der Auftakt der Initiative KERBAZ, dem „Kulturellen Engagement der Raiffeisenbank in Bregenz". www.raibabregenz.at Audi erneut Hauptsponsor der Bayreuther Festspiele Der Ingolstädter Automobilbauer hat in diesem Sommer seine Festivalkooperation auf dem ’Grünen Hügel’ fortgesetzt. Der Hauptsponsor der Festspiele und der Kinderoper stellt in diesem Rahmen auch den VIP-Shuttle-Service und stattet die Festspielleitung für die gesamte Saison mit Fahrzeugen aus. www.new-business.de Parmigiani Fleurier macht Montreux Jazz Festival Bereits 2005 wurden an der Genfersee Riviera die ersten Partnerschaftsvereinbarungen zwischen der Schweizer Haute Horlogerie Marke und einem der legendärsten Jazzfestivals der Welt besiegelt.Für Parmigiani ist das Montreux Jazz Festival eines der Schlüsselelemente ihrer Kultursponsoring-Strategie - an verschiedenen Orten am Musikgeschehen zeigt die Marke ihre Anwesenheit. www.trustedwatch.de

men und spannenden Raritäten. www.musikfest-bremen.de Daimler fördert Staatsgalerie Stuttgart Die Staatsgalerie Stuttgart feiert derzeit mit ihrer Ausstellung "nur Papier, und doch die ganze Welt" das 200. Gründungsjubiläum der Graphischen Sammlung. Aus diesem Anlass veranstaltet die Staatsgalerie ein Gewinnspiel. Als Hauptgewinn stellt die Daimler AG, der Sponsor der Ausstellung, einen Smart Fortwocoupé zur Verfügung. Freie Eintritte in die Staatsgalerie Stuttgart und in das Mercedes-Benz Museum sind weitere Anreize am Gewinnspiel teilzunehmen. www.swp.de Sparkasse leuchtet für das Kunstmuseum Bonn Als Höhepunkt des Jahres 2010 präsentiert das Kunstmuseum Bonn mit der Unterstützung der Stiftung Kunst der Sparkasse Bonn die Ausstellung DER WESTEN LEUCHTET. www.kunstmuseum-bonn.de

Big Image Systems & CEP sponsern Musikfest Berlin Auch in diesem Jahr gehörte das internationale Orchesterfestival, das vom 2. bis zum 21. September die Hauptstadt belebte, zu den Höhepunkten der klassischen Konzertsaison. Partner waren die Clean Energy Partnership (CEP), ein internationaler Zusammenschluss der Unternehmen BMW Group, Berliner Verkehrsbetriebe BVG, Daimler, Ford, GM/Opel, und Big Image Systems, ein Anbieter für Großbildkommunikation. www.berlinerfestspiele.de Musikfest Bremen: EWE ist Hauptsponsor Neben der Bremer Landesbank war der norddeutsche Energieversorger EWE AG ein Hauptsponsor des 21. Musikfestes Bremen. In 35 Konzerten in Bremen, Bremerhaven und der gesamten nordwestdeutschen Region boten sowohl Stars als auch Geheimtipps ein breites Spektrum an populären Program7


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Sponsoringangebote

Wirtschaftsunternehmen und Kulturanbieter machen es nicht immer einfach aufeinander zuzugehen, die Nutzendimensionen aufeinander abzustimmen und gemeinsame Ziele zu definieren. Die Agentur Causales vermittelt Ihnen gern den Kontakt zu den hier vorgestellten Kulturanbietern und hält darüber hinaus über 50 weitere Angebote für Ihr Kultursponsoring-Engagement bereit.

transmediale Berlin Die transmediale ist das führende Festival für Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien in Deutschland. Es versteht sich als internationale Plattform für die künstlerische Arbeit mit neuen Medien und ist ein jährliches Fachforum für internationale, nationale und lokale KünstlerInnen und Medienschaffende. Gemeinsam mit dem Partnerfestival club transmediale wird es als kritisches Festival auch in der Politik und Wirtschaft als Gradmesser für die von unseren digitalen Medien beeinflusste gesellschaftliche Entwicklung angesehen. www.kulturmarken.de/index.php/sponsoringangebote/berlin/696-transmediale Zielgruppen _26 – 35 Jahre, breites kunstinteressiertes Publikum mit Affinität für neue Technologien Angebot Werbereichweite: bis zu 1,8 Mio. Brutto-Werbekontakte TKP: 3,89 – 11,17 Euro

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Pergamon-Panorama von Asisi Visual Culture Sehkultur kommt von Seherlebnis - so die Botschaft des Künstlers Yadegar Asis - und diese will er mit den weltgrößten 360°-Panoramen vermitteln. Dazu präsentiert die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin ab Oktober 2011 Yadegar Asisis neues monumentales 360°-Panorama. Im Rahmen der ersten großen Gesamtschau PERGAMON Panorama der antiken Metropole errichtet die Asisi Visual Culture GmbH im Ehrenhof des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel eine Rotunde, die das 22 x 100 m große fotorealistische Rundbild aufnimmt. Eine Tag- und Nachtsimulation mit Sonnenauf- und -untergang sowie eine akustische Untermalung, die das Leben in einer antiken Stadt nachempfindet, lassen die Besucher auf der 15 m hohen Plattform im Panorama einen ganzen Tag in Pergamon im Jahr 124 n. Chr. erleben. Einzigartig an dem Projekt »Pergamon – Panorama der antiken Metropole« ist die Verbindung einer großen archäologischen Ausstellung mit einem monumentalen 360°-Panorama von Yadegar Asisi. www.kulturmarken.de/index.php/sponsoringangebote/berlin/1164-pergamon

Zielgruppen _Etablierter Kundenstamm der Museumsinsel, kulturinteressierte Einwohner Berlins, nationale und internationale Berlin-Touristen, Architekten, Künstler, Wissenschaftler und Archäologen, Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich (Schulen und Lehrer) _Tourismusbranche _Kulturpolitik & Medien _erwartete Besucher: 1,8 Mio während der Ausstellungszeit von Oktober 2011 bis Oktober 2012 Angebot Werbereichweite: bis zu 162 Mio. Brutto-Werbekontakte TKP: 0,52 – 5,24 Euro

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Max Ophüls Preis Das Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis, das vom 17. – 23. Januar 2011 seine 32. Ausgabe begeht, steht für die Entdeckung junger Talente. Es engagiert sich seit seiner Gründung für den jungen deutschsprachigen Film und versteht sich als wichtigstes Forum für die Förderung junger Filmemacher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Festival kann den Rang als einziges explizites Nachwuchsfilmfestival im deutschsprachigen Raum für sich beanspruchen. Für junge Filmemacher/innen stellt die Teilnahme am Max Ophüls Preis einen bedeutenden Schritt in ihre professionelle Zukunft dar. So standen Filmschaffende, die heute deutsche Kinogeschichte schreiben, in Saarbrücken zum ersten Mal im Rampenlicht, Ebenso haben die Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff, Stefan Ruzowitzky, Jochen Freydank und Florian Baxmeyer beim Festival früh auf sich aufmerksam gemacht.

www.kulturmarken.de/index.php/sponsoringangebote/saarland/436-filmfestival-max-ophuelspreis

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Zielgruppen _alle Altersgruppen, die für innovative Kinokultur offen sind _regionales, nationales & internationales Publikum _überregionale Fachbesucher aus der Film- und Fernsehbranche Angebot Werbereichweite: bis zu 15,28 Millionen Brutto-Werbekontakte TKP: 6,54 – 5,23 Euro


MÄRCHENLAND e.V. Im Jahr 2004 haben Silke Fischer und Monika Panse MÄRCHENLAND – Deutsches Zentrum für Märchenkultur gegründet, um das Kulturgut Märchen in das Bewusstsein unserer Gesellschaft einzuprägen. Es ist das einzige Zentrum seiner Art in Deutschland und versteht sich als eine Institution für das traditionsgebundene und literarische Genre der Märchen, Sagen und Geschichten.MÄRCHENLAND organisiert jedes Jahr europaweit mehr als 1.500 Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Die Organisation bewahrt das Märchen als Weltkulturerbe und bringt universelle Märchenbotschaften in aktuelle Diskussionen ein, vor allem aber bewegt MÄRCHENLAND Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien, sich gemeinsam für die Kinder- und Jugendkultur in Deutschland zu engagieren. Die 22. Berliner Märchentage widmen sich vom 10. bis 27. November 2011 dem Thema „Das Land der unbegrenzten Märchen –Geschichten aus den USA“. www.kulturmarken.de/index.php/sponsoringangebote/berlin/1163-maerchenland

Zielgruppen _Familien mit Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren _nahezu alle einschlägigen Multiplikatoren (Kitas, Schulen) _exponierte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Angebot Werbereichweite: bis zu 19 Mio. Brutto-Werbekontakte TKP: 0,40 – 13,20 Euro

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Kulturmarke des Monats Staatstheater Nürnberg

Das Staatstheater Nürnberg ist mit seinen 250.000 Besuchern pro Jahr, davon 8.000 feste Abonnenten, herausragender Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt und der Metropolregion Nürnberg. Mit mehr als 700 Veranstaltungen pro Spielzeit aus Oper, Ballett, Schauspiel, Konzert sowie nationalen und internationalen Gastspielen und seinen über 500 Mitarbeitern aus mehr als 30 Nationen gehört das Haus zu den größten Drei-Sparten-Theatern Deutschlands. Durch grenzübergreifende Kooperationen mit renommierten europäischen Theatern hat sich das Nürnberger Theater zudem im internationalen Kontext positioniert. Als besonderes Ereignis zur Eröffnung einer neuen Saison gilt seit 2002 der Nürnberger Opernball "Albrecht Dürer". Er findet jedes Jahr im September statt und hat sich als das gesellschaftliche Highlight der Metropolregion sowie als größter Opernball im süddeutschen Raum etabliert. Des Weiteren richtet das Staatstheater seit 2005 die Internationalen GluckOpern-Festspiele aus. Im Juli 2010 wurden die Festspiele mit international renommierten Exponenten der Musiktheaterszene und einem hochkarätigen Programm bereits zum dritten Mal präsentiert. 12


Highlights: Die Sparte Oper startet mit der Uraufführung von Detlev Glanerts „Das Holzschiff“ nach dem gleichnamigen Roman von Hans Henny Jahnn am 9. Oktober, einem Auftragswerk des Staatstheaters.

Handlungsballett „Carmen“ wird Ballettdirektor Goyo Montero u.a. bei „Kylián/ Duato/Montero“ mit zwei der wichtigsten Choreographen der jüngsten Tanzgeschichte zusammenarbeiten. www.staatstheater-nuernberg.de

Mit den weiteren acht Premieren (u.a. Saint-Saens „Samson und Dalila“, Rossinis „Die Reise nach Reims“ und Schreckers „Der Ferne Klang“) werden Leitlinien des Hauses, wie der biblisch-alttestamentarische Zyklus, fortgesetzt. Im Schauspiel gibt es mit der Eröffnung des neuen Schauspielhauses paradiesische Zeiten: Noch nie gab es einen Spielplan mit so vielen neuen Stücken, Ur- und Erstaufführungen (z. B. „Enron“ von L. Prebble/„Waisen“ von D. Kelly/„Pride“ von A. K. Campbell) und Klassikern (wie Schillers „Kabale und Liebe“ oder Lessings „Nathan der Weise“). Das Ballett zeigt in der neuen Spielzeit drei Uraufführungen, neben dem großen

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Kulturmanager im Porträt Cornelius Grube, Württembergische Philharmonie Reutlingen Alter? 43 Jahre Welche Ausbildung haben Sie? Musikstudium an den MHS Detmold und Basel (Violoncello), MHS Köln (Kammermusik beim Amadeus-Quartett), European Mozart Foundation Krakow, Kulturmanagement in Hamburg Beschreiben Sie kurzIhren Berufsweg: 1996/1997 Hamburgische Kulturstiftung 1998-2000 Orchestermanager in Baden-Baden und organisator. Leiter der Carl Flesch-Akademie 2000-2003 Orchesterdirektor Staatstheater Kassel 2003-heute Intendant der Württembergischen Philharmonie Reutlingen Ihr Einstieg ins Musikbusiness? 1996 Praktikum beim Deutschen Symphonieorchester Berlin (DSO) 1996/1997 Organisation des Hamburger "Brahms-Jahres" Mit welchen Berufsbildern haben Sie täglich zu tun? hervorragenden Musikern und Mitarbeitern, Politikern, Wirtschaftsführern, Musikliebhabern, Agenturen, aber auch mit Musikbeamten... Welche Aufgaben nehmen Sie als Intendant der Württembergischen Philharmonie Reutlingen wahr? Als Intendant bin ich für die künstlerische Ausrichtung des Orchesters verantwortlich und übernehme auch die personelle und wirtschaftliche Verantwortung.

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Was sind Ihre besonderen Stärken? Ständige Neugier auf Musik und Interpreten, aber auch Ausdauer, um fast unrealisierbare Projekte noch auf den Weg zu bringen Was gefällt Ihnen an sich besonders? Das ich diese Frage nicht beantworten kann… Welchen anderen Beruf hätten Sie gern erlernt? Ich habe das Glück, die Berufe ausgeübt zu haben, die ich ausüben wollte: Zunächst als Musiker und jetzt als Musikmanager - und beide Berufe auch noch recht erfolgreich. Was ist Ihre größte Schwäche? Das ich nicht zweisprachig aufgewachsen bin wie meine Kinder. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Sprachen leichter lernen. Ihre Lebensweisheit? Gelassenheit, wenn sie angebracht ist - Einmischen, wenn ich etwas verändern kann. Wenn Sie etwas ändern könnten, was wäre das? Ich würde das deutsche Bildungssystem vereinheitlichen…, aber ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Kultur und Bildung den gleichen Stellenwert erhalten wie andere "Pflichtaufgaben" der Kommunen. Was schätzen Sie bei Freunden am meisten? Humor!!! Selbstironie und Toleranz. Worauf sind Sie am meisten stolz? Auf meine beiden Kinder.


Musikgeschmack: Ändert sich ständig… Ihr Lieblingsmärchen? Das "Wunder mit Huhn" Ein Märchen mit Musik, gespielt von Musikern der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, erschienen bei der Edition Seeigel, für Kinder ab 6 Jahren (www.seeigel.de) Für welchen Maler würden Sie viel Geld ausgeben? Ich finde, dass großartige Bilder der Öffentlichkeit zugänglich und nicht in Privathaushalten versteckt sein sollten. Also werde ich nie viel Geld für einen Maler ausgeben. Für welchen Maler würden Sie viel Geld ausgeben? Ich finde, dass großartige Bilder der Öffentlichkeit zugänglich und nicht in Privathaushalten versteckt sein sollten. Also werde ich nie viel Geld für einen Maler ausgeben. Wo hätten Sie Ihren Zweitwohnsitz? Meine Frau zieht es ans Meer, mich in die Berge - beste Voraussetzungen für einen gemeinsamen Zweitwohnsitz…. Was können Sie besonders gut kochen? Lieber Backen: Elsässischen Apfelkuchen Loben Sie drei Bücher? Tolstoi, Krieg und Frieden Mann, Der Zauberberg Bulgakow, Meister und Margarita Ihr Lieblingsschauspieler? Klaus Maria Brandauer 15


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Ihre Lieblingsfilme? Accompagnato: Die Kunst des Begleitens oder "So geht des" Ein Dokumentarfilm von Alex K. Müller über das Projekt der Württembergischen Philharmonie mit geistig behinderten Menschen (Das Projekt erhielt 2008 den 1.Preis für kulturelle Bildung von StMin Bernd Neumann). www.accompagnato.eu Ihre Lieblingsfigur in der Geschichte? Yitzhak Rabin und alle Widerstandskämpfer gegen die NaziDiktatur Ihre Lieblingsmelodie? Das Lachen meiner beiden Söhne Treiben Sie Sport? "No Sports"... naja, im Sommer Schwimmen Ihre Lieblingsmetropolen? Köln (meine Heimatstadt), Hamburg, Kiew, Rom Was war Ihr größtes Abenteuer? Die Geburt meiner Kinder Was möchten Sie unbedingt noch erleben? Ich bin dankbar für das, was ich bisher erlebt habe und lasse auf mich zukommen, was ich noch erleben werde.

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Highlight des Monats Festival of Lights

Mit einem Feuerwerk von Illuminationen und Veranstaltungen verwandelt das FESTIVAL OF LIGHTS™ vom 13. bis 24. Oktober 2010 die deutsche Hauptstadt abermals für zwei Wochen in eine einzigartige Glitzermetropole. Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit werden weltberühmte historische Wahrzeichen und Orte Berlins wie das Brandenburger Tor, der Funkturm, der Berliner Dom und der Fernsehturm spektakulär mit Licht, Events, Projektionen und Feuerwerk in Szene gesetzt. Begleitet wird das Festival von zahlreichen Kunst- und Kulturveranstaltungen rund um das Thema Licht. Dem Grand Opening am 13.10. folgen auch in diesem Jahr wieder viele spektakuläre Events. Unter anderem wird es am 16.10. wieder die beliebte Nacht der offenen Türen geben, am 22.10. wird es in den Abendstunden wieder jazzig, bei Jazz in den Ministergärten und romantisch bei den Mitternachtshochzeiten.

BBI-Infotower

Als spektakuläres Event wird am 23. Oktober der City LightRun wieder tausende motivierte Sportler an den illuminierten Wahrzeichen vorbeiführen. Während des gesamten Festivals kann die Stadt auf dem Land-, Luft- und Wasserweg per Lightseeing erkundet werden. www.festival-of-lights.de

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cauSales. fokussiert Krise gestalten - nicht verwalten zielorientiertes Kommunalmanagement statt Konjunktur für Erbsenzähler

von Karl Janssen, Vorstand der Stadt Duisburg für Geschäftsbereiche Bildung und Kultur, Geschäftsführer der Duisburg Marketing Gesellschaft und Kulturmanager des Jahres 2009

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Die Finanzsituation in den Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland steht landauf, landab vor dem Kollaps. Viele Kreise und Städte befinden sich am Rande ihres finanziellen Ruins. Die unverantwortliche Lastenverteilung von Bund und Ländern auf die Kommunen, die Aufgabenvermehrungen durch neue Gesetze und Vorschriften auf dem Rücken der Städte und Gemeinden und insbesondere der Zusammenbruch der Einnahmen und die Steigerung der Kosten verlangt vor Ort neue Spar- und Konsolidierungskonzepte. Hierbei stehen die Kommunen nicht in alleiniger gesellschaftlicher Gesamtverantwortung. Meist sind sie das schwächste Glied am Ende der staatlichen "Zuständigkeitskette". Es ist zu befürchten, dass die Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland nicht alleine aus eigener Kraft die kommunale Finanzkrise meistern können. Vermutlich wird es ohne ein gesamtstaatliches Hilfsprogramm nicht gehen. Dennoch sind die Verwaltungen vor Ort gefordert, alles erdenkbar Mögliche aus eigener Kraft für den Erhalt ihrer Kommunen und zur Abwendung der finanziellen Schieflage zu tun. Hierbei bedarf es unabdingbar einer strategischen Denkweise im Rahmen eines zeitgemäßen, wirtschaftlich denkenden Kommunalmanagements.


Karl Janssen (54) ist Mitglied des Vorstandes der Stadt Duisburg, Beigeordneter für Familie, Bildung, Kultur und darüber hinaus Geschäftsführer der Duisburg Marketing Gesellschaft. Am 28. Oktober spricht Karl Janssen auf dem KulturInvest-Kongress 2010 im Forum “die Stadt als Marke” über “Stadtmarketing und Kommunikation - kein Image ohne Identitätsbewusstsein”. Für sein außergewöhnliches Engagement als Stadtkulturmanager wurde Karl Janssen 2009 als “Kulturmanager des Jahres” ausgezeichnet.

Die Ausgangslage in den Kommunen vor Ort ist schwierig. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung haben sich im Wesentlichen vier großen Herausforderungen zu stellen: 1.Großer Bedarf der Bürgerinnen und Bürger an Beratung und Unterstützung Der Bedarf an Informationen, Beratungen und Unterstützungen und Hilfen unterschiedlichster Art steigen stetig. Die Anforderungen an Leistungen der öffentlichen Hand durchziehen alle Arbeitsfelder der Kommunalverwaltung. Die Nachfragen und Bedarfe steigen von Jahr zu Jahr. 2. Hohe Anforderungen und Erwartungen an die Fachlichkeit und Qualität Kommunalverwaltungen heute bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher Leistungen, sind in Großstädten weitaus größer als mittelständische Unternehmen und stehen, wie in der freien Wirtschaft, unter dem Diktat Leistungen und Angebote in hoher Qualität anzubieten. Die Verwaltungen vor Ort sollen präventiv wirken, sich an den Lebenslagen und Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger orientieren, die Bürgerschaft beteiligen und in einer hohen Fachlichkeit und Qualität staatliche Leistungen unter strengster Beob-

achtung von Medien, Politik und Bürgerschaft erbringen. 3. Anforderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Auch die Arbeitsplätze in den öffentlichen Verwaltungen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Die Ausstattungen der Arbeitsplätze selbst, aber insbesondere auch die Anforderungen an Fachlichkeit und Spezialwissen gehören in das Qualitätsortfolio einer zeitgemäßen Kommunalverwaltung. 4. Finanzielle Situation der Kommunen Die drei ersten Anforderungen, großer Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger an Leistungen der Kommunalverwaltung, hohe Anforderungen und Erwartungen an die Fachlichkeit und Qualität und Anforderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Arbeitsplätze passt ganz und gar nicht zu der vierten Anforderung, der finanziellen Situation der Kommunen. Die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Kommunen steht auf dem Prüfstand. Trotz Finanzkrise bin ich der festen Überzeugung, dass auch in Zeiten knapper Kassen durch ein zielorientiertes Kommunalmanagement, durch 21


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konsequente Aufgabenkritik, durch betriebswirtschaftliches Denken und Einsatz flexibler Ressourcen und Verantwortungen Handlungsspielräume für Innovationen und Wege aus der Krise geschaffen werden können. Gesamtstaatliche Verantwortung Konnexität und gesamtstaatliche Verantwortung dürfen nun endlich keine Leerhülsen mehr sein. Kommunalverwaltungen haben in ihrer Selbstverantwortung nur eine Chance, wenn die Regel "Wer bestellt, der auch bezahlt" verbindlich und verlässlich gilt. Es muss klar sein, dass die Gesetzgeber in Bund und Land für die finanziellen Folgen ihrer Gesetzgebungsverfahren, die sich kommunal direkt auswirken, eintreten müssen.Neben den gesetzlichen Mehrverpflichtungen können die Kommunen vor Ort nicht für gesamtgesellschaftliche Themen finanziell verantwortlich gemacht werden, wie z.B. für Langzeitarbeitslosigkeit, Tagesbetreuung von Kindern und Bildungsqualität. Hier müssen staatliche Hilfen im Rahmen strengster Konnexität kommunal erfolgen, damit die Leistungen verbindlich vor Ort durch die Städte erfüllt werden können. Neben der Verbindlichkeit zur zuverlässigen Konnexität erscheint es unabdingbar, dass insbesondere für strukturschwache Regionen umgehend ein Entschuldungsfonds eingerichtet werden muss. Auch die zwischenzeitlich deutlich ungerecht gewordene Ausgleichzahlung Aufbau Ost in beispielsweiser Abgrenzung zu den strukturschwachen Städten im Ruhrgebiet muss dringend neu geregelt werden. Unabhängig von gesamtstaatlicher Verantwortung müssen die Städte, Kreise und Gemeinden zur Haushaltskonsolidierung durch den Gesetzgeber rechtsverpflichtet werden. Leider entsteht zur Zeit verstärkt der Eindruck, dass in Zeiten der Finanzkrise eine Regelungshektik entsteht, die Steuerungsfehlern der Vergangenheit eine neue Konjunktur 22

beschert. Eklatante Steuerungsfehler der Vergangenheit sind: zielloser Aktionismus, Inputorientierung, Zentralisierung, fehlerhafte Einmischung der Querschnittsämter, Trennung von Fach- und Ressourcenverantwortung, Antrags- und Berichtsaktivismus, Zuständigkeitsverwaltung, Statusdenken, tagespolitisches Reagieren usw. Mit diesen Methoden werden auch in Zeiten der Krise Verwaltungsapparate aufgeblasen. Hier und da hat man den Eindruck, dass "Verwalter" statt "Gestalter" gefragt werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Falle aus der Finanzkrise kommunal nur durch ein aktives, zielorientiertes Kommunalmanagement zu bewältigen ist. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass kommunale Verwaltungen und Unternehmen Dienstleistungsunternehmen und keine reinen Wirtschaftsunternehmen sind. Die Phantasie, Kommunalunternehmen wie Wirtschaftsunternehmen 1zu1 zu führen, führt ebenso wenig zum Ziel. Die Nutzbarmachung von Instrumentarien aus der freien Wirtschaft für unsere Dienstleistungsunternehmen in den Kommunen ist die richtige Sichtweise. 10 Ansätze für Wege aus der Finanzkrise 1.Ohne Ziele keine seriöse Steuerung! Die Herausforderungen auf kommunaler Ebene werden nicht mit einzelnen Maßnahmen und Aktionen zu bewältigen sein. Es bedarf eines Konzeptes für die gesamtstädtische Steuerung! Der bisherige Schwerpunkt der Reform der Verwaltung nach dem sogenannten neuen Steuerungsmodell hat im Ergebnis zum Aufbau einer Steuerung mit Produkten für das operative Management geführt. Die bisherigen Reformbemühungen bedürfen der Ergänzung durch das strategische Verwaltungsmanagement. Im Mittelpunkt


eines solchen konsequenten Kommunalmanagements stehen die vereinbarten Ziele zwischen Politik und Verwaltung! Zielfelder und Leitfragen Ergebnisse/Wirkungen - was wollen wir für die Bürger erreichen? Programme/Produkte - was müssen wir dafür tun? Prozess/Strukturen - wie müssen wir es tun? Ressourcen - was müssen wir dafür einsetzen? Aus der Privatwirtschaft abgeleitet ist das Verwaltungsmanagement die zielorientierte Steuerung der Verwaltung. Im Mittelpunkt stehen die Ziele bei deren Zielfindung externe Informationen einbezogen werden, d. h., dass sich das Verwaltungshandeln konsequent an den Entwicklungen im Umfeld und den Herausforderungen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Wenn die Gesamtsteuerungsfunktion des Verwaltungsmanagements erfolgreich sein soll, muss eine systematische Arbeit mit Zielen der Verwaltung auf allen Ebenen der Kommunen stattfinden. Erst wenn die Ziele kommunalpolitischen Handelns feststehen, können und müssen daraus Konsequenzen für die Leistungen, also auch für die Ressourcen, gezogen werden, mit denen die Ziele erreicht werden. Wichtig ist, dass Messkriterien für die Zielerreichung entwickelt und vereinbart werden. Präzise messbare Ziele ergeben sich nicht von selbst, sie müssen erarbeitet und kommuniziert werden. Die Zielformulierungen sollen präzise und nachprüfbar das gewünschte Ergebnis zum Ausdruck bringen. Dabei dürfen die Erfolgskriterien, die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit auf keinen Fall außer Acht gelassen werden. 2. Ohne Prioritäten keine Zielklarheit! Nicht jeder Wunsch ist finanzierbar. So schwer es auch fällt, erst kommt die Pflicht und dann erst die Kür! Als kom-

munale staatliche Behörde müssen selbstverständlich die hoheitlichen Pflichtaufgaben, nach den Regeln strengster Konnexität, im Mittelpunkt der Realisierung stehen. Zur Kür gehören meist die sog. freiwilligen Leistungen, wie z. B. Kultur- und Sportbereich. Selbstverständlich stehen die Pflichtaufgaben im Mittelpunkt. Mit den Pflichtaufgaben allein, auch in Zeiten in der Konsolidierung, kann eine Stadt nicht erfolgreich geführt werden. Deswegen brauch es, den Mut zur klaren Prioritätensetzung. Halbherzige Entscheidungen, zu Leistungen und Aufgaben mit halbherzigen Finanzausstattungen sind die falsche Vorgehensweise. Erst die klare Prioritätensetzung durch Politik und Verwaltung führt zur Transparenz in der Bürgerschaft. 3. Ohne politische Vereinbarung keine Gesamtstrategie! Allgemeinformuliert ist die Politik für die Gesamtstrategie und die Verwaltung für die Umsetzung verantwortlich. Dennoch hat die sogenannten Fachverwaltung die Verpflichtung, die Politik durch klare Informationen und gut aufbereitete Rats- und Ausschussvorlagen zu beraten und zu unterstützen. Die Zieldebatte über die gesamtstädtische Ausrichtung der Kommune muss der Rat einer Stadt auf der Basis der Verwaltungsinformationen und seiner kommunalen Kenntnisse leisten. Zur Steuerung und Kontrolle der Verwaltung reichen Richtungsziele nicht aus. Ziele müssen messbar sein. Für eine Zielvereinbarung müssen alle Ziele operrationalisiert werden. Operrationalisieren bedeutet möglichst exakt zu bestimmen, welche Ergebnisse als Erfolg oder als Misserfolg bewertet werden. Voraussetzung für eine Vereinbarung sind nur Ziele, die klare, eindeutige Formulierungen haben, die kommunizierbar sind, die ausreichend operrationalisiert sind und die mess- und überprüfbar sind.

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4. Zielbezogene Budgetierung statt Pauschalkürzung! Die Verwaltungen wechseln zurzeit von der Kameralistik zur produktbezogenen Haushaltssystematik (Bilanzierung). Auf der Basis operrationalisierter Ziele, den daraus zu entwickelnden Programmen und den örtlichen Machbarkeiten, wird der Weg der Ressourcenfestlegung geklärt. Erst wenn man weiß, was man will und was man kann, kann man über den Personal- und Sachmitteleinsatz entscheiden und nicht umgekehrt! Ein ganzheitlicher Managementansatz bezieht die Budgetierung mit ein. Es ist Aufgabe der Verwaltung, Alternativen anzubieten und zwar welche strategischen Ziele sie bei gleichbleibenden Budget anstreben und welche Ausbaustrategien sie bei erhöhtem Budget bzw. welche Rückbaustrategie sie bei reduzierten Budget verfolgen. Nur auf dieser Grundlage kann Verwaltungsführung und Politik entscheiden und Prioritäten setzen. 5. Ohne Controlling und Berichtswesen keine politische Steuerung! Jede Zielvereinbarung enthält konkrete Kennzahlen mit denen die Zielerreichung gemessen werden kann. Insofern spielt die Kontrolle - hier verstanden im Wortsinn von Controlling (gleich steuern) - eine bedeutsame Rolle. Die insbesondere in den letzten Jahren im Rahmen des sogenannten neuen Steuerungsmodell aufgebauten Instrumente, in den Städten und Kreisen, unterstützen diesen Zielfindungsprozess. Entscheidungen finden immer dann mehr Zustimmung und Unterstützung, wenn sie nicht nur auf Institution und Durchsetzungsmacht beruhen, sondern wenn sie auch auf der Grundlage nachvollziehbarer Daten und Fakten beruhen und die Entscheidungsgründe transparent sind. Gerade zu irrwitzig ist es, dass zahlreiche Verwaltungen aufwendige Controllingsysteme aufgebaut haben, ohne eindeutige Zielklärungsprozesse. Nur klare und mess24

bare Zielvorgaben können controllt werden. Ohne Controlling ist die Realisierung eines Berichtswesens und eine berechtigte politische Kontrolle nicht möglich. Berichtswesen auf der Basis von klar vereinbarten Zielen und Controlling ist die notwendige Grundlage für Kommunalpolitik, für politische Entscheidungen aber auch für Konsolidierungen. Häufig ist es immer noch üblich, dass Verwaltungsberichte eher zufällig und zeitlich ungenau erstellt werden. Berichtswesen auf der Basis von Zielen und Controlling muss rechtzeitig vor den jeweiligen Haushaltsberatungen erfolgen. 6. Ohne Einnahmen keine Ausgaben! In vielen Konsolidierungsprogrammen, aber auch leider bei vielen sogenannten Beratungsunternehmen, steht die reine Ausgabenbetrachtung im Mittelpunkt. Eine isolierte Ausgabenbetrachtung ist unwirtschaftlich und weit weg von einem strategischen kommunalen Management. Betriebswirtschaftlich gedacht müssen Einnahmen und Ausgaben insbesondere innerhalb eigenständiger Produkte betrachtet werden. Das stumpfe Kürzen von Ausgaben kann zeitlich versetzt zu empfindlichen Mehrausgaben führen. An einem Beispiel deutlich gemacht heißt das, die nicht ausreichende Betreuungssituation von Kindern und Jugendlichen, das Streichen von Angeboten der Jugendarbeit kann mittelfristig zu erhöhten Kosten in der Erziehungshilfe führen, so kann Sparen furchtbar teuer werden. Gute Projekte und gute Produkte, insbesondere in den sogenannten freiwilligen Bereichen, müssen auch einnahmeorientiert gesehen werden. So gelingt im kulturellen Bereich eine Einnahme, beispielsweise durch Sponsoring, immer dann, wenn Produkt und Wirtschaftsphilosophie eines Unternehmens zusammen passen und zu Win-WinSituationen führen. 7. Ohne Investitionen kein Gewinn!


Wenn die öffentliche Verwaltung eines aus der freien Wirtschaft lernen kann, dann ist es die Tatsache, dass nur der, der investiert, auch gewinnt. Das bedeutet, dass man bei allen Konsolidierungsüberlegungen auch in Zeiten der Krise Mut haben muss zu sähen. Denn nur wer säht, kann auch ernten. Zu einer erfolgreichen Konsolidierung und Finanzsteuerung gehört eine lang- bis mittelfristige Finanzplanung. Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglauben in den Kommunalverwaltungen, dass Investitionen sich im selben Haushaltsjahr gewinnbringend darstellen lassen müssen. Der Mut mehrjährig zu denken muss in der kommunalen Verwaltung immer noch wachgeküsst werden. 8. Ohne Ressourcenverantwortung keine Verantwortung! Gerade jetzt ist wieder zu beobachten, dass manche Stadtspitze glaubt, durch die Zentralisierung von Aufgaben Konsolidierungserfolge zu erbringen. Solche Ansätze sind rückwärtsgewandt durch die Fehler der Vergangenheit bereits als erfolglos belegt. Zentralisierung bedeutet keine Produktverantwortung, bedeutet Finanzzuweisung, bedeutet Organisationszuweisung und bedeutet Personalhoheit von Außen. Erfolgreiche Steuerung heißt Fach- und Ressourcenverantwortung produktbezogen auf Amts- und Fachbereichsebene. Querschnittsbereiche wie Hauptämter, Personalämter, Immobilienmanagement und Kämmerei müssen sich als Serviceeinheiten und nicht als Chef-Büros über Anderen begreifen. Wer glaubt, er könne mit der Macht der Finanzen erfolgreich Produkte in anderen Organisationsbereichen steuern, der irrt. Fachverantwortung und Finanzverantwortung gehört in eine Hand, damit wirtschaftlich gearbeitet wird. Nur so kann Verantwortung gelingen. Ohne Verantwortung in den einzelnen Organisationseinheiten einer Kommunalverwaltung kann Steuerung und letztendlich auch Konsolidierung nicht gelingen.

9. Ohne Personalführung kein Erfolg! Die Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte in den Kommunen müssen die Förderung der Qualifikation, der Motivation und die Verantwortungsbereitschaft ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen. Hierzu gehört die Schaffung der zuvor beschriebenen Fach- und Ressourcenverantwortung aber auch kürzere und transparente Informations- und Entscheidungsverfahren, der Abbau unnötiger Zwischeninstanzen (flache Hierarchie), eine zeitgemäße Personalentwicklungsplanung und Personalqualifizierung aber auch Beratung, Supervision und die Förderung von Fachkarrieren. Nur motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen ein kommunales Unternehmen zum Erfolg. Stumpfe Hierarchie von oben nach unten, Misstrauen und Unmut führen zu Demotivation und sind letztendlich teuer und unwirtschaftlich.

10. Schulterschluss statt Kirchturmdenken! Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man nur alleine stark ist. Auch die "kommunale Zusammenarbeit" kann hilfreich, im Rahmen zeitgemäßer Konsolidierung, sein. Das erfordert in den Kommunen oft den Mut, den ersten Schritt zu tun und Arroganzen hinter sich zu lassen. Gerade in Ballungsräumen von Großstädten, aber auch insbesondere in Landkreisen, kann die Zusammenführungen von Aufgaben und Leistungen und einzelner Institutionen deutliche Konsolidierungseffekte haben. Die kommunale Zusammenarbeit ist keine Allheilwaffe. Viele Leistungen können aber in gemeinschaftlicher Organisation den Verwaltungsaufwand schmälern. Insbesondere auch die Aufteilung einzelner Aufgaben, z. B. in Landkreisen, die eine Kommune macht jenes und die andere Kommune dieses, können durchaus Erfolgskonzepte sein. Auch der gemeinsame Erfolg benachbarter Kommunen führt zur Anerkennung in der Bürgerschaft. 25


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Formate: A0, A1

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cauSales fokussiert

Markennutzen im Citymarketing

von Jeanette van Beek, Agentur Causales

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Städte konkurrieren immer mehr um Einwohner, die Ansiedlung großer Unternehmen und touristische Besucher. Wichtige Standortfaktoren sind dabei Rohstoffe für die lokale Industrie, die nötige Infrastruktur, um für alle potentiellen Besucher gut erreichbar zu sein, und gute Bildungsangebote für die Anwohner. Von einem hohen Bildungsstand profitieren auch Unternehmen, die auf die Expertise ausgebildeter Fachkräfte angewiesen sind. Immer mehr Städte profilieren sich als "Marke", um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Die Markenbildung erfüllt drei Grundfunktionen: Informationseffizienz, Risikoreduktion und den ideellen Nutzen. Marken erleichtern die Informationsaufnahme und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Eine Stadt, die sich als individuelle Marke positioniert, kann effizient vermitteln, welche Vorzüge der eigene Standort hat. Ob als Firmenstandort oder Reiseziel - eine Marke erkennt man leicht wieder und sie steht für Qualität. Mit diesem Qualitätsversprechen der Marke wird auch das Risiko einer Fehlentscheidung für Anwohner, Unternehmen, aber auch Touristen minimiert. Der ideelle Nutzen einer Marke ist es, ihre Identität/ihr Image auf die Zielgruppe zu übertragen, so dass auch der Konsument mit den positiven Markenattributen assoziiert wird.


M.A. Jeanette van Beek (23) studierte Kunst, Kultur und Medienwissenschaften an der Rijksuniversiteit Groningen. Sie schloss ihren Master in Arts & Heritage an der Maastricht University mit einer Arbeit zum Thema “Kultur im Citymarketing” ab und ist nun als Kulturmanagerin tätig.

Neben den so genannten "harten Standortfaktoren" wie Rohstoffen, Infrastruktur und Bildungsangebot sind es besonders die "weichen Standortfaktoren", die das Image einer Stadtmarke ausmachen. Das Markenprofil einer Stadt muss aus mehreren Bausteinen bestehen, um alle Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen zu erfüllen. Die Mischung der verschiedenen Faktoren ergibt dabei ein einzigartiges Profil. Neben den sich ähnelnden Faktoren wie der Industrie oder der Infrastruktur ist gerade die Kultur ein wichtiger Faktor, um sich voneinander abzugrenzen. Deshalb wird Kunst und Kultur auch eine besondere Rolle im Citymarketing zugeschrieben. Hamburg, "das Tor zur Welt" beispielsweise, positioniert sich schon lange nicht mehr als reiner Hafen- und Industriestandort, sondern versucht erfolgreich mehr Touristen mit der kulturellen Vielfalt der Stadt anzuziehen. Auch Prestigeprojekte wie die Elbphilharmonie sollen zur Positionierung der Stadt beitrage.

chen und nichtsprachlichen Reizen, die sowohl durch reale Eindrücke als auch die werbliche Kommunikation hervorgerufen werden, entsteht hier ein bestimmtes Wahrnehmungsbild in den Köpfen von Einwohnern und Touristen. Die Marke entwickelt sich schließlich, wenn dieses Wahrnehmungsbild immer wieder bestätigt und verstärkt wird. Ziel ist es, diesen Prozess mit Hilfe der Kultur voranzutreiben, so die Lebensqualität in der Stadt erhöhen und auch Touristen für den ehemaligen Finanzstandort gewinnen. Die einschlägige Marke wird national aber auch international mit einem konsequenten Corporate Design beworben. Die Positionierung über Kultur spricht letztendlich alle Zielgruppen an: Anwohner, die ein vielfältiges kulturelles Angebot begrüßen, Touristen, die das Besondere und die Attraktion suchen sowie Unternehmen, die ein kreatives und innovatives Umfeld als auch zufriedene Mitarbeiter zu schätzen wissen.

Doch warum ist Kultur als Standortfaktor so wichtig? Nicht allein um Touristen anzuziehen ist es für "Stadtmarken" interessant, sich über die Kultur zu positionieren. Auch Anwohner, Studenten und Arbeitnehmer, fühlen sich von Städten mit reichem kulturellen Angebot angezogen. Von zufriedenen Arbeitnehmern, guten Fachkräften und kreativem Potential profitieren letztendlich auch die Unternehmen. Das Image einer Stadtmarke setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Der Konsument verbindet eigene Eindrücke und Erfahrungen mit den Informationen, die gezielte Marketingaktivitäten übermitteln. Diese Gedächtnisbilder umfassen sowohl die kognitive als auch affektive Vorstellung einer Stadt. Einen beachtlichen Imagetransfer hat auch die Finanzstadt Frankfurt geschafft. Mit dem "Museumsufer Frankfurt" stellt sich die Stadt als kreativer Standort dar. Aus sprachli29


cauSales. spricht mit Thorsten Kausch über die Entwicklung eines ganzheitlichen Stadtmarketings

Hamburg ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Seit 2004 wird die Vielfalt der Stadt von der Hamburg Marketing GmbH mit einer einheitlichen Dachmarke beworben. Einzelne sektorale Marketing-Gesellschaften haben sich zusammengeschlossen um gemeinsam das Image der Stadt zu stärken. In diesem Jahr positioniert sich Hamburg unter der Leitung von Thorsten Kausch als " Metropole der Kultur". Causales: Sehr geehrter Herr Kausch, nach der dreijährigen Pilotphase der Hamburg Marketing GmbH war man fest entschlossen das Stadtmarketing Hamburgs weiter auszubauen und zu professionalisieren. Welche anfänglichen Erfolge waren ausschlaggebend für diese Entscheidung? Kausch: Wichtig war die Entwicklung eines ganzheitlichen Stadtmarketings, das die unterschiedlichen Facetten, die heutzutage für eine Attraktivität eines Standortes von größter Bedeutung sind, zusammen führte. Die Verknüpfung zwischen Arbeits- und Privatleben, also der lebenswerten Komponente und der wirtschaftlichen Prosperität einer Region inkl. der Integration der einzelnen Themenbereiche 30


Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Sport usw.) war der Schlüssel zum Erfolg. Hierfür war ein einheitlicher Vermarktungsansatz (inhaltlich und grafisch) für Hamburg ein wichtiger Aspekt. Mittels einer umfassenden Marktforschung wurden die mit Hamburg assoziierten Stärken erhoben und auf ihre wichtigsten Ursachen analysiert, die es in den Vordergrund der Kommunikation im Stadtmarketing zu stellen gilt. Verbunden wurde dieses mit einem wiedererkennbaren äußeren Design (sog. "Kommunikationsmuster"), das alle Aktivitäten Hamburgs familienähnlich aussehen lässt und somit eine hohen Grad an Wiedererkennbarkeit ermöglicht. Durch diese Maßnahmen war es möglich das Profil im Stadtmarketing zu schärfen und eine erhöhte Wahrnehmung aber auch Bekanntheit Hamburgs und der damit verbundenen Attraktivität zu gewährleisten. Darüber hinaus gab es im Rahmen des Vermarktungsportfolios strategische Lücken, die durch die Hamburg Marketing GmbH gefüllt werden konnten, dazu zählten u. a. eine professionelle themenübergreifende Betreuung von Journalisten sowie eine Strategie des Eventmarketings. Zu guter Letzt wurden ein Markenmanagementsystem und ein Controlling eingeführt, das die Aktivitäten aller am Stadtmarketing beteiligten Gesellschaften und Synergien bzw. Kooperationsmöglichkeiten untereinander nochmals verbesserte. Causales: Hamburg will sich mehr und mehr als Marke etablieren. Die Hamburg Marketing GmbH hat aus diesem Grund ein unverwechselbares Corporate Design entwickelt um regional, national aber auch international die Standortvorteile Hamburgs zu kommunizieren. Warum ist es heutzutage so wichtig für eine Großstadt wie Hamburg ein einheitliches Markenbild zu führen?

Kausch: Städte und Regionen befinden sich in einem weltweiten Wettbewerb um Ressourcen. Es geht dabei um die besten Köpfe als Bewohner und Arbeitnehmer, die den Standort weiter voran bringen, um Investoren die am Standort neue Arbeitsplätze schaffen oder aber Innovation gewährleisten, als auch natürlich um Touristen. Im Rahmen des globalen Wettbewerbes ist es zwingend erforderlich, sich auf wenige aber dafür klar definierte Stärken zu fokussieren, und diese in der Kommunikation nach außen in der Vordergrund zu stellen und zu penetrieren. Das heißt es gilt auf der einen Seite die Inhalte, für die Hamburg steht und die mit Hamburg positiv verbunden werden, so darzustellen, dass sie möglichst attraktiv auf die eben genannten Zielgruppen wirken und dieses mit einem familienähnlichen Design zu verknüpfen, um im Wettbewerb um Aufmerksamkeit eine Wiedererkennbarkeit zu schaffen. Selbstverständlich haben Städte und Kommunen nicht die finanziellen Möglichkeiten, wie es große Marken und Konzerne haben, um ihre Produkte breit zu positionieren, aber mit Hilfe einer wiedererkenntlichen Darstellung ist es möglich, dies etwas zu kompensieren. Causales: Die Stadt Hamburg setzt in ihrem Markenaufbau auf zehn verschiedene Erfolgsbausteine mit einer Mischung aus Freizeitangebot und Wirtschaftsfaktoren. Was macht Ihrer Meinung nach den Standort Hamburg besonders einzigartig? Kausch: Hamburg schafft es wie kein anderer Standort ein überaus hohes Maß an Lebensqualität mit der wirtschaftlichen Prosperität der Region zu verknüpfen. Wir haben ein hohes Maß an Lebensqualität durch sehr viel Grün, eine faszinierende Umgebung, viele Wasserflächen und ein umfangreiches Kulturangebot von klassischer Musik in der Elbphilharmonie bis zu Konzerten in den Clubs der Reeper31


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bahn. Auf der anderen Seite verfügt Hamburg über eine starke Wirtschaft, die über die verschiedenen Cluster, wie Luftfahrt, erneuerbare Energien, Medien- und IT, Life Science und Maritimes seinesgleichen in Deutschland aber auch darüber hinaus sucht. Causales: Im Jahr 2010 präsentiert sich Hamburg als kulturelle Stadt mit dem Slogan "Hamburg Metropole der Kultur". Nicht alle Kulturschaffende unterstützen die Marke Hamburg: "Not In Our Name" heißt das Manifest der Hamburger Kreativszene. Wie schaffen Sie es, die Interessen der Künstler und der Stadt Hamburg in einer Marketingstrategie zu vereinen? Kausch: Hier muss ich Sie leider etwas korrigieren, Hamburg präsentiert sich nicht mit einem Slogan, sondern hat das Thema der Kultur als kommunikativen Schwerpunkt für das Jahr 2010 definiert. Danach werden alle mit dem Thema Kultur in Verbindung zu bringenden Aktivitäten verstärkt in der Kommunikation nach vorne gestellt. Den von Ihnen skizzierten Gegensatz gilt es tatsächlich im Stadtmarketing bewusst heraus zu arbeiten und Antworten darauf zu finden. Einerseits ist es für Regionen sehr wichtig, Künstlern, Kreativen, die den Standort dann wiederum attraktiv machen, einen Humus an Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Hier sind die überaus beliebten Bereiche der Schanze, Ottensen aber auch der Veddel zu nennen, die aufgrund ihres toleranten und weltoffenen Flairs und der szenigen Atmosphäre sehr geschätzt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir auch die Aktivitäten der Künstler, die damit auf die Notwendigkeit, ihnen für ihre Aktivitäten entsprechend gute Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, aufmerksam machen.

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Causales: Wie wichtig ist die Balance zwischen Subkultur und Hochkultur für den kulturellen Standort Hamburg? Kausch: Beides sind zwei Seiten der gleichen Medaille und bedingen einander. Die Clubszene auf der Reeperbahn mit ihren unzähligen Livebühnen, die Schanze mit den Straßencafes, Lüneburg mit seiner Altstadt und andere Regionen um Hamburg herum bieten einen wichtigen Humus, für die Lebensqualität und die Möglichkeit, sich beruflich aber auch privat zu entwickeln. Auf der anderen Seite haben Sie mit dem Ballett, den Musicals, der klassischen Musik und der Theaterszene einen ganz wichtigen Aspekt der Hochkultur, der u.a. auch als Bildungsangebot für eine tolerante Region von großem Nutzen ist. Das eine geht nach unserer Auffassung nicht ohne das andere und es ist die Kunst im Marketing, beides gut zu inszenieren, um als eine Stärke des Standortes wahrgenommen zu werden. Causales: Als neues Highlight in der Hamburger Kulturlandschaft wird die Elbphilharmonie in der Hafen City gehandelt. Die Stadt will sich weiter entwickeln und nicht nur als "Musicalstadt" wahrgenommen werden. Wie wird sich der neue kulturelle Leuchtturm auf den Standort der Stadt Hamburg und ihre Einwohner auswirken? Kausch: Unzweifelhaft ist, dass die Elbphilharmonie nicht nur Hamburgs sondern Deutschlands neues Wahrzeichen werden wird. Es ist die moderne Architektur in Verbindung mit der traditionellen Speicherstadt, die an der Elbe gelegen eine einzigartige Faszination weit über die Grenzen Hamburgs und auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ausmacht. Wenn dann darüber hinaus dieses Wahrzeichen noch durch Hochkultur und entsprechende Angebote mit


Inhalt gefüllt wird, dann sind wir davon fest überzeugt, dass es einen unglaublich positiven Imageeffekt haben und damit auch zu einer veränderten Wahrnehmung Hamburgs führen wird. Abgesehen davon bleibt Hamburg aber auch eine Stadt, die den Musicals - vor allem im Tourismus - viel zu verdanken hat. Daher wären wir schlecht beraten, diese Stärke zukünftig zu verschweigen. Causales: Unter anderem mit der Kampagne "Hamburg baut ein Wahrzeichen" konnten Sponsoren aber auch Privatpersonen von dem Projekt Elbphilharmonie begeistert werden und es fanden sich viele Unterstützer. Wie wird das neue Wahrzeichen die Markenbotschaft, die Hamburg nach außen trägt, beeinflussen? Kausch: Die Elbphilharmonie ist die Verknüpfung der modernen Interpretation der Metropole am Wasser in Verbindung mit einer hochwertigen einzigartigen Architektur und einem nochmals faszinierenderen Inhalt an kulturellen Highlights. Daher bieten sich aus unserer Sicht vielfältige Möglichkeiten, die moderne Metropole Hamburg mit ihrer Lebensqualität, aber auch mit ihrer Power der Stifter bzw. des Bürgertums und der starken Wirtschaftskraft heraus zu stellen. Causales: Befürchten Sie, dass der Streit um die Kostensteigerung und der sich immer weiter entfernende Eröffnungstermin des Konzertsaales Einfluss auf das Image der Elbphilharmonie und der Stadt Hamburg nehmen wird? Kausch: Nein, ich bin davon überzeugt, dass mit jedem weiteren Baufortschritt die Faszination auch in Hamburg steigen wird. International ist das bereits heute ein einzigarti-

ges Projekt! Das zeigen uns die diversen Präsentationen, die wir in Shanghai, in New York aber auch in St. Petersburg in Kooperation mit dem NDR zum Thema Elbphilharmonie und Kulturmetropole Hamburg halten konnten. Die dortigen wichtigen Entscheider aus Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft waren fasziniert. Causales: Städte profilieren sich immer stärker über Kultur. Das schafft Identität und ein Gefühl von Zusammenhörigkeit für die Bürger. Aber auch Touristen werden von einem blühenden kulturellen Leben angezogen. Wird sich die Stadt Hamburg auch in Zukunft, nach Ablauf der diesjährigen Kampagne stärker über vielfältige Kultur positionieren? Kausch: Selbstverständlich. Kultur ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil für die Lebensqualität und die Attraktivität von Regionen. Daher werden wir auch zukünftig mit dieser werben. Vielen Dank für das Interview!


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cauSales. offeriert Kulturmarken-Gala 2010

Am 28. Oktober wird das Geheimnis um die Preisträger der KulturmarkenAwards endlich gelüftet. Seien Sie dabei, wenn auf der vierten Kulturmarken-Gala im TIPI am Kanzleramt die fünf besten Einreichungen in den Kategorien "Kulturmarke", "Trendmarke", "Kulturmanager", "Stadtmarke" und "Kulturinvestor des Jahres" vor 600 Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien prämiert werden. 105 Bewerber, 15 Nominierte, 5 Preisträger Namhafte Kulturanbieter, -projekte, Stadtmarketingunternehmen und Kulturinvestoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum haben ihre Bewerbung zum wichtigsten Wettbewerb für Kulturmarketing eingereicht. Die 18-köpfige Expertenjury aus Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien wählte am 24. August in jeder Kategorie die drei Besten aus insgesamt 105 Einreichungen und nominierte als:

Kulturmarke des Jahres präsentiert von Deutsche Post DHL Laudatio: Dr. Gabriele Landwehr, Leiterin Bereich Wirtschaft, Goethe-Institut Bayerische Theaterakademie, Kronberg Academy, Ruhr.2010

Stadtmarke des Jahres präsentiert von DIE DRAUSSENWERBER, Laudatio: Dr. Marc Bieling, Geschäftsführer DIE DRAUSSENWERBER Erfurt, Hameln, Leipzig

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Kulturmanager des Jahres

Trendmarke des Jahres

präsentiert von Kulturmanagement Network Laudatio: Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer RWE Stiftung Jürgen Bachmann, AUDI Silke Fischer, Märchenland Prof. Andreas Schulz, Gewandhaus zu Leipzig

präsentiert von PICK ME Laudatio: Pedro Muñoz, Deutsche Post DHL, Corporate Communications HipHop Academy Hamburg Kulturloge Berlin Temporäre Kunsthalle Berlin

Kulturinvestor des Jahres präsentiertvon Der Tagesspiegel Laudatio: Holger Christmann, WELTKUNST Emmi, Frieder Burda,Migros-Kulturprozent

Bestellen Sie jetzt Ihre Galakarte zur Kulturmarken-Gala und freuen Sie sich auf die feierliche Preisverleihung mit anschließender After-Award-Party, kulinarische Höhepunkte und ein kostenfreies Exemplar des Jahrbuchs Kulturmarken 2011. Eine Galakarte kostet EURO 59,- zzgl. 19 % MwSt. Die Auflage ist limitiert. Gern stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung: Veranstalter Kulturmarken-Gala: Agentur Causales, Bötzowstraße 25, 10407 Berlin, Germany, Fon +49 (0) 30 - 53-214-391 Fax + 49 (0) 30 - 53-215-337 35


cauSales. kampagnen

Auftraggeber: Deutsches Schauspielhaus Zielgruppe: die, die nicht Mainstream sind Budget: k.A. Sponsoren: k.A. Agentur: Leagas Delaney Hamburg

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Seit 110 Jahren in der Kritik Die Elbe reicht ihnen als Mainstream - das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg feiert sich und sein Jubiläum mit einer spektakulären Plakatkampagne. Und wahrlich, schöner können Steuergelder nicht verspielt werden, auch wenn einmal der Text vergessen wird. Klingt irre und so sind sie auch! Deshalb stehen sie seit 110 Jahren in der Kritik. Grund genug, Publikum und Kritiker mit gewagten Inszenierungen auch weiterhin zu schocken. Neu ist jedoch der Duktus auf dem Plakat, der den Geist und Eigensinn des Schauspielhauses ausdrückt. Die Kampagnenmotive werden auf City Lights und in einem Film zu bewundern sein.


Einen Blick durchs Schlüsselloch

Auftraggeber: Semperoper Dresden Zielgruppe: Kulturliebhaber, Dresdner Stammpublikum Budget: k.A. Sponsoren: k.A. Fotos: Matthias Creutziger Agentur: Fonshickmann m23 GmbH, Berlin

Wer sich über das Motivformat wundert, bitte den Kopf einmal um 90 Grad nach rechts drehen. Neugierig? Neue Intendantin, neue Visionen: Dr. Ulrike Hessler möchte gern die Semperoper Dresden, die von über 50% überregionalen Gästen (Touristen) besucht wird, vor allen Dingen dem Dresdner Publikum wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Eine 14-tägige Imagekampagne zum Auftakt Ihrer Amtszeit war eine von vielen Maßnahmen in der Landeshauptstadt. Fünf unterschiedliche (Wahl-)Dresdner, die in ihrem sehr unterschiedlichen beruflichen Umfeld fotografiert wurden, warben an Bushaltestellen und Littfasssäulen für das Opernhaus. Genau genommen sind es sogar sechs, denn die Schwestern Simone und Susanne Mayer-Götz, Inhaberinnen von Curry & Co, sind gleich doppelt vertreten. Neben den Schwestern waren es außerdem Prof. Gianaurelio Cuniberti, Spezialist für Materialwissenschaft und Nanotechnik an der TU Dresden, Bernhard Reuther, Inhaber vom Kino im Dach, Gert Gäbler, Klavierstimmer und Natalia Pyrc, Ballettschülerin. Das aussergewöhnliche Format des Fotomotivs ist eine 90 Grad Drehung der abstrahierten Opernhaus-Silhouette. Gerade betrachtet soll die Form an ein Schlüsseloch erinnern, das je nach persönlicher Perspektive, den Blick nach außen oder innen freigibt.

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Auftraggeber: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg Zielgruppe: Mediennutzertypen, Berufsorientierte, Moderne Kulturorientierte und Kulturorientierte Traditionelle Budget: k.A. Sponsoren: Agentur: Jung von Matt

Musik, die jeden bewegt Wie klingt die erste Trompete des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg auf einem Bild? Der Hamburger Fotograf Uwe Düttmann hat für die Imagekampagne des Hauses kleine onomatopoetische Kunstwerke geschaffen, die mit Hilfe der aufwändigen Stroboskop-Technik entstanden. Die Plakate wurden in dem Zeitraum von September bis November 2009 sowie Mai 2010 auf beleuchteten Premium-CLPs platziert. Pro Flight wurden 100 Plakate geschaltet. Begleitet wurde die Plakatierung von einer AZ-Serie in dem Magazin Concerti, dessen gelungene Motive hellhörig machen.

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Auftraggeber: Ruhr Kunst Museen Zielgruppe: Kunstkenner, Kunstinteressierte und die, die es werden wollen Budget: k.A. Sponsoren: Deutsche Bank, accenture Agentur: k.A.

Auftraggeber:Hamburg Ballett John Neumeier Zielgruppe: junge Tanzbegeisterte, NichtBalletgänger Budget: 400.000 Sponsoren: SIDE Hotel / [m]eatery/ Charlotte Uhse Stiftung/ Druckerei Klingenberg & Rompel Agentur: Scholz & Friend Hamburg

RuhrKunstMuseen

Neuer Text

Zwischen Cézanne und Turrell liegen 100 Jahre, aber nur 17,2 Kilometer: Das gibt es nur im Ruhrgebiet. Die 20 Kunstmuseen der Metropole Ruhr haben sich zusammengeschlossen und bilden weltweit die dichteste Landschaft von Museen moderner Kunst. Den Besucher erwarten Werke von der Antike über die klassische Moderne bis zur Gegenwart, nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Plakaten und Postkarten ab.

Bewegungen,die bewegen Eifersucht, Leidenschaft, Einsamkeit, Mut – diese Gefühle drücken die Tänzerinnen und Tänzer des Hamburg Ballett für die Kampagne aus und dringen tief in das Unterbewusstsein der Betrachter ein. Durch Spiegelungen und die Einarbeitung aufwändiger Details wird die Emotion als kaleidoskopartiges Arrangement inszeniert: Im Motiv "Leidenschaft" scheinen sich die Tänzer graziös durch lodernde Flammen zu bewegen.Ab dem 13. September sind die Bilder auf Plakaten und Anzeigen in den Ballungsräumen Berlin, Frankfurt, Hamburg und Hannover zu sehen. In den vier Motiven verschmelzen Alltag und Ballett zu "getanzten Emotionen".

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cauSales. personalien Barbara den Brok wird neue Leiterin der Abteilung Kulturförderung Barbara den Brok übernimmt am 15. Oktober 2010 die Leitung der Abteilung Kulturförderung deutsch im Amt für Kultur des Kantons Bern. Vor ihrem Wechsel hat sie seit 2003 das Museum.BL in Liestal geleitet. In dieser Funktion war sie auch ständiges Mitglied der dortigen Kulturkonferenz. Von 2006 bis 2008 war sie Vorsitzende der Kulturkonferenz und hatte gleichzeitig die Leitung des Amts für Kultur inne. Die Abteilung Kulturförderung deutsch unterstützt professionell tätige Kulturschaffende und Kulturvermittelnde sowie kulturelle Institutionen in Koordination mit anderen Förderstellen.

Reinhard Stuth ist Hamburgs neuer Kultursenator Der 53-jährige Jurist Reinhard Stuth (CDU) hat am 25. August die Nachfolge von Karin von Welck (parteilos) angetreten. Stuth, der in der Hansestadt geboren ist und persönlicher Referent des Bundespräsidenten Richard von Weizäckers war, hatte Hamburg von 2001 bis 2008 als Staatsrat im Bund und in Europa vertreten und war anschließend als Staatsrat in die Kulturbehörde der Stadt gewechselt. Stuth übernimmt an einem kritischen Punkt: das Dauerproblem Elbphilharmonie und eine gescheiterte Museumsreform sind nur zwei ungelöste Sachfragen, die der neue Senator für Kultur, Sport und Medien lösen muss. © Marcelo Hernandez

Karoline Münz ist neue Stv. EBD-Generalsekretärin Karoline Münz vervollständigt seit 1. September als Stv. Generalsekretärin das Team des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland. Neben der Vertretung in der Geschäftsführung wird ihr Schwerpunkt in der Öffentlichkeitsarbeit liegen. Die 28-jährige gebürtige Bonnerin studierte Kulturwissenschaften in Weimar und Lyon. Am College of Europe in Warschau erlangte sie den MA in European Interdisciplinary Studies. Nach Hospitationen u.a. beim Auswärtigen Amt, der Deutschen Welle und bei Euronews arbeitete sie in den letzten Jahren in der Berliner Kommunikationsberatung Johanssen + Kretschmer, zuletzt als Projektleiterin.

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Martin Schumacher ist neuer Kulturdezernent der Stadt Bonn Martin Schumacher, Kulturdezernent in Oldenburg, ist am 8. September zum neuen Bonner Dezernenten für Kultur, Sport und Wissenschaft gewählt worden. Wann er die Nachfolge von Ludwig Krapf antritt, ist noch ungewiss. Seine berufliche Karriere begann er als Rechtsanwalt, wechselte dann zum Goethe-Institut, für das er unter anderem in Indonesien, Uruguay und Italien tätig war. Schumacher war Generalsekretär von Inter Nationes, bis 2004 Regionalbeauftragter des Goethe-Instituts in Madrid. Juli 2004 wurde er zum Dezernenten für Kultur, Schule und Sport in Oldenburg berufen.

Neuer Head of Marketing Communications für Sony Anfang Oktober übernimmt Christian Andersen den Posten des Head of Marketing Communications. In dieser Funktion verantwortet der 42-Jährige die Marken-, Produkt- und Handelskommunikation sowie die PR für alle Endkundenprodukte des japanischen Elektronikriesens in Deutschland. Andersen kommt vom Schwesterunternehmen Sony Ericsson Mobile Communications. Dort war er seit 2004 in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Head of Marcom für die Länder Schweiz, Österreich, Holland und Deutschland.

Neuer Generalmusikdirektor am Staatstheater Nürnberg Der vormals als Generalmusikdirektor am Theater Aachen verpflichtete Marcus Bosch hat zum September 2011 die Nachfolge von Chefdirigent Christof Prick am Staatstheater Nürnberg übernommen. Während der ersten Spielzeit in Nürnberg (2011/12) wird Bosch neben dem neuen Amt seine noch bestehenden Verpflichtungen in Aachen erfüllen. In Nürnberg wird er als Generalmusikdirektor tätig sein.

Petra Paschinger übernimmt Künstlerische Leitung der Messe und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder) Die 33-Jährige wechselte zum 15. August 2010 vom Mainfranken Theater Würzburg zur Messe und Veranstaltungs GmbH nach Frankfurt (Oder) und übernimmt dort die Position der künstlerischen Leiterung und kümmert sich um den Betrieb des Kleist Forums. Das Kleist Forum veranstaltet beinah täglich Theatervorstellungen und Konzerte. Es öffnete 2001 als Veranstaltungshaus, in dem jährlich auch die Theaterfestivals "Kleist-Festtage" und "Unithea" sowie das Weltmusikfestival "transVOCALE" stattfinden.

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Klaus Siegers neuer Weberbank-Chef Klaus Siegers (50) hat zum 1. September bei der Weberbank Actiengesellschaft, Berlin, den Vorstandsvorsitz übernommen. Dies teilte das Institut mit. Siegers ist seit fünf Jahren bei der Weberbank tätig, davon seit drei Jahren als Vorstandsmitglied für die Bereiche Privatkundengeschäft, Vermögensverwaltung und institutionelle Kunden zuständig.Siegers folgt auf Ernst Dienst, der sich künftig auf sein Vorstandsamt bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam konzentriert. Diese hatte die Weberbank 2009 von der WestLB übernommen.

Leitung “Tanz” bei Pro Helvetia wird neu besetzt Felizitas Ammann übernimmt am 1. Oktober 2010 die Leitung des Fachbereichs Tanz bei Pro Helvetia. Der Leitende Ausschuss des Stiftungsrates hat die 36-jährige zur Nachfolgerin von Andrew Holland gewählt. Felizitas Ammann hat in Basel, Bern und Berlin Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte studiert. Seit drei Jahren wirkt sie als Kommunikationsverantwortliche und Projektleiterin bei Reso. Einen Namen gemacht hat sich die 36-jährige als Tanzkritikerin für verschiedene Medien sowie als Mitglied der Jury des Schweizer Tanz- und Choreographiepreises und des künstlerischen Beirats der Kaserne Basel.

Neuer Marketingchef für Audi Der Ingolstädter Autobauer Audi bekommt ab 1. Oktober mit Hans-Peter Kleebinder (45) einen neuen Leiter Marketing Deutschland. Der Dozent an der Hochschule St. Gallen und den Bayerischen Akademie für Marketing und Werbung war seit 2004 Leiter Marketing in Deutschland für die BMW-Tochtergesellschaft Mini. Seit 2008 ist er Vertriebsleiter Mini in Deutschland. Kleebinder, der an Michael-Julius Renz , Leiter Vertrieb Deutschland bei Audi, berichten wird, folgt auf Hans-Joachim Radde , der zur Audi-Tochter Quattro wechselt.

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Neuer Marketingleiter für die inmediaONE] GmbH Die Marketingabteilung der inmediaONE] GmbH in Güthersloh hat mit Michael Kehm eine neue Leitung. Der 37-Jährige wird in der neu geschaffenen Position des Unternehmens der zum Bertelsmann-Konzern gehörenden arvato AG das Marketing für alle Tochterunternehmen der inmediaONE], die gesamte Markenführung und Kommunikation, sowie das Markt- und Produktmanagement und die Bereiche PR und Event für die Marke Brockhaus verantworten. © inmediaONE]

Jochen Sengpiehl ist Marketingchef bei Ströer Der 41-Jährige hat am 1. Juli die Geschäftsführung Marketing und Vertrieb bei Ströer Media Deutschland übernommen. Gleichzeitig ist er Sprecher der Geschäftsührung für den Bereich Sales & Services. Für VW hatte er einige aufmerksamkeitsstarke Kampagnen realisiert, darunter Anfang 2007 den für 25 Millionen produzierten VW Golf. Damals ließ er 90 000 Plakate belegen – ein Drittel davon bei Ströer. Seinerzeit war dies die bislang größte Außenwerbe-Kampagne in Deutschland.

Neuer Marketingverantwortlicher bei Haribo Rüdiger Nicolas Koppelmann übernimmt ab sofort den Posten des Marketingleiters in dem Familienunternehmen Haribo. Zuvor arbeitete der 39-jährige zwölf Jahre lang bei Procter & Gamble. Er war Produktmanager in der deutschen P&GZentrale in Schwalbach bei Frankurt und in Genf, ehe P&G ihn als Marketingchef nach Pakistan schickte. Zuletzt verantwortete er das Marketing für den Konzernbereich Fabric & Home Care in China. © Haribo

Tugan Sokhiev wird neuer neuer DSO-Chefdirigent Der 33-jährige Tugan Sokhiev wird neuer Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO). Wegen bestehender Verpflichtungen tritt Sokhiev sein Amt erst im Herbst 2012 an. Er wird jedoch ab sofort in alle künstlerischen Fragen einbezogen. Sokhiev löst den bisherigen Chefdirigenten Ingo Metzmacher ab. Dieser hatte seinen Vertrag aus Protest gegen fehlende Finanzmittel nicht über 2010 hinaus verlängert.Seit 2008 ist Sokhiev Chefdirigent im südfranzösischen Toulouse, regelmäßig dirigiert er die Wiener Philharmoniker und das Londoner Philharmonia Orchestra. © Mat Hennek

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KulturInvest-Kongress 2010 Tickets f r den Branchentreff am 28. und 29. Oktober noch verf gbar! Die globalen ökonomischen und sozialen Entwicklungen stellen große Herausforderungen an Kulturpolitiker, Kulturanbieter und deren Kooperationspartner dar. Die Etablierung betriebswirtschaftlicher Management- und Marketingprozesse bei öffentlichen und privatwirtschaftlichen Kulturanbietern, die Übernahme kultureller Verantwortung durch Wirtschaftsunternehmen sowie kulturpolitisches Umdenken erzeugen positive Synergien. 66 Referenten werden sich insbesondere mit der Zukunft des Kulturbetriebes und seiner Wirtschaftlichkeit, der Vermarktung von Kulturformaten, aber auch interessanten Beteiligungs- und Investment-Beispielen zwischen Wirtschaftunternehmen und Kulturanbietern auseinandersetzen. In 14 Spezialforen werden auch in diesem Jahr nutzenorientierte Kulturinvestments und das erfolgreiche Zusammenwirken von Kultur, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Medien diskutiert. Kongressthemen: Aktuelle Studien, Corporate Social 44

Responsibility, Die Zukunft des Kulturbetriebes, Finanzierungsmodelle & Beteiligungsmöglichkeiten, Kultur im Citymarketing, Kulturkommunikation, Kulturmanagement in Wirtschaftsunternehmen, Kultursponsoring, Markenbildung & Markenführung, Markenkommunikation, Online- & Social Media Marketing, Return on KulturInvest, Standortfaktor Kultur, Steuern, Verträge & Büroorganisation, Trend- & Marktforschung . Keynote: Siegmund Ehrmann,MdB & kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag Das Kongressprogramm und Anmeldeformular können Sie sich hier als PDF downloaden www.kulturmarken.de Weitere Informationen finden Sie hier www.kulturinvest.de


Jetzt Karten sichern! Preisverleihung in den Kategorien Kulturmarke, Trendmarke und Stadtmarke sowie Kulturmanager und Kulturinvestor des Jahres 2010

kulturmarken gala 2010 TIPI am Bundeskanzleramt, Berlin

28. Oktober 2010 www.kulturmarken.de

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung des ZEIT Verlages:

Förderer:

causales

Der Branchentreff für Kulturmanagement,-marketing, und -investment

kulturinvest kongress 2010 Gebäude des Tagesspiegel, Berlin

28./29.Oktober 2010 Anmeldung: www.kulturinvest.de

Veranstalter:

causales

Präsentiert von:

Förderer:

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cauSales 03/2010 21. Österreichischer Museumstag Datum: 07. - 09. 10. 2010 Ort: Klagenfurt und Spital an der Drau www.landesmuseum-ktn.at 17. Österreichischer Fundraising Kongress "People give to people" Datum: 11. -12. 10. 2010 Ort: Wien www.fundraisingkongress.at Seminar Leadership im Kulturbetrieb Datum: 15. - 17. 10. 2010 Ort: Nordkolleg Rendsburg www.nordkolleg.de 2. KulturInvest-Kongress Datum: 28. - 29. 10. 2010 Ort: Berlin www.kulturinvest.de Symposium “museum 2010 - museum und management” Datum: 29. 10. 2010 Ort: Berlin www.syncwork.de Messe artthuer Datum: 5. - 7. 11. 2010 Ort: Erfurt www.kuenstler-thueringen.de Tagung Fundraising - Förderer für die Kultur Datum: 8. 11. 2010 Ort: München www.fundraisingverband.de Seminar Besucherforschung und Evaluation Datum: 12. - 14. 11. 2010 Ort: Rendsburg www.nordkolleg.de Bremer Freizeitkongress Datum: 12. -13. 11. 2010 Ort: Bremen www.freizeitkongress.de

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MUTEC 2010 - Internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik Datum: 18. – 20. 11. 2010 Ort: Leipzig www.mutec.de 3. Kölner Kulturpolitisches Symposium Datum: 19. – 20. 11. 2010 Ort: Köln www.koelnerkulturrat.de Workshop inven event - Grundlagen zu Eventkommunikation Datum: 19. – 20. 11. 2010 Ort: Wien www.kulturkonzepte.at Symposium Kunst fördert Wirtschaft Datum: 21. – 22. 11. 2010 Ort: Dortmund www.tu-dortmund.de Social Media Kongress Datum: 24. - 25. 11. 2010 Ort: Düsseldorf www.managementforum.com


Tagung am 25. und 26. November 2010 in Weimar

Jetzt Anmelden! "Personalmanagement in der Kultur Zeit für Aufklärung": Die brennenden Themen des modernen Kulturmanagement auf den Punkt bringen, auf das Wesentliche fokussieren, konkrete Lösungswege und Handlungsanleitungen für die berufliche Praxis geben, neue Perspektiven für einen Kulturbetrieb mit Zukunft schaffen und den Dialog und Austausch befördern - das sind die Ziele eines neuen Dialogund Weiterbildungsforums von Kulturmanagement Network. Im Fokus der Auftaktveranstaltung am 25. und 26. November 2010 in Weimar steht einer der wichtigsten und doch am wenigsten beachteten Bereiche und Aufgabengebiete von Führung und Management im Kulturbetrieb: das Personalmanagement. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren mehr über die aktuellsten Entwicklungen der Qualifikationsanforderungen im Arbeitsmarkt für Fach- und Führungskräfte in der Kultur. Ausgewiesene Experten zeigen neue Ansätze und Lösungswege aus den Bereichen Personalmarketing und Personalentwicklung auf, informieren über effektive Wege der Mitarbeitergewinnung und -förderung und präsentieren zeitgemäße Führungskonzepte und Wege des Leadership Development. Internationale Experten stellen ihre jahrelangen Erfahrungen und Best-Practise-Modelle im Human Resources Development vor. In Dialogforen können die gewonnenen Erkenntnisse vertieft und ausgetauscht sowie berufliche Beziehungsnetzwerke aufgebaut und gepflegt werden. Eingeladen hierzu sind Personalverantwortliche aus Kulturbetrieben und Kommunen, aus öffentlichen Kultureinrichtungen und Kulturunternehmen, Führungskräfte aus Kulturorganisationen, Verbänden und Interessenvertretungen sowie Lehrkräfte und Studierende im Kulturmanagement mit dem Fokus Personalmanagement. Die Tagung findet in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. und dem Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover und mit freundlicher Unterstützung der ressential ICG statt. Veranstaltungsort ist Weimar. WEITERE INFORMATIONEN & ANMELDUNG www.km-konkret.de

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Impressum

Causales – Gesellschaft für Kulturmarketing & Kultursponsoring mbH Bötzowstraße 25 10407 Berlin Fon: +49 (0)30-53 214-391 Fax: +49 (0)30-53 215-337 E-Mail: info@causales.de Herausgeber: Agentur Causales, Gesellschaft für Kulturmarketing & Kultursponsoring mbH V.i.S.d.P.: Hans-Conrad Walter und Eva Nieuweboer Redaktion und Objektleitung: Kristin Just E-Mail: just@causales.de Erscheint vierteljährlich im April, Juni, September und Dezember Mediadaten und Anzeigenpreise unter: www.kulturmarken.de

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Das Branchenportal für Kulturmarketing und Kultursponsoring

Der Internationale Kongress für Kulturmanagement, -marketing und -investment findet am 28. und 29. Oktober 2010 in Berlin statt und wird von der ESB Europäische SponsoringBörse und der Agentur Causales veranstaltet. 66 Referenten präsentieren Ihre Innovationen in 14 Spezialforen. www.kulturmarken.de/index.ph p/kulturinvest-kongress

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Der KulturInvest-Kongress ist die Informationsquelle für Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien und präsentiert die attraktivsten Kulturmarken mit ihren Sponsoringangeboten sowie erfolgreiche Sponsoringbeispiele aus der Wirtschaft. www.kulturmarken.de


Die Agentur Causales Hans-Conrad Walter Dipl. Kommunikationswirt (dda), Geschäftsführender Gesellschafter, Dozent für Marketing und Sponsoring walter@causales.de Eva Nieuweboer M.A. Kulturmanagement und Kulturtourismus Geschäftsführende Gesellschafterin, nieuweboer@causales.de Anne Tischer Bachelor of Arts, Kulturwissenschaften, Redaktion Jahrbuch Kulturmarken, Dozentin für Marketing und Sponsoring, Kommunikationsmanagement tischer@causales.de Kristin Just Bachelor of Arts, Germanistik und Geschichte Büroleitung, Redaktion cauSales, Kommunikationsmanagement, just@causales.de

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Das Jahrbuch präsentiert die attraktivsten Sponsoringangebote der Kultur und die erfolgreichsten Sponsoringengagements der Wirtschaft im deutschsprachigen Raum. Unternehmen kommunizieren ihr gesellschaftliches Engagement, Kulturmarken präsentieren ihre Sponsoringangebote und werden von potenziellen Sponsoren schnell gefunden.

Auszeichnung der Preisträger in den Kategorien Kulturmarke, Trendmarke und Stadtmarke sowie Kulturmanager und Kulturinvestor des Jahres 2010. Die Gala der Kulturmarken- Awards findet am 28.Oktober 2010 im TIPI am Kanzleramt statt und ist der Branchentreff für Kulturmarketing und Kultursponsoring.

www.kulturmarken.de/index.ph p/jahrbuch-kulturmarken

www.kulturmarken.de/index.ph p/kulturmarken-gala

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cauSales 03/2010

cauSales. © Causales – Gesellschaft für Kulturmarketing & Kultursponsoring mbH, 2010 Die Wortmarken Causales®, Kulturmarke® und Kulturmarken® sind eingetragene Marken im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes und stehen unter Markenschutz.

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