Natur in Berlin, Ausgabe 4/2015

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Landesverband Berlin

Natur in Berlin

Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2015

Winterwonderland / Foto: Sandra Bartocha


Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU, Was macht man mit einem Wespenbussard, der keine Wespen frisst? Wie gelangt eine auf dem Balkon brütende Stockente mit ihren Jungen später wieder ans Wasser? Für einfachere und auch für komplizierte Herausforderungen im Umgang mit Wildvögeln sind Fingerspitzengefühl und reichlich Erfahrung gefragt. Kenntnisse, die unsere Experten und ehrenamtlichen Helfer täglich unter Beweis stellen. Doch ihre Arbeit bleibt oft im Verborgenen, denn die NABU - Wildvogelstation ist zum Schutz der Vögel von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschirmt. Mit diesem Schwerpunktheft möchten wir Ihnen die Arbeit der Station ein wenig näher bringen und Transparenz schaffen. Bedanken möchten wir uns auch bei den großzügigen Spendern, Paten und Förderern, die dieses Projekt unterstützen. Auf einer anderen Ebene gilt dies auch für „Photographers for Nature“. Mit dem Kauf einer Postkarte von dem Verlag art&nature unterstützen Sie den NABU Berlin und erhalten zugleich einen perfekten Naturmoment auf Papier. Zarte Blüten, bunte Blätter, impressionistisch anmutende Bilder mit bezaubernden Stimmungen gibt es ab Seite 12 oder in unserer Storchenschmiede in Linum. Für mich ist dies das letzte Editorial, an dem ich mitwirke. Zum 1. Oktober übernehme ich die Leitung des Amtes für Umwelt und Naturschutz in Spandau. Dies bedeutet für mich auch, Abschied von einem großartigen Team zu nehmen: von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NABU Berlin, die eine schlagkräftige Mannschaft bilden und auf deren Unterstützung ich mich immer habe verlassen können. In der Zeit bis zu meinem Abschied wurde eine Nachfolgerin gefunden, der ich ein geordnetes Haus hinterlassen möchte. Ich bleibe dem NABU Berlin ehrenamtlich verbunden. Auch beruflich wird es weiterhin Verbindungen geben. Mein Dank gilt allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern: Vielen Dank, dass ich Chefin des NABU BerlinTeams sein durfte. Mit allen guten Wünschen, Ihre

Schwerpunkt NABU - Wildvogelstation

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Aktuelles

Umweltpreise fürs Ehrenamt Neue Kranichausstellung

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Schwerpunkt

Hilfe für verletzte Wildvögel Pfleglingsgeschichten „Ich spende für Wildvögel...“

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Spektrum Natur auf Papier Nashornkäfer statt Nashörner Biber regulieren den Wasserstand Wechsel in der Geschäftsführung

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Veranstaltungen

Pflegeeinsätze Exkursionen Stunde der Wintervögel

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Anja Sorges ehem. Geschäftsführerin des NABU Berlin

Impressum NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, 2. Vorsitzende: Melanie von Orlow, stellvertr. Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Ulrike Kielhorn; www. nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion und Layout Carmen Baden (cb) Redaktionelle Beiträge Anja Sorges (as), Carmen Baden (cb), Konstanze Weber (kw), André Hallau (ah), Rainer Altenkamp (ra), Friederike Riedel Gastbeiträge Dr. Hans-Jürgen Stork, Dr. Camillo Kitzmann, Bernd und Angele Schonert, Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin.­de Mediadaten 2015 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich Nächster Redaktionsschluss 10.12.2015 Nächster Veranstaltungszeitraum März - Mai 2016 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: Winterwonderland:Sandra Bartocha/art&nature, S.2: Rotkehlchen:Alice Samuels/Felix Bork, (auch S.3 oben), Stockente: Jens Scharon, Wespenbussard: André Hallau, NABU-Aktive/Jens Scharon,S.3: Schauwand(oben): Alice Samuels/Felix Bork (auch Illustration), Insektenwand:Karla Paliege, Kraniche: Dieter Damschen, S.4: Stockenten:Jens Scharon, S.5: Uhu Freilassung:NABU, Seeadler:André Hallau, S.6+7+8: alle Greifvögel:NABU/André Hallau, S.9: alle Fotos:Carmen Baden, S.10: Drei Schachbrettblumen:Radomir Jakubowski/ art&nature, S.11: Schneeglöckchen:Sandra Bartocha/art&nature, Schwalbenschwanz:Magdalena Wasiczek/art&nature, Die Bäume:Theo Bosboom/art&nature, Erster Schnee:Sandra Bartocha/art&nature, Antje Fleischhauer:Sandra Bartocha, S.12: Heidebirken:Sandra Bartocha/art&nature, Herbstkomposition:Theo Bosboom/art&nature, Heidelandschaft:Radomir Jakubowski/art&nature, S.13:Mädchen/Friederike Riedel, Nashornkäfer: George Chernilevsky/gemeinfrei, Wolfgang Steffenhagen:NABU,S.14: Biberdamm:Dr. Hans-Jürgen Stork, Biber:NABU/Klemes Karkow, S.15: Biberdamm:Dr. Hans-Jürgen Stork, Biber in Fotofalle:Reeder, S.15: Heino Mosel:Dr. Uwe Jekosch, S.16:Anja Sorges: Jens Scharon, S.19: Apfelernte/ Jens Scharon Hinweise der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, in unseren Artikeln verwenden wir das generische Maskulinum. Damit sprechen wir sowohl Frauen als auch Männer an. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Genehmigung. Bankverbindung Spendenkonto: NABU Berlin, Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nr. 329 32 00, BLZ 100 205 00 oder IBAN: DE 76 1002 05000 003 2932 00 BIC: BFSWDE33 BER

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Aktuelles | 3

Ehrungen für das Ehrenamt

Web-to-print

Preisträger Fachgruppe Naturgarten und Bezirksgruppe Mitte

Online-Einführung für NABU-Gruppen

Gleich zwei NABUGruppen sind mit dem Umweltpreis in ihrem Bezirk ausgezeichnet worden. Die Fachgruppe Naturgarten überzeugte mit ihrem anschaulichen Projektgarten. Die Bezirksgruppe Mitte erhielt den 2. Preis für eine Nistkastenschauwand. Herzlichen Glückwunsch!

Gelungene Gestaltung zum gehobenen Wohnen. Die Nistkastenschauwand finden Sie am Eingang zur Düne Wedding (o.). Geräumige Zimmer, Kost und Logis frei im Insektenhotel des Projektgartens der FG Naturgarten (u).

Die Fachgruppe Naturgarten ist für ihren 500 Quadratmeter großen Projektgarten mit dem Umweltpreis 2015 des Bezirks Pankow ausgezeichnet worden. Für die Auszeichnung sprach nicht nur die naturnahe Bewirtschaftung. Dem Bezirk war die Strahlkraft auf das öffentliche Interesse zum Erhalt der Kleingärten als ökologisches und soziales Instrument der Kommunalpolitik wichtig. Das Besondere an dem NABUNaturgarten ist, dass er im Einvernehmen mit dem Vorstand der Kleingartenanlage „Am Anger“ und dem Verband der Gartenfreunde Berlin-Pankow als öffentlich zugänglicher Lehr- und Schaugarten betrieben wird. „Sie zeigen aber auch, dass sich etwas ändern muss in unseren Kleingärten, wenn wir die Chance haben wollen, sie zu erhalten“, betonte Mathias Kraatz, Jurymitglied des Umweltpreises der Bezirksverordnetenversammlung Pankow. Überwiegend werden heimische, insektenfreundliche und alte Sorten von Nutz- und Zierpflanzen angebaut. Im Zusammenspiel mit dem Verzicht auf jegliche künstliche Pflanzenschutzmittel oder chemische Dünger besitzt der Garten eine große Attraktivität für In-

sekten, Vögel, Amphibien, Igel und Co. „Wir sind stolz darauf, dass wir dieses Projekt so erfolgreich betreiben können“, sagt Karla Paliege, Leiterin der NABU-Naturgartengruppe. „In unserem Garten wird der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen beispielgebend praktiziert.“ Die Bezirksgruppe Mitte gewann den 2. Platz beim Umweltpreis 2015 des Bezirks Mitte mit ihrem Projekt: „Schöner Wohnen für Vögel“. Gemeinsam mit der Jury übergab Bezirksstadträtin Sabine Smentek den Preis für eine Nistkastenschauwand (o.). Die zusammengesetzte Schauwand informiert anschaulich und originell über den Bau von Ersatzniststätten. Die Schauwand steht im inneren Hof des SUZ (Schulund Umweltzentrums) direkt beim Gebäude, angrenzend an die „Düne Wedding“. Herzlichen Glückwunsch! (as, cb)

Viele NABU-Gruppen schätzen die einfache und intuitive Bedienbarkeit des Web-to-print-Angebots. Nichts desto trotz gibt es einige Funktionen und Kniffe, die sich für den Nutzer vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließen. Der NABU Bundesverband bietet ab September monatlich einstündige Online-Einführungen in das Web-to-printPortal an. Die nächsten Termine sind: Dienstag, 24.11.15, 19:30 - 20:30 Uhr Montag, 14.12.15, 20:00 - 21:00 Uhr Die Teilnehmer brauchen dafür nur einen Computer mit ausreichend schnellem Internetzugang und einen Webbrowser. Die Anzahl der Teilnehmer an jeder Schulung ist auf acht begrenzt. Wer an der Online-Schulung teilnehmen möchte, schickt bitte eine kurze Mail an webtoprint@NABU.de mit seinem Namen und dem gewünschten Datum. Die Zugangsdaten werden dann per E-Mail zugeschickt.

Neue Ausstellung in der Storchenschmiede Linum Rechtzeitig zur diesjährigen Kranichsaison widmet die Storchenschmiede Linum dem Kranich eine neue Ausstellung. Die großartigen Fotos stammen überwiegend vom Kranichkenner und Naturfotografen Dieter Damschen. Die zumeist ungewohnten Einblicke in das Leben des Kranichs faszinieren, die fundierten Texte informieren über den Kranich an seinem größten Rastplatz Europas.

Kranichsaison in Linum vom 19.09.15 - 08.11.15

Das Naturdenkmal „Düne Wedding“ befindet sich auf dem Gelände des Schul-Umwelt-Zentrums in der Scharnweberstraße 158/159. Die Düne ist nicht öffentlich zugänglich. Aktuelle Termine und Pflegeeinsätze finden Sie im Veranstaltungsprogramm. Den NABU-Projektgarten, Parzelle 357, finden Sie in der Kleingartenanlage „Am Anger“ Uhlandstr. / Ecke Dehmelstraße in 13156 Berlin (Wilhelmsruh).

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Hilfe für verletzte Wildvögel

Gewollt weitgehend abgeschirmt vom Besucherverkehr arbeitet die NABU-Wildvogelstation / von Carmen Baden Im Frühjahr geht es um Stockenten, im Sommer um Mauersegler. In strengen Wintern rufen fürsorgliche Menschen an und melden auf dem Eis festgefrorene Wasservögel. Die NABU-Wildvogelstation ist das ganze Jahr über eine Anlaufstelle für Tier und Mensch. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die Arbeit der Station und einige spezielle Gäste genauer vor. Immer wieder fliegen Vögel gegen Fensterscheiben und Autos oder sie nehmen zu viele Umweltgifte auf. Viele überleben die Begegnung mit einer Stromleitung nicht oder sind wehrlos gegen die

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Carbonfaser-Flügel der Windkraftanlagen. Werden die verunglückten Wildvögel gefunden und in die NABU-Wildvogelstation gebracht, besteht die Chance, ihnen ein neues Leben zu schenken. Seit 1998 gibt es eine Wildvogelstation in Berlin. Sie befindet sich im alten Forsthaus Marzahn mit angrenzendem Grundstück für die Volieren. Es gibt keinen anderen Ort in Berlin, an dem verletzte Wildvögel gepflegt werden und sich auf ihre Auswilderung vorbereiten können. Medizinische Unterstützung erhält die Station durch die enge Kooperation mit der Kleintierklinik der

Freien Universität in Düppel. Dort findet die Diagnose, Prognose und Erstversorgung statt.

Hohe Auswilderungsquote Durch die fachlich richtige Betreuung der aufgenommenen Vögel gelingt es häufig, die Tiere schnell wieder gesund in die Natur zu entlassen. Die hohe Qualität der Einrichtung belegen Stationsleiter André Hallau und sein haupt- und ehrenamtliches Team immer wieder mit einer hohen Auswilderungsquote. Von den im Jahr 2014 insgesamt registrierten 997 Vogelpfleg-


Schwerpunkt | 5

Ein Uhu wird wieder in die Freiheit entlassen (l.)

Die „Berliner Balkonente“ (l.): Gerade im Frühjahr gehört die Stockentenbrutumsetzung zum Tagesgeschäft. In den teilweise hoch frequentierten Parkanlagen fühlen sich Enten oft gestört. Eine Brut in einem großen Balkonkübel bedeutet auch weniger Gefahr aus der Luft. Doch die Küken brauchen das Wasser bereits kurz nach dem Schlüpfen, da das „Lernfenster“ Schwimmen schnell verstreicht. Dann ist es Zeit für die Experten der Wildvogelstation, die Entenfamilie wieder ans Wasser zu bringen.

lingen konnten 86,9 Prozent wieder in die Freiheit entlassen werden. 3,4 Prozent der Vögel mussten medizinisch behandelt oder an andere spezialisierte Einrichtungen übergeben werden. Im Durchschnitt werden 22 Vögel am Tag betreut.

Ungewöhnliche Fälle Zu den seltenen und ungewöhnlichen Gästen zählten in der jüngsten Vergangenheit ein Kolkrabe, eine Zwergohreule aus Italien, ein Uhu, der sich kopfüber im Zaun einer Pferdekoppel verfangen hatte und ein verletzter Wanderfalke, gefunden im Deutschen Bundestag. Seine Finderin wurde auch seine Patin. Eng verbunden mit den praktischen Aufgaben rund um die Pflege und Wiederauswilderung ist auch die Fundraisingarbeit für die Patenschaften (S. 11). Eine schwierige Aufgabe, da die Pfleglinge Wildtiere sind und sich eine Patenschaft auf die Zeit bis zu ihrer Genesung, Wiederauswilderung oder ihrem Tod begrenzt. Dennoch gibt es Paten und Spender, Unterstützer und Förderer – allen liegt die Genesung von Wildvögeln am Herzen. Jeder, der sich entschlossen hat, eine Patenschaft zu übernehmen, leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der NABUWildvogelstation und ermöglicht weitere Wildvogelaufnahmen.

Rettung der Wildvogelstation Die Mitarbeiter der Wildvogelstation sind es gewohnt, für ihre verletzten Pfleglinge zu kämpfen. Doch während die Tierpfleger sich in der Regel um das Wohl der Volierenbewohner kümmern, musste im Jahr 2012 dem Stationsbetrieb selbst unter die Arme gegriffen werden. Kurz vor einer drohenden Schließung stellte Möbel Höffner spontan 50.000 Euro zur Verfügung und sicherte damit den Fortbestand bis Ende 2012. Im Jahr 2013 hatte es Alexander J. Herrmann, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU, gemeinsam mit einer ganzen Reihe von Mitstreitern geschafft, eine Förderung in Höhe von 45.000 Euro aus Senatsmitteln für die Wildvogelstation durchzusetzen. Durch sein Engagement erhielt die Station im Doppelhaushalt 2014/15 erneut jeweils 85.000 Euro. Die Berliner Politik hat sich damit konstruktiv für den langfristigen Erhalt der Station eingesetzt. Wir hoffen, dass diese Förderung auch zukünftig weitergeführt wird, damit die Retter der Wildvögel und ihre Pfleglinge nicht mehr selbst gefährdet sind.

Jungvögel überwiegen Die Mitarbeiter übernehmen aber auch prophylaktische und aufklärende Arbeiten damit unnötige Pflegefälle vermieden werden können. Oftmals werden Jungvögel, die hilflos wirken aber von den Altvögeln noch versorgt werden, im guten Glauben aufgesammelt und in der Station abgegeben. Verunsicherte Anrufer erhalten daher vorab eine kompetente Beratung. Dennoch war der Jungvogelanteil unweiter auf Seite 9

„Exitus plumbo“ - Der Bleitod Bleivergiftung durch Geschoßreste ist die mit Abstand häufigste Todesursache bei Seeadlern in Deutschland. Die Vergiftungsfälle werden durch Reste bleihaltiger Munition verursacht, die beim Fressen von Aas aufgenommen werden. Dabei handelt es sich fast immer um die von Jägern in der Natur hinterlassenen Innereien oder um angeschossene Tiere, die nach der Jagd nicht gefunden wurden. Gäste mit Flügelspannen über zwei Metern

Mitte Juni wurde in Brandenburg ein Seeadler mit einer Flügelfraktur gefunden, deren Ursache ungeklärt blieb. Nach einer Operation in der Kleintierklinik Düppel durfte sich der Seeadler noch eine Weile in der Wildvogelstation ausruhen. Anschließend kam er in die Großvoliere der Naturschutzstation Woblitz.

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n e t h ic h c s e g s g n li g e fl P nauze Berliner Schnabel statt S

ch

Als echter Großstädter hat ein Kolkrabe relativ gelassen auf den Kontakt zum Menschen und seinen eher unfreiwilligen Aufenthalt in einer der großen Außenvoliere reagiert. Der von einem Passanten aufgefundene flugunfähige Kolkrabe hatte nach eingehender Untersuchung keine schweren Frakturen, allerdings schonte er seinen linken Flügel und sein linkes Bein, was auf eine Schädigung der Weichteile oder Nerven schließen ließ. Scheibenanflüge oder Autounfälle sind bei ausgewachsenen Rabenvögeln eigentlich sehr selten. Sie sind die Intelligenzbestien unter den Singvögeln und können auch den Verkehr und dessen Geschwindigkeit sehr gut einschätzen. Es war nicht schwer, den Kolkraben ans Futter zu kriegen. Doch die Stationsmitarbeiter beobachteten, dass er in der ersten Zeit nur langsame Genesungsfortschritte machte. Nach ein paar Wochen schaffte er es, auf der Sitzstange zu bleiben, irgendwann kamen Flugversuche hinzu. Die Auszeit in der Wildvogelstation bekam ihm gut. Die stattliche rabenschwarze Intelligenz flog nach ungefähr zwei Monaten wieder auf zu neuen Abenteuern. (as)

Obwohl der Rotmilan in Berlin ausgestorben ist, befand sich im April eines dieser seltenen Exemplare mit einem Flügelbruch zur Pflege in der NABU-Wildvogelstation. Aufmerksame Passanten fanden den flugunfähigen Vogel in Oranienburg. Der Rotmilan ist ein waschechter Europäer, mehr als die Hälfte seines Weltbestands lebt in Deutschland, davon etwa zwei Drittel im Osten. Doch trotz seines großen Vorkommens gilt der Rotmilan wegen der Intensivlandwirtschaft als gefährdet, vor allem durch die häufige Anwendung von Pestiziden. Selten werden diese Greifvögel Opfer im Straßenverkehr. Öfter gibt es Kollisionen mit Stromleitungen und Windrädern. Nach rund zwei Wochen Beobachtung in der Kleintierklinik war der Flügelbruch soweit verheilt, dass der Rotmilan in die Wildvogelstation gebracht werden konnte. Hier war er vorübergehend in einer Zimmervoliere einquartiert worden, da er seinen Flügel noch schonen musste. Nach einigen Wochen wurde ihm der Verband abgenommen und er konnte in eine der geräumigen Außenvoliere umziehen. Etwa sechs Wochen nach dem Fund wurde der Patient wieder entlassen. (as) Ein männlicher Mäusebussard hat die Osterfeiertage in der NABU-Wildvogelstation verbracht. Ende März fanden Passanten den geschwächten und flugunfähigen Vogel im Reinickendorfer Kienhorstpark und verständigten die Polizei. Die Beamten schnappten sich beherzt den trotz Flugunfähigkeit noch recht wehrhaften Greifvogel und brachten ihn in die Kleintierklinik der FU Berlin. Vor Ort wurde das Tier eingehend untersucht. Schwere Verletzungen konnten ausgeschlossen werden, der mit Polizeigeleit eingetroffene Vogel hatte jedoch ein Anflugtrauma. Sein Ernährungszustand belegte, dass sein Jagderfolg schon längere Zeit mäßig war. Zur Genesung gehört Ruhe, doch seine Frühlingsgefühle machten dem Mäusebussard kurzzeitig einen Strich durch die Rechnung. „Zu Beginn der Brutsaison spielen bei unseren Patienten oftmals die Hormone verrückt“ erklärte Stationsleiter André Hallau. „Die Tiere sind sehr unruhig, fliegen viel umher und verbrennen so einen Großteil der aufgenommenen Energie sofort wieder.“ Der Osterschmaus hat ihm dennoch gefallen. Später wurde der Mausebussard erfolgreich wieder ausgewildert. (kw)

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Schwerpunkt | 7 Fortsetzung von Seite 7

Nebelkrähe, Elster und Eichelhäher gehören zu den Vögeln mit der höchsten Verweildauer. Deshalb wurden im vergangenen Jahr zwei neue Volieren mit einer Grundfläche von je 40 Quadratmetern für diese Vogelgruppe gebaut. Das Bauvorhaben wurde mit finanzieller Unterstützung des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf und zweier Mäzene sowie mit tatkräftiger Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern verwirklicht.

erfordert allerdings viel Erfahrung und Feingefühl, eine Adoption einzufädeln. Daher sind wir auf die erfolgreichen Adoptionsverfahren besonders stolz: 44 verwaiste Stockenten, 70 Mauersegler, vier Turmfalken, zwei Mäusebussarde, ein Rotmilan, eine Nebelkrähe, sechs Mehlschwalben und zwei Rauchschwalben wurden mithilfe von Adoption wieder ausgewildert. Steht eine Kolonie mit zugänglichen Nistplätzen zur Verfügung, ist die sofortige Adoption für die Aufzucht von „Findelkindern“ die beste Lösung. So erfolgreich eine Adoption bei manchen Wildvogelarten sein kann, so betreuungsintensiv sind sie. Um sicher zu gehen, dass die Alttiere die Aufzucht von zusätzlichem Nachwuchs schaffen, werden sie zum einen im Vorfeld genau ausgewählt – nur erfahrene Tiere mit einer gesunden Brut im vergleichbaren Alter wie die potentiellen „Adoptivkinder“ kommen infrage – und außerdem bei der Aufzucht genau beobachtet.

Adoptionsverfahren

Wildvögel - und was ist mit Wildtieren?

Die Aufzucht eines Jungvogels von Menschenhand ist nie so gut wie die Betreuung durch Adoptiveltern. Die NABU-Wildvogelstation ist auf die Adoptionsmethode spezialisiert. Glücklicherweise übernehmen viele Wildvögel ein fremdes Junges, das ungefähr gleich weit entwickelt ist wie die eigenen. Doch jedes Adoptionsverfahren ist mit vielen Unbekannten besetzt. Eine Voraussetzung für den Anschluss ist beispielsweise, dass die Adoptiveltern nicht durch eine ungünstige Wetterund Ernährungslage mit ihrer Erstversorgung im Rückstand sind. Aber nicht bei allen Arten ist der Anschluss an eine neue Familie möglich. Bei Mauerseglern und Stockenten gelingt dies sehr gut. Es

Das Wildtiertelefon ist ebenfalls bei der Wildvogelstation verortet. Der NABU Berlin hat das Wildtiertelefon der Berliner Forsten im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt übernommen und berät zum Umgang mit jagdbaren Säugetieren. Hier sitzen die Experten für alle Fragen rund um die „wilde“ Berliner Tierwelt. Ihr Ziel ist es, bei Problemen zu helfen, über Jungtiere aufzuklären und im Bedarfsfall auch Unterstützungsleistungen zu vermittelt. In der Mehrzahl der Fälle kann das Problem bereits am Telefon gelöst werden. Im Jahr 2014 wurde vor allem zu Fuchs, Waschbär, Steinmarder und Wildschwein Rat gesucht. Aus Gartenkolonien gab es immer wie-

ter den Pfleglingen mit 83,9 Prozent im vergangenen Jahr recht hoch. Gepflegt wurden insgesamt 42 Arten und zwei Fledermäuse. Die häufigste Art war die Stockente, gefolgt von Mauersegler, Ringeltaube, Aaskrähe und Haussperling. Der Anteil der Greifvögel und Eulen lag bei 7,9 Prozent. Gerade bei diesen Vogelarten sind oft besonders schwere Verletzungen durch Anflüge die Ursache für ihren Stationsaufenthalt.

Wer bleibt am längsten in der Station?

der Fragen zur Vergrämung von Steinmarder und Waschbär. Ein weiteres Schwerpunktthema war der Fuchs und die unberechtigte Sorge, dass Krankheiten auf den Menschen übertragen werden können. (030) 54 71 28 91, wildtiere@nabu-berlin.de, Mo-Fr: 9.00 - 17.00 Uhr

Liegt auch Ihnen der Schutz der Berliner Wildvögel am Herzen? Dann ist eine Pflege-Patenschaft genau der richtige Weg für Sie! Sie entscheiden, welchen regelmäßigen Beitrag Sie leisten wollen und retten damit Tierleben! Besuchen Sie das OnlineSpendenportal des NABU Berlin: berlin.nabu.de/spenden-und-mitmachen/pflege-patenschaften/

Oder Sie spenden direkt auf das Konto der NABU - Wildvogelstation: IBAN: DE49 1002 0500 0003 2932 01 BIC: BFSWDE33BER Kennwort: Ich helfe Wildvögeln Jeder Euro zählt! DANKE!

Eisvogel (o. r.), Fieberklee (m.), Prachtnelke (u.)

Ein abgestürzter Schwarzmilan brauchte ein neues Nest. Dafür steigt André Hallau, Leiter der NABU - Wildvogelstation, schon mal in einen Kahn.

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8 | Spektrum

Ein Wespenbussard, der keine Wespen mag

Falsche Prägung und abgebrochene Handschwingen, seine Herkunft gab Rätsel auf / von Konstanze Weber Eigentlich hätte er schon längst im warmen Süden sein sollen. Doch vieles bei diesem Wespenbussard ist rätselhaft geblieben. Gefunden wurde er flugunfähig auf einem Futtersilo im Landkreis Teltow-Fläming. Bei einer ersten Untersuchung wurden abgebrochene oder abgeschnittene Arm- und Handschwingen am linken Flügel festgestellt. Der Fundzeitpunkt Mitte November 2014 ließ vermuten, dass sich das Tier zuvor in Menschenhand befunden haben muss, denn zu dieser Zeit sind Wespenbussarde schon längst in ihren afrikanischen Winterquartieren, da Wespen als Hauptnahrungsquelle zu dieser Jahreszeit in Berlin und Brandenburg nicht mehr verfügbar sind.

Wespenbussard will nur Fastfood Nach seiner Ankunft in der NABU-Wildvogelstation erhärtete sich bei der ersten Fütterung des Bussards der Verdacht, dass es sich um ein von Hand aufgezogenes Tier handeln musste: Weder auf seine Hauptnahrung, die Wespenlarve,

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noch auf angebotene Mäuse und Ratten hatte er Appetit. Allerdings stürzte er sich mit Hochgenuss auf angebotene Eintagsküken, die mit ihrer leuchtend hellen Farbe so gar nicht in das natürliche Beutespektrum eines Wespenbussards passen.

Keine Aufzucht in Menschenhand! „Es ist ganz besonders wichtig, dass man sich bei einem verletzt oder verwaist aufgefundenen Wildtier professionellen Rat holt!“ sagt Stationsleiter André Hallau. „Abgesehen davon, dass besonders häufig junge Wildtiere unnötig der Natur entnommen werden, gehört die Aufzucht dieser Nahrungsspezialisten nur in Expertenhände.“ Der Wespenbussard bildet hier das beste Beispiel: Nicht nur, dass er auf nicht artgerechtes Futter geprägt wurde, auch sind die abgebrochenen Handschwingen vermutlich die Ursache einer unsachgemäßen Haltung. Gefiederschäden rühren häufig von einer Unterbringung in engen Vogelkäfigen oder gar Kaninchenboxen.

Namen langsam verdient Nach langem Anlauf hat sich der Wespenbussard nach mehr als zwei Monaten an seine erste Drohnenbrut herangewagt. Nachdem der Wespenspezialist knapp einen Monat in der Wildvogelstation verweilt hatte, kam er in eine dauerhafte Auffangstation in Recklinghausen, die über eine frostfreie Spezialvoliere verfügt.

Dieser Wespenbussard mochte in der ersten Zeit nur Fastfood wie Eintagsküken. Kurz nach dem Fund (r.): Der Wespenbussard mit stark beschädigten Arm- und Handschwingen. Das Tier muss mehr als ein Jahr in der Auffangstation bleiben, bis seine Schwungfedern vollständig nachgewachsen sind. Erst dann kann es ausgewildert werden.


SPEKTRUM | 9

„Ich spende für Wildvögel...“ Wer eine Patenschaft für ein Wildtier übernimmt, macht dies unter besonderen Voraussetzungen. Schließlich sind die Wildtiere nicht dauerhaft auf Unterstützung angewiesen. Sie werden anders als Zootiere nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlassen. Die Tiere können weder besucht oder gar gestreichelt werden noch in anderer Weise in Beziehung mit ihrem Paten kommen. Doch ganz so anonym ist dieses Verhältnis dann doch nicht. Einmal im Jahr lädt die Wildvogelstation Unterstützer, Förderer, Paten und Freunde zu einem Tag der offenen Tür ein. Die sonst abgeschirmte Stationsarbeit wird an diesem Tag für die exklusiven Gäste ein wenig transparent – so weit, dass die Tiere nicht unnötig gestresst und gestört werden. Gerade für Paten und Spender ist dieser Tag daher besonders, da die Möglichkeit besteht, sich aus der Distanz Einblicke zu verschaffen. Wir haben eine langjährige Patin der Wildvogelstation nach ihrer Motivation gefragt. NiB: Ist es nicht ein wenig merkwürdig, dass Sie ihre Patenkinder gar nicht sehen können? Ich hoffe doch, dass ich sie nicht mehr sehen kann, wenn ich einmal im Jahr zum Tag der offenen Tür hierher komme! Schließlich geht es darum, den Tie-

ren eine Chance auf ein zweites Leben zu schenken. Gerade das ist ja Sinn und Zweck der Wildvogelstation. Meine Patenkinder fliegen gerade nach Süden – oder versorgen ihren Nachwuchs. NiB: Was sollten interessierte Menschen für eine Patenschaft „mitbringen“? Freude an wild lebenden Tieren und Vertrauen in die Arbeit der fachkundigen Mitarbeiter in der Station. Wer sich finanziell hier einbringt, sollte nicht die Vorstellung haben, dass es eine exklusive Vorführung der Tiere gibt. Die Wildvogelstation ist keine Einrichtung, in der den Menschen Tiere präsentiert werden. Vielmehr helfen wir den Tieren, ihr menschenunabhängiges Leben in der Wildnis wieder aufzunehmen. Wer hofft, dass Besuchern ein kranker Seeadler oder eine Eule mit Anflugtrauma gezeigt wird, muss sich klar machen, dass zum Wohl der Tiere die Pflegearbeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen muss.

dere Regeln und ein anderes Selbstverständnis. Viele Tiere, die in der Wildvogelstation untergebracht werden, sind streng geschützte Arten. Daher versteht es sich von selbst, dass eine individuelle Danksagung in Form von Schmusestunden wie bei Haus- oder Nutztieren nicht möglich ist. Vielen Dank für das Gespräch! (cb)

NiB: Was raten Sie Menschen, die gerne einem Tier helfen möchten, dafür aber auch eine „Gegenleistung“ erwarten? Es gibt viele Möglichkeiten sich zu engagieren. Im Bereich Naturschutz und besonders für Wildtiere gelten aber an-

Dr. Kathrin Neuling ist Patin der NABUWildvogelstation seit 2012.

Tag der offenen Tür in der Wildvogelstation Einmal im Jahr lädt der NABU Berlin alle Unterstützer, Förderer, Spender und Paten zu den Wildvögeln ein

Rund 40 Paten und Spender, Förderer und Unterstützer kamen zum Tag der offenen Tür. André Hallau, Leiter der Wildvogelstation, zeigt Besuchern ein junges Sperberweibchen. Die anderen Patienten bleiben zu ihrer eigenen Sicherheit geschützt in den Volieren. Spender und Paten haben dafür Verständnis.

Ende August bekamen geladene Freunde, Förderer, Sponsoren und Pressevertreter einen Einblick in die Pflege und Wiederauswilderung von Wildvögeln. Seit dem letzten Tag der offenen Tür hat die NABU-Wildvogelstation viel erlebt. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, beantwortete nach seinem Vortrag zum Jahresrückblick alle Fragen rund um den Stationsalltag. Mit einem Rundgang über das Gelände zu den Volieren und anschließendem Kaffee und Kuchen endete der Tag der offenen Tür mit Interviews und einem geselligen Austausch. (cb)

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10 | Spektrum

Drei Schachbrettblumen / Foto: Radomir Jakubowski

Natur auf Papier Schreiben & Spenden

Antje Fleischhauer ist Herausgeberin und Geschäftsführerin des Verlages art&nature und arbeitet als freiberufliche Fotografin. Mit ihren Postkarten unterstützt sie künstlerisch arbeitende Fotografen und den Natur- und Umweltschutz. Einen Teil der Verkaufserlöse spendet sie direkt an den NABU Berlin. Das war uns ein Interview wert – auch weil wir mehr über ihre schönen Postkarten wissen wollten. NiB: Warum Postkarten? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen. Ich wollte immer Produkte machen. Etwas, das man anfassen kann, das eine schöne Haptik besitzt und auch eine gewisse Beständigkeit aufweist. Ich habe Kunstgeschichte studiert, mich aber immer auch für das Kunsthandwerk interessiert. Neben der „reinen“ Kunst ist das etwas, das Gebrauchswert schafft und eine bestimmte Funktion besitzt. Kunst im Alltag quasi. Papier ist für mich ein faszinierendes

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Medium. Als ich in den 1990er Jahren selbst zu fotografieren begann, habe ich meine Fotos auf Papier aufgeklebt, um zu sehen, wie sie als Postkarten aussehen würden. Ich schätze, das war der Anfang. NiB: Du hast einen Verlag und ein Netzwerk gegründet. Wie kam es dazu? Der Verlag, so wie er heute besteht, wurde eigentlich aus einer Not heraus geboren. Ich hatte vier Jahre zuvor schon einen anderen Postkartenverlag gegründet, meine Partnerin und ich sind allerdings im Sommer 2014 getrennte Wege gegangen. Aber wie so oft im Leben entstehen aus den unglücklichsten Situationen mitunter die besten Dinge, vorausgesetzt, man lässt sich von solchen Fehlschlägen nicht entmutigen. Ich hatte in diesem Jahr über Facebook einen talentierten rumänischen Fotografen kennengelernt, Dorin Bofan, der sich nach langer Überlegung dazu entschlossen

hat, professioneller Fotograf zu werden, also von seiner Fotografie zu leben. Ich habe diesen Schritt sehr bewundert und überlegt, wie ich ihm helfen könnte, das war noch während meiner Zeit in dem alten Verlag. Als ich im Sommer 2014 plötzlich ohne Verlag dastand, kam mir die Idee zu einem neuen, anderen Verlag, der für alle Beteiligten gleichermaßen Vorteile bietet. Ich weiß, dass insbesondere professionelle Naturfotografen, die herausragende, aber auch zeitlich aufwendige und körperlich anstrengende Fotos produzieren, oft schlecht oder am liebsten gar nicht bezahlt werden – von Agenturen, Zeitschriften und auch Verlagen. Der Fotograf steht immer am Ende einer langen Kette von Beteiligten. Ich habe den Verlag dann mit dem Ziel gegründet, Fotografen konkret zu unterstützen, und zwar nicht einmalig, sondern langfristig mit einem Anteil am Verkauf. Dafür gibt es auch nur einen eingeschränkten Kreis an Naturfotografen, von denen ich Bilder kaufe, sonst


SPEKTRUM | 11 funktioniert es nicht. Im Moment sind es sechs Fotografen. NiB: Was ist ein gutes Motiv? Alles kann ein gutes Motiv sein. Ein gutes Foto erkenne ich, wenn ich es sehe. Da sollten mehrere Dinge zusammen kommen, das ist die große Herausforderung, wenn man so will: ein besonderes Motiv, ein seltener Moment, technische Professionalität, eine gute Bildaufteilung und gewisse Rhythmik, und der Betrachter sollte emotional angesprochen werden. Das kann durch besondere Farben und Formen geschehen, aber auch durch das Gegenteil – Reduktion von Farbe, Form und Ausschnitt. Motivlich imponiert uns oft das Ungewöhnliche, so noch nicht Gesehene. Dies findet sich aber immer seltener in der heutigen globalen Welt, in der kein Flecken der Erde unfotografiert bleibt. Ich bin daher eher für die künstlerische Interpretation des Naheliegenden, auch Regionalen, als für die Dokumentation des Außergewöhnlichen. NiB: Natur ist nicht immer reine Ästhetik. Sie ist auch grausam und berührt Menschen mit Ekel, Angst, Ablehnung. Welche Botschaften hat art&nature? Den Fotografen, mit denen ich zusammenarbeite, geht es glaube ich nicht darum, die beängstigende Seite der Natur zu zeigen. Das meinte ich eher mit Dokumentation. Gerade in den Zeiten des Klimawandels ist es unglaublich wichtig geworden, die Auswirkungen unseres Handelns auf der Erde in ihren erschreckenden Ausmaßen zu zeigen. Darum geht es hier aber nicht. Eher darum, die Schönheit der Natur zu zeigen, auch die Verbundenheit des Menschen mit ihr. All diese Fotografen sind auch deshalb Naturfotografen geworden, weil sie gern Zeit in und mit der Natur verbringen. So heißt die Aussage also eher: Schaut euch an, wie wunderschön unsere Natur ist, verbringt Zeit mit ihr und fangt an, die Natur zu lieben und euch als Teil des Ganzen zu begreifen. Denn, was man liebt, bringt man nicht um, oder? Jedenfalls ist das der Gedanke unseres „Photographers for Nature“ Projektes. NiB: Für die Insider unter den Lesern: Was wird retuschiert, was kommt hinzu oder: Wie echt sind die Fotos? Die meisten Naturfotografen, die auch an internationalen Wettbewerben teilnehmen, nehmen – soweit ich das sehe weiter auf Seite 14

Die Bäume / Foto: Theo Bosboom

Schwalbenschwanz / Foto: Magdalena Wasiczek

Schneeglöckchen / Foto: Sandra Bartocha

Erster Schnee / Foto: Sandra Bartocha

Antje Fleischhauer gründete „Photographers for Nature“

Antje Fleischhauer/ Foto: Sandra Bartocha

Projekt „Photographers for Nature“ Alle vom art&nature Verlag für Naturfotografie veröffentlichen Bilder und die Fotografen sind Teil des Projektes „Photographers for Nature“. Mit diesem Projekt soll auf die Notwendigkeit eines umfassenden Umweltschutzes hingewiesen werden. Im Zeitalter fortschreitender Klimakatastrophen und dem Aussterben seltener Tier- und Pflanzenarten wird zunehmend deutlich, wie sehr die Natur bereits die Folgen unseres Handels zu spüren bekommt. Aber mit der Natur werden auch wir leiden oder tun es bereits heute (s. Syrien, Texas und andere Trockengebiete), denn wir sind direkt und indirekt von der Funktionsfähigkeit unseres komplexen Ökosystems abhängig. Damit wird der Klimaschutz und die Reduktion von CO2 in den nächsten Jahren und Jahrzehnten oberste Priorität in unserem Leben haben müssen, wenn wir auf diesem Planeten weiter existieren wollen. Mithilfe der wunderschönen Naturfotografien des art&nature Verlages soll auf die Schönheit und Einzigartigkeit der uns umgebenden Natur hingewiesen werden, so dass jeder Einzelne für sich einen Weg zu mehr Naturverbundenheit und ressourcenschonendem Handeln findet. Für diesen Zweck wird erstmalig im Jahr 2015 ein Cent je verkaufter Postkarte an den NABU Berlin gehen, zur Förderung von Umweltprojekten, insbesondere zum Thema Aufklärung und Bildung im Klimaschutz. Weitere Projekte folgen unter: www.artandnature.eu

Antje Fleischhauer Natur in Berlin 4/15


12 | Spektrum – keine großen Veränderungen an den Bildern vor, mal abgesehen von Aufhellen und Schärfen, was einfach dazu gehört. Fotografen wie Sandra Bartocha, Theo Bosboom, Dorin Bofan und Radomir Jakubowski ziehen es vor, mithilfe der Kamera gewünschte Effekte zu erzeugen, etwa durch Mehrfachbelichtungen, Kurz- oder Langzeitbelichtungen. Es gibt viele Wettbewerbe, zu denen man sonst gar nicht zugelassen würde. Bei den Gartenfotografien, die ja auch zur „Natur“ im Sinne des Verlages gehören, ist das etwas anderes. Magda Wasiczek etwa bearbeitet ihre Bilder schon, aber auf eine so herausragende und künstlerische Weise, dass für jeden sichtbar wird, dass sie ihr (auch fotografisches) Handwerk beherrscht. Sagen wir es mal so: Niemand hat wohl ein Problem mit ehrlicher künstlerischer Interpretation auf der Basis handwerklichen Könnens, insbesondere, wenn dadurch etwas Neues, Einzigartiges geschaffen wird. Der grundsätzliche Anspruch des Fotografen sollte es aber sein, möglichst viel Bild mit der Kamera und möglichst wenig mit dem Computer zu erzeugen. Das macht für mich einen herausragenden Fotografen aus. NiB: Hast Du eine originelle Idee, wie sich Postkarten nachhaltig über das Versenden hinaus verwenden lassen? Nun ja, unsere Karten sind mit dem Format B6 (ca.13x18) von Anfang an so gestaltet, dass sie auch als Bilder zum Einrahmen verwendet werden können. Viele Karten finde ich viel zu schön zum Wegwerfen und hoffe, dass sie in einem Rahmen – vielleicht mit anderen Bildern zusammen – oder einfach als Dekoration auf dem Schreibtisch, Kühlschrank oder Regal einem „zweiten Leben“ zugeführt werden, auch der Umwelt zuliebe. Ich glaube aber, dass viele unserer Kunden das tun. NiB: Einen Teil des Verkaufserlöses spendest Du an den NABU Berlin. Was hat Dich dazu bewogen?

Heidebirken / Foto: Sandra Bartocha

Diese Idee, einen Cent je verkaufte Karte am Jahresende an den NABU Berlin zu spenden, entstand aus dem Verlagszweck heraus, möglichst viele Menschen (oder auch die Natur) von dem Verlag und seinen Produkten profitieren zu lassen. Ich denke, dass unternehmerisches Denken heute mehr ist als nur Gewinnmaximierung. Es schließt soziale Verantwortung und die Rücksicht auf die Umwelt mit ein. Richard Branson, einer der größten Unternehmer unserer Zeit, hat gesagt: „Ein Geschäft muss kein Nullsummenspiel sein, bei dem manche gewinnen und manche verlieren. Wenn man es richtig anstellt, können alle gewinnen: die Unternehmen, die Gemeinschaft und der wunderschöne Planet, auf dem wir das Privileg haben, leben zu dürfen.“ So sehe ich das auch. Das schließt natürlich mit ein, dass man möglichst ressourcenschonend vorgeht und sich immer wieder selbst hinterfragt, um umweltfreundlichere Wege der Produktion zu finden. NiB: Dein Ziel für die nächsten zwei Jahre?

Herbstkomposition / Foto: Theo Bosboom

Ich würde mir wünschen, dass es art&nature-Karten bald in ganz Deutschland zu kaufen gibt. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Menschen, die unsere Karten in München oder Berlin gekauft haben und sie dann in ihrer Region nicht finden können. In erster Linie beliefern wir aber den regionalen Einzelhandel und der muss erst einmal auf uns aufmerksam werden. Aber wir sind auf einem guten Weg... NiB: Jemand, der Postkarten von art&nature kauft, der ist….. ...ein Naturliebhaber. Soviel ist klar. NiB: In welcher Postkartenlandschaft hältst Du Dich am liebsten auf? Im wirklichen Leben bin ich gern am Meer.

Heidelandschaft / Foto: Radomir Jakubowski

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Vielen Dank für das Gespräch!

(cb)


SPEKTRUM | 13 bis die ersten „Wackelzähne“ auf kleinere Stöcker am Wegesrand zeigten. Doch das war noch nicht das gesuchte Totholz. Weitersuchen! Victor (6 Jahre) fand den ersten größeren abgestorbenen Ast. Ganz begeistert stürmten die Kinder auf ihn zu, denn es waren ganz viele kleine weiße Käfer zu sehen. Es befindet sich wirklich Leben im Totholz! Ein Stück weiter entdeckte Wolfgang einen toten Baumstamm, schnitt die Rinde etwas ab und fand auch dort wieder lebende Tiere. Die Kinder nahmen die Rinde in die Hand und schnupperten daran. Nach kurzer Zeit wussten alle, wie Totholz aussieht, wie es sich anfühlt und riecht. In der Folge entdeckten fast alle Kinder aus der Gruppe abgestorbene Äste oder Stämme. Ein Ast sah ganz besonders weiß aus. „Ist das Vogelkacka?“ fragte sich ein „Wackelzahn“.

Nashornkäfer statt Nashörner

Wolfgang Steffenhagen auf Totholzsafari / von Friederike Riedel und Carmen Baden

An Safaris nehmen viele Menschen teil, die nach Afrika reisen und Fotos von Elefanten oder Nashörnern machen wollen. Doch man muss nicht gleich um die halbe Welt fliegen. In Zehlendorf fand eine besondere Tour unter dem Motto „Nashornkäfer statt Nashörner“ statt. Wolfgang Steffenhagen (Schatzmeister des NABU Berlin) besuchte Mitte Juni die Kindertagesstätte „Ahörnchen“, um im angrenzenden Gemeindewäldchen Zehlendorf eine Expedition zu leiten. Voller Vorfreude wurde er um halb zehn von den „Wackelzähnen“ und den beiden Erzieherinnen Carola und Anne begrüßt, die den Kindern vorab nur wenig von der anstehenden Safari erzählt hatten. Die Spannung stieg, denn niemand konnte so richtig sagen, was Wolfgangs Besuch zu bedeuten hatte.

In die Hand nehmen und schnuppern

Wolfgang Steffenhagen ist Schatzmeister des NABU Berlin und engagiert in der Umweltbildung für Kitas und Schulen. Dank seines Einsatzes sehen immer mehr KitaKinder den Wald in ihrer Nähe mit ganz anderen Augen – mit denen eines Naturforschers. wsteffenhagen@nabu-berlin.de

Nach dem Frühstück ging es in den Morgenkreis. Wolfgang saß in der Mitte und fragte 14 „Wackelzähne“ nach ihren Erfahrungen in der Natur. Luise (6 Jahre) hat schon einmal eine Weinbergschnecke eingefangen, auch sie ging auf Safari und wurde später in Luises Bett wiedergefunden. Die Kinder kannten auch Grashüpfer und Hirschkäfer. Wolfgang fackelte nicht lange und gab die Pläne des Tages bekannt. Eine Totholzsafari sollten die Kinder unternehmen und das gleich Nebenan! Großes Staunen brach aus. Im Wald angekommen ging es sofort los. Jeder machte sich auf die Suche nach totem Holz und es dauerte nicht lange,

Besonders die Totholzbewohner waren spannend. Anna (5 Jahre) fand einen Tausendfüßler und wusste sofort, dass er keine tausend Füße hat. Unter ihrer Lupe beobachtete sie ihn ganz genau, doch um alle Füße zu zählen, fehlte ihr die Zeit. Siri (6 Jahre) nahm einen großen schwarzen Käfer ohne Scheu in die Hand und war total begeistert. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen, bis genau bestimmt wurde, zu welcher Art er gehörte. Nach kurzem Überlegen wussten alle: Es war der Gemeine Mistkäfer.

Eine letzte Frage noch Langsam ließ die Konzentration nach und es wurde Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen. Eine letzte Frage ging durch die Runde und die Stimmung wurde ganz ernst: Was passiert denn bei so viel Totholz? Siri vermutete, dass der Wald nun bald sterben müsse. Alle holten tief Luft und waren für einen Moment ganz still. Wolfgang jedoch konnte uns alle erleichtern: „Totholz unterstützt den natürlichen Kreislauf des Lebens, denn abgestorbene Bäume werden durch Zersetzung zu neuem Waldboden. Auf diesem fruchtbaren Untergrund wachsen wieder Bäume, und das Gleichgewicht des Waldes wird aufrechterhalten.“ Danke Wolfgang, für diese positive Nachricht und die tolle Tour!

Natur in Berlin 4/15


14 | Spektrum

Biber regulieren den Wasserstand

Tegeler Fließtal profitiert von Biberbauten / von Dr. Hans-Jürgen Stork Trotz des sommerlichen Niederschlagsdefizits und der Hitze in Berlin und Brandenburg sind die Wasserstände in einigen Abschnitten des Tegeler Fließes erstaunlich hoch. Die Wasserbüffel mag es freuen. An der Fließbiegung kurz vor dem St.-Joseph-Steg in Tegel kann man schon vom Wanderweg aus einen etwa 30 cm hohen Damm aus unterschiedlich dicken Ästen sehen, an dem sich das Wasser des Tegeler Fließes aufstaut. Schlamm und Lehm sorgen für die Dichtheit des Dammes. Es gibt keine Zweifel: Hier waren Biber aktiv, um ihren Lebensraum ausreichend feucht zu halten und damit den Un-

terwassereingang ihrer Burg durch die Stauung weiter nutzen zu können.

Biber arbeiten für Wasserbüffel Auch weiter oberhalb, am Eichwerder Steg, konnte man schon stillstehende Wasserflächen mit erhöhtem Wasserstand des Fließes beobachten. An einem Zufluss aus dem Moorgebiet des ehemaligen Großen Hermsdorfer Sees, dem Wickhofgraben, wurde ein ähnlich hoch gebauter Staudamm kurz vor der Mündung ins Tegeler Fließ entdeckt. Er verzögert den Abfluss von Wasser aus dem Moor und wirkt so dessen Austrocknung entgegen.

Hier haben es die Biber leicht gehabt, den zwei Meter breiten Graben zu sperren und damit auch das große Gebiet westlich der brandenburgischen Eichwerder Moorwiesen vor sommerlichen Wasserverlusten zu sichern. Mit ganz natürlichen Mitteln wurde so auf Berliner Gebiet des Tegeler Fließtals dasselbe erreicht, was die Stiftung NATURSCHUTZFOND Brandenburg in den letzten Wintern maschinell geschafft hat. Ausufernde Weidenbüsche wurden entfernt, flache Teiche ausgehoben und mit dem daraus gewonnenen Moorboden alle ehemaligen Entwässerungsgräben um die Sandinsel Eichwerder und weiter östlich verstopft. Ein neuer Steg durch das Moor macht den zurückgewonnenen Lebensraum erlebbar. Kraniche und jetzt auch Bekassinen, deren charakteristischen Ruf man schon am Eichwerder Steg hören kann, haben diesen Lebensraum angenommen. Aus dem Rückstau am Eichwerder Steg kann darauf geschlossen werden, dass die Biber auch zwischen der Brücke Biberdamm am Tegeler Fließ, nahe dem St. Joseph-Steg (o.).

Natur in Berlin 4/15


Spektrum | 15 am Freibad und dem Eichwerder Steg einen Damm direkt ins Fließ gesetzt haben.

Fließtal-Biber ab 2002 Im Jahr 2002 habe ich erstmals den Fließtal-Biber nachgewiesen, als eine Nachbarin mich auf ihren Apfelbaum mit dem typischen uhrglasförmigen Biberschnitt im Garten am Hermsdorfer See hinwies. Wenig später wurde auch die Biberburg unter einer Trauerweide am Nordufer des Sees entdeckt. Vom Tegeler See aus, wo schon Biberansiedlungen bekannt waren, hatte sich das große Nagetier in das Tegeler Fließtal vorgewagt und den Hermsdorfer See trotz einiger Sperren im Gewässer erreicht. Die Futtergewinnung im Wohnbereich der Biberfamilien hat bisher nur zu wenigen Schäden geführt. Naturbelassene Sumpfgärten und die Moore bieten mit ihren Weiden, Pappeln und anderen Gewächsen der Weichholzaue reichlich nachwachsende Nahrung. Gartenbesitzer akzeptieren den Biber als Nachbarn.

Damm am Wieckhofgraben, ca. 2 Meter breit

Ein Anwohner hat mit einer Fotofalle interessante Videoszenen von der nachtaktiven Biberfamilie aufgenommen. Die Aufnahmen zeigen auch, dass Biber und der dämmerungsaktive Bisam dicht nebeneinander wohnen können. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Bibernachwuchs weiter ausgebreitet, besiedelt inzwischen das Moorgebiet des ehemaligen Großen Hermsdorfer Sees, Fließabschnitte im Bereich des Köppchensees und eben auch den unteren Talabschnitt bei Tegel.

Der Natur eine Stimme geben In Erinnerung an Heino Mosel / von Dr. Camillo Kitzmann, Angele und Bernd Schonert In der Vielfalt der ländlichen Natur der mecklenburgischen Elbniederung wurde Heino Mosel am 5. Mai 1930 in Gülze geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Dieser Naturreichtum diente ihm später immer wieder als Maßstab, um den fortschreitenden Verlust, den er um sich herum beobachten musste, zu ermessen. Seine Passion für das Faltbootfahren und das fotografische Interesse eröffneten ihm einen besonderen Blick auf die Natur - vor allem auf die Gewässer. Akribisch dokumentierte er mit Kamera und Notizblock die Veränderung über die Jahre hinweg. Den unschätzbaren Fundus der so gesammelten ca. 20.000 Dias hat er den Heimatmuseen der Region hinterlassen. Sein Interesse an der Natur, die Beunruhigung, die aus den beobachteten Verlusten erwuchs sowie die Hoffnung, etwas dagegen unternehmen zu können, brachten ihn 1968 zum organisierten Naturschutz. Dort wirkte er zunächst als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer, seit 1990 dann im NABU und im Umweltausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Hellersdorf. Seit über 40 Jahren versuchte Heino für die Bewahrung der Natur Gehör zu finden. In über 500 Diavorträgen, in denen er besonders beeindruckend die Gegenüberstellung historischer Aufnahmen mit dem aktuellen Zustand verglich, und auf zahllosen Führungen durch die heimischen Landschaften versuchte er, für einen schonenderen Umgang mit der Natur zu werben und die Zuständi-

gen in Politik und Verwaltung an ihre Verantwortung zu erinnern. Er war kein Querulant, sondern versuchte beharrlich mit immer neuen Vorschlägen, den Verantwortlichen Kompromisse für unsere grüne „Mitwelt“ abzuringen. Besondere Freude bereitete es ihm, Kinder für einheimische Pflanzen und Tiere zu begeistern und ihnen die Faszination des Lebens vor der Haustür nahezubringen. Sein Rat war geschätzt und seine Arbeit erfuhr viel Anerkennung. Die unzähligen Zeitungsartikel und Briefe an Gremien und Behörden waren dabei für Heino Mosel notwendiges Übel. Viel lieber legte er mit Spaten und Sense selbst Hand an für die Erhaltung der Lebensräume. Viel Aufsehen um seine Person war nicht sein Ding. Es ging ihm in erster Linie um die Sache. Das Wuhletal und die angrenzenden Brandenburger Biotope lagen ihm besonders am Herzen. In seinem Buch „Wandlungen im Wuhletal: Ansichten einer Berliner Landschaft“ hat er ein beachtliches Stück seines Lebens offenbart und sich damit einen lange gehegten Wunsch erfüllt, etwas Bleibendes zu hinterlassen. Über 20 Jahre hat er um die Unterschutzstellung der vielfältigen Natur entlang der Wuhle gekämpft. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Wunsch in nicht zu ferner Zukunft noch erfüllt. Am 26.05.2015 verstarb unser langjähriger Mitstreiter Heino Mosel. Er hat bis zuletzt die Geschehnisse im Wuhletal verfolgt. Heino wird uns mit seiner unbändigen Energie in Erinnerung bleiben.

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16 | Personalie

Danke Anja! Abschied vom NABU Berlin bleiben. Der Vorstand des NABU Berlin dankt Anja ganz herzlich für die geleistete Arbeit und wünscht ihr für die neue Funktion alles erdenklich Gute! Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender NABU Berlin

Wilkommen! Jutta Sandkühler

Wetterunabhängige Gemütslage

Bevor Anja Sorges im Januar 2007 als neue Geschäftsführerin zum NABU Berlin kam, brachte sie schon viel Erfahrung im Naturschutz aus einem Projekt bei der Heinz-Sielmann-Stiftung sowie aus einem Biotopverbundprojekt im Naturpark Spessart mit. Da sie von der Ausbildung her Forstwissenschaftlerin ist, hatten wir auch gleich eine Fachfrau in Sachen Wald in unserem Landesverband. Der NABU Berlin war ab 2007 vor allem auf Grund organisatorischer Umbrüche bei der professionellen Mitgliederwerbung mit einem starken Rückgang der Mitgliederzahl und dadurch mit beträchtlichen Einnahmerückgängen konfrontiert. Es mussten erhebliche Kosten eingespart und viele Bereiche des Verbandes neu strukturiert werden. Diese notwendige Neustrukturierung war mit dem Abbau von Personal verbunden und daher für alle Beteiligten auch emotional alles andere als einfach. Anja Sorges musste sich der Aufgabe dieser Neustrukturierung ab dem ersten Tag stellen und hat diese Herausforderungen mutig angenommen. Maßgeblich für ihre erfolgreiche Geschäfts- und Mitarbeiterführung war ihre extrem strukturierte Arbeitsweise verbunden mit hoher Effizienz und kontinuierlich sehr hoher Qualität. Sie hat dabei gleichzeitig größten Wert auf maximale Transparenz und eine intensive Kommunikation mit den Mitarbeitern, dem Vorstand und dem Mit-

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gliedern gelegt, Anjas (Büro-)Tür war buchstäblich immer offen. Im Ergebnis wurden viele strukturelle Defizite des NABU Berlin beseitigt. So konnte die Mitgliederzahl trotz der durch den Bundesverband erst wieder 2015 etablierten professionellen Mitgliederwerbung bei etwa 13.000 stabilisiert werden, die Wildvogelstation erhielt endlich die von uns lange geforderte finanzielle Unterstützung von Senat und Bezirken, die meisten baulichen Defizite der Naturschutzstation Linum wurden behoben und die Geschäftsstelle übernahm das Mitgliedermagazin als „Natur in Berlin“ in die eigene Regie. Gleichzeitig wurden sowohl bei den Projekten wie auch in der Geschäftsstelle die Kosten gesenkt, so dass der Verband nun auch finanziell stabil dasteht. Nicht zuletzt haben sich neue Bezirksgruppen in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Zehlendorf etabliert, so dass sich die Präsenz des NABU im Stadtgebiet deutlich erhöht hat. All das wäre ohne Anja Sorges nicht möglich gewesen und so bedauere ich ihren Wechsel sehr. Immerhin bleibt Anja Sorges aber in Berlin und nimmt als Leiterin des Naturschutz- und Grünflächenamtes in Spandau ab 1. Oktober 2015 eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Funktion für den Schutz der Natur in diesem an Naturschätzen sehr reichen Bezirk ein. So wird der Kontakt zum NABU Berlin sicher bestehen

Jutta Sandkühler ist Biologin, 49 Jahre alt, lebt und arbeitet derzeit noch in Hamburg. Seit fast 20 Jahren setzt sie sich beruflich für den Naturschutz ein und hat als selbstständige Biologin, Angestellte einer Naturschutzstiftung und schließlich Mitarbeiterin der öffentlichen Verwaltung einen breiten Erfahrungsschatz im praktischen Naturschutz und in der Vertretung der Naturschutzbelange gewinnen können. Für die Stiftung Naturschutz SchleswigHolstein hat sie ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben gemanagt und eine Naturschutzstation am Stadtrand von Hamburg aufgebaut. In der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie ist sie seit fünf Jahren für die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen zuständig. „In allen Einsatzfeldern habe ich immer wieder erfahren, wie wichtig die Arbeit unabhängiger Naturschutzverbände ist - ob für die Implementierung des Naturschutzgedankens in der Öffentlichkeit, für die Vertretung der Naturschutzbelange in politischen Entscheidungsprozessen oder für die Natur unmittelbar. Ich freue mich sehr darauf, in einem so engagierten Verband wie dem NABU Berlin dazu beizutragen, der Natur eine Stimme zu geben und ihre Interessen in der sich rasant entwickelnden Stadt Berlin zu vertreten!“ Jutta Sandkühler übernimmt zum 1. Januar 2016 die Geschsftsführung des NABU Berlin.


Veranstaltungsprogramm | Pflegeeinsätze, Exkursionen | Dezember, Januar, Februar | 17 Teilnahmebedingungen Alle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störun­gen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für bota­ni­s­che und entomologische Wanderungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.

Bezirksgruppe Pankow Samstag, 31.01.16, 9.00 Uhr Arbeitseinsatz im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee) Katrin Koch – NABU Berlin Treffpunkt: Bauwagen an der Neupflanzung, Verkehrsverb.: Bus 107 Richtung Blankenfelde (Schildow), Haltestelle Lübarser Weg und 15 Min. Fußweg Richtung Blankenfelde oder Bus 222 bis Alt Lübars und 20 Min. Fußweg Richtung Schildow. Festes Schuhwerk und Arbeitskleidung mitbringen, Werkzeug wird gestellt, Dauer: ca. 3 Std. Bezirksgruppe Reinickendorf In Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Artenschutzanlagen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter: www.nabu-berlin.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/reinickendorf NAJU-Treffen Treffen der „AG Guter Garten“ sowie der „AG Umweltpolitik“ finden Sie unter: www.naju-berlin.de. Aktuelle Termine und Informationen unter www. naju-berlin.de oder mail@naju-berlin.de

vom 8. bis 10 Januar

Samstag, 09.01.16, 9.30 Uhr Wintervögel am Teltowkanal Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Str. / EugenKleine-Brücke, Verkehrsverb.: Bus M85, 112, 117, 385, Dauer: ca. 3 Std. Samstag, 09.01.16, 10.00 Uhr Vortrag über die bei uns im Winter vorkommenden Arten anschließend Beobachtungsgang im Schleipfuhlgebiet Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Ort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std.

Pflegeeinsätze AG Vogelschutzreservat Flughafensee Sonntag, 13.12.15, 10.00 Uhr Frank Sieste – NABU Berlin Treffpunkt: Horst-Ulrich-Blockhütte am Reservatseingang. Verkehrsverb.: U6, U-Bhf. Otis- oder Holzhauser Str., anschl. 15 Min. Fußweg, Bus 133 Haltestelle Sterkrader Straße. Eine Anmeldung ist nur bei größeren Gruppen erforderlich, Dauer: ca. 3-4 Std.

Veranstaltungen zur Stunde der Wintervögel

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Sonntag, 10.01.16, 10.00 Uhr Führung zur Stunde der Wintervögel Gabi Krebs – NABU Berlin Treffpunkt: Heiligenseestraße/ Ecke am Dachsbau, Verkehrsverb.: Bus 133, Dauer: ca. 2 Std.

Exkursionen und Vorträge Samstag, 05.12.15, 16.00 Uhr Vogelzug über der Straße von Gibraltar Eine Veranstaltung der FG Ornithologie Ergebnisse zu Greifvögeln und Störchen aus jahrelangen Forschungen der Fundación Migres Dr. Andreas Meißner – Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und Zwischen Eurasien und Afrika – Eindrücke vom Vogelzug entlang des Rift Valley in Israel Eine Veranstaltung der FG Ornithologie Thomas Krumenacker Ort: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S-Bhf. Wollankstraße, S- und U-Bhf. Pankow, Bus 255 bis WilhelmKuhr-Str., Dauer: ca. 4 Std. Dienstag, 08.12.15, 19.00 Uhr Erinnerungen an den großen Entomologen Jean-Henri Fabre Eine Veranstaltung der FG Entomologie Prof. Dr. Dieter Barndt und Jens Esser – NABU Berlin Ort: Museum für Naturkunde, Hörsaal 8, Verkehrsverb.: U6 Naturkundemuseum, Dauer: ca. 2 Std.

Sonntag, 10.01.16, 10.30 Uhr Wintervögel im Viktoriapark Anja Wolter & Thomas Büchner – NABU Friedrichshain-Kreuzberg Treffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls (Kreuzbergstr. 16), Verkehrsverb.: U6/U7 Mehringdamm + ca. 800 Meter Fußweg, Bus 140 Kreuzberg/ Wasserfall, bitte Fernglas mitbringen, Spende für die Naturschutzarbeit im Bezirk willkommen, Dauer: ca. 2 Std. Sonntag, 10.01.16, 11.00 Uhr Stunde der Wintervögel im Wedding Bezirksgruppe Mitte - NABU Berlin Treffpunkt: Urnenfriedhof Seestraße, am Eingang Müllerstr. 42/43, Verkehrsverb.: U-Bhf. Seestraße, bitte Fernglas mitbringen (einige Leihgläser sind vorhanden), Spenden willkommen, Dauer: 1,5 - 2 Std. Sonntag, 10.01.16, 11.00 Uhr Wintervogelwelt im Tiergarten Vogelkundlicher Spaziergang durch den winterlichen Tiergarten, Vorstellen der Wintervogelwelt Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: S - Bhf. Bellevue, Bartningallee an der S - Bahn - Brücke, Dauer: 1,5 Std. Anzeige

Exkursionen und Vorträge

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Natur in Berlin 4/15


18 | Veranstaltungsprogramm Dezember 2015 bis Februar 2016 Anzeige

Samstag, 26.12.15, 10.00 Uhr Vom Köppchensee nach Schildow Abschied vom alten Jahr mit Apfelpunsch Wolfgang Heger – NABU Berlin Treffpunkt: Bushaltestelle 107, Lübarser Weg in Pankow Blankenfelde, Verkehrverb.: Tram M1, Richtung Niederschönhausen Schillerstraße bis Waldstraße, Bus 107, Dauer: ca. 3 Std. Sonntag, 17.01.16, 14.30 Uhr Baumbestimmung im Winter was Knospen und Rinde über die Baumart verraten Vortrag mit anschließendem Rundgang im Schleipfuhlgebiet. Beate Kitzmann – Naturschutz Malchow Ort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std. Sonntag, 31.01.16, 9.00 Uhr Winterliche Vogelwelt an Glienicker Lake und Jungfernsee Dr. Horst Kowalsky – NABU Berlin Treffpunkt: Eingang Jagdschloss Glienicke, Verkehrsverb.: Bus 316, Dauer: ca. 3 Std. Sonntag, 07.02.16, 10.00 Uhr Winterliche Vogelwelt am Tegeler See Helmut Ladenthin – NABU Berlin Treffpunkt: Greenwich Promenade in Tegel an der roten Telefonzelle, Verkehrsverb.: U-Bahn Alt Tegel, Bus 124, 125 ,133 ,220 ,222, Dauer: ca. 2 Std. Sonntag, 07.02.16, 10.00 Uhr Vogelstimmenführung für Anfänger - Workshop Gabi Krebs – NABU Berlin Treffpunkt: Schwarzer Weg, Nähe Revierförsterei

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Tegelsee. Parkplätze vorhanden, Verkehrsverb.: Fußweg ca. 30 Minuten ab Haltestelle Heiligenseestr. / Ruppiner Chaussee, Bus 133, 222, 114. Anmeldung erforderlich: gabi.krebs@web.de, Kosten: 10 EUR/ Person, max. 8 Teilnehmer, Dauer: ca. 2 Std. Samstag, 13.02.16, 9.00 Uhr Vögel an der winterlichen Havel – Von Heckeshorn zur Glienicker Brücke Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Am Großen Wannsee, Zum Heckeshorn (Löwendenkmal/ Flensburger Löwe), Verkehrsverb.: Bus 114 ab S-Bhf. Wannsee, Dauer: ca. 4 Std. Sonntag, 14.02.16, 14.30 Uhr Tarnen und Warnen ein Vortrag zu bemerkenswerten Überlebensstrategien in der Tierwelt Ute Schiller – Naturschutz Malchow Ort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std. Dienstag, 16.02.16, 18.30 Uhr Amphibienschutz in Hellersdorf Vorstellung der Ergebnisse (2015) der Fangzaunaktion am Krepp- und Schleipfuhl und Planung der diesjährigen Betreuung der Amphibienschutzzäune Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Ort: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std. Donnerstag, 18.02.16, 19.00 Uhr Von Schuhschnäbeln und im Baum schlafenden Löwen Reisebericht aus Uganda Eine Veranstaltung der FG Ornithologie Dr. Klaus Witt – NABU Berlin

Ort: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S-Bhf. Wollankstraße, S- und U-Bhf. Pankow, Bus 255 bis Wilhelm-KuhrStr., Dauer: ca. 2 Std.

Apfelernte 2015 Geerntet, gepresst, genossen

Die sehr beliebte NABU Berlin Apfelernte am Köppchensee lockte auch in diesem September wieder reichlich Helfer an. Seit 1990 pflegen Ehrenamtliche der Bezirksgruppe Pankow das Naturschutzgebiet am Tegeler Fließ - darunter auch die ehemalige Obstplantage. Die Grün-Rotbäckigen wurden bei besten Herbstwetter gesammelt; Kuchen und Kaffee kräftigten die Sammler zwischendurch. Ein großes Dankeschön an alle Helfer! Der neue Saft wird zugunsten des Erhalts der Streuobstwiesen verkauft - zum Beispiel in der NABU - Geschäftsstelle. Schauen Sie mal vorbei! nabu-berlin.de/wir-ueber-uns/bezirksgruppen/pankow


Ihr Kontakt zum NABU | 19 Geschäftsstelle des NABU Berlin NABU Landesverband Berlin e.V. Wollankstr. 4, 13187 Berlin Tel.: (030) 986 08 37-0 oder Fax: (030) 986 70 51 lvberlin@nabu-berlin.de, www.nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Mo-Do: 10.00-12.00 Uhr, 14.00-16.00 Uhr, Fr: 10.00-12.00 Uhr Wildvogelstation Leitung: André Hallau Zum Forsthaus 7 12683 Berlin Tel.: (030) 54 71 28 92 Fax: (030) 54 71 28 93 wildvogelstation@nabu-berlin.de Wildtierberatung Tel.: (030) 54 71 28 91 wildtiere@nabu-berlin.de Mo-Fr: 9.00 - 17.00 Uhr Storchenschmiede Linum NABU-Naturschutzzentrum Nauener Str. 54, 16833 Linum Leitung: Marion Szindlowski Tel.: (03 39 22) 5 05 00 Fax: (03 39 22) 9 08 38 storchenschmiede@nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Mi.-Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa., So. und Feiertag von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintritt: 1 €, Familien mit Kind(ern) 1,50 €, NABUMitglieder und Kinder unter 12 Jahren kostenlos NABU-Naturschutzstation Marienfelde Diedersdorfer Weg 3-5 12277 Berlin Leitung: Björn Lindner Station: (030) 75 77 47 66 Gelände: (0170) 5655 112 Trenntstadt - Projekt: Dr. Karin Drong: (0171) 3601 488 NABU Hochschulgruppe Kommissarischer Leiter: Andreas Höhne Wir sind Studierende und ehemalige Studenten verschiedener Fachrichtungen, die mit Spaß und Engagement etwas für den Natur- und Umweltschutz erreichen wollen. Wir treffen uns 1-2mal pro Monat je nach Jahreszeit im Hochschulgruppengarten bzw. in der Landesgeschäftsstelle des NABU Berlin. Kontakt und Termine: hochschulgruppe@nabu-berlin.de, NAJU Naturschutzjugend Leitung: André Müller Regelmäßige Treffen der AG Umweltpolitik und der AG Guter Garten. Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Tel.: (0171) 172 80 13, mail@naju-berlin.de Kindergruppen Die Zwiebelfrösche Marienfelde Leitung: NaturRanger Björn Lindner Die JuniorRanger treffen sich jeden 2. Samstag im Monat ab 11.00 Uhr. Tel.: (030) 75 77 47 66, www.natur.berlin-marienfelde.de Kindergruppe Reinickendorf Leitung: Christiane Kuhnert und Patricia Hohm Treffen am Wochenende nach Vereinbarung. Kontakt: Christiane Kuhnert, (0174) 371 20 46, kindergruppe-reinickendorf@nabu-berlin.de

Bezirksgruppen

Fachgruppen

Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg Leitung: Jan Heyen Es gibt zwei AGs, die sich jeweils ca. einmal im Monat in der Warschauer Str. 23 treffen. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de Schwerpunkte: Rummelsburger Bucht und Spree, Vogelschutz und Ökologie in den Grünanlagen des Bezirks

Fachgruppe Baumschutz Ansprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 BerlinPankow oder draußen. Kontakt: Marion Scheich, m.scheich@web.de, Tel.: (0151) 53508470

Bezirksgruppe Lichtenberg Leitung: Jens Scharon Treffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze in diesem Heft. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen bei Jens Scharon unter (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege, Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge

BOA Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V. Leitung: Dr. Jörg Böhner Jeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel

Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf Die Gruppen Marzahn und Hellersdorf treffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin Bezirksgruppe Mitte Leitung: Christopher Hartl Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 3. Donnerstag um 19.00 Uhr. Themen: Sanddüne Wedding, Vogelschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Stadtnatur. Treffpunkt: Offside Wedding (Hinterzimmer), Jülicher Str. 4, Kontakt: bgmitte@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Pankow Leitung: Katrin Koch Treffen: siehe Biotoppflege, Vorträge und Exkursionen in diesem Heft. Tel.: (030) 98 608 37- 28 oder 94 38 00 11 Bezirksgruppe Reinickendorf Leitung: Dr. Hans-Jürgen Stork Die BG Reinickendorf trifft sich jeden 2. Montag im Monat um 18:30 Uhr. Von Mai bis September in der Göschenparkhütte (Eingang Volkspark Wittenau), Oranienburger Straße 189. Von Oktober bis April in der „Freien Scholle - Jugendfreizeitstätte“, Waidmannluster Damm 80, gegenüber der Gaststätte „Schollenkrug“. Kontakt: (030) 404 90 00, bgreinickendorf@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Steglitz-Tempelhof Leitung: Matthias Mundt Treffen finden jeden 1. Dienstag im Monat auf dem Südgelände Schöneberg um 19.00 Uhr statt. Kontakt: mmundt@nabu-berlin.de oder (030) 67927052, Schwerpunkte: Gebäudebrüterschutz, Schutz von Totholz und Höhlenbrütern im Stadtpark Steglitz Bezirksgruppe Treptow-Köpenick Sprecherin: Antje Stavorinus Treffpunkt im Haus der Natur und Umwelt im FEZ in der Wuhlheide. Derzeit finden keine regelmäßigen Treffen statt. Aktuelle Termine bitte erfragen unter (030) 64 09 58 96, Schwerpunkte: Krötenzaunaktionen, Naturdenkmäler AG Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel Leitung: Frank Sieste Zusammenkünfte nach den monatlichen Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat, Tel.: (0177) 3073007 Bezirksgruppe Zehlendorf Leitung: Walter Handwerk Jeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Dahlem, Thielallee 1-3, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf), Walter Handwerk, Tel.: (030) 805 81 444

Fachgruppe Botanik Leitung: Dr. Gunter Klemm Jeden 3. Montag im Monats jeweils um 19.00 Uhr in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstr. 4, 13187 Berlin Fachgruppe Entomologie Berlin Leitung: Thomas Ziska Gemeinsamer Treffpunkt mit der Entomologischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seiteneingang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8 Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr, Klubraum 2 in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz 5, www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska, ziska@entomologie-berlin.de oder Uwe Heinig, Tel.: (030) 640 933 75, uweheinig@t-online.de Fachgruppe Feldherpetologie Leitung: Jens Scharon Veranstaltungen erfolgen witterungsabhängig und werden kurzfristig per Mailverteiler mitgeteilt. Bei Interesse lassen Sie sich in den FG-Verteiler (jscharon@nabu-berlin) eintragen. Treffen sind jeden 1. Dienstag in geraden Monaten. Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & Bernau Leitung: Rainer Altenkamp Jeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Nebeneingang Fachgruppe Hymenopterenschutz Leitung: Dr. Melanie von Orlow Die AG Hymenopterenschutz berät bei der Aufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vorträge (für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an. Tel.: (0163) 685 95 96 Fachgruppe Naturgarten Leitung: Karla Paliege Die Gruppe trifft sich in den Sommermonaten in den Gärten, in den Wintermonaten in der Geschäftsstelle. Termine unter Tel.: (0179) 403 69 30 Fachgruppe Ornithologie Kontakt über NABU Berlin, Tel.: (030) 986 08 37-0 Donnerstag, jeweils 19.00 Uhr, Termine siehe Veranstaltungsprogramm. NABU-Geschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin Fachgruppe Säugetierschutz Leitung: Dr. Dieter Köhler Die Gruppe trifft sich alle zwei Monate im Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Alfred-KowalkeStr. 17, Berlin, im Seminarraum. Kontakt: neomys@t-online.de, Tel.: (030) 54397019

Natur in Berlin 4/15



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