Natur in Berlin, Ausgabe 4/2012

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Mitgliedermagazin des NABU Berlin | Ausgabe IV/2012

Natur in Berlin

nabu-berlin.de – Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin

Wildtiere in der Stadt

Einsatz für die Natur

Veranstaltungen des NABU Berlin Dezember bis Februar

Seite 4 –13

Seite 14/15

Seite 17/18

Landesverband Berlin


Editorial | Inhalt | Impressum

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU, dass in Berlin so viel gebaut wird, ist nicht nur ein Ärgernis für Autofahrer und Anwohner. Unsere Stadt verändert sich ständig. Aber mit jedem sanierten Haus, jedem gefällten Baum, jeder bebauten Brache und jedem umgestalteten Park verändern sich auch die Lebensbedingungen für die vielen verschiedenen, in Berlin vorkommenden Wildtiere. Es sind schätzungsweise 17.000 Tierarten, die mit uns gemeinsam in dieser Stadt leben. Einige wenige, wie Wildschwein, Steinmarder, Fuchs oder Hornisse verursachen zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung gelegentlich Probleme, die überwältigende Mehrheit der Arten wird vom Normalbürger jedoch selten oder nie bemerkt. Viele dieser Arten haben sich gut an die Gegebenheiten der Stadt angepasst, andere kämpfen ums Überleben. Der NABU muss Großstadtbürgern daher einerseits Artenkenntnis und Verständnis für die Lebensweise von Tieren vermitteln, um vermeintliche oder tatsächliche Probleme mit Wildtieren auszuräumen. Andererseits muss der Naturschutz dem Bürger, Politikern und häufig auch Pressevertretern die Schutzwürdigkeit von Tierarten nahe bringen, deren Namen sie noch nie gehört haben. Entsprechend schwierig wird die Vermittlung, wenn für den Schutz dieser Tierarten zum Beispiel finanzielle Aufwendungen nötig sind oder der Bürger in seiner Freizeitgestaltung eingeschränkt werden muss. Mit dieser nicht immer einfachen Vermittlung sind meist ganz konkret Menschen und ihr ehrenamtliches Engagement verbunden, von denen auch in dieser Ausgabe immer wieder die Rede sein soll. Nicht zuletzt wünschen wir allen NABU-Mitgliedern, Freunden und Unterstützern eine frohe Weihnachtszeit und einen gelungenen Start ins neue Jahr!

Schwerpunkt: Wildtiere in der Stadt Thema Mit den Wildtieren leben...

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Artenschutz am Gebäude

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Vom Auf und Ab der Mehlschwalbe

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Indikatoren nachhaltiger Entwicklung 7 Greifvögel in Berlin

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Porträt Paul Sömmer

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Artenvielfalt in Berlin

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Urwald Brosepark – !?

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Ärgernisse im Naturschutzalltag

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Spektrum 30 Jahre Ehrenamt in Marzahn-Hellersdorf

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Dr. Klaus Witt zum 75. Geburtstag

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Leseempfehlungen

16 Veranstaltungen

Biotoppflege

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Exkursionen und mehr

Rainer Altenkamp 2. Vorsitzender des NABU Berlin

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Adressen des NABU Berlin

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Impressum Herausgeber NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Torsten Hauschild, 2. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Anja Sorges; www.nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion (stellv.) Wulf Geißler Layout (stellv.) Jutta Gehring Redaktionelle Beiträge Anja Sorges (as), Diana Gevers (dg), Katrin Koch (kk) Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin.­de Mediadaten 2012 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich nächster Redaktionsschluss 10.12.2012 nächster Veranstaltungszeitraum März bis Mai 2013 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titelfoto: „Ein Wanderfalke vor dem Berliner Fernsehturm“ Florian Möllers; S. 2 „R. Altenkamp“ NABU/Wulf Geißler, „Rotfuchs“ Derk Elert, „Heldbock“, „Schwan an Bushaltestelle“ u. „Raufußkauz“ NABU/Jens Scharon, „NABU-Fahne“ NABU/Jutta Gehring; S. 3 „Apfelbaumpflanzung“ NABU/Jutta Gehring, „Wolfgang Steffenhagen“ NABU/Wulf Geißler; S. 4/5 „Waschbär“, „Feldhase“, Rotfuchs“ u. „Wildschweine“ Derk Ehlert, S. 5 „Nicht viele Menschen...“ Berliner Zeitung/Harald Jähner; S. 6 „Hausfassade“ NABU/Jutta Gehring, „Mehlschwalbe“ NABU/Jens Scharon; S. 8 „Flugbild Seeadler“ u. „Junge Seeadler“ NABU/Rainer Altenkamp; Seite 9 „P. Sömmer“ NABU/Jens Scharon, „Sperber“ Hermann Knüwer; S. 10/11 „Federfußspinne“ Jürgen Fischer; „Nest mit zwei jungen Wespenbussarden“ Rainer Altenkamp; „Dohle“ NABU/Jens Scharon, „Orientalische Mörtelwespe“ Andreas Haselböck, „Mittelmeermöwe“ Klemens Steiof, „Weißstorch“ Tom Dove, „Kreuzkröte“ NABU/Jens Scharon, „Weinhähnchen“ Dieter Goebel-Berggold/www.goebel-berggold.de; „Erdhummel-Schwebfliege“ Prof. Ekkehard Wachmann; S. 12 Broseparkfotos NABU/Jens Esser; S. 13 „Feuerschmied“ Till Tolasch, „Rosenhauers Schnellkäfer“ Frank Köhler; S. 14 „Exkursion“ Camillo Kitzmann, „Pflanzung“ Heino Mosel, „Wuhletal“ Angele Schonert; S. 15 „Dr. K. Witt“ NABU/Jens Scharon, „Haussperlinge“ Robert Groß sen.; S. 16 „Pommernschaf“ NABU/Katrin Koch, „Junger Fuchsrüde“ Florian Möllers. Hinweise der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, in unseren Artikeln verwenden wir das generische Maskulinum. Damit sprechen wir sowohl Frauen als auch Männer an. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Genehmigung.


Natur in Berlin

Apfelernte und Neupflanzung

NABU Berlin mal durchgerechnet

Nachdem die Bäume der Altobstplantage am Köppchensee in den vergangenen Jahren nur wenige Früchte trugen, konnten nun am 22. September durch etwa 40 Ehrenamtliche gut 4,5 Tonnen Äpfel geerntet werden – es gibt also wieder leckeren NABU-Apfelsaft, zu erwerben in der Geschäftsstelle und auf Veranstaltungen. Das Gebiet im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ wird seit Jahren von der NABU-Bezirksgruppe Pankow betreut. 2010 wurden bereits 150 Bäume alter Apfelsorten gepflanzt. Am 27. Oktober ab 10 Uhr soll die künftige Streuobstwiese durch weitere Neupflanzungen von 101 Bäumen mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt / Oberste Naturschutzbehörde und des Forstamtes Pankow erweitert werden. Freiwillige Helfer sind herzlich willkommen!

Würdigung des Ehrenamts Die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit fanden in diesem Jahr vom 2. bis 4. Oktober in München statt. Jedes Bundesland entsandte aus diesem Anlass eine Delegation dorthin, um das jeweilige Bundesland zu repräsentieren. Das Land Berlin wurde durch eine Bürgerdelegation vertreten, in der als Ausdruck der Anerkennung ehrenamtlichen Engagements 15 Personen mitreisten, die in ihrer Stadt seit mehreren Jahren intensiv ehrenamtlich aktiv sind. Auf Vorschlag des NABU Berlin benannte die Senatskanzlei Bezirksgruppenleiter und Schatzmeister Wolfgang Steffenhagen. (as)

Korrektur

Bitte vormerken Samstag, 3. November, 13 Uhr 20 Jahre Flora-Fauna-Habitat-­ Richtlinie in Berlin

Der NABU Berlin und die Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung und Umwelt laden aus diesem Anach lass zu einer kVeranstaltung tur n hluss e r r o sc K in den Räumen dersNABU-­ ktion a d e Bundesgeschäftsstelle ein. R Anmeldung an: jscharon@nabu-berlin.de oder (030) 986 08 37- 0

Das sind wir

Dienstag, 13. November, 19 Uhr Fachgruppe Säugetierschutz Zur Verbreitung des Wildkaninchens in Berlin Jennifer Usadel Ort: Verwaltungsgebäude des Tierparks det am Berlin turschutztag fin

statt! Der Na . Februar 4 2 , g ta n Son Samstag, 23. Februar, 10–17 Uhr

14. Berliner Naturschutztag „Stadtnatur im Wandel“ Themen sind u.a. der Nutzungsdruck auf Brachen, Lebenskünstler und Zugezogene unter den Tier- und Pflanzenarten in der Innenstadt. Ort: Jerusalemkirche in Kreuzberg

Wenn man sich die Mitgliederzahlen des NABU Berlin mal genauer anschaut, findet man ganz interessante Dinge. So hat der NABU Berlin derzeit 14.158 Mitglieder – aber 156 davon wohnen nicht in Berlin. Sie leben im ganzen Bundesgebiet, die beiden Schwerpunkte sind das Rheinland und Brandenburg. Und ein Hamburger ist dabei. Die Freundschaft zwischen Storch und Mensch ist eine treue Verbindung: Mehr als 1.000 Mitglieder sind schon seit mehr als 20 Jahren dabei, 47 Personen sogar schon seit mehr als 50 Jahren – der Rekord liegt bei 73 Jahren NABUZugehörigkeit! Wo wir schon beim Alter sind: Einen herzlichen Glückwunsch an die drei NABU-­Mitglieder, die 2012 ihren 100. Geburtstag feiern und ein Willkommen an die beiden, die 2012 geboren wurden! Der NABU Berlin spiegelt quasi fünf Generationen Naturschutz wider. Und die Jungen holen ganz schön auf – von wegen, der NABU ist ein Club von weißbärtigen Vogelkundlern: Zwei Drittel unserer Mitglieder sind unter 50 Jahre alt und mehr als 3.000 gehören zur NAJU Berlin, weil sie 27 Jahre oder jünger sind. Unsere Mitglieder sorgen aktiv dafür, dass wir wachsen: 1.604 Personen haben sich für eine Familienmitgliedschaft entschieden und bringen im Durchschnitt 1,6 Mitglieder mit. Ob Kind, Lebens- oder Ehepartner – da ist der NABU sehr offen, denn eines der stärks­ ten Argumente, das der NABU der Politik gegenüber hat, ist die Anzahl der Mitglieder. Als Vertreter von mehr als 14.000 Berlinern oder deutschlandweit von über 500.000 Mitgliedern und Freunden kann man nicht so leicht übersehen werden... Aber bei fast 4 Millionen Berlinern machen 14.000 NABU-Mitglieder dennoch nur etwa 0,35 Prozent der Bevölkerung aus. Wer der Meinung ist, dass die Zahl ausbaufähig ist, aber seine Familie nicht vergrößern möchte, kann lieben Leuten und Naturinteressierten zu Weihnachten eine NABU-Geschenk-Mitglied­schaft auf den Gabentisch legen. Das ist einfach, unkompliziert und zeitlich begrenzt möglich. Alle Informationen dazu gibt es hier: www.nabu.de/spendenundhelfen/ mitgliedschaft/geschenkmitgliedschaft Der NABU Berlin ist nichts ohne seine Mitglieder – vielen Dank, dass Sie ein Teil des Ganzen sind. Und wenn Ihre eigene kleine Geschichte darüber, warum Sie im NABU Berlin sind, unsere Zahlen mit Leben füllen kann, schicken Sie uns die­se bitte an den NABU Berlin, Diana Gevers, Wollankstraße 4, 13187 Berlin. (dg) 3


Natur in Berlin | Thema

Mit den Wildtieren leben… / von Derk Ehlert In den letzten Jahren häufen sich Meldungen von Begegnungen mit Wildtieren im Stadtgebiet. Es scheint längst keine Seltenheit mehr zu sein, Fuchs, Wildschwein, Steinmarder, Kaninchen oder Waschbär in der Stadt anzutreffen. Dennoch entflammen immer wieder Diskussionen über den Umgang mit den Tieren in der Stadt sowie über die Probleme, die sich durch ihr Erscheinen ergeben.

Als in den 1940er Jahren das erste Mal Rotfüchse im Stadtgebiet Londons auftauchten, glaubte man zunächst an verhaltensgestörte Einzeltiere. In den nachfolgenden Jahrzehnten konnten ähnliche Beobachtungen allerdings auch in vielen anderen Metropolen Europas gemacht werden. Inzwischen ist die Zahl der in Großstädten lebenden Füchse oft um ein vielfaches höher als der Bestand auf vergleichbaren land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Allein in Berlin ist die vermutete Zahl der Stadtfüchse drei bis fünfmal höher als auf gleichgroßen Flächen im Wald. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und nicht allein an einem Punkt festzumachen. Die zunehmende Verbauung der freien Landschaft, die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft, die Bejagung sowie der Einsatz von Pestiziden und Bioziden sind nur einige der Ursachen. Darüber hinaus lockt die Stadt mit ihrem Überangebot an Nahrung und kleinteiligen Lebensräumen viele Arten zusätzlich an. Über 40 % der Landesfläche Berlins sind Wald, Wasserflächen, Grünflächen, Industriebrachen oder sonstige Freiflä4

chen. Den Stadtvätern der 1920er Jahre ist es zu verdanken, dass das sternförmige Siedlungsgefüge der Stadt mit Grünachsen bis heute erkennbar in die Stadt hineingreift und somit stadtauswärts gelegene Gebiete mit den stadtinneren Räumen verbindet. Dies allein ist zweifelsohne nicht der Grund, warum im Innenstadtbereich Fuchs und Wildschwein anzutreffen sind. Allerdings erleichtern diese Grünverbindungen die Erreichbarkeit stadteinwärts gelegener Gebiete. In der öffentlichen Diskussion wird Berlin immer wieder auch als besonderer Hot-Spot der Artenvielfalt genannt. Über 20.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten wurden bisher nachgewiesen. Bei einer Fläche von über 890km² und einer Vielzahl unterschiedlicher Bio­ toptypen scheint dies nachvollziehbar. Die meisten Arten sind allerdings unauffällig und einige hundert Arten sicherlich bislang noch unentdeckt. Eine kritische Diskussion scheint sich eher an den im Stadtgebiet vorkommenden größeren Wildtierarten zu entfachen, die die Stadtmenschen als stille und heimliche Waldtiere in ihrer Kindheit in Märchenbüchern kennenlernten oder bei einem Waldspaziergang entdeckten. Rund 30 bis 50 mal am Tag klingelt bei den Berliner Forsten, bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, den Bezirksämtern, den Wildtierpflegestellen sowie diversen anderen Vereinen und Institutionen das Telefon und besorgte Anwohner berichten von beobachteten Wildtieren. Fast immer beziehen sich die Fragen auf die Tierarten Fuchs, Wildschwein, Reh, Steinmarder, Kaninchen, Waschbär, Dachs, Biber, Eichhörnchen sowie Fledermaus.

Abgesehen davon, dass keines der genannten Tiere ursprünglich den Wald als Lebensraum bevorzugte, meinen viele Menschen nach wie vor, dass nur der Wald eine geeignete Heimat dieser Tiere sein könne. Oft herrscht Unverständnis darüber, dass Wildtiere zunehmend auch ins Stadtgebiet „flüchten“. Tatsächlich sind es nur wenige Tierarten, die sich als Generalist und Opportunist in der Stadt behaupten können. Die meisten Tier- und Pflanzenarten können dem steigenden Nutzungsdruck und der Wegnahme der nutzbaren Lebensräume nicht ausweichen. Die Stadt ist keine Arche, in die sich die Arten zurückziehen oder überleben können. Dennoch bietet sie etlichen Arten Ausweichmöglichkeiten oder zusätzliche Lebensräume, die dankend angenommen werden. Hierzu zählt beispielsweise das Wildschwein. Deutschlandweit werden jährlich rund 600.000 Wildschweine erlegt oder fallen als sogenanntes Fallwild (z.B. durch Wildunfälle) an. Vor 50 Jahren waren es nicht einmal 50.000 Tiere. An diesem Beispiel wird deutlich, dass sich die Lebensbedingungen für diese Art so grundlegend verändert haben, dass auch durch eine Bejagung der Bestand nicht nachhaltig reduziert wird. Durch das gigantische Futterangebot auf den Agrarflächen (hier vor allem Raps- und Maisschläge), die strikte Bekämpfung der Wildschweinpest sowie klimatisch bedingte Veränderungen wirkt sich der steigende Populationsdruck auf bislang ungenutzte Flächen aus. Schnelle Anpassungsfähigkeit ermöglicht es den Tieren, sich zeitnah auf die veränderten städtischen Bedingungen einzustellen. Da die Stadt mit ihrer Vielzahl von Futterangeboten durchaus attraktiv ist und eine akzeptable Alternative zu den konventionellen Lebensräumen bietet, wird die Population in den kommenden Jahren eher noch steigen. Dies gilt gleichermaßen für den Waschbären, der als Neozoon längst der heimliche Gewinner neuzeitlicher Stadtbewohner geworden ist. An seinen Anblick werden wir uns wohl in den nächsten Jahren gewöhnen müssen. Eine Bejagung führt nach neuerlichen Studien sogar zu einer noch stärkeren Ausbreitung, da die weiblichen Tiere bei gleichbleibend guten Nahrungsgrundlagen auf den Verlust von Jungtieren hormonell gesteuert mit höheren Würfen und noch mehr weiblichen Nachkommen reagieren. Wildbiologisch genial. Zugegeben, es ist ungewohnt, vor einem Fuchs oder Waschbären zu stehen, der sich in Parkanlagen, Dachböden oder Tiefgaragen aufhält. Stadt-Wildtiere haben sich an die Menschen gewöhnt und


Thema | Natur in Berlin

wissen, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Sie haben längst den Lebensraum Stadt erobert, nutzen unbewohnte Häuser als Wohnstätte, suchen in Mülleimern nach Futter oder ziehen auf dem Gelände von Kindertagesstätten ihre Jungen groß. Aufgrund der jahrzehntelangen Bekämpfung von Tollwut und dem Fehlen des Fuchsbandwurms sind die meisten Tiere ohnehin gesund. Die weitaus größere Zahl der Berliner Bevölkerung scheint sich längst an die

„neuen Großen“ gewöhnt zu haben. Sie sehen in den Tieren weder eine Konkurrenz noch eine Gefahr, vielmehr eine Bereicherung der täglichen Tristesse der Großstadt. Darüber hinaus wird z.B. der Fuchs immer öfter auch als Nützling bei der Bekämpfung des Rattenbestandes gesehen. Die Wahrscheinlichkeit, in der Stadt einem Fuchs, Waschbären oder Dachs zu begegnen, ist vielfach größer als im Wald. Die meisten Kinder haben hier auch ihren ersten Wildtierkontakt. So niedlich das Erscheinen der Tiere auch sein mag, das gezielte Füttern von Wildschwein, Fuchs, Waschbär, Marder und Co. sollte unter allen Umständen vermieden werden. Nicht nur, weil es mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 € geahndet werden kann, sondern vor allem, weil die Tiere durch das Füttern ihre natürliche Scheu verlieren und schnell handzahm werden. Spätestens dann wird behördlicherseits eingeschritten und das Tier getötet. In der Stadt lebende Wildtiere haben sich entgegen vielfacher Meinungen auch nicht dorthin verirrt, sondern sich gezielt diesen Lebensraum ausgesucht – warum auch immer. Derk Ehlert Wildtierreferent des Landes Berlin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

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Natur in Berlin | Thema

Artenschutz am Gebäude

„Macht Platz für den Spatz oder holt Euch ‘ne Fledermaus ins Haus“ von Katrin Koch Hausfassade mit integrierten Niststätten für Haussperlinge, Mauersegler und Fledermäuse

Ein Schwerpunktthema des NABU Berlin ist in diesem Zusammenhang der Schutz gebäudebewohnender Vogelund Fledermausarten. Für Bauherren und Architekten ist ihre Anwesenheit mit Konsequenzen verbunden. Mit dem Projekt „Zentrum Artenschutz am Gebäude“ will der NABU Berlin

u. a. verstärkt darüber informieren, wie die naturschutzfachli­c hen Anforderungen in Bauund Sanierungsabläufe ohne Behinderung des Baugeschehens integriert werden können. Auf unserer Homepage finden Interessierte umfangreiche Informationen über die gebäudebewohnenden Tierarten, deren Schutzstatus sowie gesetzliche Regelungen zum Erhalt ihrer Zufluchtsund Niststätten. Darüber hin­aus werden bauliche Lösungen für Ersatzniststätten aufgezeigt. Ziel ist der Erhalt einer artenreichen städtischen Fauna und damit ein Stück Lebensqualität für die Stadtbewohner.

Vom Auf und Ab der Mehlschwalbe in Berlin Ein Plädoyer für einen Mitbewohner / von Dr. Klaus Witt Unter den häuslichen Mitbewohnern menschlicher Bauwerke hat sich die Mehlschwalbe seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert erobert, der zu Freude und Leid der betroffenen Menschen führte. Anfänglich ein rein dörflicher Bewohner mit vielfältiger Nutzung der Dachüberstände von Viehställen als auch Wohngebäuden hat sie mit dem Bauboom der 1970er Jahre eine Umstellung auf neue Nischen der Hochhausgebiete in den Städten vollzogen. Insbesondere reizten sie die eingezogenen Balkone zur Nestanlage, vermutlich weil sie guten Schutz gegenüber Witterungsunbilden geben. Zugleich entwickelten sich neue Ansiedlungen in den Altbaugebieten der Innenstadt. Lenz hat diese Umstellung im Westteil Berlins bereits seit 1960 beobachtet. Großräumige Bestandskontrollen von 1969 bis 1979 ergaben einen jährlichen Zuwachs um ca. 250 Paare. Der Gesamtbestand lag zuletzt 1983 / 84 bei etwa 4.500 Paaren. Zeitgleich beschrieb Jaeschke die Besiedlung von Altneubauten und Altbauten im Ostteil und rechnete mit etwa 1.500 – 2.000 Paaren, so dass der Berliner Gesamtbestand Mitte der 1980er Jahre um die 6.000 Paare betragen hat. Nach der Gründung der Berliner Or6

nithologischen Arbeitsgemeinschaft (BOA) 1990 wuchs das Interesse daran, einen Überblick über den Bestand in der ganzen Stadt zu gewinnen. Doch erst 1995 – 97 konnte das Vorhaben verwirklicht werden und ergab nach großflächigen Stichproben einen geschätzten Gesamtbestand von etwa 8.000 Paaren. Interessant war die Höhenverteilung der Nester in den Hochhausgebieten. Die Mehlschwalbe bevorzugte im Mittel die höheren Etagen zum Nestbau. Bei dieser Kontrolle fielen bereits vielfältige Methoden der Nestabwehr auf Balkonen von Bewohnern auf, die durch Flatterbänder, verstopfte Nischen, Verhängen von Balkonen und ähnlichem gekennzeichnet waren. Als die BOA 2010 /11 erneut zur Bestandserfassungen aufrief, sollte die Nestabwehr mit protokolliert werden, um deren Einfluss auf die Bestandsentwicklung abschätzen zu können. Da diesmal nur Teile der Stadt kontrolliert wurden, konnte kein neuer Gesamtbestand festgestellt werden. Jedoch wiesen die Vergleichszahlen zur vorherigen Kontrolle einen deutlichen Rückgang auf nur noch 45% des Bestandes von 1995 / 97 aus. Erkennbare Abwehrmaßnahmen ergaben sich zu 39% im

Bezug zu besetzten Nestern. Dennoch blieben ausweichende Ansiedlungen möglich, so dass die Abwehr wohl nicht ursächlich für den Bestandsrückgang war. Vermutlich spielt der Mangel an geeigneten Niststoffen die Hauptursache. Im Gegenzug wuchs die Zahl aufgehängter Kunstnester auf 27% der besetzten Nester, so dass Nistkastenaktionen durchaus erfolgreich zur Stützung des Bestandes eingesetzt werden können. Spektakulär war ein Balkon im Hochhausgebiet Lichterfelde-Süd, der neben vier Naturnestern neun besetzte Kunstnester enthielt. Dies war ein Zeichen, dass es unter den Bewohnern der Hochhäuser auch sehr große Freundschaft mit der Mehlschwalbe als Mitbewohner gibt. Wir hoffen, dass so ein Beispiel Schule macht.

www.lebensraumhaus.nabu-berlin.de

Mit der Zunahme wissenschaftlicher Kennt­nisse über Zusammenhänge der Stadtökologie gibt es eine Fülle von Ideen und Vorstellungen zur naturnahen Gestaltung von Städten und Gemeinden. Der innerstädtische Biotop- und Artenschutz bekommt dabei zunehmend einen hohen Stellenwert. Galten Städte früher grundsätzlich als lebensfeindlich, weiß man heute, dass hier eine überraschende Vielfalt an Standorten mit differenziert angepassten, durchaus charakteristischen Lebensgemeinschaften aus Tier- und Pflanzenarten bestehen. Die Berücksichtigung der Belange des Natur- und Artenschutzes im besiedel­ ten Bereich ist jedoch nicht nur aus Grün­den des Erhalts der Biodiversität geboten. Immer mehr Bauherren erkennen den Standortvorteil von Wohnund Gewerbegebieten innerhalb durchgrünter Gemeinden oder in der Nähe von Stadt­parks und -wäldern. Und üppig begrünte Höfe, Terrassen und Balkone zeugen von der Natursehnsucht der Stadtbewohner.


Thema | Natur in Berlin

Wie kam der Spatz in die Politik?

Über Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung der Artenvielfalt / von Jens Scharon Die Bundesregierung legte 2002 mit der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie für 21 Themenfelder verbindliche Indikatoren fest, mit denen die nachhaltige Entwicklung überwacht werden soll. Die Artenvielfalt ist eines dieser Themenfelder. Als Indikatoren für die Artenvielfalt in Deutschland dienen auch viele Vogelarten, wie der Haussperling und der Vogel des Jahres 2012, die Dohle. Um Veränderungen der biologischen Viel­falt festzustellen, war man bei der Aus­wahl der Indikatoren auf Arten angewiesen, für die flächendeckende und repräsentative Bestandsdaten vorlagen. Diese Anforderungen erfüllten am bes­ten die Vögel. Auch gibt es gerade für die Vögel bundesweit organisierte Monitoringprogramme, die die Bestandsentwicklungen überwachen, so dass regelmäßig aktuelle Daten vorliegen. Den Lebensraumtypen Agrarland, Wälder, Gewässer, Küsten / Meere, Alpen und Siedlungen wurden verschiedene Biotop­ typen und insgesamt 61 Vogelarten zugeordnet. In der Nachhaltigkeitsstrategie für die Artenvielfalt legt man sich auf das Ziel fest, durch geeignete Maßnahmen bis 2015 die Bestände von 1970 (= 100 %) zu erreichen. Von diesem Ziel ist die Bestandsentwicklung der Indikatorarten noch weit entfernt. Im Gegenteil, der aktuelle Bericht „Vögel in Deutschland 2011“, in dem jährlich die aktuellen Zielwerte für die Lebensraumtypen veröffentlicht wer-

Quelle: Bundesamt für Naturschutz (BfN) 2009

den, kommt zu dem Ergebnis, dass der Indikatorwert von 2009 bei 67% liegt. Das ist der niedrigste bisher ermittelte Stand. Am besten sieht es für die Wälder aus, hier ist der Indikatorwert „nur“ 30 % vom Ziel entfernt. Am weitesten vom Ziel sind die Lebensraumtypen Küsten / Meere mit 44% und Siedlungen

aus: Vögel in Deutschland 2011 (i. A. Dachverband Deutscher Avifaunisten und BfN)

mit 41% Differenz bis zum Ziel entfernt. Auch in Berlin ist die Bestandsentwicklung der Indikatorarten für Siedlungen sehr unterschiedlich. Während Gartenrotschwanz, Girlitz, Grünspecht, Hausrotschwanz, Haussperling, Mauersegler und Wendehals gleichbleibende oder sogar zunehmende Brutbestände aufweisen wurde für Mehlschwalbe und Dohle in den letzten 10 Jahren ein Rückgang um die Hälfte festgestellt. Der aktuelle Brutbestand der Rauchschwalbe wird 2012 von der BOA untersucht. Da abzusehen ist, dass die gesteckten Ziele bis 2015 nicht zu erreichen sind, wurde die Frist bis 2020 verlängert. Aber auch diese Verlängerung und die Beschränkung auf die Bestandsüberwachung der heimischen Vogelwelt bringen uns dem gesetzten Ziel nicht näher. Hierfür sind praktische Maßnahmen notwendig. Keine weitere Intensivierung der Landwirtschaft, kein Umbruch von Grünland (z.B. für Energiepflanzen), Erhöhung der Altholzbestände, keine nahezu flächendeckenden Waldarbeiten bis in den Mai hinein, keine weitere Flächenversiegelung, eine Siedlungsentwicklung, die Grünflächen und Brachen integriert und dauerhaft sichert, Ausweisung störungsfreier Bereiche an Gewässern und Küsten…, das sind die Aufgaben, die uns helfen können, 2020 die angestrebten Brutbestände von 1970 wieder zu erreichen. 7


Natur in Berlin | Thema

Greifvögel in Berlin

Die AG Greifvogelschutz Berlin&Bernau / von Katrin Koch Über kaum eine Artengruppe liegen so viele Forschungsergebnisse vor wie über die Entwicklung der Berliner sowie der stadt­nahen Greifvogelbestände. Dies liegt an dem großen Interesse, welches ehrenamtliche Naturschützer dieser Ar­ten­gruppe seit dem Beginn wissenschaftlicher ornithologischer Untersuchungen entgegenbringen. Greifvogelinteressierte Bürger, Wissen­ schaftler, Falkner und Mitarbeiter in Be­ hörden bildeten 1985 in Ostberlin den Vorläufer der heutigen Arbeitsgruppe Greifvogel­schutz Berlin & Bernau (AG), die die Arbeit bis­heriger ornithologischer Gruppen auf diesem Gebiet intensivierte und einen breiten Informationsaustausch über Greifvögel ermöglichte. Revierkontrollen und Beringungen von Greifvögeln, Artenhilfsmaßnahmen für Turm- und Baumfalken in der Feldflur (Nistkörbe und -kästen), Wanderfalken-, Turmfalken- und Schleiereulennistkäs­ ten in und an Gebäuden, Waldkauzkäs­ ten sowie Horst- und Habitatschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Behörden und Grundstückseigentümern sind Arbeitsschwerpunkte der AG. Hinzu kommen Materialsammlungen, z. B. von Federn und Knochen. Seit 1986 beteiligt sich die AG am „Monitoring für Greifvögel und Eulen Europas“, bei dem Flächen in Berlin sowie angrenzenden Bereichen von einzelnen Bearbeitern auf eine oder mehrere Arten hin untersucht werden. 1989 konnten die bestehenden grenzübergreifenden Kontakte zu den Westberlinern intensiviert werden. Das Westberliner Artenhilfsprogramm für Turmfalken wurde auf Ostberlin ausgeweitet, wo durch den Bauboom etliche Quartiere der Falken

wegsaniert wurden. Weitere Flächen wurden in das Greifvogelmonitoring aufgenommen (siehe Kasten). In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Einrichtungen erfolgen pathologische und veterinärmedizinische Untersuchungen an Greifvögeln einschließlich ihrer Rehabilitation und anschließender Wiederauswilderung durch drei Pflegestationen in Berlin und Brandenburg, sowie Rückstandsuntersuchungen an Eiern, Federn und Organen ausgewählter Arten. Mit Sendern und GPS-Loggern an Greifvögeln werden per Satellitentelemetrie zusätzliche Informationen über Lebensweise und Verlustursachen der Greifvögel gewonnen. Alle Erkenntnisse erlauben exakte Aussagen zur Situation, Bestandsdynamik und Reproduktionsentwicklung der Greif­­vogelarten. Nicht allen Arten geht es in Berlin gut. Der Rotmilan ist bereits als Brutvogel verschwunden, Bestandsrückgänge infolge von Lebensraumverlusten gibt es bei Rohrweihe und Baumfalke. Die tödliche Vergiftung eines Berliner Seeadlerweibchens 2009 durch bleigeschosshaltige Nahrung war ein herber Rückschlag für die erst im Jahr 2000 zurückgekehrte Art. Erfolgreich war ein Artenhilfsprogramm für Turmfalken. Der vermutete bestandslimitierende Faktor Brutplatzmangel bestätigte sich, als sich durch die Installation von Nistkästen der Bestand mehr als verdoppelte. Interessant ist die Entwicklung des Habichts, der bis in die dicht besiedelte Innenstadt vorgedrungen ist. Hier hat der Vogeljäger ausreichend mittelgroße Vogelarten, z.B. Stadttauben, als Beute

Zwei junge Seeadler im riesigen Horst (bei der Beringung)

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Flugbild eines adulten Seeadlers

und vor allem keine Nachstellungen zu befürchten, wie sie außerhalb Berlins immer noch an der Tagesordnung sind (Todesursache Nr.1 in Brandenburg). Der Mäusebussard konnte ebenfalls bis in die Stadt vordringen, obwohl er als Kleinsäugerjäger geeignete Jagdflächen benötigt. Der Sperber beschränkt sich bisher noch weitgehend auf die Stadtwälder. Aber auch hier gibt es Anzeichen für eine Verstädterung. Im Jahr 2012 sind drei Brutpaare im städtischen Bereich abseits der Stadtwälder bekannt. Der seltene Wespenbussard brütet sehr „heimlich“ erst ab Ende Mai in dichten Misch- und Laubwäldern. Hauptnahrung für die Jungen ist Wespenbrut, die in Waben zum Horst getragen wird. Gibt es – z. B. witterungsbedingt – Nahrungsengpässe, schreiten die Vögel gar nicht erst zur Brut. Spektakulär war die Wiederbesiedlung Berlins durch den vom Aussterben bedrohten Wanderfalken ab 1986 an der Marienkirche am Alexanderplatz. Die Tiere stammten aus einem Zucht- und Auswilderungsprogramm an der Westberliner FU in Zehlendorf. In Folge siedelten weitere Wanderfalken im Stadtgebiet, vorwiegend an Industrieanlagen. Dies führte leider durch Unfälle (Anflug, Vergiftungen durch Kohlenstoffmonoxid u.a.) zu erheblichen Verlusten in der Ausflugsphase der Jungfalken. Erfolgreicher war die Prägung der Zuchtfalken auf Bäume in speziellen Auswilderungskäfigen in der Uckermark. Ein spannendes und, wie sich zeigte, überaus erfolgreiches Projekt. Einst vehement verfolgt und bis an den Rand des Aussterbens gebracht, erholten sich dank Aufklärung und Schutzbemühungen manche Greifvogelbestände. Landschaftsveränderungen führen jedoch bei einigen Arten zu besorgniserregenden Rückgängen. Die An- oder


Themal | Natur in Berlin

Die gesamte von der AG für das Greifvogelmonitoring bearbeitete Fläche umfasst ca. 2.000 km² und setzt sich wie folgt zusammen: Ostberlin und angrenzende Bereiche (300km²) des Kreises Barnim in Brandenburg Berlin-Marzahn für den Turmfalken Westberlin für den Turmfalken Kreis Teltow-Fläming in Brandenburg (800km²) für Rot- und Schwarzmilan und Baumfalken Teile des Kreises Barnim (600 km²) für den Sperber (abgeschlossen) Untersuchungsfläche Berlin für den Mäusebussard (abgeschlossen) In Berlin brüten 10 Greifvogelarten: Seeadler, Schwarzmilan, Rohrweihe, Sperber, Habicht, Mäuse- und Wes­ penbussard, Turm-, Wander- und Baumfalke. Hinzu kommen als regelmäßige Nahrungsgäste Fischadler sowie als Wintergast der Raufußbussard aus Nord­­europa. Gelegentlich lassen sich Korn- und Wiesenweihe als Durchzügler beobachten.

Naturfreund und Faunist Der leidenschaftliche Praktiker Paul Sömmer Der Naturfreund und Ornithologe ist wohl einer der versiertesten Kenner von Greifvögeln (nebst ihren Beutetieren – aber das nur am Rande...). Das Aufleben und Intensivieren der Greifvogelforschung in Berlin und Brandenburg in den 1970er Jahren ist mit seinem Namen eng verbunden. Gemeinsam mit anderen Mitstreitern aus dem Ostberliner Tierparkjugendklub widmete er sich intensiv der Erfassung von Greifvogelrevieren, war Gründungs­mitglied der Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & Ber­­nau und hat sich durch seine bis heute währende Feldarbeit ein breites und tiefgehendes Wissen angeeignet. Seit 1974 ist er ehrenamtlicher Beringer der Beringungszentrale Hiddensee. Hilfreich dabei sind seine exzellente Beobachtungsgabe, Fleiß und Ausdauer bei der Arbeit nicht nur mit den Tieren, sondern auch beim Fachsimpeln, Streiten und Kämpfen für die Berücksichtigung der Naturschutzbelange in Forst- und Landwirtschaft, bei der Landschafts- und Naturschutzplanung. Der gelernte Tierpfleger machte 1990 sein Hobby zum Beruf – er ist Mitarbeiter bzw. Leiter der Naturschutzstation Woblitz (Landkreis Oberhavel), einer Außenstelle der Staatlichen Vogelschutzwarte

Paul Sömmer beringt die jungen Wanderfalken auf dem Turm des Roten Rathauses, Mai 2012

Brandenburg, die sich sowohl speziell dem Greifvogelschutz als auch der Rehabilitation verletzter Greifvögel und Eulen widmet. Vertrauen gegenüber Paul Sömmer war z. B. auch die Grundlage für die erfolgreiche Neugründung einer Baumbrüterpopulation von Wanderfalken in Nordbrandenburg durch die Bereitstellung wertvoller Zuchtfalken. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind Basis für ähnliche internationale Projekte. Die von Paul Sömmer in unserem Veranstaltungsprogramm regelmäßig angebotenen Ex­­­kur­sionen gehören zu den interessantesten, weil er alle Teilnehmer an seinem Wissen teilhaben lässt, die Menschen ganz nah an die Tiere heranführt und ihnen so unvergessliche Erlebnisse verschafft. (kk) Die Naturschutzstation Woblitz kann nach vorheriger Anmeldung gern besucht werden: Aquila e.V. An der Woblitz 2 – Himmelpfort 16798 Fürstenberg / Havel Tel. 03 30 89 / 41204 Zu den Fotos: In Berlin leben sowohl eine der kleinsten Greifvogelarten, der Sperber, nur 150–300g schwer, als auch der größte europäische Adler, der Seeadler mit einem Gewicht von 4 bis 7 kg. Nebenstehendes Foto: Sperber, Weibchen (links) und ein Männchen 9

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/fachgruppen/greifvogelschutz/

Abwesenheit der Beutegreifer sagt viel über den Zustand unserer Landschaft – Daten liegen in ausreichendem Maße vor. Die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen, obliegt einer anspruchsvollen Stadtentwicklungspolitik und sollte sich nicht in Absichtserklärungen – z. B. in der unausge­­reiften „Biodiversitätsstrategie Berlins“ – erschöpfen.


Natur in Berlin | Thema

Artenvielfalt in Berlin

Entdeckungen in der Stadt: Wiederfunde, Neuzugänge und Raritäten

Federfußspinne Uloborus plumipes

In Gewächshäusern, aber auch in und an Wohnhäusern lebt eine artenreiche Spinnenfauna. Diese Spinnen stammen zumeist aus südlichen Gefilden und können den hiesigen Winter nicht in der Natur überdauern. Ein markanter Neuzugang zu dieser Fauna ist die Federfußspinne. Diese netzbauende Spinne fällt durch die Haarbüschel an den Vorderbeinen auf. Ihre häkchenartige Haltung im Netz macht sie zusätzlich unverwechselbar. Federfußspinnen haben im Gegensatz zu anderen Spinnen keine Giftdrüsen. In Berlin kann man sie z. B. in den Warmhäusern des Zoo-Aquariums, in Pflanzenabteilungen von Baumärk­ten und Blumenläden entdecken. Möglicherweise gelingt ihr, wie anderen Spinnen zuvor, von dort der Schritt in unsere Wohnhäuser. Dr. Karl-Hinrich Kielhorn

Wespenbussard Pernis apivorus Er bezieht erst Ende Mai sein Brutreviere in dichten Misch- und Laubwäldern. Die späte Ankunft sichert diesem Nahrungsspezialisten die Hauptnahrung für seine Jungen: Wespennester, deren Waben ausgegraben und zum Horst getragen werden. Nach kurzer Brutzeit und Jungenaufzucht beginnt bereits Ende August der Langstreckenzug der „heimlichen“ Vögel ins afrikanische Winterquartier südlich der Sahara. Er ist mit nur 6–10 Brutpaaren eine in Berlin selten zu beobachtende Art. Katrin Koch

Orientalische Mörtelwespe

Dohle Coloeus monedula

Im Jahr 2012 wurden nur noch 41 bis 46 Brutpaare der Dohle in Berlin nachgewiesen. Damit hat sich ihr Brutbestand in den vergangenen 10 Jahren ein weiteres Mal halbiert. Die meisten Brutpaare, ca. 80%, wurden in den Randbereichen des ehemaligen Flughafens Tempelhof und des Flughafens Tegel festgestellt. Dieses Ergebnis dokumentiert die Bedeutung dieser Freiflächen zur Nahrungssuche in Verbindung mit noch zur Brut geeigneten Schornsteinen in der unmittelbaren Um­gebung. Jens Scharon

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Sceliphron curvatum Die aus Nordindien stammende Orientalische Mörtelwespe, ein Vertreter der Langstiel-Grabwespen, wurde 1979 in Österreich erstmalig für Europa nachgewiesen. Von dort breitete sich die Art explosionsartig aus. In Deutschland tauchte sie zuerst im Jahr 2002 und in Berlin im Jahr 2009 auf. Mehrere aktuelle Funde zeigen, dass die Art in Berlin mittlerweile als etabliert gelten kann. Die auffällige, Spinnen jagende Wespe baut tönnchenförmige Lehmnester, die gruppenweise an Mauerwerk, an Dachbalken oder auch innerhalb von Gebäuden gemörtelt werden. Ob die Art aus südlichen Regionen aktiv eingewandert ist oder passiv nach Berlin eingeschleppt wurde, ist nicht bekannt. Dr. Christoph Saure Vorkommen können dem Autor gemeldet werden: saure-tieroekologie@t-online.de


Thema | Natur in Berlin

Mittelmeermöwe Larus michahellis

In diesem Jahr wurde erstmalig die Mittelmeermöwe als Brutvogel in Berlin nachgewiesen. Damit erhöht sich die Anzahl aller jemals in Berlin festgestellten Brutvögel auf 182 Arten. Die jüngsten befiederten Neubürger in Berlin waren alle Möwen. 2010 erfolgte der Erstnachweis der Silbermöwe und 2005 der Sturmmöwe als Brutvögel in Berlin. Die Küste rückt näher! Jens Scharon

Weißstorch Ciconia ciconia

Von den drei in Berlin befindlichen Nestern des Weißstorchs, dem Wappenvogel des NABU, wurden 2012 zwei zur Brut genutzt. Insgesamt flogen fünf Jungvögel aus, drei aus dem Nest in Malchow und zwei aus dem Nest in Falkenberg, alle im Bezirk Jens Scharon Lichtenberg gelegen.

Kreuzkröte Bufo calamita Seit 2006 existiert ein mehrere hundert Tiere umfassendes Vorkommen der Kreuzkröte auf einem ehemaligen Rangierbahnhof im Berliner Norden. Erst 2010 wurde das Vorkommen durch die Information eines Anwohners bekannt. Bis dahin lag die Hoffnung, die vom Aussterben bedrohte Art in Berlin zu erhalten, bei wenigen Tieren auf einer Militärbrache in Lichterfelde. Jens Scharon

Weinhähnchen Oecanthus pellucens Wer schon einmal in den Weinbaugebieten Süddeutschlands und Österreichs Urlaub gemacht hat, kennt den feinen, melodi­schen Ruf dieser zarten Blütengrille, der in der Abenddämme­rung erklingt. Die wärmeliebende Art lebt auf Weinbergen, kommt aber auch auf Industriebrachen und Bahngeländen vor. Sie ist trotz ihrer fragilen Gestalt kein Kostverächter und frisst neben Blütenblättern und Staubgefässen auch kleine Insekten und Spinnen. Das Weinhähnchen wurde mehrfach nach Berlin eingeschleppt. Seit fünf Jahren ist erstmals eine offenbar stabile Population auf einem ehemaligen Bahngelände in Treptow bekannt. Dr. Karl-Hinrich Kielhorn

Erdhummel-Schwebfliege

Pocota personata Die Erdhummel-Schwebfliege ist bundesweit sehr selten und vom Aussterben bedroht. Die recht große Art, die einer Erdhummel ähnlich sieht, bewohnt alte Laubmischwälder mit einem größeren Anteil an morschem Holz. Die Larven leben bevorzugt im verrottenden Holz von Buchen und Eschen und ernähren sich dort offenbar von Pilzmyzel. Die Art galt in Berlin seit mehr als 100 Jahren als verschollen, wurde aber 2007 im Forst Grunewald wiedergefunden. Langfris­ tig kann die Art von der Umwandlung strukturarmer Monokulturen in alt- und morschholzreiche Laubwaldbestände profitieren. Dr. Christoph Saure 11


Natur in Berlin | Thema

Urwald Brosepark – !?

Die Bedeutung von Altbäumen für Reliktarten / von Jens Esser Im baum- und parkreichen Bezirk Pankow, im Stadtteil Niederschönhausen, liegt ein kleiner Park, der bislang nicht in den Fokus der Entomologie (Insektenkunde) geriet. Gelegen im Karree zwischen Dietzgen-, Beuth-, Waldow- und Wackenbergstraße dient er vielen Menschen als nahe gelegene Erholungsfläche, nicht wenigen aber auch nur als Abkürzung. In Hinblick auf seinen Zustand als Biotop dürfte der Brosepark (Abb.1) schon bessere Zeiten erlebt haben. Dies gilt

Bevölkerung hervorrufen, unterbleiben solche Reaktionen im Falle des Broseparks in der Regel. Zudem unterliegen beide Schloss­parks einer gewissen Beobachtung durch an Natur(schutz) interessierte Menschen. So wird z. B. im Schloss­park Niederschönhausen das dortige Vorkommen des Heldbockkäfers (Cerambyx cerdo) beobachtet. Der NABU und besonders dessen Fachgruppe Entomologie bemühen sich um den Erhalt der Population und klären die Bevölkerung über das Vorkommen auf.

ben dem Brosepark auch im Schloss­ park Niederschönhausen und im Bür­­­ger­park, die vormals zu einem zusammenhängenden Waldgebiet gehörten. Auch die Schönholzer Heide muss in dieser Reihe mit aufgezählt werden, natürlich auch der Schlosspark Buch, der aber aufgrund seiner größeren Entfernung zum Brosepark hier außer Acht gelassen wird. Der Schlosspark Niederschönhausen beherbergt neben dem Heldbock weit über hundert weitere Käferarten, die auf stark dimensionierte Biotopholzstrukturen angewiesen sind. Von daher ist eine reduzierte Auswahl solcher Arten auch im Brosepark zu erwarten gewesen. Zwei Nachweise von Käferarten im Zusammenhang mit Schnittarbeiten bestätigen diese Vermutung. In den Starkästen eines eingekürzten Silber­ ahorns (Abb.2), die z. T. hohl waren und neben Mulmkörpern auch ein unbesetz­ tes Waldkauznest beherbergten, fanden sich Larven und Überreste zweier Schnellkäferarten: Elater ferrugineus

Abb.1 Blick in den Brosepark, Juni 2012

insbesondere für das Inventar an älteren Bäumen. Zwar gibt es auch heute noch eine für die geringe Größe von 3,8 ha bemerkenswerte Dichte von älteren und alten – also umfangreichen – Bäumen. Doch weitgehend unbeachtet verschwinden immer wieder Altbäume oder solche werden stark zurückgesetzt. Leider kommt es kaum zu Ersatzpflanzungen, Nachwuchs stellt sich meist nur spontan in einigen Randbereichen ein und besteht meist aus Spitzahorn. „Edlere“ Laubhölzer wie Eichen, Buchen oder Ulmen werden nicht ersetzt. An dieser Stelle soll nicht darüber diskutiert werden, ob Schnitt- und Fällmaßnahmen immer nötig sind. Klar ist, dass sie stattfinden und dass sie grundsätzlich wenig Rückhalt in der Bevölkerung finden. Aber im Gegensatz zu anderen, größeren und stärker genutzten Pankow­er Parkanlagen wie den Schlossparks Niederschönhausen und Buch, mit gewissen Abstrichen auch zum Bürgerpark, wo Schnittmaßnahmen meistenteils ein großes Echo in der 12

Trotz seiner geringen Größe weist der Brosepark Käferarten auf, die z.T. als „Ur­wal­drelikte“ bezeichnet werden. Gemeint sind damit Käferarten, die mit Holzbiotopen im weiteren Sinne assoziiert sind (früher gern als Tot-, heute lieber als Biotopholz bezeichnet) und über ein mehr oder weniger geringes Ausbreitungsvermögen verfügen. Dass in Deutschland u. v. a. in einer Stadt wie Berlin noch Urwaldrelikte leben, obwohl gar kein Urwald vorhanden zu sein scheint, drängt zur Hinterfragung der beiden Bezeichnungen. Doch wo „Urwaldrelikte“ vorkommen, sollten „Urwald“ und „Urwaldreste“ zu finden sein. Gemeint sind damit Waldbiotope oder Reste solcher, die auf eine lange und kontinuierliche Bestandssituation verweisen können (auch als historische Wälder bezeichnet, vgl. Bußler 2008). Die Bezeichnung Reliktarten ist sicher seriöser und zutreffender, allerdings auch weniger einprägsam resp. publikumswirksam. Diese „Urwaldsituation“ findet sich ne-

Abb.2 Eingekürzter Silberahorn im Brosepark, Juni 2012


(„Feuerschmied“, Abb. 3) und Crepidophorus mutilatus („Rosenhauers Schnellkäfer“, Abb. 4). Folgt man Bußler (2008), so liegen hiermit zwei Arten vor, die als Zeiger für historischen Wald (oder eben „Urwald“) besonders geeignet sind. Selbst wenn man kritisch anmerkt, dass ja beide Arten flugfähig und somit vielAbb.3 Feuerschmied (Elater ferrugineus) leicht doch ausbreitungsstärker als angenommen sind, so bleibt doch die Bedeutung als beherbergt Reliktarten, die anderenökologische Zeigerarten. Beide Arten orts in ausgedehnteren Parkanlangen benötigen Baumhöhlen, in deren Mulm­ mit vergleichbarer Geschichte (z. B. in körpern und im angrenzenden Holz die Moritzburg1) und eben entsprechenden Entwicklung der Tiere stattfindet. Elater Wäldern vorkommen. ferrugineus bevorzugt größer dimensio­ Letztlich wird durch einen solchen Fund nierte Höhlen, besonders solche mit deutlich, wie wichtig die größtmögliche zusätzlichen Vogelnistplätzen (Star, Schonung des Baumbestandes ist und Waldkauz etc.) und resp. oder dem Be- dass Ersatzpflanzungen dringend nötig satz mit Blatthornkäfern (Rosenkäfer, sind. Eremit). Crepidophorus mutilatus findet Die wechselvolle Geschichte des Parks sich vornehmlich in Höhlen mit sehr kann im Internet² oder auch beim feuchtem Mulm und schlechter Zugäng- Freundeskreis der Chronik Pankow (1996) lichkeit von außen, meist bodennah (der nachgelesen werden. höheren Feuchtigkeit wegen). Ein Besatz mit holzfressenden Rüsselkäfern Dank Ich danke Herrn Frank Köhler (Bornheim) und Herrn (Curculionidae, Unterfamile Cossoninae) Till Tolasch für die Bereitstellung der Bilder von Creist von Vorteil. Einen Einblick in die An- pidophorus mutilatus und Elater ferrugineus. sprüche von Käferarten an Holzbiotope und die mögliche Vielfalt an nur einem Literatur Bußler, H. (2008) Reliktarten: Fenster in die Vergangeeigneten Baum liefert Möller (2005). genheit. – LWF aktuell 63: 8-9 Dass Strukturen, bestimmte Zerset- Möller, G. (2005): Habitatstrukturen holzbewohzungsstadien und -formen meist wich- nender Insekten und Pilze. – LÖBF-Mitteilungen tiger sind als die Baumart, zeigt der 3/05 Fund der beiden o. e. Schnellkäferarten Freundeskreis der Chronik Pankow (1996): Christian in einem Baum nordamerikanischen Ur- Wilhelm Brose in Niederschön­hausen. Zum 215. Geburtstag. Edition Hentrich, 91 S. sprungs, dem Silberahorn. Der Fund zeigt auch, dass sich der Bro- 1 www.museum-im-park.de/website/rote_ liste separk mit seinen Nachbarn Schloss­ ² www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/aun/bropark Niederschönhausen, Schönholzer separk oder www.freundeskreis-chronik-pankow.de Heide und Bürgerpark trotz geringer Größen messen kann. Der Brosepark

Heldbock stirbt im Schatten der Berliner Bio­ diversi­tätsstrategie aus Schutz spektakulärer Urwaldrelikte? Erhalt alter Baumriesen? Engagement für streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Tierarten? Gar Stolz auf das Vorkommen der „Pankower Helden“? Noch immer kein Thema für das Pankower Bezirksamt! Bereits vor 1½ Jahren und nach intensiven Beratungen darüber, ob wir dem Aussterben der Heldböcke weiter zusehen oder es Potential für den Erhalt der Population gibt – was bejaht wurde – , startete der NABU mit seiner FG Entomologie erneut einen Versuch, mehr für den Schutz des Heldbockes und Eremiten im Schlosspark Niederschönhausen zu erreichen. Ein vom NABU Berlin vorgeschlagener „Runder Tisch“, an dem mit allen zu Beteiligenden über die Erstellung eines Parkpflegewerkes unter Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Belange sowie der Akquise der dafür notwendigen finanziellen Mittel gesprochen werden könnte, kam bisher noch immer nicht zustande! Neben diesem Desinteresse wird der Einsatz des NABU erheblich kompliziert durch die von der Landespolitik 2008 beschlossenen und seit Anfang 2012 praktizierten Trennung des Natur- und Artenschutzes von der Grünflächenunterhaltung. Heftige Kritik des Landesbeauftragten für Naturschutz, der Naturschutzverbände, der Gartenamtsleiterkonferenz, des Bundes deutscher Landschaftsarchitekten u. a. fanden kein Gehör. Die Befürchtungen des NABU Berlin bestätigen sich umgehend: die Trennung der Landschaftsplanung – nun beim Tiefbauamt – vom Natur- und Artenschutz – verblieben beim Umweltamt – gefährdet die Arbeitsfähigkeit dieser Bereiche! Bündelung fachlicher Kompetenzen? Konzentration der Aufgaben Natur- und Artenschutz, Landschaftsplanung, Unterhaltung und Neubau von Grünflächen einschließlich Friedhöfen und Kleingärten in einem Amt? Effizienter Personaleinsatz? Fehlanzeige! Der NABU Berlin wird sein Anliegen im Umweltausschuss der BVV vortragen, hoffentlich endlich unter Teilnahme von beiden verantwortlichen Stadträten: neben Herrn Kirchner (Grüne), zuständig für die Grünflächenunterhaltung, auch Herrn Dr. Kühne (CDU), zuständig für den Artenschutz, und beiden dazugehörenden Abteilungsleitern. Jetzt ein größerer Aufwand für alle, der notwendig ist, da das Anliegen des NABU Berlin nicht schon früher ernst genommen wurde. P.S. Kurz vor Redaktionsschluss: Vermutlich durch die Vorbereitung des Umweltausschusses plötzlich Einladungen in das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt zum Gespräch mit beiden zuständigen Abteilungen sowie ein Gesprächsangebot vom Stadtrat Herrn Kirchner. Kein „Run­ der Tisch“, aber die Möglichkeit zur ge(kk) genseitigen Information.

Abb. 4 Rosenhauers Schnellkäfer (Crepidophorus mutilatus)

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Ärgernisse im Berliner Naturschutzalltag...

Thema | Natur in Berlin


Natur in Berlin | Spektrum

Mit Spaß und Engagement 30 Jahre Naturschutz in Marzahn-Hellersdorf / von Camillo Kitzmann eigenständige Gruppe Verantwortung für die Natur im neuen Stadtbezirk. Beide Gruppen arbeiteten nun mit Unterstützung der Fachgruppe Feldherpetologie an den wachsenden Aufgaben, insbesondere bei der Pflege der Schutz­gebiete. Weitere 8 Natur- und 8 Flächennaturdenkmale erhielten 1987 ihren Schutzstatus, bis Ende der 1980er Jahre waren es bereits 55 Natur- und 30 Flächennaturdenkmale. Der 3. Oktober 1990 war auch für den Naturschutz ein denkwürdiger Tag, da alle Alleen, Schutzgebiete und Naturdenkmale mit einem Schlag wieder „vogelfrei“ waren. Eine anspruchsvolle Aufgabe für die neue Naturschutzverwaltung und die ehrenamtlichen Naturschützer unter neuen Bedingungen mit deutlich komplizierteren Verfahren. Diese Unterlassungssünde im Einigungsvertrag vollständig zu korrigieren, ist bis heute nicht gelungen. Der bis dahin unter dem Dach des Kulturbundes der DDR organisierte ehrenamtliche Naturschutz arbeitete fortan im NABU weiter. Angele Schonert lenkte seitdem die Geschicke der Bezirksgruppe Marzahn. Bis heute wurden TauPflanzung an den Kaulsdorfer Seen, November 1986 sende Stunden bei der v.l. Gerd Steinberg, Angele Schonert, Jürgen Mielcarek Pflege von Wiesen und Gewässern, der Kartiemäßige Fachvorträge, Diskussionsrunrung von Brutvögeln und der Wasserden, Führungen und Exkursionen sowie vogelerfassung, in Artenschutzprojekten Lehrgänge für die Aktiven gehörten von (für Turmfalken, Fledermäuse und AmBeginn an zum Programm der Gruppe. phibien), bei der Betreuung von Nistkas­ Engagement und die erworbenen Fachtenrevieren, der Naturschutzwacht, für kenntnisse lieferten schnell Ergebnisse. Stellungnahmen zu Planungsvorhaben Bereits im dritten Wirkungsjahr waren und der Mitwirkung in politischen Gre44 Natur- und 22 Flächennaturdenkmien sowie bei Vorträgen, male unter Schutz gestellt. Nach erfolgFachtagungen und Exkursireicher rechtlicher Sicherung der Biotoonen zur Weiterbildung der pe war nun deren Betreuung und Pflege Gruppenmitglieder geleis­ zur Hauptaufgabe geworden. Die dazu tet. Unzählige Ordner mit erforderlichen umfangreichen KartieDaten zur heimischen Natur rungs-, Betreuungs- und Pflegearbeiten wurden in mühevoller Kleinbeliefen sich auf Hunderte Stunden im arbeit zusammengetragen. Jahr (z. T. 500 Stunden pro Person und Nachdem im Jahr 2006 AnJahr). Im dicht besiedelten Stadtgebiet gele Schonert aus der erwar der Erhalt der Biotope zum Teil sten Reihe zurücktrat, sind nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Gruppen aus Marzahn möglich. und Hellersdorf mit insMit der Ausgliederung des Stadtbegesamt 20 Aktiven wieder zirkes Hellersdorf 1986 übernahm fast dichter zusammengerückt. die Hälfte der Gruppenmitglieder als Über das Erlebnis der 14

Exkursion an der Südostbarnimer Weiherkette von Blumberg nach Hönow, 2006

Schönheit einen besseren Zugang zum Wert der Natur zu eröffnen, ist eine der Hauptaufgaben. Dazu werden im Naturschutzzentrum am Schleipfuhl und in anderen Einrichtungen des Bezirkes regelmäßig Vorträge zur Natur vor der Haustür oder Reiseimpressionen angeboten. Mit der Vermittlung von Wissen über Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume soll auf die Besonderheiten der heimischen Natur und ihre Gefährdung aufmerksam gemacht werden. Durch den direkten Kontakt Verständnis und Interesse für die Natur zu entwickeln, dazu dienen die Führungen im Wuhletal, auf dem Biesenhorster Sand, an den Kaulsdorfer Seen, in der Hönower Weiherkette oder am Schleipfuhl. Natürlich wird es auch weiterhin erforderlich sein, bei Pflegeeinsätzen Hand anzulegen, um die sensiblen Lebensräume zu erhalten oder wieder herzustellen. Wichtig ist dabei stets, den Spaß an der Sache nicht zu verlieren, auch wenn nicht alle Blütenträume reifen. Nicht zuletzt entschädigt die Beobachtung der beeindruckenden Balz der Haubentaucher an den Kaulsdorfer Seen an einem Frühlingsmorgen oder die Begegnung mit dem schillernden Eisvogel im Wuhletal für vieles. Sie sind eingeladen, sich gemeinsam mit uns das ganze Jahr den Wind um die Nase wehen zu lassen. Die Erfolge wachsen mit der Zahl der Mitstreiter und mehr Spaß macht es in der Gemeinschaft ohnehin. Wuhletal am Kienberg

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/marzahn/

Es gab genug zu tun, als sich 1982 Naturschutzaktive im Nordosten Berlins auf der Großbaustelle Marzahn an die Bewahrung der noch verbliebenen Naturreste machten. Initiator und Motivator war der Naturschutzbeauftragte Gerd Steinberg. Schon nach einem Monat lag der erste Unterschutzstellungsantrag auf dem Tisch. Zunächst ging es um die Schaffung von Amphibienlaichgewässern, deren Verlust durch Verfüllung, Überbauung und Trockenlegung wenigstens teilweise ausgeglichen werden sollte. Es folgten die ersten Nistkastenprojekte. Gemeinsam mit den Fachberatern für Biologie an den Schulen wurde der Einstieg in die Umweltbildung gewagt. Bescheiden waren damals noch die Anfänge der Öffentlichkeitsarbeit mit einem Schaukasten am S-Bahnhof Biesdorf. Doch schon im zweiten Jahr des Bestehens folgte der erste Fernsehbeitrag über die Arbeit der Gruppe in der Biotoppflege. Regel-


Spektrum | Natur in Berlin

Unser Glückwunsch Dr. Klaus Witt zum 75. Geburtstag / von Jens Scharon schnelle Auswertung und Publikation. Über 100 vogelkundliche Artikel wurden von ihm verfasst. Er betreute für Berlin die Monitoringprogramme des DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten) und organisiert seit vielen Jahren die Mittwinterzählung, die uns interessante Erkenntnisse über die Vogelwelt im Winterhalbjahr bringt. Wenn sich andere bei artbezogenen Erfassungen mit 20 bis 50 Hektar großen Untersuchungsflächen zufrieden geben, dann kartiert Klaus Witt gleich mal ganze Stadtbezirke oder 61km² von 110km² für ein von ihm initiiertes Projekt zur Erfassung der Brutvogeldichten im Südwesten Berlins. Er ist von ganzem Herzen Faunist. Aber die reine Beobachtung oder Erstellung von Artenlisten reichten ihm selten. Er möchte Zahlen – viele Zahlen: die Anzahl der Brutpaare, Revierdichten … und etwas Statistik. Der Wert seiner Langzeiterfassungen wird erst heute deutlich. Keiner hat z. B. die Zunahme und später schnelle Abnahme der Türkentaube in Berlin so gut dokumentiert. Wird eine lange Zeitreihe zum Vogel des Jahres gesucht, der NABU fragt zuerst Klaus Witt. Gemeinsam mit Gleichgesinnten gab er in Berlin den Anstoß zur Bildung der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Na­tur­schutz (BLN), deren Vorsitzender er von 1979 bis 1982 und von 1986 bis 1990 war. Zunächst war man etwas kritisch, ob man einem Physiker den Vorsitz des

DDA überlassen sollte, war aber dann von seiner 10jährigen Tätigkeit von 1987 bis 1997 und vor allem seiner „Zähigkeit“ sehr begeistert. Er ist kein Mann für „man müsste mal...“ – was Klaus Witt sich vornimmt, wird umgesetzt oder zumindest ein Stück vorangebracht. Seit 2004 ist Dr. Witt Sprecher der Fachgruppe Ornithologie des NABU Berlin. Der NABU wünscht Klaus Witt alles Gute im Kreise seiner Familie, vor allem Gesundheit und uns noch lange einen Mitstreiter bei der Mehrung der Erkenntnisse über die Berliner Vogelwelt und natürlich Zahlen, Zahlen, Zahlen….

Kein Platz für den Spatz? – Einsatz für Gebäudebrüter Ein Projekt der Bezirksgruppe Steglitz-Tempelhof / von Carola Sitarek Mit dem Schutz gebäudebewohnender Arten wie z. B. Sperling, Mauersegler, Fledermaus, verfolgen wir das Ziel, die Artenvielfalt in Berlin zu erhalten und die Einhaltung des Bundesnaturschutzgesetzes in Berlin zu unterstützen. Denn besonders durch Modernisierung und Sanierung, derzeit brandaktuell die Wärmedämmung von Fassaden, sind diese Lebensräume akut gefährdet. Dabei schließt das eine das andere nicht aus! Was tun wir konkret? Wir erfassen und kartieren Nistplätze an Gebäuden. Dabei helfen uns Beobachtungen von Anwohnern sehr. Deshalb rufen wir regelmäßig in der Lokalpresse dazu auf, uns Nistplätze von Gebäudebrütern zu melden. Diese Meldungen von Gebäuden mit Nistplatzvorkommen leiten wir direkt an die zuständigen bezirklichen Naturschutzbehörden weiter. Sind dort Baumaßnahmen bekannt oder bean-

tragt, erfolgt ein Abgleich mit unseren Meldungen. Existieren Nistplätze, muss der Bauherr eine so genannte „Befrei-

ung“ beantragen. Ein Gutachter wird beauftragt, entsprechende Ersatzmaßnahmen festgelegt und nach Abschluss der Bauarbeiten durch diesen Gutachter auch abgenommen. Im Jahr darauf kontrollieren wir, ob die jeweilige Ersatzmaßnahme erfolgreich war, d. h. ob der Standort wieder als Nistplatz genutzt wird. Leider erhalten die Behörden nicht immer Meldungen über alle Baumaßnahmen. Auch hier sind wir aktiv, indem wir Gerüste an Gebäuden melden, an denen Nistplätze kartiert sind. Unsere Ergebnisse können sich sehen lassen: diverse sanierte Gebäude mit gesicherten Nistplätzen und ein mittlerweile stattlicher Datenbestand mit schützenswerten Gebäuden. Wer uns unterstützen möchte oder mehr wissen will, kann sich gerne an uns wenden: christina.baradari@berlin.de 15

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/steglitz-tempelhof/gebaeudebrueter/

Am 12. August 2012 vollendete Dr. Klaus Witt sein 75. Lebensjahr. Der Naturschutz und vor allem die Erfassung der Berliner Vogelwelt sind auf das engste mit seinem Namen verbunden. Seit seiner Zeit als Student der Physik war er jemand, der Gleichgesinnte organisierte und zusammenführte. Seinen Interessen folgend übernahm er den Vorsitz des Deutschen Jugendbundes für Naturbeobachtung. 1967 kam Klaus Witt nach Berlin und suchte sofort den Kontakt zu den Westberliner Ornithologen. 1977 übernahm er die Leitung der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Berlin (West) und die Schriftleitung des Ornithologischen Berichts für Berlin (West). Nach dem Mauerfall 1989 war er maßgeblich an der Zusammenführung der in Ost- und Westberlin organisierten Vogelkundler beteiligt. Bereits 6 Tage nach der offiziellen deutschen Vereinigung, am 9. Oktober 1990, wurde die Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft (BOA) unter dem Vorsitz von Klaus Witt gegründet, in der seitdem die meisten der an Berlins Vogelwelt Interessierten vereinigt sind. Fast 30 Jahre, von 1977 bis 2006, führte Klaus Witt die Berliner Ornithologen an. Immer wieder schaffte er es, neben seinem persönlichen Einsatz, Mitstreiter zu organisieren und zu motivieren. So erfolgten berlinweite Bestandserhebungen von Vogelarten, das Zusammentragen umfangreicher Beobachtungen und vor allem deren


Natur in Berlin | Spektrum

Aktueller Brutvogelatlas für Brandenburg und Berlin Im Vorfeld des in absehbarer Zeit erscheinenden Atlas der Brutvögel Deutschlands wurden die Ergebnisse für die Länder Brandenburg und Berlin veröffentlicht. Damit liegt eine aktuelle Übersicht der in den Jahren 2005 bis 2009 in beiden Bundesländern vorkommenden Brutvogelarten auf Basis der topografischen Karten 1 : 25.000 vor. Im Ergebnis der landesweiten Kartierungen wurden 217 Brutvogelarten festgestellt. Neben den einzelnen Artkapiteln mit der Verbreitungskarte sowie Angaben zu Verbreitung, Bestand und Gefährdung bietet der als Sonderheft der Otis erschienene Band Informationen über die Landschaften und eine spannende Auswertung aller Daten, die zusätzliche Informationen für den praktischen Naturschutz geben. Als neue Brutvogelart wurde im Kartierungszeitraum die Heringsmöwe nachgewiesen, mehrere Arten gehören dagegen nicht mehr zu den Brutvögeln in Brandenburg in Berlin. Der Band ist derzeitig die aktuellste Informationsquelle über die Brutvögel in beiden Bundesländern. Er ist für 18,50 € auch in der Geschäftsstelle des NABU Berlin erhältlich.

Richtigstellung Im vorigen Heft „Natur in Berlin“ stellten wir verschiedene Weidetierarten vor, u.a. das Pommersche Rauwollige Landschaf (Pommernschaf). Eine aufmerksame Leserin machte uns darauf aufmerksam, dass die abgebildeten Schafe vermutlich der Rasse Suffolk angehören – also keine Pommernschafe sind! Hier eine Abbildung eines „echten“ Pommernschafes.

T. Ryslavy, H. Haupt u. R. Beschow (2011): Die Brutvögel in Brandenburg und Berlin – Ergebnisse der ADEBARKartierung 2005 –2009. Otis – Zeitschrift für Ornithologie und Avifaunistik in Brandenburg und Berlin, Band 19 – Sonderheft ISSN 1611-9932

Rezension: „Wilde Tiere in der Stadt“

Von tierischen Untermietern und vierbeinigen Stadtbewohnern Berlin ist grün… und dieser Eindruck wird durch die Bildauswahl im Buch „Wilde Tiere in der Stadt“ durch den Autor und Fotografen Florian Möllers noch verstärkt: sei es durch Aufnahmen von Berlin aus der Vogelperspektive oder eines der vielen Detailfotos aus dem Großen Tiergarten oder aus einer der

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verwunschenen Ecken auf einem städtischen Friedhof. Anhand dieser und anderer Fotos erschließt es sich dem Leser relativ schnell, warum die Hauptstadt als ein Rückzugsgebiet für verschiedenste Wildtiere gilt. Die Geschichten über dickfellige Wildschweine, clevere Füchse, dreiste Waschbären und die bereits berühmten Berliner „Balkonenten“ hat man als aufmerksamer Einwohner vielleicht schon häufiger verfolgt. Aber in dieser komprimierten Fassung, die dieses reich bebilderte Buch bietet, bekommt man als Leser einen wesentlich umfassenderen Eindruck, als er durch vereinzelte Schlaglichter in der Tagespresse möglich wäre. Die Aufnahmen, die man teilweise als „Stillleben mit Wildschwein“ bezeichnen könnte, zeigen, wie nah Wildtiere dem Menschen kommen können, wenn die äußeren Lebensumstände passen. Sie zeigen aber auch die eher versteckt lebenden Wildtiere, die sich zwar in den Lebensraum Großstadt eingefügt haben, aber trotzdem nicht so augenfällig werden wie manch andere. Habicht, Wanderfalke und Biber begegnet man eher unvorbereitet oder selten. Diesen Tieren und ih­rem Schutz haben sich Menschen ver­schrieben. Ihrer teil-

weise auch ehrenamtlich geleisteten Arbeit wird ein weiterer Schwerpunkt dieses Buches gewidmet. Die reich be­ bilderten Berliner Tiergeschichten sind eine Empfehlung für großstädtische Naturinteressierte. (as) Florian Möllers: „Wilde Tiere in der Stadt“, Knesebeck Verlag ISBN 978-3-86873-196-5 Wir danken dem Knesebeck Verlag für die freundliche Bereitstellung unseres Titelfotos „Ein Wanderfalke vor dem Berliner Fernsehturm“ und des nebenstehenden Bildes „Ein junger Fuchsrüde am Thuner Platz in Berlin Lichterfelde“ – beide aus dem Bildband von Florian Möllers.


Biotoppflege AG Flughafensee

Gehölzrückschnitt und Beseitigung der Spät­blühenden Traubenkirsche im Vogelschutzreservat Flughafensee Sonntag, 16.12.2012, 10 Uhr Sonntag, 13.01.2013, 10 Uhr Sonntag, 17.02.2013, 10 Uhr Treffpunkt: jeweils um 10 Uhr an der NABU-Blockhütte, Reservatseingang

Exkursionen und mehr Dezember 2012 Sonntag, 2. Dezember, 10 Uhr Naturerleben am Tegeler Fließ Hochwasser am Tegeler Fließ und wie wir damit umgehen Dr. Hans-Jürgen Stork – NABU Berlin Treffpunkt: Heimatmuseum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin Verkehrsverbindung: Bus 120 Dauer: ca. 2 Stunden Sonntag, 2. Dezember, 10 Uhr Wintervögel im Viktoriapark Anja Wolter u. Thomas Büchner – NABU BG Friedrichshain-Kreuzberg Treffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls (Kreuzbergstraße 16) Verkehrsverbindung: U6/U7 Mehringdamm anschließend ca. 800 m Fußweg, Bus 140, Kreuzberg/Wasserfall Bitte Fernglas mitbringen. Dauer: 2 Stunden Dienstag, 4. Dezember, 19 Uhr Veranstaltung der FG Feldherpetologie Berichte über die herpetologische Arbeit in Berlin 2012 Ort: Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin Samstag, 8. Dezember, 16 Uhr Veranstaltung der FG Ornithologie Mit dem pazifischen Goldregen­ pfeifer von Hawaii nach Alaska Dr. Wolfgang Baumgart Von Lemmingen und Eisbären – Der Klimawandel in der Arktis Dr. Benoit Sittler Ort: Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin Sonntag, 9. Dezember, 9 Uhr Rundweg: Vögel der Marienfelder Feldmark Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzener Straße / Ecke Nahmitzer Damm Verkehrsverbindung: S-Bhf. Buckower Chaussee, Bus M11, 277, 183 Dauer: ca. 3 Stunden

Verkehrsverb.: U6, U-Bhf. Seidel- oder Holzhauser Straße, anschl. 15 Min. Fußweg, Bus 133 Haltestelle Attendorner Weg Dauer: ca. 3 – 4 Stunden

Bezirksgruppe Mitte

Kontrolle und Reinigung der Nistkästen im Großen Tiergarten. Je nach Wetterlage ab Ende September bis Mitte Februar jedes Wochenende 10 bis 13 Uhr Kontakt und Anmeldung für aktuelle Termine: Diana Gevers: dgevers@nabu-berlin.de

Dienstag, 11. Dezember, 19 Uhr Veranstaltung der FG Entomologie Exkursionsbericht des ORION in den Naturpark Altmühltal Bernd Krüger Ort: Naturkundemuseum, Invaliden­ straße 43, rechter Eingang, Hörsaal 201 Samstag, 29. Dezember, 10 Uhr Wanderung am Köppchensee Winterliche Vogelwelt am Tegeler Fließ – Abschied vom alten Jahr Wolfgang Heger – NABU Berlin Treffpunkt: Bus-Haltestelle Lübarser Weg Verkehrsverbindung: Tram M1 bis H.Hesse-Straße /Waldstraße und Bus 107 Dauer: ca. 3 Stunden

Januar 2013 Sonntag, 6. Januar, 10 Uhr Naturerleben am Tegeler Fließ Die Vogelwelt an der Fließmündung und am Tegeler See Helmut Ladenthin – NABU Reinickendorf Treffpunkt: Greenwichpromenade Tegel, Rote Telefonzelle Verkehrsverbindung: U6, Bus 125, 122 Dauer: ca. 2 Stunden Sonntag, 6. Januar, 11.30 Uhr Winterliche Vogelwelt am Tegeler See Vogelkundlicher Spaziergang entlang der Greenwichpromenade in Reinickendorf Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: Borsigdamm Ecke Eisenhammerweg in Berlin-Reinickendorf Verkehrsverbindung: U6 Alt-Tegel, S25 Berlin-Tegel Dauer: 1,5 Stunden Sonntag, 6. Januar, 13.30 Uhr Stunde der Wintervögel Vogelbeob­achtungen am Schleipfuhl Vortrag über die Vielfalt der Vogelarten im Winter. Anschließend geht es auf Beobachtungstour ins Gebiet. Dr. Camillo Kitzmann – NABU Berlin Treffpunkt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Straße 11 A, 12627 Berlin Verkehrsverbindung: U5 bis Hellersdorf, Tram M6, 18 bis Jenaer Straße Bitte Fernglas mitbringen Dauer: 2 Stunden

Bezirksgruppe Pankow

Biotoppflege im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee): Pflege der Of­fen­landschaft, Reparatur der Holzgeländer, Arbeiten in der Altobstanlage, Pflege der Neupflanzungen Samstag, 26.1.2013 ab 9 Uhr Treffpunkt: Schildower Weg an der Altobst­ anlage (Bus 107 Richtung Schildow bis Lübarser Weg und 10 Minuten Fußweg Richtung Lübars oder Bus 222 bis Alt-Lübars und 20 Min. Fußweg Richtung Schildow)

Samstag, 12. Januar, 10 Uhr Wasservogelzählung auf dem Tegeler See Frank Sieste – NABU Berlin Treffpunkt: U-Bhf Alt-Tegel, vor C&A Verkehrsverbindung: U6 Alt-Tegel, Endhaltestelle Dauer: 3–4 Stunden Samstag, 12. Januar, 9 Uhr Wintervögel am Teltowkanal Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Straße / Eugen-Kleine-Brücke Verkehrsverb.: Bus M85, 112, 117, 385 Dauer: ca. 3 Stunden Sonntag, 13. Januar, 14.30 Uhr Baumbestimmung im Winter – Was Knospen und Rinde über die Baumart verraten. Nach dem Vortrag geht es hinaus ins Schleipfuhlgebiet, um die frisch erworbenen Kenntnisse zu vertiefen. Beate Kitzmann – Naturschutz Malchow Treffpunkt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Straße 11 A, 12627 Berlin Verkehrsverbindung: U5 bis Hellersdorf, Tram M6, 18 bis Jenaer Straße Dauer: 2 Stunden Sonntag, 27. Januar, 9 Uhr Wintergäste auf der Glienicker Lake / Jungfernsee Dr. Horst Kowalsky – NABU Berlin Treffpunkt: Eingang Jagdschloss Glienicke Verkehrsverbindung: Bus 316 Dauer: 3 Stunden Sonntag, 27. Januar, 10 Uhr Wintervögel im Viktoriapark, vogelkundlicher Spaziergang Dabei sprechen wir auch über die Fütterung der Vögel im Winter. Thomas Büchner und Klaus Riech – NABU BG Friedrichshain-Kreuzberg Treffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls, Kreuzbergstraße 16 Verkehrsverbindung: U6/U7 Mehringdamm, anschließend ca. 800 m Fußweg, Bus 140, Kreuzberg/Wasserfall Dauer: ca. 2 Stunden Bitte Fernglas mitbringen. Spenden für die Naturschutzarbeit im Bezirk sind willkommen! 17

Veranstaltungen

Veranstaltungen Dezember bis Februar


Veranstaltungen

Veranstaltungen Dezember bis Februar Februar 2013 Sonntag, 3. Februar, 10 Uhr Naturerleben am Tegeler Fließ NATURA 2000 am Tegeler Fließ und die wertgebenden Arten Biber, Kranich, Eisvogel u.a. Dr. Hans-Jürgen Stork – NABU Berlin Treffpunkt: Heimatmuseum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin Verkehrsverbindung: Bus 120 Dauer: ca. 2 Stunden Mittwoch, 6. Februar, 18 Uhr Der Naturschutzhof im Nettetal – mit vielen Anregungen für den eigenen Naturgarten Angelika Paul – NABU Berlin Ort: Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin Dauer: ca. 1,5 Stunden Samstag, 9. Februar, 9 Uhr Veranstaltung der BG Pankow Naturbeobachtungen im Winter – Wanderung durch die Lietzengrabenniederung Katrin Koch – NABU-BG Pankow Treffpunkt: S-Bahnhof Buch, S2 Dauer: ca. 4 Stunden Samstag, 9. Februar, 9 Uhr Vögel an der winterlichen Havel Von Heckeshorn zur Glienicker Brücke Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Am Großen Wannsee / Zum Heckeshorn, Löwendenkmal (Flensburger Löwe) Verkehrsverbindung: Bus 114 ab S-Bhf. Wannsee Dauer: ca. 4 Stunden Sonntag, 10. Februar, 14:30 Uhr Die Vogelwelt im Winter Nach einem Vortrag über die bei uns im

Winter anzutreffenden Arten gehen wir auf Beobachtungsgang ins Schleipfuhlgebiet. Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Treffpunkt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Straße 11 A, 12627 Berlin Verkehrsverbindung: U 5 bis Hellers­ dorf, Tram M6 oder 18 bis Jenaer Straße Dauer: 2 Std., bitte Fernglas mitbringen Dienstag, 12. Februar, 18.30 Uhr Vortrag über den Baum des Jahres 2013 Marion Scheich – NABU FG Baumschutz Ort: Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin Dauer: ca. 2 Stunden Spende erbeten Samstag, 9. Februar, 16 Uhr Samstag, 16. Februar, 16 Uhr Samstag, 23. Februar, 16 Uhr Diavorträge: Wanderungen durch die Geschichte von Schöneiche Wolfgang Cajar – Naturschutzaktiv Schöneiche Ort: Heimathaus Schöneiche, Dorfaue 8, Klein-Schönbeck Verkehrsverbindung: Tram 88 bis Schön­eiche, Dorfaue Dauer: 1,5 Stunden Kosten: 2 € pro Person Dienstag, 19. Februar, 18.30 Uhr Amphibienschutz in Hellersdorf Vorstellung der Ergebnisse der Fangzaunaktion am Krepp- und Schleipfuhl und Planung der diesjährigen Betreuung der Amphibienschutzzäune Dr. Camillo Kitzmann – NABU Berlin Treffpunkt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Straße 11 A, 12627 Berlin Verkehrsverbindung: U5 bis Hellersdorf, Tram M6, 18 bis Jenaer Straße Dauer: 2 Stunden

Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr Eine Veranstaltung der FG Ornithologie Costa Rica – ein Vogelparadies Jürgen Kage – NABU Ort: Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Korrektur nach

Sonntag, 24. Februar, 10–17 Uhr Redaktions-

14. Berliner Naturschutztag

schluss

„Stadtnatur im Wandel“ Themen sind u.a. der Nutzungsdruck auf Brachen, Lebenskünstler und Zugezogene unter den Tier- und Pflanzenarten in der Innenstadt. Ort: Jerusalemkirche in Kreuzberg Sonntag, 24. Februar, 9 Uhr Vögel der Marienfelder Feldmark Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzener Straße/Ecke Nahmitzer Damm Verkehrsverbindung: S-Bhf. Buckower Chaussee, Bus M11, 277, 183 Dauer: ca. 3 Stunden (Rundweg) Mittwoch, 27. Februar, 19 Uhr Veranstaltung der BG Lichtenberg Neuanlage und Sanierung von Gewässern in Lichtenberg Heinz Nabrowsky – Fachbereichsleiter Naturschutz und Landschaftsplanung im Bezirksamt Lichtenberg Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorfstraße 6, Raum 13a Verkehrsverbindung: S- und U-Bhf. Frankfurter Allee Teilnahmebedingungen

Alle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störun­gen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für bota­ni­s­che und entomologische Wanderungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Anzeige

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Ihr K ontakt zum NABU Berlin Geschäftsstelle des NABU Berlin Wollankstraße 4, 13187 Berlin Tel.: (030) 986 08 37-0 oder Tel.: (030) 986 41 07 Fax: (030) 986 70 51 E-Mail: lvberlin@nabu-berlin.de www.nabu-berlin.de

Öffnungszeiten: Mo–Do: 10–12 u. 14–16 Uhr, Fr: 10–12 Uhr Verkehrsanbindung: S-Bhf. Wollankstraße, S 1 und S 25, weiter mit dem Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Straße oder S/U-Bhf. Pankow, U 2, S 2 und S 8, weiter mit dem Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Straße

Wildvogelstation

Zum Forsthaus 7, 12683 Berlin Leitung: André Hallau Tel.: (030) 54 71 28 92 Fax: (030) 54 71 28 93 E-Mail: wildtierpflege@nabu-berlin.de

Storchenschmiede Linum

NABU-Naturschutzzentrum Nauener Straße 54, 16833 Linum Leitung: Marion Szindlowski Tel.: (03 39 22) 505 00 Fax: (03 39 22) 908 38 E-Mail: storchenschmiede@nabu-berlin.de Öffnungszeiten bis 11. November 2012: Mi–Fr: 10–16 Uhr Sa und So: 10–17 Uhr, Mo/Di Ruhetag Ab 12. November ist Winterpause, die Saison 2013 beginnt am 31. März 2013. Eintritt: 1€, Familien mit Kind(ern) 1,50 €, NABUMitglieder und Kinder unter 12 Jahren kostenlos

Naturschutzstation Marienfelde Diedersdorfer Weg 3-5, 12277 Berlin Leitung: Björn Lindner Tel.: (030) 75 77 47 66 oder 0170 565 51 12 www.natur.berlin-marienfelde.de

NAJU (Naturschutzjugend) Leitung: André Müller Regelmäßige Treffen der AG Umweltpolitik und der AG Guter Garten. Termine und Infos unter www.naju-berlin.de Kontakt: 0171 172 80 13, mail@naju-berlin.de

Kindergruppen http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/Kindergruppen/

Nähere Infos zu den Kindergruppen erhalten Sie in der Geschäftsstelle des NABU Berlin unter Tel.: (030) 986 08 37-0

Kindergruppe Reinickendorf

Leitung: Bozena Madela Wir treffen uns am Wochenende, genaue Termine bitte erfragen unter: Tel.: (030) 404 05 28

Kindergruppe Schöneberg

Leitung: Julia Gößmann Wir treffen uns freitags alle 14 Tage um 15.30 Uhr in der Friedenauer Ruppin-Grundschule, Offenbacher Straße 5a. kindergruppe-schoeneberg@nabu-berlin.de

Kindergruppe Steglitz

Leitung: Claudia Terasa Die Kindergruppe trifft sich jeden 1. Samstag (außer in den Ferien) im Freilandlabor Zehlendorf, Sachtlebenstraße 30-32, 14165 Berlin, www.kindergruppe-steglitz@nabu-berlin.de

Die Zwiebelfrösche Marienfelde

Leitung: NaturRanger Björn Lindner Die JuniorRanger treffen sich jeden 2. Samstag im Monat ab 11 Uhr. Tel.: (030) 75 77 47 66 oder 0170 565 51 12 www.natur.berlin-marienfelde.de

Adressen | Natur in Berlin

Bezirksgruppen

Fachgruppen

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/fachgruppen/

Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg

Fachgruppe Baumschutz

Leitung: Jan Heyen Gruppen- und AG-Treffen jeweils ca. einmal im Monat in der Warschauer Straße 23. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de oder zu erfragen bei Diana Gevers unter (030) 986 08 37-18. Schwerpunkte: Vogelschutz in Parks, Biber und naturnahe Spree, Insektenhotels

Bezirksgruppe Lichtenberg

Leitung: Jens Scharon Treffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze in diesem Heft. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen bei Jens Scharon: Tel. (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge

Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf

Leitung: Dr. Camillo Kitzmann Die Bezirksgruppen Marzahn und Hellersdorf treffen sich gemeinsam jeden 1. Montag im Monat um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin.

Bezirksgruppe Mitte

Leitung: Margit Salzmann Treffen: jeden 2. Mittwoch im Monat um 19 Uhr, in der „Zunftwirtschaft“, Arminiusstraße 2 (Arminiushalle), 10551 Berlin, weitere Informationen bei Diana Gevers dgevers@nabu-berlin.de

Bezirksgruppe Pankow

Leitung: Katrin Koch Treffen: siehe Biotoppflege und Exkursionen in diesem Heft Tel.: (030) 98 608 37- 28 oder 94 38 00 11

Bezirksgruppe Reinickendorf

Leitung: Dr. Hans-Jürgen Stork Treff zum Gedankenaustausch: jeden 2. Montag im Monat um 17 Uhr: April bis Oktober im Naturtreff Wittenau im Göschenpark (Ost­eingang nahe S1-Bhf. Wittenau /Nordbahn), November bis März in der Freien Scholle Lübars (Gemeinschaftsraum) am Zabel-Krüger-Damm 84 F Tel.: (030) 404 90 00

Bezirksgruppe Steglitz-Tempelhof

Leitung: Wolfgang Steffenhagen Treffen: jeden 1. Dienstag im Monat um 19 Uhr auf dem Südgelände Schöneberg Kontakt: (030) 84 41 03 28 o. 0179 914 92 66, wolfgangsteffenhagen@web.de Schwerpunkt: Ansiedlung von Mauerseglern

Bezirksgruppe Treptow-Köpenick

Sprecherin: Antje Stavorinus Derzeit finden keine regelmäßigen Treffen statt. Aktuelle Termine bitte erfragen unter: Tel.: (030) 64 09 58 96 Schwerpunkte: Krötenzaunaktionen, Erhalt der Naturdenkmäler

AG Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel

Ansprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat um 18 Uhr entweder in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 BerlinPankow oder draußen. Ansprechpartnerin: Marion Scheich, Tel.: 0151 53 50 84 70

BOA Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V.

Leitung: Dr. Jörg Böhner Jeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19 Uhr im Museum für Naturkunde, Hörsaal 201, Invalidenstraße 43, wegen Bau­ arbeiten derzeit rechter Nebeneingang.

Fachgruppe Botanik

Leitung: Dr. Gunter Klemm Jeden 3. Montag im Monats jeweils um 19 Uhr in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Fachgruppe Entomologie Berlin

Leitung: Thomas Ziska Gemeinsamer Treffpunkt mit der Entomologischen Gesellschaft ORION an jedem 2. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Museum für Naturkunde, Hörsaal 201, Invalidenstraße 43, wegen Bauarbeiten derzeit rechter Nebeneingang. Treffpunkt der FG in Lichtenberg an jedem 3. Dienstag im Monat um 19 Uhr, Klubraum 2 in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska ziska@entomologie-berlin.de oder Uwe Heinig, Tel./Fax: (030) 64 09 33 75, uweheinig@t-online.de

Fachgruppe Feldherpetologie

Leitung: Jens Scharon Jeden 1. Dienstag in geraden Monaten, siehe Veranstaltungsprogramm

Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin-Bernau

Leitung: Rainer Altenkamp Jeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19 Uhr im Museum für Naturkunde, Hörsaal 201, Invalidenstraße 43, wegen Bau­ arbeiten derzeit rechter Nebeneingang

Fachgruppe Hymenopterenschutz

Leitung: Dr. Melanie von Orlow Tel.: 0163 685 95 96 Die AG Hymenopterenschutz berät bei der Aufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vorträge (z. B. für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an.

Fachgruppe Naturgarten

Leitung: Karla Paliege Treffen: Ort und Termine bitte erfragen unter Tel. 0179 403 69 30

Leitung: Frank Sieste Zusammenkünfte nach den monatlichen Biotop­pflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat Tel.: 0177 307 30 07

Fachgruppe Ornithologie

Bezirksgruppe Zehlendorf

Fachgruppe Säugetierschutz

Leitung: Walter Handwerk Jeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Martin-Niemöller-Haus, Pacelliallee 61, 14195 Berlin Tel.: (030) 80 58 14 44

Leitung: Dr. Klaus Witt Donnerstag, jeweils 19 Uhr, Termine siehe Veranstaltungsprogramm, Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Leitung: Dr. Dieter Köhler Die Gruppe trifft sich alle zwei Monate im Konferenzraum des Verwaltungsgebäudes im Tierpark zu unterschiedlichen Themen. Kontakt: (030) 54 39 70 19 oder neomys@t-online.de

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