Natur in Berlin, Ausgabe 4/2019

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Landesverband Berlin

Natur in Berlin

Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2019

Exkursionsprogramm von November bis März 2020


LIEBE MITGLIEDER, LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE DES NABU, von wegen Sommerloch! Bei uns war richtig viel los. Es kamen Freunde, Förderer*innen und ehrenamtliche Unterstützer*innen von Linum bis Lichtenberg zusammen, um die NABU-Wildvogelstation und ihr neues Team am Tag der Unterstützer*innen kennenzulernen. Darüber hinaus wurden Pflegeeinsätze geplant, die Geschäftsstelle mit weiteren Büros ausgestattet und die Kranichsaison vorbereitet. Beim Aktiventreffen an der Düne Wedding blitzten Ehrennadeln im Sonnenlicht und gleich zwei neue Kindergruppen sind in die NABU-Familie eingezogen. Nach so viel Sommer freuen wir uns schon ein wenig auf die kalte Jahreszeit. So widmen wir uns im Schwerpunktthema dem Winter und fragen nach, was Käfer und Kokon in der Kälte machen. Während Admiral und Distelfalter im Herbst wieder gen Süden ziehen, überwintern viele Insekten in unterschiedlichen Stadien bei uns. „Outen“ auch Sie sich als echter Insektenfreund. Lassen Sie vertrocknete Stängel, Halme und Kraut einfach stehen. Räumen Sie ihren Garten nicht auf, im Wald würde schließlich auch niemand Laub fegen gehen. Außerdem berichten wir von unserem neuen Projekt, bei dem wir die Insektenwelt mit einem eher unbekannten Ansatzpunkt schützen wollen: Damit aus Problemfällen mit Wildbienen, Hornissen, Hummeln und Co. erst gar keine behördlichen Vorgänge werden oder illegale Abtötungen stattfinden, wollen wir prophylaktisch und mediativ unterstützend für wilde Nester aktiv werden. Mit dieser Ausgabe möchte ich mich von Ihnen verabschieden. Nach zehn Jahren „Natur in Berlin“ beende ich meine Arbeit für den NABU Berlin. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, ein modernes Naturschutzmagazin redaktionell und grafisch zu verantworten. Ich werde mich auch zukünftig – im Rheinland, zwischen Eifel und Siebengebirge – für die Belange von Natur, Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Ganz herzlich möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen, den NABU-Freunden, den Ehrenamtlichen und den Expert*innen, allen, die geholfen haben, die bunten 20 Seiten mit Leben zu füllen und natürlich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihr Interesse und Ihr Feedback bedanken.

SCHWERPUNKT STRATEGIEN IM WINTER

AKTUELLES

Tag der Unterstützer*innen Das Berliner Ökokonto

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SCHWERPUNKT

Strategien im Winter Milde Winter und heiße Sommer Füttern! Füttern?

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SPEKTRUM

Sprechen wir über Nester Der NABU im Westen Ehrenamt macht stark

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VERANSTALTUNGEN

Exkursionen und Vorträge

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HERZLICH WILLKOMMEN! OB EINMAL IM MONAT ODER IMMER FREITAGS FÜR DIE ZUKUNFT - UNSERE NEUEN KINDERGRUPPEN "PRENZLAUER KIDS" UND "PANKOW NORD" MACHEN IHRE ZUKUNFT IM NABU BERLIN.

Bleiben Sie der Natur in Berlin treu, alles Gute wünscht Ihnen Ihre

Carmen Baden Redakteurin "Natur in Berlin"

IMPRESSUM

NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Jutta Sandkühler; www.nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion Rainer Altenkamp und Jutta Sandkühler Text und Layout Carmen Baden (cb) Redaktionelle Beiträge Melanie von Orlow (mvo), Carmen Baden (cb), Christine Szyska (cs), Alexander Gürtler (ag) Gastbeiträge Manfred Schubert, Jens Esser Anzeigendaten: NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin.­de Mediadaten unter www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich Nächster Redaktionsschluss 10.12.19 Nächster Veranstaltungszeitraum 15. März -Juni 2020 Papier 100% Recycling Auflage 13.700 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: Oberbaumbrücke/derProjektor/photocase.de ,S.2: Kinder/NABU/Bernd Schaller, S.3: Malte mit Falke/Sophie Bühning/ NABU Berlin, Team NABU-Wildvogelstation: Christine Szyska, S.4: Tankstelle/Carmen Baden, S.5: Spinne/Lotte Wildenhahn, Spende: NABU Berlin, Jan Heyen/Christine Szyska, S.6: Tatoo auf Rücken: behrchen/photocase.de, Distelfalter: Christa Schwegmann/naturgucker.de, Distelfalter auf Balkon: NABU/Hanna Pfüller, S.7: Blätter im Frost: gabipott/photocase.de, Zitronenfalter: Karin Simone Hauth/naturgucker.de, Eiablage: Birgit Emig/naturgucker.de, Zitronenfalter überwintern: Steffen Marberg/naturgucker.de, Kurzkopfwespe: Dr. Melanie von Orlow, S.8: Wintermücke: Reinhard Neumann/naturgucker.de, Winterhaft: Gilles San Martin [CC BY-SA 2.0], Großer Frostspanner (Raupe): NABU/Helge May, Großer Frostspanner: Helmut Schmidt/naturgucker.de, Hagebutten mit Raureif: NABU/Eric Neuling, S.9: Weidenmeise: AdobeStock/Alexander Erdbeer, S.10: Frühlingspelzbiene:Dr. Melanie von Orlow, Close: Ursula Spolders/naturgucker.de, S.12: Biene an Kasten:Lutz Rothmann, NABU/naturgucker.de, S.13: alle Fotos BG Spandau: Steffen Lutter, S.14: alle Fotos: Christine Szyska, S.16: alle Fotos: Annette Prien, Sonja Dahlmann: Matthias Mundt, U4: Weihnachtsmann/Maria Vaorin/photocase.de Hinweise der Redaktion Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Genehmigung. Bankverbindung Spendenkonto NABU Berlin, Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 76 1002 05000 003 2932 00 BIC: BFSWDE33 BER NATUR IN BERLIN 4/19


AKTUELLES | 3

Reichlich Insekten

Veränderte Erscheinungsweise

Tribünenplatz für Westliche Honigbiene

"Natur in Berlin" im jahreszeitlichen Ablauf

Naturfans in ganz Deutschland waren auch in diesem Sommer zum Insektenzählen aufgerufen. Berlin zählte in den beiden Aktionszeiträumen, Juni und August, kräftig mit. Viele Berlinerinnen und Berliner leisten inzwischen mit wilden Ecken, Blühstreifen oder einem naturnahen Balkon ihren eigenen Beitrag zum Insektenschutz. Und immer mehr Menschen beobachten auch das Summen, Flattern und Krabbeln in ihrer direkten Umgebung. Fast 4.000 Insekten wurden allein in Berlin und Brandenburg bei der NABU-Aktion Insektensommer gezählt. Auf Platz 1 liegt die Westliche Honigbiene mit 210 Meldungen (1.569 Individuen). Sie belegte den Spitzenplatz bereits

bei der ersten Zählung im Frühsommer. Die Ackerhummel erhält mit 175 von 765 Meldungen Silber. Bronze geht an den Kleinen Kohlweißling mit 170 von 553 Meldungen. Während die Falter gegenüber der ersten Zählung aufgeholt haben, blieben die Zählergebnisse im August bei Bienen und Hummeln auf einem ähnlichen Niveau. Die eigentlich mediterrane Blaue Holzbiene wurde deutschlandweit 471 Mal gemeldet und landete unter den Top 100 auf Platz 19. Ziel des Insektensommers ist es, auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und für ihren Schutz zu sensibilisieren. Alle Ergebnisse mit Filterfunktion und regionaler Auswertung unter insektensommer.de. (cb)

Ab dem kommenden Jahr wird Ihr Mitgliedermagazin "Natur in Berlin" in der "Naturschutz heute" in einem neuen Erscheinungsturnus in den Briefkästen landen. Die Ausgaben werden zukünftig zum Quartalsende veröffentlicht und haben somit eine direkte Verbindung zu den Jahreszeiten. Die Neuerung hat Auswirkungen auf das Veranstaltungsprogramm, das sich damit leicht verschiebt. Die Ausgabe 1/2020 der "Natur in Berlin" erscheint am 6. März, 2/2020 am 5. Juni, 3/2020 am 4. September und 4/2020 am 4. Dezember. Externe Autor*innen sowie Exkursionsleiter*innen werden gebeten, die neuen Redaktionsschlüsse zu beachten. Infos im Impressum oder unter: nabu-berlin.de/naturinberlin

Tag der Unterstützer*innen war ein voller Erfolg! Einmalige Sicht auf Wildvögel und Solo-Auftritt

Bald in Freiheit: Malte Tschertner zeigt einen Turmfalkenpflegling (l.). Ein tolles Team macht es möglich: Marc Engler, Rebekka Sens, Malte Tschertner und Jamal Grant.

Rund 40 Gäste konnte die NABU-Wildvogelstation auf dem diesjährigen Tag der Unterstützer*innen willkommen heißen. Die Veranstaltung bot für Förder*innen und Pat*innen interessante Einblicke in die Wildvogelpflege und Gelegenheit zum Austausch. Das Highlight war die Freilassung eines Habichts, hautnah und für die Kameras leider viel zu schnell war der Pflegling abgeflogen.

Welche Arten und vor allem wie viele Pfleglinge hat die NABU-Wildvogelstation im Jahr und wie werden sie gepflegt? Das waren die Fragen, die nach der Begrüßung und Danksagung durch den ersten Vorsitzenden Rainer Altenkamp und durch das Team der Station beantwortet

wurden. Marc Engler, studentischer Mitarbeiter und Greifvogel-Experte, berichtete über die Stationsarbeit und ausgewählte Pflegefälle. Malte Tschertner, kommissarischer Leiter, stellte bildhaft die einzelnen Schritte eines typischen Pflegeaufenthaltes von der Aufnahme im Vogelraum, über die Beobachtungsphase, die Vergesellschaftung von Singvögeln in der Voliere bis hin zur Freilassung vor. Besucher*innen konnten die neuen Greifvogel- und Krähenvolieren begutachten, in denen unter anderem ein Sperber-Weibchen saß, das mit massiven Frakturen nach zehn Wochen Pflege das Fliegen wieder gelernt hat. Die besondere Bauweise der Volieren erlaubt den Mitarbeiter*innen gerade genug Sicht für

Kontrollen und den Vögeln ausreichende Rügzugsmöglichkeiten. So war Tierpflegerin Rebekka Sens bei einer Ringeltauben-Kropffütterung aus sicherer Entfernung durch die Scheibe zu beobachten. Einen Solo-Auftritt hatte ein Turmfalke mit beschädigten Schwungfedern, der kurz vor der Freilassung stand. Einen schönen Schlussakkord bildete die Freilassung eines diesjährigen Habichtweibchens, das nach einem kurzen Aufenthalt in der Station wieder in die Höhe stieg. Auch wenn die Szene nur wenige Sekunden währte und sich der Vogel mit einem gekonnten Haken hinter den Bäumen schnell den Blicken der staunenden Menge entzog, wird er den Wildvogelfreunden wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. (cs, ag) NATUR IN BERLIN 4/19


4 | AKTUELLES / MEINUNG

Das Ökokonto kommt...

... und was bei der Planung jetzt schon verbessert werden sollte Die Einführung eines Ökokontos wird von den Berliner Naturschutzverbänden mit großem Interesse verfolgt – vor allem die Kompensation für die 14 großen Wohnungsbauvorhaben in der Stadt. Welche Kriterien sind für das Gelingen des "neuen" Ökokontos wichtig und warum?

Das derzeit noch in Planung befindliche bauleitplanerischen Ökokonto ist das erste, das nach seiner rechtlichen Verankerung im Berliner Naturschutzgesetz realisiert wird. Frühere Überlegungen aus dem Jahr 2006 bezogen sich auf ein Ökokonto, das allein nach dem Bundesnaturschutzrecht begründet war. Die Berliner Naturschutzverbände hatten sich seinerzeit sehr intensiv mit dessen Vor- und Nachteilen auseinandergesetzt. Im Ergebnis hatten die Verbände Bedenken geäußert, aber auch Vorteile gesehen. Wenn jetzt, mehr als 13 Jahre später, ein "neues" Ökokonto Formen annimmt, ist es für die Naturschutzverbände wichtig, die Maßstäbe von damals mit den Rahmenbedingungen von heute zu vergleichen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit der Eingriffsbewältigung, wie Zufälligkeiten bei der Auswahl der Maßnahmen und ihrer Eignung. Kompensationsmaßnahmen wurden häufig nur unzureichend oder sehr spät umgesetzt. Auch Nachkontrollen sind, wie eigene Untersuchungen gezeigt haben, nur sporadisch durchgeführt worden. Daher ist die Hoffnung groß, dass es nun zu einer Verbesserung der Anwendung der Eingriffsregelung kommt und das Ökokonto ein Erfolg wird. Dazu sollten folgende Kriterien beachtet werden: •• Die abgestufte Eingriffsprüfung nach Umfang und Ort sowie Kompensation muss erhalten bleiben. •• Ökokonto-Maßnahmen dürfen nur durchgeführt werden, wenn kein Ausgleich vor Ort möglich ist. •• Vor Maßnahmenbeginn muss eine qualifizierte Bestandsaufnahme von Flora

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und Fauna und des Aufwertungspotenzials stattfinden. •• Maßnahmen müssen immer zu einer Aufwertung führen. Die Nachvollziehbarkeit muss gegeben sein, ein Monitoring ist notwendig. Positiv zu bewerten ist, dass das Ökokonto über die Gesamtstädtische Ausgleichskonzeption die Möglichkeit schafft, naturschutzgerecht zusammenhängende Landschaftsbestandteile zu entwickeln. Auch die Einrichtung eines Flächenpools für die Bewältigung künftiger Eingriffe, ist von Vorteil. Zudem können Ersatzmaßnahmen vor dem Eingriff durchgeführt werden und es gibt eine hohe Sicherheit von 25 Jahren für den Bestand der umgesetzten Maßnahmen. Die drei Elemente des Ökokontos Die Leitprojekte "Waldweidelandschaft Hobrechtsfelde / Buch", das "Grüne Band Berlin Süd" und die "Entwicklung des Biotopverbundes Wuhletal" finden die Unterstützung der Verbände ebenso wie die "30 Blauen Perlen" – genannt als ein Beispiel der thematischen Säulen. Probleme haben die Verbände mit dem dritten Element des Ökokontos, mit der integrierten Aufwertung bestehender Flächennutzungen. Wie ist beispielsweise die Trennung zwischen Regelaufgaben und dem Mehr durch die Aufwertung gegeben? Darüber hinaus sind noch eine Reihe von Fragen zu klären: Entsiegelungspotential Tankstelle, Foto: Carmen Baden

•• Ist der "ökologische Wert" eines Eingriffs ermittelt worden? Nur wenn dieser Wertträger bekannt ist, kann gleichwertig ausgeglichen werden. •• Sind Dach- und Fassadengrün geeignet für den Ausgleich? •• Können Grünanlagen unter dem Nutzungsdruck aufgewertet werden? •• Reicht die Flächenkulisse für die geplanten Eingriffe und gibt es genügend Entsiegelungspotenziale? •• Ist die Vorfinanzierung gesichert?

ren. 2006 haben sich die Naturschutzverbände die Frage gestellt: „Ökokonto – Chance oder Risiko?“ Die Frage kann aus heutiger Sicht damit beantwortet werden, dass mit dem Ökokonto eine große Chance für mehr Grün in der Stadt bestehen kann, die Einführung allerdings nicht ganz risikofrei sein dürfte. Manfred Schubert, Geschäftsführer der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz Zusammenfassung des Redebeitrags "Perspektive der Naturschutzver-

Wir empfehlen die Maßnahmen zu konkretisieren, sowie den fachlicher Dialog mit den Naturschutzverbänden zu füh-

bände" zur Fachveranstaltung "Auf dem Weg zum Berliner Ökokonto" vom 13. September 2019. Eine ausführliche Dokumentation finden Sie unter www.berlin.de/senuvk/umwelt


AKTUELLES | 5

Hups, Achtbeiner übersehen! Diese Spinne krabbelte in der letzten Ausgabe der "Natur in Berlin" (3/19). Leider haben wir ihre "Erfinderin", Lotte Wildenhahn, nicht genannt. Vielen Dank Lotte, dass Du uns diese schöne "Blattspinne" zur Verfügung gestellt hast!

Blick zurück und nach vorn

Spende an Störche und Kinder

Bezirksgruppe FriedrichshainKreuzberg

Umweltbildungsmaßnahmen gestützt

Lisa Hörig, stellvertretende Stationsleitung, freut sich über die großzügige Spende.

Seit genau zehn Jahren ist der NABU Berlin mit einer Bezirksgruppe auch in Friedrichshain-Kreuzberg vertreten. "Anfangs war noch unklar, ob Naturschutz im kleinsten und dichtesten Bezirk überhaupt eine Aufgabe hat", erinnert sich Jan Heyen, der damals die Gruppe gegründet und seitdem geleitet hat. Das Jubiläum hat er zum Anlass genommen, diese Aufgabe nun weiterzugeben. Bereits im Sommer hat sich die AG Rummelsburger Bucht aus der Gruppe ausgegründet und ist jetzt wie die AG Flughafensee eine eigene Gruppe im NABU Berlin. Zwei Gründe sprachen für den Schritt: Die bezirksübergreifende Lage (Friedrichshain und Lichtenberg) und die nun größere Sichtbarkeit des umfassenden NABUEngagements rund um die Bucht. Auf www.nabu-berlin.de stellen sich beide Gruppen mit ihren Zielen und Projekten vor und freuen sich immer über weitere Unterstützung durch neue Aktive.

Hätten Sie es gewusst? "Summ, Summ, Summ...?" Richtig, eigentlich ist zu erwarten, dass bei diesem Untertitel gleich das "Bienchen" ertönen müsste. Doch so leicht war dieses Bild wohl doch nicht "zu entschlüsseln". Das Foto auf der Rückseite der letzten Ausgabe (Natur in Berlin, 3/19) zeigt einen Bienen-Transportkasten auf dem Bahnsteig des UBahnhofs Stadtmitte. Dr. Melanie von Orlow hatte einen Bienenschwarm gefangen und musste mit der BVG weiterfahren. Eine klassische Umsiedlung mit einem untypischen Transportweg.

Der NABU Berlin und das Naturschutzzentrum Storchenschmiede Linum bedanken sich sehr herzlich bei der PSD Bank für ihre großzügige Spende in Höhe von 5.000 Euro! Die Spende ermöglicht uns die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Umweltbildungsprogramms in der Storchenschmiede. Es können dringend benötigte Zelte und Isomatten für das Ferienlager und für Übernachtungen von Schulgruppen beschafft werden. Zudem sollen auch schulische Projekttage finanziell unterstützt werden, sodass Schule und Eltern entlastet sind und die Umsetzung neuer Bildungsansätze erprobt werden kann. Bereits im letzten Jahr hatte die PSD Bank mit ihrer Spende unsere Storchenausstellung ermöglicht, die den Besuchern nun einen ausführlichen Einblick in das Leben Adebars, aber auch vieler anderer Bewohner des Rhinluchs ermöglicht.Derzeit konzipieren wir das Geländespiel „Vögel auf Reisen“, bei dem Kinder zwischen acht und zwölf Jahren spielerisch den Vogelzug begleiten und anhand von Experimenten und Spielen viel Interessantes über Verhalten, Gefährdung und Schutz bestimmter Arten erfahren sollen. Das Spiel ist angelehnt an das von Meike Lechler (NAJU) entwickelte Spiel „Ein Storch auf Reisen“. Die PSD Bank unterstützt den NABU Berlin dauerhaft als Zukunftspartner. Lisa Hörig

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6 | SCHWERPUNKT

Strategien im Winter Should I stay or should I go? Was machen Insekten im Winter? Diese Frage können viele Menschen nicht sicher beantworten. Oft hört man: "Die sterben vorher". Falsch! Bevor es richtig frostet und aus der bunten Welt die grau-weißen Farbverläufe entstehen, suchen Insekten nach geeigneten Winterquartieren. Die, die bleiben, suchen Keller, Mauerspalten, Balkongeländer, Sandböden oder Pflanzenstängel auf. Andere verwandeln sich oder fliegen davon. Von der Winter-Wohnungssuche und anderen Überwinterungsstrategien.

Eine der längsten Non-Stop-Flüge vollbringt der Distelfalter auf seinem Rückflug Aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass es im Herbst dieses Jahres zu einer deutlich stärkeren Rückwanderung von Distelfaltern aus Europa bis tief hinein nach Afrika kommen wird, als bisher gedacht.

Foto: behrchen/photocase.de

Foto: Christa Schwegmann, naturgucker.de

Distelfalter im Wintermodus als Puppe (u.), und am Berliner Balkon (r.).

Möglichkeit 1: Davon machen! Über Vögel ist es bekannt, einige Insektenarten beherrschen es auch: im Herbst in warme Gefilde abwandern. Die bekanntesten Beispiele für wandernde Insekten sind wohl die Wanderfalter wie Admiral, Taubenschwänzchen und Distelfalter. Letzterer wandert im zeitigen Frühjahr von Nordafrika aus in den Süden Europas ein, wo er sich fortpflanzt, da für die Raupen in dieser Jahreszeit das Angebot an Futterpflanzen oftmals sehr

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gut ist. Die Falter der neuen Generation wandern dann weiter nach Norden. Bei uns Ende Mai oder Anfang Juni angekommen, pflanzen sich die Distelfalter bald wieder fort, da dann bei uns die Bedingungen günstiger sind als im Süden Europas. Die später im Hochsommer zu beobachtenden Falter der dritten Generation wandern im August und September zurück nach Südeuropa und Nordafrika. Vielfach wird im Zielgebiet eine vierte Generation gebildet. Einzelne Falter sollen auch bis in die Sahelzone ziehen und dabei bis zu 4.000 Kilometer zurücklegen!

Möglichkeit 2: Gemütlich machen! Die Überwinterungsstrategie für die meisten Insekten ist, sich einen geschützten Platz zu suchen und bis zum Frühjahr auszuharren. Manche Arten überwintern im Ei- oder im Puppenstadium, andere als Larve oder als erwachsenes Insekt. Das ist für jede Art individuell. So kann die bekannte Feuerwanze nur als erwachsenes Tier überwintern. Feuerwanzenlarven, die bis zum Herbst ihre Entwicklung nicht abschließen können, überleben den Winter nicht. Viele Arten bilden in der Körperflüssigkeit verschiedene Stoffe, zum Beispiel Glycerin, die verhindern, dass der Körper bei leichtem Frost einfriert. Finden die Tiere aber keinen passenden Platz, beginnen sie die Überwinterung notgedrungen auch an ungeeigneten Orten und überleben den Winter aber dann oftmals nicht.


SCHWERPUNKT | 7

Foto: Mario Finkel, naturgucker.de

Nobody kehrs, gut so!

Foto: Hans-Jürgen Schneider, naturgucker.de

Totholz aller Art und Laub in den Beeten sind gefragte Überwinterungsplätze.

Hierin liegt auch ein Grund für die Insektenarmut in vielen Grünanlagen und Gärten: Leergeharkte Gärten, Parkanlagen und Rasenflächen sind auch im Frühjahr insektenarm. Denn durch das systematische Entfernen von abgestorbenen Vorjahrespflanzen und dem anfallenden Laub finden viele Arten keine geeigneten Plätze und es fehlt der Schutz für die Überwinterung in den obersten Bodenschichten. Auch morsches Holz dient vielen Arten zur Überwinterung, zum Beispiel vielen Hummelarten. Das Tagpfauenauge und andere Schmetterlingsarten nutzen auch gerne den Schutz von Stämmen und Wänden, die mit Efeu bewachsen sind.

Möglichkeit 3: Durchmachen!

Zäher Bursche: Flügel hoch und zu. Das ist die Ruhepostition des Zitronenfalters in der kalten Jahreszeit. Er überwintert im Freien ohne Behausung. Mithilfe seines Frostschutzes Glycerin kann er sämtliche Körperfunktionen auf das notwendige Minimum zurückfahren. Völlig erstarrt hängt der Zitronenfalter an Ästen oder Blättern, dafür ist er bei der Eiablage (links, Eier an Faulbaum) im Frühling früh dran und oft der erste Falter im Jahr!

Einige Insektenarten haben ihre Aktivitätszeit in den Winter ausgedehnt – solange die Temperaturen wenigstens leicht im Plusbereich liegen. Bei einigen Arten sind die erwachsenen Tiere sogar nur im Winter aktiv und pflanzen sich in dieser Jahreszeit fort. Während des übrigen Jahres findet dann die Entwicklung statt, die neue Generation erscheint dann im Spätherbst oder Frühwinter. So verfahren eine Reihe von Käferarten, aber auch Artengruppen, die ihre besondere Aktivitätszeit schon im Namen tragen, zum Beispiel Frostspanner, Wintermücken oder Schneeflöhe. Auch diese Arten haben

Strategie Tarnung C-Falter als Puppe (o.) und Überwinterung in der 2. Generation am Baum als Falter (u.). Nur wenige Schmetterlinge überwintern als ausgewachsene Imagines. Zum Beispiel der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Trauermantel und der Große Fuchs.

Überwinternde Kurzkopfwespe auf Sägespäne.

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8 | SCHWERPUNKT

Mückentanz im Dezember Frostschutz in ihrer Körperflüssigkeit, hier sogar in so hohen Konzentrationen, das sie den wechselwarmen Tieren eine Bewegung auch bei niedrigen Temperaturen zu ermöglicht.

Die Familie der Wintermücken (Trichoceridae) ist durch fossile Funde seit dem Trias belegt. Sie ist frostresistent und kann bei schon knapp über 0 Grad Celsius aktiv werden. Die Männchen der Tiere bilden besonders an sonnigen Wintertagen und im zeitigen Frühling Tanzschwärme.

Großer Frostspanner

Der 3-4,5 Millimeter große Winterhaft (Boreus hyemalis), (o.) ist die einzige Art, der auch als "Schneeflöhe" bezeichneten Insekten in Berlin. Sie sind keine echten Flöhe, sondern flügellose Vertreter der artenarmen Insektenordnung der Schnabelfliegen, zu denen auch die besser bekannten Skorpionsfliegen (Panorpa) gehören. Die Männchen tragen die Weibchen während der Paarung umher, die Larven leben ab September im Boden von Pflanzenresten.

Sie leben nur kurze Zeit von Luft, Liebe und in Kälte. Die Fähigkeit, den Winter zu überleben, ist für den Großen Frostspanner (u.) vor allem eine strategische Nische. In der kalten Jahreszeit ist schließlich nicht so viel los, wenig Feinde und keine Duftkonkurrenz für die Paarung. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die ihre wenigen Lebenstage allein von Luft und Liebe leben, haben die Frostspannerraupen (r.) einen gefürchteten Appetit.

Winterharte Kolonien Die kältetoleranten Schneeflöhe machen lieber eine Sommer- statt eine Winterruhe. Im Januar oder Februar kommen sie phasenweise, getrieben von Hunger, aus dem Erdboden, um sich als "Superorganismus" zusammenzuschließen. Die stecknadelkopfgroßen Schneeflöhe gehören zur Gruppe der Springschwänze. Sie haben eine winzige Sprunggabel, mit der sie sich hüpfend über den Schnee fortbewegen können. Auch sie haben ein Frostschutzmittel und können ausgedehnte Wanderungen vornehmen.

Foto: Rolf Schlagenhaft

Der Grauschleier in den Profilabdrücken (u.) im Schnee besteht aus Millionen von Schneeflöhen.

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Großer Frostspanner: Helmut Schmidt/naturgucker.de

Milde Winter & heiße Sommer – was bedeutet das für Insekten? Seit ungefähr drei Jahrzehnten beobachten Insektenforscher eine Zunahme von wärmeliebenden Arten, die oftmals aus dem Mittelmeerraum zu uns kommen. Anders als oft angenommen wird, können diese sich nicht etwa wegen milderer Winter besser bei uns halten. Vielmehr sind es wärmere und längere Sommer, die ihnen überhaupt erst eine Entwicklung ermöglichen. Im Umgang mit tiefen Temperaturen sind sie dagegen oftmals nicht empfindlicher als typische mitteleuropäische Arten. Für viele Arten bedeuten längere Wärmeperioden auch, dass sie eine Generation mehr im Jahr hervorbringen können. Es gibt andererseits auch an kalte Standorte angepasste Arten, die unter Wärme leiden und im Bestand zurückgehen. Auch große Trockenheit, wie sie

in den Sommern 2018 und 2019 auftrat, stellt viele Arten vor Herausforderungen. Durch vertrocknete Futterpflanzen oder das Ausbleiben von Pilzen, fehlt es oftmals an Nahrung.

Was kann ich für Insekten im Winter tun? Wie auch im Rest des Jahres kann jeder Gartenbesitzer durch abwechslungsreiche und strukturreiche Gestaltung die Grundvoraussetzung für eine artenreiche Insektenfauna auch im Winter legen. Hier gilt: wachsen, stehen und liegen lassen – auch das, was optisch vielleicht stören mag. Bei der Auswahl von Pflanzen sollte man regionale Arten verwenden und die abgestorbenen Stängel bis in das Frühjahr hinein so lang wie möglich stehen lassen. Anschließend lassen sich daraus Nisthilfen für Solitärbienen und -wespen bauen. Jens Esser


SCHWERPUNKT | 9

Gefrorene Früchte sind im Winter nicht zu übersehen Der NABU empfiehlt die Vogelfütterung mit artgerechtem Futter (Kerne, Samen, Rosinen) als einmalige Möglichkeit für Naturerlebnis und Umweltbildung.

Füttern! Füttern?

Neue Erkenntnisse über die Auswirkungen der Vogelfütterung

an Futter zu kommen. Das auf der Insel seit Jahren beliebte Vogelfüttern mit getrockneten Mehlwürmern, Kernen oder Rosinen aus Futterspendern habe dazu beigetragen, dass sich die entsprechenden Gensequenzen veränderten. Die "Langschnabelmeisen" waren an den Futterstellen besonders eifrig und hatten auch einen besseren Fortpflanzungserfolg.

Kaum ein Thema spaltet Vogelliebhaber mehr. Dabei sind die Auswirkungen auf die Naturzusammenhänge durch Fütterung immer noch völlig unbekannt.

Im Winter werden Vögel besonders gerne gefüttert. Zunehmend wird auch die Ganzjahresfütterung beliebter. Sehr strittig und weiterhin unbekannt sind jedoch die Konsequenzen, die in Abhängigkeit von Futterzusammensetzung, Zeitpunkt, Dauer und Futterstandort entstehen können. Was eine Fütterung zur Brutzeit, also bereits in milderen Monaten bewirken kann, hat zum Beispiel die Verhaltensbiologin Silke Voigt-Heucke mit einem Team der FU Berlin untersucht. Bei Berliner Kohl- und Blaumeisen wurde der Bruterfolg mit und ohne Zufütterung mit handelsüblichen Meisenknödeln verglichen. Wo gefüttert wurde, blieben 47 Prozent der Nester ohne Nachwuchs, wo nicht gefüttert wurde, war dies nur bei 13 Prozent der Fall. "Je größer der Anteil an Fettfutter in der Nahrung der Mutter, desto geringer war der Bruterfolg", resümiert Voigt-Heucke. Die wenigen Küken, die bei Bruten mit Zufütterung schlüpften, waren allerdings größer und schwerer als die Jung-

vögel, die keine Meisenknödel bekamen. Drei britische Studien kamen zu vergleichbaren Ergebnissen. Die genauen Gründe für diese und ähnliche Ergebnisse sind noch nicht ausreichend erforscht. Es wird vermutet, dass der geringe Bruterfolg mit einem Eiweißmangel zusammenhängt, da die Meisenknödel besonders fettig und wenig eiweißreich sind. Weitere mögliche Faktoren sind der Stress am Futterplatz und Keimübertragungen, wenn alle am gleichen Meisenknödel picken.

Verstehen, was passiert

Fakt ist, dass jeder menschliche Eingriff in die Nahrungszusammensetzung und das Nahrungsangebot Auswirkungen hat, deren Ausmaße nicht abschätzbar sind. Besonders anschaulich konnten dies Wissenschaftler*innen um Mirte Bosse vom Niederländischen Institut für Ökologie in Wageningen nachweisen. Menschliche Eingriffe in das Nahrungsangebot könnten sogar Auswirkungen auf die Evolution haben. Die Forscher*innen fanden heraus, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte der Schnabel britischer Kohlmeisen deutlich länger geworden ist als der von niederländischen Kohlmeisen. Sie entwickelten längere Schnäbel, um einfacher

Bewusst essen, bewusst füttern

Die Vogelfütterung hat Auswirkungen und darf nicht mit dem effektiven Schutz bedrohter Vogelarten verwechselt werden. Darüber hinaus gibt es keine Studie, die die positiven Effekte der Ganzjahresfütterung wissenschaftlich belegt. Sicher ist jedoch, dass artgerechtes Futter und ein möglichst naturnahes Futterspektrum einem fetten Meisenknödel allemal vorzuziehen sind. Ganz sicher ist man als Vogelfreund*in aber mit einem naturnahen Garten, in dem auch im Herbst und Winter nicht aufgeräumt wird und samentragende Stauden stehen bleiben dürfen. Das erfreut das Herz und hält Vögel garantiert gesund. Carmen Baden Voigt-Heucke S, Schlag L, Voigt CC, Landgraf C, Kiefer S, Kipper S & Weiß M: Die fetten Jahre sind vorbei? Konsequenzen der Zufütterung von Meisen während der Brutzeit, 2017 Science/ University of East Anglia, 20.10.2017 – DAL, online: Science, 2017; doi: 10.1126/science.aal3298 Britische Studien: Timothy J. E. Harrison et al., Does food supplementation really enhance productivity of breeding birds?, Oecologia, 2010 Kate E. Plummer et al., Fat provisioning in winter impairs egg production during the following spring: a landscape-scale study of blue tits, Journal of Animal Ecology, 2013 Kate E. Plummer et al., Winter food provisioning reduces future breeding performance in a wild bird, Scientific Reports, 2013

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10 | SPEKTRUM

Winterhaus der Frühlings-Pelzbiene

Lehm

geöffnete Nistanlagen

Foto: Ursula Spolders, NABU/naturgucker.de

Handschuh

Kopf der Frühlings-Pelzbiene Frühlings-Pelzbiene in Lehmwand, Foto: Melanie von Orlow

Sprechen wir über Nester Der neue Hymenopterendienst des NABU Berlin „Darum muss sich doch jemand kümmern!“ So lautet der oft genannte Ausspruch, der nicht selten in einem Vorwurf mündet. Endlich steht nun fest, wer sich kümmert und wen man verlässlich um Rat fragen kann, wenn es um Wildbienen, Hornissen und Co. geht.

Im Herbst sind die Wespen zumeist Geschichte; nicht jedoch der Ärger und die Kosten, die sie so manchem im Spätsommer machten. In Betriebskostenabrechnungen taucht die Position „Schädlingsbekämpfung“ regelmäßig auf, doch über die Notwendigkeit der „Schädlingsbekämpfung“ wird oft nicht weiter nachgedacht. Fast automatisch lassen Wespennester die Stadtbewohner zum Telefon greifen, denn „darum

NATUR NATUR IN IN BERLIN BERLIN 4/19 3/19

muss sich doch jemand kümmern“. "Allerweltswespen" wie die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe stehen unter Naturschutz, doch Hummeln und Wildbienen sind nach der Bundesartenschutzverordnung noch strenger geschützt. Eine Nestumsiedlung aus wichtigem Grund darf nur durch sachund fachkundige Personen erfolgen und muss zuvor genehmigt werden. Sind Hornissennester in Rollladenkästen oder Wildbienenkolonien in einen Neubau eingezogen, entscheidet also die Artenschutzbehörde über Anträge auf Ausnahmegenehmigung zur Beseitigung solcher Nester.

Schwarm drüber?

Die Vielzahl an Fallkonstellationen macht jedoch Einzelfallentscheidungen

Die Gruppe der Hymenoptera oder Hautflügler beschreibt eine sehr große Gruppe von Insekten, die eine Reihe von Kennzeichen teilen. Zwei häutige Flügelpaare und eine Eilegeröhre der Weibchen sind typische Merkmale. notwendig, wie sie eine chronisch überlastete Behörde praktisch nicht treffen kann, zumal es grundsätzlich auch möglich ist, Nester von Hornissen und Hummeln umzusiedeln und so nesterhaltend manche Probleme gelöst werden können. Doch das braucht Zeit und Geduld.


SPEKTRUM | 11

Fall 1: Hornissen im Rollladenkasten

„Lüfte doch mal wieder!“, habe der Sohn bei seinen Besuchen immer geschimpft. Doch dabei stand das Fenster immer auf Kipp. Erst als die Nachbarn sie auf die Untermieter am Fenster ansprachen und diese komischen braunen Flecken auf dem Fensterbrett immer wieder auftauchten, hat sich die alte Dame die Sache mal genauer angeschaut.

Das Problem

So „große Viecher“ flögen da immer ans Fenster, ob man denn da was machen könne? Vor Ort kann man die „großen Viecher“ dann im munteren Nestbetrieb beobachten – rein und raus geht es an dem Rollladenkasten in der Küche und aus dem Gurtlauf tropfen die braunen, übelriechenden Nestabfälle der großen Faltenwespe (Vespa crabro), die zwar Wespe heißt, aber eine Hornisse ist.

Abtötung oft billiger

Die Betroffenen sind oft hilflos und unerfahren im Umgang mit ihren zeitweiligen Untermietern. Wenn schnelle Hilfe gefragt ist, wird häufig der Kammerjäger gerufen. Für die Abtötung von Wespen benötigt er zwar keine Genehmigung, er muss aber einen "vernünftigen Grund" vorweisen können. Tatsächlich haben Schädlingsbekämpfer aber nur in wenigen Fällen einen klaren Handlungsauftrag, beispielsweise in der Lebensmittelproduktion, wo Wespen nichts zu suchen haben. In der Realität ist schnell ein "vernünftiger Grund" gefunden und Völker werden regelmäßig und unnötig vernichtet. Zudem ist der Aufwand, den

ein Schädlingsbekämpfer für eine insektenfreundliche Umsiedlung hat, mit 250 bis 350 Euro weitaus teurer als eine Abtötung. Die insektenfreundlichere Alternative kommt insbesondere für Nestbesitzer mit kleinem Geldbeutel oftmals nicht in Frage.

Beratung statt Behördenantrag

Berlinerinnen und Berliner haben in Fragen zu Hummeln, Wespen und Co. bisher auf die Fachgruppe Hymenopterenschutz des NABU Berlin zurückgreifen können. Durch über 2.500 telefonische Beratungen, Vor-Ort-Besuche und Umsiedlungen verhindert werden, dass Völker abgetötet wurden.

Die Lösung

Zum Glück ist es ein alter Rollokasten, der mit ein paar Vierkantschlüsseln schnell zu öffnen ist. Rund um die hölzerne Welle haben die Tiere ihren Wabenbau errichtet und die ersten Männchen sind schon auf den Wabentellern unterwegs. Während die Königin ganz ungestört ihrem Eiablagegeschäft auf der untersten Wabe nachgeht, werden die Hornissen vorsichtig nach und nach von den Wabentellern abgesaugt. Sie landen in einem speziell präparierten, weich gepolsterten Eimer, während das Nest möglichst vollständig aus dem Kasten gelöst wird.

Nach einer guten Stunde ist es geborgen und der Rollladenkasten kann gesäubert und verschlossen werden. Dann wird das Nest mit Hilfe von Heißkleber und Draht in einen Hornissennistkasten eingebaut, während rund 450 übellaunige Hornissen auf ihre Freilassung warten. Sie werden mit Kohlendioxid kurz betäubt, damit sie in den Nistkasten geschüttet werden können. Am neuen Standort aufgestellt, der mindestens fünf Kilometer weit weg ist, wird der Kasten dann geöffnet und der Nestbetrieb kann – fast ungestört – weiter gehen.

Fall 1: Hornissen in Rolladenkasten, Foto: Melanie v. Orlow

Ausnahmegenehmigung und Abwägung Die Ausnahmegenehmigung

In Berlin entscheidet die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz über das Schicksal von ganzen Völkern. Hummelvölker in der Wärmedämmung, Hornissennester in Rollladenkästen und Wildbienenkolonien im Baubereich eines geplanten Radweges sind typische Sommeraufgaben der Abteilung Artenschutz, bei der die Anträge auf Ausnahmegenehmigung zur Beseitigung solcher Nester auflaufen. Für die Beseitigung von Nestern von Arten, die im Anhang I der Bundesartenschutzverordnung stehen, muss ein „vernünftiger Grund“ vorgelegt werden. Allerdings ist dieser nicht eindeutig definiert.

Abwägungssache

Während Nester an Wegen von Pflege- und Behinderteneinrichtungen nachvollziehbar kritisch sind, ist das an Schulen und Kitas schon schwieriger. Sollte man Kindern nicht den Umgang mit diesen bestechenden Mitbewohnern lehren, anstatt sie einfach vorsorglich abzutöten? Müssen Baumaßnahmen grundsätzlich Vorrang haben? Können Gehölzrodungen auch zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden, wenn sie nicht zur unmittelbaren Schadensabwehr dienen? Ist es Menschen zuzumuten, sich einen Sommer lang einzuschränken und auf den Geräteschuppen zu verzichten oder gar den Hintereingang zu nutzen? NATUR IN BERLIN 4/19


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Fall 2: Hummeln im Vogelnistkasten

Jahr für Jahr hing er da, der bunt bemalte Vogelnistkasten aus dünnem Sperrholz mit einem einladenden „Welcome“ über dem Flugloch. Irgendwann war mal ein Meisenpaar im Kasten, doch jetzt ist alles anders: Kaum tritt man auf den Balkon, fliegt ein dunkles, pelziges Insekt auf einen zu und zwingt zum Rückzug. Denn sie können eben doch stechen, die sympathischen Hummeln und genau diese „Balkonhummel“ macht davon besonders rücksichtslos Gebrauch.

Das Problem

Die Baumhummel (Bombus hypnorum) fühlt sich wohl in der Stadt – Mineralwolldämmungen, alte Vogelnester, aber auch weiche Decken oder zusammengerollte Teppiche besiedelt sie schnell und oft unbemerkt. Bereits im Juli erreichen ihre Nester die Maximalgröße und dann sind die störungsempfindlichen Tiere besonders verteidigungsbereit. Selbst ein Betreten des Balkons kann sie dann zu Anflügen reizen.

Die Lösung

Doch die Lösung ist einfach: Die Baumhummeln können samt Kasten recht unkomliziert umgesiedelt werden. Nach dem Verschließen des Nistkastens werden die Arbeiterinnen mit dem Kescher eingefangen, ehe sie dann samt Nistkasten mitgenommen werden. Im Gegensatz zu Hornissen laufen die gefangenen Arbeiterinnen bereitwillig aus dem Transportkäfig in den Nistkasten zu ihrem Nest. Am neuen Standort finden sich bald die ersten Männchen ein, die vor dem Eingang fliegend auf die jungen Königinnen warten, die sie beim ersten Ausflug aus dem Kasten zur Paarung ergreifen. Nach der Paarung verschwinden die jungen Königinnen bald in ein Versteck zur Überwinterung, während der Vogelnistkasten nach und nach verwaist, weil die Arbeiterinnen absterben. Spätestens Ende Juli ist diese Hummelart meist schon wieder aus dem Berliner Luftraum verschwunden.

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Baumhummel im Nest, Foto: Melanie von Orlow, Schnappschuss am Kasteneingang (r. o., Foto: Lutz Rothmann, NABU/naturgucker.de).

Über 100 Umsiedlungen und 220 Beratungen vor Ort hat die Fachgruppe Hymenopterenschutz, die aus rund zehn Personen besteht, im vergangenen Jahr vorgenommen.

Insektenschutz ohne Blumenwiese

Diese "Dienstleistung" ist nur Dank der Einzelfallpauschalen der Behörden für den Betroffenen günstig bis umsonst, während die Berater*innen eine Aufwandsentschädigung für die Anfahrt erhalten. Da weder Gutachten noch telefonische Beratungen oder der Verwaltungsaufwand des NABU in den Fallpauschalen berücksichtigt wurden, konnte das ehrenamtliche Team bisher nur in Abhängigkeit von persönlichem Einsatz und Zeitbudget auf den großen Beratungsbedarf reagieren. Unübersehbar ist der Bauboom der Stadt eine Herausforderung an den Artenschutz. Es werden noch viele Umsiedlungen zu erwarten sein.

Der neue Hymenopterendienst

Im Rahmen der "Berliner Bienenstrategie" erhält der bestehende ehrenamtliche Hymenopterendienst des NABU Berlin zukünftig eine solide Finanzbasis. Mit diesem neuen Projekt ist der Weg für weitere Präventionsangebote durch Aufklärungsarbeit, spezielle Ausbildungen, Aufklärungsmaterialien sowie Umweltbildungsangebote für Kitas und Schulen geebnet. Zudem soll eine Datenbank aufgebaut werden, in der sich Umsiedler*innen, aber auch nestaufnehmende Stellen wie Privatgartenbesitzer*innen und Umweltbildungseinrichtungen eintragen können. Auf diese Weise sollen Nesttransportwege bei den Umsiedlungen und die Suche nach Ansprechpartner*innen verkürzt werden. Unterstützt durch einen Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahrs wird es so nicht nur feste Beratungszeiten geben, sondern auch verbindliche, kurzfristig verfügbare Kräfte. Bis Ende 2020 soll der neue Hymenopterendienst auf Projektbasis laufen und dann hoffentlich darüber hinaus verlängert werden. Vor dem Hintergrund der „wachsenden Stadt“ und vieler Projekte, die die Insektenvielfalt hoffentlich fördern, werden auch die Konflikte wachsen, die eine Mediation benötigen. Der Hymenopterendienst des NABU Berlin wird für eine friedliche Nachbarschaft werben. Dr. Melanie von Orlow


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Wie viel NABU gibt es im Westen?

Die (gar nicht mehr so) neue Bezirksgruppe Spandau Moorgebiete Glühwürmchengrund und Immenweide, Karte

Machen sich gern gemeinsam die Hände dreckig und haben Spaß dabei: Die Bezirksgruppe Spandau (o.) und ihre Leiterin Britta Laube (o. in rot) rechts.

Mitte 2018 hat sich die Bezirksgruppe Spandau gegründet. Mittlerweile ist ein festes NABU-Team von 22 regelmäßig und 19 temporär aktiven Mitgliedern im äußersten Westen entstanden. Geleitet wird die junge Gruppe von der Ökologin Britta Laube, die hier verrät, wie abwechslungsreich das Gruppenprogramm ist.

Wissen Sie, welcher Käfer auch "Ostzonen-Déjà-vu-Käfer" genannt wird? Auf unseren Exkursionen können Teilnehmer*innen Artenkenntnis und Wortschatz gleichermaßen erweitern, denn wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Menschen in dem vielseitigen, grünen Bezirk Spandau die Natur in Wald und Feld näher zu bringen. Regelmäßig bieten wir Exkursionen und Vorträge zu diversen Naturthemen an. Dazu laden wir Expert*innen ein, die uns Wissenswertes über die Artenvielfalt an bekannten und unbekannten Ecken Spandaus verraten. Beispielsweise führte uns an einem der heißesten Tage des Jahres der Entomologe und Käferexperte Jens Esser in den Spandauer Forst. Der Hirschkäfer hat sich wegen der großen Hitze an dem

Tag zwar nicht gezeigt, dafür aber jede Menge andere totholzbewohnende Arten, wie der Schwarze Moderkäfer (Ocypus olens) oder der Gelbbindige Schwarzkäfer (Diaperis boleti), der im Baumpilz einer abgestorbenen Birke saß. Er trägt den charmanten umgangssprachlichen Beinamen "Ostzonen Déjà-vu-Käfer", da er einen Gruch verströmt, der an ein typisches DDR-Reinigungsmittel für die Fußbodenpflege erinnert.

Nachtschönheiten

Wem das zu krabbelig ist, kann sich mit uns auch die „Schönen der Nacht“ ansehen. Besonders großen Anklang finden nämlich unsere Fledermausabende mit Exkursion, Vortrag und Diskussion zur Lebensweise der heimlichen Flugakrobaten von der Fachgruppe BatCity Berlin. Vor Kurzem konnten wir Fledermäuse bei ihrem Ausflug aus den Quartieren und bei der Nahrungssuche mithilfe von Fledermausdetektoren orten. Das war sehr beeindruckend! Der Bezirk Spandau bietet mit den Gatower Wiesen eine geeignete Offenlandfläche, um traditionelle NABU-Themen vorzustellen und ornithologisches Beob-

achten zu erproben. NABU-Aktive kennen diesen Lebensraum und schätzen die besondere Vogelwelt. Selbst Freunde der körperlichen Arbeit kommen bei uns auf ihre Kosten. In einem aktuellen Projekt legen wir mit Muskelkraft eine Insektenwiese in der Wohnsiedlung Hakenfelde an. Seit letztem November entfernen wir in monatlichen Pflegeeinsätzen die invasive Kanadische Goldrute, die sich bereits flächig ausgebreitet hat. Aus dem sehr sandig und stark besonnten Bereich soll so ein Trockenrasen entstehen. Vielleicht sind Sie ja dabei, wenn jetzt im Herbst die regionale Saatgutmischung ausgesät wird?

Britta Laube, Carmen Baden

Kindergruppe Spandau Zwei Mal pro Monat gehen auch die allerkleinsten Naturforscher mit Christine Kuhnert auf Entdeckungstour in Gebiete wie die Murellenschlucht oder den Glühwürmchengrund. Lesenswert: Christine berichtet regelmäßig von den gemeinsamen Ausflügen: www. nabu-berlin.de/kindergruppen/spandau NATUR IN BERLIN 4/19


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Die besondere Anerkennung Ehrenamt macht stark Sie backen Kuchen, kartieren Brutvögel, leiten die Kasse oder schreiben Stellungnahmen. Die Aktiven des NABU Berlin sind auf vielen Ebenen tätig. Für die Geschäftsstelle ist dies Grund genug, einmal im Jahr mit einem gemeinsamen Zusammenkommen, dem Aktiventreffen, ein großes Dankeschön auszusprechen.

Zum diesjährigen Aktiventreffen kamen rund 70 Berliner Naturschützer*innen an der eiszeitlichen Düne im Wedding zusammen. Monika Thees von der Bezirksgruppe Mitte berichtete über die Entwicklung des Renaturierungsprojekts und führte alle Interessierten durch das Gelände. Seit 2011 ist die Gruppe gemeinsam mit vielen weiteren Helfer*innen dabei, den Magerstandort zu pf legen. Neben dem fachlichen Input wurde gefeiert. Sand-Grasnelke, Sand-Strohblume und Zypressen-Wolfsmilch bildeten den feierlichen Rahmen für die Würdigungen an die ehrenamtlichen Aktiven. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, sprach eine Laudatio für Jan Heyen, Karsten Matschei, Christine Kuhnert sowie an die nicht anwesenden NABU-Nadelträger: Gabriela Krebs, Kerstin Brümmer, Dr. Dieter Köhler und an den Goldnadelträger Jens Scharon. Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern sowie beim Schul-UmweltZentrum Mitte für die Unterstützung.

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Rainer Altenkamp (Foto links, m.), 1. Vorsitzender des NABU Berlin, überreicht die Ehrennadeln gemeinsam mit dem Ehrenamtskoordinator Alexander Gürtler (r.) an Jan Heyen (Silber, l.) Karsten Matschei (Bronze, m.), und Christine Kuhnert (Bronze, r.). Auf zwei Führungen erklärte Monika Thees (u.) die Besonderheiten des eiszeitlichen Dünenreliktes (v.l.n.r.).


SPEKTRUM | 15

Ein besonderer Goldnadelträger... ... wurde ausgezeichnet Es stand schon lange fest: Jens Scharon wird einmal eine besondere Würdigung verliehen werden. In diesem Jahr hat der NABU Berlin den langjährigen Ehrenamtlichen und ehemaligen Mitarbeiter des Verbands mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet – leider in seiner Abwesenheit.

Jens Scharon zählt zu den Urgesteinen des Berliner Naturschutzes und hat auch den NABU Berlin maßgeblich geprägt. Als kleiner Junge band er Bindfäden an Vögelfüße, um sie zu "beringen", er wollte wissen, ob es die gleichen Vögel waren, die er am nächsten Tag wiedersah. Aufgewachsen in der DDR, geprägt vom grünen Pionierlager, vom Tierparkjugendclub, später als Mitglied des "Naturschutzaktiv" in Weißensee und Hohenschönhausen, entwickelte sich Jens zu einem exzellenten Ornithologen. Mentoren wie Winfried Otto und jede Menge Zeitgeist wie er beispielsweise im Krei-

Ausgezeichnet, Jens Scharon! spionierhaus Weißensee in der AG Sozialistische Landeskultur zu spüren war, trugen dazu bei, dass seine Leidenschaft für die Natur zum späteren Beruf wurde. Als Mitglied der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR war es für ihn naheliegend, sich 1990 auch als Gründungsmitglied im neuen „Naturschutzbund“ in der DDR zu engagieren. Er nahm „seine Gruppen“, aus denen später die Fachgruppe Feldherpetologie und die Bezirksgruppe LichtenFoto: Stiftung Naturschut z Berlin / Sophie Bengelsdor f

Der Berliner Naturschutzpreis... ... ging in diesem Jahr an Otto Bardella Der NABU Berlin freut sich über die Auszeichnung der Stiftung Naturschutz Berlin an den langjährigen ehrenamtlichen Aktiven Otto Bardella. Seit Jahrzehnten engagiert sich Otto Bardella ehrenamtlich für den Naturschutz in Berlin. Jetzt wurde ihm der Berliner Naturschutzpreis verliehen. Otto Bardella wurde 1937 in Liegnitz (Schlesien) geboren und wuchs in Sachsen auf. 1956 machte er sein Abitur mit Auszeichnung und studierte später an der Technischen Hochschule in Dresden. Der Liebe wegen verschlug es den Diplom-Ingenieur 1963 nach Berlin. Seit 1990 ist Otto Bardella Mitglied beim NABU Berlin, 1991 gründete er die Bezirksgruppe Köpenick mit. Noch heute betreut er dort den ältesten Amphibienschutzzaun Berlins, hält ihn auch außerhalb der Saison instand, koordiniert die Einsätze von Ehrenamtlichen und dokumentiert die Funde für die wissenschaftliche Auswertung. Otto Bardella setzt sich ebenso stark für den Schutz von Bäumen ein. Mit Führungen zu Berliner Naturdenkmalen gibt er darüber hinaus sein großes Wissen und seine langjährigen Erfahrungen als Baumexperte weiter.

Herzlichen Glückwunsch!

berg hervor gegangen sind, mit in den neuen Naturschutzbund, der sich nach nur sechs Monaten, 1990, erneut mit dem „Deutschen Bund für Vogelschutz“ vereinte. Seit dieser Zeit setzt sich Jens Scharon besonders für den Biesenhorster Sand und den Landschaftspark Herzberge ein. Dank seiner Initiative und Dank der Betreuung durch das ehrenamtliche NABU-Team ist die Naturausstattung dieser Flächen erhalten und entwickelt und aufgrund des erreichten naturschutzfachlichen Wertes vor Bebauung geschützt worden. Ebenso wie mit der Ornithologie ist Jens' Name mit dem Amphibienschutz im Bezirk Lichtenberg verbunden. Der ehrenamtliche Naturwächter übernahm schon früh die ersten Amphibienkartierungen und koordinierte die Kleingewässerpflege sowie die Installation von Zäunen. 1998 startete das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ und damit auch Jens' hauptberufliche Tätigkeit für den NABU. Als Referent für Natur- und Artenschutz mit den Schwerpunkten Ornithologie sowie Herpetologie hat er weit über die Arbeitszeiten hinaus Beruf und Berufung gelebt, viele Menschen durch Exkursionen und Vorträge inspiriert und an die Natur herangeführt. Durch seine hohe Fachkompetenz und seinen Einsatz hat er entscheidend dazu beigetragen, dass der NABU Berlin in der Öffentlichkeit und Verwaltung als kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen zur Natur wahrgenommen wird. Am Wochenende, früh morgens, spät abends, fast immer: Die Wahrscheinlichkeit Jens Scharon in der Natur zu treffen ist – und bleibt hoffentlich – hoch.

Der Vorstand

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“Liebe Eltern, wir sind alle gut angekommen...“ Botanik mit Sonja Dahlmann auf dem Schöneberger Südgelände. Foto: Matthias Mundt.

Neue Kindergruppen In den Terminkalender “Liebe Eltern, wir sind alle gut angekommen, hier ist es herrlich! Die Kinder erkunden schon das Gelände. Viele Grüße und euch ein ruhiges Wochenende! Annette und Co.“

So klingt der Einstieg in ein wundervolles Wochenende unserer NABU-Kindergruppe Pankow, der „Draußen AG“, auf ihrer ersten gemeinsamen Reise am letzten heißen Sommerwochenende des Jahres. Wir sind in die Spree-Wald-Werkstatt der NAJU Brandenburg in Alt Schadow gezogen und haben alle Zutaten für ein gelungenes Naturerlebniswochenende dabei. Ein schönes altes Haus mit tollem Gelände im Wald, am Wasser, Boote, Selbstversorgung, Neugier und alle Sinne. Damit der Ausflug gelingt, müssen alle gemeinsam mit anpacken. Das Essen wird selber zubereitet, Kräuter werden gesammelt, Obstsalat geschnitten, abgewaschen und aufgeräumt, Boote zu Wasser gelassen, Luftmatratzen aufgepumpt, Pflanzen gegossen. Alle helfen mit. Freiwillig von Anfang an. Da, ein Frosch am Ufer, dort der Eingang zur Biberburg. Was schwimmt da Grünes auf dem schmalen Kanal zum See? Entengrütze. Über dem Kanal liegt ein Baumstamm, von den Bibern gefällt.

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Große Bewunderung für die tote Fledermaus (l.), großer Badespaß im See (o.) und große Wasserschleppaktion (r.). Fotos: Annette Prien

Gut zu erkennen an seinem spitz abgenagten Ende. Noch so einen abgenagten Ast findet Alma am Ufer. Wenn man die Flussmuscheln am Ufer aufklappt, sehen sie aus wie schillernde Engelsflügel, finden die Kinder. Freia findet eine besonders Große. Im Abschnitt zwischen dem Spreewald und der Berliner Landesgrenze leben am Grund der Spree etwa 30 Millionen Muscheln, und die funktionieren wie ein riesiger Geschirrspülautomat. In einer Woche filtern die Kleinlebewesen rund zehn Tonnen Trüb- und Schwebstoffe aus der Spree. Alle freuen sich aufs Baden. Es sind 34 Grad im Schatten. „Aber die vielen Algen“, monieren die Kinder. Sie sind auch eine Folge der starken Nährstoffanreicherung bei anhaltender Hitze. Als sich die Kinder die Algen genauer anschauen, sehen sie aus wie feine Fischernetze. Eine Netzalge. Ahh! Ganz weich und elastisch ist sie, wie ein feiner Stoff. Die Kinder sammeln begeistert die flauschi-

gen Wasserpflanzen ein. Philip bringt eine kleine tote braune Fledermaus und trägt sie vorsichtig in einer Muschelschale zum Baumstumpf. Alle Kinder betrachten andächtig den kleinen zusammengekauerten Körper. Als ich die Flügel vorsichtig ausbreite, entlockt es allen ein fasziniertes ehrfürchtiges Seufzen. Felix möchte die hauchdünnen Hautflügel des kleinen fliegenden Säugetiers berühren. So ein Staunen kann keine Theorie erzeugen. Vor dem Schlafengehen stehen alle leise im Schlafanzug auf der Lichtung und blicken aus der schwarzen Nacht in den leuchtenden Sternenhimmel. Was wir dabei sehen, ist die Milchstraße, unsere eigene Galaxie. Vielen Dank an Anett, Luca, Carolin und Christian für ihr ehrenamtliches Engagement, an die NAJU Brandenburg und danke an den NABU Berlin für die Unterstützung! Annette Prien, Ehrenamtliche Leitung der Kindergruppe Pankow


VERANSTALTUNGSPROGRAMM | NOVEMBER | DEZEMBER | JANUAR | FEBRUAR | BIS 15. MÄRZ 17

Teilnahmebedingungen

Nachruf Sonja Dahlmann verstorben

Alle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störun­gen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für bota­ni­s­che und entomologische Wanderungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder bitte nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.

Pflegeeinsätze

Die BG Steglitz-Zehlendorf trauert um Sonja Dahlmann. Die leidenschaftliche Naturschützerin ist am 6. August im Alter von 83 Jahren verstorben.

Unsere damals noch junge Gruppe lernte Sonja Dahlmann Mitte 1999 bei einer ornithologischen Führung auf im NaturPark Südgelände in Schöneberg kennen. Zu dieser Zeit war Sonja bereits zehn Jahre lang Mitglied im NABU und engagierte sich für die Ausweisung des Südgeländes als Landschafts- und- Naturschutzgebiet. Bis zu dieser Saison verging kein Jahr, an dem Sonja nicht pünktlich um 9:00 Uhr jeden Sonntag von April bis Juli interessierten Besucher*innen die heimische Vogelwelt auf dem Gelände näherbrachte. Die Merksätze zum besseren Erinnern des Vogelgesangs werden manche Teilnehmer*innen vermutlich nicht mehr vergessen. Man kann getrost behaupten, dass Sonja sich im Lauf der Jahre eine kleine Fangemeinde aufgebaut hat. Auch bei der Arbeit am Infostand hat Sonja ihr umfangreiches Wissen geteilt und unermüdlich den Unterschied zwischen Kohl- und Blaumeise oder Amsel und Star erklärt. Als im Jahr 2004 das Info-Zentrum in der Goltzstraße geschlossen wurde, setzte Sonja sich dafür ein, dass unsere monatlichen Treffen in der alten Weinmeisterei auf dem Südgelände stattfinden können. Diesen Ort werden wir für immer mit Sonja in Verbindung bringen und wir werden uns dafür einsetzen, dass das Südgelände auch langfristig ein geschützter Raum bleibt, in dem Sonja sich wohlgefühlt hätte. Matthias Mundt im Namen der Bezirksgruppe Steglitz-Zehlendorf

Bezirksgruppe Mitte, Tiergarten, Wedding Samstag, 09.11.19 Sonntag, 24.11.19 Frühschicht: jeweils um 10.00 bis ca. 13.15 Uhr Spätschicht: jeweils um 13.00 bis ca. 16.15 Uhr Nistkastenkontrolle im Großen Tiergarten Wir entfernen die alten Nester und machen die Nistkästen bezugsfertig für die nächste Saison. Treffpunkt: Str. des 17. Juni 31 (Tor zum Grünflächenamt). Festes Schuhwerk und Arbeitshandschuhe werden empfohlen. Um Anmeldung wird gebeten: bschulz@nabu-berlin.de, Dauer: ca. 3 Std. NAJU-Treffen Aktuelle Termine unter www.naju-berlin.de oder mail@naju-berlin.de Bezirksgruppe Reinickendorf In Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Nisthilfen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter:www.nabu-berlin.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/reinickendorf

Alles unter einem Dach Vorgestellt: Artenschutz am Gebäude Mittwoch, 19.03.20, 15.00 Uhr Energetische Sanierung und Artenschutz unter einem Dach Klima- und Artenschutz am Gebäude verknüpfen und gemeinsam voranbringen. Dr. Mirjam Nadjafzadeh – NABU Berlin Treffpunkt: Bernauer Straße / Ecke Hussitenstraße in 13355 Berlin-Mitte. Die Führung endet in der Hussitenstraße 18 A, 13355 Berlin-Mitte Wer möchte kann ein Fernglas mitbringen, um die vorgestellten Ersatzniststätten/-quartiere noch näher betrachten zu können. Die Exkursion ist leider nicht barrierefrei, Spenden willkommen, Dauer: ca. 1,5 Std.

Exkursionen und Vorträge Dienstag, 05.11.19, 19.00 Uhr Erfolgskontrolle der Amphibienschutzanlage an der Wiltbergstraße im NSG Bogenseekette und an der Lietzengrabenniederung. Eine Veranstaltung der FG Feldherpethologie Susanna Adler (u. a.) – HNE Eberswalde Treffpunkt: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Dauer: ca. 2 Std. Sonntag 10.11.19, 10.00 Uhr Spätherbst am Tegeler Fließ – Vogelkundliche Wanderung Gabi Krebs – NABU Berlin Treffpunkt: Dorfanger vor dem Dorfkrug in 13469 Lübars, Parkplätze vorhanden, Verkehrsverb.: Bus 222, Dauer: ca. 2 - 3 Std. Dienstag, 12.11.19, 19.00 Uhr Wo ist die Artenvielfalt geblieben? Über entomologische Streifzüge in der zentralen Ukraine Eine Veranstaltung der FG Entomologie Dipl. Biol. Ingmar Landeck Treffpunkt: Seiteneingang an der rechten Gebäudeseite des Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel, Verkehrsverb.: U 6 Naturkundemuseum, Dauer: ca. 1,5 Std.

Ersatzniststätten an Dachaufbauten: NABU/Dr. Mirjam Nadjafzadeh

In Berlin ist die Artenvielfalt auch eng an Gebäude geknüpft. Unter unseren Dächern leben – häufig unbemerkt – viele geschützte Tierarten. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Sanierungsraten im Rahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms ist es ein zentrales Ziel des NABU Berlin, alle involvierten Interessengruppen für die Belange gebäudebewohnender Arten zu sensibilisieren und über die Möglichkeiten zu ihrem Schutz nach dem "Berliner Modell" aufzuklären. Wir stellen die rechtlichen Rahmenbedingungen, den Schutz bei laufenden Baumaßnahmen sowie Möglichkeiten für Ersatzmaßnahmen vor. Klima- und Artenschutz können bei der energetischen Gebäudesanierung Hand in Hand gehen.

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18 | VERANSTALTUNGSPROGRAMM | NOVEMBER | DEZEMBER | JANUAR | FEBRUAR | BIS 15. MÄRZ

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Sonntag, 17.11.19, 11.00 Uhr Der Jüdische Friedhof in Weißensee Kulturerbe und Naturerlebnis Gunter Martin – NABU Berlin Treffpunkt: Friedhofseingang an der HerbertBaum-Straße, Herren bitte mit Kopfbedeckung! Das Ausleihen einer Kippa ist möglich. Dauer: 3 Std. Dienstag, 19.11.19, 19.00 Uhr Reiseeindrücke aus Peru und Bolivien Eine Veranstaltung der FG Entomologie Thomas Ziska – NABU Berlin Veranstaltungsort: Krankenhaus Königin Elisabeth, Haus 22, Klubraum in der 2. Etage, Verkehrsverb.: Tram 21, Bus 256, Dauer: ca. 1,5 Std. Samstag, 07.12.19, 16.00 Uhr Eine Veranstaltung der FG Ornithologie Andenkondore im Colcatal Impressionen einer Reise durch Südperu Hartmut und Sebastian Höft Einödgimpel in Petra Eindrücke aus Großschutzgebieten Jordaniens Jens Scharon – NABU Berlin Treffpunkt: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Dauer: ca. 3 Std. Dienstag, 10.12.19, 19.00 Uhr Die neuen Roten Listen für Berlin Eine Veranstaltung der FG Entomologie Dr. Christoph Saure Treffpunkt: Seiteneingang an der rechten Gebäudeseite des Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel, Verkehrsverb.: U 6 Naturkundemuseum, Dauer: ca. 1,5 Std.

Samstag, 04.01.20, 9.00 Uhr Stunde der Wintervögel Vögel in der Naturlandschaft Marienfelde Gutspark, Feldflur, Naturerlebnispark Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: Dorfkirche, Alt Marienfelde, Verkehrsverb.: S-Bhf. Buckower Chaussee, Bus M11, X11, X83, M77, 277, Dauer: 2-3 Std. Samstag 11.01.20, 19.00 Uhr Wo der Waldkauz ruft Gabi Krebs – NABU Berlin Treffpunkt: Am Freibad 9 in 13469 Berlin Reinickendorf, Parkplätze vorhanden, Verkehrsverb.: Bus 222 und Fußweg ca. 10 min, Dauer: ca. 2 Std.

Frische Blüten für 2020

Bald schon wird es den neuen selbstgestalteten Kalender der NABU-Kindergruppe Pankow geben. Eine prima Geschenkidee! Schauen Sie mal in die Landesgeschäftsstelle und schnuppern an dem gedruckten Blumenbukett!

Stunde der Wintervögel vom 10. bis 12. Januar 2020 Sonntag, 05.01.20, ab 10.30 Uhr Wintervögel im Viktoriapark Eine Exkursion durch den Viktoriapark Thomas Büchner – NABU Berlin Treffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls (Kreuzbergstraße 16, 10965 Berlin). Verkehrsverb.: Bus 140 bis Kreuzberg/Wasserfall, bitte Fernglas mitbringen. Kontakt: thob@gmx.de, Dauer: (witterungsabhängig) ca. 2 Std. Sonntag, 05.01.20, 11.00 Uhr Stunde der Wintervögel Wintervogelwelt im Tiergarten Vogelkundlicher Spaziergang durch den winterlichen Tiergarten und Vorstellen der Wintervogelwelt Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: S-Bhf. Bellevue, Bartningallee an der S-Bahn-Brücke, Dauer: 1,5 Std.

NATUR IN BERLIN 4/19

Samstag, 12.01.20, 10.00 Uhr Stunde der Wintervögel Vortrag zu den bei uns im Winter vorkommenden Arten mit anschließendem Beobachtungsrundgang im Schleipfuhlgebiet Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Treffpunkt: Hermsdorfer Str. 11A 12627 Berlin, Dauer: 2 Std. Dienstag, 14.01.20, 19.00 Uhr Wundersamer Kosmos der Ameisen Eine Veranstaltung der FG Entomologie Ein Vortrag von Dirk Drenske Treffpunkt: Seiteneingang an der rechten Gebäudeseite des Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel, Verkehrsverb.: U 6 Naturkundemuseum, Dauer: ca. 1,5 Std. Sonntag, 26.01.20, 9.00 Uhr Rundweg: Vögel der Marienfelder Feldmark Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzener Straße, Ecke Nahmitzer Damm. Verkehrsverb.: S-Bhf. Buckower Chaussee, Bus M11, 277, 183, Dauer: ca. 3 Std. Samstag, 01.02.20, 9.30 Uhr Wintervögel am Teltowkanal Lothar Gelbicke - NABU Berlin Treffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Str./ EugenKleine- Brücke, Verkehrsverb.: Bus M85, 112, 117, 385, Dauer: ca. 3 Std.

Sonntag, 09.02.20, 19.00 Uhr Winterliche Vogelwelt am Tegeler See Gabi Krebs – NABU Berlin Treffpunkt: Eisenhammer Weg 20 in 13507 Berlin, vor dem Restaurant Fishermans, Parkplätze vorhanden, Dauer: ca. 2 Std. Dienstag, 18.02.20, 18.30 Uhr Amphibienschutz in Hellersdorf Vorstellung der in Hellersdorf anzutreffenden Arten und Ergebnisse der vorjährigen Fangzaunaktion sowie Einweisung interessierter Helfer Steffen Gierth – Naturschutz Schleipfuhl Treffpunkt: Hermsdorfer Str. 11A 12627 Berlin, Dauer: 2 Std. Samstag, 29.02.20, 10.00 Uhr 21. Berliner Naturschutztag Thema: Auswirkungen von Klimaveränderungen in der Stadt. Programm in "Natur in Berlin" 1/2020 Veranstaltungsort: Umweltforum, Pufendorfstraße 11, in 10249 Berlin Sonntag, 08.03.20, 12.00 Uhr Vogelkundlicher Spaziergang durch das Museumsdorf Düppel Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: Eingang Museumsdorf, Clauertstr. 11, 14163 Berlin, Verkehrsverb.: Bus 115, 118, 622, Eintritt in das Museumsdorf: 2,50 €, Dauer: 1,5 Std. Sonntag, 08.03.20, 14.00 Uhr Freilandlabor Zehlendorf- Vogelwelt am Siepegraben Vogelkundlicher Spaziergang Derk Ehlert – NABU Berlin Treffpunkt: Freilandlabor Zehlendorf Sachtlebenstr. 30-32; 14165 Berlin, Verkehrsverb.: Bus 101, Dauer: 1,5 Std. Sonntag, 15.03.20, 9:00 Uhr Wintervögel im Charlottenburger Schlossgarten Frank Wissing - NABU Berlin Treffpunkt: Haupttor Schloss Charlottenburg (Spandauer Damm), Verkehrsverb.: Bus M45, 109, 309, Dauer: 2-3 Std.


IHR KONTAKT ZUM NABU | 19 NABU Landesverband Berlin e.V. Wollankstr. 4, 13187 Berlin Tel.: (030) 986 08 37-0 Fax: (030) 986 70 51 www.nabu-berlin.de lvberlin@nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Mo-Do: 10.00 - 12.00 Uhr, 14.00 - 16.00 Uhr, Fr: 10.00 - 12.00 Uhr NABU Berlin Wildtierberatung Tel.: (030) 54 71 28 91 Mo-Do: 9.00 - 17.00 Uhr, Fr: 9.00 - 15.00 Uhr wildtiere@nabu-berlin.de NAJU Naturschutzjugend Landesjugendsprecher: Nico Holsten Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Kontakt: mail@naju-berlin.de

Stationen Wildvogelstation Zum Forsthaus 7, 12683 Berlin Tel.: (030) 54 71 28 92 Fax: (030) 54 71 28 93 wildvogelstation@nabu-berlin.de Naturschutzzentrum Storchenschmiede Linum Nauener Str. 54, 16833 Linum Tel.: (03 39 22) 5 05 00 Fax: (03 39 22) 9 08 38 storchenschmiede@nabu-berlin.de Öffnungszeiten während der Kranichzeit Mittwoch bis Freitag: 10.00 bis 16.00 Uhr Samstag, Sonn- & Feiertage: 12.00 bis 18.00 Uhr Montag und Dienstag sind Ruhetage

Kindergruppen Kindergruppe Spandau Leitung: Christine Kuhnert Treffen 2 x pro Monat, in der Regel samstags, Teilnahme nur nach Anmeldung unter: kindergruppe-spandau@nabu-berlin.de Kindergruppe Pankow Leitung: Annette Prien Die Treffen sind jeden Dienstag (außer in den Ferien) von 16.00 bis 17.45 Uhr auf dem Schulhof der Arnold Zweig Grundschule, Wollankstr. 131 in 13187 Berlin Pankow. Anmeldung unter: kindergruppe-pankow@nabu-berlin.de oder (030) 986 08 37-0 NEU! Kindergruppe Pankow Nord Leitung: Stephanie Raubach Die Treffen sind jeden Freitag an der Freien Montessori Schule in Pankow (schon ausgebucht), Kontakt: sraubach@nabu-berlin.de NEU! Kindergruppe Prenzlberger Naturkids Leitung: Bianca Weber Monatliche Treffen für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Es gibt noch freie Plätze. Uhrzeit und Ort erfragen: bweber@nabu-berlin.de Kindergruppe Köpenick Leitung: Karsten Matschei Treffen sind jeden Mittwoch von 15.00 bis 18.00 Uhr bei Wind und Wetter im Jugendclub Würfel, Alfred-Randt-Str. 54, 12559 Berlin, für Kinder ab 8 Jahre, Kontakt: kmatschei@nabu-berlin.de, (0171) 753 3873 Kindergruppe Treptow Leitung: Kay-Uwe Reschke Die Treffen sind alle zwei Wochen, donnerstags. Treffpunkt, Datum und Uhrzeit bitte erfragen unter kureschke@nabu-berlin.de

NABU-Jugendgruppe JoNaTour Das Netzwerk für Spinnen- und Insektenfreunde ist für Kinder und Jugendliche von 9 bis 10 Jahren. Leitung: Jonathan Neumann Die Treffen sind unregelmäßig, Veranstaltungen hier in diesem Heft oder in der NABU-Termindatenbank. Eltern sollten mitgebracht werden! Kontakt: jonaneumann@web.de, (0177) 627 1550

Fachgruppen Fachgruppe Baumschutz Ansprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns am letzten Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesgeschäftsstelle oder draußen. Kontakt: m.scheich@web.de, (0151) 53508470 Fachgruppe Entomologie Berlin Leitung: Thomas Ziska Gemeinsamer Treffpunkt mit der Entomologischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seiteneingang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8 Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Krankenhaus Königin Elisabeth, Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Klubraum in der 2. Etage über dem Haupteingang. Kontakt: www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska, ziska@entomologie-berlin.de Fachgruppe Feldherpetologie Leitung: Jens Scharon Veranstaltungen erfolgen witterungsabhängig und werden kurzfristig per Mailverteiler mitgeteilt. Bei Interesse lassen Sie sich in den FGVerteiler (jens@scharon.info) eintragen. Treffen sind jeden 1. Dienstag in geraden Monaten. Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & Bernau Leitung: Rainer Altenkamp Jeden 2. Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel Fachgruppe Hymenopterenschutz Leitung: Dr. Melanie von Orlow Die AG Hymenopterenschutz berät bei der Aufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vorträge (für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an. Kontakt: (0163) 685 95 96 Fachgruppe Naturgarten Leitung: Karla Paliege Die Gruppe trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat. Kontakt: (0179) 403 69 30 Fachgruppe Fledermaus BatCity Berlin Sprecherin: Silke Voigt-Heucke Das offene Fledermausnetzwerk trifft sich an jedem dritten Dienstag im Monat um 19:00 Uhr in der NABU Landesgeschäftsstelle. Kontakt: voigt.heucke@googlemail.com Fachgruppe Säugetierschutz Leitung: Dr. Dieter Köhler Die Gruppe trifft sich alle zwei Monate um 18.30 Uhr. Bitte den aktuellen Treffpunkt erfragen. Kontakt: neomys@t-online.de, (030) 543 970 19 Fachgruppe Umweltbildung Leitung: Wolfgang Steffenhagen Das mobile Umweltbildungsteam besucht Kitas und Schulen. Termine und Themen bitte erfragen unter: wsteffenhagen@nabu-berlin.de Die Ornithologen des NABU Berlin sind in der BOA Berliner Ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V. engagiert Leitung: Dr. Jörg Böhner

Die Treffen finden 4-mal jährlich am dritten Mittwoch der Monate Januar, März, September und November jeweils um 19.00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Seiteneingang an der rechten Gebäudeseite des Museums für Naturkunde Berlin, Invalidenstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel.

Bezirksgruppen Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg Leitung: Carola Krauß, Eric Neuling, Ansgar Poloczek. Treffen jeden 3. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Stadtteilbüro Friedrichshain in der Warschauer Str. 23. Schwerpunkt: Vogelschutz und Ökologie in den Grünanlagen des Bezirks. Kontakt: bgfk@nabu-berlin.de AG Rummelsburger Bucht Leitung: Susann Ullrich Treffen jeden 1. Montag im Monat um 19.00 Uhr im Stadtteilbüro Friedrichshain in der Warschauer Str. 23. Schwerpunkt: Schutz und Entwicklung der naturnahen Ufer entlang der Bucht. Kontakt: sullrich@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Lichtenberg Leitung: Jens Scharon Schwerpunkte: Biotoppflege, Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen. Kontakt: jens@scharon.info Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf Die Gruppen Marzahn und Hellersdorf treffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin. Bezirksgruppe Mitte Leitung: Christopher Hartl Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 3. Donnerstag um 19.00 Uhr. Themen: Sanddüne Wedding, Vogelschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Stadtnatur. Treffpunkt: Offside Wedding (Hinterzimmer), Jülicher Str. 4, 13357 Berlin Kontakt: bgmitte@nabu-berlin.de Bezirksgruppe Pankow Leitung: Katrin Koch Biotoppflegeeinsätze im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ, Treffen, siehe Pflegeeinsätze, Kontakt: (030) 98 608 37- 28 oder 94 38 00 11 Bezirksgruppe Reinickendorf Leitung: Dr. Hans-Jürgen Stork Die Treffen sind von Oktober bis April in der Jugendfreizeitstätte der Freien Scholle, Waidmannsluster Damm 80 (bis 21.30 Uhr). Kontakt: bgreinickendorf@nabu-berlin.de, (030) 404 90 00 Bezirksgruppe Steglitz-Zehlendorf Leitung: Matthias Mundt Treffen finden jeden 1. Dienstag im Monat auf dem Südgelände Schöneberg um 19.00 Uhr statt. Schwerpunkte: Kartierung und Schutz von Gebäudebrütern, Brutvogelmonitoring im Stadtpark Steglitz und Anlage und Pflege einer Bienenweide am Lehrbienenstand Marienfelde, Kontakt: mmundt@nabu-berlin.de AG Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel Leitung: Frank Sieste Zusammenkünfte nach den monatlichen Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat, Kontakt: (0177) 3073007 Bezirksgruppe Spandau Sprecherin: Britta Laube Treffen: Jeden 1. Dienstag im Monat ab 18.00 Uhr in der KlimaWerkstatt, Mönchstraße 8, 13597 Berlin (U - Bhf. Altstadt Spandau). Aufnahme in den Gruppenverteiler über blaube@nabu-berlin.de NATUR IN BERLIN 4/19


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