Natur in Berlin, Ausgabe 2/2012

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NABU Mitgliedermagazin | Ausgabe II /12

Natur in Berlin

nabu-berlin.de – Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin

e pannend Im Heft: S n und Pflegene Exkursio n Juni bis vo e einsätz ABU012 im N ramm. 2 t Augus g ltungspro Veransta

NABU Wildtierpflegestation

Naturschutz vs. Denkmalschutz?

Lurch des Jahres: Die Erdkröte

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ab Seite 6

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Inhalt | Editorial

Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU, es ist alles andere als eine rhetorische Frage: Wie gestalten wir unsere Umwelt? Wie gehen wir mit unseren kulturellen und historischen Schätzen um und wie begegnen wir ihnen in Zeiten des Klimawandels zeitgemäß? In dieser Ausgabe von „Natur in Berlin“ dreht sich alles um das breite Thema „Nutzung“. Welche Nutzungsmöglichkeiten sind in historischen Parkanlagen mit hohem naturschutzfachlichen Wert möglich? Wir haben anhand der Pfaueninsel Kompromisse, Konflikte und Kommunikationsregeln zusammengetragen. Dr. Ingo Kowarik und Dr. Moritz von der Lippe diskutieren in ihrem Gastbeitrag auf Seite 4 diesen Zusammenhang, in dem sie auf die unterschiedlichen ideologischen Ansätze der Naturschützer und Denkmalpfleger eingehen. Auf den Seiten 6 bis 8 stellen wir Ihnen Ergebnisse aus dem DBU-Projekt „Naturschutz in historischen Parkanlagen“ vor und zeigen, wie es gelingen kann, Naturschutz und Denkmalpflege miteinander zu kombinieren. Um harte Auseinandersetzungen in Nutzungs- und Gestaltungsfragen geht es auch bei der Rekonstruktion von Grünanlagen innerhalb von denkmalgeschützen Wohnanlagen. Dort kommt es immer wieder zu einer naturunverträglichen Umgestaltung, die den Artenschutz-, Klimaschutz- und Lebensqualitätsansprüchen der heutigen Zeit stark zuwider läuft. Insofern thematisiert der NABU Berlin die Proteste vieler Berlinerinnen und Berliner gegen die Zerstörung der Lebensqualität in den Grünanlagen. Vor 100 Jahren kam niemand auf die Idee, dass auch eine Stadt ein grünes Refugium benötigt. Warum sollten wir heute noch an dieser überkommenen Vorstellung festhalten und wertvolle Lebensräume zwischen Häuserblocks zerstören? Die Kontroverse liegt auf der Hand, die Argumente lesen Sie auf den Seiten 14 bis 16. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Frühlingsausgabe von „Natur in Berlin“. Torsten Hauschild 1. Vorsitzender NABU Berlin

Schwerpunkt: Nachhaltige Nutzung oder was bringt ein toter Torso?

Aktuelles Rückschritte im Naturschutz.................3 Naturschutz u. Denkmalpflege..............4 Kleine Unfälle im Naturschutzalltag......5

Titel Naturdenkmal Pfaueninsel.....................6 Die Perle im Havelmeer..........................7 Kommunikation als Schlüssel................8

Veranstaltungsprogramm Pflegeeinsätze........................................9 Exkursionen Juni - August...............9 -11 Programm Storchenschmiede.............12

Thema Ästhetik des Sterilen.............................14 Siemensstadt und Hufeisensiedlung....15 Projekt „Augenweiden“........................16

Spektrum Die Erdkröte - Lurch des Jahres.........18 In guter Nachbarschaft.......................19 Startschuss Pflegearbeiten.................19

IMPRESSUM Herausgeber NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Torsten Hauschild: 1. Vorsitzender, Rainer Altenkamp: 2. Vorsitzender, Anja Sorges: Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.) www.facebook.com/NABU-Berlin, www.nabu-berlin.de, Redaktion und Layout Carmen Baden (cb) Lektorat Wulf Geißler, Redaktionelle Beiträge Anja Sorges (as), Carmen Baden (cb), Karla Paliege (kp), Jens Scharon (js), Torsten Hauschild (th) Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin.de Mediataten 2012 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich nächster Redaktionsschluss 4. Juni 2012 nächster Veranstaltungszeitraum September, Oktober, November 2012 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: Collage /Carmen Baden aus Karte Hufeisensiedlung: Landesdenkmalamt Berlin (2003) (auch S.14 links oben), S.2: Historische Karte „Großer Tiergarten“, (auch S.4), Urheber: Gerhard Koeber (1809-1852), redesign plan by Peter Joseph Lenné for Tiergarten park in Berlin, Landesarchiv Berlin, Wasserbüffel (auch S.6) Nicolas A. Klöhn, Kinder Storchenschmiede (auch S.9): NABU/Henrik Watzke, Erdkrötenpaar: NABU/Jens Scharon (auch S.18), S.3: Green Me Gala: Christian Klant, S.7: Meierei Pfaueninsel (oben), Alteiche (unten): Nicolas A. Klöhn, Rasensoden: Sbsg/ Jahn Uhlig, S.8: Pilze (oben), Schloss (unten): Nicolas A. Klöhn, S.14: (links) Karte Hufeisen-Siedlung Britz: Landesdenkmalamt Berlin (2003), Kartenausschnitt (rechts) Siemensstadt: Landesdenkmalamt Berlin (2003) , Collage Hintergrund (unten): Carmen Baden, S.15: Teichvorplatz (oben), Siemensstadt (unten): Karla Paliege, S.16: Bäume (oben): Karla Paliege, S.17: Tegeler Fließtal: Quander/NABU, S.18: Verbreitungskarten Erdkröte: Klaus-Detlef Kühnel/ DGHT, S.19: Hausrotschwanz: Robert Groß sen., Bauarbeiten (unten): Jens Scharon Hinweise der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, in unseren Artikeln verwenden wir das generische Maskulinum. Damit sprechen wir sowohl Frauen als auch Männer an. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Einwilligung.

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Aktuelles | Natur in Berlin

Wildtierpflegestation vor dem Aus?

Green Me

Senatsverwaltung ignoriert Notsituation / von Anja Sorges

Programme für die Natur

Sie ist überaus erfolgreich und in Gefahr – die Wildtierpflegestation des NABU Berlin. Mit einem Brandbrief hat sich der NABU Berlin an SPD-Senator Müller und CDU-Senator Heilmann gewandt, um die Schließung der einzigen Station für Wildvögel im Berliner Stadtgebiet zu verhindern. Nirgendwo in der Hauptstadt gibt es eine vergleichbare Einrichtung, die mit einer solch hervorragenden Erfolgsquote bei der Wiederauswilderung von Vögeln aufwarten kann. Die NABU-Wildtierpflegestation hatte in den zurückliegenden Jahren mit rund 1.500 aufwendigen Pfleglingen, darunter streng geschützte Arten, sowie bis zu 3.000 Anrufern pro Jahr umzugehen. Die Kapazitäten waren laufend überschritten, so dass zunehmend Bürger mit Fragen und hilfsbedürftigen Tieren abgewiesen werden mussten. Seit 2010 ein großer Sponsor absprang, wiesen die Naturschützer die Senatsverwaltung immer wieder sehr deutlich auf die sich anbahnenden finanziellen Schwierigkeiten hin. Seit zwei Jahren gibt es nunmehr zwar Absichtserklärungen, jedoch nur in Ausnahmefällen eine Unterstützung. Dabei streiten sich die für Tierschutz zuständige Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die den Artenschutz betreut, wer verantwortlich

ist. Unverbindlich ist das Thema Wildtierpflege auch im Koalitionsvertrag geregelt. Beide Senatsverwaltungen ignorieren hier ihre gesetzliche Aufgabe. Dabei handelt es sich bei den versorgten Wildvögeln ausnahmslos um geschützte Arten, und der NABU leistet häufig Amtshilfe für Polizei und Feuerwehr. Im Februar 2012 zeigte sich ein Silberstreif am Horizont. Das Möbelhaus Höffner half mit einer großzügigen Spende in Höhe von 50.000,- EUR. Dank dieser spontanen Unterstützung kann die Station wenigstens für die Saison 2012 weiter in Betrieb gehalten werden. Das grundsätzliche Problem bleibt jedoch bestehen. Sollten sich die Senatsverwaltungen auch weiterhin der Problematik verschließen, werden wir spätestens im Frühjahr 2013 vor der gleichen Situation stehen wie in diesem Jahr. Der NABU Berlin wird vor diesem Hintergrund weiterhin den Druck auf die Senatsverwaltungen aufrechterhalten und setzt dabei auch auf die Unterstützung seiner Mitglieder. Gäbe es keine Wildtierpflegestation mehr, würde das Problem mit den Wildvogelfindlingen nicht verschwinden. Der gesetzliche Auftrag bleibt – und kann nicht ausgesessen werden. Helfen Sie uns bei der Protestaktion mit Ihrer Stimme, Ihrem Brief oder Ihrer E-Mail. Oder Sie engagieren sich für Wildvögel durch eine Patenschaft!

Was als kleines cineastisches Start-up in den Schulungsräumen der Berliner Filmakademie am Potsdamer Platz begann, kann mittlerweile auf eine ansehnliche Geschichte zurückblicken. Es ist bereits das vierte Jahr, in dem der NABU Berlin gemeinsam mit Green Me anlässlich der Berlinale den umweltpolitischen Drehbuchpreis vergibt. Der NABU Berlin als Kooperationspartner hat in diesem Jahr den BerlinKids Day mitgestaltet. Rund 300 Kinder ließen sich im Kino Babylon von der Faszination der Tierwelt verzaubern. Im Anschluss an „Die Konferenz der Tiere“ stimmte Diana Gevers (NABU Berlin) das Publikum spielerisch auf Natur- und Umweltschutzbelange ein. Torsten Hauschild, 1. Vorsitzender des NABU Berlin und versiertes Jurymitglied, zeigte sich von der Impulskraft der Veranstaltung für den Naturschutz überzeugt. Nach den kämpferischen Worten der Schirmherrin und Trägerin des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva zum Gensaatgut überreichte die hochkarätige Jury auf der Abschlussgala die diesjährigen Drehbuchpreise. Preisträger und Themen unter:

nabu-berlin.de/spendenundhelfen/patenschaften

nabu-berlin.de/projekte/wettbewerbe

(cb)

Rückschritte im Naturschutz Für eine Handvoll Gülle / von Anja Sorges und Henrik Watzke Vor den Toren Berlins, im Oberen Rhinluch, liegt ein ca. 2,8 Hektar großes Feuchtgebiet. Wegen seiner herausragenden Funktion als Kranichrastplatz setzen sich seit vielen Jahren unterschiedliche Akteure für die Ausweisung der Flächen als Naturschutzgebiet (NSG) ein. Nachrichten aus dem zuständigen Brandenburger Ministerium stimmen jedoch alles andere als hoffnungsvoll. „Das Naturschutzgebietsverfahren Oberes Rhinluch soll im bisherigen Geltungsbereich fortgeführt werden“, heißt es aus dem Brandenburger Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Umweltministerin Anita Tack und Landwirtschaftsminister Jörg Vogel-

sänger verweisen zum Auftakt der lang erwarteten Schutzgebietsausweisung auf einen Kompromiss. Die bisherigen Konfliktpunkte, die in Bewirtschaftungseinschränkungen etwa beim Gülleausbringen oder umfangreicher Bodenbearbeitung durch Walzen und Schleppen bestanden, seien nun auch wieder in den sensiblen Bereichen des potentiellen Schutzgebietes erlaubt. Etwas verklausuliert heißt es in der Pressemitteilung (MIL, MUGV vom 17.1.2012) weiter: „... wobei zur Absicherung eines effizienten Wiesenbrüter- und Amphibienschutzes im Einzelfall Abreden mit den bewirtschaftenden Betrieben durch die Untere Naturschutzbehörde geboten sein können.“ Übersetzt heißt dies nichts anderes, als dass es die Möglichkeit einer

Vereinbarung zwischen konventionellen Interessen der Landwirtschaft und dem Naturschutz geben kann. Eine verbindliche Regelung ist dies jedoch nicht. Die politischen Zugeständnisse sind nicht etwa ein Kompromiss, sondern eine Kapitulation vor einer Handvoll Landwirte. Der NABU Berlin, Betreiber des Naturschutzzentrums Storchenschmiede in Linum, und alle anderen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz protestieren auf das Schärfste gegen den Etikettenschwindel bei der Naturschutzgebietsausweisung aus Potsdam. Sie verweisen auf das Bundesnaturschutzgesetz, das klare Regeln für die Ausweisung und den Erhalt der Gebiete vorschreibt. www.oberes-rhinluch.de/kranichschutz

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Natur in Berlin | Aktuell: Naturschutz und Denkmalpflege

Naturschutz und Denkmalpflege Projektergebnisse lassen optimistisch in die Zukunft schauen / von Carmen Baden

„Verschoenerungs-Plan zu dem zwischen der Charlottenburger Chaussée, Thiergarten-Straße, Hofjäger- und Bellevue-Allée belegenen Theil des Königl. Thiergartens bei Berlin“; Peter Joseph Lenné, 1835

Sie gehören zu den Schatzkammern biologischer Vielfalt: Trotz urbaner Anbindung haben historische Parkanlagen einiges vorzuweisen. Im Vergleich zum ländlichen Raum, in dem monothematische Kulturräume und Agrarwüsten vorherrschen, blieben in historischen Parkanlagen seltene Wiesenlandschaften und viele alte Bäume erhalten. Insofern sind Denkmalschützer und Naturschützer gleichermaßen daran interessiert, die kulturellen und ökologischen Werte historischer Parkanlagen nachhaltig zu pflegen und zu unterhalten. Wie dies in der Alltagspraxis gelingen kann, dokumentiert das interdisziplinäre Forschungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Naturschutz in historischen Parkanlagen“, an dem der NABU Berlin beteiligt war. Dank der Projektpartner (NABU Berlin, BUND Berlin, dem Baumsachverständigen Nicolas A. Klöhn, Dr. Georg Möller vom Büro für Dendroentomologie) aus unterschiedlichen Disziplinen und der Kooperationspartner aus unterschiedlichen Traditionen (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin/Brandenburg, Prof. Dr. Michael Rohde, dem Landesdenkmalamt Berlin, Dr. Klaus-Henning von Krosigk und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Oberste Naturschutzbehörde, Karola Lakenberg) konnten integrierte Handlungsansätze entwickelt werden, die wir Ihnen auszugsweise auf den kommenden Seiten vorstellen wollen. Prof. Dr. Ingo Kowarik (TU Berlin) und Dr. Moritz von der Lippe (TU Berlin) aus der Projektleitung (wie auch Dr. Angela von Lührte, Dr. Birgit Seitz, Alexander Rockinger) berichten in ihrem Gastbeitrag einführend über die verbindenden Werte von Natur- und Denkmalschützern.

Was Kunsthistoriker und Holzkäfer-Spezialisten verbindet Ein Gastbeitrag von Dr. Ingo Kowarik und Dr. Moritz von der Lippe Wer kennt das nicht? Baumfällungen in historischen Gärten rufen Naturschützer und engagierte Bürger auf die Barrikaden. Natur- und Denkmalschützer werfen sich gerne gegenseitig Unverständnis vor. Viele Konflikte könnten leicht entschärft werden, wenn sich beide Disziplinen mehr auf gemeinsame Werte und Ziele besinnen würden. Die gibt es durchaus. Natur- und Denkmalschutz haben gemeinsame Wurzeln. Im 19. Jahrhundert begann die Industrialisierung die traditi4

onellen Natur- und Kulturlandschaften zu überprägen. Im letzten Jahrhundert vollzog sich dann eine starke Trennung in Ausbildung, Verwaltung und auch im Recht. Natur- und Denkmalschützer sprechen daher oft unterschiedliche Sprachen, verstehen sich nicht, selbst wenn sie inhaltlich gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Doch Kommunikation ist das Schlüsselwort auf allen Ebenen – von der Idee zur Entwicklung eines Parkkonzepts bis hin zur alltäglichen Pflege vor Ort. Natürlich gibt es auch inhaltliche Gegensätze, aber die

Gemeinsamkeiten sind meist größer als man denkt. Um diese Spielräume nutzen zu können, müssen allerdings Informationen vorhanden sein, damit die Beteiligten wissen, was der anderen Seite warum wichtig ist. Solche Informationen sind nun mit dem Internet-Handbuch des DBU-Projekts zu Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen allgemein verfügbar. Alle Interessierten können sich hier darüber informieren, • welche Lebensräume in historischen Parkanlagen für den Naturschutz wichtig


Kommentar | Meinung

sind und welche Bedeutung sie zugleich für den Denkmalschutz haben, • an welchen Strukturmerkmalen die Lebensraumfunktionen alter Bäume für gefährdete Arten erkannt werden können, • wie Naturschutzziele bei der Pflege und Entwicklung von historischen Parkanlagen einbezogen werden können und wie Kommunikationsstrukturen gestärkt werden können und • welche Spielräume bei rechtlichen Vorgaben, insbesondere bei der Verkehrssicherungspflicht, bestehen. Verbindende Werte Für eine gute Zusammenarbeit zwischen Natur- und Denkmalschützern ist das Sichbesinnen auf verbindende Werte hilfreich. Was verbindet Kunsthistoriker und Holzkäfer-Spezialisten, wenn sie in historischen Parkanlagen aufeinander treffen? Zunächst einmal: das Objekt des Wohlwollens, was ihnen am Herzen liegt, resultiert aus einer engen Verbindung, oft sogar gegenseitigen Bedingtheit von Natur und Kultur. Alte Bäume, an denen Heldbock & Co. leben, sind heutzutage selten in unseren Wäldern geworden. Auch artenreiche Wiesen gibt es kaum noch in der Landwirtschaft. Dass solche wertvollen Lebensräume dagegen in historischen Parkanlagen noch häufig zu finden sind, liegt an ihrer (auch) gartenkünstlerischen Bedeutung und an einer langen, kontinuierlichen Pflege der Anlagen über viele Gärtner-Generationen hinweg. Das verdient Anerkennung! Dabei sind alte Bäume und schöne Wiesen für Denkmal- und Naturschützer gleichermaßen wichtig. Allerdings wird in unterschiedlichen Sprachen darüber gesprochen – und nicht selten aneinander vorbei geredet. Beispiel Pfaueninsel: Hier, wie in vielen Landschaftsparks, symbolisieren artenreiche Wiesen arkadische Hirtenlandschaften, sind „Träger des Lichts“ und deswegen eng mit der Gartenkunst verbunden. Die ursprüngliche Konzeption der Pfaueninsel geht auf die Idee einer „ornamented farm“ zurück, in der landwirtschaftliches Produzieren ästhetisch aufgewertet und symbolisch überhöht wurde. Auch wenn es sich in der Terminologie des Naturschutzes bei den Wiesen eher um gesetzlich geschützte Biotope handelt: Eine traditionelle Wiesenpflege ist hier gleichermaßen denkmal- und naturschutzgemäß. Alte und absterbende Bäume sind Lebensraum vieler hochgradig gefährdeter Organismen. Auch für den Denkmalschutz haben alternde Bäume oder abgestorbene Baumteile

eine große Bedeutung. Sie veranschaulichen nämlich stimmungsvoll das Alter eines Parks. Neben ihrer Bedeutung als Geschichtszeugnisse sind sie damit für den „Alterswert“ bedeutsam, der neben dem „Kunstwert“ eine zentrale Bedeutung in der Denkmaltheorie hat. Natürlich passen tote Bäume nicht an jede Stelle im Park, aber festzuhalten bleibt, dass alte Baumstrukturen für Natur- und Denkmalschutz gleichermaßen Bedeutung haben.

Kleine Unfälle im Berliner Naturschutzalltag...

Optimierungsspielräume Viele historische Parkanlagen werden seit langem denkmal- und naturschutzkonform gepflegt. Allerdings sind gute Erfahrungen und innovative Pflegeansätze, die sich in einzelnen Anlagen bewährt haben, nicht überall bekannt. Daher wurde eine Reihe von Modell-Beispielen aus ganz Deutschland für das InternetHandbuch aufgearbeitet, die traditionell bewährte wie auch neue Lösungswege für die Parkpflege präsentieren. Ein Beispiel von der Pfaueninsel ist das Einkürzen einer nicht mehr sicheren Baumkrone mit Hilfe von Anrissen. Dadurch bleiben große Teile der Altholzsubstanz erhalten, und der Baum bekommt zugleich ein malerisches Aussehen, da die Anrisse anders als glatte Schnitte der Säge einen natürlichen Charakter vermitteln. Eine wesentliche Herausforderung ist die Verkehrssicherungspflicht, die zum Eingreifen in den Altholzbestand zwingt. Hier wird oft mehr als nötig getan, und wertvolle Biotopeigenschaften der Altbäume werden nicht erkannt. Das Internet-Handbuch enthält hierzu hilfreiche Informationen: eine aktuelle Einschätzung der bestehenden rechtlichen Spielräume bei der Verkehrssicherungspflicht und einen „Leitfaden Biotopholz“. Hierin werden wichtige Struktureigenschaften alter Bäume anschaulich vermittelt. Weiter gibt es Hinweise zur Baumkontrolle und zum Umgang mit wertvollem Biotopholz. Eine wesentliche Erfahrung nach der intensiven dreijährigen Zusammenarbeit mit vielen Beteiligten und Akteuren ist: Reden hilft – und ist auch nötig. Natur und Kultur gehören in historischen Parks zusammen, bedingen einander. Auch wenn Natur- und Denkmalschutz vieles verbindet, bedarf es immer noch einiger Anstrengungen, die eigenen Ziele geduldig zu erläutern und auch die andere Seite mit ihren Anliegen ernst zu nehmen. Das Internet-Handbuch soll diesen Prozess mit leicht zugänglichen Informationen unterstützen.

Vorab: Dies ist (k)eine Glosse und auch keine Vorlage für einen schlechten Sketch, sondern bittere Realität. Wirklichkeit für eine Immobilienverwaltung, für das Bezirksamt Neukölln, für den NABU Berlin – und für einen Baum als Ausgangspunkt für diesen Beitrag. Eine Immobilienverwaltung will eine starke Kastanie im Innenhof einer ihrer Liegenschaften fällen lassen. Der Baum ist groß, dick und gesund. Anwohner haben ihn lieb gewonnen, wollen ihn behalten. Doch das passt nicht in die Pläne der Immobilienverwaltung, die bereits eine Fällgenehmigung beim Bezirksamt Neukölln beantragt hat. Nach dem Grund für die Fällung gefragt, bekam der NABU als Antwort: „Wegen der Rattenplage.“ Ratten hatten sich häuslich im Wurzelbereich eingerichtet, weil im Nachbarhaus ein Restaurant seine Küchenabfälle schlampig im Innenhof entsorgt und die Nager somit Fettlebe genießen können. Das der Versuch, durch eine Baumfällung die Ratten zu vertreiben, ähnliche Erfolgsaussichten hat, wie Schweinen das Fliegen beizubringen, ging den Vertretern im Bezirksamt Neukölln beim Ausstellen der Fällgenehmigung nicht durch den Kopf. Sie unterstützen, ohne den Widersinn der Begründung zu hinterfragen, den Antrag. Mehr noch: Das Bezirksamt geht sogar davon aus, dass die Ratten nach der Fällung verschwinden, weil sie den Schutz durch den Baum verlieren. Außerdem sei der Baum durch die Rattenlöcher nicht mehr standfest. Dass man dies aber durchaus technisch beheben kann, sobald der Abfall und somit die Ratten weg sind, scheint eine undenkbare Vorgehensweise. Statt das Gesundheitsamt zu bitten, das Restaurant wegen untragbarer hygienischer Zustände zu schließen und den Müll auf dem Hinterhof zu entsorgen, kam die Behörde dem Wunsch der Immobilienverwaltung nach, den Einsatz der Kettensäge zu beauftragen. Dieses Vorgehen lässt die Frage aufkommen, wie weit es mit der Fachkompetenz in den Behörden her ist. Es scheint sich die Befürchtung des NABU Berlin zu bewahrheiten, dass bei der Ämterstrukturreform am falschen Ende gespart wird, wenn Mitarbeiter entweder nicht willens oder nicht in der Lage sind, den richtigen Schluss aus einer auch dem Laien ersichtlichen Kausalität aus Müll + Ratte = Hygieneproblem ≠ „Baum-Problem“ zu ziehen. Alle Einwendungen vom NABU Berlin, anderen Baumfreunden und Anwohnern fruchteten jedenfalls nicht. Die Kastanie ist weg. Die Ratten sind es übrigens nicht. Solange Trubel im Hof war, hatten sie sich in die angrenzenden Hauskeller verzogen und setzen nun, da die Kettensäge verstummt ist, ihre Fettlebe fort.

www.naturschutz-und-denkmalpflege.projekte.de

(as)

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N A T U R S C H U T Z A L L T A g


Natur in Berlin | Titel

Naturdenkmal Pfaueninsel Einblicke in „Best-Practice-Beispiele“ / von Carmen Baden

Innerhalb des DBU-Projektes „Denkmalschutz in historischen Parkanlagen“ (Seite 4) wurden für fünf Modellanlagen (Pfaueninsel, Glienicker Park, Großer Tiergarten, Schlossgarten Charlottenburg, Schlosspark Buch) Erfolge und Konfliktsituationen bei der Umsetzung von Naturschutzzielen und Denkmalpflege herausgearbeitet. Untersuchungen zur Avifauna, zu Biotopholzstrukturen oder zur Vegetation von Wiesenflächen boten die analytische Grundlage für anwendungsspezifische Empfehlungen und Lösungen. Wir stellen exemplarisch einige Ergebnisse anhand der Pfaueninsel vor. Die Zusammenfassung erfolgte auf der Grundlage des Online-Handbuchs des Projektes: www.naturschutz-und-denkmalpflege.projekte.de

Die Pfaueninsel besitzt den Status eines Gartendenkmals (GD), eines Naturschutzgebietes (NSG), eines FFH-Gebiets (Flora-Fauna Habitatsrichtline) und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Zudem ist sie Bestandteil des Vogelschutzgebiets Westlicher Düppeler Forst. Somit unterliegt die Insel einer integrierten Fachplanung (Schutzgebietsverordnung), wie dem Pflege- und Entwicklungsplan, damit Denkmalschutz- und Naturschutzziele nicht konkurrierend aufeinander treffen. Anders als der Große Tiergarten, der der Befriedigung von Massenbedürfnissen dient, ist die Pfaueninsel in einer ländlichen Region eher einer geringen Nutzungsintensität ausgesetzt. Insofern hat die Insel aufgrund ihrer vielfältigen Flora 6

und Fauna eine besondere Bedeutung für den Natur- und Artenschutz und bedarf entsprechend ihrer Gestaltung, Nutzung und Frequentierung grundsätzlich anderer Maßnahmen. Typische Konflikte und denkbare Lösungsansätze Die möglichen Konflikte sind ebenso variantenreich wie die Maßnahmen, ihnen naturschutzfachlich und denkmalgerecht zu begegnen. Aus Sicht des Naturschutzes sind es oftmals denkmalgerechte Erneuerungen, die Wiederherstellung relevanter Gartenelemente oder geänderte Nutzungsanforderungen, die zu Konflikten führen. Dazu zählen der Wegebau, die Freilegung historischer Sichtachsen oder die Pflanzung von Baumgruppen in artenreichen Wiesen. Hier eine kleine Auswahl von konstruktiven Lösungsansätzen. Die historische Wegeachse Sollen historische Wege wieder hergestellt werden, und stehen alte Bäume „störend“ entlang der geplanten Wegetrasse, lässt sich der Naturschutz wie folgt einbeziehen: • Ökologische Baubegleitung • Verpflanzen von Wiesensoden • „Vor-Kopf-Bauweise“ Bei allen Baumaßnahmen, die in der Nähe alter Bäume (Wegebau, Verlegung von Leitungen), oder mit drohender Beeinträchtigung von Schutzgebieten, geschützten Biotopen (Magerrasen, Frischwiesen) oder seltener und gefährdeter Arten vorgenommen werden,

Die „Perle im Havelmeer“ Auf der Pfaueninsel wurden mit 53 Brutvogelarten die meisten Brutvögel und die höchste Zahl an geschützten Arten von den fünf untersuchten Parkanlagen nachgewiesen. Die hohe Artenzahl kann mit der Vielfalt der auf der Insel vorhandenen Lebensräume, wie Feuchtgebiete, Röhrichte, Feuchtwiesen und Trockenrasen sowie unterschiedlichste Waldtypen begründet werden. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch einen überaus wertvollen Bestand an über dreihundertjährigen Alteichen in den verschiedensten Zerfallsstadien aus. Die Insel ist bekannt für das Vorkommen der FFH-Arten Eremit und Heldbock, sowie einiger besonders seltener, holzzersetzender Pilze. Hervorzuheben ist außerdem das Vorkommen des seltenen und streng geschützten Schwarzmilans im abgesperrten nördlichen Teil der Insel. Der Neuntöter kommt in den offenen Landschaften im Nordteil der Pfaueninsel vor. Auch die Rote-Liste-Arten Pirol und Hohltaube haben in den strukturreichen Wald- und Parkbeständen ihre Niststätten und Lebensräume. In den Röhrichten am Westufer der Insel lebt der streng geschützte Drosselrohrsänger. In den Altbaumbeständen befinden sich eine Vielzahl von Höhlen, die von Fledermäusen bewohnt sind. Vielseitige Habitatstrukturen bieten für die insgesamt neun erfassten Fledermausarten optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reproduktion. In den denkmalgeschützten Gewölben, wie dem „Bärenkeller“, gastieren im Winter die Fransenfledermaus, das Braune Langohr, die Wasserfledermaus sowie das Große Mausohr. Quelle: www.naturschutz-und-denkmalpflege.projekte.de


Titel | Natur in Berlin

kann eine „ökologische Baubegleitung“ angewandt werden. Der Vorteil liegt in der Minimierung von Wurzelschäden durch behutsame Grabungen. Ein behutsamer Bauablauf schützt auch vor Stammschäden und gewährleistet die Einhaltung von Regelwerken zum Baumschutz. Konfliktfeld Baum Steht etwa eine Alteiche direkt an einem stark frequentierten Parkweg, fordern die zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verkehrssicherung. Das hat häufig zur Folge, dass Bäume so stark beschnitten werden, dass die naturschutzfachliche Wertigkeit des Mikroökotops verloren geht und zugleich ein optischer Anker in eben diesem Landschaftsgemälde historischer Parkplanung kippt. Während aus Sicht der Gartendenkmalpflege ein schneller Ersatz von Baumruinen in bestimmten Fällen wünschenswert ist, sprechen Artenschutzbelange häufig für deren möglichst lange Bewahrung. Wie soll und wie darf in diesem Fall

entschieden werden? Bei Gefahr im Verzug ist schnelles Verwaltungshandeln gefordert. Informationen zu betroffenen Bäumen können durch ein zuvor angelegtes Baumkataster unkompliziert geliefert werden. Ergibt sich aus dem Baumkataster, dass ein Baum möglicherweise Lebensstätte gesetzlich geschützter Arten ist, sollte ein Vor-Ort-Termin mit Experten (Berater, Expertenteams) für ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen sorgen. Sind umfangreiche Schnitt- oder Fällmaßnahmen unumgänglich, sollten Alternativen zur Komplettfällung mit Abtransport des gesamten Holzes geprüft werden. Die Erhaltung von Hochstubben und die Einrichtung von Holzlagerplätzen haben sich dabei bewährt. Aber auch eine Sperrung von Wegen muss bei Eremit- oder Heldbockbäumen diskutiert werden. Darüber hinaus kennt die praktische, vorausschauende Baumpflege eine Reihe von Maßnahmenvarianten zum Erhalt von Altbäumen.

Verpflanzen von Wiesensoden Sollen wertvolle Parkwiesen, wie auf der Pfaueninsel geschehen, von historischen Wegen durchschnitten werden, bietet sich das Abschälen und Verpflanzen der betroffenen Wiesensoden an. Parzelliert in kleine Quadrate, wurde

wertvoller Magerrasen in einem Umfang von 300 qm von einer geplanten Wegetrasse abgetragen und an anderer Stelle auf weniger artenreichen Flächen wieder angelegt (siehe Bild oben). Je kleiner die Maschinen und je flächensparender die Baustellenorganisation eingerichtet ist, desto geringer ist auch der Zerstö-

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Natur in Berlin | Titel

rungsgrad der Wiesenvegetation. Diese „Vor-Kopf-Bauweise“ beinhaltet auch, dass Baumaschinen ausschließlich auf der geplanten Wegetrasse zum Einsatz kommen. Der Vorteil dieses schonenden Verfahrens: Auf gebietsfremdes Saatgut und künstliche Bewässerung kann verzichtet werden. So wuchsen die Grassoden am Jakobsbrunnen problemlos an.

gang mit Biotopholz stellen, wie

Nur ein toter Torso? Es ist sowohl ein morbider als auch ein lebendiger Charme, den Biotopholz für die Artenvielfalt zu bieten hat. Biotopholz umfasst im weitesten Sinne alle Baumzersetzungsstadien innerhalb eines natürlichen Lebenszyklusses. Charakteristisch sind Ausformungen, Höhlen, Risse, aber auch Pilze, die innerhalb der Holzstrukturen neuen Lebensraum für Insekten, Fledermäuse und höhlenbewohnende Vögel ermöglichen. Mit dem Leitfaden Biotopholz gibt das DBU-Projekt einen weiteren praxisrelevanten Impuls, Natur- und Artenschutz sowie denkmalgerechte Zielsetzungen miteinander zu vereinen. Gerade am Objekt Baum entzünden sich unterschiedliche Konflikte, wenn sich die Protagonisten nicht auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen können. Für Fachpersonal und interessierte Laien gleichermaßen bietet der Leitfaden einen umfassenden Blick auf alle möglichen Fragen, die sich im Um-

rechtliche Grundlagen (Denkmalschutzrecht, Natur- und Artenschutzrecht, Verkehrssicherung und Baumkontrolle), die Entstehung, ökologische Funktion und Bedeutung von Altbäumen als Lebensraum, die typischen Biotopholzstrukturen, ihr Lebensraumund Gefahrenpotential, die Habitatqualitäten einzelner Baumarten und deren Biotopholzbewohner und die Maßnahmenvorschläge zum Erhalt von Biotopholz und Altbäumen.

Quelle: www.naturschutz-und-denkmalpflege.

Oben: Ochsenzunge (Fistulina hepatica). Das Vorkommen des

projekte.de

Eichen-Hautporlings (Piptoporus quercinus, unten) zeigt an, dass hier ein kontinuierlicher Vorrat an starken Eichen-Totholzbiotopen vorhanden ist.

Musterbeispiele Um zu zeigen, dass es oft auch unkonventionelle Lösungen bei Konflikten zwischen Naturschutz und Denkmalpflege gibt, wurden besonders gelungene „Best-PracticeBeispiele“ aus allen Teilen Deutschlands recherchiert und auf der Webseite dargestellt. Viele dieser Beispiele sind auf andere Parkanlagen übertragbar. Die Beispielsammlung kann nach Regionen, Themen und anderen Kriterien gefiltert werden. DBU-Projekt Naturschutz und Denkmalpflege Ingo Kowarik, Moritz von der Lippe, Angela von Lührte, Birgit Seitz, Ulrike Kielhorn, Nicolas A. Klöhn, Georg Möller, Alexander Rockinger (2011): Internet-Handbuch „Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen“ (AZ 26220). Ergebnisse eines Forschungsvorhabens, gefördert von der DBU und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin. Online im Internet: www.naturschutz-und-denkmalpflege.de, Stand: [10. März 2012]

Grundsätzlich gibt es gemeinsame Ziele von Naturschutz und Denkmalpflege. Das Gelingen ist oft abhängig von der institutionellen und konzeptionellen Zusammenarbeit sowie der Struktur der jeweiligen Leitungsebene einzelner Parkanlagen. Neben Abstimmungsrunden oder einer festen Beratungsstruktur durch Kompetenzteams helfen folgende Voraussetzungen dem Kommunikationsprozess: • • • •

Kontinuierlich arbeitendes Pflegepersonal (weniger Informationsverluste, Weitergabe von Traditionen) Fachpersonal mit Angeboten zur Weiterbildung (keine unqualifizierten Fremdfirmen) Benennung von festen Ansprechpartnern aus den Behörden Formalisierung der Verfahrensabläufe (z. B. bei artenschutzrechtlichen Genehmigungen oder der Anwendung der Eingriffsregelung) Regelmäßiger Informationsaustausch zwischen den Zuständigen für Parkpflege und den übergeordneten Verwaltungen für Denkmalpflege und Naturschutz Einheitlicher Wissensstand über denkmalpflegerische und naturschutzfachliche Zielsetzung bei den Akteuren (z. B. Verfügbarkeit von Parkpflegewerken und Ergebnissen von Kartierungen zu Biotop- und Artenschutz bei den Zuständigen vor Ort) Verbesserter Wissensaustausch, z. B. über geographische Grünflächen-Informationssysteme (GIS) Quelle: www.naturschutz-und-denkmalpflege.projekte.de

Brücken bauen, Barrieren überwinden Kommunikation als Schlüssel


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---------- zum Raustrennen und Mitnehmen------

Teilnahmebedingungen Alle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störungen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für botanische und entomologische Wanderungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig. Die Höhe des Beitrages liegt im Ermessen des Exkursionsleiters. Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.

Pflegeeinsätze

----------------------- zum Raustrennen und Mitnehmen--------

Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf Samstag, 23.06.12, 9.00 Uhr Wiesenmahd am Schleipfuhl Dr. Camillo Kitzmann – NABU Berlin Treffpunkt: Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Straße 11A, Verkehrsverb.: U 5 + Tram M6 oder 18, Dauer: ca. 3 Std. Samstag, 30.06.12, 9.00 Uhr Samstag, 25.08.12, 09.00 Uhr Wiesenmahd im LSG Kaulsdorfer Seen Igelschutzgebiet Dr. Camillo Kitzmann – NABU Berlin Treffpunkt: Eschenstraße/Eichhornstraße Kaulsdorf-Süd, Dauer: ca. 3 Std. Bezirksgruppe Mitte Samstag, 11.08.12, 14.00 Uhr Dünenpflege auf dem Naturdenkmal „Düne im Wedding“ mit abschließenden Grillabend. Treffpunkt: SUZ Mitte, Scharnweberstr. 159 Verkehrsverb.: U6, U-Bhf. Afrikanische Str., Anmeldung erforderlich, Dauer: ca. 3 Std. Bezirksgruppe Pankow Samstag, 25.08.12, 9.00 Uhr Arbeitseinsatz im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee). Pflege der Offenlandschaft, Reparatur der Holzgeländer, Arbeiten in der Altobstplantage, u. a. Treffpunkt: vor Ort am Grenzweg, Verkehrsverb.: Bus 107 Richtung Blankenfelde, Haltestelle Lübarser Weg und 15 Min. Fußweg Richtung Lübars oder Bus 222 bis Alt Lübars und 15 Min. Fußweg Richtung Blankenfelde. Festes Schuhwerk und Arbeitskleidung mitbringen, Werkzeug wird gestellt, Dauer: ca. 3 Std. Bezirksgruppe Reinickendorf In Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Artenschutzanlagen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und

Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter: http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/ bezirksgruppen/reinickendorf NAJU - Treffen der AG Umweltpolitik Pflegeeinsätze und Treffen im Naturerlebnisgarten an der Bösebrücke. Die AG Umweltpolitik trifft sich jeweils um 17.00 Uhr, die AG Guter Garten um 15.00 Uhr. Sonntag, 03.06.12 Sonntag, 17.06.12 Sonntag, 01.07.12 Sonntag, 15.07.12 Sonntag, 29.07.12 Sonntag, 12.08.12 Sonntag, 26.08.12 Treffpunkt: Naturerlebnisgarten „Guter Garten“ an der S- Bahn Station Bösebrücke/ Bornholmer Str. Kontakt: André Müller, Tel.: (0171) 1728013, Aktuelles: www.NAJUBerlin.de

Exkursionen und mehr!

Sonntag, 03.06.12, 10.00 Uhr Workshop: Mikroskopisches Allerlei aus dem Supermarkt Sonntag, 17.06.12, 10.00 Uhr Workshop: „Natur im Mikroskop“ Rudolf Drews – NABU Berlin Treffpunkt: Infostation See, Str. 366, Nr.3, in 13503 Berlin (Alt-Heiligensee), Verkehrsverb.: U-Bhf. Tegel, Bus 133,124 bis Dorfaue, Alt-Heiligensee, Anmeldung mind. eine Woche vorher unter: Tel.: (030) 431 59 09, Kosten: 2 €/Person, Teilnehmerbegrenzung: 5 Personen, Dauer: 2 Std. Sonntag, 03.06.12, 10.00 Uhr Naturerleben am Tegeler Fließ Vogelbeobachtungen zwischen Klötzbecken, NSG Albtalweg und Hermsdorfer See Helmut Ladenthin – NABU Berlin Treffpunkt: Senioren Freizeitstätte, ZabelKrüger-Damm / Am Vierrutenberg, Verkehrsverb.: Bus 222 Sonntag, 03.06.12, 10.00 Uhr Naturerleben am Tegeler Fließ „Unverbaubarer Fließblick!“ 100 Jahre Bebauungspläne am Tegeler Fließ Peter Rode – Förderkreis Reinickendorf Treffpunkt: Heimatmuseum Alt Hermsdorf, Verkehrsverb.: Bus 120 Dienstag, 05.06.12, 20.00 Uhr Auf der Suche nach der Wechselkröte in den (neuen) Kleingewässern des Landschaftsparks Herzfelde Eine Veranstaltung der FG Feldherpethologie Treffpunkt: Rhinstraße / Allee der Kosmonauten, bitte Gummistiefel und Taschenlampe mitbringen, Dauer: 2 Std. Mittwoch, 06.06.12, 20.00 Uhr Auf der Suche nach Lichtenbergs Helden Die Heldböcke von Karlshorst Eine Veranstaltung der BG Lichtenberg Jens Scharon – NABU Berlin Treffpunkt: S-Bahn Karlshorst, Ausgang Trabrennbahn, Treskowallee, Dauer: 1,5 Std.

Samstag, 09.06.12, 9.00 Uhr Der Lietzengraben – Lebensader im Pankower Norden Naturbeobachtungen entlang verschiedener Schutzgebiete in der Lietzengrabenniederung Katrin Koch - NABU Pankow, Treffpunkt: S- Bhf. Karow, festes Schuhwerk und Rucksackverpflegung mitbringen, Dauer: ca. 6 Std. Samstag, 09.06.12, 10.00 Uhr Die Spinnen im Nationalpark – Arachnologische Exkursion Dr. Sascha Buchholz – TU Berlin Treffpunkt: Wildnisschule Teerofenbrücke, Auf der Teerofenbrücke, Fernglas und Bestimmungsbuch vorteilhaft. Verkehrsverb. Regionalexpress stündlich aus Berlin bis Schwedt, Kontakt: Nationalparkstiftung Unteres Odertal, Tel.: (03332) 219 822, Anmeldung erbeten! Spenden willkommen! Dauer: 2 Std. Sonntag, 10.06.12, 10.00 Uhr Führungen ins Mainzer Land Dr. Gabriele Künkel-Hoffmann – Projektbüro Grünhaus Treffpunkt: NABU-Stiftung/ Projektbüro Grünhaus, Forststr. 1, 03238 Lichterfeld (bei Finsterwalde). Von dort geht es mit den Fahrzeugen weiter bis zum Start der Führung. Weitere Informationen unter: (03531) 609611. Festes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung sind für die rund 5 Kilometer lange Wanderung notwendig. Teilnahme auf eigene Gefahr! Kosten: Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €, Familien 10 €, Dauer: 3 Std. Sonntag, 10.06.12, 11.00 Uhr Naturkundliche Wanderung am südlichen Stadtrand über Kleinziethen zum Dörferblick, zurück über Großziethen (Länge ca. 11km) Rasmus, Bettina & Carsten – KlaRas-Verlag Treffpunkt: Pechsteinstraße / Wittelsbacher Str. in Lichtenrade, Verkehrsverb.: Bus 175 (Ringlinie) ab S-Bhf Lichtenrade (S2). Die Bushaltestelle liegt vom Bahnsteig kommend rechts), Kosten: 3 Euro, Kinder frei, Dauer: 5 Std. Dienstag, 12.06.12, 19.00 Uhr Einblicke in das Leben einheimischer Käfer Jens Esser – NABU Berlin Eine Veranstaltung der FG Entomologie Treffpunkt: Museum für Naturkunde, Hörsaal 201, (rechter Seiteneingang, der Hörsaal ist ausgeschildert), Verkehrsverb.: Invalidenstr. 43, U-Bahn: Naturkundemuseum, Dauer: ca. 2 Std. Freitag, 15.06.12, 21.00 Uhr Beobachtung des Heldbockes im Schlosspark Niederschönhausen Thomas Ziska / Jens Esser – NABU Berlin Treffpunkt: Am Schlosspark/Ecke Ossietzkystraße (an der Pumpe), Verkehrsverb.: Tram M1, 50 bis Haltestelle „Pankow Kirche“, bitte Taschenlampe mitbringen, Dauer: 1,5 Std. Freitag, 15.06.12, 15.00 Uhr Sommersonnenwende – Zeit für ganz besondere Heilkräuter Wir suchen sie im Bauerngarten und im wilden Gelände des Freilandlabors Zehlendorf. Thea Harbauer - Dipl. Heilpraktikerin Treffpunkt: Freilandlabor Zehlendorf, Sachtlebenstr. 30 – 32 14165 Berlin, Verkehrs-

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V e ra n s t a l t u n g s p r o g ra m m

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V e ra n s t a l t u n g s p r o g ra m m J u n i - A u g u s t


P f le g e e i n s ä t ze, E x k u r s i o n e n, V o r t r ä g e V e ra n s t a l t u n g s p r o g ra m m

verb.: S1 Zehlendorf, Bus 101 Nieritzweg, Beitrag: 3 Euro, bei Regen bitte Gummistiefel mitbringen, Kontakt: (030) 8183612, Dauer: 1,5 Std.

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Samstag, 16.06.12, 10.00 Uhr Die Fische im Nationalpark Unteres Odertal Prof. Christian Wolter – Institut für Gewässerökologie Berlin Treffpunkt: Wildnisschule Teerofenbrücke, Auf der Teerofenbrücke, Verkehrsverb.: Regionalexpress stündlich aus Berlin bis Schwedt, Kontakt: Nationalparkstiftung Unteres Odertal, Tel.: (03332) 219 822, Anmeldung erbeten! Spenden willkommen! Dauer: 3 Std. Samstag, 16.06.12, 15.00 Uhr Vogelschutz und Landwirtschaft Dr. Jochen Bellebaum – NABU Brandenburg Treffpunkt: Parkplatz an der Stadtbrücke Schwedt, Fernglas und Bestimmungsbuch vorteilhaft. Verkehrsverb.: Regionalexpress stündlich aus Berlin bis Schwedt, Kontakt: Nationalparkstiftung Unteres Odertal, Tel.: (03332) 219 822, Anmeldung erbeten! Spenden willkommen! Dauer: 2 Std. Dienstag, 19.06.12, 19.00 Uhr Beiträge zur Biologie und Taxonomie der Geotrupidae (Mistkäfer) (Teil 1) Über die Herstellung spezieller Grabwerkzeuge zum Fang der Geotrupidae (Teil 2) Oliver Hillert / Dr. Stefan Kühne – DGHT Eine Veranstaltung der FG Entomologie Treffpunkt: Sporthalle, Klubraum 2, Verkehrsverb.: Anton-Saefkow-Platz 5, Tram M13, 16 (Station Weißenseer Weg/Landsberger Allee), M8 über Karl-Lade-Straße (Station Anton-Saefkow-Platz), Kontakt: Tel.: (030) 9720525 / (030) 9726070, Dauer: ca. 2 Std.

Sonntag, 24.06.12, 09.00 Uhr Die Pflanzenwelt von Grünhaus Dr. Gabriele Künkel-Hoffmann – Projektbüro Grünhaus Treffpunkt: NABU-Stiftung/ Projektbüro Grünhaus, Forststr. 1, 03238 Lichterfeld (bei Finsterwalde). Von dort geht es mit den Fahrzeugen weiter bis zum Start der Führung. Weitere Informationen unter: (03531) 609611. Festes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung sind für die rund 5 Kilometer lange Wanderung notwendig. Teilnahme auf eigene Gefahr! Kosten: Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €, Familien 10 €, Dauer: 3 Std. Mittwoch, 27.06.12, 17.00 Uhr Besichtigung der Renaturierung von Oranke- und Obersee Eine Veranstaltung der BG Lichtenberg Jens Scharon – NABU Berlin Treffpunkt: Eingang, Freibad Orankesee Dauer: 2 Std.

Änderungen vorbehalten. Es gelten die Preise des Veranstalters. www.langertagderstadtnatur.de

Veranstaltungen im Rahmen der Aktion Samstag, 16.06.12, 16.00 Uhr Der Biesenhorster Sand Ein Ersatzlebensraum für Bewohner der Fluss-Auen? Die natürlichen Überschwemmungsgebiete von Flüssen sind wichtige Lebensräume für viele Lebewesen. Leider sind sie in Mitteleuropa selten intakt und dadurch verschwanden nicht wenige der in ihnen lebenden Pflanzen- und Tierarten. Auf einer vier Kilometer langen Wanderung zum U-Bhf. Biesdorf Süd sollen am Beispiel der Pflanzen, spontan vorkommende typische Arten der Auen und die Entwicklung ihrer „Lebensräume aus Menschenhand“ vorgestellt werden. Bitte festes Schuhwerk mitbringen; ein Fernglas ist vorteilhaft. Andreas Ratsch - NABU Berlin Treffpunkt: S-Bhf. Wuhlheide, Westausgang, begrenzte Teilnehmerzahl, eine Anmeldung ist erforderlich bei der Stiftung Naturschutz Berlin, Anmeldehotline (030) 2639 4141 (ab 21.05.2012), Dauer: 2,5 Std. Sonntag, 16.06.12, 16.00 Uhr u. 18.00 Uhr Sonntag, 17.06.12, 10.00 Uhr u. 16.00 Uhr Natur an der Rummelsburger Bucht Vom Industriestandort zum Naturjuwel Dirk Steins – NABU Berlin Treffpunkt: Rundbank an der Silberweide, Rummelsburger Bucht-Verlängerung der Emma-Ihrer-Strasse bis direkt zur Spree, Verkehrsverb.: S- Bahn Rummelsburg, Tram 21, Kontakt: (0176) 23501966, Dauer: ca. 1,5 Std 10

Sonntag, 01.07.12, 10.00 Uhr Workshop: „Wasserleben im Mikroskop“ Sonntag, 15.07.12, 10.00 Uhr Workshop: Mikroskopisches Allerlei aus dem Supermarkt Rudolf Drews – NABU Berlin Treffpunkt: Infostation See, Str. 366, Nr.3, in 13503 Berlin (Alt-Heiligensee), Verkehrsverb.: U-Bhf. Tegel, Bus 133,124 bis Dorfaue, Alt-Heiligensee, Anmeldung mind. eine Woche vorher unter: Tel.: (030) 431 59 09, Kosten: 2 €/Person, Teilnehmerbegrenzung 5 Personen, Dauer: 2 Std. Samstag, 14.07.12, 10.00 Uhr Mülldeponie und Todesstreifen – wie die Zeit die Welt verändert Pflanzenkundliche Wanderung rund um den Spandauer Hahneberg Susanna Komischke – NABU Berlin Treffpunkt: Bushaltestelle Reimersweg,

„Langer Tag der StadtNatur“

Sonntag, 17.06.12, 9.30 Uhr Geheimnisvolle Moore im Wuhletal – Natur- und Landschaftsgeschichte zum Anfassen Ihre Naturgeschichte sieht man der Niederung des Wuhletals auf den ersten Blick nicht an. Eine Führung zu einem Stausee der Alten Wuhle wird überraschende Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Wiederbelebung von Verlandungsmooren aufzeigen. Für die 3,5 km lange Wanderung ist festes Schuhwerk nötig, ein Fernglas ist vorteilhaft Andreas Ratsch – NABU Berlin Treffpunkt: S-/U-Bhf. Wuhletal, NordwestAusgang, begrenzte Teilnehmerzahl Anmeldung ist erforderlich bei der Stiftung Naturschutz Berlin, Anmeldehotline (030) 2639 4141 (ab 21.05.2012), Dauer: 2,5 Std. Sonntag, 17.06.12, 09.00 Uhr und Sonntag, 17.06.12, 12.30 Uhr Der Volkspark Friedrichshain Vogelkundliche Führung „Neue Lebensräume im Park“ – Der Volkspark bietet für die sonnenhungrigen Berliner viel Platz und ist zugleich Heimat für etwa 40 verschiedene Vogelarten. Eric Neuling – NABU Berlin Treffpunkt: Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain, Verkehrsverb.: Tram- und Bushaltestelle „Am Friedrichshain“, bitte Fernglas mitbringen, Dauer: jeweils 2,5 Std.

Sonntag, 17.6.12. 11.00 und 18.00 Uhr Naturnah Gärtnern in Gemeinschaft Besichtigung des NABU-Projektgartens Birgit Spies - NABU Berlin Treffpunkt: KGA Am Anger, Parz. 357 (Uhland- / Ecke Dehmelstraße), Verkehrsverb.: Tram M 1 Rosenthal; Halt Platanenstraße (von dort ca. 450 m Fußweg)Wir zeigen, wie naturnahes Gärtnern in der Gemeinschaft gelingen kann. Sonntag, 17.06.12, 15.00 Uhr Sauria im Biesenhorster Sand Wie hier bedrohte Echsen überleben Das Wildnisgebiet des Biesenhorster Sandes am Bahn-Außenring ist Lebensraum der Zauneidechse. Erleben Sie auf einer Wanderung über 4 km zum U-Bhf. Biesdorf Süd die parkartige Landschaft. Festes Schuhwerk und Fernglas vorteilhaft. Andreas Ratsch – NABU Berlin Treffpunkt: S-Bhf. Wuhlheide, Westausgang, begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung ist erforderlich bei der Stiftung Naturschutz Berlin, Anmeldehotline (030) 2639 4141 (ab 21.05.2012), Dauer: 2,5 Std. Sonntag, 17.06.12, 16.00 Uhr Biber in der City? Der Biberausstieg in Friedrichshain Jan Heyen – NABU Berlin Treffpunkt: Mühlenstraße / Ecke Straße der Pariser Kommune, Eingang in den Park am Ende der East Side Gallery, Verkehrsverb.: Ostbahnhof, Dauer: ca. 1 Std.

Es gelten die Preise des Veranstalters „Stiftung Naturschutz Berlin“


J u n i, J u l i, A u g u s t 2 0 1 2 Sonntag, 15.07.12, 9.00 Uhr Führung über die Hochkippe Henrike Röhrscheid – Projektbüro Grünhaus Treffpunkt: NABU-Stiftung/ Projektbüro Grünhaus, Forststr. 1, 03238 Lichterfeld (bei Finsterwalde). Von dort geht es mit den Fahrzeugen weiter bis zum Start der Führung. Weitere Informationen unter: (03531) 609611. Festes Schuhwerk und witterungsangepasste Kleidung sind für die rund 5 Kilometer lange Wanderung notwendig. Teilnahme auf eigene Gefahr! Kosten: Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €, Familien 10 €, Dauer: 3 Std Samstag, 21.07.12, 9.30 Uhr Fahrradexkursion zu den Galower Bergen mit Besichtigung der derzeitigen Pferdebeweidung Prof. Dr. sc. Gisbert Schalitz – ZALF Müncheberg Treffpunkt: Kirche in Felchow, Verkehrsverb.: Regionalexpress stündlich aus Berlin bis Angermünde, evtl. mit Bus bis Felchow, Kontakt: Nationalparkstiftung Unteres Odertal, Tel.: (03332) 219 822, Anmeldung erbeten! Spenden willkommen! Dauer: 3 Std. Sonntag, 29.07.12, 9.00 Uhr Rundweg: Vögel der Marienfelder Feldmark Gunter Berstorff – NABU Berlin Treffpunkt: Motzener Str. / Ecke Nahmitzer Damm, Verkehrsverb.: S- Bhf. Buckower Chaussee, Bus: M11, 277, 183, Dauer: ca. 3 Std. Sonntag, 05.08.12, 10.00 Uhr Workshop: „Natur im Mikroskop“ Sonntag, 19.08.12, 10.00 Uhr Workshop: „Wasserleben im Mikroskop“ Rudolf Drews – NABU Berlin Treffpunkt: Infostation See, Str. 366, Nr.3, in 13503 Berlin (Alt-Heiligensee), Verkehrsverb.: U-Bhf. Tegel, Bus 133,124 bis Dorfaue, Alt-Heiligensee, Anmeldung mind. eine Woche vorher unter: Tel.: (030) 431 59 09, Kosten: 2 €/Person, Teilnehmerbegrenzung: 5 Personen, Dauer: 2 Std.

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witterungsangepasste Kleidung sind für die rund 5 Kilometer lange Wanderung notwendig. Teilnahme auf eigene Gefahr! Kosten: Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €, Familien 10 €, Dauer: 3 Std. Mittwoch, 22.08.12, 17.00 Uhr Wanderung durch die Falkenberger Feldmark Eine Veranstaltung der BG Lichtenberg Jens Scharon – NABU Berlin Treffpunkt: TRAM- Wendeschleife Falkenberg, Rückfahrt ab S-Bhf. Ahrensfelde Dauer: 2-3 Std.

Samstag, 25.08.12, 08.00 Uhr Natur am Lichterfelder Stadtrand Mauerweg, Osdorfer Wäldchen, Feldflur Lilienthalpark Lothar Gelbicke – NABU Berlin Treffpunkt: S- Bhf. Lichterfelde Süd, Ausgang Réaumurstraße, Buswendeschleife Verkehrsverb.: S 25, Bus M85, 186, 284 Spenden erbeten, Dauer: 3 Std. Sonntag, 26.08.12, 9.00 Uhr Vogelzug auf den Gatower Rieselfeldern Dr. Horst Kowalsky – NABU Berlin Treffpunkt: Dorfkirche Gatow, Verkehrsverb.: Bus: 134, Dauer: ca. 3 Std. Anzeige

Freitag, 17.08.12, 15.00 Uhr Zeit der Kräuterernte die heilkräftigsten Kräuter aus dem Bauerngarten im Freilandlabor Zehlendorf Thea Harbauer - Dipl. Heilpraktikerin Treffpunkt: Freilandlabor Zehlendorf, Sachtlebenstr. 30 – 32 14165 Berlin, Verkehrsverb.: S1 Zehlendorf , Bus 101 Nieritzweg, Beitrag: 3 Euro, Kontakt: (030) 8183612, Dauer: 1,5 Std. Samstag, 18.08.12, 9.00 Uhr „Was fliegt denn da?“ Vogelbeobachtung im Landschaftspark Johannisthal Erich Hüselitz – NABU Berlin Treffpunkt: Rudower Chaussee, Magnusstraße, Verkehrsverb.: Tram 60, 61, Bus 162, Dauer: 2 Std. Sonntag, 19.08.12, 9.00 Uhr Führung ins Mainzer Land Dr. Gabriele Künkel-Hoffmann – Projektbüro Grünhaus Treffpunkt: NABU-Stiftung/ Projektbüro Grünhaus, Forststr. 1, 03238 Lichterfeld (bei Finsterwalde). Von dort geht es mit den Fahrzeugen weiter bis zum Start der Führung. Weitere Informationen unter: (03531) 609611. Festes Schuhwerk und Anzeige

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V e ra n s t a l t u n g s p r o g ra m m

Verkehrsverb. Bus M37 oder M49, Dauer: 2-3 Std.


Spannung

Erleben

Naturerlebniscamps in der Storchenschmiede Linum

Samstag, 09.06.12, 08.00 Uhr Linum-Triathlon: Vogelkundliche Tour zu Fuß, Paddelboot und Fahrrad Auf den Dächern, Masten und Bäumen des Storchendorfs Linum brüten bis zu 15 Storchenpaare. Wir erkunden im angrenzenden Rhinluch während des vogelkundlichen Triathlons unterschiedliche Lebensräume. Die ornithologischen Besonderheiten des Linumer Teichgebietes sind bei einem Spaziergang (ca. 2 km), bei einer Paddeltour (ca. 5 km) und auf Fahrrädern (ca. 10 km) zu beobachten. Uns erwarten Störche, Seeadler, Bart- und Beutelmeisen, Zwergdommel, Eisvogel und viele andere Bewohner dieser einzigartigen Landschaft. Unsere Leistungen: • fachkundige Führung • Boote und Fahrräder • reichhaltiges Picknick Preis pro Person: 45 € Treffpunkt: Storchenschmiede Linum Teilnehmer: 8 bis 10 Personen, Anmeldung: storchenschmiede@nabu-berlin.de Dauer: Wir lassen uns Zeit! Sonntag, 01.07.12, 10.00 Uhr Alles klar bei Adebar? Bei einer Wanderung durchs Storchendorf Linum besuchen wir die Storchenhorste, anschließend wandern wir ins Linumer Teichgebiet. Treffpunkt: Storchenschmiede Linum Preis: 6 €, NABU-Mitglieder: 4 €, Kinder und Schüler bis 12 Jahre kostenlos, Dauer: ca. 3 Std. 12

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V e ra n s t a l t u n g s p r o g ra m m

Gemeinschaft

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S t o rc h e n s c h m i e de L i n u m 2 0 1 2

Öffnungszeiten: Ab Samstag, 31. März 2012, bis zum Ende der Kranichrast im November: Mi. - Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa., So. und feiertags von 10.00 bis 18.00 Uhr, Mo. und Di. Ruhetage. Eintritt in die Ausstellungen der Storchenschmiede: 1 €, für Familien mit Kind(ern) 1,50 €, für NABU-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahre kostenlos.

Naturerlebniscamps Mit Schleiereulen kuscheln, Biber beobachten, Teichrohrsänger beringen oder sich bei der Nachtwanderung gruseln. Wir lernen unter fachkundiger Betreuung die Natur kennen. Auch 2012 führt der NABU in den Sommerferien drei einwöchige Durchgänge des beliebten Camps durch.

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1. Durchgang: 15. bis 21. Juli (Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahre) 2. Durchgang: 22. bis 28. Juli (Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahre) 3. Durchgang: 29. Juli bis 4. August (Spezialistencamp für Schüler ab 13 Jahre) Terminänderungen vorbehalten

Ab Mittwoch, 04.04.12, ab 8.00 Uhr können Sie Ihre Kinder bei der Storchenschmiede telefonisch anmelden. Nähere Informationen und Anmeldung unter Tel.: (033922) 50500. An einem Durchgang können 16 Kinder bzw. Schüler teilnehmen. Preis: 190 €, für NABUMitglieder (Eltern oder Großeltern) 160 €. Aufpassen, nicht verpassen: Das Linumer Storchenfest findet am 4. und 5. August 2012 statt.

weitere Angebote

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Führungen nach Vereinbarung Campingmöglichkeiten auf unserer alten Obstbaumwiese Touristeninformationen für die Region spezielle Angebote für Schulklassen (Projekt- und Wandertage, Klassenfahrten) Infomaterialien, NABU-Shop: Fachbücher, Selbstgeerntetes aus unserem Bauerngarten, Nistkästen und vieles mehr Storchenausstellung mit Live-Übertragung aus unserem Storchennest ständig wechselnde Ausstellungen von Naturfotografen

Ausblick Im Herbst wird die Storchenschmiede Linum zum Zentrum des größten Kranichplatzes Europas. Von Ende September bis November bieten wir verschiedene Führungen an, die störungsfreies und gutes Beobachten der Vögel ermöglichen und den Besuchern viel Interessantes über Kraniche und Gänse vermitteln. Anmeldungen werden ab August (Termine unter www.nabu-berlin.de und in „Natur in Berlin“ Heft 3/2012) in der Storchenschmiede entgegen genommen.


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Ihr Kontakt zum NABU

Landesgeschäftsstelle des NABU Berlin

------------ zum Raustrennen und Mitnehmen ----------------

Wollankstr. 4 13187 Berlin Tel.: (030) 986 08 37-0 oder Tel.: (030) 9 86 41 07 Fax: (030) 986 70 51 E-Mail: lvberlin@nabu-berlin.de www.nabu-berlin.de

Bezirksgruppe Friedrichshain-Kreuzberg Leitung: Jan Heyen Gruppen- und AG-Treffen jeweils ca. einmal im Monat in der Warschauer Str. 23. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de oder zu erfragen bei Diana Gevers unter (030) 9860837-18. Schwerpunkte: Vogelschutz in Parks, Biber und naturnahe Spree, Insektenhotels.

Bezirksgruppe Lichtenberg

Öffnungszeiten: Mo - Do: 10.00 - 12.00 Uhr, 14.00 - 16.00 Uhr, Fr: 10.00 - 12.00 Uhr Verkehrsanbindung: S-Bhf. Wollankstraße, S 1 und S 25, dann mit dem Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Straße oder S/U-Bhf. Pankow, U 2, S 2 und S 8, dann mit dem Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Straße

Leitung: Jens Scharon Treffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze in diesem Heft. Aktuelle Treffpunkte sind zu erfragen bei Jens Scharon unter: (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge.

Wildtierpflegestation Zum Forsthaus 7 12683 Berlin Tel.: (030) 54 71 28 92 Fax: (030) 54 71 28 93 E-Mail: wildtierpflege@nabu-berlin.de

Leitung: Dr. Camillo Kitzmann Die Bezirksgruppen Marzahn und Hellersdorf treffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18:30 Uhr im Naturschutzzentrum, Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin

Storchenschmiede Linum NABU-Naturschutzzentrum Nauener Str. 54, 16833 Linum Tel.: (03 39 22) 5 05 00 Fax: (03 39 22) 9 08 38 E-Mail: storchenschmiede@nabu-berlin.de Öffnungszeiten: Bis zum Ende der Kranichrast im November. Mi. - Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr Sa., So. und feiertags von 10.00 bis 18.00 Uhr, Mo. & Di. Ruhetage Eintritt in die Storchenausstellung: 1,00 €, für Familien mit Kindern 1,50 €, für NABU-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahre kostenlos. NABU Naturschutzstation Marienfelde Diedersdorfer Weg 3-5 12277 Berlin Station: Tel.: (030) 75 77 47 66 Gelände mobil: (0170) 5655 112

Kindergruppen -------------------------------------

http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/Kindergruppen/ Nähere Infos zu den Kindergruppen erhalten Sie in der Geschäftsstelle Tel.: (030) 986 08 37-0

Kindergruppe Reinickendorf Leitung: Bozena Madela Wir treffen uns am Wochenende, genaue Termine bitte erfragen unter: Tel.: (030) 404 05 28

Kindergruppe Schöneberg Leitung: Karin Reichel Wir treffen uns freitags, alle 14 Tage um 15.30 Uhr in der Friedenauer Ruppin Grundschule, Offenbacher Str. 5a. Infos unter: Tel.: (030) 825 8978, kindergruppe-schoeneberg@nabu-berlin.de

Kindergruppe Steglitz Leitung: Claudia Terasa Die Kindergruppe trifft sich jeden 1. Samstag (außer in den Ferien) im Freilandlabor Zehlendorf, Sachtlebenstr. 30-32, 14165 Berlin, kindergruppe-steglitz@nabu-berlin.de

Die Zwiebelfrösche Marienfelde

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Leitung: NaturRangerTeam Die JuniorRanger treffen sich jeden 2. Samstag im Monat ab 11.00 Uhr Kontakt unter: Tel.: (0174) 2190841

Bezirksgruppen http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/bezirksgruppen/

Bezirksgruppe Marzahn-Hellersdorf

NABU-Adressenliste | Natur in Berlin der AG Guter Garten. Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Kontakt: (0171) 1728013, mail@naju-berlin.de, www.naju-berlin.de

Fachgruppen http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/fachgruppen/ Fachgruppe Baumschutz Ansprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 BerlinPankow oder draußen. Ansprechpartnerin: Marion Scheich, Tel.: (0151) 53508470

BOA Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V. Leitung: Dr. Jörg Böhner Jeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, linker Nebeneingang

Bezirksgruppe Mitte

Fachgruppe Botanik

Leitung: Margit Salzmann Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 2. Mittwoch um 19.00 Uhr im Café Moabit in der Emdenerstraße 55, 10551 Berlin, weitere Infos unter: dgevers@nabu-berlin.de

Leitung: Dr. Gunter Klemm Jeden 3. Montag eines jeden Monats jeweils um 19.00 Uhr in den Räumen der NABU Geschäftsstelle, Wollankstr. 4, 13187 Berlin

Fachgruppe Entomologie Berlin

Bezirksgruppe Pankow

Leitung: Thomas Ziska Gemeinsamer Treffpunkt mit der Entomologischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Nebeneingang, Hörsaal 201, Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr, Klubraum 2 in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz. www.entomologie-berlin. de, Thomas Ziska (ziska@entomologie-berlin. de) oder Uwe Heinig, Tel./Fax: (030) 640 933 75, (uweheinig@t-online.de)

Leitung: Katrin Koch Infotelefon: (030) 98 608 37- 28 oder 9438 0011. Treffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze in diesem Heft.

Bezirksgruppe Reinickendorf Leitung: Dr. Hans-Jürgen Stork Jeden 2. Montag im Monat um 17.00 Uhr Treffen zum Gedankenaustausch. Von April bis Oktober im Naturtreff Wittenau im Göschenpark, Oranienburger Str. 189 (S1, U8, Bhf, Wittenau/ Wilhelmsruher Damm). Von November bis März in der Freien Scholle Lübars (Gemeinschaftsraum) am Zabel-Krüger-Damm 84 F

Bezirksgruppe Steglitz-Tempelhof Leitung: Wolfgang Steffenhagen Treffen finden jeden 1. Dienstag im Monat auf dem Südgelände Schöneberg um 19.00 Uhr statt. Kontakt: (030) 844 10328 oder (0179) 9149266, wolfgangsteffenhagen@ web.de. Schwerpunkte: Ansiedlung von Mauerseglern, JuniorRanger-Gruppe in Marienfelde.

Bezirksgruppe Treptow-Köpenick

Fachgruppe Feldherpetologie Leitung: Jens Scharon Jeden 1. Dienstag in geraden Monaten, siehe Veranstaltungsprogramm.

Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin-Bernau Leitung: Rainer Altenkamp Jeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19.00 im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, wegen Bauarbeiten derzeit rechter Nebeneingang.

Fachgruppe Hymenopterenschutz

Sprecherin: Antje Stavorinus Treffpunkt im Haus der Natur und Umwelt im FEZ in der Wuhlheide. Aktuelle Termine bitte bei Otto Bardella unter: (030) 651 2076 erfragen. Schwerpunkte: Krötenzaunaktionen, Erhalt der Naturdenkmäler.

Leitung: Dr. Melanie von Orlow Kontakt: Tel.: (0163) 685 95 96 Die AG Hymenopterenschutz berät bei der Aufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vorträge (z. B. für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an.

AG Vogelschutzreservat Flughafensee Tegel

Fachgruppe Naturgarten

Leitung: Frank Sieste Zusammenkünfte nach den monatl. Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat. Kontakt: Frank Sieste, Tel.: (0177) 3073007

Bezirksgruppe Zehlendorf Leitung: Walter Handwerk Jeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Martin-Niemöller-Haus, Pacelliallee 61, 14195 Berlin, Tel.: (030) 805 81444

NAJU (Naturschutzjugend) http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/NAJU/ NAJU (Naturschutzjugend) Leitung: André Müller Regelmäßige Treffen der AG Umweltpolitik und

Leitung: Karla Paliege Die Gruppe trifft sich in den Sommermonaten außerhalb der Geschäftsstelle. Termine erfragen unter: (030) 986 08 37-13

Fachgruppe Ornithologie Leitung: Dr. Klaus Witt Donnerstag, jeweils 19.00 Uhr, Termine siehe Veranstaltungsprogramm. NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Fachgruppe Säugetierschutz Leitung: Dr. Dieter Köhler Die Gruppe trifft sich alle zwei Monate im Konferenzraum des Verwaltungsgebäudes im Tierpark zu unterschiedlichen Themen. Kontakt unter: (030) 54397019 oder unter: neomys@tonline.de

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Natur in Berlin | Thema

Ästhetik des Sterilen

Konservieren, Rekonstruieren, Attrappenkult / von Carmen Baden Denkmalschutz und Naturschutz dienen der Sicherung der menschlichen Umwelt. Gemeinsam tragen sie zum Erhalt der ökologischen, geschichtlichen und ästhetischen Erscheinungsvielfalt bei. Als die Bausiedlungen der Berliner Moderne, darunter auch die Hufeisensiedlung in Britz, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt, 2008 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden, begannen die Landesdenkmalämter mit Planungen für die Rekonstruktion der einzelnen Anlagen. Gleichzeitig startete die börsennotierte Deutsche Wohnen Gruppe gemeinsam mit anderen Eigentümern der Siedlungen eine Marketingstrategie: die Initiative Welterbe. Neben einer energetischen und denkmalgerechten Sanierung der Gebäude sieht das insgesamt 12,23 Millionen Euro schwe-

re Investitionsprogramm „Nationale UNESCO-Welterbestätten der Berliner Moderne“ auch die Gestaltung des Straßenbegleitgrüns, die denkmalgerechte Instandsetzung der öffentlichen Räume - und damit der Außenanlagen - vor. Durch die Widmung als Gartendenkmal verloren viele Bäume ihren Schutzstatus und viele gewachsene Gehölzformationen ihre Daseinsberechtigung. Dies ermöglichte die Zerstörung der über Jahrzehnte gewachsenen Grünstrukturen. Die neue, alte Planung orientiert sich jetzt wieder an dem städteräumlichen Ordnungsempfinden der 1920er Jahre, nach dem das Grün in der damaligen Zeit noch keine ökologische Bedeutung besaß. Doch welche Botschaft vermitteln die Wiederherstellung eines historischen Zustandes und die Verwandlung von Kleinstbiotopen in sterile Anlagen?

Die Berliner Moderne markierte einst einen historischen Wendepunkt im Wohnungswesen und schuf nach dem Ersten Weltkrieg Abhilfe gegen die chronisch überbelegten, dunklen Ein-ZimmerWohnungen der Mietskasernen. Eine Anlehnung an den „sozialen Wohnungsbau“ vergangener Zeiten wird den modernen Ansprüchen der Menschen an ihr gegenwärtiges städtisches Wohnumfeld nicht gerecht. Zumal die Stadt heutzutage eine ganz andere Rolle für die Artenvielfalt spielt als seinerzeit das Berliner Umland. Das Konservieren eines Zustandes von vor 100 Jahren entspricht nicht mehr den Anforderungen an den Artenschutz und den Bedürfnissen der heutigen Bewohner. Für den Erhalt der Biodiversität im urbanen Raum sind derartige Planungen nicht mehr zeitgemäß. www.nabu-berlin.de/themen

Beispiel Hufeisensiedlung Rücksichtslose Rekonstruktion vergangener Zeiten / von Karla Paliege und Anja Sorges Februar 2011: Allen Appellen und Protesten zum Trotz - die Sanierung des Grünbereichs der Hufeisensiedlung hat begonnen. In einem ersten Schritt werden insgesamt 55 Bäume gefällt. Der NABU Berlin hat sich in seinem Appell mehrmals an die verantwortlichen Behörden gewandt. Am Ende steht der Beweis, dass Behörden und die Deutsche Wohnen Gruppe ohne Rücksicht und kompromisslos wertvollen Lebensraum und Lebensqualität zerstören. Als die Hufeisensiedlung den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes erhielt, waren viele Anwohner erst einmal stolz, 14

da diese Auszeichnung das oft zitierte Berliner Selbstverständnis etwas revidierte: nicht nur „arm“ und „sexy“, sondern auch kulturell anspruchsvoll. Umso entsetzter waren die Anwohner der Wohnanlage „Hufeisensiedlung“, als sich diese Besonderheit zu einem extremen Nachteil wandelte. Das Landesdenkmalamt plante die „Wiederherstellung des Gartendenkmals“ und damit die Herstellung des Zustandes von 1925. Naturschutzverbände und die Bürgerinitiative „Grünes Hufeisen“ protestierten immer wieder und kämpften fast ein ganzes Jahr für den Erhalt der Bäume und Grünanlagen direkt vor ihrer

Haustür. Der NABU Berlin wandte sich Mitte Februar mit einem Protestschreiben an die zuständigen Behörden und bat dringend um eine Überprüfung der Planungen. Ergebnislos. Mittlerweile ist die vollständige Entfernung des Grüns auf dem Hufeisenvorplatz an der Fritz-Reuter-Allee umgesetzt. Die Ersatzpflanzung von 36 Kugelahornen mit einer wassergebundenen Decke, die keinen Unterwuchs zulässt, ist keine ökologisch sinnvolle Alternative. 30 gesunde Hainbuchen im Lowise-Reuter-Ring, deren Fällung selbst das Grünflächenamt verweigerte, wurden nach dem Willen des Landes-


Thema | Natur in Berlin

Teichvorplatz, jetzt steril und unbelebt. Heute (s/w) und vor der Umgestaltung (rechts).

denkmalamtes nun doch gefällt. Der Teich wurde entwässert, in der Uferzone wurden viele Gehölze entfernt, nur einige Weidengruppen durften stehen bleiben. Viele Nadelbäume, Eiben und Großsträucher werden die weitere Umgestaltung ebenfalls nicht überleben. Weitere Fällungen erfolgten auf der Mittelinsel „Hüsung“. Doch selbst bei den Ersatzpflanzungen scheinen die Behörden beratungsre-

sistent zu sein. Die Landesdenkmalbehörde behält sich die Auswahl der Pflanzen und auch die der nachzupflanzenden Bäume - nach den Vorgaben der damaligen Gartenarchitekten - vor. Nur kleinere Pflanzen und Sträucher in den Siedlungsgärten sind nicht genehmigungspflichtig. Die äußerst sterile Gestaltung wird diesen Verlust an Lebensräumen auf lange Zeit nicht ersetzen können. Die sehr artenarmen

Nachpflanzungen mit nur vier Leitarten (Bergahorn, Weide, Liguster, Berberitze), einschließlich der Neugestaltung teurer Rasenflächen, sind von äußerst geringem ökologischem Wert. In Zeiten der Diskussionen um den Klimawandel und der zunehmenden Bedeutung der Qualität des Stadtklimas sind diese Planungen verantwortungslos. (as/kp) Videos von den Fällmaßnahmen: www.youtube.com/watch?v=LP5XjFzD4E8

Beispiel: Siemensstadt Pflege- und naturarme Umgestaltung / von Karla Paliege, Anja Sorges und Carmen Baden Ende 2011 fiel der Startschuss zur Umgestaltung der Außenanlagen in der Ringsiedlung Siemensstadt. Auf einer Informationsveranstaltung im September 2011 wurde den Anwohnern mitgeteilt, dass die Freiflächen wieder in den ursprünglichen Zustand, gemäß den Gestaltungsplänen Leberecht Migges, versetzt werden sollen. Doch ganz im Gegensatz zu den Reformbestrebungen des Landschaftsarchitekten sehen die Pläne eine möglichst pflegearme Umgestaltung vor: Geplant ist die ersatzlose Rodung von Gehölz- und Heckenstrukturen zwischen den Häuserzeilen sowie der Ersatz von artenreichen Grünstruk-

turen durch Einheitsrasen. Unverständlich sind diese Vorstellungen vor allem, da der Gartengestalter und Reformer des „Neuen Bauens“ einen ganz anderen Ansatz in Bezug auf die sozialen Funktionen des städtischen Grünraums vertrat (Leberecht Migge „Jedermann Selbstversorger“, 1918). Dieser war viel näher an naturschutzfachlicher Gestaltung orientiert als die Rekonstruktionspläne der Deutschen Wohnen für die Gegenwart. Einheitliche Rasenflächen bieten nicht genügend Schutz für Insekten und für bodennah brütende Vögel. Die geäußerte Hoffnung, dass sich durch die

Veränderung die Kaninchenpopulation vermindern lässt, ist illusorisch. Gerade in Zeiten der Klimaveränderung gewinnen schattenspendende Gehölze und großkronige Bäume zunehmend an Bedeutung. Jetzt fehlen sie. Mit einem Rückgang der Vogelpopulation ist also auch zu rechnen. Einseitiger Gesprächsbedarf Während eines Ortstermins konnten sich Vertreter vom NABU Berlin ein Bild vom damaligen Zustand der Anlagen machen. Die Notwendigkeit, pflegerisch einzugreifen, war unbestritten. Allerdings teilt der NABU Berlin ausdrücklich

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Natur in Berlin | Thema

die Sorge der Anwohner über die Art und Weise der Umsetzung der geplanten Maßnahmen und hat sich in einem Schreiben an die Deutsche Wohnen AG, das Landesdenkmalamt und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf gewandt. Welches Konfliktpotential in der Auseinandersetzung um öffentliches Grün steckt, ist wohl auch der Eigentümerin bekannt. So hat die Deutsche Wohnen Gruppe einen weiteren Ortstermin mit dem NABU Berlin vorsorglich als „Abstimmung mit den Verbänden“ bezeichnet und in einem Schreiben behauptet, „der NABU hat den Plänen der Deutschen Wohnen AG zugestimmt“. Nach aktueller Einschätzung kann auch vier Monate nach dem ersten Ortstermin nicht von einer Berücksichtigung der Belange der Anwohner oder naturschutzfachlicher Aspekte die Rede sein. Der Zustand vor Ort stimmt nur bedingt mit dem überein, was Ende vergangenen Jahres noch diskutiert wurde. Seither erfolgten großflächige Rodungen ohne Augenmaß, konkrete Informationen über den Umgang mit Altbäumen fehlen auch weiterhin; Einblicke in ungenaue Planungsunterlagen ließen keine Begutachtung oder gar Rückschlüsse auf die Naturschutzrelevanz der Maßnahmen zu. Der NABU Berlin verwahrt sich ausdrücklich gegen die öffentliche Darstellung der Deutschen Wohnen Gruppe, die pressewirksam vermittelt, dass die Umgestaltungsmaßnahmen unsererseits kritiklos getragen werden oder gar in Absprache stattfinden.

Auffällig: Eichen mit einem roten Punkt versehen. Eine Antwort, ob die Markierungen auf Fällungen hinweisen, blieb das Landesdenkmalamt bis zum Redaktionsschluss schuldig.

UNESCO-Weltkulturerbe - Was wird vorgeschrieben? Häufig wurde in den Verhandlungen zur Umgestaltung der Berliner Moderne das Argument gebraucht, dass die Wiederherstellung eines Gartendenkmals ganz im Sinne der UNESCO sei. Dass dies nicht zwingend der Fall ist, zeigt sich beim Industriedenkmal Zeche Zollverein Essen. Hier wurde darauf Wert gelegt, dass die alten Zechengebäude – mit moderner Folgenutzung – erhalten bleiben und ihr Charakter bewahrt wird. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass sich auf dem Gelände eine spontane Vegetation einstellen kann. Würden die Maßstäbe der Britzer Hufeisensiedlung an die Zeche Essen angelegt, müsste dieses Grün ersatzlos verschwinden, da es nur bedingt dem Charakter eines Zechenstandortes entspricht. Es ist nicht nachvollziehbar, dass immer wieder der Status als UNESCO-Weltkulturerbe für massivste Eingriffe herangezogen wird, obwohl die UNESCO-Richtlinie diese zwanghafte Handlung satzungsgemäß überhaupt nicht präjudiziert. (as) www.welterbeprogramm.de

RESOLUTION: Auf dem 12. Berliner Naturschutztag beschloss das Auditorium eine Resolution zum Schutz der Garten- und Grünflächenstrukturen in unmittelbarer Nachbarschaft zu denkmalgeschützten Siedlungsanlagen. Lesen Sie hier die Hintergründe und Forderungen: www. nabu-berlin.de/projekte/naturschutztag/2011

(F)liege-Wiese auf der Tempelhofer Freiheit Vorschläge für mehr ursprüngliche Naturerfahrung in der Stadt / von Anja Sorges Wie kann durch verschiedene Ansaatmethoden die Artenvielfalt an Wiesenstandorten erhöht werden? Der Landschaftsarchitekt Hartmut Solmsdorf hat in Zusammenarbeit von TU Berlin und Lenné-Akademie eine Projektidee zu dieser Frage entwickelt. Bei der Suche nach einer geeigneten Projektfläche wurde man auf dem Gelände des Tempelhofer Flugfeldes fündig Die bereits vorhandenen Wiesen auf dem Tempelhofer Feld sind artenreich. Auf dieser Basis soll mit der (F)liegeWiese durch zusätzliche Ansaaten mit gebietseigenem Saatgut eine reich blühende und besonders attraktive Wiesenvegetation für die speziellen 16

Bedingungen des ehemaligen Flughafengeländes geschaffen werden. Dabei kommen verschiedene Varianten zur Wiesenentwicklung zum Einsatz. Es soll untersucht werden, welche Methoden sich beispielswiese für eine Durchgrünung der zukünftigen Wohn- und Gewerbequartiere auf dem Tempelhofer Feld eignen und wie sie zur Erhaltung des Genpools für regionale Wiesenpflanzenarten beitragen können. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, Methoden zu entwickeln, artenreiche Wiesen auf Standorten zu initiieren, die zuvor von Baumaßnahmen betroffen waren oder die temporär begrünt werden sollen. Da in jedem dieser Fälle unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen auf den Flächen zu erwarten

sind, soll auf diese Anforderung mit unterschiedlichen Methoden reagiert werden. Gemeinsam ist den gewählten Varianten, dass immer regionales Saatgut – auch von gefährdeten Arten – zum Einsatz kommt. Weiterhin will das Projekt die Öffentlichkeit mit Hilfe seiner bunten Blühaspekte für einen äußerst gefährdeten Lebensraum faszinieren und sensibilisieren. Der NABU Berlin befürwortet dieses Projekt, da er darin eine Möglichkeit sieht, die Ideen von Naturschutz, Erholung und Stadtentwicklung miteinander zu vereinen. Zur Position des NABU Berlin : nabu-berlin.de/themen/stadtentwicklung/tempelhof/12459.html


Thema | Natur in Berlin

Jubiläum einer Richtlinie

Geschult

20 Jahre FFG-Richtlinie und Natura 2000 / von Torsten Hauschild

Fortbildung: Verbandsbeteiligung

Vor 20 Jahren, am 21. Mai 1992, beschloss der Rat der Europäischen Gemeinschaften die sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Ziel war ein Schutzgebiet für die biologische Vielfalt.

Flugrouten über dem Müggelsee, Stress am Kopfbahnhof in Stuttgart: Knapp zwei Drittel der wahlberechtigten Bundesbürger fühlen sich laut einer aktuellen Umfrage über ihre Beteiligungsmöglichkeiten bei Planungsvorhaben schlecht informiert. Was das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap kürzlich feststellte, trifft zumindest auf rund 30 interessierte NABU-Mitglieder, die sich zu einer internen Fortbildung zusammenfanden, nicht zu. In gemütlicher Runde widmeten sich Ehrenamtliche, Aktive und Mitarbeiter des NABU Berlin dem schwer zugänglichen Thema „Verbandsbeteiligung“.

Bereits 1979 wurde die Vogelschutzrichtlinie erlassen. Mit „Natura 2000“ wurde ein europaweites Netz von Schutzgebieten geschaffen, das natürliche Lebensräume und die in ihnen wild lebenden Tiere und Pflanzen bewahren soll. Die Verantwortung für die Umsetzung der Richtlinie und das Erreichen der Ziele tragen nicht nur die Mitgliedsstaaten, sondern auch die einzelnen Bundesländer – so auch das Land Berlin. Berlin tat sich von Anfang an schwer mit der Umsetzung. Erst 2005, nachdem die Berliner Naturschutzverbände unter tatkräftiger Mitwirkung des NABU Berlin schon jahrelang starken Druck gemacht hatten und bereits drei Senatsbeschlüsse gefasst worden waren, veröffentlichte das Land im Amtsblatt in der Summe 16 nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie ausgewiesene Gebiete. Das sind 7,1 Prozent der Landesfläche, der europaweite Durchschnitt liegt jedoch bei fast 20 Prozent. Mit der Ausweisung von Schutzgebieten allein sind noch keine Arten und Lebensräume gerettet. Der Schutz kostet auch Geld. Doch eben die Finanzierung des Natur- und Artenschutzes ist in Berlin nicht gesichert. Es fehlt insgesamt an Managementplänen und es hapert an der Umsetzung. Die Durchführung von Maßnahmen muss bezüglich des

Ortes, der Art und des Zeitrahmens flächengenau geklärt und transparent kommuniziert werden. Nur so können die spezifischen Erhaltungsziele des jeweiligen Schutzgebiets erreicht und ihre dauerhafte Wirksamkeit garantiert werden. Parallel müssen die Maßnahmen, ihre Ergebnisse und die Entwicklung der Schutzgebiete im Rahmen eines Monitorings evaluiert werden. Dies kann aber nicht gelingen, wenn, wie in den vergangenen Jahren, die Ressourcen, beispielsweise durch Stellenabbau, immer weiter reduziert werden. 20 Jahre FFH-Richtlinie ist einerseits ein Grund zum Feiern, wurde mit ihr doch die rechtliche Grundlage eines europaweiten Schutzgebietssystems zum Erhalt der biologischen Vielfalt gelegt. Andererseits zeigt die Bilanz, dass der Weg zur dauerhaften Bewahrung der biologischen Vielfalt noch weit ist. Ein positiver Schritt ist die Einbindung der FFH-Richtlinien-Umsetzung in die gerade beschlossene Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt. Der NABU Berlin wird die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen und sich mahnend, aber auch unterstützend einbringen. Dem Stand der Schutzgebietsausweisungen in Berlin widmen wir mit der Ausgabe 01/2013 von „Natur in Berlin“ ein Themenheft. Für alle, die sich vorher über die Berliner Natura-2000-Gebiete informieren wollen, sei ein Blick auf die Homepage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt empfohlen. www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/natura2000/index.shtml

Das 377,4 Hektar umfassende FFH-Gebiet Tegeler Fließtal

Strategischer Protest Von den Basics bis zu strategischem Vorgehen vermittelten Ulrike Kielhorn, Diana Gevers (beide NABU Berlin) und Manfred Schubert (Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz) umfangreiches Know-how, machten Mut und fassten realistisch die Optionen und Grenzen des Engagements zusammen. „Im Innenbereich gibt es keine Eingriffsregelung, auch wenn in einer Parkanlage 30 alte Bäume gefällt werden“, kommentierte Ulrike Kielhorn die ungläubigen Blicke. „Dennoch“, so fuhr die diplomierte Biologin fort, „haben wir immer noch das Artenschutzrecht, auf das wir uns gegebenenfalls berufen können“. Manfred Schubert machte deutlich, dass die Qualität einer Stellungnahme Voraussetzung für erfolgreiches Einwirken in das Planfeststellungsverfahren ist. Welchen Nutzen der weit reichende, virtuelle Arm des Internets dem Naturschutz für Sponsoring, Spendenakquise und inhaltliche Auseinandersetzung einbringt, verriet Diana Gevers - auch am Beispiel der rund 460 FacebookFreunde des NABU Berlin. Dank social media ist es schließlich möglich, Menschen dezent und zwanglos anzusprechen, Diskussionen anzustoßen und außerhalb des gesetzlichen Verfahrens Meinungsbildungsprozesse zu fördern. Übrigens, Sie können jederzeit sagen, dass Ihnen der Status von NABU Berlin „gefällt“, und „Freundschaften“ lassen sich auch über www.facebook.com pflegen. Dort finden Sie auch den Link für unseren aktuellen Protestbrief zum Erhalt der Wildtierpflege - mit zwei, drei einfachen Klicks haben Sie unterschrieben! (cb) 17


Natur in Berlin | Portrait

Erdkröte Über den Lurch des Jahres / von Jens Scharon

Die Farben stellen die einzelnen Nachweise

Neben Teichmolch- und Teichfrosch gehört die Erdkröte zu den

in definierten Zeiträumen dar.

verbreiteten Amphibien in Berlin.

Gelb bis 1979, blau 1980-1989, rot 1990 bis 2011. (Quelle: Kühnel, DGHT)

Seit dem Jahr 2006 kürt die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) im jährlichen Wechsel einen Lurch oder ein Reptil des Jahres. In diesem Jahr ist die Wahl auf die Erdkröte gefallen. Eine Art, die wie keine andere Symbol für den praktischen Artenschutz ist. Ein Portrait. Krötenschutzzaun oder Krötentunnel haben ihre Bezeichnungen der Erdkröte und ihren Wandereigenschaften zu verdanken. Der Großteil der Tiere wandert in das Gewässer, in dem die Umwandlung vom Wasser- zum Landleben erfolgte. Führt dieser Wanderweg über Straßen, werden viele Tiere überfahren, durch die von den Autos ausgehenden Druckwellen verletzt oder getötet. „Schau mal, die schönen Augen!“ ist ein typischer Ausruf beim Erstkontakt mit Erdkröten. Die kupferfarbene Iris ist neben der warzigen Haut und den beiden Drüsenpaketen hinter den Augen eines der Merkmale dieser zwischen neun (Männchen) und elf Zentimeter (Weibchen) großen Art. Wenn die Nachttemperaturen über drei Grad Celsius steigen und es regnet, können in kurzer Zeit mehrere hundert bis tausend Erdkröten Richtung Laich18

gewässer wandern. Dieses Naturphänomen ist in Berlin an mehreren Stellen während der Dämmerung, aber bevorzugt in den späten Abend- und Nachtstunden, zu beobachten. Abgesehen vom Stadtzentrum sind die Tiere überall dort anzutreffen, wo unverbaute Standoder ruhige Fließgewässer, Gartenteiche sowie geeignete Winterquartiere und Landlebensräume vorhanden sind. Erst nach drei bis vier Jahren wird die Erdkröte geschlechtsreif. Da sich die Männchen jährlich, die Weibchen dagegen nur alle drei Jahre an der Fortpflanzung beteiligen, kommt es regelmäßig zu einem Männchenüberschuss. Aus diesem Grund versuchen die Männchen, sich schon während der Wanderung zu verpaaren. Diese Strategie verbessert zwar die Chancen der Fortpflanzung, ist aber mit Hindernissen verbunden. Im Gewässer angekommen, sind neben den sogenannten „Doppeldeckern“ viele einzelne Männchen zu beobachten, die ebenfalls versuchen, sich mit anderen, eventuell bereits verpaarten Kröten - auch anderen Amphibienarten - zu vereinen. Auf der Suche nach einer Partnerin klammert häufig ein Männchen ein anderes. Mit einem Befreiungsruf machen die „Unterlegenen“ auf sich aufmerksam. Nicht selten werden

Weibchen von mehreren Männchen geklammert. Sie können dann nicht mehr auftauchen und ertrinken. Im Normalfall endet der Prozess der Klammerung mit den Laichschnüren, die zwischen der Vegetation im Gewässer und hineinragenden Zweigen gespannt werden. Da die Wanderung und das Ablaichen auf einen kurzen Zeitraum beschränkt sind, wird die Erdkröte auch als „Explosivlaicher“ bezeichnet. Nach dem Ablaichen verlassen die Erdkröten das Gewässer und suchen sich geeignete Flächen zur Nahrungssuche, von wo aus sie im Spätherbst die Winterquartiere aufsuchen. In Abhängigkeit von der Temperatur schlüpfen nach zwei bis drei Wochen die Larven aus den Laichschnüren. Nach weiteren sechs bis acht Wochen verwandeln sich die knapp drei Zentimeter langen, vorwiegend schwarzen Larven in Jungkröten und gehen zum Landleben über. Geschieht dies zeitgleich bei tausenden Jungkröten, dann kommt es zum sogenannten „Krötenregen“. Wer in seinem Gartenteich laichende Erdkröten findet, der melde das Vorkommen bitte an den NABU Berlin, damit wir den Kenntnisstand über die Verbreitung der Erdkröte ergänzen können. Jens Scharon, jscharon@nabu-berlin.de


Portrait | Natur in Berlin

In guter Nachbarschaft - Mieter und Gebäudebrüter unter einem Dach Ein Portrait von Jürgen Bendig, Leiter der AG Naturschutz der Wohnungsgenossenschaft MERKUR e.G.

Im April 2002 gründeten interessierte und engagierte Mieter der Wohnungsgenossenschaft MERKUR e.G. eine Arbeitsgruppe Naturschutz. Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Mieterinteressen, Naturschutz und Genossenschaft. Der NABU Berlin gratuliert zum 10-jährigen Jubiläum - Herzlichen Glückwunsch! Die umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an den Wohnblöcken unserer Wohnungsgenossenschaft warfen Fragen und Probleme auf, die den Natur- und Umweltschutz in Wohngebieten in einer Großstadt betrafen. Bei den Liegenschaften handelt es sich um zumeist viergeschossige, zwischen 1957 und 1965 weitläufig errichtete, verkehrsgünstig gelegene Wohnblöcke in grünen Wohnumfeldern in Lichtenberg, Friedrichsfelde, Karlshorst, Johannistal, Niederschöneweide und Prenzlauer Berg. Zu Beginn unserer Arbeit lag der Schwerpunkt auf der Artenerhaltung, insbesondere dem Schutz der Gebäudebrüter. Heute versuchen wir, möglichst komplex auf Gestaltung und Entwicklung des Wohngebietes Einfluss zu nehmen, unter anderem auf •

den Erhalt bzw. die Verbesserung des Erholungswertes und der Ästhetik der Grünanlagen, die Entwicklung des Binnenklimas zwischen den Häuserblöcken (vor

allem mit Blick auf die zunehmende Hitzebelastung) durch Erhalt und Vergrößerung des Baumbestandes als wichtigstem Biofaktor, die Abschirmung gegen Lärm-, Staub- und Abgasbelastungen durch das Anpflanzen bzw. die Verdichtung von Gehölzstreifen.

Nicht zuletzt kümmern wir uns um die Erhaltung der natürlichen Lebensbedingungen und Nistplätze, insbesondere für Gebäudebrüter, aber auch für andere geschützte Tierarten. Grundsätzlich gilt, dass immer gewährleistet bleiben muss, dass unsere Mieter im Einvernehmen mit unseren tierischen Nachbarn leben. Die Arbeitsgruppe Naturschutz arbeitet im organisatorischen Zusammenwirken mit der Geschäftsleitung der Genossenschaft (gemeinsame Beratungen, Mitwirkung bei der Vorbereitung relevanter Bauvorhaben, Begehungen im Wohnumfeld, Lösung von Problemfällen). Die Gruppe nimmt konkreten Einfluss auf die vertragsgemäße Arbeit der Gartenbaufirmen, beteiligt sich an der Bekämpfung

der Kastanienminiermotte und hilft in Hitzeperioden bei der Bewässerung. Bei Bau- und Sanierungsarbeiten an den Gebäuden geben wir Hinweise sowohl für den Erhalt als auch für die Schaffung von Nistplätzen für Gebäudebrüter, wodurch seit dem Jahr 2004 cirka 285 neue Nistplätze in unseren Wohngebieten geschaffen wurden. Durch Beiträge im halbjährlich erscheinenden Mitgliedermagazin der Genossenschaft sowie in Gesprächen mit Mietern vermitteln wir, teilweise auch in Auseinandersetzungen, das Anliegen des Natur- und Artenschutzes. Hierzu trägt auch die fachliche Beratung von Katrin Koch aus der NABU-Landesgeschäftsstelle bei. In diesem Sinne möchten wir ihr ein herzliches Dankeschön aussprechen. Die AG Naturschutz ist dem Erfahrungsaustausch mit Interessierten gegenüber aufgeschlossen. Kontakt über die Wohnungsgenossenschaft MERKUR e.G, Volkradstraße 9e, 10319 Berlin, Tel.: 030/ 51588722

Startschuss Pflegearbeiten auf dem Biesenhorster Sand Schutz für Spezialisten / von Anja Sorges In Abstimmung mit dem Bezirksamt Lichtenberg und der Obersten Naturschutzbehörde wurden für die Weiterentwicklung des Biesenhorster Sandes Finanzmittel freigegeben. Bis Ende Februar konnten auf einer Teilfläche an der Straße am Heizhaus abgebrannte Baracken und Müll entsorgt werden. Für die Weiterenwicklung des Trockenrasens wurden Gehölze entfernt. Die Arbeiten erfolgen auf Grundlage eines Pflege- und Entwicklungsplans für den Lichtenberger Teil des Biesenhorster Sands. „Es konnten ganz gezielt

Flächen für die an das Offenland und die trockenen Standorte angepassten Arten hergestellt werden, die ansonsten durch den zunehmenden Baumaufwuchs immer stärker zurückgedrängt werden“, erläutert Jens Scharon, Referent für Artenschutz beim NABU Berlin. Spätestens in der nächsten Vegetationsperiode, wenn Flocken- und Sandstrohblumen blühen und Zauneidechsen, Blau- und Rotflügelige Heuschrecken die neu entstandenen Flächen mit Leben erfüllen, wird sich der Erfolg der Pflegemaßnahme deutlich zeigen. 19



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