Nr. 21 | 03.2015 Magazin der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bergisch Gladbach
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Eine sonnige Osterzeit! MEHR MITSPRACHE
Bürgermeister Lutz Urbach
„Wir brauchen den goldenen Mittelweg!“ Liebe Leserinnen und Leser,
Wie wichtig ist Ihnen bei der Stadtentwicklung die Bürgerbeteiligung? „Die Foren der Bürgerbeteiligung sind mir ein großes Anliegen. Wir erfahren ja da schon vor der Umsetzung gravierender Projekte bei der Innenstadt-Gestaltung, der Verkehrsführung oder bei Neuerungen in der Vernetzung von Mobilität, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht. Bürgerbeteiligung heißt für mich: mehr Mitsprache und deshalb mehr Demokratie. Mein ehemaliger Chef Harry Blum, der leider viel zu früh verstorbene frühere Kölner Oberbürgermeister, hat schon gesagt, dass Köln 1.000.000 Unternehmensberaterinnen und -berater hat, die Bürgerinnen und Bürger Kölns. Demnach können wir auf 110.000 Expertinnen und Experten zählen! Bei der Veranstaltung in Februar in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums, wo es um das Gutachten zu unserem Mobilitätskonzept ging, haben uns die Bürger eine Menge konstruktiver Vorschläge unterbreitet. Der Pool an Ideen ist so einfach größer. Die Anregungen haben uns zum Beispiel Mut gemacht, das Fahrradnetz in Bergisch Gladbach weiter auszubauen. Die von vielen vermisste Fahrradstation kann ja bald an der S-Bahn eröffnet werden. Wir können dabei auch auf Expertenwissen zurückgreifen. So habe ich in den nächsten Wochen einen weiteren Termin mit dem Vorsitzenden des ADFC RheinBergOberberg e.V., Sven Bersch. “
das Frühjahr ist die Jahreszeit, die in uns Le- Wünschenswert, aber nicht von heute auf bensfreude, Zuversicht, neue Impulse und morgen zu realisieren, wäre die Ansiedlung frische Ideen freisetzt. Die Blumen, das erste neuer Firmen zum Wohle der Stadt. Das Grün, Licht und Sonne lassen die grauen Win- schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch tertage rasch vergessen. eine Erhöhung des Gewerbesteuer-Aufkommens. Aber: Gerade gegen die Ausweisung Positive Impulse neuer Gewerbeflächen gibt es immer wieder Auch in unserer Fraktionsarbeit brauchen wir Vorbehalte und Proteste aus der Bevölkerung, positive Impulse. Wir wissen auf der einen teilweise berechtigt, mitunter überzogen. Seite, dass in unserer Stadt eine Menge auf Wer generell gegen die Ansiedlung neuer Unden Weg gebracht ist. In dieser Ausgabe be- ternehmen ist, muss wissen, dass das notwenrichten wir auf den Folgeseiten über die wich- dige Geld für die vielen städtischen Aufgaben tigsten Vorhaben, die in den nächsten Mona- dann auch von den Bürgern selbst kommen ten und Jahren anstehen. Allerdings müssen muss – oder durch den Abbau städtischer die Maßnahmen zum Teil noch die Ausschrei- Standards eben, die von vielen als ganz selbstbungs- und Planungsphasen überstehen. Die verständlich empfunden werden. Stadt wird sich danach jedoch weiter entwiMutige Argumente ckeln und verändern. Das alles kostet natürlich viel Geld. Von daher liegt es in unserer Setzen wir alles dran, um den goldenen Mitpolitischen Verantwortung, die andere Seite telweg zu finden. Dafür brauchen wir gute nicht aus dem Blick zu verlieren. wie auch mutige Argumente. – Bleibt mir als Christ-Demokrat, Ihnen allen eine besinnliche Keine weitere Verschuldung Karwoche und ein gesegnetes Osterfest zu Diese heißt: Wer Geld ausgibt, muss es zuvor wünschen. einnehmen oder an anderer Stelle einsparen oder auf Versorgungsstandards verzichten. Es grüßt Sie herzlichst Schon für das Etat-Jahr 2016 gilt es, vertretbare Lösungen zu finden. Denn eine weitere Verschuldung darf es nicht geben. Wir wissen, dass die Einnahmenseite im nächsten HausPeter Mömkes halt dringend verbessert werden muss. Alle Ihr Vorsitzender der Ausgaben gehören auf den Prüfstand. CDU-Stadtratsfraktion FRAKTION
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WAS UNS BEWEGT
Neue Etappen in der Stadtentwicklung:
Große und kleine Projekte vor dem Start – neue Sportstätten fertig
Abrissarbeiten im Stadion: Das alte Tribünen-Dach hat ausgedient.
Die Stadt Bergisch Gladbach ist im laufenden Etat-Jahr 2015 in der Lage, wichtige Projekte voranzutreiben – darunter millionenschwere Schulsanierungen, die Fortsetzung der Stadtentwicklung und Mobilitätsverbesserung. Auch die steigenden Leistungen für Erziehungshilfen oder die Unterbringung und Betreuung von immer mehr Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisenregionen sind vorläufig gesichert. Innerhalb der CDU-Fraktion besteht allerdings auch Konsens darüber, dass mit Blick auf den nächsten Etat Vieles auf den Prüfstand kommen muss. Dennoch bleibt in diesem Jahr den Verantwortlichen der Stadt – bei zugesagter straffer Ausgabendisziplin – nochmals Luft zum Gestalten. Rückhalt für den Etat 2015 erhielt CDU-Bürgermeister Lutz Urbach durch das geschlossene Votum der kooperierenden Stadtratsfraktionen von CDU und SPD. Am Tag der Verabschiedung standen auf der Einnahmenseite 238,7 Millionen Euro und auf der Ausgabenseite 259,7 Millionen Euro (21 Millionen Euro Defizit).
Schulsanierungen
Großbaustelle in Gronau: Hier entsteht ein gläserner Gebäudekomplex.
Innenstadt Bensberg: Viele warten auf den Abriss der „Schrottimmobilie“. 2
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In den letzten Wochen und Monaten sind im gesamten Stadtgebiet durch öffentliche und private Investitionen kleinere und große Baumaßnahmen angelaufen – oder noch in der Ausschreibung bzw. Planung. Wenn diese Projekte eines schönen Tages realisiert sein werden, dürfte die Attraktivität des Lebens, Wohnens und Arbeitens in Bergisch Gladbach weiter steigen. Aber: Bis es so weit ist, müssen noch zahlreiche Hürden genommen werden. Mit der Generalsanierung des NicolausCusanus-Gymnasiums (NCG) an der Reuterstraße (veranschlagt 12 Mio. Euro) und des Otto-Hahn-Schulzentrums an der Saaler Mühle (veranschlagt 18 Mio. Euro) sowie der Sporthalle im Schulzentrum Herkenrath (veranschlagt drei Mio. Euro) stehen drei gigantische Erneuerungen an. Wegen der alten Bausubstanz können bei den Kosten „Überraschungen nach oben“ nicht ausgeschlossen werden, wie zu hören ist. Da die Sporthalle in Herkenrath während der gesamten Umbauphase geschlossen werden muss, sind für den Zeitraum von rund 15 Monaten AusweichSportstätten zu organisieren – mit teilweise erheblichem Fahraufwand für Schüler. Die eingesetzten Etatmittel seitens der Stadt er-
WAS UNS BEWEGT
Der neue Kunstrasenplatz in Refrath.
strecken sich für alle drei Projekte bis 2017, also über mehrere Jahre. – Das Planungsunternehmen smp ist derzeit dabei, die Generalplanungen – für beide Schulsanierungen getrennt – zu erarbeiten. Bei der Maßnahme am Otto-Hahn-Schulzentrum handelt es sich um eine komplette Entkernung der Gebäude mit anschließendem Neuaufbau des Innenbereichs – einschließlich der Erneuerung aller technischer Einbauten, darunter die Heizung, die Sanitär- und Elektroanlagen, das Lüftungssystem. Auch Zwischenwände und Böden werden abgerissen und verändert. Ein erheblicher Kostenfaktor könnte die Außenfassade werden. Das NCG wird ebenso generalsaniert. Das alles bedarf der genauen Abstimmung mit den jeweiligen Schulleitungen, den Lehrkräften, den Elternvertretungen, den Schülern und den Aufsichtsbehörden. Es versteht sich, dass die Organisation des Schulbetriebs eine enorme logistische Herausforderung ist.
Die neue Sporthalle in Paffrath: Eröffnung im Frühjahr.
an der Paffrather Straße (Kosten: 560.000 Euro). Sofern hier alle Arbeiten planmäßig verlaufen, soll die Sanierung Mitte Mai beendet sein. Wohl die meisten Bensberger – auch die Einzelhändler – warten sehnlichst darauf, dass endlich mit dem Bau der neuen Marktgalerie in Bensberg begonnen werden kann. Auch der zuvor erforderliche Abriss der dahindümpelnden „Schrottimmobilie“, der eigentlich im Januar beginnen sollte und voraussichtlich vier Monate dauert, hat sich verzögert. Grund: Gegen die Rückverankerung des neuen Gebäudes im Hang gab es Einwände von Nachbarn. Da das Baurecht Einstimmigkeit verlangt, wurden neue statische Berechnun-
Auf ein Wort
Neue Sportstätten Gleich drei Sportstätten stehen für Schulen und Vereine (bald) wieder zur Verfügung. Über den im März offiziell eingeweihten Kunstrasenplatz Steinbreche in Refrath mit zusätzlicher Sanierung der von den Schulen genutzten Leichtathletik-Anlagen freuen sich besonders die Aktiven des SV RefrathFrankenforst. Auch die Flutlichtanlage wurde so modernisiert, dass die jeweiligen Lichtkegel nur noch den Platz erhellen und nicht die angrenzenden Wohnhäuser. Zudem gibt es dank des Kunstrasens keine Staubbelästigung mehr, was die Anwohner ebenfalls erfreuen dürfte. Auch in Paffrath kann die völlig neue Sporthalle (Kosten: 1,5 Millionen Euro) an altem Standort bald wieder vom Schulsport und von mehreren Vereinen genutzt werden. Die Einweihung steht im April auf dem Plan. Ebenfalls in der Bauphase befindet sich das neue Dach der Tribüne des Stadions
Robert Martin Kraus CDU-Stadtratsfraktion
„Es zeigt sich immer wieder, dass Bergisch Gladbach auf dem Sportauge nicht blind ist. Diese Haltung kommt den vielen Sportlerinnen und Sportlern – ob jung oder älter – zugute. Wir werden auch zukünftig alles daransetzen, um die Sportstätten in unserem Stadtgebiet instand zu halten und zu modernisieren.“ Robert Martin Kraus, Sportpolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion.
gen erforderlich, die wiederum der Genehmigung bedürfen. Der Investor und Immobilienentwickler Centerscape muss also noch mit dem Neubau der mehrgeschossigen Marktgalerie (kalkulierte Kosten: 20 Millionen Euro) warten. Bürgermeister Lutz Urbach ruft zur Fairness auf: „Bensberg braucht den Neuanfang. Dass der Investor die Planungen wieder fallen lässt, ist mehr als unwahrscheinlich. Also appelliere ich an die Nachbarn des neuen Einkaufszentrums, gemeinsam mit dem Bauherrn, der sich immer wieder sehr kooperativ gezeigt hat, an einem Strang zu ziehen.“
Großbaustelle in Gronau Die Baumaßnahme des gläsernen Gebäudekomplexes in Gronau dürfte hingegen bald Konturen annehmen. Nach den in den vergangenen Monaten erfolgten Abrissarbeiten auf dem insgesamt 15.000 Quadratmeter großen Cramer-Areal sollen die Bauarbeiten für den Neubau in diesem Frühjahr starten. Auch das Steinbüchel-Gelände harrt auf Abriss und Neugestaltung. Hier stehen allerdings noch juristische Klärungen an. Gehen diese für den Investor positiv aus, sieht die Planung eine viergeschossige Wohn- und Gewerbebebauung vor. Ausgedient hat die „Alte Feuerwache“. Das Evangelische Krankenhaus (EVK), das die Fläche im Osten Bergisch Gladbachs erworben hat, hat die Gebäude zum Abriss freigegeben. Bis zur endgültigen Verwertung dieses Geländes sollen die Mitarbeiter die Freifläche als Parkraum nutzen können. Mittelfristig ist die „Bebauung des Grundstücks für kirchliche, diakonische, krankenhaus- bzw. gesundheitsspezifische Nutzungen“ gedacht, wie es in der Beschlussvorlage des Stadtentwicklungsund Planungsausschusses vom 23. September 2014 heißt. Darüber hinaus steht seitens des EVK im Rahmen des Entwicklungskonzepts die Erweiterung des bestehenden Parkhauses auf der Wunschliste. FRAKTION
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BLICKPUNKT
Hochwasserschutzkanal: Baubeginn im Herbst? Hohe Fördermittel auch für den „Kreisverkehr Schnabelsmühle“ Die europaweite Ausschreibung für das vielschichtige Projekt „Hochwasserschutzkanal Stadtmitte“ läuft. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, rechnet der Leiter des Abwasserwerkes, Martin Wagner, mit dem Baubeginn „im dritten Quartal dieses Jahres“. Im Kern geht es darum, den vorhandenen Hochwasserschutzkanal im Bereich der Innenstadt von der Odenthaler Straße bis zur Gohrsmühle und auf dem Areal der Firma Metsä Board Zanders GmbH durch einen neuen Kanal mit größerem Profil zu ersetzen, Das bedeutet aber: Diese Maßnahme hat weitere gravierende Änderungen zur Folge.
Erhebliche Veränderungen Zu Verzögerungen der Arbeiten im Innenbereich der Parkanlage Buchmühle, des ForumParks sowie des Gartens der Villa Zanders darf es eigentlich nicht mehr kommen, da die Maßnahmen in Verbindung mit der Vergabe der Regionale-Mittel stehen, die 2016 auslaufen. In den übrigen Bereichen geht es mit dem Kanalbau auch um erhebliche Veränderungen in der Verkehrsführung, wie es der Beschlussvorlage des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr (AUKV) aus dem Herbst 2014 heißt. So soll der Knotenpunkt Schnabelsmühle/ Bensberger Straße im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen in einen Kreisverkehrsplatz umgebaut werden. Zu dem Bau des Hochwasserschutzkanals in diesem Bereich gehört auch die Errichtung eines Regenklärbeckens. Dieses umfangreiche Vorhaben wird
in der Bauphase eine große Herausforderung für die Verkehrslogistiker darstellen. Nach Fertigstellung bieten sich aber auch neue Möglichkeiten der Innenstadt-Gestaltung.
Strunde erlebbar machen Insgesamt hängt das Hochwasserschutzkonzept mit dem städtebaulichen Förderprojekt „stadt: gestalten“ sowie mit dem verkehrlichen Förderprojekt „Kreisverkehr Schnabelsmühle“ zusammen, wie es in einer Mitteilungsvorlage für den AUKV vom 11. September 2014 heißt. Darin weiter: Ziel des Projekts sei „die Attraktivierung der Innenstadt von Bergisch Gladbach“. Zu dieser Leitidee gehöre wiederum die „Öffnung und wieder Erlebbarmachung der heute verrohrten Strunde“, wobei hier auch ökologische Gesichtspunkte eine erhebliche Rolle spielen. Ohne Hochwasserableitung in der Innenstadt wäre die Öffnung der Strunde allerdings nicht möglich, wird betont. Die wasserrechtliche Genehmigung sowohl für die Neuverrohrung als auch für die Offenlegung der Strunde sei im August 2010 erteilt worden – beantragt vom Strundeverband. Die Genehmigung liege seit dem 29. Juni 2012 vor. Die Kosten für die gesamten Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Innenstadt belaufen sich laut der Mitteilung auf 15.063.000 Euro. Sie seien mit bis zu 60 Prozent förderfähig. Der Förderbescheid über 9.037.800 Euro liege dem Verband seit Mai 2014 vor. Somit sollte das Projekt nun „grünes Licht“ erhalten.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Wir sagen gleich zweifach herzlichen Glückwunsch! Die beiden Christdemokraten Franz Karl Burgmer und Franz Heinrich Krey haben – knapp nacheinander – im Februar ihren 85. Geburtstag begangen. Grund genug, den politischen Werdegang dieser beiden politischen Persönlichkeiten in Erinnerung zu rufen. Franz Karl Burgmer, am 28. Februar 1930 in Dürscheid geboren, von Beruf freischaffender Architekt, ist seit 1955 CDUMitglied. Von 1956 bis 1974 war er zunächst Stadtverordneter und von 1968 bis 1974 Fraktionsvorsitzender der CDU-Bensberg. Nach der Zusammenlegung von Bensberg und Bergisch Gladbach wurde er im Jahr 1975 erster Bürgermeister der Stadt; er blieb es bis 1984. Franz Karl Burgmer war zudem von 1975 bis 1985 für die CDU als direkt gewähltes Mitglied im Landtag von Nordrhein-Westfalen aktiv Franz Heinrich Krey, am 18. Februar 1930 in Bergisch Gladbach geboren, schloss sich 1949 der Jungen Union (JU) an und war von 1954 bis 1960 JU-Vorsitzender im Rheinisch-Bergischen Kreis. 1952 trat der gelernte Journalist der CDU bei. Von 1956 bis 1961 gehörte er dem Landesvorstand der JU-Rheinland an, bis 1964 war er Landesgeschäftsführer des Verbandes. Mitte der 1960er Jahre wurde der begeisterte Karnevalist Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Bergisch Gladbach, von 1975 bis 1991 Vorsitzender des rheinischbergischen CDU-Kreisverbandes. Nach seiner Mitgliedschaft zunächst im Rat der Stadt und später im Kreistag gehörte er von 1976 bis 1994 dem Deutschen Bundestag an; dort war er von 1983 bis 1990 stellvertretender Vorsitzender des Innenausschusses. Von 1984 bis 1989 wirkte Franz Heinrich Krey als ehrenamtlicher Bürgermeister in Bergisch Gladbach.
Schnabelsmühle: Kreuzung weicht einem Kreisverkehrsplatz. FRAKTION
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IM FOKUS
Fahrradstation am S-Bahnhof
Neue Zeiten für die Radlerinnen und Radler Tourismus- und Nahverkehrsangeboten. Damit erhält Bergisch Gladbach auch für Radler, die samstags oder sonntags eine Tour ins Grüne unternehmen wollen, eine neue Attraktivität als Ziel oder Ausgangspunkt für Exkursionen ins Umland.
Betrieb vor dem Start Vertragspartner der für das Projekt zuständigen Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach mbH (SVB) ist das „Kölner Fahrrad-Netzwerk“. Dieser Verein verspricht Die Radler und Radlerinnen warten auf die neue Rad-Station. aufgrund seiner Struktur sowie der bestehenden engen Beziehungen zum AllgeDie Radlerinnen und Radler in und um Angebote – gemeinsam mit der fußläufi- meinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bergisch Gladbach können aufatmen: In gen Anbindung an Bus und S-Bahn – für einen langfristigen, wirtschaftlich erfolgwenigen Wochen wird die noch im Bau be- eine sich verändernde Mobilität sorgen. reichen Betrieb. Der Betreibervertrag findliche Radstation am S-Bahnhof ihren So wollen auch die Bergisch Gladbacher wurde zunächst über eine Laufzeit von Betrieb aufnehmen. Nach der Fertigstel- Car-Sharing-Anbieter FlexiCar (Wupsi) 12 Jahren ausgehandelt. Nicht nur Verwahlung ist eine Fahrrad-Rundumversorgung und Ford Müller hier aktiv werden. Die rung und Service, auch Unterhaltung und gegeben, die sich sehen lassen kann: 256 BELKAW hat zugesagt, eine Ladestation Reinigung des Grundstücks übernimmt Stellplätze, eine Werkstatt für Pflege und für E-Bikes einzurichten; perspektivisch das Netzwerk. Eigentümerin von Grundsollen auch E-Mobile auftanken können, stück und Aufbauten bleibt weiterhin Reparaturen, ein Verleihservice. insbesondere im Falle der Bereitstellung die SVB. Das Land Nordrhein-Westfalen E-Bike-Ladestation von Car-Sharing-Fahrzeugen auf Elektro- (NRW) hat per Förderbescheid zugesagt, Flankierend zu diesen 50 Stunden pro basis. Ein Anlauf- und Informationspunkt 332.000 Euro als Landeszuschuss zum Bau Woche (einschließlich an den Wochen- wird zudem einen umfassenden Überblick zur Verfügung zu stellen. Die SVB gibt die enden) angebotenen Dienstleistungen über die umweltfreundliche Mobilität in Gesamtkosten für Grunderwerb und Baurund um das Fahrrad werden zusätzliche Stadt und Region ermöglichen, inklusive maßnahmen mit 700.000 Euro an.
Buchtipp
Wladimir Putin – ein Machtmensch Wie tickt Wladmir Putin? Diese Frage bewegt spätestens seit der Krim-Annexion und des blutigen Ukraine-Krieges selbst jene Menschen, die lange Zeit über an eine fortschreitende Demokratisierung Russlands nach westlichem Muster geglaubt hatten. In seinem Buch „Putins Demokratur – Ein Machtmensch und sein System“, das in aktualisierter und erweiterter Auflage (Verlag Econ, 413 Seiten, Preis: 14,99 Euro) vorliegt, weist der renommierte Journalist und Russland-Kenner Boris Reitschuster nach, dass der Kreml-Chef meilenweit davon entfernt ist, ein „lupenreiner Demokrat“ zu sein. Im 5
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Gegenteil: Wie zu Sowjet-Zeiten setzt der russische Präsident und Ex-KGB-Oberstleutnant „auf einen allmächtigen Staatsapparat, nationalistische Stimmungen, die Manipulation der Medien, Geheimdienst-Methoden“, so Reitschuster, seit vielen Jahren Leiter des Moskauer Focus-Büros. Wer über die Jugendzeit Putins, über seine GeheimdienstAusbildung, über die KGB- und SFB-Machenschaften, über den Aufstieg Putins bis zum Präsidenten, über die Störmanöver und Schikanen gegen russische Oppositions-Politiker und Putin-Kritiker, über die Korruption in Russland nach verlässlichen Informationen
sucht, findet sie in dem vorliegenden Buch. Boris Reitschuster, der für seinen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte 2008 mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet wurde, weist nach, wie zynisch der russische Staat mit seinen Bürgern umgeht. Beschönigen oder gar Wegsehen sind auf dem Hintergrund des an Unberechenbarkeit zunehmenden Politikstils Putins die schlechteste Antwort, wie der Journalist nachweist.
QUERBEET
Bergisch Gladbach ruft zum Langstreckenwandern
Auf „Schusters Rappen“ hinaus ins Bergische Land
Wanderexperte Manuel Andrack wirbt für das Wandern im Bergischen.
Bergisch Gladbachs Stadtlauf, der stets im sich haben. Von der Stadtmitte aus geht es Herbst veranstaltet wird, erfreut sich seit gleich an zwei Tagen hinaus in die Gemeinden vielen Jahren größter Beliebtheit. Jetzt er- Odenthal und Kürten bis ins Stadtgebiet von halten auch die Wanderer aller Altersklassen Wermelskirchen. Der Reihe nach: Am 22. August steht ihre Chancen in der Kreisstadt. Unter den Begriffen „Bergische 100“ und „Bergische 50“ eine 100-Kilometer-Wanderung auf dem Prowerden Mitte August dieses Jahres mehrere gramm, die an vielen Sehenswürdigkeiten Erlebniswanderungen angeboten, die es in und touristischen Highlights der Region
Mein schönes Bergisch Gladbach
vorbeiführt, darunter Schloss Bensberg, die Dhünn-Talsperre, der Altenberger Dom. Einzige Bedingung: Diese Langstrecke muss in 24 Stunden bewältigt sein. Einzelwanderer, die sich dieser Herausforderung nicht gewachsen fühlen, können sich auch zu einer StaffelGemeinschaft zusammenschließen. Natürlich dürfen auch Firmen-Angehörige oder Vereinsmitglieder eine Staffel bilden. Am 23. August fordert dann die 50-Kilometer-Wanderung (Richtzeit: 12 Stunden) zum Mitmachen auf. Startpunkt an beiden Tagen ist der Marktplatz von Bergisch Gladbach.
„Tolle Möglichkeit“ Das Interesse an diesen Erlebniswanderungen ist nach Veranstalterangaben jetzt schon enorm. Innerhalb der ersten vier Wochen nach Bekanntwerden dieses neuen Wanderevents hätten sich bereits mehr als 100 Wanderer für die verschiedenen Strecken angemeldet. Übrigens: „Deutschlands Wanderpapst“ Manuel Andrack steht ganz vorne an, um diese Erstauflage in der Region zum Erfolg zu führen. Dieses neue Wander-Angebot mit den verschiedenen Streckenlängen sei eine „tolle Möglichkeit, das Wandern mit vielen Gleichgesinnten zu erleben“. Ob Langstreckenwanderungen, Powerwalken oder einfaches Spazierengehen – es lohnt sich immer, die abwechslungsreiche Landschaft um Bergisch Gladbach mit Fuß und Herz zu erkunden. In zahlreichen Wanderbüchern sind tolle Touren durchs Bergische Land beschrieben. Mehr Infos im Internet unter www.bergische100.de oder www.dasbergische.de.
IMPRESSUM
In dieser neuen Rubrik nennen CDU-Fraktionsmitglieder einen ihrer Lieblingsorte im Stadtgebiet. Hans-Josef Haasbach, Sprecher des Hauptund Finanzausschusses, macht den Anfang. Für ihn ist Schloss Lerbach der Lieblingsplatz, „weil ich hier in herrlicher Parkumgebung noch im vergangenen Jahr entspannt spazieren gehen konnte – mit Blick auf das eindrucksvolle Gebäude-Ensemble “. Und: „Auch die Wanderwege durch den nahen Lerbacher Wald und die Bensberger Hardt nutze ich gerne zur Erholung, wann immer es meine Zeit erlaubt.“ Schloss Lerbach war anfänglich eine Burg, die erstmals im Jahr 1384 urkundlich als Rittergut erwähnt ist. Zwischen 1893 und 1898 ließen der Fabrikant Richard Zanders und seine Ehefrau Anna das Gebäude zu einem Herrenhaus in englischem Landhausstil umbauen. Zwischen 1961 und 1987 war das Schloss unter dem Namen „Europäische Akademie Lerbach“ Sitz des Gustav-Stresemann-Instituts. Seit 1992 hatte es als Gourmet-Restaurant und Hotel weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen. Seit Januar dieses Jahres ist das Schloss wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
HERAUSGEBER: CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bergisch Gladbach Konrad-Adenauer-Platz 1 · 51465 Bergisch Gladbach T: 02202 14-2218 · F: 02202 14-2201 · fraktion@cdu.gl REDAKTION: Lennart Höring, Petra Holtzmann, Peter Mömkes, Josef Schlösser (Leitung) V.I.S.D.P.: Lennart Höring (Fraktionsgeschäftsführer) SATZ / LAYOUT: element 79, Bergisch Gladbach DRUCK / VERSAND: ICS Druck, Bergisch Gladbach FOTOS: Anke Klasen, Josef Schlösser (9) AUFLAGE: 2.000 Stück AKTUELLE INFORMATIONEN: www.cdu.gl/fraktion FOLGEN SIE UNS: www.twitter.com/cdugl DISKUTIEREN SIE MIT UNS: www.facebook.de/cdugl
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