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WP5 – Abschluss vom Ausbildungsmodell und Zertifizierungssystem
HANDBUCH Zur Förderung und Verbreitung der Ausbildungstätigkeiten
Koordiniert von: Pestalozzi Foundation
Mitglieder von Leonardo SOCIALISING TOURISM (So.To.) Partnerschaft CEFAL Emilia Romagna, Berufsausbildungszentrum (ITALIEN) www.cefal.it
|2 KEK Z-Invest, Berufsausbildungszentrum (GRIECHENLAND) http://www.zinvest.gr
Gemeinde Rhodos, Öffentliche Verwaltung (GRIECHENLAND) http://www.rhodes.gr Observatorio Economia Solidaria (OeS), Verband für Solidarwirtschaft (SPANIEN) http://www.oesolidaria.org Fare Comunità soc. coop, Sozialwirtschaftlicher Verband (ITALIEN) http://www.farecomunita.com Universität Malta, Institut für Tourismus, Reise und Kultur (MALTA) http://www.um.edu.mt
DOT – Lower Silesia, Amt für Tourismus (POLEN) http://www.dot.org.pl Fundatia Pestalozzi, Berufsausbildungszentrum (RUMÄNIEN) http://www.pestalozzi.ro
Assoziierte Partner: Scuola Centrale Formazione, Nationaler Verband für Berufsbildungszentren PA Group, nachhaltige Entwicklung und lokale Verwaltung http://www.pagroup.it
Über das Projekt: Webseite: www.socialtourism.eu E-Mail: leonardo.soto@cefal.it
HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Der Inhalt dieses Abschlussberichts gibt nicht die offizielle Meinung der Europäischen Union wieder. Der Autor ist der alleinige Verantwortliche für die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen und die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten.
INHALT So.To. Projektzusammenfassung
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Aktueller Stand: Bildung im sozialen Tourismus, Anforderungen an Kompetenz und Ausbildung
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Inhalt und Methodik vom Ausbildungsprogramm Pilotphase der Ausbildungskurse Beispiel f端r die Testphase Zertifizierungssystem Schlussfolgerungen und Empfehlungen
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Der Verdienst von einem Projekt wie So.To. ist es auch klarzustellen, dass TOURISMUS - hier großgeschrieben - eine echte Berufung ist: Er hat Regeln, er setzt die Kenntnis der „Tourismus-Maschine“ und ein tiefes Verständnis der menschlichen Aspekte des Tourismus voraus, | 4 und zwar sowohl vom Reisenden als auch vom Gastgeber, unabhängig davon, ob es sich um Einzelpersonen oder Gemeinschaften handelt.[...] Tourismus im Allgemeinen und insbesondere Tourismus für Alle kann und muss eine Triebfeder für die Entwicklung Europas und eine großartige Möglichkeit zur Schaffung von Beschäftigung sein: Und es werden sich noch mehr Möglichkeiten auftun, wenn die Professionalität und die Fähigkeit, als Netzwerk zu agieren und ein Netzwerk aufzubauen, noch weiter verbessert werden. Fabrizio Pozzoli Vizepräsident von ISTO – International Social Tourism Organization
So.To. ist ein Projekt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des EUBildungsprogramms für lebenslanges Lernen als Teil des Programms Leonardo da Vinci gefördert wird, und steht für „Socializing Tourism“ als Kernziel des Projekts, in Übereinstimmung mit der Erklärung von Manila der Welttourismusorganisation 1980, dass „[...] touristische Freizeitaktivitäten der Mehrheit der Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen, einschließlich junger Menschen, Familien und Senioren, durch die Bereitstellung von außerordentlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten“. Dieses Ziel wird durch die Vorbereitung integrierter Ausbildungskurse für Personal aus dem sozialen Tourismus und eine Erweiterung des Wissens über den sozialen Tourismus bei allen, an der Initiative beteiligten Akteuren erreicht. Das Projekt legt besonders großen Wert auf die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in dieser Branche und entwickelt potentielle Netzwerke auf lokaler Ebene, an denen Touristikunternehmen und Unternehmer aus der Sozialwirtschaft beteiligt sind. Die eigentlichen Nutznießer sind alle Touristen, auch diejenigen, die bisher vom Tourismusangebot ausgeschlossen waren. So.To. ist ein länderübergreifendes Projekt, das von einer Arbeitsgemeinschaft umgesetzt wurde, an der private und öffentliche Einrichtungen beteiligt sind, darunter 4 Berufsausbildungszentren, eine Universität, zwei Behörden und ein Verband von Sozialgenossenschaften. Die Beteiligten vertreten Italien, Malta, Spanien, Griechenland, Polen und Rumänien.
Projektbeschreibung So.To. entwickelt ein Ausbildungsprogramm für die Erweiterung und Verbesserung der Fachkenntnisse von Unternehmen in der Tourismusbranche (nicht nur Hotels und KMU) mit Schwerpunkt auf sozialem Tourismus nicht nur für Behinderte und ältere Menschen, um diese Bevölkerungsgruppen gezielt zu fördern, sondern mit einem weiter gefassten Ansatz, der auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung im Tourismus abzielt und es allen Personen ermöglichen soll, von den Angeboten des sozialen Tourismus zu profitieren. So.To. arbeitet außerdem mit geschulten Reiseveranstaltern, die einen sozialen Tourismus auf einer Linie mit der neuen Definition von sozialer Verantwortung im Tourismus anbieten. Nutznießer des Projekts Das Ausbildungsprogramm richtet sich an eine klar definierte Zielgruppe, und zwar an Unternehmen in der Tourismusbranche aus dem gewerblichen und dem gemeinnützigen Bereich und an Personen, die in öffentlichen und privaten Einrichtungen und bei Reiseveranstaltern arbeiten. Dabei handelt es sich um die direkten Nutznießer der Initiative. Die eigentlichen Nutznießer sind alle Touristen, auch diejenigen, die bisher vom Tourismusangebot ausgeschlossen waren. Behinderte, ältere Menschen, Großfamilien, Jugendliche, Arbeitslose und Geringverdiener können sich normalerweise einen Urlaub oder einen einfachen Ausflug aufgrund verschiedener Probleme nicht leisten, die von knappen Geldmitteln bis zu körperlichen Einschränkungen reichen. Das Projekt hatte folgende Zielsetzungen: (1) Verbesserung der Kenntnisse, die die am Projekt beteiligten Personen vom sozialen Tourismus haben. (2) Aufbau eines Netzwerks auf lokaler Ebene zwischen Unternehmern aus der Tourismusbranche und Unternehmern in der Sozialwirtschaft. (3) Erschließen neuer Möglichkeiten zur Förderung vom Tourismus in Zeiten eines konjunkturellen Abschwungs, den wir gerade erleben. Zur Erreichung dieser Ziele wurden unter anderem folgende Maßnahmen ergriffen: (1) Studien im Bereich des sozialen Tourismus. (2) Erstellen eines Ausbildungsprogramms und eines Zertifizierungssystem für Unternehmer im Bereich des sozialen Tourismus. (3) Umsetzung von Fortbildungsinitiativen in den Partnerländern. (4) Verbreitung der Ergebnisse dieser Initiative und Miteinbeziehung anderer Organisationen. Ein innovatives Projekt Auf europäischer Ebene hat es zahlreiche Studien und Untersuchungen über dieses Phänomen und seine wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen gegeben, aber nur wenige konkrete Maßnahmen für die Schulung und Fortbildung im Bereich des sozialen Tourismus, insbesondere für alle diejenigen, die Tag täglich im Tourismusbereich tätig sind, und für Sozialunternehmer, die mit Personen arbeiten, die zu den Zielgruppen vom sozialen Tourismus gehören. So.To. hat deshalb ein Ausbildungsmodell entwickelt, das die verschiedenen Aspekte berücksichtigt, von Fachkompetenz bis zu zwischenmenschlichen Kompetenzen. Einer der innovativen Aspekte dieser Initiative ist, dass sich die Ausbildungskurse an verschiedene
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Akteure aus dem unternehmerischen und dem sozialen Bereich richten. Die Integrierten Ausbildungskurse für sozialen Tourismus So.To. setzten ihren Schwerpunkt auf den Ausbau der Kompetenzen im Bereich der personalisierten Planung von Serviceleistungen, abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse der Urlauber, in der Absicht, alle die Gruppen zu erreichen, die vom herkömmlichen Tourismus ausgeschlossen sind. |6
Die neuen und innovativen Initiativen für den Empfang und die Aufnahme, die sich am sozialen Tourismus inspirieren, geben der lokalen Gemeinschaft ein zusätzliches Werkzeug in die Hand, um das Image des Gebietes aufzuwerten, vor allem in diesen Krisenzeiten, in denen lokale Gebiete und Gemeinden Rückgänge bei den Einnahmen aus der Tourismusbranche hinnehmen müssen, zusätzlich zu starken wirtschaftlichen Verlusten und steigender Arbeitslosigkeit. Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist der Übergang vom Marketing zum Societing, ein Begriff der von Professor Bernard Cova geprägt wurde und für das Studium der neuen produktiven Funktion der Konsumenten mit ihrer Fähigkeit steht, soziale und symbolische Verbindungen zu den Waren herzustellen und damit einen Beitrag zum Mehrwert der Unternehmen zu leisten und auf der anderen Seite eine kollektive und geteilte Ansicht einer lokalen Entwicklung zu verbreiten.
Aktueller Stand: Bildung im sozialen Tourismus, Anforderungen an Kompetenz und Ausbildung1 Forschungen im Bereich des sozialen Tourismus. Zuerst wurden Recherchen durchgeführt zur allgemeinen Vorstellung vom sozialen Tourismus in Europa, dann wurden bewährte Praktiken und Erfahrungen gesammelt, die die Partner gemacht haben, und schließlich wurden diese guten Beispiele auf Studienreisen besichtigt. Zum Abschluss wurden in allen Ländern der Arbeitsgemeinschaft Fokusgruppen gebildet, um den verschiedenen Akteuren die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen im Bereich des sozialen Tourismus auszutauschen. Sozialer Tourismus: Voraussetzungen Sozialer Tourismus hat sich in vielen europäischen Ländern längst als Teil der Tourismusbranche etabliert, dennoch gibt es große Unterschiede in Europa im Hinblick auf Ausmaß, Schwerpunkt und Richtung vom sozialen Tourismus in der Praxis (McCabe, Minnaert und Diekmann (2012:1). Das war die größte Herausforderung der Studie, die dem So.To. Projekt „Aktueller Stand: Bildung im sozialen Tourismus, Anforderungen an Kompetenz und Ausbildung“ vorausgegangen und vom Institut für Tourismus, Reise und Kultur (MALTA) der Universität Malta als Ergebnis vom Arbeitspaket 2 des So.To. Projekts erstellt worden ist. Ziel war es, eine Grundlage für die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms zu schaffen, um die Fähigkeiten von Personen auszubauen, die in der Tourismusbranche tätig sind und am sozialen Tourismus für Behinderte und ältere Menschen mitwirken, und das gleichzeitig auf eine umfassendere und nachhaltigere soziale Dimension des Tourismus abzielt, von dem letztendlich alle profitieren. Das LLP Projekt „Integrierte Ausbildungskurse für sozialen Tourismus“ berücksichtigt die Rolle, die der soziale Tourismus in der europäischen Wirtschaft und in der Gesellschaft spielen könnte, wenn er mit der derzeitigen Wirtschaftskrise in Verbindung gebracht wird. Angesichts des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks besteht das Risiko, dass der Tourismus in seiner heute wahrgenommenen Form zu einem Luxus wird, der für den Großteil der Bevölkerung Europas unerreichbar ist. Das innovative Schlüsselelement dieses Projekts ist das Schaffen von Grundlagen für ein europäisches System, das dringend benötigt wird, und die Förderung dieses Systems als Bestandteil einer zukünftigen Berufsausbildung. Das Projekt zielt deshalb darauf ab, integrierte Kompetenzen zu entwickeln und dabei Fachwissen mit Kompetenzen im zwischenmenschlichen und sozialen Bereich zu verbinden, um so Serviceleistungen zu bieten, die auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kunden bzw. Gäste abgestimmt sind, und gleichzeitig im Verlauf des Ausbildungsprogramms Reisepakete zu definieren, an denen die im Tourismusbereich tätigen Personen und Organisationen der sozialen Wirtschaft mitwirken und beteiligt sind. Im Rahmen dieser Ausbildungskurse lag ein Schwerpunkt auf der Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der personalisierten 1
Dieses Kapitel wurde vom Institut für Tourismus, Reise und Kultur (MALTA) der Universität Malta erstellt und ist das Ergebnis vom Arbeitspaket 2 des So.To. Projekts.
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Planung, die berücksichtigt.
die
tatsächlichen
Bedürfnisse
unterschiedlicher
Kunden
konkret
Diese Serviceleistungen, die vom „einfachen“ Entfernen architektonischer Barrieren über Betreuung, Reiseführern und Gesundheitsfürsorge bis zu Transport, Mobilität und der Organisation von Veranstaltungen und der Teilnahme daran reichen, sollten unterstützend | 8 sowohl vom Markt als auch von der Zivilgesellschaft bereitgestellt werden und dazu dienen, das Tourismusangebot in einem Gebiet zu erweitern und zu verbessern. Auf einer Linie mit diesen Zielen geht das So.To. Projekt davon aus, dass in allen, am Projekt beteiligten Regionen günstige Voraussetzungen für den sozialen Tourismus geschaffen werden können, vor allem durch den Aufbau eines Netzwerks aus Personen, die für öffentliche und private Einrichtungen, im gewerblichen und dem gemeinnützigen Bereich tätig sind und über fachübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, die aber in erster Linie in der Lage sind zusammenzuarbeiten, um das Image ihres Gebiets und der lokalen Gemeinschaft aufzuwerten. Im Mittelpunkt der Kurse steht ein ganz besonderer Aspekt: Es besteht ein Mangel an touristischen Angeboten speziell für die Personengruppen, die im Allgemeinen als benachteiligt gelten, wie Behinderte, Senioren, junge Leute und Großfamilien. Die Daten zeigen, dass nach einer entsprechenden Korrektur der touristischen Infrastrukturen 70% der Behinderten problemlos reisen können, was in der zunehmend älter werdenden Gesellschaft Europas relevant ist. Berücksichtigt man ferner andere Quellen, wie das Projekt OSSATE (One-Stop-Shop for Accessible Tourism in Europe) und die ISTO (Internationale Organisation für Sozialtourismus), kann von einer potentiellen Zielgruppe von 134 Millionen Personen ausgegangen werden, zu der neben Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung auch Senioren zählen. Im europäischen Szenarium werden zwar einige Ausbildungskurse für sozialen Tourismus angeboten, sie werden aber nicht generell als geeignetes Mittel angesehen, das sich konkret mit den veränderten Anforderungen im Tourismusbereich bedingt durch einen gesellschaftlichen Wandel befasst, und gelten nicht als ein Weg, Tourismus durch die Verbesserung und das Societing2 vom Wert der lokalen Gemeinschaft und ihres territorialen Markenzeichens zu realisieren. Schuld am Mangel an „personalisierten“ Serviceleistungen ist außerdem die fehlende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren, die im Gebiet tätigt sind, insbesondere zwischen den im Tourismus Tätigen und den Unternehmern in der sozialen Wirtschaft, die sich im Allgemeinen den besonderen Anforderungen mehr bewusst sind. Diese Situation liegt zum Teil in der historischen Organisation vom sozialen Tourismus 2
Societing ist ein moderner umgangssprachlicher Begriff für Societal Marketing. Andreasen (1995) definiert es als „die Anwendung der Technologien für kommerzielles Marketing auf Analysen, Planung, Umsetzung und Beurteilung von Programmen, die darauf abzielen, das bewusste Verhalten der Zielgruppe zu beeinflussen, um deren Wohl und das Wohl ihrer Gesellschaft zu verbessern.“ Der Unterschied zwischen Social Marketing und Societing ist, dass ersteres im Zusammenhang mit Unternehmen verwendet wird, während zweiteres den Dienstleistungssektor betrifft, und zwar öffentliche Einrichtungen und gemeinnützige Organisationen.
begründet: In einigen Mitgliedsstaaten fällt der soziale Tourismus unter die Zuständigkeit des öffentlichen Sektors und unterliegt damit wirtschaftlichen Überlegungen, weshalb der Trend zu einem Ansatz mit einem für alle gleichen „Universalkonzept“ geht. In anderen Staaten fällt der soziale Tourismus unter die Zuständigkeit des privaten Sektors, der dazu tendiert, den Schwerpunkt auf die Einrichtung einer Marktnische zu setzen, die so umrissen ist, dass der „Kunde“ komplett vom Reiseveranstalter in einem All-inclusive Ferienressort | 9 betreut wird, das speziell auf besondere Gäste mit sehr ähnlichen Profilen ausgelegt ist. Im Hinblick auf politische Strategien und Prioritäten wurde das Thema sozialer Tourismus auf europäischer Ebene bereits mehrmals angesprochen. So hat zum Beispiel der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss seine Meinung zum Thema „Sozial nachhaltiger Tourismus für alle“ 2003 zum Ausdruck gebracht und sich 2006 zum Thema „Sozialtourismus in Europa“ geäußert (2006/C 318/2). Die Europäische Kommission hat verschiedene Schritte in diese Richtung unternommen, von denen der wichtigste die Einrichtung des Projekts Calypso war, das den sozialen Tourismus mit der Nachhaltigkeitsagenda und der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Tourismus verbindet und zudem den potentiellen wirtschaftlichen Betrag unterstreicht, den eine derartige Initiative durch das Schaffen von Arbeitsplätzen und erweiterte Ausgabenmultiplikatoren der Besucher leistet. Diese Initiative liegt auf einer Linie mit den allgemeinen Zielen von der Initiative Calypso, die darauf abzielt, Saison bedingte Schwankungen im Tourismus durch die Umsetzung der Sozialpolitik im Tourismus und die Entwicklung von wirtschaftlichen Aktivitäten und Wachstum auszugleichen. Die Initiatoren von Calypso hoffen außerdem darauf, das Identitätsgefühl der europäischen Bürger zu stärken und der Nachfrageseite und den sozialen Aspekten vom Tourismus Nachdruck zu verleihen. Aus diesem Grund - und auf einer Linie mit der EU2020 Strategie, die verschiedene Ziele für Europa vorgibt, wie ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum - ist das Hauptziel vom So.To. Projekt die Schulung und Ausbildung der im Tourismusbereich tätigen Personen im Hinblick auf eine soziale und touristische Miteinbeziehung aller Personen und auf den damit verbundenen Beitrag zu einem intensiven Wachstum. Dies spiegelt sich auch in der Philosophie von Calypso wider: „Durch die Unterstützung von Personengruppen, für die eine Urlaubsreise immer schwieriger wird, stärkt der soziale Tourismus das Gewinnpotential der Tourismusindustrie. Sozialer Tourismus unterstützt die Mobilität und erschließt Möglichkeiten für den Tourismus außerhalb der Feriensaison, der vor allem in Urlaubsgebieten, in denen der Tourismus stark saisonabhängig ist, entwickelt werden kann. Das bedeutet, dass der soziale Tourismus ganz im Sinne der Lissabon-Strategie das Schaffen von langfristigeren Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche durch die Möglichkeit sichert, das Beschäftigungsverhältnis über die Feriensaison hinaus zu verlängern.“ (Zitat McCabe) Die erste Überlegung gilt den verschiedenen Definitionen vom sozialen Tourismus und den verschiedenen Ansätzen in den einzelnen Ländern, Staaten und Regionen. Auf europäischer Ebene wurden vor allem im vergangenen Jahrzehnt einige Studien durchgeführt, die sich mit diesem Phänomen und seinen Auswirkungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich auseinandergesetzt haben, aber es wurden nur wenige Initiativen ergriffen, die sich mit der
Schulung und Ausbildung für den sozialen Tourismus befassen, insbesondere für Personen, die täglich im Tourismusbereich tätig sind und für soziale Unternehmer, die mit Personengruppen arbeiten, für die der soziale Tourismus gedacht ist. So.To. hat deshalb ein Ausbildungsmodell entwickelt, das die verschiedenen Aspekte berücksichtigt, von Fachkompetenz bis zu zwischenmenschlichen Kompetenzen. Einer der | 10 innovativen Aspekte dieser Initiative ist, dass sich die Ausbildungskurse an eine breite Auswahl an beteiligten Gruppen aus dem unternehmerischen und dem sozialen Bereich richten. In diesem Zusammenhang investiert So.To. in den Ausbau der Kompetenzen im Bereich der personalisierten Planung von Serviceleistungen, abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse der Urlauber, in der Absicht, alle die Gruppen zu erreichen, die vom herkömmlichen Tourismus ausgeschlossen sind. Die neuen und innovativen Initiativen für den Empfang und die Aufnahme, die sich am sozialen Tourismus inspirieren, geben der lokalen Gemeinschaft ein zusätzliches Werkzeug in die Hand, um das Image des Gebietes aufzuwerten, vor allem in diesen Krisenzeiten, in denen lokale Gebiete und Gemeinden Rückgänge bei den Einnahmen aus der Tourismusbranche hinnehmen müssen, zusätzlich zu starken wirtschaftlichen Verlusten und steigender Arbeitslosigkeit. Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist der Übergang vom Marketing zum Societing. Ein Begriff, der von Professor Bernard Cova (2002, 2013) geprägt wurde und für das Studium der neuen produktiven Funktion der Konsumenten mit ihrer Fähigkeit steht, soziale und symbolische Verbindungen zu den Waren herzustellen und damit einen Beitrag zum Mehrwert der Unternehmen zu leisten und auf der anderen Seite eine kollektive und geteilte Ansicht einer lokalen Entwicklung zu verbreiten.
Ursprünge des Sozialen Tourismus Tourismus mit sozialen Aspekten gibt es bereits seit Jahrhunderten, vom Tourismus zu erzieherischen Zwecken über Ferienlager für benachteiligte Kinder bis zu medizinischen Reisen und Pilgerreisen, die von Mitgliedern der Gemeinschaft finanziert wurden. In Europa war Tourismus bis zum 19. Jahrhundert nur für die privilegierten Gesellschaftsklassen zugänglich. Die Industrialisierung war vermutlich der Grund dafür, warum Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Teilen Europas Jugendherbergen, Ferienlager und Pensionen in Erscheinung traten. Die meisten davon wurden vom privaten und gewinnorientierten Sektor geführt, auch wenn es ehrenamtlich geführte Gruppen im religiösen und sozial-erzieherischen Bereich gab, die Ferienlager für Kinder und Jugendliche organisierten. Nach dem Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation 1936 über „bezahlten Urlaub“ und der folgenden Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948, in der festgelegt wurde, dass „jeder das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub hat“, entstand der soziale Tourismus aus „einem ethischen Anspruch heraus“ (www.bit-int.org). Die Konvention der IAO war der Anstoß für Arbeiter nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem
Maße Nutzen aus dem „bezahlten Urlaub“ zu ziehen, dass „der Urlaub“ zu einem Teil des nationalen Lebensstils wurde (Minnaert, Diekmann und McCabe, 2012:25). Chauvin (2002 in Minnaert, Diekmann und McCabe, 2012:25) bestätigt, dass dieser Zeitraum auch die Zeit war, als „Behörden damit begannen, sozialen Tourismus zu bezuschussen, der in vielen Ländern von Verbänden, Betriebsräten, Volksbildungsbewegungen und Kollektiven kontrolliert wurde und noch heute kontrolliert wird.“ | 11 Westeuropa erlebte sein goldenes Zeitalter, in Frankreich als „les trente glorieuses“ 3 bezeichnet, in Deutschland als „Wirtschaftswunder“ und in Italien als „miracolo economico“: die dreißig Jahre ab 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis Mitte der siebziger Jahre, als der wirtschaftliche Abschwung durch die Ölkrise 1973 ausgelöst wurde. Der traditionelle soziale Tourismus erlebte mit dem Aufkommen der Ferienlager und Ferienzentren als eine neue Möglichkeit, kostengünstig Urlaub zu machen, seine Blütezeit. In Westeuropa boten viele Ferienzentren Vollpension mit Aktivitäten und Unterhaltung an (Caire in Minnaert, Diekmann und McCabe, 2012:73-87), die von Hilfswerken und Gewerkschaften betrieben wurden (Minnaert, Diekmann und McCabe, 2012:26). In Großbritannien boten Butlins Holiday Camps „eine Woche Urlaub für einen Wochenlohn“ (Brookman, 2009). Nach Minnaert et al überstiegen die günstigen Preise aber noch immer die Möglichkeiten der Geringverdiener oder Arbeitslosen (Hardy, 1990:55), da viele Ferienlager nach kommerziellen Gesichtspunkten betrieben wurden und es im Vergleich dazu deutlich weniger Ferienlager gab, die von Schulämtern, Gewerkschaften oder Hilfswerken eingerichtet worden waren. In dieser Zeit erlebte die Gesellschaft das Aufkommen einer großen Zahl internationaler Organisationen und Konferenzen, die das Konzept des Sozialen Tourismus unterstützten. Darunter unter anderem die 1950 gegründete International Federation of Popular Travel Organisations (IFPTO), die 1956 gegründete Federation of International Youth Travel Organisations (FIYTO) und das 1963 gegründete Bureau International du Tourism Social (BITS). 1972 wurde in der Charta-Konferenz in Wien erklärt, dass „sozialer Tourismus eine grundlegende soziale Tatsache unserer Zeit ist“. Sowohl die Wiener Charta als auch 1999 die UNWTO mit ihren „Global Code of Ethics for Tourism“ setzten sich dafür ein, dass sozialer Tourismus „mit Unterstützung der Behörden entwickelt werden sollte“ (UNWTO, Artikel 7:3). Ungeachtet dessen haben der Abschwung in den 80-er Jahren und die jüngste Wirtschaftskrise zu tiefgehenden Einschnitten in den öffentlichen Ausgaben und zu einer Rationalisierung der Ressourcen geführt, mit dem Ergebnis, dass es weniger Fördermittel für den sozialen Tourismus gibt, während gleichzeitig die Anzahl der Personen, die in den „potentiellen Markt für sozialen Tourismus“ oder unter die „Armutsgrenze“ fallen, immer größer wird. Dieses Phänomen hat zu einer Reaktion geführt, die den Schwerpunkt der Initiativen zur Unterstützung vom sozialen Tourismus vom öffentlichen Sektor in Richtung privaten Sektor und Dienstleistungssektor4 verschoben hat. Das wird von der Erklärung von 3
Jean Fourastié hat diesen Begriff 1979 mit der Veröffentlichung seines Buchs Les Trente Glorieuses, ou la révolution invisible de 1946 à 1975 geprägt. 4 Der Dienstleistungssektor wird hier wie von Cardoso (2000) beschrieben verwendet. „Der Begriff ‚Dienstleistungssektor‘, sein Profil und seine Form sind noch immer nicht klar umrissen, auch nicht für die meisten Akteure, die Teil dieses Sektors sind. Es gibt verschiedene Begriffe, die verwendet worden sind, um
Montreal von 1996 bestätigt, die ein Jahrzehnt später mit einem Addendum ergänzt wurde, wo vor dem Hintergrund der Entwicklungen der „Schwerpunkt stärker auf der Rolle des (auf den Gastgeber bezogenen) Solidaritätstourismus als grundlegender Aspekt vom sozialen Tourismus“ liegt (Minnaert, Diekmann and McCabe, 2012:28). Damit sowohl die Touristen als auch die Gastgeber, die in gewisser Weise benachteiligt | 12 sind, davon profitieren, müssen das Konzept und damit auch die Definition vom sozialen Tourismus geändert werden. So wie sich die Gesellschaft an neue Realitäten anpasst, muss sich auch unsere Definition vom sozialen Tourismus ändern. Der soziale Tourismus ist nicht der Mittelpunkt oder der Fokus - er sollte die Triebfeder sein, die es allen Mitgliedern der Gesellschaft erlaubt, vom Tourismus zu profitieren. Der Nutzen darf nicht kurzfristig sein. Der Nutzen muss langfristig sein. Verantwortlicher und nachhaltiger Tourismus ist der Schlüssel dazu. Von grundlegender Bedeutung ist es dabei, dass Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht als eine Form von „Greenwashing“ oder für zukünftigen, rein kommerziellen Gewinn genutzt, sondern in das integriert werden, was als Drei-SäulenModell bezeichnet wird. Der Wegbereiter vom Drei-Säulen-Modell war ein Satz, den John Elkingtonin 1995 geprägt hat, und zwar „Personen, Planet und Profit“. Diese Definition fasst die Werte und Kriterien zusammen, mit denen sich der Erfolg in den Bereichen Soziales, Ökologie und Wirtschaft messen lässt. Dieser Ansatz gewährleistet, dass alle vom sozialen Tourismus profitieren - nicht nur dadurch, dass Tourismus für benachteiligte potentielle Touristen erreichbar wird, sondern auch dadurch, dass alle von den Vorteilen des Tourismus profitieren, unabhängig von den Unterschieden. Was Touristen wollen, sind „andere“ oder „neue“ Erfahrungen (Avellino 2012:53, Seppo Iso-Ahola, 1982 in Middleton et al, 2009:80, Jang et al 2009, 51-73). Das kann ein anderes Klima sein, eine exotische Landschaft oder eine Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen, mit anderem Hintergrund und aus anderen Volksgruppen. Daneben gibt es die erzieherische Komponente, den Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital aus der Begegnung mit dem Touristen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Personen Spaß an der Erfahrung haben, andere Menschen mit ähnlichen Benachteiligungen oder Herausforderungen zu treffen, und wenn sie voneinander lernen, wie jeder einzelne mit seinen Bedürfnissen zu Hause und im Urlaub umgeht. Mit Menschen reden, die Erinnerungen und Herausforderungen teilen und unterschiedliche Hintergründe haben, kann zu einem besseren Verständnis, einer besseren Zusammenarbeit und zu gegenseitiger Wertschätzung führen - und damit zum Schaffen von sozialem und kulturellem Kapital. Traditionell konzentriert sich die Entwicklung vom regionalen Tourismus auf die spürbaren Aspekte, wie das Schaffen von Arbeitsplätzen, die Ankunft der Touristen und den Anstieg der Grundstückspreise, aber dieser Ansatz vernachlässigt die Aspekte der Tourismusentwicklung, die sich auf die Gemeinschaft auswirken (Avellino 2009). Innovation diesen Raum zu definieren, der weder staatlich noch ein Markt ist und dessen Aktionen auf das öffentliche Interesse abzielen: gemeinnützig, philanthropisch, ehrenamtliche Tätigkeiten. [...] Ich bin der Ansicht, dass der Begriff ‚Dienstleistungssektor‘ einen Raum beschreibt, der Experimenten für neue Denk- und Handlungsansätzen in der sozialen Realität Platz bietet. Seiner Sicherstellung ist es zu verdanken, dass der Zwiespalt zwischen öffentlich und privat aufgehoben wird, wobei öffentlich für staatliche Einrichtungen und private Unternehmen steht. Wir werden Zeuge, wie ein öffentlicher Raum in Erscheinung tritt, der nicht in staatlicher Hand ist und dessen private Initiativen einen öffentlichen Zweck haben. Das verstärkt die sozialen Dynamiken und macht sie komplexer.“ (Cardoso, 2000, pp. 7–8)
und Nachhaltigkeit müssen das soziale und kulturelle Kapital berücksichtigen (Avellino 2005). Macbeth et al (2004) argumentieren, dass die Entwicklung vom regionalen Tourismus deutlich von einer starken SPKK-Grundlage (soziale, politisches und kulturelles Kapital) profitiert, da SPKK und Tourismus voneinander abhängig sind und sich gegenseitig bereichern. In diesem Zusammenhang nennen sie auch eine Reihe von Vorteilen, die SPKK in die Tourismusentwicklung einbringen kann. Und zwar: | 13 − Ein Anwachsen vom SPKK kann das Gefühl für das Gemeinwohl einer Gemeinschaft verbessern, was wiederum dazu führt, dass die Gemeinschaft dem Tourismus gegenüber aufgeschlossener ist, was sich dann wieder zum Vorteil der Gemeinschaft auswirkt. − Ein Vorteil für den Kommunikationsfluss innerhalb der Gemeinschaft selbst und zwischen der Gemeinschaft und der Industrie - was einen besseren Entscheidungsfindungsprozess im Rahmen der Entwicklung vom Tourismus gewährleistet, zu dem auch die Gemeinschaft ihren Beitrag leistet. − Eine Vereinfachung der Geschäftsabwicklungen mit einer damit verbundenen Kostensenkung durch eine gesteigerte Produktivität, wenn Soziale Netzwerke miteinbezogen werden oder wenn die Zusammenarbeit und Koordination zwischen diesen Netzwerken in die Tat umgesetzt wird, insbesondere dann, wenn der Zugriff auf Wissen (kulturelles Kapital) über diese Netzwerke erfolgt. − Die Mitwirkung an der Verwirklichung kultureller Aktivitäten, die auch Besucher anziehen und die der lokalen Gemeinschaft einen Charakter verleihen, der wiederum „Gegenbesuche“ fördert. Ländliche Gegenden können durch das SPKK mit etwas bereichert werden, was Theoretiker als „ländliches Kapital“ bezeichnen und worunter Umgebung, Wirtschaft, kulturelle und gesellschaftliche Eigenschaften verstanden werden, die einzigartig für die regionalen Gemeinschaften sind und die sie zu attraktiven „ländlichen“ Urlaubszielen machen können (Slee, 2003 in Macbeth et al, 2004). Forschungsmethoden Ziel dieser Studie ist es, eine wissenschaftliche Literatur- und Dokumentenrecherche zum aktuellen Stand der Erwachsenenbildung in Europa im Bereich sozialer Tourismus, Forschung und bewährte Verfahren durchzuführen, mit Dokumentation der nationalen Rahmenbedingungen, die auch von Projektpartnern zur Verfügung gestellt werden. Dazu wurde mit einer integrierten Vorgehensweise gearbeitet, die theoretische Analysen mit qualitativer Forschung und praxisorientierten Tätigkeiten kombiniert, basierend auf einem Bottom-up Ansatz mit konkreter Beteiligung, also einer aktiven Miteinbeziehung der relevanten Aktoren in allen Projektphasen, unabhängig davon, ob es sich um Projektpartner oder um Vertreter externer Interessengruppen handelt. Um diesen Ansatz umzusetzen, werden alle diejenigen nach ihrer Meinung und ihren Anforderungen gefragt, die Tag täglich in der Praxis mit der Realität konfrontiert werden, die die Arbeit in diesem speziellen Tourismusbereich und mit diesen sozialen Angelegenheiten mit sich bringt. Dazu haben 6 Fokusgruppen, die von Partnern in deren Länder eingerichtet und von der Universität Malta koordiniert wurden, die Primärdaten für die Analyse geliefert. Insgesamt haben sich ca. 90 europäische Interessengruppen an den Fokusgruppen beteiligt und Einblick in die Fragen zum sozialen Tourismus und klare Hinweise auf die Art der Ausbildung geliefert, die an der Basis ebenso erforderlich ist wie auf institutioneller Ebene.
Eine zweite Datenquelle wurde anhand von Best Practice Indikatoren erhoben. Die Daten wurden über Dokumentation erhoben, die von allen Partnern bereitgestellt und zusammen mit den Fallstudien analysiert wurde, die in der englischsprachigen wissenschaftlichen Literatur verfügbar sind. Während der Besuche im Rahmen der Studien setzten sich Partner und Forscher auch anhand einer Auswahl von Fallstudien mit der Arbeitsweise und den | 14 Feinheiten vom sozialen Tourismus in seinen verschiedenen Formen auseinander. Es gab die Gelegenheit für die Befragung und das direkte Gespräch mit Personen, die die Unternehmen leiteten, und mit Personen, die direkten praktischen Nutzen aus den Projekten für sozialen Tourismus ziehen. In allen fünfundzwanzig Fallstudien wurden die Daten von den Partnern erfasst und dann mit anderen Fallstudien über Vorgehensweisen im sozialen Tourismus ergänzt, die in der wissenschaftlichen Literatur verfügbar sind. Eine dritte Quelle für die Forschungsdaten bildeten die Informationen über die Ausbildung, die für den sozialen Tourismus verfügbar ist, und vergleichbaren Initiativen auf institutioneller und professioneller Ebene. Die Primärdaten wurden sowohl von den Partner als auch von anderen Einrichtungen erfasst, die sich zu einer Teilnahme bereiterklärt hatten. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Studie aufgrund verschiedener Einschränkungen nicht erschöpfend war. Das gesammelte Material war aber ausreichend, um uns einen Überblick über die Lage in den wichtigsten Ländern Europas zu verschaffen. Eine Analyse des Ausbildungsbedarfs (AAB) für die Akteure im sozialen Tourismus wurde durchgeführt, die auch die potentiellen Teilnehmer berücksichtigt hat, einschließlich der Beurteilung ihrer Kompetenzen. Wichtig war es zu verstehen, was der soziale Tourist benötigt, damit die Ausbildung in der Lage ist, entsprechende Wissens- und Kompetenzlücken zu schließen. Die Informationen, die aus dieser aktuellen Studie gewonnen wurden, haben die Grundlage für die Gestaltung vom Ausbildungsprogramm und die Entwicklung vom Kurs gebildet und können auch als Ausgangsbasis für ein System zur Bewertung des Ausbildungsprogramms verwendet werden, das bisher noch nicht vom Projekt vorgesehen ist. Das könnte die Beurteilung der Auswirkung ermöglichen, die die Ausbildung auf das Produktangebot und auf die von den Touristen während und nach der Inanspruchnahme vom sozialen Tourismus gemachten Erfahrungen hat.
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Die Einschränkungen der Studie haben sich aus der Tatsache ergeben, dass sich die Recherchen hauptsächlich auf die englischsprachige Literatur beschränkt haben und der Recherchenschwerpunkt auf der Ermittlung von Problemen und Fragen lag, mit denen sich die Studie auseinandersetzen sollte. Sie waren außerdem der erste Schritt zur Verwirklichung eines Projekts zur Erstellung und Entwicklung eines Modellprogramms für die Ausbildung. Es wurde entschieden, für diese aktuelle Studie neben Recherchen auch Best Practice Beispiele zu berücksichtigen, die aus den Heimatländern der Projektpartner gesammelt wurden. Viele wurden von den gastgebenden Partnern und in einigen Fällen auch von allen Partnern im Rahmen von Studienreisen besucht und/oder befragt. Die Studie berücksichtigt ebenfalls Fallstudien, die in wissenschaftlichen Arbeiten genannt sind, die in jüngster Vergangenheit veröffentlicht wurden, um einen möglichst weit gefassten Überblick über das Panorama vom sozialen Tourismus in Europa zu geben. Die Recherche wurde durch Feldforschung ergänzt, die im Rahmen von Studienreisen und Fokusgruppen betrieben wurde. Bei den Studienreisen hat eine persönliche Präsentation vom unterschiedlichen Produktangebot ermöglicht: - einen tiefen Einblick in das zu erhalten, was auf dem Spiel steht und worum es geht. - Informationen zu sammeln, die noch nicht direkt über Webseiten oder Broschüren verfügbar sind. - sich ein Bild von der normalen Alltagsroutine am Arbeitsplatz der Menschen zu machen. Um: - die Herausforderungen und Gelegenheiten einzuschätzen, mit denen sie sich auseinandersetzen. - zu verstehen, wie diese Gelegenheiten genutzt worden sind und wie sie in einigen Fällen aufgrund von zu viel Bürokratie, fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen
und mangelndem Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten ungenutzt geblieben sind, die Personen und Organisationen die Möglichkeit gegeben hätten, diese Gelegenheiten zu nutzen, die sich geboten haben. Die Fokusgruppen wurden von den jeweiligen Partnerländern geleitet und haben 15 Interessengruppen miteinbezogen, die in den einzelnen Ländern dazu aufgefordert wurden, | 16 sich zu ihrer Wahrnehmung vom sozialen Tourismus zu äußern und ihre Vorstellungen davon, das zur Unterstützung dieses speziellen Markts erforderlich ist, beizutragen. Insgesamt haben über 90 Personen aus sechs verschiedenen Ländern teilgenommen. Zu den Teilnehmern gehörten Interessengruppen aus der Tourismusbranche, wie Reiseveranstalter, Reiseführer und Hoteliers. Auch Einrichtungen aus dem privaten Sektor und dem Dienstleistungssektor sowie Behörden waren beteiligt, darunter auch nationale Tourismusverbände. Von der Nachfrageseite wurden Personen (oder deren Vertreter) miteinbezogen, die reisen und Benachteiligungen haben, wie körperliche, finanzielle, gesellschaftliche oder schulische Einschränkungen. Definition von Sozialem Tourismus Aus Literaturrecherchen geht hervor, dass es zwar widersprüchliche Definitionen für den sozialen Tourismus gibt, dass aber zwei Elemente allgemein vertreten sind. Das erste Element bezieht sich auf den „sozialen“ Aspekt, da der Tourismus für alle zugänglich sein sollte, auch für Personen mit wirtschaftlichen, sozialen, legalen, kulturellen, technologischen, körperlichen und geistigen Einschränkungen. Das zweite Element bezieht sich auf die Definition vom Tourismus an sich, unter dem immer die Reise einer Person für einen bestimmten Zeitraum vom normalen Wohnort an einen anderen Ort verstanden wird. Das setzt daher die Bewegung oder Mobilität von Personen aus verschiedenen Gründen voraus, wie zum Beispiel Freizeit und Erholung. Diese beiden Aspekte gehen aus der Definition vom Sozialen Tourismus als „Beziehungen und Phänomene im Tourismusbereich, die sich aus der Beteiligung ökonomisch schwacher oder anderweitig benachteiligter Elemente der Gesellschaft an Reisen ergeben“ hervor, die Hunziker (1951:1) geliefert hat. Das führt zur Festlegung von Auslegungen, die im sozialen Tourismus in Europa heute überall zu finden sind. Diese Auslegungen, die auf der Arbeit von Minnaert, Maitland und Miller (2011) basieren, bilden die Grundlage vom Fragebogen der Fokusgruppe. In dem Dokument mit dem Titel „Was ist Sozialer Tourismus?“ (2011) werden vier verschiedene Definitionen für den sozialen Tourismus gegeben, die auf verschiedenen Szenarien beruhen, die wiederum mit den Personen in Verbindung stehen, die zur Teilnahme am Tourismus ermutigt werden, sowie mit dem angebotenem Produkt und der Art der Initiativen, die eingesetzt werden, um Teilnehmer anzulocken.
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Auslegung vom Sozialen Tourismus (Minnaert, Maitland und Miller, 2011) Die Befragten waren sich allgemein einig, dass die verschiedenen Modelle sich gegenseitig ergänzen. Es gab eine allgemeine Übereinstimmung, dass das Beteiligungsmodell und die Miteinbeziehungsmodelle die am weitesten verbreiteten Modelle sind, auch wenn sie nicht immer gut funktionieren. Die Befragten aus den Fokusgruppen haben ständig die Frage aufgebracht, wer vom sozialen Tourismus profitieren soll, womit sich die Katze in den Schwanz beißt und wir wieder zurück bei der Frage sind, was eine passende Definition für sozialen Tourismus wäre. Eine deutlich weiter gefasste Definition lautet, dass sozialer Tourismus für alle ist Arbeiter, Familien und Vereinigungen. Firmen könnten ihre Arbeitnehmer mit bezahltem Urlaub oder Gutscheinen für die persönliche Entwicklung, Ausbildung und Freizeit unterstützen. Da jeder das Recht auf qualitative Freizeit hat, könnte das eine Alternative sein. In diesem Fall würde der soziale Tourismus auch die Sozialisierung und Integration mit den Gastgemeinschaften fördern und zusätzlich dazu deren Gemeinden wirtschaftlich unterstützen (EESC, 2006 und Hotel Mule, 2013). Bei einer Fokusgruppensitzung wurde in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass es anscheinend kein Geschäftsmodell für den sozialen Tourismus gibt, der traditionell staatliche Zuschüsse oder andere Initiativen nutzt, der vor dem aktuellen wirtschaftlichen Hintergrund aber von anderen Unternehmen übernommen werden könnte, sodass Reisen auch für einkommensschwache Familien erschwinglich wird. Organisationen für sozialen Tourismus stellen jetzt Manager ein, die im Hotelgewerbe oder
im Management geschult wurden und/oder entsprechende Qualifizierungen vorweisen können. Diese Aussichten tendieren jedoch dazu, den Schwerpunkt auf das „harte“ Management des Unternehmens zu setzen. Die grundlegenden „Soft Skills“ sind auf der untersten Ebene ähnlich, im Fall vom sozialen Tourismus besteht aber der Bedarf einer Spezialisierung, wenn der Schwerpunkt auf dem Kunden liegen soll. Die Stellungnahme „Europa für Menschen mit Behinderungen“ (Europäisches Behindertenforum, 2001:4) weist | 18 ausdrücklich darauf hin, dass der Bedarf besteht, „die Ausbildung zu verbessern, um Fähigkeiten in der Tourismusindustrie für den Umgang mit behinderten Touristen zu entwickeln“. Dieses Thema wurde wiederholt in den Fokusgruppen angesprochen, wenn sich die Vertreter der benachteiligten Gruppen darüber beschwerten, dass die Leistungsträger im Tourismus wie Hotels, Restaurants und sogar Anbieter von Transportdiensten nicht über die grundlegendsten Fähigkeiten verfügen, um mit benachteiligten Gruppen umzugehen, bei denen es sich nicht zwingend um Personen mit Behinderungen handeln muss, sondern auch um Senioren oder Familien handeln kann. Die Diskussion mit den Mitgliedern der Partner hat gezeigt, dass gewinnorientierte Organisationen zwar als „soziale Unternehmen“ bezeichnet werden können, dass wir aber den Schwerpunkt des Ausbildungsmodells auf die Tätigkeiten sozialer Unternehmen setzen würden, die gemeinnützigen Organisationen angehören. „Ein soziales Unternehmen ist ein Geschäftsmodell mit vorwiegend sozialen Zielen, dessen Gewinn hauptsächlich zu diesem Zweck in das Geschäft oder die Gemeinschaft investiert wird und das weniger von der Notwendigkeit angetrieben ist, den Profit für die Aktionäre und Inhaber zu maximieren.“ (Progress report on Social Enterprise - A Strategy for Success, DTI, 2003:8). Das Unternehmen für sozialen Tourismus, das wir im Sinn haben, ist ein Unternehmen, das soziale Ziele und eine unternehmerische Ausrichtung hat, ebenso wie eine soziale Dimension im Inhaberprofil. Diese Sichtweise ist nicht neu: „Politische Entscheidungsträger sehen das Unternehmertum im Tourismus als ein Mittel für eine marginale Entwicklung der lokalen Entwicklung, zum Beispiel in der Europäischen Union (Rita, 2000; Pearce, 1992; Cotrell, 2001; Crouch und Ritchies, 1999; Callahan, 1995 in Tetzschner und Herlau, 2003). Soziale Unternehmen sind „von Natur aus Teil der Wirtschaft von Interessengruppen, wo Unternehmen von und für Personen mit gemeinsamen Bedürfnissen gegründet werden und gegenüber denjenigen, denen sie dienen sollen, Rechenschaft ablegen müssen“ (EU, 2005 in Thomas and Augustyn 2007:79). In den Studien über soziale Unternehmen in der Tourismusbranche in Großbritannien wurde der Mangel an Fachkräften als eines der Probleme ermittelt, obwohl jeder, der sein eignes Geschäft eröffnen möchte, Zugang zu kostenloser Ausbildung hat.
| 19
Abbildung: Themen, mit denen sich das So.To. Ausbildungsprogramm befasst
Gestaltung vom Ausbildungsprogramm Die Studie kam zu dem Schluss, dass es zwar eine Sensibilisierung für zugänglichen Tourismus, sozialen Tourismus und andere, damit in Zusammenhang stehende Themen gibt, dass diese aber nicht Teil der Hochschulstudiengänge sind. Sie sind Teil spezifischer Studieneinheiten, wie die Auslegung für spezielle Anforderungen an Urlaubsorten oder die Einstellung auf besondere Bedürfnisse im Gastgewerbe. Um Einheitlichkeit und das Vermitteln von Fähigkeiten und Kompetenzen zu gewährleisten, sollten die Ausbildungskurse von einer Behörde geregelt und genehmigt werden. Die Tourismusausbildung sollte außerdem generell zugänglich sein, nicht nur für Beschäftigte und Unternehmer aus der Tourismusbranche, sondern auch für andere Branchen, wie Architektur, Technik, Kommunikation, Marketing und die digitale Medienbranche. Ziel dieser Studie ist es, ein Ausbildungsprogramm für Endnutzer zu entwickeln und wir zielen deshalb auf die Interessengruppen in der Tourismusindustrie ab, mit Schwerpunkt auf dem Dienstleistungsbereich, der auf kommunaler Ebene tätig ist. Bei der Entwicklung vom Ausbildungsprogramm müssen außerdem verschiedene Herausforderungen berücksichtigt werden. Die erste Herausforderung ist die Nachhaltigkeit: Im Mittelpunkt vom Ausbildungsprogramm muss das Nachhaltigkeitskonzept stehen. Da das Konzept eines für alle zugänglichen Tourismus bedeutet, dass mehr Menschen reisen, kann es auch zu mehr Massentourismus führen. Massentourismus gilt als das Gegenteil von nachhaltigem Tourismus, der allgemein als Alternative zum Massentourismus angesehen wird. Die Recherchen zeigen jedoch, dass „nachhaltige Entwicklung (und damit auch nachhaltiger Tourismus) als Ergebnis praktisch für jeden etwas anderes bedeuten kann (Romeril, 1994 in Weaver 2006:19). Es gibt Hinweise auf starke und schwache Auslegungen vom nachhaltigen Tourismus, die bei der
Ausarbeitung vom Ausbildungsprogramm berücksichtigt werden müssen. Es gibt keinen idealen Typ des nachhaltigen Tourismus, auch wenn Weaver (2006:25) ein Spektrum vorschlägt, das von einem minimalistischen bis zu einem umfassenden Ansatz reicht. Der Ansatz hängt aber in jedem Fall sowohl von den Gegebenheiten als auch von der finanziellen Tragfähigkeit ab. Wenn ein Tourismusprojekt finanziell nicht tragbar ist, kann es nicht überleben. | 20 Das Ausbildungsprojekt muss einen Ansatz haben, der sich auf zwei Kernpunkte stützt: Sozial-unternehmerische Fähigkeiten für Tourismus und Fähigkeiten im Bereich Hotel- und Tourismusmanagement für Sozialen Tourismus. Das vorgeschlagene Kursprogramm sieht wie folgt aus: Woche eins: Sozial-unternehmerische Fähigkeiten für den Tourismus
Zielsetzung
Lernziele
Gründung, Entwicklung und Management eines sozialen Unternehmens.
Erlernen einer Reihe von Fähigkeiten, die dem Studenten die Möglichkeit geben, ein erfolgreiches Unternehmen im Bereich des sozialen Tourismus aufzubauen. Erstellen eines machbaren Geschäftsplans.
Woche zwei: Fähigkeiten im Bereich Hotel- und Tourismusmanagement für Sozialen Tourismus Vermittlung von kundenorientierten Fähigkeiten für das Hotelwesen und den Tourismus. Erlernen einer Reihe von Fähigkeiten, die dem Studenten die Möglichkeit geben, sich für die Anforderungen und Erwartungen von benachteiligten Gästen zu sensibilisieren. Aneignen einer Reihe fachlicher, persönlicher, zwischenmenschlicher, organisatorischer und allgemeiner Fähigkeiten, die in der Tourismusindustrie und im Gastgewerbe Anwendung finden. Dazu gehören Kompetenzen in den Bereichen Kommunikation, Kundenservice, Informationsverarbeitung, kritisches Denken, Kreativität, Problemlösung, usw. Fähigkeit zur Umsetzung von geeignetem Wissen und Fähigkeiten in den unterschiedlichsten, branchenbezogenen Situationen im Zusammenhang mit der
Zielsetzung „Tourismus für alle“. Vor dem Urlaub: Kommunikation für zugänglichen Tourismus, Marketing, kreatives Denken (Entwicklung neuer Produkte, verbesserte Serviceleistungen für behinderte Gäste, usw.). Während des Urlaubs: Empfangsservice, Kommunikation mit dem Gast.
Verständnis vom gesetzlichen und geschäftlichen Umfeld des sozialen Unternehmertums Kursinhalt
Marketing im Sozialtourismusunternehmen Finanz- und Geschäftsplanung im Sozialtourismusunternehmen
Nach dem Urlaub: Fähigkeiten im Bereich Networking, in Kontakt bleiben, Entwurf und Einsammeln von Fragebögen für Kunden. Bei der Diskussion der Ergebnisse der Studie wurde vereinbart, dass 20 Prozent der Ausbildung länderspezifisch sein soll, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass es in jedem Mitgliedsland wirtschaftliche, politische, gesetzliche, gesellschaftliche, kulturelle und umweltspezifische Unterschiede gibt, die berücksichtigt werden müssen. Es gibt außerdem besondere Situationen auf Gemeinschaftsebene, die ebenfalls bei der Ausbildung berücksichtigt werden müssen.
Empfehlungen und Schlussfolgerungen Am Anfang dieses Berichts wurde versucht, eine geeignete Definition für Sozialen Tourismus zu finden: Eine Definition, die immer noch schwer fassbar ist, vor allem deshalb, weil die Diskussion aufgrund der großen Anzahl an Interessengruppen noch offen ist, die im Tourismusbereich tätig sind und die Begriffe „sozialer Tourismus“, „Tourismus für alle“, „zugänglicher Tourismus“ und andere Varianten des gleichen Themas als Synonyme verwenden, und auch deshalb, weil es unzählige Interessengruppen gibt, die derzeit im Bereich des sozialen Tourismus tätig sind, ihn aber gar nicht als solchen erkennen.
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Wir möchten folgende Definition vorschlagen, die als Richtlinie für das Ausbildungsprogramm fungieren könnte: „Sozialer Tourismus ist eine Triebfeder für Tourismus mit einer sozialen Dimension, von dem alle Beteiligten profitieren: Touristen, unterstützende Einrichtungen und Gemeinschaften, basierend auf der Voraussetzung der Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit.“ | 22
Sozialer Tourismus ist zwar kein neues Konzept, wurde aber erst in der jüngeren Vergangenheit zu einem Thema, das von den verschiedenen Beteiligten ausführlich diskutiert wird. Die private Industrie ist noch immer bemüht, sich auf die aufkommende Nachfrage von benachteiligten Kunden einzustellen. Auf der anderen Seite lag der Schwerpunkt in der Tourismusausbildung traditionell darauf, Angestellte hervorzubringen, die in der Lage sind, Teil eines gewinnbringenden Systems zu werden, bei einer steigenden Anzahl an Absolventen und Studenten, die um die besten Jobs kämpfen. Das Arbeiten in der Sozialtourismusbranche gilt nicht als eine gute Wahl für die berufliche Karriere, da die Arbeit als schlechtbezahlt für unqualifizierte Arbeitskräfte wahrgenommen wird. Das Integrieren ethischer Werte in die Tourismusausbildung wäre eine Hilfe, ist aber nicht ausreichend. Ein erfolgreiches Modell für die Tourismusausbildung wird sich erst dann konkretisieren lassen, wenn ein Gleichgewicht zwischen den Forderungen der Industrie und denen des Kundenstamms gefunden wird. Beim sozialen Tourismus geht es nicht nur darum, Möglichkeiten für Menschen zu schaffen, Urlaubsziele zu erreichen, die für sie normalerweise unerreichbar wären. Sozialer Tourismus ist mehr als das: sozialer Tourismus muss alle miteinbeziehen. Der Besucher und der Gastgeber können sich miteinander auseinandersetzen - und gemeinsam zu einem geteilten Verständnis gelangen, zu einer geteilten Verantwortlichkeit, zu einem Respekt, der den Tourismus ebenso aufwertet wie das Alltagsleben vor Ort. Inhalt und Methodik vom Ausbildungsprogramm5 Die in der vorangegangenen Phase erarbeiteten Ergebnisse dienten als Ausgangsbasis für den Prozess zur Ausarbeitung vom Ausbildungsprogramm unter Miteinbeziehung der Informationen über die Ausbildungsanforderungen und der Analyse der Hinweise und Vorschläge, die von den Akteuren aus dem Tourismus- und Sozialbereich aller, an der Initiative beteiligten Länder eingebracht worden sind. Lehrern bzw. Schulungsleitern kommt hier eine Schlüsselrolle zu, da sie mit ihrer Kompetenz in der Lage sind, Anforderungen, Hinweise und Vorschläge in ein Ausbildungsprogramm umzusetzen. Die Zielsetzung dabei war es, ein gemeinsames Modell für das Ausbildungsprogramm zu entwickeln. Dabei war der Austausch zwischen den beteiligten Berufsausbildungsorganisationen während des Projektes hilfreich, um Methoden und Inhalte zu vergleichen. Die Schulungsleiter haben außerdem alle didaktischen Werkzeuge für die Umsetzung der Kurse entwickelt.
Der Inhalt vom Ausbildungsprogramm wurde von KEK Z-Invest mit Unterstützung aller Berufsausbildungszentren der Arbeitsgemeinschaft erstellt.
5
Folgende allgemeine Aspekte wurden bei der Umsetzung der Ausbildungsaktivitäten berücksichtigt, die die Grundlage für die Entwicklung des gemeinsamen Ausbildungsmodells waren: -
-
Geteilte und verständliche Definitionen vom sozialen Tourismus - Tourismus für alle: zugänglich, sozial, nachhaltig. | 23 Das Ausmaß des Phänomens: Verbreitung vom sozialen Tourismus in Europa und in den einzelnen Ländern. Veränderter Ansatz: vom nicht differenzierten bzw. Massentourismus zum personalisierten und lokalen Tourismus. Die neue Dynamik vom Tourismus nach der Krise. Vom Marketing zum Societing: wie Markenänderungen auch im Tourismus realisiert werden können. Netzwerkmanager-Ansatz: wie in den jeweiligen Gebieten Netzwerke aufgebaut werden können, die den sozialen Tourismus unterstützen. Wie ergänzenden touristische Dienstleistungen geplant werden: nicht nur ein Ort, sondern eine Gemeinschaft.
Beschreibung vom Ausbildungsprogramm Das Ausbildungsprogramm hat den Namen „SO-TO Socialising Tourism - Integrierter Ausbildungskurs für Sozialen Tourismus“ und wurde von europäischen Schulungsleitern auf europäischer Ebene erarbeitet. Das Ausbildungsprogramm gliedert sich in zwei Module, von denen jedes in weitere Einheiten unterteilt ist, die im Folgenden noch ausführlicher beschrieben werden. M1: Strategischer Geschäftsentwurf eines Tourismusunternehmens M2: Management eines Sozialtourismusunternehmens. Das SO-TO Ausbildungsprogramm wurde auf der Grundlage der Analysen der Ausbildungsanforderungen erarbeitet, die im Vorfeld europaweit durchgeführt worden sind. Die Zielgruppen für das Projekt sind Reiseveranstalter, Personen, die in der Tourismusbranche tätig sind, und Personen, die ein Sozialtourismusunternehmen gründen oder das Tätigkeitsfeld eines bestehenden Unternehmens erweitern möchten. Die Umsetzung des Programms erfolgt mit traditionellen Schulungsmethoden in Schulungsräumen mit Präsentationen, Diskussionen, Fallstudien und Teamwork. Das Ausbildungsprogramm umfasst insgesamt 100 Stunden, die sich wie folgt verteilen: − 40 Stunden allgemeine Ausbildung − 20 Stunden Ausbildung mit nationalen Inhalten − 40 Stunden Projektarbeit
Allgemeine Informationen über die Programme
Titel/Beschrei bung
Dauer in Stunden
Theorie/ Schulungsr aum
Kurs
Socialising Tourism
Spanne
Europäisch
Ort
Europäisch
Kursteilneh mer insgesamt
40
Projektar beit
40
Mit allen Partner n entwick elt
Schulische r Hintergru | 24 nd
Länderspezi fisch
20
60
Gymnasiu m, Hochschul en, Berufsbild ung
Ja
1. MODUL Strategischer Geschäftsentwurf eines Tourismusunternehmens Einheiten
Abläufe in einem Tourismusunternehmen
18 Stunden
Begrüßung und Kennenlernen
1
Einheit: 1.1.1:
Der Begriff Tourismusunternehmen / soziales Unternehmen
1
Einheit: 1.1.2:
Funktionalitäten eines Tourismusunternehmens (sozialen Unternehmens)
2
Einheit: 1.1.3:
Geschäftstätigkeiten eines Tourismusunternehmens
2
Einheit: 1.1.4:
Tourismusmarkt und Wettbewerb
2
Einheit: 1.1.5:
E-Marketing (allgemeine Strategie)
5
Einheit: 1.1.6N: Nationaler Kursinhalt
Rechtsvorschriften für soziale Unternehmen - wird von den nationalen Schulungsleitern ausgearbeitet. 1. Rechtsvorschriften 2. Prozedur für die Gründung eines sozialen Unternehmens (einzeln oder in Gruppen) 3. Prozedur - Ermittlung möglicher Fallstudien 4. Präsentation vor der Gruppe
Einheiten
Strategischer Geschäftsplan
Einheit: 1.2.1:
Strategische Geschäftsplanung
Einheit: 1.2.2:
Einheit: 1.2.3N:
5 | 25
16 Stunden 3
Strategischer Schritt-für-Schritt Geschäftsentwurf und Organisation in Tourismusunternehmen Nationale Fallstudien Auswahl von 2 lokalen sozialen Unternehmen und Diskussion der Erstellung ihres Geschäftsplans. Analyse der Funktionen (Gruppe oder einzeln) und Präsentation.
8
5
2. MODUL: Management eines Sozialtourismusunternehmens (30 Stunden) 12 Stunden
Einheiten
E-Tourismus Anwendungen
Einheit: 2.1.1:
Definition und Eigenschaften vom E-Tourismus
2
Einheit: 2.1.2:
Die Auswirkungen vom E-Tourismus auf die Tourismusnachfrage
2
Einheit: 2.1.3:
Managerprofile (Fähigkeiten/Kompetenzen)
2
Einheit: 2.1.4:
Sensibilisierung - Zielgruppe
1
Einheit: 2.1.5N:
Nationaler Inhalt: Vorschläge Auswahl von 2 Sozialtourismusunternehmen (oder die vorherigen verwenden) und Ermittlung der Strukturierung der Geschäftsführung a. b. Ermittlung vom lokalen Umfeld, in dem die Unternehmen tätig sind, und der Vorteile des Gebiets c. Ermittlung der Zielkunden d. Ermittlung der angebotenen Produkte und Dienstleistungen (falls möglich in einem Telefongespräch oder einem persönlichen Gespräch) und der Maßnahmen des Unternehmens, um auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben.
5
14 Stunden
Einheiten
E-Marketing Anwendungen
Einheit: 2.2.1:
E-Marketing und Online-Marketing
3
Einheit: 2.2.2:
Social Media
1
Einheit: 2.2.3:
Durchführung von E-Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
1
Einheit: 2.2.4: Einheit: 2.2.5: Einheit: 2.2.6N:
Zwischenhändler im elektronischen Vertrieb und das Tourismusprodukt Marketing-Blog / Werbedienste und Produkte für den Tourismus A. Sicherheit & Gesundheit: maßgebliche Sicherheitsund Gesundheitsvorschriften in Tourismusunternehmen zum Schutz von Kunden und Personal. B. Ermittlung der Marketingfunktionen und Marketingpläne der 2 zuvor ausgewählten Sozialtourismusunternehmen. Diskussion der Vor- und Nachteile.
1 3 2
3
Ergebnisse der Pilotphase der Ausbildungskurse6 Methodische Aspekte In verschiedenen Ländern wurden sechs Ausbildungskurse für Zielgruppen mit jeweils 15 Teilnehmern organisiert. Jeder Kurs umfasste insgesamt 100 Stunden. Die Ausbildungskurse wurden in den Ländern der Partner abgehalten, in Italien mit CEFAL, in Griechenland mit KEK Z-Invest, in Malta mit der lokalen Universität, in Polen mit DOT Lower Silesia, in Rumänien mit der Pestalozzi Foundation und in Spanien mit OES. Es wurden einige Tools speziell für die Bewertung vom Ausbildungsprogramm für Schulungsleiter und Kursteilnehmer entwickelt, sowie für eine abschließende Gruppendiskussion, um die endgültige Festlegung der Methodik zu unterstützen. Dieser Abschnitt enthält alle Dokumente und Informationen über das Kursprogramm, Details der Organisation, die Kurspläne der Teilnehmer, die von den Teilnehmern durchgeführte Kursbewertung und Vorschläge und Feedback der einzelnen Partner, um den Kursaufbau entsprechend zu modifizieren und das Modell zum Abschluss zu bringen. Am Ende des Kurses wurde eine umfassende Analyse vom Ausbildungsprogramm durchgeführt. Dazu wurden die Kursteilnehmer befragt und ihre Zufriedenheit mit dem 6
Ausarbeitung des Materials durch Observatorio Economia Solidaria (OeS), Verband für Solidarwirtschaft, Spanien.
| 26
Kurs, das Erlernen von Kompetenzen und Wissen und ihre Fähigkeit geprüft, das Gelernte im Alltag umzusetzen. Außerdem wurde analysiert, inwiefern sich ihr Standpunkt zum Thema, ihre Überzeugungen und ihre Meinung geändert haben. Dazu wurde ein Tool-Paket verwendet, das in einer vorangegangenen Phase des Projekts entwickelt worden war. Außerdem war eine Selbstbewertung der Kursteilnehmer nach dem Ausbildungskurs vorgesehen, anhand von Dossiers, einer Agenda, die zum Nachdenken aufforderte, oder | 27 durch das Schaffen einer Gemeinschaftserfahrung für den Vergleich, den Austausch über und die Diskussion der Lösungsansätze, Verfahrensweise, neuen Prozeduren usw. Die Kursteilnehmer beurteilten ihre Zufriedenheit mit den Schulungsaktivitäten im Hinblick auf den Nutzen, die Übertragbarkeit und die Anwendbarkeit des vermittelten Wissens und im Hinblick auf die Didaktik, die Kompetenz und die Effizienz der Schulungsleiter und der organisatorischen Aspekte vom Kurs. Folgende Punkte waren dabei von besonderem Interesse: − Zu erfahren, wie das Ausbildungsprogramm in den einzelnen Ländern durchgeführt wurde. − Die Zufriedenheit der Kursteilnehmer mit dem Ausbildungsprogramm zu beurteilen. − Zu wissen, was die Schulungsleiter denken, und ihre Vorschläge für das Ausbildungsprogramm zu erfahren. Die in der Bewertungsphase verwendeten Tools für den Kurs an sich, die Schulungsleiter, die Kursteilnehmer und die gesamte Gruppe befassen sich mit verschiedenen Aspekten vom Bewertungsprozess: Die Auswahl der Teilnehmer und die Bedarfsanalyse der Auszubildenden Anhang_A1_GESPRÄCHSLEITFADEN Die Überwachung vom Ausbildungskurs (detaillierte Beschreibung der Organisation vom Ausbildungskurs einschließlich der Meinungen von Schulungsleitern und Tutoren): Anhang_A2_SELBSTBEWERTUNG_FÜR_KURSTEILNEHMER Anhang_A3_WÖCHENTLICHER_FRAGEBOGEN_PLANUNG_SCHULUNGSLEITER Anhang_A4_LEITFADEN_FÜR_KURSLEITER Der Kurs Dieses Dokument ist das Tool, das von allen Partnern verwendet wird. Jeder Aspekt, der das Ausbildungsprogramm, die Schulungsleiter und die Kursteilnehmer betrifft, ist in diesem Dokument enthalten, um uns wichtige Aspekte mitzuteilen, die die Grundlage für die Durchführung der Ausbildung sind. Dieses Tool wurde zu verschiedenen Zeitpunkten aktualisiert und mit den anderen Projektpartnern geteilt: vor Kursbeginn, während des Kurses und am Ende nach Abschluss des Kurses.
Die Kursteilnehmer: Dieser Abschnitt enthält Informationen über die Beurteilung der Kursteilnehmer, die die Aufgaben der Arbeitspaket-Leiter und die Partner betreffen. Es waren zwei Verfahren geplant, um qualitative und quantitative Informationen zu sammeln, und zwar: PERSÖNLICHE GESPRÄCHE
SELBSTBEWERTUNG 1 am Ende der 1. Woche
Vor der Schulung Nach der Schulung
1 am Ende der 2. Woche (vor/nach der Gruppendiskussion)
Wer
Jeder Partner
Jeder Partner
Ziele
Erfahren, welche Motivationen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Erwartungen der Kursteilnehmer hat.
In Echtzeit erfahren, welchen Eindruck der Kursteilnehmer vom Kurs hat, ein Eindruck mit qualitativen Beschreibungen während des eigenen Lernprozesses.
Was
Ein einfacher Fragebogen, der vom Kursteilnehmer 10-minütiges persönliches ausgefüllt und ihnen vom Gespräch mit dem Partner am Ende jeder Kursteilnehmer vor und nach Woche ausgehändigt wird. dem Kurs. Beide Fragebögen werden von jedem Partner am Ende vom Kurs eingesammelt.
Vorschläge
Informelles persönliches Gespräch (oder telefonisch, falls nicht anders möglich) eine Woche vor Kursbeginn, um die Motivationen zu erfahren, die zur Teilnahme am Kurs bewegt haben, die Erwartungen und mögliche Unannehmlichkeiten oder Probleme.
Den Kursteilnehmern muss erklärt werden, wie der Fragebogen ausgefüllt wird und wie wichtig es ist, ehrliche Antworten zu geben. Es handelt sich NICHT um eine Beurteilung.
Zugehörige Anhänge
A1 Gesprächsleitfaden
A2 Selbstbewertung für Kursteilnehmer (W1 & W2)
Wann
| 28
Die Schulungsleiter: Dieser Teil der Arbeit hat den Zweck, die Eindrücke zu sammeln, die die Schulungsleiter vom Ausbildungskurs haben: qualitative Aspekte und praktische Aspekte des Ausbildungsprogramms. | 29
WÖCHENTLICHER FRAGEBOGEN PLANUNG 1 am Ende der 1. Woche Wann 1 am Ende der 2. Woche Wer
Jeder Partner
Ziele
Erfahren, ob der Kurs geeignet ist, um Zeit und Planung zu standardisieren, die im Entwurf vom Ausbildungsprogramm vorgeschlagen sind. Beide wöchentlichen Überprüfungen der Planung werden von jedem Partner am Ende vom Kurs eingesammelt.
Was
10-minütiges persönliches Gespräch mit dem Kursteilnehmer vor und nach dem Kurs.
Vorschläge
Es muss erklärt werden, wie der Plan überprüft wird und wie wichtig es ist, ehrliche Antworten zu geben. Es handelt sich NICHT um eine Beurteilung.
Zugehörige Anhänge
A3: Wöchentlicher Fragebogen Planung Schulungsleiter
Die Gruppe Eine abschließende, 30-minütige Einheit ist sehr wichtig, um Informationen über die Gefühle und Eindrücke zu erhalten, die die Gruppe vom Ausbildungsprogramm hat, und über den Motivationsgrad für das So.To. Projekt. Diese Einheit wird als lockeres Gespräch zwischen KURSTEILNEHMERN, SCHULUNGSLEITERN und den PARTNERN gestaltet, um qualitative Informationen zu erhalten, die nicht einzeln im Rahmen einer Online-Befragung gesammelt werden können. 30 MINUTEN DISKUSSION Wann
Am Ende der letzten Schulungseinheit
Wer
Ein Vertreter von jedem Partner
Ziele
Erfassen der qualitativen Eindrücke der Gruppe über das Ausbildungsprogramm und die Ziele vom So.To. Projekt
30 MINUTEN DISKUSSION 30-minütige Diskussionseinheit mit den Teilnehmern, die am Ausbildungsprogramm beteiligt sind, unter Verwendung einiger vom Leiter des Arbeitspakets vorgeschlagenen Leitfäden, die dem Gesprächsleiter die Leitung der Diskussion erleichtern.
Was
Zugehörige Anhänge
| 30
A4 Leitfaden für Kursleiter
Der Kurs: Grieche nland
Rumänie n
Spanie n
13
15
15
14
4.29
7.69
5
5
4.36
Sprache
6 verschiedene Sprachen
Italienis ch
Polnisc h
Englisch
Griechi sch
Rumänisc h
Spanis ch
Besuche
3
1
0
2
0
0
2
Anzahl Tage Stunden pro Tag
Insgesamt
Italien
Polen
71
14
Malta
Profile der Kursteilnehmer: Insgesa mt Kursteilnehm er
Anzahl
102
Männer
37
Frauen
%
IT
PO
MA
GR
RO
SP
24
15
12
24
17
10
36.28
4
6
6
10
6
5
65
63.72
20
9
6
14
11
5
16 – 25 Jahre
9
8,82
0
4
1
3
0
1
26 – 35 Jahre
41
40,2
7
5
7
12
8
2
36 – 45 Jahre
23
22,55
6
3
3
5
2
4
46 – 55 Jahre
17
16,67
7
2
0
3
3
2
56 + Jahre
12
11,76
4
1
1
1
4
1
Beschäftigt
33
61,76
22
5
11
0
16
9
Arbeitslos
38
37,25
1
10
1
24
1
1
Universitätsa bschluss
39
38,23
11
10
7
5
2
4
Geschlecht
Alter
Status Schulischer Hintergrund
Insgesa mt
Erfahrung in der Branche
Art der Organisation
Größe der Organisation
%
IT
PO
MA
GR
RO
SP
Abschlusszeu gnis
22
21,57
2
0
1
5
12
2
Oberschule
25
24,5
8
2
3
9
2
1
Berufsausbild ung
10
9,8
0
3
1
5
1
0
Anderes
2
1,96
2
0
0
0
0
0
1 – 3 Jahre
32
31,37
4
5
0
14
7
2
3 – 5 Jahre
20
19,6
10
0
1
1
4
4
5 – 10 Jahre
16
15,69
5
4
3
0
2
2
10 + Jahre
19
18,63
5
2
6
0
4
2
Gewinnorient iert
8
7,84
0
0
6
2
0
Gemeinnützig
6
5,88
1
1
1
0
3
18
17,65
5
2
0
8
3
6
5,88
3
0
2
0
1
7
6,86
2
0
0
4
1
Unternehmer
8
7,84
2
2
2
1
1
Anderes
37
36,27
9
0
1
24
2
1
21
20,58
5
4
4
0
4
4
3
2,94
0
0
0
0
2
1
6
5,88
1
2
1
0
0
2
12
11,76
2
0
5
0
2
3
Privates Unternehme n Öffentliche Verwaltung Tourismusunt ernehmen
1 – 10 Personen 11 – 20 Personen 21 – 50 Personen 50 + Personen
Profile der Schulungsleiter: Insgesa mt Schulungsleit er
Anzahl
37
Organisation
Universität
7
%
IT
PO
19
18,9
2
MA
6
5
GR
3
RO
4
SP
3
2
| 31
Insgesa mt
%
IT
PO
Schulisches Ausbildungsz entrum
7
18,9
AuĂ&#x;erschulisc he Bildung
1
2,7
Anderes
20
54,05
18
Kommunikati on
5
13,51
4
Tourismus
9
24,3
4
Marketing
7
18,9
6
Management
8
21,62
5
MA
1
GR
2
RO
3
SP
1
| 32
2
1
1
2
1
1
1
Erfahrungsbe reich 1
1
1
1
Schlussfolgerung
Abschließend kann gesagt werden, dass diese Pilotphase vom Ausbildungskurs sehr nützlich war, um Aspekte von Inhalt und Methodik zu ermitteln, die einer Verbesserung bedürfen, um ein Ausbildungsprogramm zu entwickeln, das sich durch eine höhere Qualität und einen | 33 höheren Nutzen im Bereich des sozialen Tourismus auszeichnet. Die Ausbildung wurde nicht nur für notwendig gehalten, sondern es gibt eine echte Nachfrage danach im Bereich des sozialen Tourismus, im Sozialbereich und für Unternehmer. Sowohl Schulungsleiter als auch Kursteilnehmer waren hochmotiviert und hatten hohe Erwartungen. Die Kursteilnehmer hofften auf neue Möglichkeiten für eine berufliche Weiterentwicklung innerhalb der Branche und darauf, andere Profis kennenzulernen, die wie sie selbst soziale Anliegen in der Tourismusbranche haben. Zu folgenden Themen wurde schwerpunktmäßig neues Wissen erworben: − Sozialarbeit und benachteiligte Gruppen. − Management von sozialen Unternehmen, Marketing und Social Media. − Organisieren einer Pauschalreise und Aufstellen eines Geschäftsplans. Es wurde ferner festgestellt, dass einige Inhalte sehr allgemein gehalten waren und von den Schulungsleitern angepasst oder erweitert werden müssen, damit sie die an den Kurs gestellten Erwartungen erfüllen. Auch der Stundenplan sollte noch überarbeitet werden, um bessere Lernerfolge zu erzielen, sollte der Stundenplan weniger Unterrichtsstunden pro Tag und weniger Unterrichtstage pro Woche enthalten, bei einer Verlängerung der Gesamtdauer des Kurses. In diesem Punkt waren sich Schulungsleiter und Kursteilnehmer einig. Wichtig sind auch die Erfahrungen, die die Kursteilnehmer geteilt haben, da sie den Kurs als eine Begegnungsstätte genutzt haben, um Wissen, Bedenken, Probleme und Lösungen auszutauschen. Wie bereits gesagt mussten die Schulungsleiter Material und Fallstudien anpassen, um die an den Kurs gestellten Erwartungen zu erfüllen und die Kursteilnehmer zu motivieren. Nach der Schulung haben die Schulungsteilnehmer folgendes Resümee gezogen: − Sie haben ihre Fachkenntnisse verbessert und sind bereit, in der Sozialtourismusbranche zu arbeiten. − Sie trauen sich zu, ein Geschäft oder eine Tätigkeit in diesem Bereich aufzubauen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schwierigkeit der in der Branche tätigen Personen, regelmäßig an Schulungseinheiten teilzunehmen. Es sollte deshalb die Möglichkeit eines Blended-Learning-Kurses in Betracht gezogen werden. Der theoretische Teil könnte online abgewickelt werden, während im Schulungsraum mit Fallstudien, Besuchern und praktischer
Umsetzung der Theorie gearbeitet wird. Das würde eine bessere Ausnutzung der Zeit ermöglichen und mehr Personen, die einer Arbeit nachgehen, erlauben, an dem Kurs teilzunehmen. Insgesamt gesehen war diese Pilotphase vom Kurs eine sehr bereichernde Erfahrung für Schulungsleiter, Kursteilnehmer und Organisatoren, die sehr nützliche Ergebnisse geliefert hat, die dabei helfen, den Fortbestand der Ausbildung und der Förderung vom sozialen | 34 Tourismus zu sichern. Beispiele für die Testphase Die Ausbildungskurse wurden in den Ländern der Partner abgehalten, in Italien mit CEFAL, in Griechenland mit KEK Z-Invest, in Malta mit der lokalen Universität, in Polen mit DOT Lower Silesia, in Rumänien mit der Pestalozzi Foundation und in Spanien mit OES. Diese Kurse haben sich an lokale Mitarbeiter im Tourismus kommerzieller und gemeinnütziger Organisationen gerichtet, an traditionelle Unternehmer und an soziale Unternehmer (die Sozialgenossenschaften, Verbände und soziale Unternehmen führen), aber auch an Angestellte in öffentlichen und privaten Reiseagenturen und lokalen Einrichtungen für die Information und Werbung im Tourismusbereich. Jeder Berufsausbildungspartner hat mit der gleichen Methodik gearbeitet, die in der vorangegangenen Phase des Projekts entwickelt wurde, aber die Ausbildungserfahrungen und der nationale Kontext waren von Partner zu Partner verschieden. Nach der Durchführung der Pilotphase vom Kurs wurden die Partner gebeten, ihre Erfahrungen und Ausbildungsmethoden zu teilen. Die Informationen über das Ausbildungsprogramm, die Lernzeile, die Anzahl der Teilnehmer, das Auswahlverfahren, die nützlichsten didaktischen Werkzeuge und den Mehrwert der Ausbildung (erreichte Lernziele) lieferten die Details über die einzelnen Kurse, die im Rahmen des Projekts veranstaltet worden sind. Ausbildungsprogramm Jeder Partner hat das Ausbildungsprogramm entsprechend des vorgeschlagenen So.To. Ausbildungsprogramms umgesetzt, aber mit leichten Veränderungen, „um auf die Anforderungen der Zielgruppe einzugehen und das Programm mit Fallstudien aus Griechenland zu erweitern (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST Athen, Griechenland) oder um es im Fall der Pestalozzi Foundation an das Fachwissen der Schulungsleiter anzupassen, wo „die drei Schulungsleiter, die den Kurs durchgeführt haben, unterschiedliche Hintergründe hatten, um alle Aspekte vom Ausbildungsprogramm abzudecken: einer war Experte für Tourismus, der andere für Sozialarbeit und Marketing und der dritte im sozialen Bereich (interkulturelle Bildung, Behinderung)“. Das in Malta an der Universität Malta vom Institut für Tourismus, Reise und Kultur veranstaltete Ausbildungsprogramm wurde als Teil der zweiten Pilotphase des Projekts organisiert. Der Kurs war in der ersten Pilotphase von den Teilnehmern in den Partnerländern als zu lang empfunden worden. In einigen Partnerländern setzten sich die Partner außerdem dafür ein, dass mehr Projektarbeit in kleinen Gruppen durchgeführt wird. Die Universität von Malta hat deshalb ein überarbeitetes Programm veranstaltet, das zwar ebenfalls 100 Stunden umfasste, das aber wie folgt aufgeteilt war:
• • •
25 Stunden für Ausbildung in Klassenräumen mit Unterricht, Diskussionen in kleinen Gruppen und persönlichen Gesprächen. 6 Stunden für Besuche vor Ort. 70 Stunden praktische Gruppenarbeit mit Seminaren, die von den jeweiligen Tutoren abgehalten wurden, und Präsentation eines gruppenbasierten Projekts (Gruppen mit | 35 jeweils 3 Personen).
Die Zielgruppe bestand aus „Personen, die bereits im Tourismusbereich in einer Region mit saisonalem Tourismus arbeiten, die neue Ideen für die Vor- und Nachsaison und zur Schaffung neuer Dienstleistungen brauchen“ (Pestalozzi Foundation, Rumänien), aus Personen, „die sich dafür interessieren, ein soziales Unternehmen zu gründen, oder die aktive Mitglieder eines sozialen Unternehmens sind und mehr über den sozialen Tourismus und neue Dienstleistungen lernen möchten (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST, Griechenland), mit einer gemischten Zusammensetzung „aus den verschiedenen Bereichen der Tourismusbranche“ (CEFAL Emilia Romagna, Italien).In Malta richtete sich der Kurs an Personen, die zumindest einen Schulabschluss und Erfahrung im Gastgewerbe, im Tourismus oder in einem ähnlichen Bereich haben und motiviert waren, neue Initiativen im Tourismusbereich zu realisieren“ (Universität Malta, Institut für Tourismus, Reise und Kultur). Inhalt Was den Inhalt betrifft, so war das So.To. Programm perfekt mit dem Ausbildungsprogram für Tourismus kompatibel, das von den rumänischen Behörden als Qualifizierung anerkannt wird, sodass es sehr gut von den Teilnehmern aufgenommen wurde (Pestalozzi Foundation, Rumänien). Auch im Fall Griechenland betreffen die beiden Module vom So.To. Programm die Gründung eines sozialen Unternehmens im Tourismusbereich, seine Führung, die Fähigkeiten und Kompetenzen vom Manager sowie die Aspekte der Geschäftsplanung und vom Marketing unter Miteinbeziehung der Social Media (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST, Griechenland). Lernziele Das Hauptlernziel war es, das So.To. Ausbildungsprogramm zu testen und seine Effizienz und seinen Nutzen für die vorgesehene Zielgruppe zu testen (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST, Griechenland). Zusätzlich dazu wurden in Rumänien Ziele auf kognitiver Ebene (sich mit dem Konzept des sozialen Tourismus vertraut machen, was das ist und welche Funktionen und Formen er hat), auf Handlungsebene (Aufstellen eines Geschäftsplans für ein Sozialtourismusunternehmen) und auf Verhaltensund Persönlichkeitsebene (steigende Wahrnehmung und Sensibilisierung für soziale Unterschiede und die Bedürfnisse verschiedener benachteiligter Gruppen aus touristischer Sicht) formuliert. Der italienische Partner formulierte dagegen ein allgemeines Ziel („die Teilnehmer vom Ausbildungskurs lernen, wie ein Produkt mit sozialtouristischer Komponente aufgebaut wird, basierend auf der Kenntnis vom Tourismusmarkt und der Tourismusprodukte des Landes und deren Nützlichkeit für die Bedürfnisse spezieller Zielgruppen) und vier spezifische Ziele für bestimmte Inhalte und Kompetenzen (Marktforschung, Aufbau eines sozialtouristischen Produkts, Geschäftsplan, Werbeplan).
Das Auswahlverfahren Zum Ausbildungsprogramm zugelassen wurden Personen, die ihr Interesse an der Teilnahme an Schulungen für die Gründung und das Management von sozialen Unternehmen angemeldet haben (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST, Griechenland). In Rumänien wurde bei verschiedenen Meetings mit Interessengruppen im Tourismusbereich Werbung für das Ausbildungsprogramm gemacht und die Kandidaten wurden in erster Linie „anhand ihrer Motivation und ihrer Bereitschaft, an den | 36 Schulungseinheiten teilzunehmen“ ausgewählt (Pestalozzi Foundation, Rumänien). In Malta lag der Schwerpunkt des Auswahlverfahrens darauf, Menschen in geographischen Gebieten der Insel Malta zu erreichen, in denen neue Tourismusinitiativen entwickelt werden. Dazu zählen die „Drei Städte“ (Cottonera) und der Grand Harbour, ein Gebiet, das aktiv an der Initiative der Europäischen Kulturhauptstadt 2018 beteiligt ist und in dem außerdem der Bedarf einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung besteht. Dieses Gebiet gehört außerdem zu den Gebieten, in denen die Regierung von Malta den Entwicklungsschwerpunkt auf Tourismus und Kultur gelegt hat. Ein Aufruf, sich für die Teilnahme zu bewerben, wurde deshalb mit einer kurzen Beschreibung vom So.To. Projekt und der Kursziele per E-Mail an folgende Netzwerke weitergeleitet: Datenbank vom Hotelund Restaurantverband Malta, Webseite der Universität Malta und Netzwerk vom Cottonera Resource Centre an der Universität Malta, Institut für Tourismus, Reise und Kultur. Die nützlichsten didaktischen Werkzeuge, die verwendet wurden Als besonders hilfreiches didaktisches Werkzeug haben sich die Slides erwiesen, die von den Schulungsleitern bereitgestellt wurden (CEFAL Emilia Romagna, Italien). In Griechenland waren es die Werkzeuge, die der „vom KEK ZINVEST Berufsbildungszentrum vorgegebenen Vorgehensweise entsprachen: Miteinbeziehung von Diskussionen, Fallstudien und Analysen sowie die Ergänzung der Theorie durch die Praxis“ (Berufsausbildungszentrum KEK ZINVEST, Griechenland). In Malta waren die von den Schulungsleitern vorbereiteten PowerPoint Präsentationen über einen Google Drive, der eigens zu diesem Zweck eingerichtet worden war, für Kursteilnehmer und Tutoren verfügbar (Universität Malta, Institut für Tourismus, Reise und Kultur). Ein weiteres Werkzeug war das „Notizbuch der Studenten für Projektarbeit“, das von den Schulungsleitern vorbereitet und von den Teilnehmern ausgefüllt wurde, und das Rollenspiel, das von den Schulungsleitern eingesetzt wurde, um (a) das Bewusstsein für die Schwierigkeiten zu wecken, die einige Menschen haben, um auf Reisen angemessene Bedingungen zu finden, und (b) Übungen und Simulationen für die Kommunikation mit anderen/schwierigen Kunden durchzuführen (Pestalozzi Foundation, Rumänien). Gruppenprojekte sind nützliche Werkzeuge, um die Erfahrungen und Einblicke aufzuarbeiten und auszuwerten, die bei den Besuchen vor Ort bei Organisationen gewonnen wurden, die Initiativen nach den Grundsätzen des sozialen Unternehmertums betreiben (Universität Malta, Institut für Tourismus, Reise und Kultur).
Die Schulungsleiter haben das So.To. Ausbildungsprogramm bewertet und analysiert und als erfahrene Ausbilder ihre eigenen pädagogischen Methoden und Werkzeuge zur Vermittlung des vom So.To. Programm vorgegebenen Wissens integriert (sowohl in Rumänien als auch in Griechenland). Mehrwert der Ausbildung Erreichte Lernziele: Es ist wichtig, Ausbildung, Innovation und das Schaffen eines Netzwerks zu kombinieren, um Kontakte zu den wichtigsten Interessengruppen in der Tourismusbranche zu knüpfen und nützliche Synergien für die territoriale Entwicklung und die Gemeinschaften zu schaffen, die die gleichen Ziele und die gleiche Sensibilisierung für den sozialen Tourismus teilen. Für die Teilnehmer ist die Teilnahme and einer Ausbildung mit einer starken praktischen Komponente sinnvoller. Es ist deshalb wichtig, Schulungseinheiten, die in Schulungsräumen abgehalten werden, mit persönlichen Gesprächen mit den Tutoren zu kombinieren. Das hilft den Teilnehmern dabei, den Unterrichtsstoff besser zu verstehen und in praktische Ideen umzusetzen, an denen sie arbeiten. Besuche geben den Teilnehmern außerdem die Möglichkeit, sich ein Bild von den praktischen Abläufen zu machen, Manager zu treffen und - wenn auch nur kurz - über die Herausforderungen und Aufgaben zu sprechen, die das Führen eines sozialen Unternehmens mit sich bringt. Die gemischte Zusammensetzung der Teilnehmergruppe, die aus verschiedenen Bereichen der Tourismusbranche stammen, hat einen Vergleich verschiedener Standpunkte und verschiedener Ansätze für den sozialen Tourismus ermöglicht und die Voraussetzungen für eine umfassende und motivierte Diskussion im Schulungsraum geschaffen. Da sich sowohl die Zielgruppen als auch der Ausbildungsbedarf unterschieden, muss das So.To. Programm allgemein gehalten werden, damit es dann von den Ausbildern zum Zeitpunkt der Schulung an die spezielle Zielgruppe und den jeweiligen Ausbildungsbedarf angepasst werden kann. Die Ausbilder müssen Experten auf dem Fachgebiet sein und entsprechende Beispiele für nationale Inhalte, nationale Gegebenheiten und den nationalen Markt liefern. Mit dem endgültigen Projekt muss von Anfang an begonnen werden, damit die Teilnehmer in verschiedenen Phasen während der gesamten Dauer der Ausbildung daran arbeiten. Die Dauer muss je nach Zielgruppe angepasst werden, in einer Spanne von 2 Wochen bis 2 Monaten, da die Teilnehmer berufstätig sind und sich nicht einfach so von ihrer Arbeit fernhalten können. Eine Integrierung mit vorhandenen Ausbildungsprogrammen ist möglich, um das So.To Ausbildungsprogramm zu erweitern, wovon die Teilnehmer profitieren. Die Zusammenarbeit von zwei oder mehr Schulungsleitern (nicht mehr als 3) ist optimal, da Diskussionen fruchtbar sind und die Erfahrung für die Teilnehmer optimieren können.
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Das Potential vom sozialen Tourismus in einer Region, in der es bisher nur vereinzelte Sozialtourismus-Initiativen gegeben hat, wird zunehmend erkannt. Menschen erkennen, dass sie ein Netzwerk zur Förderung vom sozialen Tourismus bilden können, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Gegend eine großartige Landschaft aufweist, die | 38 auch im Winter genutzt werden könnte. Das Potential von Menschen und Orten darf nicht unterschätzt werden. Manchmal ist nur ein kleiner Anstoß von außen nötig, um schlafende Energien zu wecken. Andere Kommentare Der Aspekt der Zertifizierung ist stark und verleiht dem So.To. Programm einen Wettbewerbsvorteil. Das ist ein Merkmal, das in Griechenland sehr gefragt ist und zu möglichen Partnerschaften mit Interessengruppen im Bereich der sozialen Unternehmen und vom Tourismus führen kann. In Rumänien war die Ausbildung in erster Linie für Personen interessant, die neu in dieser Branche sind. Sie konnten sich ein Bild von Umfang und Potential des sozialen Tourismus machen. Personen, die seit langem in diesem Bereich tätig sind (10-20 Jahre) interessieren sich am meisten für die Kurse, die vom Ministerium für Tourismus anerkannt werden, fanden es aber sehr schwierig, Zeit für einen so umfangreichen Kurs zu finden (100 Stunden). Die Tutoren, die den Teilnehmern in Malta bei der Vorbereitung vom Projekt geholfen haben, haben die von den Teilnehmern geleistete Arbeit gelobt. Tatsächlich wurden zwei Ideen als praktikabel und geeignet für eine Einführung auf dem Markt bewertet. Die Projektpräsentation war eine offene Veranstaltung, zu der das Personal vom Institut für Tourismus, Reise und Kultur eingeladen war. Was den Inhalt betrifft, so war das So.To. Programm perfekt mit dem Ausbildungsprogram für Tourismus kompatibel, der von den rumänischen Behörden als Qualifizierung anerkannt wird, sodass es sehr gut von den Teilnehmern aufgenommen wurde.
Zertifizierungssystem Das Zertifizierungsverfahren für das So.To. Projekt wurde von der Universität Malta als Partner vom So.To. Projekt dokumentiert. Die Universität Malta hat ihr eigenes Validierungssystem, das vom Bologna-Prozess gebilligt und anerkannt ist. Alle von der Universität organisierten Kurse sind international anerkannt und erhalten eine Gleichwertigkeit, die anhand vom Europäischen Qualifikationsrahmen eingestuft wird.
Das Lenkungsorgan7 Neue Kurse, Programme und Studieneinheiten der Lehrbereiche oder Institute an der Universität Malta werden vom Programmvalidierungsausschuss (Programm Validation Committee - PVC) validiert. Der PVC ist ein Ständiger Ausschuss des Senats der Universität Malta.8 Der PVC, der sich aus Akademikern der Belegschaft zusammensetzt, die vom Rektor ernannt werden, hat folgende Aufgaben: − Bereitstellung eines Mechanismus zur Qualitätssicherung, der für den Senat akzeptabel und für interne und externe Prüfungszwecke geeignet ist. − Sicherstellung, dass die akademischen Programme über einen angemessenen Standard verfügen. − Sicherstellung der Validität der angebotenen Programme. − Sicherstellung einer optimalen Verwendung der verfügbaren Ressourcen. − Der PVC wird bei seinen Aufgaben vom Komitee für die Qualität der akademischen Programme und die Ressourcen (Programmes Quality and Resources Unit - APQRU) unterstützt, das Abteilungen, Fakultäten, Institute und Zentren innerhalb und außerhalb der Universität bei den Validierungsprozeduren unterstützt. Zweck vom Programmvalidierungsverfahren Alle neu unterrichteten Programme müssen mit dem von der Universität vorgegebenen Validierungsverfahren validiert werden. Dabei handelt es sich um einen Schlüsselmechanismus, mit dem die Universität akademische Standards festlegt, um zu gewährleisten: − Dass die akademische Begründung für neue Programme ausführlich dargelegt und verstanden worden ist. − Dass die Anforderungen für die Studenten zur Erreichung der vorgesehenen Lernergebnisse klar sind. − Dass Ressourcen bereitgestellt werden, damit ein Programm mit Standards angeboten wird, die für die Universität akzeptabel sind. Außerdem hat das Validierungsverfahren den Zweck sicherzustellen, dass sich die vorgeschlagenen Programme auf einer Linie mit der Vision und Strategie der Universität Malta befinden, den Marktnachfragen entsprechen und dann die Qualität unserer Programme mit denen unserer europäischen und internationalen Partner vergleichbar ist. Das Genehmigungs- und Validierungsverfahren für neue Programme ist streng und effektiv und ermutigt gleichzeitig eine angemessene Innovation.
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Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden der Webseite vom Validierungsprogramm der Universität Malta entnommen, die mit folgendem Link aufgerufen werden kann:http://www.um.edu.mt/apqru/programmevalidationcommittee 8
Der Senat ist eines der Lenkungsorgane der Universität. Er ist einer der Hauptverantwortlichen für die akademischen Angelegenheiten der Universität und reguliert in erster Linie Studien, Forschung, Dokumentation und Prüfungen an der Universität. Der Senat legt auch die Aufnahmebestimmungen fest. Zu den Mitgliedern des Senats zählen neben dem Rektor die Vizerektoren, die Dekane der Fakultäten, Vertreter der Institute, Studentenvertreter und der Kanzler der Universität. Neue Kurse und Programme müssen vom Senat genehmigt werden.
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Rolle der Einrichtungen, die am Programmvalidierungsverfahren vom So.To. Ausbildungsprogramm beteiligt sind. An der Validierung vom So.To. Ausbildungsprogramm sind folgende Einrichtungen beteiligt. − Initiatoren des Programms: Das So.To. Ausbildungsprogramm wurde von der So.To. Partnerschaft entwickelt, unter besonderer Mitwirkung von KEA auf der Grundlage eines | 40 Berichts über die gegenwärtige Situation, der von der Universität Malta (Institut für Tourismus, Reise und Kultur ITTC) verfasst worden ist. Die Initiatoren des Programms (KEA und ITTC) haben im Auftrag der So.To. Partnerschaft die Dokumente der Stufe 1 und Stufe 2 ausgearbeitet (siehe Abschnitt über Stufe 2 auf Seite 4 mit Erläuterungen vom Aufbau der Dokumente von Stufe 1 und Stufe 2), die von der Universität Malta im Rahmen der Validierung von Kursen und Programmen verlangt werden. − Ausschuss vom Institut für Tourismus, Reise und Kultur: Verantwortlich für die Unterstützung der grundsätzlichen Genehmigung von Stufe 1 vom Programm und das Aussprechen einer Empfehlung beim Programmvalidierungsausschuss (PVC) sowie für die Unterstützung der Genehmigung von Stufe 2 durch das Aussprechen einer Empfehlung beim Senat über den Programmvalidierungsausschuss (PVC). − Komitee für die Qualität der akademischen Programme und die Ressourcen (Programmes Quality and Resources Unit - APQRU): Verantwortlich für die Unterstützung, um sicherzustellen, dass die von der Universität angebotenen Studienprogramme auf einer Linie mit den Bestimmungen, den Verordnungen und der Universitätspolitik liegen, unter gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer Durchführbarkeit im Hinblick auf die verfügbaren Ressourcen und die Nachfrage auf dem Markt. − Programmvalidierungsausschuss (PVC): Verantwortlich dafür, Empfehlungen für die Entscheidungen vom Senat im Genehmigungsverfahren auszusprechen, nach einer Analyse der für beide Genehmigungsstufen eingereichten Dokumente. − Externe Gutachter: Falls erforderlich, zieht die Universität externe Gutachter hinzu. (Nähere Informationen zur Rolle der externen Gutachter können Anhang 1 entnommen werden.) − Senat: Verantwortlich für die Genehmigung der akademischen Programme, die von der Universität angeboten werden. Überblick über den Prozess Die Planung eines akademischen Programms erfolgt in zwei Stufen. Stufe 1 konzentriert sich auf die praktische Durchführbarkeit und die Machbarkeit der Idee im Rahmen der Gesamtvision und Strategie der Universität. Stufe 2 setzt ihren Schwerpunkt auf die Gestaltung und detaillierte Planung des Programms. Genehmigung von Stufe 1 KEA und ITTC bereiten das Antragsformular der Stufe 1 vor, das einen Überblick über das vorgeschlagene Programm vermitteln soll. Folgende Abschnitte des Formulars wurden vorbereitet. − Die Begründung für das Programm, in der ausgeführt wird, dass sich das Ausbildungsprogramm mit einem großen Bedarf im Bereich der Tourismusentwicklung befasst und eingeführt wird als Antwort auf die veränderten Anforderungen der Reisenden in einem Kontext, dass Tourismus zugänglicher gemacht werden soll. Das Programm leistet außerdem einen Beitrag zum wachsenden Bereich der Ausbildung und Forschung im Bereich des Personals für Tourismus und Gastgewerbe.
− Die Ziele des Ausbildungsprogramms und ihre Übereinstimmung mit der Vision vom ITTC und der Universität. Das Programm ist ein Originalprogramm, das es in dieser Form noch nicht von der Universität oder von anderen europäischen Instituten angeboten wird. − Es besteht ein Bedarf für dieses Programm und seine einzigartigen, unverwechselbaren und innovativen Eigenschaften. − Die Zielgruppe für die Kursteilnehmer sind in diesem Fall Personen, die in der | 41 Tourismusbranche tätig und daran interessiert sind, Kenntnisse über die Verwaltung von sozialen Unternehmen und das Management von sozialem Tourismus innerhalb ihrer eigenen Organisation zu erwerben. In unserem Fall sind Vorqualifizierungen nicht erforderlich, da ein breites Publikum angesprochen werden soll. Personen, die bereits über Kenntnisse verfügen, die sie mit einem Abschluss im Tourismusbereich erworben haben, können aber auch an diesem Programm teilnehmen und davon profitieren. Diese Anforderung kann hinzugefügt werden, da sie den Anspruch auf die EQF-Niveau Einstufung erhöht. − Der Aufbau, die Ziele und die geplanten Lernergebnisse des vorgeschlagenen Programms. Angabe von Gründen für dieses Ausbildungsprogramm unter Hinweis darauf, dass das Programm auf einer Marktnachfrage und einer für das So.To. Projekt durchgeführten Studie basiert und den von der UNWTO und ISTO zu Ausdruck gebrachten Anforderungen ebenso entspricht, wie dem wesentlichen Grundrecht, dass Tourismus für alle zugänglich sein muss. Die Pilotphase vom Kurs in den So.To. Partnerländern hat zudem gezeigt, dass derartige Ausbildungsprogramme auch bei der jeweiligen Tourismusindustrie gefragt sind. Die Berufsaussichten für die Kursteilnehmer sind gut, da die Personen, die an diesem Programm teilnehmen und den Abschluss machen, eine zusätzliche Qualifizierung vorweisen können. − Erforderliche Ressourcen. Die Pilotphase wurde vom Programm für lebenslanges Lernen gefördert, die Ressourcen, die für die Unterrichtsstunden, die Schulungsräume und die Besuche erforderlich sind, müssen aber noch berechnet werden. Das Lehrpersonal, das für die Pilotphase ausgewählt worden ist, war angemessen, und die beteiligten Mitglieder vom ITTC werden den Kurs auch weiterhin mit ihrem Fachwissen unterstützen, wenn erforderlich. − Finanzielle Durchführbarkeit vom Programm. Ist das vorgeschlagene Programm finanziell tragbar? Der Initiator des Programms muss alle Ressourcen berücksichtigen, die zur Durchführung des Studienprogramms erforderlich sind, sowie im Hinblick auf die finanzielle Durchführbarkeit vom Programm die erwartete Anzahl an Studenten, die zugelassen werden. Genehmigung von Stufe 2 − KEA und ITTC bereiten im Auftrag der So.To. Partnerschaft die Dokumente von Stufe 2 vor. Diese wurden nach der Pilotphase vom Ausbildungsprogramm nochmals abgeändert. − Die Antragsformulare von Stufe 2 werden beim APQRU eingereicht. − Wenn die gesamte, erforderliche Dokumentation eingereicht worden ist, leitet der APQRU den Stufe 2 Antrag zur Empfehlung an den PVC weiter.
− Wenn eine positive Empfehlung vom externen Gutachter (falls erforderlich) vorliegt, reicht der PVC die Empfehlung beim Senat ein für die Bestätigung der endgültigen Genehmigung. Der Aufbau der Dokumente von Stufe 2 gilt für alle vier Bereiche vom So.To. | 42 Ausbildungsprogramm und basiert auf folgenden Abschnitten. ABSCHNITT A - Allgemein A1
Code der Studieneinheit: Dem Studierendensekretariat wird ein eindeutiger Code aus 3 Buchstaben, die für Fachbereich, Abteilung oder Programm stehen, und 4 Ziffern empfohlen. In unserem Fall haben die Einheiten den Code TTC. Da der Ausbildungskurs mit EQR-Niveau 4 zertifiziert ist, schlagen wir vor, dass jede Studieneinheit mit der Ziffer 4 beginnt, die das zugewiesene Niveau angibt, gefolgt von zwei weiteren, vom ITTC vergebenen Zahlen. Wir warten derzeit noch auf eine Antwort bezüglich der Niveaueinstufung.
A2
Titel der Studieneinheiten für jeden der Bereiche, die mit dem So.To. Ausbildungsprogramm entwickelt worden sind.
A3
Niveau: Wir gehen davon aus, dass das Niveau eine Nachqualifizierung ist (da wir genau genommen erwarten, dass sich Personen für den Kurs interessieren, die bereits in der Industrie arbeiten, die ABER bisher keine offizielle Ausbildung gemacht haben).
A4
ECTS Anrechnungspunkte: Das Programm umfasst insgesamt 100 Stunden und entspricht damit 4 ECTS Anrechnungspunkten.
A5
Typ der Studieneinheit: Die Art, wie das Wissen in den einzelnen Studieneinheiten vermittelt wird: Unterricht und Besuche.
A6
Studienzeitraum: NICHT ANWENDBAR, da das Studienprogramm auch außerhalb der Vorlesungszeit der Universität angeboten wird.
A7
Häufigkeit: NICHT ANWENDBAR
A8
Abteilung der anbietenden Stelle: NICHT ANWENDBAR
A9
Verantwortliche Fakultät: ITTC
A10
Verfügbarkeit für Austauschstudenten: NICHT ANWENDBAR
A11
Geschätzte Studentenzahl: Wie viele Studenten werden erwartet, die sich für diese Studieneinheit anmelden und sie besuchen?
A12
Maximale Klassengröße: Wie viele Studenten können sich maximal für diese Studieneinheit anmelden und sie besuchen?
ABSCHNITT B - Begründung B1
Angeben, ob dieser Genehmigungsantrag für den Vorschlag einer neuen Studieneinheit eingereicht wird.
B2
Begründung für die neue Studieneinheit - Teil vom So.To. Programm
B3
Ab welchem akademischen Jahr wird diese Studieneinheit verfügbar sein - 2014
B4
Zurückziehung (nur neue Studieneinheiten): NICHT ANWENDBAR
B5
Von welchem Fachbereichskomitee oder Fakultätskomitee wurde die Studieneinheit genehmigt? ITTC bei den Sitzungen im April 2014
ABSCHNITT C - Detail zu den Studieneinheiten C1
Name und Status vom koordinierenden Dozenten: Namen und Status der Tutoren von jedem Bereich wurden einschließlich Lebenslauf beigelegt.
C2
Ist diese Studieneinheit obligatorisch für ein Studienprogramm? JA. Alle Studieneinheiten sind obligatorisch für das So.To. Ausbildungsprogramm.
C3
Erforderliche Qualifizierungen (falls erforderlich): NICHT ANWENDBAR, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass Kenntnis der Tourismusindustrie erforderlich ist.
C4
Erforderliche, bereits absolvierte Studieneinheiten (falls erforderlich): NICHT ANWENDBAR.
C5
Erforderliche, parallel absolvierte Studieneinheiten (falls erforderlich): NICHT ANWENDBAR.
C6
Beschreibung dieser Studieneinheit: Hier muss der allgemeine Inhalt der Studieneinheit kurz beschrieben werden. Diese Beschreibung wird im Rahmen von Veröffentlichungen im Zusammenhang mit dem Programm verwendet.
C7
Ziele der Studieneinheit: Eine kurze, klare und umfassende Erläuterung vom Ausbildungszweck der Studieneinheit und Sicherstellung, dass sie mit den Zielen des Programms bzw. der Programme, zu denen die Studieneinheit gehört, übereinstimmen und zu diesen beitragen.
C8
Lernergebnisse: Ausführungen, die darlegen, was die Studenten als Ergebnis der Teilnahme an der Studieneinheit wissen oder zu tun in der Lage sind. In diesem Abschnitt werden die Fähigkeiten und Kenntnisse kurz erläutert, die die Studenten im Laufe der Studieneinheit erwerben oder entwickeln, wobei sichergestellt wird, dass diese Lernergebnisse einen Betrag leisten zu den Lernergebnissen des gesamten Programms, zu dem die Studieneinheit gehört.
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C9
Unterrichts- und Lernmethoden: Erläuterung der Unterrichts- und Lernmethoden, mit denen die Studieneinheit abgehalten wird, unter Angabe der Anzahl der Vorlesungen, in denen die einzelnen Methoden eingesetzt werden, sowie deren Dauer.
C10
Bewertungsverfahren: Das Bewertungsverfahren angeben.
C11
Literaturhinweise: Liste der wichtigsten Texte und zusätzliche Literatur für diese Studieneinheit.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen Nach der Pilotphase in den verschiedenen Ländern kamen die Beteiligten zu dem Schluss, dass ein gemeinsames Ausbildungsprogramm für den Sozialer Tourismus wichtig und notwendig ist, um ähnliche Kompetenzen in verschiedenen Ländern u/o Regionen Europas zu entwickeln. Auf der anderen Seite ist es zwingend erforderlich, das Programm an die nationalen Gegebenheiten der einzelnen Länder anzupassen.
Die Berufsausbildungspartner vom Projekt haben folgende Vorschläge für eine konstante Verbesserung vom Ausbildungsangebot vorgebracht:
1. Es ist wichtig, Ausbildung, Innovation und das Schaffen eines Netzwerks zu kombinieren, um Kontakte zu den wichtigsten Interessengruppen in der Tourismusbranche zu knüpfen und nützliche Synergien für die territoriale Entwicklung und die Gemeinschaften zu schaffen, die die gleichen Ziele und die gleiche Sensibilisierung für den sozialen Tourismus teilen. Die Kursteilnehmer mit unterschiedlicher Berufserfahrung (Reisebüros, Genossenschaften, soziale Unternehmen, Hotels, Catering-Unternehmen, usw.) erläutern ihre Fähigkeiten und Führungsmethoden für ihre Dienstleistungen: Diese Aspekte erlauben den Schulungsleitern, ein optimales Ausbildungsprogramm zu definieren, das auf die Entwicklung integrierter „sozialer“ und „touristischer“ Kompetenzen abzielt. Der Schulungsraum wird zu einer Umgebung, in der das Schaffen eines Netzwerks simuliert wird, in dem Beschäftigte aus den Bereichen Tourismus und soziale Wirtschaft zusammenarbeiten, etwas voneinander lernen und Inhalte und Arbeitsweisen teilen, die sie dann in ihrem eigenen Gebiet und ihrem eigenen organisatorischen Umfeld anwenden. 2. Die Ausbildung in ihrer jetzigen Form wird in verschiedenen touristischen Umfeldern gut aufgenommen, und zwar sowohl in Regionen, die bereits Erfahrungen mit sozialem
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Tourismus haben, als auch in Regionen, die erste Schritte in diese Richtung unternommen haben oder für die der soziale Tourismus Neuland ist. 3. Da sich sowohl die Zielgruppen als auch der Ausbildungsbedarf unterschieden, muss das So.To. Programm allgemein gehalten werden, damit es dann von den Ausbildern zum Zeitpunkt der Schulung an die spezielle Zielgruppe und den jeweiligen | 45 Ausbildungsbedarf angepasst werden kann. Die Stärke eines allgemeinen Programms sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Schwäche ist die Schwierigkeit, vergleichbare Fähigkeiten in unterschiedlichen Ländern und Regionen Europas zu entwickeln, da diesen eine gemeinsame „Grundlage“ fehlt. Das So.To. Projekt definiert die grundlegenden Elemente für das Entwickeln „integrierter“ Fähigkeiten und ist gleichzeitig flexibel genug, um diese an die speziellen Ausbildungsanforderungen um nationalen u/o regionalen Kontext anzupassen. 4. Die wichtigste Frage, die von den Teilnehmern am Ausbildungsprogramm gestellt wurde war: Wird die Ausbildung anerkannt? Denn 100 Ausbildungsstunden sollten anerkannt werden. Die kritischste Aufgabe vor Beginn des Ausbildungsprogramms ist es deshalb, das Programm innerhalb der einzelnen Länder anerkennen zu lassen. Das entwickelte Zertifizierungsverfahren sollte die Anerkennung vom Ausbildungsprogramm auf einer Linie mit den geltenden Systemen in den einzelnen Ländern aber erleichtern.
5. Die Dauer muss je nach Zielgruppe angepasst werden, in einer Spanne von 2 Wochen bis 2 Monaten, da die Teilnehmer berufstätig sind und sich nicht einfach so von ihrer Arbeit fernhalten können. Je länger sich der Ausbildungskurs hinzieht, desto größer ist die Notwendigkeit, einen „mitreißenden“ und „anregenden“ Kurs anzubieten, um hohe Abbrecherquoten zu vermeiden. Das bedeutet eine konstante Miteinbeziehung der Kursteilnehmer auch in den Zeiten, in denen kein Unterricht stattfindet, zum Beispiel mit Lesestoff, den sie durcharbeiten müssen, oder mit Fällen, die sie lösen müssen und die ihr eigenes Arbeitsumfeld betreffen. Die Ergebnisse dieser Aufgaben werden dann im Schulungsraum während des Unterrichts diskutiert. 6. Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist der Zeitraum innerhalb des Jahres, in dem der Kurs veranstaltet wird, da es im Tourismus (zumindest in einigen Ländern oder Regionen) keine Zeiträume „außerhalb der Saison“ gibt. Ein guter Ansatz wäre es, wenn die Ausbildung weniger intensiv und über einen längeren Zeitraum hinweg während der Woche stattfinden würde, da Personen, die im Tourismus arbeiten, an Wochenenden immer sehr stark ausgelastet sind. Wie bereits erwähnt, zielt das So.To. Programm darauf ab, die Durchführung vom Ausbildungsprogramm unter Berücksichtigung der Arbeitszeiten der Kursteilnehmer zu erleichtern.
7. Die gemischte Zusammensetzung der Gruppe bringt Vor- und Nachteile mit sich. Eine homogene Gruppe Kursteilnehmer erlaubt es, sich auf Themen zu konzentrieren, die für alle interessant sind. Eine gemischte Gruppe Kursteilnehmer, die aus verschiedenen Bereichen der Tourismusbranche stammen, erlaubt es, verschiedene Standpunkte und Ansätze für den sozialen Tourismus zu vergleichen und bietet die Möglichkeit zu weit | 46 gefächerten und motivierten Diskussionen im Schulungsraum. Das So.To. Programm kann sowohl mit homogen zusammengesetzten Gruppen umgesetzt werden, wenn Kompetenzen für spezielle Inhalte vermittelt u/o ausgebaut werden sollen, als auch mit gemischten Gruppen, wenn spezifische Inhalte nicht im Mittelpunkt des Kurses stehen, sondern der Kurs sich darauf konzentriert, Ansätze und Verwaltungsmethoden für eine Dienstleistung zu teilen und die Kompetenzen der Kursteilnehmer zusammenzuführen, die im Tourismus und in der sozialen Wirtschaft tätig sind. 8. Wichtig ist auch ein fachübergreifendes Team aus Schulungsleitern. Die Zusammenarbeit von zwei oder mehr Schulungsleitern (nicht mehr als 3) ist optimal, da Diskussionen fruchtbar sind und die Erfahrung für die Teilnehmer optimieren können. Die Schulungsleiter sollten unterschiedliches Hintergrundwissen haben und mindestens aus drei Tätigkeitsbereichen kommen, und zwar Tourismus, Marketing und Sozialarbeit. Das letzte Fachgebiet ist wichtig, um die Kursteilnehmer für benachteiligte Gruppen zu sensibilisieren. Die Ausbilder müssen Experten auf dem Fachgebiet sein und entsprechende Beispiele für nationale Inhalte und Gegebenheiten auf dem Markt liefern. Die zwei oder drei Schulungsleiter mit unterschiedlichem Hintergrundwissen, die im Schulungsraum anwesend sind, übernehmen die Rolle von Vermittlern bei der Diskussion und dem Vergleich zwischen den Kursteilnehmern und fördern den Austausch und das Teilen von Wissen sowie die Erweiterung der Kompetenzen.