Medical Tribune public 03/14

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Herbst

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Das Gesundheitsmagazin

Natur im Herbst: Abenteuerspielplatz für die ganze Familie Wenn das Auge trocken bleibt Die Ursachen – und was Linderung bringt

Was tun gegen Kopfläuse? Wirksame Bekämpfung ohne chemisches Gift

Ohne Regel glücklich Neuer Lebensabschnitt Wechseljahre

Gesunde Haut braucht die richtige Pflege Sowohl bei Ihrem Baby als auch bei Ihrem Gesicht

Offizielle Medienpartner: Schweizerische Diabetes-Gesellschaft


Kopfschmerzen?

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EDITORIAL

Liebe Leserin, Lieber Leser EINEN SO BREITEN THEMEN-MIX WIE IN DIESER HERBST-AUSGABE hatten wir schon lange nicht mehr.

/BlueOrange Studio Foto: pixel-artist.ch, Titelfoto: fotolia

Das Heft, das Sie in den Händen halten, ist eine geballte Ladung aus praktischem medizinischem Wissen und wertvollen Gesundheitstipps. ALS ZEITSCHRIFT AUS EINEM MEDIZINISCHEN FACHVERLAG legen wir natürlich besonders grossen Wert auf Fachkompetenz. Darum kommen bei uns die besten Experten zu Wort und wir halten Sie punkto neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Laufenden. ALS OFFIZIELLER MEDIENPARTNER VON VIER

THEO UHLIR Chefredaktor Medical Tribune public

WICHTIGEN GEMEINNÜTZIGEN ORGANISATIONEN gehen wir nun noch einen Schritt weiter. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir ab sofort eng mit folgenden Gesundheitsorganisationen zusammenarbeiten: - Allergiezentrum Schweiz aha! - Schweizerische Herzstiftung - Schweizerische Diabetesgesellschaft - Rheumaliga Schweiz Jetzt wünsche ich Ihnen einen sonnigen, erlebnisreichen Herbst und viel Spass bei der Lektüre der Medical Tribune public Herzlichst, Ihr ...

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INHALT

54  Schmerzhafte Diskushernie Dank zwei Bandscheiben-Implantaten kann Triathletin Andrea Haslebacher wieder Spitzensport betreiben

6  News

14  Gesunde Ernährung

25  Trockenes Auge

n Schweizer erfinden

Experten fordern ein Verbot für ungesunde Lebensmittel

Was Linderung bringt

batterielosen Herzschrittmacher n Pasta und Kartoffeln

helfen gegen Jetlag n Shisha-Rauchen ist

alles andere als harmlos n Nasenknorpel Fotos: Peter Lecko/123RF.COM, Rahel Saugy (2), zVg, iStock/ktsimage, thinkstock (4)

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heilt kaputte Gelenke

10  Bewegung im Freien Es ist Herbst – raus an die Luft!

12  Sportverletzungen Was zu tun ist bei Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen

16  Schwangerschaft

28  Gesunde Zähne

Tipps für werdende Mamis

Lohnenswerte Investitionen in die Kariesvorsorge

20  Babypflege

30  Kopfläuse

Was die Haut der Kleinsten braucht

Wie ihnen beizukommen ist

22  Gesichtspflege

Durchbruch in der MS-Behandlung

Viel mehr als nur oberflächliche Schönheit

24  Immunsystem auf Irrwegen Informationen von aha!

32  Multiple Sklerose

34  Schnarchen ade! Erholsamer Schlaf dank Überdruckbeatmung

36  Diabetisches Auge Antikörper gegen den Sehverlust


INHALT

20  Zart, zarter, Babyhaut!

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Worauf Sie bei der Pflege Ihres Babys achten sollten

Es ist Herbst – nichts wie raus! Wenn die bunten Blätter fallen, wird der Wald zum Abenteuerspielplatz

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Schwangerschaft

Neues Mittel gegen MS

Ein kleines, grosses Wunder mit Tücken!

Durchbruch bei der Behandlung der Multiplen Sklerose

37  Gesundes Herz

46  Osteoporose

58  Akne

Service

7 goldene Regeln

Kalzium und Vitamin D

Was wirklich dagegen hilft

3 EDITORIAL

38  Reisen ohne Thrombose

48  Demenz

61  Psoriasis

64 MARKTPLATZ

Viele gehen zu spät zum Arzt

Wirkstoffpflaster verbessern die Behandlung

67 VORSCHAU

Tipps der Schweizerischen Herzstiftung

39  «Böses» Cholesterin Wie gefährlich ist das Blutfett?

40  Weltdiabetestag Informationen der Schweizerischen Diabetesgesellschaft

41  Kampf dem Zucker Typ-2-Diabetes auf dem Vormarsch

42  Happy ohne Regel Wechseljahre

50  Rheuma Schmerzen aktiv lindern

62  Psychologie-News

67 IMPRESSUM

Nützliches Wissen

51  Wettbewerb 52  Adipositas Wenn nur noch der Chirurg helfen kann

54  BandscheibenImplantate Neues Leben nach zweifacher Diskushernie

28 Warum eine Schallzahnbürste Sinn macht Gesunde Zähne dank sanfter Technik

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NEWS

Musik mit viel Bass verleiht Machtgefühl Im Selbstversuch lässt sich mühelos nachvollziehen, was Musikforscher in den USA herausgefunden haben. Nämlich, dass Musikstücke, die den Zuhörern das meiste Gefühl an Macht vermitteln, eines gemeinsam haben: einen hohen Bass-Pegel.

Wer viel

stbrt efriütheer t, stir

Dauerzanker leben gefährlich. Egal ob Streit mit dem Partner, dem Nachbarn oder im Büro: Wer dauerhaft in einem spannungsgeladenen Umfeld lebt, ist nicht nur unzufriedener, sondern lebt auch kürzer. Dänische Forscher fanden heraus, dass das Sterblichkeitsrisiko bei Vielstreitern um das zwei- bis dreifache höher liegt als bei ausgeglichenen Zeitgenossen.

Wasserpfeife: alles andere als harmlos Der kühle, parfümierte Qualm einer Wasserpfeife wird häufig als harmlose Alternative zur Zigarette dargestellt. Doch das ist falsch: Mit dem Rauch einer Wasserpfeife geraten Nikotin, Cotinin und viele weitere krebserregende Verbindungen, unter anderem Nitrosamine, in den Körper.

SCHWEIZER FORSCHER HABEN EINEN BATTRIELOSEN HERZSCHRITTMACHER ERFUNDEN. Der Clou: Nach dem Prinzip der Automatik-Uhr wird der neuartige Schrittmacher durch die Bewegungsenergie des Herzens aufgeladen. Die heute üblichen Schrittmacher müssen in einer Operation ausgetauscht werden, wenn ihre Batterien leer sind.

1%

pro Tag wächst das Gehirn von Neugeborenen.

Das ist ein schier unglaubliches Tempo. Nach nur drei Monaten ist das Gehirn des Babys schon halb so gross wie das eines Erwachsenen.


NEWS

Risiko Kopfball: GUTE BAUCHMUSKELN SCHÜTZEN

Hygienischer als Händedruck:

«Fist-Bump»

Händeschütteln ist ein sozialer Austausch von auf der Haut lebenden Erregern und stellt darum ein Gesundheitsrisiko dar. Davon sind Hygiene-Experten überzeugt. Britische Wissenschaftler raten deshalb vor allem in der Grippezeit ernsthaft zu «Faust-Grüssen», dem sogenannten «Fist-Bump», einem kurzen Aneinanderstossen der geschlossenen Fäuste anstelle des üblichen Handshakes. Der Hintergrund: Bei einem klassischen Händedruck werden zehnmal mehr Erreger übertragen als bei einem «Fist-Bump». Denn: Je kleiner die Kontaktfläche und je kürzer die Dauer der Berührung, desto weniger Bakterien schaffen den Sprung auf den neuen Wirt. In den USA wird derzeit unter führenden Medizinern gar ein Händeschüttel-Verbot in Spitälern diskutiert. Das Problem: Ein fester Händedruck gehört in der westlichen Welt zum guten Ton und hilft zwischen Arzt und Patient eine Vertrauensbasis zu schaffen.

es zu schmerzhaften und mitunter gefährlichen Belastungen der Halswirbelsäule kommen.

PASTA UND KARTOFFELN GEGEN JETLAG Unsere biologische Uhr spielt eine wichtige Rolle bei vielen körperlichen Prozessen. Gerät sie aus dem Takt, können Schlafstörungen, chronische Müdigkeit und sogar ernsthafte Krankheiten die Folge sein. Nun haben japanische Forscher herausgefunden, dass das Hormon Insulin an der Steuerung der inneren Uhr beteiligt ist. Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel, es wird vor allem nach der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet und synchronisiert so die Magenfunktion mit der Essenszeit. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, wenn die innere Uhr aus dem Takt gerät – beispielsweise nach einem Langstreckenflug in andere Zeitzonen: Bei einem «Jetlag» sollte das Abendessen reich an Lebensmitteln sein, die leicht verdauliche Kohlenhydrate enthalten und somit die Insulinausschüttung fördern; zum Beispiel Weissmehlprodukte, Kartoffeln und Fruchtsaft. Mit diesem kleinen Trick wird die innere Uhr vorgestellt.

Fotos: thinkstock (6)

Wer hätte das gedacht? Nicht allein kräftige Muskeln am Hals schützen beim Kopfball die Halswirbelsäule – auch fitte Bauchmuskeln sind für folgenlose Kopfbälle unverzichtbar. Der Grund: Zu schwache Bauchmuskeln ändern den Bewegungsablauf beim Spielen eines Kopfballs und aktivieren die Halsmuskeln auf ungünstige Weise. In der Folge kann

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NEWS

NASENKNORPEL heilt kaputte Gelenke Eine Studie des Universitätsspitals Basel weckt Hoffnung bei unzähligen Knie-Patienten. Sie zeigt, dass geschädigtes Knorpelgewebe im Knie ideal durch Nasenknorpel ersetzt werden kann. Das Team um Prof. Ivan Martin hat bereits bei neun Patienten entsprechende Transplantationen vorgenommen. Knorpelzellen aus der Nasenscheide-

Neuer Impfstoff schützt vor Gehirntumoren Der in Deutschland entwickelte Impfstoff fördert das Immunsystem von Mäusen so, dass es abnormale Zellen angreift. Erste klinische Studien mit Menschen sollen bereits nächstes Jahr stattfinden.

wand sind für ihre Fähigkeit bekannt, neue Knorpelmasse zu bilden. Bislang war jedoch unklar, ob das Gewebe aus der Nase mit einem Gelenk aus einem anderen Teil des Körpers übereinstimmen würde. Die ersten Versuche erfolgten darum mit Ziegen. Das Problem bei Knorpelschäden und -verletzungen, beispielsweise infolge von Sportverletzungen oder Stürzen: Gelenkknorpel hat nur eine sehr ein-

Fotos: thinkstock (4)

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geschränkte Fähigkeit zur Regeneration. Auch Krankheiten wie Arthrose führen zu Knorpelverlust. Therapien sind jedoch oft nur bedingt möglich.

Alle 40 Sekunden BEGEHT EIN MENSCH SELBSTMORD. DAS SIND WELTWEIT 800 000 SUIZIDE PRO JAHR. DIESE ZAHL WILL DIE WELTGESUNDHEITSORGANISATION (WHO) DURCH ENTTABUISIERUNG UND PRÄVENTION UM ZEHN PROZENT VERRINGERN. SELBSTMORD IST DIE ZWEITHÄUFIGSTE TODESURSACHE BEI MENSCHEN ZWISCHEN 15 UND 29 JAHREN.

Stress im Job Kinderlähmung: Mutiertes Virus durchbricht Impfschutz Deutsche Wissenschaftler haben in Afrika ein mutiertes Polio-Virus entdeckt, dem es gelungen ist, den Impfschutz zu unterlaufen. Das Problem: Das Virus hat seine Gestalt ausgerechnet an jener Stelle entscheidend verändert, an der es von den mittels Impfung injizierten Antikörpern erkannt wird.

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erhöht Diabetes-Risiko stark

Menschen, die während der Arbeit permanent gestresst sind, erhöhen ihr Risiko deutlich, an Diabetes Typ 2 (Diabetes mellitus bzw. Altersdiabetes) zu erkranken. Das haben deutsche Forscher herausgefunden. Schon länger bekannt war, dass wer aufgrund einer (zu) hohen Arbeitsbelastung im Job permanent angespannt ist, eine systemische Entzündungsreaktion im Körper sowie ein erhöhtes Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen riskiert. Nun konnte erstmals bewiesen werden, dass eine hohe Arbeitsbelastung auch die Entwicklung von Tpy-2-Diabetes beeinflusst.


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BEWEGUNG UND SPORT IM FREIEN

Sportmedizinerin Dr. Hannabeth Brühlmann:

«Kinder haben von Natur aus einen riesigen

e B wegungsd Von ALEX KÜHN «Wandern, Vitaparcours und Ausfahrten mit dem Fahrrad sind Aktivitäten, die sich zur Herbstzeit besonders anbieten», sagt Dr. Hannabeth Brühlmann von der Sportclinic Zurich am Hirslanden. «Wenn die Sonne scheint, sind die bunten Blätter doch ein wunderbarer Anreiz, um gemeinsam nach draussen zu gehen. Auch Regen und Nebel stellen kein Hindernis dar. Im Gegenteil: Der Wald wirkt auf einmal ein wenig gespenstisch und umso interessanter. Diese Stimmung hat für Kinder durchaus ihren Reiz.» Verstecken, Fangis, Postenlauf – ein spannenes Spiel ist schnell gefunden. Und schon kann es losgehen!

Fotos: thinkstock (6)

OPTIMAL FÜR DIE GANZE FAMILIE: DER VITAPARCOURS

Gerade im Herbst, wenn es langsam kälter wird und die Sonne nicht immer scheint, macht ein Ausflug ins Freie doppelt Spass. Denn dann wird der Wald zum Abenteuerspielplatz für die ganze Familie.

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Sorgen, dass sich die Kleinen überanstrengen könnten, brauche man sich nicht zu machen, versichert die Sportmedizinerin. «Kinder haben von Natur aus einen riesigen Bewegungsdrang. Man kann ihnen eigentlich fast nicht zu viel zumuten. Wichtig ist allerdings die Abwechslung. Wenn Kinder lange Zeit das Gleiche tun müssen, verlieren sie das Interesse. Es sollte bloss nicht eintönig werden.» Absolut optimal sei deswegen der Vitaparcours mit Übungen für Ausdauer, Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Kraft, der fast in jedem Wald zu finden ist, betont Dr. Brühlmann. «Bei


HERBST

beim Zähneputzen ab und zu auf einem Bein stehen. Wenn sie das gut hinbe­ kommen, können sie mit dem anderen Bein noch Figuren in der Luft machen», empfiehlt die Expertin von der Sport­ clinic Zurich am Hirslanden.

Foto: zVg

rang» «REGELMÄSSIGE AUSGE­DEHNTE SPAZIERGÄNGE SIND IM HERBST DAS MINIMUM» DR. HANNABETH BRÜHLMANN, Sportmedizinerin SGSM, Sportclinic Zurich

den Übungen muss man den Kindern zum Teil ein wenig helfen – indem man sie zum Beispiel an die Stange für die Klimmzüge hochhebt. So interagieren Gross und Klein, ein Gemeinschaftsge­ fühl entsteht.» Ganz nebenbei vertreibt die Bewegung an der frischen Luft trübe Stimmung und ist gut für die Schleim­ häute, die in beheizten Räumen zum Austrocknen neigen.

WICHTIG: GUTER MIX AUS HARTEN UND LOCKEREN EINHEITEN Doch wie steht es um die Gefahr der Überanstrengung bei den Eltern? «Ein Gesundheitscheck mit einem Leis­ tungstest macht bei jenen Erwachsenen Sinn, die sich über Jahre der Karriere ge­ widmet und sportliche Aktivitäten ver­ nachlässigt haben. Wenn diese Kinder haben, merken sie bisweilen, dass sie ihnen nicht mehr nachkommen», führt die Sportmedizinerin aus. Ein spezielles

MÜTZE NICHT VERGESSEN

Trainingsprogramm müsse man dagegen nur aufstellen, wenn man merke, dass man zuvor stets falsch trainiert habe oder wettkampfmässige Ambitionen hege. «Viele Erwachsene treiben mit zu hoher Intensität Sport. Immer am Limit zu trainieren, das ist einfach nicht sinnvoll. Gut ist ein von einem Coach gesteuerter Mix aus langen, lockeren und ein paar ganz harten Einheiten.» Bei der sportlichen Aktivität sollte für Gross und Klein aber immer die Freude im Vordergrund stehen. «Dann bleibt man auch dran und tut seinem Körper mit der notwendigen Regel­ mässigkeit etwas Gutes», erläutert Dr. Hannabeth Brühlmann. Als Ergänzung und Ausgleich empfehle sich bei Er­ wachsenen und Jugendlichen zusätzli­ ches Krafttraining. Aber schon einfache Stabilisierungsübungen haben einen po­ sitiven Effekt. «Lassen Sie Ihre Kinder

Dass kalte Luft schädlich ist, wie man immer wieder hört, stimme nur bedingt. «Die Luft ist zwar besser angewärmt, wenn man durch die Nase atmet, ab einer gewissen Trainingsintensität ist es aber nicht mehr möglich, nur auf die­ sem Weg genügend Sauerstoff aufzu­ nehmen. Dramatisch ist der Unterschied nach meiner Einschätzung nicht. Für die Lunge wird es erst ab -15, -20 Grad Cel­ sius problematisch, das wissen wir von den Skilangläufern.» Auf gewöhnliche Kälte lässt sich derweil mit der richti­ gen Kleidung ausgezeichnet reagieren. Vor allem eine Mütze ist wichtig, da der Mensch über den Kopf am meisten Wär­ me verliert. «Der Kopf ist ja die grösste Oberfläche, die der Luft ausgesetzt ist», gibt Dr. Brühlmann zu bedenken.

STRETCHING NACH DEM DUSCHEN Um bei rutschigem Boden Sportunfällen vorzubeugen, sind natürlich die richtigen Schuhe notwendig, Trailschuhe mit

Einfache Übungen für Garten und Vitaparcours Beweglichkeit: Fussschaukel; langsam von der Kauerstellung zum Zehenstand wechseln; paralleles Armschwingen in grossen Achterschlaufen; hüpfen, grätschen und kreuzen auf beiden Beinen; an einer Stange hangeln und ruhig atmen; Beinkreisen an den Ringen. Geschicklichkeit: auf einem Rundholz das Gleichgewicht 5 Sekunden halten, locker abspringen (auch einbeinig); Slalomlauf, bei dem jede Stange umlaufen wird; auf einem Baumstamm vor- und

rückwärts balancieren; in der Standwaage das Gleichgewicht halten. Kraft: Froschhüpfen; Klimmzüge; Knie an den Ringen langsam nach vorne und auf beide Seiten heben; in Liegestützposition abwechselnd linken und rechten Fuss leicht heben; am Boden knien und Oberkörper langsam heben/senken; mit Schultern, Kopf und einem Bein am Boden das Becken maximal heben, Liegestütze (Auflagenhöhe je nach Kraft anpassen).

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BEWEGUNG UND SPORT IM FREIEN Squash – eine hervorra­

griffigen Sohlen und Goretexmaterial zum Beispiel. Mit ihnen bleiben auch die Füsse schön trocken. Eine Extraportion Vorsicht gehört ebenfalls zur Ausrüstung für den Herbst. «Ich fordere meine Patienten stets auf, die Augen speziell offen zu halten und ein wenig langsamer als gewöhnlich zu laufen. Wenn Laub auf dem Boden liegt, sieht man die Wurzeln weniger gut. Dann kann es schnell einmal zu einem Sturz kommen», sagt die Expertin. «Bei der Kleidung empfehlen sich viele dünne statt einer dicken Schicht. Wenn es einem zu warm wird, kann man immer noch etwas ausziehen.» Das Aufwärmprogramm schliesslich müsse man einfach ein wenig verlängern, wenn es draussen kälter wird. «Dann adaptiert auch die Atmung besser. Nach der Trainingseinheit darf man nicht noch lange draussen herumstehen und stretchen, sondern tut gut daran, diese Aktivitäten nach drinnen zu verle-

tock (4) Fotos: thinks

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gen. Sie können auch erst duschen und dann mit dem Stretching beginnen.»

gende Alternative, wenn sie einmal drinnen bleiben. Der Racketsport fördert und fordert die ganze Fa­ milie auf allen Ebenen. Ausdauer, Schnellkraft, Koordination und Konzentration sind gefragt, wenn Sie dem kleinen Gummiball nachja­ gen. Unterschiedliche Spielniveaus

SAUNA UND MASSAGEN

lassen sich leicht ausgleichen:

Die Flüssigkeits- und Kohlehydrat-Reserven sollte man nicht unmittelbar vor der Aktivität auffüllen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Nach dem Sport, insbesondere wenn man gefroren hat, leistet ein warmes Getränk gute Dienste. Eine sinnvolle Ergänzung zum Sport sind ausserdem Saunagänge und Massagen. «In der Hitze der Sauna wird der Körper heiss, die ganze Blutzirkulation befindet sich an der Oberfläche. Wenn Sie dann in den kalten See

Versuchen Sie einmal, gegen Ihre Kinder zu gewinnen, wenn Sie den Ball nur über die Mittellinie oder die vordere Hälfte des Platzes spielen dürfen!

springen, wird die Blutzirkulation wieder zentralisiert, sie kühlen sofort ab. Das hat einen guten Effekt auf den Kreislauf und fühlt sich erst noch sehr angenehm an», erklärt Dr. Brühlmann.

Aua! Was tun bei Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen? In der Schweiz ereignen sich jedes Jahr rund 300 000 Sportunfälle. Am häufigsten betroffen sind Kinder und Jugendliche. Das liegt in der Natur der Sache, da Kids sportlich ungleich aktiver sind als ältere Personen. Fussball, Eishockey und Basketball sind gemäss «Observatorium Sport und Bewegung Schweiz» die Sportarten mit dem höchsten Verletzungsrisiko. Im Winterhalbjahr kommen Skifahren und Snowboarden hinzu. Tatsache ist: Wintersport und Ballspiele machen zu­ sammen weit über die Hälfte aller Sport­ unfälle in der Schweiz aus. Während beim Wintersport meist Stürze oder Zusammenstösse bei hohen Geschwin­ digkeiten zu Verletzungen führen, stellt bei Ballsportarten der «Faktor Mensch» das grösste Risiko dar. Denn aufgrund von Gruppendynamik riskieren manche Spieler weit mehr, als sie es im Normal­ fall tun würden. Risiko Nr. 1: verstauchter Knöchel Auch im Herbst sind die häufigsten Verletzungen bei Sport und OutdoorAktivitäten Verstauchungen, meist des

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Knöchels, als Folge eines «Vertram­ pens». Dies kann beim Fussball passie­ ren, kommt jedoch auch häufig beim Joggen und gelegentlich auch beim Wandern vor. Hinzukommen Prellungen und Schürfungen als Folge von Stürzen. Die schwersten Sturzverletzungen holen sich übrigens die Velofahrer, insbeson­ dere die Mountain-Biker: Grossflächige Schürfungen, schwere Prellungen und Schulterverletzungen bis hin zu Schlüs­ selbeinbruch und Kopfverletzungen. Während auf dem Velo Sturzverletzun­ gen durch geeignete Schutzausrüstung (Helm, Handschuhe, Protektoren) und vorsichtigere Fahrweise eingedämmt werden können, ist die gezielte Verhinderung von Zerrungen oder Verstauchungen des Sprunggelenks durch «Übertrampen» eher schwierig. Was auf jeden Fall hilft: Nicht gleich Vollgas los­ rennen, sondern gemächlich ins Training einsteigen, zuerst gehen, dann die In­ tensität des Joggens langsam steigern. Kühlen, verbinden und ruhen Wenn es dennoch passiert und man mit einer Verstauchung nach Hause hum­

pelt, raten Sportärzte zur ICR-Regel: Ice, Compression, Rest, also kühlen, verbinden und ruhen lassen. Bleibt über länge­ re Zeit ein intensiver Schmerz und eine starke Schwellung, könnte es sich um etwas Schlimmeres handeln, beispiels­ weise eine Fraktur. In solchen Fällen ist auf jeden Fall eine ärztliche Kontrolle angesagt. Was Linderung verschafft Wenn es passiert ist und ich mir eine Verstauchung oder Prellung geholt habe, dann gilt auch heute noch der alte Spruch: Schmieren und salben hilft allenthalben! Beispielsweise ein kühlendes Gel ist eine gute Sache. Wenn das Problem direkt unter der Haut liegt, etwa beim Sprunggelenk, dann können die Wirksubstanzen die Stelle auch erreichen. Wegen ihrer lindernden Wirkung beliebt, sind auch spezielle, mit Wirkstoffen beschichtete Pflaster. Sie eignen sich sehr gut für die lokale Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen als Folge von Verrenkungen, Prellungen und Zerrungen. (red)


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Bewegt Menschen.


ÜBERGEWICHT

Werden ungesunde Lebensmittel bald überall verboten?

Experten sagen Fettsuc weltweit den Kampf an Die grassierende ÜbergewichtEpidemie und ihre fatalen Folgen gehören weltweit zu den grössten Problemen im Gesundheitsbereich. Darum fordern internationale Experten jetzt strengere Gesetze im Kampf gegen Adipositas und Übergewicht.

Gesunde Kost ... ... ist auch bei Kindern weltweit immer weniger in. Stattdessen nimmt der Konsum von Süssigkeiten zu.

F

akt ist: Mehr als eine halbe Milliarde Menschen auf unserem Globus sind fettleibig – und ihre Zahl steigt stetig. Mit fatalen Folgen: Die Todesfälle aufgrund von Fettsucht und Übergewicht betragen heute über 3,5 Millionen pro Jahr, Tendenz stark zunehmend.

SCHOCK-FOTOS AUF LEBENSMITTEL-PACKUNGEN Höchste Zeit, endlich auf breiter Front zu handeln, sind sich Gesundheitsexper-

ten rund um den Erdball einig. Die Ärzte und Forscher von der internationalen Verbraucherschutz-Organisation Consumer International und von World Obesity (weltweite Vereinigung von AdipositasFachleuten) fordern: Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie solle, ähnlich wie die Tabakindustrie, mittels entsprechender Gesetze reguliert werden. Zum Beispiel mit Fotos auf den Verpackungen von Lebensmitteln, die – ähnlich wie bei Raucherwaren – die verheerenden Folgen von Fettsucht sichtbar machen.

Kinder essen am Wochenende mehr Zucker

Fotos: thinkstock (3)

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Dass Kinder in den Ferien häufiger Glacé und andere Süs­sigkeiten essen, ist normal und fällt unter dem Strich nicht gross ins Gewicht. Viel grössere Bedeutung hat das Resultat einer europäischen Studie, die zeigt, dass Kinder an Freitagen, Samstagen und Sonntagen viel mehr Zucker zu sich nehmen als unter der Woche. Bei der Untersuchung des Zuckerkonsums von 9500 Kindern im Alter zwischen 2 und 9 Jahren wurden neben Süssigkeiten und Schokolade auch normale Lebensmittel mit einem hohen Zuckeranteil mit einbezogen, also zum Beispiel Backwaren, Frühstücksflocken, Milcherzeugnisse (Joghurt), Brotaufstri-

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che, Honig und Marmelade, Dessert-Saucen und zuckerhaltige Getränke. Fazit: Wenn Eltern etwas für die gesunde Ernährung ihrer Kinder tun wollen, dann stellt eine geeignete Anpassung der familiären Essgewohnheiten am Wochenende einen wichtigen Beitrag dazu dar. Den Zuckerkonsum zu verringern, ist eine der wichtigsten Massnahmen, um die Ernährung von Kindern zu verbessern. Denn ein hoher Zuckerkonsum geht mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Diabetes Typ 2 einher. Daraus wiederum ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten.


ABNEHMEN UND GESUNDE ERNÄHRUNG

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Actionfilme machen dick Couch-Potatoes, die sich häufig Actionfilme ansehen, essen dabei deutlich mehr als Zeitgenossen, die ein ruhigeres TV-Programm vorziehen. Das haben US-Forscher kürzlich herausgefunden.

WERBEVERBOT FÜR DICKMACHENDE LEBENSMITTEL Zu den neuen Bestimmungen würde unter anderem eine generelle Verringerung der Menge an gesättigten Fetten, Zucker und Salz gehören. Ausserdem fordern die Ärzte und Forscher eine Verbesserung der Qualität der

Hauptauslöser für den gesteigerten Appetit scheinen Kombinationen aus schnellen Bildern und Texten sowie häufige Soundwechsel zu sein. Konkret: Die Probanden, die sich für 20 Minuten den ScienceFiction-Thriller «The Island» ansahen und dabei die Heldentaten von Ewan McGregor und Scarlett Johansson bewunderten, assen dabei durchschnittlich 206,5 Gramm und nahmen in der Folge 354,1 Kalorien zu sich – fast doppelt soviel wie diejenigen, die eine Interviewshow mit Charlie Rose verfolgten.

Mahlzeiten in Schulen und Spitälern. Konkret sollen die gefährlichen Transfette innerhalb von fünf Jahren aus sämtlichen Lebensmitteln und Getränken verschwinden und Werbung für dickmachende Lebensmittel während Kinder- und Jugendsendungen im TV eingeschränkt werden.

Haarausfall?

Die Wissenschaftler begründen ihre drastischen Forderung damit, dass es sich bei Fettsucht um eine «ansteckende» Krankheit handle, welche die Gesellschaft Unsummen koste. (uhl)

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FAMILIE

Kaum ein Lebensereignis ist so mystisch wie die Geburt. Bis es soweit ist, muss der Körper der werdenden Mutter eine wahre Meisterleistung erbringen. Das ist nicht immer einfach und kann ab und zu unangenehm werden. Wir sagen Ihnen, warum das so ist und wie Sie möglichst gesund und munter durch die magischen neun Monate kommen.

ALL VON HEISSHUNGER BIS HA AR AUSF

Schwangerschaft – ein kleines, grosses

Wunder Von ANDREA FISCHER SCHULTHESS Die Vorstellung, dass sich zwei Zellen im Bauch einer Frau vereinen und daraus ein neuer Mensch wächst, mit Leib und Seele, hat etwas Märchenhaftes. Kein Wunder, ranken sich viele Mythen um diesen Zustand und leider ist auch viel Halbwissen im Umlauf. Deshalb versuchen wir hier ein bisschen Klarheit zu schaffen.

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mit Tücken

DIE MACHT DER HORMONE Was also passiert eigentlich, wenn eine Frau schwanger wird? Man könnte sagen, der ganze Körper stellt sich mit jeder einzelnen Zelle auf Baby ein. Dr. Markus Hodel, Co-Chefarzt an der Neuen Frauenklinik Luzern, fasst den komplexen Vorgang in einfachen Worten zusammen: «Bereits eine Woche nachdem die Eizelle befruchtet ist, zum Zeitpunkt der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut, wird von den äusseren Keimzellen des noch winzigen Embryos das Hormon Beta-HCG gebildet. Von dort wird es in den Blutkreislauf

der Frau abgegeben. Dieser Botenstoff ist vor allem in den ersten zwölf Wochen dafür verantwortlich, die Schwangerschaft zu erhalten, gemeinsam mit dem Progesteron, einem weiteren Schwangerschaftshormon.» Es sind noch etliche andere Hormone beteiligt, die in einem komplizierten Zusammenspiel die Entstehung eines neuen Lebens möglich machen und dem ganzen Körper sagen: «Wir sind schwanger!» Aber das Beta-HCG ist jene Substanz, auf deren Konto die meisten Beschwerden der frühen Schwangerschaft gehen: Allen voran die so genannte Morgenübelkeit, die bei einigen Frauen


Biotin-Biomed forte Bei Haar- und Nagelwachstumsstörungen

Fotos: thinkstock (3)

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als Folge von Biotinmangel.

Märchenhaft ... ... ist die Vorstellung, dass aus zwei Zellen, die sich vereinten, ein neuer Mensch wächst, mit Leib und Seele.

kaum auftritt, andere jedoch rund um die Uhr plagt. Warum es einige härter trifft als andere, weiss man laut Dr. Hodel nicht genau. Bekannt sei jedoch, dass psychische Belastungen und bereits vorhandene körperliche Schwächen die Beschwerden verstärken können. Allerdings kann die Übelkeit auch durch eine Infektion mit Helicobakter Pylori entstehen, einem sehr häufig vorkommenden Erreger im Magen. Deshalb empfiehlt Markus Hodel, bei anhaltender und starker Übelkeit mit der Ärztin oder dem Arzt zu sprechen.

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EIN BLICK IN DIE GLASKUGEL «Wir sagen immer, eine Schwangerschaft ist wie eine Glaskugel, in der man sieht, welche späteren körperlichen Probleme eine Frau allenfalls erwarten können», erklärt Hodel. Ein Beispiel: In der Regel fällt im ersten Schwangerschaftsdrittel der Blutdruck eher ab, übrigens mit ein Grund dafür, dass viele Frauen in dieser Zeit extrem müde sind. Bleibt er jedoch konstant oder steigt sogar noch an, ist das ein Anzeichen dafür, dass im Verlauf der Schwangerschaft besonders aufgepasst werden sollte. Denn möglicherweise kann es zu gefährlichem Bluthochdruck kommen, der im schlimmsten Fall zu einer so genannten Schwangerschaftsvergiftung Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Biomed AG, 8600 Dübendorf © Biomed AG. All rights reserved.


FAMILIE Mehr als 12 bis 14 kg zunehmen ist unnötig – und ungesund.

(Präeklampsie) führen kann. Ein waches Auge sollte auch dem Blutzuckerspiegel gelten, der bei einigen Frauen in der Schwangerschaft empfindlich hoch werden kann. Vor beiden erwähnten Komplikationen müssen werdende Mütter heute übrigens keine unnötige Angst mehr haben, beruhigt Dr. Hodel. Wer die üblichen Voruntersuchungen absolviert und sich an die Anweisungen von Hebamme und Gynäkologen hält, hat kaum etwas zu befürchten.

DIE KLEINEREN ÜBEL Abgesehen von solchen grösseren Belastungen für den Körper, gibt es natürlich eine ganze Reihe anderer mehr oder weniger lästiger Nebenerscheinungen der Schwangerschaft. Zum Beispiel Hämorrhoiden. Diese Gebilde sind nichts anderes als «Krampfadern am Enddarm» und entstehen dadurch, dass die Gebärmutter im Lauf der Schwangerschaft immer stärker auf die Blutgefäs­se drückt und den Rückfluss zum Herzen

erschwert – es kommt zu einem Stau. Aus dem gleichen Grund entstehen bei entsprechend veranlagten Frauen auch Krampfadern an den Beinen. Auch sie können mehr oder weniger ausgeprägt sein. «Verhindern lässt sich das nicht», sagt der Experte, «Viele Frauen müssen Kompressionsstrümpfe tragen, um einer Thrombose vorzubeugen, vor allem, wenn sie sich nicht mehr viel bewegen können oder dürfen.»

HEISSHUNGER UND SONDERWÜNSCHE Und wie sieht es mit dem Essen aus? Oft ist dieses Thema ja neun Monate

TIPPS FÜR WERDENDE MAMIS: 1. Hören Sie auf Ihren Körper. Respektieren Sie, wenn Sie müde sind und eine Pause brauchen. 2. Halten Sie sich an die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. 3. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt – auch über Ihre Ernährung und allfällige Nahrungsergänzungsprodukte. 4. Hören Sie nicht auf alles, was man Ihnen erzählt. Vieles ist oft widersprüchlich und kann unnötig verunsichern. Rufen Sie lieber Ihre Ärztin oder Ihre Hebamme an oder schreiben Sie eine Mail. Motto: Fragen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. 5. Behalten Sie im Kopf: Schwangersein ist etwas sehr Natürliches und läuft meistens gut ab. Geniessen Sie diese besondere Zeit so gut Sie können!

lang ein Dauerbrenner. Das Beta-HCG ist auch daran schuld, dass viele Frauen vor allem in der frühen Schwangerschaft fast unerträglich empfindlich auf Gerüche reagieren. Die sonst so geliebte Tasse Kaffee kann plötzlich eine wa h r e Ekel-Attacke hervorrufen. Markus Hodel ist überzeugt, dass dahinter ein natürlicher und gesunder Schutzmechanismus steht: «In der Natur war es wichtig, in dieser heiklen Phase möglichst nichts Falsches, Verdorbenes oder Giftiges zu essen. Die grosse Empfindlichkeit macht Schwangere besonders vorsichtig.» Woher die bestimmten und oft unerklärlichen Gelüste kommen, die einige Frauen plötzlich aus heiterem Himmel befallen, kann man allerdings nicht genau sagen. Wichtig ist und bleibt während der ganzen Schwangerschaft: Ausgewogen und gesund essen und dafür sorgen, dass genügend Vitamine und Eisen vorhanden sind.

HAARAUSFALL «Das gilt übrigens auch nach der Schwangerschaft. Vor allem in der ersten Zeit nach der Geburt machen ein Vitaminpräparat und zusätzliche Eisengaben Sinn», sagt Hodel. In dieser Zeit kann es auch zu einem vermehrten Haarausfall kommen. Das mache vielen Frauen Sorgen, sei aber nichts Ungewöhnliches. Der Grund dafür ist simpel: In der Schwangerschaft sind Haut und Haare bei den meisten Frauen besonders gut in Form. Mit dem Hormonsturz nach der Geburt fallen zeitgleich all jene

Nicht für zwei essen ... Fotos: thinkstock (3)

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... dafür aber ausgewogen und gesund! Besonders wichtig: Genügend Vitamine und Mineralstoffe.


SCHWANGERSCHAFT

Haare aus, die in der Schwangerschaft zu wachsen begonnen haben. Auch hier kann es helfen, sich zusätzlich mit Vit­ aminen und Eisen zu versorgen.

Das tut in der Schwangerschaft gut: n Viel Schlaf und Ruhe n gesundes ausgewogenes Essen (ohne Rohmilch und Rohmilchprodukte, Speisen

aus rohen Eiern sowie rohes Fleisch und rohen Fisch)

BESTER TIPP: GEWICHTSKONTROLLE Ungeachtet der Beschwerden von Rü­ ckenschmerzen über Erschöpfung bis hin zu vermehrtem Harndrang durch den Duck auf die Blase – Markus Hodel legt Frauen vor allem eines nahe: «Generell gilt heute die Empfehlung, dass Frauen nicht mehr als 12 bis maximal 14 Kilogramm zunehmen und das zusätzli­ che Gewicht nach der Schwangerschaft wieder möglichst vollständig reduzieren sollten. Das ist langfristig die beste In­ vestition in die Gesundheit – auch wenn es sicher nicht einfach ist, mit einem kleinen Kind genügend Bewegung zu bekommen. Doch der Aufwand zahlt sich aus.»

n Verzicht auf Alkohol und Nikotin, massvoller Konsum von Kaffee und anderen

koffeinhaltigen Getränken n regelmässige leichte Gymnastik, evtl. Yoga n allenfalls Akupunktur gegen anhaltende Übelkeit und andere Beschwerden wie

z.B. Wassereinlagerungen

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MUTTER UND KIND

Worauf bei der Pflege zu achten ist

Zart, zarter, Babyh Dass Babyhaut weich und zart ist, weiss jedes Kind. Nicht umsonst wimmelt es in unserer Sprache von Ausdrücken wie «babyzart» oder «zart wie ein Kinderpopo». Aber wie pflegt man sie eigentlich, diese empfindliche Haut eines Neugeborenen? Für die Haut eines Babys bedeutet die Geburt eine gewaltige Umstellung. Schliesslich war sie neun Monate lang gut geschützt vor Stössen und Trockenheit im Fruchtwasser gebettet. Und quasi von einer Minute auf die nächste muss sie plötzlich mit einer ganzen Reihe neuer Belastungen fertigwerden: Mit UV-Licht, Trockenheit, Hitze, Wind und Berührungen jeglicher Art vom zarten Streicheln bis zum harten Anstossen. Ganz zu schweigen von feuchten Windeln, Seife und anderen Substanzen, welche die Haut angreifen. Solche Belastungen sind selbst für erwachsene Haut nicht immer einfach zu

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ertragen. Erst recht sind sie eine Herausforderung für die Babyhaut, die nach der Geburt noch gar nicht ausgereift ist. Der Säuremantel beispielsweise, der die Haut schützend überzieht und allerlei Erreger fernhält, ist noch instabil.

BABYHAUT KANN KAUM FEUCHTIGKEIT SPEICHERN Ebenfalls noch nicht voll ausgebildet ist die so genannte Hornhaut, die äusserste Schicht aus abgestorbener Haut, die uns auch mechanisch schützt. Zudem fehlen der ganz jungen Haut noch gewisse Fette und die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu

speichern. Babyhaut ist also sehr empfindlich und trocknet viel schneller aus als die Haut eines Erwachsenen. Hinzukommt: Nach der Geburt ist auch das Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt. Die Haut kann sich also erst beschränkt gegen Eindringlinge von aus­sen wehren.

WAS SIE FÜR BABYS HAUT TUN KÖNNEN Alle diese Faktoren führen dazu, dass die Haut eines Neugeborenen ganz besondere Aufmerksamkeit und Pflege braucht. Wir sagen Ihnen, was Sie


BABYPFLEGE

haut!

Fotos: Rahel Saugy (4)

pazen zu erholen. Das ist sehr wichtig, denn wenn die Haut trocken und spröde ist, ist sie wie eine defekte Schutzmauer und Bakterien und Viren können durch sie eindringen. n Achten Sie auf eine gute Grundpflege z.B. mit einer speziell auf Babys abgestimmten Lotion. Sie hilft der Haut gesund zu bleiben und gar nicht erst auszutrocknen. n Achten Sie bei Waschlotionen und Cremes auf hypoallergene Produkte ohne Zusatzstoffe wie Parfums, Farbstoffe, PEG-Emulgatoren (mit Polyethylenglycol) etc. Sie belasten die Haut nur zusätzlich. n Wenn Babys Haut bereits irritiert oder trocken ist, sollten Sie sich in der Apotheke informieren, welche beruhigenden Produkte speziell für Babys lindern und heilen. n Sorgen Sie für genügend hohe Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer. Stellen Sie allenfalls einen Luftbefeuchter ins Zimmer. n Achten Sie auf möglichst natürliche und weiche Fasern bei der Kinderkleidung. Diese Massnahmen sind auch eine langfristige Investition in die Gesundheit Ihres Kindes: Die Haut ist unser grösstes Organ. Sie umgibt unseren gesamten Organismus und schirmt ihn gegen äussere Einflüsse ab. Zudem atmet sie und hilft, unsere KörperSorgfältige Haut­ temperatur zu regupflege ist eine lieren. Und nicht zuwunderbare Art, letzt: Über die Haut Babys unsere Liebe kommunizieren wir spüren zu lassen. dazu beitragen können, auch ­ – gerade mit damit die Babyhaut eben Säuglingen, die noch babyzart und gesund bleibt: keine Worte verstehen. n Waschen Sie Ihr Baby nur mit Eine sorgfältige Hautpflege bei Säugbesonderen, seifefreien Produkten lingen ist also immer auch eine Art, für Babyhaut. Sie sind sehr mild und sie unsere Liebe spüren zu lassen. n  n helfen der Haut, sich von den StraAndrea Fischer Schulthess

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GESICHTSPFLEGE

Viel mehr als nur oberflächliche Schönheit

Gesunde Haut braucht die richtige Pflege Hautprobleme können auf verschiedene Wege ange­ gangen werden. Neben der traditionellen HautpflegeBehandlung von aussen kommen heute vermehrt auch apparative Methoden und sogenannte Nutri­ kosmetika zum Einsatz.

Von URSULA BURGHERR Geht es einem gut, strahlt sie. Fühlt man sich schlecht, ist sie fahl, blass oder ir­ ritiert. Unsere Haut ist der Spiegel unserer Seele. «Bei einer guten Kos­ metikerin zählt deshalb nicht nur die oberflächliche Schönheit, sondern der ganze Mensch», sagt Andrea Neubauer, die seit dreissig Jahren ihr Institut Bodyline in Brugg (AG) führt.

«NICHT NUR OBERFLÄCHLI­CHE SCHÖNHEIT ZÄHLT» ANDREA NEUBAUER, GESCHÄFTSFÜHRERIN INSTITUT BODYLINE, MEDIZINISCHE KOSMETIK, IN BRUGG Foto: zVg

ANALYSE VOR DER BEHANDLUNG Am Anfang jeder Behandlung steht die Analyse der Haut: Die Kosmetike­ rin testet die Hautreaktion, begutachtet Sonnenflecken und Pigmentation und untersucht Faltenbildung und Porengrös­ se. Besonders häufig behandelt Neubau­ er Hautschäden und vorzeitige Hautalterung, die durch die Strahlung der Sonne (UVA/UVB) verursacht wurden. Die Expertin: «Eine gute Sommer- und Winterpflege gegen Sonneneinstrahlung ist deshalb Pflicht». Weit verbreitet ist auch Akne. Sie ist bei Jugendlichen hormonell bedingt, kann

Foto: fotolia/Kalim

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aber durchaus auch bei älteren Men­ schen auftreten. «Eine regelmässige porentiefe Reinigung ist unerlässlich», so die eidg. medizinische Kosmetikerin aus dem Aargau. Bei einer «blühenden» Akne greift sie mit Vorliebe zu Produkten mit Vitamin C, die für einen ausgegliche­ nen Bakterienhaushalt sorgen. Viele Pee­ lings, die im Handel erhältlich sind, kann sie bei gereizter Haut nicht empfehlen.

PFLEGE MIT KONZEPT Die alltägliche Hautpflege sollte mit Be­ dacht erfolgen. Um das individuell rich­ tige Pflegeprogramm zu bestimmen, sind zwei Faktoren entscheidend: der Hauttyp und der Hautzustand. Von der Schweizer Firma Louis Widmer sind in Apotheken auf verschiedene Bedürfnis­ se abgestimmte, komplette Pflegepro­ gramme erhältlich. Bei der reifen Haut nimmt beispielsweise die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, zunehmend ab, und sie verliert an Elastizität und Spannkraft. Hierfür hat Louis Widmer

Gesichtsmasken zum Selbermachen Viele Gesichtsmasken lassen sich in wenigen Minuten selber herstellen. Und ihre Wirkung lässt sich sehen. Die Zutatenliste dieser selbstgemachten Gesichtsmasken liest sich beinahe wie ein Kochrezept: Rüebli, Avocado, Papaya, Honig, Mehl. Dennoch sind sie hochwirksame Schönmacher. Machen Sie Ihrer Haut einen Gefallen und probieren Sie’s mal aus!


HAUT

eine spezielle Anti-Aging Pflege entwickelt. Als Grundregel gilt: Die Haut braucht Feuchtigkeit, je älter desto mehr. Damit sie nicht austrocknet und faltig wird, müssen Cremes einen gewissen Fettanteil aufweisen. Doch Vorsicht: Allzu reichhaltige Produkte sind kontraproduktiv. Sie verstopfen Poren und können Allergien hervorrufen.

WENIGER IST MEHR Während frau zuhause bei der Applikation der Hautcremes in der Regel auf das eigene Fingerspitzengefühl zurückgreifen muss, kommen im Kosmetikinstitut auch sogenannte apparative Methoden zum Einsatz: Bei der Elektromesotherapie werden die Wirkstoffe zum Beispiel mit Elektroschwingungen bis zu 1 cm tief in die Haut eingeschleust. Feine Schleifsteine regen bei der Mikrodermabrasion die Zellteilung der Haut an und können sogar Pigmentflecken verschwinden lassen.

Neu auf dem Markt ist das Produkt Dermastamp: Bevor Hyaluron und LiftingAmpullen eingearbeitet werden, wird die Haut mit einem Stift, der mit feinen Nadeln bestückt ist, leicht perforiert. Das wirkt stimulierend und aktivierend auf das Gewebe. Doch Vorsicht, auch hier gilt: «Masse ist nicht gleich Klasse.» Es sollten nicht mehr als drei DermastampBehandlung pro Jahr gemacht werden.

HAUTPFLEGE VON INNEN Zur Unterstützung kosmetischer Behandlungen und für ein besseres Körpergefühl können Phytoprodukte in Tablettenform und andere Nutrikosmetika eingenommen werden. Andrea Neubauer analysiert in ihrem Kosmetikinstitut den allgemeinen Zustand ihrer Kundinnen genau und gibt ihnen jeweils einen Plan mit Spurenelementen mit nach Hause: «Mangan, Kupfer, Gold, Silber, Nickel, Zink und Kobalt sind wichtige

Was macht meine Haut schön? n Die Hautpflege gehört zum täglichen Ritual wie Zähneputzen und Duschen n Verwenden Sie immer einen guten Sonnenschutz n Stress abbauen – er ist Gift für die Haut n Kalt duschen (Kneipp-Methode) n Den Säure-Basenhaushalt ins Gleichgewicht bringen. Nebst einer basischen Ernährung gibt es auch basische Bäder n Regelmässig an die frische Luft gehen

Bausteine und Energielieferanten der Zellen und stimulieren den ganzen Organismus.» In homöopathischen Dosen auf die Zunge geträufelt, helfen diese Spurenelemente nicht nur Haut-, sondern auch Nagel-, Haar- und Gewichtsprobleme in den Griff zu bekommen.

Intensive Anti-Ageing Pflege mit hoch dosierter Wirkstoffkonzentration. Speziell auf die Eigenschaften und Bedürfnisse empfindlicher und strapazierter Hautpartien abgestimmt. Die Creme für die Augenpartie kann sowohl als Tages- wie auch als Nachtpflege verwendet werden. Leicht parfümiert oder ohne Parfum in Apotheken und Drogerien erhältlich. MADE IN SWITZERLAND.

INTENSIVE ANTI-AGEING PFLEGE GEGEN AUGENFÄLTCHEN AM TAG UND IN DER NACHT

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Informationen von aha! Allegiezentrum Schweiz

Immunsystem auf Irrwegen Bei einer Allergie zeigt das Immunsystem eine übersteigerte Reaktion auf bestimmte harmlose Stoffe (Allergene) aus der Umwelt. Was bei einer Pollenallergie Symptome wie Juckreiz oder eine laufende Nase auslöst, kann bei einer Nahrungsmittelallergie im Extremfall zu einem lebensgefährlichen, allergischen Schock führen.

Foto: fotolia/Sebastian Kaulitzki

Sehr oft werden Reaktionen auf Lebensmittel und Zusatzstoffe mit einer Allergie gleichgesetzt, obwohl es sich um eine Intoleranz handelt. Diese basiert meist nicht auf einem immunologischen Prozess. Sie ist Folge eines Stoffwechselproblems. Die Symptome reichen von Verdauungsbeschwerden über Müdigkeit, Hautausschläge, Migräne bis zu Kreislaufbeschwerden. Folgende Stoffe lösen häufig Intoleranzen aus: Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Gluten in Getreide und Histamin. Bei

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Intoleranzen werden oftmals kleinere Mengen des Nahrungsmittels vertragen, Ausnahme bildet hier die Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Bei einer Nahrungsmittelallergie – davon betroffen sind 5-8 Prozent der Kinder und 4 Prozent der Erwachsenen – reagiert das Immunsystem über­ schiessend auf harmlose Bestandteile, meistens tierische oder pflanzliche Eiweisse. Schon kleinste Mengen können zu Symptomen wie Schwellungen an Lippen, im Mund- und Gaumenbereich, Erbrechen, Hautausschläge oder Asthmaanfälle führen. Im Extremfall kann es zu einem lebensgefährlichen allergischen Schock (Anaphylaxie) kommen. Die Allergene, welche bei Kindern am häufigsten Allergien auslösen, finden sich in Milch, Eiern, Erdnüssen,Weizen, Soja und Fisch. Jugendliche und Erwachsene reagieren häufiger auf Nüsse, Äpfel, Kiwi und Sellerie. Diese Reaktionen auf pflanzliche Nahrungsmittel und Gewürze sind im Erwachsenenalter meistens mit einer Pollenallergie gekoppelt. Man bezeichnet dies auch als Kreuzreaktion. Das Immunsystem «ver wechselt» dabei die ähnlich strukturierten Eiweisse der Pollen mit denen der Nahrungsmittel.

Neben der genetischen Veranlagung beeinflussen weitere Faktoren die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie: Umwelteinflüsse, veränderte Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil oder eine Pollenallergie. Bei Kleinkindern ist die Unverträglichkeit auf Lebensmittel häufig gekoppelt mit einer atopischen Veranlagung, dass heisst, der Körper hat die Bereitschaft, allergisch zu reagieren. Nicht selten erkranken diese Kinder später an Heuschnupfen oder Asthma. Mit einer allergologischen Abklärung mittels Hauttests und Blutuntersuchungen wird eine mögliche Allergie durch den Facharzt diagnostiziert. Intoleranzen können teilweise mit anderen, spezifischen Tests und einer eingehenden Befragung abgeklärt werden. Sind die Auslöser einer Allergie bekannt, besteht die einzig zielführende Massnahme im Vermeiden des Nahrungsmittels. Für Betroffene erleichternd ist die seit 2002 geltende Deklarationspflicht für «Zutaten und Zusatzstoffe, die Allergien oder andere unerwünschte Reaktionen auslösen können» sowie ein immer breiteres Angebot an Lebensmitteln und Produkten, die mit dem Allergie-Gütesiegel zertifiziert sind.

Die Stiftung aha! Allergiezentrum Schweiz unterstützt von Allergien und Intoleranzen Betroffene mit einem breiten Informationsangebot, persönlicher Beratung und mit Schulungen: www.aha.ch

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GESUNDES AUGE

g bringt Die Ursachen – und was Linderun

Wenn das Auge trocken bleibt

Das äusserste Bindeglied zwischen der empfindsamen Augenoberfläche und der Umwelt ist der Tränenfilm. Er besteht aus einer Fett-, Wasser- und Schleimschicht mit keimtötenden Stof­ fen, die vor Infektionen schützen. Beim Blinzeln wird er durch den Lidschlag rund 12 500-mal am Tag neu aufgebaut. Dabei übt er eine reinigende, befeuchtende, schützende und nährende Funktion aus. Ausserdem glättet er die Augenoberflä­ che für ein gutes Sehen. Problematisch wird es, wenn sich die Menge oder Zusammensetzung

des Tränenfilms verändert. Dann kann uns ein trockenes Auge quälen. Dies kann sich anfühlen, als ob Sandkörner im Sehorgan reiben. Brennen, Jucken, Rötungen und geschwollene Lider sind weitere typische Beschwerden. Para­ doxerweise haben manche Menschen verstärkt tränende Augen. Dabei bildet das trockene Auge vermehrt Tränen­ flüssigkeit, da es die Reizungen lindern möchte. Allerdings handelt es sich meis­ tens um eine zu dünne Flüssigkeit, die schnell wieder verdunstet.

URSACHEN GIBT ES VIELE Zunächst einmal kann eine Störung der Augenstrukturen vorliegen, die den Tränenfilm bilden. Etwa beim Sjögren­

syndrom greift das körpereigene Immun­ system nach und nach die Tränendrüsen an. Auch bei Schilddrüsenerkrankun­ gen und Diabetes tritt relativ oft ein trockenes Auge auf. Generell sind

Foto: zVg

Von MONIKA LENZER Apothekerin

Foto: thinkstock

Schätzungen zufolge leiden 5 bis 30 Prozent der Bevölkerung im Alter von 50 Jahren aufwärts am trockenen Auge. Die Beschwerden können jedoch bereits bei jungen Menschen auftreten. Was hilft hier?

«EINE BEHANDLUNG DES TROCKENEN AUGES IST AUF JEDEN FALL RATSAM.» MONIKA LENZER, Apothekerin

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GESUNDES AUGE

Einfache Tipps gegen trockene Augen n Schützende Brille bei Sonne und Wind tragen. n Regelmässig Wohnräume gegen trockene Heizungsluft stosslüften. n Mindestens 1,5 Liter Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte trinken.

n Zwischendurch Brille den Kontaktlinsen vorziehen. n Beruhigende, lauwarme Schwarzteebeutel auflegen.

häufiger Frauen betroffen, was mit hormonellen Einflüssen während den Wechseljahren, aufgrund einer Schwangerschaft oder durch die Anti-Baby-Pille zusammenhängen kann. Ebenso lässt die Tränenproduktion mit zunehmendem Alter nach. Weitere äus­ sere Faktoren sind Kontaktlinsen, lange Bildschirmarbeit, trockene Heizungsluft und verschiedene Medikamente. Unbedingt zu vermeiden sind gefässverengende Augentropfen, sogenannte Weissmacher, die die Rötung zwar kurz­ zeitig beheben, aber langfristig austrock­ nend wirken.

AUGENTROPFEN & CO. In manchen Fällen sind die Beschwer­ den nur von kurzer Dauer, wenn der Auslöser schnell wieder verschwindet. Häufig handelt es sich beim trockenen Auge allerdings um ein chronisches Krankheitsbild, bei dem die Le­

Entspannende Augengymnastik für zwischendurch n Schielen Sie im Wechsel

leicht auf Ihre Nasenspitze und auf einen Punkt in der Ferne. Wiederholen Sie diesen Vorgang zehnmal. n Malen Sie bei geschlosse-

nen Augen mit der Nasenspitze zehnmal eine liegende Acht in die Luft. Beginnen Sie dabei die Acht von der Mitte nach oben aussen. n Erwärmen Sie ihre Finger,

indem Sie sie fest aneinander reiben. Bedecken Sie damit dann Ihre geschlossenen Augen. Die Wärme sorgt für wohltuende Erholung. Diese Übung nach Bedarf mehrmals wiederholen.

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bensqualität mehr oder weniger stark leidet. Zu­ dem können leicht Augen­i nfektionen und Entzündungen entstehen, da der schüt­ zende Tränenfilm gestört ist. Eine Behandlung des trockenen Auges ist daher auf jeden Fall ratsam. Wenig Erfolg versprechend ist das Befeuchten mit normalem Leitungswasser, wie es immer wieder getan wird. Besser sind ausgleichende Tränenersatzmittel – es gibt sie als Tropfen, Gel oder Salbe. Dabei gilt: Je stärker die Beschwerden sind, desto zähflüssiger sollte das Präpa­ rat sein und umso öfter sollte es ange­ wendet werden. Wählen Sie dabei lieber konservierungsmittelfreie Produkte, da Konservierungsstoffe zusätzlich reizen können – insbesondere Benzalkonium­ chlorid ist in Verruf geraten. Die prakti­ schen Monodosen sind üblicherweise sowieso unkonserviert und eignen sich somit in der Regel auch für Kontaktlin­ sen. Sehr oft wird ��������������������� übrigens der �������� befeuch­ tende Wirkstoff Hyaluronsäure einge­ setzt. Hyaluronsäure kann nämlich bis zu 6 000-mal mehr Wasser binden als sie selbst wiegt. Manchmal wird Hyaluron­ säure mit anderen Inhaltsstoffen kom­ biniert – beruhigender Malvenextrakt ist dabei ein passender Partner.

GESUNDE NAHRUNG FÜR DAS AUGE Richtige Ernährung kann helfen: Eine Studie hat gezeigt, dass der vermehrte Verzehr von Thunfisch das Risiko für ein trockenes Auge senken kann. Insbeson­ dere die in fetten Seefischen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv aus. Speziell beim trockenen Auge wird

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auch gerne Leinöl emp­ fohlen. Es enthält vor allem die Omega-3-Fettsäure alphaLinolensäure. Sie spielt eine Rol­ le bei Entzündungsvorgängen und ist wichtig für den Aufbau der Schleimhäu­ te. Und bereits jedes Kind weiss, dass in Rüebli enthaltenes Vitamin A gut für den Sehvorgang ist. Nicht ganz so bekannt ist der natürliche Farbstoff Lutein, den wir vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Rosenkohl und Brokkoli finden. Lutein hat zwar keinen direkten Einfluss auf die Symptomatik des trockenen Auges, doch es schützt unterstützend vor schädlicher UV-Strahlung und freien Radikalen.

UND WAS HILFT NOCH? Augengymnastik kann gestresste Au­ gen beruhigen – vor allem bei langer Bildschirmarbeit ist dies zwischendurch wohltuend. Denn der Monitor wirkt wie ein Staubmagnet, weshalb elektrostati­ sche Teilchen die Augen reizen können. Und durch das ständige Starren auf die Röhre blinzeln wir weniger. Des Weite­ ren kann eine regelmässige Lidrand­ reinigung mit warmen Kompressen helfen. Dadurch werden die Talgdrüsen angeregt, womit vermehrt wertvolle Fet­ te für den Tränenfilm zur Verfügung ste­ hen. Und wenn dies alles nichts hilft, be­ steht unter Umständen die Möglichkeit, dass der Augenarzt die Tränenpunkte mit kleinen Pfropfen, sogenannten PunctumPlugs, blockiert. Dies verhindert, dass zu viel Tränensekret abfliesst. Ein trockenes Auge kann zwar häufig nicht direkt ge­ heilt werden, doch es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Beschwerden effektiv zu lindern.


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ZAHNHYGIENE

Warum eine Schallzahnbürste Sinn macht

Gesunde Zähne dank sa Das fiese Pfeifen des Zahnarztbohrers ist kein schönes Geräusch – noch schlimmer sind die dazugehörigen Schmerzen. Zudem kann der Zahnarztbesuch echt teuer zu stehen kommen. Es lohnt sich also doppelt, rechtzeitig in die richtige Kariesvorsorge zu investieren. Wir nehmen es gleich vorneweg: Das ideale Arsenal im Kampf gegen unliebsame Überraschungen bei der halbjährlichen Kontrolle des Gebisses besteht aus: n einer hochwertigen elektrisch betriebenen Schallzahnbürste n einer Munddusche n Interdentalbürstchen (die heute als ausgezeichnete Alternative zur Zahnseide gelten) Natürlich liegen die Anschaffungs- und Unterhaltskosten einer Schallzahnbürste erheblich höher als jene einer herkömmlichen Handzahnbürste, die bereits für ein paar Franken zu haben ist – ihre Putzleistung ist aber auch deutlich besser.

Foto: thinkstock

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SCHONEND ABER GRÜNDLICH Durch rund 30 000 Schallwellen pro Minute reinigt sie ebenso gründlich wie sanft und entfernt die Beläge bequem bis an den Zahnfleischsaum, was mit einer Handzahnbürste einiges Geschick erfordert. Zahnärzte empfehlen vor allem jenen Patienten den Wechsel auf eine Schallzahnbürste, die Schwierigkeiten mit der Handputztechnik haben oder bereits an Zahnfleischrückgang leiden. Der Hinter-

grund: Untersuchungen haben gezeigt, dass Herr und Frau Schweizer ihre Zähne nicht selten mit einem Auflagedruck von sage und schreibe 500 Gramm putzen – das ist viel zu viel und kann zu Zahnfleischverletzungen führen. Empfindliche freiliegende Zahnhälse sind die Folge.

NÜTZLICH: EINGEBAUTER TIMER Die hohe Effizienz von Schallzahnbürsten bei der Entfernung von Plaque ist durch mehrere klinische Studien belegt.

Weisse Zähne sind schön Ein offenes und herzliches Lachen mit weissen Zähnen wirkt sympathisch und ist Ausdruck von Lebenslust. Kein Wunder erlebt das Zahn-Bleaching in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Allerdings hat das neue Phänomen alte Wurzeln. Es ist historisch nachgewiesen, dass die Menschen schon seit langer Zeit den Wunsch nach möglichst weissen Zähnen hegen. So kamen im Laufe der Jahrhunderte die abenteuerlichsten Mittelchen zum Einsatz, angefangen bei tierischem Urin bis hin zu verschiedenen Säuren und andere Chemikalien – die freilich meist ohne Wirkung blieben, dafür aber oft schädlich oder sogar gefährlich waren. Heute können Zähne wirkungsvoll, praktikabel und schonend aufgehellt werden – sogar im Do-it-Yourself-Verfahren zu Hause. Studien zeigen: Vorausgesetzt, es werden pH-neutrale Präparate eingesetzt und sachgemäss angewendet, sind bei Zahnaufhellung keine Zahnschäden zu befürchten.

Es geht auch ohne Wasserstoffperoxid Zur Zahnaufhellung kommen häufig Präparate zum Einsatz, die Wasserstoffperoxid enthalten, also dieselbe Chemikalie, wie zum Aufhellen von Haaren verwendet wird. Um die gewünschte Aufhellung zu erreichen, sind stets mehrere Behandlungen nötig, in hartnäckigen Fällen bis zu 15. Inzwischen gibt es aber auch ganz moderne ZahnaufhellungsProdukte auf dem Markt, die ohne Wasserstoffperoxid auskommen und sich sehr gut für die Anwendung zu Hause eignen. Beispielsweise iWhite Instant basiert auf der sogenannten FCCTechnologie (Filmocrystallized Calcium), die für eine besonders schnelle Aufhellung (bis zu 8 Nuancen in 20 Minuten) sorgt und die Zähne nicht belastet, ja sogar stärkt. Der Trick: Weisse, bioaktive Kristalle werden mithilfe filmbildender Polymerwirkstoffe an der Zahnoberfläche fixiert. Zusätzlich enthält iWhite Instant ein Molekül, das Verfärbungen an den Zähnen entfernt, ohne dabei die Zahnstruktur zu beeinträchtigen.


SCHÖNE ZÄHNE

anfter Technik Je besser die Borsten abgerundet sind, desto schonender ist die Reini­ gung. In einem Test des Konsumentenmagazins «Saldo» schnitt die Marke Waterpik in dieser Beziehung am besten ab. Schallzahnbürsten, die man wie eine Handzahnbürste im Mund auf und ab führt, verfügen zum Teil auch über zusätzliche Funktionen wie einen Timer, der anzeigt, wann die empfohlene Reinigungszeit erreicht ist. Eine nützliche Hilfe bei der Einhaltung der ZahnputzDisziplin – nicht nur für Kinder. Übrigens: Von oszillierenden Elektrozahnbürsten, deren kleiner Bürstenkopf

hin und her rotiert, raten Fachleute eher ab, da diese sich bei zu viel Druck ins Zahnfleisch bohren und Schaden anrichten können.

SO KOMMEN SIE AUCH ZWISCHEN DIE ZÄHNE Für die Reinigung der Zahnzwischen­ räume sind Munddusche und Inter­ dentalbürstchen perfekt geeignet – am besten im Verbund: Die Bürstchen lösen Belag und Essensreste in den Lücken; die Munddusche, der auch medizinische Mundwasserzusätze beigefügt werden

Waterpik – hydrodynamische Schallzahnbürste • Entfernt hochwirksam den Plaque-Biofilm • Reinigt schonend ohne Druck • Geeignet bei empfindlichen Zahnhälsen, Implantaten und für Spangenträger

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Nie mehr Angst vor dem Zahnarzt So beugen Sie vor: n dreimal täglich nach den Mahlzeiten für drei Minuten Zähne putzen, vor dem Schlafen besonders sorgfältig n Zahnpasta mit genügend Fluorid

und eine schonende Schallzahnbürste verwenden (Bürstenkopf nach zwei bis drei Monaten auswechseln) n die Zahnzwischenräume mit Inter-

dentalbürstchen und Munddusche reinigen

können, entfernt tief zwischen den Zähnen und am Zahnfleischsaum die störenden Substanzen. Besonders hilfreich ist sie für Personen mit Brücken, Zahnspangen und Kronen. (red)

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PARASITEN

Weitergabe nur über Kopf-zu-Kopf-Kontakt

Wie ist Kopfläusen am effektivsten beizukommen? Wenn man über Kopfläuse spricht, müssen erstmal ein paar Vorurteile aus dem Weg geräumt werden. Vorurteil Nummer 1: Läuse haben etwas mit mangelnder Hygiene zu tun. Falsch! Vorurteil Nummer 2: Läuse übertragen Krankheiten. Falsch! Und Vorurteil Nummer 3: Läuse kommen in der Schweiz nur selten vor. Falsch. Die gute Nachricht: Kopfläuse kann man wirkungsvoll bekämpfen – ohne chemisches Gift.

Von ALEX KÜHN Tatsache ist: Bei 7 % der 2013 auf Kopfläuse untersuchten Personen in der Stadt Zürich wurden die Parasiten tatsächlich auch gefunden. Eine erstaunlich hohe Rate, kommt das Thema im öffentlichen Dialog doch kaum einmal zur Sprache. Über Läuse spricht man höchstens, wenn man zufällig erfahren hat, dass andere sie haben. Und dann meist in Form von Vorurteilen: Kopfläuse, heisst es, hätten etwas mit mangelhafter Hygiene zu tun und könnten Krankheiten übertragen, auf Kopfkissen, in Teppichen oder Mützen lauern. «Das sind alles Mythen», erklärt der auf blutsaugende Insekten spezialisierte dänische Wissenschaftler Kim Søholt Larsen. «Ebenso wenig», konstatiert er, «spielen Eier

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und Nissen* einen aktiven Part, da sie an den Haarschaft angeleimt sind. Die erwachsenen Läuse werden über Kopfzu-Kopf-Kontakt durch Nähe weitergegeben.» Die Wahrscheinlichkeit, die ungebetenen Gäste auf einem anderen Weg aufzulesen, ist kleiner als 1:100 000.

SIND DIE KOPFLÄUSE

AUSROTTBAR? Ein Lausprodukt wird gemäss einer belgischen Studie die Kopflaus selbst bei sehr hoher Wirksamkeit nicht ausrotten können. Die Untergrenze soll bei 2 Prozent Befall liegen.

LÄUSE WECHSELN GERN DEN WIRT Der britische Parasitologe Ian F. Burgess, die Kapazität auf dem Gebiet der Lausforschung, führt anschaulich aus, warum dies so ist: «Kopfläuse sind auf die Fortbewegung im Haar spezialisiert und haben kein Interesse daran, in einen für sie unwirtlichen Lebensraum zu wechseln. Sie möchten ein friedvolles Leben mit genügend Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten führen.» Aus dem Haar, wo man sie schwer entdeckt, auf ein Kopfkissen umzuziehen, das ist für eine Laus keine attraktive Option. Einzig eines reizt sie: der Wechsel vom Kopf des einen auf den eines anderen Wirts. Warum sie das tue, so der Tenor der jüngsten internationalen Konferenz, sei die wichtigste Frage – und noch immer ein Mysterium.


KOPFLÄUSE

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DAS RICHTIGE VORGEHEN GEGEN KOPFLÄUSE Da mit der Entschlüsselung des Mysteriums vorerst nicht gerechnet werden kann, beschäftigt sich die Forschung intensiv mit der Frage, wie den Läu­ sen am effektivsten beizukommen ist, wenn sie sich einmal auf dem Kopf eines Menschen niedergelassen haben. Die Apothekerin Christina Ruob Fuchs, die sich seit 20 Jahren in der Praxis mit der Kopflausproblematik auseinandersetzt und über die Website www.laus­ info.ch Aufklärungsarbeit leistet, fasst das richtige Vorgehen so zusammen: n Starten Sie gleichzeitig mit anderen Betroffenen im Umfeld eine Therapie mit einem wirksamen Lausprodukt. n Achten Sie auf die richtige und ausreichende Anwendung des Produkts. n Kämmen Sie die Haare regelmässig. n Kommunizieren Sie mit den anderen Eltern, wenn Ihr Kind Läuse hat, und sorgen Sie so für Information.

WIE MERKE ICH,

DASS ICH LÄUSE HABE?

HOHE WIRKSAMKEIT PHYSIKALISCH WIRKENDER MITTEL

Die Mittel der ersten Wahl bei Kot und Speichel der Laus sorgen für der Bekämpfung der Läuse Juckreiz auf dem Kopf. Bei einem Erstsind physikalisch wirkende befall spürt man aber erst nach 4 bis 6 Pedikulozide**. «Sie erzieWochen etwas, bei vielen tritt das len ihre Wirkung durch eine Jucken gar nie auf. Zuverlässiger Blockade der Atemöffnungen, ist die sorgfältige Suche nach durch Filmbildung und durch eine Nissen, Eiern und Läusen. Schädigung der Lipidhülle der Laus», erklärt Christina Ruob Fuchs. Mit dieser Vorgehensweise ist auch die Gefahr gebannt, dass sich – wie etwa bei Insektiziden – Resistenzen bilden könnten. Das silikonhaltige Hedrin ist das Pro­ n Kontrollieren Sie alle möglichen Kondukt, das sich in Studien als das ef­ taktpersonen, um das Risiko der Wiefektivste erwiesen hat. «Es fliesst in deransteckung zu bannen. die Atemöffnung der Laus und schafft so eine Art Blockade, die verhindert, dass Ruob Fuchs, die seit 2010 den der Parasit Wasser loswerden kann. Schulärztlichen Dienst Zürich Dies kann zum Platzen des Darms oder in Lausfragen berät, ist jedoch zu einer irreversiblen Immobilität führen, eine Gegnerin der Null-Nissenin beiden Fällen stirbt die Laus», schilPolitik. Diese sieht vor, dass ein dert Ruob Fuchs die Wirkungsweise. Kind erst wieder zur Schule darf, In einer von Ian Burgess geleiteten Stuwenn keine Nisse mehr im Haar klebt. die mit Hedrin Xpress konnte unter 90 Die Autorin von Fachpublikationen forProbanden bei Einmalanwendung eine dert daher – der Meinung der US-ForWirksamkeit von 77 Prozent festgescherin Barbara Frankowski folgend: stellt werden. Das Produkt muss le«Kein gesundes Kind sollte wegen diglich 15 Minuten im trockenen Haar Kopfläusen von der Schule ausge­ einwirken. Nach der Anwendung wird schlossen werden.» Es gebe keine StuShampoo im trockenen Haar verteilt und dien, die belegen, dass dies die Übertraerst anschliessend ausgewaschen. Burgung vermindere. Auch in der Schweiz gess lobt nicht nur die Effizienz, sondern bestehe in Schulen und Familien noch auch die bequeme Umsetzung der Be­ Aufklärungsbedarf. handlung. Kompliziertere Therapien, so Eine Behandlung sei nur angezeigt, betont er, würden leicht mangelhaft oder wenn lebende Läuse gefunden wür­ nicht oft genug ausgeführt. den. Klebten Eier oder Nissen im Haar, * Nisse: Leere, sehr fest am Haar haftende sei es sinnvoll, zweimal wöchentlich Chitinhülle, die nach dem Schlüpfen der während einer Periode von 14 Tagen die jungen Laus vom Ei übrigbleibt Haare nach lebenden Läusen zu durch** Pedikulozid: Mittel zur Bekämpfung des suchen. Kopflausbefalls

Die Standardtherapie mit Hedrin Xpress Tag 1: Produkt 15 Min. im trockenen Haar einwirken lassen, danach Shampoo im trockenen Haar verteilen und erst anschliessend auswaschen Tag 2: Nass auskämmen – als Kontrolle, ob das Produkt gewirkt hat Tag 5: Nass auskämmen, um eine evtl. Wiederansteckung einzudämmen Tag 8, 9 oder 10: Kontrolle durch nasses Auskämmen. Falls noch Läuse vorhanden sind, erneut behandeln. 3/2014  n  Medical Tribune public

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MULTIPLE SKLEROSE

Medikament gegen MS mit dem Prix Galien Su

Durchbruch in der B der Multiplen Skleros Das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya gewinnt dieses Jahr den renommierten Innovationspreis Prix Galien Suisse. Das Präparat mit dem Wirkstoff Fingolimod ist die erste Applikationsform für die Multiple Sklerose (MS), die nicht als Spritze oder Infusion verabreicht wird, sondern in Kapselform geschluckt wird. Das neue Medikament vermindert die Krankheitsschübe und wirkt einer fortschreitenden Behinderung entgegen. Fingolimod wurde von Novartis entwickelt und unter anderem in der Schweiz in den Universitätsspitälern Basel, Zürich und Lausanne klinisch geprüft. Das Medikament wird im Novartis-Werk in Stein BL für die ganze Welt hergestellt. Mehr als 91 500 Patienten wurden bislang damit behandelt.

MEIST JÜNGERE MENSCHEN BETROFFEN Die Multiple Sklerose ist eine schwere Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems, bei der das Immunsystem

aus ungeklärten Gründen körpereigene gesunde Zellen als fremd betrachtet und angreift. Die Patienten können mit fortschreitendem Krankheitsverlauf zunehmend Muskelkontrolle und -kraft, Sehvermögen, Gleichgewicht, Sinneswahrnehmung und Gehirnfunktionen verlieren. Weltweit leiden 2,5 Mio. Menschen an MS. Betroffen sind meist Jüngere zwischen 20 und 40 Jahren.

REDUKTION DER KRANKHEITSSCHÜBE Gilenya gehört zu einer neuen Medikamentenklasse. Der Wirkstoff Fingolimod schützt das zentrale Nervensystem vor den zerstörerischen Attacken bestimm-

ter weisser Blutzellen. Der Wirkstoff tötet diese weissen Blutzellen nicht ab, sondern verhindert deren Wanderung im Blut. Dadurch werden die entzünd-

Prix Galien Weltweit anerkannte Auszeichnung Der 1970 in Frankreich zu Ehren von ­Galien, dem griechischen Vater der Medizin und Pharmakologie, ins Leben gerufene Prix Galien verfolgt das Ziel, herausragende Fortschritte in der pharmazeutischen Forschung zu fördern. Für die Preisvergabe sind Medikamente zugelassen, die seit mindestens einem Jahr auf dem Schweizer

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Markt sind. Mittlerweile wird der Forschungspreis in 13 Ländern vergeben und als eine der wichtigsten Auszeichnungen für pharmazeutische Forschung und Entwicklung betrachtet. Der Prix Galien Suisse wird seit dem Jahr 2002 unter der Stiftung der medizinischen Fachzeitschrift Medical Tribune jährlich von

einem Gremium unabhängiger Experten verschiedener Fachrichtungen vergeben. Gewinner des «Prix Galien Suisse» können sich auch für den internationalen Preis bewerben, der alle zwei Jahre vergeben wird. www.prixgalien.com


FORSCHUNG

uisse ausgezeichnet

Behandlung se

Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft Die Schweizerische MS-Gesellschaft setzt sich mit zahlreichen Dienstleistungen für die grösstmögliche Selbständigkeit und Lebensqualität MS-Betroffener ein. Sie fördert die MS-Forschung und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse der MS-Betroffenen und ihrer Angehörigen. So bietet die Schweizerische MS-Gesellschaft nebst persönlichen Gesprächen auch eine kostenlose telefonische Beratung an (MS-Infoline, Tel. 0844 674 636). Mehr Informationen unter www.multiplesklerose.ch

Gesunde Nervenzelle Von Multipler Sklerose betroffene Nervenzelle

Intakte Myelinscheide

Demyelinisierung im Gange

Die Preisverleihung findet im Rahmen des Schweizerischen Neurologenkongresses (29. bis 31. Oktober 2014) in Interlaken statt.

Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern In der Schweiz leben etwa 10  000 Menschen mit der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose, bei der das Immunsystem körpereigene Nervenzellen sowie die Myelinschicht (die Schutzhülle, welche die Nervenfasern umgibt) angreift. Dadurch entstehen offene Nervenstränge und in Folge darauf verhärtetes Narbengewebe in Gehirn, Rückenmark oder den Sehnerven. Einen typischen Krankheitsverlauf gibt es nicht. So individuell unterschiedlich die Symptome ausfallen, so unvorhersehbar können sie wieder verschwinden oder sich verändern. Die immer wieder neuen Krankheitsverläufe verlangen eine ebenso individuelle Behandlung. In den vergangenen zehn Jahren wurden neue Wirkstoffe zugelassen und somit die Behandlungsmöglichkeiten für MS-Patientinnen und -Patienten stark erweitert – eine Heilung ist allerdings bislang nicht möglich.

Foto: fotolia/designua (1), iStock/ktsimage (1)

lichen Krankheitsschübe um mehr als die Hälfte reduziert. «Fingolimod stellt einen Durchbruch in der Behandlung der Multiplen Sklerose dar und trägt zu einer besseren Lebensqualität der Patienten bei», würdigt Professor Dr. med. Reto W. Kressig, Extraordinarius für Geriatrie und Mitglied der Jury Prix Galien Suisse, das neue Medikament. Weil das Mittel möglicherweise auch den Abbau von Hirnzellen verlangsamt, könnte es zudem für die Behandlung von Demenzerkrankungen von Bedeutung sein. (red)

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SCHLAFAPNOE

Erholsameres Schlafen dank Überdruckbeatmung

Schnarchen und Tag Chronische Unausgeschlafenheit und zu hoher Blutdruck. Familienvater Marc B. (48) sah sich plötzlich mit einem ernsthaften gesundheitlichen Problem konfrontiert. Doch wo lagen die Ursachen? Eine Nacht im Schlaflabor brachte Klarheit: Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Heute schläft Marc B. mit nächtlicher Überdruckbeatmung – Bluthochdruck und Tagesmüdigkeit sind kein Thema mehr. Hier sein Erfahrungsbericht:

A

Alles fing damit an, dass bei mir dieses Frühjahr Bluthochdruck diagnostiziert wurde – Ursache unbekannt. Doch mein Arzt hatte einen Verdacht: nächtliche Atemaussetzer, genannt Schlafapnoe. Ich wurde mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verkabelt und nach einer Nacht zuhause war der Verdacht bestätigt. Zwecks präziser Abklärung wurde ich ins Schlaflabor bestellt. Die Nacht dort führte zu einem klaren Befund: 25 bis 30 Atemaussetzer pro Stunde – und jeder davon rund 45 Sekunden lang! Das Problem: Solche Atemaussetzer sind, wenn sie so häufig vorkommen, schädlich und gefährlich sagt mein Arzt. Denn aufgrund der langen Atempause geht dem Körper jedes Mal der Sauerstoff aus. Und weil ein normales Einatmen nicht möglich ist, holt mich ein Notreflex aus dem Tiefschlaf, damit ich Luft holen kann. Im Rahmen dieser

Stressreaktion schiesst der Blutdruck in die Höhe und am Ende folgt beim tiefen Luftholen ein lauter «Schnarcher». War schon interessant, das am nächsten Morgen auf Video zu sehen. Und gleichzeitig erschreckend. Mit der Diagnose Schlafapnoe war mir auch endlich klar, warum ich mich – trotz ausreichend Stunden Schlaf – morgens immer öfter schlapp und gerädert gefühlt habe. Verursacht wird die Schlafapnoe bei mir dadurch, dass der weiche Gaumen nach unten fällt und so die Luftzufuhr blockiert, wenn ich auf dem Rücken liege. Ein Problem, das mit dem Alter und Vererbung zu tun hat.

LEICHTER ÜBERDRUCK WIRKT WUNDER Eine Woche später war ich erneut im Schlaflabor. Diesmal schlief ich mit

Atemtherapiesystem von ResMed Sanfte Überdruckbeatmung aus dem S9 Atemtherapiesystem von ResMed ermöglich Marc B. gesundes Schlafen frei von Schlafapnoe und Schnarchen. Das moderne Gerät ist besonders bedienungsfreundlich und flüsterleise. Das dazugehörige Climate Control System sorgt automatisch für optimale Temperatur und Feuchtigkeit bis hin zur Maske.

Mehr Information unter:  www.schlafundatmung.ch

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 www.resmed.ch

Atemmaske und «Überdruckgerät». Fachleute nennen das System CPAP (lies: «Siipäpp», Abkürzung für Continuous Positive Air Pressure). Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll: Die Luft zum Einatmen wird mit leichtem Überdruck in den Rachen geblasen, wodurch der weiche Gaumen nicht zufallen kann. Ich muss gestehen: Die erste Nacht mit der Maske war gewöhnungsbedürftig. Aber oh Wunder: Keine Atemaussetzer mehr, kein hoher Blutdruck! Das ergab die Analyse am nächsten Morgen hieb- und stichfest.

ZURÜCK IM EHEBETT! Ich habe das Gerät samt Luftbefeuchter und Maske gleich mit nach Hause bekommen. Jetzt hänge ich jede Nacht an zwei Metern Schlauch. Und da ich beruflich viel reise, hat das Gerät inzwischen halb Europa gesehen. Aber auch im Hotelzimmer gilt: Ich schla-


ERFAHRUNGSBERICHT

gesmüdigkeit ade! fe mit dem Überdruckgerät viel besser, bin ausgeruht und – für mich persönlich ganz wichtig – ich muss keine Tabletten gegen Bluthochdruck mehr schlucken. WeiteAtemaussetzer pro rer äusserst positiver Stunde hatte Marc B. Nebeneffekt: Ich kann früher, als er noch ohne wieder im Ehebett Überdruckbeatmung schlafen, da ich nun schlief. Heute sind hoher nicht mehr schnarche! Blutdruck und chronischer Früher wurde ich von Schlafmangel passé. meiner Frau regelmässig ins Gästezimmer verbannt. Einfach herrlich ist auch, dass ich wieder auf dem Rücken schlafen kann, so wie in meiner Jugend.

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Fotos: Theo Uhlir (2)

GEWINN AN LEBENSQUALITÄT Übrigens: Meine fünfjährige Tochter hat sich kaputtgelacht, als sie mich das erste Mal mit Maske sah: «Du hast ja ein Zaumzeug an wie beim Ponyreiten!» Fast schon schade, dass mir die Damenmaske mit den rosa Haltebändern zu klein war, meine Tochter hätte das sicher hipp gefunden. Nachteile fallen mir nicht viele ein. Etwas nervig ist das tägliche Ausspülen der Maske und der Schläuche. Aber Hygiene ist einfach wichtig. Und ja, meine Frisur hat gelitten. Darum habe ich auf kurze Haare umgestellt und schon war das Problem gelöst. Mittlerweile kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, ohne meine Maske zu schlafen. Ein echter Gewinn an Lebensqualität – durch Schlafqualität. Und das leise Summen hört mittlerweile niemand mehr in meiner Familie. Alle haben sich rasch daran gewöhnt – und es ist auf jeden Fall um Welten besser als früher mein Schnarchen.

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DIABETES TYP 2

Weltweit nehmen die Sehbehinderungen aufgrund von Diabetes mellitus zu

Achtung bei Diabetes: Den Zucker im Auge behalten Blutzuckerwerte, die dauerhaft erhöht sind, können zu Erkrankungen der Netzhaut führen. Vermeiden lässt sich ein Sehverlust mit einem gut eingestellten Blutzucker und einer regelmäs­sigen Kontrolle durch den Augenarzt. Ein Blutzucker, der dauerhaft erhöht ist, schädigt Nerven und Blutgefässe und verursacht eine Reihe von Erkrankungen, die als diabetische Spätfolgen bezeichnet werden. Die Augen sind besonders häufig betroffen. «Weltweit nehmen die Sehbehinderungen aufgrund von Diabetes mellitus zu», sagt Christina Fasser, Geschäftsleiterin der Selbsthilfeorganisation Retina Suisse. Abhängig von der Diabetesdauer und der Höhe der Blutzuckerwerte, treten bei Betroffenen nach Jahren bis Jahrzehnten Netzhaut­ erkrankungen auf, so genannte Retino­pathien. Oft werden diese nicht gleich wahrgenommen, weil sie mit Gesichtsfeldeinschränkungen beginnen.

REGELMÄSSIG DEN AUGENARZT KONSULTIEREN Erst wenn die Sehfähigkeit abnimmt, merken die Betroffenen, dass etwas nicht stimmt. An diesem Punkt droht jedoch bereits ein akuter Sehverlust. Ursache für die Abnahme der Sehfähigkeit ist das so genannte Makulaödem. Dieses wird durch eine schlechte Durchblutung der Gefässe und Wassereinlagerungen (Ödeme) in der Netzhautmitte (Makula) verursacht. Um einen anhaltenden Sehverlust zu verhindern, müssen diabetische Spät-

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«Revolution»: Behandlung des

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diabetischen Makula­ödems mit anti-VEGF.

folgen an den Augen rechtzeitig erkannt werden. Der Appell von Professor Roger Lehmann, Diabetologe und Leitender Arzt am Universitätsspital Zürich lautet denn auch: «Patienten mit Diabetes sollen sich regelmässig von einem Augenarzt kontrollieren lassen!»

ANTIKÖRPER GEGEN DEN SEHVERLUST Die wichtigste Massnahme gegen diabetische Spätschäden ist eine gute Blutzuckerkontrolle. «Komplett vermeiden lassen sich die Folgen eines dauerhaft erhöhten Blutzuckers nicht», sagt Prof. Lehmann. «Mit einem gut eingestellten Blutzucker lassen sich die Spätfolgen aber hinauszögern.» Ergibt die augenärztliche Untersuchung Hinweise auf ein Makulaödem, geht es darum, den Sehverlust durch das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Bislang wurde zu diesem Zweck die Netzhaut mittels Laser behandelt. Immer häufiger löst eine Behandlung mit Antikörpern diese Methode jedoch ab. Die Antikörper (anti-VEGF) hemmen die Produktion von Wachstumsfaktoren

in den schlecht durchbluteten Netzhaut­ arealen. Diese führen dazu, dass in der Netzhaut neue Blutgefässe gebildet werden. Dieser Vorgang bringt keine bessere Durchblutung, sondern führt zu einer Krankheitsverschlechterung.

RICHTIGE ANWENDUNG UND REGELMÄSSIGE WIEDERHOLUNG Als Revolution bezeichnet Christina Fasser die Behandlung des diabetischen Makulaödems mit anti-VEGF: «Bei richtiger Anwendung und regelmässiger Wiederholung kann man mit dieser Behandlung längerfristig eine deutlich bes­ sere Sehschärfe erhalten, als das früher möglich war.» Mögliche Bedenken gegenüber der direkten Injektion der Antikörper in das Auge zerstreut sie mit den Worten: «Die Vorstellung, eine Spritze in das Auge verabreicht zu bekommen, bereitet den Patienten zunächst Schwierigkeiten.» Die Erfahrungen der letzten 7 Jahre zeige aber, dass die Behandlung möglich sei und gut akzeptiert werde. Quelle: Satelliten Symposium Novartis Pharma Schweiz AG, SwissFamilyDocs Conference, Zürich 29. August 2014, Kongresshaus Zürich.


HERZ UND KREISLAUF

7 goldene Regeln …

… für ein gesundes Herz Mit seinem unaufhörlichen Schlagen hält uns das Herz am Leben. Wenn wir es schlecht behandeln, kann es krank werden – mit fatalen Folgen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sein Herz gesund zu halten. Wer sich an die sieben goldenen Regeln hält, wird mit einer besseren Lebensqualität und einer höheren Lebenserwartung belohnt.

Weg mit dem Übergewicht! Studien zeigen, dass v.a. Bauchfett das Herzinfarkt-Risiko markant erhöht: Bei Männern ab 94 cm Bauchumfang, bei Frauen bereits ab 80 cm. Ernährung: Zu viel Zucker (auch in Form von Kohlenhydraten oder Alkohol) vermeiden, auf fettarme Kost achten.

Socializing Verkriechen Sie sich nicht, wenn mal nicht alles rund läuft. Besprechen Sie Ihre Sorgen mit Freunden und der Familie. Denn: Wenn Sie sich geschützt und wahrgenommen fühlen, dann hilft das der Seele – und ist somit automatisch für Ihr Herz gut. Vergrös­sern Sie Ihren Bekanntenkreis durch aktives Socializing, zum Beispiel über Vereine, Ehrenämter und Interessensgruppen.

Stress vermeiden Vor allem chronischer Stress belastet Herz und Kreislauf massiv. Sorgen Sie für Ausgleich! Und zwar im Alltag (entspannte Mittagspause, keine zu langen Arbeitstage), am Wochenende (Das Weekend ist zum Ausspannen da!) und bei der Jahresplanung (Ferien dienen der Erholung! Geschäftliche E-Mails und Telefonate sind tabu!).

Blutdruck und Blutwerte kennen Nur wer seine Werte regelmässig messen lässt, erkennt negative Veränderungen rechtzeitig und kann etwas dagegen unternehmen. Blutdruckmessung: beim Arzt, in der Apotheke oder zu Hause (geeignete Blutdruckmessgeräte sind leicht zu bedienen und erschwinglich).

Die richtige Ernährung Zahlreiche Studien belegen, dass die berühmte Mittelmeerküche (Mediterrane Diät) vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Ihre wichtigsten Pfeiler: Viel frisches Gemüse (insbes. Tomaten), Obst, Fisch und Olivenöl. Eine ideale Ergänzung sind Vollkornprodukte. Und nicht vergessen: Genug trinken!

Rauchstopp Dass Rauchen Lungenkrebs verursacht, ist bekannt. Zudem schädigt der Genuss von Tabak das Herz und das ganze Herz-Kreislauf-System – Stichwort: Arteriosklerose. Experten gehen davon aus, dass jede Zigarette das Leben um fast eine halbe Stunde verkürzt. Zudem führt Rauchen zu chronischen Problemen mit den Bronchien (Raucherhusten).

Bewegung Regelmässige Bewegung ist für die Herzgesundheit das A und O. Schon ein täglicher Abendspaziergang und die konsequente Benützung von Treppen anstelle des Lifts hat nachweislich einen sehr positiven Effekt auf die Herzgesundheit. Noch besser ist moderater aber regelmässiger Sport, zum Beispiel Schwimmen, Velofahren, Walken oder Joggen. Denn: Durch die Bewegung werden Blutfette und Blutdruck gesenkt und im Gleichgewicht gehalten. Optimal sind vier bis fünf Sporteinheiten à 30 bis 45 Minuten pro Woche.

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Informationen der Schweizerischen Herzstiftung

Koffer packen und los – ohne Thrombose Langes Sitzen fördert Durchblutungsstörungen. Gerade auf Langstreckenflügen oder Car- und Autofahrten in die Ferien können Thrombosen entstehen. Deshalb rät die Schweizerische Herzstiftung zu einfachen Vorbeugemassnahmen. Im Herbst nochmals Sonne tanken und in den Süden reisen – dies sagen sich viele hierzulande nach dem verregneten Sommer. Wer dann denkt, nur Passagiere auf Langstreckenflügen riskierten eine Beinvenen­thrombose, liegt falsch. Mit veränderten Luftdruckverhältnissen oder niedrigerer Sauerstoffkonzentration in den Kabinen allein ist die Krankheit nicht zu erklären. Wichtigste Ursache ist vielmehr das stundenlange Sitzen in eingeengter Position. Die Durchblutungsstörung kann deshalb ebenso auf oder nach langen Car-, Auto- oder Zugreisen auftreten, im Extremfall sogar im Büro. Die Empfehlung der Schweizerischen Herzstiftung lautet darum für alle, die stundenlang «sesshaft» sind: n Unterbrechen Sie die langen Perioden des Bewegungsmangels mindestens alle zwei bis drei Stunden und gehen Sie herum. n Bewegen Sie stündlich für drei bis vier Minuten Ihre Beine, kreisen mit den Füssen, lassen Sie Ihre Wadenmuskeln spielen. Dies besonders auch, wenn es wegen Turbulenzen im Flugzeug nicht möglich ist, in der Kabine herumzugehen. n Trinken Sie genügend Wasser (Faustregel: pro Reisestunde zwei

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Deziliter) und wirken Sie so einem «Eindicken» des Blutes entgegen. (Kaffee oder Alkohol fördern die Urinausscheidung und tragen damit wiederum zu «dickem Blut» bei.) n Entscheiden Sie sich für lockere, nicht einengende Kleider.

RISIKOPERSONEN: BLUTGERINNUNG HEMMEN Wenn Reisende schon früher eine Thrombose gehabt haben, oder wenn ein anderes Risiko besteht – zum Beispiel eine im Blut diagnostizierte genetische Neigung zu Thrombosen, gewisse Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Krebs – sollte vor der Reise die Blutgerinnung medikamentös gehemmt werden. Lassen Sie sich in diesem Fall von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten. Gut angepasste Kompressionsstrümpfe sind empfehlenswert. Sie wirken aber in erster Linie den Beinund Knöchelschwellungen durch eine schwerkraftbedingte Wasseransammlung entgegen und weniger einer Thrombose.

WANN EIN NOTFALL? In den Arterien zirkuliert das Blut dank dem schlagenden Herzen, ob wir gehen, sitzen oder liegen. Bei den Venen dagegen muss das Blut gegen die Schwerkraft von den Beinen zurück zum Herzen fliessen. Das funktioniert mit dem Pumpsystem der Muskeln, vor allem der Wadenmuskeln. Wird diese Muskelpumpe längere Zeit nicht aktiviert, erweitern sich die Gefässe, das Blut staut sich, und es können sich Blutgerinnsel bilden. Diese können die Venen blockieren (Venenthrombose), sich aber auch losreissen, in der Blutbahn mitschwimmen und an gefährdeten Orten wie Herz oder Lunge zu einer Embolie führen, einem bedrohlichen Gefässverschluss. Verdacht auf eine Venenthrombose während oder nach langem Sitzen besteht bei einer plötzlichen Schwellung der Wade, verbunden mit Spannungsschmerz. Konsultieren Sie bei diesen Anzeichen sofort einen Arzt.


CHOLESTERIN

Ist das berühmte Blutfett tatsächlich so gefährlich?

«Gutes» und «böses» Fo to :t hin ks to ck

Cholesterin Was genau ist Cholesterin eigentlich? Es handelt sich um eine fettähnliche Substanz, die für unseren Körper lebensnotwendig ist: Aus Cholesterin werden Bestandteile von Zellwänden, Hormone und verdauungsfördernde Gallensäure gebildet. Doch es gibt ein Aber...

Von MONIKA LENZER Apothekerin Damit es im Blut transportiert werden kann, muss das wasserunlösliche Cholesterin an sogenannte Lipoproteine gekoppelt sein. Hiervon gibt es zwei Arten: das «gute» HDL (High Den­ sity Lipoprotein) und das «böse» LDL (Low Density Lipoprotein). HDL schleppt wie ein Putztrupp überschüssiges Cholesterin vom Gewebe zur Leber. Im Gegenzug transportiert LDL Cholesterin von der Leber in den Körper. Das Problem: Bei einem Überschuss können sich daraus leicht gefährliche Ablagerungen in den Gefässen bilden, genannt Arteriosklerose oder auch

«Gefässverkalkung», was zu Herzinfarkt oder Hirnschlag führen kann. Um zu viel LDL geht es also, wenn von zu hohem Cholesterin die Rede ist. Daneben zählen auch die Triglyceride zu den Blutfetten. Sie werden über die Nahrung aufgenommen und begünstigen ebenfalls eine Arteriosklerose.

MYTHOS EI Stimmt es, dass Eier den Cholesterin­ spiegel in die Höhe treiben? Tatsächlich enthält ein Ei satte 250 bis 300 Milligramm Cholesterin. Doch ein hoher Eierkonsum bedeutet nicht zwangsläufig hohe Cholesterinspiegel, denn unsere Leber produziert selbst Cholesterin. Eine ausgewogene Ernährung kann sich aber dennoch positiv auswirken: So stecken

Lipidsenker Typische Merkmale Ezetimib

in Monotherapie nur moderate Wirkung

Fibrate

vermehrt Muskelschmerzen bei Kombination mit Statinen

Ionenaustauscher

Mangel an fettlöslichen Vitaminen möglich

Nicotinsäureverbindungen

Wärmegefühl als typische Nebenwirkung

Statine

deutliche Reduktion an Herzinfarkten/Todesfällen

Statin + Ezetimib

praktische Fixkombination im Handel

Ein Überschuss des «bösen» Cholesterins LDL kann zu gefährlichen Ablagerungen in den Gefässen führen.

in fettreichen Kaltwasserfischen wie Lachs ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, die die Gefässe elastisch und das Blut fliessfähig halten. Und Ballaststoffe können überflüssiges Cholesterin aus dem Verkehr ziehen.

STATINE & CO. Sind die Cholesterinwerte trotz einer gesunden Lebensweise erhöht, können Medikamente helfen. Die wichtigste Gruppe sind die Statine – sie hemmen die körpereigene Cholesterinbildung. Bei unliebsamen Nebenwirkungen nützt es, die Statindosis durch die Kombination mit einem anderen Wirkstoff zu senken. Mögliche Partner sind Ionenaustauscher, die Gallensäuren im Darm binden. Die Leber muss sie dann neu bilden, indem sie sich aus dem Cholesterinpool des Körpers bedient. Studien bestätigen zudem den positiven Nutzen von Statinen plus Ezetimib, das die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm hemmt. Sind dahingegen vor allem die Triglyceridwerte zu hoch, kommen häufig Fibrate zum Einsatz. Bei hohen Triglycerid- und Cholesterinspiegeln eignen sich auch Nicotinsäureverbindungen – sie können das Gleichgewicht zwischen LDL und HDL günstig beeinflussen.

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Informationen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft

Weltdiabetestag: «Gesunde Ernährung – Gesundes Leben» Der 14. November ist Weltdiabetestag. Es handelt sich dabei um einen Aktionstag rund um die Stoffwechselkrankheit Diabetes. An diesem Tag soll weltweit auf Diabetes, seine Ursachen und seine Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen aufmerksam gemacht werden. Vor allem soll deutlich werden, dass Diabetes nicht das Problem einiger weniger ist, sondern dass immer mehr Menschen in der ganzen Welt mit der Krankheit leben müssen. Der Weltdiabetestag wurde 1991 angesichts der weltweit rasant wachsenden Zahl von Diabetikern ins Leben gerufen. Das Datum 14. November erinnert an den Geburtstag von Frederick G. Banting, kanadischer Mediziner und Nobelpreisträger, der gemeinsam mit Charles Herbert Best im Jahre 1921 das lebenswichtige Hormon Insulin beim Menschen entdeckte und damit die Grundlage für die Behandlung von Diabetes schuf. Die Internationale Diabetes Föderation (IDF) stellt den diesjährigen Weltdiabetestag unter den Slogan «Gesunde Ernährung – Gesundes Leben». Damit

startet sie eine dreijährige Kampagne zur Bedeutung von gesunder Ernährung sowohl für die Prävention von Diabetes mellitus Typ 2, als auch für die Vermeidung von Komplikationen in der Diabetesbehandlung. Auch die Schweizerische Diabetes-Gesellschaft beteiligt sich an dieser Kampagne, indem sie am Weltdiabetestag bereits zum sechsten Mal eine schweizweite Öffentlichkeitsaktion durchführt. In verschiedenen, gut besuchten Einkaufszentren informieren wir die Bevölkerung über Ursachen und Auswirkungen der Stoffwechselkrankheit. Diabetesfach- und Ernährungsberaterinnen stehen den Besuchern Rede und Antwort, zudem gibt es attraktive Wettbewerbspreise zu gewinnen. Unterstützt werden wir dabei von Becton Dickinson, Eli Lilly und MSD, dank deren Engagement die Aktion «Gesunde Ernährung – Gesundes Leben» realisiert werden kann. Ziel der Aktion ist es vor allem, durch gezielte Informationen Vorurteile abzubauen und Wissenslücken zu schliessen.

Foto: thinkstock

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etes iz. Diab Schwe asse 3a s Rüti tr aden 5400 B 0 17 90 0 2 Tel. 056 chaft.ch gesells s te e b riat@dia h sekreta uisse.c iabetes .d w y w w etesda rlddiab o /w rg df.o www.i

Schweizerische Diabetes-Gesellschaft

Denn ohne Know-how, gesunde Ernährung und Bewegung wird Diabetes zu einem unlösbaren Problem. Gesunde Ernährung bedeutet genussund abwechslungsreiches Essen, das für die ganze Familie geeignet ist. Eine ausgewogene Kombination von Lebensmittel-Kategorien ist wichtig – hier gibt zum Beispiel die Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (www.sge-ssn.ch) detailliert Auskunft.

Diabetes ist auf dem Vormarsch, weltweit und auch hier bei uns. In der Schweiz sind bereits rund 500 000 Menschen davon betroffen. Und zwar in allen Bevölkerungsschichten. Diabetes geht alle an!


DIABETES

Typ-2-Diabetes auf dem Vormarsch

Der Kampf gegen den

«Zucker» 1922 erhielt ein junger Typ-1-Diabetiker erstmals eine Insulininjektion. Seither wurden grosse Fortschritte bei der Diabetesbehandlung gemacht. So wurde auch für die Therapie von Typ-2-Diabetes eine Reihe neuer Wirkstoffe entdeckt.

Von MONIKA LENZER Apothekerin Die Zahl der Typ-2-Diabetiker nimmt in den Industrieländern stetig zu. Dies hängt damit zusammen, dass immer mehr Menschen übergewichtig sind und sich nur wenig bewegen. Ausserdem ist das Alter ein entscheidender Risikofaktor. Mit zunehmender Lebenserwartung ist es also absehbar, dass es in naher Zukunft noch mehr Typ-2-Diabetiker geben wird.

ZU VIEL ZUCKER IM BLUT

Foto: thinkstock (2)

Die International Diabetes Federation schätzt, dass in der Schweiz etwa 450 000 Personen an Diabetes erkrankt sind, rund 90 % davon sind Typ-2-Diabetiker.

DOCH WAS GENAU IST DIABETES EIGENTLICH? Wir produzieren in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Es bewirkt, dass Zellen die kleinste Zuckereinheit Glukose aufnehmen – dadurch sinkt der Zuckerspiegel im Blut. Beim Typ-1-Diabetes wird gar kein Insulin mehr gebildet, wohingegen die Bauchspeicheldrüse beim Typ-2-Diabetes noch Insulin abgibt – doch es ist entweder zu wenig oder die Zellen sind zunehmend unempfindlich. Viele Typ-2-Diabetiker merken lange nichts von ihrer Erkrankung – die Diagnose wird oft erst gestellt, wenn bereits Komplikationen auftreten. Ein ständig zu hoher Zuckerspiegel kann die Gefässe und Nervenbahnen angreifen. Zu den typischen Folgen zählen Augenerkrankungen und Nierenschäden. Ausserdem ist eine Arterienverkalkung möglich, was einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bedingen kann. Und ein sog. diabetischer Fuss kann im schlimmsten Fall eine Amputation erfordern.

RICHTIG THERAPIEREN Die zwei Eckpfeiler bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes sind eine ausgewogene Ernährung und regelmässige körperliche Bewegung.

Orale Antidiabetika – Typische Merkmale Acarbose: kann Blähungen verursachen Biguanide: vorteilhaft bei Übergewicht Glinide: häufige Einnahmefrequenz, schwächer als Sulfonylharnstoffe, Unterzuckerungsgefahr, mässige Gewichtszunahme Gliptine: gewichtsneutral, kaum Unterzuckerungsgefahr Glitazone: Verdacht auf erhöhte Raten an Blasenkarzinomen Sulfonylharnstoffe: Gewichtszunahme, Unterzuckerungsgefahr

Bei zu vielen Pfunden ist zudem eine Gewichtsreduktion ratsam. Falls diese Massnahmen nicht greifen, können Tabletten den Blutzuckerspiegel senken. Hier gibt es eine Vielzahl an Wirkstoffen: Acarbose verhindert, dass Glukose (Zucker) zu schnell aus dem Darm in das Blut gelangt. Sulfonylharnstoffe und Glinide fördern hingegen die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse. Dies gilt auch für die neue Wirkstoffgruppe der Gliptine (DPP-4-Inhibitoren), die gleichzeitig den Insulin­gegenspieler Glucagon hemmen. Daneben können sog. Biguanide und Glitazone durch unterschiedliche Mechanismen die Insulinempfindlichkeit der Zellen steigern. Ergänzend senken Biguanide die Glukose-Neubildung in der Leber. Erst wenn eine Therapie mit Tabletten erfolglos ist, muss letztendlich Insulin gespritzt werden.

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WECHSELJAHRE

Wechseljahre läuten einen neuen Lebensabschnitt ein

Ohne Regel

glücklich!

Gewiss – Stimmungslabilität, Scheidentrockenheit und erhöhte Reizbarkeit während der Menopause sind nicht angenehm. Doch gegen die meisten Beschwerden gibt es Medikamente und Hilfsmittel, die die Symptome lindern. Zudem wartet nach dem Klimakterium eine neue Freiheit!

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Mit dem Eintreten der Wechseljahre beginnt für viele Frauen eine schwierige Zeit. Sie leiden unter den körperlichen Veränderungen und dem Älterwerden. Aber die Wechseljahre sind auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und bieten die Chance für bewusste Selbstbestimmung und Neuorientie­ rung – ganz frei von familienplanerischen Pflichten. Kein Wunder, sagen sich denn auch viele Frauen: «Super, jetzt habe ich es geschafft. Ich habe keine Menstru­ ation mehr, muss mir keine Gedanken mehr über Verhütung machen». Sie weisen eine Menge Lebenserfahrung auf und sehen viele Dinge gelassener. Oder möchten Sie wirklich noch einmal 20 sein? Mit all den Unsicherheiten und ohne das ganze Wissen, das Sie mittler­ weile haben? Kommt hinzu, dass heute

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Foto: zVg

Von URSULA BURGHERR

«WELCHE METHODE ANGE­ WENDET WIRD, IST STETS EINE INDIVIDUELLE ENTSCHEIDUNG» DR. JÜRGEN F. P. SCHÜTTPELZ, Facharzt FMH für Gynäkologie u. Geburtshilfe

die mittlere Lebenserwartung der Frau­ en bei rund 82 Jahren liegt. Das heisst, noch fast ein ganzes Drittel Ihres Lebens liegt vor Ihnen, um die neu ge­ wonnene Unabhängigkeit zu geniessen!

DIE ZEIT VOR UND WÄHREND DER MENOPAUSE Setzt die Menstruation mehr als zwölf Monate aus, kann man davon ausgehen,


FRAU UND GESUNDHEIT

Längere Fruchtbarkeit: Die biologische Uhr von Frauen tickt heute anders als noch im 19. Jahrhundert. Die Pubertät kommt etwas früher, die Wechseljahre erst rund fünf Jahre später.

dass die fruchtbare Phase einer Frau abgeschlossen ist und die Postmenopause einsetzt, wobei die Menopause den Zeitpunkt der letzten Menstruation darstellt. Das Durchschnittsalter für diesen Zeitpunkt liegt bei 52 Jahren. «Wann die Wechseljahre beginnen, hängt einerseits mit genetischen und andererseits mit verschiedenen Lifestyle-Faktoren zusammen», sagt Dr. Hilda Shamon. Entscheidend ist auch, wie die Frau vorher gelebt hat. Die Fachärztin FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe erklärt: «Die Lebenshaltung und das Ernährungsverhalten sowie Eingriffe an Eierstöcken oder Gebärmutter können den ­Zeitpunkt und die Schwere des Klimakteriums beeinflussen».

Foto: thinkstock

WIESO DIESE HITZEWALLUNGEN? Wechseljahrbedingte Beschwerden müssen nicht zwangsläufig auftreten. Zwei Drittel der Frauen durchleben diese Zeit ohne Probleme oder geben an, nur gelegentlich leichte Symptome zu verspüren. Ein Drittel der Frauen spürt die Anzeichen der Wechseljahre allerdings sehr stark. Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen können einem das Leben ganz schön schwer machen. Die Östrogenkonzentration im Blut ist im Klimakterium starken Schwankungen ausgesetzt. Dadurch gerät die Temperaturregelung im Gehirn durcheinander, und es kommt zu einer thermoregula-

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Vaginalflora im Gleichgewicht? Hydro Santa hilft bei vaginaler Trockenheit und lindert Juckreiz und Brennen ®

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WECHSELJAHRE

Hormonersatztherapien torischen Fehlfunktion mit hauptsächlich nächtlichen Schweissausbrüchen und dadurch bedingten Schlafstörungen. Um diese zu beheben, eignen sich verschie­ dene Präparate. Eine gute Alternative zur Hormon­ ersatztherapie stellen sogenannte Phytohormone dar. Darunter versteht man hormonähnliche Stoffe, die in vie­ len Pflanzen enthalten sind. Unter den pflanzlichen Arzneimitteln haben sich Traubensilberkerzen-Präparate sehr be­ währt. Wann der Einsatz von Hormonen sinnvoll ist, ist sehr individuell und abhängig von der Lebenssituation der einzelnen Frau zu entscheiden. D ­ r. Jürgen F. P. Schüttpelz, Facharzt FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe dazu:

In erster Linie soll die Auswahl dem Wunsch der Patientin nach einer Beratung durch den Arzt entsprechen. Gemeinsam sind den verschiedenen Arzneiformen zwei Ziele: Erstens die Linderung der Wechseljahrsbeschwerden und zweitens die langfristige Verhinderung von möglichen Folgekrankheiten wie Osteoporose. Hormontabletten werden täglich eingenommen. Mit ihnen kann man die Dosierung rasch erhöhen, verringern oder – wenn nötig – die Behandlung auch abbrechen. Hormonspritzen müssen hingegen nur alle drei bis vier Wochen in einen Muskel gespritzt werden. Dafür ist allerdings eine relativ grosse Östrogendosis notwendig, die nach Verabreichung nicht mehr korrigiert werden kann, sodass Spritzen zum Einstieg in eine Behandlung wenig geeignet sind. Dagegen sind Pflaster und Gele schonender, da man nur einen Bruchteil der Dosis benötigt, um die gleichen Wirkungen zu erzielen wie mit Tabletten; und sie sind für das Gefässsystem schonender. Bei beiden Applikationsformen dringt das Hormon in die Haut ein und gelangt direkt in die Blutbahn.

«Steht eine Frau mitten im Berufsleben, muss sie sich entscheiden, ob sie drei Monate abwarten kann, bis ein pflanzli­ ches Präparat wirkt; oder in kurzer Zeit wieder leistungsfähig sein muss.» Oft kommt in der Praxis von Dr. Schüttpelz eine Mischform verschiedener Präpara­ te zum Einsatz. Letztendlich muss jede Frau für sich selber bestimmen, was sie für sich in Anspruch nehmen will.

VAGINALE TROCKENHEIT: EIN HÄUFIGES LEID

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Mit der Verringerung des Östrogens im Körper schwindet auch die Feuchtigkeit in der Haut, im Haar und im Intimbereich. Darunter leiden viele Frauen. Beim Thema Scheidentrocken­ heit und den damit verbundenen Prob­ lemen beim Geschlechtsverkehr kommt erschwerend dazu, dass die Intimsphäre ungern thematisiert wird. Dr. Shamon:

«Früher dauerte es Jahre, bis sich Pa­ tientinnen über Harninkontinenz und vaginale Trockenheit äusserten. Heute gehen sie wesentlich offener damit um, und dadurch können wir ihnen schneller helfen.» Ein Geheimrezept, um die vaginale Tro­ ckenheit in den Griff zu bekommen, gibt es nicht. Zu den häufigsten Gegenmitteln gehören sicherlich Östriolcremes oder Zäpfchen, welche vaginal eingeführt werden. Eine ganz neue Methode ver­ rät Dr. Schüttpelz: «Mit dem Laser wird ambulant eine Rejuvenation (Verjüngung, Anmerkung der Red,) der Schleimhaut durchgeführt. Durch eine Kollagensti­ mulation kommt es unter anderem auch zur Verbesserung der Scheidentrocken­ heit. Hierfür sind ca. drei Sitzungen im Abstand von drei bis vier Wochen nötig. Auch hier gilt: welche Methode schluss­ endlich angewendet wird, obliegt der in­ dividuellen Wahl jeder einzelnen Frau.

Was tun gegen Scheidentrockenheit? Naturheilmittel wie Leinsamen helfen bei Trockenheit der Schleimhäute – also auch bei Scheidentrockenheit. Leinsamen enthalten sogenannte Lignane und andere Phytohormone, die ähnlich wirken wie Östrogen und die Schleimproduktion anregen. So wird’s gemacht: Nehmen Sie täglich

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1 Esslöffel geschrotete Leinsamen zu sich. Trinken Sie dazu am besten ein Glas Wasser. Oder aber Sie rühren sich die Leinsamen in einen Joghurt oder in ein Müsli. Wussten Sie übrigens, dass Leinsamen auch gegen Schweissausbrüche in den Wechseljahren helfen?

Gel mit Doppelwirkung Das neuartige Vaginalgel Hydro Santa ist deshalb besonders empfehlenswert, weil es Hyaluronsäure und Milchsäure in einem Produkt vereint: Es hilft bei vaginaler Trockenheit und wirkt einer bakteriellen Fehlbesiedelung durch Regulierung des vaginalen pH-Werts entgegen. Dies wiederum lindert Symptome wie Juckreiz oder Brennen. Hydro Santa ist ein Pflegegel und enthält keine Hormone.


GESUNDE KNOCHEN

Osteoporose: Zentrale Rolle von Kalzium und Vitamin D

So halten Sie Ihre

Knochen in Form

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Osteoporose ist die häufigste Knochen­ erkrankung im höheren Lebensalter. Gut 10 % der Bevölkerung sind davon betrof­ fen. 85 % der Fälle treten bei Frauen nach der Menopause auf. Ab 70 Jahren nimmt die OsteoporoseHäufigkeit auch bei Männern zu. Die gute Nachricht: Eine wirksa­ me Prävention ist möglich.

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OSTEOPORO

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Osteoporose – auf Deutsch Knochenschwund – ist eine heimtückische Krankheit, denn sie schreitet jahrelang still und symptomlos voran. Betroffene werden sich ihrer Erkrankung oft erst durch spontane Brüche – meist von Wirbelkörpern oder des Oberschenkelhalses – schmerzhaft bewusst. Dabei beginnt der Knochenabbau schon im Alter von rund 40 Jahren. Bei Frauen kann der Hormonverlust in der Menopause zu einer Beschleunigung des Prozesses führen.

SCHWINDENDE LEBENSQUALITÄT

KNOCHEN

Ein Blick in die Statistik zeigt die Dimensionen der Osteoporose-Problematik: Knochenschwund und daraus resultierende Komplikationen verursachen in der Schweiz eineinhalb Mal mehr Krankenhausaufenthalte als alle Herz-/Kreislauferkrankungen zusammen. Typische Folgen der Osteoporose

Aktive Menschen haben

stärkere Knochen Regelmässige Bewegung spielt bei der Osteoporose-Prophylaxe eine zentrale Rolle. Denn aktive, sportliche Menschen haben generell stärkere, widerstandsfähigere Knochen. Auf diese Weise wird der Alterungsprozess erheblich verlangsamt. Denn: Ein Knochen, der regelmässig belastet wird, bleibt länger stabil – auch im Alter. Zudem stürzen fitte Senioren seltener – und wenn, dann ist das Risiko geringer, dass sie sich gleich etwas brechen.

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sind Wirbelkörper-, Ober- und Unterarmsowie Oberschenkelhalsbrüche. Die Folgen sind mitunter starke Einschränkungen der Lebensqualität und Alltagsfähigkeit.

DIE WICHTIGSTEN RISIKOFAKTOREN Wann muss man sich Gedanken über einen drohenden Osteoporose-Bruch machen? Welches sind, nebst hohem Alter, die Risikofaktoren? Eine wichtige Rolle spielt die familiäre Vorbelastung. Wenn erstgradig Verwandte einen osteoporosebedingten Hüftbruch hatten, ist das Risiko klar erhöht. Bei älteren Menschen kann auch Untergewicht ein Risikofaktor sein. Denn sehr schlanke Menschen haben bei einem Sturz weniger Polster, weshalb eher etwas bricht. Alles weitere sind sogenannte sekundäre Ursachen, wie Medikamente oder Krankheiten, aber auch Rauchen und übermässiger Alkoholgenuss.

SCHLÜSSELROLLE VON KALZIUM UND VITAMIN D Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mit dem richtigen Lebensstil und der geeigneten Ernährung kann man dem beschleunigten Knochenabbau entgegenwirken. Eine zentrale Rolle beim Knochenaufbau spielen Kalzium und Vitamin D. Rund 1,5 kg des essenziellen Mineralstoffs Kalzium trägt jeder von uns in seinem Körper – und zwar zu 99 % in den Knochen, denen das Kalzium ihre Härte und Belastbarkeit verleiht. 1 % des Minerals erfüllt wichtige Aufgaben in unserem Blut, beispielsweise bei der Muskel- und Nervenfunktion, sowie bei der Blutgerinnung. Vitamin D fungiert in unserem Körper als wichtiger Partner von Kalzium: Es erhöht die Kalziumaufnahme über den Darm und vermindert gleichzeitig die Ausscheidung des wertvollen Minerals über die Nieren. Zudem fördert Vitamin D den Einbau von Kalzium in die Knochen. (uhl)


PUBLIREPORTAGE

Litozin: reinstes Pulver aus der Hagebutte

Die Kraft der wilden Rose Gute Nachricht für Ihre Gesundheit: Nebst dem Litozin-Drink sind auch die Litozin-Kapseln mit Vitamin C angereichert. Das LitozinPulver ist Hagebutte pur und 100% natürlich. Die Hagebutte, auch Wildrose genannt, gehört zu den Rosengewächsen. Als stacheliger Strauch wächst sie an Weg- und Wiesenrändern. Im Herbst werden die leuchtend roten Früchte geerntet und die Verarbeitung kann beginnen.

AUS DER UNBERÜHRTEN NATUR VON SÜD-CHILE Litozin ist ein Pulver aus der Hagebutte, einer speziellen Unterart der wilden Rose, genannt «Rosa Canina L.». Sie wird in der unberührten Natur in Süd-Chile kultiviert, wo ideale Bedingungen für den Anbau der hochwertigen Hagebutte herrschen. Die Ernte der sonnengereiften Früchte erfolgt schonend von Hand.

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WIE WIRKT VITAMIN C?

WOFÜR VITAMIN C WICHTIG IST:

Vitamin C spielt im menschlichen Körper eine wichtige Rolle. Das in Litozin-Kapseln und im Litozin-Drink enthaltene Vitamin C deckt 50 % des Tagesbedarfs ab. Es trägt zur gesunden Kollagenbildung bei und ermöglicht so eine normale Funktion von Knochen und Knorpel, damit Sie in jedem Alter mit Schwung durchs Leben gehen können.

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AUFNAHME VON VITAMIN C IN DEN KÖRPER Das Problem: Unser Körper kann selber kein Vitamin C bilden, es muss also über die Nahrung aufgenommen werden. Im Normalfall braucht der menschliche Körper 80mg Vitamin C täglich. Doch er resorbiert das Vitamin C dosisabhängig. Bei Dosen von 0.2g (200mg) Vitamin C resorbiert der Körper 70 - 80 %, bei einer Dosis von 3g (3000mg) nur noch 40 %.

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DEMENZERKRANKUNGEN

Viele Betroffene gehen zu spät zum Arzt

Demenz – wenn der Verstand verschwind Jeder hat schon einmal den Schlüssel verlegt oder sich im Datum geirrt. Und je älter wir werden, desto langsamer werden unser Körper und auch unser Gehirn. Doch manchmal steckt dahinter auch eine ernste Krankheit. Professor Andreas Monsch, Leiter der Memory Clinic am Universitären Zentrum für Altersmedizin Basel des Felix Platter-Spitals, erklärt die wichtigsten Fakten rund um Alzheimer und Co. Von ANDREA FISCHER SCHULTHESS Gerade weil es normal ist, dass wir im Alter langsamer denken, ist es wichtig, einen Verdacht auf Demenz frühzeitig abzuklären. Prof. Andreas Monsch erklärt: «Ein normal alternder Mensch mag vielleicht an einem Familienfest nur noch mit einer Person auf einmal ein Gespräch führen. Ein Mensch mit Alzheimer jedoch meidet das Fest, da er gar nicht mehr in der Lage ist, zu erfassen, was vor sich geht. Er ist völlig überfordert.» Für eine Demenz, also eine Abnahme der so genannten kognitiven Hirnleistung, kennt man heute rund 150 mögliche Ursachen, wobei Alzheimer bei

rund zwei Drittel der Betroffenen die Ursache ist. Diese Krankheit ist bis heute nicht heilbar, kann aber mit einer Kombination guter Medikamente mit anderen Therapieformen um rund ein bis zwei Jahre hinausgezögert werden. Je früher sie diagnostiziert wird, umso besser.

AUCH HEILBARE URSACHEN Und es gibt noch einen weiteren Grund, bei einem Verdacht möglichst früh den Hausarzt um Rat zu fragen oder einen betroffenen Angehörigen behutsam auf eine Abklärung anzusprechen: Etwa jede zehnte Demenz hat eine heilbare Ursache. Zum Beispiel wenn dahinter eine Depression steckt. Um eine möglichst frühe und passende Therapie zu ermöglichen, werden zuerst bestimmte

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«ANGEHÖRIGE SOLLEN VON ANFANG AN HILFE ANNEHMEN» PROF. ANDREAS MONSCH, Leiter der Memory Clinic am Universitären Zentrum für Altersmedizin Basel des Felix Platter-Spitals

neuropsychologische Tests durchgeführt. Je nach Resultat folgen medizinische Abklärungen und oft ein MRI (Magnetresonanztomografie). Das MRI erlaubt den wichtigen Blick in das Gehirn.

Demenz: Präventive Wirkung von Ginkgo-Extrakt Trotz eines riesigen Forschungsaufwands sind die genauen Ursachen von Demenz noch immer unklar. Fest steht jedoch, dass Pflanzen-Extrakte aus Ginkgo biloba eine gute präventive Wirkung für Demenz-Erkrankungen haben. Zur Prävention der Demenz-Erkrankungen gibt es auch heute erst wenige Möglichkeiten. Einen klar schützenden Effekt haben

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in erster Linie geistige und körperliche Aktivität, ein aktives soziales Leben und eine ausgewogene mediterrane Ernährung.

GINKGO BILOBA Nachweislich wirksam sind auch antioxidative Substanzen, wie sie in speziellen Pflanzenpräparaten aus der in China heimischen Baumart Ginkgo biloba enthalten sind. Die darin enthaltenen Hauptwirkstoffe sind Bilobalid, Ginkgolide und Flavonoi-

de. Sie reduzieren die freien Radikale im Gehirn und wirken der Bildung von Plaques und Fibrillen (siehe auch Kasten «Alzheimer») entgegen. Studien zeigen: Ältere, kognitiv gesunde Patienten, profitieren deutlich von einer Langzeiteinnahme des Ginkgo-Extraktes. Der Effekt tritt allerdings erst nach etwa vier Jahren ein. Voraussetzung ist also eine gute Therapietreue und eine jahrelange Einnahme. (red)


GESUNDHEIT IM ALTER

Alzheimer – die wichtigste, weil häufigste Ursache einer Demenz Man kennt heute zwei Veränderungen im Gehirn dieser Patienten: n Die Plaques: Im Gehirn von Alzheimer­ patienten kommen ausserhalb der Nervenzellen bestimmte Eiweiss­ ablagerungen vor. n Die Fibrillen: Innerhalb der Nervenzel­ len entstehen Fäden, weil der Klebstoff (Tau-Protein) nicht mehr funktioniert, der für die mikroskopisch kleinen Röhr­ chen zuständig ist, die helfen, die Zelle zu versorgen. Dadurch gehen die Ner­ venzellen zugrunde.

det Fotos: thinkstock (4)

DAS GEHIRN

VON ANFANG AN HILFE ANNEHMEN Obwohl eine frühe Abklärung so wichtig ist, kommen noch immer viele Betroffene erst spät zum Arzt. Denn kaum eine andere Krankheit macht uns so viel Angst wie Alzheimer. Der Verlust der Merkfähigkeit und des Vermögens, Dinge zu verstehen, ist eine existenzielle Belastung. Nicht selten sind Betroffene daher gereizt, depressiv oder leiden unter starken Angstzuständen. Doch Andre­as Monsch macht auch Mut: «Heute hat man gute Möglichkeiten, solche Begleiterscheinungen zu lindern.» Dennoch sei es ganz wichtig, dass Angehörige sich bewusst sind: Ein Patient mit Alzheimer hat eine Prognose von bis zu zehn Jahren. «Menschen mit einer Demenz gehen denselben Weg, den auch ein Kind in seiner Entwicklung geht, bloss in die andere Richtung», sagt Monsch. «Und wie ein Kind, hat ein Mensch auch mit fortgeschrittener

BRAUCHT ARBEIT! Die Devise lautet: «Use it or lose it» Das Gehirn ist das einzige Organ, das man nicht überbeanspruchen kann! Konkret: Ob Sie Sudoku spielen oder lieber mit Freunden das aktuelle Tagesgeschehen diskutieren, spielt keine Rolle, Hauptsache es macht Ihnen Spass und Sie nutzen Ihr Gehirn. Das Gleiche gilt für die sportlichen Aktivitäten: Es ist egal, ob man tanzt, Tennis spielt oder Joggen geht, es muss einem vor allem Spass machen!

Alzheimer-Krankheit Gefühle, mag Berührungen und Zuneigung.» Doch kein Angehöriger könne über so viele Jahre immer Geduld haben und sich selbst hintenan stellen. «Darum ist es ganz wichtig, dass Angehörige von Anfang an Hilfe annehmen», rät der Experte. Je weiter die Krankheit fortschreite, umso wichtiger werde es auch, Angebote wie Beratung oder die Betreuung in einem Tagesheim in Anspruch zu nehmen.

ALZHEIMER GEHT ALLE AN Je mehr alte Menschen es gibt, des-

Die pharmakologische Forschung unter­ sucht derzeit Medikamente gegen beide Ursachen. Noch gibt es aber kein ur­ sächliches Medikament gegen Alzheimer. Allerdings können so genannte Antidementiva die Arbeit der noch gesunden Nervenzellen unterstützen. So können die­ se eine Zeitlang die Leistung der bereits fehlenden Zellen kompensieren. Gut zu wissen: Alzheimer hat zwar eine erbliche Komponente, aber diese ist so verschwindend klein, dass man sich nicht unnötig sorgen muss.

to mehr Demenzkranke wird es auch geben. Darum kommen wir laut Andreas Monsch nicht umhin, künftig über neue Betreuungsformen nachzudenken. Denn bis heute kann man die Krankheit weder heilen noch verhindern. Dennoch lohnt sich eine Vorsorge: Vor allem bei den vaskulären Demenzen, also bei solchen, denen Gefässveränderungen zugrunde liegen, kann mit einer gesunden Lebensweise viel erreicht werden. Daher empfiehlt Andreas Monsch häufige und regelmässige sportliche und geistige Betätigung und den Verzicht auf Nikotin und übermässigen Alkoholkonsum. Dies alles lohnt sich: «Ungeachtet der Krankheit, die bei jemandem im Alter zum Thema wird: Je stärker und gesünder der Körper ist, desto besser wird er damit umgehen können.»

Mehr Information unter:  www.memoryclinic.ch

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Informationen der Rheumaliga Schweiz

Rheuma-Schmerzen aktiv lindern Ratgeber der Rheumaliga Schweiz informiert über den Umgang mit chronischen Schmerzen Ob Bandscheibenprobleme am Rücken, Arthrose im Knie oder Sehnenentzündung am Arm: Allen gemeinsam ist das Warnzeichen Schmerz. Im akuten Fall ist Schmerz ein hilfreicher Hinweis des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Bekommt man ihn innert weniger Wochen aber nicht in den Griff, drohen chronische Schmerzmuster. Um diese zu verhindern, sollten Betroffene recht­ zeitig die richtige Therapie erhalten und sich aktiv daran beteiligen. Bei chro­ nischen Schmerzen braucht das bisweilen besondere Überwindung und Diszi­ plin. Viel Potenzial für eine Verbesserung liegt auch im Umgang mit dem Schmerz und in dessen Bewertung. Der Ratgeber der Rheu­ maliga Schweiz zeigt auf, wie sich Schmerzen erfolgreich meistern lassen.

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Sie umfasst medizinische Schmerztherapien, psychologische Behandlungsformen und ein Bewegungstraining.

AKTIV GEGEN SCHMERZEN

SCHMERZ ENTSTEHT IM GEHIRN

Chronische Schmerzen können unendlich frustrieren. Doch niemand ist seinem Schmerz hilflos ausgeliefert. Diese Erkenntnis zu vermitteln, ist ein wichtiges Anliegen des neuen Buches. Es zeigt, wie Schmerz entsteht und welche komplexen Zusammenhänge ihm zugrunde liegen. Das Wissen um diese Zusammenhänge ist der Schlüssel zu einer ganzheitlichen Schmerzbehandlung.

Schmerz wird erst im Gehirn wahrgenommen und hier mit unangenehmen Gefühlen und bestimmten Körperreaktionen wie Herzrasen, Schweissausbruch und Ähnlichem verknüpft. Erst durch die zentrale Schmerzverarbeitung kann man spüren, wie intensiv der Schmerz ist und in welchem Masse erträglich. Im Gehirn fällt dann auch die bewusste Entscheidung, wie wir auf den Schmerz

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reagieren. Die Therapie chronischer Schmerzpatienten zielt deshalb neben der medikamentösen Behandlung auch darauf ab, die Schmerzwahrnehmung im Gehirn durch positive Erfahrungen und Reize zu verdrängen.

ÜBER DEN RATGEBER Im Buch «Rheuma-Schmerzen aktiv lindern» erklärt die Autorin Dr. Regine Strittmatter anschaulich, wo und wie Schmerzen verarbeitet werden, stellt die Bausteine der modernen Schmerzbehandlung vor und macht mit Patientenbeispielen deutlich, wie individuell die Lösungen für eine Schmerzproblematik sein können. Der Ratgeber bietet zudem konkrete Tipps und einen Wochenplan für Bewegungsübungen.


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ADIPOSITAS

Roboterassistierte Adipositas-Chirurgie verhilft zu neuem, besserem Leben

Sauerstoff pur für die Psyche der Patienten Manchmal gleicht starkes Übergewicht einem Teufelskreis, aus dem es mit normalen Mitteln – Nahrungsumstellung, mehr Bewegung – trotz aller Anstrengung scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Folgen für Gesundheit und Psyche sind verheerend. Oft kann dieses biologische Desaster nur mithilfe eines chirurgischen Eingriffs abgewendet werden. Mehrere Verfahren stehen zur Verfügung.

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In der letzten Ausgabe der Medical Tribune public haben wir dargelegt, welche Katastrophe starkes Übergewicht für die Betroffenen darstellt – physisch und psychisch. In der zweiten Folge unseres Dreiteilers mit Prof. Ralf Senner zeigen wir, welche operativen Möglichkeiten bei starkem Übergewicht heute zur Verfügung stehen.

AM ANFANG STEHT EINE DETAILLIERTE ANALYSE Die chirurgische Behandlung von Adipositas kommt allein für jene stark übergewichtigen Menschen (BMI über 35) infrage, bei denen alle anderen konservativen Methoden versagt

«GEWICHTSREDUKTION VON 40 BIS 140 KILOGRAMM PRO JAHR.» PROF. DR. MED. RALF SENNER

Foto: zVg

Facharzt für Chirurgie mit umfangreicher internationaler Erfahrung in der laparoskopischen Chirurgie; mehr als zwölf Jahre Erfahrung mit roboterassistierten Operationen

haben. «Diese Patienten leiden oft an Begleiterkrankungen, denen nur schwer beizukommen ist. Wer für eine operative Behandlung geeignet ist, entscheiden wir anhand einer sehr detaillierten Analyse, bei welcher auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle spielen», erklärt Prof. Senner.

DIE LETZTE UND RADIKALSTE MÖGLICHKEIT Die Adipositaschirurgie (auch bariatrische Chirurgie) beschäftigt sich mit der chirurgischen Veränderung des Magen-Darm-Traktes. Ziel ist es, stark übergewichtige Menschen bei der Gewichtsabnahme zu unterstützen. Nach einer adipositaschirurgischen Operation ändert sich das Leben für die Betroffenen erheblich. Sie müssen sich ausgewogen ernähren und erreichen eine massive Gesichtsreduktion mit sehr positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Psyche.

Roboterassistierte Chirurgie – Operateur mit winziger Hand Wenn Chirurgen mithilfe eines Roboters operieren, sieht das für den Laien wie Science-Fiction aus. Tatsächlich ist der technische Aufwand bei einer roboterunterstützten Operation gross. Das Prinzip jedoch ist einfach: Der Roboter erlaubt dem Chirurgen sozusagen mit einer winzigen, nur wenige Millimeter (!) grossen, Hand zu operieren. Dies, indem er die natürlichen, geübten Bewegungen der Hände des Operateurs exakt in einem winzigen Massstab nachvollzieht, mit kleinen Instrumenten. So kann der Chirurg (der alles stark vergrössert sieht) extrem fein und schonend operieren und das erst noch an Stellen, die er mit blosser Hand gar nicht erreichen würde.

Mehr Information unter:  www.escos360.ch

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BARIATRISCHE CHIRURGIE

Die wichtigsten Methoden Magenverkleinerung Der Chirurg entfernt einen Grossteil des Magens so, dass nach dem Zusammennähen ein schlauchförmiger Restmagen mit lediglich 100 bis 150 ml Fassungsvermögen bleibt. Komplikationsrate: weniger als 1%.

Magenband In einer laparoskopischen Operation (Schlüsselloch-Chirurgie) wird ein verstellbares Silikonband um einen bestimmten Bereich des Magens gelegt und auf diese Weise sein Fassungsvermögen verringert.

MAGENVERKLEINERUNG AM HÄUFIGSTEN Im Zürcher Adipositas-Kompetenzzentrum ESCOS 360 kommen alle heute gängigen Operationsmethoden zum Einsatz. «Am häufigsten ist die Magenverkleinerung», erklärt Prof. Senner: «Das Magenband wird heutzutage nicht mehr so oft verwendet. Die Euphorie um diese Methode endete vor acht Jahren, als die Magenverkleinerung starken Aufwind bekam. Sie wurde damals als eine Art Vorstufe zum Magenbypass betrachtet, der in einem zweiten Schritt folgen sollte.» Heute wissen wir, dass die Magenverkleinerung allein in den meisten Fällen ausreichend ist. Wir haben uns intensiv mit dem Thema beschäftigt und zwischen 2006 und 2012 fast 1000 Patienten erfasst. Die Ergebnisse, die wir in einer Evaluation publiziert haben, sind eindeutig. Sie zeigen, dass die Magenverkleinerung allein fast gleich gute Ergebnisse liefert wie der Magenbypass – jedoch mit weniger Nebenwirkungen und Komplikationen.» So betrage die Gewichtsreduktion – abhängig vom Ausgangsgewicht – imposante 40 bis 140 kg

Abb: Archiv

Magenbypass Verfahren, bei dem mehr als zwei Drittel des Magens stillgelegt werden und der Rest direkt mit der ersten Dünndarmschlinge verbunden wird. Je nach Länge der Dünndarmschlinge kann die Verwertung von Nahrungsmitteln mehr oder weniger reduziert werden.

pro Jahr. Zudem bestätige die sechsjährige Evaluation einen klar positiven Einfluss der Operation auf die meisten Nebenerkrankungen wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Schlafapnoe und sogar Infertilität und Potenzstörungen.

RESIGNATION MUSS DURCHBROCHEN WERDEN Im Rahmen der sechsjährigen Evaluation wurde auch die psychische Komponente der Patienten erfasst. Fazit von Prof. Senner: «Für die Psyche der Patienten ist die Operation Sauerstoff pur!» Die wichtigste Voraussetzung für die Heilung krankhafter Adipositas durch einen chirurgischen Eingriff müsse jedoch lange vor dem Eingriff geschaffen werden – vom Patienten selbst. Prof. Senner: «Der Resignationszustand, in dem sich alle Menschen mit schwerem Übergewicht befinden, kann nur durchbrochen werden, wenn der Betroffene den sogenannten Umkehrpunkt erkennt – also die Bedeutung und Notwendigkeit der chirurgischen Behandlung.» n Theo Uhlir n

Zürich verliert an Gewicht Adipositas kann Ihre Lebenserwartung um bis zu 14 Jahren verkürzen und Ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigen! Oft ist eine Magenoperation der einzige Weg, sich von der Fettleibigkeit zu befreien und die Chance auf ein besseres und längeres Leben zu ergreifen. ESCOS, European Special Management Centre of Obesity Surgery, ist ein internationales Kompetenzzentrum für Adipositas-Diagnostik und -Evaluierung sowie roboterassistierte bariatrische Chirurgie. Seit 2013 ist es auch in Zürich vertreten. Bei ESCOS Zürich

werden übergewichtige Menschen durch kompetente Spezialisten beraten, behandelt und begleitet. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz und stimmen unser Vorgehen auf Ihr individuelles DNA-Profil ab. Mit Kompetenz, Verantwortung, Qualität, Einfühlungsvermögen und Ihrem Vertrauen können wir zusammen mit Ihnen Ihre Gewichtsprobleme lösen. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie erfolgreich abnehmen möchten. Wir sind für Sie da!

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DISKUSHERNIE

Andrea Haslebacher (35) hatte zweifache Diskushernie an der Halsw

«Ironlady» – dank

BandscheibenImplantaten Vor 10 Jahren hatte die Amateur-Triathletin Andrea Haslebacher (35) einen schweren Kite-Surfing-Unfall. Schmerzen bestimmten fortan ihren Alltag. Die Diagnose kam spät: zweifache Diskushernie (Bandscheibenvorfall). In einer Notoperation wurden der Bernerin 2011 zwei künstliche Bandscheiben implantiert.

SPÄTER NUR EIN KNAPPES HALBES JAHR R ANNTE SIE BEIM TRIA THLON ALLEN DAVON. Von IVANA LEISEDER

D

«Das sind die beiden Bandscheiben – oder genauer gesagt: das, was davon übrig geblieben ist», lacht Andrea Haslebacher. Sie streckt mir ein Gläschen entgegen. Klitzekleine gräuliche Gewebefetzen, artischockenartig, schwimmen darin, wie in einer Schneekugel. Ein langer, mühseliger Weg voller Schmerzen liegt hinter Andrea Haslebacher, an dessen Anfang ein schwerer Unfall stand. «Vor 10 Jahren war ich auf Lanzarote in den Ferien, um Spanisch zu lernen und zu kiten. Eines Tages war ich gerade draussen auf dem Brett, als mich eine Böe erfasste. Ich hatte keine Möglichkeit zu reagieren – innert Sekundenbruchteilen wurde ich an den steinigen Strand

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geschleudert – ich hatte von Kopf bis Fuss Knochenbrüche.» Die nächsten zwei Wochen gestalteten sich schwierig: In den Spitälern auf Lanzarote hatte man keine Möglichkeit, Andrea Haslebacher eingehend zu untersuchen, die gelernte Polygrafin konnte kein Spanisch, versuchte sich mit einem Wörterbuch in der Hand und einer klaffenden Wunde am Kopf zu verständigen. «Erst nach einer Weile fand man heraus, dass sich wohl eine Rippe durch meine Lunge gebohrt hatte. Dadurch gelangte Blut in die Lunge.» Zwei lange Wochen musste Andrea Haslebacher starr wie ein Brett im Bett liegend ausharren, bevor sie in die Schweiz geflogen werden konnte.

SCHMERZEN AN FÜNF VON SIEBEN TAGEN In der Heimat wurde Andrea Hasleba-

cher geröntgt, weiteren Handlungsbedarf sah man indes nicht. Die Knochenbrüche würden schon gut verheilen. Nach nur einem Monat zog es Andrea Haslebacher zurück nach Lanzarote: «Man hatte mir einen Job als Kite-Lehrerin angeboten. Ich wollte es nochmals versuchen – es war mir sehr wichtig, dass der Unfall nicht der Abschluss gewesen war.» Tatsächlich wagte sie sich schnell wieder aufs Brett, gewann die Freude am Sport zurück. «Es lief alles sehr gut – etwa ein halbes Jahr lang. Da bin ich mitten in der Nacht aufgewacht, ich habe mich gefühlt, als sei ich sturzbetrunken. Es hat sich alles gedreht.» Andrea Haslebacher schleppte sich ins Badezimmer, erbrach.


BANDSCHEIBEN-IMPLANTAT

wirbelsäule

Dank künstlicher Bandscheiben im Bereich der Halswirbelsäule wieder schmerzfrei und erfolgreich unterwegs: Top-Triathletin Andrea Haslebacher.

Auf den Schwindel folgten wenig später Schmerzen im unteren Rückenbereich. Eine Ärzteodyssee begann, vorerst ohne Happy End: Ihre Beschwerden seien ein «Resultat der vielen Mikroverletzungen», die sie sich bei ihrem Kite-Surfing-Unfall zugezogen habe, beschied man ihr. «Irgendwann fand ich mich halt damit ab, dass ich an fünf von sieben Wochentagen Schmerzen hatte.»

TRIATHLON-ERFOLGE TROTZ BESCHWERDEN Trotz Schmerzen fegte Andrea Haslebacher weiterhin mit ihrem Kite über die Wellen und arbeitete daneben in der Marketing-Abteilung eines Sporthotels. Jenes Hotel war auch verantwortlich für

die Organisation des Ironman auf Lanzarote, wo sich Andrea Haslebacher bis über beide Ohren verliebte – in den Triathlon: 3,8 km Schwimmen, 180 km Velofahren, danach noch einen Marathon stemmen. «Das war einfach der Wahnsinn! Als ich diese Emotionen gesehen habe – ich war hin und weg. Für mich war klar, das will ich auch mal versuchen!» ­Andrea Haslebacher begann mit intensivem Training, setzte dieses fort, als sie endgültig in die Schweiz zurückkehrte. Sie merkte, dass sie trotz der Schmerzen «gar nicht mal so schlecht» war, dass ihr Körper trotz allem noch funktionierte. Irgendwann aber stellten sich NackenFotos: zVg (2) beschwerden ein: «Ich hatte das Gefühl, mein ganzer Nackenbereich sei verhärtet. Manchmal konnte ich meinen Kopf kaum noch bewegen.» Die Ärzte wiegelten abermals ab – ihre Muskulatur sei halt nun mal so. Doch es blieb nicht bei den Nackenschmerzen, Andrea Haslebacher hatte an Wettkämpfen nun auch Aussetzer – in den Beinen. Aber die lebensfrohe Bernerin lief weiter, auch wenn die Beine nicht laufen wollten, sie hatte sich längst daran gewöhnt, dass immer etwas zwickte. An der TriathlonEuropameisterschaft in Deutschland hatte Andrea Haslebacher in der HalbIronman-Distanz dann ihr bislang bestes Ergebnis: «Ich war happy, ich konnte dann zwar einen Tag lang meinen Kopf nicht mehr bewegen, aber das war es mir wert.»

SCHOCKDIAGNOSE: 2-FACHE DISKUSHERNIE Andrea Haslebacher ruhte sich nicht auf den Lorbeeren aus. Sie gab weiter Gas, auf dem Velo, mit den Beinen, im Wasser, Stunden um Stunden. Irgendwann absolvierte sie mit einem Kollegen ein längeres Training – und am Tag darauf ging gar nichts mehr. «Ich konnte den Kopf nicht mehr bewegen, konn-

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DISKUSHERNIE

te mich nicht einmal hinlegen. Ich habe keine Position gefunden, wo es mir nicht wehgetan hat. Ich war es gewohnt, Schmerzen zu haben, aber hier habe ich gemerkt: Irgendwas ist nicht mehr gut.» Andrea Haslebacher schleppte sich zum Hausarzt, der sie direkt zum Spezialisten überwies: zu Dr. Anton Lukes, Neurochirurg am Lindenhofspital in Bern. Er untersuchte Andrea Haslebacher eingehend. Er erinnert sich: «Man sah auf den Bildern ganz klar, dass die Bandscheiben zwischen den Wirbeln C5-C6 bzw. C6-C7 praktisch komplett ausgelaufen waren und gegen das Rückenmark bzw. die Nerven zu drücken drohten. Da Frau Haslebacher bereits Lähmungserscheinungen in den Bei­ nen gehabt hatte, riet ich ihr, rasch zu handeln. Frau Haslebacher mussten zwei künstliche Bandscheiben implantiert werden.» Im Klartext hiess dies für Andrea Haslebacher: Notoperation, Freitagmorgen, um 8 Uhr einrücken. Lösung: Implan­ tierung zweier künstlicher Bandschei­ ben. «Frau Haslebachers Bandscheibenimplantate bestehen jeweils aus zwei Titanplatten, welche durch eine mittig angeordnete und schwimmend gelagerte Scheibe aus Polyurethan in jede Richtung zueinander beweglich sind. Im Gegensatz zur Wirbelsäulenversteifung bleibt die Beweglichkeit durch das Implantat voll erhalten», erklärt Dr. Lukes. Er berichtete ihr von anderen Athleten, die dank solcher Bandscheibenimplanta-

«ZWEI WOCHEN NACH DER OPERATION KONNTE ICH ALLES WIEDER MACHEN.» ANDREA HASLEBACHER

«BEWEGLICHKEIT BLEIBT DURCH DAS IMPLANTAT VOLL ERHALTEN.» DR. ANTON LUKES, FACHARZT FMH FÜR NEUROCHIRURGIE, BELEGARZT AM LINDENHOFSPITAL BERN

te wieder beschwerdefrei Sport machen konnten, und dies auf sehr hohem Niveau. Andrea Haslebacher vertraute Dr. Lukes – «es blieb auch gar keine Zeit, mir Gedanken zu machen.» Die Operation schliesslich verlief rei­ bungslos. Dr. Lukes erklärt: «Die Implantate wurden vorne via den Hals eingesetzt. Wir haben bei Frau Haslebacher einen kleinen Schnitt am Hals gesetzt und die betroffenen Wirbel anschlies­ send unter dem Operationsmikroskop gewebeschonend freigelegt, um die erkrankten Bandscheiben zu entfernen und die Implantate präzis platzieren zu können.» Dass in ihrem Hals einiges temporär verschoben wurde, spürte Andrea Haslebacher nach der Operation dann auch. Die postoperativen Beschwerden dauerten aber nur kurz, nach nur zwei Tagen wurde Andrea Haslebacher aus dem Spital entlassen.

START IN EIN NEUES LEBEN «Innerhalb von zwei Wochen konnte ich alles wieder machen. Zuerst bin ich natürlich spazieren gegangen, dann 10 Minuten gelaufen und dann vielleicht 2

Fotos: zVg (2)

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Foto: zVg

Minuten gejoggt.» Andrea Hasle­bachers Heilungsverlauf war sensationell. So blieb es auch nicht beim gemütlichen Flanieren: Bald nahm Andrea Hasle­ bacher wieder an Wettkämpfen teil. «Das war für mich überwältigend – ich hatte überhaupt nicht mehr damit gerechnet, jemals wieder Sport machen zu können!» Wenige Monate nach der Operation dann das ultimative Highlight: Andrea Haslebacher schaffte es zum ersten Mal auf ein internationales Podest: «Das hat gfätzt! Es war so ein schönes Gefühl, einfach beschwerdefrei rennen zu können – ich hatte das gar nicht mehr gekannt!» Auch der Alltag gestaltete sich fortan leichter. Die Implantate nahmen ­Andrea Haslebacher die Rücken- und Kopfschmerzen, die sie auf der Arbeit immer wieder geplagt hatten. «Ich hatte nach meiner Operation jeden Tag ein Smile im Gesicht. Für mich hat sich die Lebensqualität um 180 Grad gedreht! Ich bin sehr froh, dass ich die Operation gemacht habe.» Andrea Haslebacher hat nun wieder brandneue Bandscheiben, die den echten in nichts nachstehen. Neben ihrem 80-Prozent-Job als Kontrollkoordinatorin widmet Andrea Haslebacher dem Triathlon wöchentlich um die 15 bis 20 Stunden; diesen Juni absolvierte sie ihren ersten Ironman auf voller Distanz. «Nur zweieinhalb Jahre nach meiner Operation! Es ist der Hammer!» Tatsächlich läuft derzeit alles optimal für Andrea Haslebacher: «Dieses Jahr im Trainingslager, da ist mir aufgefallen: Alle jammern, weil sie irgendwelche Wehwehchen haben – nur ich nicht …» Andrea Haslebacher lacht ihr ansteckendes Lachen, schaut nach draussen, die Sonne scheint an diesem Tag besonders hell in die Berge um Steffisburg – «perfektes Wetter, um noch ein paar Runden joggen zu gehen!»


BANDSCHEIBEN-IMPLANTAT

Diskushernie (Bandscheibenvorfall) Definition: Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelknochen in der Wirbelsäule. Sie bestehen aus einem Ring aus Bindegewebe und einem weichen Kern, der für die Beweglichkeit der Wirbelsäule sorgt und als Stossdämpfer wirkt. Beim Bandscheibenvorfall (Diskushernie) verrutscht der Kern und durchbricht den Bindegewebsring. Dadurch kann Druck gegen das Rückenmark oder die Nervenwurzeln ausgeübt werden (siehe rechts). Ein Bandscheibenvorfall kann sich in der Lendenwirbelsäule oder der Halswirbelsäule entwickeln. Ursachen: n Fehl- oder Überbelastung der Wirbelsäule n angeborene Bindegewebsschwäche n Übergewicht n Unfall (seltener)

BANDSCHEIBENVORFALL

Symptome des Bandscheibenvorfalls Je nach Ort und Schwere des Bandscheibenvorfalls können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Die Symptome hängen auch davon ab, ob die Nervenwurzeln oder das Rückenmark betroffen sind. Die wesentlichen Symptome sind:

n starke Rückenschmerzen, die in Arme oder Beine ausstrahlen n Gefühl von Taubheit, Kribbeln, Ameisenlaufen n Lähmungsgefühl in einzelnen Gliedern n Störung von Enddarm- und B ­ lasenfunktion

Diagnose und Behandlung des Bandscheibenvorfalls Diagnose: n ausführliche Anamnese unter Einbezug der Symptome n Durchführung von neurologischen Tests n Einsatz von bildgebenden Verfahren (meist Kernspintomographie, MRI)

Abb.: Peter Lecko/123RF.COM

Behandlung: n In 90 % der Fälle kann ein Bandscheibenvorfall ohne chirurgischen Eingriff, d. h. auf der Grundlage einer physiotherapeutischen Massnahme, behandelt werden. Falls nötig, wird die Behandlung von einer Schmerztherapie begleitet. n Bei einer erfolglosen konservativen Behandlung und entsprechend hohem Leidensdruck ist eine Wirbelsäulenversteifung oder der Einsatz eines BandscheibenImplantats indiziert.

BANDSCHEIBENIMPL ANTAT wurden Andrea Haslebacher gleich zwei Stück in die Halswirbelsäule eingesetzt. Es besteht aus zwei Titanplatten, welche durch eine dazwischen «schwimmend» gelagerte Polyurethan-Scheibe in jede Richtung zueinander beweglich sind. Beweglichkeit und Belastbarkeit der Wirbelsäule bleiben so voll erhalten.

Abb.: Sebastian Kaulitzki/123RF.COM

Von diesem

In schweren Fällen hilft nur die Implantierung einer oder mehrerer künstlichen Bandscheiben.

Operation des Bandscheibenvorfalls n In der Schweiz werden pro Jahr rund 300 Bandscheiben-Implantate in die Halswirbelsäule und etwa 60 Stück in die Lendenwirbelsäule gesetzt. n Die Operation erfolgt unter Vollnarkose. n Die Operationszeit beträgt rund 60 Minuten. Ablauf: n Setzen eines kurzen Schnitts am Hals (Halswirbelsäule) bzw. am Bauch (Lenden­ wirbelsäule) n Freilegung des betroffenen Wirbelsäulenbereichs unter dem Operationsmikroskop n Entfernung der erkrankten Bandscheibe n Einsetzen und Fixieren des Implantats unter Sicht- und Röntgenkontrolle n Kontrolle der Nervenfunktionen mit sog. Intraoperativem Monitoring (IOM) n Verschluss der Wunde

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AKNE

Wirksame Mittel ohne Rezept

Was wirklich

gegen Akne hilft Nicht nur Jugendliche leiden unter «Bibeli» und unreiner Haut. Auch vielen Erwachsenen im mittleren Alter macht Akne das Leben schwer. Zum Glück gibt es Mittel, die helfen.

B

edingt durch die hormonellen Umstellungen treten Pickel am häufigsten im Teenageralter auf. Doch rund 30 bis 40 Prozent der Betroffenen leiden noch zwischen dem zwanzigsten und vierzigsten Altersjahr unter Akne – einige davon zum erstem Mal in ihrem Leben. Diese sogenannte Akne tarda (Spätakne) tritt bevorzugt an Wangen und Kinn auf.

WIE ENTSTEHT AKNE EIGENTLICH? Bildet sich ab und zu irgendwo auf der Haut ein Pickel, so hat das mit Akne meist nicht viel zu tun. Bei richtiger Akne verändert sich die Qualität der Haut. Sie wird fettig, unrein und besonders im Gesicht treten in Form kleiner,

schwarzer Punkte sogenannte Mitesser auf. Eine Hauptrolle spielen hier die in der Dermis (Lederhaut) angesiedelten Talgdrüsen. Ihre Funktion ist das Fetten und Befeuchten der Körperhaare und der Hautoberschicht, was normalerweise vollkommen unbemerkt geschieht. Doch aufgrund einer hormonell bedingten Überproduktion dieser Drüsen, kombiniert mit einer zu starken Verhornung des dazugehörigen Ausführungsgangs, entstehen die lästigen Mitesser.

sich Narben bilden. Ein Fortschreiten der Akne ist durch starke bakterielle Entzündungen geprägt und kann zu sogenannten Akneläsionen führen, also schmerzhaften Pusteln, Knoten und Zysten. Bei schweren Formen der Akne sind häufig nebst dem Gesicht auch Schultern, Rücken und Dekolleté betroffen. Tritt bei mittlerer oder starker Akne während mehrerer Monate keine Besserung ein, ist der Gang zu einem Hautarzt angezeigt.

WEISSE MITESSER NICHT AUSDRÜCKEN!

TESTOSTERON ALS AUSLÖSER

Es gibt weisse und schwarze Mitesser. Von den weissen sollte man die Finger lassen. Denn drückt man sie aus, verschlimmert sich die Akne und es können

Schon die Pharaonen kannten Akne Lästige Pickel beschäftigen die Menschheit schon seit Urzeiten. So finden sich Hinweise auf Akne bereits in antiken Schriften der Römer, Griechen und sogar der alten Ägypter. Damals war der Aberglaube verbreitet, dass Pickel eine göttliche Strafe fürs Lügen seien. Später, ab dem Mittelalter, hatte man wurmartige Parasiten in Verdacht, die sich ins Gewebe bohren und davon ernähren. Vermutlich stammt der Begriff «Mitesser» aus dieser Zeit.

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Hormonelle Faktoren (männliches Sexualhormon Testosteron), Vererbung und Überproduktion von Talg sind die häufigsten Ursachen für die Entstehung von Akne. Aber auch bakterielle Besiedelung der Talgdrüsen sowie immunologische Entzündungsfaktoren. Zudem begünstigen gewisse Nahrungsmittel (siehe Kasten), Medikamente und falsche Pflegeprodukte die Bildung von Akne. Bei Frauen hängt das vermehrte Auftreten von Akne häufig mit den Hormonschwankungen im weiblichen Zyklus zusammen. Meist bilden sich die ungeliebten Mitesser eine Woche vor dem


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GESUNDE HAUT

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Bei milderen Formen – typischerweise auch während der Pubertät – eignen sich nicht rezeptpflichtige aktive Kosmetika sehr gut, um unreine Haut in den Griff zu bekommen. Beispielsweise die Skin Appeal Linie von Louis Widmer bietet spezielle Präparate für ein wirksames Drei-Schritte-Programm: Im 1. Schritt wird die Haut von Schmutz gereinigt und von überschüssigem Talg befreit; im 2. Schritt dann von jeglichen Rückständen geklärt sowie leicht desinfiziert und erfrischt. Und im 3. Schritt folgt schliesslich eine gezielte Hautpflege zur Vermeidung von Rückfäln  n len. Theo Uhlir

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TIPP!

WAS GEGEN AKNE HILFT

Lebensmittel, die Akne begünstigen

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Eintreten der Menstruation. Auch das Absetzen oder ein Wechsel der Antibaby-Pille kann zu vermehrter Bildung von Akne tarda führen.

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Schokolade: Schuld ist der hohe Fett- und Zucker­ anteil, jedoch nicht der Kakao. Wer also nicht auf Schoggi verzichten mag, bitte auf schwarze Schokolade umstellen. Weissbrot, Pommes und Süsses: Es steht fest, dass die sog. «glykämische Last», also der Gehalt an leicht blutgängigen (leicht verwertbaren, schnell ins Blut übergehenden) Kohlenhydraten, einen grossen Einfluss in der Ernährung bei Akne haben. Sie stecken v.a. in Süssig­ keiten, Weissmehlprodukten, Reis und Kartoffeln (Pommes). Milch: Studien legen einen Zusammenhang zwischen hohem Milchkonsum und Akne nahe. Allerdings ist der Effekt nicht sehr stark, so dass Experten nicht offiziell vor Milch warnen möchten. Zudem ist noch nicht richtig klar, ob das Fett oder die Eisweisse in der Milch der Pickelbildung Vorschub leisten.

Während der Pubertät kommt es häufig zu vermehrten Talgabsonderungen und bakteriell bedingten Hautunreinheiten. Damit keine Folgeschäden entstehen, ist es wichtig, diese Hautunreinheiten rechtzeitig und konsequent in drei Phasen während vier bis acht Wochen mit Skin Appeal zu behandeln. MADE IN SWITZERLAND

REINE HAUT MIT SKIN APPEAL! DREI SCHRITTE: 1. REINIGEN. 2. KLÄREN. 3. PFLEGEN.


NEWS AUS DER WISSENSCHAFT

Wunden schliessen sich schneller

Künstliche Blutplättchen retten Leben von Unfall-Opfern US-Forscher haben winzige, plättchenförmige Partikel entwickelt, die die natürliche Blutgerinnung fördern und so dem Körper helfen, Wunden schneller zu schliessen. Und so funktioniert es: Möglichst kurz nach dem Unfall injizieren Notfallsanitäter dem Patienten die künstlichen Blutplättchen, was zu einer sofortigen erheblichen Minderung des Blutverlusts führt. Der Ansatz ist vielversprechend, denn weltweit sind unkon­ trollierbare Blutungen nach schweren Unfällen die häufigste Todesursache in der Altersgruppe zwischen fünf und 44 Jah­ ren. Mehr als jedes dritte Opfer eines Unfalls stirbt an den verletzungsbedingten Blutungen.

OHNE NEBENWIRKUNGEN Die plättchenförmigen Gerinnungspartikel basieren auf verformbaren Hydrogel-Materialien wie sie beispielsweise für Kontaktlinsen verwendet werden. Die Partikel verlangsa­

Foto: thinkstock

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Jedes dritte Opfer eines schweren Un­ falls verblutet.

men Blutungen, können aber ansonsten ohne Nebenwirkungen im menschlichen Blut­ strom zirkulieren. Experten glauben, dass mithilfe der künstlichen Blutplättchen in Zukunft viel weniger Bluttransfusionen benötigt werden könnten, was auch eine gros­ se Kostenersparnis bedeuten würde. (red)

Leiden oder Leben? Implantate schenken Lebensqualität.

www.implantate-schweiz.ch


SCHUPPENFLECHTE

Mit 24-Stunden-Patches dringt Wirkstoff kontinuierlich in Psoriasisherde ein

Wirkstoffpflaster vereinfachen und verbessern die Behandlung von Schuppenflechten Für Psoriatiker mit kleineren Schuppenflechtenherden gibt es neu Wirkstoffpflaster. Eine Studie zeigt: Die selbsthaftenden Medizinalpatches bringen Schuppenflechten schneller zum Abheilen als Cremes und Salben. Während 24 Stunden geben die Medizinalpflaster bei guter Verträglichkeit ein Glukokortikoid als Wirkstoff ab. Danach können die Patches einfach durch neue ersetzt werden.

SCHNELLERES ABHEILEN Die Wirkstoffpflaster sind nicht nur bequemer, sondern auch wirksamer als Cremes und Salben mit dem gleichen Glukokortikoid, wie eine Studie beweist. Für die wissenschaftliche Untersuchung wurden Patientinnen und Patienten mit leichter bis moderater Plaque-Psoriasis und symmetrischen Herden auf der einen Körperhälfte mit dem Medizinalpflaster, auf der anderen mit der Glukokortikoid-Creme behandelt. Die Aus-

Studie zeigt: Wirkstoffpflaster wirken gegen Schuppenflechte schneller als Cremes und Salben

Foto: thinkstock

Cremes und Salben mit Kortison oder Glukokortikoiden wirken bei einer leichten bis mittelschweren Schuppenflechte in der Regel sehr gut. Die Behandlung hat aber gewisse Nachteile, wie Psoriatiker wissen. Sie müssen die Produkte oft mehrmals täglich auftragen, was zeitaufwendig ist und grosse Disziplin erfordert. Darüber hinaus hinterlassen die Cremes und Salben oft unschöne Flecken auf der Kleidung oder verfärben sie. Bei langer Anwendung können die Präparate auch zu unangenehmen Hautirritationen führen. Einfacher und bequemer ist die Behandlung mit den neuen Wirkstoffpflastern. Die selbsthaftenden Patches müssen nur einmal täglich sorgfältig auf die Schuppenflechten geklebt werden.

wertung bestätigte, was jeder Patient an sich selber beobachten konnte. Nämlich, dass deutlich mehr Schuppenflechten, die mit dem Pflaster behandelt worden waren, bereits nach vier Wochen abgeheilt waren als Psoriasisherde, auf welche die Creme aufgetragen wurde. Die Stellen, die noch nicht abgeheilt waren, hatten sich ausserdem unter der Pflaster-Therapie schon deutlich stärker zurückgebildet als bei den Schuppenflechten, die mit Creme behandelt wurden. Der selbsthaftende Wirkstoffpatch verschliesst die Schuppenflechte ein bisschen wie eine luftdichte Haube. Dadurch dringt der Wirkstoff besser in die entzündete Haut ein. Das beschleunigt die Heilung stärker, als wenn nur eine Creme auf die Psoriasisstelle aufgetragen wird. Das Abheilen wird mit dem Pflaster zusätzlich begünstigt, weil die Hautfeuchtigkeit unter dem Patch zunimmt. Zudem schützt das Pflaster vor mechanischen Reizungen der Schuppenflechte. Die Wirkstoffpflaster können bei kleinen Psoriasisherden problemlos über sechs Wochen und bei einer Anwendung auf grösseren Arealen über zwei Wochen angewendet werden. Die Patienten können gleichzeitig bis zu sechs Pflaster am Körper tragen. Die Patch­es eignen sich hauptsächlich zur Behandlung einer chronischen Plaque-Psoriasis an Knie, Schienbeinvorderkante, Ellbogen, Unterarm oder einzelnen Herden an anderen Körperstellen. Sie sind 10 cm mal 7,5 cm gross und können bei Bedarf von Hand problemlos für kleinere Psoriasisherde speziell zugeschnitten werden. n  Claudia Benetti n

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PSYCHOLOGIE-NEWS

Süss

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WER NICHT ZU VIEL ERWARTET, LEBT GLÜCKLICHER Britische Glücksforscher haben anhand der Daten von 18 000 Menschen und einer ausgeklügelten Glei­ chung zeigen können, dass Glück nicht nur da­ von abhängt, wie die Din­ ge laufen, sondern noch viel mehr davon, was man – insbesondere von anderen – erwartet. Oder anders ausgedrückt: Über­ steigerte Erwartungshal­ tung macht unglücklich.

e t r o W e s s Sü men an! kom

o­ ühren uns em r e b n r e h p ta ht­ schmacksme ssagen in nic u A n Sätze mit Ge e lb se ie ehr als d n konnten tional weit m che. Zwei Forscherinne ar pra Trennung w ie D figurativer S « ie w n mit bei Sätze werden, die v ti k a n zeigen, dass e n nen », Hirnregio enen Emotio d in d bitter für ihn n u n ie e u tun hab iche Satz «D le g h c li lt a Schmecken z h in e ver­ werden. Der , brachte kein » n verarbeitet ih r fü t h ar schlec rvor. Trennung w gsmuster he n u g e r r E n e gleichbar phern nelle Meta o ti n e v n o k Selbst motional sind also e cher als eindrückli . ve Sprache ti a r u g tfi h r nic » ist stärke s s ü s « .: .B Also z » und «heiss als «nett» y». x e er als «s verlockend

Sex-Killer Social Media Um die südafrikanischen Männer steht es schlecht, will man einer aktuellen Untersuchung glauben: Immer mehr «Herren der Schöpfung» widmen dem Social Web mehr Zeit als der Partnerin. Zudem lässt der leichte Zugang zu Internet-Pornografie und vermehrte Masturbation echten Sex mit der Partnerin weniger attraktiv erscheinen. Experten gehen davon aus, dass die Ergebnisse der Studie nicht nur auf Südafrika zutreffen.

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PSYCHOLOGIE

INTERNET VERÄNDERT SCHÖNHEITSIDEAL

08.30 Uhr Erst um diese Zeit oder noch später sollte die Schule für Kinder zwischen zehn und 18 Jahren beginnen. Das fordern Experten von der renommierten KinderärzteVereinigung American Academy of Pediatrics in den USA. Begründung: Nur so könne der Schlafmangel bei Teenagern durch Anpassung an ihre innere Uhr kompensiert werden.

Geschmacks-Globalisierung im World Wide Web: Das Internet verändert, welche Arten von Gesichtern Menschen attraktiv finden. Das haben schottische Forscher herausgefunden, als sie die Präferenzen von Menschen mit und ohne Internetzugang in El Salvador untersuchten.

SCHICHTARBEIT kann SUIZIDRISIKO ERHÖHEN Arbeitnehmer mit Arbeitsbedingungen, die stark in den TagWach-Rhythmus eingreifen (beispielsweise bei Schichtarbeit) oder körperlich belastend sind, haben ein erhöhtes Suizidrisiko. Das haben deutsche Forscher herausgefunden. Eher überraschend: Psychischer Stress am Arbeitsplatz weist keinen Zusammenhang mit der Suizidhäufigkeit auf.

Kleiner psychologischer Selbsttest:

WIE TRINKEN SIE IHREN KAFFEE MIT MILCHSCHAUM? Alfred Gebert, Professor der Psychologie in Münster (D), hat im Rahmen einer Studie Probanden beim Spiel mit dem Kaffeeschaum beobachtet und eine Kaffeetrinkertypologie entwickelt, die sich vor allem beim Umgang mit dem Milchschaum zeigt:

Kaffeetrinker Typ 2: Die Ecken-Freimacher Sie sind das Gegenteil der Einrührer. Man erkennt sie daran, dass sie mit dem Löffel kleine Ecken am Tassenrand freischaufeln, um an den Kaffee zu kommen, denn sie wollen den Milchschaum bis zuletzt erhalten, lehnen Veränderungen also ab. Kaffeetrinker Typ 3: Die Schaumspieler Dies sind die Zeitgenossen, die die Schaumkrone im Kaffee

Fotos: thinksto ck (7)

Kaffeetrinker Typ 1: Die Einrührer Vernichten das Schaumhäubchen optisch durch Einrühren, weil sie sich nicht gern an die Kalorien erinnern lassen. Haben dabei aber kein schlechtes Gewissen. Vom Typ her Geniesser.

immer wieder neu modellieren, was für Kreativität, aber auch für eine gewisse Rastlosigkeit spricht. Kaffeetrinker Typ 4: Die Milchschaumabschöpfer Sie tragen den Berg in grosser Eile ab, besitzen daher sowohl Zielstrebigkeit als auch Rücksichtslosigkeit. Quelle: Stangls Psychologie News 3/2014  n  Medical Tribune public

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MARKTPLATZ

Fitness-Set für zu Hause Für alle, die etwas für ihre Muskulatur, Ausdauer und Koordination tun wollen, bietet Mepha ab sofort ein Fitness-Set für zu Hause zum Spezialpreis von 56 anstatt 100 Franken. Mit diesem Set, das aus einem Gymnastikball, einem Fitnessband, einem Balancebrett und einer Übungsanleitung besteht, gilt die Ausrede «Keine Zeit» nicht mehr. Das Fitness-Set für zu Hause ist über die Website von Mepha erhältlich: www.mepha.ch unter der Rubrik «Ratgeber & Service».

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1 x täglich 1 Tablette n Vermindert den Haarausfall n Verbessert die Haar- und Nagelqualität n Erhöht die Haar- und Nageldicke Das in Biotin-Biomed forte enthaltene Biotin gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist an vielen lebenswichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Unter anderem spielt Biotin eine wichtige Rolle bei der Bildung der Haare und der Nägel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Biomed AG Dübendorf

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ei tigung

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Kostenloser Ratgeber zu Alzheimer In der Schweiz leiden rund 110 000* Menschen an Demenz, zwei Drittel davon sind von einer AlzheimerDemenz betroffen. Im neuen Ratgeber «Besser informiert über Demenz vom Typ Alzheimer» finden Betroffene, Angehörige und Interes­s ierte wichtige Informatio­nen zur Krankheit und den therapeu­ tischen Möglichkeiten. Alzheimer-Patienten leiden an Gedächtnisprob­ lemen, haben Mühe mit der Sprache, dem Planen und Durchführen alltäglicher Dinge und mit dem Erkennen von Gegenständen, Personen oder

Medical Tribune public  n  3/2014

Orten. Alzheimer ist nicht heilbar, führt zum Verlust der Selbständigkeit und hat für die Betroffenen und ihr Umfeld schwerwiegende Folgen. Der neue, kostenlose Ratgeber «Besser informiert über Demenz vom Typ Alzheimer» soll Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen verständlichen Einblick in das Krankheitsbild geben. Er geht auf die ersten Anzeichen der Krankheit, die Diagnosestellung und die heute zur Verfügung stehen-

Kostenloser Ratgeber über Alzheimer-Demenz

den therapeutischen Möglichkeiten ein. Angehörige erhalten Tipps, die ihnen im Umgang mit Alzheimer-Patienten helfen können. Nicht zuletzt enthält der Ratgeber auch Informationen rund um die Prävention von Demenzerkrankungen. Der Ratgeber «Besser informiert über Demenz vom Typ Alzheimer» ist in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Reto W. Kressig, Extraordinarius für Geriatrie an der Universität Basel und Chefarzt Universitäres Zentrum für Altersmedizin und Rehabilitation am Felix Platter-Spital in Basel, entstanden. Der Ratgeber ist kostenlos über die Website von Mepha erhältlich: www.mepha.ch (unter «Ratgeber & Service»). «113‘000 Menschen mit Demenz in der Schweiz», Informationsblatt *


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IMPRESSUM

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Lektorat: Esther Breger

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Depressionen

Rückenschmerzen Sie sind eine Volksplage – und sie haben tausend Ursachen. Trotzdem sind wir Rückenschmerzen nicht hilflos ausgeliefert.

Adresse: swissprofessionalmedia AG Grosspeterstrasse 23, Postfach, CH-4002 Basel Tel.: 058 958 96 00, Fax 058 958 96 60 Medical Tribune-Online: www.medical-tribune.ch E-Mail: kontakt@medical-tribune.ch Druck: Konradin Druck GmbH, Kohlhammerstrasse 1-15, D-70771 Leinfelden-Echterdingen Bankverbindung: Postcheck Basel, Kto.-Nr. 40-27 104-5 Bezugsbedingungen: Jahresabonnement CHF 19.90 (inkl. Porto und MwSt.) Das Abonnement kann mit einer Frist von vier Wochen zum Jahresende schriftlich gekündigt werden. www.mt-public.ch Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der Urheber damit einverstanden, dass sein Beitrag ganz oder teilweise in allen Ausgaben, Sonder­produktionen und elektronischen Medien der Medical Tribune Group und der verbundenen Verlage veröffentlicht werden kann. ISSN 1661-3635

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