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Collie Kurzhaar

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Ausstellungen

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einmal versucht hatte zu thematisieren, leider vergebens, wie man sieht. Auch Facebook ist absolut keine Plattform für solche Themen, wobei das jeder für sich entscheiden muss. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass Entscheidungen und Veränderungen nicht an der Tastatur und aus dem Wohnzimmer entstehen. Zu viele Meinungen und Unwissenheit treffen oft aufeinander.

Anders sieht es bei Themen wie Zucht mit Merkmalsträgern aus. Hier werde ich sehr häufig befragt, was man denn nun noch darf oder wie der aktuelle Stand um das Thema Merle ist.

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Hier kann ich aktuell nur folgendes dazu sagen: Im Moment arbeiten wir korrekt und nach den anerkannten Regeln der Wissenschaft. Wir, der CfBrH, haben eine Zuchtordnung, in der wir den §1 Tierschutzgesetz beachten und konsequent zum Wohle der Zuchttiere und deren Nachzuchten umsetzen. Ebenso ist der Rassestandard des Border Collies an keiner Stelle im Widerspruch mit diesem Gesetz. Wir wollen wesensstarke, vollzahnige, gesunde Hunde mit einem Gebäude, welches dem Hund ein müheloses Arbeiten (was auch immer das im Alltag sein mag) ermöglicht. Dies setzt einen korrekten Körperbau und eine gewissenhafte Auswahl der Zuchtpartner sowie am Ende eine gute Aufzucht voraus. Auch unser Farbkatalog ist ein Leitfaden dafür, da spätestens hier jedem bewußt werden muss, dass Genetik ein wichtiger Faktor ist und auch hier alte Regeln, meist über den Phänotyp definiert, auch heute noch immer Bestand haben. Lediglich ergänzend können wir neue Erkenntnisse der Genetik mit einfließen lassen, um einfach noch sicherer zu sein.

Denn in Bezug auf Merle haben wir unabhängig von den ganzen neuen Erkenntnissen eine gut funktionierende Zuchtordnung, die uns ganz klar und deutlich vermittelt, dass wir keine homozygoten Merle (reinerbige Merle) züchten dürfen. Sprich, es ist verboten M x M zu verpaaren. Hier reden wir auch nicht von unterschiedlichen Basenpaaren oder was auch immer. Es gilt festzuhalten, dass jegliche Verpaarung von m x M ungefährlich ist. Lediglich eine Diskussion um Mh ist noch zu führen, da hier der Schein trügen kann und vermeintlich phänotypische non Merle (m/m) Hunde doch in die Kategorie Merle (Mh) fallen können.

Diese neuen genetischen Erkenntnisse und die daraus möglichen Untersuchungen machen es nun notwendig, dass wir uns das genauer anschauen. Das passiert im Hintergrund und wird sicherlich in zukünftigen Anpassungen der Zuchtordnung Beachtung finden. Dann werden wir auch hier das eigentliche Kernproblem, dass es nach neustem Wissensstand weitere Varianten von Merle gibt, welche nicht im Phänotyp zu sehen sind, aufarbeiten. Bisher werden in Bezug auf Merle und Phänotyp in unserer Zuchtordnung nur die genetischen ee (red/white) und die Sable Hunde erfasst. Dies könnte sich bald etwas anders darstellen, dennoch bedarf es nochmals genauer Betrachtungen, da wir noch immer unterscheiden müssen, ob wir in einer seit Jahrzehnten kontrollierten Rassehundezucht sind oder ob wir über Welpen aus eben genau dieser unkontrollierten Hundezucht reden. So funktioniert einfach Wissenschaft. Erkenntnisse werden untersucht und fließen nach ausreichend validem Datenmaterial in den Alltag unseres Handelns ein. Unnütz ist hier Aktionismus und Halbwissen, das wird uns dabei nicht helfen.

Rund um dieses Geschehen haben einige Mitglieder des CfBrH die Initiative „Mein gesunder Rassehund“ (www.meingesunderrassehund.de) gegründet und bereits viele andere Mitgliedsvereine zum „Mitmachen“ gewinnen können. Es macht Spaß Teil davon zu sein und sich mit Menschen zu umgeben, welche nicht nur persönliche Ziele verfolgen, sondern sich für die Gemeinschaft aller einsetzen. Zu oft steht in den aktuell schweren Zeiten das „ICH“, der blanke Egoismus, im Vordergrund. Und nur weil es 10 oder 20 gleich lautende Meinungen dazu gibt, die man sich auf Facebook eingeholt hat, ist das noch lange nicht richtig. Bleiben wir also am Ball, vertrauen auf jene, die sich aktiv einbringen, um das zu schützen, was uns allen so wichtig ist: Gesunde Hunde zu züchten.

Ebenso hatten wir ein Wahljahr in den Landesgruppen und bei den Rassebetreuern. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen allen neuen und bekannten Gesichtern zur ihrer Wahl zu gratulieren. Hoffen wir also, dass wir zusammen die oben angesprochenen Themen meistern können und unseren jeweiligen Beitrag dazu leisten können. Ein Onlinemeeting aller Rassebetreuer, welches durch das Präsidium ins Leben gerufen wurde, war ein guter Anfang.

Unsere Züchtertagung 2023 werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit in den Herbst legen. Alle Details folgen dann zu gegebener Zeit.

Ein erster wichtiger Termin für 2023 können sich aber schon mal alle notieren. In der Landesgruppe Bayern Süd werden wir am 02.07.2023 unsere XII. Border Collie Spezial Ausstellung durchführen können. Dies geht einher mit der am 01.07.2023 stattfindenden Clubschau auf dem gleichen Gelände. Also wieder ein schönes langes Wochenende ohne Auflagen des Veterinäramts Stand 10.2022 (die Genehmigung liegt bereits vor).

Für dieses Jahr bleibt mir nun nur, euch allen noch einen guten Jahresabschluss zu wünschen. Bleiben wir am Ball mit Hoffnung auf das nächste Jahr.

In diesem Sinne – bleiben Sie gesund bis nächstes Jahr Eure Rassebetreuer Matthias Fahrig und Anja Eisfeld

Es mag für viele paradox klingen, aber nach Corona beherrschte uns das Thema „Qualzucht“. Auch wenn die Rasse Kurzhaar-Collie hier minder präsent war, ist vor allem die Farbe Merle in den Vordergrund gerückt. Endlose Debatten, Ausstellungserschwernisse, ratlose Züchter, sinnfreie Auflagen, Kopfschütteln und Unmut sind die Folgen. Dem ist aber nicht nur Negatives abzugewinnen. Ein Meilenstein war der Start der Kampagne „Kontrollierte Rassehundezucht ist kein Qualzucht“, welche in ganz Deutschland Züchter zusammenrücken hat lassen, im gemeinsamen „Kampf“ für Ihre Rassen.

Auf der Züchtertagung am 31.07.2022 referierte die Spezialistin Frau Dr. Anna Laukner zum Thema „Merle“, um den Züchtern Halt und Sicherheit in ihrem Bestreben nach gesundem Nachwuchs zu geben. Das Interesse war sehr groß und der Vortrag wurde dankend angenommen. Die Ausführungen zur Abwendung von Qualzuchtmerkmalen bzgl. Merle glichen den Statuten des CfBrH und wurden somit ohnehin durch die Züchter befolgt. Zudem war die Zusammenkunft mit der Neuwahl des Rassebetreuers und dessen Stellvertreter verbunden. In diesem Sinne möchten Mareike und ich uns für Euer entgegengebrachtes Vertrauen noch einmal herzlich bedanken.

Wie geht es weiter? Besonderes freuen können wir uns auf den 3. Juni 2023, denn zu diesem Termin befindet sich eine Spezialausstellung in Dormagen für unsere Rasse in der Vorbereitung.

Für die kommenden Tage, wünschen wir Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen ruhigen Jahresausklang. Wir freuen uns bereits jetzt auf ein gemeinsames Jahr 2023! Rassebetreuerin Claudia Bohne und stellv. Rassebetreuerin Mareike van Appen

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