2 minute read
Welsh Corgi Pembroke
from CR Ausgabe 06.2022
by CfBrH e.V.
Liebe Pembroke-Züchter,
das Jahr 2022 war ungewohnt turbulent und hat einige Veränderungen mit sich gebracht. Allerdings nicht nur zum Negativen. Ein Effekt der Diskussionen um Corona, Qualzucht und Ausstellungserschwernissen ist, dass die Züchter dichter zusammenrücken. Wenn wir die vergangenen 12 Monate Revue passieren lässt, fällt auf, dass reichlich Betrieb war bei uns Pembroke-Züchtern. Seht selbst:
Advertisement
11. Juni 2022: „Züchter-Talk“ Mitte Juni trafen sich mehr als 20 Züchterinnen und Züchter zu einer Fachtagung im Hybrid-Format. Heißt: Eine Handvoll Menschen saß live an einem Tisch, alle anderen waren per Videokonferenz zugeschaltet. Die fachlichen Inhalte des Tages wurden von den Züchtern im Vorwege selbst bestimmt und auch selbst vorgetragen und zur Diskussion gestellt. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Teilweise wurden aus den vorgestellten Themen und der Diskussion Strategien für die Zukunft entwickelt, z.B. ein differenzierter Welpenfragebogen, der bereits in der Praxis angewandt wird.
Juli 2022: Erhebung zu WCP aus VDH-Zucht bzw. FCI-Zucht Ergebnis-Zusammenfassung: Im Rahmen der Qualzucht-Debatte stehen beide Welsh Corgi-Rassen unter dem Generalverdacht, dass sie wegen ihrer Kurzbeinigkeit eine besonders hohe Neigung zu Rückenproblemen, insbesondere zu Bandscheibenschäden haben. Die vorhandene Literatur zu diesem Thema ist sehr lückenhaft und außerdem recht alt. Die Prävalenz von Rückenleiden wird in der Literatur mit 3,5% für Hunde allgemein bzw. mit 4,43% für Bandscheibenerkrankungen bei Mischlingen angegeben. Die aktuelle Prävalenz von Rückenerkrankungen bei Welsh Corgi Pembrokes ist nicht bekannt. In unserer Erhebung wurden die Angaben zu 530 Welsh Corgi Pembroke ausgewertet, die nach den Regeln des CfBrH gezüchtet wurden bzw. in der Zucht eingesetzt werden oder wurden. Die Auswertung zeigte, dass die aktuelle Prävalenz für Diagnosen von Bandscheiben- oder Wirbelschäden ohne bekannte äußere Einflüsse wie Sturz oder Trauma beim Welsh Corgi Pembroke bei 2,26% liegt. Betrachtet man ausschließlich die Hunde mit der Diagnose eines Bandscheibenleidens, liegt die Prävalenz bei nur 0,56%. Das Fazit ist, dass die aktuelle Population der Welsh Corgi Pembroke, die nach den Regeln des CfBrH gezüchtet wurden, keine nennenswerte Prävalenz für Erkrankungen der Wirbelsäule bzw. der Bandscheiben zeigt. Die bestehenden Vorwürfe gegenüber den Welsh Corgi Pembrokes aus VDHZucht sind haltlos.
30. Juli 2022: Züchtertagung mit Wahlen Prof. Dr. Dr. Bostedt präsentierte die Ergebnisse einer Erhebung, die von 2019 bis 2021 unter WCP-Züchtern zum Thema Geburtsablauf durchgeführt wurde. Die Ergebnisse und Anregungen wurden von den Züchtern sehr interessiert und dankend angenommen. Tipps darüber, wie man unterstützend zu einem geschmeidigen Geburtsablauf beitragen kann, werden bereits von vielen Züchtern befolgt.
Nach einer langen und sehr harmonischen Zeit im Amt als Rassebetreuer wurden Lilo Kiel und Nancy Leetz-Rosenbohm von Olaf Schmidt-Kiy und Claudia Bohne abgelöst.
09.10.2022: Nach dem Tod von Königin Elisabeth II am 8. September 2022, fanden Corgi-Paraden zu Ehren der Queen in Edemissen, Speyer und Erlangen statt. Insgesamt nahmen deutlich über 100 Corgis daran teil und fanden in der regionalen, nationalen und sogar internationalen Presse Erwähnung. Sogar im Fernsehen bei Bild.TV und der Heute-Show hatten unsere Pembrokes einen Auftritt.
Am 1. November 2022 zählt die WCP-Züchtergemeinschaft 35 aktive Züchter. In 2022 sind bis September 45 WCP-Würfe gefallen.
Und wie geht es weiter? Einen kleinen Ausblick können wir schon geben: Pem- und Cardi-Züchter möchten sich enger miteinander austauschen, denn gemeinsam sind wir noch ideenreicher. Besonderes freuen können wir uns auf den 3. Juni 2023, denn für diesen Tag befindet sich eine Spezialausstellung für die beiden Rassen in Dormagen in Vorbereitung.
Einen ruhigen Jahresausklang und auf in ein gesundes und abwechlungsreiches Jahr 2023!
Olaf Schmidt-Kiy/Rassebetreuer WCP und Claudia Bohne/stellv. Rassebetreuerin WCP