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WELTGESCHICHTE

1973: Yom Kippur-Krieg und Ölkrise 1974: Watergate-Affäre: Rücktritt Präsident Nixons 1975: Ende des Vietnamkriegs 1978: Karol Wojtyła aus Polen wird Papst Johannes Paul II. 1979: Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag (Camp David)

SCHWEIZ

1979: Kanton Jura wird 26. Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft. 1980: Opernhauskrawalle lösen in Zürich, Basel, Bern und Lausanne gewalttätige Proteste und Jugendunruhen aus.

MEDIEN

Neue Kommunikationstechnologien wie Tonbandkassetten, Tageslichtprojektoren und Kopierer halten Einzug in Büros und Schulen; Anfang der 80er-Jahre kommen die CD sowie die erste Generation Heimcomputer (IBM-PC; Commodore 64, Apple Macintosh) auf den Markt.

GESELLSCHAFT

Hippies, Jesus-People, die Friedensbewegung, die AntiAtomkraft-Bewegung und die Autonome Jugendbewegung sorgen für Schlagzeilen.

Aktion Neues Leben – Plakatwand vor der Uni Zürich


1973 - 1983

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FUNDAMENTE

UND AUFBRUCH Es sind vier Merkmale, die Campus für Christus Schweiz von Beginn weg auszeichneten: • • • •

innovative Wege der Evangelisation, die Zusammenarbeit mit dem ganzen Leib Christi, die Betonung der örtlichen Kirchengemeinde, das Vertrauen in die Kraft des Heiligen Geistes.

Als leitende Mitarbeiter der ersten Jahre verkörpern Ben und Barbara Jakob, Hanspeter und Vreni Nüesch, Ruedi und Yvonne Altorfer diese Werte in ausgeprägter Weise. Zusammen mit gleichgesinnten Freunden, Partnern und Mitarbeitern gelingt es ihnen, eine damals einzigartige geistliche Bewegung im Land zu lancieren. Die «Aktion Neues Leben» und die «Frühstückstreffen von Frauen für Frauen» mobilisieren auf breiter Ebene sowohl die «gewöhnlichen» Leute als auch führende Meinungsmacher und Kirchenleute. Das Miteinander der Christen schafft Vertrauen. Diese Bewegung Anfang der 1980er-Jahre legt das Fundament für alle weiteren Aufbrüche, für neue Dienstzweige und für geistliche Segensströme ins In- und Ausland.


1973 - 1979

«Wirksames Zeugnis in der Kraft des Heiligen Geistes»: Ben Jakob in einem Schulungskurs für persönliche Evangelisation.

WIRKSAM ZEUGNIS GEBEN IN DER KRAFT DES HEILIGEN GEISTES Kernstück der ersten Campus-Jahre sind die damals neuartigen «Schulungskurse für ansteckendes Christsein». Sie stossen auf erstaunliches Echo. Bereits im ersten Jahr besuchen über 1300 Personen einen der Kurse, in den ersten zehn Jahren sind es über 17 000. Ben Jakob und erste vollzeitliche Mitarbeiter schulen zusammen mit einem Team von Freiwilligen (darunter Karl Albietz, Leiter von «Christus für alle» und späterer Direktor von St. Chrischona, sowie Robert Rahm, Mitinhaber der Rimuss-Kellerei) interessierte Christen aus allen Kirchen, ein geisterfülltes Leben zu führen und wirksam vom Glauben zu reden. Viele gute Kontakte zu Leitern von Landes- und Freikirchen werden geknüpft, und unter anderem mit der SAFE (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Evangelisation) wird wichtige Vernetzungsarbeit geleistet. Zwei Stu-

dienreisen mit Pfarrern und Predigern in die USA dienen dazu, die Kampagne «Here’s Life» bekannt zu machen und bilden die Basis für die erste Aktion Neues Leben 1979 in Biel. Am 1. Mai 1977 beginnen Hanspeter und Vreni Nüesch die Studentenarbeit an der ETH Zürich; dies mit zwei Zielen und in enger Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bibelgruppen (VBG): • Evangelisation und Weiterführung von neuen Gläubigen, sodass sie das Evangelium selbst wieder anderen vermitteln können • Förderung bereits gläubiger Studenten (unter anderem Mitglieder der VBG) in Evangelisation und Jüngerschaft Bis Ende 1979 treffen sich über 100 Studenten in 13 von Campus-Mitarbeitern und Studenten geleiteten Gruppen.

Willy Tanner hat Anfang der 1970er-Jahre in Südamerika Campus für Christus kennengelernt und als Vorläufer erstes Schulungsmaterial in die Schweiz gebracht.

Von Anfang an engagieren sich Robert und Christa Rahm als Unterstützer und geistliche Vorbilder in die Arbeit von Campus für Christus.

Ruedi Altorfer ist (1949–1995), neben Ben und Barbara Jakob, der erste Vollzeitmitarbeiter. Er und seine Frau Yvonne sind Schlüsselleute in der Koordination der Aktion Neues Leben.


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«Die vier geistlichen Gesetze» und «Das vom Heiligen Geist erfüllte Leben» gehören zur neuen Grundausrüstung eines jeden Christen.

Unter dem Motto «Ich hab’s gefunden» findet 1979 in Biel die erste Aktion Neues Leben statt. Im Hinblick auf weitere Regionen werden wertvolle Erfahrungen gesammelt.

1979: Die Vision, in weiten Teilen der Schweiz 1981 eine Aktion Neues Leben durchzuführen, wird sich erfüllen – allerdings braucht es etwas mehr Zeit als geplant.

Kein geistlicher Aufbruch ohne Gebet: Gebetstagebuch und Gebetshandbuch für die Aktion Neues Leben.

Die Universität (im Bild) und die ETH Zürich: seit 1977 Schauplatz der Campus-Studentenarbeit.

Für Campus für Christus ist das Gebet und die Verheissung aus 2. Chronik 7,14 wegweisend:

«Wenn mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt und betet, mein Angesicht sucht und von seinen bösen Wegen umkehrt, so will ich vom Himmel her hören, ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.»

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Wichtige Pfeiler der Arbeit sind Büchertische vor der Mensa (im Bild mit Hanspeter Nüesch), Umfragen in der Cafeteria, Spielabende und evangelistische Veranstaltungen.

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Durch CAMPUS live habe ich die Möglichkeit bekommen, meine Gaben zu entdecken und zu fördern. Zum Beispiel kann ich die Gabe des Ermutigens in Form einer Predigt in unserem Studentengottesdienst zum Ausdruck bringen! Teilnehmerin und Mitarbeiterin von CAMPUS live


1980 - 1981

Ausgesendet von der Agape-Bewegung: Peter Regez arbeitet als Dozent in Kinshasa (DR Kongo) und hilft mit seiner Frau Marianne in der Studentenarbeit.

AKTION NEUES LEBEN IN BASEL UND MIT AGAPE NACH AFRIKA Die Strategie der Aktion Neues Leben (ANL) schafft einen wichtigen Zugang zur Landeskirche und öffnet die Türen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Vielerorts beginnt man zum ersten Mal über Gemeindeevangelisation zu diskutieren und sich mit dem Thema zu beschäftigen. Durch die Aktion Neues Leben lernen viele Christen, auf natürliche Art und Weise über ihren Glauben zu reden und ihre Mitmenschen auf Jesus hinzuweisen. Nach dem Pilotprojekt in Biel führen im Frühjahr 1981 etwa 1000 Mitarbeiter aus 38 Kirchgemeinden (16 reformierte, 2 katholische, 20 freie) in Basel eine Aktion Neues Leben durch. Als Frucht des gemeinsamen Einsatzes entstehen 200 von Laienmitarbeitern der örtlichen Gemeinde geleitete Bibelgesprächskreise Die

Aktion wird sowohl von den beteiligten Gemeinden als auch von vielen kirchenfernen Menschen sehr positiv aufgenommen und öffnet die Türen für weitere Aktionen in anderen Schweizer Regionen. Um sich vermehrt in der Gemeindearbeit und für die Koordination der Aktion Neues Leben einsetzen zu können, übergeben Hanspeter und Vreni Nüesch die Leitung der Studentenarbeit mit rund 30 verbindlich mitarbeitenden Freiwilligen an Andreas und Ruth Meyer. Neu bei Campus gibt es den Arbeitszweig «Agape». Esther Stolz sowie Peter und Marianne Regez reisen als unsere ersten Auslandmissionare nach Afrika aus.

Im August 1980 beginnen Luc und Françoise Bader die französischsprachige Arbeit von Campus pour Christ in der Romandie.

Als erste AgapeAuslandmissionarin arbeitet Esther Stolz ab September 1980 als Pflegefachfrau im «Hüttenspital» in Litein im Westen Kenias.

Sommerprojekt mit dem Jesus-Film in den kongolesischen Dörfern: Hunderte und manchmal Tausende verfolgen aufmerksam die Geschichte von Jesus.


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Ablauf der Aktion Neues Leben

Vorbereitung In einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase werden Gemeinden informiert und im Gebet und Glaubensgespräch geschult.

Per Antwortkarte gehen zahlreiche Reaktionen ein wie zum Beispiel: «Noch nie hat mich etwas so beeindruckt; ist das tatsächlich wahr?»

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1981 sehen über 20 000 Menschen den neuen Film «JESUS», der erfolgreich in mehreren Schweizer Kinos läuft. 13 000 erhalten ein Lukas-Evangelium.

Durchführung In einer zweiten Phase sucht man mit Plakaten, Inseraten und Telefonaktionen am Glauben interessierte Menschen. Ihnen wird ein Taschenbuch mit Lebensberichten und einer Kurzanleitung des Glaubens angeboten.

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Weiterführung Wer von den Angesprochenen will, kann in einer dritten Phase in einem offenen Bibelgesprächskreis den christlichen Glauben neu kennenlernen oder vertiefen und Anschluss an eine örtliche Gemeinde finden.

Das Miteinander von Christen aus allen Kirchen schuf grosses Vertrauen. Hans Bühler, Lehrer am Bibelseminar St. Chrischona

Die Bereitschaft, über Glaubensfragen zu reden, ist viel grösser als allgemein angenommen wird. Pfarrer Peter Rotach, damaliger Kirchenratspräsident Basel-Stadt

Wir sind alle mutiger geworden, unser Herz hat sich erweitert, viele haben für sich selbst neues Leben gefunden. Pfarrer Martin Gächter, später Weihbischof


1982 - 1983

Das Team von Campus für Christus Schweiz 1983.

AKTION NEUES LEBEN IN ZÜRICH, SCHAFFHAUSEN, GENF UND ERSTES FRAUENFRÜHSTÜCK Zwischen Ostern und Pfingsten 1982 findet in Zürich und Schaffhausen sowie der Region Baden eine weitere Aktion Neues Leben statt. Über 200 verschiedene Kirchen und Gemeinden beteiligen sich an diesem gemeinsamen Einsatz.

Etwa 120 000 Menschen wünschen das angebotene Taschenbuch. Im ganzen Aktionsgebiet entstehen während der Aktion über 1300 Bibelgesprächskreise und schlagen eine Brücke zwischen den Gemeinden und den kirchlich Fernstehenden. In den typischen Landgebieten ist das Interesse am Taschenbuch und an den Bibelgesprächskreisen deutlich höher als in den Städten. Im Frühling 1983 wird im Kanton Genf, koordiniert von Luc Bader, die erste französischsprachige Aktion Neues Leben durchgeführt.

Im September 1983 findet mit überwältigendem Echo das erste «Frühstückstreffen von Frauen für Frauen» in Zürich statt. Schnell breitet sich die Idee der überkonfessionellen Frauentreffen und -gruppen in der ganzen Schweiz aus – bis hin nach Deutschland und in andere europäische Länder. Am 1. Juli 1983 übergeben Ben und Barbara Jakob die Leitung von Campus für Christus an Hanspeter und Vreni Nüesch. Sie selber ziehen ein Jahr später nach Deutschland, um dort die «Aktion Neues Leben» und die Frühstückstreffen zu fördern. Im Oktober 1982 beginnen Kurt und Susanne Meier mit Esther Marti die Campus-Studentenarbeit in Bern. Pfr. Urs und Lilian Schmid, seit März 1983 Mitarbeiter, übernehmen ab 1. August die Leitung der Studentenarbeit.

Zwischen Ostern und Pfingsten 1983 bringen 500 Genfer Christen aus 35 Gemeinden über 10 000 Taschenbücher unter die Leute; rund 80 neue Bibelgesprächskreise entstehen. Speziell für Gastarbeiter werden etwa 18 000 Bücher in den wichtigsten Fremdsprachen abgegeben.

Edwin Baumgartner übernimmt die wichtige Aufgabe der Gebetskoordination in der Aktion Neues Leben Zürich. Bis 2005 ist er im Vorstand von Campus für Christus tätig.


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Pfarrer Sieber: ein wertvoller Sympathieträger für die Aktion Neues Leben

Für mich ist unsere Welt und unser Leben in Das Kreuz hat ein Zentrum: die Christusliebe. einem Rahmen drin. Wo ist da Bewegungsfreiheit, Sie schafft Raum, Bewegungsraum. Auch der wo hat denn unsere Seele noch Platz? Rahmen des Todes wird gesprengt.

Christus sprengt diesen Rahmen, auch den Rahmen der Hoffnungslosigkeit und Resignation.

Das erste Frauenfrühstückstreffen am 25. September 1983 mit 500 Besucherinnen ist der Auftakt zu einer geistlichen Bewegung, die bis heute anhält.

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Barbara Jakobs Frauen-Gesprächsgruppe, in der die Vision der Frühstückstreffen entstanden ist.

1983 reisen Dr. Andreas und Ruth Meyer in den Sudan aus; Andreas lehrt als Dozent an einer Universität. Die Studenten sind sehr offen, über den Glauben zu diskutieren; Christ zu werden, ist jedoch mit einem hohen Risiko verbunden, und nur wenige wagen den Schritt.

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In Bassersdorf haben wir die Aktion Neues Leben als Reformierte zusammen mit den Katholiken, den Methodisten und der Pfingstmission durchgeführt. Es sind neun Bibelgesprächskreise entstanden. Lokaler ANL-Koordinator

Ende April erscheint die neue Zeitschrift «Christliches Zeugnis heute».

Die Aktion Neues Leben hat in unserem Dorf viel Freude ausgelöst und uns einander näher gebracht. Mitarbeiterin ANL


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