Frieden stiften

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Zeitschrift der überkonfessionellen Bewegung Campus für Christus Schweiz

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Frieden stiften Tom Sommer

Vom Frieden reden lernen

Ursula Terzi

«Guter Geist im Klassenzimmer»

Wichtige Vorankündigung Jubiläum und Leiterwechsel


Inhalt

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Zum Thema 03 | Editorial Geisterfüllte Friedensstifter

21 | Kolumne «Medien» Markus Baumgartner: Wenn Kriege verhindert werden

04 | Vom Frieden reden lernen Ein Interview mit Tom Sommer, 22 | Zivildienst, mein Engagement Herausgeber von «Das Buch für den Frieden vom Frieden» Ein Militärverweigerer setzt sich für die Alternative zum 07 | Kolumne «Beziehungsweise» Militärdienst ein Sabine Fürbringer: Frieden vor Verstand 24 | Überlebenstipps für an(gst)gespannte Situationen 08 | Frieden stiften statt Eine Liste mit Tipps für ein Recht haben konstruktives Weiterkommen Ein Friedensrichter erzählt, warum er seinen Beruf liebt 26 | «Wovor hast du Angst?» Ein fiktives Gespräch zwischen 11 | Kolumne «New Generation» Frieden, Gerechtigkeit, Wahrheit Boppi: Dynamit oder Friedensund Erbarmen nobelpreis 30 | Ich habe Sehnsucht nach 12 | Ein Ex-Skinhead als Frieden Friedensstifter Scheinfrieden, Gewalt, Konflikte Jugendlichen einen Wiederund der Weg zum Frieden einstieg in die Gesellschaft ermöglichen 33 | Kolumne «Blickpunkt Welt» Kurt Burgherr: Insel des Friedens 15 | Dauerhafter Frieden Eine biblische Wortstudie von 34 | Frieden fördern in der Andrea Xandry Gemeinde Zwei Männer begeben sich auf 16 | Der gute Geist im den Weg zueinander hin Klassenzimmer Eine Primarschullehrerin erzählt 37 | Kolumne «Filmtipp» aus ihrem Schulalltag Andy Schindler-Walch: Wer die Nachtigall stört 18 | Keine Berührungsängste André Grolimund: Konfliktparteien an einen Tisch bringen

40 | Unkonventionell Frieden stiften Vier Beispiele, wie Menschen mit Zivilcourage und Kreativität eine gefährliche Situation entschärften

Campus für Christus 42 | CfC international Mit Agape international «Missionsluft» schnuppern und Segen weitergeben 46 | CfC National Athletes in Action an der Unihockey-WM und Kampagne Gottkennen in Schaffhausen 47 | Wichtige Information 2. November 2013: Jubiläum und Leiterwechsel 48 | PraiseCamp2012: Läb dis Potenzial! 51 | Inserate, Impressum

Zum Schluss 56 | Vorankündigung: 40 Jahre Campus für Christus

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CZ 1_13 | Frieden stiften | Inhalt

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Editorial

Editorial | Peter Höhn

Geisterfüllte Friedensstifter

«Frieden stiften» braucht Mut, offene Sinne, Fingerspitzengefühl und vor allem Gottes Geist. «Ich bin halt harmoniesüchtig.» – Ein Satz, den ich oft höre, wenn Menschen von Konflikten erzählen, die sie zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Gemeinde haben. Was auffällt: Meist huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, und in der Stimme schwingt neben Hilflosigkeit durchaus Stolz mit. «Wenn alle so friedliebend wären wie ich, hätten wir doch gar keine Probleme.» Harmoniesucht klingt fast sympathisch. Harmonie ist doch etwas Gutes, ja geradezu «Christliches». Und doch, wie oft ist man ernüchtert, wenn Stillschweigen und Mitmachen um des «lieben Friedens willen» zum genauen Gegenteil führen. Plötzlich ist man in Dingen drin, die man nie gewollt hat und die sich alles andere als harmonisch anfühlen. Halbherziges Mitziehen führt immer nur zu Scheinfrieden und birgt bereits den Keim neuer Konflikte in sich.

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Keine Frage: Wir sollen friedliebende Menschen sein. Aber unsere «Friedensliebe» darf nie Feigenblatt für Feigheit sein! Unsere Friedensliebe muss sich in aktivem Friedenstiften zeigen. Dazu sind wir als Nachfolger Jesu berufen: «Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes heissen» (Matthäus 5,9; vgl. Jesaja 52,7). «Frieden stiften» braucht Mut, offene Sinne, Fingerspitzengefühl und vor allem Gottes Geist. Deshalb werden auch dieje­ nigen «Söhne Gottes» genannt, die sich vom Geist Gottes leiten lassen (Römer 8,14). Echten Frieden stiften – ob zu Hause, in der Kirche oder in der Welt – gelingt nur unter der Führung des Heiligen Geistes; um ihn dürfen wir bitten und ihn fragen, was hier zu unserem Frieden dient und was jetzt unser Beitrag ist. Wie das konkret geschieht, davon erzählen in dieser Ausgabe Menschen, die sich vom Geist Gottes «bewegen» lassen und an unterschiedlichen Orten Frieden stiften: als Friedensrichter, Lehrerin im Schulzimmer, Jugendarbeiter, internationaler Friedensexperte oder als Menschen, die im kirchlichen Umfeld die gute Zusammenarbeit fördern. Spannend ist zu erfahren, wie sich Bruno Sägesser in Verantwortung gegenüber Jesus motivieren liess, den Militärdienst zu verweigern und sich für die Einfüh-

rung des Zivildienstes zu engagieren; wie sich auf der anderen Seite André Grolimund von Gott berufen fühlte, als Anwalt und Offizier sein Leben in die Friedensförderung zu investieren. Frieden stiften ist vornehme Berufung, schreibt Hanspeter Nüesch. Sie ist gerade für Christen gesellschaftsrelevante Schlüsselaufgabe, die wir auf allen Ebenen neu wahrnehmen und füllen sollten, sagt Tom Sommer, der dieses Heftthema mit angestossen und dazu inspiriert hat. Wo und wie ich Frieden stiften soll, dafür gilt es dem Ruf Christi zu folgen, der an mich persönlich ergeht, und herauszufinden, wie Gottes Geist durch mein Leben Frieden stiften will. Ich hoffe, dass Ihnen dazu die folgenden Seiten – wie auch die beigelegten, thematisch passenden Impulse in der Broschüre «40 Tage Gebet und Fasten» – Klarheit, Weisheit und Mut geben. Wollen wir Frieden nicht nur lieben und harmoniesüchtig-passiv auf ihn hoffen, sondern uns von Gottes Geist täglich als «Werkzeug seines Friedens» brauchen lassen!

Peter Höhn PS: Bitte beachten Sie die wichtigen Vorankündigungen auf Seite 47 und auf der Rückseite!


CZ 1_13 | Frieden stiften | Vom Frieden reden lernen

Der Herausgeber Tom Sommer (2.v.li) zusammen mit der Rednerin und den Rednern der Impulsreferate an der Buchvernissage vom 1. November 2012 in der Friedenskirche Zürich (von li nach re): Urs Frei, Major UNO-Mission, Rebekka Ehret, Dr. phil. Hochschule Luzern und Thomas Schlag, Prof. Dr. theol. Universität Zürich.

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Kolumne Beziehungsweise

Beim Projekt «Das Buch vom Frieden» haben Personen ganz unterschiedlicher Herkunft mitgewirkt. Neben Privatpersonen und Firmen haben sich auch zwei katholische Stiftungen beteiligt, und gedruckt wurde es in einem evangelischen Verlag. «Wichtig waren nicht die konfessionellen Traditionen, sondern die grundsätzliche christliche Perspektive der Inhalte», sagte Tom Sommer an der Buchvernissage in der Friedenskirche Zürich. Das Buch kann in jeder Buchhandlung bezogen werden. Preis: CHF 25.50, ISBN: 978-3-417-26490-6, Verlag: SCM R. Brockhaus.

Beziehungsweise | Sabine Fürbringer Frieden vor Verstand Was ist es eigentlich, das mir den Frieden raubt? Spontan kommen mir zwei Ereignisse in den Sinn. November 1986. Noch vor dem Morgengrauen heulen die Sirenen in der Stadt Basel. Polizeifahrzeuge patrouillieren durch die Strassen und fordern die Bevölkerung über Lautsprecher auf, die Fenster zu schliessen und die Häuser nicht zu verlassen. Das Lokalradio sendet laufend die neuesten Nachrichten über den Chemieunfall, der sich in Schweizerhalle bei Rheinfelden ereignet hat. Ich wohne noch im elterlichen Haus, sitze im Pyjama in meinem Zimmer und suche das Gespräch mit Jesus, den ich fünf Jahre zuvor kennengelernt habe. Ich lese in der Bibel, in der Offenbarung. Passend, wie mir scheint. Als im Radio über den rot verfärbten Rhein und die verendenden Fische berichtet wird, ist die Apokalypse emotional recht nah. Aber über dem Gefühlscocktail «brütet» dieser Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt und mir sagt, dass der allmächtige Herrscher allmächtig bleibt, auch wenn es bei uns Menschen drunter und drüber geht. Januar 1991. Wir sind noch kein Jahr verheiratet, da muss mein Mann in 7

den WK einrücken. In den Wochen seiner Abwesenheit bricht der Golfkrieg aus, ein Desaster, das sowohl vom kriegerischen Ausmass als auch von der medialen Präsenz her ganz neuartige Dimensionen hat. Die ferne Bedrohung trifft mich ganz nah, ich denke an all die Männer, die die Kampfhandlungen nicht nur üben, sondern in tödliche Auseinandersetzungen verwickelt sind. Und ich denke an all die Frauen, die ihre Männer und Söhne haben ziehen lassen müssen. Gott ist meine Zuflucht, und ich traue ihm zu, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Er ist das Leben, hier und auf der anderen Seite der EwigkeitsZeitachse. Das gibt meinem Herzen Frieden, auch wenn die irdische Realität hoffnungslos aussieht. Es gibt Situationen, die eine weitaus bescheidenere Dimension haben und mir trotzdem den Schlaf rauben: Streit in der Familie, existenzielle Sorgen, schwierige Entscheidungen, Meinungs­verschiedenheiten in einem Team oder Ausharren, bis Gott handelt. Auch hier suche ich Gottes Nähe und hoffe auf sein Reden. Sobald meine Seele mit dem Heiligen Geist in Verbindung treten kann, kehrt Ruhe ein. Die reale Situation ist dadurch noch nicht anders geworden. Doch immer wieder

erlebe ich, dass Gott mir ein ermu­ tigendes Bibelwort gibt oder über einen inneren Eindruck meine Gefühle beruhigt. Das gibt Kraft und Zuversicht, zäh weiter auszuhalten. Wenn mir dabei Schritte bewusst werden, die ich tun muss, um die Situation zu befrieden, wächst aus der inneren Sicherheit der Mut dazu. Gottes Friede bleibt aber auch dann, wenn ich meinen Teil getan habe und sich äusserlich trotzdem noch nichts verändert hat. In Momenten von Unfrieden ist es nicht eine plötzliche, neue Erfahrung von Gottes Reden und Gegenwart, die über mich hereinbricht. Es ist vielmehr die Fortsetzung der sowieso bestehenden Herzensbeziehung zu ihm, die in diesem Kontext eine ganz neue Kraft entfaltet. Der einkehrende Friede kommt nicht aus mir, ihn kann nur der Heilige Geist schenken. Aber die Vertrautheit mit ihm hat den Weg gebahnt dafür. Ich will so leben, dass Gott jederzeit mit seinem Frieden in mir regieren kann – über allen Verstand hinweg, der mir Streit, Gefahr und Unheil signalisiert. Sein Friede schafft die Grundlage, um selbst wieder in einer aufgebrachten Welt Friedensbote zu sein.

Sabine Fürbringer ist Psychologin und Familienfrau und arbeitet bei Campus für Christus als Referentin, Autorin und Beraterin.


CZ 1_13 | Frieden stiften | Frieden stiften statt Recht haben

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Kolumne New Generation

Aufgaben des Friedensrichters Jede politische Gemeinde hat einen oder mehrere Friedensrichter. Wählbar sind alle stimmberechtigten Männer und Frauen. Die Amtsdauer beträgt sechs Jahre. Die Friedensrichterinnen und Friedensrichter führen als erste Instanz die grundsätzlich obligatorischen Schlichtungsverfahren durch und leiten die Verhandlungen bei:

• Forderungen (Geldstreitigkeiten aus Kaufvertrag, Werkvertrag, Auftrag usw.) • arbeitsrechtlichen Forderungen (Lohn, Überzeit, Kündigung, Arbeitszeugnisse usw.) • Erbteilungen, Testamentsanfechtungen • Forderungen aus Motorfahrzeugund Fahrradunfällen • Nachbarschaftsstreitigkeiten • Persönlichkeitsverletzungen

Das Schlichtungsverfahren endet, wenn die Parteien eine Einigung erzielen (Klageanerkennung, Klagerückzug oder Vergleich). Wenn keine Einigung erzielt wird, kann eine Klagebewilligung ausgestellt werden, die die klagende Partei ermächtigt, die Klage bei Gericht einzureichen. Der Friedensrichter ist nicht zuständig bei: • Scheidungs- und Trennungsklagen • Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern • Ehrverletzungsklagen Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/friedensrichter

New Generation | Andreas Boppart Dynamit oder Friedensnobelpreis Manchmal bewegt sich mein Zustand irgendwo zwischen sprachlos und entsetzt. Nicht selten geschieht das, wenn ich über einen Facebook-Eintrag stolpere, der mein Herz stocken lässt. Da decken sich zwei Facebookler, die auf Facebook offiziell «befreundet» sind, ungehemmt und in aller Öffentlichkeit mit den derbsten Beleidigungen und Kommentaren unter der Gürtellinie ein. Eigentlich erstaunlich, dass es noch kein Netzwerk gibt, auf dem man sich mit all den Menschen «verbinden» kann, mit denen man auf keinen Fall befreundet ist. Ein «Hatebook» oder so. In Frieden mit anderen zu leben, ist alles andere als die Norm. Gerade eben hat mir meine Ergotherapeutin von den täglichen Kleinkriegen mit ihren Söhnen erzählt. Während sich die grossen Nationen anfeinden und bekriegen, werden in Häusern und Gärten Nachbarschaftsfehden ausgetragen und auf den Schulplätzen Mobbing-Feldzüge geführt. Zwar lächeln unsere Missen für den «Weltfrieden» in die Kamera – aber 11

die Erfolge sind eher kläglich. Im Frieden leben ist schwierig, weil man am Ende doch nicht mit dem zu-FRIEDEN sein will, was man hat, oder weil einem das ständige Aufseine-Nächsten-Zugehen und -Eingehen irgendwann zu anstrengend wird. Schliesslich scheint es sogar attraktiver, statt den Frieden zu suchen, ihn dem eigenen Ego zum Frass vorzuwerfen. Frieden ist leider nicht der Normalzustand unseres Herzens. Frieden ist menschlich gesehen eine Unmöglichkeit. Frieden geschieht nur dort, wo der Friedefürst persönlich in Leben, Beziehungen, Schulhöfe, Nachbarsgärten und Nationen einkehrt. Und wenn ihm Menschen in ihrem Leben Raum geben und so selbst zu Friedensstiftern werden. Eine bemerkenswerte Illustration dazu ist das Leben von Alfred Nobel. Der schwedische Chemiker und Industrielle hatte im 19. Jahrhundert mit der Erfindung des Dynamits ein Vermögen gemacht. Er war zwar nicht für den Krieg, aber dennoch

der Überzeugung, dass eine besonders schreckliche Vernichtungswaffe die Menschheit vom Krieg abhalten könnte. Ungewollt wurde er zum Kriegsförderer. Gegen Ende seines Lebens, vielleicht auch als Versuch der Wiedergutmachung, änderte er seine Ansichten. Er verfügte, dass die jährlichen Zinsen aus seinem Vermögen Personen verliehen werden sollten, die der Menschheit den grössten Nutzen erbracht hatten. Somit entstand neben anderen Kategorien der Friedensnobelpreis. Alfred Nobels Leben stellt uns vor die Entscheidung, als wer wir in Erinnerung bleiben wollen: als einer, der «sprengt» und «explodiert», oder als einer, der versöhnt und den Frieden fördert? Eine Welt, in der Unfrieden alle Winkel unserer Beziehungen durchdringt, braucht den Friedefürsten mehr denn je. Und der Friedefürst Jesus seinerseits sucht Freunde, die sich von ihm als Friedensstifter in ihr Umfeld senden lassen. Und sei es nur schon auf Facebook.

Andreas «Boppi» Boppart ist Eventprediger und Autor und leitet den Arbeitszweig Campus Generation Ministry von Campus für Christus.


Ein Ex-Skinhead als Friedensstifter Philipp Frei geriet mit 13 in die rechtsradikale Szene. Mit 18 schaffte er den Ausstieg und setzt sich heute für Menschen ein, die, wie er damals, unter Gewalt- und Alkoholproblemen leiden.

Interview: Tamara Krone

Philipp Frei ist verheiratet und hat ein Kind; er leitet eine regionale Jugendarbeit und eine national vernetzte Fachstelle für die Themen Gewalt, Alkohol und Extremismus, www.wertikal.ch

Christliches Zeugnis: Philipp, wie ist es dazu gekommen, dass Gewalt deinen persönlichen Weg so geprägt hat? Philipp: Als Kind war ich introvertiert und ein Aussenseiter. Psychische Gewalt war an der Tagesordnung; ich war Opfer, allzu oft und zunehmend aber auch Täter. Als Jugendlicher hatte ich das Aussenseiterdasein satt und suchte Anschluss in einer rechtsorientierten Clique. In der rechten Szene fand ich das Zugehörigkeitsgefühl und die Bestätigung, die ich so lange vermisst hatte. Die folgenden Jahre als Skinhead waren geprägt von körperlicher Gewalt, Alkohol und leeren extremistischen Parolen. Warum bist du ausgestiegen? Wie wurde dein Herz geknackt? Mit Menschen ausserhalb der Szene hatte ich kaum noch Kontakt. Ich wusste, dass ich bei einem Ausstieg alle Kontakte verlieren und alleine dastehen würde. Trotzdem spürte ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Den Entscheid zum Ausstieg traf ich schlussendlich nach einer Schlägerei, bei der mein bester Freund aus Kinderzeiten – ein Kosovoalbaner – eines der Opfer war. Während man die Gesichter von Fremden gut verdrängen kann, brannte sich sein enttäuschter Blick tief in meine Seele. Nun hatte

ich genug. Genug davon, immer den harten Typen markieren zu müssen. Und ich hatte genug von der oberflächlichen Gemeinschaft dieser Szene. Was half dir, diesen Entscheid zum Ausstieg durchzuziehen? Zu jenem Zeitpunkt gab es nur einen Menschen, dem es gelang, an mich heranzukommen und mich aus meiner Spirale aus Wut, Angst und Selbstmitleid herauszureissen: ein Pfarrer; er war Religionslehrer an meiner Schule. Auch wenn ich nicht als sehr kooperativer Schüler bekannt war, nahm er sich Zeit für mich und gab mir das Gefühl, dass es noch nicht zu spät sei für eine Veränderung. Während zweier Jahre hat er mich intensiv begleitet, mir Zugang zu einem neuen Freundeskreis ermöglicht und mir geholfen, zumindest einen Teil meiner Vergangenheit aufzuarbeiten. Gerne würde ich schreiben, dass auch andere Christen, die ich kannte, einen Unterschied gemacht hätten. Aber leider wäre dies gelogen ... Welche Herausforderungen und Folgerungen ergaben sich für dich in dieser Zeit? Viel schwieriger als der Ausstieg aus der Szene war der Wiedereinstieg in die Gesellschaft. Auch nach meinem Ausstieg war ich für die meisten nichts anderes als ein Arschloch, ein

Idiot, ein Skinhead. Das ist inzwischen über ein Jahrzehnt her. Doch noch immer gibt es Menschen, die die Strassenseite wechseln, wenn sie mich sehen. Meine persönlichen Erfahrungen mit den Themen Frieden und Gewalt waren für mich sehr prägend. Darum möchte ich mich auch in diesen Bereichen investieren. Heute arbeitest du unter anderem in der Prävention und Intervention; du hilfst Jugendlichen, die unter Ausgrenzung leiden. Was ist dabei dein Ziel? Jungen Menschen ermöglichen, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen – so könnte man das Ziel meiner Arbeit zusammenfassen. Die Angebote richten sich bewusst an Jugendliche, die selber gewalttätig oder extremistisch sind und bereits am Rand der Gesellschaft stehen. Die öffentliche Wahrnehmung von Gewalttätern und extremistisch geprägten Jugendlichen ist leider sehr einseitig. Sie werden oft als dumm, ignorant und unverbesserlich, teils sogar als Monster dargestellt und total entmenschlicht. Darum sehe ich es als ergänzenden Teil meiner Arbeit, die «Normalbürger» unserer Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren.

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CZ 1_13 | Frieden stiften | Ein Ex-Skinhead als Friedensstifter

Hast du dazu ein konkretes Beispiel? Gut in Erinnerung geblieben ist mir Bekim (Name geändert), ein 15-jähriger Kosovare. Seine Unterlagen umfassten mehrere Bundesordner sowie 29 Anzeigen, von Diebstahl über schwere Körperverletzung bis zu Drogendelikten. Bekim hatte nur zwei Jahre Schulbildung genossen, und seine Deutschkenntnisse waren schlecht. Er war der Prototyp eines jungen Menschen, den bereits fast alle aufgegeben hatten. Im Gespräch habe ich Bekim gefragt, wie es zu dieser Entwicklung kam: Sein Vater war Alkoholiker und ihm und seiner Mutter gegenüber sehr gewalttätig. Als seine Mutter wegen der Schläge ihr ungeborenes Kind verlor, verliess Bekim mit elf Jahren sein Zuhause und lebte von da an auf der Strasse. Um zu überleben, stahl er und begann bald auch Drogen zu verkaufen. Eins führte zum anderen. Jetzt sass er vor mir, einem weiteren Sozialarbeiter. Auf meine Frage, was er denn gut könne, zuckte er mit den Schultern. Polizei, Richter, Sozialarbeitende, Lehrpersonen – alle hätten ihm immer gesagt, dass er so nicht weitermachen könne und er endlich etwas Sinnvolles tun müsse. Aber nie habe ihm jemand gezeigt, wie das denn gehe, und ihn darin unterstützt. Durch unsere Arbeit hat Bekim gelernt, dass auch in ihm positives Potenzial 13


steckt. Er konnte inzwischen die Schule und eine Lehre zum Verkäufer erfolgreich abschliessen. Du schaust auf das Herz und versuchst die Geschichte einer Person zu verstehen. Gibt es noch andere Werte, die du in deine Arbeit einfliessen lässt? Mir ist wichtig, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Jeder Mensch ist wertvoll und hat es verdient, mit Respekt und Achtung behandelt zu

werden. Es muss möglich sein, zwischen dem Menschen und seiner Tat zu unterscheiden. Ich bin überzeugt: Würde Christus heute als Mensch unter uns leben, er wäre nicht in der Kirche zu finden, sondern bei den Ausgestossenen unserer Zeit. Bei den Alkoholikern am Bahnhof, bei den Prostituierten auf dem Strassenstrich und bei den obdachlosen Jugendlichen. Was bedeutet das für uns christliche «Normalos»? Wie können wir

angesichts von Gewalt und Leiden selber als Friedensstifter in die Fussstapfen von Jesus treten? Gewalt ist ein sehr grosses Wort, und oft fühlen wir uns ohnmächtig, weil wir bei Gewalt an die grossen Konflikte denken. Dabei fängt Gewalt wie auch Frieden stiften im Kleinen an und an Orten, wo wir durchaus unseren Beitrag leisten können. Dazu braucht es offene Augen, Herzen und Sinne (vgl. Kasten links unten).

Fünf Tipps für Friedensstifter

wertikal

Offene Augen: Wir dürfen uns nicht vor dem Leid in der Welt verschliessen. Oft sind wir so mit uns selbst und unseren eigenen Ängsten und Nöten beschäftigt, dass wir die Leiden der Menschen um uns herum gar nicht mehr sehen.

Als nationale Fachstelle für Alkohol, Gewalt und Extremismus von «Blaues Kreuz Prävention + Gesundheitsförderung» bietet wertikal: • Weiterbildungen für Fachpersonen aus dem Sozial-, Bildungs- und Sicherheitsbereich • Fachinformationen für politische Gremien und Medienarbeitende • Beratungen für Behörden, Institutionen und Einzelpersonen • Interventionen für Jugendliche, die gewalttätig sind und/oder ein problematisches Konsumverhalten von Suchtmitteln haben • Kurse in Zivilcourage • Berufsgruppenspezifische Weiterbildungen für Sicherheit während der Arbeit für Pflege- oder Verkaufs personal

Offenes Herz: Es ist unangenehm, Mitleid zuzulassen, eben wirklich mitzuleiden. Wir machen uns selber verletzlich und laden uns neben unseren eigenen Nöten auch noch diejenigen der anderen auf. Offene Hände: Echt empfundenes Mitleid zwingt uns zum Handeln. Wir können nicht nur zusehen, sondern wollen – ja müssen fast – aktiv werden. Offenes Begegnen: Es ist fruchtbar, auf Menschen zuzugehen und sich auf Personen einzulassen, die nicht in unser Weltbild passen. Es braucht Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen und das eigene Weltbild zu hinterfragen. Offenes Leben: Wir dürfen authentisch sein. Wenn wir mit dem Verhalten anderer Menschen Mühe haben, sollen wir das auch sagen. Dabei müssen wir auch zu unseren eigenen Fehlern, Schwächen und Zweifeln stehen. Die spannendsten Gespräche habe ich dann, wenn ich meine Schwächen und Zweifel ehrlich offenlege. Damit schaffe ich Raum, dass auch mein Gegenüber die eigenen Schwachpunkte eingestehen kann.

Neben diesen Angeboten führt wertikal Projekte in verschiedenen Kantonen und im Ausland durch. Unterstützt wird die Arbeit von wertikal durch die Fachstelle für Rassismusbekämpfung, das Bundesamt für Gesundheit und verschiedene Kantone. Viele Angebote werden aber nach wie vor von Spenden engagierter Menschen getragen. www.wertikal.ch 14


CZ 1_13 | Frieden stiften | Ein Ex-Skinhead als Friedensstifter

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Dauerhafter Frieden

Dauerhafter Frieden Eine biblische Wortstudie, was Frieden umfasst und wie wir immer tiefer in ihn hineinwachsen.

Andrea Xandry

Andrea Giorgio Xandry, verheiratet, ist seit 1994 als Mentor, Coach und Bibel- sowie Griechischlehrer tätig. www.xandry.ch

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Shalom! Viele Menschen bei uns kennen das hebräische Wort shalom. Es heisst «Frieden» – ein Wort, das schön im Ohr und schöner noch in friedfertigen Herzen klingt. In der ersten Übersetzung des Alten Testaments, der sogenannten «Septuaginta», finden wir ungefähr 25 verschiedene Worte für shalom – es ist ein weit gefasster Begriff, so weit wie das, was «Frieden» für die Menschen bedeuten kann. Verwandt ist shalom unter anderem mit shilum, was «erstatten» heisst (vgl. Jesaja 34,8), und mit shalem, was eine Vollendung anzeigt (Mauerbau in Nehemia 6,15) oder ein «Vollkommen-vollendet-Sein». Das Wort wird in 2. Chronik 8,16 auch verwendet, um den Tempelbau Salomos zu beschreiben. Zusammengefasst steht shalom-Frieden für «Wohlbefinden, Unversehrtsein, gesundes und vollkommenes Leben, Vollendetsein». Dies alles – so weiss es schon das Alte Testament – geht nicht ohne den, der im Jesajabuch 9,6 «der Friedefürst» heisst! Nur er bringt alles zur Vollendung, was sich der Mensch seit eh und je wünscht.

Im Neuen Testament ist klar, wer dieser personifizierte Frieden ist: Jesus Christus. Im Epheserbrief 2,14 steht (frei übersetzt): «Denn er ist unser Frieden, der aus zweien eines gemacht hat und damit die Zwischenwand abbrach.» Aus zweien eins machen? Ja, denn Frieden zeigt sich im Neuen Testament als etwas, das nicht alleine oder nur mit sich selbst erreicht werden kann. Es braucht zwei, damit echter Frieden herrschen kann. So wie zwischen dem Menschen und seinem Gewissen. Oder zwischen Gott und Mensch. Oder zwischen Israel und den Nationen. Oder zwischen Mann und Frau, zwischen Alt und Jung usw. Jesus bricht Mauern ab, wenn er als Friedefürst wirkt und sich zwischen zwei Pole stellt. «Frieden euch!» «Frieden euch!» Dies ist der erste Gruss von Jesus, als er nach der Auferstehung bei seinem Jüngerkreis eintritt (Johannes 20,19). Im Neuen Testament wird aus shalom das griechische eirene. Es beinhaltet sicherlich die alttestamentliche Bedeutung, fügt jedoch einen weiteren Gedanken hinzu – den der Gnade. Bei eirene klingt das Wort eiretai mit, frei übersetzt mit «Er ist (mit Frieden?) beredet worden». Frieden hat

der Mensch also, dem der Gott des Friedens mit seinem Wort, seinem Zuspruch, Gnade gibt. Gnade, griechisch charis, bedeutet ein «mit Freuden gegebenes Geschenk». Dieses Geschenk, diesen Friedensgruss, hatten die Jünger sehr nötig. Sie waren noch von Furcht vor den Juden geprägt, wie uns auch der Text aus Johannes 20,19 aufzeigt. Angst bringt Unfrieden, Jesus bringt Frieden. Der Gott des Friedens Der Frieden, den Gott uns durch Jesus Christus gibt, kommt am besten aus einer inneren Gebetshaltung, aus einem Abladen von Sorgen bei ihm. Paulus schreibt dies den Philippern im Kapitel 4,6–7. Gläubigen Menschen ist der gesuchte und gefundene innere Frieden ein lebenswichtiges Element ihres Glaubens. Paulus berichtet weiter in den Versen 8–9, wie man durch das Einüben guter Gedanken und durch sein Vorbild von dem «Frieden, der höher ist als alle Vernunft» zu einem noch «besseren Frieden» gelangt – nämlich zu dem «Gott des Friedens»! Immer wieder einmal mit Frieden beschenkt zu werden, ist schön. Aber vergessen wir nicht, dass uns Gott mehr noch mit der Gewissheit seiner Gegenwart beschenken will. Und dies ist der dauerhafte Frieden.


Ich habe Sehnsucht nach Frieden Halbherziger Scheinfrieden ist nichts für Verena Birchler, die Konflikte und Gewalt von Kindsbeinen an kennt. Sie weiss, dass wir als Christen zu tiefem Frieden finden können, und will andere auf diesem Weg unterstützen.

Interview: Sabine Fürbringer

Verena Birchler ist Leiterin Kommunikation bei ERF Schweiz, KommunikationsDesignerin, Moderatorin, Erwachsenenbildnerin und Buchautorin.

Christliches Zeugnis: Verena, du gibst Seminare, in denen du Hilfestellungen für Konfliktlösungen vermittelst. Brauchen Christen denn so etwas? Verena Birchler: Schon bald nachdem ich mich für ein Leben mit Jesus entschieden hatte, erkannte ich, wie viel Macht auch in der christlichen Szene ausgeübt wird. Gleichzeitig fiel mir auf, dass Konflikte nur selten wirklich an der Wurzel gepackt und angesprochen werden. Wenn ich beispielsweise Moderationskurse gebe, sind immer wieder auch Teilnehmende darunter, die für diese Aufgabe denkbar ungeeignet sind. Aber es traut sich niemand, es ihnen zu sagen, weil sie in der Gemeindeleitung sind. Wir sprechen die kritischen Punkte nicht offen an, weil wir uns vor Streit fürchten. Diese Angst ist natürlich nicht ganz unbegründet. Aber du kannst nicht mit der ganzen Welt Frieden haben. Das ist eine Illusion, von der wir uns verabschieden müssen. Ich höre aber erst auf, Frieden zu suchen, wenn ich alles probiert habe. Selbst wenn beide guten Willens sind, kann es sein, dass es nicht geht. Den Konflikt zu übertünchen, würde aber nur einen vermeintlichen Frieden schaffen,

wirklicher Frieden kehrt ein, wenn wir den Konflikt lösen. Woher nimmst du den Mut, diesen herausfordernden Weg zu gehen? Ich bin in einem konfliktreichen Umfeld aufgewachsen; Gewalt gehörte in meiner Kindheit zum Alltag. Meine Mutter kam ins Gefängnis, als ich vierzehn war. Da mich die Behörden vergassen, schaute ich von da an alleine für mich. Das war alles auch mit viel Einsamkeit verbunden. In meiner Seele war ein grosser Mangel, der zum Nährboden für meine riesige Sehnsucht nach Frieden wurde. Sie ist mein innerer Motor, den Frieden zu suchen, auch wenn es schwierig ist. Aufgrund meiner Vergangenheit gab es für mich nur zwei Möglichkeiten: entweder selber gewalttätig zu werden oder den Weg des Friedens zu suchen. Ich wollte aus der Gewaltspirale heraus, erlernte Aikido, eine japanische Kampfsportart, die mit einer stark spirituellen Komponente negative Kräfte umleitet. Als Kind der 68er-Bewegung wurde ich auch politisiert und von der Friedensbewegung geprägt. Meine Suche hat mich letztlich zu Jesus geführt. Heute finde ich es irgendwie noch gut, dass ich so aufgewachsen bin, weil das Defizit in mir eine so grosse Sehnsucht bewirkt hat. Für mich gibt es nichts Schöneres,

als abends ins Bett zu steigen und zu wissen: «Das war ein friedvoller Tag!» Wenn der innere Frieden weg ist, muss ich mich fragen, wo ich ihn verloren habe. Wie können wir in Konflikten zu echten Lösungen und Frieden kommen? Die Beobachtungen, die ich in Verbänden, in Führungssituationen und auch im Coaching gemacht habe, führten mich zu einer vertieften Auseinandersetzung mit Jesus: Wie ist er mit heiklen Situationen umgegangen? Es fällt auf, dass er nicht immer direkt die Vergebung angepeilt hat. Er hat die Dinge auch nicht unter den Tisch gekehrt. Vielmehr sehe ich zunächst die soziale Ebene, auf die er sich einlässt. Er geht ins Lebensumfeld der Person hinein, dorthin, wo sie sicher ist und sich wohlfühlt. Für mich kann das zum Beispiel heissen, dass ich ins Büro eines Mitarbeiters gehe, wenn ich etwas mit ihm zu besprechen habe. Ich zitiere ihn nicht zu mir. Jesus hat dann den Dialog gesucht. Das kann auf heute übertragen ganz banal sein: Ich zeige, dass ich mir Mühe gebe, mit dem andern zu reden. Dann, auf dieser Basis, scheut Jesus die Konfrontation nicht. Der Punkt, bei dem Veränderung angesagt ist, kommt zur Sprache.

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CZ 1_13 | Frieden stiften | Ich habe Sehnsucht nach Frieden

Welche Rolle spielt die Vergebung? Wenn die Vergebung in einem Prozess reif wird und ich mit der Herzenshaltung von Jesus vergeben kann, dann ist das super. Vergebung kann aber auch als Machtmittel missbraucht werden, dann etwa, wenn sie zwischen demjenigen, der Vergebung gewährt, und dem Schuldigen ein Gefälle herstellt. Manchmal wird Vergebung auch als mystisches Moment missbraucht, das formelhaft ausgesprochen alles gut machen soll. Und manchmal kann es für den Schuldigen eine Ausflucht sein, sich vorschnell zu entschuldigen, nur damit er sich besser fühlt, aber der andere hat sich in seinem Schmerz gar nicht verstanden gefühlt. Vergebung soll auf Augenhöhe stattfinden. Sie hat mit gegenseitiger Wertschätzung und Wahrung der Würde zu tun und steht in der Regel am Schluss eines geklärten Konfliktes. Wie sieht denn der Weg zu einer echten und tief greifenden Konfliktlösung aus? Zunächst muss man erkennen, auf welcher Ebene der Konflikt überhaupt entstanden ist. Da gibt es die strukturelle Ebene: In vielen christlichen Unternehmen und Werken sind unklare Strukturen und das Nichteinhalten von Abläufen ein grosses Problem, zum Beispiel die Regelung, wer wem Aufträge erteilen kann. Wenn diese Wege geordnet sind, nimmt das viel Spannung von den Mitarbeitenden weg. Strukturelle Probleme können nicht auf der Beziehungsebene gelöst werden. Und sie kommen immer wieder, bis sie geklärt sind. Hochproblematisch sind Konflikte, die auf der Werteebene entstehen. Die Überzeugungen dahinter sind meistens in der eigenen Biografie begründet und werden durch persönliche Auseinandersetzung und in Ausbildungen weiter gefestigt. Werte sind gewählt und geben Sicherheit, aber können von Mensch zu Mensch total unterschiedlich sein. Da leben wir auch als Christen 31

Heligan, das mehr als 400 Jahre lang Wohnsitz der Familie Tremayne war, ist einer der geheimnisvollsten Landsitze in Cornwall, ja sogar ganz Englands. Seine lange verwahrloste und heute wieder hergestellte Gartenanlage ist für Verena Birchler ein Symbol für Wiederherstellung von Frieden und Versöhnung. www.heligan.com

manchmal in komplett verschiedenen Galaxien. Nur schon sich für andere Werte zu interessieren, ist eine grosse Leistung. Unterschiede bezüglich unserer Werte können rechtfertigen, dass wir eine Zusammenarbeit beenden. Eine reflektierte Wertebasis wirkt klärend; jeder weiss, was ihn erwartet, und kann sich auf dieser Grundlage dafür oder dagegen entscheiden. Wer Tischtennis spielen will, kann das in einem Fussballclub

nicht ausleben. Das ist doch gut zu wissen. Dann gibt es noch Konflikte, die auf der Ebene von Meinungsverschiedenheiten entstehen. Meinungen bilden sich aufgrund von Erfahrungen, zu denen es auch gegenteilige Erfahrungen gibt. Meinungen sind veränderbar, durch gute Argumente und durch neue Erfahrungen und Erlebnisse. Im Dialog sind Meinungen formbar. Hier ist das gute Hinhören wichtig, da kann viel passieren.


Wie sieht gute Kommunikation in so einer Situation aus? Ich suche immer nach dem Bedürfnis hinter einer Äusserung. Das herauszuschälen, ist manchmal schwierig, aber wenn wir dort ankommen, sind Lösungen in Reichweite. Ein Streit entsteht, weil ein Bedürfnis nicht gestillt ist. Eine Mutter sagt vielleicht, sie habe das Bedürfnis, einmal wöchentlich als Familie gemeinsam das Nachtessen einzunehmen. Das ist aber nur ihre Strategie. Das wirkliche Bedürfnis ist Harmonie, Geborgenheit, Gemeinschaft. Und das erlebt sie beim gemeinsamen Essen. Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen den Kontakt zu ihren wahren Bedürfnissen verloren haben. Diesen Kontakt gilt es neu herzustellen. Natürlich soll man im Gespräch konkret sagen können, was einem nicht passt. Dann aber soll der Gesprächspartner Verständnisfragen stellen, und gemeinsam müssen beide Seiten ihre jeweiligen Bedürfnisse herausarbeiten. Solange das nicht geklärt ist, steht immer die Beziehungsebene im Vordergrund. Und da ist es schwierig, gute Ziele zu erreichen. Das klingt anspruchsvoll. Kann man das von emotionsgeladenen Menschen erwarten? Es gibt tatsächlich Situationen, die so verstrickt sind, dass es Hilfe von aussen braucht. Die Beteiligten stehen wie ineinander verkeilte Autos quer auf einer Kreuzung und kommen nicht mehr weiter. Da braucht es jemanden, der von aussen hinschaut und dafür sorgt, dass jeder wieder Luft bekommt. Er hilft auch, die bereits erwähnten Ebenen der Probleme – Strukturen, Werte, Meinungen – auseinanderzunehmen. Die Spielregel, die ich in solchen Momenten einführe, heisst: Nicht mehr interpretieren! Plötzlich gibt es viel weniger Gesprächsstoff. Ich muss manchmal auch überhöhte Erwartungen herunterholen.

Leider geschieht es zuweilen, dass ein Aussenstehender zu spät beigezogen wird und er allenfalls nur noch den Prozess einer geordneten Trennung und des Wiederaufbaus begleiten kann. Die Bibel ruft uns zu gegenseitiger Unterstützung auf, aber wir warten oft zu lange, bis wir Hilfe holen, weil wir uns schämen. Wir denken, wir müssten den Konflikt selbst lösen können, und wollen nicht zugeben, dass wir nicht mehr weiterkommen. Oder wir verkennen die Situation und bewerten rein geistlich, was manchmal gar nicht so geistlich ist. Wie kann ich mich als Einzelner innerlich auf eine Konfliktlösung vorbereiten? Ich selbst stelle mich immer wieder vier zentralen Punkten, und diese Schritte gehe ich auch mit Menschen durch, die ich coache: Zuerst be­ nenne ich meine Gefühle. Die darf man aussprechen, sie sind eine Rea­ lität. Als Nächstes versuche ich zu beobachten, ohne Interpretation und Wertung. Ich beschreibe nahe an der Sache, was los ist. Da kommen die Emotionen meist herunter. Dann frage ich, welche Bedürfnisse betroffen sind. Hier kommt das zugrunde liegende Problem zum Vorschein, und es entsteht eine geklärte Ausgangslage. Probleme entstehen oft, wenn ein diffuses Gefühl im Raum steht. Dem müssen wir auf den Grund gehen. Zuletzt kommen die Wünsche zum Zug: Das kann eine Bitte sein, kann aber auch eine konkrete Handlung, eine Strategie oder eine Entscheidung beinhalten. Hier haben die Leute oft wenig klare Vorstellungen. Ein konkreter nächster Schritt ist oft schon genug für den Moment. Wie sieht das im praktischen Alltag aus? Ein Jugendlicher sagte zum Beispiel zu seinen Eltern: «Ihr lobt mich zu wenig!» Erstaunlicherweise ist das

ein Punkt, auf den diese Eltern aber grossen Wert legen. Sie regten ihren Sohn deshalb an, dahingehend konkrete Beobachtungen zu beschreiben. Dabei erkannte er, dass es objektiv gesehen nicht so ist. Als er sich mit seinem tiefer liegenden Bedürfnis auseinandersetzte, kam zum Vorschein, dass er daran zu beissen hatte, dass er eine Klasse wiederholen musste. In der alten Klasse hatte er viel Anerkennung erfahren, er hatte dazugehört. Jetzt musste er sich erst im neuen Umfeld zurechtfinden und fühlte sich sehr einsam. In dieser Einsamkeit konnte er gar nicht mehr wahrnehmen, wie viel Wertschätzung und Liebe ihm seine Eltern entgegenbrachten. Da steckten also ganz andere Bedürfnisse dahinter, als er zunächst gefühlsmässig geäussert hatte. Gefühle sind wichtig, wir sollen sie nicht umgehen, weil wir sonst gar nicht bis zu den echten Bedürfnissen durchdringen. Und das ist entscheidend, denn erst auf dieser Ebene wird deutlich, wie diesem Bedürfnis überhaupt richtig begegnet werden kann. Das klingt alles sehr aufwendig und anstrengend. Es geht darum, in diese Richtung aufzubrechen und einfach Schritt um Schritt zu gehen. Ich trage ein Bild in mir von einem wunderschönen Garten, den ich in England besucht habe. Nach den beiden Weltkriegen war er vollständig verwahrlost und überwuchert. Der spätere Besitzer besass Abbildungen des Gartens in seiner ursprünglichen Form. In den Siebzigerjahren entschied er sich, diese Schönheit wiederherzustellen. Er wollte nicht, dass die Vergangenheit weiterhin diese Anlage mit Unkraut überwuchern konnte. Heute ist es einer der schönsten Gärten Englands und für mich ein Symbol dafür, wie Versöhnung und Frieden wiederhergestellt werden können. Da lohnt sich die Arbeit. 32


CZ 1_13 | Frieden stiften | Ich habe Sehnsucht nach Frieden

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Kolumne Blickpunkt Welt

Blickpunkt Welt | Kurt Burgherr Insel des Friedens

Der Ostkongo und die dort aktiven Rebellen waren in den vergangenen Wochen ein Thema in den Medien. Anfang 2012 war ich in jener Gegend und denke seither immer wieder darüber nach, wie es den Christen vor Ort wohl geht. Eigentlich ist ihr Land fruchtbar, und man sieht, dass die Provinzhauptstadt auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Aber die Atmosphäre ist bedrückend. Durch den langen Bürgerkrieg und die Korruption ist die Infrastruktur in äusserst schlechtem Zustand. Wie und wovon die Menschen leben, ist mir ein Rätsel. Die wichtigste Hauptstrasse hat grosse Schlaglöcher, und die Häuser sind zerfallen. Die übrigen Strassen sind kaum passierbare Pisten im Morast. Die Konflikte zwischen Rebellen und der Armee machen es lebensgefährlich, sich ausserhalb der Stadt zu bewegen. Die Lage scheint hoffnungslos. Hier habe ich wieder neu realisiert, wie wichtig Glaube und Bildung sind. Die Menschen müssen eine andere Perspektive für ihr Leben erhal33

ten. Nur dann werden sie ihr «normales» Verhalten ändern, nur dann kann es gelingen, die Korruption und Gewalt einzudämmen, sodass der Alltag der Menschen ein anderer wird. Um Glauben, Bildung und daraus folgende neue Perspektiven zu vermitteln, braucht es Menschen, die von Gottes Liebe geprägt denken und handeln. Aus diesem Grund haben wir im Ostkongo Studenten und Professoren im Seminar «Erfolgreich studieren» geschult. Dieses Seminar fand im Schulungszentrum eines katholischen Ordens statt. Diese Nonnen haben eine Insel des Friedens geschaffen. Wenn man durch das Tor fährt, so spürt man förmlich, dass dort eine andere Atmosphäre herrscht als in der Stadt. Es ist ein gepflegter Garten mit Blumen und Rasen auf einer Halbinsel. Die Häuser sind stabil und sauber. Es ist alles hygienisch und zudem sehr ruhig. Diese Nonnen sind für mich ein Zeichen, dass es möglich ist, auch in einer unwirtlichen Umgebung etwas

Gepflegtes, Erholsames, Inspirierendes zu schaffen. Diese Nonnen sind für mich Friedensstifter. Aus diesem Grund wird dieses Schulungszentrum auch von diversen internationalen Organisationen gerne für Sitzungen und Seminare genutzt. Für die Teilnehmer war dies dann auch eine Zeit der Erfrischung und Erneuerung. Sie werden inspiriert, nun selbst als Boten des Friedens in ihrem Umfeld unterwegs zu sein. Diese Nonnen sind für mich auch ein Zeichen der Hoffnung, dass es möglich ist, eine Situation zu verändern. Man muss nicht alles als vorgegeben anschauen, man kann etwas aktiv mitgestalten. Dazu braucht es aber Menschen, die sich durch Gottes Liebe von innen verändern lassen und diese Liebe, egal wie bedrückend die Umgebung ist, mutig ausleben. Kurt Burgherr leitet Agape international, die Auslandtätigkeit von Campus für Christus Schweiz, mit Schwerpunkt in Gemeinde- und Leiterentwicklung sowie Entwicklungszusammenarbeit.

Kurt Burgherr leitet Agape international, die Auslandtätigkeit von Campus für Christus Schweiz, mit Schwerpunkt in Gemeinde- und Leiterentwicklung sowie Entwicklungszusammenarbeit.


Das Wort des Missionsleiters | Hanspeter Nüesch

Friedensstifter – Welch wunderbare Berufung! Frieden stiften ist eine Schlüsselaufgabe von uns Christen. Sie betrifft sowohl den Frieden mit Gott als auch den Frieden unter uns Menschen.

Hanspeter Nüesch, Missions­leiter von Campus für Christus Schweiz.

Im Orient grüssen sich die Menschen noch heute, indem sie einander Frieden wünschen. Damit meinen sie nicht nur einen inneren Frieden, son­dern ganz konkret auch den Schutz vor feindlichen Mächten. Ralf Luther beschreibt es im «Neutestamentlichen Wörterbuch» so: «Frieden haben heisst, den Allmächtigen zum Schirmherrn, zum Bundesgenossen haben, mit ihm verbunden sein zu inniger Gemeinschaft ... Der Friede Gottes wirkt mächtig hinein ins menschliche Gemüt – seine Ursache, sein Wesen besteht darin, dass der Mensch der Sphäre entnommen wird, in der die finsteren Mächte ihn zerren, beunruhigen und verletzen können; er ist nun geborgen in der nächsten Nähe seines Gottes; die ‹himmlischen Mächte lagern sich um ihn› (Psalm 34,8).» Ein Haus des Friedens An der Eingangstür zu unserer Wohnung hängt ein Teller mit der Aufschrift «Shalom». Ich bekam ihn von arabischen Christen in Bethlehem bei der Vorbereitung der dortigen EXPLO 2000. Shalom ist hebräisch und bedeutet Frieden im umfassenden Sinn: mit sich und der Welt im Einklang sein, seelisch und geistlich in der Balance stehen. Meine Frau Vreni und ich wünschen, dass unsere Besucher etwas vom Frieden Got-

tes spüren, sodass sie sich ihm gegen- te ich viele Menschen. Ich flog nur über öffnen können und Befreiung nicht von der Schule, weil mein Vavon mancherlei Bedrängnis erleben. ter Schulratspräsident war. Auch Wir bezeugen mit unserem Shalommeine damalige Freundin und jetzige Teller, dass unFrau litt immer ser Haus ein Haus Der Frieden, den Jesus wieder an meides Friedens sein nem Zynismus. gibt, ist nicht die Absenz soll; ein Ort, an Während Wovon Krieg, sondern die dem Menschen chen schrie ich Ruhe und Bewahrung Gott als ihren zu Gott, dass er inmitten des Kriegs. Freund kennenlermich von innen nen können. Daher verändern mit dies geschieht, müssen wir sorgmöge. In einem früheren Beitrag hasam darauf achten, dass wir Hausbe- be ich erwähnt, wie es durch die Erwohner selbst untereinander im Frie- füllung mit dem Heiligen Geist dann den leben und miteinander versöhnt zu einer grundlegenden Veränderung sind. Wo Liebe und Barmherzigkeit in meinem Leben kam, nachdem ich herrschen, da fällt es den suchenden die Verfügungsgewalt über mein LeMenschen einfach, sich der Liebe ben Gott gegeben hatte (siehe Ausund Gnade Gottes gegenüber zu öff- gabe 2/2012: Der Heilige Geist und nen. Das Umgekehrte ist leider auch Erweckung; die Red.). Als Folge dader Fall. Deshalb ist es wichtig, dass von passierte etwas Einzigartiges: wir von unserer Seite alles tun, um Von einem Tag auf den anderen verden Frieden zu bewahren und wo lor ich meinen Hass auf einen gewisnötig Frieden zu stiften. sen Peter. Interessanterweise verlor Peter auch den Hass auf mich, und Zuerst selbst inneren Frieden finden das, obwohl er damals weit weg in Ich bin von meinem Naturell her den USA weilte. Peter fragte, als wir kein Friedensstifter, schon eher eiuns später trafen: «Was ist an jenem ner, der polarisiert. Vor allem in mei- Datum passiert? Plötzlich waren meinen jüngeren Jahren kam es öfter ne Hassgefühle gegen dich weg!» vor, dass ich unnötig Fronten schuf. Eigentlich wollte ich ein guter Christ Frieden mitten im geistlichen sein, aber schaffte es nicht. Im verKampf meintlich notwendigen Kampf um Frieden ist die Frucht der Gegenwart Gerechtigkeit und Wahrheit verletzGottes und seiner Engel. Deshalb ist 38


CZ 1_13 | Frieden stiften | Friedensstifter – Welch wunderbare Berufung!

Den «Shalom»Teller, der den Türeingang schmückt, erhielt der Autor von arabischen Christen in Bethlehem.

das friedliche, versöhnte Miteinander ein starkes Zeugnis für die Gegenwart von Jesus Christus, dem Friedefürsten. Dieser Friede ist viel mehr als gegenseitige Toleranz. Es ist ein aktiv einander Zugeneigtsein. Ein solcher Frieden geht nie auf Kosten der Wahrheit. In einer Welt voller Kriege und Rebel­lion sind Ruhe und Frieden gesuchter denn je. Der Wunsch nach Frieden wird einmal so gross sein, dass man, um Frieden zu erlangen, die biblische Wahrheit opfern wird. Man wird das Wort Gottes ablehnen, weil es wie ein zweischneidiges Schwert Gutes vom Bösen trennt (vgl. Hebräer 4,12) und so das Böse offenbar wird. In einer immer zerrisseneren Welt werden die Menschen geneigt sein, all denen zuzujubeln, die Frieden versprechen. Jesus und seine radikale Botschaft, der einzige Weg zu Gott und zum wahren Leben zu sein, passt da nicht hinein. Der Frieden, den Jesus gibt, ist eben nicht die Absenz von Krieg, sondern die Ruhe und Bewahrung inmitten des Kriegs. Wir Christen stehen tag39

täglich im geistlichen Krieg. Aber seit der Menschwerdung des Gottessohnes ist das Reich Gottes mitten unter uns. Wenn wir uns dieser Herrschaft Gottes in unserem Leben öffnen, dann dürfen wir den Frieden und die Freude der Gegenwart Gottes in unserem Leben erfahren. «Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.» Der ultimative Test Wenn wir diesen freudvollen Frieden Gottes in uns tragen, dann spüren das unsere Mitmenschen. Manchmal stiften wir allein schon durch unsere Präsenz Frieden oder eben Unfrieden. Friedensstifter zu sein, ist ein wunderbarer Auftrag für die Kinder Gottes. Manchmal tut es nur schon ein liebes Wort, ein Lächeln, eine Geste der Zuneigung. Oder dass wir auf Lieblosigkeit nicht in gleicher Weise antworten, sondern in unserem Herzen vergeben und unsere Mitmenschen segnen. Als bedin-

gungslos Geliebte und Angenommene sollte es uns eigentlich nicht schwerfallen, auch andere zu lieben und in ihren Eigenarten anzunehmen und so den zwischenmenschlichen Frieden zu bewahren. Vielleicht ist das der ultimative Test, ob wir wirklich vom Heiligen Geist erfüllt sind; denn das Wort Gottes sagt durch den Apostel Paulus, dass durch den Heiligen Geist die Liebe Gottes in unsere Herzen gegossen ist (vgl. Römer 5,5). Natürlich versagen wir immer wieder. Das hilft uns jedoch, auch anderen zuzubilligen, dass sie von Zeit zu Zeit versagen. Das hilft uns, ihnen statt mit Kritik und Verurteilung mit Ermutigung und Segen zu begegnen. So wachsen wir alle mehr und mehr in unsere Berufung als Friedensstifter hinein. Und wenn wir nach Jahren einmal zurückblicken, werden wir darüber staunen und Gott danken, wie er uns immer wieder da und dort gebraucht hat, um Frieden zu stiften.


CZ 1_13 | Inserate

Impressum Herausgeber | Campus für Christus Josefstrasse 206, 8005 Zürich, Tel. 044 274 84 84, www.cfc.ch Campus für Christus ist eine überkonfessionelle Organisation mit rund zwanzig in der Erwachsenenbildung, Diakonie und Mission tätigen Dienstzweigen. Darunter fallen u. a. Beratung und Schulung in lokalen Landes- und Freikirchen, Studentenarbeit/Dozentenforum, Agape-Mission/ Entwicklungshilfe, Athletes in Action, Crescendo-Berufsmu­siker, Christen im Dienst an Kranken, FamilyLife, Campus Generation Ministry und EXPLO-Schulungskonferenzen. Verlag | Christliches Zeugnis Josefstrasse 206, 8005 Zürich, Tel. 044 274 84 34, Fax. 044 274 84 83 E-Mail: christlicheszeugnis@cfc.ch, www.christlicheszeugnis.ch ISBN 978-3-905789-42-3 ISSN 1662-243X Auflage | 4927 Gemeinnützige Organisation, WEMF-beglaubigt Redaktion | Verantwortlicher Redaktor: Peter Höhn (ph) Brigitte Eggmann (be); Sabine Fürbringer (sb). Mitarbeiter an dieser Nummer: Tamara Krone, Johanna Schaller Copyright | Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Grafik und Satz | 720.ch, Schaffhausen Druck und Versand | Jordi AG, Belp, klimaneutral gedruckt Erscheinungsweise | Vierteljährlich Abonnement | Schweiz: SFr. 28.–, Ausland: SFr. 36.–/€ 30.–, inkl. Versandkosten (Preisänderungen vorbehalten) Inserate | Das Christliche Zeugnis publiziert grundsätzlich nur Inserate von Campus für Christus bzw. von CfC-Partnerschaftsprojekten sowie von Veranstaltungen, die das landesweite Miteinander des Leibes Christi im Fokus haben. Kündigungsbedingungen | Auf Ende Jahr telefonisch/schriftlich

Schule für Gebet Am(d)en Für Frauen und Männer, die in der Herzensbeziehung zu Gott, in Gebet, Anbetung und Fürbitte, aber auch im (Mit-)Leiten von Gebetstreffen wachsen wollen.

Beginn:

8. März 2013 Ort:

Gebetshaus Amden

Weitere Infos und Anmeldung:

www.gebetshaus.ch / Telefon 055 611 23 33

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Bildnachweis | Titelseite: Gabi Mache, 720.ch; S. 3, 4, 11, 34, 35, 36, 47 und Rückseite Campus für Christus; S. 5, 6 Gabi Mache, 720.ch; S. 7, 8, 9, 10, 12, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 30, 37, 39 Privat; S. 25, 26, 27 istockphoto.com; S. 31 Georgian Ride © Heligan Gardens Ltd. Julian Stephens; S. 33 Agape international; S. 41 Gemeinfrei (Wikipedia); S. 42-45 Alpha international; S. 46 oben Athletes in Action; S. 46 unten Gottkennen.ch; S. 48, 49, 50 PraiseCamp.ch

Dies ist ein Kleininserat, deshalb können wir nicht viel schreiben. Infos über uns finden Sie auf www.720.ch.


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