3_09 Grosszügigkeit_Kurzversion

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Zeitschrift der 端berkonfessionellen Bewegung Campus f端r Christus Schweiz

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Grossz端gigkeit lernen


grosszügigkeit lernen | inhalt

grosszügigkeit lernen | editorial

Editorial

Inhalt

Gott lädt uns zur Grosszügigkeit ein ZUM THEMA

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Grenzen ermöglichen Überfluss Ein Interview mit Horst Reiser, Gründer und Leiter CROWN Life Schweiz

Schritte zur finanziellen Freiheit Ein Budget machen

«Grosszügig und freisetzend» Das Wort des Missionsleiters

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Johannes Calvin Die weltweite Ausstrahlung seines Werks

Wie viel ist genug?

AUSLAND

Fünf persönliche Berichte

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Wie Christen im Berufs- und Privatleben Verwalterschaft umsetzen

Kolumne «Farbe bekennen»

Dagegen hatte ich mich immer gesträubt: Ein Budget machen, fand ich, sei ein Zeichen der Schwäche. Das ersticke jede Spontaneität. Und Buchhaltung sei eh nicht mein Ding …

wofür wir wie viel Geld ausgeben wollen. Dagegen hatte ich mich immer gesträubt: Ein Budget machen, fand ich, sei ein Zeichen der Schwäche. Das ersticke jede Spontaneität. Und Buchhaltung sei eh nicht mein Ding.

Ein Zuhause für verstossene Kinder Das Kidshouse im nordindischen Kaschmir

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Kolumne «Unterwegs erlebt» Roland Kurth über Annahme

René Bregenzer über Schulden und Überfluss

«Wir sollen treue Verwalter sein»

HINWEISE

Interview mit Attilio Cibien, Leiter Finanzen Pilgermission St. Chrischona

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Kolumnen «New Generation» und «von Wegen!» Wie setzen Gemeinden Verwalterschaft um? Eine Umfrage

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CFC National Leiterwechsel, Eishockey-WM 2009 und Ehekurs-Trainingstag

CFC International Estland Agape Estland

Kolumnen «Filmtipp» und «Medien» Andy Schindler-Walch und Markus Baumgartner

Schulden, Streit und Sorgen Ein Ehepaar findet aus einem Teufelskreis heraus

Schuldenfrei geworden

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CFC International Deutschland Der Gottkennen-Bus und die atheistische Kampagne

In eigener Sache – Leserreaktion Inserate, Impressum

Zwei Erlebnisberichte

ZUM SCHLUSS

«Seid nicht besorgt!» Gedanken von Jens Kaldewey zur Bergpredigt

Kolumne «beziehungsweise» Sabine Fürbringer zur alltäglichen und besonderen Grosszügigkeit

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Themen, die weiterhelfen Aktion: Christliches Zeugnis zum Sammeln und Weitergeben

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Wer hat wen im Griff? Sie Ihre Finanzen oder Ihre Finanzen Sie? Bei mir war es so, dass wir uns lange gegenseitig im Griff hatten. Zwar schaffte ich es immer, mich im Rahmen dessen zu bewegen, was uns zum Leben zur Verfügung stand. Mein Controlling bestand jedoch vor allem darin, meiner Frau Barbara beim Geldausgeben auf die Finger zu schauen. Auch wenn ich ihren Sinn für das Schöne und für schmucke Einrichtungen schätze, bremste ich sie immer wieder, damit sie ja nicht zu viel Geld für Dinge ausgäbe, die in meinen Augen unwichtig waren. Wenn sie mich dann ihrerseits ertappte, wie ich wieder einmal grosszügig Bücher, CDs oder neue Geräte kaufte, wurde die Luft dick. Zusehends merkten wir: Wir sind nicht frei. Unsere gegenseitigen Bremsmanöver lähmen uns. Das Problem ist nicht, wer von uns verschwenderischer mit dem Geld umgeht, sondern dass wir uns nie hingesetzt und abgesprochen haben,

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Durch Freunde angeregt, die mit ei­ nem Budget gute Erfahrungen machten, beschloss ich, meine Vor­urteile zu begraben. Vor einigen Jahren nahmen wir uns in den Sommerferien Zeit und erstellten unseren Haushaltsplan, so wie es Horst Reiser in diesem Heft empfiehlt. Gleichzeitig verpflichteten wir uns nochmals, Gott in allen unse­ren Bedürfnissen zu vertrauen: dass er unser Arbeitgeber, unser Versorger und die Quelle unseres Lebens ist. Heute kann ich sagen: Ich bin begeis­tert. Barbara und ich müssen einander nicht mehr argwöhnisch kontrollieren. Im Gegenteil: Weil die Budgetposten geklärt sind, können wir nicht nur weiterhin fröhlich Gottes Reich fördern – wir können auch unsere Extras wie Ferien, Hobbys und Zeit zu zweit geniessen, und wir erleben, wie Gott uns sogar weit über unsere eigenen Möglichkeiten hinaus beschenkt.

Wir können nur bestätigen, was die Menschen in diesem Heft bezeugen: Wo Finanzen in (Gottes) Ordnung kommen, da entsteht Freiheit, da leben Beziehungen auf, da können wir aus dem Vollen schöpfen, da können wir uns selbst verschenken, da regiert nicht mehr das Geld, sondern der Geist Gottes. Er allein kann uns aus unseren Sackgassen der Sorgen, des Sicherheitsdenkens, der Habsucht und des Geizes hinausführen. Gott lädt uns ein, ihn als grosszügigen Gott zu erleben, der uns alles gibt, was wir für unsere Berufung brauchen. Gott lädt uns ein, dass wir durch unser Leben zum Ausdruck bringen: Wir haben einen grosszügigen Gott. Je mehr wir das begreifen, umso mehr können wir, wie Jens Kaldewey schreibt, auch in einer wirtschaftlich unsicheren Zeit «sorgenfrei leben». Umso mehr sind wir frei, wie Horst Reiser im Interview betont, «zu danken und zu dienen». Umso mehr können wir, wie Johannes Calvin es tat, ganz Gottes Ruf folgen, um die geistliche und wirtschaftliche Not unserer Zeit zu lindern. Peter Höhn

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grosszügigkeit lernen | grenzen ermöglichen überfluss

Grenzen ermöglichen Überfluss

und daraus wächst eine erneuerte Art von Tun und Haben.

Interview mit Horst Reiser Auf seine Initiative hin haben sich in den letzten sieben Jahren mehr als 40 000 Menschen in biblischer Verwalterschaft schulen lassen. Im Interview erzählt Horst Reiser (49), weshalb ihm das Thema «Finanzielle Freiheit und Grosszügigkeit» seit über fünfzehn Jahren unter den Nägeln brennt.

Interview Peter Höhn CZ: Horst, warum sind so viele Leute verschuldet? Horst Reiser: Weil sie ihren Selbstwert, ihren sozialen Status oder ihr Glücksgefühl über ihren Lebensstil definieren. Früher waren die Menschen verschuldet, weil sie arm waren. Heute, wo die meisten von uns viel reicher sind als vor fünfzig Jahren, sehen wir nur noch, was wir im Werbeprospekt und im Vergleich zu Freunden, Kollegen und Bekannten (noch) nicht haben, was uns, wenn wir‘s hätten, noch glücklicher machen würde. Die Menschen leben über ihre Ver­ hältnisse, weil sie sich mit anderen vergleichen? Wenn du dein Glück und deine Sicherheit vom Konsum abhängig machst, dann sagt dir der Konsumgott auch, was du brauchst. Du vergleichst dich mit anderen, verlierst die Realität aus den Augen, lebst über deine Verhältnisse und verschuldest dich. Untersuchungen zeigen, dass Konsumenten im Durchschnitt das Gefühl haben, sie könnten zehn Prozent mehr ausgeben, als sie effektiv haben. Wer mit Kreditkarten bezahlt, ist bereit, bis zu dreissig Prozent teurer einzukaufen, als wenn er bar bezahlen würde. 4

Über Geld redet man nicht – warum tust du es trotzdem? Die Bibel redet sehr wohl über Geld. Mir lag es schon immer am Herzen, dass Christen mehr darüber wissen und verstehen, was das Buch der Bücher zu Eigentum, Besitz, Zehntem, Verwalterschaft, Geben und Grosszügigkeit sagt. In meinem Wesen bin ich ein Verwalter. Ich wollte und will beitragen, dass das Evangelium ganzheitlich verstanden wird und alle nach ihrem Vermögen mithelfen, dass der Missionsauftrag von Jesus Christus, Gottes Liebe in die Welt zu tragen, zumindest finanziell überhaupt ermöglicht wird. Theoretisch verstehen das viele ... Auch bei mir war das Thema einige Jahre nur im Kopf, obwohl ich schon lange Mitarbeiter bei Campus für Christus war. Aber vor ein paar Jahren sahen Marianne und ich einen Film über die Geschichte eines traumatisierten Mannes. Plötzlich und unvorbereitet blendete der Film zurück auf jenes Ereignis von damals: Seine Frau war mit ihren Kindern allein in einem Blockhaus und wurde von Einbrechern misshandelt – dann zwei Schüsse, abgefeuert vom ältesten Sohn, und die Gefahr war urplötzlich und genauso gewaltsam gebannt. Wir waren völlig schockiert. Ich weinte mehr als zwei

Stunden lang und begann mir den ganzen Schmerz über unsere Welt vom Leib zu schreiben. In mir brannte ein solches Anliegen, die Welt zu retten und mitzuhelfen, diese unsägliche Not zu lindern, die mehrheitlich Frauen und Kindern angetan wird – aus Gier und Geldgründen. Ich wusste: Ich bin nicht dafür geschaffen, selbst in die Slums zu gehen und vor Ort zu helfen. Aber soweit es am Geld liegt, will ich alles dafür tun, dass die notwendigen Ressourcen freigesetzt werden. Was hat dir auf deinem weiteren Weg geholfen, deine eigene Verantwortung klarer zu erkennen? Da ist Earl Pitts mit seiner zentralen Botschaft «Wie viel ist genug?», die ich sicher schon fünfzigmal gehört habe. Hanspeter Nüesch mit seiner Vision von Segensströmen, die aus unserer materiell so gesegneten Schweiz in alle Welt fliessen sollten. Larry O‘Nan mit seinem Anliegen, mich selbst ganz zu geben. Randy Alcorn, der mir aus der Bergpredigt glaubwürdig vermittelte, wie wir mit den drei Wegen – Fasten, Teilen und Gebet – Gott näherkommen: Fasten als Weg, die eigenen Sättigungsversuche loszulassen, um sich von Gott sättigen zu lassen. Teilen als Weg, Besitz loszulassen, um nach Gottes wahren Reichtümern zu trachten. cz 3|09

• Horst Reiser: Grosszügige Menschen sind «Hundert-Prozent-Menschen», die sich dadurch auszeichnen, dass sie sowohl im Geben als auch im Empfangen zu hundert Prozent frei sind.

Gebet als Weg, die eigenen Machtmittel loszulassen, um die richtige Vollmacht von Gott zu erhalten. Kannst du das näher erläutern? Von welchem Gottes- und Menschenbild gehst du aus? Es ist das Gottesbild, dass Gott Schöpfer und Eigentümer von allem ist. Er ist die Quelle allen Seins und aller Gaben. Demnach bin auch ich als Mensch Gottes Eigentum. Ich gehöre nicht mir selbst. Ich bin mir selbst nur geschenkt, und ich bin als von Gott Beschenkter zur temporären Verwaltung meines eigenen Lebens eingesetzt. Und nun bin ich angehalten, im Sinn und Geist meines Eigentümers zu denken und zu handeln, so wie ich es als Verwalter oder Mitar­beiter einer Firma dem Eigentümer gegen­ über tun soll. cz 3|09

Wie unterscheidet sich das vom gängigen Menschenbild? Das humanistische Verständnis sagt uns, dass ich als Mensch mir selbst gehöre und von keiner höheren Macht abhängig bin. Wenn sich der Mensch aber selbst ins Zentrum stellt, ist er niemandem Rechenschaft schuldig, auch nicht der nachfolgenden Generation, und er muss für sich selbst sorgen, denn sonst tut dies niemand. Es ist die menschliche Seele (hebräisch Näphäsch = Kehle), die von Natur aus alles, was sie bekommen kann, gierig in sich aufnehmen möchte. Unsere «Seele-Kehle» will zuerst haben, daraus raus etwas machen und meint, dadurch etwas zu sein. Wenn wir aber unser Leben aus Gott empfangen, dreht sich die Reihenfolge um: Er lässt uns zuerst unsere Identität erkennen, zeigt uns, wer wir sind – seine geliebten Kinder –

Welche Folgen hat dieses Gottes- und Menschenbild für dich konkret? Die Tatsache, dass ich von A bis Z ein Beschenkter bin und dass ich in der Beziehung zu Christus auch am Himmel und an der ganzen Fülle Gottes Anteil habe, macht mich dankbar und bewegt mich, Gott und den Menschen aus Dankbarkeit zu dienen. Danken und Dienen – das ist für mich die Zusammenfassung des ganzen Themas. Hier sprechen die Verse aus 5. Mose 28,47-48 eine deutliche Sprache: «Weil du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast aus Freude und Dankbarkeit dafür, dass alles in Fülle da war, musst du deinen Feinden dienen ..., Hunger und Durst wirst du leiden, nackt sein und nichts mehr haben.» Diese Worte bilden das Scharnier zwischen Segen und Fluch. Gott schenkt mir alles in Fülle! Zwei Reaktionen meinerseits wären lebenspendend: Dankbar erkenne ich das unverdiente Beschenktsein und frage Gott, wie ich ihm und den Mitmenschen damit dienen kann. Wer dem Geber aller Gaben nicht dankt und ihm nicht dient, dient lebensfeindlichen Mächten und wird ernten, was er sät. Wo hast du das persönlich erlebt? Vor Jahren kaufte ich auf Empfehlung eines Bekannten ein Aktienpaket von 8000 Franken. Innert sechs Wochen stieg der Wert auf 18 000 Franken. Ich geriet völlig unter Strom, bekam förmlich den Krampf und war total in Beschlag genommen: «Was könnte ich jetzt noch alles kaufen für mich, für mich, für mich?» Ich merkte plötzlich: Die Gier nach mehr wohnt auch in mir! Nach einem weiteren Monat der heilsame Schock: Mein Aktienpaket sank 5


grosszügigkeit lernen | grenzen ermöglichen überfluss

Wo und wie kommt da die Freiheit des Evangeliums hinein? Früher sah ich das alles ziemlich eng. Ich konzentrierte mich auf den Zehnten und dachte, damit alles erkannt und erfüllt zu haben. Je länger, je mehr erweiterte sich meine Sicht: Es geht um viel mehr, es geht um hundert Prozent. Ich darf hundert Prozent von Gott empfangen und alles zu hundert Prozent als Gabe Gottes geniessen. Ich gehöre aber auch Gott zu hundert Prozent mit allem, was ich bin und habe, und er hat eine Meinung darüber, wie ich denn leben soll.

auf 4000 Franken. Ich habe mich damals nochmals neu entschieden, mich nicht vom Mammon, sondern von Gott abhängig zu machen, und verkaufte mein Aktienpaket – mit Verlust, aber um eine wichtige Erkenntnis reicher. Wo es um Geld, Geben und Zehnten geht, wird es auch in christlichen Kreisen vielen sehr schnell sehr eng.

Zur Person

Freiheit im Umgang mit Finanzen ist das eine. Dir geht es aber auch um Grosszügigkeit. Woran erkennst du einen grosszügigen Menschen? Grosszügige Menschen sind eben solche Hundert-Prozent-Menschen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sowohl im Geben als auch im Empfangen zu hundert Prozent frei sind: Dass sie sich verschenken, aber auch beschenken lassen. Dass sie anderen helfen, aber auch um Hilfe bitten und Hilfe annehmen können. In Bezug auf das Hilfe-annehmen-Können bin ich selbst noch am Üben. Grosszügige Menschen sind in beide Richtungen «durchlässig»; wer Grosszügigkeit leben will, funktioniert wie ein Wasserkanal: Wer oben nicht annehmen kann, trocknet aus, wer unten nicht freilässt, ertrinkt.

• Marianne und Horst Reiser

Horst Reiser ist seit 25 Jahren mit Marianne verheiratet. Zusammen haben sie vier studierende Kinder. Als ökumenisches Ehepaar – er reformiert, sie katholisch – engagieren sich beide aktiv in den entsprechenden Kirchgemeinden in Zürich-Seebach, wobei es im Rahmen von Jesus-Film-Verteilaktionen und Alphalive-Kursen schon zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit kam. Horst Reiser ist gelernter Kaufmann, war ein Jahr persönlicher Assistent von Pfarrer Stückelberger bei Christian Solidarity International (CSI), dann fünf Jahre zuständig für Einkauf, Logistik und Verkaufsadministration bei Control Data Corporation (CDC). Seit 1986 arbeitet er bei Campus für Christus, lei­tete die Administration und war massgeblich am Aufbau der Geschäftsleutearbeit History’s Handful Europe beteiligt. Seit 2005 ist er Leiter Finanzen & Entwicklung von Agape Europe, seit 2008 arbeitet er verstärkt in der Lancierung von CROWN Life zur Förderung finanzieller Verwalterschaft mit. In der Freizeit liebt er die praktische Arbeit in Haus und Garten sowie das Segeln auf dem Greifensee.

Wie können wir auf dem Weg zur Grosszügigkeit Fortschritte machen? Es geht nur, wenn wir im Gespräch mit Gott und unserem Partner definieren: Wie viel ist für mich genug? Das ist in diesem Zusammenhang die wohl wichtigste Frage überhaupt! Grosszügigkeit entsteht aus Beschränkung. Überfluss kann nur entstehen, wo eine Grenze überschritten wird, wo ein Gefäss voll geworden ist, sodass es überfliesst. Ohne definierte Genügsamkeit wird unsere «Seele-Kehle» immer Wege und Rechtfertigungen finden, alles 6

selbst aufzufressen. Genügen lassen kann ich mir nur aus dieser vertrauens­ vollen Lebensverbindung mit Gott, nämlich wenn ich meine Bedürfnisse offen und ehrlich mit Jesus bespreche und wenn ich vertraue, dass Jesus – und letztlich nur er – mir alles gibt, was für mich genug ist, was mir Genüge verschafft und meine Seele sättigt. Ein paradoxer Weg! Grosszügigkeit durch Grenzensetzen? Ja, das erleben wir auch in der Erziehung unserer Kinder: Wenn wir Grenzen setzen und vereinbaren, um welche Zeit sie nach dem Ausgang nach Hause kommen, und sie sich daran halten, wird das bei uns Eltern «Grosszügigkeit» bewirken. Wir werden ihnen mehr Vertrauen schenken und den Zeitrahmen schrittweise und altersgerecht ausdehnen. Genauso verhält es sich im materiellen Bereich: Wenn wir mit Gott zusammen abmachen, wie viel genug ist, wird das bei Gott «Grosszügigkeit» auslösen, und wir werden ihn entsprechend gross­ zügig erfahren. Deine Vision für die Zukunft? Dass Gott immer mehr Menschen findet, denen er mehr anvertrauen kann, weil er weiss, dass sie es «durchfliessen» lassen und nicht einfach für sich selbst aufbrauchen. Dass Gott Menschen findet, die sich von der Grösse der Not ansprechen lassen und bereit sind, sich zu hundert Prozent von Gott an seinem Dienst beteiligen zu lassen. Dass Gott Menschen findet, denen er sich als verschwenderisch gross­ zügig erweisen kann, weil sie der Grösse seiner Verheissung vertrauen: «In seiner Macht kann Gott alle Gaben über euch ausschütten, sodass euch allezeit in allem alles Nötige ausreichend zur Verfügung steht und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu tun» (2. Korinther 9,8).

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Schritte

Hingabegebet

… zur finanziellen Freiheit

«Was ich bin und habe, gehört dir!»

1. Anerkenne Gott als alleinige Quelle deiner Versorgung und deines Glücks (siehe Hingabegebet); dein Arbeitgeber ist nur Delegierter, dein Besitz ist dir nur zur Verwaltung anvertraut.

«Himmlischer Vater, ich will, dass ich selbst und all mein Hab und Gut zu hundert Prozent von dir ergriffen sind.

2. Verpflichte dich Gott gegenüber, die treue Verwaltung von hundert Prozent der Mittel zu übernehmen, die er dir zur Verfügung stellt. 3. Werde dir bewusst, wie man in deiner Herkunftsfamilie mit Geld und Besitz umging (Geiz, Habsucht, Rappenspalten, Kaufsucht, ständiger Mangel usw.). Entstopfe deine Generationenkanäle: Löse dich von falschen Mustern und geh mit Gott frische Wege. Falls du Schulden hast, such Hilfe und mach einen Sanierungsplan.

Ich akzeptiere dich als meinen einzigen und bleibenden Versorger für alles, was ich je benötigen werde, heute und an jedem weiteren Tag. Ich erkläre mich bereit, mich und mein Hab und Gut in deiner Gesinnung der Liebe einzusetzen, wie du es mir in Jesus vorgelebt hast und wie du mich heute durch deinen Heiligen Geist leitest.»

Datum:

Unterschrift:

• Anmerkung: Männer machen eher einen solchen Vertrag, Frauen einen Tagebucheintrag. Man kann auch einen Gegenstand aufhängen oder einfach nur beten. Egal, welche Methode, wichtig ist, diese Entscheidung festzumachen.

4. Schliess deinen Bedarfskreis und mach ein Budget, indem du festlegst: - Wie viel ist genug für mich, um meine Berufung, die ich von Gott empfangen habe, zu leben? - Welches sind meine Verpflichtun ­gen, Bedürfnisse und Wünsche? - Ist (mein Partner und) Gott ein verstanden damit? 5. Halte dich bei den Ausgaben an die richtige Prioritätenreihenfolge. Nicht mehr: 1. Leben, 2. Sparen, 3. Teilen. Sondern: 1. Teilen, 2. Sparen, 3. Leben. 6. Fang an, regelmässig zu geben. Der Zehnte ist eine gute Orientierungshilfe. Wichtig ist, dass du dich im Vertrauen auf Gott auf einen Weg begibst und schrittweise darin «wächst». 7. Werde ein grosszügiger Geber. Gib, wie Gott dich führt – als Dank und freiwillig, fröhlich, freigiebig. Wisse und vertraue: Gott ist grosszügig, er will deine Freude und lässt dich niemals los. cz 3|09

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grosszügigkeit lernen | fünf persönliche berichte

Kasper Trachsel und Silvan Geissbühler: «Der Mut, Gottes Zusagen zu vertrauen»

Benjamin Regez: «Sehnsucht, dass Gott einen aktiveren Part übernimmt» Sehnsucht, dass Gott einen viel aktiveren Part in meinem Alltag spielen würde.» Denn wie seine Eltern und Brüder war auch er mit Herzblut Geschäftsmann, aber fürs Reich Gottes brachte er einfach nicht die gleiche Begeisterung auf.

Dass sich Gott aktiv um die Geschicke ihrer Softwarefirma kümmern würde, war für Benjamin Regez und seine Partner eine ganz neue Perspektive. be. Angefangen hat es mit einem Buch: Eines Tages, ohne sein Zutun, lag es in seinem Briefkasten. Aber gelesen hat er «Mäuse, Motten & Mercedes» erst fünf Jahre später. In den Ferien. Aufgegangen sei die Saat schnell, aber auf dem noch dünnen Boden seines Herzens auch rasch wieder verdorrt, gibt er zu. Es brauchte einen zweiten Anlauf. Kraft und Wille, etwas zu ändern Vor zehn Jahren, noch während seines Informatikstudiums, gründete Benjamin Regez mit einem seiner Brüder und einem Freund eine eigene Softwarefirma. Viel Freizeit sei dabei draufgegangen, die andere im Ausgang verbracht hätten. Es war 2007, als er als Letzter der drei für ein Jahr eine Auszeit nehmen konnte. Auf die Weltreise nahm er das erwähnte Buch mit. Diesmal entfachte der Inhalt mehr als bloss ein Strohfeuer: In der Karibik 12

schrieb er auf, was seines Erachtens im Geschäft geändert werden sollte, und schickte das Papier seinen Geschäftspartnern. Wo es im Geschäftsalltag unterging ... 2008, ein Jahr später, wurden alle drei Geschäftspartner über eine Kontaktperson zum Finanzseminar «Power of Money» eingeladen. Ohne zu zögern meldete Regez sich, zwei Brüder, deren Ehefrauen und den Geschäftspartner für die zweimal drei Tage im Okto­ ber und November an. «Das Seminar stand zwar unter dem Thema Geld, doch am Ende ging es gar nicht mehr so sehr um Finanzen, sondern um die Auswirkung des Wortes Gottes auf unseren Alltag, speziell auch auf unseren Geschäftsalltag.» Die Autorität und Glaubwürdigkeit des Referenten und seiner Frau beeindruckten Regez. Aufgewachsen in einer christlichen Familie, bezeichnet sich Regez als «Christ der zweiten Generation», der mit seiner Lauheit zu kämpfen habe – ein Bein in der Welt, das andere im Reich Gottes. «Insgeheim fühlte ich aber die

Das änderte sich im Monat zwischen den Seminarblöcken. Da wurde aufgeräumt – geschäftlich wie privat. So hat beispielsweise der Begriff Ehrlichkeit eine komplett neue Dimension angenommen und wird konsequent gelebt. Dies kann mitunter ziemlich schwie­rig sein, insbesondere dann, wenn absolute Ehrlichkeit erhebliche Nachteile – zumindest aus menschlicher Sicht – mit sich bringt. Aber dass sich die konsequente Nachfolge lohnt, wurde schnell spürbar. So konnte erst vor kurzem ein grösserer Auftrag aufgrund eben dieser Transparenz gewonnen werden, und auch im persönlichen Leben tat sich einiges: Alte Sünden wurden bekannt und bereinigt – fünf fällten den Entschluss, sich taufen zu lassen. Finanzplanung als Herausforderung Die Mitarbeitenden wissen, dass sich die drei Geschäftsleiter regelmässig zum Gebet zurückziehen. Manchmal geht es bei den Anliegen um wirklich schwierige und auch verfahrene Situationen: Noch vor Regez‘ Auszeit brach ein Geschäftskunde ein Projekt ab, und das entsprechende Dossier landete nach seiner Rückkehr ebenfalls wieder auf seinem Schreibtisch. Er sollte sich um eine offene Forderung von mehreren Zehntausend Franken kümmern. Eines Morgens diskutierten sie die Situation erneut in der Geschäftsleitungssitzung – der Termin mit dem Anwalt, um rechtliche Schritte einzuleiten, stand am Nachmittag an –, da hörte er eine innere Stimme sagen: «Vergiss den Anwalt, mach es auf cz 3|09

meine Art!» – Er überlegte kurz und dachte dann: «Wenn der Termin vonseiten des Anwalts abgesagt wird, dann mache ich es auf seine Art.» Als während einer kurzen Sitzungspause die Assistentin auf ihn zukam und ihm mitteilte, der Anwalt müsse seinen Termin für heute absagen, war die Sache klar, und er stellte – obwohl die Situation seit über einem Jahr stagnierte und der Kunde nicht willens war, weitere Forderungen zu begleichen – ihm die offenen Rechnungen nochmals zu. Gleichzeitig nahmen die drei Geschäftspartner die Angelegenheit in die gemeinsame Gebetszeit mit. Ihre Herausforderung: Konnten sie glauben, dass der ausstehende Betrag voll und ganz beglichen wird, und damit Gott und seinen Zusagen trauen? Schliesslich setzten sie im Finanzplan den vollen Betrag ein, nachdem sie es zuerst mit null Franken versucht hatten. Diese Probe wollten sie einfach bestehen. Und wirklich: Mit minimalem Aufwand – ein kurzer E-Mail-Verkehr genügte – erhielten sie die Zusage des Schuldners, die Hälfte zu bezahlen. Damit, so meinte dieser, sei zumindest seine vertragliche Pflicht erfüllt, für den Rest wolle er den Nachweis seiner Bestellung sehen. «Die konnten wir ihm zeigen, und nach drei Monaten war die Sache erledigt», versichert Regez. Das war eine völlig neue Dimension in ihrer Geschäftstätigkeit. Eine Dimension, bei der Gott eine aktive Rolle übernimmt und solche Dinge auf seine Art löst. «Auch in den neun Jahren zuvor hatte uns Gott immer wieder gesegnet, doch solche beeindruckenden Erlebnisse stärken unseren Glauben enorm», so Regez und fährt fort, «Gott ist für mich konkreter und persönlicher geworden. Ich geniesse das Leben und bin dankbar dafür, dass ich mich in jeder Situation auf Gott verlassen kann.» cz 3|09

Kasper Trachsel (links) und Silvan Geissbühler, beide verheiratet und Familienväter, gründeten im November 2008 ihr eigenes Architekturbüro. Ihre Herausforderung: viele Kinder, wenig Kapital und eine wachsende Finanzkrise. be. Seit zwei Jahren trugen sich die beiden Architekten mit dem Gedanken, den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Im Herbst 2008 schien der Zeitpunkt günstig: Der erste grosse Auftrag, der ihnen und ihren Familien mit drei und vier Kindern ein gutes Jahreseinkommen sichern würde, stand in Aussicht. «Aber um Anschaffungen für ein Geschäft zu tätigen, braucht es Geld, nicht Kinder», schmunzeln die beiden. Umso verlockender erschien ihnen das Angebot, eine bestehende Firma samt Kapital zu übernehmen – eine Gelegenheit, die dringend benötigten Anschaffungen für das Start-up zu tätigen. Auf ihre Bedenken bezüglich Rückzahlung meinte der Anbieter grosszügig, sie könnten zahlen, wenn sie die Mittel zur Verfügung hätten. «Gott will keine Verlierer» «Doch wir spürten: Gott ist anders, er

hat noch einen anderen Weg», erzählt Silvan Geissbühler und fügt an, es sei ihnen einfach nicht wohl gewesen beim Gedanken, das weltliche Wirtschaftssystem zu unterstützen, das auf Schulden basiere und Gewinn für wenige zulasten vieler bringe. «Im Finanzseminar von Earl Pitts lernten wir, nur dann Schulden zu machen, wenn wir monatlich den Zins und die Amortisation bezahlen könnten. Besser sei es, gar keine Schulden zu machen.» Im Vertrauen darauf, dass Gott einen anderen Weg für uns bereithielt, lehnten die beiden das Angebot ab und kamen schliesslich, ohne sich zu verschulden, über einen ganz anderen Weg zum nötigen Kapital: Statt 60 000 Franken Schulden zu machen, erhielten sie 40 000, die sie nicht zurückzahlen mussten. «Das macht für uns eine Differenz von 100 000 Franken!» Vertrauen Als sich Geissbühler und Trachsel für die Selbständigkeit entschieden, ahnten sie nicht, dass der erste Auftraggeber einen grossen Teil seines Geldes durch die Krise an der Börse verlieren würde. Plötzlich war es fraglich, ob der Auftrag überhaupt zustande komme. Genau in 13


grosszügigkeit lernen | das wort des missionsleiters

«Grosszügig und freisetzend» Das Wort des Missionsleiters

Leitungspersönlichkeiten entwickeln heisst, ihnen zu helfen, die Person zu werden, die Gott aus ihnen machen will. Deshalb müssen wir lernen, die Menschen mit Gottes grosszügigen Augen zu sehen und sie entsprechend zu fördern.

Hanspeter Nüesch Als ich nach sieben Jahren Mitarbeit die Leitung von Campus für Christus in der Schweiz übertragen bekam, entdeckte ich bei den Personalakten auch mein Dossier mit der Auswertung des ersten Bewerbungsgesprächs. Nur in einem Bereich hatte ich eine Bestnote: «Er ist kräftig und von guter Gesundheit.» Die Auswertung selbst schloss ab mit der Feststellung: «Eher nicht für einen hauptamtlichen Dienst geeignet.» Da wurde mir bewusst, wie dankbar ich sein konnte, dass sich der damalige Leiter des Schweizer Zweiges, Ben Jakob, nicht an die internationale Empfehlung gehalten, sondern mir Vertrauen geschenkt hatte. Er hatte keine Angst, dass ich Fehler machen 32

könnte – er hatte Angst davor, dass wir nicht alles unternehmen würden, um die Schweiz mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen. Ich frage mich, ob wir den heutigen Jungen das gleiche Vertrauen entgegenbringen. Neben Ben Jakob waren es vor allem zwei Menschen, die einen grossen positiven Einfluss auf meinen Dienst ausüb(t)en: meine Frau Vreni und Bill Bright. Warum? Beide, obwohl sie meine schwachen Seiten wahrnahmen, ermutigten mich zeitlebens, nach vorne zu blicken und mich auf meine Stärken und die Gnade Gottes zu konzentrieren. «Du kannst Gott nur erleben, wenn du Dinge wagst, die du mit deinen eigenen Möglichkeiten nie schaffen würdest», bestärkte mich Bill

Bright und fuhr fort: «Ich freue mich über deinen wachsenden Glauben und die Glaubensschritte, die du tust. Nimm die Erfüllung und Bevollmächtigung durch den Heiligen Geist täglich in Anspruch, und du wirst noch gewaltige Dinge mit Gott erleben.» In der Zwischenzeit habe ich unzählige Male erlebt, wie recht Bill Bright hatte. Gott lässt uns tatsächlich nicht im Stich, wenn wir im Vertrauen auf ihn Schritte unternehmen, gegenüber dem Missionsauftrag Christi gehorsam zu sein. Doch oft bin ich enttäuscht über mich und die mangelnde Effektivität unseres Dienstes im Prägen unserer Gesellschaft. Dann ermutigt mich Vreni – mit Worten oder einfach, indem sie zuhört und mit mir betet –, cz 3|09

Gottes Gnade zu ergreifen und auf Gottes Möglichkeiten als die menschlichen Unmöglichkeiten zu schauen. Weil ich bei Bill Bright und Vreni echte Grosszügigkeit erlebte und – was Vreni betrifft – noch immer erlebe, möchte ich auch meinen Kindern und Mitmen­ schen mit der gleichen Grosszügigkeit begegnen. Es ist mein Bestreben, mehr das zu sehen, was gut ist, als das, was noch «verbesserungsfähig» wäre. An negativer Kritik möchte ich mich nicht beteiligen. Der Feind Gottes kritisiert uns Christen schon genug, um uns unten zu halten. Im Gegenteil: Nichts setzt Menschen mehr frei, als wenn wir laut über ihnen aussprechen, was Gott in sie hineingelegt hat; wo sie von Gott begabt sind und von ihm schon zum Segen gebraucht wurden. Für mich ist dabei ein Wort des britischen Premierministers Benjamin Disraeli (1804-1881) wegleitend geworden: «Das Beste, was wir für andere tun können, besteht nicht darin, unseren Reichtum mit ihnen zu teilen, sondern ihnen ihren eigenen Reichtum aufzuzeigen.» Die wichtigste Aufgabe einer Leitungsperson ist es denn auch, andere Leitungspersonen zu entwickeln. Deshalb sollte er oder sie mindestens so viel Zeit in die Entwicklung von Menschen wie in die eigenen Aufgaben investieren. Nachfolgend zehn praktische Wege, die sich in meinen Augen bewährt haben, damit uns anvertraute Menschen mehr und mehr ihr volles göttliches Potenzial entfalten können. 1. Bete regelmässig mit ihnen, um ihnen die Kraft einer intimen Beziehung mit Gott zu zeigen. Leitungspersonen werden auf den Knien geboren. cz 3|09

2. Halte sie von Gott abhängig, indem du ihnen ein Glaubensziel vorhältst, das weit über dem liegt, was sie bisher erreicht haben. Mehre ihren Glauben in die unbegrenzte Kraft des Heiligen Geistes, der Menschen und Situatio­ nen verändern kann. 3. Übertrage ihnen herausfordernde Aufgaben und Verantwortungen, die sie nur mit Gottes Hilfe bewältigen können. Gewähre ihnen grosse Freiheit, die Arbeit auf ihre Weise zu tun. Lass sie Fehler machen, damit sie aus diesen lernen. Ermutige sie, wenn sie versagt haben. 4. Bestätige dein Vertrauen in sie immer wieder, auch wenn du manchmal ein Auge zudrücken musst. Nicht nur bei der Kindererziehung, sondern auch bei der Leiterentwicklung machen Lieben und Loben neunzig Prozent des Erfolgs aus. 5. Setze sie Leitern und Diensten aus, die in gewissen Bereichen vorbildlich sind. 6. Lass dich nie auf Streit und Auseinandersetzungen mit deinen Mitarbeitern ein. Du läufst sonst Gefahr, Diskussionen zu gewinnen, aber gleichzeitig Menschen zu verlieren.

neugefundene Begeisterung in gesunde Bahnen zu lenken. 9. Sei wie ein Vater, der sich mehr um das persönliche Wohlbefinden seiner Kinder sorgt als darum, was sie für die Organisation bringen können. Sei gnädig-grosszügig mit ihnen, wie dein Vater im Himmel gnädig-grosszügig mit dir ist. 10. Sorge für eine positive, ermutigende und freudvolle Atmosphäre, da die Freude im Herrn der Schlüssel für geistliche Effizienz und Multiplikation ist. Zusammenfassend ein Zitat aus dem säkularen Bestseller von Tom Peters*: «Leiterschaft ist keine Magie: Effektive Leiter sind Menschen, welche Champions finden und fördern, Firmenziele dramatisieren, Fähigkeiten und Teams entwickeln, unwiderstehliche Begeisterung verbreiten ... Sie ermutigen, regen an, instruieren, hören zu und helfen wo nötig. Sie sagen, ihre Mitarbeiter seien speziell, und sie behandeln sie auch so – immer.» * Peters, Tom, Austin, Nancy: A Passion for Excellence – The Leadership Difference. New York: Random House Inc 1985, ISBN 9-780-3945-44847.

7. Erinnere sie an die Tatsache, dass «geistliche Schwergewichte» nicht als solche geboren werden, sondern über längere Zeit beharrlich ihrem Glaubensziel nachjagten. 8. Gönne ihnen von Zeit zu Zeit eine Pause. Alle zehn Jahre sollten sie ein ausgedehntes Sabbatical haben dürfen, während dem sie ihre Batterien wieder aufladen können und eine neue erweiterte Vision gewinnen. Habe keine Angst, wenn sie mit ungewohnten Ideen zurückkehren, hilf ihnen, die

• Bill Bright, rechts, Gründer von Campus für Christus international, zusammen mit Hanspeter Nüesch. 33


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