WädiInfo Februar 2021

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Gesundheit Brot aus dem Topf Brot ist Sinnbild und Symbol für das Leben. Wer Brot hat, hat Leben. Kein oder nicht genügend Brot zu haben, bedeutet noch immer Hunger, Not und Elend. Christen beten daher auch «Unser täglich Brot gib uns heute» als Ausdruck und Bitte um die ausreichende Versorgung. Vor allem in Mitteleuropa haben sich viele Brotbräuche entwickelt, die bis heute lebendig sind und gelebt werden: So genannte Gebildbrote, Teigmänner aus Brot werden an besonderen Festtagen verspeist z. B. Grittibänz, Christstollen, Dreikönigskuchen oder auch Osterbrot, Osterzopf. Brot spielt in Glauben und Brauch der Menschheit eine grosse Rolle. Kunst, Weltliteratur, Märchen sind reich an vielen Beispielen, in denen Brot eine Rolle spielt. Brot wird auch in unzähligen Sprichwörtern oder Redewendungen überliefert und zeugt davon, wie wichtig Brot ist: «Wenn wir arbeiten, gehen wir Brötchen verdienen und oft ist es ein hartes Brot und mühsam. Wir hoffen, dass uns niemand ums Brot bringt und wir lange in Brot und Lohn stehen können. Wenn wir etwas gut tun, dann verkauft sich unsere Idee wie warme Semmel und wir lassen uns auch nicht die Butter vom Brot nehmen, nur weil uns jemand den Brotkorb höher hängt. Sicher haben wir manchen harten Brocken Brot zu kauen oder müssen manchmal auch fremdes Brot essen, aber hartes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!»

Christine Brombach Dozentin Fachstelle Sensorik Institut für Lebensmittelund Getränkeinnovation an der ZHAW

Hier ist ein bewährtes und vielfach erprobtes Brotrezept. Voraussetzung ist es, einen feuerfesten, vorzugsweise gusseisernen Topf mit Deckel zu verwenden und sich die Zeit für das Backen zu nehmen, denn der Teig muss rund 4 Stunden gehen und 50 min backen.

Brot aus dem Topf: Zutaten: 350 ml lauwarmes Wasser, 8 g Frischhefe (oder ca. 3 g Trockenhefe) in etwas Wasser auflösen, 100 g Weizenvollkornmehl, 400 g Ruchmehl, 10 g Salz. Mehl, aufgelöste Hefe, Wasser, Salz in einer Schüssel sehr gut verrühren, Kneten ist nicht notwendig, Teig sollte aber ohne Mehlklümpchen sein. Abgedeckt 2 Stunden gehen lassen. Danach vorsichtig vom Rand rundherum her den Teig in die Mitte ziehen und in die Mitte drücken (Zieh- und Falttechnik). Nochmals 1 Stunde gehen lassen. Dann den gut gegangenen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und vorsichtig mit bemehlten Händen Teig mittels Zieh- und Falttechnik zum Brot formen (nicht stark kneten). Das Brot dann mit der glatten Seite nach oben in ein Gärkörbchen geben oder in eine mit einem bemehlten Geschirrhandtuch ausgelegten Schüssel (Tuch mit Vollkorn- oder Reis­ mehl bemehlen, Teig löst sich dann glatt). Nochmals abgedeckt 1 Stunde gehen lassen. Zwischenzeitlich Ofen auf 250° Ober- und Unterhitze erwärmen, Topf mindestens 30 min bei 250° mitheizen. Brot auf mit Backpapier belegten Teller stürzen, dann Brot mit Backpapier in den Topf geben (Vorsicht, Topf ist heiss!), Brotoberfläche einritzen, Deckel schliessen und bei 250° 30 min backen, danach Deckel entfernen und noch 20 min ohne Deckel bei 220° backen. Sofort nach dem Backen auf Rost auskühlen lassen werden.

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