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TEURE TÖCHTER
GENOSSEN GEBEN GAS
33 MILLIONEN EURO INVESTIERT
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Der Bauverein Breisgau (BVB) hat im vergangenen Jahr 33 Millionen Euro in den Bau von neuen Wohnungen und die 5000 eigenen investiert. 1100 neue Konten wurden in der genossenschaftseigenen Spareinrichtung angelegt, die Spareinlagen liegen mittlerweile bei 114 Millionen Euro. Das Vorstandsduo um Marc Ullrich und Jörg Straub geht gestärkt ins laufende Jahr.
„Wir schaffen für Generationen von Menschen Heimat und wollen noch mehr genossenschaftliche Wohnprojekte entwickeln. Dazu benötigen wir jedoch die Kommunen, die Wohnbaugrundstücke bereitstellen können“, sagt Ullrich. Die Kommunen Kirchzarten, Gundelfingen, Schallstadt, Gottenheim und Herbolzheim haben jüngst Wohnbau-Grundstücke an den BVB verkauft.„Die Entwicklung in Freiburg selbst beobachten wir intensiv und sind in regelmäßigen Gesprächen. Genossenschaftliches Wohnen braucht verlässliche Rahmenbedingungen, die sich vor allem auch wirtschaftlich darstellen lassen“, so Straub. Im vergangenen und laufenden Jahr wird die 1899 gegründete Genossenschaft insgesamt 146 Miet- und 18 Eigentumswohnungen übergeben. Zudem wurden zwei Kitas mit 170 Plätzen, eine Sozialstation, eine Begegnungsstätte sowie eine Wohngruppe für zwölf Menschen mit Einschränkung fertiggestellt. Moderate Mieten und lebenslange Nutzungsrechte – nach eigenen Angaben ein Alleinstellungsmerkmal – schützen und privilegieren die Mitglieder.
Foto: © bar
Noch immer im Bau: Die Stadiongesellschaft hat 2019 die ersten 27 Millionen Euro für die Arena ausgegeben.
TASCHENGELD: 30 MILLIONEN EURO
STÄDTISCHE TÖCHTER BRAUCHEN FINANZSPRITZE AUS DEM RATHAUS
Die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe haben 2019 rund 13 Millionen Euro ins Rathaus gebracht – aber gleich auch wieder 43 Millionen mitgenommen. Das steht im neuen Beteiligungsbericht des Konzerns Stadt Freiburg.
Das beste Ergebnis fuhr wie gewohnt die Badenova ein, die 17 Millionen Euro – ein knappes Drittel des Unternehmensgewinns – an die Stadtkasse überwies. Den größten Verlust machte – auch wie üblich – die Freiburger Verkehrs AG (VAG) mit gut 20 Millionen Euro. Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) erwirtschaftete 13,9 Millionen, die Abfallwirtschaft 2,3 Millionen; die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) bilanzierte tiefrot mit 7,2 Millionen, wenn alles planmäßig läuft, werden es 2020 sogar rund 9,1 Millionen Euro sein. Alle Töchter setzten 2019 mit rund 3800 Beschäftigten fast 1,5 Milliarden Euro um und investierten rund 197 Millionen. Auch hier liegt die Badenova mit knapp 84 Millionen an der Spitze, gefolgt von der FSB mit gut 40 Millionen, der Stadion-Gesellschaft (26,7 Millionen) und der VAG (23,3). Die Verkehrsbetriebe und die FWTM sind besonders hart von der Pandemie getroffen. Der Schuldenstand der fleißigen Töchter erhöhte sich Ende 2019 auf 925 Millionen Euro. Da die Mutter, das Rathaus, Ende 2022 selbst mit 348 Millionen in der Kreide stehen wird, steuert der Konzern Stadt Freiburg auf mehr als 1,5 Milliarden Euro Schulden zu. Klingt dramatisch, da das Anlagevermögen aber deutlich höher ist, besteht kein Grund zur Panik. Oberbürgermeister Martin Horn kündigte einen Strategietag für den Stadtwerkeverbund im Frühjahr an, „um unsere Töchter weiterhin zukunftsfähig aufzustellen.“ Laut Finanzbürgermeister Stefan Breiter hat die Corona-Krise gezeigt, „wie wichtig funktionierende Strukturen zur Aufrechterhaltung der systemkritischen Infrastrukturen und deren Leistungen sind“. Die Mama wird den Töchtern auch in den kommenden Jahren Taschengeld im XXL-Format geben.
Lars Bargmann
Beteiligungsbericht online: