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VOLKMAR STAUB

JETZT AUCH SINGLES

Die Musikindustrie ändert sich rasant. Waren früher Alben das Maß der Dinge, sind heute Single-Auskopplungen wichtiger denn je. Der Boom des Streamings und die Dominanz von Playlisten auf Spotify und Co. führen dazu, dass Acts den Fokus auf kompakte Releases legen. Dem trägt die chilli-Redaktion Rechnung. „Ab dieser Ausgabe rezensieren wir nicht nur noch Alben, sondern auch Singles“, sagt Musikredakteur Till Neumann. Wichtig sei fürs chilli, lokale Veröffentlichungen im Blatt zu haben. „Überregionales finden die Leser·innen auch anderswo“, betont Neumann. Die aktuelle Ausgabe zeigt deutlich, dass die Regioszene den Platz verdient: Neben zwei Bandporträts und einem 3-Fragen-Interview gibt es vier Release-Rezensionen. Alle sind von Acts aus Freiburg und Umgebung. Nur ein Long Player ist darunter. Die Auszeichnung „Album des Monats“ ergänzt die Redaktion ab jetzt durch „Single des Monats“. Das erhält ein ausgewähltes Release pro Monat – egal wie umfassend es ist. tln

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EUER BESTER LEHRER?

Wer macht in Freiburg den besten Unterricht? Das will unser Jugendmagazin f79 mit dem Radiosender baden.fm und dem Gesamtelternbeirat zum vierten Mal herausfinden. Alle Schülerinnen und Schüler aus der Regio sind aufgerufen, ihre Favoriten zu nominieren. Das geht bis zum 31. Juli auf der neu designten Website www.freiburger-lehrerpreis.de. Mitmachen lohnt sich: Für die Gewinnergruppe gibt’s 1000 Euro in die Klassenkasse. Neu in diesem Jahr: Erstmals können auch Lehrer·innen ihre Lieblingsschulleiter nominieren. Die Preisverleihung steigt am 28. September. Auch der Schirmherr ist dann dabei: Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. tln

NACHGEWÜRZT!

DAS GAS

Ich habe privat immer Gas gegeben. Ich heize mit Gas, ich koche mit Gas. Aber wir müssen sparen. Jetzt wird nur noch jeden zweiten Tag gekocht, an den Tagen dazwischen gehe ich ins Wirtshaus. Oder man isst halt kalt. Käseplatte statt Wildgulasch. Rohkost statt überbackenes Gemüse. Statt Baden wird geduscht, und das nur noch halb so viel wie bisher, also nur noch jeden zweiten Monat. Die Heizung wird im Winter 3 Grad runtergedreht. Warum nicht auch mal einen Pullover anzieh’n vor dem Fernseher? Und im Bett rutscht man halt wieder etwas näher. Nach einigen Jahren Beischlafpause lebt dank Putin das Eheleben wieder auf. Gas sparen ist für uns Deutsche auch eine historische Verpflichtung. Wir haben in der Geschichte viel zu viel Gas verbraucht. Ab sofort produziere ich meine Energie selber. Ich habe meinen Heimtrainer an einen Aggregator angeschlossen und paare so Fitness mit Stromproduktion. Jeden Tag eine Stunde. Das ist nicht viel, aber für die Nachttischlampe reichts. Zusätzlich hab ich auf dem Dach neben den Fotovoltaik-Platten zwei Windrädchen angebracht, die immerhin die Zahnbürste bestromen. Im Keller habe ich direkt neben der Waschmaschine einen Mini-Atommeiler aufgestellt. Was soll daran gefährlich sein? Atome sind so kleine Dinger und wenn man sie spaltet, werden sie ja noch kleiner. Meiner Winke-Queen zapf ich den Strom ebenfalls ab, die winkt jetzt nicht mehr, aber sie beleuchtet immerhin den Elektrowecker. Meine neueste Überlegung: Wenn der Putin kein Gas mehr liefert, übernehme ich die Gasproduktion selber. Durch den häufigen Genuss von Hülsenfrüchten bin ich zum Blähboy mutiert. Das produziert hochwertiges Biogas, das nur gesammelt und eingespeist werden muss. Gemeinsam mit meinen Nachbarn hab ich am Ende der Straße jetzt eine Flatulenzensammelstelle eingerichtet, von wo wir die gesammelten Abgase an die ortsansässigen Energieversorger weiterleiten. Mit dem Schlachtruf „Erbsen, Bohnen, Linsen und Putin stoppt sein Grinsen“ auf in den Kampf um die Gasvorräte! Auch Chili hilft. Herzlichst Euer Volkmar Staub

Foto: © privat Volkmar Staub, geboren in Lörrach, lebendig in Berlin, vergibt im chilli die Rote Schote am goldenen Band.

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