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Wir hören nicht auf zu singen!

Impuls von Susanne Hagen, Leiterin des Studiengangs Theologie & Musik

Wir hören nicht auf zu singen!

«Wer singt, betet doppelt» lautet das bekannte Zitat von Augustinus. Singen ist mehr als nur Musik: ein sinnlicher und ganzheitlicher Dialog mit dem Schöpfer. Es steckt darin eine besondere Kraft für den Einzelnen und für eine Gemeinschaft. Gerade im Zusammenklang von vielen Stimmen entfaltet sich ein Klangkörper, den ein Einzelner nicht hervorbringen kann. So hat Chorgesang am tsc eine lange Tradition und bis heute einen hohen Stellenwert.

Als wir in der Adventszeit im Jahr 2021 den bekannten Weihnachtsgospel «O holy night» in der Pauluskirche in Basel aufnahmen, befanden wir uns mitten in einer Zeit, in der gemeinschaftliches Singen nur unter erschwerten Bedingungen möglich war. Es war herausfordernd, Wege zu suchen, wie wir als Gemeinschaft weiterhin Gott loben und andere Menschen daran teilhaben lassen können.

Es war bereits das zweite Jahr, in dem wir an Weihnachten Chorlieder aufnahmen, um Menschen Hoffnung zuzusingen. In den Videoaufnahmen haben wir ein neues Gefäss dafür gefunden. Wir haben damit mehr Menschen erreicht, als Konzerte es möglich gemacht hätten. Der Chor ist trotz aller Umstände gewachsen.

Gerade in dieser Zeit wurde uns sehr bewusst, welch hoffnungsvolle Kraft in den Texten und Melodien der Weihnachtslieder stecken: Gottes Sohn wird Mensch und kommt in diese Welt. Immanuel – Gott mit uns. Licht bricht durch in der Dunkelheit. Das hat uns ermutigt und gestärkt, nicht damit aufzuhören, von dieser hoffnungsvollen Botschaft zu singen.

Im bekannten Weihnachtschoral von Johann Sebastian Bach werden wir mit den Worten Paul Gerhardts im Stall von Bethlehem in die Anbetung geführt: «Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.»

Wir laden dich ein, gemeinsam mit dem tsc-Chor in Paul Gerhardts Gebet einzustimmen:

Eins aber, hoff´ ich, wirst du mir,
Mein Heiland, nicht versagen:
Dass ich dich möge für und für
In, bei und an mir tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein;
Komm, komm und lege bei mir ein
Dich und all deine Freuden.

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