ONE REGIO. Das unabhängige Lifestyle-Magazin

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NR. 01/2006 | Mai 2006

ONE REGIO BILDER, MENSCHEN UND GESCHICHTEN FÜR DIE STÄDTEREGION AACHEN

MAI 2006

3,00

| DEUTSCHLAND I SS N 1 8 6 1 - 8 6 2 6 w w w. o n e m a g a z i n . d e

88 SEITEN BILDER,

MENSCHEN, GESCHICHTEN

BILDER, MENSCHEN UND GESCHICHTEN FÜR DIE STÄDTEREGION AACHEN

FÜR DIE STÄDTEREGION AACHEN

LOOK BACK

SERIE

TEIL1

ONE_Regio2006_Umschlag.FH11 Thu May 04 11:29:59 2006

7 AUSGABEN ONE-MAGAZIN IN BILDERN

GINAS LETZTE REISE

DIE G.91 DER FH-AACHEN GEHT IN RENTE

REST IN

PEACE DIE SOLDATENGRÄBER VON HENRY-CHAPELLE

SixWomen GISELA KOHL-VOGEL

www.onemagazin.de

Jetzt neu: sinnlich prickelnd. Mit Granatapfelgeschmack.

AUF 40 SEITEN

GISELA KOHL-VOGEL BEATRIX KARLSBERG SABINE VERHEYEN CHRISTIANE KARL ULLA SCHMIDT ANITA ENGERT

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ONE_Regio2006.FH11 Sun Apr 30 20:10:49 2006

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editorial Liebe Leserinnen und Leser, Gemocht zu werden erfordert viel Arbeit. Dutzende Leserbriefe in den letzen Jahren beinhalteten Adjektive wie: toll, außergewöhnlich, anders, sehenswert, sympathisch. Das freut uns natürlich und wir haben versucht herauszufinden, was den ONE-Faktor denn wirklich ausmacht. Sympathie, das wissen wir, bildet sich nämlich im Bauch und nicht im Kopf. Sympathie ist darüber hinaus ein schwer zu definierendes Gefühl. Was haben wir also getan, um mit soviel Lob "geadelt" zu werden? Sind es die unterschiedlichen Themen, die Reportagen und Interviews oder sind es die Fotostrecken, die ebenso viele Leserinnen und Leser begeistert haben? Vielleicht ist es auch von allem ein bisschen. Klar war von Anfang an, dass das Rad bereits erfunden war - auf ein revolutionäres, neues Konzept konnten wir uns also nicht stützen. Manchmal reicht eine gute Idee, und man hat ausgesorgt bis ans Ende der Tage oder, wahlweise sind eben die Tage gezählt, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Eines wissen wir heute: Menschen machen ONE zu dem, was es ist. In all den Jahren trafen wir Persönlichkeiten aus der Nachbarschaft, die, auch ohne Promihintergrund, ganz viel Interessantes zu erzählen wussten. Wir baten Menschen vor zum Fototermin, die uns durch Ausstrahlung und Esprit überzeugten. Das "Menschliche" hat sie, liebe Leserinnen und Leser, ebenso begeistert. In einer hemdsärmeligen Zeit mit viel zu wenig Raum für Emotionen, ist vielleicht das Nahe, ganz Persönliche, das Geheimnis. Deshalb werden wir auch weiterhin viel Wert auf das Normale legen. Mit vielen großformatigen Fotostrecken und interessanten Interviews, Berichten und Portraits. Die erste Ausgabe des "neuen" Magazin ONE halten Sie nun in den Händen. Eine grundlegende Veränderung haben Sie bereits bemerkt. Im Gegensatz zu den vergangenen Ausgaben kostet ONE nun Geld. Den Schritt vom kostenlosen Stadtmagazin zum "bezahlbaren" Regio-Magazin wurde in der Redaktion kontrovers diskutiert. Dennoch haben wir uns zum Wohle eines ausgewogenen Inhaltes für den Verkauf entschieden. Durch den Verkaufspreis von 3,00 Euro tragen Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu bei, dass wir das Anzeigenaufkommen zu Gunsten von mehr Fotostrecken und Reportagen begrenzen konnten, denn Anzeigenblätter gibt es mehr als genug. Drei Euro für einen guten Zweck so zu sagen. Wir verbinden diese Veränderung mit dem Versprechen, auch in Zukunft die Messlatte zu Ihrer Zufriedenheit ganz weit nach oben zu hängen. Freuen Sie sich also auf 88 Seiten Menschen, Bilder und Geschichten aus der und für die Städteregion Aachen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr

ONE Chefredakteur Chris Neumann

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ONE INHALT

Six Women 10

Einzigartig und exklusiv in ONE: 40 Seiten Fotostrecken und Interviews von und mit 6 engagierten Frauen aus der Region.

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Rest in Peace 056

Zehntausende alliierte Soldaten starben am Ende des Zweiten Weltkriegs bei Kämpfen in der Region. Knapp 8.000 fanden im belgischen Henry-Chapelle hre letzte Ruhestädte.

ONE@Flickr.com 60

Wir zeigen uns der Welt. Flickr ist eine weltweite Foto-Gemeinschaft. Flickr ist der beste Weg, Digitalfotos zu speichern, zu suchen, zu sortieren und mit anderen Menschen zu teilen. ONE ist dabei.

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Rest in Peace

Ginas letzte Reise 62

Das Lehr- und Ausbildungsflugzeug der FHAachen trat jünst seine letzte Reise an. Gina geht in Rente. Ein Nachruf auf die legendäre FIAT G.91

Lookback 64

ONE 2003 - 2006. Teil 1 der Serie mit den besten Bilder aus den vergangenen sieben Ausgaben des MAGAZIN ONE.

64 Lookback

Eine Klasse für sich 76

Am Anfang der industriellen Revolution stand die Dampmaschine für technische Innovation. Das nicht alles aus dieser Zeit zum alten Eisen gehört, kann man im Technik-Museum in Freudenberg sehen. Ein Kurztrip für Kenner.

Nightlife 082

Der Rheinländer an sich gibt sich gern gut gelaunt und feierfreudig. Wir zeigen Ihnen Bilder der angesagstesten Clubs in der Region.

Rubriken

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Editorial Inhalt Impressum/Leserbriefe

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Technikmuseum


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ONE SERVICE & POST

ONE ISSN 1861-8626

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mailbox

Liebe Leserinnen und Leser, schreiben Sie uns. Wir möchten wissen, was Ihnen gefällt, was Sie ärgert und wo Sie mehr wissen möchten. ONE Redaktion, Weierstraße 17, 52249 Eschweiler. E-Mail-Adresse: mailbox@onemagazin.de

Herausgeber Chris Neumann

Verlag ONE MEDIA Publishing Martina Neumann Weierstraße 17 52249 Eschweiler T 02403 - 505667 F 02403 - 505668 E verlag@onemagazin.de Redaktion Chris Neumann (Ltg.) Martina Neumann Marcel Reuter Jennifer Herzog Cornelia Driesen (Aachen) Weierstraße 17 52249 Eschweiler E redaktion@onemagazin.de Bildredaktion/Fotografie Chris Neumann Druck und Weiterverarbeitung Leen Offsetdruk NV., Sasstraat 4, B- 3500 Hasselt Vertrieb und Verbreitung ACMV Aachener Medien Vertriebsgesellschaft mbH&Co. KG Talbotstraße 25 , 52068 Aachen Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Chris Neumann; Anschrift: siehe Verlag & Redaktion ONE Das Magazin erscheint monatlich Einzelpreis: 3,00 inkl. 7% MwSt. Abonnementpreis: 3,00 (keine Zustellgebühr innerhalb Deutschlands) Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Mit Übergabe der Manuskripte und Bilder an die Redaktion erteilt der Verfasser dem Verlag das Exklusivrecht zur Veröffentlichung. Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht des Verlages über. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verar­ beitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eine Haftung für die Richtigkeit der Ver-öffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. © 2004-2006, soweit nicht anders vermerkt, by ONE MEDIA Publishing

[ONE Das Magazin - Abonnements ONE MEDIA Publishing Aboservice Weierstraße 17 52249 Eschweiler Telefon: 02403 - 505667 Telefax: 02403 - 505668 E-Mail: aboservice@onemagazin.de

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Zu "Masterplan" aus ONE 05/2005: Die Reportage über den Eurogress ist wirklich gelungen. Ich bin schon einige Zeit nicht mehr dort gewesen und war schwer beeindruckt von der tollen Kulisse. Mein nächster Besuch an der Monheimsallee ist bereits geplant. Danke für die tolle "Einsicht". Dr. Hans-Dieter Wolf, Aachen

Liebe ONE-Redaktion, von einer Freundin habe ich erfahren, dass es Euer Magazin gibt. Da ich aus Monschau komme, war es ziemlich schwierig, eine Ausgabe zu ergattern. Die Mühe hat sich gelohnt, denn ein solches Magazin gibt es bis jetzt in der Region noch nicht. Ich werde begeisterte Leserin bleiben und hoffe, dass Ihr bald auch bis in die Eifel vordringt. Maren Wettstein, Monschau (a.R.: Liebe Maren, mit dieser Ausgabe ist das Magazin ONE überall in der Region im Zeitschriften und Buchhandel zu finden.)


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ONE 05/2005 Es gibt sie also doch! Frauen, die schon einmal im Hotel in Tokio nächtigten, ohne sich Tokio Hotel -Fan nennen zu müssen. Mein Dank an die Redaktion für den Bruch der JugendFrauenquote. Wir wussten immer, dass es sie gibt, die Frauen, deren Aura uns mehr inspirierte als all die makellos (blutjungen) Schönen. Maria Theresia Joussen steht stellvetretend für die Frau­ en, die auch jenseits der 40(!) noch nicht aufgegeben haben, jeden Tag das beste aus sich zu machen. Wenn ihre Fotos nicht die letzten dieser Art waren, bekom­ men Sie von mir einen klaren Daumen nach oben - bleiben Sie bitte am Ball. Sabrina Kernberg (43), Würselen

ONE 04/2005 Hallo ONE. Unseren Respekt für den Mut zur Fotoserie mit der Aachener Galeristin Kry­ styna Rütten. Es scheint doch noch Redakteure zu geben, die den "Arsch in der Hose haben" ,unsere provinzielle Schwermut mit so tollen Bildern einer klasse Frau aufzlockern. Gerne mehr, denn uns in­ teressieren Menschen aus unserer Mitte und nicht ingendwelche Promis, die mit sellenlosen billig-Bildern nur den eigenen Profit im Sinn haben. Hiltrud & Wolfgang Bender, Herzogenrath

ONE 5/2005 Sehr geehrte Damen und Herren, meinen Glückwunsch zu der satirischen Abhandlung "Form folgt Funktion?" Die Zeilen sprechen mir als geplagtem Autofahrer - ich fahre leider keinen so schönen Kleinwagen, wie in Ihrer Karrikatur - aus der Seele. Bitte mehr davon. Günther Dobereit, Aachen

ONE 04/2005 Was für eine schöne Fotoserie! Ich habe selber nach meinem Abitur in einem Restuarant gearbeitet und mich immer gefragt, warum Kinder in unserem Berufszweig so oft als störend empfunden werden. Im Restaurant Essperiment in Eschweiler scheint das anders zu sein. Ich kann Frank Lersch dahingegen nur unterstützen und hoffe, er macht sich auch weiterhin für die kleinen Nachwuchsköche stark. Martin Müller-Bissfeldt, per E-Mail

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DAS GÄNGI GE KLISCHEE EI NES "MANNSWEI BES" BEDI ENEN MODER NE FRA U EN SCHON L ANGE NI CHT MEHR . DI E GELA SSENHEIT EI NER SEL BSTBEWU ßTEN FR AU SPI EGEL T DI ESE FOTOSTR ECKE WI EDER

GISELA KOHL-VOGEL ONE: Erst einmal ein großes Kompliment für Ihren Einsatz bei unserem Fototermin. Hatten Sie Bedenken, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen? GISELA KOHL-VOGEL: Nun ja, Bedenken schon, aber ein Versuch war es allemal wert. Ihre Qualitäten als Fotomodel sind wohl den wenigsten bekannt. Besonders die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der KOHL Gruppe waren bereits im Vorfeld ziemlich gespannt auf den Titel mit "der Chefin". Haben Sie heimlich geübt? Nein, auf keinen Fall. Meine jüngste Schwester Andrea würde in meiner Lage über sich selbst sagen: Tja, ich bin halt ein Naturtalent. Der Aussage Ihrer Schwester können wir uns in Anbetracht der Fotos nur anschließen. Wenn Sie und die Leser das so sehen??!! Na ja, an mir selbst finde ich immer etwas auszusetzen. Öfter vor der Kamera zu stehen ist für Sie demnach nicht erstrebens-wert. Mein jetziger Job ist mir lieber. Dennoch ist die Hektik vor und während einer Modenschau mit Ihrer Arbeit vergleichbar. Über 600 Mitarbeiter warten auf zündende Ideen, wünschen sich allzeit ein offenes verständnisvolles Ohr und möglichst pünktlich möglichst viel Geld auf dem Konto. Wie sieht der Tagesablauf der Unternehmerin Gisela Kohl aus? Von Regelmäßigkeiten kann ich eigentlich nur bei den Arbeitszeiten sprechen. Ansonsten herrschen ein schnelles Tempo und eine inhaltliche Bandbreite von A wie Arbeits­ sicherheit bis Z wie Zufriedenheit unserer Kunden.

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Sie hat, trotz vielfältiger Aufgaben und großer Ver­ antwortung, die Lust auf neue Herausforderungen nicht verloren hat. Ein Gespräch mit der Unter­ nehmerin Gisela KohlVogel über Naturtalente, Urlaube mit dem Rucksack - und wie man schnell aus Fehlern lernen kann.

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Gisela Kohl-Vogel merkt man die Übung im Umgang mit Klettergerüst und Schaukel in jeder Situation an.

Abend- oder Wochenendveranstaltungen zunehmen, dass meine Kinder etwas zu kurz kommen. Das ist wohl das Los der Frauen mit Doppelbelastungen. Insgesamt bin ich sehr glücklich, dass ich Familie und Beruf miteinander vereinen kann und möchte auch nichts von beidem missen. Die Familie Kohl beim gemütlichen Fern­ sehabend im Schlafanzug auf dem Sofa

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bin ich sehr glücklich, " insgesamt dass ich Familie und Beruf

miteinander vereinen kann und möchte nichts von beidem missen

gibt es so etwas? Gemütlicher Abend ja, Fernsehen bei dem Programm eher selten - Im Schlafanzug nie. Viele Unternehmer singen Klageslieder über die Unmöglichkeit den Kopf frei zu bekom­ men, sich einfach einmal mit Belanglosigkei­ ten beschäftigen zu können. Stichwort Seele baumeln lassen verraten Sie uns Ihre Rezepte zum Entspannen? Unsere Zwillinge Lucy und Luca sind gerade 3 Jahre alt geworden und bieten die per­ fekte Ablenkung, um betrieblichen Themen aus dem Kopf zu bekommen: kneten, basteln, Eisenbahnspielen, toben... Apropos Entspannung: 30 Tage Urlaub im Jahr sind ein Muss für viele Arbeitnehmer. Die Familie Kohl im Wohnwagen auf dem Weg an die Nordsee ist irgendwie schwer vorstellbar. Wie verbringen Sie, wenn überhaupt, Ihren Urlaub? Bevor wir Kinder hatten, sind mein Mann und ich leidenschaftliche Rucksacktouristen gewesen, haben am liebsten ferne Länder bereist und Land sowie Leute kennen gelernt. Vorab gab es nur Flugbuchungen, keine geplanten Übernachtungen, alles spontan. Asien haben wir besonders in unser Herz geschlossen. Das sieht heute ganz anders aus. Da ist eine Ferienwoh­ nung an der Nordsee genauso im Pro­ gramm wie eine Woche Kinderhotel am Mittelmeer.

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Neben Ihrer Aufgabe als Kapitän des "KOHL Dampfers" engagieren Sie sich sozusagen ehrenamtlich auch noch als Ehefrau und Mutter. Sowohl Ihr Mann Rainer als auch Ihre beiden Kinder fordern berechtigterweise etwas Zeit und Zuwendung. Fühlt man sich manchmal unzulänglich und "zu wenig" für all diese Aufgaben? Ja, das kommt öfter mal vor. Im Büro lasse ich nach all den Terminen oft meinen Schreibtisch im Chaos zurück, um schnell bei den Kindern zu sein. Und umgekehrt denke ich manchmal, wenn dann die

Haben Sie bei aller Verantwortung manchmal Angst zu versagen? Anders gesagt: Gab es seit Ihrem Einstieg ins Unternehmen 1997 Augenblicke, an denen Sie am liebsten alles hingeworfen hätten? Ein ganz klares Nein. Da muss ich an meinen Vater zurückdenken, der immer sagte: Es gibt für jedes Problem eine Lösung. So schwer ist es gar nicht ein Unternehmen zu führen, wenn man nur den gesunden Menschenverstand einsetzt. Wir bemühen noch einmal den Konjunktiv: Hätten Sie anders entschieden, wenn Sie mehr Zeit zum Überlegen gehabt hätten - wir haben nachgerechnet, Sie waren 29 Jahre alt, als Sie zusammen mit Ihrer Schwester Margit in die Fußstapfen Ihres Vaters traten? Nein. Sicherlich hat der frühe Tod meines Vaters dazu geführt, dass ich mich für die Firma entschieden habe. Würde er heute noch leben, könnte es auch sein, dass ich im Autohaus meines Schwiegervaters in Esslingen bei Stuttgart tätig wäre. Schließlich hatte mein Mann zu dieser Zeit gerade seine Geschäftsführertätigkeit dort aufgenommen, um die Nachfolge anzutre­ ten. Heute ist mein Mann ebenfalls Geschäftsführer bei KOHL automobile und verantwortlich für unsere drei Tuningspar­ ten AC Schnitzer, Steinmetz Opel-Tuning und Phoenix Motorrad-Tuning. Wenn schwierige Entscheidungen im Unter­ nehmen zu treffen sind: machen Sie das


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leidenschaftliche Rucksacktouristen gewesen

alleine im stillen Kämmer-lein oder holen Sie sich Rat, zum Beispiel bei Ihrer Schwester Margit? Kommt ganz auf die Situation und den Inhalt an. Entweder frage ich ein Familienmitglied einzeln oder ich nehme das Thema mit in unseren regelmäßig tagenden Geschäftsleitungskreis, zu dem die Geschäftsführer und unsere Prokuristen zählen. Frauen und Technik, das geht für viele nicht zusammen. Kennen Sie sich unter der Motorhaube aus? Nein. Ich bin Kauffrau und habe keine technische Ausbildung. Übrigens ganz im Gegensatz zu meiner Schwester, die eine Kfz-Lehre vor Ihrem BWL-Studium gemacht hat. Unsere Unternehmensgruppe ist groß genug, so dass ich meine Vertrauenspersonen in der Werkstatt bei wichtigen technischen Entscheidungen oder Kundenbeschwerden zu Rate ziehen kann. Überhaupt ist der Beruf eines Geschäftsführers so komplex geworden, dass man wohl behaupten kann, niemand ist Steuerfachmann, Rechtsberater, Techniker, Personalfachmann, Marketingexperte etc. in einer Person. Sehr wichtig ist für mich, die richtigen Personen an den wichtigen Positionen zu wissen. Und wie sieht s bei einer Reifenpanne aus, Abschleppwagen anrufen oder selber machen? Weder noch. Seit es Runflat Reifen gibt, ist es möglich, je nach Geschwindigkeit, mindestens aber 80 km bis zur nächsten Werkstatt mit dem defekten Reifen zu fahren. BMW steht für Freude am Fahren. Wie, denken Sie, wird sich das Kaufverhalten Ihrer Kunden bei steigenden Kraftstoffpreisen ent-

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Bevor wir Kinder hatten, Sind mein Mann und ich

wickeln die besagte Freude kann einem bisweilen an der Zapfsäule gründlich vergehen? Mit der Marke BMW bewegen wir uns in einem Segment, welches trotz der hohen Kraftstoffpreise nicht auf das Autofahren verzichten will und kann. Über 60 % unserer Kunden sind Geschäftskunden, für die es keine alternativen

Ja, natürlich. Einige sogar. Aber aus jedem einzelnen Fehler habe ich sehr viel gelernt, was meines Erachtens auch sehr wichtig ist. Wenn man so früh ins kalte Wasser geschworfen wird wie meine Schwester und ich, hat man von Natur aus eine sehr hohe Lernquote. In Unternehmen, in denen teilweise bis zu drei Generationen gleichzeitig aktiv sind, stelle ich immer

Der Erfolg wäre Gisela Kohl-Vogel gewiß, sollte dieses Plakat eines Tages die City-Lights in Aachen zieren

Fortbewegungsmittel gibt. Nichtsdestotrotz haben die neuesten Dieselgenerationen von BMW einen nie erwarteten Erfolg aufzuweisen. Anders sieht das bei den Käufern der Marken Opel und Renault aus ebenfalls Produkte der KOHL Gruppe. Hier spüren wir eine deutliche Preissensibilität. Sie müssen jeden Tag Ent-scheidungen treffen, die sowohl das Privatleben wie auch das Unter-nehmen betreffen. Haben Sie dabei schon einmal einen Fehler gemacht, den Sie im Nachhinein bereuen?

wieder fest, dass die Junioren gar keine Fehler machen - aber sie dürfen auch nichts entscheiden. Eine abschießende Frage mit der Bitte um Ergänzung des Satzes: Die Wichtigste Prämisse für das Unter-nehmen Kohl in der Zukunft ist...... GISELA KOHL-VOGEL: hochmotivierte Mitarbeiter zu haben, die offen sind für Veränderungen und selbst die schwierigste Aufgabe positiv angehen.


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© 2006 McDonald’s

Der neue Tomate-Mozzarella Salat von McDonald’s Hamburg, April 2006

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Meine j端ngste Schwester Andrea w端rde in meiner lage

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端ber sich selbst sagen: "Tja, ich bin halt ein Naturtalent."

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ONE PERSONALITIES

Tom Ford entwirft

ab Herbst für Zegna von Thomas Fromm

Selbst für die schon an einiges gewöhnte Modeszene war es ein gewagtes Cover, das da vor zwei Wochen das US-Magazin "Vanity Fair" schmückte: zwei nackte Filmstars, Keira Knightley und Scarlett Johansson, die lasziv in die Kamera blinzeln. Dahinter, quasi als Zeremonienmeister des illustren Trios, der frühere Kreativdirektor des Modekonzerns Gucci, Tom Ford.

Vor rund einem Jahr beschlossen Ford und sein langjähriger Partner bei Gucci, Dome­ nico De Sole, den Namen Ford zum eigenen Label zu machen. Als das neue Unterneh­ men in Kooperation mit dem Kosmetikkon­ zern Estée Lauder die Parfümkollektion "Tom Ford for Estée Lauder" lancierte und gemeinsam mit dem italienischen Brillen­ hersteller Marcolin Sonnenbrillen auf den Markt brachte, war klar: Tom und Dom,

mit, er werde in Zukunft für den Edelschnei­ der Ermenegildo Zegna entwerfen. Seine erste Männerkollektion unter eigenem Na­ men soll mit Anzügen, Schuhen und Leder­ artikeln im Herbst an den Start gehen. Im November soll dann auch eine erste TomFord-Boutique auf der New Yorker Madison Avenue ihre Pforten öffnen.

Jahrelang bestimmte der Designer die Optik

wurde, trainierten gemeinsam das Branding

ner mit Sinn fürs körperlich Plakative - Fords

des italienischen Modeunternehmens Gucci.

eines neuen Modeunternehmens.

Kompagnon Domenico De Sole sieht darin

Tom Ford mit zwei Filmstars auf dem Titel vom Vanity Fair

Nicht nackt, sondern stilvoll in schwarzem Anzug und weißem Hemd. Modepu­ risten waren ratlos. Hatte der 44-jährige DesignMastermind nichts Bes­ seres zu tun, als sich mit jungen Hollywood-Starlets auf Hochglanzpapier zu räkeln? Er hat. Denn tatsächlich war der Ausflug in die Schlafzimmerpers­ pektive nur eine weitere geschickte Selbstinsze­ nierung Fords - und ein wohl notwendiger Schritt auf dem beschwerlichen Weg zur Bildung einer ei­ genen Marke unter dem Namen "Tom Ford".

Der Weltmarktführer für hochwertige Männermode und luxuriöse Stoffe aus Norditalien ließ am Montag wissen, das Abkommen mit Tom Ford sei eine "neue, stimulierende Her­ ausforderung". Der Amerikaner revan­ chierte sich: "Zegna ist der ideale Partner für dieses Abenteuer." Das auf mehrere Jahre angelegte Lizenzab­ kommen habe mehr Aufschneiden gehört normalerTom Ford liebt den Duft der Frauen. weise nicht zu Tom Fords Ange­ deshalb steigt er beim Kosmetik"mit Stil als mit Mode" wohnheiten. konzern Estée Lauder ein. zu tun. Der traditionsbewusste Edelschneider aus wie das Gespann zu Gucci-Zeiten genannt Norditalien und der texanische Trenddesig­

Als er vor zwei Jahren ausstieg, waren er

bereits die perfekte Kombination: "Dies

und Gucci längst verschmolzen - zur Marke

Stimulierende Herausforderung

wird Tom Ford helfen, die größte Luxusmar­

Gucci.

Nun wird es ernst: Am Montag teilte Ford

ke des 21. Jahrhunderts zu werden."

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TOM

FORD Eyewear

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SABINE VERHEYEN

BÜRGERMEISTERIN

Sie verdient weniger als so manche Verkäuferin an der Ladenkasse. Sabine Verheyen grämt das nicht, denn ihr Amt ist für das bekennende Öcher Mädche viel mehr als nur ein Job. Wir sprachen mit der Bürgermeisterin von Aachen über politische Ansichten, die Pflichten einer öffentlichen Mutter und die Hennen im Korb des Aachener Bürgermeisters.

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ONE: Sie sehen sich, zumindest haben Sie das einmal gesagt, als Gestalterin in der Politik. Hilft Ihnen das Wissen aus Ihrem Architekturstudium, in dem Gestaltung ja auch thematisiert wird, in Ihrem heutigen Wirkungsbereich? Sabine Verheyen: Es gibt da schon Parallelen. Sowohl die Politik, als auch das Architekturstudium sind / waren gestalterische Tätigkeiten: man entwickelt was ändert es nimmt etwas weg - fügt etwas hinzu sieht es wachsen und entstehen und am Ende ist das Projekt fertig. Dann hat man ein End­ projekt, in das man viel Herzblut hineinge­ steckt hat. Ihre politische Karriere begann im fast schon fortgeschrittenen Alter von 30 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Ihrer Par­

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Die CDU ist die Partei, die am ehesten meinen Prinzipien entspricht und in der ich meine Vorstellungen von unserer Ge­ sellschaft und Politik umsetzen kann. Sie sind seit 1999 Bürgermeisterin von Aa­ chen. Sieben Jahre Meisterin für die Aa­ chener Bürgerinnen und Bürger. Was macht Ihnen am meisten Freude an Ihrem Amt? Die Nähe zu den Bürgern und für diese und unsere Heimatstadt dann das Beste herausholen zu können. Und was mögen Sie gar nicht? Untätigkeit, Ignoranz und Arroganz. Seit 2001 sind gehören Sie dem Landesvor­ stand der NRW-CDU an. Könnten Sie sich Politikmachen auch auf Landesebene vor­ stellen?

Zu meiner Person: Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und damit alle Verpflichtungen, die Millionen von Müttern und Ehefrauen mit mir gemein­ sam haben. teikollegen/innen zumindest schon Erfahrun­ gen in der Jungen Union hinter sich. Was hat Sie bewogen überhaupt in die Politik zu gehen? Meine ersten politischen Erfahrungen habe ich schon vor meinem Eintritt in die aktive Politik 1990 gemacht, da mein Mann und mein Vater auf Stadtbezirksebene politisch aktiv waren. Ich bin selber dann aktiv geworden weil ich nicht einfach nur her­ umsitzen und meckern, sondern etwas bewegen und gegebenenfalls ändern woll­ te.

Als Mitglied des Landesvorstandes der CDU NRW wirke ich nun schon seit 5 Jahren auf Landesebene an der Politikgestaltung mit. Durch die Verknüpfungen der Politik­ felder von Land und Kommune ist dies eine wunderbare Ergänzung zu meiner Tätigkeit hier in Aachen.

Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Sie sind Mitglied der CDU. Politische Heimat ist immer eine gerne gebrauchte Beschrei­ bung für eine Parteibindung. Was macht Sie in der Union, im Gegensatz zu den anderen Parteien, heimisch?

Aachen wird beinahe nur Frauen regiert. Neben Ihnen repräsentieren auch die Kolle­ ginnen Astrid Ströbele von der SPD und Hilde Scheidt von den Grünen die Stadt Aachen. Hatten die Männer - bis auf Herrn Dr. Linden - bei den Wahlen einen schlechten Tag? Regierung auf Stadtebene sind: der

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Auch, wenn Sie dafür Ihrer Heimatstadt den Rücken kehren müssten? Ich bin und bleibe, egal wo, mit Leib und Seele ein Öcher Mädchen eine Eilendor­ ferin.

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Oberbürgermeister und die Dezernenten; der Stadtrat ist dann quasi das Parlament . Die Bürgermeisterinnen sind die politischen Vertreter des Oberbürgermeisters in seiner Funktion als politische Führungsspitze. (Die Vertreter des Oberbürgermeisters in seiner Funktion als Leiter der Verwaltung, sind die Dezernenten.) Dass zu politischen Vertreter nur Frauen gewählt wurden: na ja, dass ist halt ein Knochenjob , der auf freiwilliger Basis läuft, ein Ehrenamt halt, für den es nur eine Aufwandsentschädigung gibt eigentlich aber ist es ein Fulltimejob. Männer sind da halt anders..... Eigentlich ist Jürgen Linden ja ein richtiger Glückspilz. Viele Männer würden sicher gerne mit ihm tauschen: Wie klappt denn die Zu­ sammenarbeit mit dieser ¾ - ¼ Mehrheit mit einem Hahn im Korb? Frauen an die Macht, möchte man fast sagen. Bleiben wir bei dem Bild mit dem Hahn. Es gibt auch den Hahn auf dem Mist ... der kräht den ganzen Tag und die Hühner legen dann die Eier.... Einer unserer Leser fragte uns jüngst, ob in e i n e r S ta dt w i e A a c h e n s o v i e l e Bürgermeister/innen wirklich nötig sind. Tritt man sich beim Repräsentieren nicht dauernd auf die Füße? Nein, überhaupt nicht. Es ist sogar manchmal so, dass es auch zu Engpässen kommen kann und dass dann Vertreter aus Politik oder Verwaltung den Job ma­ chen müssen. Noch eine Leserfrage: Welche genauen Auf­ gaben gehören zu denen eines Stadtoberhaup­ tes? In einer kreisfreien Stadt wie Aachen heißt das Stadtoberhaupt Oberbürgermeister. Hier in NRW ist er Leiter der Verwaltung und führt die Beschlüsse des Stadtrates aus. Er ist der Vorsitzende des Stadtrates und repräsentiert die Stadt nach außen hin. Der Oberbürgermeister nimmt meist die wich­ tigsten Termine wahr. Ist es nicht frustrierend, immer die zweite Geige zu spielen? Es kommt halt immer darauf an, was man aus dem Termin macht .....dann kann es


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ONE MENSCHEN auch schon mal passieren, dass so ein Termin sich im nachhinein doch als sehr wichtig darstellt. Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, was ist überhaupt ein wichtiger und was ein weniger wichtiger Termin. Denn schließlich sind alle Anliegen der Bürger unserer Stadt gleichrangig. Als 2. Bürgermeisterin und Ratsmitglied ver­ dienen Sie sage und schreibe 1.015,00 Euro brutto im Monat. Ein angemessener Verdienst, oder wirklich eher eine Aufwandsentschädigung? Entscheiden Sie selbst, oft habe ich einen 14 Stundentag und freie Wochenenden sind eine Seltenheit. Neben Ihrem politischen Wirken gibt es aber auch noch eine private Sabine Verheyen, die, so scheint es, immer gut gelaunt ist. Wie sieht Ihr Tag abseits von Terminen und Verpflich­ tungen aus? Meistens gut gelaunt! Aber ich bin eigent­ lich ein ganz normaler Mensch mit Höhen

gerne, daher mache ich gemeinsam mit meinem Mann quasi eine immerwährende Weltreise. Manche Jungverheiratete haben heute schon nach 3 Jahren die erste Sinnkrise. Gab es Zeiten, in denen Sie diese Entscheidung schon einmal bereut haben? Nein. Drei Kinder bringen heute richtig Leben in meinen Familie . Dieses Zitat von Ihnen möchten wir aufgreifen und folgende Frage anschließen: Wie gehen Ihre Kinder mit der öffentlichen Mutter um, besonders dann, wenn Ihr Portrait hunderte Wahlplakate in der Stadt ziert? Meine Familie steht voll hinter mir. Die finden es klasse, dass ich mich so für die Stadt in der wir ja alle leben einsetze, auch wenn sie natürlich leider auch manchmal etwas öfter zurück stecken müssen, als ihre Altersgenossen.

Ich bin und bleibe, egal wo, mit Leib und Seele ein Öcher Mädchen eine Eilendorferin. und Tiefen, ich versuche nur immer positiv an die Dinge heranzugehen. Zu meiner Person: ich bin verheiratet, habe drei Kinder und damit alle Verpflichtungen, die Millionen von Müttern und Ehefrauen mit mir gemeinsam haben. Die Kunst ist es, da die Balance zwischen Ehrenamt und Familie zu schaffen, daher nehme ich mir gerne auch ab und zu mal eine Auszeit mit meiner Familie im Garten, an der See oder bei einem gemütlichen Beisammen­ sein mit meinen Freunden. Apropos Familie: Sie haben nach heutigen Maßstäben mit 20 Jahren relativ früh gehei­ ratet. War das damals schon eine bewusstes und geplantes Ja zur Ehe? Jaaa! Ein Dichter hat mal gesagt, dass die Ehe die wichtigste Entdeckungsreise im Leben eines Menschen ist und ich reise

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Eine Frage mit der Bitte um Ergänzung: Familie ist für mich... ....meine Stütze, mein Halt, mein Leben. Welche Ziele wollen Sie in den nächsten Jahren unbedingt noch erreichen. Ich möchte mich in den nächsten Jahren an geeigneter Stelle für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und vor allem für eine gute Zukunft der heranwachsenden Generation einsetzen mit gerechten Bil­ dungschancen, Aussicht auf einen guten Arbeitsplatz und einer Perspektive für die Zukunft. Und Ihre politisch Traumkonstellation nach der nächsten Bundestagswahl wäre.....? Die CDU regiert mit absoluter Mehrheit und Angela Merkel als Kanzlerin, denn die Frau ist absolut Top in ihrem Job.

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ULLA SCHMIDT BUNDESMINISTERIN

er glaubt, Willkür in ihren beruflichen Entscheidungen entdecken zu können, liegt gründlich falsch. Denn Menschlichkeit ist für die Aachenerin mehr als nur eine aufgesetzte Floskel. Die gelernte Lehrerin - und Rheinländerin aus Leidenschaft - kümmert und sorgt sich, sozusagen auf höchster Ebene, um viel mehr als nur um unser Wohler­ gehen. Den hyporatischen Eid hat sie offiziell zwar nie geschworen. Trotzdem füllt Ulla Schmidt den Leitgedanken des ärtzlichen Gelübdes viel öfter mit Leben, als es so manchem Mediziner in den Kram passt - und legt sich für Ihre Ansichten bisweilen mit Lobbyisten und Verbänden aus ganz unterschiedlichen Lagern an.

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ONE MENSCHEN Ich arbeite sehr viel und habe ein gutes Einkommen. Es ist aber falsch, wenn der Einruck entsteht, dass Politikerinnen und Politiker zu den Top-Verdienern gehören.

O N E : F r a u S c h m i dt , u n g e a c h t e t anschließender Termine wirkten Sie während unseres Fotoshootings erstaunlich entspannt. Gewöhnt man sich irgendwann an das rast­ lose Leben? ULLA SCHMIDT: Das liegt daran, dass mir meine Arbeit trotz eines vollen Termin­ kalenders immer noch sehr viel Spaß macht. Außerdem schaffe ich mir Ausgleich durch regelmäßiges Schwimmen. Und ich achte auf eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Frauen neigen im Allgemeinen zu übertriebener Selbstkritik. Fühlen Sie sich auf den Bildern gut getroffen? Mir gefallen die Fotos. Ob ich gut getroffen bin, kann ich selber nicht sagen. Beim Thema Verdienst würden wahrschein­ lich viele mit Ihnen tauschen wollen, in Kenntnis der immensen Belastung, die Ihr Job mit sich bringt, dann aber doch dankend ablehnen. Wie muss man sich einen ganz normalen Tag im Leben der Bundesminis­ terin Ulla Schmidt vorstellen? Ich arbeite sehr viel und habe ein gutes Einkommen. Es ist aber falsch, wenn der Eindruck entsteht, dass Politikerinnen und Politiker zu den Top-Verdienern gehören. In vielen anderen Berufen wird weit aus mehr verdient. Mein Dienstbeginn ist spätestens um 8 Uhr und meist war ich vorher schon schwimmen. Und vor 23 Uhr kann ich selten nach hause gehen. Morgens früh informiere ich mich über die aktuelle Lage und spreche mit den Staatssekretärinnen und -sekretären sowie den Leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Hauses. Dann habe ich je nach Wochentag Termine im Kabinett, Plenum oder in der Fraktion. Ganz wichtig in mei­ nem Beruf, sind die vielen Gespräche, die ich vor Ort führe. In Kliniken, Sozialen Einrichtungen oder bei Verbänden.

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Natürlich sind auch Fachdiskussionen mit Vertretern der Ärzteschaft, der Apotheker und Krankenhäuser oder mit den Managern von Krankenkassen Teil meines Termin­ plans. Viele weitere interne Termine sowie öffentliche Veranstaltungen, Presseauftritte und Interviews sind feste Bestandteile meiner täglichen Arbeit. Und wo bleibt da das Privatleben; sonntags ausschlafen, ausgiebig frühstücken....? Dafür ist wenig Zeit. Aber ich nutze jede Gelegenheit, um mit meinen Enkelkindern zusammen zu sein. Und wenn es nur ein Stündchen im Büro ist. Warum tut man sich so etwas an , werden viele verständnislos fragen. Was entgegnen Sie denen? Man muss die Leidenschaft haben mitge­ stalten zu wollen und auch den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin seit 2001 Gesundheitsministerin und wir haben vieles erreicht. Mit der Gesundheits­ reform 2004 haben wir das deutsche Ge­ sundheitssystem verändert. Die Versicher­ ten haben zum Beispiel mehr Transparenz,

weil sie vom behandelnden Arzt eine Pati­ entenquittung verlangen können. Aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser, die jetzt verpflichtend sind, können sie wichtige Informationen zu dem jeweiligen Kranken­ haus entnehmen. Wir haben mit der Re­ form einen drastischen Beitragsanstieg verhindert. Viele Krankenkassen konnten sogar Beiträge senken und gleichzeitig ihre angehäuften Schulden abbauen. Und mit der geplanten Reform in diesem Jahr werden wir die Finanzsituationen der ge­ setzlichen Krankenversicherung weiter stabilisieren. Denn eins ist mir besonders wichtig: Ich will, dass die solidarische Krankenversicherung auch für die künftigen Generationen erhalten bleibt. Damit jeder auch in Zukunft unabhängig vom Einkom­ men oder Alter eine gute medizinische Versorgung erhält. Das spornt mich an, viel Energie in meine Arbeit zu stecken. Ein Leben ohne Personenschutz ist als Spit­ zenpolitiker nicht möglich. Ist die permanente Bewachung nicht manchmal lästig, oder anders gefragt: Gibt es auch Momente in denen Ulla Schmidt privat unterwegs ist


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Sie sind seit 1983 Mitglied der SPD, wirken jedoch - im Gegensatz zu einigen Ihrer Par­ teikollegen in der öffentlichen Meinung nicht wie ein klassischer Genosse , was nach unseren Umfragen beim Volk durchaus positiv anerkannt wird. Ist zu viel ideologisches Beiwerk in den Parteien überhaupt noch zeitgemäß? Die Sozialpolitik betrifft alle Menschen in Deutschland und bedarf einer breiten Mehrheit. Als Sozialpolitikerin muss ich daher Kompromisse finden über Par­ teigrenzen hinweg. Wichtig ist aber auch, dass man versteht, was die Seele einer Partei ist. So weiß man, was mitgetragen werden kann und was den Parteimitgliedern vermittelt werden kann. Gehen Frauen in der Politik einfach prag­ matischer mit den klassischen Parteizugehörigkeitsfloskeln um? Ich denke nicht, dass es etwas mit Frau oder Mann zu tun hat. Es gibt wenige Frauen, die ein Unterneh­ men mit ungefähr 500 Beamten und Ange­ stellten leiten und die, die es tun, sind selten für einen milliardenschweren Etat verant­ wortlich. Wie behält man als Chefin einer Behörde wie Ihrer den Überblick um ständig alle Fragen beantworten zu können? Der normale Bürger bedient sich dazu des OnlineBankings: Einfach einloggen und die finan­ zielle Situation wird ganz schnell sichtbar. Man muss einfach gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auf die Verlass ist. Dann muss man natürlich ein großes Inte­ resse an der Sozialpolitik haben und die einzelnen Zusammenhänge verstehen. In der gesetzlichen Krankenversicherung zum Beispiel werden jährlich mehr als 140 Milliarden Euro ausgegeben. Diese Gelder werden von den Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern aufgebracht. Ich muss darauf achten, dass diese Mittel der Soli­ dargemeinschaft sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden, um hohe Kosten und steigende Beiträge zu vermeiden. Und wenn dann etwa die Ausgaben im Arznei­ mittelbereich wie 2005 überdurchschnittlich steigen, muss ich mit gesetzlichen Rege­ lungen gegensteuern.

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Viele Leserinnen und Leser haben uns im Vorfeld zu diesem Interview mit Fragen an Ihre Person eingedeckt, hier eine davon: Man hört oft, dass Politiker vom Gesund­ heitsministerium ins Ressort Verteidigung wechseln oder plötzlich als Landwirtschafts­ minister auftreten. Jeder normale Mensch muss in seinem Beruf entsprechende Quali­ fikationen nachweisen. Woher nimmt Frau Schmidt Ihre durchaus anerkennenswerten Kenntnisse auf dem gesundheitspolitischen Gebiet, wenn sie doch nur Lehrerin ge­ lernt hat? Erstmal habe ich Respekt vor allen Lehre­ rinnen und Lehrern. Das ist ein sehr ver­ antwortungsvoller und kein leichter Beruf. Dass ich selber als Sonderschullehrerin gearbeitet habe, ist in meinem Job sogar

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Im ersten Moment ist es erschreckend, wie beleidigend manche Menschen sein können.

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ohne Personenschützer? Diese Momente gibt es natürlich.

von Vorteil. Ich habe gelernt, Geduld zu haben und auch gegenüber anstrengenden Gesprächspartnern immer Verständnis aufzubringen. Außerdem kann ich mich sehr schnell in neue Sachverhalte einar­ beiten und habe ein gutes Gedächtnis besonders für Zahlen. Dem überwiegenden Teil der Bevölkerung ist klar, dass Reformen notwendig sind. Woran liegt es dann, dass man dennoch auf breiter Front die Umsetzung kritisiert? Werden die Inhalte und Entscheidungen zu unverständlich transportiert - ist die Politik vielleicht zu weit weg von der Lebensrealität des klei­ nen Mannes ? Viele Menschen befürworten zwar Refor­ men, wollen jedoch meistens nicht unmit­ telbar davon betroffen sein. Gesundheits­ politik betrifft aber alle. Wenn man die gesetzliche Krankenversicherung langfristig sichern will, dann sind unpopuläre

Maßnahmen wie Praxisgebühr und Zuzah­ lungen unumgänglich. Nur so können wir sicherstellen, dass das Gesundheitssystem bezahlbar bleibt. Nur ein bezahlbares Ge­ sundheitssystem sichert auf Dauer, dass jeder auch in Zukunft die medizinische Leistung bekommt, die notwendig ist. Sie hatten, gerade während Ihrer Zeit im Kabinett Schröder, einen nicht immer leichten Stand und mussten viel Spott und Häme über sich ergehen lassen. Waren Sie auf derart persönliche Angriffe vorbereitet? Im ersten Moment ist es erschreckend, wie beleidigend manche Menschen sind. Ich kann sachliche Kritik sehr gut ertragen und habe keine Probleme damit, für meine Ideen zu werben und zu diskutieren. Persönliche Angriffe hingegen sind herab­ setzend und überschreiten oft die Grenzen des Anstands. Man muss sich an viele Dinge gewöhnen. Vielleicht ist das im öffentlichen Amt so, man darf nicht alles persönlich nehmen. Auch Politiker sind Menschen und haben Gefühle. Wie ordnen Sie in diesen Momenten Ihr Innerstes? Weinkrämpfe im Plenarsaal sind dabei sicher kein probates Mittel. Sicher gibt es Momente im politischen Alltag, wo man auch mal auf die Zähne beißen muss. Aber ich bin ein sehr opti­ mistischer Mensch und eigentlich selten schlecht gelaunt. Und mit harter Kritik umzugehen bin ich gewohnt und kann das auch recht gut weg stecken. Einige Ihrer Kollegen verweisen bei diesen Fragen gerne auf die christliche Gesinnung. Sind Sie gläubig? Ich bin in Aachen aufgewachsen, da wer­ den einem die christlichen Werte mit in die Wiege gelegt. Den Erfolg Ihrer Arbeit, zu dem ohne Frage auch Ihre Beharrlichkeit zählt, kann man trefflich messen. Wir haben es ausprobiert: Die Suchmaschine Google präsentiert bei einer Anfrage mit Ihrem Namen 1.430.000 Treffer, der ehemalige Kanzlerkandidat Ed­ mund Stoiber, der ja keineswegs ein Unbe­ kannter ist, kommt auf 1.320.000 Übereinstimmungen und Ihr Parteikollege Franz Müntefering schafft gerade mal 846.000 Matches das ist doch ein Grund


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Der Beginn meines politischen Engagements war der Protest gegen den Vietnamkreg.

Männern und Frauen haben wir keine Lücken mehr. Das ist ein ganz großer Erfolg. Dennoch gibt es im Alltag nach wie vor Handlungsbedarf. Zum Beispiel in der Entlohnung. Frauen verdienen immer noch in vielen Fällen weniger als Männer für die gleiche Arbeit. Und in der Politik ist es auch noch nicht überall so, dass Frauen gleichberechtigt mitarbeiten, insbesondere

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wenigstens ein bisschen Stolz zu sein, oder? Stolz würde ich das nicht nennen, aber es freut mich, so bekannt zu sein. Was aber sicher auch daran liegt, dass die Gesund­ heitspolitik und das, was ich mache etwa 80 Millionen Menschen in unserem Land betrifft. Da wird eben viel drüber diskutiert und so kommen die vielen Einträge zu Stande. Stichwort Männerstrukturen. In einem Inter­ view sagten Sie einmal: Wir Frauen haben hart gekämpft, aber nur weil wir mit an allen Tischen sitzen, haben wir die Strukturen noch lange nicht verändert. Wann kommt denn endlich der Moment, an dem Frau gleichbe­ rechtigt mitmischt - an Qualifikation und Bildung kann es doch nicht (mehr) liegen? In der rechtlichen Gleichstellung von

nicht in Führungsfunktionen. Da helfen neue Gesetze nicht weiter. Vielmehr sind Frauen und Männer gleichermaßen gefor­ dert, ihren Teil in der Praxis beizutragen, dass die rechtlichen Möglichkeiten umge­ setzt werden. Angela Merkel hat mit ihrem Weg ins Kanz­ leramt ein weiteres Stück des Weges geebnet. Gibt es so etwas wie Anerkennung über Par­


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teigrenzen hinweg? Haben Sie ihr gratuliert? In gewisser Weise ist die Kanzler(innen)schafft von Kohl s Mädchen ja auch ein wichtiger Schritt hin zu mehr echter Gleichberechtigung. Natürlich habe ich ihr gratuliert. Wenn eine Frau ihre Sache gut macht, sollte sie auch Anerkennung dafür bekommen. Wenn Sie heute Bilanz ziehen müssten: Wel­ che Umstände haben Sie dahin gebracht, wo Sie heute sind? Zufall, Schicksal oder hatten Sie als Studentin schon den brennenden Wunsch Bundesministerin zu werden? Beginn meines politischen Engagements war der Protest gegen den Vietnamkrieg. Da habe ich bald eingesehen, dass man sich einer größeren Einheit anschließen muss, um etwas zu bewirken. Deshalb bin ich in die SPD eingetreten. Dass Politik mal mein Beruf werden würde, war nicht geplant. Abschließend noch eine Leserfrage: Warum wird Frau Schmidt nicht mit ihrem vollständigen Vornamen - nämlich Ursula Schmidt angeredet? Schließlich ist uns der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ja auch nicht als Gerd in Erinnerung ge­ blieben. Mein Vorname ist schon früh in Ulla verkürzt worden. Das hat sich dann irgendwann so eingeprägt, dass kaum noch jemand mei­ nen richtigen Namen benutzt. Verraten Sie uns noch Ihre Wünsche für das Jahr 2006, beruflich und privat? Ich hoffe sehr, dass es die große Koalition schafft, eine Finanzreform der gesetzlichen Krankenkassen auf den Weg zu bringen, die uns in den nächsten Jahren etwas Luft verschafft. Privat wünsche ich mir immer, dass ich mehr Zeit für meine Familie habe. Und dass wir gesund bleiben, das ist ganz wichtig.

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José Maria Guerrero Medina "Paisajes"

21.Mai 2006 - 22. Juli 2006

Vernissage am Sonntag, den 21. Mai 2006 ab 17:00 Begrüßung: Viktoria Stetter, Frederike Eyhoff Musikalische Begleitung: DUO CON UNO Karin Ewers & Kristine Völtz

Anita Brendgens | Barbara u. Michael Leisgen | Karl-Heinz Jeiter | Albert Borchardt Thomas Junghans | Hermann Josef Mispelbaum | A. Laner u. A. Borchardt | Rainer Barzen Andre Schweers | Emil Sorge | Eric Peters | Anke Landschreiber | Guerrero Medina Ingrid Roscheck | Stephen Cone Weeks | Armin Rohr

GALERIE ART ENGERT WILHELMSTRAßE 73g D-52249 ESCHWEILER RUF 02403 - 504777 FAX 02403 - 504791 MAIL info@galerie-art-engert.de

ÖFFNUNGSZEITEN DO 15:00 - 19:00 FR 15:00 - 19:00 SA 11:00 - 17:00 und nach Vereinbarung

www.galerie-art-engert.de

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Beatrix Karlsberg F otos: C h r is Ne u m a nn

Ein wenig Anspannung sei nötig, um gute Leistungen bringen zu können, sagt sie. Für Beatrix Karlsberg, Leiterin der PR- und Marketigabteilung im Aachener Eurogress, gibt es keine langweiligen Arbeitstage. Wir sprachen mit der unternehmungslustigen Aachenerin über Inkompetentz, Selbstüberschätzung und die allgegenwärtigen "Radfahrer".

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ONE MENSCHEN ONE: Während unseres Fototermins standen Sie, im wahrsten Sinne des Wortes, auf wackeligen Füßen - nämlich auf einer Tourbox für Bühnenequippment. Gibt es in Ihrem Beruf Momente, in denen Sie genau dieses "mulmige Gefühl" spüren, oder sind Sie als medienerfahrene Frau immun gegen Lampenfieber? Beatrix Karlsberg: Eine gewisse Anspannung ist nötig, um gute Leistungen bringen zu können. Gibt es ein Beatrix-Karlsberg-Patentrezept gegen den Psycho-Stress während öffentlichen Auftritten? Ich würde es nicht als Psycho-Stress bezeichnen. Stress lässt sich minimieren, wenn man weiß, was man will und wie man es erreichen kann. Stichwort "Mozartkostüm". Ihre Garderobe wurde vor unserem Fotoshoot zum Teil k r i t i s c h b e ä u g t . Wi r f i n d e n , d i e Rüschenpracht war die absolut richtige Auswahl. Lassen Sie sich von kritischen Anmerkungen anderer verunsichern? Verunsichern nicht direkt. Ich nehme Verbesserungsvorschläge gerne auf und versuche grundsätzlich, mich den jeweiligen Situationen und Gegebenheiten entsprechend zu kleiden. Das erleichtert vieles und hilft Aneckungen zu vermeiden. Gibt es einen Modestil, den sie besonders bevorzugen? Klassisch - eher die strenge Linie - die ich aber dann je nach demmit ein paar Accessoires etwas aufpeppe. (a.d.R. Beatrix Karlsberg trug bei unserem Gespräch einen klassischen Hosenanzug, dazu Pulswärmer aus braunem Fell)

Wir haben Sie bei unseren Besuchen im Eurogress immer, sagen wir, "unter Strom" erlebt. Bewundernswert ist Ihre Fähigkeit

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Eine gewisse Anspannung ist nötig, um gute Leistungen bringen zu können.

die gute Laune auch im größten Stress nicht zu verlieren. Gibt es auch Situationen, in denen Ihnen der Kragen platzt...? Ja natürlich, aber zum Glück selten und daher nicht unbedingt erwähnenswert. Auf welche Alarmsignale sollte Ihr Gegenüber bei Ihnen achten, bevor es ungemütlich wird? Auch solche Signale sind eher selten. Vielleicht, wenn ich in Gesprächen erst einmal längere Zeit nichts sage. Was bringt Sie grundsätzlich im Umgang mit Menschen auf die Palme? Inkompetenz, Selbstüberschätzung und Radfahren Seit 1993 im Eurogress gehören Sie ja schon

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fast zum Inventar - 13 Jahre Ihres Lebens. Spüren Sie noch keine Abnutzungserscheinungen? Nein, überhaupt nicht. Die Tage sind abwechslungsreich und das meiste ist nicht vorhersehbar - kein Tag ist wie der andere. Wenn überhaupt, ist aufkommende Routine positiv um die stetig steigenden Anforderungen optimal bewältigen zu können. Halten Sie sich körperlich fit und wenn ja, wie? Nicht durch Sport im klassischen Sinne. Die enormen Strecken, die in unserem Hause zurückzulegen sind, bieten schon eine gewisse sportliche Betätigung. Ausgleich schaffen eher Gespräche und Diskussionen mit Kindern und Freunden. Gutes Essen, Theater, Lesen und Reisen - am liebsten Kurztrips und Städtereisen - tun das Übrige dazu. Eine Frau auf ihr Alter anzusprechen gehört sich normalerweise nicht - wir fragen dennoch: Mit 35 kamen Sie zum Eurogress, heute sind Sie attraktive 48 Jahre alt. Viele Menschen ab 40 plagt die Angst, irgendwann einmal jüngeren Mitbewerbern "Platz machen" zu müssen. Wie beurteilen Sie Ihre Selbstsicherheit in diesem Punkt? Lassen Sie die Jüngeren ruhig erst einmal kommen. Ich fühle mich gut und jung genug.


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Sie sind immer zur Stelle, wenn es um Ver­ anstaltungen im eigenen Hause geht. Außerdem organisieren Sie in diesem Jahr den 2. Aachener Vital-City-Lauf und engagieren sich im Frauennetzwerk. Bleibt da noch Platz für die eigene Freizeit? Zum Glück ja. Es ist stets eine Frage der Organisation und der Intensität der Kon­ takte. Sie arbeiten oft, wenn andere Leute ausgehen und sich amüsieren. Bleiben dabei nicht zwangsläufig Freundschaften auf der Stre­ cke? Nicht unbedingt. Ich habe einen Freundes­ kreis, der schon seit über 30 Jahren besteht und kaum berufliche Anknüpfungspunkte hat.

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Lassen Sie die Jüngeren ruhig erst einmal kommen. Ich fühle mich gut und jung genug.

Andererseits können Sie sich in dem Fall auch mit Klaus Pietsch, Ihrem Amtskollegen vom Casino, auf ein Bier treffen, denn der hat ähnliche Arbeitszeiten. Die Zusammenarbeit ist für beide Häuser und für Aachen hervorragend. Gerne trin­ ken wir schon mal ein Gläschen zusammen und unterhalten uns über Dinge außerhalb des Jobs. Nobody is perfekt: Verraten Sie uns Ihre Schwächen? Ich möchte damit hier nicht kokettieren. Finden Sie sie heraus. Ihre Wirkungsstätte - der Eurogress in Aa­ chen - wandelt sich zusehends auch zu einem architektonisch ansehnlichen Kongress- und Kulturzentrum. Wann wird der gesamte Um­ bau abgeschlossen sein? Hoffentlich erst einmal 2007 Allein die computergesteuerte Lichtanlage lässt den Besucher ehrfürchtig staunen. Eine "Komplettsanierung" dieses Ausmaßes kriegt man nicht für den Gegenwert eines Kleinwa­ gens. Wie viel haben Sie in die Besucherzu­ friedenheit investiert? In Besucherzufriedenheit darf man nie aufhören zu investieren.

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Welche Events im und um den Eurogress können Sie für das Jahr 2006 ganz besonders empfehlen? Den 2. Aachen Halbmarathon beispielsweise, die Jörg Immendorff Ausstellung im Sommer, unser jährlicher Schnuppertag und natürlich alle großen Tagungen und

Kongresse - ich mag gar nicht aufhören, denn alle Veranstaltungen sind wichtig für uns und für unsere Besucher immer sehr interessant - Jede auf ihre Art.


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STAR COLLECTION by Marion Reinhard-Schiffer

Die erste Frisurenlinie von Marion Reinhard-Schiffer

Premiere am 16.Juni 2006 Life und exclusiv im großen Saal des Uferlos in Eschweiler

Infos und Kartenbestellung: Salon SZENHAARIO Marienstraße 11 52249 Eschweiler Tel. 02403-800515

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ANITA ENGERT

GALERISTIN, Eschweiler

Die Ausstellungen der Galerie Art Engert locken seit Jahren Künstler und Kunstbegeisterte nach Eschweiler. Mit uns sprach Anita Engert über Pioniergeist und die Liebe zur Kunst, die gleichwohl bei vielen Angst auslöst.

ONE: Woher kommt Ihre Begeisterung für die Kunst, beziehungsweise wann hat sich Ihre Affinität für die Kunst entwi­ ckelt? Anita Engert: Ich glaube, dass die Kunst zum Menschen gehört wie die Religion. Ich habe die Liebe zur Kunst in mir. Und doch musste ich mich auch mit der Kunst beschäftigen, musste mich bemühen, möglichst vieles über bildende Kunst zu erlernen. Es gibt viele Wege, sich der Kunst zu widmen. Man kann selber schaffen oder beispielsweise interessante Werke sammeln. Was hat Sie bewogen das Pro­ jekt GAE (Galerie Art Engert) in die Tat umzusetzen? Menschen treffen Kunst das ist das

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Motto meiner Galerie, ich glaube dieses Motto erklärt schon vieles. Ich will einen Treffpunkt für Kunstinteressierte schaffen, einen Treffpunkt für Künstler, für die professionellen Beobachter der Kunst und für die Bürger. Ihre Galerie wird 2006 drei Jahre alt. Wenn Sie heute zurückblicken: sind Sie zufrieden mit dem Erreichten? Ich bin nicht nur zufrieden sondern erstaunt und überglücklich, dass wir in diesen drei Jahren eine so große Resonanz gefunden. In diesem Zeit­ raum haben wir 24 Ausstellungen präsentiert: in der Galerie, in Eschwei­ ler Kirchen - besonders in der Frie­ denskirche - und an anderen Locations. Wir haben renommierte regional, na­

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ONE MENSCHEN tional und international bekannte Künstler erfolgreich vorgestellt. Besonders glücklich bin aber auch darüber, dass wir eine her­ vorragende Zusammenarbeit mit Künstlern und mit Museen gefunden haben. Wir hatten aber auch sehr viel Unterstützung seitens der Stadt Eschweiler, insbesondere durch den Bürgermeister Rudi Bertram und vor allem auch von der örtlichen Presse, die unseren Vorhaben sehr viel Interesse entgegengebracht und sie mit ihren Berichten begleitet hat.

brotlose Angelegenheit, wird gerne von denjenigen angeführt, die wenig oder gar kein Verständnis für bildende und schaffende Künstler haben. Ihre vielfältigen Engage­ ments, die regelmäßigen Ausstellungen und Publikationen (Kataloge) kosten Geld. Wie finanziert sich Ihre Galerie? Na ja, Ihre Frage ist sicher gut aber aus unterschiedlichen Gründen nicht gut zu beantworten. Irgendwie ist das Geld bisher immer zusammengekommen und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Wie werden Sie den Galerie-Geburtstag fei­ ern? Ein Glas Sekt im kleinen Kreis, oder planen Sie eine größere Sache ? Bei einem dreijährigen Geburtstag reicht ein Glas Sekt.

Das Wort Kunstszene treibt vielen Men­ schen einen Schauer über den Rücken, denn Szenen werden in der Öffentlichkeit viel­ fach als autonomer, abgeschlossener Kreis von Personen klassifiziert wird. Was müssen Künstler und auch Galerien Ihrer Meinung nach tun, um dieses hartnäckige Vorurteil zu widerlegen? Ich habe bisher beim Wort Kunstszene nur positive emotionale Reaktionen erlebt. Kunstszene ist positiv belegt, damit ist

Kunst und ihre Präsentation wird von vielen Menschen immer noch skeptisch beäugt. Wie zerstreuen Sie als Galeristin die Berührungsängste von Nicht-Kunstinteressierten Men­ schen? Ja, leider haben Sie Recht. Viele unserer Mitbürger haben Angst davor eine Galerie oder ein Museum zu betreten. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, so findet man sehr wohl Interesse an der Kunst, aber auch eine große Zurückhaltung gegenüber Kunstwerken und Künstlern. Ich muss auf diese Menschen zugehen und Ihnen ver­ mitteln, dass Kunst bereichern und begeis­ tern kann. Ein Kunstwerk ist die Aufforde­ rung des Künstlers an seine Mitmenschen, die Realität d.h. Natur und Umwelt aus einer anderen, einer neuen Perspektive zu betrachten. Der Betrachter des Kunstwerks muss sich darauf einlassen. Meine Aufgabe ist es, ihm dabei zu helfen. Wie haben sich die Besucherzahlen der Ga­ lerie entwickelt? Die Besucherzahlen haben sich sehr zu­ frieden stellend entwickelt, sie waren aber auch von Anfang an sehr gut. Ich bin überglücklich, dass wir so viele unterschied­ liche Altersgruppen ansprechen, vor allem auch junge Menschen, die erfassen wollen, warum der Künstler sein Kunstwerk schafft. Vor allem unsere Kunstgespräche finden bei der Jugend sehr großen Anklang. Die ketzerische Feststellung, Kunst sei eine

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Ziel des Austausches von Künstlern. Wir hatten und haben laufend Besuche von Galeristen aus der Region, aus dem übrigen Deutschland aber auch aus Belgien, Holland und England. Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen ist bisher sehr zufrieden stellend. Hat das Interesse an Kunst Ihrer Meinung nach etwas mit Bildung zu tun, anders ge­ fragt: Ist der Genuss von Ausstellungen und Präsentationen von einer bestimmten künstlerischen Vorbildung abhängig? Um Ausstellungen genießen zu können muss man kein Künstler oder Kunsthisto­ riker sein. Kunst ist nicht elitär, Kunst ist demokratisch, sie wendet sich an jeden, der offen ist und sensibel für die Schönheit der Dinge. Mit Bildung hat das nur in geringem Maße etwas zu tun. Eine so engagierte Galerie vermutet man zuerst in Städten mit größerem künstlerischem Potential . Warum gerade Eschweiler und

Meine große Liebe zur und meine Begeisterung für die Kunst treiben mich an . immer eine lose , eine sehr lose Gruppe von Kunstschaffenden, seien es Künstler, Galeristen oder Museumsleute gemeint, die regional aktiv sind und sich gegenseitig befruchten, wie zum Beispiel die Kölner Kunstszene oder die Frankfurter Kunstsze­ ne. Natürlich muss die Kommunikation dieser Kunstschaffenden gegenüber der Öffentlichkeit verstärkt werden, müssen die Künstler aber auch die Museen und die Galerien sich noch mehr öffnen und ihre für unsere Gesellschaft so wichtigen Tätigkeiten erläutern. ONE: Man sieht selten größere Kooperatio­ nen unter den Galerien. Wie klappt die Zu­ sammenarbeit mit den Kollegen? Anita Engert: Wir sind bemüht, offen mit unseren Kollegen umzugehen. Wir haben Kontakte mit Barcelona mit dem

nicht Aachen, oder sogar Düsseldorf. Was macht den Standort für Sie so interessant? Eschweiler habe ich gewählt einmal weil ich dort geboren bin, zum anderen weil ich genügend Pioniergeist habe, um hier bei uns den Menschen die Kunst nahe zu bringen. Viele Ihrer Kollegen kämpfen in der heutigen Zeit ums Überleben. Die Galerie Art Engert dagegen trumpft immer wieder mit einzigar­ tigen und international renommierten Künstlern auf? Was machen Sie anders? Meine große Liebe zur und meine Begeis­ terung für die Kunst treiben mich an. Sie engagieren sich persönlich sehr stark für die Förderung von jungen Talenten. YAE ( Yo u n g A r t E s c h w e i l e r ) u n d d e r


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ONE MENSCHEN Kunstförderpreis sind nur zwei Projekte, die Sie maßgeblich mit gestaltet haben. Wenn flächendeckend Mittel für die Kunstförderung gestrichen werden ist das kein leichtes Unter­ fangen. Wo sehen Sie die Defizite in diesem Bereich und was muss sich Ihrer Meinung nach ändern? Sowohl Young ART Eschweiler wie auch der Kunstförderpreis der Stadt Eschweiler werden von Sponsoren maßgeblich unterstützt. Wir, das heißt die Galerie und die Max Krieger Kulturmanagement GmbH werden uns aber noch stärker anstrengen weitere Förderer zu gewinnen, um diese Projekte weiter ausbauen zu können. Die Motivation der jungen Leute bei YAE war fantastisch und spornt uns an auf diesem Weg weiter voranzugehen. Sie sind ständig unterwegs und knüpfen verstärkt Kontakte im Ausland. England, Österreich und Spanien stehen dabei auf

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Ihrem Reiseplan. Was treibt Sie hinaus in die Welt? Die Kunst kennt keine Grenzen und ist nicht spanisch oder englisch oder deutsch. Es gibt nur gute Kunst und die muss ich suchen und finden. Von vielen wurde im letzten Jahr die ART OPEN vermisst, die in den Jahren davor allen Interessierten Besuchern die Möglichkeit eröffnete, einmal hinter die Kulissen und in die Ateliers der Künstler zu blicken. Wird es in diesem Jahr eine Neuauflage der erfolg­ reichen Veranstaltung geben? Ja, und mit einem sehr anspruchsvollen Programm. Eine abschließende Frage für all diejenigen, die Sie noch nicht kennen. Nennen Sie uns drei Gründe, warum ein Besuch der Galerie Art Engert (GAE) in Eschweiler auf gar keinen Fall aufgeschoben werden sollte.

Anita Engert: Die Galerie bietet Gelegen­ heit zu einer sehr persönlichen Begegnung mit der zeitgenössischen Kunst. Die Galerie eröffnet eine neue Erlebniswelt, die leise und zugleich intensiv ist. Die Galerie lädt zur Beschäftigung mit neuen Wegen und Welten der zeitgenössischen Kunst ein.

Die Kunst kennt keine Grenzen und ist nicht spa­ nisch oder englisch oder deutsch. Es gibt nur gute Kunst und die muss ich su­ chen und finden .


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hristiane Karl Kreistagsabgeordnete, Eschweiler

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Fotos: Chris Neumann

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ufrieden kann und darf ich nie mit dem Erreichten sein und möchte das auch nicht.

ONE: Sie waren sehr wählerisch bei der Sichtung der Fotos, die wir hier sehen. Was muss ein Bild haben, auf dem Sie sich "gut getroffen" fühlen. Christiane Karl: Das Foto muss meinem ästhetischen und künstlerischen Anspruch gerecht werden. Es muss den Charakter und die individuelle Ausstrahlung der porträtierten Person wiederspiegeln. Meines Erachtens ist die schwarz/weiß Fotographie dafür prädestiniert. Und der fotografische Alptraum wäre....? Christiane Karl: Mein letztes Wahlplakat! Sie sind ausgebildete Hebamme und haben irgendwann dem Kreissaal den Rücken ge­ kehrt. Heute bestimmen Wellness und Schönheit der Frauen Ihr berufliches Umfeld. Was war der Grund für die berufliche Umo­ rientierung. Ich habe meinen ersten Beruf, den der Hebamme, mit Leidenschaft ausgeübt. Aber mit der Einschulung meines Sohnes gestaltete sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zunehmend schwieriger. Hinzu kam, dass ich als Zugereiste nicht auf ein familiäres Umfeld zurückgreifen konnte. Um weiterhin meine Unabhängigkeit wah­ ren zu können, habe ich bei der Auswahl des neuen Berufes das Koordinieren von Beruf und Familie in den Vordergrund gestellt. Ihr politisches Engagement ist vielfältig und die sozialdemokratische Partei ist seit 1997 Ihr Zuhause. Wann haben Sie Ihre Leiden­ schaft für die Politik entdeckt? Leidenschaft für die Politik hat auch immer etwas mit Interesse an anderen Menschen zu tun und mit dem Willen, sein Umfeld zu gestalten. Soziale Fragen gehörten schon in der Schulzeit zu meinem Bild. Und warum haben Sie sich für die SPD als

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politische Wirkungsstätte entschieden? Am 23. Mai 2003 hat die SPD ihren 140ten Geburtstag gefeiert. Von Beginn an so wie auch heute noch - war und ist sie die Partei der sozialen Gerechtigkeit. FreiheitGleichheit-Solidarität: Worte mit denen die SPD einst in Zeiten der Industrialisierung argumentiert hat, sind heute Worte, mit denen ich mich in Zeiten des Strukturwan­ dels identifizieren kann - und möchte! Und das auch und vor allem - in unserer Region. Sind Sie - politisch gesehen - mit dem bis jetzt Erreichten zufrieden oder gibt es Ziele für die Sie eintreten oder eingetreten sind, bei deren Umsetzung es noch hapert? Wenn man/frau sich entscheidet kommu­ nalpolitisch aktiv zu werden, gibt es da zwangsläufig immer Baustellen , die man/frau gerne fertig gestellt sehen würde. Allein das Geld fehlt. Die öffentlichen Kassen sind leer. Das müssen Kommunalpolitiker/Innen erkennen und danach müssen sie handeln. Es gilt, intel­ ligente, kreative und finanzierbare Lösungen für die Probleme der Kommunen z u f i n d e n . U m a u f I h r e F ra g e zurückzukommen: Nein, zufrieden kann und darf ich nie mit dem Erreichten sein und möchte das auch nicht. Die Liste Ihrer politischen Tätigkeitfelder ist lang. Gibt es einen speziellen Bereich, ein Gebiet, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Neben Ausschussschwerpunkten in den Gremien des Kreistages habe ich schon auch Herzensangelegenheiten . Frauen­ politik, die Förderung von jungen Familien liegt mir sehr am Herzen. Ich befürworte die Einrichtung von Offenen Ganztags­ grundschulen und setze mich für Betreu­ ungsangebote für unter Dreijährige ein. Denn die jungen Familien sind das Funda­ ment, auf das unsere Gesellschaft bauen


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muss. Und das gilt es zu fördern und zu unterstützen Spitzenpolitik wird immer noch hauptsächlich von Männern gemacht. Mit wem der beiden Geschlechter arbeiten Sie lieber zusammen, wenn es um Diskussionen und Entschei­ dungsfindungen geht? Ob Mann oder Frau, das spielt nun wirklich keine Rolle. Argumente, Engagement, gute Vorbereitung und Überzeugungskraft zählen. Ob mein Gesprächspartner dabei männlich oder weiblich ist, ist nicht aus­ schlaggebend. Kann man als Kommunalpolitikerin von die­ sem "Job leben? Nein Wenn Sie heute die Wahl hätten: Politikerin oder selbstständige Unternehmerin? Bei letz­ terer Alternative redet Ihnen zumindest keiner herein. Ich bin mit meiner Wahl voll und ganz zufrieden. Dispute sind nicht lästig, sondern notwendig, wenn wir etwas bewegen wol­ len. Jedem Zugereisten spricht man im Rhein­ land eine Affinität zum Karneval erst einmal ab. Sie sind in Bayern geboren wo Karneval nicht einmal ansatzweise Stellenwert des hiesigen Fastelovend einnimmt. Wie erle­ ben Sie das närrische Treiben - im urlaubs­ bedingten Exil oder mittendrin, statt nur dabei? Ganz oder gar nicht! Wer sich für den Standort Eschweiler entscheidet, entschei­ det sich auch für den Karneval. In Eschwei­ ler gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten. Zur Fastelovend zu verreisen, oder mitzu­ feiern. Die Eschwiele Fastelovend ist un­ vergleichlich. Diesem Charme kann man sich nicht entziehen. Und ich will das auch gar nicht. Also: Wer zu Karneval das Exil

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aufsucht, ist es selber schuld. Noch eine ganz private Frage. Bleibt bei zwei so beschäftigten Ehepartnern Ihr Ehemann ist ärztlicher Direktor im St. Antonius Kran­ kenhaus in Eschweiler - noch Platz für ent­ spannte Gespräche abseits von Krankenhaus und Politik? Entspannt ist es nie. Es ist bunt. Kinder, Kultur und kulinarischen Höhepunkte. Auch gerne mit netten Gästen. Und persönliche Rückzugsmomente finden wir bei gemein­ samen sportlichen Aktivitäten. Gibt es für Sie wichtige Vorhaben oder Zukunftspläne, von denen wir wissen sollten? In meinen Zukunftsplänen wird das politi­ sche Engagement weiterhin einen hohen Stellenwert haben.

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ispute sind nicht lästig, son­ dern notwendig, wenn wir etwas bewegen wol­ len.

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ONE GESCHICHTE

IN HONORED GLORY Der etwa 23 ha umfassende Friedhof wurde im September 1944 von der 1.USInfanteriedivision der 1. US-Armee als Kriegsgräberstätte eingerichtet. Friedhof und Gedenkstätte wurden im Jahre 1960 fertig gestellt, die feierliche Einweihung erfolgte am 9. Juli desselben Jahres. Auf diesem Friedhof ruhen 7,992 gefallene amerikanische Soldaten, von denen die meisten ihr Leben bei der Abwehr der deutschen Gegenoffensive in den Ardennen oder beim Vorstoß nach Deutschland hinein im Herbst und Winter 1944 und im Frühjahr 1945 ließen. Andere fielen bei Luftkämpfen in diesem Raum. Während der Ardennen­ offensive drangen in amerikanische Unifor­ men gekleidete Feindtruppen sogar bis Henri-Chapelle und Umgebung vor, wo sie dann jedoch gefangen genommen wurden. Westlich der Straße, die durch das unter Landschaftsschutz stehende Gebiet verläuft, befinden sich der Aussichtspunkt und einer

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Dieser Friedhof wurde nach der historischen Stadt "Henri-Chapelle" an der Hauptverkehrsstrasse zwischen Lüttich und Aachen benannt. "HenryChapelle" erhielt ihren Namen im Jahre 1172 durch eine offizielle Charta Heinrich des III., Herzog von Limburg. Die ebenfalls sehr interessante Kirche der Stadt ist im gotischen Stil - mit romanischem Kuppelgewölbe - erbaut und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie gilt als historische Stätte.

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ONE GESCHICHTE der Fahnenmasten. Die Straße zum Aus­

identifiziert worden sind, sowie die Siegel

sichtspunkt ist mit Linden gesäumt. Im

der Staaten und Territorien eingraviert. In

Friedhofsbereich selbst sind insgesamt

der Laibung der Kolonnade befinden sich

1,615 Meter Weißdornhecken, 950 Meter

dreizehn Sterne aus goldenem Glasmosaik.

Buchsbaumhecken und 24 Rhodo-

Die Türen der Kapelle sind aus Bronze

dendronbeete angelegt. Vom Aussichts­

gefertigt. Der Altar besteht aus blauem

punkt bietet sich ein herrlicher Blick über

belgischem und grünem italienischem

die hügelige Landschaft und entfernte

Issorie-Marmor, das Gestühl wurde aus

Kirchtürme; eine Landschaft, die als das

Walnuss gefertigt. Die links neben dem

Tal von "Berwinne" und "Plateau de Herve"

Kreuz stehenden Bänke sind absichtlich

- auch ein ehemaliges Schlachtfeld be­

links der Längsachse angeordnet -mit

schreibt.

seitlichem Lichteinlass - so dass eine har­

Den Weg zur Kolonnade säumen Sträucher

monische Gestaltung gegeben ist. Vor dem

roter und rosaroter Polyantharosen. Entlang

Gräberfeld steht eine Bronzestatue des

der Kolonnade selbst finden sich Anpflan­

Erzengels, der den Lorbeerzweig über die

zungen weißer Polyantharosen; der

gefallenen Helden hält, die er dem

Übergang von der Kolonnade zur Kapelle

Allmächtigen in besonderer Weise anemp­

und zum Museum erhält durch

fiehlt.

übergreifende Eibenzweige seine beson­

Die Anlage ist in acht, mit den Buchstaben

dere Note. Die Gedenkstätte umfasst die

"A" bis "H" bezeichnete Parzellen unterteilt;

Kapelle (Nordseite) und das kombinierte

diese wiederum sind durch den axial ver­

Besucher/Museumsgebäude (Südseite),

laufenden breiten schattigen Promenaden­

die durch eine Kolonnade von 12 Paaren

weg und durch längs angelegte Graswege

rechteckiger Pylonen verbunden sind.

voreinander getrennt. Die Grabsteine sind

Ostwärts der Kolonnade erstreckt sich eine

leicht bogenförmig angeordnet und erstre­

große Terrasse mit zum Gräberfeld

cken sich über einen weiten grünen und

hinabführenden Wegen. Die Außenseite

sanft abfallenden Hang; sie geben den

der Gedenkstätte besteht aus von der Cöte

Blick frei auf das wellige bewaldete Gebiet

d'Or in Frankreich stammendem Massangis-

im Osten, das früher einmal Schlachtfeld

Kalkstein. Kolonnade, Kapelle und Museum

war. Die hier ruhenden Gefallenen kamen

sind mit Pflastersteinen aus Sankt Gotthard-

aus 49 US-Bundesstaaten sowie aus dem

Granit ausgelegt.Auf den Pylonen der

District of Columbia, aus Panama und

Kolonnade sind die Namen von 450 Ver­

England. In 35 Gräbern liegen jeweils zwei

missten, die ihr Leben im Dienste ihres

Soldaten Seite an Seite, in einem Grab

Landes opferten, deren sterblichen

sogar drei. Darüber hinaus gibt es 94

Überreste jedoch niemals gefunden oder

Grabstätten unbekannter Soldaten. Die Zentralallee endet an einem von einer

bei Henri-Chapelle wurden von orts-

Mauer eingesäumten Platz, auf dem sich

ansässigen belgischen Familien in

ein Fahnenmast befindet. An die Rückseite

fürsorgliche Obhut genommen, die den

Henri-Chapelle American Cemetery 157 rue du Memorial Americain 4852 - Hombourg - BELGIEN

dieses Platzes grenzt ein Eichen- und

Friedhof an religiösen Feiertagen und an

Fichtenwäldchen.

Wochenenden besuchen und die Gräber

Der ranghöchste Offizier, der auf diesem

mit Blumen schmücken. Unterhaltung und

Tel.: Fax.:

00 32 87/68 71 73 00 32 87/68 67 17

Friedhof ruht, ist Brigadier General

Pflege des Friedhofs obliegen jedoch der

Frederick W. Castle von der US-Luftwaffe.

American Battle Monuments Commission,

Website:

http://www.abmc.gov

General Castle wurde am 24. Dezember

Arlington, VA. Die Architekten waren die

1944 über diesem Gebiet abgeschossen,

Herren Holabird, Root und Burgee aus

als er den größten Bomberverband der

Chicago. Für die landschaftliche Gestaltung

Militärgeschichte befehligte.

zeichnete Franz Lipp aus Chicago ver-

Nahezu alle Ruhestätten der Gefallenen

antwortlich.

INFOBOX

Öffnungszeiten: Täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr Geschlossen 25. Dezember und 1. Januar

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Die Kolonnade besteht aus 24 Pylonen und verbindet kombiniert die Besucher/Museumsseite und die Kapelle


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WILLIAM H. ZWAAN zog als "Private" (Gefreiter) mit dem 50th Infantry Regiment der US-Army von Pensylvania aus in den Krieg. Er starb am 13. Oktober 1944 bei der Befreiung Deutschlands.

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Wir zeigen uns die Welt Von Marcus Hammerschmitt

flickr.com und die Ekstase des Visuellen Im Lauf des Booms, der seit einigen Jahren die Welt mit einer enormen Anzahl und Artenvielfalt von Kameras überschwemmt, hat man oft die Frage gehört, was denn eigentlich mit all den unzähligen Fotos geschehen soll, die mit diesen Kameras geschossen werden.

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Das erzeugte Material, so die implizite Unterstellung, sei bloße Redundanz, nicht einmal die Hobbyfotografen selbst würden sich das Zeug auch nur anschauen, was sie da mit ihrem HighTech-Spielzeug zusammenknipsen. Weit gefehlt, wie der Erfolg von flickr.com und anderen PhotoSharing-Diensten im Internet belegt. Man kennt das. Beim Anschauen von Fotozeitschriften entwickelt sich schnell Langeweile. Ein Bild und noch eins und noch eins - irgendwann ist es auch einmal gut mit all den Bildern, und gähnend wendet man sich wieder der Realität außerhalb der Kamera zu. Und nun stelle man sich einmal eine dynamische, digitale Fotozeitschrift vor, die gleichzeitig von einer

beliebigen Anzahl von Fotografen beliefert wird, rund um die Uhr; die Millionen von Fotos für den Echtzeitzugriff bereit hält, wachsend in jeder Sekunde. Der Alptraum einer chaotischen Bilderhölle ohne Sinn und Verstand, in dem man sich vorkommt, als sei man in eine KonfettiLawine geraten? Nicht unbedingt. Flickr ist zunächst einmal nur ein Photo-SharingDienst, also nichts als ein öffentliches Anschlagbrett im Internet, an dem man seine Digitalfotos aufhängen und von anderen bewundern lassen kann. Bliebe es dabei, wäre das Ganze ungefähr so interessant wie die große Schautafel am Vereinsbüro eines Fotoclubs (inklusive Jahrespräsentation beim Markt der Möglichkeiten in der lokalen Mehrzweckhalle). Auch, dass die


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ganze Sache im Internet stattfindet, macht sie an sich noch nicht viel spannender; Hintertupfingen bliebe halt auch im Internet Hintertupfingen, genau so wie der Hintertupfinger Fotoclub. Das Besondere an flickr ist eine Softwarebasis, die eine unglaubliche soziale und inhaltliche Vernetzungsdichte bietet. Es ist zwar grundsätzlich möglich, auf flickr allein und ungesehen zu bleiben, vor allem, wenn man sich aktiv gegen diese Vernetzungsdichte wehrt, aber wirklich praktikabel ist es nicht (und sinnvoll natürlich auch nicht).

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auch dies ein nicht unwichtiges Feedback-Element, das darüber aufklärt, welche Aufnahmen gefallen und welche nicht. All diese Funktionen, und das ist das wirklich Bemerkenswerte an flickr, sind in einem WebInterface untergebracht, das erstaunlich schlicht wirkt und nahezu selbsterklärend ist. Die Eröffnung eines kostenlosen Accounts dürfte selbst unerfahrene Internet-Nutzer weniger als fünfzehn Minuten kosten (englische Sprachkenntnisse

"Sie sind alle da: die Lomoknipser und die Schwarz-WeißExperten, sechzigjährige Berufsfotografen, die erst seit einem halben Jahr eine Digitalkamera besitzen und zwanzigjährige Naturtalente, die gar nichts anderes kennen, Ästheten, Propagandisten, Aktliebhaber, Katzenfreunde, fotografierende Strickblogger und Stammtische von Übergewichtigen, alle".

Ein Overkill an Verknüpfungs-, Such-, und Kommunikationsmöglichkeiten erschließt dem Nutzer immer neue Seiten in diesem Fotoalbum. Es ist möglich, die eigenen Fotos anderen Sammlungen ("group pools") zuzuordnen, man kann flickr nach Schlüssel- und Schlagworten ("tags") durchforsten, unter denen Bilder rubriziert worden sind, man kann Teilnehmer, deren Bilder gefallen, als "contacts" subskribieren und sie in geschlossene oder offene "groups" einladen, und so weiter und so fort. Neben der öffentlichen Kommentarfunktion, die zu jedem einzelnen Bild zur Verfügung steht, gibt es auch noch einen internen privaten Kanal, der dem Kontakt zwischen einzelnen Mitgliedern dient ("Flickr Mail"). Bilder kann man nicht nur über das Web-Interface hochladen, sondern auch per E-Mail, per Fotohandy oder über einen externen Uploader, der natürlich schon jetzt, in der Betaphase, nicht nur für Windows bereitsteht, sondern auch für Mac OS. Eines der schönsten Features von flickr ist die Möglichkeit, ganze Photostreams (also die Komplettsammlungen einzelner Mitglieder) oder thematisch eingegrenzte Alben ("sets") als Diashow anzusehen - einige Mitglieder machen davon Gebrauch, dass professionellen DiashowAnbietern Angst und Bange werden könnte, und mit einem guten Soundtrack vom eigenen Rechner kann so etwas durchaus für fünf, zehn, fünfzehn Minuten zu einer genussvollen Erholungspause werden. Natürlich wird gezählt, wie oft andere die eigenen Fotos oder Diashows anschauen,

vorausgesetzt) und selbst die anspruchsvolleren Features (wie das Erstellen von Sets) erschließen sich im Handumdrehen. Die Programmierer von ludicorp, jener Firma, die hinter flickr steht, haben zwei Dinge begriffen: Wenn sie geschäftlich erfolgreich sein wollen, wenn sie der Welt ein Fotoalbum anbieten wollen (was offensichtlich ihr Ehrgeiz ist), dann muss man seine Bilder dort einfach unterbringen, verwalten und veröffentlichen können. Und zweitens wissen sie genau, wie die wachsende Zahl an Breitband-Internetzugängen und die Flash-Technologie ihnen bei der Erreichung dieses Ziels helfen. Ergebnis: Was die Geschwindigkeit des Informationsumschlags betrifft, so verhält sich flickr zu Weblogs, wie Weblogs sich zu Homepages verhalten. flickr ist noch einmal näher dran, als die hauptsächlich textbasierten Weblogs.

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Bild: blanc_space

Und wen interessiert das alles? Wer braucht das, wer will sich das anschauen? Im Firmen-Weblog von flickr behauptet man, nach einem Jahr Betatest Hunderttausende von Nutzern zu haben, der Guardian sprach Anfang Februar von 254.000. Das fotografische Potenzial, das bei flickr akkumuliert wird, ist phänomenal. Manche bekämpfen bloß ihre Langeweile, andere diskutieren die ausgefeiltesten Kamera- und Beleuchtungstricks; es gibt welche, die zeigen nur die unglaublichen Fotos her, die sie auf Flohmärkten und bei Haushaltsauflösungen finden; Designstudentinnen experimentieren mit FotoCollagen, und wieder andere migrieren mit ihrem Familienalbum endgültig ins Netz. Und das fotografierte Material umspannt wirklich den Planeten. Die "flickrworkr" von ludicorp stellen die Infrastruktur zur Verfügung, überprüfen, ob die Spielregeln eingehalten werden, und hoffen natürlich, dass möglichst viele Betatester von den kostenlosen Basisdiensten auf die "Pro-Accounts" mit vollem Funktionsumfang umsteigen; schließlich wollen sie letztere verkaufen, indem sie erstere verschenken. Zu gönnen wäre ihnen der Erfolg schon. Sie setzen ein gute Idee auf brillante Art um, und wenn die bezahlten Accounts die kostenlosen auch weiterhin querfinanzieren, dann kann sich die Welt auch weiterhin in ihrem eigenen Fotoalbum selber anschauen.

ONEMAGAZIN@flickr Das MAGZIN ONE ist in der Städteregion Aachen das General-Interest-Magazin Nr. 1. Jeden Monat gibt es die heißesten Fotostrecken, die interessantesten Bilder, die lesenswertesten Interviews und die informativsten Berichte aus der/für die Städteregion Aachen. Seit 2 Jahren setzt das MAGAZIN in der Euregio visuelle Trends. Die ONE-Group" bei flickr.com soll für Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein Forum für Ihre besten Bilder sein. Werden Sie heute noch Mitglied bei ONEMAGAZIN@flickr . Wir belohnen die besten, lustigsten und ausgefallensten Fotos mit einem exklusiven Abdruck im Magazin. Let s get the best shot Ihr Team vom Magazin ONE www.flickr.com/groups/onemagazin

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ONE RÜCKBLICK

DAS CAMP Iiihhh, wie eklig - So könnte die Reaktion der meisten Frauen auf die Idee zu einer der spektakulärsten ONEFotoserien (bis jetzt) ausge­ sehen haben. Ganz sportlich nahmen es unsere Probandin­ nen Nicole (Lersch) und Anke (Mingers). An Authentizität fehlte es den fertigen Bildern in jedem Fall nicht. In original US-Marines Outfits scheuten die beiden hartgesottenen Frauen im wahrsten Sinne weder Tod noch Teufel, schleppten zentnerschwere Stämme und durchquerten in voller Montur einen nahege­ legenen Waldsee. Fotos: Chris Neumann

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Schöne Bankerin Der Blick auf die eigenen Kontoauszüge lässt uns bisweilen ungläübig dreinschauen. Das Bankgeschäfte jedoch auch viel positive Energie vermitteln können bewies Susanne Busenius. In der Rubrik Who s that Girl zeigte sich von ihrer besten Seite. Der Titel Miss Sparkasse sollte der sympathischen Bankerin damit gewiss sein. Das große Foto enstand beim Friseurbesuch davor .

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Gefährliche ansichten

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Lange Beine können viele Männer nur aus sicherer Entfernung schadlos ertragen. Wird dieser betörenden Anblick noch mit hauchzarten Beinkleidern abgerundet, steht der perfekten femininen Verführung nichts mehr im Wege. Ehre, wem Ehre gebührt: Darum haben wir dem Phänomen, das auch auf den unspektakulären Namen Strumpfhose hört, eine eigene Fotoserie gewidmet. Unser Model Vanessa aus Aachen zeigte anlässlich des 60. Geburtstags der Nylons wie unglaublich sexy Beine verpackt werden können. Die gekonnte Inszenierung wurde fotografiert von Jeanne Püttmann.

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Tough-Girl Wer sagt, Frauen in Lederhosen würden ihrem verletzlichen Image nicht gerecht, sah sich Ende letzten Jahres eines Besseren belehrt. Für die Who s that Girl - Fotostrecke baten wir eine junge Frau vor die Kamera, die neben Ihrem Job als Lifestylebe­ raterin im Hause BMW-Kohl, die aus ihrer Leidenschaft für zweirädrige Fort­ bewegungsmittel keinen Hehl macht. Sylvia Ostländer beschehrte uns ein einzigartig bebildertes Fotoalbum und wiederlegte ganz nebenbei die Behauptung, eine Harley-Davidson sei definitiv zu schwer für das schwache Geschlecht. Fotos: Chris Neumann

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CHRIS NEUMANN, Photograph "Die Tatsache, dass die natürliche Einfacheit einer Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als eine aufwendige Inszenierung wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass der technische Aufwand den wahren Wert eines Fotos ausmacht."

(

weierstraße 17 52249 eschweiler Telefon +49 (0) 2403 / 505667 Telefax +49(0) 2403 / 505668 www.chris-newman.de termine nur nach vereinbarung

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Anik贸 Ecker im April 2006

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Rien ne va plus! Jede Serie verdient eine Ausnahme. Die haben wir verschoben, obwohl unser Who s that Girl der Ausgabe 03/2005 zumindest dem gleichen Beruf nachgeht wie ihre Vorgängerin Susanne Busenius. Melanie Dudek haben wir in der Geschäftsstelle der VR-Bank vam Aachner Kreuz entdeckt und umgehend verpflichtet .. Was folgte konnten die Leserinnen und Leser in unserer Casino-Fotostrecke bewundern. Das die selbstbewußte Würselenerin dabei kein Jetons setzten musste, versteht sich von selbst. Was auch nicht nötig war, denn die Fotos waren mit Geld nicht zu bezahlen. Fotos: Chris Neumann

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ONE RÜCKBLICK

speed-kicker Sie sind mutig und wissen im richtigen Moment alle Leistungsreserven zu mobilisieren. Die Vorarbeit zum gran­ diosen Aufstieg in die erste Bundesliga leisteten die Aachener Alemannen bereits im letzten Jahr. Auf Einladung des ebenfalls in Aachen beheimateten To u r e n wa g e n - Re n n s t a l l s G S Motorsport , legten sich die Jungs um Trainer Dieter Hecking auf dem Circuit van Terlamen im belgischen Heusden­ Zolder mächtig ins Zeug. Im PS-starken BMW bekamen die Spieler zu spüren, ab welcher Geschwindigkeit die Schwerkraft beginnt unter der Haut zu kribbeln. Erik Mejier wagte bereits vor dem Start einen unsicheren Blick über die Bande. Fotos: Chris Neumann

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ONE KURZTRIP

Das Technikmuseum Freudenberg

Eine Klasse für sich "Technik, die begeistert" - den meisten ist dieser Solgan einer Ingolstädter Autoschmieden wohlbekannt. Während die jüngere Generation mit cryptischen Abkürzungen die Wunder der technischen Evolution beschreibt besinnen sich viele der Anfänge der industriellen Revolution. Wir haben für Sie einen Ort besucht, an dem ABS, ESP und ASR für eine kurze Zeit gänzlich am Bedeutung verlieren.

Gut eine Autostunde von der Euregio ent­ fernt, finden begeisterte Technikfans das Museum der "Freunde historischer Fahr­ zeuge". Direkt an der A45 - auch Sauer­ landlinie genannt - liegt das Museum neben einem ehemaligen Mühlteich vor den Toren des Lufkurortes Freudenberg - einer mitt­ leren Kleinstadt im Siegerland, die vor allem durch die einmalige Altstadtkulisse Berühmtheit erlangte. Auf den folgenden Seiten haben wir alles Wissenswerte über die Entstehung und die faszinerenden Attraktionen des Freudenberger Technik­ museums zusammengestellt. In den 1980er Jahren erlebte die Nutzfahr­ zeug-Oldtimerszene eine unerwartete Re­ naissance. Vor allem in ländlichen Gebieten gründeten sich zahlreiche Oldtimer-Traktorenclubs. Lanz, Holder, Hanomag, Eicher, Deutz und Fendt klingende Namen und doch heute zum Teil nur noch ein fast vergessener Teil der Geschichte. Im westfälischen Freudenberg bildete sich bereits in den 1970er Jahren ein kleiner

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Kreis aus Schraubern", wie diese Spezies liebevoll genannt wird. Nach Feierabend und am Wochenende trafen sich die Freun­ de der alten "Schätze" zunächst in einer baufälligen Fabrikhalle. Der Zufall wollte es, dass dieses inzwischen abgebrochene Gebäude gegenüber dem heutigen Mu­ seum lag. Im Laufe des Jahres 1990 wurde die Nutzung der Halle zunehmend schwie­ riger, da der Einsturz drohte. Die Schrauber" baten die Stadt Freuden­ berg, ihnen eine 300 Meter entfernt lie­ gende frühere Speditionshalle zur Ausstel­ lung ihrer Fahrzeuge zu überlassen. Als Gegenleistung boten sie der Stadt an, die Restaurierung der stadteigenen Dampfma­ schine der früheren Leimfabrik Nöll zu übernehmen und die Maschine in einen Hallenanbau zu transportieren. Ziel war die Einrichtung einer mechanischen Werk­ statt, in der die Dampfmaschine weitere Arbeitsgeräte über eine so genannte "Transmission" antreiben sollte. Ein Kon­ zept, das später an der heutigen Stelle

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ONE KURZTRIP verwirklicht wurde. Nach dem Abbruch der Gebäude der Leim­ fabrik Nöll zu Beginn der 1970er Jahre fristete die alte Dampfmaschine ihr Dasein zunächst unter freiem Himmel bevor eine hölzerne Schutzhütte um die inzwischen als technisches Denkmal eingetragene Maschine entstand. Schnell waren sich die Schrauber mit der Stadt Freu­ denberg einig, doch zur An­ mietung der Halle bat die Ver­ waltung um Gründung eines Vereins. So kam es am 5. Januar 1991 zur Gründung der F­ reunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V." 25 Mitglieder waren es bei der Gründung heute zählt der Verein weit über 200 Mitglieder. Die OldtimerFreunde richteten die Halle her und präsentierten sich Anfang Juni 1991 mit einer großen Schau der Öffentlichkeit, die über 1.000 Besucher anlockte. Nun wurden auch die Pläne zu der vorgesehenen Erweiterung der Halle geschmiedet, doch alle Planungen konnten 1994 zu den Akten gelegt werden, denn die Verwaltung verkaufte Halle samt

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Gelände an einen Lebensmitteldiscounter. Doch es fand sich bald eine andere Lösung: Die Stadt Freudenberg folgte dem Vor­ schlag des Vereins und gestattete den Bau eines Museums auf dem Gelände an der Dampfmaschine. Die "Freunde historischer Fahrzeuge" ent­ wickelten schnell neue Pläne. Im Mittel­

punkt des Konzeptes stand der Aufbau einer alten Fachwerkhalle im Siegerländer Stil. Aufgrund der Zeitungsberichterstattung über das Bauvorhabens des Vereins machte der Unternehmer Albert Holschbach aus

dem 10 Kilometer entfernten Örtchen Steeg bei Morsbach, den Vorschlag, dem Verein eine in seinem Besitz befindliche Fachwerk­ halle zu schenken. Einzige Bedingung: Die Halle mussten vom Verein selbst zerlegt, abgebaut und an ihre neue Bestimmung verbracht werden. Das Gebäude wurde im Jahr 1952 von der Fürstlich-Hatzfeld'schen Ver­ waltung als Sägewerk erbaut und stellte mit einer Grundfläche von 40 x 20 Me­ tern, bei einer Höhe von 12 Metern eine imposante Er­ scheinung dar. Dementspre­ chend mulmig Zumute war den Vorstandsmitgliedern, als sie zum ersten Male vor der Halle in Steeg standen. Im Sommer 1997 war es soweit. 41 Helfer spuckten an sechs Samstagen kräftig in die Hände und schaff­ ten das unmöglich geglaubte: Die Halle stand nicht mehr. 11.000 Dachpfannen entfernten die Mitglieder an einem Tag vom Dach, 2.500 Meter Dachlatten wurden von Nägeln befreit. Einzig die 1,8 Tonnen schweren Dachbinder verblieben im Origi­


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nalzustand. Sie wurden ein Jahr später von zwei Transporthubschraubern der Bundeswehr nach Freudenberg geflogen. Die Fachwerkwände wurden nun sorgfältig nummeriert und zerlegt. Etwa zur gleichen Zeit informierte ein Vereinsmitglied dem Vorstand über den Fund von Balken eines vor 20 Jahren abgebrochenen Feu­ er(Spritzen-)hauses. Der Besitzer des um 1900 erbauten Gebäudes zeigte sich bereit, das Balkenwerk zu verkaufen. Bei der Besichtigung der Balken mussten sie jedoch mit großem Bedauern feststellen, dass aufgrund unsachgemäßer Lagerung ein Großteil des Holzes nicht mehr verwendbar war. Dennoch wurde das Gebäude nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Drei Jahre lang wurde unermüdlich gear­ beitet, denn der Aufbau erfolgte

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überwiegend in Eigenleistung. Mehr als 20.000 Arbeitsstunden kamen so bis heute zustande. Trotz des großen Engagements auf der Baustelle konnte immer wieder Veranstaltungen durchgeführt werden, zu denen bis zu 3.000 Besucher den Weg nach Freudenberg fanden. Das Technikmuseum Freudenberg im Überblick Im Erdgeschoss in einem Anbau an die Halle - steht die alte Dampfmaschine (1) an ihrem ursprünglichen Platz. Über Trans­ missionen ist sie mit einer mechanischen Werkstatt (2) verbunden. Auf gleicher Ebene sind eine Dreschmaschine ange­ trieben von einer Lokomobile und eine wechselnde Ausstellung historischer Trak­ toren und Nutzfahrzeuge (6) zu sehen. Eine alte Klempnerwerkstatt (3) sowie die

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Ausstellung Aus Haut und Haaren Zur Geschichte der Leder-, Leim- und Filzher­ stellung in Freudenberg" (5) vervollständigen das Angebot in diesem Ausstellungsbereich. Auf der 300 Quadrat­ meter großen Empore werden kleinere landwirtschaftliche Maschinen und Geräte (8) sowie eine umfangreiche Sammlung von Kummets, Sätteln und Fahrgeschirren (9) gezeigt. Zudem sind auf dieser Ebene alte Motorräder (7) ausgestellt darunter die Adler-Rennmaschine, auf welcher der Freudenberger Dieter Falk 1956 die deut­ sche Meisterschaft errang. Im Oberge­ schoss des sogenannten Spritzenhauses" befindet sich schließlich noch eine Dampf­ maschinenmodell-Ausstellung (10). Das Kernstück hier ist das Modell eines der Antriebsaggregate der Titanic.

Die Schmiede: Arbeiten wie vor 100 Jahren

Attraktion: Der Dampfantrieb der "Titanic"

Immer eine Reise wert: Freudenberg

TECHNIKMUSEUM der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, Samstags 14-18:00 Uhr und Sonntags 10-18:00 Uhr. Für Gruppen und Schulklassen können auch Termine während der Woche vereinbart werden. Eintritt: Telefon: Internet: E-Mail:

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Ihr Ehemann versucht, •••Was wäre,Siewenn mit einem romantischen Bad z

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GINAS LETZTE REISE Die Fachhochschule Aachen überlässt das legendäre Studienflugzeug G-91 dem Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berlin-Gatow

Studierende lernen an der G.91 (Foto: FH Aachen)

Das Studienflugzeug "Fiat G.91" der FH Aachen, trat im März endgültig seine letzte große Reise an. Die legendäre Maschine des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttech­ nik der Fachhochschule (FH) Aachen auch "Gina" genannt, wurde, zerlegt in seine Einzelteile, im letzten Monat zum Luftwaf­

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fenmuseum der Bundeswehr in BerlinGatow transportiert. Damit der über 10 Meter lange Rumpf des Fliegers unbeschädigt verladen werden konnte, musste der Boxgraben in Höhe des Fach­ bereichs Design der FH Aachen komplett gesperrt werden. Die Einzelteile der "G91" wurden schließlich mit tatkräftiger und logistischer Unterstützung der Technischen Schule des Heeres mittels eines Krans auf den bereitstehenden Transporter gehoben. Seit 1982 diente das erste nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gebaute Strahlflugzeug im Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik als Lern- und

Ausstellungsobjekt. Studierende bereiteten die "G 91" in Fachpraktika optisch und flugzeugbaugerecht wieder auf. An unterschiedlichen Standorten, zuletzt in der Flugzeughalle am Boxgraben, diente der Fighter bis heute regelmäßig als An­ schauungsobjekt. Prof. Dr. Bodo Baums beispielsweise, demonstrierte seinen Stu­ dierenden im "Praktikum zur Vorlesung Flugzeugbau" wichtige Konstruktionsmerk­ male eines Flugzeugs.. In Zukunft übernehmen moderne Flugzeugteile und Werkstoffe, sowie das Bundeswehrflugzeug "Piaggio" die Lehrfunktion der guten alten "Gina". Text: Cornelia Driesen (FH Aachen)


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G-91Varianten

Fiat G.91 R/3 Erdkampf- und Aufklärungsflugzeug 1961

DIE GESCHICHTE DER G.91 "GINA" Text: Chris Neumann, Wolfgang Bredow

ie G.91, die wie eine leicht verkleinerte F-86 aussah, ging als Sieger einer Aus­ schreibung der NATO für ein leichtes Jagd- und taktisches Unterstützungsflugzeug im Dezember 1953 hervor. Der Erstflug fand am 9. August 1956 statt. Alle weiteren Tests, die 1957 in Frankreich durchgeführt wurden, bestand das Flug­ zeug problemlos. Die G.91 stellte dort vor allem auch unter Beweis, dass sie in der Lage war von Graspisten abzuheben und dort auch wieder zu landen, eine besondere Forderung des Lastenheftes im Rahmen der Ausschreibung. Obwohl die G.91 das Vergleichsfliegen gegen die Konkurrenzmuster im Jahr 1958 für sich entscheiden konnte, wurde sie nie zum Standardflugzeug innerhalb der NATO. Lediglich Italien und die Bundesluftwaffe beschafften größeren Stückzahlen. In der Bundesrepublik wurden etliche G.91 im Rahmen eines 1959 geschlossenen Lizenz­ Cockpit vorne

Cockpit hinten

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fertigungsabkommens mit Fiat bei der Flugzeug Union Süd gefertigt - damit war die G.91 das erste, nach dem Zweiten Weltkrig in Deutschland hergestellte, strahl­ getriebene Flugzeug. Zunächst wurde die G.91 als Erdkampf­ flugzeug mit der genauen Bezeichnung G.91R gebaut. Die Maschine genoß bei den Piloten einen guten Ruf und galt als leicht zu beherrschen. In Anlehnung an die italienische Schauspielerin Gina Lollob­ rigida wurde die G.91 von ihren Besatzun­ gen liebevoll "Gina" genannt. Da man die Vielseitigkeit dieses Modells recht hoch einschätzte, wurde es in ver­ schiedenen Versionen auch als leichter Bomber zur Luftnahunterstützung einge­ setzt (siehe auch Kasten rechts).

Fiat G-91 T3 Doppelsitziger Strahltrainer 1960

Fiat G-91 R/4

G.91R/1 Schon recht früh erkannte man die Fähigkeit der G.91 zum Umbau als Fotoaufklärer. So entstand bereits 1957 die Variante G.91R/1 (R steht für das englische Wort Reconaissance =Aufklärung, Erkundung), eine Standard-G.91 mit leicht verkürzter Nase und ausgestattet mit 3 Stück 70-mm-Kameras für Front- und Schrägaufnahmen. Eine als G.91R/1A bezeich­ nete Ausführung war eine mit zusätzlichen Navigationsgeräten und zusätzlichen Waffenträgern an den Tragflächen ausgestat­ tete G.91R/1. Als G.91R/1B war eine G.91R/1 mit verstärkter Zelle sowie einem geänderten Fahrwerk (stärkere Radbremsen und schlauch­ losen Reifen) bezeichnet. G.91R/3 Die bundesdeutsche Luftwaffe forderte nach Tests der G.91 leichte Veränderungen hinsicht­ lich der Bewaffnung - die MG´s wurden durch zwei 30-mm-Kanonen ersetzt - und der Navigationsgeräte. Von den insgesamt 344 gefertigten G.91R/3 wurden 270 Stück im Rahmen des Lizenzabkommens mit Fiat in der Bundesrepublik hergestellt. Somit ist diese Maschine das erste düsengetriebene Flugzeug, das im Nachkriegsdeutschland gefertigt wurde. Der Jungfernflug der ersten G.91R/3 erfolgte am 20. Juli 1965, die Produktion endete im Mai 1966.

G.91R/4

Bei der R/4 handelte es sich um eine R/3 mit der waffentechnischen Ausstattung der R/1.

G.91T

Die G.91T war eine zweisitzige Version des Grundtyps, entwickelt als ÜberschallAusbildungsflugzeug, das auch als zweisitzi­ ges Kampfflugzeug verwendet wurde. Geplant war auch eine als T/4 bezeichnete Variante, die mit der Elektronik der Lockheed F-104 (Starfighter) ausgestattet werden sollte. Zum Bau der T/4 ist es jedoch nicht gekommen.

G.91Y

Im Jahre 1965 wurde bei Fiat mit der Entwick­ lung einer zweistrahligen Version der G.91 begonnen, basierend auf der Variante G.91T und ausgerüstet mit zwei General-ElectricTurbinen. Mit dieser Konfiguration wurde eine Leistungssteigerung von ca. 60 % erreicht. Die erste Maschine der 20 Flugzeuge umfas­ senden Vorserie - geordert von der italienischen Luftwaffe - flog im Juli 1968. Weitere geplante Varianten, die aber nicht über das Entwicklungsstadium hinaus kamen, waren die G.91Y/T, ein zweistrahliger Zweisit­ zer für Ausbildungszwecke, und die G.91Y/S, eine Version auf Grund einer Ausschreibung der schweizerischen Luftwaffe. Mit der Fusion von Fiat mit anderen italieni­ schen Flugzeugherstellern zu Aeritalia SpA im Jahre 1969 änderte sich die Bezeichnung der Maschinen in Aeritalia G.91.


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ONE REALLIFE Von Cornelia Driesen

WAS KANN ICH FÜR SIE TUN? Der Kauf einer Waschmaschine stellt generell kein größeres Problem dar. Schwierig, so die Erfahrungen unserer Redakteurin Cornelia Driesen, wird es erst, wenn die Lieferadresse dem Verkäufer "nicht geheuer" ist. Eine wahre Geschichte über die moderne Art der "Sippen­ haft".

Quelle Versand, was kann ich für Sie

gemerkt scheinbar! Denn zwei Tage später

mehr: Laut unseren Computerdaten ist

tun? , wer kennt diese freundliche

flatterte ein Brief ins Haus mit dem Vermerk

die Anschrift keinesfalls gesperrt und ein

Stimme am anderen Ende der Strippe

Die Lieferung an die gewünschte Adresse

Konto hätte auch eingerichtet werden

nicht? Rund um die Uhr kann man im

kann leider nicht erfolgen. Also, noch

können. Gerne hätten wir den Fehler gezielt

Call-Center Bestellungen aufgeben

einmal von vorne:

behoben, dies ist uns aber leider nicht

und schon erfolgt die prompte Liefe­

Quelle Versand, was kann ich für Sie tun?

möglich, so dass wir uns von unserer Seite

rung.

Geduldig hörte eine dritte freundliche

nur vielmals entschuldigen können.

So sollte es zumindest sein. Wohnt man

Stimme am anderen Ende zu. Die Adresse

Nun ja, nach zahlreichen Telefonaten hat

aber auf der falschen Anschrift, wird der

ist gesperrt wir dürfen die Maschine so

die Waschmaschine ja schließlich doch

Waschmaschinenorder glatt zum Spieß-

nicht liefern, aber als Geschenk deklariert

noch ihren Platz in der dritten Etage des

routenlauf.

könnte die Lieferung erfolgen. Gesagt

Mehrfamilienhauses gefunden und sogar

Die Adresse ist gesperrt wir dürfen die

getan, die Waschmaschine aufs Neue be­

eine eigene Kundennummer wurde einge­

Maschine so nicht liefern , lautete die

stellt.

richtet, so dass ab sofort keine Probleme

simple Aussage. Wie bitte? Frisch einge­

Aber Stopp aufgepasst und nachgefragt!

mehr auftauchen, wenn die freundlichen

zogen in ein Mehrfamilienhaus, noch kein

Sind jetzt eigentlich Zwei auf dem Kunden­

Stimme fragt: Quelle Versand, was kann

Kunde bei Quelle und trotzdem keine

konto? Ja, denn in der folgenden Woche

ich für Sie tun?

Waschmaschine? Also gut, dann eben

kamen wirklich zwei Postkarten mit unter­

Kundennummer und Rechnung der Mutter

schiedlichen Bestellnummern und Auslie­

und eine abweichende Lieferanschrift.

ferzeiten. Jetzt wurde es wirklich zu bunt,

Nach heftigen Diskussionen mit einer zwei­

wieso ist diese eine Adresse eigentlich ein

ten Person aus der Rechnungsabteilungen,

rotes Tuch für Quelle?

einer urplötzlichen Unterbrechung der

Sabine Hauck, von der Unternehmens-PR

Telefonverbindung, schien diese Variante

der Quelle AG, weiß sich nach eigener

auch tatsächlich zu funktionieren. Wohl

Recherche schließlich auch keinen Rat

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Der Veranstaltungsort in der Region TAGUNGEN KONGRESSE VERANSTALTUNGEN

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ONE_Regio2006.FH11 Sun Apr 30 19:59:21 2006

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