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44 44 44 Wir wollen die Wahrheit hören Wir wollen die Wahrheit hören Wir wollen die Wahrheit hören Wir wollen die Wahrheit hören
WAHNSINN DER GANZ NORMALE
von Michael Prack
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Wir wollen die Wahrheit hören
Vielen Menschen geht es zur Zeit auf unserer ehemaligen Insel der Seligen gar nicht gut. Sie sorgen sich um ihre Gesundheit, um ihren Arbeitsplatz, um eine erwünschte Impfung oder um das vor einer gefühlten Ewigkeit versprochene „Koste es, was es wolle“-Geld. Und sie würden ihre Sorgen liebend gern gegen jene tauschen, die Prinz Harry sowie Herzogin Meghan täglich zählen und bereitwillig auch erzählen, wenn die Gage stimmt. Neben den erwähnten Folgen der Pandemie sind aber ebenso die Märchen und Halbwahrheiten, die uns von den Regierenden im Laufe eines Jahres aufgetischt wurden, der Grund für die steigende Unzufriedenheit. Da gab es etwa das hoffnungsfrohe „Licht am Ende des Tunnels“, das Kanzler Kurz ortete, und das von meinem Kollegen „Der liebe Augustin“ (rechts unten), mit dem ich buchstäblich ein Herz und eine Seele bin, umgehend bezweifelt und als „Grablicht“ oder „Blaulicht“ bezeichnet wurde.
Auch die „alles richtig machenden Tiroler Behörden“ im Fall Ischgl kratzten stark an der
Glaubwürdigkeit unserer Politiker. Dazu gesellten sich bis heute zahlreiche weitere Peinlichkeiten: das anfängliche Chaos bei den Tests; die im Kampf gegen eine Ansteckung erlassenen
Anordnungen der Regierung, von denen etliche im Detail jeder Logik entbehren; die zu spät und dann in zu geringem Ausmaß bestellten
Impfdosen; die vom Kanzler gefeierten, in Niederösterreich hergestellten Schutzmasken aus unserem Land, die zum Teil leider aus China waren. Jetzt verspricht Sebastian Kurz, jeder ab 65
Jahren werde noch vor Ostern geimpft werden. Wer, bitte schön, glaubt das einem Mann, der im November des vergangenen Jahres eine „Rückkehr zur Normalität bis Sommer 2021“ angekündigt hatte? Es wird Frühling. Alles blüht auf, nur uns blüht wohl eine Verschärfung der Anti-Virus-
Regeln. Der Ärger bei der Bevölkerung wächst.
Und es drängt sich die Frage auf: Wann lernen unsere Regierenden endlich, den Satz „Ich weiß es nicht“ fehlerfrei auszusprechen? Anstatt zu versuchen, die geliebten Wählerinnen und Wähler mit spekulativen, schöngefärbten Pro-Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. gnosen bei der Stange zu halten. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/29160*233). Pressespiegel Seite 44 von 53