Schaufensterkultur

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Ruth K. Scheel

Christoph Merian Verlag

Schau fenster

kultur Inszenierte Warenwelt in Basel


Schaufensterkultur



Ruth K. Scheel

Schaufensterkultur – Inszenierte Warenwelt in Basel

Stiftung pro Klingentalmuseum Basel (Hg.) Christoph Merian Verlag



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Das Schaufenster – ein zentrales Medium der Konsumkultur Ruth K. Scheel

Texte 13

Die Stadt im Fenster Dorothee Huber

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Die Co-op-Werke von Hannes Meyer und ein Lehrbuch von Anny Eichhorn Claude Enderle

48

Schaufensterkultur in Basel Mathias Remmele

66

Kommerz und Kunst im Schaufenster Ulrike Jehle-Schulte Strathaus

80

Zeitgenössische Schaufensterkunst der Global Brands Pamela C. Scorzin

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Schau-Fenster-Blicke Nadja Elia-Borer

Bilder 106 118 130 142 154 166 178

197 198

Das historische Basel Das neue Gesicht der Innenstadt Passanten werden zu Kunden Nächtlicher Schein Anfänge des Schaufenstergewerbes Dekorateure bei der Arbeit Das Schaufenster als künstlerischer Gestaltungsraum Autorinnen und Autoren Bildnachweis

Inhalt


Dank Dieses Buch hätte ohne die tatkräftige Beteiligung zahlreicher Personen und Institutionen nicht erscheinen können. Zuallererst möchte ich mich bei den Autorinnen und Autoren für ihre fundierte Recherche und die eigens verfassten Fachtexte bedanken. Des Weiteren danke ich Daniel Schneller von der Kantonalen Denkmalpflege, Alexander Schlatter von der Stiftung pro Klingentalmuseum und Patrick Moser vom Museum Kleines Klingental für ihre Unterstützung. Mein Dank gilt ausserdem den Szenografen von EMYL, Stefanie Schaad, Julia Taubert, Raphael Höglhammer und Valerie Hess, die die gleichnamige Ausstellung im Museum Kleines Klingental gestaltet haben, Beat Küffer, der mir wertvolle Hinweise gab, sowie zahlreichen Personen, die mir ihr Wissen über Basels Schaufensterkultur und ihr kostbares Bildmaterial anvertraut haben. Hier gilt meine besondere Wertschätzung dem hilfreichen Engagement von Esther Baur, Sabine Strebel und Daniel Hagmann vom Staatsarchiv Basel-Stadt. Ohne die grosszügige finanzielle Unterstützung der Christoph Merian Stiftung wäre das vorliegende Buch nicht zustande gekommen, dafür bedanke ich mich herzlich. Ausserdem danke ich den Grafikern Nina Hug, Stephan Eberlein und Wolfgang Schwärzler, der Lektorin Karoline Mueller-Stahl sowie Claus Donau und Oliver Bolanz vom Christoph Merian Verlag für die hoch professionelle und angenehme Zusammenarbeit.


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Das Schaufenster – ein zentrales Medium der Konsumkultur Die Baslerin Olga Bader schloss 1926 als einzige junge Frau einen Kurs für Schaufensterdekoration an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel mit Auszeichnung ab. In ihrer Laufbahn als Dekorateurin arbeitete sie mit grossem Erfolg für Basler Geschäfte wie Musik Hug, Matzinger Teppiche, Langmesser Lederwaren und Schirm Steiger. Erst vor Kurzem wurde ihr Nachlass dem Staatsarchiv Basel-Stadt überlassen; diese aufschlussreiche Sammlung von Fotografien und Originaldokumenten bietet einen bis dato unbekannten Einblick in das Gestaltergewerbe und war gleichzeitig Anstoss, die Schaufensterkultur Basels neu zu erforschen. Das Schaufenster ist seit mehr als hundert Jahren zentrales Medium einer anfangs noch neuen Konsumkultur und prägt seitdem das Bild vieler europäischer Städte. Mit der Ästhetisierung der Produktpräsentation gewährte es den Grossstadtbewohnern Zugang zu einer inszenierten Warenwelt, die eine neue Schau- und Konsumlust hervorrief und rückblickend auch eine neue stadtgeschichtliche Dimension eröffnete. Die Gebäude veränderten ihre Ladenfronten und gaben ganzen Strassenzügen ein neues Gesicht. Die fortschreitende Industrialisierung und die Zunahme der Warenströme im ausgehenden 19. Jahrhundert liessen das Schaufenster in der geografisch günstig gelegenen Messestadt Basel schnell an Bedeutung gewinnen. Warenrepertoires, Präsentationsformen und Kaufwünsche sollten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts immer wieder verändern. Das Schaufenster als visuelle Attraktion weckte auch die Aufmerksamkeit von Fotografen, die die Konsumwelt in Bildern einfingen. Dieses Interesse ist sowohl auf die zunehmende Professionalisierung des Gewerbes und die damit einhergehende Verbreitung


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spezifischer Fachliteratur und Fotografien zurückzuführen als auch auf ein verändertes gestalterisches und werbetechnisches Bewusstsein der Ladeneigentümer, die sich bald eigene Dekorationsateliers leisteten und ihre Mitarbeiter entsprechend weiterbildeten. Ein interessantes Beispiel aus der fachbezogenen Literatur ist das um 1931 in Basel veröffentlichte Werk ‹Lehrmittel für Schaufensterdekoration des Verbandes Schweizerischer Konsumvereine (V.S.K.)›. Es begeisterte mit einer Zusammenstellung kolorierter Schaufenster-Vorlagen und Musterarrangements. Vor allem aber gewinnt die Allgemeine Gewerbeschule Basel als Ausbildungsstätte einen besonderen Stellenwert, seit sie Mitte der 1920er-Jahre Dekorationskurse eigens für Kaufleute anbot, die eine fachgerechte Warenpräsentation erlernen wollten. Ein sensationeller Fund von bisher unveröffentlichten Glasdias im Archiv der Schule für Gestaltung Basel, die aus der Allgemeinen Gewerbeschule hervorging, dokumentiert eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Lehrinhalte. Im Zuge der Professionalisierung des Schaufenstergewerbes in den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelt sich auch eine neue Warenästhetik. Die Basler Schaufenster der 1950er- und 1960er-Jahre zeugen von qualifizierten handwerklichen Fähigkeiten und einem fundierten Umgang mit Materialien, Typografie, Farben und der Komposition von Waren – sie waren nicht selten künstlerisch inspiriert. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Kristallisationspunkten der Basler Schaufensterkultur, die sich aus dem Zusammenspiel von technischem Fortschritt, geografischer Lage, ökonomischen Aspekten, besonderen Ausbildungsmöglichkeiten sowie einer engagierten Dekorationsszene der Stadt erklären. In den Textbeiträgen erläutern die Autorinnen und Autoren die Bedeutung der Basler Schaufensterkultur aus Sicht der Architekturgeschichte,


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der Stadtentwicklung, der Geschichte der Gestaltung und des Design sowie der Kulturtheorie. Das hier zusammengestellte Material bietet auch einen Einblick in das Gestaltergewerbe. Anhand der Schaufenstergestaltungen massgeblicher Protagonisten lässt sich sowohl die Praxis eines eigenen Handwerks als auch eines eigenständigen Ausbildungsberufs nachvollziehen. Neben einem umfassenden historischen Bilderteil umfasst die Publikation auch zeitgenössische Ansichten internationaler Schaufenstergestaltungen. Die Publikation entstand im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kleines Klingental im Sommer 2013 und beleuchtet mit ihrer Fokussierung auf das Dekorationsgewerbe einen spannenden Teil der Kultur- und Stadtgeschichte Basels. Ruth K. Scheel



Texte



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I Dorothee Huber

Die Stadt im Fenster – Die Architektur der Freien Strasse im Lichte ihrer Schaufenster Innerhalb nur weniger Jahre veränderte die Freie Strasse im ausgehenden 19. Jahrhundert ihr Gesicht fast vollständig. Von einer schmalen, gewundenen Strasse mit Zunfthäusern, Bierhallen und Kramläden wurde die wichtigste Verkehrsachse der alten Stadt in nicht einmal zwanzig Jahren zu einer modernen Geschäftsstrasse mit vier- und fünfgeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern.1 Hier verkaufte nun nicht mehr der Handwerker die im eigenen Betrieb gefertigten Waren, hier boten die neuen Kaufleute einer sich zunehmend wählerisch gebärdenden Kundschaft in ihren g ­ rosszügigen Auslagen industriell hergestellte und dank der Eisenbahn von weither eingeführte Güter an. Die Schaufenster sind das glänzende Medium, in dem sich die Architektur eines neuen Haustyps ebenso wie die neue Beziehung von Haus und Strasse und von Verkäufer und Käufer anschaulich darstellen lässt. Im Schaufenster erleben die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt den neuen Takt der Zeit in den ständig wechselnden Angeboten einer Gebrauchs­ güterindustrie, die sich anschickt, im müssigen Spaziergänger den Kunden zu wecken.2

Korrektion Der Vorgang ist beispielhaft. Mit den scharfen Instrumenten der Strassenkorrektion lösten die Baubehörden des liberalen Stadtkantons eine städtebaulich und wirtschaftlich unvergleichliche Dyna­ mik aus, eine durchaus erwünschte spekulative Bautätigkeit, die aus der alten Talstadt eine moderne Geschäftsstadt und aus dem tüchtigen Handwerksmeister über Nacht einen gewieften Immo­bilienunternehmer machte. Bild 1

Der Korrektion der Freien Strasse war diejenige der Eisengasse vorausgegangen. Auf der Grundlage des ‹Gesetzes über die Abtre­ tung von Liegenschaften zum allgemeinen Nutzen› hatte das Stadtbauamt die Strassenbreite 1839 auf 9,15 m festgelegt, w ­ orauf 14


Bild 1 Korrektion der Freien Strasse, Um- und Neubauten der Jahrhundertwende. Grundlage bildet der Stadtplan von Rudolf Falkner, 1862, in fetten Linien eingezeichnet sind die Bauten der korrigierten Strasse bis 1913.


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Bild 2 Obere Freie Strasse von der Einmündung der Bäumleingasse aus gesehen, vor 1932. Auf der westlichen Strassenseite (links) die beiden Wohnund Geschäftshäuser am Eingang zur Kaufhausgasse, erbaut um 1850.

Bild 3 Mittlere Freie Strasse. Aufnahme 1908.


Liegenschaften auf der südlichen Strassenseite, am Fusse des Münsterhügels unter der Martinskirche, zum Teil neu, zum Teil umgebaut wurden. Im gleichen Zuge liess die Behörde das Strassen­ niveau der Eisengasse ausgleichen, die Fahrbahn pflästern und die Trottoirs versuchsweise ein erstes Mal mit Asphalt belegen. Das Ergebnis dieser Massnahme war – im vertrauten Bild der Stadt durchaus ungewöhnlich – eine architektonisch einheitliche Strassenfassade mit Häusern gleicher Traufhöhe und ähnlicher Geschoss- und Achsengliederung.3

Bild 2

Auf den Abbruch des Rheintors 1839 folgte 1841 der Abbruch des Aeschenschwibbogens am oberen Ende der Freien Strasse. Die prominente Eröffnung der Strasse bildeten anstelle des Letzteren dann zwei grossbürgerliche klassizistische Palais, der Schilthof, 1840 – 1842 erbaut von Johann Jakob Stehlin d. Ä., auf der westlichen und sein Pendant von Christoph Riggenbach auf der östlichen Seite. Kurz darauf schuf ein neuer Quartierplan, 1843 im Auftrag der Stadt von Johann Jakob Heimlicher entworfen, die Grundlage für die Neu­ bebauung der beiden Gevierte beidseits der damals geschaffenen Kaufhausgasse in der Verlängerung des Münsterberges. Hier waren zugunsten moderner Häuser mit grosszügigen Etagenwohnungen kurz zuvor die verbliebenen Bauten des alten Spitals hinter der Barfüsserkirche abgebrochen worden. Doch die Freie Strasse sollte nicht eine prächtige Wohnstrasse werden. 1862 übernahm die Basler Handelsbank den Schilthof und sein Gegenüber musste 1899 einem Neubau der Handwerkerbank (Architekten Gustav und Julius Kelterborn) weichen. Die Erneuerung der Handwerksbetriebe und Kramläden in der oberen und mittleren Freien Strasse erfolgte fallweise als Aufstockung oder – dies ein erster Schritt in Richtung Geschäftshaus – durch den Einbau einer Devanture als Auslage für die dargebotenen Waren.

Bild 3

Den Anstoss für die erste Korrektion der Freien Strasse gab der Bau des Postgebäudes 1852 / 53, der den Neubau der fünf Häuser Nrn. 2 – 10 auslöste. Die Forderungen des Verkehrs und der Hygiene bestimmten zunehmend die Diskussion unter den Fachleuten. Die Korrektion der mittleren Freien Strasse zwischen Rüden- und Bäumleingasse setzte 1883 ein. In mehreren Etappen wurden die Baulinien auf beiden Strassenseiten korrigiert mit dem Ziel einer durchgehenden Strassenbreite von 12 m, der Begradigung der Strassenführung und der Ausnivellierung der Höhenunterschiede. Wer die Freie Strasse zu Beginn des neuen Jahrhunderts von oben betrat, erblickte als Fluchtpunkt am untern Ende der Strasse den Turm des eben erweiterten Rathauses. 1903 zog der Berichterstatter in der ‹Schweizerischen Bauzeitung› Bilanz: Korrigiert wurden insgesamt 57 Liegenschaften. Von diesen konnten 8 umgebaut und mit einer neuen Fassade versehen werden, 49 Häuser wurden abgebrochen und an deren Stelle wurden 32 Neubauten errichtet. Von den 40 neuen Häusern wechselten im Laufe des Prozesses 18 den Besitzer. Die Bodenpreise stiegen um 76 % an.4 In der Zählung im Jahre 1909 sind es gar 54 Neubauten anstelle von 95 Altbauten.5

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Bild 4 Untere Freie Strasse, Nrn. 2 – 6. Aufnahme um 1938.

Bild 5 Untere Freie Strasse, Nrn. 15 – 25. Aufnahme 1922.


Ensemble Die kurze Bauzeit, die verwandte Bestimmung der Häuser und die vergleichsweise kleine Zahl von Architekten, die einen grossen Teil der Neubauten entwarfen, brachten es mit sich, dass die neue Bebauung der Freien Strasse ein architektonisch geschlossenes Ensemble bildet(e).6 In der Hauptsache sind die neuen Wohn- und Geschäftshäuser drei bis fünf Achsen breit und vier bis fünf Geschosse hoch. Das überhöhte Erdgeschoss dient dem Verkauf und ist in den meisten Fällen mit dem ersten Obergeschoss (Entresol) sowohl in der Fassadengestaltung wie auch in der inneren Organisation zusammengefasst. Mit Ausnahme der mehrere Parzellen überspannenden breit gelagerten Warenhäuser zeigen die Neubauten der Einzelhandelsgeschäfte hochragende Proportionen.7 Die Schaufensteröffnungen wurden entsprechend der angebotenen Waren grösser oder kleiner ausgebildet; die gestalterische Aufmerksamkeit der Entwerfer galt der Fassade als einer architektonischen Einheit.8 Die stilistische Ausprägung des Historismus reicht vom Spätklassizismus über Neugotik, Neurenaissance und Neubarock bis zu Jugendstil und Neuklassizismus. Die Architekten waren mit einigen individuellen Vorlieben in verschiedenen Stilsprachen versiert und sorgten, bei aller formalen Vielfalt, über die typologische Verwandtschaft für eine architektonisch eindrückliche Einbindung der Häuser in ein Ensemble – mit dem Effekt, dass die Freie Strasse im Schönheitswettbewerb der aufstrebenden europäischen Städte als elegante Geschäftsstrasse durchaus mithalten konnte.9

Bild 4, 5

Dabei lassen sich in der Betrachtung des Ensembles in den drei Abschnitten der Strasse auch Unterschiede des Charakters ausmachen. Im oberen Teil prägten nicht weniger als sieben Banken das vergleichsweise geschlossene, ernste Gesicht der Freien Strasse: Bank von Speyr (Nr. 56), Schweizerische Bankgesellschaft (Nr. 68), Bank G. Lüscher & Cie. (Nr. 74), Eidgenössische Bank (Nr. 81), Basler Handelsbank (Nr. 90), Bank Sarasin (Nr. 107), Basler Handwerkerbank, später Schweizerische Kreditanstalt (Nr. 109).10 Der mittlere Abschnitt ist der moderne, geschäftige Teil der neuen Freien Strasse. Hier dominieren die Wohn- und Geschäftshäuser mit ihren grossflächigen Schaufensteranlagen. Dagegen weist der untere Teil zwischen Rüdengasse und Marktplatz, der als Erstes korrigiert wurde, mit seinen kleineren Häusern auf der Westseite (Putzfassaden, kleine Auslagen) noch Züge der biedermeierlichen Stadt auf. Mag sein, dass sich die Neubauten gegenüber in der Nachbarschaft der Schlüsselzunft mit Rücksicht auf den etwas beschaulichen Cha­rakter der Strasse der alten Stadt des Spätmittelalters, der Renaissance und des Barock stilistisch ausdrücklich die Reverenz erweisen (Nrn. 15, 17, 23). Ungeachtet der äusseren Erscheinung profitierte die Bauaufgabe des Geschäfts- oder Warenhauses von den neuen Konstruktionsweisen in Eisenbeton, Eisen und Stahl, mit denen sich grosse Weiten, sei es bei Lichthöfen im Innern oder grossen Fensteröffnungen in den Fassaden, mühelos überspannen liessen.

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Bild 6 Freie Strasse 97 / Ecke Bäumleingasse Haus zum Kupferberg, Devanture der ‹Manufacture de Maroquinerie fine›. Aufnahme nach 1853.

Bild 7 Freie Strasse Nrn. 24 – 34. Aufnahme nach 1945.


Die stilistische Einheit in der Vielfalt unterstützen die für die Fassadenverkleidung eingesetzten Natursteine unterschiedlicher Herkunft. Haben bislang die aus der näheren Umgebung herbeigeschafften roten Sandsteine das Bild der Stadt geprägt, so treten nun dank günstiger Transporte durch die Eisenbahn neu gelber Dürkheimer Sandstein (Nrn. 15, 38, 40, 42, 74), gelbbrauner oder gelber Lothringer Sandstein (Nrn. 23, 40), dunkelroter Granit (Nr. 39), graugelber Vogesensandstein (Nrn. 44, 81, 101), grünlicher Pfälzer Sandstein (Nr. 107), brauner Luxemburger Sandstein (Nr. 38), roter Maulbronner Sandstein (Nrn. 42, 72), dunkelgrauer Granit (Nr. 62) und gelber Marmor aus Castione (Nr. 29) dazu.

Devanturen, Montren, Schaufenster, Luftvorhänge

Bild 6, 7

Im Zeitraffer dargestellt, lässt sich die Entwicklung des Schaufensters in den letzten hundert Jahren als Vergrösserung der Fensterflächen vor den Geschäften, als architektonische Verselbstständigung des Ladengeschosses gegenüber den Büro- und Wohngeschossen und als Aufhebung der Grenze von innen und aussen beschreiben. Bildlich gesprochen ist die Devanture, das vor der Fassadenfläche aufgebrachte architektonisch mit Pilastern und Architrav gegliederte Holzrahmenwerk, das Schaufenster und Türe zusammenfasst, mit dem Portal vor der Guckkastenbühne im alten Theater vergleichbar. Als Zuschauerinnen und Zuschauer stehen wir auf dem sicheren Trottoir vor dem Angebot und schauen uns in a ­ ller Ruhe die auf Augenhöhe ausgebreiteten Auslagen an, bevor wir allenfalls das Geschäft betreten. Der Blick ins Ladeninnere ist nicht erwünscht; das Schaufenster ist als Schauraum eine Ausweitung des öffentlichen Raums. In einer Verfeinerung dieses Konzeptes, stellen die Geschäfte einen Teil ihrer Ladenfläche für passagenartige Ausweitungen der Schaufensterzone zur Verfügung. Wir betreten das Haus, ohne dass wir den Laden betreten, und finden uns von der Witterung geschützt umgeben von kunstvoll ausgeleuchteten Vitrinen. In einem nächsten Schritt, verbunden mit der Verbreitung der Konfektionskleider, kommt der Boden der Auslagen tiefer zu liegen; die Schaufenster werden grösser und spannen sich seitlich von Wandpfeiler zu Wandpfeiler und vom Fenstersturz oben bis zu einem knappen Sockel, der Niveauunterschiede aufnimmt und kaum mehr höher ist als die Schwelle, die den Ladeneingang von der Strasse absetzt. Lebensgrosse Schaufensterpuppen präsentieren die Kleider für Damen und Herren. Wir nehmen Teil am Defilé des Nouveautés, es entsteht die Illusion einer Modenschau. In einem nächsten Schritt verschwinden auch die seitlichen Wandstücke und Pfeiler sowie Sturz und Sockel, das Ladengeschäft öffnet sich gewissermassen ohne Rahmen mit dem ganzen Querschnitt seines Innenraumes zur Strasse; vollverglaste Schiebetüren und Luftvorhänge bezeichnen die Grenze zwischen innen und aussen nur beiläufig. Die rasch wechselnden Geschäfte verstehen die Ladenfront vielfach als ‹Verschleissschicht›, die vom

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Bild 8 Die Schaufenster der Parfumerie als Postkarten­motiv. Architekten: Gustav und Julius Kelterborn, 1899 / 1900. Aufnahme um 1930.

Bild 9 Ungewöhnlich grosse Wirkung ist angestrebt in der zweigeschossigen Schaufensteranlage des Hauses zum Kardinal. Architekt: Rudolf Sandreuter, 1906 / 07. Aufnahme vor 1945.


Ladenbauer als Teil des Interieurs und ohne Rücksicht auf die Architektur des Hauses behandelt und im Takt des Wandels der Dekoration ausgewechselt wird. Das Schaufenster ist nun kein Guckkasten mehr, die Kulissen der seitlichen und rückwärtigen Fassung fallen weg und wir blicken durch die anspruchslos arrangierten Waren unmittelbar ins Innere des Geschäftes. Im gleichen Zug dehnen die Geschäfte auch die Verkaufsfläche in den Aussenraum aus und platzieren Wühlkörbe und Kleiderständer auf dem Trottoir. Wenn sich die Nachbargeschäfte ebenso verhalten, bewegen wir uns in der Geschäftsstadt alsbald wie in einer Mall, wechseln fast unmerklich von Geschäft zu Geschäft, lassen uns treiben von Attraktion zu Attraktion, eingehüllt in ein angenehm temperiertes Klima, schmeichelnde Wohlklänge und zarte Düfte. Folgerichtig wird jetzt das Trottoir, der Bürgersteig der Gründerzeit, als Hindernis wahrgenommen. Die Antwort darauf ist die stufenlose Ausebnung des Strassenprofils von der Fahrbahn in den Laden hinein. Das Schaufenster dazwischen ist verschwunden. Der Strassenraum hat seinen öffentlichen Charakter in wesent­ lichen Zügen eingebüsst.

Schaulauf – Eine kurze Architekturgeschichte der Freien Strasse entlang ihrer Schaufenster

Bild 8

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Freie Strasse 101 Parfumerie im Haus zum Goldenen Ort, erbaut 1899 / 1900 von Gustav und Julius Kelterborn.11 Die Architektur der Ladenfront ist bestimmt durch sieben hohe Bogen, die in ihrer unterschiedlichen Jochbreite mit der Achsengliederung der Wohngeschosse übereinstimmen. Die Schaufenster des Eckgebäudes rahmen in spätgotischer Art fein profilierte Gewände, die das überhöhte Erdgeschoss und das Entresol zusammenfassen. Die Geschossdecke ist als Gebälkstück in die Bogenarchitektur eingespannt und trägt die Beschriftung des Ladens. Die Schaufenster schliesst gegen das Ladeninnere eine verglaste Fenstertür. Die durchgehende Sockelpartie gleicht die Niveauunterschiede aus; durch die vergitterten Öffnungen dringt Tageslicht ins Untergeschoss. Die Parfumerie Maeder, die das Geschäft von 1873 – 2010 betrieb, liess die Ladenzone mehrfach umbauen. Seit 1999 ist sie wieder annähernd in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Freie Strasse 36 Lederwaren, Corsets, Blumen im Haus zum Kardinal.12 Die zwei Geschosse überspannende Gusseisenkonstruktion von 1906 baute Rudolf Sandreuter anstelle einer ersten Fassade des neuen Geschäftshauses von 1890 / 91. Die neue Ladenfront gestaltete der Architekt als selbstständige Bogenarchitektur, die mit der kurz zuvor errichteten Backsteinfassade wenig gemein hat. Die Konstruktion in Eisen ermöglicht ungewöhnlich grosse Fensteröffnungen und Schaufenster auf zwei Etagen. Die dunkle Farbgebung und die fein profilierten Stützen mit Basis und Kapitell tragen in Verbindung mit dem Bogen- und Kartuschenschmuck über den Fenstern zur weltläufigen Wirkung dieser grossen Schaufassade bei.

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Bild 10 Das Warenhaus Knopf profitierte von der repräsentativen Bild 11 Feine Mode für die Dame. Architekt: Hans Egger, Bankarchitektur. Architekten: Suter und Burckhardt, 1912 / 13. Ingenieur: Robert Bollag, 1932 / 33.

Bild 12 Eine grosse Geste für ein kleines Produkt. Schaufenster­anlage des Wollenhofs. Architekten: Bräuning, Leu, Dürig, 1935. Aufnahme während eines Fliegeralarms im Zweiten Weltkrieg.


Die bewegte Nutzungsgeschichte des Hauses zum Kardinal spannt sich von einer Bierbrauerei mit Studenten- und Turnerwirtschaft (1832) über eine Konzerthalle, ein Kino (1912) und eine Folge von Haushaltwaren- und Modegeschäften, damit verbunden waren jeweils tiefgreifende Umbauten bis zur aktuellen etwas freudlosen Nachbildung des mondänen Jugendstils von Sandreuter (2004).

Bild 10

Bild 11

Bild 12

Freie Strasse 56 Warenhaus Knopf.13 Schon 1912 / 13 bauten die Architekten Suter und Burckhardt das von ihnen 1906 / 07 (nach Plänen von Charles Mewes) errichtete Bankgebäude in ein Warenhaus um. Bei dieser Gelegenheit öffneten sie die Bogenarchitektur des Erdgeschosses zu einer offenen Arkade. Architektonisch bestimmend bleibt der kraftvolle klassische Neobarock mit der kolossalen Tempelfront über dem Sockelgeschoss, die Schaufenster liegen hinter der Fassade und wechseln dort ihre Form – zunächst ohne Folgen für die Gesamterscheinung des Hauses. Die gegenwärtige Lösung entstand im Zuge der Auskernung des Hauses für ein Kleidergeschäft (1979). Freie Strasse 54 ‹Die Dame›, später ‹Maison Lehmann›. Feine Mode im Haus zum Palast.14 Was wie ein neues Haus aus einem Guss aussieht, ist ein Umbau von 1932 / 33 eines Umbaus von 1895 (La Roche und ­Stähelin) eines letztlich mittelalterlichen Hauses am Ringgässlein. Das vornehme Geschäftshaus schufen Hans Egger, Architekt, und Robert Bollag, Ingenieur, als vergleichsweise geschlossenen Baukörper über einem Ladengeschoss. Die Ecke mit dem Eingang ist eingezogen und durch einen kräftigen Eckpfeiler abgestützt. Die sachliche Zeichnung sowohl der Fassadengliederung wie auch der Schaufensterarchitektur entspricht einer moderat modernen Haltung. Grafisch feine Linien und Hell-Dunkel-Kontraste aufgrund des Materialwechsels von wahrscheinlich blankem Aluminium und schwarzem Marmor sorgen für diskrete Eleganz. Der als dünne umlaufende Platte ausgebildete Blendschutz lässt das dunkle Ladengeschoss in der Art einer Schattenfuge zurückweichen. Freie Strasse 11 Wolle im Haus zum Grossen Pfeil.15 Der Neubau von Rudolf Sandreuter von 1902 /03 erfuhr schon bald erste Veränderungen. Den in einem Bild aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges festgehaltene Umbau gestalteten die Architekten Bräuning, Leu, Dürig 1935. Sie schufen eine über zwei Geschosse reichende portalartige Rahmung für eine Vorhalle, die seitlich eingestellte Vitrinen für die kleinteiligen Produkte des Wollfachgeschäfts aufnimmt. Die Ladenzone ist als selbstständige architektonische Einheit verstanden, als ein neuer Sockel für ein älteres Haus. Ungewöhnlich ist der grosszügig bemessene Hallenraum, in dem die Vitrinen als Möbel erscheinen. Beschriftung und Beleuchtung sind eins: Der Schriftzug über den Vitrinen sorgte für die dekorative Ausleuchtung der Eingangszone.

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Bild 13 Bally Pflug. Im Blick von leicht erhöhtem Standort zeigt sich die plastische Wirkung des in das Erdgeschoss eingelassenen Vitrinenkörpers von 1938. Aufnahme 1979.

Bild 15 Glas, Porzellan und Besteck. Das spezialisierte Haushalt­ geschäft pflegte die Inszenierung seiner glänzenden Waren in effektvoll ausgeleuchteten Vitrinen. Aufnahme 1968.

Bild 14 Freienhof. Auch hier profitieren eine Reihe von gepflegten Geschäften von der repräsentativen Eleganz des Vorgängers, einer Bank. Aufnahme 2006.


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Freie Strasse 38 Schuhe und Taschen im Haus zum Pflug.16 Das Eckhaus zum Ringgässlein baute die Firma Johann Jakob Stamm-Meyer 1895 / 96 für einen Weinhändler. Den Umbau des Ladens für Arola-Schuhe realisierten Suter Burckhardt Architekten 1938. Die Vitrine ist als selbstständiges Kastenelement von der Geschossdecke und vom Boden abgesetzt und, einzig unterbrochen vom Ladeneingang, über die ganze Länge und um die Hausecke geführt. Sichtbar bleiben die Stützen, die die oberen Geschosse tragen und der Auslage als willkommene Gliederung dienen. Die Rahmung des Schaukastens mit hellen Aluminiumbändern und die zurückversetzte Fassadenverkleidung in dunklem Marmor unterstreichen den Qualitätsanspruch des Geschäftes. 1980 Neubau der Bogenarchitektur im Erdgeschoss. Freie Strasse 88 Kunst und Licht im Freienhof.17 Die erste Neubebauung der an den Schilthof anschliessenden Grundstücke realisierte Heinrich Tamm 1897 mit drei Wohn- und Geschäftshäusern. Schon 14 Jahre später gingen diese an die Basler Handelsbank, die Fritz Stehlin mit einem Neubau beauftragte (1911). 1949 trennte sich die Bank wieder von dem prächtigen neuklassizistischen Palais. Die Architektur der neuen, über zwei Geschosse reichenden Ladengeschäfte und der Passage, erbaut von Suter und Suter Architekten 1949 / 50, ist mit einem umlaufenden Rahmen und mit der regelmässigen Stützenfolge von den oberen Geschossen abgesetzt. In der Wahl des Steins, der feinen Profilierung des grossen Rahmens, der Stützen und auch des frei vorgehängten Blendschutzes suchten die Architekten eine Entsprechung zu den Vorgaben Stehlins. Freie Strasse 23 ‹Luxus- und Haushaltungs-Magazine›. Für die Firma G. Kiefer bauten Suter und Burckhardt 1907 den in Basel mittlerweile seltenen Typ eines Kaufhauses mit spektakulärem Lichthof und umlaufenden Galerien.18 Das Erdgeschoss öffnete sich ursprünglich mit drei Bögen, die die Auslagen aufnahmen, zur Strasse. Sie wurden 1966 auf der ganzen Hausbreite durch eine begehbare Vitrinenanlage ersetzt und das Erdgeschoss darüber hinaus durch einen kräftig vortretenden Sturz von den oberen Geschossen abgesetzt, Architekten waren Suter und Suter. Um eine freistehende Vitrine in der Mitte führten zwei Wege passagenartig zum Eingang in das Geschäft. Die dunkelblau eingefärbten Vitrinen gaben den dunklen Fond für die auch tagsüber kunstvoll beleuchteten Kostbarkeiten aus Kristallglas, Porzellan und Silber. Freie Strasse 74 Luxusmode im Haus Sodeck. Nach einer erbittert geführten Auseinandersetzung um den Erhalt des Geschäftshauses Sodeck, erbaut 1896 – 1898 von Rudolf Linder und Adolf Visscher van Gaasbeek, baute Marcus Diener (Mitarbeit: Walter Zürcher, Roger Diener, Wolfgang Schett, Dieter Righetti) 1977 / 78 eine kapriziöse Persiflage auf ein Geschäftshaus, in dem das Schaufenster zu einem bestimmenden architektonischen Motiv gemacht ist.19 Zwei mehrgeschossige Glaszylinder durchstossen den Baukörper, der selber auf feinen

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Bild 16 Schaufenster im Schauhaus: Der Neubau des Haus zum Sodeck von 1977 / 78. Aufnahme 2005.


Stützen und Scheiben balancierend auf einem gläsernen Erdgeschoss aufruht. ‹Zur Schau stellen› und ‹schauen› sind in postmoderner Rhetorik aufgeladen zu treibenden Kräften einer im besten Sinne spektakulären Architektur geworden.

1 Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.): INSA. Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 – 1920. Bd. 2, bearbeitet von Othmar Birkner und Hanspeter Rebsamen, Bern 1982; Anne Nagel / Martin Möhle / Brigitte Meles: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt. Bd. VII: Die Altstadt von Grossbasel I, Profanbauten (weiter zit. als Kdm BS VII), hg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2006. 2 Tilman Osterwold: Schaufenster. Die Kulturgeschichte eines Massenmediums. (Ausstellungskatalog Württembergischer Kunstverein), Stuttgart 1974. 3 Vgl. Kdm BS VII (wie Anm. 1), S. 516 – 528. 4 Die Umgestaltung der Freien Strasse in Basel, in: Schweizerische Bauzeitung 41 (1903), S. 224 – 227, 231 – 233, 289 – 291; Schweizerische Bauzeitung 42 (1903), S. 105, 111 – 112, 169 – 170, 175 – 176.

5 Kdm BS VII (wie Anm. 1), S. 406. 6 Zu den baulichen Veränderungen siehe Kdm BS VII (wie Anm. 1), S. 407. 7 Zu den ersten grossen Geschäftshäusern des neuen Typs zählten das Kristall- und Porzellanwarengeschäft G. Kiefer /  Füglistaller, Nr. 23; die ‹Magazine zum Wilden Mann›, Nrn.  33 – 37; die ‹Magasins du Printemps›, Nr. 36; das ‹Au Printemps Paris›, Nr. 47 (abgebrochen 2012). 8 Wer den Blick für einmal hebt, findet in den oberen Fassadenpartien dort, wo diese nicht purifiziert wurden, noch manches gut erhaltene Beispiel der ursprünglichen reichen historistischen Fassadengestaltung.

9 Einige Architekten bauten gleich mehrere der neuen Wohnund Geschäftshäuser. Von Emanuel La Roche, z. T. zusammen mit Adolf Benedikt Stähelin, stamm(t)en die Häuser Nrn. 2, 22, 29, 40, 50, 54, 70, 75; Gustav und Julius Kelterborn bauten die Häuser Nrn. 33 – 37, 42, 44, 72, 101, 107; Rudolf Sandreuter die Nrn. 4, 11, 36, 47, 81; Gustav Adolf Visscher van Gaasbeek, z. T. mit Rudolf Linder, die Nrn. 15, 17, 74; Suter und Burckhardt die Nrn. 23, 33 – 37, 39, 56, 66 – 70; Leonhard Friedrich die Nrn. 10, 34, 62, 69; Heinrich Tamm die Nrn. 26, 47, 82, 88. Einzelne Bauten steuerten Gustav Stehelin, Emil Oelhafen, Vischer und Fueter, Romang und Bernoulli und die Firma Stamm bei. Vgl. Rose Marie Schulz-Rehberg: Architekten des Fin de Siècle: Bauen in Basel um 1900, Basel 2012.

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10 Noch heute konzentrieren sich hier die feineren Geschäfte. 11 Vgl. Kdm BS VII (wie Anm. 1), S. 437 – 438. 12 Ebd., S. 450 – 452. 13 Ebd., S. 457 – 459. 14 Ebd., S. 457. 15 Ebd., S. 408 – 409. 16 Ebd., S. 452 – 453. 17 Ebd., S. 463 – 465. 18 Ebd., S. 412 – 414. 19 Ebd., S. 461.


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