CIC – Conservation through the sustainable use of wildlife
CIC MAGAZINE 2020/2
Conseil International de la Chasse et de la Conservation du Gibier Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd International Council for Game and Wildlife Conservation
Publisher: CIC Headquarters H-2092 Budakeszi P.O. BOX 82, Hungary Phone: +36 23 453 830 Fax: +36 23 453 832 E-mail: office@cic-wildlife.org www.cic-wildlife.org
Cover photo by Catherine Merlin
Verfolgen Sie unsere Aktivitäten in den sozialen Medien
INHALT
FOKUS
DIVISIONEN UND ARBEITSGRUPPEN
WILDLIFE WATCH
AFRIKA
EUROPA
NACHRICHTEN AUS ANDEREN TEILEN DER WELT
HIGHLIGHT
EIN GRUND ZUM FEIERN
MEDIEN UND PUBLIKATIONEN
ANKÃœNDIGUNGEN
2
EDITORIAL
Jahr war ein einzigartiges Jahr für uns alle. Wie viele Menschen Dieses und Organisationen auf der ganzen Welt war auch der CIC von
der COVID-19-Pandemie betroffen, und wir mussten unsere Arbeit entsprechend anpassen. Ein besonders großer Verlust für uns war die Absage der Generalversammlung in Riga sowie die durch die Pandemie hervorgerufenen Hindernisse in der internationalen Arbeit, mit der wir uns für eine nachhaltige Nutzung einsetzen. Dennoch haben wir neue Wege gefunden, um in diesen schwierigen Zeiten zu arbeiten und aktiv zu bleiben. Die Mitarbeiter der CIC Zentrale konnten sich erfolgreich mit der neuen Arbeitssituation zurechtzufinden, ebenso wie unsere Partner und Kollegen. Darüber hinaus hat uns die Verlagerung in ein Online-Arbeitsfeld in die Lage versetzt, Dinge zu tun, die wir sonst nicht in Betracht gezogen hätten, wie z. B. die virtuellen EC- und Ratssitzungen, die im Laufe des Jahres stattfanden. Wir haben auch unsere allererste Online-Jagdauktion durchgeführt, was eine spannende Herausforderung für das CIC-Team war. Obwohl die Ergebnisse der Auktion unsere Erwartungen bei weitem übertroffen haben, war die Veranstaltung eine Lernerfahrung für uns, und wir werden sicherstellen, dass wir in Zukunft Anpassungen und Verbesserungen an dem Format vornehmen werden. COVID-19 hat unsere Arbeit auch in anderer Hinsicht beeinflusst, vor allem in Bezug auf die Auswirkungen auf die Welt des Naturschutzes und unsere Reaktion darauf aus Sicht des Wildtiermanagements. Seit Oktober arbeitet der CIC aktiv mit der Kooperationspartnerschaft zur nachhaltigen Wildtierbewirtschaftung (CPW), einem Zusammenschluss von internationalen mit Wildtieren befassten Organisationen (14, darunter der CIC), an einer Kampagne, die sich mit den aus der Pandemie ergebenden Herausforderungen des Wildtiermanagements befasst. Ein Problem mit diesem Ausmaß erfordert eine faktenbasierte und koordinierte Antwort. Deshalb hat die CPW, in der der CIC Mitglied ist, eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, die Prinzipien enthält, die befolgt werden sollten, wenn es darum geht, Fragen des Wildtiermanagements im Zusammenhang mit COVID-19 anzugehen. Ich würde wirklich jedem empfehlen, diese Erklärung durchzulesen, da sie eine Menge interessanter Gedanken zur Pandemie als Ganzes enthält, nicht nur aus der Perspektive der Wildtierbewirtschaftung. Ein weiterer großer Schwerpunkt für uns seit der Veröffentlichung des letzten Magazins war unsere Informationskampagne zum Thema „Trophäenjagd“, Die Mythen entlarven. Wir haben beschlossen, diese Serie von 10 Infografiken zu erstellen, um die Menschen über die Realität der internationalen Jagd aufzuklären. Wir hielten dies für notwendig angesichts des weltweit wachsenden Trends, dass Länder und Organisationen versuchen, den Menschen in anderen Ländern die Fähigkeit abzusprechen ihre eigenen Wildtiere bewirtschaften zu können.
3
Wir haben dies bereits in Ländern gesehen, die den Import und Export von Trophäen verboten haben, und viele andere Länder, wie z.B. Großbritannien, ziehen dies nun auch in Betracht. Falls Sie es noch nicht getan haben, möchte ich Sie bitten, diese Infografiken mit Ihren Freunden und Kollegen zu teilen und sie als Informationsquelle zu nutzen, wenn Sie an Diskussionen zu diesem Thema beteiligt sind. Unsere Mitglieder werden auch wissen, dass wir in letzter Zeit für den CIC in der Frage des Abschusses von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen aktiv waren, nachdem wir zusammen mit dem Dallas Safari Club (DSC) eine gemeinsame Erklärung zu dieser Frage veröffentlicht haben. Diese gemeinsame Erklärung macht etwas offiziell, was wir schon seit einiger Zeit stark empfunden haben, nämlich dass diese Praxis dem Ruf der Jäger und der Jagd auf der ganzen Welt schadet. Aus diesem Grund wird der CIC in Zukunft Regierungen, die den Abschuss von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen unterstützen, dazu ermutigen, die weiteren Auswirkungen zu bedenken, und wir werden „Jägern“ davon abraten, sich an dieser Art von Aktivitäten zu beteiligen. Es scheint, dass andere unsere Ansichten zu diesen Themen teilen, da wir nach der Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung einen Schwall an Unterstützung aus der Jägerschaft und darüber hinaus erhielten. In der Tat haben sich nun vier weitere Organisationen als Mitunterzeichner der Erklärung angeschlossen. Diese Organisationen sind: Rowland Ward Ltd, die International Professional Hunters’ Association (IPHA), die African Operators’ and Professional Hunters’ Associations of Africa (OPHAA) und die African Professional Hunters Association (APHA). Ich möchte mich bei diesen Organisationen dafür bedanken, dass sie unsere Botschaft zum Abschuss von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen unterstützen. Andere, die unsere Ansichten zu dieser Praxis teilen, möchte ich ermutigen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um als Mitunterzeichner beizutreten. Zusätzlich zu den oben erwähnten Themenberichten wir in diesem Magazin natürlich über alle CICbezogenen Neuigkeiten, die sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres ereignet haben. Es sind auch einige exklusive Artikel in diesem Magazin, die Sie ebenfalls lesen sollten. Sie werden auch feststellen, dass wir bei der Gestaltung dieses Magazins einen ganz neuen Ansatz gewählt haben. Für diese Ausgabe haben wir uns für ein völlig anderes Format entschieden und einige Änderungen vorgenommen, um die Navigation im Magazin für die Leser zu erleichtern. Wir hoffen, dass Ihnen das neue Design gefällt! Vor allem aber möchte ich mich bei unseren Mitgliedern und Partnern bedanken, die uns das ganze Jahr über unterstützt haben. Es sind Zeiten wie diese, in denen wir darauf achten sollten, einander zu unterstützen, und ich freue mich Sie alle in der nicht allzu fernen Zukunft persönlich wiederzusehen.
George Aman President of the CIC
4
Photo by Keyur Nandaniya
Fokus
5
Was ist Fokus?
Fokus stellt die wichtigsten Entwicklungen fĂźr den CIC sowie in der Welt der Jagd und nachhaltigen Nutzung in den Mittelpunkt.
6
Fokus
Gemeinsame Erklärung der CPW zu den Herausforderungen durch COVID-19 für das Wildmanagement Die Kooperationspartnerschaft zur nachhaltigen Wildtierbewirtschaftung (CPW), die aus 14 Organisationen einschließlich des CIC besteht, veröffentlichte eine gemeinsame Erklärung zu den Herausforderungen im Bereich des Wildtiermanagements, die sich als Folge der COVID-19-Pandemie ergeben haben. In der Erklärung wird ein „pragmatischer, sachlicher und wissenschaftlich fundierter Ansatz“ zur Bewältigung dieser Herausforderungen gefordert, und es werden vier Leitprinzipien vorgeschlagen, die bei der Entscheidungsfindung zur Begrenzung der Ausbreitung und des Auftretens zoonotischer Krankheiten herangezogen werden sollten, wobei auch die Bedürfnisse des menschlichen Wohlergehens und der globalen Biodiversität berücksichtigt werden sollten. Diese Prinzipien sind:
Vorteile wie die Verteilung von Wildbret umfassen. Im Hinblick auf die politischen Entscheidungen, die umgesetzt werden sollten, ist zu betonen, dass die Einführung eines generellen Verbots der Wildtiernutzung (die viele als Reaktion auf COVID-19 gefordert haben) die Schlüsselfaktoren, welche für die Entstehung von Zoonosen gelten, unberührt lassen. Dazu gehören die Beeinträchtigung und Zerstörung von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten oder die Auswirkungen des Verlusts der biologischen Vielfalt auf die Fähigkeit von Ökosystemen, Krankheiten zu widerstehen. Daher sollten die Erhaltung gesunder Ökosysteme durch einen integrierten Ansatz und die Suche nach einer wirksamen Durchsetzung von Vorschriften sowie das Monitoring der Wildtiernutzung als alternative Maßnahmen in Betracht gezogen werden.
• Anerkennung der Bedeutung der Wildtiernutzung für viele Gemeinschaften, einschließlich der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften (IPLCs), bei politischen Entscheidungen. • Bewahrung und Wiederherstellung gesunder und widerstandsfähiger Ökosysteme, um das Risiko zoonotischer Ausbrüche und künftiger Pandemien zu verringern. • Die Verfolgung einschließlich der Tötung von Wildtieren, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Krankheiten übertragen, wird nicht die Ursachen für das Auftreten oder die Ausbreitung von Zoonosen bekämpfen. • Regulierung, Management und Monitorring der Jagd, des Handels und der Nutzung von Wildtieren, um sicherzustellen, dass diese gefahrlos, nachhaltig und legal sind.
IPLCs können bei beiden Arten von Maßnahmen eine bedeutende Rolle spielen. Wenn es darum geht, gesunde Ökosysteme zu erhalten, ist ein positives Beispiel dafür die Anwendung geregelter, nachhaltiger Jagdprogramme. Dies kann nicht nur sozioökonomische Vorteile für IPLCs in den Jagdgebieten mit sich bringen, sondern auch dringend benötigte Finanzmittel für Naturschutzinitiativen generieren. Darüber hinaus sind nachhaltige Jagdaktivitäten für die biologische Vielfalt insgesamt vorteilhaft, da sie verhindern, dass zerstörerische Formen der Landnutzung, wie z.B. die Landwirtschaft, in Wildgebieten eingeführt werden. Beispiele aus der Praxis, wie der weltweit beobachtete A
Es ist zunächst von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen und internationale Organisationen die Bedeutung der IPLCs bei Entscheidungen über die Bewirtschaftung von Wildtieren anerkennen. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Lebensgrundlagen nicht durch eventuell eingeführte politische Maßnahmen negativ beeinflusst werden, und es soll das lokale Wissen genutzt werden, um geplante Naturschutzaktivitäten zu erleichtern. Wenn IPLCs von der nachhaltigen Nutzung von Wildtieren profitieren können, werden sie darüber hinaus dazu angeregt, sich positiv in der Naturschutzarbeit zu engagieren. Im Zusammenhang mit der Jagd und der nachhaltigen Nutzung können die Anreize ein direktes Einkommen oder andere
7
nstieg der Wilderei infolge von COVID-19, haben ebenfalls gezeigt, wie wichtig IPLCs bei der Regulierung, Verwaltung und Überwachung der Wildtiernutzung sind, um sicherzustellen, dass diese angemessen durchgeführt wird. Dieser Anstieg der Wilderei wurde zum Teil auf einen Rückgang der Einnahmen aus dem Jagdbereich zurückgeführt, der durch internationale Reisebeschränkungen verursacht wurde. Infolgedessen standen Wildhüter und Patrouilleneinheiten nicht zur Verfügung, um von der Wilderei abzuhalten. Da die Zukunft der Wildtiere und zahlloser Gemeinden gefährdet ist, möchte der CIC alle Beteiligten an der Entscheidungsfindung im Wildtiermanagement nachdrücklich dazu auffordern, die Fakten zu prüfen und diese vier Prinzipien zu berücksichtigen. Für weitere Informationen lesen Sie bitte die vollständige gemeinsame Erklärung hier.
Fokus Die CPW umfasst eine Plattform und Partnerschaft internationaler Organisationen, die über Mandate oder Programme verfügen, bei denen es um die nachhaltige Nutzung und Erhaltung von Wildtierressourcen geht. Zu den Partnern gehören der Internationale Rat für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), das Übereinkommen über wandernde Arten (CMS), das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES), die Ernährungs- und Landwirtschaftsverwaltung der Vereinten Nationen (FAO) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), das Zentrum für Internationale Waldforschung (CIFOR), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), die Internationale Union zur Erhaltung der Natur (IUCN), das Internationale Indigene Forum für Biodiversität (IIFB), das Internationale Institut für Umwelt und Entwicklung (IIED), das Internationale Handelszentrum (ITC), die Internationale Union der Waldforschungsorganisationen (IUFRO) und TRAFFIC – Das Netzwerk zur Überwachung des Wildtierhandels.
COVID-19 war für viele Menschen und Gemeinschaften auf der ganzen Welt katastrophal – dies gilt insbesondere für IPLCs. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Stimmen der IPLCs hehört werden, wenn politische Entscheidungen bezüglich Massnahmen getroffen werden, welche auf mit COVID-19 verbundenen Herausforderungen im Bereich des Wildtiermanagement antworten. Dies ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass IPLCs im Kontext der aktuellen Diskussionen um COVID-19 zu den am stärksten betroffenen Menschen gehören, nämlich durch die Forderungen nach einem Verbot des Handels mit und der nachhaltigen Nutzung von Wildtieren. Es hat sich gezeigt, dass ein generelles Verbot des Wildtierhandels sich negativ auf die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen, insbesondere in Entwicklungsländern, auswirken würde. Viele Menschen in diesen Ländern sind sowohl beim Zugang zu Nahrungsmitteln als auch für einen Teil ihres Lebensunterhalts auf informelle Nahrungsmittelsysteme, wie z.B. „Wet Markets“ (Nassmärkte) angewiesen. Ein Verbot, das diesen Gemeinschaften beides vorenthalten würde, ist als Verletzung ihrer Menschenrechte anzusehen. IPLCs sollten auch für ihre Rolle bei der Erreichung von Naturschutzzielen anerkannt werden. Ihre spezifische Rolle als Beitrag zum Artenschutz wird in den weiteren Prinzipien untersucht werden, jedoch sollten den Gemeinschaften im weiteren Sinne Anreize geboten werden, damit sie sich voll und ganz in die Naturschutzarbeit einbringen können. Dies zeigt sich in Ländern, die regulierte, nachhaltige Jagdprogramme als Teil ihrer Wildbewirtschaftungsstrategie anwenden, welche Vorteile wie direkte Einkommen oder die Verteilung von Wildbret erbringen. Zwar spielen die IPLCs in einigen bestehenden Naturschutzstrategien eine wichtige Rolle, doch kann mehr getan werden, um sie in alle Aspekte unserer Gesellschaft einzubeziehen. Obwohl mehrere Länder die Rechte der IPLCs offiziell anerkennen, fehlt es den indigenen Völkern in diesen Ländern in der Praxis oft an Rechtssicherheit, da viele Entscheidungen ohne Beteiligung der Interessengruppen getroffen werden. Auch der Privatsektor wurde ermutigt, mehr Verantwortung zu übernehmen, wobei die UNO feststellt, dass die Rechte der IPLCs von privaten Einrichtungen, die in ländlichen Gebieten tätig sind, oft nicht ausreichend respektiert werden. Was den Naturschutz betrifft, so gibt es weltweit eine Reihe von „Festungsschutz“-Ansätzen, die die Rolle der IPLCs in ländlichen Gebieten nicht beachten. Hier werden Schutzgebiete so eingerichtet, dass man sie von menschlichen Störungen isoliert in der Annahme, dass menschliche Aktivitäten der Erhaltung schaden. Dieser Ansatz kann für IPLCs zu Zwangsumsiedlungen, zur Zerstörung von Lebensgrundlagen, zum Verlust der Rechte auf Land, zu Gewalt und mehr führen. Dies unterstreicht die Bedeutung dieses ersten Prinzips als Teil der gemeinsamen Erklärung der CPW, von der wir hoffen, dass sie diejenigen, die sich für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung einsetzen, ermutigen wird, die in diesen schwierigen Zeiten am meisten betroffenen Menschen zu unterstützen.
8
Photo by David Clode
Die Partnerschaft wurde 2013 auf Initiative des CIC mit dem Ziel gegründet, eine Plattform für die Behandlung von Fragen des Wildtiermanagements zu schaffen, die nationale und supranationale Antworten erfordern.
Fokus Das zweite Prinzip der CPW zur Wildtierbewirtschaftung im Zusammenhang mit den mit COVID-19 verbundenen Herausforderungen befasst sich mit Möglichkeiten zur Verhinderung künftiger Ausbrüche von Zoonosen und Pandemien. Der Weg in eine gesunde und nachhaltige Zukunft kann nur durch die Erhaltung und Wiederherstellung gesunder Ökosysteme beschritten werden. Dabei ist es wichtig, zunächst zu bedenken, dass der Mensch in hohem Maße ein Teil der globalen Ökosysteme ist, um die politischen Antworten dann unter Berücksichtigung dieser Tatsache zu formulieren. Daher ist es nicht nur wichtig, dass menschliche Aktivitäten in die Bewirtschaftung der Ökosysteme einbezogen werden, sondern es ist ebenso wichtig, zu versuchen, unsere eigenen Auswirkungen auf die natürliche Welt zu mindern. In der CPW-Erklärung heißt es, dass das Eindringen menschlicher Aktivitäten in Ökosysteme und die anschließende Zerstörung von Ökosystemen das Risiko des Auftretens und der Ausbreitung von Zoonosen erhöht. Insbesondere die folgenden Aktivitäten bergen hinsichtlich Zoonosen die größten Risiken: - Entwaldung - Habitatzerstörung und Fragmentierung - die nicht-nachhaltige Ausweitung der Landwirtschaft Ein Instrument, das zur Unterstützung von Ökosystemen eingesetzt werden kann, ist die nachhaltige Nutzung von Wildtierressourcen. Dadurch wird die Tierwelt ökonomisch aufgewertet und gleichzeitig werden Menschen und Gemeinschaften unterstützt, die in Wildtiergebieten leben. Geregelte, nachhaltige Jagdprogramme wiederum sind in der Lage, diese Gebiete als Wildlebensraum zu sichern und dadurch Arten zu erhalten. Darüber hinaus hat dies den zusätzlichen Vorteil, dass verhindert wird, dass destruktivere Formen der Landnutzung wie die Landwirtschaft (und die damit verbundene Zerstörung von Lebensräumen) in solchen Gebieten eingeführt werden. Die Savé Valley Conservancy (SVC) in Simbabwe ist eine Fallstudie, die den Erhaltungsnutzen der Jagdbewirtschaftung aufzeigt. Die Conservancy, die sich über eine Fläche von 344.000 ha erstreckt, wurde ursprünglich für die Viehzucht genutzt, wodurch die Wildtierpopulationen in dem Gebiet dezimiert wurden. Private Landbesitzer wechselten zu einem Wildnutzungsmodell, nachdem sie entschieden hatten, dass die Viehzucht für das umgebende Ökosystem nicht mehr tragbar sei. Dies führte zu einer Zunahme der gesamten Artenvielfalt und der Regeneration von Populationen vieler Arten, so dass das Schutzgebiet heute etwa 1.500 Afrikanische Elefanten, 121 Spitzmaul- und 42 Breitmaulnashörner, 280 Löwen und mehrere Rudel des gefährdeten Afrikanischen Wildhundes beherbergt. Die SVC gilt weltweit als Beispiel für vorbildliche Praktiken im Bereich der nachhaltigen Nutzung, und das Schutzgebiet wurde 2016 sogar mit dem CIC Markhorpreis ausgezeichnet, in Anerkennung seiner herausragenden Bemühungen um den Artenschutz und die Verknüpfung von Biodiversität und Lebensgrundlagen mit nachhaltiger Nutzung. Es sind Beispiele wie dieses, bei denen wir versuchen, unsere eigenen Auswirkungen auf die Ökosysteme zu begrenzen und gleichzeitig ihre Widerstandsfähigkeit zu kräftigen und zu erhalten. Das wiederum ermöglicht es uns, die Gesundheit der Ökosysteme, deren unvermeidlicher Teil der Mensch ist, zu verbessern und das Risiko künftiger Pandemien zu verringern.
Angesichts des Ausmaßes und der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ist eine gezielte und koordinierte Reaktion erforderlich, wenn wir das Auftreten oder die Ausbreitung von Zoonosen in Zukunft erfolgreich eindämmen wollen. Dies steht im Gegensatz zu jeglichen unüberlegten Reaktionen, die direkt einzelne Wildtierarten treffen könnten. Aus diesem Grund befasst sich das dritte Prinzip, das in der jüngsten gemeinsamen Erklärung der CPW umrissen wurde, mit der Notwendigkeit, die “Strafverfolgung“ von Wildtieren zu vermeiden, die im Verdacht stehen, Krankheiten zu übertragen. Bei der „Strafverfolgung“ von Wildtieren, die Träger von Wildtierkrankheiten sein können oder auch nicht, werden die der Krankheitsübertragung zugrunde liegenden Ursachen und Risikofaktoren nicht berücksichtigt. Die Hauptursachen für die Entstehung und Ausbreitung von Zoonosen sind die Beeinträchtigung und Zerstörung von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten sowie der Verlust an biologischer Vielfalt und seine Auswirkungen auf die Fähigkeit von Ökosystemen, Krankheiten als Teil eines gesunden, lebenden Systems einzudämmen.
9
Im Rahmen von COVID-19 wird die „Strafverfolgung“ oder Tötung von Wildtierarten, wie z.B. Fledermäusen, nur geringe Auswirkungen auf die weltweite Pandemie haben, da es die Übertragung von Mensch zu Mensch ist, die die Zunahme der Fälle verursacht. Im Falle von Fledermäusen würde die Tötung darüber hinaus auch Populationen gefährden, während sie auch ihre positive Schädlingsregulations- und Bestäubungsfunktion verlieren würden. Die „Strafverfolgung“ kann über die einfache Tötung von Wildtieren, die im Verdacht stehen, Krankheiten zu übertragen, hinausgehen. Ganze Sektoren ins Visier zu nehmen, wie wir beim Handel mit Wildtieren gesehen haben, ohne die Folgen in vollem Umfang zu berücksichtigen, kann dazu führen, dass die anstehenden Probleme nicht angegangen werden, und schlimmer noch, es kann zu schlechteren Gesamtergebnissen führen. Ein Verbot des Wildtierhandels würde sich erstens auf das Leben unzähliger indigener Völker und ländlicher Gemeinschaften (IPLCs) auswirken, die als Teil ihres Lebensunterhalts von der Jagd, der Nutzung und vom Handel mit Wildtierressourcen abhängig sind. Nicht nur dies, sondern es hat sich auch gezeigt, dass Maßnahmen wie diese tatsächlich das Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken können. Es wird vermutet, dass ein Verbot des Wildtierhandels den Handel in den Untergrund und auf den Schwarzmarkt treiben würde, was die Überwachung und Regulierung erschweren und gleichzeitig den Anreiz für die lokale Bevölkerung beseitigen würde, die Ressourcen zu erhalten, nachhaltig zu nutzen und die Gesundheit des Ökosystems zu erhalten. Dies wurde nach dem Ebola-Ausbruch in den Jahren 2013-2016 beobachtet, als das Verbot von legalem Wildfleisch einen Anstieg der Schwarzmarktaktivitäten und der damit verbundenen Risiken, wie z.B. einen Anstieg der Wilderei und den Verlust von Standards für Hygiene und Tierschutz, auslöste. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass Maßnahmen zur Bewirtschaftung wildlebender Tiere, die zur Stärkung der globalen Gesundheitssicherheit geschaffen werden, auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf einer den „Schwarzen Peter“ suchenden, stimmungsmachenden Meinung beruhen müssen.
Das vierte und letzte Prinzip, das in der gemeinsamen Erklärung der CPW zu den Herausforderungen des COVID-19 im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung wild lebender Tiere dargelegt wird, unterstreicht die Notwendigkeit, verschiedene Aspekte unserer Nutzung der Ressourcen wild lebender Tiere zu regulieren, zu bewirtschaften und zu überwachen. Wir wissen, dass sowohl die extraktive als auch die nicht-extraktive Nutzung von Wildtierressourcen zu Problemen für die Gesundheit von Mensch und Tier führen können, wenn sie nicht kontrolliert werden – dazu gehört auch die mögliche Entstehung und Ausbreitung von Zoonosen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass die Nutzung von Wildtieren weltweit sowohl gefahrlos als auch nachhaltig erfolgt. Um entsprechende Regelungen wirksam einzuführen, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass sie unter Verwendung solider Leitlinien, Normen, Risikobewertung, Risikomanagementinstrumente und wirksamer Durchsetzungs- und Monitoringmaßnahmen getroffen werden. Die IPLCs (indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften) haben gezeigt, dass sie eine bedeutende Rolle beim Management und Monitoring der Wildtiere spielen können, und es ist von wesentlicher Bedeutung, dass sie in Zukunft in angemessener Weise in unsere Antwort auf die mit COVID-19 verbundenen Herausforderungen integriert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit der einheimischen San-Bevölkerung in Namibia und Botswana, um deren Fähigkeiten bei der Spurenverfolgung von Wild zu nutzen. Dadurch erhalten die Forscher genaue Daten über die biologische Vielfalt und die Gesundheit der Wildtierarten, insbesondere wenn es um die Verwendung von Standortdaten und Populationsdichten geht. Solche Informationen sind unerlässlich, wenn wir die Wildtiere weiterhin nachhaltig nutzen und damit die Gesundheit der Ökosysteme im weiteren Sinne unterstützen wollen. Eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung und Regulierung von Wildtieren kommen nicht nur der Gesundheit von Mensch und Tier zugute – sie helfen auch bei der Bekämpfung illegaler Aktivitäten. Im Falle der Wilderei, über die infolge von COVID-19 offenbar vermehrt berichtet wird, gehen die Fragen der illegalen Aktivitäten und der Tiergesundheit Hand in Hand. Der jüngste Anstieg der Wilderei hat die Wirksamkeit von Naturschutzinstrumenten, wie z.B. der nachhaltigen Jagd, bei der Regulierung, Verwaltung und Überwachung der Wildtiernutzung unterstrichen. Es hat sich gezeigt, dass dieser Anstieg der Wilderei zum Teil auf einen Rückgang der Einnahmen aus dem Jagdbereich aufgrund internationaler Reisebeschränkungen zurückzuführen ist. Infolgedessen waren Wildhüter und Patrouilleneinheiten, denen die Mittel für ihre Beschäftigung fehlten, nicht in der Lage, die Wilderei zu bekämpfen. Es gibt jedoch andere Fälle, in denen Jagdveranstalter weiterhin Wildhüter und Patrouilleneinheiten zur Bekämpfung der Wilderei beschäftigt haben, trotz der erheblichen Einnahmeverluste im Zusammenhang mit internationalen Reisebeschränkungen. Wir haben Beispiele dafür unter anderem in Ländern wie Simbabwe und Indonesien gesehen, wo die Bedrohung durch die Wilderei andauert und der Kampf gegen die Wilderei auch in diesen schwierigen Zeiten fortgeführt werden kann. Wir können auf eine sicherere und nachhaltigere Zukunft hinarbeiten, indem wir neue Wege finden, um die Wildtiernutzung zu regulieren, zu verwalten und zu überwachen, und gleichzeitig bestehende Mechanismen unterstützen, die solche Ziele unterstützen.
10
Photo by Ron Dauphin
Fokus Focus
Photo by Francesko de Tommaso
Divisionen und Arbeitsgruppen
11
Was sind Divisionen und Arbeitsgruppen?
Werfen Sie einen genaueren Blick auf die neuesten Aktivitäten der CIC-Divisionen (Angewandte Wissenschaft, Politik & Recht und Kultur) und Arbeitsgruppen (Artemis und Young Opinion).
12
Angewandte Wissenschaften
Vertrauen in die Wissenschaft; oder besser noch, Wissenschaft und Vertrauen Der CIC hat kürzlich ein thematisches Webinar mitorganisiert, das von der EU-Plattform für Großraubtiere mit FACE und der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) durchgeführt wurde. Der Titel des Webinars lautete: „Beteiligung von Interessengruppen am Großraubwild-Monitoring“. Ziel des Webinars war es, die verschiedenen Aktivitäten zu untersuchen, die bei der Forschung und dem Monitoring von Großraubwildpopulationen durchgeführt werden; zu zeigen, wie Interessenvertreter (insbesondere Jäger) an der Erhebung und Eingabe von Daten in Monitoringsprogramme beteiligt sind; und zu erörtern, ob es wünschenswert und möglich ist, die Rolle der Interessenvertreter bei der Datenerhebung zu erweitern. Das Webinar wurde von Jürgen Tack, Mitvorsitzender der Großraubtier-Plattform und wissenschaftlicher Direktor der ELO (European Landowners’ Organisation), geleitet. Die Bedeutung der Datensammlung John Linnell (Wissenschaftler, Norwegisches Institut für Naturforschung - NINA) eröffnete die Vormittagssitzung mit einigen allgemeinen Bemerkungen darüber, warum das Monitoring von Großraubwild wichtig ist und welche Herausforderungen bei der Sammlung wissenschaftlich fundierter Daten auftreten. Er wies darauf hin, dass für die allgemeine Verbreitung Daten durch “Bürgerwissenschaft” gewonnen werden können und dass immer mehr Instrumente zur Verfügung stehen, um solche Daten auf breiter Ebene über verschiedene Tiergruppen zu sammeln. Populationszahlen sind jedoch schwieriger zu erhalten. Aber auch hier können die Datenquellen mehr sein als nur die erfahrenen Mitarbeiter von Forschungsinstituten. Die zunehmende Verfügbarkeit und Verwendung von Kamerafallen und DNA-Probenahmen (hauptsächlich von Kot) ist in dieser Hinsicht ein sehr hilfreicher Trend. Er betonte, dass alle Daten validiert werden müssen. Selbst Experten, die auf diesem Gebiet arbeiten, müssen beweisen, dass ihre Beobachtungen der gesicherten Wahrheit entsprechen. Die Datenqualität kann jedoch durch eine strukturierte Methodik, die an die Besonderheiten der jeweiligen Art und/oder Landschaft angepasst ist, erhöht werden. Nach dieser Einführung wurden anschließend drei „Best-Practice“-Beispiele vorgestellt. Dadurch erhielten die Zuhörerinnen und Zuhörer einen besseren Einblick in die Bedeutung der Einbeziehung von Interessengruppen in der Praxis. Jonas Kindberg aus Schweden (Wissenschaftlerin, Schwedische Universität für Agrarwissenschaften, Uppsala – SLU) stellte ihr Bärenmonitoring-Programm vor, Ilka Reinhardt aus Deutschland (Direktorin, LUPUSInstitut) stellte die laufende Wolfsforschung vor, und Fridolin Zimmermann aus der Schweiz (Wissenschaftler, KORA – Carnivore Ecology and Wildlife Management) sprach über ihr Luchs-Monitoring-Programm. Drei Länder, drei Arten, drei Ansätze, ein Ziel: die bestmöglichen Informationen über Großraubwildpopulationen auf nationaler Ebene zu erhalten. Beispiele für die Beteiligung von Interessengruppen Schweden In Schweden sind die Jäger sehr stark in das Bärenmonitoring eingebunden, da sie über ein großes Gebiet des Landes verteilt sind und ihre Beiträge in der Regel einen geringen zusätzlichen Aufwand erfordern. Während der Elchjagdsaison melden die Jäger Sichtungen, Spuren und sammeln sogar Bärenkot. Die Beobachtungsdaten werden auf der Grundlage des investierten Aufwands korrigiert, und die Erfahrung zeigt, dass die Beobachtungen eine gute Korrelation mit landesweiten systematischen Koterhebungen aufweisen. Andere Daten stammen aus Proben von Bären, die gejagt wurden. Die Datenbank ist teilweise der Öffentlichkeit zugänglich, und die Jäger können ihre eigenen Angaben zu einzelnen Bären überprüfen. Dies schafft Anteilnahme bei den Beitragenden und Interesse für zukünftige Eingaben.
13
Deutschland In Deutschland erforderte die Wiederbesiedlung der Wölfe schnelles Handeln. Die Methoden mussten in den 16 Bundesländern harmonisiert werden, wozu eine jährliche Einschätzung der Verbreitung und eine Populationsschätzung gehören. Die Grundlage für die Schätzung der Populationsgröße ist die Anzahl der Rudel, also die Fortpflanzungseinheiten der Wölfe, und nicht die Einzelzählungen. Zufällige Sichtungen, Kamerafallenfotos werden oft aufgezeichnet, aber es ist schwierig, die Menschen für eine systematische und langfristige Unterstützung bei der Forschung, insbesondere bei der Entnahme genetischer Proben, zu motivieren. Jäger stellen oft Kamerafallen für Wildbeobachtungen auf, aber Informationen über Wölfe werden oft nicht an die Behörden weitergegeben.
Vergleich der Großraubwildmonitoringprogramme in den Karpaten Prof. Dr. Klaus Hackländer (Professor, Universität für Bodenkultur Wien - BOKU; Präsident der CIC Division Angewandte Wissenschaften) berichtete über eine Initiative im Rahmen der Karpatenkonvention. Durch sein Engagement startete der CIC einen Vergleich der Großraubwild-Monitoring-Programme in den 7 Mitgliedsstaaten. Ziel ist es, die verschiedenen nationalen Monitoring-Programme zu harmonisieren, um das Monitoring von grenzüberschreitenden Großraubwild-Populationen in den Karpaten, einem echten Großraubwild-Hotspot, zu ermöglichen. In einigen der Länder sind Jäger beteiligt, aber nicht in allen. Auch fehlt es manchmal an einer Qualitätskontrolle ihrer Beiträge, und die Daten von Jägern werden nicht vollständig anerkannt, oder die gesammelten Daten werden nicht auf transparente Weise verarbeitet. Daher ist das Vertrauen zwischen Behörden und Jägern sehr begrenzt. Um die Effizienz zu verbessern, sollten die Jäger darin geschult werden, Proben und andere Spuren von Großraubwild zu sammeln, die für die wissenschaftliche Forschung nützlich sind, aber auch die Jäger sollten bei der Interpretation der Daten konsultiert werden, bevor diese veröffentlicht werden. Wie können Jäger noch mehr helfen? Sabrina Dietz (Beauftragte für Wildtierpolitik, European Federation for Hunting and Conservation – FACE) begrüßte die Möglichkeit, dass die Plattform das Großraubwild-Monitoring diskutiert, da alle Populationen seit der Gründung der Plattform zugenommen und sich ausgeweitet haben, was zu immer mehr Mensch-WildtierKonflikten geführt hat. Zuverlässige Populationsschätzungen sind erforderlich, um Managemententscheidungen zu unterstützen und sie gegenüber den Akteuren im ländlichen Raum und der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Ziel ist es, einen günstigen Erhaltungszustand für alle Populationen zu erreichen, doch die Tragfähigkeit hat zwei Seiten – die ökologische und die soziale. Jäger sind in mehreren Ländern auf verschiedenen Ebenen am GroßraubwildMonitoring beteiligt, aber nicht um die Jagd auf eine bestimmte Art zu sichern.
14 14
Photo by Zdenek Machacek
Schweiz Die Schweiz befindet sich in einer besonderen Situation, da die Berichte der Europäischen Union nicht obligatorisch sind, das Land aber der Berner Konvention beigetreten ist und es eine schweizerische Rechtsvorschrift gibt, das „Luchskonzept Schweiz“. Luchse können durch zufällige Beobachtungen oder mit Kamerafallen, durch tot aufgefundene Exemplare oder getötetes Vieh beobachtet werden. Kamerafallen können verwendet werden, um Luchse mehrere Nächte lang zu beobachten, wenn sie zu ihrer Beute zurückkehren, aber dies ist eine eher seltene Gelegenheit. KORA arbeitet mit einem Netzwerk von Beobachtern zusammen, bei denen es sich zumeist um Wildhüter, aber auch um Freiwillige, z.B. Freizeitjäger, handelt. Daten über Großraubwild werden außerdem von Wildforschern gesammelt, die Kamerafallen stellen, und können durch Berichte aus der Öffentlichkeit gewonnen werden. In der Schweiz gibt es 3 verschiedene Jagdregelungen: Genf hat ein totales Jagdverbot, die übrigen Kantone haben ein Jagdgesetz, das entweder auf Jagdrevieren oder Lizenzjagd basiert. Dies hat auch Auswirkungen auf das Monitoringsystem. In den Regionen mit Jagdkonzessionen spielen professionelle Jagdaufseher eine zentrale Rolle. Dort, wo die Jagdgebiete die Grundlage der Regelung bilden, sind nur sehr wenige professionelle Wildhüter am Werk, weshalb die Jäger stärker in das Großraubwild-Monitoring eingebunden sind. Sie werden durch finanzielle Anreize motiviert, was auch eine gute Akzeptanz für Luchse in ihren Jagdrevieren ermöglicht.
Angewandte Wissenschaften Es besteht jedoch die Notwendigkeit, eine bessere Zusammenarbeit und Vertrauen aufzubauen und den Dialog zwischen den Beteiligten zu intensivieren, um zu transparenten Populationsschätzungen zu gelangen. Verbesserung durch Technologie Tristan Breijer (Partner Manager, Hunter&Co.; Vizepräsident von CIC Young Opinion) hob die Möglichkeiten hervor, die die modernen Telekommunikationstechnologien bieten. Die MyHunt-App verfügt über mehrere Funktionen, die es dem Benutzer ermöglichen, Felddaten für Wildtiermonitoring und -forschung zu sammeln. Die App ist derzeit in vielen Ländern Europas verfügbar und weit verbreitet, aber bald wird sie weltweit eingeführt werden. Dies stellt ein enormes Potenzial für ein international koordiniertes Wildtiermonitoring dar. Es erfordert vom Benutzer nur einen geringen Aufwand, und die Daten können entweder in einem Rohformat für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, oder sie können nach einigen Filtern und automatisierten Analysen der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in die Verbreitung und Populationstrends geben. Darüber hinaus ermöglicht die App auch die Durchführung von Umfragen unter den Nutzern. Weitere Diskussionen zwischen Nutzern und Forschern sind geplant, um die Datenqualität und die wissenschaftliche Analyse zu harmonisieren und ein transparentes, aber sicheres Monitoringsystem zu schaffen.
Photo by Fredrik Ohlander
Podiumsdiskussion In der Podiumsdiskussion stellte Jürgen Tack unter anderem einige direkte Fragen an die Referenten: Sind Jäger als Akteure im Naturschutz wirklich hilfreiche Partner beim Großraubwild-Monitoring? Es herrschte Konsens darüber, dass Jäger bei der Sammlung von Felddaten für die wissenschaftliche Forschung einen Platz haben und eine sehr effiziente und sachkundige Quelle darstellen. Allerdings brauchen Jäger in einigen Ländern eine Ausbildung und Betreuung, aber auch eine gute Kommunikation, um das notwendige Vertrauen zwischen den mit der Überwachung beauftragten Institutionen und den Personen aufzubauen, die die Felddaten zur Verfügung stellen können. Es wurde betont, dass der Input von Jägern im Laufe der Zeit nachhaltig sein muss. Das Monitoring von Wildtierpopulationen ist ein fortlaufender Prozess, und die Motivation jeder Interessengruppe muss ständig aufrechterhalten werden. Aus wissenschaftlicher Sicht müssen die von Jägern gesammelten Daten validiert werden, aber dies kann z.B. durch KotProben oder Kamerafallen automatisiert werden. Um die Transparenz zu erhöhen, müssen die Daten in einem Umfang veröffentlicht werden, der die Naturschutzbemühungen nicht gefährdet. Wenn die Daten jedoch Wochen oder sogar Monate nach der Beobachtung zur Verfügung gestellt werden, besteht keine wirkliche Bedrohung für einzelne Tiere. Insbesondere bei Fortpflanzungsdaten ist eine längere zeitliche Trennung zwischen Sammlung und Veröffentlichung erforderlich. Aber Transparenz ist wirklich wichtig, vor allem gegenüber denjenigen, die Daten zur Verfügung stellen, um ihr Interesse und ihre Motivation zu wahren. Dieser Aspekt kann in Ländern angegangen werden, in denen es diese Art der Zusammenarbeit aufgrund mangelnder Kommunikation noch nicht wirklich gibt. Es bedeutet viel Arbeit, aber Jäger sind wirklich wichtig, um zuverlässige Felddaten zu erhalten, vor allem aus entlegenen Gebieten. In der Frage, welche andere Interessengruppe einbezogen werden könnte, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass im Wesentlichen alle Personen, die ins Feld gehen, eine potenzielle Datenquelle darstellen. Fachleute, wie Förster, Landwirte, Hirten, aber auch Freizeitnutzer wie Vogelbeobachter können einbezogen werden. Wenn weitere Interessengruppen einbezogen werden, ist die Validierung von Daten jedoch wichtig, insbesondere wenn die Person, die die Berichte liefert, ein begründetes Interesse an bestimmten Wildtierarten hat. Der Weg nach vorne Die neuen Technologien, die auf breiter Basis verfügbar gemacht werden, können die Welt wirklich verändern: Mehrere Monitoringsysteme können kombiniert werden, mit vereinfachten Methoden können Daten von guter Qualität aus der ganzen Welt gewonnen werden, um die potenziellen Datenquellen zu erweitern. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass die Jäger nach wie vor einer der stärksten Partner bei diesen Bemühungen sind. Sie sind nicht nur das ganze Jahr über im Feld unterwegs, sondern es werden auch keine zusätzlichen Ressourcen für ihren Einsatz benötigt. Wenn durch eine gute Kommunikation die entsprechende Transparenz und das Vertrauen gefunden werden kann, werden die Jäger weiterhin interessiert und bereit sein, sich am Großraubwildmonitoring zu beteiligen. Indem wir diese neuen Technologien nutzen und gleichzeitig daran arbeiten, die Beteiligung der Jäger aufrechtzuerhalten und zu erhöhen, können wir die Schlüsselrolle, die sie beim Wildtiermonitoring spielen, künftig stärken.
15
Politik und Recht
JAGD WÄHREND DER COVID-19-PANDEMIE Der CIC und FACE haben eine nach Ländern gegliederte Liste zusammengestellt, in der die rechtlichen Bedingungen für die Jagd angesichts der zurzeit herrschenden COVID-19-Pandemie zusammengefasst sind. Die Liste enthält nur die Länder, für die CIC oder FACE Informationen erhalten haben. Bitte senden Sie alle aktualisierten Informationen oder neue Länderinformationen, die Ihnen vorliegen könnten, an office@cic-wildlife.org. Die Liste wird aktualisiert, sobald neue Informationen eingegangen sind. Weder der CIC noch FACE können für die Richtigkeit der Informationen verantwortlich gemacht werden. Sie dienen lediglich als Orientierungshilfe. Wenn Sie die neuesten, genauen Informationen für ein bestimmtes Land suchen, empfehlen wir Ihnen, sich mit den zuständigen Behörden in diesem Land zu beraten.
Die aktuelle Liste der Leitlinien kann hier eingesehen werden. VORTEILE DER JAGD Auf der Jagd nach Wildtieren fahren die Jäger in der Regel entweder allein oder in kleinen Gruppen von den Siedlungen weg in entlegenere Gebiete auf dem Lande. Dies macht die Jagd zu einer eher risikoarmen, aber dennoch enorm wichtigen Aktivität. Die Jagd ist ein wirksames Instrument der Wildbewirtschaftung, das beim Monitoring der Wildtierpopulationen hilft und eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und des
Wohlergehens der Bevölkerung spielt. Sie hat das Potenzial, Konflikte zwischen Mensch und Wild zu verringern, indem wild lebende Populationen in einer Anzahl gehalten werden, die keine Risiken für die Lebensgrundlagen und die Gesundheit von Gemeinschaften darstellt, die in unmittelbarer Nähe von Wildtieren leben. Ein solches Beispiel ist der Beitrag der Freizeitjagd zur Kontrolle der Schwarzwildpopulationen in Europa, wo die Jäger infolgedessen sowohl dem Ökosystem als auch der Gesellschaft einen Dienst erweisen können. [1] Das Auftreten und die Übertragung von Krankheiten ist in gut bewirtschafteten und regulierten Wildtierpopulationen selten. Werden Wildtierpopulationen innerhalb der Tragfähigkeit ihrer Lebensräume gehalten, werden forst- und landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie die Wildlebensräume selbst keine übermäßigen Wildschäden erleiden. Die Jagd erhöht den Wert der Wildtiere und ihrer Lebensräume; demzufolge werden viele Gebiete als natürlich und wild erhalten, anstatt weiter durch Landwirtschaft oder andere Arten der Landnutzung umgewandelt zu werden. Darüber hinaus schafft die Jagd Arbeitsplätze und Möglichkeiten für die lokale Bevölkerung, die ihren
Lebensunterhalt weiter sichern. Die Jagd trägt auch zur Erhaltung schutzbedürftiger Arten bei, indem sie ihnen einen Wert verleiht und die notwendigen Maßnahmen gegen Wilderei finanziert, um ihr Überleben zu sichern. In dieser Hinsicht machen sich die negativen Auswirkungen, die mit einem reduzierten Jagdaufkommen oder sogar mit vollständigen Jagdverboten als Folge der Covid19-Beschränkungen verbunden sind, bereits bemerkbar. Dazu gehört auch, dass insbesondere in Teilen Afrikas vermehrt von Wilderei berichtet wird. [2] RAT FÜR DIE REISE Die COVID-19-Situation ändert sich weltweit sehr schnell. Reisebeschränkungen können von einem Tag auf den anderen eingeführt oder aufgehoben werden. Für die neuesten länderspezifischen Reisebeschränkungen empfehlen wir, zunächst die Websites der Reisebüros zu prüfen. Eine Auswahl solcher Reisebüros ist unten aufgeführt. Aufgrund des sich ständig ändernden Charakters der Bestimmungen wird jedoch dringend empfohlen, sich vor einer Flugreise bei den zuständigen nationalen Behörden und der gewählten Fluggesellschaft zu erkundigen.
https://www.kayak.com/travel-restrictions https://www.iatatravelcentre.com/world.php https://www.trip.com/travel-restrictions-covid-19/ Für weitere Reiseempfehlungen zu Reisezielen während der Pandemie empfehlen wir Ihnen, die Website der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zu konsultieren. [1] Quirós-Fernández, Francisco & Marcos, Jaime & Acevedo, Pelayo & Gortázar, Christian. (2017). Hunters serving the ecosystem: the contribution of recreational hunting to wild boar population control. European Journal of Wildlife Research. 63. 10.1007/s10344-017-1107-4. [2] See: https://www.nytimes.com/2020/04/08/science/coronavirus-poaching-rhinos.html
16
Young Opinion
Die „Young Opinion“ Arbeitsgruppe des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) möchte gemeinsam mit unseren Kollegen aus dem Bereich Wildtiererhaltung den Internationalen Jugendtag der Vereinten Nationen feiern.
Der Internationale Jugendtag ist eine Gelegenheit, die Äußerungen, Aktionen und Initiativen junger Menschen zu feiern und zu stärken. Um einer nachhaltigeren Zukunft entgegenzugehen, ist es wichtig, globale und bedeutende Bemühungen hervorzuheben, die darauf abzielen, das Engagement junger Menschen im Bereich der Wildtiererhaltung zu verstärken. Da Menschen unter dreißig Jahren einen bedeutenden Teil der Weltbevölkerung ausmachen, feiert Young Opinion den wachsenden Einfluss der Jugend auf die weltweiten Naturschutzbemühungen. Angesichts des gegenwärtigen Status einiger der weltweit am meisten gefährdeten und ikonischen Wildarten, die Opfer von nicht nachhaltiger Nutzung und Überausbeutung sind, wird es immer wichtiger, junge Menschen aufzuklären und sie in Entscheidungen einzubinden, die die Tierwelt der Erde betreffen. Es ist unerlässlich, die Jugend als eine Gruppe fähiger „Changemaker“ anzuerkennen, da sie diejenigen sind, die am ehesten von solchen Veränderungen in der Zukunft betroffen sein werden. Deshalb glauben wir, dass es entscheidend ist, das Bewusstsein zu schärfen und die nächste Generation von Naturschützern zu fördern. Der Schlüssel dazu ist die Bildung, die notwendig ist, um wichtige Informationen über Wildtiere und Natur zu vermitteln und letztlich die Leidenschaft für den Naturschutz zu wecken. Young Opinion steht für mehr Bildung, Engagement und Befähigung junger Menschen im Naturschutz. Wir ermutigen junge Menschen auf der ganzen Welt, sich mit den anhaltenden großen Bedrohungen für wild lebende Tiere zu befassen, einschließlich der Zerstörung ihrer Lebensräume, der Überausbeutung, der Wilderei oder des illegalen Handels, und die nachhaltige Nutzung der wild lebenden Tiere als Naturressource zu fördern.
17
Young Opinion
CIC Young Opinion Research Award Der CIC Young Opinion Research Award zielt darauf ab, junge Forscher zu unterstützen, deren Projekte zur nachhaltigen Nutzung von Wildtieren zugunsten der Erhaltung des Naturerbes beitragen. Dabei ist es das Ziel des Young Opinion Research Award, wissenschaftliche Forschung im Sinne der Überzeugungen des CIC zu fördern. Diese Forschung kann sich auf eine oder alle der drei Hauptsäulen der nachhaltigen Wildtierbewirtschaftung beziehen: Wirtschaft, soziokulturelle und ökologische Aspekte. Die Teilnehmer müssen eine Zusammenfassung ihres Forschungsprojekts einsenden, in der das Ziel, die Methoden und die Schlussfolgerungen des Projekts erläutert werden. Die Jury, ein Komitee von CIC-Experten, wird den Gewinner bestimmen, der mit einer Einladung zur Teilnahme an der nächsten Generalversammlung und einer Veröffentlichung im nächsten Young Opinion Newsletter belohnt wird, um seine Projekte vorzustellen und mit wichtigen Vertretern und Experten auf dem Gebiet der nachhaltigen Wildtierbewirtschaftung in Kontakt zu treten. Der Preis deckt die Anmeldegebühr, die Unterbringung und angemessene vorab genehmigte Reisekosten ab. Lesen Sie die Arbeit des letztjährigen Gewinners, Paul Griesberger
„Modellierung der Jagdeignung in Gebirgslandschaften – mit Schwerpunkt Rothirsch“ (…)
18
Photo by Dominik Mecko
Wildlife Watch
19
Was ist Wildlife Watch?
Wildlife Watch gibt den Lesern einen Einblick in die Welt der Trophäenbewertung und in die Arbeit unseres Trophäenbewertungsausschusses (TEB).
20
Wildlife Watch
Wildlife Watch Unser Netzwerk
Wenn wir auf das hinter uns liegende Jahr zurückblicken, war es definitiv auch ein herausforderndes Jahr für die Trophäenbewertung. Wir haben großartig angefangen, mit mehreren Schulungs- und Bewertungsveranstaltungen, die bis März stattfanden. Leider mussten Veranstaltungen, die für den Rest des Jahres geplant waren, entweder abgesagt oder verschoben werden. Nichtsdestotrotz hat unser Netzwerk von Vermessern hart daran gearbeitet, Trophäen zu bewerten und in die TED einzugeben, während das TEB über Möglichkeiten diskutiert hat, das System an die aktuelle Situation anzupassen. Apropos TEB: Das jährliche Treffen des Trophäenbewertungsausschusses sollte vom 10. bis 11. August in Uhlířské Janovice (bei Prag, Tschechische Republik) stattfinden. Aufgrund der Reisebeschränkungen und gesundheitlichen Risiken, die mit einem physischen Treffen verbunden sind, entschieden das TEB und die CIC-Zentrale jedoch, dass es besser sei, das Treffen auf das Frühjahr 2021 zu verschieben. Während es auf dem Treffen eine Reihe von Themen und Ideen zur Verbesserung des TES zu besprechen gäbe, war die einzig dringende Angelegenheit, die in diesem Jahr behandelt werden musste, die Wahl des TEB-Ko-Vorsitzenden. Die Abstimmung fand online statt und wir freuen uns, dass Herr Tony Dalby-Welsh (UK) für eine weitere Amtszeit wiedergewählt wurde
Wussten Sie schon? Trotz der Pandemie und der reduzierten Anzahl an Evaluationsveranstaltungen in diesem Jahr, haben unsere Vermesser in den letzten 6 Monaten über 4.000 Bewertungen in die TED eingegeben!
Das TES in Zahlen: Aktive CCMs/STJs: 712 + 67 Länder im TES: 30 Vermessungen im TED: 19, 292
Der TEB empfiehlt allen Jägern nachdrücklich, ihre Trophäen von einem zertifizierten CICVermesser bewerten zu lassen, um die Forschungsmöglichkeiten zu verbessern und eine gesündere Herangehensweise an die Bewertung zu fördern, unabhängig vom Potenzial der Trophäe, ein Medaillenlimit zu erreichen.
21
Photo by Razvan Mirel
Im Rampenlicht Welche Erfahrungen haben Sie bei der Trophäenbewertung? Ich bin schon fast mein ganzes Leben lang aktiver Jäger. Ich wurde 2012 in die CIC-Trophäenbewertung involviert, als ich einen ersten Schulungskurs absolvierte, der hier in Irland stattfand und von erfahrenen europäischen Kollegen geleitet wurde, die eine Einladung nach Irland angenommen hatten, um eine Gruppe von uns zu unterrichten. Im Anschluss daran und um mein persönliches Erfahrungsportfolio zu erweitern, nahm ich die Gelegenheit wahr, nach Schottland zu reisen, um mit Kollegen des U.K. Trophy Evaluation Board bei organisierten Bewertungsveranstaltungen, wie z. B. bei Jagdausstellungen, zu arbeiten, bei denen bedeutende Exemplare aller in Großbritannien und Irland vorkommenden Arten bewertet wurden. In den dazwischen liegenden Jahren habe ich auch meine Erfahrungen mit den weiteren europäischen Arten ausgebaut. Im Jahr 2016 erhielt ich meinen Status als Senior International Trophy Judge. Welche Rolle spielt die Trophäenbewertung bei der Bewirtschaftung von Wildtieren in Irland?
Wildlife Watch Was die Trophäenbewertung angeht, liegt der größte Unterschied zwischen Irland und seinem Nachbarn auf der anderen Seite der Irischen See, Großbritannien in der viel besser entwickelten Struktur und den Ressourcen des Vereinigten Königreichs und natürlich in der Länge der Zeit, die der britische Trophäenbewertungsdienst schon existiert. Seit den 50er Jahren, als sie von dem verehrten Experten G. Kenneth Whitehead geleitet wurde, wird der britische Trophäenbewertungsausschuss von einer Gruppe sehr erfahrener Bewertungsrichter geführt. Derzeit führen Iain Watson und Tony Dalby-Welsh den Ausschuss. Das britische Team kann auf eine Vielzahl von Spezialisten zurückgreifen, die nicht nur jährlich viele, viele Trophäen bewerten, sondern auch aktiv an den Arbeiten zur Erfassung, Geschichte, Ökologie und Taxonomie der in Großbritannien und Irland vorkommenden Arten beteiligt sind. Starke Verbindungen zwischen Irland und Großbritannien bieten schnellen Zugang zu Unterstützung, Beratung und Ressourcen sowie zu einer großen Datenbank, was für alle Beteiligten von großem Nutzen ist. Die Qualitätsarten, die in Irland zur Bewertung vorgelegt werden, sind Sika und Rot, während in Großbritannien das Rehwild die Hauptart wäre. Können Sie unseren Vermessern ein paar ermutigende Worte für das nächste Jahr sagen? Angesichts der Pandemie und der Situation, die wir dieses Jahr hatten, brauchen wir alle ein paar Worte der Hoffnung!
Insgesamt haben die irischen Jäger die Vorteile des CIC-Trophäenbewertungssystems erkannt und nutzen es und die Möglichkeiten, die die CIC-Trophäenbewertungsmethode Zweifelsohne war 2020 ein Jahr wie für das Wildtiermanagement und die kein anderes, das bei uns allen Spuren Verbesserung der Artenvielfalt bietet, hinterlassen hat, und ich kann mir sehr gut. Die kompakte Natur Irlands vorstellen, dass niemand von uns trauern Laurence Taaffe bietet Jägern, ob Einheimischen oder wird, wenn es endlich vorbei ist. Die Liebe Besuchern, die Möglichkeit, hochwertige Ireland/UK TEB zur Jagd und zu Wildtieren ist etwas, das uns Wildgebiete zu bejagen, in denen es reichlich zusammengebracht hat und zusammenhält. 2016-STJ-001 Populationen unserer drei Hirscharten Rot-, Sie hilft uns, Freundschaften aufzubauen Sika- und Damwild gibt. Ich habe eine deutliche Verbesserung der und lässt uns Wissen, Verständnis und Möglichkeiten teilen. Das Qualität der Trophäen gesehen, was zum Teil auf die Botschaft des hat sich in den dunklen Tagen des letzten Jahres gezeigt und hat mir CIC zurückzuführen ist, dass das Management, wenn es richtig viel Mut für die Zukunft gegeben, da wir uns auf glücklichere und praktiziert wird, Trophäen höchster Qualität hervorbringt. Die hoffentlich gesündere Zeiten zubewegen. Es ist interessant, wie viele leichte Erreichbarkeit durch Dublin in Verbindung mit einer guten von uns sich weiterhin auf die Jagd konzentriert und den Kontakt Transportinfrastruktur ist für die Gastjäger attraktiv, während die zu Vermesser-Kollegen und Jagdfreunden aufrechterhalten haben, Verfügbarkeit von sehr starkem Sika- und hochwertigem Rotwild auch wenn unser Horizont durch nationale Beschränkungen und meiner Meinung nach zu einer verbesserten Wildtierbewirtschaftung begrenzte internationale Reisen eingeschränkt war. Wenn wir in geführt hat, da der Wert starker, gut geführter Populationen in die Zukunft blicken, ist es in der Tat überraschend, wie viele Jagden der weltweiten Jägergemeinschaft und vom Staat anerkannt wird. Natürlich ist die irische Kultur sehr einladend und zugänglich, ein weiterhin stattgefunden haben. Im Jahr 2020 wurden mir viele aufregende Trophäen zur Bewertung vorgelegt, obwohl leider der großer Pluspunkt für Besucher. physische Kontakt und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und Als STJ für das UK Trophy Evaluation Board, was sind Ihrer Freunden gefehlt haben. Wir hoffen, dass wir jetzt, wo wir aus der Meinung nach einige der Hauptunterschiede zwischen der Dunkelheit des Covid in das Licht des Frühlings 2021 auftauchen, die Chance haben, wieder zusammenzukommen und unsere Trophäenvermessung in Irland und Großbritannien? Interessen wieder voranzubringen. Kennen Sie ein Mitglied des STJ/CCM-Netzwerks, das im Rampenlicht stehen sollte? Möchten Sie, dass Ihre Veranstaltung in unserem Veranstaltungsbereich hervorgehoben wird? Bitte senden Sie STJ/CCM-Nominierungen/Veranstaltungsdetails an l.milatovic@cic-wildlife.org
Wenn Sie Fragen zu den obigen Informationen oder zum CIC TES im Allgemeinen haben, kontaktieren Sie bitte Luna Milatović, CIC Conservation Officer, unter l.milatovic@cic-wildlife.org. Luna Milatović
22
Wildlife Watch
23
24
Photo by Elcarito
Afrika
25
Was ist Afrika?
Die wichtigsten Entscheidungen, Richtlinien und Geschichten, die einen Einfluss auf die Länder des afrikanischen Kontinents haben werden.
26
Afrika
Hilfe für Wildtiere und unsere Freunde in Namibia
Der Namibische Berufsjagdverband verkündet die Einführung der NAPHA CONSERVATION ANSTECKNADEL zur Unterstützung des Verbandes durch Ihre Freunde in aller Welt. Seit 46 Jahren setzt sich NAPHA intensiv und unermüdlich für die Jagd und den Naturschutz in Namibia ein. Seit seiner Gründung ist NAPHA dem Naturerhalt verpflichtet und steht im engen Austausch mit dem Ministerium für Umwelt, Forst und Tourismus und wird bei der Entwicklung neuer Gesetze integriert und zu Rate gezogen. Mit der Verankerung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen im Grundgesetz ist Namibia weltweit das erste bzw. einer der ersten Länder, welches sich diesem Vorsatz fundamental verpflichtet. In diesem Sinne handeln NAPHA und seine Mitglieder beispiellos bei der Pflege, Erhalt und Nutzung von Tierbeständen und damit verbundenen Jagdkultur. Der nun stark eingeschränkte Jagdtourismus jedoch, stellt uns alle vor große Herausforderungen. Zur Sicherung und fortwährenden Unterstützung dieser Nachhaltigkeitsarbeit wollen wir als Verband die Gelegenheit nutzen eine Anstecknadel im Sinne des Naturschutzes vorzustellen. Die käuflich zu erwerbende Anstecknadel ist ein Symbol des kontinuierlichen Einsatz für die Jagd und den Naturschutz, der sichtbar an zukünftigen Veranstaltungen getragen werden kann. Wir hoffen, durch die finanzielle Unterstützung dieser Initiative auch in Zeiten des Corona Virus unseren Beitrag für den Naturerhalt weiterhin leisten zu können. NAPHA unterstützt diverse Forschungsarbeiten, welche immer wieder für neue Erkenntnisse sorgen und der wissenschaftlichen Dokumentation der Natur dienen. Beispiele aus jüngerer Vergangenheit sind Arbeiten zur Bekämpfung der Kudu Tollwut, die Genomsequenzierung verschiedener Wildarten, die Erhebung des Verbreitungsgebiets der Schwarznasenimpalas oder wie zuletzt die über zwei Jahre laufende Veröffentlichung des Leopardenzensus. Diese Datenerhebungen sind unabdingbar für den Erhalt der Artenvielfallt. Weiterhin setzt sich die NAPHA für die Bildung im Land und die Stärkung des Bewusstseins für ethische und nachhaltige Jagd ein. NAPHA ist mit verschiedenen nationalen Verbänden im alltäglichen Austausch, sowie international mit diversen Verbänden wie CITES, AWCF, CIC, DSC, SCI oder Conservation Force verknüpft. Als Teilnehmer diverser öffentlicher Veranstaltungen vertritt NAPHA die Interessen der Jagd und des Naturschutzes in Namibia. Die limitierte Anstecknadel zeichnet den Umriss Namibias mit einem Kudu, das langjährige Emblem der NAPHA. Die im Hintergrund antik Silber gefärbte Anstecknadel wird im Zentrum durch einen aus dem Erongo stammenden Topas geschmückt, der den aktuell nötigen Funken jagdlicher und gesundheitlicher Hoffnung symbolisiert. Seien Sie ein kleiner Stein in diesem leuchtenden Netzwerk aus Gleichgesinnten und unterstützen Sie weiterhin den Naturschutz in Namibia. Das Meistern dieser Situation fordert von allen einen täglichen und unermüdlichen Einsatz und gewiss freuen wir uns, wenn die Zeit der Covid 19 Pandemie überstanden ist - und Sie unser Land in all seiner realen Schönheit wieder vor Ort unterstützen können. In Kombination mit der Ankündigung unserer Anstecknadel möchten wir unsere Unterstützer gerne über
27
die aktuellen Geschehnisse im Verband sowie im Land mit unserem wöchentlichen internen Verbandsrundschreiben informieren. Folgende Anstecknadeln können Sie als kleine Spende für den Naturschutz erwerben: Habitat 1 Für NAD 4,800.00 (Euro 240.00 oder USD 270.00) bekommen Sie unsere NAPHA Naturschutz Anstecknadel geschmückt mit einem Topas und wenn Sie mögen ein 24-monatiges Abonnement unseres wöchentlichen verbandsinternen Rundschreibens, welches Sie über die aktuellen Geschehnisse in Namibia informiert. Dazu gibt es die aktuelle Ausgabe der „Hunt in Namibia“ auf Deutsch oder Englisch. Habitat 2 Für NAD 2,400.00 (Euro 120.00 oder USD 135.00) bekommen Sie unsere NAPHA Naturschutz Anstecknadel ohne den Topas und wenn Sie mögen ein 12-monatiges Abonnement unseres wöchentlichen Verbandsinternen Rundschreibens, welches Sie über die aktuellen Geschehnisse in Namibia informiert. Zudem gibt es die aktuelle
Ausgabe der „Hunt in Namibia“ auf Deutsch oder Englisch. Sollten sie sich entscheiden in diesem Jahr NAPHA aus der Ferne zu unterstützen, wenden Sie sich bitte mit einer BESTELLUNG WIR MÖCHTEN UNS FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG BEDANKEN UND FREUEN UNS, BALD EIN STÜCK NAMIBIA AN VIELEN HEMDEN UND HÜTEN STRAHLEN ZU SEHEN.
Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) in der Republik Namibia, einem CIC-Mitgliedstaat, hat eine Ausschreibung für den Kauf und die Umsiedlung von insgesamt 170 Elefanten veröffentlicht. Die Ausschreibung ist in vier Lose unterteilt. Die Nachricht wurde in den Mainstream-Medien, darunter Reuters, The Guardian, CNN und anderen, ausführlich behandelt. Dürre und Mensch-Wildtier-Konflikte werden als Gründe für die Entscheidung der MEFT genannt, die 170 Elefanten zu versteigern. Man darf jedoch nicht vergessen, dass das Thema auch mit dem Erfolg der namibischen Naturschutzstrategie zusammenhängt, die die drei Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) immer als sich gegenseitig verstärkend betrachtet hat. Die Regierung der Republik Namibia erkennt die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen als den Schlüsselfaktor an, der Artenschutz mit einem fairen und gerechten Vorteilsausgleich verbindet. Dies wird durch die Community Based Natural Resources Management (CBNRM)-Programme in Namibia belegt, einschließlich des 1998 offiziell gestarteten Schutzgebietsprogramms. Die Ausschreibung enthält spezifische Anforderungen und legt den Schwerpunkt auf die Erfüllung hoher Tiergesundheits- und Tierschutzstandards,
die Einhaltung einschlägiger Vorschriften, einschließlich einer Genehmigung für den Export der Tiere, sofern erforderlich. Interessierte Parteien haben bis zum 29. Januar 2021 Zeit, Angebote einzureichen. Zusätzlich zu den Mainstream-Medien haben Naturschützer dazu aufgerufen, dass diejenigen, denen die Elefanten wirklich am Herzen liegen, einschließlich derjenigen, die gegen eine nachhaltige Jagd auf Elefanten sind, aber alternative Lösungen für ein nachhaltiges Populationsmanagement haben, die keine nachhaltige Abholzung beinhalten, und die über die notwendigen Finanzen verfügen, sich an der Ausschreibung für diese Tiere beteiligen. Das eingenommene Geld aus der Auktion wird von der Namibischen Regierung dazu verwendet, das Leben und den Lebensunterhalt derjenigen zu verbessern, die direkt von den Konflikten zwischen Mensch und Wildtier im Zusammenhang mit Elefanten betroffen sind. Es ist noch Zeit. Der CIC möchte alle ermutigen, die das Leben und den Lebensunterhalt derjenigen verbessern wollen, die mit Elefanten zusammenleben, die die Erfolge des CBNRM belohnen und gesunde und nachhaltige Elefantenpopulationen sehen wollen, sich zu melden und auf der Auktion zu bieten.
Naturschutzbemühungen in Mosambik Es gibt viele Orte in Afrika, an denen die Jagd lebenswichtig für die Wildtiererhaltung und eine tragende Säule für den Lebensunterhalt der Gemeinden ist. Für die meisten Jagdveranstalter in Afrika war 2020 ein Jahr ohne Kunden und folglich ein Jahr ohne Einkommen. Obwohl die Auswirkungen der Pandemie für die Tourismusindustrie auf dem gesamten Kontinent verheerend waren, haben viele Jagdveranstalter ihre Bemühungen zur Erhaltung der Wildtiere fortgesetzt. Ein solcher Ort ist das Bawa Community Schutzgebiet, eine riesige Wildnis im äußersten Westen Mosambiks. Das Gebiet beherbergt eine der größten Elefantenpopulationen des Landes sowie eine Vielzahl anderer Tierarten wie Büffel, Löwen, Leoparden, Pferde- und Rappenantilopen. Um einen Einblick in die Auswirkungen der Pandemie auf die Jagdindustrie in Afrikas Wildnis zu erhalten, werfen Sie einen Blick auf den folgenden Bericht.
28 28
Photo by Gregory Brown
Rettet 170 Elefanten! Namibia, ein Opfer seines eigenen Erfolgs
Afrika
Neuer Bericht über die Auswirkungen von COVID-19 in Simbabwe Die Vereinigung für Umweltrecht in Simbabwe (Zimbabwe Environmental Law Association, ZELA) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem die Auswirkungen von COVID-19 auf Gemeinden und Naturschutzbemühungen in Simbabwe dargelegt werden. Der Bericht mit dem Titel „The effects of COVID-19 on wildlife dependant communities & conservation efforts in Zimbabwe“ (Die Auswirkungen von COVID-19 auf von Wildtieren abhängige Gemeinschaften und Naturschutzbemühungen in Simbabwe) befasst sich sowohl mit den direkten wirtschaftlichen Auswirkungen als auch mit den Welleneffekten auf Lebensgrundlagen und Wildtiere. Es wird festgestellt, dass die weltweite Safariindustrie aufgrund stornierter Buchungen im Jahr 2020 rund 100 Millionen Dollar an Einnahmen verloren hat, wobei insgesamt 90% der Buchungen, was 8.000 Jagdtagen entspricht, bereits storniert worden sind. Entwicklungsländer wie Simbabwe sind durch diese Ereignisse am stärksten gefährdet, da sie als Einkommen und als Mittel zur Unterstützung des Naturschutzes besonders auf Wildtiere angewiesen sind. Dieser Artikel fasst zusammen, auf welche Weise Simbabwe, seine Bevölkerung und seine Wildtiere von COVID-19 betroffen sind. Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Ländliche Bezirksräte Ländliche Bezirksräte (RDCs) oder ländliche Zweige der Regierung Simbabwes in marginalisierten Gebieten sind zur Finanzierung ihrer Tätigkeit in hohem Maße von Wildtierressourcen abhängig, wobei die Einnahmen der Safari-Anbieter 90% ihres Einkommens ausmachen. COVID-19 und die sich daraus ergebenden Reisebeschränkungen werden wahrscheinlich zu einem drastischen Rückgang der Safari-Einnahmen der RDCs und der Dienstleistungen, die sie für die Gemeinden erbringen, führen. Ein Beamter der RDC in Mbire erklärt, dass die Wildressourcen „70 % des Einkommens der RDC und fast 100 % für die Gemeinden“ ausmachen und dass die Aussetzung der Jagd zu einem begrenzten Zugang zu „grundlegenden Gesundheitsdiensten, Nahrung und Wasser“ geführt hat. Die RDCs sind auch dafür bekannt, dass sie Entschädigungsregelungen auf lokaler Ebene für diejenigen umsetzen, die unter Mensch-Wildtier Konflikten (HWC) gelitten haben. Diese Programme beinhalten die Zahlung eines Prozentsatzes der Krankenhausrechnung für Körperverletzungen, die durch HWC verursacht wurden. Der Einnahmeverlust von Safari-Veranstaltern könnte dazu führen, dass die RDCs nicht mehr in der Lage sind, solche Entschädigungsregelungen anzubieten, was letztlich zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen ihnen und den Gemeinden führen könnte.
29
Gemeinschaften und Naturschutz In Simbabwe erhalten die Gemeinden durch das CAMPIRE-Programm etwa 50% der durch SafariOperationen erzielten Einnahmen, die dann zur Finanzierung von Entwicklungsinitiativen verwendet werden. Zu diesen Initiativen gehören die Ausbildung für „Katastrophenschutz“ und „Wildfeuermanagement“, die Teile der Aktivitäten zur Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen in den ländlichen Gebieten Simbabwes sind. Aus den Safari-Einnahmen werden auch Anti-Wilderei-Einheiten (APUs) auf Gemeindeebene finanziert, die „Routinepatrouillen, Überwachung des illegalen Handels mit Wildtieren, Wilderei und Bekämpfung von Problemtieren“ durchführen. Da die Einnahmen der SafariVeranstalter infolge der Pandemie zurückgehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Wildtiermanagement-Aktivitäten nicht mehr finanziert werden können. Es wird auch vermutet, dass Wilderei und illegaler Wildtierhandel insgesamt zunehmen werden, da die Unterstützung und Finanzierung von APUs in Verbindung mit Jagdaktivitäten abnimmt.
Nebeneffekte für Naturschutz Mensch-Wildtier Konflikte sind ein Problem, mit dem sich ländliche Gemeinden auseinandersetzen müssen, wenn sie mit Wildtieren zusammenleben. Da diese Gemeinschaften von Wildtieren finanziell profitieren können, werden Konflikte in der Regel oft toleriert. Beispielsweise werden Landwirte für Ernteverluste, die durch Problemtiere verursacht wurden, entschädigt. Wenn sie nicht mehr von Wildtieren profitieren können, wie es jetzt bei COVID-19 der Fall ist, wird befürchtet, dass Einzelpersonen die Sache selbst in die Hand nehmen und Vergeltungsmaßnahmen gegen Vorfälle von Mensch-Wildtier Konflikte ergreifen könnten. Dies könnte in Form von Vergeltungstötungen geschehen, wodurch die bestehenden Naturschutzbemühungen zunichte gemacht würden. Es wird auch vermutet, dass der Einkommensverlust die Menschen zur Zusammenarbeit mit Wilderern zwingen könnte, was die Zahl der illegalen Tötungen weiter erhöhen würde. Ein weiterer Nebeneffekt für den Naturschutz ist die geringere Kapazität zur Überwachung des illegalen Handels mit Wildtieren. Es ist bekannt, dass Fischereigruppen in Simbabwe den illegalen Handel mit Wildtieren überwachen. Aufgrund von Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und der Nachfrage mussten diese Gruppen ihre Aktivitäten zurückschrauben, was sich auch auf die Überwachungskapazität auswirkte.
30 Photo by Martin Redlin
Afrika
Zusammenfassung der 1. Großen Debatte des CIC am 4. NOVEMBER 2020 Wildtiererhaltung in Afrika Nachhaltiges Jagen in der Zentralafrikanischen Republik Autor: Emmanuel MICHAU Leiter der französischen CIC-Delegation Afrika als Themenwahl für die erste große Debatte der französischen CIC-Delegation basierte auf dem emblematischen Charakter der Tierwelt dieses Kontinents, der uns so sehr am Herzen liegt. Wir wollten eine außergewöhnliche Geschichte, eine Gemeinschaft von Denkern und emblematische Werte finden. Die Vorstellung des Jagdgebiets der Familie LEFOL in der Zentralafrikanischen Republik zur Erhaltung des Wildes durch nachhaltige Jagd ermöglicht es uns, die außergewöhnliche Vielfalt der Biotope an ein und demselben Ort zu entdecken; eine äußerst seltene Mischung aus Hochplateaus, Strauchsavanne, großen Ebenen, Hügeln, Primär- und Äquatorialwäldern, Waldgalerien entlang der vielen Flüsse, Quellen und Seen. Die Vielfalt der Fauna ist vergleichbar mit der der Flora. Bewaffnete Konflikte und Wilderei haben zum Verschwinden von Elefanten, Nashörnern und allen anderen Jagdveranstalter geführt, mit Ausnahme der LEFOL, die seit 10 Jahren Schritt für Schritt ihr Gebiet „zurückerobern“. Für Regionen ohne andere Ressourcen (Tourismus, Diamanten, Wälder) ist die Einrichtung von Reservaten oder Jagdverbotszonen extrem kostspielig und hat keine wirtschaftliche Zukunft, während die nachhaltige Jagd eine perfekte ökonomische und ökologische Alternative darstellt. Auf der einen Seite werden riesige Nicht-Jagdgebiete stillgelegt oder kostenlos an öffentliche Körperschaften oder NGOs vergeben, die der lokalen Bevölkerung den Zugang verwehren und keinen wirtschaftlichen Ertrag bringen, während auf der anderen Seite nachhaltige Jagdanbieter, wie z.B. LEFOL, hohe finanzielle Beiträge leisten können, die in der Wirtschaft auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene umverteilt werden. Alle Arten von Tieren sind in diesem Gebiet zu finden, es gibt eine starke Rückkehr von Großraubwild wie Löwen, Leoparden, Wildhunden, aber auch das Auftreten vieler Schweine (Buschschweine, Warzenschweine), verschiedene Antilopen (Riesen-Elenantilope, Rappenantilope, Kuhantilope, Bongo
31
und Buschbock), verschiedene Büffelarten in großer Zahl, Flusspferde, Oribis, fünf Arten von Ducker (einschließlich des berühmten Gelbrückenduckers), Krokodile und sogar einige Elefanten. Außerdem leben in diesem Gebiet 23 Affenarten, darunter Husarenaffen, Paviane, der Brazzameerkatze und der emblematische Schimpanse; eine sehr reiche Vielfalt an Vögeln, wie verschiedene Trappen-, Enten, Watvogel- Raubvogelarten, sowie Grüntauben, Papageie, Löffler, Ibisse, Perlhühner, Rebhühner usw. Ein solches Zusammenleben kann nur durch die extreme Vielfalt der Flora erklärt werden. Und es funktioniert, da sich die Populationen in 10 Jahren verdreifacht haben. Die Erhaltung und Wiederbelebung ist das Ergebnis von LEFOLs beträchtlichen persönlichen Anstrengungen und Investitionen in Naturschutzbemühungen und die Verbesserung von Flora und Fauna. In diesem Gebiet wurden mehrere eingehende Studien und wissenschaftliche Berichte durchgeführt, die gezeigt haben, dass die nachhaltige Jagd in der Tat das beste Mittel zur Erhaltung der Wildtiere ist. Aber die LEFOLs investieren weiterhin in die Wissenschaft für den Naturschutz; ein Pilotprojekt, für das noch eine Finanzierung (steuerfreie Spenden) gesucht wird, ist in Vorbereitung, um das nachhaltige Management weiter zu verbessern. Es ist die Aufgabe der französischen Delegation des CIC, die verdienstvollsten Projekte zu identifizieren, damit sie als Vorbild dienen können und sich in ihren Bemühungen unterstützt fühlen. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig helfen. Mein Ziel ist es, zu zeigen, dass Jäger die ersten Beschützer der Natur sind; sie sind Pfadfinder, an vorderster Front der Wildtiererhaltung.
PERFECT FIT WITH SILENCE RS
HIGH PERFORMANCE FROM SHORT BARRELS RWS SHORT RIFLE – LEAD-FREE ALSO AVAILABLE! Perfect for silencers. Available in 5 calibres and 3 bullet heads.
rws-ammunition.com RWS is a registered trademark of RUAG Ammotec, a RUAG Group Company. These products can only be purchased with a valid license.
32
Photo by Luke Stackpoole
Europa
33
Was ist Europa?
Unsere Berichterstattung Ăźber die neuesten Nachrichten aus Europa zum Thema Jagd und nachhaltige Nutzung.
34
Europa
Neue Studie über die Gams in Europa Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung über eine neue Studie mit dem Titel „Die Gams in Europa“
Wie sieht die Zukunft der Alpengams aus? Eine Studie zeigt, dass es zwischen den einzelnen Staaten des Alpenraumes erhebliche Unterschiede beim Monitoring und Management der Alpengams gibt. Fazit, in Bayern werden die Gamsbestände viel zu intensiv bejagt. Damit ist ihr Erhaltungszustand in Deutschland nicht günstig und die Zukunftsaussichten sind düster. Durcheinander beim Schutz der Alpengämse Neue Studie zeigt: Österreich und Deutschland fallen beim europaweiten Gamsmanagement durch. Hamburg, 18. Mai 2020.
35
erhebliche Unterschiede beim Monitoring und Management ihres gemeinsamen Schutzgutes, der Alpengams. „Während Frankreich, Italien und Slowenien den Erhaltungszustand der Gämse durch ein aufwendiges Monitoring der lebenden Gamspopulation abschätzen, melden Deutschland und Österreich einfach nur die Zahl der abgeschossenen Tiere an die EU“, kritisiert Münchhausen. „Daten und Analysen zur Altersund Sozialstruktur der Gamsbestände werden völlig außer Acht gelassen, obwohl gerade diese Angaben eine professionelle jagdliche Nutzung auszeichnen.“ Bei der Planung jagdlicher Eingriffe werden die Unterschiede noch deutlicher: In fast allen EU-Ländern wird die Abschusshöhe unter Berücksichtigung biologischer Daten wie der natürlichen Wintersterblichkeit festgesetzt; in Bayern wird die Abschusshöhe lediglich am Zustand der Waldvegetation abgeleitet. „Die mangelhafte Umsetzung der EU-Vorgaben gipfelt in Bayern in der Ausweisung von Gebieten, in denen die Gämse gar keine Schonzeit mehr hat“, so Münchhausen. Dabei weisen Untersuchungen der Deutschen Wildtier Stiftung darauf hin, dass die Gamsbestände in Bayern viel zu intensiv bejagt werden. Damit ist ihr Erhaltungszustand in Deutschland nicht günstig und die Zukunftsaussichten sind düster. Die Deutsche Wildtier Stiftung und der CIC fordern daher ein umfassendes Monitoring der Gämse in Bayern, keine lokale Verlängerung von Jagdzeiten und die Ausweisung von Gebieten mit Jagdruhe, damit sich die Populationen regional wieder erholen können. Sie können die Studie „Die Gams in Europa“ downloaden Hier.
36
Photo by Maria Mihaltan
Nationale Alleingänge sind im vereinten Europa leider Alltag – das macht nicht erst die Covid19-Krise deutlich. Auch auf den Umgang mit Wildtieren, die unter besonderem EU-Schutz stehen, trifft das zu. Ein gutes Beispiel dafür ist die Alpengämse. Sie steht unter dem besonderen Schutz der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU und ist obendrein in der Berner Konvention aufgeführt. „Die Alpen-Anrainerstaaten in der EU sind daher verpflichtet, den Zustand ihrer Gamspopulationen regelmäßig zu erheben und zu bewerten“, betont Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung und ergänzt: „Erst bei einem günstigen Erhaltungszustand der Populationen darf die Gämse gejagt werden.“ Eine gemeinsame Studie der Deutschen Wildtier Stiftung und des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zeigt nun: Zwischen den einzelnen Staaten des Alpenraumes gibt es
Europa
Ressource Afrika drängt Prominente, „Afrikaner entscheiden zu lassen“ Die Organisation Resource Africa veröffentlichte eine Videoausgabe ihres offenen Briefes an britische Prominente vom Juli 2020. Der Brief, der von über 50 afrikanischen Gemeindeführern unterzeichnet und im Namen von Millionen von Menschen aus acht Ländern des südlichen Afrikas verfasst wurde, fordert britische Prominente auf, ihren Einfluss nicht länger geltend zu machen, um die afrikanischen Lebensgrundlagen und Naturschutzbemühungen zu untergraben. Das Video mit dem Titel „Let Africans Decide“ (Lasst die Afrikaner entscheiden) unterstreicht erneut die Bedeutung einer nachhaltigen Nutzung der Wildtiere für viele Gemeinschaften im südlichen Afrika, von denen viele unterhalb der Armutsgrenze leben. Die nachhaltige Nutzung verschafft nicht nur unzähligen Menschen in Wildtiergebieten ein lebenswichtiges Einkommen, sondern bietet auch wirtschaftliche Anreize für diejenigen, die mit den Folgen und Konflikten umgehen müssen, die sich aus der Koexistenz mit Wildtieren ergeben. Darüber hinaus wären unzählige Erfolge im Naturschutz ohne diese Art von Maßnahmen in
37
ländlichen Gebieten nicht möglich gewesen. Der Offene Brief fordert eine Antwort auf Maßnahmen, die die Gemeinschaften daran hindern, ihre Rechte auszuüben und die Wildtiere auf ihrem Land zu schützen. So eine Aktion ist auch die des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA), das eine Konsultation über die mögliche Beendigung des Imports und Exports von Jagdtrophäen nach und aus Großbritannien durchführt.. Obwohl die Ergebnisse dieser Konsultation noch nicht veröffentlicht wurden, wird befürchtet, dass sie zur Einführung weiterer Beschränkungen für den Transport von Trophäen führen könnte – ein Schritt, der für indigene Völker und ländliche Gemeinden (IPLCs) verheerend wäre. Der CIC drängt DEFRA und andere, die Beschränkungen für den Handel mit Jagdtrophäen einführen wollen, sich mit den entsprechenden Interessenvertretern zu beraten, bevor sie Entscheidungen treffen, die unbeabsichtigte Folgen für Wildtiere und Menschen haben könnten.
Prominente untergraben die Menschenrechte von Gemeinschaften
wie ihr Einfluss dem Leben der ländlichen Gemeinden und der Wildtiere im südlichen Afrika schaden könnte. Er hebt die Kämpfe hervor, denen sich die Gemeinden stellen müssen, wenn sie mit Wildtieren koexistieren, und die Notwendigkeit von Anreizen, damit die Wildtiere erhalten werden können. Der Brief erwähnt auch die vielen sozio-ökonomischen Vorteile, die sich aus gut geregelten, nachhaltigen Jagdprogrammen ergeben können, und wie diese für die Unterstützung der Lebensgrundlagen in den Jagdgebieten von entscheidender Bedeutung sind. Die allgemeine Botschaft des Briefs ist klar: Die Gemeindeführer wünschen, dass die Stimmen der Gemeinden, die mit Wildtieren zusammenleben, in die in Großbritannien stattfindenden Diskussionen einbezogen werden. Dies, so argumentieren sie, sollte „sowohl unsere Erfolge im Naturschutz als auch das Recht unserer Gemeinden anerkennen, ihren Lebensunterhalt durch die kulturell angemessene und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Ressourcen zum Wohle unserer Bevölkerung und der Wildtiere zu verdienen. Alles andere wäre, die Rechte der Tiere über die Rechte der Afrikaner zu stellen.“ Der CIC steht voll und ganz hinter den ländlichen Gemeinden Afrikas und ihrem Recht, die Wildtierressourcen zu nutzen, um den Lebensunterhalt der Menschen und den Naturschutz zu unterstützen. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass politische Entscheidungen, die die Länder des südlichen Afrikas betreffen, nicht durch die Meinung britischer Prominenter beeinflusst werden, die möglicherweise kein umfassendes Verständnis für die Realitäten der ländlichen Gemeinschaften haben, welche inmitten von Wildtieren leben.
38
Photo by Larry Li
In einem offenen Brief, der an in Großbritannien ansässige Prominente adressiert ist, fordern über 50 Gemeindeführer aus dem gesamten südlichen Afrika eine Reihe prominenter Persönlichkeiten auf, „aufzuhören, ihren Einfluss zu nutzen, um die Menschenrechte der verarmten Menschen zu untergraben und die Erhaltung der Wildtiere in der Region zu gefährden“. Dieser Brief ist die Antwort auf zahlreiche Aktivitäten, die darauf abzielen, die Menschenrechte der verarmten Menschen zu untergraben und die Erhaltung der Wildtiere in Afrika zu gefährden. Dazu gehören auch die Maßnahmen des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA), das eine Konsultation über die Kontrollen durchgeführt hat, die den Import und Export von Jagdtrophäen regeln. Ziel dieser Konsultation war es, festzustellen, inwieweit der Handel mit Trophäen die Naturschutzbemühungen und den menschlichen Lebensunterhalt unterstützt und ob ein vollständiges Verbot oder weitere Einschränkungen im Vereinigten Königreich erforderlich sind. Obwohl die DEFRA das Ergebnis ihrer Konsultation noch nicht veröffentlicht hat, haben sich eine Reihe hochrangiger Persönlichkeiten aktiv für ein Verbot der Jagdtrophäentransporte eingesetzt. In einigen Fällen haben sie sogar ihre Fans zur Teilnahme an der Konsultation gedrängt und sie gebeten, für politische Optionen zu stimmen, die den Handel mit Trophäen im und aus dem Vereinigten Königreich einschränken würden. Der offene Brief geht auf einige der Fragen ein, die mit den Aktionen dieser Prominenten verbunden sind und
Europa
Offener Brief: voreingenommene Stellungnahme des DEFRA-Sprechers zur Jagdtrophäen-Konsultation Als Reaktion auf eine voreingenommene Äußerung eines Beamten der britischen Regierung hat der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) einen offenen Brief veröffentlicht, der an den Abgeordneten Rt Hon. George Eustice, Minister des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA), gerichtet ist. Die fragliche Erklärung wurde von einem DEFRA-Sprecher in einem kürzlich im „Independent“ erschienenen Artikel mit dem Titel „Britische Jäger haben mindestens 60 Löwen getötet, seit Cecil geschossen wurde, da die Minister das Einfuhrverbot für Trophäen erneut verzögern“ abgegeben. Der Artikel beschreibt unter anderem die derzeitige Verzögerung bei der Veröffentlichung des Ergebnisses der DEFRA-Konsultation über die Kontrollen, die den Import und Export von Jagdtrophäen in das und aus dem Vereinigten Königreich regeln. Während die Konsultation der britischen Regierung als Gelegenheit dienen soll, zu einer faktenbasierten Entscheidung über das Thema Jagdtrophäen zu kommen, weist diese Erklärung darauf hin, dass das DEFRA in dieser Frage nicht unparteiisch ist, was sich auf die Aussagefähigkeit des Ergebnisses der Konsultation selbst auswirken könnte.
Den Inhalt des offenen Briefes finden Sie Hier
39
Photo by Alvaro Serrano
In dem offenen Brief, unterzeichnet vom Präsidenten des CIC, George Aman, wird gefordert, die Erklärung aus dem Artikel in der „Independent“ zurückzuziehen, und es wird vorgeschlagen, dass Maßnahmen ergriffen werden sollten, um sicherzustellen, dass die Konsultation nach einem unparteiischen und faktenbasierten Ansatz durchgeführt wird.
DAS „CIC-Frankreich-LABEL“ 2020 Naturschutz durch nachhaltige Jagd Das Komitee für das „CIC-Frankreich-LABEL“ für Naturschutz durch nachhaltige Jagd, traf sich unter dem Vorsitz von Emmanuel Michau am 27. November über Zoom, um das „CIC-FrankreichLABEL“ 2020 an die Herren Alain und Kewin Lefol, Jagdgrundverwalter in der Zentralafrikanischen Republik, zu verleihen, weil sich die Wildtierpopulation auf ihrem 10 Millionen Hektar großen Grundstück in acht Jahren verdreifacht hat. So können sie Spenden und Vermächtnisse von Mitgliedern steuerfrei entgegennehmen.
Photo by Lina Loos
Nachfolgend finden Sie den Link zu der Präsentation, die Anfang November 2020 gehalten wurde:
40
Europa
Stufenweise Abschaffung von Bleischrot über Feuchtgebieten – um jeden Preis Auch wenn der Titel dieses Artikels für manche ansprechend klingen mag, sind die tatsächlichen Folgen, die mit der jüngsten Verordnung der Europäischen Kommission (EK) zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) verbunden sind, insbesondere in Bezug auf Blei in Schusswaffen in oder in der Nähe von Feuchtgebieten, etwas, das vielen im Europäische Wirtschaftsraum (EWR) Sorgen bereiten sollte. Am wichtigsten zu erwähnen ist, dass diese Verordnung eine Reihe von Problemen für die Vollzugsbeamten der EWR-Mitgliedstaaten und 10 Millionen Bürger, darunter Jäger, Landwirte, Sportschützen und Leistungsschützen, mit sich bringen wird. Die Beschränkung der Verwendung von Bleischrot für die Jagd in Feuchtgebieten ist ein gut gemeintes Ziel und ist bereits in 23 EU-Mitgliedstaaten aufgrund der Umsetzung der Vorschriften der RamsarKonvention geregelt. Die EK-Verordnung enthält jedoch eine Reihe größerer Problembereiche, die von allen oben genannten Gruppen von EU-Bürgern und anderen eingehalten werden müssen. Während diese Fehler hätten vermieden werden können, hat die EK leider den Rat ihrer eigenen wissenschaftlichen Agentur ignoriert, was zu Verstößen geführt hat gegen: - den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit; - die Unschuldsvermutung, was dazu führte, dass die Kommission die Durchführungsbefugnisse unter REACH überschritt, indem sie neue Verpflichtungen für “Verbraucher” schuf; und - das Prinzip der Rechtssicherheit. Obwohl der CIC die eigentliche Absicht der EK-Verordnung unterstützt, werden die Folgen für die Vollzugsbeamten der EWR-Mitgliedstaaten und die oben genannten Gruppen von Bürgern leider äußerst unverhältnismäßig sein. Sie wird zu mehrfachen rechtlichen Anfechtungen in den EWRLändern führen. In diesem Zusammenhang hätte der Text der EK-Verordnung immens von der weiteren Arbeit im REACH-Ausschuss profitiert, bevor er zum Gesetz wird. Leider entschied sich die EK, den Rat ihrer eigenen wissenschaftlichen Agentur (Europäische Agentur für chemische Stoffe – ECHA) zu ignorieren und machte grundlegende Fehler, als es darum ging, den Verordnungstext fertig zu stellen. Es ist es wert, diese zu betonen: - Die ECHA schlug die Einbeziehung von vage definierten Pufferzonen um Feuchtgebiete herum nicht vor, sondern die EK.
41
- Die ECHA schlug nicht vor, den Besitz von Bleischrot zu verbieten und die Unschuldsvermutung illegal umzukehren, sondern die EK. - Die ECHA schlug eine dreijährige Auslaufphase auf der Grundlage einer sozioökonomischen Bewertung vor, aber die EK änderte dies auf zwei Jahre. - Die ECHA legte die Ramsar-Definition für Feuchtgebiete nicht so aus, dass sie sogar zeitweilige Pfützen einschloss, die EK tat dies und schuf damit mögliche, unlösbare Situationen für Jäger und Vollzugsbeamte. Glücklicherweise schlug die EK in der letzten Phase der Ausarbeitung der Verordnung eine wichtige Änderung vor, nämlich die Anwendung der Definition von „Feuchtgebieten“. Die EK erwähnte ausdrücklich, auch in zwei Antworten auf parlamentarische Anfragen (siehe Fragen hier* und hier*), dass die Mitgliedstaaten Leitlinien zur Anwendung der Definition in ihrem Hoheitsgebiet im Einklang mit den Zielen der Beschränkung (Schutz der Wasservögel) und der Verhältnismäßigkeit anwenden können. Wie bereits erwähnt, geht die Verordnung auch über ihre Durchführungsbefugnisse im Rahmen von REACH hinaus, wobei der Verordnungstext Regeln ändert und hinzufügt, die über diejenigen hinausgehen, die ihm zur Anwendung zur Verfügung stehen sollten. Dies wird deutlich, wenn man sich Anhang XVII der Verordnung (EK) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates ansieht. Konkret will die Kommission neue Verpflichtungen für Verbraucher, einschließlich Jäger, schaffen, keine Bleischrotpatronen (d.h. handelsübliche Produkte) innerhalb von 100 Metern in oder um Feuchtgebiete herum zu verwenden oder zu tragen. Normalerweise müssen Verbraucher solche Verpflichtungen im Rahmen von REACH nicht erfüllen. Derselbe Rechtsfehler besteht im Verordnungstext, wonach Jäger Opfer einer Umkehrung der „Unschuldsvermutung“ und der Beweislast werden, indem der Besitz von Bleischrot bei der Jagd in Feuchtgebieten verboten wird. Tatsächlich beabsichtigt der Vorschlagsentwurf, den normativen Inhalt der Artikel 67 bis 73 und 126 von REACH zu ändern.
Schließlich ist diese Beschränkung der Verwendung von Blei bei Schusswaffen in Feuchtgebieten erst der Anfang! Die EK hat bereits einen Verordnungsentwurf in der Schublade, der ein Verbot der Verwendung von Blei in einer Reihe anderer Anwendungen außerhalb von Feuchtgebieten vorsieht, einschließlich in Geschossen auf allen Geländen und in Angelgeräten. Dies wird nicht nur Auswirkungen auf die Jagd haben, sondern auch für Angler, Sportfischer und andere Unternehmen, die im Fischereisektor tätig sind, schwerwiegende Folgen haben. Der CIC ist dankbar für die Bemühungen seiner nationalen Delegationen in der EU, sich für eine vernünftige und verhältnismäßige Regelung für Bleischrot über Feuchtgebieten einzusetzen. In Zukunft werden noch mehr solcher Bemühungen erforderlich sein.
42 42
Photo by Sebastian Pociecha
Während die Intentionen der EK-Verordnung gut sind, ist es die Form leider nicht und wird für viele mit Kosten verbunden sein.
Europa
Der folgende Artikel wurde von FACE - der Europäischen Föderation für Jagd und Naturschutz - erstellt. Er enthält Einzelheiten darüber, was die neue Verordnung zum Verbot von Bleischrot über Feuchtgebieten für Jäger in den EWR-Ländern bedeuten wird. CIC und FACE haben in den letzten Jahren in dieser Sache eng zusammengearbeitet. Weitere Einzelheiten zu dieser Zusammenarbeit finden Sie im Artikel: http://www.cic-wildlife.org/de/2020/08/14/debunking-the-myths-trophy-hunting-infographics/
Was bedeutet die neue Verordnung für ein Verbot von Bleischrot über Feuchtgebieten für die Jäger in Europa? Nach monatelanger Prüfung, langen Verzögerungen und breiter Kritik von verschiedenen Interessengruppen wird die neue Verordnung für ein Verbot von Bleischrot über Feuchtgebieten voraussichtlich ab Januar 2023 in allen EWR-Ländern in Kraft treten. Der Text der Verordnung mit Übersetzungen in verschiedenen Sprachen ist nachzulesen unter: https://ec.europa.eu/transparency/comitolog y-register/ screen/documents/064660/6/consult. In den meisten Mitgliedstaaten der EU sind bereits einzelstaatliche Gesetze in Kraft, mit Ausnahme von Polen, Irland, Rumänien, Slowenien und Malta. Allerdings ist die Wasservogeljagd in Slowenien nur wenig populär und besitzt Malta nur sehr wenige Feuchtgebiete. Was macht diese Verordnung anders? • Die Definition von “Feuchtgebieten” ist viel weiter gefasst als in den bestehenden Gesetzen. Sie umschließt beispielsweise Torfgebiete mit und ohne sichtbares Gewässer sowie potentiell jedes Gelände nach einem starken Regenfall. • Ein erschwerter Faktor ist, dass sämtliche Feuchtgebiete eine feste Pufferzone mit einem Umkreis von 100 Metern um diese herum haben. Die Abgabe von Bleischrot in einem Feuchtgebiet oder einem Umkreis von 100 Metern um dieses herum ist unabhängig von der bejagten Art verboten. • Jede Person, die Bleischrot in einem Umkreis von 100 Metern um ‚Feuchtgebiete‘ mit sich führt, wird des Schießens in Feuchtgebieten für schuldig gehalten, es sei denn, diese Person kann nachweisen, dass dieses für eine andere Art der Jagd vorgesehen ist. Die Definition von “Feuchtgebieten”: Jäger und Vollzugsbeamte werden klare Anweisungen benötigen, um z.B. zu verstehen, wie sie mit kleinen Gebieten vorübergehenden Gewässers umgehen müssen und was ein Torfgebiet (einschließlich der Forstwirtschaft auf Torfböden)
43
für die Zwecke dieser Verordnung darstellt. Dies ist keine leichte Aufgabe, da allgemein mangelnde Klarheit darüber besteht, wie Torfgebiete zu definieren sind. Nach breiter Kritik des Europäischen Verbandes für die Jagd und Wildtiererhaltung (FACE) sowie seinen Mitgliedern und Partnern an der mangelnden Rechtssicherheit der Ramsar-Definition, erklärte die Europäische Kommission (EK) unlängst, dass die Definition von Feuchtgebieten ‘verhältnismäßig’ ausgelegt werden sollte und sie die Herausgabe von Leitlinien in Erwägung ziehen könnte. FACE ist der Ansicht, dass dies für eine wirksame Umsetzung nötig ist. Die EK erklärte ebenfalls, dass die einzelstaatlichen Behörden am besten in der Lage wären, den Besonderheiten der verschiedenen Gebiete Rechnung zu tragen und ihren Vollzugsbehörden oder Interessengruppen Leitlinien hierfür zu geben, wie die Definition von Feuchtgebieten im Einklang mit dem Ziel (des Schutzes von Wasservögeln) und der Verhältnismäßigkeit ordnungsgemäß ausgelegt werden sollte und sie die Herausgabe von Leitlinien in Erwägung ziehen könnte. FACE ist der Ansicht, dass dies für eine wirksame Umsetzung nötig ist. Die EK erklärte ebenfalls, dass die einzelstaatlichen Behörden am besten in der Lage wären, den Besonderheiten der verschiedenen Gebiete Rechnung zu tragen und ihren Vollzugsbehörden oder Interessengruppen Leitlinien hierfür zu geben, wie die Definition von Feuchtgebieten im Einklang mit dem Ziel (des Schutzes von Wasservögeln) und der Verhältnismäßigkeit ordnungsgemäß ausgelegt werden sollte. Die späte Eingabe der EK und ihr Vorschlag für notwendige Leitlinien trägt der Tatsache Rechnung, dass die in dieser Verordnung herangezogene Definition von Feuchtgebieten ohne Leitlinien zu komplex ist. Es ist allerdings fraglich, ob einzelstaatliche Leitlinien oder andere Empfehlungen zum Geltungsbereich dieser Verordnung mit
den allgemeinen Grundsätzen des EU-Rechts vereinbar sind. Dies liegt daran, dass EU-Verordnungen (im Gegensatz zu EURichtlinien) grundsätzlich direkt anwendbar sind und keine Leitlinien für ihre Anwendung erfordern sollten. Verbot des “Mitführens” von Bleischrot: Wenn ein Jäger bzw. eine Jägerin (in Folge: Jäger) Bleischrot im Umkreis von 100 Metern um ein Feuchtgebiet mit sich führt, aber nicht auf Wasservögel bzw. in Feuchtgebieten schießt, kann er mit allen, für die Vollzugsbehörden akzeptablen Mitteln nachweisen, dass er eine andere Art der Jagd durchführt. Ein Jäger könnte dies mit der Erklärung begründen, er durchquere lediglich das Feuchtgebiet, um an anderer Stelle zu jagen. Für einen Jäger, der Bleischrot mit sich führt, wird es sicherlich schwierig sein, zu beweisen, dass er nicht in einem Feuchtgebiet jagen will, da ein typischer Jagdtag auch das vorübergehende Durchqueren von Gebieten mit Gewässern und feuchtem Gelände umschließt. Wenn also ein Vollzugsbeamter einen Jäger mit Bleischrot in einem Umkreis von 100 Metern um Feuchtgebiete antrifft, ist es für den betreffenden Jäger leicht, etwas ‚Positives‘ zu behaupten („Ich jage anderswo Rebhühner“), in vielen Fällen jedoch schwer, etwas im ‚negativen‘, also gegenteiligen Sinne nachzuweisen („Ich jage keine Enten in einem Umkreis von 100 Metern um Feuchtgebiete herum“). Die Vollzugsbehörden müssen sich dessen sowie der verschiedenen Gesetze zum Schutz der bürgerlichen Grundrechte genauestens bewusst sein. Dieser Aspekt der Verordnung muss im Hinblick auf die Durchsetzung auf einzelstaatlicher Ebene sorgfältig geprüft werden. In diesem Zusammenhang ist es für die Jagdverbände in den einzelnen Ländern wichtig, eine Bewertung zu fordern, ob die Umkehrung der Beweislast mit den einzelstaatlichen Verfassungen, den EUVerträgen und der Charta der Grundrechte der Europäischen Union vereinbar ist. Zukünftige Aktionen: Was muss in den nächsten zwei Jahren geschehen? Die EK muss mit den relevanten Interessengruppen an der Erstellung von Leitlinien zusammenarbeiten, damit diese Verordnung für Jäger und Vollzugsbeamte verständlich ist. Die Jagdverbände in den Ländern müssen mit ihren Regierungen an der Ausarbeitung einzelstaatlicher Weisungen zusammenarbeiten, die alle unverhältnismäßigen Folgen, die sich aus der unklaren Definition von Feuchtgebieten ergeben, weitestgehend minimieren. Gleichzeitig wird es wichtig sein, zu prüfen, wie die neue Regelung für das Verbot des Mitführens von Bleischrot auf einzelstaatlicher Ebene umgesetzt werden kann, ohne gegen die Grundrechte der Bürger zu verstoßen.
insbesondere in Polen, Irland, Rumänien, Slowenien und Malta müssen eine sehr aktive Aufklärung betreiben und gut darin beraten, welche Flinten für bleifreie Munition geeignet sind. Es hat sich gezeigt, dass Veranstaltungen zur Prüfung bleifreier Schrotmunition in verschiedenen Ländern großen Anklang finden und Jägern helfen, sich auf den Übergang vorzubereiten. Hinsichtlich der Schusswaffen sollten einzelstaatliche Empfehlungen berücksichtigen, ob Länder C.I.P.-Mitglieder sind, wie Flinten am besten geprüft bzw. getestet werden können und welche Konsequenzen ein Unfall unter Verwendung bleifreier Schrotmunition auf die Jagdversicherung hat . Jäger sollten auf Empfehlung des Jagdverbandes ihres Landes prüfen, ob ihre Flinten für bleifreie Schrotmunition geeignet sind. Bei Flinten ist es wichtig, zwischen solchen zu unterscheiden, für die in vielen Ländern Stahlschrot erhältlich sind (Kaliber 10/12/16/20) und solchen Flinten, für die dies nicht der Fall ist (Kaliber 24/28/.410). Neben dem Kriterium der Kalibergröße kann die Einteilung von Flinten auch nach Eignung erfolgen: • geeignete Flinten: Flinten, die ohne Prüfung bzw. Anpassung für die Verwendung von bleifreier Schrotmunition geeignet sind; • Flinten mit eingeschränkter Eignung: Flinten, die für die Verwendung mit einem beschränkten Umfang an bleifreien Schrotpatronen ohne Prüfung/Anpassung geeignet sind (z.B. Standarddruck, begrenzter Umfang an Schrotgrößen) sowie • ungeeignete Flinten: Flinten, die derzeit ungeeignet für Stahlschrot sind, und eine Anpassung (der Chokes oder Kammer) oder deren Ersatz und bzw. eine Prüfung erfordern, um sicherzustellen, dass sie dem Druck alternativer Schrote standhalten. Generell besteht der beste Ansatz darin, Jäger zu ermutigen und es ihnen zu ermöglichen, die Eignung ihrer Flinten zu prüfen und bleifreie Schrotmunition, z.B. in Tontaubenschießständen, auszuprobieren. Die meisten Jäger in Europa verwenden Stahlschrot, um die bestehenden Gesetze für die Verwendung von Bleischrot über Feuchtgebieten einzuhalten, vor allem auch, weil dieser vergleichbar viel wie Bleischrot kostet. Auch weitere, teurere Optionen, wie Bismut und Wolfram, sind verfügbar. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre nationalen Jagdverbände.
Die Jagdverbände in den Ländern müssen weiterhin aktive Aufklärung betreiben, damit die Jäger wissen, was in zwei Jahren auf sie zukommt. Die Jagdverbände in den Ländern, Dieses Datum hängt davon ab, wann die Verordnung im Amtsblatt der EU veröffentlicht wird. Nach der Veröffentlichung könnte diese Verordnung von einem Mitgliedstaat oder einem Jäger, der als von dieser Verordnung als „unmittelbar betroffen“ gilt, vor den EU-Gerichten angefochten werden. Nationale Gerichte, die sich mit künftigen, die Verordnung betreffenden Fällen befassen, können ebenfalls den Europäischen Gerichtshof um Klärung der Auslegung der Verordnung ersuchen (die sogenannte Vorabentscheidung). In Anbetracht der mangelnden Klarheit dieser Verordnung ist dies eine konkrete Möglichkeit. 1
44
Europa
Wildlife Estates Plenarsitzung 2020 Die diesjährige Wildlife Estates Plenarsitzung hat in Label ist nicht nur die größte private europäische Wolfsburg vom 2. bis 3. September statt gefunden. Zertifizierung, sondern auch die aktuellste. Konstantin KOSTOPOLULOS, der derzeitige Der Lenkungsausschuss (Steering Committee) traf Direktor des Projekts, informierte uns über die sich, um die Situation in jedem Land innerhalb des aktuelle Situation auf europäischer Ebene und Labels und alle Fortschritte, die dank der harten die Entwicklung der verschiedenen politischen Arbeit der nationalen Delegationen erzielt wurden, Maßnahmen, die in der EU ergriffen werden. zu aktualisieren. Wir konnten uns auf die physische Während der Plenarsitzung wurden 5 Diplome Unterstützung der nationalen Delegationen an die folgenden Güter verliehen: Forstrevier Deutschlands, Frankreichs und Belgiens freuen. Basedow, Territorium “Forstgut Bodenstein” auf dem Gut “Forstbetrieb Wintzingerode”, Forstgut Die übrigen Mitglieder haben sich durch Eickhof, Gut Basthorst und Frhr. Knigge’sche ihre technischen Geräte beteiligt. Der Miteigentümergemeinschaft. Wissenschaftsausschuss aktualisierte über die Änderungen, die innerhalb der gegenwärtigen Durch die Aufnahme dieser 5 Güter ist die Methodik vorgenommen werden, um den Gesamtfläche des Projektes um 5320 Hektar Richtlinien der neuen CAP zusammen mit gewachsen. neuen Projekten zu folgen. Das Wildlife Estates-
45
Auf dem Foto von links nach rechts: Christoph zu STOLBERG-STOLBERG, Roderich FREIHERR VON LOE, Milana Freifrau von RUFFIN, Günther Graf von der SCHULENBURG, Dr. Jobst Graf von WINTZINGERODE, Thierry de l’ESCAILLE, Jens JACOBI und Alexander SCHÖNBURG-HARTENSTEIN.
In der Plenarsitzung wurde auch die Konferenz “Belohnung der Leistung von Ökosystemen als außergewöhnliche Chance für die Wildlife Estates” durchgeführt, auf der die Europaabgeordnete Lena DÜPONT ein Update zur aktuellen Situation im Europäischen Parlament präsentierte und Professor Ernst SCHULZE die “Biodiversität und Waldbewirtschaftung, eine deutsche Sichtweise” ausführlich erläuterte. Das anschließende Kolloquium zwischen Günther Graf von der SCHULENBURG, Susanne WITTIG (Mitbegründerin von Brainforest), Helmut DAMMANN-TAMKE (CDU) und Professor Ernst-Detlef SCHULZE zeigte auf, welche Vorteile ein Umweltlabel mit sich bringt und welchen Nutzen die Eigentümer daraus ziehen sollten. Zum Schluss erläuterte Dr. Jurgen TACK (Wissenschaftlicher Direktor der ELO) die Fortschritte des LIFE-Projekts (Land is forever), wo er die verschiedenen Instrumente erläuterte, die im Projekt eingesetzt werden, um die grundlegende Arbeit privater Eigentümer in Bezug auf Umwelt und Biodiversität hervorzuheben. Als Abschluss wurde das Biodiversitätsprojekt Bisdorf besucht, das sich aus Feuchtwiesen, Feuchtwaldfragmenten, Strauchflächen, Hecken, Trockenrasen und Wildbirnen- und Apfelpopulationen zusammensetzt. Die schwierigen Umstände erforderten eine ungewöhnliche logistische Vorbereitung durch unseren Gastgeber, Günther Graf von der SCHULENBURG, um den deutschen Gesundheitsvorschriften gerecht zu werden. Das WE-Sekretariat bedankt sich herzlich für die Bemühungen, die unternommen wurden, um sicherzustellen, dass die Veranstaltung stattfinden konnte.
46
Photo by Balaji Malliswamy
Nachrichten aus anderen Teilen der Welt
47
Was sindNachrichten aus anderen Teilen der Welt?
Bleiben Sie auf dem Laufenden über den Stand der Jagd weltweit, indem Sie sich Berichte über die wichtigsten Ereignisse außerhalb von Afrika und Europa ansehen.
48
Neuseeland
Neuseelands jährlicher Tahr-Abschuss – eine Frage des Prinzips
Photo by Sebastien Goldberg
Himalaya-Tahr (Hermitragus jemlahicus) wurden 1905 in Neuseeland eingeführt. Heute werden sie als Wildart klassifiziert. Da es in Neuseeland jedoch keine natürlichen Räuber gibt und die Umweltbedingungen günstig sind, muss die Art sorgfältig gepflegt werden, um Schäden, insbesondere an der einheimischen Fauna und Flora, möglichst gering zu halten. Die neuseeländischen Tahr-Populationen werden seit Jahrzehnten durch Freizeitjagd, kommerziell geführte Jagden und staatliche Abschussaktionen bewirtschaftet. Das derzeitige TahrManagementsystem führte zur Genehmigung der jährlichen neuseeländischen Tahr-Kontrollpläne für die Jahre 2018-2019 und 2019-2020. Diese beiden Pläne waren letztlich das Ergebnis aussagekräftiger Konsultationen mit den relevanten Interessengruppen, einschließlich der Jägerschaft, die eine wichtige Stimme darstellt, insbesondere angesichts der soziokulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Tahr-Population für viele ländliche Bewohner Neuseelands. Vor diesem Hintergrund verfolgte der CIC die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Tahr Kontrollplan 2020-2021 sehr genau, einschließlich der Bedenken hinsichtlich der Daten, die den Managemententscheidungen im Plan zugrunde liegen, wie der Höhe des vorgeschlagenen Abschusses und des Ausmaßes, in dem die Interessenvertreter im Vorfeld der Genehmigung des Plans am 30. Juni 2020 konsultiert wurden. Am 10. Juli 2020 entschied das neuseeländische oberste Gericht in Sachen einer Klage der New Zealand Tahr Stiftung gegen den Minister für Naturschutz („The New Zealand Tahr Foundation Incorporated v The Minister of Conservation“) – dass der von der neuseeländischen Naturschutzbehörde (Department of Conservation (DoC)) genehmigte Tahr Kontrollplan 2020-2021 gegen die berechtigte Erwartung des Klägers (New Zealand Tahr Stiftung) auf eine angemessene Konsultation verstößt. Das oberste Gericht entschied, dass der Kläger eine berechtigte Erwartung auf eine sinnvolle Konsultation
49
hat und dass der Beklagte (Minister für Naturschutz) diese Erwartung teilweise nicht erfüllt hat. Die Entscheidung über den Kontrollplan wurde zwar nicht aufgehoben, doch wurde sie zur erneuten Prüfung und weiteren Beratung an die Naturschutzbehörde zurückverwiesen. Als Teil der Entscheidung wurden den Aspekten (z.B. Hubschrauberstunden), welche die Verwirklichung der im 2020-2021 Plan vorgesehenen Abschusszahlen ermöglichen würden, reduzierte Grenzen gesetzt. So halbierten sich z:B. die genehmigten Hubschrauberstunden auf die Hälfte. Dieses Urteil des Obersten Gerichtshofs unterstreicht ein entscheidendes Prinzip bei der Bewirtschaftung jeder Wildart – ob einheimisch oder eingeführt, bedroht oder weit verbreitet – das der sinnvollen Konsultation mit den Interessenvertretern. Die neuseeländische Jagdgemeinschaft, die die Interessen von weit mehr als nur Freizeitjägern und Jagdführern vertritt, ist ein entscheidender Interessenvertreter beim Management der Tahr-Populationen in Neuseeland. Neben aussagekräftigen Konsultationen muss jeder operative Plan dieser Art durch solide, aktuelle Bestandsüberwachungsdaten untermauert werden. Solche Daten sollten das Management jeder Wildart untermauern, unabhängig davon, wo sie vorkommt. In diesem Zusammenhang begrüßt der CIC die Bestimmungen des Kontrollplans 2020-2021 zur Bestimmung der Forschungs- und Überwachungsanforderungen für TahrPopulationen. Dies ist ein erster Schritt, und der CIC hofft, dass er rasch zu einer angemessenen Forschung und Überwachung führen wird. Dies ist etwas, das eher früher als später benötigt wird, um Managemententscheidungen zu treffen. Während der CIC normalerweise darauf drängen würde, dass das Keulen einer Wildart nach Möglichkeit vermieden wird, erkennt er an, dass sie ein notwendiges Instrument sein kann, um Wildtierpopulationen unter Kontrolle zu behalten und dazu beizutragen, Konflikte zwischen Mensch und Wildtieren oder andere Schäden, auch an der einheimischen Fauna und Flora, zu minimieren. Jedes Keulprogramm muss jedoch auf genauen und aktuellen Daten, laufender Überwachung und dem Ergebnis einer aussagekräftigen Konsultation mit allen relevanten Interessengruppen beruhen.
USA
„Great American Outdoors Act“ unterzeichnet Am 22. Juli verabschiedete das US-Repräsentantenhaus mit 310:107 Stimmen ein bahnbrechendes Gesetz zur Förderung des Naturschutzes und des Zugangs zu öffentlichem Land und Gewässern. Die Verabschiedung des Great American Outdoors Act (GAOA) stellt die größte finanzielle Verpflichtung zur Verbesserung des Zugangs zu öffentlichem Land und der Möglichkeiten für Jäger dar, die es je gab, und markiert einen monumentalen Sieg für die Congressional Sportsmen’s Foundation (CSF) in ihrer Arbeit im Namen von Jägern, Anglern, Sportschützen und Trappern. Der Great American Outdoors Act, der den Senat letzten Monat mit 73 zu 25 Stimmen passierte, wird über 5 Jahre 9,5 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, um die bröckelnde Infrastruktur auf Amerikas öffentlichen Ländereien und Gewässern zu verbessern. Während der National Park Service 6,5 Milliarden Dollar erhalten wird, hat sich die Congressional Sportsmen’s Foundation (CSF) erfolgreich dafür eingesetzt, dass 3 Milliarden Dollar für die Reparatur und Instandhaltung der öffentlichen Landinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden, die vom Bureau of Land Management (BLM), dem U.S. Fish and Wildlife Service (USFWS) und dem U.S. Forest Service (USFS) verwaltet wird – staatliche Institutionen, die für Amerikas Jäger und Jägerinnen wichtige Möglichkeiten bereitstellen ihrer Passion nachzugehen.
Caucus (CSC) im Repräsentantenhaus und im Senat, die sich für diese Prioritäten eingesetzt und dafür gestimmt haben.“ Die Einbeziehung der Finanzierung speziell für BLM, USFWS und USFS Länder und Gewässer wird sicherstellen, dass die Amerikaner die Möglichkeit haben, Zugang zu kritisch wichtigen Jagd- und Angelmöglichkeiten zu haben. Über 246 Millionen Acres (ca. 100 Millionen ha) oder 99% des BLM-Landes sind zum Jagen und Fischen freigegeben, während die USFS berichtet, dass 99% der 193 Millionen Acres (ca. 80 Millionen ha), die sie verwaltet, zum Jagen freigegeben sind und mindestens 99% der von der USFS verwalteten Flüsse, Bäche und Seen zum Fischen freigegeben sind. Zusammengenommen unterstützen BLM, USFWS und USFS jährlich mehr als 25 Millionen Jagdtage und fast 45 Millionen Angeltage, was die Bedeutung dieser Gebiete für Amerikas Jäger- und Anglergemeinschaft und die OutdoorWirtschaft unterstreicht. Zusätzlich werden durch die Finanzierung des Instandhaltungsrückstaus dieser Behörden über 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. Der Great American Outdoors Act sieht auch die vollständige und dauerhafte Finanzierung des Land and Water Conservation Fund (LWCF) mit 900 Millionen Dollar jährlich vor. Der LWCF ist eines der erfolgreichsten und einflussreichsten Naturschutzprogramme in der Geschichte der USA. Als Beweis für die Wirkung des LWCF hat das Programm in jedem einzelnen Bezirk des Landes ein Naturschutz-, Erholungs- oder Zugangsprojekt abgeschlossen. Das GAOA stellt außerdem sicher, dass jährlich 15 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt werden, um den öffentlichen Zugang zum Jagen, Fischen, Sportschießen und zu anderen Formen der Outdoor-Freizeitgestaltung zu verbessern.
„Nach jahrelanger Arbeit freuen wir uns, dass der Great American Outdoors Act nun mit der Unterschrift des Präsidenten zum Gesetz erklärt wird. Dies ist ein historischer Sieg für die Jägergemeinschaft“, sagte CSF-Präsident Jeff Crane. „Diese Gesetzgebung wird den Naturschutz vorantreiben, den Zugang für Jäger und Angler verbessern, die dringend benötigte Unterstützung für öffentliches Land und Gewässer bereitstellen und die ohnehin schon beachtliche Wirtschaft im Bereich nachhaltige Nutzung und Am 4. August 2020 wurde der Great American Naturschutz ankurbeln. Die CSF bedankt sich herzlich Outdoors Act von Präsident Trump offiziell in Kraft bei den Mitgliedern des Congressional Sportsmen’s gesetzt.
50 50
Photo by Luke Tanis
Highlights
51
Was sind Highlights?
In Highlights berichten wir Ăźber die wichtigsten und aktuellsten Themen, an denen wir selbst gerade arbeiten.
52
Story Highlight
Vereint gegen den Abschuss in Gefangenschaft gezüchteter Löwen Der CIC und der Dallas Safari Club (DSC) veröffentlichten am 16. November 2020 eine gemeinsame Erklärung über die Praxis des Abschusses von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen. Auch wenn sie oft fälschlicherweise als „Löwen-Gatterjagd“ oder „Löwenjagd in Gefangenschaft“ bezeichnet wird, steht fest, dass diese Praxis nicht repräsentativ für eine verantwortungsvolle, nachhaltige und faire Jagd ist. Der Abschuss in Gefangenschaft gezüchteter Löwen verstößt nicht nur gegen die Resolutionen der IUCN, sondern schadet auch dem Ansehen der Jäger und der nachhaltigen Jagd in der ganzen Welt. Aus diesem Grund haben sich der CIC und der DSC geeinigt, diese gemeinsame Erklärung zu veröffentlichen, und in Zukunft werden beide Organisationen versuchen, Regierungen, die den Abschuss von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen rechtlich unterstützen, dazu aufzufordern, die weiterreichenden Auswirkungen zu bedenken und ihre Bürger davon abzuhalten, sich ganz auf diese Praxis einzulassen. Nach der Veröffentlichung der Erklärung gab es eine Flut positiver Rückmeldungen aus der gesamten Jagdgemeinschaft und darüber hinaus. Im Gegenzug beschlossen vier weitere Organisationen, sich als Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung anzuschließen, um die in unserer ursprünglichen Veröffentlichung dargelegten Botschaften zu dieser Praxis zu unterstützen.
Photo by Prince David
Es handelt sich um die folgenden Organisationen: Rowland Ward Ltd., die International Professional Hunters’ Association (IPHA), die African Operators’ and Professional Hunters’ Associations of Africa (OPHAA) und die African Professional Hunters Association (APHA). Wir möchten diesen Organisationen dafür danken, dass sie als Mitunterzeichner beigetreten sind, und ermutigen andere, die sich anschließen möchten, uns zu kontaktieren.
53
54
55
56
Photo by Saketh Upadhya
Ein Grund zum Feiern
57
Was ist Ein Grund zum Feiern?
Feiern Sie zusammen mit dem CIC, unseren Partnern und Kollegen die neuesten Entwicklungen und Erungenschaften aus dem Bereich der nachhaltigen Nutzung!
58
Ein Grund zum Feiern
Let
25. Jahrestag von AEWA
Der CIC möchte sich den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen von AEWA – dem Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel – anschließen, einem unabhängigen internationalen Vertrag, der unter der Schirmherrschaft des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (CMS) entwickelt wurde. Der zwischenstaatliche Vertrag wurde am 16. Juni 1995 mit dem Ziel geschlossen, die Bemühungen zum Schutz der Zugvogelarten und ihrer Lebensräume in der afrikanisch-eurasischen Region zu koordinieren. In den letzten25 Jahren hat AEWA eine entscheidende Rolle gespielt, um sicherzustellen, dass die Nutzung wandernder Wasservögel auf ihren Flugrouten nachhaltig und in Übereinstimmung mit den besten verfügbaren Kenntnissen über ihre Ökologie und der ökologischen Systeme erfolgt. Sie hat auch dazu beigetragen, dass die Belange lokaler und indigener Völker berücksichtigt wurden, wenn es darum geht, die Erhaltung und nachhaltige Nutzung wandernder Arten und ihrer Lebensräume zu unterstützen.
Als Organisation beteiligt sich der CIC aktiv an der Arbeit der AEWA durch das CICMitgliedsnetzwerk, wobei eine Reihe von CICExperten regelmäßig an den Sitzungen und Arbeitsgruppen der AEWA teilnehmen. Seit 2016 feiern wir den Weltzugvogeltag (World Migratory Bird Day, WMBD) mit AEWA und anderen Partnern des WMBD zusammen. Mit Blick auf die Zukunft soll das 8. Treffen der AEWA-Vertragsstaaten (MOP8) im Jahr 2021 in Budapest, Ungarn, im Rahmen der Internationalen Jagd- und Naturausstellung „One With Nature“ stattfinden. Der CIC ist das wichtigste Bindeglied bei den Vorbereitungen für die MOP8 der AEWA zwischen dem AEWA-Sekretariat und der ungarischen Regierung. Der CIC möchte diese Gelegenheit nutzen, um AEWA zu 25 Jahren ausgezeichneter Arbeit zu gratulieren, und freut sich darauf, die laufenden Bemühungen zur Erhaltung wandernder Wasservögel und deren nachhaltiger Nutzung zu unterstützen. Für weitere Informationen zum 25-jährigen Bestehen von AEWA besuchen Sie bitte die dem Jahrestag gewidmete Webseite.
’s c e
59
l
Ein Grund zum Feiern
Weltzugvogeltag 2020 Der CIC möchte sich den Feierlichkeiten zum Weltzugvogeltag 2020 anschließen – das Thema der diesjährigen Feier war „Vögel verbinden unsere Welt“. Zum Gedenken an den Weltzugvogeltagsprach der Präsident des CIC, George Aman, in einer kürzlich auf der WMBD-Website veröffentlichten Erklärung über die Bedeutung der Erhaltung von Zugvögeln.
leb rat e
„Wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung, uns um die Zugvögel zu kümmern, da sie sich bei der Erhaltung ihrer Brutgebiete, Rastplätze und Überwinterungsgebiete entlang der gesamten Flugroute auf uns verlassen. Auch wir Jäger teilen diese Verantwortung; wenn wir unsere Arbeit in einem Gebiet nicht erfüllen, wird dies Folgen für den Rest der Welt haben. Deshalb ist die Arbeit, die wir bei der Wiederherstellung von Feuchtgebieten und der Bereitstellung von Rast- und Futterplätzen leisten, von entscheidender Bedeutung für die künftige Gesundheit der Zugvogelpopulationen.“ AEWA, oder das Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel, rief zunächst den Weltzugvogeltag ins Leben, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung der ziehenden Wasservögel, ihrer Lebensräume und der internationalen Zusammenarbeit zu schärfen, was zur Erreichung der Schutzziele erforderlich ist.
!
AEWA erkennt die wichtige Rolle an, die Jäger bei der Erhaltung von Lebensräumen spielen, was für die Erhaltung von Wasservogelarten entscheidend ist. Der CIC unterstützt diese Arbeit, einschließlich des Weltzugvogeltages, um zum Schutz der Vogelpopulationen weltweit beizutragen. Ein Zeichen unserer großartigen Zusammenarbeit ist auch die jüngste Videobotschaft des CIC, die an die AEWA gerichtet ist und die erstellt wurde, um sie zu ihrem kürzlich begangenen 25-jährigen Bestehen zu beglückwünschen. Das Video zeigt den Präsidenten des CIC (George Aman), den Leiter der CIC-Spezialistengruppe für Zugvogelmanagement (Iben Hove Sørensen) und den Vertreter des CIC im Technischen Ausschuss von AEWA (Mikko Alhainen). Sie sprechen über die Errungenschaften von AEWA im vergangenen Vierteljahrhundert aus der Perspektive der Gemeinschaft für nachhaltige Nutzung.
60
Photo by Mike Marrah
Medien und Publikationen
61
Was sind Medien und Publikationen?
Eine Sammlung der besten CIC-Artikel und Publikationen der letzten sechs Monate, zusätzlich zu anderen interessanten Geschichten, auf die wir Sie gerne aufmerksam machen mÜchten.
62
Medien und Publikationen
CIC and Hunter & Co. Formalise Their Collaboration The International Council for Game and Wildlife Conservation (CIC) is proud to announce a new cooperation agreement with Hunter & Co. and their mobile hunting application ‘MyHunt.’ The Munich based company brings together hunters, software developers and nature enthusiasts, whose shared vision is made possible through the MyHunt mobile app, a “faithful companion that is always by the hunter’s side, providing assistance with all hunting processes, allowing hunters to simply go out and enjoy nature.” Hunter & Co. and the CIC share many of the same values, and the cooperation agreement will see both organisations assist one another in order to achieve their respective goals. For the CIC, this means ensuring the conservation of wildlife through sustainable use, safeguarding natural habitats and local communities, and the preservation of cultures and traditions linked to nature. Hunters play a crucial role in each of these. The aim of Hunter & Co. is to deliver a mobile application for hunters which is easy-to-use and responsive to the needs of hunters internationally. With members in more than 80 countries across all five continents, and global conservation activities, the CIC has vast international experience, knowledge and networks which could assist. President of the CIC, George Aman praised the initiative, stating, “We are excited to see this cooperation agreement come to fruition, and it is something that we are confident will bring value to both organisations, including CIC members and users of the MyHunt app.” Hunter & Co. will be launching a new communication platform within the MyHunt app, allowing the CIC and its partners to bring app users the latest hunting and conservation news and content from around the world. Those that would like to support the work of the CIC will be able to donate through the MyHunt app, thereby helping the CIC to further its goals and to continue to develop insightful content for all app users. The CIC will be supporting Hunter & Co. in their efforts to expand their services internationally, with the aim of increasing the number of active users around the world. By leveraging the CIC’s extensive network of National Delegations, Regional Coordination Fora, and Divisions, we will look to assist Hunter & Co. in the development of regionally responsive app features, in order to respond to the needs of hunters in different countries. The CIC is delighted to have formalised our collaboration with Hunter & Co. and is looking forward to working closely together.
63
What is MyHunt? MyHunt is the app made by hunters, for hunters. The team had a simple vision – to bring hunters together and to make the preparation and follow up work that goes into hunting easier. MyHunt is the faithful companion that is always by the hunter’s side, providing assistance with all hunting processes, allowing hunters to simply go out and enjoy nature. Hunter & Co. is based in Munich, and is made up of a small team of hunters, software developers and nature lovers. Their journey started with a vision for the app in May, 2018. Two years later, they have amassed over 200,000 downloads, and they are continuing to expand internationally to bring their services to hunters around the world.
Photo by Gilles Lambert
For more information, please see the Hunter & Co. website: https://www.hunterco.de/en/about-us/
64
Medien und Publikationen
Die Mythen entlarven Was Sie schon immer über die „Trophäenjagd“ wissen wollten
Photo by Geran de Klerk
In den letzten Monaten hat der CIC seine Bemühungen auf eine Informationskampagne über die internationale Jagd, die oft als „Trophäenjagd“ bezeichnet wird, konzentriert. Diese Serie mit dem Titel „Debunking the Myths“ (Die Mythen entlarven) wirft einen Blick auf zehn Mythen, die gemeinhin mit dieser bewährten Aktivität zur Wildtierbewirtschaftung, -erhaltung und Unterstützung des Lebensunterhalts in Verbindung gebracht werden. Mit dieser Serie verfolgten wir ein zweifaches Ziel. Zum einen wollten wir diejenigen aufklären, die über internationale Jagdaktivitäten falsch informiert sind, und zum anderen diejenigen unterstützen, die die Vorteile solcher Jagdprogramme erkennen und sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen wollen. Auch wenn Unwissenheit zu diesem Thema nicht als ein unmittelbar drängendes Problem erscheinen mag, so können und werden diese vorherrschenden Ideologien doch erhebliche Auswirkungen auf die globalen Ökosysteme haben. Wir sehen bereits jetzt weltweit einen wachsenden Trend, dass Länder, die von internationalen Jagdaktivitäten geographisch weit entfernt sind, versuchen, Beschränkungen für den Transport von Jagdtrophäen einzuführen. Dies ist bereits in Ländern wie Frankreich, den USA und den Niederlanden geschehen und findet derzeit in Großbritannien statt. Solche Beschränkungen begrenzen die Fähigkeit vieler Länder, ihre eigenen Wildtiere weiterhin erfolgreich zu bewirtschaften, und können katastrophale Folgen für Wildtiere, Lebensräume und das menschliche Wohlergehen haben. Häufig ist es die öffentliche Meinung, die Regierungen zu politischen Veränderungen veranlasst. Daher ist es von größter Bedeutung, dass die Menschen zumindest auf das gesamte Spektrum der Vorteile der internationalen Jagd aufmerksam gemacht werden. Unabhängig davon, auf welcher Seite der Debatte Sie stehen, ist es am besten, alle Fakten zu erforschen und sich mit den relevanten Interessenvertretern zu beraten, um die beste Politik für das Wildtiermanagement zu entwickeln. Diese Serie wurde auch ins Leben gerufen, um gegen das oft verwendete Argument anzugehen, dass es an Beweisen mangele, um Behauptungen bezüglich der Vorteile der internationalen Jagd für die Erhaltung und den Lebensunterhalt zu untermauern. Genau aus diesem Grund haben wir einen auf Fakten und Beweisen basierenden Ansatz für diese Serie gewählt, wobei jeder unserer Mythen nur auf der Grundlage zuverlässiger und genauer Informationen geschaffen wurde. Wenn es unser Ziel ist, diejenigen, die gegen die Jagd sind, zu überzeugen und damit wiederum die Politikgestaltung auf höchster Ebene zu beeinflussen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir über diese Faktenbasis verfügen, um auf unsere Ziele hinzuarbeiten Nun, da diese Mythen existieren, was ist der beste Weg nach vorn? Der CIC hat daran gearbeitet, diese Mythen sowohl der breiteren Öffentlichkeit über unser Mediennetzwerk als auch politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt über die CIC-Mitgliedschaft zugänglich zu machen. Diejenigen, die dies lesen und uns unterstützen wollen, möchten wir dazu ermutigen, diese Serie weiterzugeben, um andere aufzuklären und – was am wichtigsten ist – um sie gegebenenfalls bei eigenen Gesprächen über das Thema der internationalen Jagd zu verwenden.
65
Klicken Sie auf die Bilder, um den Artikel zu รถffnen
66
Medien und Publikationen
50 Fälle von Hasskriminalität 50 Personen wurden wegen „Hassvergehen“ verurteilt, nachdem in Kommentaren auf einen von einer Jägerin in Deutschland hochgeladenen Facebook-Beitrag beleidigende Ausdrücke verwendet wurden. Der ursprüngliche Beitrag, der vor über zwei Jahren erstmals hochgeladen wurde, enthält ein Bild der Jägerin, die neben einem toten Fuchs kniet. Die Fuchsjagd ist in Deutschland und vielen anderen Ländern erlaubt, da sie eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Niederwildprädation, insbesondere bei Bodenbrütern, spielt. Trotzdem wurde der Beitrag, zum Teil durch ein Virus verbreitet, was zu erheblicher negativer Aufmerksamkeit und bis heute über 5.000 Kommentaren geführt hat. Obwohl die Fälle noch nicht abgeschlossen sind, haben 50 der missbräuchlichen Kommentare inzwischen zu rechtlichen Konsequenzen, einschließlich Unterlassungsanordnungen, sowie zu zahlreichen zivil- und strafrechtlichen Verurteilungen geführt. Insgesamt wurden Urteile mit einem Wert von10.000 EUR an Geldstrafen, Gerichtsgebühren und Schadenersatzausgesprochen.
Photo by Kiyun Lee
Die Kommentare enthielten missbräuchliche Ausdrücke wie: „Schlampe, Abschaum, fesseln, knebeln, du Dreckstück, wir finden dich“, zusätzlich zu abfälligen Bezeichnungen für das weibliche Geschlechtsorgan. Der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Dr. Volker Böhning, forderte die Opfer von Online-Hassdelikten auf, Beweise zu sichern und Missbrauchsvorfälle anzuzeigen.
67
Medien und Publikationen Artemis ist eine Arbeitsgruppe des CIC, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Beteiligung von Frauen an der Jagd und an der nachhaltigen Nutzung auf der ganzen Welt zu erhöhen. In diesem Abschnitt haben wir einige Interviews zusammengestellt, die die Präsidentin von Artemis, Dr. Soňa Chovanová Supeková, kürzlich mit den slowakischen Medien geführt hat. Die Artikel befassen sich mit dem aktuellen Stand der Jagdwelt für Frauen und den Herausforderungen, vor denen sie steht.
Wir töten nicht, wir jagen! Fleisch auf dem Tisch stört nicht viele, aber es ist trendy, ein Problem mit der Jagd zu haben. Jeder Jäger hat seine eigene Geschichte, aber der Familienhintergrund und die Traditionen bei der Jagd oder in der Forstwirtschaft stehen an erster Stelle. Aber auch sie müssen sich bei dieser Lebensweise, bei der es hauptsächlich um die Erhaltung der Natur geht, mit Feindseligkeiten und Missverständnissen auseinandersetzen. Bei der Jagd geht es nicht nur um die Tätigkeit selbst. Es ist tatsächlich eine Lebensweise. Das ist richtig. Es ist eine Lebensweise, der man einen großen Teil seiner Freizeit widmet. Es geht nicht nur darum, sich um die Wildtiere, das Wild und die Natur zu kümmern. Es ist gewissermaßen ein Leben in der Natur und die Symbiose des Menschen mit ihr. Es ist eine Art des Zusammenlebens in der Jagdgemeinschaft, es ist Teil unseres gesellschaftlichen Lebens, der Erziehung und Bildung und ein Teil der Erziehung von Kindern und Enkeln. Ich widme jede Woche viele Stunden der Sache der Jagd und damit verbundenen Aktivitäten, und die Jagd selbst ist nur ein Bruchteil dieser Zeit. Beschäftigt sich der Slowakische Jagdclub mit Aktivitäten, die den Frauen näher stehen? Ja, wir unterstützen Frauen bei der Jagd und konzentrieren uns auf Aktivitäten wie Bildung, Arbeit mit Kindern, Gastronomie und Jagdmode. Wir treffen uns bei jagdlichen gesellschaftlichen Veranstaltungen, bei Jagden, und wir haben auch Mitglieder, die keine Partner haben, die bei der Jagd mitmachen, und die sich bei uns wohl fühlen. Wir haben sogar die erste internationale Konferenz „Frauen und nachhaltige Jagd“ (WaSH) in Bratislava organisiert, an der elf Länder teilgenommen haben. Im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) richtete ich eine Plattform für Jägerinnen ein, die Arbeitsgruppe Artemis. Vor kurzem wurde ich auch für eine weitere Amtszeit als Präsidentin von Artemis gewählt.
Wie reagieren die männlichen Jäger auf Sie? Wenn Sie mich vor zehn Jahren gefragt hätten, hätte ich schüchtern geantwortet und nach den richtigen Worten gesucht. Damals stießen wir auf negative Reaktionen wie „eine Frau muss am Herd stehen“, „eine Frau gehört nicht in den Wald“, wir begegneten Spott und ähnlichem. In den letzten Jahren hat sich die Lage jedoch sehr verändert. Unsere Mitglieder sind in den Funktionen der Bezirkskammern aktiv, und sie widmen sich gleichermaßen der Kynologie, dem Sportschießen, der Falknerei und der Jagdmusik. Ich glaube, die Hälfte der Mitglieder des Jagdhornvereins sind Frauen. Im Jagdverband, in dem ich Mitglied bin, sind wir zu fünft. Ich bin sicher, dass Sie auch auf Meinungen gestoßen sind, die fragen, wie eine Frau töten kann. Reagieren Sie darauf ? Ich bin diesen Meinungen begegnet, und nicht ein einziges Mal habe ich auf sie reagiert. Noch vor einer Woche habe ich im Rahmen des Projekts „Über den Wald lernen“ Vorträge für Kindergärtnerinnen über die Jagd gehalten. Dort beantwortete ich diese Frage mit: „Was ist mit den slowakischen Frauen, die zu Hause Geflügel oder Kaninchen halten und dafür sorgen, dass das Huhn am Sonntag auf den Tisch kommt, töten sie diese nicht?“ Die Jagd ist seit undenklichen Zeiten ein integraler Bestandteil der Menschheit. Es gibt eine Reihe von prähistorischen Zeichnungen, in denen Frauen an der Jagd teilnahmen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Ich will damit sagen, dass wir nicht töten, sondern jagen. Ich jage auch nach schmackhaftem Wild, weil es gesundes Biofleisch ist. Ich will nicht sagen, dass ich mich nicht über eine interessante Trophäe freue, aber die selektive Jagd in Übereinstimmung mit unserer Gesetzgebung ist mir heilig.
68
Medien und Publikationen Einige Jäger in sozialen Medien werden von Menschen bedroht. Passiert Ihnen das auch? Ich veröffentliche grundsätzlich keine Fotos von gejagtem Wild in sozialen Netzwerken. Ich tat dies vor etwa 12 Jahren, und mir gefiel nicht, was mein Klassenkamerad von der Hochschule schrieb. Es waren zwar keine Drohungen, aber es war sehr unangenehm. Also sagte ich mir, dass ich das nicht tun müsse. Ich empfehle den Mitgliedern unseres Clubs auch, sich nicht unangemessen mit gejagtem Wild zu präsentieren, um die Jagdtraditionen und den Respekt vor dem Wild zu wahren. Aber das Gewöhnliche und Normale bei der Jagd beeindruckt nicht. Wenn es also das Ziel von jemandem ist, Einfluss zu nehmen und Vorlieben zu sammeln, im Gegensatz zu denjenigen, die als Teil ihres Lebensstils jagen, werden sie natürlich Bilder mit sexy Posen oder mit Blut an den Händen posten, um Aufmerksamkeit zu erregen und diejenigen zu irritieren, die gegen die Jagd sind. Ich habe kein Problem damit, einen Hirsch zu zerlegen und in Scheiben zu schneiden, aber ich veröffentliche es nicht, ich würde lieber ein Rezept für ein gutes Hirschfilet auf mein privates Profil setzen. Ich bin von niemandem bedroht worden, ich habe etwa drei Fälle in 10 Jahren auf der Facebook-Seite unseres Clubs gesehen, aber sie waren unbedeutend. Dieser Artikel wurde für die Verwendung im CIC-Magazin bearbeitet - die vollständige Version des Interviews kann hier eingesehen werden.
Blutige Angriffe in sozialen Medien oder Cyberbullying unter Jägern Jäger jagen gewöhnlich, aber sie werden auch über soziale Medien gejagt. Besonders Jägerinnen. Und warum? Soziale Netzwerke können hilfreich sein, aber sie können auch ihre problematischen Seiten haben. Es hängt davon ab, wie wir sie einrichten. Sie sind ein hervorragendes Marketinginstrument. Wenn sich jedoch jemand entscheidet, Einfluss auf soziale Netzwerke zu nehmen, wenn er zum Beispiel bestimmte Personengruppen beeinflussen will, muss er für sie interessant sein. Gleichzeitig vermarkten sie sich bis zu einem gewissen Grad „in ihrer eigenen Haut“. Der Erfolg eines Influencers hängt von der Anzahl der Anhänger, den gesammelten Likes und anderen Interaktionen auf ihren Posts ab. Sie versuchen, ein möglichst breites Publikum zu erreichen, da dies von Sponsoren, Herstellern, Unternehmen oder Marken bezahlt wird. Unter diesem Gesichtspunkt ist es für Influencer eine kommerzielle Angelegenheit, und manchmal um jeden Preis! Was bei der Jagd üblich ist, sowohl positiv als auch normal, ist auf Facebook und insbesondere auf Instagram von geringem Interesse. Mehrere Redakteure haben ihr Interesse bekundet, über Jägerinnen zu schreiben, aber sie möchten mehr über diese interessanten Geschichten erfahren. Haben Sie ein konkretes Beispiel? Vor mehr als fünf Jahren stellte eine junge Dame ihre Reiseerfahrungen in die Vereinigten Staaten vor, wo sie die Möglichkeit hatte, mit dem Bogen zu jagen, obwohl sie in unserem Land keinen Jagdschein hatte. Später jagte sie in Afrika und veröffentlichte Fotos von gejagten Tieren auf ihrem öffentlichen Facebook-Profil, darunter ein Bild mit blutverschmierten Händen. Sie fügte dem Bild einen Kommentar hinzu, dass sie sich für den Rest ihres Lebens an den Geruch von frisch gejagtem Fleisch erinnern wird. Sie machte aus dieser Meldung einen Neujahrswunsch, denn es war der 31. Dezember. Es hatte auch etwas mit dem großartigen Gefühl von Blut an den Händen zu tun! Unsere Jäger rissen sich die Haare aus! Wenn das bei uns der Fall war, wie reagierten dann die Nichtjäger? Heute hat diese Person keine unpassenden Fotos mehr auf ihrem Profil.
69
Sie war nicht die Einzige... Es muss gesagt werden, dass es in der Slowakei einige wenige so genannte Jäger und Influencer gibt, die begonnen haben, ähnliche Artikel zu veröffentlichen. Gott, darum geht es bei unserer Jagd nicht! Im vergangenen Jahr veröffentlichten mehrere junge Frauen Artikel in sozialen Netzwerken über das Recht zu jagen, inszeniert und in sexy T-Shirts, wobei sie ein Stück aus einem Wild herausgeschnitten haben. Sie sahen fast alle gleich aus, in einer Reihe stehend. Ganz zu schweigen davon, dass sie von der Taille aufwärts nackt waren, mit einem Feuerstein über die Schultern gehängt. Dies ist jedoch nicht die Realität. Keiner von uns Jägern geht auf diese Weise in den Wald! Ganz zu schweigen von unserer Arbeit beim Füttern im Sommer und dem Bestreuen der Futterplätze mit Gemüse. Wenn Sie das mit eigenen Augen sehen, werden Sie verstehen, dass es sich bei solchen Dingen um Kommerz und virtuelle Realität handelt, nicht um unsere jagdliche Realität!
Zum Beispiel führte Professor Aleksandra Matulewska von Poznań eine empirische Umfrage über Cyberbullying von Jägern in sozialen Netzwerken durch und stellte fest, dass Jäger, die sich online präsentierten, auch ohne mit gejagtem Wild zu posieren, schwere persönliche Angriffe erlebt hatten. Sie erklärte, ich zitiere: „Das Problem von Vorurteilen, Stereotypen und mangelndem Wissen führt zu der Möglichkeit, Menschen zum Cyberbullying anderer zu ermutigen. Menschen, die in Städten fernab der Natur aufwachsen, lassen sich leicht dazu überreden, andere Gruppen anzugreifen, die sie für abweichend halten. Verbale Aggression, die tief in Stereotypen verwurzelt ist, Vorurteile, die auf Unwissenheit beruhen, und allzu idealistische und naive Weltanschauungen verbreiten sich immer mehr.“
Die Veröffentlichung von Bildern von gejagtem Wild in Nicht-Jagdmagazinen und insbesondere in sozialen Medien vermittelt kein gutes Bild der Jagd. Warum ignorieren das viele Jäger? In jedem von uns steckt ein gewisses Maß an Exhibitionismus, jeder gibt gerne an, aber nicht jeder kann die Grenzen seiner Möglichkeiten einschätzen. Die meisten Jäger sind sich der Konsequenzen nicht bewusst. Sie halten es für normal, gejagtes Wild zu fotografieren, aber sie betrachten es nicht mit den Augen der anderen. Es ist jedoch nicht möglich, auf diese Weise ein positives Bild der Jagd zu vermitteln. Die Jäger sind in zwei Lager aufgeteilt: Einige sagen, dass es normal ist, mit Wild zu posieren, dass sie nichts zu verbergen haben. Andere sind der Meinung, dass wir diese Bilder überhaupt nicht veröffentlichen sollten. Ich denke, dass es dafür professionelle Jagdzeitschriften gibt, in denen wir uns auch mit einer Trophäe rühmen und Bilder von Wild mit unserer Gemeinschaft teilen können. Wenn wir dies im Rahmen der ethischen Regeln tun, wird man uns verstehen. Aber wenn unsere gespaltene Gesellschaft einen Menschen in einem nicht jagenden Medium sieht, sei es in der Presse oder in sozialen Netzwerken, wird die Öffentlichkeit negativ reagieren.
Sie haben eine ähnliche Umfrage auch in der Slowakei durchgeführt. Was waren die Ergebnisse? An der Umfrage beteiligten sich 241 Jäger und Nichtjäger, Männer und Frauen aus Städten und Dörfern im Alter von 18 Jahren und älter. Ich fragte, ob sie in sozialen Medien präsent sind, ob sie ihr gejagtes Wild veröffentlichen, und ähnliches. Interessanterweise veröffentlichen Männer solche Fotos regelmäßig, und ich war auch überrascht zu erfahren, dass Frauen dies ebenfalls tun. Bis zu 62 Prozent der Menschen akzeptierten diese Fotos, solange unsere Jagdtraditionen eingehalten wurden. Einige Befragten akzeptieren dies jedoch unter keinen Umständen. Eine bedeutende Gruppe von Jägern sagte, dass sie die Im vergangenen Jahr haben Sie in Bukowiecz, Polen, Öffentlichkeit unnötig verärgern würden. Nur acht an einer internationalen Konferenz zum Thema Prozent sagten, es sei eine persönliche Angelegenheit. „Frauen und nachhaltige Jagd“ (WaSH) einen Vortrag gehalten, der sich mit der Kommunikation in sozialen Dieser Artikel wurde für die Verwendung im CIC-Magazin Netzwerken befasste. Was war für die Teilnehmerinnen redigiert – die vollständige Version des Interviews kann hier am interessantesten? eingesehen werden. Wir waren uns einig, dass es nicht angebracht ist, unser gejagtes Wild in sozialen Netzwerken zu präsentieren.
70
Medien und Publikationen
Handelsverbote für Wildtiere können sich nachteilig auf die Pandemieprävention und den Naturschutz Ein Verbot des Wildtierhandels könnte laut einer neuen Veröffentlichung eine fehlgeleitete, potenziell schädliche Reaktion auf COVID-19 sein. Die verheerenden Auswirkungen von COVID-19 haben die Welt gezwungen, ihr Verhältnis zur Natur neu zu überdenken. Verständlicherweise haben Menschen auf der ganzen Welt eine Reform unseres Ansatzes zur globalen Gesundheitssicherheit gefordert. In dieser Diskussion wird oft die Notwendigkeit eines Verbots des Wildtierhandels sowohl in China als auch darüber hinaus angesprochen. Obwohl es klar ist, dass wir unsere Pandemievorsorge verbessern sollten, haben viele auch die Frage gestellt, ob ein Verbot des Wildtierhandels die angemessene Antwort wäre. Eine kürzlich erschienene Publikation mit dem Titel „Overselling wildlife trade prohibitions will not support conservation or pandemic preparedness“ (Übertriebene Handelsverbote für Wildtiere werden den Naturschutz und die Pandemievorsorge nicht unterstützen), die online weithin verbreitet wurde, argumentiert, dass ein Verbot des Wildtierhandels nicht der optimale Ansatz sei, und legt nahe, dass es sogar die Bemühungen um die Verhinderung künftiger Ausbrüche sowie die Arbeit von Naturschützern behindern könnte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der wichtigsten Punkte dieser Veröffentlichung und geben einige unserer eigenen Gedanken dazu wieder, wie ein Verbot des Wildtierhandels bestehende Naturschutzbemühungen behindern könnte. Sind Handelsverbote für Wildtiere wirksam? Sich gegen künftige Zoonosen zu schützen, wird nicht so einfach sein wie die Einführung eines Handelsverbots für Wildtiere. Frühere Versuche, Verbote als Regulierungsmaßnahme einzusetzen, haben gezeigt, dass sie unbeabsichtigte Folgen haben können. Der Artikel befasst sich mit der Reaktion auf den EbolaAusbruch im Jahr 2015, als politische Entscheidungsträger beschlossen, ein Handelsverbot für Buschfleisch einzuführen. „Diese Verbote verfehlten ihre erklärten Ziele, da der Buschfleischhandel in illegale Kanäle gedrängt wurde, die die Überwachung einschränkten und Verbote das Vertrauen der Gemeinschaft untergruben – nicht nur in die Naturschützer, sondern auch in die Reaktion auf den Ebola-Ausbruch.“ Dieses Beispiel zeigt, dass solche Verbote nicht notwendigerweise die Nachfrage nach bestimmten
71
tierischen Produkten eliminieren, was dazu führt, dass diese Tierarten weiterhin auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. Der Handel über diese illegalen Kanäle könnte die Wahrscheinlichkeit künftiger Pandemien aufgrund der begrenzten Überwachungskapazitäten und der schlechten Gesundheits- und Sicherheitsstandards erhöhen. Auch die Vertreibung des Handels über illegale Kanäle könnte zu einem Anstieg der Zahl der illegalen Tötungen führen, da nichts die Wilderer davon abhalten würde, illegal beschaffte Tierprodukte zu verkaufen. Einige im Wildtiersektor tätige Personen, deren Lebensunterhalt durch ein Verbot beeinträchtigt würde, könnten sogar dazu gedrängt werden, mit Wilderern zusammenzuarbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Grundsätzlich sollten Handelsverbote für Wildtiere die Exposition des Menschen gegenüber Wildtierarten begrenzen und damit die Möglichkeit künftiger Ausbrüche zoonotischer Krankheiten einschränken. Die Realität ist, dass diese Situationen komplex sind, und eine angemessene Reaktion erfordert mehr Überlegungen seitens der politischen Entscheidungsträger. Zoonotische Krankheiten können von überall her ausbrechen Unsere Anfälligkeit für Zoonosen ist eigentlich hauptsächlich auf die enge Beziehung zwischen Mensch und Wildtieren zurückzuführen. Ob in der Landwirtschaft, im Zusammenleben, bei der Jagd oder beim Wandern – die Interaktion mit Wildtieren ist in viele Aspekte unseres Lebens tief integriert. Unsere Nähe zur Natur ist genau der Grund, warum Pandemien von überall her entstehen können, nicht nur durch den Handel mit Wildtieren. Man braucht sich nur das MERS-CoV (Coronavirus des respiratorischen Syndroms im Nahen Osten) anzusehen, um festzustellen, dass der Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, sich über andere Wege mit Krankheiten zu infizieren. „MERS-CoV breitet sich über Dromedare auf den Menschen aus. Die Einstellung des Handels mit Wildtieren [...] würde nicht notwendigerweise verhindern, dass ein neuartiges MERSähnliches Virus zu einer Pandemiegefahr wird.“ Menschen laufen Gefahr, an MERS zu erkranken, da Kamele oft als Vieh oder zum Transport gehalten werden – dieses Risiko wäre auch dann noch Realität, wenn ein Verbot des Kamelhandels eingeführt würde. Ein weiteres Beispiel für eine zoonotische Krankheit, die sich aufgrund unserer Nähe zu wildlebenden Tieren leicht ausbreiten kann, ist die Vogelgrippe,
Photo by Hari Nandakumar
die Menschen über gewöhnliche Vogelarten wie Möwen, Enten und Hühner anstecken kann. Selbst wenn die Kontrollen des Handels mit Wildtieren die Ausbreitung dieses Virus durch Hühner verhindern würden, könnte in diesem Fall die Übertragung auf den Menschen immer noch durch Möwen oder Enten erfolgen. Dies zeigt, dass ein Verbot des Handels mit Wildtieren nicht das ganze Ausmaß unserer Anfälligkeit für Zoonosen zu erfassen vermag. Man kann argumentieren, dass der beste Ansatz darin bestünde, die globale Gesundheitssicherheit zu verbessern und dabei auch unsere bestehende Beziehung zu Wildtieren zu berücksichtigen. Was sollte stattdessen getan werden? Wie bereits diskutiert wurde, können Handelsverbote für Wildtiere fehlschlagen, und sich negativ auf den Naturschutz und die Pandemievorsorge auswirken, und ihre Umsetzung wäre nur ein Teil der Geschichte, wenn es darum geht, künftige Ausbrüche zoonotischer Krankheiten zu verhindern. Wenn stattdessen die Grundlagen der Gesundheitssicherheit verbessert werden, wird die Welt besser gerüstet sein, alle Arten neuer Krankheiten zu bekämpfen, auch solche, die nicht zoonotischen Ursprungs sind. In Fällen, in denen wir besser auf potenzielle Ausbrüche vorbereitet waren, wie es bei der H1N1-Grippe der Fall war, wurden die Ausbrüche effektiver bewältigt. „Die H1N1-Grippe-Pandemie 2009 hatte ihren Ursprung in nordamerikanischen Schweinehaltungsbetrieben. Glücklicherweise ist die Influenza eine anerkannte Pandemiebedrohung. Infolgedessen verfügt die internationale Gemeinschaft über strengere Schutzmaßnahmen gegen eine Grippepandemie, einschließlich der Steuerung der Reaktion auf Ausbrüche, der gemeinsamen Nutzung von Sequenzen und der Impfstoffproduktion.“ Betrachtet man die globale Gesundheitssicherheit ganzheitlich, wären Bereiche, in die sich Investitionen lohnen würden, das Monitoring, die Eindämmung, Patientenversorgung, Genomsequenzierung, Impfstoffherstellung und -verteilung. Im Hinblick auf die Verhinderung der Entstehung von
Viren, die in ähnlicher Weise wie COVID-19 auftreten können, könnte eine angemessenere Reaktion, anstatt den Wildtierhandel ganz auszuschalten, die Einführung strengerer Gesundheits- und Sicherheitsstandards im Bereich des legalen Wildtierhandels oder strengere Kontrollen der Herkunft von Tierprodukten sein. Weitreichende Auswirkungen auf den Naturschutz Zwar sollten Anstrengungen unternommen werden, um uns gegen künftige Zoonosen zu schützen, doch sollte sichergestellt werden, dass dies nicht zu Lasten der bestehenden Naturschutzmaßnahmen geht. Der Artikel regt an, dass angstmotivierte Ansätze, wie ein Verbot des Handels mit Wildtieren, „die eigentliche Arbeit, Respekt für die Natur zu erzeugen, behindern und den Naturschutz langfristig schwächen würden“. Der „Respekt vor der Natur“ kann in vielerlei Hinsicht auf den Naturschutz zurückgeführt werden. Dies könnte bedeuten, dass sichergestellt werden muss, dass Jagdpraktiken ethisch einwandfrei und sicher durchgeführt werden – etwas, das schwer durchzusetzen wäre, sollte sich der Handel in illegale Kanäle verlagern. Auswirkungen zweiten Ranges auf den Naturschutz können durch den Zusammenbruch der Beziehungen zu lokalen Gemeinschaften und Wildtieren entstehen. Sollten die Menschen Angst vor Wildtieren bekommen oder diese dämonisieren, könnte dies zu vermehrter Wilderei oder illegalen Tötungen führen. Landschaften könnten sogar gefährdet sein, da es für die Menschen weniger Anreize gäbe, bestimmte Arten und die mit ihnen verbundenen Lebensräume zu schützen, wenn sie nicht mehr von ihrer Nutzung profitieren können. Der CIC unterstützt voll und ganz die Bemühungen, um sicherzustellen, dass der Mensch diesen Respekt vor der Natur bewahrt. Es ist die Verbindung zu den Wildtieren, die viele Menschen zur Jagd veranlasst – ein anhaltender Respekt vor der Natur ermöglicht es ihnen und künftigen Generationen, die Jagd und die damit verbundene Bewirtschaftung im weiteren Sinne zu praktizieren.
72
Medien und Publikationen
CIC trat der Initiative #GreenLandGrab von Survival International bei Am 30. September 2020 gaben Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt auf dem UNGipfel zur biologischen Vielfalt Verpflichtungen ab. Die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um die biologische Vielfalt geht, ist wichtiger als je zuvor. Deshalb waren wir enttäuscht über die mangelnde Vertretung der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften (IPLCs). Um sicherzustellen, dass ihre Stimmen nicht verloren gehen, führte Survival International eine Kampagne durch, bei der Videos von indigenen Gemeinschaften, die von Naturschutzprojekten negativ betroffen waren, veröffentlicht wurden. #GreenLandGrab Wenn Naturschutzprojekte die Bedürfnisse von IPLCs nicht berücksichtigen, kann sich dies negativ auf die Lebensgrundlagen der Menschen auswirken. Dies wurde in einem Brief von Survival International an das Sekretariat des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) hervorgehoben, der vom CIC mitunterzeichnet wurde. Der Brief umriss die Fragen im Zusammenhang mit der Einführung des Ziels Schutzgebiete für 30% des Planeten auszuweisen, das im sogen. „Null-Entwurf “ des globalen 2020 Rahmenwerks für die biologische Vielfalt enthalten war. Viele dieser Fragen beziehen sich auf den Mangel an Schutzmaßnahmen für IPLCs, was beunruhigend ist, da ähnliche Bemühungen in der Vergangenheit zur Vertreibung von Gemeinschaften und zu Menschenrechtsverletzungen geführt haben. Dies unterstreicht die Bedeutung der Initiative #GreenLandGrab, die darauf abzielte, indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften auf der ganzen Welt eine Stimme zu geben. Survival International veröffentlichte 24 Stunden lang stündlich Videos, und wir ermutigten alle, diese auf Twitter und Facebook anzusehen.
73
Medien und Publikationen
Online Hunting Auction Wenn wir über die Errungenschaften der Schatzjagd in diesem Jahr sprechen, müssen wir zuallererst die Großzügigkeit und Loyalität unserer Mitglieder erwähnen, trotz der widrigen Umstände, denen wir im Jahr 2020 ausgesetzt waren. Erstaunlicherweise haben wir 37 Spenden für die diesjährige Veranstaltung erhalten. Und obwohl die gesamte Auktion online stattfand, haben wir insgesamt fast 80.000 Euro eingenommen! Vielen Dank an alle, die gespendet haben! Natürlich hätten wir diesen Erfolg nicht ohne begeisterte Käufer erzielen können. Deshalb ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgemacht und unsere Online-Innovationen beim Bieten genutzt haben. Wir arbeiten ständig daran, das System zu verbessern und werden uns bemühen, für die nächste Jagdauktion im Jahr 2021 einen reibungslosen Bietprozess zu gewährleisten. Wir hoffen, dass unsere neue Online-Plattform immer mehr Mitglieder ermutigt, an der Auktion teilzunehmen, auch diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, an der nächsten Generalversammlung und der Internationalen Jagd- und Naturausstellung im Jahr 2021 teilzunehmen. Leider waren die Bedingungen der Live-Auktion in diesem Jahr nicht die günstigsten, weshalb wir unser Ziel nicht erreicht haben. Trotzdem war es insgesamt ein großer Erfolg. Vielen Dank noch einmal für Ihre Unterstützung!
Donors Michel & Denis Nolens Michel Mantheakis Monisuer et Madame Turquin Olivier Jacquemyns Rolin & André Swenden Orsolya Nagy (Turul-Vadfarm) Philipp Burla Pilisi Parkerdö Zrt / Gabor Reinitz Prince Alexandre Poniatowski Ramiro Gonzalez Allende (Puelo Expeditions Argentina) Romantik Hotel Spielweg SAKO Ltd SEFAG Forestry and Timber Industry Company Zrt. Slovak Hunters Chamber STEYR ARMS GMBH Swarovski Optik KG Zalaerdő Zrt. ZEISS
Photo by Christine Donaldson
Alejandro Allende Árpád Sárkány Artem Veselov (ProfiHunt LTD) Aru Game Lodges Beretta Cordelia & Rudolf Kräling Diethelm & Katja Metzger Dirk Brockhaus Dr. Jens-Jürgen Böckel Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg Fondation François Sommer/ Louis de Rohan Chabot Francois Labet H. Krieghoff GmbH Hans-Werner Blöcker HHK SAFARIS Hugo Kotzé Kistemplom-Tanya Hunting Association
74
Photo by Balaji Malliswamy
AnkĂźndigungen
75
Was sind Ank端ndigungen?
Halten Sie sich auf dem Laufenden 端ber die wichtigsten Entwicklungen innerhalb des CIC, 端ber unsere Mitgliedschaft und unsere laufenden Veranstaltungen, die das ganze Jahr 端ber stattfinden.
76
Ankündigungen
New Heads of Delegations Delegationsleiter gewählt. Sein Vater, Christian, war CIC Mitglied schon seit den Anfangsjahren, und ein berühmter Niederwildjäger in Europa. Darüber hinaus war er in den frühen Tagen der Erforschung Afrikas als prominenter Jäger von Hochwild bekannt. Emmanuel Michau besitzt ein Familienanwesen in der Sologne, das Vorkommen von einer Vielzahl von Wildtieren hat, einschließlich Wasservögel, sowie Nieder- und Hochwild, wobei Rehe auf dem Anwesen sogar Kitze setzen. Er ist auch ein begeisterter und seit vielen Jahren engagierter Naturschützer. Beruflich ist er derzeit ein leidenschaftlicher Wirtschaftsanwalt und Mitglied der Pariser Anwaltskammer. Er hat auch die Position des Vizepräsidenten der INSEAD-Alumni inne, wo er nach einem LLM an der NYU einen Abschluss in Betriebswirtschaft erwarb. Seine älteste Tochter ist Mitglied der französischen Young Opinion, ebenso wie sein Sohn, der in Berlin lebt. Als Delegationsleiter möchte er den französischen Jägern die Möglichkeit eröffnen, Jagderfahrungen im Ausland zu sammeln und gleichzeitig bewährte Praktiken mit den Mitgliedern zu teilen. Es ist sein erklärter Standpunkt, dass Jäger von Nieder- und Hochwild in der Erhaltung der Wildtiere ganz vorne stehen.
Dr. Steffen Koch wurde von den Mitgliedern der deutschen Delegation zum neuen Delegationsleiter (HoD) gewählt, nachdem sein Vorgänger Dr. Wilhelm von Trott zu Solz sich nach sechs sehr erfolgreichen Jahren als HoD nicht mehr zur Wiederwahl stellen wollte. Beruflich ist Dr. Steffen Koch als Rechtsanwalt im Bereich der Restrukturierung und Insolvenz tätig. Neben anderen führenden Positionen war er u.a. Präsident von INSOL Europe und ist Vorstandsmitglied der Turnaround Management Association (TMA) Deutschland sowie des deutschen Fördervereins für den Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust (EMRST) in Namibia (alles pro bono). Seit 2014 ist Dr. Steffen Koch Mitglied der deutschen Delegation, wo er schon bald eine aktive Rolle einnahm. Dr. Steffen Koch ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Natur und der nachhaltigen Jagd in Deutschland und im Ausland. Sein bevorzugtes Jagdziel ist Namibia, insbesondere die echte Wildnis, fernab von Zivilisation und Handyempfang. Er ist verheiratet und stolzer Vater von drei erwachsenen Söhnen, die – zu seiner Freude – in die jagdlichen Fußstapfen ihres Vaters getreten sind und auch schon gemeinsam mit ihm in Namibia gejagt haben.
77
Björn Wilhelm Widmark wurde am 20. August 2020 zum neuen Leiter der schwedischen CIC-Delegation gewählt. 1947 in Südschweden geboren, blickt er auf eine lange und geschätzte Karriere in der schwedischen Armee zurück, wo er von 1967 bis 2003 diente. Dort hatte er verschiedene Positionen inne, unter anderem war er Kommandeur der Lappland-Brigade und Verteidigungsattaché in Moskau. Er trägt den Titel eines Brigadiers (a.D.) und war viele Jahre lang auch Aide de Camp (ADC) Seiner Majestät des Königs von Schweden. In Schweden leistet man diesen Dienst 24 Stunden am Tag für einen Monat im Jahr – in seinem Fall war es 14 Jahre lang. Seit 1974 ist er mit Ulrika Barnekow verheiratet, mit der er einen Sohn, Axel, selbst ein begeisterter Jäger, hat sowie sich dreier Enkelkinder erfreuen kann. Björn Wilhelm Widmark jagt seit seiner Jugend; heute finden die meisten seiner Jagden gemeinsam mit Freunden auf seinem Land im Süden Schwedens statt. Darüber hinaus jagt er auch gerne im Ausland, seine letzten Jagd-Besuche führten ihn in Ländern wie der Mongolei, Polen, Norwegen, Südafrika, Schottland, Namibia und Rumänien. Während seiner Zeit als ADC hatte er auch das Privileg, bei vielen Gelegenheiten als Jäger teilzunehmen, sowohl bei offiziellen königlichen Jagden als auch bei den eher privaten Jagden des Königs. Er freut sich darauf, nicht nur für die schwedische Delegation, sondern auch zusammen mit allen Vertretern der CIC-Delegationen aus anderen Ländern zu arbeiten. In Bezug darauf sagte er: „Gemeinsam können wir im Interesse einer nachhaltigen Jagd etwas bewegen.“
Ankündigungen
CIC Partnerschaft mit Dallas Safari Club
Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Dallas Safari Club (DSC) unterzeichneten ein gemeinsames Memorandum of Understanding (MOU), in dem sie ihre Partnerschaft zum Nutzen der Wildtiererhaltung und zur Unterstützung der nachhaltigen Nutzung der Wildtiere und der Lebensgrundlagen der ländlichen und indigenen Bevölkerung formalisierten. Diese Partnerschaft bietet die Möglichkeit, das Wissen, die Programme und Netzwerke des DSC und des CIC gebündelt einzusetzen, um die Politik effektiv so zu lenken, dass ein wissenschaftlich fundiertes Wildtiermanagement gefördert wird. Der DSC und der CIC werden in allen Angelegenheiten, die die Jäger international betreffen, fortlaufend zusammenarbeiten.
Der Präsident des CIC, George Aman, erklärte: „CIC und DSC arbeiten seit einigen Jahren erfolgreich zusammen. Beide Organisationen bringen etwas Einzigartiges auf den Tisch. Die Formalisierung der Zusammenarbeit mit dem DSC stärkt unsere bestehende enge Beziehung und wird uns helfen, auf eine Welt hinzu zuarbeiten, die die nachhaltige Jagd zum Wohle von Mensch und Natur schätzt und unterstützt.“
2021 DSC Tagungs-Update Die Tagung mit persönlicher Teilnahme wurde abgesagt und durch ein virtuelles Ereignis ersetzt. Daten bleiben gleich: 11.-14. Februar 2021 Weitere Details werden in Kürze bekannt gegeben. Bitte besuchen Sie die DSCWebsite für weitere Informationen. Home - Dallas Safari Club https: //www.biggame.org
78
Ankündigungen
CIC-Kommunikationspreis 2021 Der CIC ruft zu Nominierungen für seinen Kommunikationspreis 2021 auf ! Dieser Preis wurde ins Leben gerufen, um Veröffentlichungen auszuzeichnen, die verschiedene Aspekte des Naturschutzes durch die nachhaltige Nutzung von Wildtierressourcen hervorheben. Derzeit gibt es drei Kategorien für diese Auszeichnungen: Druck: Bücher, Zeitschriften, andere Druckerzeugnisse Digitale Medien: Plattformen für soziale Medien, Websites, Blogs Film: Kurzfilme, Dokumentarfilme, Kinofilme Nominierungen können nur über die nationalen CIC-Delegationen in einer der drei offiziellen Sprachen des CIC (Englisch, Französisch und Deutsch) an uns geschickt werden, das Quellmaterial kann jedoch in jeder Sprache sein. Bitte kontaktieren Sie Ihren Delegationsleiter unter Bezugnahme auf den CIC-Kommunikationspreis, zusammen mit einem Link zu dem Werk und der Kategorie der Einreichung, die Sie für den Preis vorschlagen würden. Nur Nominierungen, die über die nationalen CIC-Delegationen eingehen, werden von der Jury berücksichtigt. Sie müssen kein CIC-Mitglied sein, um sich zu bewerben, und wir möchten alle ermutigen, sich zu beteiligen!
Einsendeschluss für Einreichungen ist der 28. Februar 2021. Der Gewinner wird bei einer Preisverleihung bekannt gegeben, die während der Abschlusszeremonie der 68. CIC-Generalversammlung in Budapest, Ungarn (28. September 2021) stattfinden wird. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen und wünschen allen Beteiligten viel Glück! Wenn Sie mehr über den CIC-Kommunikationspreis erfahren möchten, besuchen Sie bitte unsere Website oder kontaktieren Sie uns unter office@cic-wildlife.org
79
Ankündigungen
CIC Markhor-Preis 2021 Helfen Sie uns, ausgezeichnete Kandidaten für den CIC-MarkhorPreis 2021 zu finden! Der Markhor-Preis wird an Naturschutzprojekte von multinationaler Relevanz vergeben, die die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der menschlichen Lebensgrundlagen durch die Anwendung von Prinzipien der nachhaltigen Nutzung miteinander verbinden. Die Preisverleihung findet auf dem 3. CPW Wildlife Forum in Budapest, Ungarn, im Rahmen der „One with Nature“ Internationalen Jagd- und Naturausstellung (25. September-14. Oktober 2021) statt. Wenn Sie sich bewerben möchten oder wenn Sie ein Naturschutzprojekt kennen, das Ihrer Meinung nach nominiert werden sollte, dann kontaktieren Sie uns bitte unter office@cic-wildlife.org Emails sollten eine Beschreibung des Naturschutzprojekts enthalten, einschließlich des Hintergrunds, der Ziele, Operationen und etwaiger Ergebnisse, sowie eine Erklärung, warum es Ihrer Meinung nach die Auszeichnung erhalten sollte.
Einsendeschluss für Nominierungen ist der 28. Februar 2021. Für weitere Einzelheiten zur Bewerbung oder wenn Sie Fragen zum Markhor-Preis haben, wenden Sie sich bitte an die oben genannte Adresse, und wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen.
80
81
82
83
84
in memoriam
Dr. Gerhard Frank
Professor Ryszard Dzięciołowski
Sardar Naseer Tareen
Dr. Nikola T. Belev
Jean Louis Chavane de Dalmassy
József Váry
Louis G. Schnyder von Wartensee
85
The CIC Headquarters wishes you a joyous festive season and a wonderful New Year!
86 Photo by Kelly Sikkema
H SO WIT L A W NO KI
VS O R A W S R AIL K I T P O
dS START SMART SEE THE UNSEEN
87