films 09/2021

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Nach den „Filmzwergen 88“, die im Rahmenprogramm Filme und Gäste des Filmworkshops York präsentierten, wechselte das Festival Anfang der 1990er Jahre ins Kino Schloßtheater. 1996 konnten die „Filmzwerge“ aufgrund mangelnder öffentlicher Förderung nicht stattfinden, an ihrer Stelle wurden Highlights der vergangenen Festivals gezeigt und eine Diskussionsrunde zur Zukunft des Münsterschen Festivals angeregt. Mit neuen Schwerpunkten firmierte im darauffolgenden Jahr das Filmfestival Münster erstmals unter dem noch heute bestehenden Namen. 1997 begann auch die intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus den Niederlanden. Seit diesem Festival sind niederländische Filme fester Bestandteil des Programms, der deutschlandweit einmalige Länderschwerpunkt bietet seitdem eine Auswahl jeweils aktueller Produktionen und Regisseur*innen. Zudem wurde beim Festival 1997 erstmals der Drehbuchpreis des Landes NRW verliehen. Erst 1997 wurde auch der biennale Rhythmus etabliert, der bis heute besteht. Bis 2003 hatte das Festival seine Heimat im Schloßheater, danach ging es auf Wanderschaft durch die Kinos Stadt New York und Cineplex, bevor es 2017 ins Schloßtheater zurückkehrte. Im Laufe der Jahre hat sich auch das Programm immer weiterentwickelt, ist europäischer geworden und zugleich regionaler, hat neben der Leidenschaft für den Kurzfilm seit 2005 auch einen Spielfilmwettbewerb etabliert. Der Fokus auf den Nachwuchs und auf Independent-Filme prägte das Festival von Beginn an.

Story

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Zahlreiche prominente Filmschaffende waren im Lauf der Festivalgeschichte in Münster zu Gast und haben das älteste Wettbewerbsfestival in Westfalen nachhaltig mitgeprägt (Tom Tykwer, Johanna ter Steege, Theo van Gogh, Rutger Hauer, Inger Nilsson, Liv Lisa Fries, Julia Hummer, Robby Müller, Götz Otto, Franziska Weisz, Leonard Lansink, Thure Lindhardt, Robert Gwisdek und viele andere). 2016 und 2018 gastierte das ZEBRA Poetry Film Festival zweimal im Schloßtheater und gab diesem weltweit größten Festival für Poesiefilme eine vorübergehende Plattform, bevor es dann wieder zurück an seinen Gründungsort nach Berlin wechselte. Aus der Verschränkung von Bild und Text sowie einer Idee, diesen Beziehungsreichtum in einem größeren Rahmen zu fassen, ist schließlich das LITFILMS Literatur Film Festival Münster entstanden, das im Herbst 2020 seine Premiere feierte und als deutschlandweit erstes Festival, das sich explizit den vielfältigen filmischen Adaptionen literarischer Texte widmete, sofort für gute Resonanzen sorgte. So werden sich in Zukunft das Filmfestival Münster und das LITFILMS jährlich abwechseln und jeweils einen frischen Blick auf das filmische (und literarische) Schaffen in der Region, in Deutschland und Europa werfen. Alle Infos zum aktuellen Festivalprogramm ab Seite 42 und unter: filmfestival-muenster.de


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