Mitteilungen aus dem Produktionstechnischen Zentrum Berlin
FUTUR
Vision Innovation Realisierung
Digitalisierte Produktion
Starthilfe
Digitales Upgrade fĂźr alte Maschinen und Anlagen
Smart und flexibel
Intelligente Werkstattproduktion
Inhalt Impressum FUTUR 2/2016 18. Jahrgang ISSN 1438-1125
Herausgeber Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Mitherausgeber Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
F raunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin Chefredaktion Steffen Pospischil Redaktion Claudia Engel, Corinna Fischer, Helen Stoffel, Katharina Strohmeier Satz und Layout Ismaël Sanou Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institutsleitung Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Pascalstraße 8 – 9 10587 Berlin Telefon: +49 30 39006-140 Fax: +49 30 39006-392 info@ipk.fraunhofer.de http://www.ipk.fraunhofer.de Herstellung Ruksaldruck GmbH + Co. KG Fotos Bosch Rexroth: 8 (Grafik, Bild rechts) Deutsche Bundesbank: 22 Finow Automotive: 8 (Grafik, Bild links) Fraas und Richter Werkzeugbau: 8 (Grafik, Bild mitte) Fraunhofer IPK / Lukasz Buda: 11 Fraunhofer IPK / Jelena Radojicic: 28 (mit freundlicher Genehmigung von Comau) Fraunhofer IPK / Katharina Strohmeier: 1, 12 IWF TU Berlin: 16, 17 Pixabay: 6 SFB 1026: 26, 27 Stadtverwaltung Bischofswerda/Sven Pluhár: 29 (Luftbild) TRUMPF: 23 WGP: 24 unten
04
Losgröße 1 – Demozelle »Smarte Fabrik 4.0«
06
Starthilfe – Digitales Upgrade für alte Maschinen und Anlagen
08
In Echtzeit gut – Optimierte Produkt- und Prozessqualität durch Digitalisierung der Qualitätssicherung
10
Industry Cockpit – Durchblick vom Management bis in die Produktion
12
Smart und flexibel – Intelligente Werkstattproduktion
14
Einfach anwenderfreundlich – Numerische Simulation von Fügestellen
16
Läuft rund – Neue Hochleistungsspindel für die Aluminiumzerspanung
18
Fundsache – Rekonstruktion von Banknoten
20
Clever vernetzt fertigen – Interview mit Klaus Löffler, TRUMPF Lasertechnik GmbH
22
Partnerunternehmen: Deutsche Bundesbank – Nationales Analysezentrum für beschädigtes Bargeld
23
Maschinensteckbrief: LANG MMC 500
24
Ereignisse und Termine
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PTZ im Überblick
© F raunhofer IPK Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vollständiger Quellenangabe und nach Rücksprache mit der Redaktion. Belegexemplare werden erbeten.
FUTUR 2/2016
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Digitalisierung schreitet beschleunigt voran und durchdringt die Wertschöpfungskette immer intensiver. Wie Unternehmen diesen Wandel in der Produktion ökonomisch, ökologisch und sozial verträglich gestalten können, zeigen wir in unserer neuen FUTUR. Eine Schlüsselrolle dabei spielt die Informa tionstechnik. Daten, Informationen und digitale Modelle werden künftig nicht nur wie
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
bisher als Planungsgegenstand und zur statistischen Prozesskontrolle genutzt, sondern
zifisch angepasst werden können. Das eröff-
im Sinne eines »Digitalen Zwillings« zu einer
net neue Möglichkeiten zur Datenanalyse
Informationsfabrik verschmolzen. Eine solche
und Prognose, stellt aber auch völlig neue
smarte Fabrik, wie wir sie am Fraunhofer IPK
Anforderungen an das Management und die
aufgebaut haben, ermöglicht eine ständig
Organisation. Mit welchen Methoden und
vorauseilende Simulation und Vorhersage
Tools wir Unternehmen dabei unterstützen,
der zu erwartenden Zustände bei Aufbau,
erfahren Sie in diesem Heft.
Veränderung und Betrieb von Produktionsanlagen sowie der operativen Produktion.
Essentieller Bestandteil einer jeden Fertigung
Damit erlaubt sie die Nutzung ganz neuer
wird, trotz Digitalisierung, auch zukünftig
Fertigungsparadigmen, beispielsweise zur
der technologische Fertigungsschritt sein.
selektiven Montage in einer großvolumigen
Wir müssen jedoch klären, wie neue Techno-
Produktion.
logien oder die Integration und Vernetzung intelligenter Sensorik dazu beitragen können,
Ein weiterer Effekt der digitalisierten Produk-
die Leistungsfähigkeit der Einzeltechnologien
tion: Unternehmen müssen in Echtzeit agie-
und damit der gesamten Wertschöpfungs-
ren und ihre Geschäftsprozesse aufwands-
kette zu steigern. So untersuchen wir, wie
neutral flexibilisieren, sodass Produkte und
Hersteller mit einer flexiblen Werkstattferti-
Dienstleistungen kunden- und auftragsspe-
gung auf den zunehmenden Variantenreichtum von Produkten reagieren oder ihre alten Maschinen und Anlagen für das digitale Zeitalter umrüsten können.
XV. INTERNATIONALES PRODUKTIONSTECHNISCHES KOLLOQUIUM
Gelegenheit, diese Themen zu vertiefen, haben Sie übrigens auf unserem XV. Inter-
DIGITALISIERTE PRODUKTION – POTENTIALE FÜR EINE NACHHALTIGE URBANE WERTSCHÖPFUNG
nationalen Produktionstechnischen Kolloquium Ende September in Berlin. Besuchen Sie uns und informieren Sie sich über den aktuellen Stand der produktionstechnischen Forschung. Wir freuen uns auf Sie.
SAVE THE DATE 15. – 16.9.2016
Ihr JAHRE
PTK 2016
Eckart Uhlmann
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Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
Losgröße 1 Demozelle »Smarte Fabrik 4.0« Auf dem Weg zur Industrie 4.0 gilt es, neue Methoden, Konzepte und Technologien zu erproben und geschickt miteinander zu kombinieren. Zu diesem Zweck hat das Fraunhofer IPK die Demozelle »Smarte Fabrik 4.0« entwickelt. Anhand einer Losgröße-1-Produktion werden hier die Wirkungsweisen, Anwendungsfälle und Potenziale von Smart Data und eines digitalen Fabrikzwillings für Forschungs- und Entwicklungspartner erleb- und erforschbar. Flankiert von einem Portfolio aus strategischer Beratung sowie Methoden- und Technologieentwicklung setzt das Institut mit seinen Kunden so individuelle Industrie-4.0-Lösungen für Produktentwicklung und Produktion um.
n &O p ti m i z a ti o
xt nte Co
Living Digital Twin
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I n for
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In der Demozelle »Smarte Fabrik 4.0« wurde eine modulare Losgröße-1-Fertigungsstraße sowohl physisch als auch virtuell, in Form eines digitalen Zwillings, aufgebaut.
►►Produktionsfaktor Information
der Produktentwicklung und Produktion –
Als Resultat der Entwicklung eingebette-
und zwar über den gesamten Lebenszy-
IPK eine Fertigungsstraße geschaffen, an der
ter Systeme wurden 2006 erstmalig cyber-
klus eines Produktes. Angefangen beim
alle Aspekte von Industrie 4.0 auf vielfäl-
physische Systeme, kurz CPS, beschrieben.
einzelnen Sensor über Anlagenzustände
tige Art und Weise erprobt und optimiert
Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu
und Linienauslastung bis hin zu vernetzten
werden können. Ziel ist es, die informa-
»Smarte Fabrik 4.0« wurde am Fraunhofer
klassischen Systemen war deren Vernetzung.
Produktionsstätten sollen intelligente Pro-
tionstechnischen Wirkzusammenhänge und
Daraus entwickelten sich im weiteren Verlauf
duktionssysteme Daten und Informationen
Potenziale von cyber-physischen Systemen
die Begriffe Internet der Dinge und Indus-
austauschen, interpretieren und in eine ver-
und digitalen Zwillingen für die industrielle
trie 4.0 in Deutschland. Seit seiner erstma-
netzte, autonome Prozesslandschaft zurück-
Anwendung aufzuzeigen und gemeinsam
ligen Verwendung im Jahr 2011 wird der
fließen lassen. Die Herausforderungen rei-
mit Kunden Strategien für deren Einführung
Begriff Industrie 4.0 synonym für Neuent-
chen dabei von Fragen der Standardisierung
im Unternehmen zu entwickeln.
wicklungen in den Bereichen der vernetzten
über Themen der IT-Sicherheit bis hin zur
Produktion und der industriellen Informati-
Geschäftsmodellentwicklung sowie der Aus-
onstechnik genutzt.
und Weiterbildung.
►►Reale Fertigungsstraße Die Demozelle »Smarte Fabrik 4.0« arbeitet mit dem Szenario der Herstellung eines
Zu den Kernaufgaben von Industrie 4.0
Letztlich kann der Schritt zur Industrie 4.0
Getränkeuntersetzers, der vom Kunden
gehört u. a. die Sammlung und Bereitstel-
nur dann gelingen, wenn die individuel-
in Form, Material und Farbe frei gestaltet
lung von Daten aus cyber-physischen Sys-
len Bedürfnisse der Unternehmen durch
werden kann und anschließend direkt oder
temen sowie die Nutzung der daraus zu
eine maßgeschneiderte Migrationsstrate-
per Fernauftrag gefertigt wird. Das Produkt,
gewinnenden Informationen im Umfeld
gie adressiert werden. Mit der Demozelle
das der Kunde mittels einer webbasierten
FUTUR 2/2016
Halbzeug-/ Rohteillager
Modul 2
Station
ID
ID
Entnahme
Produktinformationsund übergabeterminal
Modul 3
Ausgabelager
ID
Identifizierung
Zerspanung
Virtuelle Produktentstehung
Produktkonfigurationsund informationsterminal
Modul 1
Pick and Place
Qualitätskontrolle
Raupenroboter
Montage
Informationsfluss
ID
Lager für Montagekomponenten
Produktkonfiguration durch Auftraggeber
Rohteil- und Halbzeugentnahme und -transport
Formgebung durch Zerspanung
Assistierte Montage durch Facharbeiter
Qualitätskontrolle für Einzelteil- und Baugruppenprodukte
Kommissionierung, Lagerung
Übergabe des Produktes an Auftraggeber
Schematischer Aufbau der Demozelle »Smarte Fabrik 4.0« mit den drei Modulen Zerspanung, Montage und Qualitätskontrolle
Schnittstelle konfiguriert, kann als Einzel-
Montageanweisungen per Display, Head-
schmelzung von realer Produktion und digi-
teil oder als Baugruppe spezifiziert wer-
Up-Display oder Pick-by-light vom Monteur
talen Planungs- und Simulationswerkzeugen.
den, wodurch sich unterschiedliche Pfade
zusammengefügt werden. Das Montage
Änderungen, ob im virtuellen oder physi-
durch die Produktion ergeben. Die Demo-
ergebnis wird abermals qualitätsgeprüft, in
schen Raum, werden bidirektional zwischen
zelle besteht aus drei Modulen, die vorerst
das Ausgabelager befördert und nach Iden-
der Demozelle und dem digitalen Zwilling
in fester, später in variabler Anordnung im
tifizierung des Auftraggebers an die Entnah-
synchronisiert. Autonome Vorgänge inner-
Raum arrangiert und medien- und infor-
mestation übergeben. Weitere Ausbaustu-
halb der Demozelle können so im Vorfeld
mationstechnisch miteinander verbunden
fen der Demozelle sehen die Fertigung von
abgesichert werden und bleiben für den
sind. Ausgehend von der Produktspezifika-
cyber-physischen Systemen selbst vor. Aus
Menschen nachvollziehbar. Der digitale Zwil-
tion werden vollautomatisch Produktstruk-
dem vom Kunden gestaltbaren Getränke-
ling erzeugt Informationen und Erkenntnisse,
tur, Prozessplan und Steuerungsprogramme
untersetzer wird dann ein intelligentes Pro-
die in-the-loop an die Maschinen selbst, ihre
erzeugt. Diese umfassen u. a. die CNC-Pro-
dukt, das mit Bewegungs- und Temperatur-
Betreiber, ihre Anwender und an die Pro-
grammierung mit G-Code für die Zerspa-
sensoren bestückt wird. Zusätzlich kann es
duktentwicklung weitergeleitet werden. Zu
nung, Bauteilnummern auf RFID-Chips, die
Informationen über seine eigene Fertigung
diesem Zweck wurde eigens ein webbasier-
Steuerung der Spannvorrichtungen, Logis-
speichern. Darüber hinaus erhält der Geträn-
tes Smart Data Dashboard entwickelt, wel-
tik- und Qualitätsprüfungsprozesse sowie
keuntersetzer Netz- und Internet-Zugang
ches alle relevanten Informationen visuali-
die Ableitung des Montageplans.
und kann somit abhängig vom Nutzerverhal-
siert und den intuitiven Eingriff in den
ten auch unterschiedliche Services anstoßen.
Produktionsprozess ermöglicht. Erst so wird
Je nach Auftrag werden die Rohteile in einer Frässtation auf die gewünschte Form
es möglich, robuste CPS-Verbünde zu entDie Kommunikation zum Austausch von
gebracht. Eine kamerabasierte Qualitätskon-
Prozess- und Planungsdaten erfolgt vorläu-
trolleinheit überprüft Produkteigenschaften
fig auf der Basis von Softwareschnittstellen
wickeln und zu betreiben.
wie Form, Maßhaltigkeit, Material und Farbe
wie OPC-DA, später auch OPC-UA, mittels
und schickt mangelhafte Teile zurück in die
WLAN, RFID und Ethernet, EtherCAT sowie
Zerspanung. Gleichzeitig fließen Abwei-
weiteren Industriebussystemen wie Profi-
chungen kontinuierlich in die automatische
Bus oder ProfiNet. Die Demozelle dient aber
Ihre Ansprechpartner
G-Code-Erzeugung zurück, um eine stän-
auch als Testumgebung für neue Protokolle
Thomas Damerau
dige Verbesserung der Produktion zu erzielen.
des Internets der Dinge, insbesondere des
Telefon: +49 30 39006-216
Constrained Application Protocol (CoAP).
thomas.damerau@ipk.fraunhofer.de
mit Hilfe eines autonomen Transportraupen-
►►Digitaler Zwilling
Thomas Vorsatz
roboters an den Montagearbeitsplatz beför-
Der digitale Zwilling, hier in Form eines kine-
Telefon: +49 30 39006-271
dert, wo sie anhand dynamisch erzeugter
matisierten Fabrikmodells, sorgt für eine Ver-
thomas.vorsatz@ipk.fraunhofer.de
Nach der Einzelteilprüfung werden die Teile
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Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
Starthilfe Digitales Upgrade für alte Maschinen und Anlagen Das Sinnbild von Industrie 4.0 ist die intelligente Fabrik, in der sämtliche Produktionsmittel hochgradig miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung gewährt Zugriff auf aktuellste Daten aus Produktion und Betrieb und ermöglicht deren Archivierung. Betriebswirtschaftliche Analysen, Prognosen und Entscheidungen profitieren von dieser umfassenden Informationsgrundlage. Das Verbundprojekt RetroNet unterstützt die Anbindung auch bestehender Produktionsmittel und bringt so »die Forschung auf den Hallenboden«.
Alte Hardware fit für Industrie 4.0 zu machen – das ist das Ziel des Projekts RetroNet.
Die Umsetzung von Industrie 4.0 erfordert
Im Projekt entstehen Methoden und Kompo-
►►Anwendungsszenarien
einen kontinuierlichen Veränderungsprozess
nenten zur Integration bestehender Hardware
Ausgangspunkt für die Entwicklungen sind
in den Unternehmen. Da vor allem kleine und
in die intelligente Fabriksteuerung. Hierfür
die konkreten Anwendungsszenarien der
mittlere Firmen langfristig in ihre Maschinen
werden physische und logische Konnekto-
drei Industriepartner Fraas und Richter Werk-
und Anlagen investieren, verzögert sich hier
ren entwickelt, mit denen die Anbindung
zeugbau, Finow Automotive und Bosch Rex-
oftmals der praktische Einsatz von Industrie-
bestehender Maschinen und Anlagen an
roth. Sie evaluieren, welche Maschinen und
4.0-Technologien und bremst deren anwen-
eine Steuerungsplattform ermöglicht wird.
Anlagenteile an eine Steuerungsplattform
dungsnahe Weiterentwicklung. Das Projekt
Unternehmen können damit sukzessive ein
angeschlossen werden sollen und welche
RetroNet schlägt deshalb die Brücke zwischen
cyber-physisches System aufbauen und ihrem
exemplarischen Dienste für diese in Frage
derzeitigem Anlagenbestand und der Vernet-
Bedarf entsprechend klassische und Industrie
kommen. Das Spektrum der Szenarien
zung nach dem Industrie 4.0-Leitbild.
4.0-Produktion kombinieren.
umfasst sowohl die methodisch begleitete
FUTUR 2/2016
(VALUE-ADDED) SERVICES HMI
Capacity Utilization
Energy Monitoring
…
INDUSTRIE 4.0 – PLATFORM Integration einzelner Maschinen in Kleinunternehmen, als auch Integrationsprozesse von Fertigungslinien der Serienproduktion. Basis dafür ist jeweils die Erfassung von Maschinen-, Anlagen- und Produktionsdaten zur Übermittlung an eine zentrale Datenhaltung. Für das erste Projektjahr bis Ende 2016 ist geplant, initiale Dienste zu realisieren, um so die Tragfähigkeit der Konzepte, die grundlegende Datenverfügbarkeit sowie Durchgängigkeit der Daten von der Maschine bis in den
Anwendungsszenarien vom Automobilzulieferer über Maschinenbauunternehmen zur Serienfertigung von elektrischen Antrieben (v. l.) und deren Integration im Gesamtkonzept. (© Bild links: Finow Automotive, mitte: Fraas und Richter Werkzeugbau, rechts: Bosch Rexroth)
Dienst und die Visualisierung für den Nutzer zu zeigen. In dieser Phase wird die Methodik zur Bewertung des Maschinenparks und des möglichen Nutzens der Vernetzung während
Parallel entstehen Methoden und Konzepte,
der Produktion begleitend entwickelt.
die eine Mehrwert-, Investitions- und Risikoabschätzung für das Unternehmen im Indus-
Projektpartner
►►Technologien für die Umsetzung
trie 4.0-Integrationsprozess zulassen. Somit
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird
Als Adapter zur Datenerfassung mit dem
arbeiten die Partner im Projekt RetroNet eine
mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung
angedachten Funktionsumfang werden unter
Struktur von Methodiken aus, die Unterneh-
und Forschung (BMBF) im Programm »Innovatio-
Federführung von Bosch Rexroth sogenannte
men von der Auswahl und Kalkulation über
nen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit
Konnektoren entwickelt. Die Entwicklung der
den Integrationsprozess bis hin zum Einsatz
von morgen« gefördert und vom Projektträger
Softwareplattform koordiniert PI Informatik.
geeigneter Mehrwertdienste begleitet.
Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für
►►Ausblick
–– AUCOTEAM GmbH
Die Plattform wird neben der Datenaggregation den Zugriff auf die gesammelten Daten
den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
verwalten und Ausführungsumgebung für
Nach der initialen technologischen Strategie
–– Bosch Rexroth AG
die Mehrwertdienste sein. Inwieweit Dienste
ist die Ausqualifizierung der Konzepte und
–– Finow Automotive GmbH
im Sinne von Softwaremodulen nicht nur auf
die Erweiterung der Anwendungsszenarien
–– Fraas und Richter Werkzeugbau GmbH
der Plattform flexibel betrieben, sondern auch
geplant. Schwerpunkt ist hier die Modulari-
–– Fraunhofer IPK
direkt auf einem Konnektor ausgeführt wer-
sierung von Diensten und die Verteilung über
–– KleRo GmbH Roboterautomation
den können, ist Gegenstand der Forschungs-
die verschiedenen Ausführungseinheiten
–– Lernfabrik Neue Technologien
arbeiten, da hierzu unterschiedliche Rech-
Plattform und Konnektor. Damit geht ein
nerplattformen und Leistungsfähigkeiten
durchgängiges Datenmodell einher. Nach den
–– PI Informatik GmbH
berücksichtigt werden müssen. Das Fraunho-
ersten Erfahrungen bei der Umsetzung ein-
–– Technische Universität Berlin IWF
fer IPK befasst sich im Verbundprojekt mit der
facher Szenarien kann die Methodik vervoll-
–– Universität Stuttgart ISW
erforderlichen Kommunikationssoftware. Ein
ständigt und ausgebaut werden. Darüber hin-
besonderer Schwerpunkt ist die Entwicklung
aus werden Bewertungswerkzeuge integriert
einer Middleware, die nach dem Client-Server-
und evaluiert, die die durch Vernetzung,
Prinzip Dienste und beteiligte Teilsysteme ver-
Datenverfügbarkeit und Mehrwertdienste
Berlin gGmbH
mittelt. Die verfügbaren Funktionen werden
erreichte Verbesserung quantifizieren. Appli-
als Mehrwertdienste strukturiert, analog zu
kativ werden hierzu die bewusst einfach
Ihr Ansprechpartner
Apps für Smartphones, und hinsichtlich der
gehaltenen Szenarien bei den Anwendungs-
Moritz Chemnitz
Echtzeit- und Sicherheitsanforderungen für
partnern ausgebaut und durch Demonstra-
Telefon: +49 30 39006-127
den Einsatz in der Produktion optimiert.
toren ergänzt.
moritz.chemnitz@ipk.fraunhofer.de
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8
Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
In Echtzeit gut Optimierte Produkt- und Prozessqualität durch Digitalisierung der Qualitätssicherung Die umfassende Vernetzung aller Softwaresysteme ist Voraussetzung für das intelligente Produkt in der Industrie 4.0. Dieses weiß zu jedem Zeitpunkt, welche Produktionsschritte an seinen Komponenten vollzogen werden, kennt seine Qualität und kann auf Grund der Echtzeitauswertung seiner Produktionsdaten selbst regelnd in den Produktionsprozess eingreifen. Damit eröffnet es auch Chancen für neue Ansätze der Qualitätssicherung.
Zeitliche Einordnung der Entwicklung der Qualitätssicherung in die Phasen der industriellen Produktion
Bei dem Prozess des Wandels der klassi-
Auswertung der umfangreichen Sensorik bei
sen und Mustererkennung von Echtzeitdaten
schen Industrie zur Industrie 4.0 handelt es
cyber-physischen Produktionssystemen bieten
Aussagen über den Zustand einer Anlage. Vor
sich im Kern um die fortschreitende Vernet-
einen neuen Ansatz zur Qualitätssicherung in
allem Ausfälle können so durch rechtzeitiges
zung eingebetteter Systeme zur Steuerung
der Industrie 4.0: Durch Echtzeitüberwachung
Eingreifen gezielt verhindert werden.
mechatronischer Komponenten, die in ihrer
lassen sich schon während der Produktion
Komplexität sogenannte cyber-physische Sys-
Informationen über die Qualität des Produk-
Vernetzung und Automatisierung in der Pro-
teme bilden. Diese cyber-physischen Systeme
tes gewinnen und Qualitätswissen generieren.
duktion bringen darüber hinaus intelligente
zeichnen sich durch eine vielschichtige Aktorik
Dieses wiederum wird aktiv in die Prozess-
Qualitätsassistenzsysteme hervor, welche den
aus und erfassen dank hochpräziser Sensoren
kette zurückgeführt; durch die Regelung der
Qualitätsingenieur bei der Sicherung der Pro-
alle möglichen Systemparameter. Ihr Einsatz
Prozessparameter lässt sich so ein optima-
duktqualität und bei der Überwachung des
in Produktionssystemen wiederum führt zu
les Ergebnis erzielen. Mit Hilfe von Machine
Zustands der Gesamtanlage unterstützen,
cyber-physischen Produktionssystemen, wel-
Learning-Algorithmen können eigenständige,
zum Beispiel durch automatische Benach-
che sich durch die Erfassung der Prozesspara-
kontinuierliche Verbesserungsprozesse reali-
richtigungssysteme, detaillierte Betriebsanzei-
meter intelligent an die Produktionssituation
siert werden, so dass Anlagen sich im laufen-
gen und Augmented Reality. Aber es werden
anpassen können. Die Analyse und Generie-
den Betrieb selbst optimieren. Zugleich wer-
auch Qualitätsassistenzsysteme ermöglicht,
rung von Wissen um den Produktionsprozess
den Abweichungen frühzeitig erkannt und
die Kunden schon vor der eigentlichen Fer-
aus der erzeugten Menge an Daten sowie die
Ausschuss und Ausfallzeiten minimiert. Dane-
tigung bei der Individualisierung ihrer Pro-
detaillierte Kenntnis der Prozessdaten durch
ben ergeben sich über gezielte Langzeitanaly-
dukte unterstützen. Diese prüfen nicht nur
FUTUR 2/2016
Q-Echtzeitwissen als Schlüssel für Qualität in der Industrie 4.0
die Realisierbarkeit der Kundenwünsche, sondern treffen auch Vorhersagen über die erzielbare Qualität des Produktes. Mit der steigenden Verfügbarkeit der Prozessparameter wird dieser Ansatz immer wirkungsvoller, um die Produktqualität zu
Spielerisch zum Qualitätsexperten
bestimmen. Zusätzlich können alle Einheiten
Mit der App »Quality Quiz« des Fachgebiets Qualitätswissenschaft der Technischen Uni-
ohne Mehrkosten oder Zeitaufwand wäh-
versität Berlin können Studierende, QualitätsprüferInnen oder ManagerInnen jetzt Quali-
rend des Produktionsprozesses überprüft
tätsthemen spielerisch erlernen. In sechs Wissensrubriken, darunter »Six Sigma und Lean«,
werden. Neben der Kenntnis der Prozessda-
»Statistik« oder »Total Quality Management«, werden die wichtigsten Themen des Qualitäts-
ten ist gerade bei Losgröße 1 oder Kleinst-
managements vermittelt. Dabei können Nutzer zwischen drei Schwierigkeitsstufen der über
serien die Inline-Messung die Methode zur
700 Multiple- und Dual-Choice-Fragen wählen und damit sowohl Grundlagenwissen als auch
Qualitätssicherung in der Smart Factory. Mit
neueste wissenschaftliche Erkenntnisse erwerben. Und das an konkreten Beispielen: In einem
Hilfe von Inline-Messsystemen und unter-
zehnstufigen Level-System arbeiten sich die Spieler zu Qualitätsfragen vom »Lappen« über
schiedlichster Sensorik können schon inner-
»Flachzange«, »Luftpumpe« und »Bohrhammer« bis zum komplexen »Laser« hoch. Diverse
halb der Produktionskette die Produktpara-
Achievements, die sowohl Fleiß als auch Kenntnisse belohnen, befördern die Motivation.
meter bestimmt und frühzeitig Fehler im
»Das Fachgebiet Qualitätswissenschaft ist traditionell sehr stark engagiert in der Ausbildung
Produktionsprozess erkannt werden. Die
der nächsten Generation von Qualitätsmanagerinnen und -managern. Mit unserer neuesten
Smart Factory nutzt das Wissen der Inline-
Weiterentwicklung der Lehre bedienen wir gleichzeitig die aktuellen Mega-Trends ‚Gamifica-
Messung, um ihre Prozesse eigenständig zu
tion‘ und ‚Mobile Learning‘. Die neue App ist unser erster Versuch auf diesen Gebieten und
rekonfigurieren und zu optimieren. Zusam-
wir freuen uns auf das Feedback der Nutzer aus Wirtschaft und Wissenschaft.«, so Fachge-
men mit der Prozessparameterauswertung
bietsleiter Professor Dr.-Ing. Roland Jochem.
wird die Umsetzung des Taguchi-Gedankens, dass jede Abweichung vom Zielwert trotz Einhaltung der Toleranzintervalle eine
Ihr Ansprechpartner
Verschwendung darstellt, durch automati-
Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem
sierte Verfahren nun nur noch eine Frage
Telefon: +49 30 39006-118
der Zeit.
roland.jochem@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
Industry Cockpit Durchblick vom Management bis in die Produktion Industrie 4.0 verspricht große Flexibilität in der Produktion. Ziel ist es, die Produktund Prozessvarianten mit kleinen Losgrößen signifikant zu steigern, ohne die Produktionskosten ins Unwirtschaftliche zu treiben. Der Schlüssel dafür liegt in vernetzten Informations- und Kommunikationslösungen, mit denen sämtliche Elemente der Fabrik – Produkte, Maschinen, Werkzeuge und Menschen – integriert betrachtet und gesteuert werden. Der Mensch als zentrales Bindeglied muss in der Lage sein, jederzeit diese Komplexität zu beherrschen. Zur Entscheidungsunterstützung benötigt er jedoch situations- und aufgabengerecht aufbereitete Informationen. Ein Werkzeug, das diesen Anforderungen gerecht wird, ist das Industry Cockpit des Fraunhofer IPK, das in Kooperation mit dem MES-Hersteller Pickert & Partner aus Karlsruhe entwickelt wird.
Sollen Prozesse anpassbar sein, ist es umso
deren notwendige Überwachungsmerkmale
Gesamtmodell zusammengesetzt werden.
wichtiger den Verwaltungsaufwand mög-
fallweise anpasst. Will man nun noch Flexi-
Jedes dieser Puzzleteile trägt die Informati-
lichst gering zu halten. Die Anforderung,
bilität schaffen und unterstützen, sind die
onen, welche prozessrelevanten Auswertun-
individuelle Kundenwünsche zu Kosten
heute starr programmierten Systeme nicht
gen benötigt werden, im Hintergrund wie
eines Standardmassenproduktes kurzfris-
mehr ausreichend, um die Auftragsfertigung
eine Art Rucksack mit sich. Je nach Kombi-
tig zu befriedigen, macht ein durchgängi-
ganzheitlich zu verfolgen. Insbesondere der
nation der Module werden unterschiedli-
ges Prozessengineering notwendig. Die sich
Bezug zu verknüpften Prozessen, wie z. B.
che Sichten des Cockpits auftragsspezifisch
damit erhöhende Komplexität von industriel-
zu Zulieferern oder dem Vertrieb, werden
abgeleitet. Das funktioniert ähnlich wie auf
len Unternehmensprozessen erfordert eine
immer schwieriger.
der Modellseite. Ist ein neues Prozessmodul
kontextuelle und damit für den Anwender einfache Prozessüberwachung. Insbesondere die Aufbereitung und Aggregation auftragsindividueller Informationen zur Ent-
erstellt und in der Modulbibliothek abge-
►►Konfigurieren statt programmieren
legt, können im Anschluss über einen Auswertungsgenerator die zu überwachenden
Der modellbasierte Ansatz des Industry
Echtzeitparameter definiert werden. Diese
scheidungsunterstützung muss einfach und
Cockpits verfolgt die Strategie »Modellkon-
Auswertungen sind ebenfalls als Puzzleteile
schnell möglich sein.
figuration statt Programmieren«. Damit kön-
modular.
nen individuelle Prozesse für unterschiedDie Verkettung sämtlicher Unternehmens-
liche Rollen aufgabengerecht überwacht
Innerhalb eines Cockpitkonfigurators wer-
aktivitäten lässt sich in Form von Unterneh-
und gesteuert werden. Grundlage hierfür
den dann die Auswertungswidgets rol-
mensmodellen beschreiben und erlaubt
ist zunächst das Unternehmensmodell, wel-
lenspezifisch zugeordnet, denn ein Meis-
gleichzeitig eine Darstellung der Wechsel-
ches alle Prozesse zur Auftragsbearbeitung
ter benötigt andere Informationen als der
wirkungen zwischen Produkt, Organisation,
sowohl administrativ als auch produktiv
Werker an der Maschine. Eingebettet in
Ressourcen und Informationen. Diese Ver-
abbildet. Betrachtet man nun die einzelnen
einem dynamischen Dashboard liefern die
knüpfungen und die operativen Plan- und
Prozessschritte als sogenannte Module, die
Auswertungswidgets der Rolle die erforder-
Ausführungsdaten reichen aus, um eine kun-
einen Teilschritt zur Auftragserfüllung abbil-
lichen Informationen mit für die Aufgabe
denauftragsindividuelle Fertigung mit den
den, so lassen sich solche Modelle wie ein
optimalen Anzeigen. Mit Hilfe von frei defi-
Informationen zu versorgen, die sie benö-
Puzzle in kleine Teile zerlegen, für die sich
nierbaren Parametern wird einfach festge-
tigt, ohne die Mitarbeiter zu »überfluten«.
die notwendigen Informationen schneller
legt, wann diese angezeigt werden und
Das gelingt, indem einerseits die kritischen
definieren lassen als für das Gesamtkonst-
wann nicht, um ausschließlich die aktuell
Prozesse automatisch überwacht werden,
rukt. Diese Puzzleteile oder Prozessmodule
für den Anwender erforderlichen Informati-
aber nur im Problemfall eine Visualisierung
werden in einer Modulbibliothek vorge-
onen zu filtern. Das ist zum Beispiel bei einer
stattfindet. Und andererseits, wenn sich das
halten und können je nach Anwendungs-
Roboterbearbeitung der Fall, bei der eine
Cockpit an die spezifischen Prozesse und
wunsch zu einem auftragsspezifischen
Vielzahl von Parametern überwachungsre-
FUTUR 2/2016
levant ist. Das Industry Cockpit informiert
erhöhte Flexibilität hinsichtlich der Kommu-
genau dann, wenn einer dieser Parameter
nikation, der Überwachung und der Doku-
aus dem Toleranzbereich zu geraten droht,
mentation von kundenindividuellen Anfor-
und erzeugt weitere erforderliche Sichten,
derungen. Damit unterstützt das Industry
wie z. B. Verlaufs- und Belastungskurven.
Cockpit alle Mitarbeiter im Unternehmen
Projektes MetamoFAB. Das Projekt MetamoFAB
Auf diese Weise wird der Anwender in sei-
vom Management bis zur Produktion und
wird mit Mitteln des Bundesministeriums für
Das Industry Cockpit entsteht im Rahmen des
ner Entscheidungsfindung zum Eingriff spe-
trägt maßgeblich zu einem effektiven Infor-
Bildung und Forschung im Programm »Inno-
zifisch unterstützt. Bei gleichzeitiger Ansicht
mationsmanagement bei.
vationen für die Produktion, Dienstleistung
aller Parameter wäre der Werker sonst über-
und Arbeit von morgen« gefördert und vom
fordert und würde eventuell kritische Situa-
Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die
tionen übersehen. Diese Mechanismen zur
Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentli-
Ein- und Ausblendung bestimmter Auswer-
chung liegt beim Autor.
tungen sind wie auch alle anderen Komponente frei definierbar und können ebenfalls rollenspezifisch festgelegt werden. Ihre Ansprechpartnerin
Die Wiederverwendbarkeit sowohl der Pro-
Nicole Oertwig
zessmodule als auch der Cockpitmodule in
Telefon: +49 30 39006-176
den dynamischen Dashboards liefert so eine
nicole.oertwig@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
Smart und flexibel Intelligente Werkstattproduktion Fertigungsanlagen in der Großserienherstellung sind derzeit überwiegend auf spezifische Bauteile ausgelegt und oft mit starrer Verkettung realisiert. Wegen des zunehmenden Variantenreichtums der Produkte stoßen solche linienorientierten Produktionssysteme jedoch an ihre Grenzen – vor allem hinsichtlich Reaktionsfähigkeit, Auslastung und Liefertreue. Im Projekt »iWePro – Intelligente selbstorganisierende Werkstattproduktion« entwerfen Partner aus Wissenschaft und Industrie deshalb innovative Produktionskonzepte, die eine flexible, smarte Werkstattfertigung durch die Kombination von zentraler Planung und dezentraler Fertigungssteuerung ermöglichen.
►►Beispiel Getriebefertigung
Alternativen zur Linie gibt es: zum Beispiel
Im Projekt iWePro erproben IPK-Entwickler
Zahnräder werden bisher meist in Linien
die Werkstattfertigung. Diese Fertigungs-
mit Partnern aus der Wirtschaft, wie sich
gefertigt, bei denen zum Beispiel Fräs- und
philosophie erlaubt den flexiblen Durchlauf
auf der Fertigungsebene eine Zahnradpro-
Drehmaschinen fest verkettet sind. Fällt
eines Auftrags durch die Fertigung. So kann
duktion ohne Verkettung zuverlässig steu-
eine Maschine aus, steht die ganze Linie
ein Drehauftrag auf allen verfügbaren Dreh-
ern lässt. Bisher wird in der industriellen
still. Zudem ist es aufwändig bis unmög-
maschinen ausgeführt werden, wodurch sich
Fertigung vorab ein Plan für die komplette
lich, auf Linien Klein- oder Kleinstaufträge
die Freiheitsgrade zur Optimierung massiv
Produktion vom Rohling bis zum einsatz-
mit besonderen Anforderungen oder Pro-
erhöhen. Für eine solche Fertigungsstruktur
bereiten Zahnrad erstellt und anschließend
duktmerkmalen zu fertigen. Will man
braucht man Methoden, die sicherstellen,
nur noch abgearbeitet. iWePro zielt dage-
hier flexibler werden, ist die Verkettung
dass Aufträge die Fertigung zuverlässig, ter-
gen auf eine »smarte« Werkstattfertigung
aufzuheben.
mingerecht und kostenoptimal durchlaufen.
auf Basis dezentraler Strukturen mit kleinen
In der Fabrik der Zukunft sind alle Mitarbeiter mithilfe intelligenter Technologien in ein flexibles Prozessnetz eingebunden.
FUTUR 2/2016
Regelkreisen und effizienter, ergebnisorien-
aufwand für Einsatzbesprechungen wird
tierter Kommunikation aller am Produktions-
dadurch erheblich reduziert.
prozess beteiligten Mitarbeiter und Ressourcen. Dabei soll die Fertigung zwar wie bisher
Gleichzeitig unterstützen die Agenten die
von der Leitungsebene vorgeplant werden,
situationsorientierte Anpassung des geplan-
denn nur eine zentrale Optimierung hat ein
ten Fertigungsablaufs. Das funktioniert so:
Gesamtoptimum im Fokus. Gleichzeitig sol-
Jeder Fertigungsauftrag und jede Ressource
len aber die Mitarbeiter auf dem Shop Floor – Maschinen, Mitarbeiter, Werkzeuge, etc. – in die Lage versetzt werden, den geplanten
wird durch einen Agenten repräsentiert. Die
Ablauf aktiv zu beeinflussen, etwa um die
Agenten kommunizieren und verhandeln
Einhaltung von Terminen sicherzustellen.
miteinander. Steht etwa ein Arbeitsschritt eines Auftrags kurz vor dem Abschluss,
►►Technologie
fragt der die Werkstücke repräsentierende
Konkret untersucht iWePro, ob und wie sich
Agent bei den Agenten der Maschinen an
eine Software zur Maschinenbelegungs-
der nächsten Bearbeitungsstation an, wer
planung mit einem Agentensystem verbin-
die entsprechende Bearbeitung vornehmen
den lässt, das während der laufenden Pro-
kann. Die Maschinenagenten liefern unter
duktion situationsorientierte, dynamische
anderem Verfügbarkeit und Kosten zurück.
Anpassungen eines vorab erstellten Plans
Auf dieser Basis wird dem Mitarbeiter, der
Projektpartner
unterstützt. Die Grundlage bildet das im
die Bearbeitung steuert, eine Palette an
–– Adam Opel AG, Rüsselsheim
Rahmen von iWePro entwickelte Feinpla-
Möglichkeiten angeboten, wann und an
–– DMG Electronics GmbH, Pfronten
nungs-Tool »Job Shop Scheduler« der flexis
welcher Maschine der nächste Bearbeitungs-
–– flexis AG, Stuttgart
AG. Die Software erstellt für die anstehen-
schritt zu welchen Bedingungen erfolgen
–– SAFELOG GmbH, Kirchheim
den Fertigungsaufträge detaillierte Produkti-
kann. Damit können schnell und effizient
–– SimPlan AG, Maintal
onspläne und stellt diese in Gantt-Diagram-
Entscheidungen getroffen werden.
–– Soziologisches Forschungsinstitut
men dar. Diese Gantts veranschaulichen,
Göttingen (SOFI) e.V., Göttingen
welcher Bearbeitungsschritt eines Auftrags
►►Simulation
wann auf welcher Maschine erfolgen soll.
Zur Absicherung von investitionsintensiven
–– TAGnology RFID GmbH, Voitsberg (A)
Zudem können unterschiedliche Szenarien
Entscheidungen bezüglich der Umsetzung
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt
durchgeplant werden, indem die Fertigung
der Werkstattfertigung muss geprüft werden,
wird mit Mitteln des Bundesministeriums für
beispielsweise in eine Fast Lane für Teile
ob diese tatsächlich bessere Ergebnisse liefert
Bildung und Forschung (BMBF) im Programm
mit starker Nachfrage und einen flexiblen
als die technisch sehr ausgefeilte klassische
»Innovationen für die Produktion, Dienstleis-
Linienfertigung. Dazu entsteht in iWePro eine
tung und Arbeit von morgen« gefördert und
aufwändige Simulation auf Basis der Soft-
vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.
Bereich für Exoten segmentiert wird. Aus der Feinplanung leitet das Agenten-
ware Demo3D der SimPlan AG. Mit ihrer Hilfe
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröf-
system konkrete Handlungsempfehlungen
kann durchgespielt werden, welche Kombi-
fentlichung liegt beim Autor.
für die Mitarbeiter auf dem Shop Floor ab.
nation aus zentraler Planung und dezentraler
So kann die Vermittlung des Produktions-
Umplanung für welchen Anwendungsfall
plans an die Mitarbeiter direkter erfolgen
geeignet ist. Darüber hinaus wird ein
als bisher. Vernetzte Technologien machen
Demonstrator entwickelt, mit dem die Art
Ihr Ansprechpartner
es möglich, jedem Mitarbeiter die für ihn
und Weise der Informationsbereitstellung für
Eckhard Hohwieler
relevanten Teile des Plans direkt an seinem
Mitarbeiter auf dem Shop Floor, etwa über
Telefon: +49 30 39006-121
Arbeitsplatz bereit zu stellen. Der Zeit-
Smart Devices, evaluiert werden kann.
eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
13
14
Forschung und Entwicklung
Digitalisierte Produktion
Einfach anwenderfreundlich Numerische Simulation von Fügestellen Ob in der Automobilindustrie, beim Rohrleitungs- oder beim Kraftwerksbau – anspruchsvolle und hochwertige Fügeverbindungen entscheiden oft über die Qualität des Endproduktes. Um z. B. das Verzugsverhalten von Karosseriebauteilen vorab einschätzen zu können, setzen Hersteller auf die numerische Simulation der geschweißten Komponenten. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier den Fügestellen. Da diese oft nur wenige Millimeter klein sind, kommen konventionelle Prüfverfahren wie der Zugversuch hier jedoch nicht ohne weiteres in Frage. Forscher des Fraunhofer IPK untersuchen deshalb eine alternative Methode, um die negativen Begleiterscheinungen des thermischen Schweißens im Vorfeld am PC zu analysieren und nötige Gegenmaßnahmen ableiten zu können.
Zyklus werden die Eindringtiefe, die aufgebrachte maximale Kraft und die Hysterese Kurve im Kraft-Eindringtiefe-Diagramm gemessen. Die instrumentierte Eindringprüfung kann bisher allerdings noch nicht für jeden belieMesskopf
bigen Werkstoff eingesetzt werden – für viele Materialien befindet sich die Methode noch im Laborstadium. Um verlässliche Spannungs-Dehnungs-Werte für einen plastischen Verformungsbereich ermitteln zu können, müssen zunächst interne Ver-
Mikroskop
arbeitungsparameter auf den zu untersuchenden Werkstoff angepasst werden. Das Fraunhofer IPK hat hier bereits Erfahrungen Probe
gesammelt: In einem Forschungsprojekt zur Untersuchung des Festigkeitsverhaltens von Aluminiumpunktschweißverbindungen wurden diese Parameter ermittelt. Mit Hilfe der
Vorrichtung für die instrumentierte Eindringprüfung
instrumentierten Eindringprüfung wurden dann mehrere Eindringkurven in den drei
►►Instrumentierte Eindringprüfung
Ein modernes anwenderfreundliches Ver-
Für eine detaillierte Simulation von Füge-
fahren, das die benötigte hohe lokale Auf-
und »Wärmeeinflusszone« aufgezeichnet.
stellen werden Eingangsdaten benötigt, die
lösung für die Abbildung dieser Zonen
Auf Basis der so gewonnenen Eingangsda-
Zonen »Schweißlinse«, »Grundwerkstoff«
die Materialeigenschaften in den verschie-
aufbringen kann, ist die instrumentierte Ein-
ten konnten die verschiedenen Fügezonen
denen Zonen einer Fügestelle beschreiben
dringprüfung, kurz IEP. Sie zeichnet während
modelliert und beispielsweise Spannungs-
– im Fall von Punktschweißverbindungen sind
einer mehrstufigen, automatisiert ablaufen-
verteilungen von Bauteilen mit Punktschwei-
das die Schweißlinse, der Grundwerkstoff
den Härteeindringprüfung verschiedene
ßung simuliert werden. Die erzielten Simu-
und die Wärmeeinflusszone. In jeder dieser
Parameter auf. Dabei wird wiederholt bei
lationsergebnisse stimmten dabei sehr gut
Zonen liegt meist ein anderes Spannungs-
stetig steigender Kraft ein Prüfstempel in
mit Ergebnissen experimenteller Untersu-
Dehnungs-Verhalten vor.
eine Materialprobe eingepresst. In jedem
chungen überein.
FUTUR 2/2016
►►Fit für hochfeste Stähle
verlässliche Daten zu gewinnen, kommt die
rialproben durchgeführt werden. Daraus
Zukünftig sollen auch die lokalen Werkstoff
Finite-Element-Methode zum Einsatz: Der
ergibt sich eine deutliche Vereinfachung im
eigenschaften von im Automobilbau typi-
Eindringprüfvorgang wird nachmodelliert
Vergleich zu herkömmlichen Verfahren der
schen Stahlwerkstoffen und deren Fügestel-
und an das reale Experiment angeglichen.
Kennwertermittlung wie Zug- oder Mikro-
len bestimmt werden können. Zu diesem
Die mechanische Simulation liefert dann die
zugversuchen. Für diese Verfahren müssen
Zweck wollen die Wissenschaftler am Fraun-
während der Prüfung vorliegenden, nicht
Proben erst aufwändig und kostenintensiv,
hofer IPK das Verfahren im Rahmen öffent-
messbaren Parameter. Diese wiederum kön-
teilweise durch Funkenerosion, gefertigt
lich geförderter sowie bilateraler industrieller
nen im Anschluss in das Neuronale Netz ein-
werden. Die neue anwenderfreundliche
Projekte für den Einsatz bei hochfesten Stäh-
gepflegt werden.
Methode hilft dabei, den Einsatz der Simu-
len, z. B. Dualphasen-, TRIP- und TWIP-Stäh-
lation bereits in der Entwicklung von Pro-
len, weiterentwickeln. Kern ihrer Forschung
Die zu entwickelnde Methode kann nach
dukten zu unterstützen und trägt zur Ein-
ist das Training des für die Datenzuordnung
einfacher Probenvorbereitung, z. B. durch
sparung von Ressourcen bei.
zuständigen Neuronalen Netzes. Um dafür
Schliffherstellung, an geschweißten Mate-
Anwendung der Kennwerte in der Simulation von Fügestellen: Probe mit den modellierten Fügezonen Schweißlinse (grün) und Wärmeeinflusszone (rot)
Anwendung mittels IEP ermittelter Kennwerte in der Simulation von Fügestellen: Vergleichsspannungsverteilung einer gekoppelten statisch-mechanischen und thermischen Simulation
Ihr Ansprechpartner Julian Frei Telefon: +49 30 39006-374 julian.frei@ipk.fraunhofer.de
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16
Forschung und Entwicklung
Produktion
Läuft rund Neue Hochleistungsspindel für die Aluminiumzerspanung Bei der spanenden Bearbeitung von Metallen ist die Hauptspindel das hochtechnologische Kernelement der Werkzeugmaschine. Genauigkeit und Produktivität der Fertigung hängen in entscheidendem Maße von ihrer Drehzahl, Leistung und ihrem Rundlauf ab. In Kooperation mit der südkoreanischen Hyundai WIA Corporation hat das Fraunhofer IPK jetzt eine Hochleistungsfrässpindel mit hydraulisch einstellbarer Lagervorspannung für die Aluminiumzerspanung entwickelt. Nach dem erfolgreichen Test des Prototyps will Hyundai WIA die neue Spindel baldmöglichst auf den Markt bringen.
►►Hohe Anforderungen
sowie ein anspruchsvolles Drehzahl-Eigen-
Steifigkeitsanforderung bei entsprechend
Bei der Konstruktion der Spindel entspre-
frequenz-Verhältnis von höchstens 0,4. Dar-
hoher Maximaldrehzahl zu erfüllen, wurde
chend der VDI-Richtlinie 2221 mussten hohe
über hinaus sollte eine hydraulisch einstell-
eine angestellte Stützlagerung in Tandem-
Anforderungen erfüllt werden. So war eine
bare Lagervorspannung realisiert werden
O-Tandem-Anordnung mit hochpräzisen
Maximaldrehzahl von 30.000 min gefor-
und Sensoren zur Erfassung des thermischen
Hybridschrägkugellagern von Schaeffler
dert – für eine Spindel mit HSK-A63-Werk-
und des dynamischen Verhaltens sowie zur
Technologies gewählt. Beim Antriebssys-
-1
zeugaufnahme liegt das an der Grenze des
Bestimmung der Lagervorspannung in die
tem entschieden sich die Wissenschaftler
technisch Machbaren. Die Lager sind dabei
Spindel integriert werden.
aufgrund seiner Leistungsdichte und Effizi-
der limitierende Faktor, da sie einerseits die Steifigkeit wesentlich bestimmen und andererseits auf der Welle montiert werden müssen, die im vorderen Teil nahe der
enz für einen Synchronantrieb der Schweizer
►►Gut durchdacht – das Spindelkonzept
Firma e+a Elektromaschinen und Antriebe. Die Kühlung der Hochleistungsfrässpindel
Die Fraunhofer-Experten erstellten zunächst
wurde im nächsten Schritt mittels Simula-
Werkzeugaufnahme einen Durchmesser von
Konzepte für die Spanneinheit, die Spindel-
tion ausgelegt und optimiert. Hier wurde
mindestens 70 Millimetern besitzt. Durch
welle, die Lageranordnung, das Antriebssys-
bereits der Bedarf für eine Wasserküh-
diesen verhältnismäßig großen Durchmes-
tem und die Kühlung der Spindel. Das von
lung sowohl des Antriebssystems als auch
ser und die geforderte Steifigkeit entsteht
der Ott-Jakob Spanntechnik speziell ange-
der beiden Lagersitze deutlich. Vor allem
eine hohe thermische Belastung, die in der
fertigte Spannsystem bestimmte dabei die
im Bereich des hinteren Lagersitzes waren
weiterführenden Arbeit berücksichtigt wer-
innere Struktur der Welle. Die äußere Struk-
aufgrund der geringen Wärmeübertragung
den musste. Weitere Anforderungen waren
tur wurde in Verbindung mit dem Antriebs-
an die Umgebung hohe Temperaturen
eine hohe Nennleistung von 80 Kilowatt,
und dem Lagerungskonzept entschieden.
zu erwarten.
mit deren Hilfe eine sehr hohe Abtrennrate
Eine Wellenschulter trennt das vordere Lager
von 5.000 cm³/min ermöglicht werden soll,
von Antrieb und hinterem Lager. Um die
Konstruktionsdetails der Spindel (links) und simuliertes thermisches Verhalten (rechts)
Montage und Test des finalen Spindelprototyps
►►Konstruktion und Simulation Hand in Hand
gungsmode tritt im Bereich zwischen 695
Praxistests der Fraunhofer-Forscher vor Ort
und 745 Hertz auf. Eine weitere strukturbe-
zeigten, dass der finale Spindelprototyp alle
Mit Abschluss der Konzeptionierungsphase
dingte Biegeschwingungsmode mit starker
wesentlichen Anforderungen erfüllt und dass
waren die wesentlichen Module der Hoch-
Abhängigkeit von der Lagervorspannung
experimentelle und simulierte Messwerte gut
leistungsfrässpindel bereits geometrisch fest-
tritt zwischen 1.255 und 1.505 Hertz auf.
übereinstimmen. Die vorab simulierten Tem-
gelegt. Die Grobstruktur der Spindel wurde
Diese drei Moden dominieren das dynami-
peraturwerte wichen am vorderen Lager um
nun auf Kundenwunsch mit der Konstrukti-
sche Verhalten an der Spindelnase. Außer-
elf Prozent und am hinteren Lager um fünf
onssoftware Inventor 2010 erstellt. Mithilfe
dem konnte gezeigt werden, dass sie das
Prozent von den gemessenen Werten ab.
der Rohstruktur wurden Vorabsimulationen
Ratterverhalten der Spindel wesentlich
Der relative Fehler zwischen simulierten und
mit der Simulationssoftware ANSYS 14.0
beeinflussen.
experimentell ermittelten relevanten Eigen-
durchgeführt, um das thermische Verhalten
frequenzen betrug in allen Fällen weniger als
zu untersuchen und die Kühlung entspre-
Das thermische Verhalten und die thermisch
dreizehn Prozent. Die Amplituden der Über-
chend auszulegen. Andererseits sollte auch
induzierte Verformung der Spindel wurden
tragungsfrequenzgänge an der Spindelnase
das dynamische Verhalten abgeschätzt und
ebenfalls simulativ ermittelt. Dabei wurde
lagen etwa eine Dimension über den gemes-
gegebenenfalls über die Variation der Wand-
ersichtlich, dass die Temperaturen im Bereich
senen Amplituden. Zur Verbesserung der
stärke der Spindelwelle und die Positionie-
der Lagerinnenringe maximal werden. Bei
Übereinstimmung wurde eine Anpassung
rung der Lager und des Antriebs beeinflusst
Wasserkühlung des Stators und der Lager-
der Dämpfungswerte vorgenommen, so dass
werden können.
sitze traten Temperaturen von bis zu 98 Grad
nicht nur eine qualitative, sondern auch eine
Celsius in den Lagerinnenringen auf. Die vor-
quantitative Übereinstimmung bestand.
Im Verlauf des Projekts wurde der Detail-
deren Lager weisen dabei höhere Tempera-
lierungsgrad sowohl des Spindeldesigns als
turen als die hinteren, kleineren Lager auf.
Der erfolgreiche Projektabschluss wurde
auch des Simulationsmodells erweitert. So
Hinzu kommen Verlagerungen in der Spindel,
durch eine FEA-Schulung von Mitarbeitern
wurden Labyrinth- und Lagerwellendich-
die sich aufgrund der Temperaturverteilung
der FuE-Abteilung von Hyundai WIA durch
tungen hinzugefügt und der hintere Lager-
ergeben. Die axiale Verlagerung der Spindel-
Simulationsexperten des Fraunhofer IPK
sitz zusätzlich mit axialem Spiel gelagert.
nase bezüglich der Einspannung der Spin-
ergänzt. Hyundai WIA plant nun, die neue
Darüber hinaus wurden Hydraulikzylinder
del beträgt im quasi-stationären Betrieb mit
Spindel baldmöglichst in Serie zu produzie-
zur Vorspannung der Lager sowie Versor-
30.000 min-1 etwa 88 Mikrometer.
ren und für die Aluminiumzerspanung
►►Prototyp im Praxistest
einzusetzen.
gungskanäle für Kühlung, Schmierung, Hydraulik, Stromversorgung, Sensorik und
von Bauteilen in der Luft- und Raumfahrt
Schmierstoffversorgung integriert und das
Fertigung, Montage und Evaluierung der
Spannsystem in das Design hinzugefügt.
Hochleistungsfrässpindel erfolgten bei Hyun-
Autoren: Jan Mewis, Bernd Peukert,
Anschließend wurde das Prototypendesign,
dai WIA in Changwon und Uiwang, Südko-
Simon Thom
inklusive seines dynamischen, thermischen
rea. Dank der montagegerechten Konstruk-
und thermisch-elastischen Verhaltens, mit-
tion der Spindel verlief der Zusammenbau
tels FE-Simulation überprüft. Die Modalana-
des finalen Prototyps ohne Zwischenfälle.
Ihre Ansprechpartnerin
lyse ergab eine Lagervorspannungsabhän-
Schwierigkeiten, wie zum Beispiel sehr enge
Dr.-Ing. Fiona Sammler
gige axiale Festkörperschwingung zwischen
Kanäle für die Stromversorgung des Antriebs,
Telefon: +49 30 314-25689
550 und 680 Hertz. Die erste Biegeschwin-
wurden dokumentiert.
fiona.sammler@ipk.fraunhofer.de
18
Forschung und Entwicklung
Automatisierung
Fundsache Rekonstruktion von Banknoten Das Fraunhofer IPK hat in den vergangenen Jahren systematisch Methoden zur automatisierten virtuellen Rekonstruktion von handzerrissenen, geschredderten, zerschnittenen sowie anderweitig beschädigten Dokumenten und Unterlagen entwickelt und erfolgreich in verschiedenen Projekten eingesetzt. Prominente Beispiele sind das sogenannte »Stasi-Schnipsel-Projekt«, die erfolgreiche Wiederherstellung verloren geglaubter geschredderter Unterlagen für Kriminal-, Finanzund Zollfahndungsbehörden sowie Projekte zur Rekonstruktion von Kulturgütern. Das Herzstück dieser Entwicklungsarbeiten, die »ePuzzler«-Technologie, kommt jetzt auch bei der Rekonstruktion hochgradig fragmentierter Banknoten zum Einsatz.
Immer wieder werden mutwillig zerstörte
Im Bereich von Grenzübergängen und Tran-
oder versehentlich beschädigte Geldscheine
sitzonen werden ebenfalls Wertdokumente
lang der Schnittkanten in höchstem Maße.
sichergestellt oder bei Banken zur Erstat-
wie Ausweise, Pässe oder Visa gezielt zer-
Wird eine größere Anzahl von 50-Euro-
Rekonstruktion verwendbaren Muster ent-
tung vorgelegt. Schlagzeilen machten
rissen oder zerschnitten, um Identitäten
Stapeln jeweils mehrfach zerschnitten und
zuletzt zwei Funde großer Mengen zerris-
zu verschleiern. In vielen Fällen ist es den
werden die daraus resultierenden Frag-
sener und zerschnittener Banknoten. Ende
Sicherheitsbehörden nicht möglich, die
mente beliebig vermengt, gleicht eine hän-
August 2015 wurden in Darmstadt stapel-
Dokumente manuell zu rekonstruieren.
dische Rekonstruktion der Geldscheine einer
weise Geldscheinfragmente von 50-, 100und 500-Euro-Banknoten aufgefunden. In einem anderen Fall stellte die Polizei in Österreich im November 2015 in einem Senioren-
kaum lösbaren Sisyphus-Aufgabe. Schlicht
►►Hoher Aufwand mit wenig Aussicht auf Erfolg Die händische Rekonstruktion ist bereits
unmöglich wird eine zweifelsfreie manuelle Rekonstruktion, wenn dann noch die Fragmentfläche eine manuell handhabbare
heim große Mengen zerstörter 100- und
bei kleinen Fragmentmengen mit enormem
Größe unterschreitet – beispielsweise wenn
500-Euro-Banknoten sicher. Eine Rentnerin
Aufwand verbunden. Bei großen Mengen
die Banknoten mit einem Aktenvernichter
hatte – offenbar um ihre Erben zu »ärgern« –
kleinteilig zerstörter Scheine ist sie häufig
»geschreddert« wurden – oder wenn die
kurz vor ihrem Tod ihr Barvermögen in Höhe
gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig
Anzahl der Puzzle-Teile eine kritische Größenordnung überschreitet.
von rund 950.000 Euro fein säuberlich
hohem Aufwand möglich. Das liegt unter
zerschnitten.
anderem daran, dass für die Rekonstruk-
Nationalbanken sind in bestimmten Fällen
und sich gleichende Muster und Merkmale
tion fast ausschließlich sich wiederholende
►Die ► Lösung: »ePuzzler«-Technologie
verpflichtet, den Gegenwert beschädigter
zur Verfügung stehen, die zudem teilweise
Im Herbst 2015 hat die Deutsche Bundes-
Währungsmittel zu erstatten. Generell gilt:
erst nach Vergrößerung durch ein Mikros-
bank deshalb das Fraunhofer IPK beauf-
Können Besitzer oder Finder mehr als die
kop eindeutig sichtbar werden. Wird bei-
tragt, im Rahmen einer Vorstudie die prin-
Hälfte einer Banknote vorlegen oder nach-
spielsweise ein aus
weisen, dass die fehlende Hälfte endgültig
mehreren Scheinen
vernichtet ist, wird in der Regel Ersatz geleis-
bestehender Stapel
tet. Doch vor jeder Erstattung müssen die
von 50-Euro-Bank-
vorgelegten Geldscheinfragmente von Bank-
noten in einem
mitarbeitern per Hand zusammengesetzt
Stück zerschnit-
werden. Dies dient zum einen der zweifels-
ten, gleichen
freien Überprüfung der Echtheit des Geldes
sich die für die
und zum anderen der exakten Ermittlung des jeweils zu erstattenden Betrags.
zipielle Machbarkeit
FUTUR 2/2016
Rainer Elm, Leiter des Nationalen Analysezentrums der Deutschen Bundesbank, über das Projekt FUTUR: Können Sie etwas zu den Hintergründen des Darmstädter Falls sagen? Rainer Elm: Im Herbst 2015 wurden im Stadtgebiet Darmstadt über einen Zeitraum von mehreren Wochen an unterschiedlichen Stellen in kleine Stücke zerrissene und zerschnittene Euro-Geldscheine gefunden. Insgesamt wurden beim nationalen Analysezentrum (NAC) der Deutschen Bundesbank bislang 8.335 Schnipsel eingereicht, die sich nach eingehender Prüfung alle als echte Teile von 10-, 50-, 100- und 500-Euro-Banknoten herausstellten. Die genaue Herkunft der Schnipsel konnte bis heute nicht geklärt werden. Nach unserer Feststellung stammen die Schnipsel von mindestens 518 Ursprungsnoten mit einem Nennwert von 89.160 Euro. FUTUR: Warum müssen zerstörte Geldscheine überhaupt wieder zusammengesetzt werden? Rekonstruktion von zwei 50-Euro-Banknoten aus 7 und 11 Fragmenten (Schnittkonturen hervorgehoben)
Elm: Eine der Voraussetzungen für die Erstattung von beschädigten EuroBanknoten ist es, dass mehr als die Hälfte einer Ursprungsnote vorhanden sein muss. Die Geldscheine brauchen also nicht bis ins letzte Detail wieder zusammengesetzt werden. Aber auch unter dieser Prämisse resultiert schon
einer automatisierten virtuellen Rekonstruk
aus der Vielzahl der Schnipsel eine knifflige Puzzleaufgabe für Fortgeschrit-
tion hochgradig fragmentierter Banknoten
tene. Das Ganze wird noch dadurch kompliziert, dass im Darmstädter Fall bei
zu untersuchen. Dafür wurden ausgewählte
weitem nicht alle Puzzleteile vorliegen, so dass immer wieder wichtige Ver-
Verfahren der »ePuzzler«-Technologie adap-
bindungsstücke im Puzzle fehlen.
tiert und zusammen mit ebenfalls am Fraunhofer IPK entwickelten Methoden des Tem-
FUTUR: Wie sind Sie auf das Fraunhofer IPK gekommen?
plate-Matchings zur Klassifikation und
Elm: Das IPK wurde durch die intensive Berichterstattung in den Medien
Positionierung von Fragmenten auf Bildvor-
auf den Fall aufmerksam und bot uns umgehend seine Unterstützung an.
lagen in einem Assistenzsystem implemen-
Im Rahmen einer Testphase mit von uns präparierten Banknoten wurde die
tiert. Mithilfe dieser assistenzbasierten
am IPK entwickelte Software zur virtuellen Rekonstruktion an die speziellen
Rekonstruktionssoftware konnten die IPK-
Belange für Banknoten angepasst und erweitert. Anschließend wurde der
Experten die Deutsche Bundesbank sehr
komplette Darmstädter Fall dem IPK zur virtuellen Rekonstruktion übergeben.
erfolgreich bei der Lösung des »Darmstädter Falls« unterstützen: In der zur Verfügung
FUTUR: Welche Potenziale sehen Sie für andere Anwendungen?
gestellten, etwa 7.200 Teile umfassenden
Elm: Auch wenn aufgrund der vielen fehlenden Teile nur ein geringer Teil
Menge von teilweise nur fingernagelgroßen
der Banknoten so rekonstruiert werden konnte, dass eine Erstattung möglich
50- und 500-Euro-Banknoten-Fragmenten
erscheint, lässt sich dennoch ein positives Fazit ziehen. Das Ergebnis der vir-
konnten rund 1.230 Teilrekonstruktionen,
tuellen Rekonstruktion ist im Hinblick auf die Qualität und auf die Leistungs-
bestehend aus zwei bis 17 Fragmenten, wie-
fähigkeit des Systems äußerst beeindruckend und besitzt somit Potenzial
derhergestellt werden. Außerdem konnte
auch auf andere, ähnlich gelagerte Fälle von beschädigten Banknoten, z. B.
mit Hilfe der Software ermittelt werden,
versehentlich geschredderte Banknoten, übertragen zu werden. Weitere Vor-
dass die Menge der Puzzle-Teile sehr unvoll-
teile bestehen in der Auswertung und Dokumentation der Vorgänge, die das
ständig und damit aufgrund vieler fehlender
System mitliefert.
Verbindungsstücke sehr wahrscheinlich nicht weiter rekonstruierbar ist. Das Rekonstruktionsassistenzsystem soll nun weiterentwickelt und speziell für die Verarbeitung
Ihr Ansprechpartner
weiterer Währungen und Wertdokumente
Dr.-Ing. Bertram Nickolay
adaptiert und optimiert werden.
Telefon: +49 30 39006-201 bertram.nickolay@ipk.fraunhofer.de
19
20
Interview
Clever vernetzt fertigen TRUMPF wurde 1923 als mechanische Werkstätte gegründet und hat sich zu einem der weltweit führenden Unternehmen für Werkzeugmaschinen, Laser sowie Elektronik für industrielle Anwendungen entwickelt. Im Geschäftsjahr 2014/15 erwirtschaftete das Unternehmen mit knapp 11.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,72 Milliarden Euro. FUTUR sprach mit Klaus Löffler, Geschäftsführer der TRUMPF Lasertechnik GmbH, über technische Innovationen und den Wert von Tradition.
FUTUR: Welche Rolle spielt das Trendthema
zesse ganzheitlich und individuell zu opti-
Industrie 4.0 in der Lasertechnik?
mieren und Schnittstellen zu reduzieren.
Vorteile für unsere Kunden sind deutlich
Wir decken die Bedürfnisse unserer Kunden
spürbar. Wir erfassen und sammeln solche
ten unserer Laser. Aber die wirtschaftlichen
Klaus Löffler: Für die Lasertechnik ist
und führen sie Schritt für Schritt bis zu einer
Daten schon seit Jahren. Unsere Service
Industrie 4.0 nicht nur ein Trend-, sondern
vollvernetzten Smart Factory. Industrie 4.0
experten sind dadurch in der Lage, Algo-
ein Dauerthema. Denn ohne die Lasertech-
bedeutet, dass die vielen unterschiedlichen
rithmus-basierte Zustands- und Trendana-
nik ist Industrie 4.0 kaum umsetzbar. Laser
Bausteine miteinander kommunizieren kön-
lysen durchzuführen und somit mögliche
dienen im Produktionsumfeld als Sensoren,
nen, um so den größtmöglichen Vorteil für
Ausfälle in der Produktion vorherzusagen.
sie übertragen Daten zur weiteren Auswer-
den Kunden zu erreichen. Daraus erge-
Konkretes Beispiel: Droht ein Laser in abseh-
tung und Optimierung der Prozesse – sie
ben sich im Bereich der Lasertechnik Pro-
barer Zeit etwa aufgrund eines sinkenden
sind aber auch als Werkzeug ein enorm
dukte wie etwa die Condition Based Ser-
Kühlwasserstands oder eines verschmutz-
wichtiger Baustein. Laser arbeiten berüh-
vices oder der Visual Online Support – um
ten Filters auszufallen, bekommt der Kunde
rungslos, lassen sich schnell und einfach
nur zwei Beispiele zu nennen. Gleichzeitig
von uns einen entsprechenden Hinweis. Er
steuern und sie beherrschen wie kein ande-
erschließen diese neuen Dienstleistungs-
kann dann rechtzeitig reagieren und so
res Werkzeug alle Fertigungsverfahren. Mit
produkte gänzlich neue Geschäftsmodelle
ungeplante Stillstände reduzieren.
diesen drei Eigenschaften bietet der Laser
für unsere Kunden, aber auch für uns. Wir
die Grundlage für ein völlig flexibles Werk-
betrachten hierbei immer die vier Ebenen
FUTUR: Genießen Sie da als traditionelles
zeug in der Industrie-4.0-Fertigung. Das gilt
Prozesss ensorik, System und Maschine,
Familienunternehmen einen Vertrauens-
auch für die notwendigen Beschriftungen
Fertigungsstandort und schließlich die ver-
vorschuss?
der Produkte mit QR- und Data-Matrix-
netzte Industrie. Löffler: Sicherlich haben wir auf Grund der
Codes. Für die Herstellung und Rückverfolgbarkeit der Produkte während des gesamten
FUTUR: Wie überzeugen Sie Ihre Kunden,
gezeigten und gelebten Stabilität unseres
Produktlebenszyklus werden Beschriftungs-
Ihnen die dafür notwendigen Daten zur Ver-
Familienunternehmens durch die Familie Lei-
laser eine immer wichtigere Rolle spielen.
fügung zu stellen?
binger einen gewissen Vertrauensvorschuss. Wir leben seit vielen Jahren unsere Werte
FUTUR: Unter dem Stichwort TruConnect
Löffler: Wir zeigen unseren Kunden ganz
und stehen für Offenheit und Kundennähe.
bietet TRUMPF eine neue Technologie für
konkret auf, welchen Mehrwert Indust-
Gleichzeitig sind wir ein Innovationsgarant.
vernetzte Fertigung an – was genau verbirgt
rie 4.0 für deren Fertigung bietet. Wir zei-
Wir haben mit unseren Kunden in langjäh-
sich dahinter?
gen ihnen, wie sie ihren wirtschaftlichen
riger und konstruktiver Zusammenarbeit
Erfolg weiter ausbauen können, indem sie
ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis auf-
Löffler: TruConnect ist die TRUMPF Techno-
beispielsweise Stillstandszeiten minimie-
gebaut – und dieses Vertrauensverhältnis
logie für die vernetzte Fertigung. Darunter
ren, Wartungsaufgaben gezielt nach dem
erleichtert die Entscheidung zum beidsei-
bündeln wir alle Industrie 4.0 bezogenen
jeweiligen Anlagenzustand planen oder
tigen Austausch prozessrelevanter Daten.
Dienstleistungen und Produkte aus unse-
den Energieverbrauch innerhalb eines Fer-
rem Haus. Mit TruConnect unterstützen wir
tigungsverbundes optimieren. Dafür benö-
unsere Kunden dabei, ihre Geschäftspro-
tigen wir natürlich freigegebene Prozessda-
FUTUR 2/2016
FUTUR: Nachwuchsförderung wird bei TRUMPF groß geschrieben. Im Prädikatsprogramm »Fraunhofer-Forschungsmanager/ in« betreuen Sie auch einen unserer jungen Wissenschaftler als Mentor. Ihr wichtigster Rat an den Ingenieurnachwuchs? Löffler: Es gibt meiner Meinung nach drei wichtige Punkte, die man beherzigen sollte. Erstens und ganz entscheidend: Offen für Neues und für neue Herangehensweisen sein. Man darf sich nicht durch Pauschalaussagen wie »Haben wir immer so gemacht« oder »Haben wir versucht – geht aber nicht« abschrecken und entmutigen lassen. Seien
Zur Person
Sie offen und flexibel, denken Sie um die Ecke. Nur so kommt man zu neuen Ansät-
Klaus Löffler ist Geschäftsführer beim Laserspezialisten TRUMPF in
zen und neuen Lösungen. Zweitens: Seien
Ditzingen. Jede Herausforderung sieht er als Chance zur persönlichen
Sie ein Teamplayer. Als Einzelpersonen kön-
Weiterentwicklung. Schwierige Fälle? Löst er am liebsten gleich morgens
nen wir zwar auch Problemstellungen lösen,
um acht. Das Geheimnis seines Erfolgs ist der Dreiklang aus Beruf, Familie
aber die Aufgabe eines Forschungsmana-
und Gesundheit, die er allesamt gleich gut pflegt, um jeden Tag positiv
gers ist die Zusammenstellung und Motiva-
beginnen zu können. Als passionierter Langstreckenläufer hat er gelernt,
tion eines gemischten Teams. Nur im Team
seine Kräfte so einzuteilen, dass er am Ende als Erster durchs Ziel gehen
lassen sich auf Dauer die Anzahl anstehen-
kann – auch beruflich. Klaus Löffler hat 1991 als Entwicklungsingenieur
der Aufgaben erfolgreich bewältigen. Und
bei TRUMPF begonnen und hat zwischen 1995 und 2002 den Laservertrieb
drittens: Um langfristige Ziele zu erreichen,
für TRUMPF in den USA aufgebaut. Nach vier Jahren als Abteilungsleiter
ist ein hohes Durchhaltevermögen gepaart
in der Fügetechnik bei VW übernahm er 2006 bei TRUMPF die Leitung
mit einem strategischen Vorgehen absolut
des internationalen Vertriebs und ist 2014 in die Geschäftsführung des
notwendig. Hier sehe ich eine Analogie zum
Unternehmens berufen worden.
Marathonläufer: gezielt langfristig auf ein Ziel hin trainieren, immer mit seinen Ressourcen haushalten und erfolgreich das Ziel erreichen.
Kontakt Klaus Löffler Wolfgang Emert klaus.loeffler@de.trumpf.com Tel.: +49 6161-9307-53 www.trumpf.com E-Mail: w.emert@zk-system.com
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Firmenporträt
Deutsche Bundesbank Nationales Analysezentrum für beschädigtes Bargeld In Deutschland ist es Aufgabe der Bundesbank, jederzeit ausreichend Euro-Bargeld in hoher Qualität bereitzustellen. Sie gewährleistet die Verteilung an Handel und Banken und zieht nicht mehr gebrauchsfähige sowie beschädigte Münzen und Banknoten aus dem Verkehr. Jedes Jahr werden mit Hochleistungssystemen, die 20 Banknoten pro Sekunde bearbeiten können, über 14 Milliarden Banknoten im Rahmen der Geldbearbeitung der 35 Filialen der Deutschen Bundesbank automatisiert geprüft.
Verschmutzte oder nur leicht beschädigte Banknoten werden im Rahmen der normaÜberprüfung von Banknoten (© Deutsche Bundesbank)
len Geldbearbeitung durch die Filialen der Bundesbank aussortiert und ersetzt. Stark
Zu den Aufgaben der Bundesbank im Bar-
daraus gewonnenen Erkenntnisse an Polizei
beschädigte oder mit Fremdstoffen konta-
geldbereich zählen außerdem die Bekämp-
und Gerichte. Im Wesentlichen geht es im
minierte Banknoten und Münzen werden
fung von Falschgeld und die Erstattung von
NAC darum retrograd festzustellen, unter
hingegen an das NAC übermittelt und dort
stark beschädigtem Bargeld, die im nationa-
Einsatz welcher Verfahren, Materialien und
begutachtet. Neben den alltäglichen
len Analysezentrum (NAC) in Mainz gebün-
Techniken eine Fälschung hergestellt wurde
Beschädigungen gibt es dabei immer wieder
delt werden. Die Experten des NAC führen
und ob Herstellungszusammenhänge zu
Fälle, die besondere Herausforderungen an
für jede in Deutschland festgestellte fal-
bereits vorliegenden Fälschungen existieren.
die Rekonstruktion der Banknoten stellen.
sche Banknote oder Münze eine technische
Hieraus ergibt sich für die Polizei ein präzises
So haben in letzter Zeit Fälle zugenommen,
Begutachtung durch und übermitteln die
Bild, wie viele Quellen für Falschgeld insge-
bei denen größere Bestände von Banknoten
samt aktiv sind, welche Menge an Falschgeld
in kleine Teile zerrissen oder geschnitten,
aus den einzelnen Quellen stammt und wo
durch Hochwasser in ihrer Substanz ange-
und wann es verbreitet wurde. Die Erkennt-
griffen oder bei der Sprengung von Geldau-
Kontakt
nisse aus der Falschgeldanalyse fließen direkt
tomaten im Rahmen von Straftaten durch
Deutsche Bundesbank – Nationales Analyse
in die Falschgeldprävention ein. Das NAC
Hitze und Druck beschädigt wurden. Das
zentrum für beschädigtes Bargeld
entwickelt Schulungsprogramme für ver-
NAC prüft in solchen Fällen, ob die Bankno-
Hegelstraße 65, H 313
schiedene Zielgruppen, wie z. B. Berufs-
ten soweit zu rekonstruieren sind, dass über
55122 Mainz
schüler im Einzelhandel, und führt selbst
eine Erstattung der Gegenwerte sicher ent-
Telefon: +49 6131 377-4363
Spezialseminare für die Kriminalpolizei durch.
schieden werden kann.
www.bundesbank.de
Ereignisse und Termine Maschinenporträt
FUTUR 2/2016
LANG MC500 5-Achs-HSC-Bearbeitungszentrum Im Dezember 2015 erhielt das Fraunhofer IPK eine großzügige Spende: Das Hüttenberger Unternehmen LANG überließ dem Institut eine HSC-Bearbeitungsmaschine zu Forschungs- und Entwicklungszwecken. Konzipiert und entwickelt für den Werkzeug- und Formenbau, bietet das Multitalent »Milling Cube 500« beste Vorrausetzungen für eine hochpräzise 5-Achs-Hochgeschwindigkeitszerspanung von Kunststoffen, Buntmetallen und Stahl bis zu einer Härte von rund 64 HRC.
Bereits in der frühen Entwicklungsphase der MC500 wurden Konstruktionsdetails festgelegt, die zu einer Verbesserung der Bearbeitungsergebnisse führen. So verfügt das 5-Achs-Bearbeitungszentrum über ein Maschinenbett aus Granit und eine horizontal angeordnete Frässpindel, die einen verbesserten Spanabtransport ermöglicht. Zahlreiche Schnittstellen gewährleisten die leichte Anbindung des Bearbeitungszentrums an ein Handhabungs- und Handlingsystem und damit den Aufbau einer modernen automatisierten Fertigungskette. Am Fraunhofer IPK wird die Maschine im Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP für FuE-Arbeiten im Bereich Werkzeug-
Die Firmeninhaber Thomas Kozian (m.) und Volker Kozian (re.) übergaben ihre Maschine persönlich an AMP-Leiter Dr. Dirk Oberschmidt (li.).
und Formenbau im Kontext Industrie 4.0 eingesetzt.
►►Forschung und Entwicklung –– Verkettung der 5-Achs-Fräsbearbeitung mit den Prozessen funkenerosive Senkbearbeitung und taktiles Messen
►►Technische Daten Verfahrwege X, Y, Z
500 mm x 500 mm x 480 mm
Verfahrwege A, C
+135 °/ -30 °, 360 °
Werkstückabmessungen
350 mm x 350 mm x 300 mm
Vorschubgeschwindigkeit
≤ 40 m/min
Werkstückgewicht
≤ 300 kg
Maschinenbett
Granit
Tellerwechsler
30-fach
Steuerung
Siemens 840 D SL
–– Messtechnikintegration zur automatisierten Werkzeugverschleißmessung –– Einsatz optischer Sensorik zur echtzeitfähigen Kollisionskontrolle
Ihr Ansprechpartner Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Tel.: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
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Ereignisse und Termine
Ein Blick in die Zukunft Lange Nacht der Ideen Gemeinsam mit seinem Partnerunternehmen MusterFabrik Berlin hat das Fraunhofer IPK am 3. Juni einen Blick in die Zukunft gewagt. Anlass dafür war die »Nacht der Ideen«, die von der Französischen Botschaft und ihren Partnern im Maison de France in Berlin veranstaltet wurde. Der Abend bot hochrangigen Referenten und Besuchern Raum zum Ideenaustausch und verdeutlichte, dass Fragen der Zukunft Experten aus allen Disziplinen beschäftigen. IPK-Experte Dr. Bertram Nickolay veranschaulichte in seinem Vortrag, wie zukünftig mittels moderner Verfahren Bruchstücke von zerstörten oder verloren geglaubten Kulturgütern virtuell zusammengesetzt werden können. Wie kompliziert die Arbeit von Archäologen und Restauratoren sein kann und wie sie dabei in Zukunft durch die mehrdimensionale Rekonstruktionstechnik unterstützt werden können, konnten die Besucher anschließend live erleben. An einem Touchtable nutzten viele die Gelegenheit und setzten selbst virtuell Glasmosaik-Frag-
Ihre Ansprechpartnerin
mente aus der ehemaligen Kapelle der Erbbegräbnisstätte Buchholz
Helen Stoffel
in Bredereiche zusammen.
Telefon: +49 30 39006-238 helen.stoffel@ipk.fraunhofer.de
Durchs Schlüsselloch zu Industrie 4.0 Staatssekretär Dr. Georg Schütte nimmt WGP-Standpunktpapier entgegen Im Rahmen des Kongresses »Produktionsforschung 2016« am 23. und 24. Juni überreichte Prof. Eberhard Abele, Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik WGP, Staatssekretär Dr. Georg Schütte das »WGP-Standpunktpapier Industrie 4.0«. »Wir wollen nicht das x-te Positionspapier auf den Weg bringen, sondern Ihnen als Stellvertreter der Politik ebenso wie Unternehmern und Wissenschaftlern einen auf wissenschaftlich neuestem Stand stehenden, längerfristig anwendbaren Leitfaden an die Hand geben, um Industrie 4.0 in der Produktion möglich zu machen«, betonte Abele. Die WGP, ein Zusammenschluss führender deutscher Maschinenbau-Professoren, erweitert damit die Diskussion zum Thema Industrie 4.0 um die Perspektive der Produktionstechnik. Bisherige Stellungnahmen zeigen vor allem die Sichtweise von Informatik, IT und Unternehmensberatungen. Das eigentlich Revolutionäre sind aus Sicht der WGP-Forscher aber die Möglichkeiten, die sich aus der Vernetzung technischer Systeme in Echtzeit ergeben. Die dabei anfallenden immensen Datenmengen lassen sich jedoch nur dann mit unternehmerischem Nutzen auswerten, wenn ein »hinreichend
Übergabe des WGP-Standpunktpapiers Industrie 4.0 auf BMBF-Kongress (von links nach rechts: Prof. Schuh, WGP; Prof. Abele, Präsident WGP; Dr. Schütte, BMBF; Prof. Reinhart, WGP)
genaues« Abbild relevanter Daten geschaffen werden kann. »Und genau das ist das Schlüsselloch, durch das produzierende Unter-
Ihr Ansprechpartner
nehmen hindurch müssen«, sagt Prof. Günther Schuh, einer der
Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger
Autoren des Standpunktpapiers, zu denen auch Prof. Jörg Krüger
Telefon: +49 30 39006-178
vom Fraunhofer IPK gehört.
joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 2/2016
Über die Schulter geschaut Forscher geben bei der Langen Nacht der Wissenschaften Einblick in ihre Arbeit Fast 600 Besucher haben sich, trotz laufender EM-Spiele, am
angewandter Forschung erleben: von der Fertigung klitzekleiner
11. Juni auf eine Reise in die »Fabrik der Zukunft« begeben. Im
Fernsehtürme in der Mikroproduktion über den 3D-Druck und
Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften konnten Neugie-
Virtual Reality-Anwendungen bis hin zu modernster Robotertechnik.
rige im Produktionstechnischen Zentrum eine große Brandbreite
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Ereignisse und Termine
Auf Tuchfühlung mit Roboter und Co. Girls’ and Boys’ Day am Produktionstechnischen Zentrum Woran forschen Promovierende am Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) Berlin? Automatisierungstechnik, virtuelle Realität oder gar an Brettspielen? Am 28. April 2016 gingen rund 80 Jugendliche dieser Frage nach, während sie am Girls‘ und Boys‘ Day markante Stationen des Doppelinstituts durchliefen. Am Ende des Projekttages wussten sie: Forschung an der TU Berlin und dem Fraunhofer IPK ist bunt. Erste Station: Lernspiel. In Kleingruppen begegneten die Schülerinnen und Schüler im Lernspielprototypen »Golden Trash« alltäglichen Herausforderungen im Produktlebenszyklus aus Nachhaltigkeitssicht. Das Lernspiel wurde im Sonderforschungsbereich (SFB) 1026 »Sustainable Manufacturing« als freie Bildungsressource für den Schulunterricht entwickelt. Bei der Vor- und Nachbefragung zum Wissenszuwachs erlebten die Teenager Wissenschaft hautnah. Und dann: ab ins Versuchsfeld! Nach dem Spiel ging es für die Jungen und Mädchen weiter auf Entdeckungstour ins knapp 4000 m²
Schwergewichte: Projektile für die Aufprallprüfung
große Experimentierfeld des PTZ. Sie sahen der autarken 3D-Druckanlage »Cube Factory«, ebenfalls aus dem SFB 1026, bei der Herstellung dreidimensionaler Objekte zu und bestaunten im Robotiklabor Mensch-Maschine-Systeme in Aktion. Die größte Faszination ging vom Labor für Virtuelle Realität aus, wo die Schülerinnen und Schüler das Bewegen in virtuellen Räumen erkundeten. Bei so viel spielerisch erfahrbarer Wissenschaft wünschte sich niemand zurück auf die Schulbank.
Ihre Ansprechpartnerin Ina Roeder Telefon: +49 30 39006-272 ina.roeder@ipk.fraunhofer.de
Erkundung virtueller Räume
FUTUR 2/2016
Spielen für eine bessere Zukunft SFB 1026 an der Droste-Hülshoff-Schule Mit dem eindringlichen Slogan »Wie du ihm, so es dir« veranstaltete die Klima-Schülerinitiative des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Berlin-Zehlendorf am 16. Juni 2016 einen Projekttag mit rund 40 externen Gästen. Neben einer Nachhaltigkeitsausstellung boten geladene Expertinnen und Experten Projekte für die praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema an. Bei so viel Schülerengagement ließ sich der Sonderforschungsbereich 1026 »Sustainable Manufacturing« der TU Berlin nicht lange bitten. Als Aussteller präsentierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Pausenhof das im SFB entwickelte Arbeitsheft »Nachhaltige Produktion« für die Mittelstufe mitsamt Lehrerhandreichung. Im Lernprojekt boten sie neben einem witzigen Psychotest für Teenager zur Ermittlung des eigenen Nachhaltigkeitstyps auch den Prototypen des Lernspiels »Golden Trash« an. 16 Schülerinnen und Schüler testeten das Spiel, bei dem sie in die Rolle eines Produzierenden schlüpften. Über mehrere Produktlebenszyklen hinweg begegneten sie unvorhersehbaren Herausforderungen der modernen Produktion und versuchten dabei alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch und sozial – gleichermaßen zu bedienen, um eine nachhaltige Produktion herzustellen. Mit viel Begeisterung nahmen die Spielenden die Herausforderung an und belohnten das Wissenschaftlerteam am Ende mit Gewinnauszählung beim Lernspiel »Golden Trash«
ebenso detailliertem wie motivierendem Feedback. So fasste ein 15jähriger Spieler zusammen: »Man kann noch ein paar Sachen verbessern, aber trotzdem: Ich finde das Spiel richtig cool. Ich würde es auch zu Hause spielen.«
Spiel-Feedback direkt von der Zielgruppe
Ihre Ansprechpartnerin Ina Roeder Telefon: +49 30 39006-272 ina.roeder@ipk.fraunhofer.de
Präsentation der Lehreinheit »nachhaltige Produktion«
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Ereignisse und Termine
AUTOMATICA 2016: Polieren ohne Schutzzaun Fraunhofer IPK unterstützt COMAU bei der Entwicklung kooperativer Großroboter Unter dem Motto »Think out of the Fence« präsentierte sich der
Einer der beiden »Aura«-Roboter, die auf der Messe gezeigt
italienische Roboterhersteller COMAU vom 21. bis 24. Juni auf der
wurden, wurde in Kooperation mit der Universität Pisa und dem
AUTOMATICA 2016 in München. Dabei ging es um mehr als quer
Fraunhofer IPK entwickelt. Als derzeit größter kollaborativer Roboter
denken und Konventionen überwinden. Mit seinen neuen »Aura«-
weltweit verfügt er über eine Nutzlast von 110 Kilogramm. Diesem
Robotern (Advanced Use Robotic Arm) stellte das Unternehmen
Koloss haben Dr. Dragoljub Surdilovic und Barbara Konz vom Fraun-
eindrucksvoll unter Beweis, dass auch Industrieroboter mit großer
hofer IPK im Auftrag von COMAU manuelle Führung (Programmie-
Nutzlast gefahrlos mit dem Menschen interagieren können.
rung) und Kraft/Nachgiebigkeitsregelung »beigebracht«. Diese neue Funktionalität wurde bei den Polier- und Batterie-Montage-Aufga-
Die neuen »Aura«-Roboter von COMAU sind mit einer speziellen
ben vorgeführt. Solche komplexen Aufgaben erfordern adaptive
Außenhülle versehen, die sie Berührungen von Personen und ande-
Steuerungs- und Regelungsverfahren, mit denen die Bewegungs-
ren Geräten fühlen lassen. Zudem nehmen sie mit Kamerasystemen
bahnen und die Anpresskräfte, die der Roboter auf die Oberfläche
und Laserscannern Bewegungen von Menschen in ihrem Umfeld
ausübt, selbständig an unterschiedliche Karosserieformen angepasst
wahr. Sie können ihre Bewegungsbahnen selbständig entspre-
werden können. Wie zuverlässig das funktioniert, wurde an einem
chend anpassen oder vollständig vom Menschen geführt werden.
Maserati Ghibli demonstriert. Vier Tage lang polierte das Schwer-
Solche Technologien machen Schutzzäune überflüssig, menschli-
gewicht dessen Motorhaube, bis sie glanzvoll erstrahlte.
che Werker können unmittelbar mit großformatigen Assistenten zusammenarbeiten.
Ihr Ansprechpartner Dr. Dragoljub Surdilovic Telefon: +49 30 39006-172 dragoljub.surdilovic@ipk.fraunhofer.de
Die neuen »Aura«-Roboter können Bearbeitungsaufgaben automatisch (links) oder in direkter physischer Interaktion mit dem Mensch ausführen (rechts). (© Fraunhofer IPK / Jelena Radojicic mit freundlicher Genehmigung von Comau)
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FUTUR 2/2016
Neu aufgelegt Fraunhofer-Publikation zum Wissensmanagement im Mittelstand Wissensmanagement muss nicht komplex und abstrakt sein – so das Fazit der zweiten Auflage von »Wissensmanagement im Mittelstand«. Das Buch liefert anhand zahlreicher Fallstudien Ideen und Hinweise für die Gestaltung von Wissensmanagement. Die bewährte Methode, welche in der 1. Auflage bei 15 produzierenden Mittelständlern etabliert wurde, konnte inzwischen auch erfolgreich in größeren Unternehmen, Netzwerken, bei Dienstleistern und öffentlichen Institutionen angewendet werden. Diese Erfahrungen und Erfolge aus der Praxis werden verständlich und praxisorientiert beschrieben und vermitteln dem Leser, wie der Produktionsfaktor Wissen effizient genutzt werden kann. Ein Online-Portal stellt zusätzlich zahlreiche Arbeitshilfen für Wissensmanager bereit.
Ihr Ansprechpartner
Neben praxisbewährten Verfahren zur Selbstdiagnose und einer
Dr.-Ing. Ronald Orth
umfangreichen Lösungssammlung mit Anwenderbeispielen finden
Telefon: +49 30 39006-171
sie zahlreiche Vorlagen unter
ronald.orth@ipk.fraunhofer.de
www.prowis.net.
Crowd Production Bürgerausstellung präsentiert neue Impulse für Bischofswerda ?
Wie kann die Attraktivität der östlichen Bundesländer für den Zuzug von Menschen und Betrieben verbessert werden? Antworten gibt das Forschungsprojekt »Crowd Production«, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms »Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation« gefördert wird. Die Projektpartner Fraunhofer IPK, das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung sowie die T.O.P. – Gesellschaft für angewandte Arbeitswissenschaften präsentierten jetzt die ersten Zwischenergebnisse des über zwei Jahre angelegten Projekts bei einer Bürgerausstellung in Bischofswerda. Eröffnet wurde sie am 2. Juni im Großen Rathaussaal der Stadt im Beisein von Akteuren aus Politik, Stadtverwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft. Zuvor hatten die Projektpartner vier thematische Arbeitsgruppen in den vergangenen zwei Monaten begleitet und Ideen für die Konzeption
Mit der Kampagne »Crowd Production – Bischofswerdaer Bürger arbeiten an neuen Ideen für ihre Stadt« wirbt die Stadt für das Projekt. (© Luftbild: Stadtverwaltung Bischofswerda/Sven Pluhár)
Bischofswerdaer Bürger arbeiten an neuen Ideen für ihre Stadt
neuer Wertschöpfungsketten, die Belebung der Gründungskultur Ihr Ansprechpartner
weiterentwickelt. So wurden unter anderem die Schaffung eines
Dr.-Ing. Ronald Orth
Innovations- und Gründerzentrums sowie die Gestaltung eines
Telefon: +49 30 39006-171
attraktiven touristischen Angebotes diskutiert.
ronald.orth@ipk.fraunhofer.de
PROJEKTPARTNER
UNTERSTÜTZER
GEFÖRDERT VOM
Fotoquelle: Luftbild ©Stadtverwaltung Bischiofswerda/Sven Pluhár
sowie die soziale und kulturelle Entfaltung der Stadtgesellschaft
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Ereignisse und Termine
Startschuss Fraunhofer Leistungszentrum »Digitale Vernetzung« nimmt Arbeit auf Seit dem 1. Juli 2016 bündeln die Berliner Fraunhofer-Institute
cken. Das Fraunhofer IPK beschäftigt sich im Rahmen des Leis-
FOKUS, HHI, IZM und IPK ihre Kompetenzen und Forschungsakti-
tungszentrums mit Methoden und Werkzeugen für das Service
vitäten in einem »Leistungszentrum Digitale Vernetzung«. Im Mit-
Engineering 4.0 sowie Ansätzen für multimodale und multimedi-
telpunkt der Arbeit stehen Technologien und Lösungen, die der
ale Mensch-Maschine-Interaktion und -Kooperation. Außerdem
zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung aller Lebensberei-
wird am IPK ein Transferzentrum Industrie 4.0-Lab etabliert, das
che Rechnung tragen. Geforscht wird dabei sowohl an Basis- und
Enabling Technologies für die vernetzte Industrie und Produktion
Querschnittstechnologien als auch an Lösungen für die vier Anwen-
entwickeln und bereitstellen wird. Für Industriepartner besteht die
dungsbereiche Gesundheit und Medizin, Mobilität und Zukunfts-
Möglichkeit, im Rahmen von Forschungsprojekten mit den betei-
stadt, Industrie und Produktion sowie Kritische Infrastrukturen. Das
ligten Fraunhofer-Instituten zu kooperieren. Der Vorteil liegt in der
Zentrum wird in den nächsten zwei Jahren in Höhe von 13,9 Millio-
Nutzung der vorhandenen technologischen Infrastrukturen der
nen Euro durch das Land Berlin, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie
Institute und im direkten Transfer der Forschungsergebnisse in die
über Projekte mit der Industrie finanziert.
Praxis. Weitere Informationen: www.digitale-vernetzung.org
Die Partner-Institute nutzen vor allem Synergieeffekte in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik, Datenverarbei-
Ihr Ansprechpartner
tung und -aufbereitung, Entwicklung und Bereitstellung elektro-
Eckhard Hohwieler
nischer Systeme sowie Produktion und Mikroelektronik, um die
Telefon: +49 30 39006-121
gesamte technologische Kette der digitalen Vernetzung abzude-
eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
Additive Fertigung trifft nachwachsende Rohstoffe Wegweisende Bachelorarbeit: Individuelle Fahrradrahmen kombinieren 3D-gedrucktes Aluminium mit Rohren aus organischem Material Vom 2. bis 5. Juni fand in Berlin die internationale Designmesse DMY
tionsmodelle für den Einsatz der additiven Fertigung im Bereich
statt. In diesem Rahmen präsentierte die Hochschule für Technik und
Konsum- und Lifestyleprodukte. Und auch am 14. Juli waren die
Wirtschaft Berlin (HTW) unter dem Motto »Future Lab« innovative
Fahrradrahmen auf der Veranstaltung »Future Production« von
Arbeiten des Studiengangs Industrial Design. Mit dabei waren auch
Fraunhofer IPK, KPMG und der Senatsverwaltung für Wirtschaft,
zwei studentische Mitarbeiter des Fraunhofer IPK. Danny Giebitz
Technologie und Forschung dabei. Impressionen von der DMY:
und Tony Pilz stellten auf der DMY das Ergbenis ihrer Bachelorarbeit
http://id.htw-berlin.de/projekte/aktivitaeten/dmy-2016
erstmals der Öffentlichkeit vor: mit selektivem Laserstrahlschmelzen additiv aus Aluminium gefertigte Fahrradrahmen. Die Arbeit wurde
Ihr Ansprechpartner
im Bereich Additive Fertigung von André Bergmann betreut und ent-
André Bergmann
stand im Projekt »Crowd Production« des Förderprogramms BMBF
Telefon: +49 30 39006-107
Zwanzig20. Anhand der Fahrradrahmen wurden künftige Mög-
andre.bergmann@ipk.fraunhofer.de
lichkeiten der Crowd Production und Mass Customization gezeigt. Seit der DMY haben die Rahmen eine regelrechte Rundreise angetreten. Bereits am 11. Juni waren sie während der Langen Nacht der Wissenschaften am Campus Schöneweide der HTW zu sehen. Der IHK-Innovationstag am 13. Juni war die nächste Station. Zudem dienten sie während des IPK-Workshops »Additive Fertigungstechnologien als Produktionsverfahren der Zukunft: Potenziale, Herausforderungen, Markt und Trends« als attraktive Demonstra
FUTUR 2/2016
Termine Mehr Können – Veranstaltungen 2016 Unsere Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung präsentieren wir regelmäßig auf Messen, Konferenzen, Technologietagen, Industrieworkshops und in Seminaren. Wo und wann Sie mit uns ins Gespräch kommen können, verrät Ihnen unser Terminkalender. 15. – 16. September 2016
Konferenz: PTK 2016: Digitalisierte Produktion – Potentiale für eine nachhaltige urbane Wertschöpfung
28. – 30. September 2016
Grundlagenseminar Reinigungstechnik
29. September 2016
IAK: Keramikbearbeitung
30. September 2016
Technologietag: Medizintechnik
Oktober 2016
Studiengang: International Master (M. Sc.) Global Production Engineering
09. November 2016
Seminar: Industrielle Teilereinigung mit Kohlendioxid
10. November 2016
Workshop: Datenqualität im Entwicklungsprozess
10. November 2016
Workshop: Fertigungstechnologien für Biokunststoffe
17. November 2016
Workshop: Vom Produkt- zum Lösungsanbieter
17. November 2016
6. Berliner Requirements Engineering Symposium
17. – 18. November 2016
Seminar: Wissensbilanz Made in Germany
18. November 2016
Seminar: Wissensmanagement mit Social Media
21. – 25. November 2016
Seminar: PLM Professional 2016 / 2017
18. November 2016
Workshop: Qualifizierung von Kanten
24. – 25. November 2016
Workshop: Abtragende Fertigungsverfahren in der Mikroproduktion
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
TIPP
Technologietag Medizintechnik
Gemeinsam mit einer der größten Universitätskliniken Europas, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, entwickeln wir am Fraunhofer IPK neue Technologien für die interventionelle Therapie, insbesondere für die bildgeführte und minimal-invasive Chirurgie. Ziel unseres interdisziplinären Teams ist es, in Kooperation mit der Industrie und klinischen Anwendern Prototypen zu entwickeln, die chirurgische Interventionen sicherer und effizienter machen. Mit dem Technologietag Medizintechnik am 30. September 2016 bieten wir GeschäftsführerInnen und EntwicklungsleiterInnen medizintechnischer Unternehmen Neues zu Trends und Entwicklungen aus den Bereichen 3D-Röntgenbildgebung, Klinische Navigation, Rapid Prototyping sowie Software und Algorithmik. Wissenschaftler des Fraunhofer IPK und Ärzte der Charité präsentieren in Fachvorträgen aktuelle FuE-Lösungen und diskutieren deren praktische Anwendung. Darüber hinaus finden Sie auf unserem Technologietag ausreichend Gelegenheit zum kollegialen Dialog und Raum für bilaterale Gesprä-
Ihr Ansprechpartner
che mit den ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Weitere
Felix Fehlhaber
Informationen und Anmeldung:
Telefon: +49 30 39006-226
www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
felix.fehlhaber@ipk.fraunhofer.de
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Kurzprofil Produktionstechnisches Zentrum (PTZ) Berlin Das Produktionstechnische Zentrum PTZ Berlin umfasst das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der Technischen Universität Berlin und das Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Kons truktionstechnik IPK. Im PTZ werden Methoden und Technologien für das Management, die Produktentwicklung, den Produktionsprozess und die Gestaltung industrieller Fabrikbetriebe erarbeitet. Zudem erschließen wir auf Grundlage unseres fundierten Know-hows neue Anwendungen in zukunftsträchtigen Gebieten wie der Sicherheits-, Verkehrs- und Medizintechnik. Besonderes Ziel des PTZ ist es, neben eigenen Beiträgen zur anwendungsorientierten Grundlagenforschung neue Technologien in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu entwickeln. Das PTZ überführt die im Rahmen von Forschungsprojekten erzielten Basisinnovationen gemeinsam mit Industriepartnern in funktionsfähige Anwendungen. Wir unterstützen unsere Partner von der Produktidee über die Produktentwicklung und die Fertigung bis hin zur Wiederverwertung mit von uns entwickelten oder verbesserten Methoden und Verfahren. Hierzu gehört auch die Konzipierung von Produktionsmitteln, deren Integration in komplexe Produktionsanlagen sowie die Innovation aller planenden und steuernden Prozesse im Unternehmen.
Ihre Ansprechpartner im PTZ Berlin Unternehmensmanagement Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon: +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de Virtuelle Produktentstehung, Industrielle Informationstechnik Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark Telefon: +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Produktionssysteme, Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon: +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IPK) Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Telefon: +49 30 8104-1550 michael.rethmeier@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IWF) Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark (komm.) Telefon: +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Automatisierungstechnik, Industrielle Automatisierungstechnik Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon: +49 30 39006-181 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de Montagetechnik und Fabrikbetrieb Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Telefon: +49 30 314-22014 guenther.seliger@mf.tu-berlin.de Qualitätsmanagement, Qualitätswissenschaft Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Telefon: +49 30 39006-118 roland.jochem@ipk.fraunhofer.de Medical Systems Engineering Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann (komm.) Telefon: +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer Innovationscluster LCE Life Cycle Engineering Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon: +49 30 39006-100 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Next Generation ID Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon: +49 30 39006-183 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer -Allianzen
Kompetenzzentren
AdvanCer Hochleistungskeramik Christian Schmiedel Telefon: +49 30 39006-267 christian.schmiedel@ipk.fraunhofer.de
Additive Fertigung Dipl.-Ing. André Bergmann Telefon: +49 39006-107 andre.bergmann@ipk.fraunhofer.de
autoMOBILproduktion Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik (AMP) Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
Generative Fertigung Dipl.-Ing. Benjamin Graf Telefon: +49 39006-374 benjamin.graf@ipk.fraunhofer.de
Benchmarking Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Riebartsch Telefon: +49 30 39006-262 oliver.riebartsch@ipk.fraunhofer.de
Numerische Simulation von Produkten, Prozessen Dipl.-Ing. Raphael Thater Telefon: +49 30 39006-375 raphael.thater@ipk.fraunhofer.de
Elektromobilität Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon: +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Reinigungstechnik Dipl.-Ing. Johannes Mankiewicz Telefon: +49 30 39006-154 johannes.mankiewicz@ipk.fraunhofer.de SysWasser Dipl.-Ing. Gerhard Schreck Telefon: +49 30 39006-152 gerhard.schreck@ipk.fraunhofer.de Verkehr Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon: +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Arbeitskreise Berliner Runde (Werkzeugmaschinen) Dipl.-Ing. Fabio Meister Telefon: +49 30 314-24450 meister@iwf.tu-berlin.de Keramikbearbeitung Alexander Eulitz, M. Sc. Telefon: +49 30 314-24963 eulitz@iwf.tu-berlin.de Mikroproduktionstechnik Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de Strahltechnik Simon Motschmann Telefon: +49 30 39006-269 simon.motschmann@ipk.fraunhofer.de Werkzeugbeschichtungen und Schneidstoffe Florian Erdmann, M. Sc. Telefon: +49 30 314-21791 florian.erdmann@iwf.tu-berlin.de
PDM/PLM Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon: +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de Prozessmanagement Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon: +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de Simulation und Fabrikplanung Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon: +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de Self-Organising Production (SOPRO) Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de Veranstaltungsmanagement MEHR KÖNNEN Claudia Engel Telefon: +49 30 39006-238 claudia.engel@ipk.fraunhofer.de Virtual Reality Solution Center (VRSC) Dipl.-Ing. Uwe Rothenburg Telefon: +49 30 39006-125 uwe.rothenburg@ipk.fraunhofer.de Wissensmanagement Dipl.-Kfm. Ronald Orth Telefon: +49 30 39006-171 ronald.orth@ipk.fraunhofer.de Zentrum für Innovative Produktentstehung (ZIP) Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon: +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de