Bauwelt Preis 2007

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Bauwelt 1--2.07 THEMA

Das erste Haus zum fünften Mal. Der Bauwelt Preis hat einen festen Platz im Europa der Next Generation. ‣ Seite 14 BETRIFFT

Groundscraper? Die umwegige Geschichte des Wettbewerbs für die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main ‣ Seite 8

5. Januar 2007, 98. Jahrgang


„Es ist womöglich stimmungsabhängig, ob man die meditative Qualität der Arbeit rühmt oder es als Beleidigung des eigenen Raumempfindens begreift, sich eine gefühlte Ewigkeit mit wehenden Gräsern und gekräuseltem Wasser begnügen zu müssen, bis einmal eine Katze durchs Bild schleicht.“ Wochenschau ▸ Seite 3

WOCHENSCHAU

2 Verkehrszentrum des Deutschen Museums 2 Museum für zeitgenössische arabische Kunst 3 Sense of Architektur in Berlin 4 Ein Jahr phæno in Wolfsburg

WETTBEWERBE

10 ThyssenKrupp-Quartier in Essen Ulrich Brinkmann 12 Entscheidungen 13 Auslobungen

RUBRIKEN

6 Leserbriefe 7 wer wo was wann 66 Kalender 68 Anzeigen

4 10. Berliner Gespräch des BDA 5 Verena-Dietrich-Werkschau in Frankfurt 5 Architektur der Nachkriegsmoderne in Dresden

THEMA

14 Bauwelt Preis 2007 16 Kategorie 1: Das private Wohnhaus

BETRIFFT

8 Groundscraper? Barbara Hoidn

28 Kategorie 2: Der Garten 32 Kategorie 3: Innenräume 38 Kategorie 4: Bauten für die Gemeinschaft 48 Kategorie 5: Wohnungsbau 56 Kategorie 6: Konstruktionssysteme 62 Teilnehmer

REZENSIONEN

67 Design Like You Give A Damn

Titel: Logo „Festschrift Ulrich Conrads von Freunden“ 1988, Entwurf Helmut Lortz Redaktion Thementeil: Brigitte Schultz, Felix Zwoch ▸ Bauwelt 3.07 „Der neue Bunker“ erscheint am 12. Januar


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Wochenschau â–¸ Seite 3

Deutsche BauZeitschrift

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2 Verkehrszentrum des Deutschen Museums

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2 Museum fĂźr zeitgenĂśssische arabische Kunst 3 Sense of Architektur in Berlin

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4 Ein Jahr phĂŚno in Wolfsburg

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4 10. Berliner Gespräch des BDA 5 Verena-Dietrich-Werkschau in Frankfurt

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5 Architektur der Nachkriegsmoderne in Dresden

WETTBEWERBE

10 ThyssenKrupp-Quartier in Essen Ulrich Brinkmann 12 Entscheidungen 13 Auslobungen

THEMA

14 Bauwelt Preis 2007 16 Kategorie 1: Das private Wohnhaus

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8 Groundscraper? Barbara Hoidn

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28 Kategorie 2: Der Garten 32 Kategorie 3: Innenräume 38 Kategorie 4: Bauten fßr die Gemeinschaft 48 Kategorie 5: Wohnungsbau 56 Kategorie 6: Konstruktionssysteme

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62 Teilnehmer

REZENSIONEN

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67 Design Like You Give A Damn

RIB S O F T W A R E

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RUBRIKEN

6 Leserbriefe 7 wer wo was wann 66 Kalender 68 Anzeigen

Titel: Logo „Festschrift Ulrich Conrads von Freunden“ 1988, Entwurf Helmut Lortz Redaktion Thementeil: Brigitte Schultz, Felix Zwoch ▸ Bauwelt 3.07 „Der neue Bunker“ erscheint am 12. Januar


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Wochenschau

SANIERUNG UND UMNUTZUNG

Von der Messe- zur Ausstellungshalle | Verkehrszentrum des Deutschen Museums Ende einer langen Reise: Als das Verkehrszentrum im Mai 2003 zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Museums die von Wilhelm Bertsch 1908 errichtete Halle 3 auf der Münchner Theresienhöhe eröffnete, lagen über sieben Jahre Planungs- und Bauphase hinter den Beteiligten. Knapp dreieinhalb Jahre später ist auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt: Am 21. Oktober konnte das Verkehrszentrum die historischen Hallen 5 (heute Halle 2) und 7 (heute 1) des ehemaligen Messegeländes in Betrieb nehmen. Zusammen bilden sie den kulturellen Fixpunkt des zwischen Theresienwiese und Schwanthalerhöhe neu entstandenen Stadtquartiers. Wie bereits bei der denkmalgerechten Sanierung der Halle 3 ging es für das Architekturbüro RMP Reichert Pranschke Maluche, München/Berlin, darum, die Hallen so weit als möglich in ihren ursprünglichen Bauzustand zurückzuführen, ihre Standsicherheit wiederherzustellen und sie, wo notwendig, zu ergänzen. Fünf Jahrzehnte Messebetrieb hatten eine Vielzahl von Ein- und Anbauten hinterlassen, die Hallen waren in ihrer früheren Form nicht mehr erlebbar. Zudem fiel mit der Aufgabe der Theresienhöhe als Messestandort der Bestandsschutz weg, mit der Nutzungsänderung waren sämtliche seit 1908 hinzuge-

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kommenen Anforderungen an Brand-, Tauwasser- und Wärmeschutz, die Stand- und Verkehrssicherheit zu erfüllen. Im Rahmen der Fassadensanierung wurden, um die filigrane Komposition aus vorgestelltem Sichtbetontragwerk mit gläsernen Füllungen wieder sichtbar zu machen, die teilweise zu reinen Oberlichtbändern reduzierten Glasflächen auf ihren ursprünglichen Glasanteil zurückgeführt. Nach den Erfahrungen mit Halle 3 verzichtete man allerdings darauf, die historischen T-Sprossenroste aufzuarbeiten, und ersetzte sie stattdessen durch eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit thermisch getrennten Profilen. Und weil das Tragwerk aufgrund der fortgeschrittenen Karbonatisierung des Betons seine Festigkeit verloren hatte, wurden die schadhaften Stellen freigelegt und in einem aufwendigen Schal- und Verfüllverfahren wiederhergestellt. Um die konstruktive Leichtigkeit und optische Transparenz der Hallen zu erhalten, bezog die Tragwerksanierung die Dachkonstruktion mit ein: Alle geschlossenen Dachflächen wurden zur Verbesserung der Steifigkeit als Scheiben ausgebildet, und die anfallende Windlast wird nun über die – bei Halle 1 komplett erneuerten – Betonscheiben der Giebelfassaden abgetragen. Dadurch konnten zusätzliche Auskreuzungen in Hallenquerrichtung vermieden werden. Die Stahlkonstruktion wurde vor Ort feldweise demontiert, sandgestrahlt, neu korrosionsbeschichtet, teils verstärkt und anschließend wieder aufgestellt.

Der Haupteingang im Ostgiebel der Halle blieb aus Kostengründen bislang unausgeführt. Fotos: Deutsches Museum München

Museum für zeitgenössische Kunst | Planung in Umm Al Fahem

Senan Abdelqaders Entwurf sieht vor, mit dem Kunstmuseum, das als Brücke den Wadi Ara überspannt, den alten Teil von Umm Al Fahem und das neue Stadtzentrum miteinander zu verbinden. Perspektiven: Architekt

Damit die teuer sanierte Substanz – das Gesamtbudget erhöhte sich von anfangs 19,5 Mio. DM auf 50 Mio. Euro – auch zur Geltung kommt, hält sich die vom Atelier Markgraph, Frankfurt am Main, als Mobiliar gestaltete Ausstellungsarchitektur betont zurück: Sämtliche Einbauten, Galerien, Rampen, Stege, Treppen und Regale, sind freistehend ausgeführt und reversibel. Kleiner Wermutstropfen: Der in den 60er Jahren um ein Verwaltungsgeschoss erweiterte Ostanbau sollte, damit die ursprüngliche Dachgeometrie wieder erlebbar wird, zurückgebaut und um einen gläsernen Windfang ergänzt werden. Nachdem die zunächst angenommene Standsicherheit nicht gegeben war, muss das Verkehrszentrum bis auf weiteres ohne eigentlichen Haupteingang auskommen: Die erforderlichen 2,5 Mio. Euro sind im Budget nicht berücksichtigt. Den Umzug von der Isarinsel auf die Theresienhöhe nutzte das Verkehrszentrum zu einer grundlegenden Neukonzeption: Die Ausstellung stellt die Exponate unter den Themen „Stadtverkehr“, „Reisen“ und „Mobilität & Technik“ weltweit erstmals in einen systematischen und kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Jochen Paul Deutsches Museum Verkehrszentrum | Theresienhöhe 14 a, 80339 München | ▸ www.deutsches-museum.de…/ verkehrszentrum | tägl. 9–17, Do 9–20 Uhr

PROJEKT

Die Erwartungen, die in Umm Al Fahem in das geplante neue Museum gesetzt werden, sind übergroß: Das Museum für zeitgenössische Kunst soll nicht nur für die rund 40.000 Einwohner der arabischen Stadt im Norden Israels eine Plattform für arabische Gegenwartskunst sein, sondern am besten gleich für die gesamte arabische Welt. Vier Jahre lang hat der Galerist und Initiator des Museums, Sahid Abu Shakra, mit der Stadt um ein Konzept gerungen, bis die Entscheidung schließlich zugunsten des einheimischen Architekten Senan Abdelqader ausfiel; die Verhandlungen mit Zaha Hadid, die einige in der Stadtregierung gern als Architektin gewonnen hätten, scheiterten. Abdelqader hat in den 80er Jahren in Karlsruhe Architektur studiert und in den Neunzigern in Jerusalem bei Moshe Safdie gearbeitet. Die Situation Umm Al Fahems ist ebenso paradox wie typisch für arabische Städte in Israel: Größe und Dichte entsprechen einer größeren Kleinstadt, das soziale Gefüge und das kulturelle Leben wie auch der Zustand der gesamten Infrastruktur einem Dorf. In Umm Al Fahem sucht man den Ausweg aus dieser Situation in der Entwicklung eines neuen Stadtzentrums. Innerhalb weniger Jahre entstanden im neuen Stadtteil Qtan Eldabe ein Sportstadion, ein Schwimm-

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bad und ein Jugendzentrum mit Bildungseinrichtungen. Ein Einkaufszentrum ist in Bau. Alles Funktionen, die im alten Stadtzentrum von Umm Al Fahem keinen Platz fanden. Ohne ein städtebauliches Konzept bleiben diese neuen Einrichtungen aber nur additive Solitäre mit suburbanem Charakter. Mit dem Museum, das von der Stadt, von Sahid Abu Shakra und aus Spenden finanziert werden soll, will man nun die vorhandenen Solitäre um eine öffentliche Institution von nationalem Rang ergänzen und zu einem städtebaulichen Ensemble verbinden. Abdelqader hat das Gebäude, das vier große Ausstellungshallen, Bilder- und Skulpturenlager, Auditorium, Studios und Werkstätten, Bibliothek, Archiv, Cafeteria und Läden sowie ein Bildungszentrum samt Gästeapartments beherbergen wird, als Brücke über einen Ausläufer des Wadi Ara entworfen. So bindet das Museum den neuen Stadtteil Qtan Eldabe an das alte Stadtzentrum Umm Al Fahems an, und das Wadi bleibt gleichzeitig als Landschaftspark für die Stadt erhalten. Das Dach des Museums, ein öffentlicher Skulpturengarten, soll als „städtischer Balkon“ fungieren, ähnlich den Brühlschen Terrassen in Dresden oder dem Jungfernstieg in Hamburg – mit einem atemberaubende Blick über das Wadi Ara und das östliche Karmelgebirge. Großzügige Treppen, Aufzüge und Rampen laden die Passanten in das Innere des Baukörpers ein, in dem sie über Zwischenebenen und Galerien die Ausstellungsräume erreichen. Carsten Steinmann

AUSSTELLUNG

Sense of Architecture | Architektur Laboratorium Steiermark meets Emigholz Diese Ausstellung sollte man sich anschauen, ohne sich vorher über ihren intellektuellen Hintergrund zu informieren. Die Überinterpretation jeder Einzelheit seitens der Kuratoren könnte einen davon abhalten, sich im Berliner DAZ noch ein eigenes Bild machen zu wollen, und das wäre schade. Den Besucher erwarten großflächige filmische „Bildessays“, doppelseitig auf hängende Glasplatten projiziert, die Bilder bemüht locker aus der Mitte der Gläser gerückt, daneben gestylte Ton-Duschen aus Plexiglas. Das Ganze wird gerahmt von ebenfalls abgehängten weißen Plänen, die sich an der Wand entlangschlängeln. Die Schau ist das zentrale Projekt des Architektur Laboratoriums Steiermark und zeigt rund 60 Projekte in und aus dem österreichischen Bundesland, sortiert in sechs Themenblöcke und zwei „Akte“. Der erste Akt beschäftigt sich mit Kulturen des Wohnens, öffentlichen Strukturen und Architekturen für die Wissenschaft. Der Fokus der Ausstellung liegt allerdings weniger auf den Projekten als auf der Art ihrer Betrachtung und Präsentation. In den Projektionen ist sofort die Handschrift von Heinz Emigholz zu erkennen, der einst Bruce Goff filmisch in die Wüste schickte (Heft 37/04). Nun hat Emigholz im Auftrag des Architektur Laboratoriums achtzehn Monate mit

Die erforderlichen Betrachtungsabstände legten der Hängung der Projektionsflächen enge Beschränkungen auf. Die verbliebenen Möglichkeiten wurden optimal ausgenutzt. Foto: Till Budde/DAZ

der filmischen Abarbeitung der steiermärkischen Bauten verbracht, nach eigenen Angaben ohne Methode oder Idee. Der Filmemacher bittet kokettierend bei den Architekten um Nachsicht, die seine Interpretation ihrer Werke ertragen müssen. Er mag damit nicht so falsch liegen, wie er denkt. Ist doch sein Prinzip, dem architektonischen Raum durch Eliminierung der Bewegung fast jegliche Dreidimensionalität zu nehmen, durchaus nicht jedermanns Sache. Es ist womöglich auch stimmungsabhängig, ob man die meditative Qualität der Arbeit rühmt oder es als Beleidigung des eigenen Raumempfindens begreift, sich eine gefühlte Ewigkeit mit wehenden Gräsern und gekräuseltem Wasser begnügen zu müssen, bis einmal eine Katze durchs Bild schleicht und so die Wertigkeit von Vorn und Hinten wieder herstellt. Spannung gewinnt die Ausstellung durch die Art der Hängung der Projektionsflächen, durch die jeweils drei Filme zeitgleich zu betrachten und in Beziehung zu setzen sind. Wer mehr zu einzelnen Projekten wissen möchte, kann die Bilder nach Art eines virtuellen Memoryspiels mit den Informationen und Zeichnungen auf den angenehm minimalistisch gehaltenen Plänen abgleichen. Zwei Filmprojektionen, die eine im Innenhof des DAZ, die andere auf einer Brandwand zur Straße, tragen die Ausstellung in den Außenraum. Hier, in Bezug zur realen Stadt, entfalten die teils profanen Detailansichten eine Faszination, der man sich schwer entziehen kann. Brigitte Schultz

Deutsches Architektur Zentrum | Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin | ▸ www.daz.de | bis 28. Januar, Di–Fr 10–17, Sa, So 14–18 Uhr | Der 2. Akt eröffnet am 10. Januar, 19 Uhr, mit dem Architekturdialog „Kunst & Architektur“.


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Wochenschau

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Erst ein Jahr nach Eröffnung des phæno ist das „Wissenschaftstheater“ mit seinem grellroten Foyer fertig geworden. Foto: Klemens Ortmeyer, Braunschweig

BILANZ

Publikumserfolg | Ein Jahr phæno in Wolfsburg Einen frischen tomatenroten Farbakzent setzt das Foyer des nun fertiggestellten Wissenschaftstheaters in die graue Landschaft des phæno-Erdgeschosses, der sogenannten Cone Hall. Das ist ganz im Sinne von Direktor Wolfgang Guthardt. Die riesigen, unterschiedslosen Asphaltflächen habe er in ihrer Anmutung wohl etwas überschätzt, gibt er unumwunden zu. Wolfsburg ist halt nicht Barcelona, die Akzeptanz dieses ungewohnten Stadtraums falle unter norddeutschen Bedingungen in einer Stadt mit nur 100.000 Einwohnern schon etwas schwerer. So blieb denn auch der direkte Zugangsbereich zum Foyer in der Freifläche erst einmal ausgespart. Mit Zaha Hadid laufen Gespräche, den Asphaltteppich gestalterisch zu beleben, zum Beispiel, indem Arbeitsabschnitte und Fugen in eine konzipierte Gliederung der Freianlage überführt werden. Und vielleicht ergibt sich dann ja auch die Möglichkeit zu einem Materialwechsel vor dem Foyer des Wissenschaftstheaters. Dass dieses erst zwölf Monate nach Eröffnung des phæno der Benutzung übergeben werden konnte, ist einem Fehler in der Betontechnologie geschuldet. Im Mai 2005 musste ein rund zwölf Meter langes Teilstück der östlichen Außenwand herausgetrennt und den konstruktiven Erfordernissen entsprechend neu

TAGUNG

Brot und Spiele | 10. Berliner Gespräch des BDA In der Einladung zum 10. Berliner Gespräch des BDA am 2. Dezember wird festgestellt: „... Kreative Ansätze der Planung scheitern deshalb fast immer an ihrer wirtschaftlichen und rechtlichen Umsetzung...“ Um diesem frustrierenden Statement etwas entgegenzuhalten, hat man zehn Architekten und Künstler gebeten, neue informelle Ansätze der Stadtplanung zu diskutieren. Gleich nach der Begrüßung und Einführung „reisten“ die Zuschauer mit der Künstlerin Andrea Knobloch in der Straßenbahn durch Düsseldorf zum Worringer Platz. Ihre Geschichte führte durch die letzten zehn Jahre eines „anderen“ Düsseldorf. Der Worringer Platz ist nicht die Kö, sondern ein Ort, der mit den Problemen einer sozialen Randlage zu kämpfen hat – auch ein Ort, an dem sich Initiativen lokaler Akteure mit Interventionen von Künstlern gemischt haben. Diese teils temporären Aktionen haben nachhaltige Spuren hinterlassen, auch wenn sie als alternative Eingriffe und Partizipationsmaßnahmen von der Stadtverwaltung eher stiefmütterlich behandelt wurden – um dann später „adoptiert“ zu werden: Subversive Kunst und individuelles Engagement werden in Düsseldorf nicht gewürdigt, ihre erfolgreichen Werke jedoch absorbiert und integriert. Schließlich

eingefügt werden, der Zeit- und Kräfteverlust ging zu Lasten des Auditoriums. So ist der Saal in „cone # six“ auch eher ein ingenieurtechnisches Bravourstück denn ein architektonisches Highlight. Eine aufwendige multimediale Ausstattung wird künftig 230 Besuchern im vorwiegend hellgrauen Ambiente das Erlebnis von Science Shows, Performances und Experimentalvorträgen bieten. Die Bilanz nach einem Jahr phæno in Wolfsburg ist allerdings beachtlich. Mit 300.000 Besuchern kamen gut 60 Prozent mehr als erwartet, die Hälfte reiste aus überregionalem Radius an, 6000 nahmen an Architekturführungen teil. Die Medienresonanz erreichte zur Eröffnung im November 2005 mit ins-

gesamt 120 Minuten Beitragslänge in 40 bundesdeutschen Fernsehberichten ihren Höhepunkt, die Printmedien schlagen mit 1500 Veröffentlichungen und 200 Millionen Kontakten rund um den Zeitraum zu Buche. Auch die Politik konnte sich diesem Publikumserfolg nun nicht länger verschließen: Zum ersten Jahrestag wurde das phæno als „außerschulischer Lernort“ durch das niedersächsische Kultusministerium anerkannt und mit drei halben Lehrerstellen alimentiert. Bettina Maria Brosowsky

hat die Stadt am Worringer Platz offizielle „Stadtsofas“ aufgestellt. Sitzmöbel aus Beton schotten den Platz nach außen ab und bilden einen geschützten, geregelten Innenraum: „Es ist wie im Wohnzimmer, die Kunst hängt an der Wand, und wer sich nicht benimmt, fliegt raus“, schloss Knoblauch. In der anschließenden Podiumsdiskussion machte der Landschaftsarchitekt Jörg Rekittke deutlich, dass für ihn temporäre Aktionen kein Allheilmittel seien und man daraus nicht ohne weiteres neue Planungsinstrumente ableiten könne, sie aber sehr wohl nachhaltige Spuren hinterlassen könnten. Jan Liesegang von Raumlabor berichtete über das „Hotel Neustadt“ in Halle. Im Sommer 2003 wurde hier ein leer stehendes Wohnhochhaus in ein Hotel umgeformt und im Rahmen eines Theaterfestivals bespielt. Diese kleine Intervention habe weitaus mehr Tragweite gehabt als manche in Platzerneuerungen versenkte Million, so Liesegang. Auf die Frage aus dem Publikum, ob es denn neben diesen temporären, spielerischen Eingriffen auch dauerhaftere Konzepte gäbe, ergänzte er, dass Raumlabor aus diesen Erfahrungen gerade langfristigere Planungsideen entwickeln würde. Sie verstünden sich nicht als Künstler, sondern als Planer, die aus der Kunst bekannte Subversionsstrategien nutzen, um altem Raum neues Leben einzuhauchen. Im Rahmen der Abschlussdiskussion berichtete Raoul Bunschoten von seiner Tätigkeit als „urban curator“ und vom Einsatz von Spielen zur partizipa-

torischen Stadtplanung. Bunschoten wünschte sich, man würde ein paar Tische aufstellen, an denen man einfach losspielen könnte, um neue Konzepte zu entwickeln und die anwesenden Architekten einzubinden. Doch statt einer gemeinsamen Aktion gab es dann nur noch ein Glas Wein und individuelle Gespräche. Vielleicht wird der eine oder andere dabei aus dem Fenster des Veranstaltungsraums im neuen Kulturzentrum Radialsystem V geschaut haben, wo man zahlreiche Beispiele für informelle Planung sehen kann: Die Bar25, ein semilegales Restaurant, der Oststrand samt seiner Nachahmer, der Club Maria und nicht zuletzt das Gebäude, in dem die Tagung stattfand, zeigen, dass die öffentliche Hand schon lange nicht mehr treibende Kraft der Planung ist und dass neben kommerziellen auch alternative Privatkonzepte ihre Nischen finden. Wie soll man nun das Motto „Brot und Spiele“ verstehen? Bedeutet es, dass viele der vorgestellten Projekte im Sandkasten der Gesellschaft gespielte Experimente sind, um die segregierte Gesellschaft und aktionistische Reformer zu beruhigen? Oder ist es das Testfeld des BDA, um neue Arbeitsfelder für Architekten zu erschließen? Auch wenn das offenblieb, war dieses Berliner Gespräch eine mutige Veranstaltung, bei dem fast nur Nicht-BDA-Mitglieder auf dem Podium saßen. Der BDA macht wichtige Schritte zu seiner Erneuerung und scheint im Jetzt angekommen zu sein. Nun muss weiter am Morgen gearbeitet werden. Matthias Böttger

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AUSSTELLUNG

Verena Dietrich. Eine Architektin | Werkschau im DAM Nur der schlichte Titel betont, dass es sich hier um das architektonische Werk einer Frau handelt. Mehr Hinweise über die Verbindung von Beruf und Geschlecht werden in der Ausstellung nicht gegeben. Das Lebenswerk der 2004 verstorbenen Architektin präsentiert sich im Deutschen Architekturmuseum (DAM) anhand ausgewählter Modelle, Zeichnungen und Fotos. Aufschluss über die Person Verena Dietrich gibt der kleine, fein gestaltete Katalog. Verena Dietrich, 1941 in Wetzlar geboren, war bereits eine erfolgreiche Metallografin, als sie sich im Alter von 28 Jahren zum Architekturstudium an der Universität Innsbruck entschloss. 1982 gründete sie – noch ohne Auftrag – in Köln ein eigenes Büro. Ihr 1986 erschienenes Buch: „Architektinnen. Ideen – Projekte – Bauten“ lieferte erstmalig einen Überblick über die Arbeit von Architektinnen und ist bis heute ein Standardwerk. Ihr erster Wettbewerbserfolg war die Tribüne im Sportpark Köln-Hohenberg (1985–90; Foto rechts: Martin Claßen, Köln) – ihr wichtigster und mehrfach preisgekrönter Bau. 1998 erhielt Verena Dietrich einen Ruf an den Fachbereich Architektur der Fachhochschule Dortmund. Mit ihren Bauten – u.a. eine Brücke im Kölner Mediapark und der Umbau eines Schwimmbads am

Rheinufer für ihr eigenes Büro –, aber auch mit den zahlreichen Entwürfen und Wettbewerbsbeiträgen ist ein beträchtliches Œuvre entstanden, das sie kurz vor ihrem Tod dem DAM übereignet hat. Die gezeigte Auswahl des inzwischen gesichteten und archivierten Materials ermöglicht einen Einblick in die Architekturauffassung Verena Dietrichs. Ihre Architektur ist nicht Selbstzweck oder Selbstdarstellung, sondern nachvollziehbar und dezidiert. Das drücken auch die lebendig gestalteten Modelle aus (wunderbar das Modell der Schwebebahnstation Kluse), ebenso die Zeichnungen, die alle noch mit der Hand gefertigt wurden und auf denen auffällig viele Menschen zu sehen sind – eher eine Seltenheit bei Architekturdarstellungen. Die Mitte des Ausstellungsraums ist den theoretischen Arbeiten und den Lehrkonzepten Dietrichs vorbehalten. Fernsehinterviews und Filme von Exkursionen mit den Studierenden vertiefen den Eindruck einer engagierten Architekturvermittlerin. Nachlässe von Architektinnen sind selten. Da Frauen erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland Architektur studieren können, gibt es eher wenig Frauen, die im Verlauf dieses Jahrhunderts ein eigenes Büro führen konnten. Zudem sind ihre Bauten von der Baugeschichtsschreibung oft wenig beachtet worden. Das DAM hilft mit dieser sorgfältig gemachten Ausstellung, dieses Defizit zu verringern. Christiane Borgelt

AUSSTELLUNG

Barockfrei | Architektur der Nachkriegsmoderne in Dresden

Blick aus dem 1961 fertiggestellten Kinderkaufhaus in der Webergasse (Architekten: Kollektiv Wolfgang Hänsch) Foto: Archiv der Bauplanung Sachsen

Die Bauten der Spätmoderne treffen nur in wenigen Städten auf allgemeine Gegenliebe, in Dresden, der Stadt des Thermohaut-Barocks, hat es dieses Erbe aber besonders schwer: Hier weigert sich die Lokalpresse Sächsische Zeitung und Dresdner Neueste Nachrichten, über eine Ausstellung auch nur zu berichten, welche die qualitätvollsten Zeugnisse dieser Zeit ins rechte Licht rückt. Als Ort dieser Schau konnte zu guter Letzt das „Haus der Architekten“ gefunden werden, nachdem sich andere, zentraler gelegene Institutionen wie das Stadtarchiv geweigert hatten, Raum dafür zur Verfügung zu stellen. Ob die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, vor allem aber die Bürger der Stadt trotzdem den Weg in die Ausstellung finden werden? Zur Eröffnung platzte die von Bruno Paul errichtete Villa Bergmann im Ortsteil Blasewitz aus allen Nähten, und zwar nicht nur dank des Interesses von Zeitgenossen, sondern auch von Vertretern der „Enkelgeneration“, wie Kuratorin Susann Buttolo zu berichten weiß. Der Besuch lohnt sich aber auch für Besucher der Stadt, denn so strahlend rein und optimistisch wie auf den zeitgenössischen Fotos und Plänen wird man den Gebäuden im Dresden des Jahres 2007 nicht mehr begegnen – so sie denn noch stehen: Das ehe-

Deutsches Architekturmuseum | Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main | ▸ www.dam-online.de | bis 28. Januar, Di–So 11–18, Mi 11–20 Uhr | Der Katalog kostet 10 Euro.

malige Warenhaus Centrum mit der wohl originellsten Fassade seiner Kette soll in diesem Jahr einer Shopping Mall weichen (Hefte 47/2005, 28–29/2006), das Rundkino will der Investor des benachbarten Geschäftshauses unterirdisch anschließen und umnutzen, die asymmetrische Außenraumgestaltung der Prager Straße ist mit dem Geldsegen nach dem Elbhochwasser einer einfältigen Axiallösung gewichen, die Ladengruppe Webergasse mit ihren filigranen Details fiel der ECE und einem ihrer vom Strang gepressten Shopping Center zum Opfer, der Kulturpalast ist vom Rekonstruktionsirrsinn im Neumarktquartier bedroht, das hinreißende Postamt Neustadt steht leer und verrottet. Angesichts der herrschenden Ignoranz spendet Trost allein die Tatsache, dass immerhin Rundkino und Centrum-Warenhaus bürgerschaftliches Engagement provoziert haben (www.rundkino-dresden.de, www.centrum-warenhaus-dresden.de). Und dass sich Liebhaber der Dresdner Spätmoderne auch außerhalb der Stadt finden lassen: In Rumänien soll kürzlich eine der „Pusteblumen“ des verstümmelten PragerStraße-Brunnens gesichtet worden sein. ub Haus der Architekten | Goetheallee 37, 01309 Dresden | ▸ www.aksachsen.org | bis 26. Januar, Mo–Fr 8.30–16.30 Uhr | Das Begleitbuch (Heft 3 aus der Reihe „Zeitzeugnisse“) kostet 15 Euro.


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Wochenschau

LESERBRIEFE

Der Katschhofstreit Heft 42.06 Je näher der Termin des Bürgerentscheides zum Projekt „Bauhaus Europa“ am 10. Dezember rückte, umso leidenschaftlicher und zum Teil auch härter wurde die Auseinandersetzung darüber. Dies ist nach guter demokratischer Tradition sogar wünschenswert. Allerdings wurden in dieser Phase auch Stimmen laut, die vorgeben, sachdienlich klärend zu sein, tatsächlich aber vor offener oder versteckter Diffamierung, Unterstellung und kalkulierter Beleidigung Andersdenkender keine Skrupel haben, wenn es dem eigenen Interesse nützt. Dies ist besonders fatal, wenn es sich um Kollegen handelt, die in ihrem Fach hochgeschätzt sind und von denen man aus anderen Verlautbarungen weiß, dass sie sehr wohl zwischen sachlicher Argumentation und diffamierender Polemik zu unterscheiden wissen. Wenn am Ende auch noch überdeutlich erkennbar wird, dass hier nicht allein wissenschaftliche Kompetenz, sondern unverhohlenes Eigeninteresse Pate steht, muss solchen Auslassungen energisch entgegengetreten werden. Die Rede ist von Jan Pieper, Baugeschichtler an der RWTH Aachen, der sich ausführlich in der Bauwelt über den Architekten des preisgekrönten Entwurfs, Wolfgang Tschapeller, in geradezu peinlicher Weise abfällig geäußert hat. Dem ist ganz entschieden entgegenzutreten und Folgendes festzustellen: 1. Der Entwurf von Tschapeller ist bei einem zweistufigen Architektenwettbewerb aus den Arbeiten von 61 aufgeforderten, weil durchweg renommierten in- und ausländischen Architekten ausgewählt worden und wurde dann in Stufe II von einer ebenfalls international besetzten hochrangigen Jury von acht in der engsten Wahl verbliebenen Entwürfen einstimmig (!) zum Gewinner erklärt. Wenn Pieper nun ernsthaft meint, dass wettbewerbserfahrene, international praktizierende Architekten einen „grotesken Mix aus überdrehtem Zitat, krampfhafter Verfremdung und medialem Geschwafel“ prämiert haben, so hat er sich als konstruktiver Kritiker moderner Architektur selbst disqualifiziert. 2. Das Totschlagargument, dass der 1. Preisträger vor seinem Entwurf

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nicht vor Ort gewesen ist, reicht Pieper zu seiner Feststellung, „der Entwurf schreit es ganz für sich heraus, dass hier weder das Detail noch das Gesamte der Situation begriffen wurde“, vielmehr eine „beliebige Projektion modisch vorgefasster und nicht weiter durchdachter Versatzstücke“ zu erkennen sei. Man könnte übrigens genau umgekehrt argumentieren: Obwohl der Entwurfsverfasser vorher nicht vor Ort war, hat er dennoch den besten von 61 Entwürfen vorgelegt. So jedenfalls die Fachjury. Man mag kaum glauben, dass derartige Tiraden von einem seriösen Bauhistoriker verfasst wurden. Pieper kanzelt Tschapeller ab und desavouiert damit zugleich die gesamte Jury, wenn er behauptet, „dass sich niemand, auch die Jury nicht, ein wirklich fundiertes und verantwortungsvolles Urteil hätte bilden können.“ 3. Im letzten Teil seiner Auslassungen kommt Jan Pieper schließlich zur Sache, nämlich zu eigener Sache. Er lässt die Triebfeder seiner vorangegangenen Attacken gegen das Tschapeller-Projekt endlich erkennen, indem er einen eigenen Plan, unter dem Namen einer von ihm eigens gegründeten Arbeitsgruppe namens „Portikus“, vorlegt, beredt erläutert und ihn der Einfachheit halber auch gleich wie folgt bewertet: „Der Vorschlag (...) löst gleichzeitig alle neuen und alten Probleme der Aachener Kulturgüter am Katschhof und des Bauhaus Europa“. Das Konzept beinhaltet einen Rundgang durch die Katschhofbauten, wie ihn in ähnlicher Weise Rem Koolhaas bereits vorgeschlagen hatte, übrigens unter Einbeziehung des von Pieper vorher so verrissenen „Bauhaus Europa, notfalls unverändert in seiner geplanten Form“. Ansonsten empfiehlt der Bauhistoriker nicht unerwartet eine „kritische Rekonstruktion des karolingischen Portikus in Typologie, Materialität und Architektur“ (!) und schließt seine Darlegung in aller Bescheidenheit mit der Festestellung: „Nur so (...) besteht überhaupt die Möglichkeit, in der sensiblen Umgebung des Katschhofs verantwortungsvoll zu bauen.“ Na denn. Jan Pieper hat, wie jeder Aachener Bürger, das Recht, das Bauhaus insgesamt oder jedenfalls den preisgekrönten Tschapeller-Entwurf abzulehnen oder zu kritisieren. Von einem Wissenschaftler und Universitätslehrer

muss man aber konstruktive Kritik und eine streng sachliche Begründung seiner Ablehnung erwarten dürfen, nicht aber beleidigende Unterstellungen, abfällige Mutmaßungen und diffamierende Polemik. Prof. Dr. Peter Fuhrmann, Aachen

Ihre Zeitschrift wird vom Dezernat Planung und Umwelt der Stadtverwaltung Aachen seit Jahren bezogen. Die Auswahl der Themen, die Aktualität, die objektive Darstellung und auch die sprachliche Qualität der Artikel ließen die Bauwelt über die Jahre hinweg nicht nur einen gerne gelesenen und informativen Begleiter für mich und meine Mitarbeiter werden. Mit dem Erscheinen der Ausgabe 42 „Der Katschhofstreit in Aachen“, ein Thema, mit dem wir vor Ort direkt befasst sind, verlassen Sie jedoch die oben genannten Qualitäten. Allein schon die Titulierung der Ausgabe mit der Vokabel „Katschhofstreit“ reduziert die lebhafte, auf verschiedensten Ebenen stattfindende Diskussion um das Projekt auf ihren bauhistorischen und städtebaulichen Kontext. Ein schon vorab stattgefundener Streit um den Ort, der auf einer fachlichen Ebene nicht stattgefunden hat – wohl aber eine Diskussion im Preisgericht unter den Augen von ICOMOS –, wird damit indiziert. Verspricht sich der Leser nun eine Darstellung von verschiedenen Positionen, weil zu einem Streit gewöhnlich mindestens zwei Parteien gehören, so hat er sich getäuscht. Ein Autor erhält auf zwölf Seiten Gelegenheit, seine persönliche Meinung über das Projekt darzustellen. Dazwischen verfasst der Architekt eine absolut neutrale Projektbeschreibung auf zwei Seiten, und die Genese des Projekts wird auf weiteren zwei Seiten dargestellt. Dagegen stehen meines Wissens z.T. angefragte Artikel, die positive Äußerungen zum Bauhaus Europa enthalten, jedoch weder in Heft 42 noch in den folgenden Ausgaben veröffentlicht wurden. Vielmehr erscheint ein weiterer negativer Beitrag als Leserbrief in der Ausgabe 45, der verständnisvoll von geblendeten „agilen Laienjuroren“ angesichts einer hochkarätig besetzten Fachjury spricht. Es geht mir nicht um eine allgemeine Enttäuschung über die Qualität einer Fachzeitschrift; vielmehr möchte ich Sie darauf hinweisen, dass die Bauwelt sich mit der vollkommen einseitigen Darstellung des

Projekts zum Instrument der „Bauhaus“-Gegner gemacht hat. Diese sind größtenteils aus vollkommen anderen Gründen gegen das Projekt gerichtet, nutzen aber natürlich gerne Ihre Vorlage. Der mit Ihrer Hilfe entstandene Schaden ist groß, und zwar sowohl in Bezug auf das Projekt selbst als auch in Bezug auf den Wettbewerb, aus dem Tschapellers Entwurf einstimmig hervorgegangen war. Mit solcher Einseitigkeit erfüllen Sie weder Ihre eigenen Ansprüche noch die in Sie gesetzten Erwartungen. Gisela Nacken, Baudezernentin der Stadt Aachen

Die letzte Seite Heft 40–41.06 Einige Architekten kann man nur bedauern. Da sehen sie tagaus, tagein in allen Hochglanzmagazinen und Zeitschriften bunte Bilder von gestauchten, gefalteten und gelochten Blechbüchsen, sinnlos schräg oder sonst wie wild betonierten Wänden und merken, dass Gleiches ihr Rechner auch leisten kann. Die den Worthülsen von Globalisierung, Innovation und Modernität scheinbar dauerhaft zugänglichen Bürgermeister, Kulturbeauftragten oder Sparkassendirektoren lassen sich dann diese Banalitäten in ihre Innenstädte pflanzen und freuen sich, dass diese auch noch in den Feuilletons überregionaler Tageszeitungen auftauchen, deren baukünstlerische Urteilsfähigkeit schon durch eine Kommentierung der Projekte durch hauseigene Sportredakteure verbessert würde. Doch was geschieht dann? Statt weiterer Lobeshymnen landen sie auf der letzten Seite der Bauwelt und ernten Hohn und abschätziges Schmunzeln der Kollegen. Und dieses ist nun wirklich verwunderlich. Denn eigentlich gehören manchmal ganze Ausgaben der Zeitschrift auf die letzte Seite. Wo liegt denn tatsächlich ein Unterschied zu den Kuriositäten in Wolfsburg, Stuttgart, Aachen und sonstwo auf der Welt? Diese haben lediglich einen Schutzschild aus Stararchitekten-Nimbus, perfektem Marketing und willfähriger Hofberichterstatter. Architektonische Bedeutung haben sie alle nicht, und es wäre wünschenswert, dass auch diese endlich dahin kommen, wohin sie gehören: auf die letzte Seite der Bauwelt. Petra und Paul Kahlfeldt

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WER WO WAS WANN

Neue Preise | gelten ab Januar für die Abonnements der Bauwelt: Das Jahresabo kostet 258,60 Euro, 266 Euro bei Lieferung ins Ausland. Studenten zahlen ermäßigt 148,80 Euro. Das Sonderabonnement der Stadtbauwelt kostet 81,60 Euro, für Studenten 63 Euro im Jahr. Alle Preise inklusive Porto. Schnee | Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Architektenkammer finden vom 8. bis 11. Februar auf der Kanzelwand in Oberstdorf die offenen deutschen Architekten-Meisterschaften in Ski und Snowboard statt. Neben den Einzel- und Büromeisterschaften wird es ein Rahmenprogramm mit Welcome Lounge, Nachtrodeln und einer Meisterschaftsparty geben. ▸ www.gam-open.com Stadt der Architektur | Das Motto „Rotterdam 2007 – City of Architecture“ bildet in diesem Jahr den Rahmen für eine Reihe von Veranstaltungen in der holländischen Architekturmetropole. Um „Luminous Buildings: Architecture of the Night“, eine Ausstellung im NAi vom 27. Januar bis 6. Mai, das „Sites & Stories Programme“, eine Audiotour zu 40 Gebäuden der Stadt vom 5. April bis 22. September, und die „International Architecture Biennale Rotterdam“ vom 24. Mai bis 2. September gruppieren sich vielzählige Ausstellungen, Festivals und Führungen. ▸ www.rotterdam2007.nl Die Goldene Ehrenmedaille | der TU Berlin wurde im Dezember an den ehemaligen Senatsbaudirektor Hans Stimmann verliehen. Er wird damit für seine „außergewöhnlichen Verdienste um die Universität“ geehrt, an der er selbst studierte, promovierte und später als Wissenschaftlicher Mitarbeiter wirkte. ▸ www.tu-berlin.de Bauen in Sachsen | vom 9. bis 11. Februar findet in der Messe Chemnitz die regionale Fachmesse für Hausbau, Sanieren und Modernisieren „Baumesse Chemnitz – Haus 2007“ statt. Die Ausstellung für Firmen des Bauhandwerks und der Immobilienwirtschaft wird begleitet von einem Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Foren und Diskussionen, das die Architektenkammer Sachsen mitorganisiert hat. ▸ www.chemnitz.messe-haus.de

Internationaler Workshop | Die Architecture Foundation Australia veranstaltet vom 8. bis 22. Juli die zweiwöchige „Glenn Murcutt International Master Class“. Die Teilnehmer des Workshops mit Vorträgen, Entwurfsbetreuung und Exkursionen verbringen die erste Woche im „Arthur and Yvonne Boyd Art Centre“ in Riversdale am Shoalhaven River südlich von Sydney. Der zweite Teil findet direkt an der Sydney School of Architecture statt. Die Master Class richtet sich an Architekten, Lehrende und Postgraduierte und wird neben Glenn Murcutt von Richard Leplastrier, Peter Stutchbury und Lindsay Johnston betreut. ▸ www.ozetecture.org Noch einmal | Der bisherige Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg Wolfgang Riehle wurde Anfang Dezember in der Landesvertreterversammlung einstimmig in seinem Amt bestätigt. Der 53-jährige Freie Architekt und Stadtplaner aus Reutlingen tritt damit seine dritte Legislaturperiode an. ▸ www.akbw.de Paarweise | Die Firma FSB hat anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr den internationalen Designworkshop „KlinkenPaar-PaarKlinken“ initiiert. 16 Architekten und Designer waren aufgefordert, Klinkenpaare zu entwerfen. Herausgekommen sind beispielsweise die skurrile Variante in Tierfell (Frank Barkow und Regine Leibinger), reduzierte Entwürfe aus elementaren Formen (Ivan Reimann und Gesine Weinmiller) und goldene Klinken in antiker Säulenform (Petra und Paul Kahlfeldt). Die 16 Ergebnisse sind jetzt als Broschüre und CD erhältlich, die kostenlos bei FSB bestellt werden können. ▸ www.fsb.de An Architektur | ist mit der Doppelausgabe Nr. 16 und 17 im Dezember erschienen. Die beiden Ausgaben „16 Material zu David Harvey: Flexible Akkumulation durch Urbanisierung“ und „17 Material zu Manuel Castells: The City and the Grassroots“ sind eine Fortsetzung der Reihe „Material zu“, die sich mit grundlegenden architektur- und stadttheoretischen Texten beschäftigt. Ergänzend ist das Interviewheft „Steinbrüche der Theoriebildung. Manuel Castells, David Harvey und die Widerstände in der kapitalistischen Stadt.“ erhältlich. ▸ www.anarchitektur.com


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betrifft Groundscraper?

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Was ist geschehen? Eine Architektenaufgabe wird in einem internationalen Wettbewerbsverfahren 2003 ausgelobt. Unter Erhaltung der Großmarkthalle – eines der inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt Frankfurt am Main und denkmalgeschütztes Einzelbauwerk der Moderne – soll die Hauptverwaltung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit 2300 Arbeitsplätzen und Konferenzeinrichtungen auf dem angrenzenden Gelände am Ufer des Mains untergebracht werden. Eine prägnante Gebäudefigur mit hohem Wiedererkennungswert – sprich eine Hochhauslösung – ist nicht ausgeschlossen. Das Budget beträgt ansehnliche 500 Millionen Euro. Die Stadt kommt dem künftigen Nutzer durch einen subventionierten Grundstückspreis und Sanierungsmittel für die Großmarkthalle entgegen.

natürlich die Lobby der EZB. Architekten und Kollegen stärken dem Team Coop Himmelb(l)au um Wolf Prix den Rücken gegen den Bauherrn und pochen auf die Umsetzung des prämiierten Entwurfs der zweiten Wettbewerbsphase.

Chronologie einer umwegigen Planungsgeschichte: Barbara Hoidn

Entrüstete Kommunalpolitiker, die sich vor der Oberbürgermeisterwahl und nach dem Ende der Allparteienkoalition im Römer nicht mehr an von ihnen mitgetragene Entscheidungen erinnern wollen. Architekten, die in Zeitungsinterviews Kollegenschelte üben. Die Planungen für den Neubau der Europäischen Zentralbank sind mitten in den eitlen Niederungen des Frankfurter Klüngels angekommen. Die allgemeine Aufregung verstellt den Blick auf die Ungereimtheiten dieses Projekts.

Ansichten von Norden, Süden und Westen, November 2006. Abbildungen: EZB

Als Gewinner geht aus diesem Wettbewerb nach intensiver Überarbeitungphase das Wiener Büro Coop Himmelb(l)au hervor, mit einer Lösung, die Erwartungen weckt (Bauwelt 13/2004). War im eingereichten Entwurf noch ein 80 Meter breiter Groundscraper vorgesehen, der die Großmarkthalle durchschnitt, um den nördlichen Vorplatz mit einem in sich verdrehten Doppelhochhaus auf der Uferseite plakativ zu verbinden, wurde nach Einspruch der Denkmalpflege in der zweiten Wettbewerbsphase auf die Durchdringung von Alt und Neu verzichtet. Der Groundscraper wurde auf die Uferseite verlegt – parallel zur Großmarkthalle, die nun weitgehend in ihrer ursprünglichen Konstruktion und Raumwirkung erhalten bleiben konnte. Mit dieser Lösung will sich der Bauherr nicht recht anfreunden, weil der Groundscraper die gesamte Mainansicht dominiert hätte, vor allem aber aus funktionalen und finanziellen Gründen. Der Architekt wird also bemüht, nun doch wieder mehr Nutzungen in die Hülle der Großmarkthalle zu verlegen, unter sanftem Druck seitens des Bauherrn und mit dem Hinweis, dass der ursprünglich zweitplatzierte Entwurf vielleicht doch der bessere bzw. der wirtschaftlichere gewesen sei. Die Konferenzflächen und die Kantine, die bisher im Groundscraper Platz gefunden hatten, sollen in der Großmarkthalle untergebracht werden, ebenso die Bibliothek, das Presse- und das Besucherzentrum sowie

Viele äußern ihren Protest gegen das Planungskonzept der EZB. Bürger und Bürgerinitiativen, Kulturwissenschaftler, Kuratoren und Architekten. Deshalb bin ich geneigt zu sagen: Mehr Mut, Herr Architekt, Mut gegenüber Ihrem Bauherrn und den beteiligten Gremien. Man wird Sie verstehen, und man wird Sie wohl unterstützen, wenn Sie sich verständlich machen können. Mehr Mut, Herr Bankdirektor. Zeit, die Sie nach Ihren Worten mit Palavern in der Planungsphase verschwenden, ist vielleicht klug investiert, wenn Ihnen die Sympathie der Stadtverwaltung und der Bürger entgegenschlägt und Ihr Projekt Konsens finden kann. Sollten Sie an italienische Planungs- und Realisierungszeiträume gewöhnt sein, können wir in Deutschland Sie ohnehin beruhigen. Mehr

Bei der neuerlichen Umplanung auf Geheiß des Bauherrn malträtiert der Architekt die Großmarkthalle. Ruppige Körper mit eigenwilliger Geometrie durchstoßen die Hauptfassade, nisten wie Geschwüre in der Halle, spalten den Bau in zwei Teile. First things first wird diese, der Wirtschaftlichkeit verpflichtete Lösung mit den politischen Entscheidungsträgern abgesegnet. Die Halle muss teilweise aus dem Denkmalschutz entlassen werden, die Fachöffentlichkeit ist entrüstet. Der Bauherr – vertreten durch das EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo

Groundscraper?

rung des Einsatzes der Mittel interessiert wie die Urheber. Treue zum Ursprungsgedanken und seine Fortsetzung mit den Mitteln der Zeit heißt Werktreue. Die Kühnheit der originalen Konstruktionen und der verschwenderische, vorhandene umbaute Raum verleihen jeder neuen Nutzung Noblesse und Einzigartigkeit. Sicherlich ist eine abgenutzte Großmarkthalle ein ungewöhnliches Gehäuse für die Zentrale eines der mächtigsten Währungsinstitute der Welt. Darauf jedoch lediglich mit den typischen Insignien der Corporate Identity und mit plakativer Fernwirkung zu reagieren, ist zu kurz gesprungen. Renderings, Modelle und Bildsimulationen des Projektes von Coop Himmelb(l)au sind noch nicht auf der Ebene der Architektur angekommen und verharmlosen die Proportionen des Neubaus, die sich immerhin aus der 220 Meter langen und 20

Bini Smaghi – ist keinesfalls gewillt, seinen Teilerfolg wieder aufs Spiel zu setzen, und droht mit der schwersten aller politischen Keulen: die Arbeitsplätze aus Frankfurt abzuziehen und den Standort gar nicht mehr entwickeln zu wollen. Der Architekt Wolf Prix schweigt und wartet ab. Dass die Schwierigkeit nicht in der Nutzung des Denkmals liegt, dürfte längst bewiesen sein. Gerade den Industrie- und Gewerbebauten der Moderne wohnt heute ein besonderer Zauber inne. Ihre pionierartigen Konstruktionen, ihre schnörkellose Ausdruckskraft, die oft meisterlich gestaltete Spannung zwischen funktionaler Form und delikatem Materialeinsatz sind zum Sprachschatz der heutigen Architektur geworden. Kein solches Bauwerk, das dauerhaft gerettet werden und mit einer neuen Nutzung in Einklang gebracht werden konnte, hat den Betreiber enttäuscht, seien es Industrielofts in Hamburg und Berlin oder Kulturinstitutionen in Umspannwerken, Gasometern oder Zechengebäuden im Ruhrgebiet oder auch Hochschulbauten wie im ehemaligen IWKA-Munitionswerk in Karlsruhe. Gemeinsam ist den erfolgreichen Umbauprojekten der letzten 20 Jahre eine klare, unaufgeregte Architektursprache. Die Umbauarchitekten sind meist genauso ernsthaft an der Minimie-

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Mut, Frau Oberbürgermeisterin. Es ist zwar bedauerlich, dass in der Hauptstadt der Banken die Sitten des Business verrohen, weil Manager auf vielen Verantwortungsebenen demokratisch verfasste Entwicklungsprozesse zu manipulieren versuchen. Sie können aber immer noch auf die Kompetenz und Kultiviertheit der Frankurter Bürgerschaft vertrauen, deren Interessen Sie vertreten. Frankfurt ist eine der wichtigsten Museumstädte in Europa. Da ließe sich doch die gar nicht abwegige Frage stellen, ob die Großmarkthalle nicht in Teilen zum Museum für die Geschichte des Neuen Frankfurt werden könnte. Analog zu dem mit dem Europäischen Museumspreis 2006 ausgezeichneten Museum CosmoCaixa in Barcelona, finanziert von der Bankenstiftung La Caixa.

Meter hohen Hallenstruktur ableiten. Frankfurt hat nur eine Großmarkthalle, ein stolzes Bauwerk, in die Jahre gekommen und überkrustet mit jener Spielart des „Dirty Realism“, der Frankfurt eben auch kennzeichnet. Diesen mit der Welt der Banken, europäischer Politik und globaler Ökonomie zu verschmelzen, ist eine politisch-ästhetische Herausforderung auf höchstem Niveau. Wer da von Corporate Identity und Markenidentität der EZB/ECB oder von Coop Himmelb(l)au spricht, der verfehlt das Thema.


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ThyssenKrupp-Quartier in Essen Ulrich Brinkmann

Offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb 1. Preis (100.000 Euro) Chaix & Morel et Associés, Paris, mit JSWD Architekten und Planer, Köln

Das Krupp-Areal im Essener Westen ist nicht einfach eine der Industriebrachen, wie sie heute so zahlreich das Ruhrgebiet prägen, sondern ein Ort der deutschen Geschichte. Dass hier einmal die „Kanonenschmiede des Reiches“ lärmte, ist nicht mehr zu ahnen; allenfalls das Ausmaß der Fläche – sie ist größer als das Zentrum der Stadt – macht stutzig. Auf einem Teil des Areals will der ThyssenKrupp-Konzern nun bis 2008 seine Zentrale errichten. Waren sich Auslober und Teilnehmer des Wettbewerbs der Dimension ihrer Aufgabe bewusst? Der „Kruppsche Gürtel“, der das Essener Zentrum von den westlichen Vorstädten trennt, präsentiert sich heute als ein Stadtgebiet von monumentaler Nichtigkeit: 210 Hektar Spontanvegetation, darin und darunter versteckt die Bodenspuren der verschwundenen Fabrikstadt: Schienen und Schwellen, Straßen und vereinzelte Reste von den Fußböden der Werkshallen, Fundamentpunkte längst verschrotteter oder verkaufter Maschinen; im Boden noch Fundamente und Rohrsysteme.

2. Preis (75.000 Euro) Brüning Klapp Rein Architekten, Essen | ein 3. Preis (50.000 Euro) Zaha Hadid Architects, London | ein 3. Preis (50.000 Euro) Manfred Nagel mit DHBT Architekten, Kiel | 5. Preis (25.000 Euro) KSP Engel und Zimmermann, Frankfurt am Main

Zumindest das Areal der ehemaligen Gussstahlfabrik soll jetzt einer neuen Nutzung zugeführt werden. Der ThyssenKrupp-Konzern hat sich entschieden, auf dem rund 150.000 m2 großen Areal nördlich der Altendorfer Straße die Zentrale für seine weltweiten Aktivitäten zu errichten – ein Identifikationssymbol, das, wie ThyssenKrupp in der Auslobung richtig forderte, über den Konzern hinaus Maßstäbe setzen soll. Neben dem Hauptsitz für die Konzernspitze und die Zentralbereiche sollen auch die „Segmentführungsgesellschaften“ am historischen Stammort des Konzerns untergebracht werden, ein Konferenz- und Veranstaltungszentrum, ein Hotel und verschiedene Serviceeinrichtungen. Als „städtebauliche Abrundung“ nach Osten, zur Hans-Böckler-Straße hin, sind Autohäuser geplant, ähnlich jenen, die Audi und Porsche bereits an der Ecke Altendorfer Straße errichtet haben. „Urbanität“ als eine Möglichkeit, die Eindrucksdichte, die einst hier auf den Menschen niederprasselte, weiterzudenken und gleichzeitig der zentralen Lage im Stadt- und Ruhrgebiet gerecht zu werden,

war also von vornherein nicht zu erwarten. Und so ist das Ergebnis des Ende November entschiedenen Wettbewerbs (Juryvorsitz: Kaspar Kraemer, Köln) zwar ein Beispiel für eine zeitgenössische Variation des Themas „Corporate Architecture“ – Transparenz, Innovationskraft, Weltläufigkeit heißen die in diesem Kontext üblichen Stichworte, die auch in dieser Auslobung auftauchen –, mitnichten aber ein neues „Quartier“, das sowohl die Stadtmitte und den Ortsteil Altendorf funktional, architektonisch und atmosphärisch zu verknüpfen weiß als auch aus den Ablagerungen der verschwundenen Schwerindustrie lesbare Schlussfolgerungen zieht: Die Zentrale des Konzerns wird ein Campus, wie er, der Name sagt es bereits, auf jeder grünen Wiese errichtet werden könnte. Und ThyssenKrupp hat sich alle Mühe gegeben, das historisch aufgeladene Grundstück als eine solche erscheinen zu lassen. Noch im Jahr 2005 wurde das 1874 an der Altendorfer Straße errichtete Gebäude der Hauptverwaltung II abgerissen, auch die im Norden des Geländes noch erhaltenen „Titanhallen“ sind 2006 beseitigt worden. Einzig das sper-

Ganz links die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit von Chaix & Morel / JSWD, daneben der Entwurf von Brüning Klapp Rein. Auf der rechten Seite die Arbeiten von Zaha Hadid und Manfred Nagler. Modellfotos: ThyssenKrupp, Düsseldorf; Perspektive der zentralen Achse des ersten Preises: Architekten

rige „Kreuzgebäude“ von HPP aus den achtziger Jahren und das Tiegelgussdenkmal in der südöstlichen Grundstücksecke galten als zu respektierender Bestand; einbezogen in die Planung werden sollte eine vom Berliner Büro Gewers Kühn + Kühn geplante Multifunktionshalle. Alle prämierten Entwürfe zeigen sich städtebaulich mehr oder weniger introvertiert, bilden ein Zentrum nicht an der Schnittlinie zur Stadt, sondern im Grundstücksinneren. Besonders drastisch bringt der mit einem dritten Preis bedachte Entwurf von Zaha Hadid diesen den Niederungen des Alltags, des Ortes und der Geschichte enthobenen Charakter der Zentrale eines Global Player auf den Punkt. Bumerang-förmige Gebilde streben wie ein Schwarm Fische zu einem wie zufällig auserkorenen Punkt und kehren der Stadt den Rücken. Die Jury würdigte die netzartige Konstruktion der Außenhaut als neuartige Verknüpfung von Tragwerk und Klimaschutz und lobte die „kreuzungsfreie Erschließung mit der Anordnung des ruhenden Verkehrs in einer ringförmigen Tiefgarage“.

Ähnlich isoliert sich auch der zweite drittplatzierte Entwurf von der Stadt: Manfred Nagel entwickelte eine tief ins Grundstücksinnere zurückgezogene, von Lichthöfen perforierte Teppichbebauung, die von einzelnen „Geschlechtertürmen“ für die Segmentführungsgesellschaften und dem Headquarter im Achsenkreuz überragt wird. Weniger fremdartig mutet der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Chaix & Morel/JSWD an, dessen innen- und außenräumliche Qualitäten ihn, so die Jury, „deutlich über das Niveau der restlichen Arbeiten“ heben. Das vertraute Motiv einer monumentalen Achse mit Triumphbogen-Zitat hat den Vorteil, bei einer schrittweisen Realisierung der einzelnen Gebäude schon frühzeitig strukturierend zu wirken, lobt das Preisgericht. Überzeugend gelang auch die Einbeziehung des Kreuzgebäudes, und formal hält die Arbeit souverän das Gleichgewicht zwischen wuchtiger Geschlossenheit und spielerischer Leichtigkeit. Eine überzeugende Verknüpfung mit der Stadt gelingt allerdings auch diesem Entwurf nicht: Die Achse er-

hält keine vermittelnde Eingangssituation an der Altendorfer Straße und der „Triumphbogen“ kein wirksames Gegenüber. Auch der zweitplatzierte Entwurf vom ortsansässigen Büro Brüning Klapp, Rein etabliert eine solche Nord-Süd-Achse als Rückgrat, kreuzt diese allerdings mit einer Senkrechten, die einerseits den im Westen vorgesehenen Park einbindet, andererseits eine tatsächliche Eingangssituation an der im Osten des Grundstücks geplanten Nord-Süd-Erschließung schafft und auch der unverständlich gekrümmten Multifunktionshalle beiläufig einen Ort gibt. Die vielfältigen Gebäudetypologien gehen im Vergleich mit den anderen prämierten Arbeiten jedoch eindeutig zu Lasten der gestalterischen Prägnanz. Der Bau der neuen Zentrale bedeutet, dass der Konzern sein bisheriges Wahrzeichen, das „DreiScheiben-Haus“ von HPP in Düsseldorf, aufgibt; es soll verkauft werden. Bleibt zu hoffen, dass der neue Eigentümer pfleglich mit diesem Denkmal der „Westmoderne“ umgeht – pfleglicher, als ThyssenKrupp es mit seinem baulichen Erbe in Essen praktiziert hat.


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Wettbewerbe Entscheidungen

Weißenhof-Architekturförderpreis 1. Preis Stephan Birk und Liza Heilmeyer, Stuttgart 2. Preis Pascal Flammer, Zürich 3. Preis Atelier Zafari, Heidelberg 4. Preis AFF Architekten, Berlin 5. Preis Bernardo Bader, Dornbirn Schwäbisch Hall Neubau der VR Bank Begrenzt offener Realisierungswettbewerb 1. Preis (16.000 Euro) Hermann + Bosch, Stuttgart 2. Preis (12.500 Euro) fuchs.maucher.architekten, Waldkirch 3. Preis (9500 Euro) Drei Architekten – Haag Haffner Stroheker, Stuttgart 4. Preis (7500 Euro) Kauffmann Theilig & Partner, Ostfildern 5. Preis (5000 Euro) KBK Architekten, Stuttgart 6. Preis (3500 Euro) Otto + Hüfftlein-Otto, Stuttgart Ankauf (3000 Euro) yes architekture, München Ankauf (3000 Euro) Auer+Weber+Architekten, Stuttgart Sonderpreis (3000 Euro) Wolfgang Kuhn, Schwäbisch Hall Frankfurt am Main Neubau eines Kirchenzentrums und einer Kindertageseinrichtung am Riedberg Begrenzt offener Realisierungswettbewerb 1. Preis (17.000 Euro) Jurij Martinoff, Hamburg; Mitarb.: Krause; Landschaftsplanung: Jochen Köber, Stuttgart; Haustechnik: skm – Thomas Steinberger, München 2. Preis (10.500 Euro) dreibund Architekten – Olaf Beierstedt, Thomas Helms, Rene Koblank, Bochum; Mitarb.: Miemczik; Landschaftsplanung: wbp, Bochum

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3. Preis (6500 Euro) Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken; Mitarb.: Thoma, Frank, Biesel Ankauf (4250 Euro) Peter Cheret Jelena Bozic, Stuttgart; Mitarb.: Berger; Energiekonzept: eboek, Tübingen; Landschaftsplanung: Glück, Stuttgart; Ingenieure: Knippers und Helbig, Stuttgart Ankauf (4250 Euro) pagelhenn architekten, Hilden Ispra (Italien) Neubauten für die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission Zweistufiger Wettbewerb 1. Preis Architecture Studio, Paris 2. Preis Samyn & Associés, Brüssel 3. Preis A.M. Architetti, Rom 4. Preis Idom Ingenieure, Bilbao 5. Preis Anshen Dyer, London 6. Preis Ishimoto Architekten Ingenieure, Rom/Tokio Material Innovations Studentenwettbewerb 1. Preis Felix Fortmeijer, Thomas Werner, UdK Berlin, für ein illuminierendes Stadtmöbel aus transluzentem Polyurethan 2. Preis Annika Kingl, Bjoern Schmidt, TU Darmstadt, für die Entwicklung einer transluzenten Wärmedämmung 3. Preis Dina Tiles, TU Darmstadt, für „Light Seat“, ein Möbel mit Projektionsflächen 4. Preis Eva Zellmann, TU Darmstadt, für ein modulares Badezimmermöbel Ankauf Peter Gaub, Till Naumann, TU Darmstadt, für einen multifunktionalen Sonnen- und Sichtschutz Ankauf Jörn Rabach, Joachim Schulze, TU Darmstadt, für die Entwicklung eines transluzenten Fassadenbausteins

Ankauf Eun-a Kim, Mateusz Broniarek, TU Darmstadt, für das Lichtsammel und -lenksystem „LichtHer2007kb“ Ankauf Alexander Raab, UdK Berlin, für die Überdachung eines Platzes Aachen Elisengarten Mehrfachbeauftragung 1. Preis (8000 Euro) Lützow 7 – Cornelia Müller, Jan Wehberg, Berlin 2. Preis (6000 Euro) SLA, Kopenhagen 3. Preis (4000 Euro) Levin Monsigny, Berlin Essen Auszeichnung guter Bauten des BDA Essen Architekturpreis Auszeichnung Böll + Krabel, Essen, mit OMA, Rotterdam, für die Kohlenwäsche Zeche Zollverein Auszeichnung Chiku + Gravius, Essen, für das Einfamilienhaus in der Roßstraße 41 Auszeichnung Robertneun, Berlin, für das „Frischeparadies De Pastre“ Auszeichnung SANAA, Tokio, für die Zollverein School of Management and Design Anerkennung Ahlbrecht Architekten, Essen, für das Polizeipräsidium Anerkennung BKR Architekten, Essen, für das Kulturzentrum Schloss Borbeck Anerkennung Gerber Architekten, Dortmund, für die Wohnbebauung Albermannstraße

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OFFENE WETTBEWERBE

ARES – Renewable Energy Sources and Bioclimatic Architecture to shelter people affected by natural disasters Offener internationaler Ideenwettbewerb Teilnehmer: Architekten; auch als Leiter interdisziplinärer Teams

Anmeldung bis: 31.01.2007 Abgabe: 29.06.2007

Technical Chamber of Greece (TEE); UIA Jury: u.a. Jordi Farrando, Giancarlo Ius, Patricia Patkau, Emine Komut

Preissumme: 70.000 Euro

Entwurf für temporäre Unterkünfte für die Opfer von Naturkatastrophen; Häuser, die auch im Winter benutzt werden können, die kostengünstig, nachhaltig und leicht aufund abbaubar sind. ▸ www.arescompetition.com

Helsinki (Finnland) Greater Helsinki Vision 2050 Offener internationaler Wettbewerb

Abgabe: 31.05.2007

Städte Helsinki, Espoo, Vantaa, Kauniainen, Kerava, Tuusula, Järvenpää, Nurmijärvi, Mäntsälä, Pornainen, Hyvinkää, Kirkkonummi, Vihti, Sipoo; Finnische Regierung

Preissumme: 500.000 Euro

Aufgabe des Wettbewerbes ist es, für den Großraum Helsinki neue Ideen für Flächennutzungen sowie nachhaltige Strategien und konkrete Lösungen in der Stadtentwicklung zu formulieren. Die Wettbewerbssprache ist Englisch. ▸ www.greaterhelsinkivision.fi

Madrid Centro Intermediae/Prado Offener Ideenwettbewerb Teilnehmer: Architekten

Anmeldung bis: 08.01.2007 Abgabe bis: 22.02.2007

Ayuntamiento de Madrid

Preissumme: 63.000 Euro

Umbau der historischen Serrería Belga zum Sitz des neuen Centro Intermediae/Prado, einem Zentrum für Kunstvermittlung ▸ www.coam.es/concursos

Matten bei Interlaken (Schweiz) Umbau und Erweiterung des Alterswohnheims Rosenau Offener Realisierungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR, WTO-Vertragsstaaten Teilnehmer: Architekten

Anmeldung bis: 15.01.2007 Abgabe: 11.05.2007 (17 Uhr)

Pro Senectute, Amt Interlaken

Preissumme: 100.000 CHF

Umbau und Erweiterung des Alterswohnheims ▸ www.awh-rosenau.ch

Aschersleben Landesgartenschau Aschersleben 2010 Begrenzt offener Realisierungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR, WTO-Vertragsstaaten Teilnehmer: Landschaftsarchitekten

Bewerbung bis: 10.01.2007 (16 Uhr)

Stadt Aschersleben Wettbewerbsbetreuung: Herbstreit Landschaftsarchitekten, Karthäuserstraße 12, 31139 Hildesheim, Tel. (05121) 97 31 15, Fax 97 31 20, eMail: ch@herbstreit-landschaftsarchitekten.de Fachpreisrichter: u.a. Aldag, Halle; Bott, Korntal; Lederer, Stuttgart

Preissumme: 72.000 Euro

Freianlagenplanung für die Durchführung und Nachnutzung der Landesgartenschau in der Modellstadt IBA Sachsen-Anhalt. ▸ www.aschersleben.de

Kufstein (Österreich) Bebauung Unterer Stadtplatz und Fischergries Begrenzt offener Realisierungswettbewerb

Bewerbung bis: 15.01.2007 (12 Uhr)

ARGE Bebauung Unterer Stadtplatz/Fischergries Wettbewerbsbetreuung: Jastrinsky Kommanditgesellschaft, Nußdorferstraße 2–4, 5020 Salzburg, Tel. (0043 662) 82 27 57, Fax 82 27 57 17, eMail: office@jastrinsky.at

Preissumme: 66.000 Euro

Städtebaulicher und architektonischer Entwurf mit einer Mischnutzung aus Wohnen, Büros, Dienstleistungen und Kultur; Gestaltung der Freiflächen

Neukieritzsch Mehrzweckhalle Begrenzt offener Realisierungswettbewerb Zulassungsbereich: EWR, WTO-Vertragsstaaten Teilnehmer: Architekten

Bewerbung bis: 11.01.2007

Gemeinde Neukieritzsch Fachpreisrichter: u.a. Bassin, Dresden; Kaulfersch, Dresden; Kuppardt, Leipzig

Preissumme: 48.500 Euro

Entwurf einer Mehrzweckhalle für Breitenund Leistungssport sowie kulturelle Veranstaltungen; Ausarbeitung eines Konzeptes zur Nutzung regenerativer Energien ▸ www.khap.de/wb-neukieritzsch

Einsendeschluss: 31.01.2007

Brandenburgische Architektenkammer, Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg Jury: u.a. Bernhard Schuster, Renate Fritz-Haendeler, Wilfried Mollenhauer

Preissumme: 12.000 Euro; davon 3000 Euro zur Förderung junger Planer

Ausgezeichnet werden nach dem 01.01.2004 fertig gestellte Gebäude und Anlagen, u.a. in den Kategorien „Zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten“ und „Lösungen für das Bauen im Bestand“ ▸ www.ak-brandenburg.de

BEGRENZT OFFENE WETTBEWERBE

Weitere Informationen zu aktuellen Wettbewerbsentscheidungen bei Bauwelt online ▶ www.bauwelt.de

SONSTIGE

Brandenburgischer Architekturpreis 2007 Teilnehmer: Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten, Ingenieure gemeinsam mit ihren Bauherren

▸ www.bauwelt.de für die vollständigen Wettbewerbsbekanntmachungen mit detaillierten Bewerbungsbedingungen und Wettbewerbsnachrichten, die uns nach Redaktionsschluss für das vorliegende Heft erreichten.

Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Rubrik publizierten Auslobungen wird nicht übernommen.


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Bauwelt Preis 2007

Bauwelt 1--2 | 2007

„Das erste Haus“ zum fünften Mal. Der Bauwelt Preis hat inzwischen einen festen Platz im Europa der „Next Generation“. Doch diesmal war manches etwas anders als in den vergangenen Jahren. Zum Beispiel die Achse Berlin–Peking.

Bauwelt Preis 2007

Zuallererst aber haben die Protagonisten des Wettbewerbs, die Bauwelt und die BAU, den rund 200 Teilnehmern aus vierundzwanzig Ländern zu danken. Die Jury, die acht Jahre lang in fast gleicher Besetzung tagte, sollte nach dem Wunsch der Auslober altersmäßig näher an den Preis der Teilnehmer heranrücken. Am 27. November 2006 trafen die Juroren sich zur Preisgerichtssitzung im Abspannwerk Humboldt in Berlin. Antón García Abril aus Madrid hatte sein erstes Haus, die Musikschule in Santiago de Compostela (Bauwelt 8 /2005), vor zwei Jahren zum Bauwelt Preis eingereicht. Er war damals natürlich enttäuscht, dass er keinen Preis bekam, ist aber dem Ruf in das Preisgericht ohne Wenn und Aber gefolgt. Jurij Sadar aus Ljubljana hingegen hatte gemeinsam mit seinem Büropartner Bostjan Vuga 2001 den Bauwelt Preis gewonnen, und zwar für den Sitz der Industrie- und Handelskammer Sloweniens. „Es war die erste Auszeichnung für unsere Arbeit außerhalb der Heimat. Das war großartig.“ Donatella Fioretti hat es versäumt, ihr erstes Haus zum Bauwelt Preis einzureichen, und Petra Kahlfeldt hatte ihr erstes Werk bereits gebaut, bevor unser Preis erdacht wurde. Wang Lu, Chefredakteur von WA China, und Felix Zwoch, Chefredakteur der Bauwelt, komplettierten die Jury aus naheliegenden Gründen.

Das Preisgericht konnte auf das Wirken, die Erfahrungen und das Urteil der früheren Preisrichter aufbauen, und das waren: Hannelore Deubzer, Cornelia Müller, Adam Caruso, Felix Claus, David Chipperfield und Yves Lion. Die Jury, die vor zwei Jahren tagte, wünschte sich bereits damals mehr Trennschärfe bei der Abgrenzung der Preiskategorien, gleichzeitig mehr Großzügigkeit bei der Auslegung des Architekturbegriffs, ohne die Grenze zum „Nicht-Architektonischen“ zu verwischen. Das Preisgericht hat versucht, diesem schwer einlösbaren Anspruch gerecht zu werden. Für den Bauwelt Preis 2009 werden wir die Auslobung in diesem Sinn modifizieren. Die Ausstellung zum Bauwelt Preis 2007 wird, wie könnte es anders sein, auf der BAU in München eröffnet, am 2. Messetag: 16. Januar, um 12 Uhr mittags in der Halle B 0, direkt am Eingang West. Den Festvortrag hält Andreas Hild, die Preisträger werden wie immer anwesend sein. Alle, die erst noch Preisträger werden wollen und alle Freunde der Architektur sind dazu herzlich eingeladen. Anschließend geht die Ausstellung auf Wanderschaft, sie wird bis zum Herbst 2007 an zehn deutschen Hochschulen Station machen. Doch dieses Jahr ist manches, wie gesagt, ein wenig anders. Ein Duplikat der Ausstellung reist durch China, im Februar zuerst nach Peking an die ehrwürdige Tsinghua

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Universität, vom 4. bis 7. April wird sie in Schanghai auf der Messe „Green Space“ zu sehen sein, dann an den wichtigsten der einhundertfünfunddreißig Architekturhochschulen in der Volksrepublik. Obwohl wir dieses Jahr nicht ganz so viele Wettbewerbsbeiträge zugesandt bekamen und deshalb nicht ganz so viele Teilnehmer aufgefordert haben, uns ihr Material für die Veröffentlichung zu schicken, ist die reine Datenmenge, die der Bauwelt zugeführt wurde, bedrohlich angewachsen. Waren es 2005 geradezu lächerliche 8 Milliarden Bytes in 1208 Dateien, mussten wir uns dieses Jahr durch 1312 Dateien mit knapp 21 Milliarden Bytes kämpfen. Das Recht auf Kürzung und Auswahl sei uns deshalb zugestanden. Wir zeigen in diesem Heft der Bauwelt, das auch als Katalog für die Wanderausstellungen in Deutschland und China zu lesen ist, fünf erste Preise, einen zweiten Preis, einen Sonderpreis und weitere 22 Arbeiten. In der Kategorie 2 „Garten, Parks und Plätze“ wurde kein Preis vergeben. Die sechs Kategorien der Ausschreibung werden mit jeweils einer Doppelseite eingeleitet. Dort antworten die bisherigen Preisträger auf die Frage, wie es ihnen seit der Preisverleihung ergangen ist.

Jury und Vorprüfung bei der Preisgerichtssitzung am 27. November.


Bauwelt Preis 2007 Kategorie 1_Das private Wohnhaus

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Jörg Ebers | Berlin Preisträger 2005

> Es ist umgezogen, aber es geht weiterhin um Beständigkeit, Bestand, Standfestigkeit und Standhaftigkeit. Das Büro formuliert die konservativen Bedürfnisse des Wohnens, ohne formal eine konservative Sprache zu deklinieren.

Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden?

> My office is still going strong. I still operate as the sole employee, and I absolutely love it. My wife received a teaching appointment at Stanford University in Palo Alto, California, so I’ve relocated my office from New York City to California. My projects continue to be sprinkled across the U.S., so my basic practice model hasn’t changed substantially. We had a baby about exactly a year ago. It has been a joy and a pleasant surprise at how little it’s changed my office. Despite the early success of my Zachary House that won the Bauwelt Prize and allowed me to enter private practice, I still consider my office very much in a gestational phase. That is, I anticipate entering into the limelight of the architectural arena only as soon as ten or twenty years from now.

Jörg Ebers | Berlin Preisträger 2005

> Es steht noch an derselben Stelle, ist Teil der Stadt geworden und hat doch viel für mich bewegt. Es ist meine begehbare Visitenkarte.

Stephen Atkinson | Palo Alto, CA Preisträger 2003

> Sadly, about the time that the Katrina Hurricane hit the region, my family decided they had to sell the property that the house sits on. We are in the process of moving the house to a friend of the family’s land, thus we’re able to save it. But nonetheless, it has been a painful experience for me. So, the tragic events of the Hurricane in New Orleans have become one in my mind with the loss of the house.

Björn Martenson | Aachen Preisträger 2001

> Der Bauherr hat Klage erhoben. Unsere Arbeitsgemeinschaft hat sich aufgelöst.

Stephen Atkinson | Palo Alto, CA Preisträger 2003

Was ist aus Ihrem Büro geworden? Björn Martenson | Aachen Preisträger 2001

> Zurzeit habe ich eine Assistentenstelle an der RWTH in Aachen, nebenbei bearbeite ich in meinem Ein-Mann-Büro kleinere Umbauprojekte und hin und wieder einen Wettbewerb mit Freunden.

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Das private Wohnhaus

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Fotos: José Hevia, Madrid

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Grundriss Obergeschoss und Schnitt im Maßstab 1:333

1. Preis | 5000 Euro OS House, Loredo (Spanien) Nolaster, Madrid Das extrem abschüssige Baugrundstück liegt auf einer Klippe oberhalb einer Wohnanlage aus den 70er Jahren in der Nähe von Loredo, einem Ferienort im Weichbild von Santander. Hier sind die Häuser fast ausnahmslos nach Süden ausgerichtet statt zum Wasser hin: Für ein Ferienhaus lautet die Devise Sonne, das Meer dagegen gilt als selbstverständlich. Im Gegensatz dazu waren die Bauherren auf der Suche nach der See. Der Bebauungsplan forderte die Nutzung als Sommer- und Ferienhaus (obwohl jeder wusste, dass das Haus als

ständiger Wohnsitz dienen würde), charakterisiert durch stark variierende Nutzungsintensität entsprechend der Anzahl der Bewohner, der Aufenthaltsdauer und der jeweiligen Jahreszeit. Um dem gerecht zu werden, ist das Haus in ein Raster von 22 x 22 Meter Kantenlänge eingepasst. Das eigentliche Wohnraumprogramm wird im Obergeschoss umgesetzt, im Erdgeschoss befinden sich die Garage, Nutz- und Abstellräume und nach Süden der vor dem ständigen Seewind geschützt gelegene Garten. Kein Gebäudeteil ragt über die von der Straße aus sichtbare Horizontlinie hinaus. Als einzige Fassadenfläche des Hauses ist nur das begrünte Dach zu erkennen.


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Wohnhaus, San Nicolo’ di Celle (Italien) Alessandro Bulletti, Perugia

Sonderpreis | 2500 Euro Zwei „Schlafhäuser“, Valentinswerder Projekt 1:1 Valentinswerder, UdK Berlin Zwei Familien, die sich am Wochenende ein Grundstück auf der Insel Valentinswerder im Tegler See teilen, brauchten nach einem Brand ein neues Schlafhaus. Ein Steg stellt eine Verbindung zwischen dem erhalten gebliebenen „Wohn-Haus“ mit Küche und Wohnraum und den neuen „Schlaf-Häusern“ her. Auf der Höhe des Bestandsgebäudes ist er zu einer Terrasse aufgeweitet. Aus der zweidimensionalen Lärchen-

holzfläche entwickeln sich zwei dreidimensionale Körper heraus: das „Langhaus“ und das „Hochhaus“. Ersteres ist durch ein Schrankelement in Elternund Kinderbereich unterteilt. Letzteres wird durch eine Hochbettebene gegliedert, die als liegender Schrank genutzt wird. Die großflächigen Fenster wurden als Prototyp entwickelt und wie das gesamte Projekt in Handarbeit angefertigt. Entstanden sind archetypische Häuser, aufs Wesentliche reduziert: vier Wände, Dach, Tür, Fenster. Das ausschließlich kalte Wasser muss von Hand herbeigepumpt werden, und es steht nur eine Torfmulch-KompostToilette zur Verfügung.

Der Entwurf nutzt das gesamte Grundstück, das er mit einer hohen Betonmauer einfasst. Wohntrakt und Bürotrakt sind in zwei separaten Bauteilen untergebracht. Auf diese Weise entstehen zwei offene Innenhöfe, ein etwas größerer auf der nördlichen, ein kleinerer, privater auf der nach Süden gelegenen Seite. Garage und Büro liegen direkt an der Zufahrt, sie wurden in die Einfriedungsmauer integriert und sind im gleichen Beton ausgeführt. Das zweigeschossige Haupthaus mit einer Fassade aus Ziegelmauerwerk liegt im südlichen Teil des Grundstücks. Der ebenerdige Salon ist, vom auskragenden Obergeschoss geschützt, über eine durchgehende Glasfront mit dem Garten verbunden. Der Zugang zum Wohnhaus erfolgt über einen langen, durch den Baumbestand rhythmisch gegliederten Weg längs der Außenmauer.

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Wohnhaus und Gästehaus, Grosselfingen Markus Fischer, Berlin Das Haus für zwei Personen sollte kostengünstig und trotz kleiner Größe offen und großzügig sein, Raum für Gäste bieten, einen kleinen intimen Garten schaffen und, bei künftigem Bedarf, für eine Familie mit Kindern umgenutzt werden können. Entwickelt wurde ein schlichter, länglicher Baukörper, dessen langgezogener Innenraum mit wenigen Elementen zoniert wurde. Ein überdimensionaler Vorhang an der Vorderkante des Dachüberstandes dient als Sicht- und Sonnenschutz und schafft eine intime Zwischenzone. Alle Funktionen sind in Nischen eingebaut. Sind alle Türen und Einbauten geschlossen, präsentiert sich das Innere des Hauses entsprechend dem Wunsch der Nutzer ganz in Weiß. Öffnet man allerdings die Stauflächen, bekennen die einzelnen Zonen Farbe: das Bad Orangerot, die Kleiderschränke Grün, die Küchennischen Zebranobraun. Um den Außenraum zu gliedern und das Grundstück von der Straße abzuschotten, wurde der Gästebereich aus dem Gesamtvolumen herausgenommen. Das kleine Gästehaus mit Innenmaßen von 6 x 1,6 x 2,8 Metern entstand nach dem Funktionsprinzip eines Wohnwagens und bietet Platz für eine kleine Familie.

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Haus am See, Heimbach Starke Architektur, Köln Das Grundstück ist am Nordufer des Staubeckens Heimbach gelegen, ein stark ansteigender Südhang mit Blick in die Wälder des Nationalparks Nordeifel. In direkter Nachbarschaft befindet sich das „Rote Haus“ aus den 70er Jahren. Diesem romantisierend wirkenden Bau wird die mit Aluminiumblech ausgeführte Schuppenhaut des Wochenendhauses gegenübergestellt. Der Baukörper desselben wird als Gesamtvolumen begriffen, welches von einem Verbindungsraum, einer „Röhre“, durchbrochen wird. Sie stellt den Kontakt von See- und Eichenwaldseite her und kann durch Öffnen der Faltschiebeelemente zum verbindenden Außenraum mutieren. Eine über Boden, Wand und Decke durchgehende Holzverkleidung macht diesen „Durchwohnraum“ innen wie außen ablesbar.

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One Megabyte House, Cape St Francis (Republik Südafrika) Alexander Opper, Johannesburg Größe und Budget setzten strikte Grenzen bei diesem Auftrag einer berufstätigen Mutter im Teilruhestand. Die engen Restriktionen sind unmittelbar an der Datenmenge der Zeichnungen für den eingereichten Bauantrag abzulesen: 1 MB. Das Haus umfasst 110 m2 Nutzfläche und wurde im Rahmen eines Budgets von 450.000 Rand (etwa 48.000 Euro) realisiert. Gefordert war ein ständiger Wohnsitz für die Bauherrin mit einem zusätzlichen, in sich abgeschlossenen Bereich für Gäste. Der Entwurf besteht aus drei Gebäudeteilen, die um einen L-förmigen Innenhof herum gruppiert sind. Eine mächtige Düne zwischen Haus und Ozean schließt die offene vierte Seite. Nur wenige kleine Öffnungen sind in der westlichen Fassade vorgesehen – ein Tribut an den ständigen Wind, heftige Regengüsse und die unerbittliche Sommerhitze –, die Südseite dagegen bietet sich als eine Komposition aus unterschiedlich großen Öffnungen dar. In der Nachbarschaft stehen backsteinverkleidete Doppelhäuser von Investoren, das allgegenwärtige Modell Villa Toskana, Cape Dutch, Holzhäuser von der Stange und selbstredend jegliche nur denkbare Kreuzungs- oder Hybridform davon.

Haus Rohner in Lauterach (Österreich) Jürgen Stoppel, Georg Bechter, Lauterach Der Bauherr, ein Fertigbetonhersteller, wünschte sich ein Haus, das seinen architektonischen Charakter aus den markanten Qualitäten des Materials Beton erhalten sollte. Die Elemente der durch vertikale Wellen gegliederten Fassade wurden in einer neuen Fertigungstechnik hergestellt: Ohne aufwendige Matrizen oder Negativformen ist es mit Hilfe eines Latextuches möglich, amorphe Formen zu erzeugen. Die Schablone ist adaptiv und kann in

Form und Größe variiert werden. Straßenseitig präsentiert sich der L-förmige Baukörper durch seine Materialität als massiver, zweigeschossiger Körper, gartenseitig wird ein geschützter Raum aufgespannt. Im Haus finden neben den Räumen der Familie ein Blumengeschäft und eine Einliegerwohnung Platz. Vier in die Betonschale eingeschnittene Öffnungen erzeugen einen überdeckten Eingangsbereich für Haus und Geschäft, eine windgeschützte Loggia für die Wohnung, eine überdeckte Terrasse zum Garten hin und im Obergeschoss einen Hof für die Schlafräume.


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Sommerhaus in Fårevejle (Dänemark) Mads Lützen, Kopenhagen Das Sommerhaus steht auf einem sich selbst überlassenen Grundstück in Veddinge Bakker, einem für Dänemark besonders charakteristischen Naturgebiet. Die Eigentümer verstehen das Haus als Refugium weitab von der Stadt, die Natur sollte deshalb zum zentralen Element sowohl der Funktion als auch der Gestaltung werden. Nach außen vertritt die organisch überformte Fassade diesen Anspruch. Der Bauherr wünschte sich ein von hochrankenden Kletterpflanzen überwuchertes Haus. Die Laminat-Abdeckung für die Fassade wurde als fortlaufendes Muster um alle vier Außenwände herum geführt. Im Inneren verbindet die Oberfläche aus unbehandelter Holzfaserplatte alle Funktionen, sie führt vom Schlaf-Loft über die eingebauten Schränke hinunter zum Küchentisch, quert danach den Raum, um an der gegenüberliegenden Schankwand zu enden. Für den direkten Kontakt zur umgebenden Natur führen vom zentralen Raum vier Ausgänge nach draußen. In den Schlafzimmern liegen die Bettkanten auf gleicher Höhe mit den unteren Abschlüssen der Fensterrahmen, so entsteht der Eindruck, als schlafe man im Freien.

Haus Faraday in Bern Jomini Zimmermann Architekten, Burgdorf (Schweiz) Das Haus Faraday befindet sich zwischen einer Schafweide und dem bewaldeten Hang zum Fluss Aare und einer Hochspannungsleitung mit einer Transformatorenstation. Das Gebäude übernimmt die punktuelle Struktur des Quartieres und entwickelt sich auf 80 m2 Bodenfläche in die Höhe. Während die Tektonik die vorstädtische Atmosphäre des Quartieres aufgreift, nimmt der Bau durch sein Fassadenmaterial Bezug auf die Spannungen seiner Umgebung: Kupferwellblech deckt das Haus vom Dach bis zum Boden, ohne Vordach. Das Kupfer ist innert Jahresfrist dunkelbraun geworden und wird sich weiter wandeln. Das Gebäudeinnere ist in zwei Wohnungen mit je zwei Stockwerken gegliedert. Die Dachwohnung erreicht man über die Außentreppe an der Nordfassade. Eine Innentreppe führt ins Dachgeschoss mit Wohnzimmer und Küche in einem offenen Raum von sechs Meter Höhe, der durch eine große Dachlukarne im Süden belichtet wird. Eine zweite Lukarne im Norden bildet den Essplatz mit Aussicht auf das Aaretal.


Bauwelt Preis 2007 Kategorie 2_Der Garten

Der Garten

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Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden? Gabriele Schultheiß | Berlin Preisträger 2001

> Es soll noch ganz gut aussehen. Projekte, bei denen die Pflege nicht glaubhaft auf Dauer sichergestellt ist, schau ich mir nach Fertigstellung und Fotorunde nicht mehr an - meine Schmerzvermeidungsstrategie.

Erik Brandt Dam | Kopenhagen Preisträger 1999

> We were young, it was our first project, we expected some attention and new commissions, but the architectural agenda was ruled by old and big companies. We actually expected that the project would give us a lot of attention in Denmark. That was not the fact.

Was ist aus Ihrem Büro geworden? Gabriele Schultheiß | Berlin Preisträger 2001

> Ein kleines Büro mit prekärer Auftragslage.

Erik Brandt Dam | Kopenhagen Preisträger 1999

> We do not build much yet, but our projects have a theoretical dimension that makes them interesting in a larger context. The Bauwelt Prize somehow added a little, but very valuable self-confidence to my mind. I can say that the Bauwelt Prize was not a shortcut to fast, successfull business for us, but it kept telling us that we were on our way.

Treppenanlage zum Palazzo Baldari, Gioia Tauro (Italien) Risola Pierluigi, Gioia Tauro Die Gestaltung der Freiflächen um den Palazzo Baldari war ein Teilbereich der Restaurierungs- und Umbauarbeiten. Ziel war die direkte fußläufige Verbindung zwischen dem Platz Baron mit dem Palazzo Baldari und dem darunter liegenden Platz D’Annunzio. Dafür wurde eine ausladende Freitreppe geschaffen, die mit zwei Terrassen an die bestehenden Gebäude angebunden wurde. Ihre Mauern dienen, neben ih-

rer statischen Funktion, auch dem Schutz des Palazzo. Die Terrassen werden als Aussichtspunkt und neuer Zugang zum Palazzo genutzt, in dessen großem Saal oft Vorträge und Konzerte stattfinden. Schwerpunkte des Projekts waren die Anpassung der Gesamtsituation an die funktionellen Bedürfnisse in Verbindung mit der Rücksichtnahme auf die historische Bausubstanz. Deshalb wurden ausschließlich ortstypische Materialien verwendet, die sich mit dem historischen Kontext optimal ergänzen.


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Freianlagen Freitag Shop, Zürich bbz Landschaftsarchitekten, Berlin Der Freitag Flagship Shop in Zürich ist als temporärer Ort für ca. zehn Jahre konzipiert, entsprechend der Markenphilosophie bewusst im Industriegebiet gelegen. Die Freiraumgestaltung macht sich das Markenzeichen, das Recycling, zunutze. Hartgesteinsplitt, Fertigteile aus Beton, Porenbeton und Stahl sind einfache, gängige Materialien aus recycelten Grundstoffen, die sich in die Umgebung des Industriegebietes wie selbstverständlich integrieren. Auf Vegetation als gestalterisches Element wird bewusst verzichtet. Die Landschaftsgestaltung schafft eine zurückhaltende Umgebung, die dem Gebäude Raum gibt, sich in seiner einfachen, fast gesichtslosen Nachbarschaft als Juwel zu entfalten. Landschaft wird nicht, wie im eigentlichen Wortsinn, mit zeitlicher Dimension und Entwicklung in Verbindung gebracht, sondern in diesem Fall als unveränderbares instant product gesehen – Landscape as the absence of landscape.

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BAD, Park Schloss Solitude SMAQ, Rotterdam/Berlin BAD ist eine temporäre Architekturinstallation im stark frequentierten Park des Schlosses Solitude bei Stuttgart. Sie basiert auf einem 1000 Meter langen Gartenschlauch, der exakt so viel Wasser aufnehmen kann wie nötig ist, um eine Wanne für ein bis zwei Personen zu füllen. Arrangiert in zahllosen Schlaufen, formt er einen Paravent, der die Sonnenstrahlung einfängt und so das Wasser auf eine angenehme Badetemperatur erwärmt. Nach dem Bad wird das Wasser abgelassen und damit der Park gewässert. Die Installation gründet sich auf die Expertise eines Alltagswissens (die Erwärmung von Wasser im Gartenschlauch) anstatt auf kapitalintensive Technologien und nutzt die in der touristischen Parklandschaft verborgene Infrastruktur. Auf die Spitze getrieben werden die materiellen Potentiale von Gartenschlauch und Multiplexplatten erforscht.

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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 3_Innenräume

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Daniela Hartmann, Hidalgo Hartmann Arquitectura | Barcelona Preisträger 2003

Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden? Daniela Hartmann, Hidalgo Hartmann Arquitectura | Barcelona Preisträger 2003

Andre Dekker, Observatorium | Rotterdam Preisträger 2001

> Auf die Bauweltveröffentlichung folgten mehrere andere Publikationen, und in etwa einer Woche wird das Projekt anlässlich einer Preisverleihung in dem dazugehörigen Magazin neben anderen Arbeiten unseres Büros präsentiert. Auch die Klienten sind nach wie vor begeistert.

Andre Dekker, Observatorium | Rotterdam Preisträger 2001

> Observatorium’s first house had already vanished when we received the Bauwelt Prize. It was a temporary installation Dwelling for Seclusion - on the grounds of Snug Harbor Cultural Center. In the summer of 1997 some 50 New Yorkers spent 24 hours or more in solitude. Their findings were on view in Art in General, center for contemporary art.

Kerstin Schultz, liquid architekten | Darmstadt Preisträger 1999

> Unser 1. Haus ist immer noch ein sehr atmosphärisches, angenehmes Sommercafé in Darmstadt und wird von den Betreibern liebevoll gepflegt und zum Glück nicht umgebaut oder verschönert.

> Gerade dieses Projekt hat viel Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, so dass unser Name schon geläufiger ist und wir immer wieder Anfragen für eine Mitarbeit erhalten, besonders von jungen Architekten, die dieses Projekt gesehen haben. Selbst ein ehemaliger Mitarbeiter von Peter Zumthor hat uns aufgesucht. Das Büro hat sich bisher nur ein klein wenig erweitert, aber es reicht aus, um größere Aufträge anzunehmen.

> Observatorium came into existence in 1998. The founders are Ruud Reutelingsperger, Geert van de Camp and Andre Dekker. Nobody came or went. Observatorium since then creates permanent spaces for contemplation, awareness of place and joy.

Was ist aus Ihrem Büro geworden?

Kerstin Schultz, liquid architekten | Darmstadt Preisträger 1999

> Unser Büro hat mittlerweile ein sehr breites Aufgabenspektrum. Wir haben uns von der Gastronomie, dem Innenausbau und dem Einfamilienhausbau weiterentwickelt hin zu beispielsweise Verkehrsbauten (Bahnhöfe) und Zoobauten. Holzbau ist ein weiterer Schwerpunkt des Büros. Wir sind zwei Partner und haben bis zu 7 Mitarbeiter.

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Innenräume

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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 3_Innenräume

1. Preis | 5000 Euro Die neue ständige Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum, Dresden Gerhards und Glücker, Berlin Die architektonische Sprache der Ausstellung orientiert sich an der klaren Architektur des von Wilhelm Kreis entworfenen Museums. Ein wichtiges Gestaltungselement ist dabei das Farbund Materialkonzept. Es kombiniert ein warmes Holzfurnier mit kalten Farben,

die als ein Leitmotiv den Besucher von Thema zu Thema begleiten. Die Bildund Audioinstallationen sind als mobile, leicht austauschbare Elemente konzipiert und ähneln einem WerkzeugKasten. Zu diesen Medieneinheiten mit ihrem schwarzen Kautschuk-Design gehören auch kleine Bibliothekseinheiten mit entsprechenden Sitzbänken, so dass sich der Besucher an für ihn interessanten Stellen aus dem Rundgang ausklinken kann. Schiebeschränke oder Kojen mit Klappdeckeln überlassen die

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Wahl der Exponate oft auch der Neugier: Gesehen wird nur das, was der Besucher wirklich sehen will. Viele der historischen Exponate sind lichtempfindlich. Um die handgreifliche Morbidität mancher Ausstellungsstücke nicht durch schummrige Beleuchtung noch zu verstärken, wurden speziell für diese Exponate kleinere Vitrinen entworfen, in denen die Beleuchtung herabgeregelt ist. Grundriss im Maßstab 1:1500


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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 3_Innenräume

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Showroom, Heidelberg Astrid Bornheim, Berlin Der Showroom ist eine „Leistungsschau“ der Materialien der Firma Eternit im Erdgeschoss eines bestehenden Verwaltungsgebäudes aus dem Jahre 1954 von Ernst Neufert. Nach dem Entfernen der Einbauten aus den 70er, 80er und 90er Jahren wurde die Betonrippenstruktur freigelegt, um die Raumstruktur und den Rhythmus des Neufertbaus wieder erlebbar zu machen. Die Schau zeigt die Produkte nicht als einzelne Exponate, sondern präsentiert die Möglichkeiten des Materials Faserzement im baulichen Kontext. Der Raum wird von einer großen Ausstellungsskulptur aus Eternitkuben dominiert. Durch das Verschieben einzelner Kuben haben Besucher und Mitarbeiter die Möglichkeit, sich interaktiv mit den Exponaten zu befassen oder unterschiedliche Raumsituationen herzustellen. Der Seminarraum, der von der Ausstellung räumlich und akustisch getrennt ist, kann durch das Transparentschalten der Privalight-Glaswand optisch erweitert werden. Die freie Form des Handwaschbeckens wurde als Sonderanfertigung experimentell hergestellt.

Galerie Art Deco, Shanghai DAtrans, Shanghai Im Gebiet um den Suzhou-Fluss strukturieren sich – wie überall in Shanghai – die Besitzverhältnisse neu. Vielfach werden industriell erschlossene Areale von historischem Wert abgerissen. Die nationale Textilfabrik in der Moganshan Road mit ihrer über siebzigjährigen Geschichte ist eine der wenigen Überlebenden dieser Umwälzungen. Seitdem Künstler und kulturelle Einrichtungen sich hier niedergelassen haben, wurde die Fabrik zu einer Art Enklave in der urbanen Landschaft. Ein Künstlerpaar suchte Arbeits- und Galerieräume und entschloss sich zum Um- und Ausbau einer zweigeschossigen Werkstatt. Für die Galerie wurde eine Stahlkonstruktion entworfen, die sich in den Beton-Kubus einfügt. Unterschiedliche Kombinationen von Stellwänden lassen den Ausstellungssaal teils als fließenden offenen Raum wirken, teils schaffen sie verwinkelte Kabinette. Die Wände bestehen aus preiswerten Schaltafeln: Die ursprünglichen Paneele (Standardgröße 2 x 1 m) wurden in 5 cm breite Streifen geschnitten, neu ausgerichtet und mit Stahlprofilen und Nieten zusammengehalten. Die neuen Paneele mir ihrer vertikalen Struktur sind in eine Rahmenkonstruktion aus Stahl eingepasst.

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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 4_Bauten für die Gemeinschaft

Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden? Dorte Mandrup | Kopenhagen Preisträger 2003

> It’s still functioning very well as a neighbourhood center, visited daily by a wide range of people.

Sadar Vuga | Ljubljana Preisträger 2001

> The Chamber of Commerce and Industry of Slovenia office building is considered to be the building marking the slovenian transition period that happened in the nineties. It is still used as the institutional building, but the semi-public spaces as lecture and meeting areas are extensively rented for different events and it is perceived as an open house by the general public. In 2004 a new addition was built on one of the top floor terraces known as „The Panoramic Garden” - a new type of informal meeting area. The building was extensively published in architectural press as archplus, NZZ Folio, Architektur Aktuell, A + U, Werk, Bauen & Wohnen, Wallpaper magazine and others.

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Was ist aus Ihrem Büro geworden? Dorte Mandrup | Kopenhagen Preisträger 2003

> It has grown quite a lot. We are now around 40 people in the office working on a wide range of projects from sports and cultural facilities to institutions for children and housing.

Sadar Vuga | Ljubljana Preisträger 2001

> Our office celebrated its tenth anniversary in October 2006. In that time it has built up the status of one of the leading slovenian architecture offices. Its works have been widely published and we are also active at conferences and lectures abroad and in Slovenia.

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Bauten für die Gemeinschaft

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1. Preis | 5000 Euro Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig AS-IF Architekten, Berlin Es wurde ein eingeschossiges, polygonales Raumgefüge entwickelt als veränderbare architektonische Infrastruktur für eine zeitgenössische Ausstellungspraxis, die die räumlichen, sozialen und repräsentationspolitischen Bedingungen der Institution und des Ausstellens zu einem zentralen Thema der Gestaltung macht. Unterschiedliche Raumprogramme – nebeneinander angeordnet – erzeugen visuelle und inhaltliche Bezüge, die über bewegliche Elemente wie Schiebewände und Vorhänge für jede Ausstellung neu konfiguriert werden können. Die Verschiebbarkeit von Funktionen und Raumbegrenzungen ersetzt die Produktion jeweils neuer Ausstellungsarchitektur und ermöglicht dabei für jede Ausstellungskonstellation unterschiedliche Wegeführungen. Auf diese Weise entsteht eine räumliche Spielfläche, in der sich einerseits die kuratorischen und künstlerischen Setzungen immer wieder neu positionieren können und andererseits der Besucher in ein aktives Verhältnis zur Architektur tritt.

Grundriss im Maßstab 1:500


Bauwelt Preis 2007 Kategorie 4_Bauten für die Gemeinschaft

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Fotos: Georg Aerni, Zürich

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Grundriss Erdgeschoss Plan rez-de-chaussée

Grundriss Erdgeschoss und 1. Obergeschoss im Maßstab 1 :2000, Ansichten ohne Maßstab

2. Preis | 2500 Euro Interkantonales Gymnasium, Payerne (Schweiz) Boegli_Kramp Architekten AG, Freiburg (Schweiz) Das umfangreiche Raumprogramm des Gymnasiums wird in einem mehrfach geknickten und durchbrochenen Riegel untergebracht. Die Knicke folgen den der Parzelle eingeschriebenen gesetzlichen und städtebaulichen Gegebenheiten und bilden so „maßgenaue“ Bezüge zu ihrem Kontext. Die Form erzeugt einen länglichen Hof, von dem aus die verschiedenen Eingänge erschlossen werden. Mehrere Durchbrüche machen den Schulhof zur Landschaft hin durchlässig. Das Gebäude ist in vier Raumbereiche unterteilt, jeder mit eigenem Eingang und Foyer und damit unabhängig nutzbar. Das obere Erdgeschoss auf Hofniveau ist den öffentlichen Nutzungen vorbehalten, das untere Erdgeschoss und die beiden Obergeschosse nehmen die über 70 Unterrichtsräume auf. Abgeschlossen wird der geknickte Strang durch die mehrgeschossigen Räume von Aula und Sporthalle.


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Hörsaalgebäude Hochschule Zittau Tilman Bock, Norbert Sachs, Berlin Das Hörsaalgebäude bildet durch seine Lage am Zittauer Ring den neuen Auftakt des Hochschulgeländes auf der einstigen Industriebrache an der Nahtstelle zur Altstadt. Die Struktur des Gebäudes wird durch das geschlossene Volumen des großen Hörsaals mit der darüberliegenden treppenförmigen Dachterrasse sowie den anschließen-

den Luftraum des Foyers bestimmt. Die für das Bauen in der Oberlausitz typischen Putzoberflächen wurden aufgegriffen und durch Glimmer im Oberputz in ihrer plastischen Wirkung erhöht. Durch die Einschnitte und Auskragungen erhält der Kubus eine Plastizität und räumliche Komplexität, die durch ein in Oberflächen und Farbigkeit zurückhaltendes Materialkonzept „beruhigt“ wird. Es ist geprägt von gebrochen weißen Decken und Wänden, einem hellblauen Linoleumboden und einzelnen Sichtbetonscheiben.

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Erweiterung der Yuhu Grundschule in Lijiang (China) Li Xiaodong, Beijing (China) Yuhu, eine Gemeinde der Naxi-Minderheit liegt in 2760 Meter Höhe am Fuß des Himalaja im UNESCO-Welterbe-Gebiet von Lijiang. Die Naxi sind eine der 56 offiziell von der Volksrepublik China anerkannten ethnischen Minderheiten, zu ihnen gehören u.a. die Mosvo, eine Ethnie von ausgeprägt matrilinearem Charakter. Das Grundstück neben dem ehemaligen Wohnhaus des US-amerikanischen Wissenschaftlers Joseph F. C. Rock (eines führenden Spezialisten für die Kultur der Naxi) ist eine Schenkung von einem Bewohner des Dorfes. Der Entwurf ist Design- und Forschungsprojekt in einem. Es geht vor allem um die Frage, wie sich lokale Materialien, Technologien und Raumkonzepte mit einer zeitgenössischen Architektursprache in Einklang bringen lassen; wobei die Ausführung der Baumaßnahmen von ortsansässigen Handwerkern übernommen werden sollte. Der Entwurf sieht acht Räume für 160 Schüler vor, außerdem einen Veranstaltungssaal für die 1300 Bewohner des Ortes. Drei kleinere Gebäude sind in Form eines „Z“ um einen alten Ahornbaum gruppiert, aus dieser Formation entwickelt sich der Schulhof und ein weiterer, intimerer Hof für die Gemeinde. Das Treppenhaus ist als eigenständiger skulpturaler Baukörper aus dem eigentlichen Ensemble ausgegliedert, damit wird zusätzlich Raum für die Klassenzimmer gewonnen.


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Schulhaus in Wohlen (Schweiz) Cornelius Morscher, Bern

Pavillon für das Jüdische Museum, Warschau (Polen) CENTRALA designers task force, Warschau Ohel bedeutet Zelt: In der jüdischen Kultur ist das Wort von einer ganzen Reihe von Konnotationen begleitet. Es steht für das Zusammenbringen von Menschen. Der Ohel-Pavillon vermittelt eine erste Idee vom öffentlichen Raum und von der Struktur des zukünftigen Museums zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau. Kernidee ist, den künftigen Bau zu bewerben und über ihn zu informieren. Das Zelt soll als temporäres Forum für Ausstellungen dienen, außerdem sollen hier Großbildprojektionen, Vorträge, Konzerte

und Presseveranstaltungen stattfinden. Seine Form entspricht dem geplanten Hauptfoyer des Museumsbaus. Die textile Konstruktion des temporären Falt-Pavillons besteht aus einer blauen PolyesterHaut, die über ein stählernes Traggestell aus Baugerüsten gespannt ist. Der Entwurf sieht vor, dass das Zelt rasch abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgeschlagen werden kann. Laut der Entwurfsidee soll der Pavillon an mehreren Hauptverkehrsplätzen in Warschau stehen. Nach Abschluss der Bauarbeiten am Museum könnte die mobile Konstruktion den Part einer weltweiten Informations- und Werbeplattform übernehmen.

Der dreigeschossige Solitärbau ergänzt die Schulanlage Bünzmatt von Dolf Schnebli aus den 60er Jahren. Der äußerlich kompakte Block fügt sich östlich in das bestehende, kleinteilige Ensemble ein. Schneblis clusterartige Komposition von ineinander geschachtelten und übereinander geschichteten Kuben, außen wie innen aus Sichtbeton, bildet Höfe und Türme aus, die wie Häuser einer kindgerechten Stadt wirken. Der Neubau nimmt die skulpturale Bauweise der ersten beiden Schulhäuser im Innern auf. Die Gänge sollten nicht, wie in Schulen oftmals üblich, im Nichts enden, sondern Ausblicke in den Raum oder nach außen liefern. Durch Plätze, Brücken und Rampen wird ein Spiel von Raum- und Belichtungssituationen erzeugt, das die Gegensätze hell und dunkel, hoch und niedrig, eng und weit zelebriert. In Anlehnung an die ursprüngliche Materialität des Bestands, der seit seiner Gesamtsanierung in den 90er Jahren in Metallplatten eingefasst ist, wurde auch der Neubau innen wie außen in Sichtbeton ausgeführt. Mit seinen stützenlosen und überhängenden Räumen sowie der einheitlichen Großtafelschalung an Wänden und Decken wirkt er wie aus einem Stück gegossen.


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Buchner Bründler | Basel Preisträger 2003

> Wir haben unsere Architektursprache weiterentwickelt und konnten uns mit unseren Bauten in einem breiten Kreis bekannt machen. Daraus entstanden unterschiedliche Zusammenarbeiten. Größere und komplexere Projekte sind in Bearbeitung. Das Büro ist gewachsen und zählt zurzeit 12 Personen.

Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden?

> We actually have two offices, one in Paris and one in Rotterdam, employing about 15 people alltogether.

Buchner Bründler | Basel Preisträger 2003

> Das Haus steht wie gebaut und wird von internationalen Architekturgruppen besucht. Regelmäßig wird das Gebäude von Studenten der Gebäudelehre analysiert.

Pierre Gautier | Paris, Rotterdam Preisträger 2001

> Our project in Zaanstad is doing fine. We still use it to organize visits for potential clients, and the last time I saw it I thought that it grows older in a good way. People that I talk to and also the inhabitants are proud of it.

Odile Seyler | Paris Preisträger 1999

> Der Wohnungsbau in der Rue des Lyanes im 20. Pariser Arrondissement hat in der Zwischenzeit mehrere Preise und lobende Erwähnungen erhalten und wurde zudem für den Mies-van-der-RohePreis in Barcelona nominiert.

Pierre Gautier | Paris, Rotterdam Preisträger 2001

Was ist aus Ihrem Büro geworden? Odile Seyler | Paris Preisträger 1999

> Das Tätigkeitsfeld des Büros konzentriert sich auf zwei Bereiche: städtebauliche Projekte in Paris und den umliegenden Gemeinden sowie Sozialer Wohnungsbau auf schwierigen stadträumlichen Grundstücken. Seit dem Bauwelt Preis vor sieben Jahren konnte ich etwa zehn Gebäude realisieren.

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Wohnungsbau

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Fotos: Roland Halbe, Stuttgart

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Lageplan im Maßstab 1:10.000, Grundrisse Erdgeschoss sowie 1./2./3. Obergeschoss im Maßstab 1:1000, Wohnungstypen 1:333

1. Preis | 5000 Euro Sozialer Wohnungsbau am Stadtrand von Zaragoza (Spanien) Magén Arquitectos, Zaragoza Der Entwurf entwickelt ein Programm für soziale Wohnbaueinheiten unterschiedlicher Typen und Größen, die in drei Abteilungen hangaufwärts gestaffelt sind. Wo die Gebäude wegen der Hanglage an Höhe einbüßen, sind geräumige Entrees eingerichtet worden, die den öffentlichen Raum der Straße mit dem privaten Gartenareal verbinden. Zur Straße hin zeigt der Komplex eine geschlossene, opake Fassadengestaltung: ein Versuch, sich unauffällig in die unmittelbare Umgebung des sozialen Wohnungsbaus aus den 60er Jahren einzupassen. Im Gegensatz dazu wirkt die Südfassade offen, sie wird durch verschiebbare Aluminiumpaneele gegliedert. Die Schlafzimmer liegen nach Norden, während die Wohnräume auf den intimeren Gartenbereich hinausgehen. Durch den jeweiligen „Standort“ der Schiebepaneele vor Küche oder Wohnzimmer erhält die Fassade ein immer neues Gesicht.

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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 5_Wohnungsbau

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Fotos: P. Safko

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„Mondrian“ Apartment-Haus in Bratislava (Slowakei) Andrea Klimkova, Bratislava Der Entwurf greift das rechtwinklige Raster der bestehenden städtischen Struktur auf. Im Vergleich zu den umgebenden Fertigbau-Wohnblocks bietet „Mondrian“ dank der unterirdischen Parkgarage, den verwendeten Materialien, Grünflächen und der Größe der Wohnungen zwischen 60 und 170 Quadratmetern einen deutlich höheren Standard. Die nach Westen gelegenen Apartments haben einen weiten Blick über die historische Altstadt bis hin zu den Ausläufern der Karpaten. Die Wintergärten an der Ostfassade sind eine Referenz an die bei Bewohnern von Plattenbauten beliebte Maßnahme, ihren Wohnraum durch Verglasung der Balkone zu erweitern. Auch wenn „Mondrian“ Anlass gibt, sowohl das Konzept einer höheren Wohndichte im Bezirk kritisch zu befragen als auch über den in der Slowakei ambivalenten Umgang mit den Ideen der Moderne nachzudenken (Bewunderung für die architektonische Formensprache bei gleichzeitiger Ablehnung der städtebaulichen Konzeptionen), schließt man sich bereitwillig dem Votum der Nachbarn an: Es ist immer noch besser, sich über den frechen kleinen Bruder zu ärgern, als gelangweilt im eigenen Saft schmoren.

Wohnungsbau, Ingolstadt Blauwerk, München In Ingolstadt konnte erstmalig ein Beitrag des Europan in Deutschland umgesetzt werden. Das Konzept orientiert sich an der Typologie des Terrassenhauses. Zwei unterschiedlich hohe Riegel werden durch ein ebenerdiges Parkhaus verbunden, auf dessen Dach sich eine Gemeinschaftsfläche befindet. Der Wohnungsmix reicht von der 2- bis zur 5-Zimmer-Wohnung, mit Wohnflächen von 55 m2 bis 100 m2. Die Maisonettetypen in den ersten beiden Geschossen entsprechen in ihrem Charakter Reihen-

häusern mit eigenen Gärten. Sie werden über Aufgänge in der Parkgarage erreicht, die dem eigenen Parkplatz zugeordnet sind. Trotz des engen Rahmens des geförderten Wohnungsbaus konnten Grundrisse mit Galerien, Oberlichtern und raumhohen Schiebetüren sowie durchgesteckte Wohnräume realisiert werden. Die vorgehängte Fassade mit den liegenden Formaten aus silbernen und weißen hpl-Platten unterstreicht den seriellen Charakter des Gebäudes. Das Warmwasser für die Küchen und Bäder wird in Solarkollektoren auf dem Dach des Nordhauses erhitzt.


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Foto: Stefan Müller, Berlin

Fotos: Adrea Kroth, Berlin

Bauwelt Preis 2007 Kategorie 5_Wohnungsbau

Fotos: Allard van der Hoek, Amsterdam

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Der Salamander, Zaandam (Niederlande) Miguel Loos, Amsterdam Der Wohnhauskomplex mit 79 Apartments schmiegt sich in die Umgebung hinein wie eine Schlange in ihren Korb. Der Gebäudekorpus passt sich dem unregelmäßigen Verlauf des Baugrundstückes an und schraubt sich um den zentralen Innenhof in die Höhe, wodurch zugleich der Anschluss an die umgebende Bebauung erreicht wird. Die Außenhaut des Komplexes besteht aus schwarzen Ziegeln, dahinter liegen die gelb gefassten Zugangs-Galerien. Leuchtend setzen sie sich aus der schwarzen Fassadenfläche ab, was dem Bau den Namen „Salamander“ eintrug. Der unregelmäßigen Grundfläche wegen bietet der Komplex viele unterschiedliche Grundrisstypen an. Die meisten Apartments sind zum ruhigen Innenhof hin ausgerichtet. Nur die Apartments an der Schmalseite sind von außen her sichtbar.

Wohnhaus Baugruppe A 52 in Berlin--Mitte Roedig.Schop Architekten, Berlin Das sechsgeschossige Wohnhaus schließt eine Baulücke im Sanierungsgebiet „Rosenthaler Vorstadt“. Die zehn einzelnen Bauherren, Teilnehmer der Baugruppe A52 GbR, waren in den Projektentwicklungs- und Planungsprozess einbezogen. Das Haus versteht sich als „in die Höhe gestapelte Eigenheime“. Die Individualität der Grundrisse spiegelt sich in den Fassaden wider. Pro Etage lassen sich jeweils zwei Einheiten zu einer Wohnung mit 135 m2 Wohnfläche zusammenschalten. Die haustechnischen Installationen können nach Bedarf frei um die Versorgungsschächte angeordnet werden, so dass Küche und Bad entweder innen oder an der Fassade liegen. Ausgeglichen wird der Unterschied in der Wohnlage Erdgeschoss und fünftes Obergeschoss über Gemeinschaftsflächen. Neben dem Garten hat das Haus auch eine Dachterrasse von 100 m2. Auf dem Dach befindet sich eine Gästewohnung, welche die Bewohner abwechselnd nutzen können.


Bauwelt Preis 2007 Kategorie 6_Konstruktionssysteme

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Kempe Thill | Rotterdam Preisträger 2003

Was ist aus Ihrem „Ersten Haus“ geworden? Kempe Thill | Rotterdam Preisträger 2003

> The mobile pavilion is still in use by the theatre festival „De Parade”. He sometimes appears for some days and is used for different functions like disco, bar or office.

netzwerkarchitekten | Darmstadt Preisträger 2001

> Die Brücke „Tausendfüßler” war eines der Infrastrukturelemente für die Osterschließung der Landesgartenschau in Oberhausen. Die Leuchten an den Handläufen konnten jedoch den Vandalen trotz Sicherheitsverschraubungen, Verstärkungen und speziellen Stahlummantelungen nicht ausreichend Widerstand bieten, so dass die Stadtverwaltung kurzerhand und ohne Rücksprache mit den Planern diese durch lapidare Leuchtmasten auf der Brücke austauschte. Ein allzu pragmatischer Eingriff, welcher bedauerlicherweise die nächtliche Erscheinung des Bauwerkes stark beeinträchtigt. Außerdem hätte, der Fernwirkung wegen, der eine oder andere Investor gern an den Brüstungen für sein benachbartes Bauvorhaben geworben. Diese Ansinnen konnten zum Glück abgewehrt werden.

> Since the start of the office in 2000 Atelier Kempe Thill could develop relatively stable and has now reached a size of 10 people. By winning international competitions we were able to extend our working field to Germany, Austria and Belgium and could also get more public commissions. Meanwhile we became also more and more part of the Dutch architecture scene, a fact that was underlined by winning the Rotterdam-Maaskant Prize for Young Architects in 2005. Highlights from the last years have been a series of solo exhibitions, the winning of the Youth hostel competition in Prora (Germany) and the completion of the Franz Liszt Concert hall in Raiding (Austria).

Was ist aus Ihrem Büro geworden? netzwerkarchitekten | Darmstadt Preisträger 2001

> Das „erste Haus” der netzwerkarchitekten war das Ergebnis eines Wettbewerbs. Beinahe alle Aufträge, die wir seither realisiert haben oder die wir derzeit bearbeiten, sind aus Wettbewerben hervorgegangen. Nicht zuletzt dank eines sehr großen Wettbewerbsgewinns und der daraus erfolgten Beauftragungen konnten wir die für Architekten schwere Zeit in den vergangenen Jahren unbeschadet durchstehen, sind gewachsen und haben dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt.

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Konstruktionssysteme

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Bauwelt Preis 2007 Kategorie 6_Konstruktionssysteme

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1. Preis | 5000 Euro Weinkellerei in Aranda de Duero (Spanien) vi.vo. architecture, Zürich Die Abfüll- und Lagerhalle liegt inmitten eines großen Rebfeldes in der Provinz Burgos in Nordspanien. Der Baukörper wird aus sechs gegeneinander versetzten Modulen mit gegenläufiger Dachneigung gebildet, die zweischichtige Außenhülle besteht aus vorfabrizierten Betonpaneelen mit integrierter Wärmedämmung. Die westliche Fassade ist in rot pigmentiertem Beton ausgeführt, wobei jede einzelne Fertigteilplatte durch das manuelle Mischen unterschiedliche Farbverläufe entwi-

ckelte. Zufallsfaktoren wie Luftfeuchte und Temperatur an den Produktionstagen beeinflussten die Farbmuster und führten zu einem unregelmäßigen Erscheinungsbild der Oberflächen. Paneele mit unterschiedlichen Stärken rhythmisieren das Fassadenrelief. Einige Paneele wurden von der Fassadenebene abgerückt, die dadurch entstandenen horizontalen Lichtschlitze ermöglichen indirekten Tageslichteinfall und natürliche Querlüftung. Damit bleibt das Raumklima trotz starker äußerer Temperaturschwankungen relativ konstant, so dass bis auf wenige Tage auf eine künstliche Klimatisierung verzichtet werden kann.

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Lageplan im Maßstab 1:2000, Ansichten im Maßstab 1:500

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Skischanze in Klingenthal m2r-architecture, London/Berlin

Parkpalette in Coesfeld-Lette Birk und Heilmeyer, Stuttgart Alle Bauten der Firma „Ernsting’s family“ sind in einen aufwendig gestalteten Firmen-Campus eingebunden, dazu gehören unter anderem das VertriebsCenter von Santiago Calatrava und Bruno Reichlin und das Service-Center von David Chipperfield. Das Ensemble wird durch das Parkhaus mit 500 Stellplätzen komplettiert, das den Campus zum benachbarten Wohngebiet hin abschließt. Die Form des zweiteiligen Baukörpers ergibt sich aus einem System von doppelgängigen Parkrampen, durch das auf zusätzliche Auf- und Abfahrts-

elemente wie Spindeln oder Rampen verzichtet werden konnte. Der schluchtartige Gebäudezwischenraum dient der Erschließung und Belichtung. Beide Gebäudeteile sind über ihre gesamte Länge und Breite vierseitig mit Kanthölzern aus Douglasie umschlossen. Die äußere Hülle erscheint je nach Blickwinkel transparent oder geschlossen, sie stärkt den monolithischen Charakter der sich verschränkenden Baukörper und ermöglicht gleichzeitig eine natürliche Belichtung und Belüftung. Ein- und Ausfahrt erfolgen über ein zentrales Knicktor, das entsprechend der Fassade ebenfalls mit Kanthölzern verkleidet ist.

Der Bauherr wünschte sich die sprungtechnisch modernste, sicherste und architektonisch anspruchsvollste Schanze für ein 20% niedrigeres Budget als bei vergleichbaren Anlagen. Für das 48 Meter hohe und 110 Meter lange Anlaufbauwerk wurde eine extrem filigrane Stahlkonstruktion entwickelt, angesichts der schwer zugänglichen Baustelle war dies ein entscheidender Vorteil. Der hohe Grad an Vorfertigung garantierte die erforderliche Präzision und erlaubte eine Bauzeit von lediglich vier Monaten. Wesentliches Element des Tragwerks ist die aufgelöste, in den Baugrund eingespannte Hauptstütze, die als mit Seilen ausgekreuzte Vier-Rohr-Stütze ausgeführt worden ist. An die Stütze wurden die verschiedenen Elemente der Schanze angehängt bzw. aufgesetzt. Um die Funktionalität des freilaufenden Außenaufzugs ohne Einhausung des Schachtes bei allen Witterungsverhältnissen und thermischen Verformungen sicherzustellen, wurde gemeinsam mit Vertretern des TÜV Sachsen ein trommelgeführter Seilaufzug konzipiert.


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Bauwelt Preis 2007 Teilnehmer

BELGIEN

Koen Drossaert, Miguel Loos, HUB, Antwerp, Antwerpen: Schoten Workshop: Workshops, Büros, Concierge Appartment, Schoten CHINA

Xudong Chen, Ji Ma, Jirong Gu, Weidong Li, Yiwu Wang, Datrans, Shanghai: Gallery Art Deco, Shanghai Yehao Song, School of Architecture, Beijing: Stadtbibliothek, Changshu, Jiangsu Province Li Xiaodong, Beijing: Reinterpreting Naxi: Erweiterung der Yuhu Grundschule, Lijiang, Yunnan DEUTSCHLAND

Antje M. Abel, Karlsruhe: IFM Headquarter Europe, Karlsruhe Alexis Angelis, Oldenburg: Wohn- und Geschäftshaus Alte Schönhauserstraße 42, Berlin ArGe TNWA, Terra.Nova Landschaftsarchitektur mit Wich Architekten, München: Platzgestaltung Pavillion Rennweg, Innsbruck as-if architekten, Berlin: Neubau Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig Britta Aumüller, Tobias Hamm, Stuttgart: Brücke im Lennépark mit integrierter Bank, Baruth Jakob Bader, München: Grünes Haus: Sanierung eines Wohnund Geschäftshauses, München Barnstedt/Braun Architekten, München: Wohnhaus, Minden Annette Bartsch, Bad Neuenahr: Wohnhaus Bouhs, Bernkastel-Kues Bathke Geisel Architekten, München: Wohnhaus, Tirol baubar/urbanlaboratorium, Saarbrücken: Maria Hilf: Neuanlage eines Quartiersplatzes und Umfeldgestaltung Pfarrkirche, Saarbrücken bbz Landschaftsarchitekten, Berlin: landscape as the absence of landscape: Temporäre Landschaftarchitektur, Zürich Behet Bondzio Lin architekten gmbh & co kg, Münster: Kiosk und Bootshaus am Bagno-Quadrat, Steinfurt

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Birk und Heilmeyer, Stuttgart: Parkpalette mit Gartenzaunfassade für den Firmencampus von Ernsting’s Family, Coesfeld-Lette Blauwerk, München: Erstes Gebäude des Europan 6 in Deutschland, Ingolstadt Tilman Bock, Norbert Sachs, Berlin: Hörsaalgebäude Hochschule Zittau, Zittau Astrid Bornheim, Berlin: Showroom der Eternit AG, Heidelberg Florian Brenner mit Michael Kloos, Raumstar Architekten, Berlin: Village – streetfootballworldfestival 06: temporärer Umbau einer Grundschule zum Wohnort von 240 Jugendlichen, Berlin Verena Bruckmann, Braunschweig: Wohnhaus Dagmar und Hans Bruckmann mit Blick auf den Neckar, Heilbronn Julia Däfler, Dresden: Haus Heisenberg, Dresden Martin Eder, c/o dietzig-architekten, Lörrach: Reihenhäuser mit orangenen Balkonen, Lörrach Feuerstein + Gerken, München: Erweiterung der Firma Supfina Grieshaber auf einer schmalen Brachfläche, Remscheid Jörg Finkbeiner, Berlin: 16:9 / Cutting out landscape: Einfamilienhaus im Schwarzwald, Markus Fischer, Berlin: chic and cheap – Billighaus mit Vorhang und Gästehaus, Grosselfingen Thomas Freiwald und Gil Wilk Architekten, Berlin: Winterbadeschiff, Berlin Christian Freund, mit Jens J. Ternes, Koblenz: Neubau eines energieeffizienten Bürogebäudes, Koblenz G.N.b.h. Architekten, Dresden: Produktionshalle des Sächsischen Druck- und Verlagshauses, Dresden Ulrich Geisel, Andreas Schaub, Würzburg: Tagesbar Balthazar, Würzburg Carsten Gerhards, Andreas Glücker, Gerhards & Glücker, Berlin: Die neue ständige Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum Dresden Giesekablau architektur +, Berlin: Haus b. Ein Haus für die Oma: Ein Einpersonenhaus, Rerik Jochen Gilbert, Dagmar Zschocke, Projektgemeinschaft Würfelhaus, Karlsruhe: Würfelhäuser, Karlsruhe

Guido Graul, Berlin: Wohnhaus – Gartenhaus, Torgau Michele Grazzini, Stuttgart: Haus H, Filderstadt Frederic Guille, Christoph Stark, Claire Terrien, Agnieszka Wnuczak, Ateliers Stark, Berlin: Museums.bahnsteig, auf einem stillgelegten Bahnsteig des Hauptbahnhofs Oberhausen Manuel Gujber, studio-versatil, Stuttgart: Ein Saal für alle Fälle S. Häublein, J. Müller, H²M, Kulmbach: Umbau Autowerkstatt, Guttenberg H²M, Kulmbach: Einfamilienhaus, Wonsees Rolf-Bernd Hechler, Krefeld: Umbau des Hauses Gutenbergplatz 5, Krefeld Jörg Heiler, Peter Geiger, heilergeiger architekten, Kempten: Haus O: Wohnhaus, Kempten Hendrik Heine, Lichtenstein: Neubau Christlicher Kindergarten, Oelsnitz/Erzgebirge Herle + Herrle Architekten, Neuburg: Realschule, Kösching Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln: Ludwig-Erhard-Schule: zwei schlichte hölzerne Baukörper auf einer Hangwiese, Sigmaringen Anita Hidvégi, Alexander MayerSteudte, hms architekten, Ludwigsburg: Ganztagesbetreuung der OstStadtSchule: Erweiterungsbau in einer 3 Meter hohen „Fuge“, Ludwigsburg Stefan Hümmer, Atelier 4, Waging am See: Einrichtung eines Kaffeehauses in einem Altbau aus dem 16. Jahrhundert, Burghausen Peter Ille, Tobias Hoyer, zinnober architektur, Dresden: Kindergarten, Hosena Pamela Jäger und G.N.b.h. Architekten, Dresden: Einfamilienhaus, Dresden Jan Jander, Karlsruhe: Wohnhaus in Südfrankreich Jasarevic Architekten, Augsburg: Islamisches Forum Penzberg: Moschee im bayerischen Oberland, Penzberg Marcus Kaestle, Andreas Ocker, Michel Roeder, C18 Architekten, Stuttgart: Findling – Wohnhaus auf der Ostalb, gegen den Hang gestemmt, Heiko Kampherbeek, Marc Matzken, Münster: NOH_01: Kettenhaus mit drei Wohneinheiten + Atelier, Nordhorn

Claire Karsenty, Robert Slinger, Kapok, Berlin: Bookshop and Cultural Space, Chinon Daniela Kary, Atelier Wolfshof Architekten, Weinstadt-Endersbach: Drei Reihenhäuser, Weinstadt-Endersbach Florian Kessel, Roland Züger, Berlin: Swiss Shapes, Berlin M. Eng Luca Kist, Hegelmann, Dutt & Kist GmbH, Saarbrücken: Privates Hausgarten Projekt, Schiffweiler/Saar Anne Kleinlein, Berlin: Lamellenhaus, Berlin Michael Kloos, Sophia Huhle, Frank Stümpel, Raumstar Architekten, Berlin: Haus am Spreewald: Umbau einer Remise im Stadtkern von Lübbenau für die Mutter der Bauherrin, Lübbenau Kirsten Krapp, Braunschweig: Stadthaus 47, Braunschweig Henry Kreiling, Heuchelheim: Haus Weber, Giessen Peter Kuczia, Osnabrück: Das ökologische Haus, Laka Andreas Leonhard, München: Wohnhaus K., Maibach Johannes Löbbert, Jakob Meves, Berlin: Ferienhaus an einer 200 Meter hohen Steilküste auf dem westlichen Teil des Peloponnes Thorsten Luka, Luka Kalkof Architekten, Leipzig: Umbau und Erweiterung Wohnhaus Ucke, Klein Sein Katja Marhenke, Thomas Lau, Hannover: Bootshauserweiterung Paddel-Klub, Hannover Vera Martinez, Christiano Lepratti, studio Martinez Lepratti, Berlin: parasitäres Raumimplantat, Großfischlingen Tarek Massalme, Berlin: Alt-Neu: Umbau einer Berliner Mietwohnung in Büros, Berlin Matthias Maurer, Wutöschingen: nach außen geschlossenes Wohnhaus Günther Mayerhofer, München: Sanierung Stadthaus Mayerhofer, München-Westpark Nils Meier, Berlin: Asphalta: Neubau eines Büro- und Wohngebäudes, Falkensee Nikolaus Meißler, Marion Hlawatschek, München: Haus Knigge: zur Straßenseite Konvention, zum Garten Moderne, München Meistermann Schmaling Architekten, Berlin: Wohnhaus in Teltow, Berlin

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Wilke Mennerich, Hamburg: Autobahnkirche Christophorus: Erste temporäre Kirche Deutschlands, Wendeburg Björn Merten, Felix Nibbes, Berlin: Berliner Zimmer, Berlin Rainer Meßmann, Hameln: Pestalozzi-Förderschule, Bad Pyrmont Johannes Daniel Michel, Tina Jäckle, am…p, Ludwigsburg: Ausstellungsraum für Lichtinstallationen, Fellbach Susanne Netter, Netter Architekten, Berlin: Haus für einen Snowboarder Guido Neubeck, Berlin: MP3 – Das Zwischenhaus: Schließung einer Lücke zwischen Wohnhaus und Viehstall, Oberscheinfeld Anne Niemann, München: Casa Rosa, in einem Schmugglerdorf in Andalusien Peter Olbert, Hamburg: Drei Doppelhäuser und eine Carportanlage, Hamburg-Rahlstedt Per Pedersen; Christian Felgendreher, Christina Köchling, Johannes Olfs, Stefanie Schleipen; und Anna Iwanska, Brigitte Klumps, Juliane Popp, Mark Niehüser, Florian Wiedey, Universität der Künste Berlin, Studiengang Architektur, Berlin: Zwei „Schlafhäuser“ – Erweiterung nach einem Brand, Valentinswerder pier 7 architekten, Düsseldorf: Hochschulstadtteil, Lübeck Henri Praeger, Jana Richter, PR Architekten, Berlin: Haus Donaubauer: Entkernung und Ausbau einer Scheune, Dahlener Heide Susanne Preßer, Otmar Veit, preßerveit.architekten, Freiburg: Mehrfamilienhaus für eine Bauherrengemeinschaft, Freiburg Manuel Quesada Kemhadjian, Rotherbaum, Hamburg: Blaser Engels Haus, Pozos, Santa Ana, San José Shadi Rahbaran, Düsseldorf: House S. 8, Düsseldorf Vincent Rahm, Berlin: Wohnhaus, Ebenhausen Robert Rechenauer, München: Das neue Mozarteum – Universität, Salzburg Reinhardt, Jung, frau reinhardt und herr jung, Frankfurt/Main: Haus Jones, Oberselters Bad Camberg Christoph Roedig, Ulrich Schop, roedig. schop architekten, Berlin: ten in one: Wohnhaus in der Baugruppe A52 Berlin-Mitte, Berlin

Katharina Sander, Sven Ove Cordsen, SanderCordsen, Hamburg: Kinderriegel oder Schoko mit Himbeer: Neubau eines Kindergartens, Bochen Julians Scharl, Florian Zopfy, .rasterpunkte architektur, München: Haus P 32, Erding Silvia Schellenberg, Sebastian Thaut, atelier st, Leipzig: Villa im Obsthain, Zwickau Weißenborn Philipp Scherhorn, Axial Architekten, Wiesbaden: Wohnhaus Frank Schirmer, Ertingen: Umbau Mesnerhaus zum Gemeindehaus Arnach, Arnach – Bad Wurzach J. Schmahl, A_lab, Berlin: Follies der Landesgartenschau Wernigerode 2006, Wernigerode Matthias R. Schmalohr, Schmalohr Architekt, Bückeburg: Haus B in K: Wohnhaus in „Antibarock“, Krainhagen Franz Schmid, Berlin: Zwei Stadtvillen, Berlin-Niederschönhausen Schmidt und Kunzemann Architekten, Kenzingen: Modernisierung eines Ladengeschäftes, Kenzingen Andreas Schramm, Karlsruhe: Wohnhaus am nördlichen Schwarzwald, Karlsruhe Oliver Spiekermann, Spiekermann Architekten, Beelen: Hautverbindungen, Haus Börger, Rheda Sonja Starke, mit Michael Viktor Müller, starkearchitektur, Köln: Haus am See, Heimbach Thomas Steimle, Kristina Volland, Steimle Architekten, Stuttgart: Wohnhaus S108, südlich von Stuttgart Udo Steinborn, Dresden: Großplastik contra Großgemälde Cornelia Sternberg, architektur_raum, Schalkenbach: Archetypisches Haus studio lot, München: 6 Gästehütten: Wasserhaus, Gartenhaus, Erdhaus (x2), Baumhaus, Terrassenhaus, Brunndobl Ruth und Ingo Eichmann, E2 architekten, Düsseldorf: Haus Morich, Wettstetten Marcus und Milena Feustel, Büro MAFEU, Berlin: Haus O., Oberbayern Katrin und Willi Landers, Landers Architekten, Düsseldorf: Erweiterung einer Grundschule, Hilden

Kristina van Loyen, Corinna Wilhelmi, VLW arkitekti, Frankfurt/Main: Wohnhaus im Wald, Kronberg-Oberhöchstadt Thomas Veith, Baden-Baden: Wohn- und Bürogebäude Marc Volmerhaus, tectur planung & projektsteuerung GbR, Berlin: Hartz IV-gerechter Umbau der Bundesagentur für Arbeit Berlin Lichtenberg: Rückbau und neue Fassade, Berlin Nepomuk Wagner, Christian Wagner, wawa-architekten, Eching-Dietersheim: Der Maulwurfshügel; ein Themengarten innerhalb des temporären Ausstellungsbereichs der Bundesgartenschau München M. Waldorf, B. Fetsch, Bonn: Wohnhaus – Familienhaus, Bonn Joachim Wendt, Darmstadt: Haus Rückert 24, Darmstadt Ariane Wiegner, Berlin: a desert shelter, Scottsdale, Arizona Matthias Wunderlich, München: Atelierumbau, München Jochen Ziegler, Bad Dürkheim: Zwei Wohnhäuser in der Limburgstraße, Bad Dürkheim Christoph Ziegler, München: Haus Ameisenberg: Wohnhaus für eine Familie mit 4 Kindern, Augsburg DÄNEMARK

Mads Lützen, Copenhagen: Summer House, Veddinge Bakker ENGLAND

Kay Hartmann, Kay Hartmann architects, London: Archway Early Years Centre (AEYC) – The new face, London Franziska Wagner, team 51.5° architects, London/Wuppertal: Fabiously prefab; Erweiterung der denkmalgeschützten Brandlehow Grundschule von Erno Goldfinger, London Axel Rostock, Jörg Rostock, Moritz May, m2r-architecture, London/BerlinSchöneiche: Anlaufbauwerk – Vogtland Arena, Klingenthal FRANKREICH

B. Clarens, Y. Martin, M. Rihouey, Collectif CUT architectes, Paris: Dis-united garden auf dem International Garden Festival 2006, Chaumont sur Loire

INDIEN

Uday, Mausami Andhare, indigo architects, Ahmedabad: Institute Shrujan: Wiederaufbau des Sitzes der NGO Shrujan nach dem Erdbeben im Januar 2001, Bhujodi IRLAND

Dougal Sheridan, Belfast: Stepping House, Arainn Mhor Island ITALIEN

Carettoni Alberto, Edolo: Theater baukuh, Genova: Foukault pendulum, Palazzo della Ragione, Padoa Lorenzo Bergamini, Ferrara: Public Space, Lido Degli Estensi Alessandro Bulletti, Perugia: Wohnhaus, San Nicolò di Celle, Perugia Giulia de Appolonia, Pordenone: Viva/CMIA Science Museum, Bragança Giovanni De Roia, Pordenone: Sartor house, Tiezzo di Azzano Decimo einzigart architekten, Bozen: Nuvola auf Scatola (Wolke auf Schachtel): Aufstockung eines Einfamilienhauses, Bozen/Gries Fulvio Ferretto, Padova: Villa Franca, Padova Simone Gheduzzi, Nicola Rimondi, Gabriele Sorichetti, diverserighestudio, Bologna: Housing Complex Asia, S. Pietro in Casale, Bologna Keller Architettura, Napoli: Umbau eines Landsitzes aus dem 16. Jahrhundert in eine Entspannungsoase, „in the Napolitan hinterland“ Alessandro Marinato, Marco Pivetta, Porcia: Private dwelling, Porcia Gherardo Pertile, Zugliano: Überdachung, Vicenza Risola Pierluigi, Gioia Tauro: Vervollständigung der Arbeiten am Palast Baldari und der darunter liegenden Böschung, Gioia Tauro Marco Roggerie, Alessia Rosso, Gianpiero Peirano, Mag.MA architetture, Arma di Taggia: Polo Universitario Imperiese, DAMS – Discipline Arte Musica Spettacolo, Imperia Luisa Russino, Rom: A house in via Posidonio, Rom


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Fabrizio und Marco D’Arpino, Rom: c/o food & drinks: Restaurant c/o

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Im Ok Sang, : book theme park: Themenpark mit Labyrinth und Amphitheater, yul-dong, bundang-gu

Jürgen Stoppel, Georg Bechter, Lauterach: Einfamilienhaus Rohner, Lauterach SUPERBLOCK Architekten, Wien: Haus am Attersee Andreas Dreer, Buero DREER 2, Kritzendorf/Klosterneuburg/Berlin: Haus im Apfelbau, Kritzendorf

LIECHTENSTEIN

POLEN

Uli Mayer, Urs Hüssy, Triesen: Denkmalschutzobjekt „Brendlehaus“: Bauernhaus mit Scheune, Sanierung und Umnutzung in je eine Wohneinheit, Schellenberg

Krzysztof Banaszewski, Malgorzata Kuciewicz, Jakub Szczesny, mit Dominik Strzelec, CENTRALA designers task force, Warschau: ohel/tent/namiot: Pavillion for Museum of the history of Polish Jews, Warschau

KOREA

NIEDERLANDE

Miguel Loos, Amsterdam: The salamander: Block mit 79 Wohnungen, Zaandam MONOLAB architects, Rotterdam: body house: Wohnhaus am Hafen SMAQ, Rotterdam/Berlin: BAD bath in den Gärten von Schloss Solitude, Stuttgart studio NL-D, Rotterdam: Wohnhaus zusammengesetzt aus verschiedenen Fertighäusern, Breda Jacques van Eyck, LT Eindhoven: House van Aarla-Van den Elsen, Heeswijk-Dinther ÖSTERREICH

Bernardo Bader, Dornbirn: Anbau/Umbau Haus Salgenreuthe, Krumbach Philipp Berktold, Götzis: Haus am Tugstein, Dornbirn Silvia Boday, Innsbruck: Haus K. an der Weinstrasse, Tramin feld 72, Wien: Winecenter Kaltern, Südtirol Bernd Frick, Dornbirn: Haus Robert und Loana Frick, Reuthe Harald Kloiber, Christian Tabernig, projekt.cc, Graz: Einfamilienhaus Grabner, Graz-Gösting Marion Moser, interzone, Wien: Umbau eines bestehenden Geschäftslokals zu einem Atelier, Wien SHARE architects, Wien: Law & Order: Empfangsmöbel im umgebauten Wilheminenbad, Wien SHARE architects, Wien: house Ö: Wohnhaus söhne & partner architects, Wien: Babenberger Passage, Wien Jochen Specht, Dornbirn: Videonale 10, Bonn

Müller Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich: Der erste Garten im Wiesengrund Raphaël Nussbaumer, mit Frédéric Perone, Zürich: Einfamilienhaus am Genfer See, Cologny Pedrocchi Meier Architekten, Basel: Wohnungsausbau Wohlgelegen, mit Faltvorhang, Davos Alessandro Savioni, Zürich: Haus mit Hof, Lenzburg Matthias Schönholzer, Werk 3, Basel: Einfamilienhaus, Bennwil Vetter Schmid Architekten, Zürich: Holzhaus am Hang, Biel-Kinzig Maria Vine, Vicky Daroca, Zürich: Winery Martin Berdugo, Aranda de Duero

USA

1:1

OBRA Architects, New York: beatfuse! MoMA PS1 Young Architects Program Warmup 2006 – Contemporary Art center, Long Island City, New York

Das erste Haus. Primo progetto. Premier œuvre construit. La primera casa. Prime construction. Moi perwoi dom. Het eerste huis ...

PORTUGAL

Jana Rafael, Porto: Wohnhaus Roberto Ragazzi, Porto: Wohnhaus in Gerês: Rekonstruktion/ Vergrößerung einer Ruine zu einem Sommerhaus; Auskragung auf einem Hügel über dem See, Gerês SCHWEIZ

A-D-K Architektur-Diggelmann-Kreis, Laupen: Schoggifabrik Diezikon: Umbau zu Lofts, Laupen-Wald Architekturbüro Ritter Jon, Chur: Wohnhaus: Kupferfassade im Anklang an verwitterte Holzverkleidungen, Malans Barcelo.Baumann Architekten, Basel: Neubau Pavillon im Schützenmattpark, Basel Bhend.Klammer, Zürich: Alters- und Pflegeheim Santa Rita, Ried-Brig Boegli_Kramp Architekten AG, Frei-burg: Interkantonales Gymnasium der Region Broye, Payerne Jacqueline Chimchila Chevili, Matteo Mazzi, Lugano: Wohnhaus, Gentilino Christoph Gschwind, Basel: Haus am Hang, Zeiningen Valérie Jomini, Thomas Jomini, Stanislas Zimmermann, Jomini Zimmermann Architekten, Burgdorf: Haus Faraday in Kupferwellblech, Bern Cornelius Morscher, Bern: Neubau Minergie Schulhaus Bünzmatt, Wohlen

SLOWAKEI

Andrea Klimkova, Bratislava: Mondrian Apartment building, Bratislava SPANIEN

Carmina Casajuana, Beatriz G. Casares, Marcos González, Pablo Oriol, Fernando Rodríguez, Arturo Romero, nolaster, Madrid: OS House, Loredo Jordi Fernández, Eduardo Gutiérrez, ON_A arquitectura, Barcelona: Lounge Bar, Empuriabrava Camilo Garcia, Diego Barajas, mit Francisco Amaro, Estudio Husos, Madrid: Casa Taller Croquis: Garden Building for Host and Nectar Plants for Cali Butterflies Jaime Magén, Magén Arqitectos, Zaragoza: Social Housing at the urban edge, Zaragoza Marcos Parga, Idoia Otegui, PO2 architects, Madrid: P12 House, Galícia SÜDAFRIKA

Alexander Opper, Johannesburg: One megabyte house, Cape St. Francis

Teilnahmeberechtigt am Wettbewerb sind Architekten und Landschaftsarchitekten aus ganz Europa und Übersee, als Einzelpersonen oder in Arbeitsgemeinschaften. Eingereicht werden darf das erste Werk, das in eigener Verantwortung realisiert und nach dem 1. Januar 2003 fertiggestellt wurde. Es ist auf einem einzigen Blatt im Format DIN A1 darzustellen und möglichst als Tafel einzuliefern. In der rechten oberen Ecke ist die Preiskategorie (1 --6) anzugeben, ebenso Name, Anschrift und Telefonnummer des Verfassers. Ein Erläuterungsbericht kann – sofern erforderlich – auf einem DIN A4 Blatt beigefügt werden und soll nicht mehr als 200 Wörter zählen. Wettbewerbssprachen sind deutsch und englisch.

hung i e l r e v Preis 007 2 U A B auf der r U31.hOktober 2 1 , r a Einsendeschluss ist der u n (Datum des Poststempels). 16. Ja2006 chen n ü Der Versande hat M für den Empfänger ndzu erfolgen. ä l kostenfrei e g e s Die Einsendungen sind zu richten an: Mes BO HalleBauwelt Redaktion

Die Teilnehmer dürfen das Blatt nach eigenem Ermessen frei gestalten. Sie sollten darauf achten, dass sie ihr Werk in Zeichnung und Fotos umfassend und übersichtlich in seiner Ganzheit und im Detail präsentieren. Erwartet werden die zum Verständnis wichtigen Grundrisse und Schnitte. Die Unterlagen werden nicht zurückgeschickt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TSCHECHIEN

Jiří Knesl, Jakub Kynčl, Hana Kynčlová, David Šrom, knesl + kynčl architekti, Brno: TJ Sokol Křižanovice: Tribüne und Umkleidekabinen für einen Sportplatz, Křižanovice

Das Preisgericht bilden Antón Garcia-Abril, Madrid Anne Lacaton, Paris Inès Lamunière, Genf Jurij Sadar, Ljubljana Wang Lu, Peking Felix Zwoch, Berlin

In Zusammenarbeit mit der:

München 15.-20. Januar

Schlüterstraße 42 D--10707 Berlin Als Preissumme stehen 30.000 Euro zur Verfügung. In jeder der sechs Preisgruppen werden an den Sieger jeweils 5.000 Euro vergeben. Es bleibt dem Preisgericht vorbehalten, die Summe anders aufzuteilen. Alle Preisträger und eine Auswahl von Arbeiten werden in der Bauwelt 1--2/2007 veröffentlicht und vom 15. bis 20. Januar auf der BAU 2007 auf dem Münchner Messegelände ausgestellt. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung finden am 16. Januar 2007 um 12 Uhr in Halle B 0 statt. Jeder Teilnehmer erklärt sich durch seine Beteiligung am Verfahren mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. Die Wettbewerbsteilnehmer versichern, dass sie die geistigen Urheber des eingereichten Werkes sind. Darüber hinaus erklären sie sich mit der honorarfreien Veröffentlichung einverstanden. Für die Abtretung des Nutzungsrechts von Dritten (insbesondere für Fotos) sind die Teilnehmer verantwortlich.

Bauwelt Preis 2007 Kategorien 1 Das private Wohnhaus, auch Anbau, Umbau, Aufstockung 2 Der Garten, auch Park, Platz, Brunnen, Straßenraum 3 Innenräume für Gäste, Kunden, Käufer: Restaurants, Bars, Läden, Ausstellungsräume 4 Bauten für die Gemeinschaft, wie Kindergärten, Schulen, Museen, auch Büro- und Verwaltungsbauten 5 Wohnungs- und Siedlungsbau 6 Konstruktionssysteme und technische Bauten, Brücken, Hallen, Produktionsstätten


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Kalender

Bauwelt 1--2 | 2007

Rezensionen

Bauwelt 1--2 | 2007

SCHLUSS MIT DATEN -

b beginnt diese Woche e endet diese Woche ARCHITEKTURTHEORIE

VERANSTALTUNGEN

Augsburg

Fassade07 Grenzen des Machbaren – technisch, ökonomisch, ökologisch Tagung

30.01.

Tokio – Nachverdichtung und Nutzungsmischung im größten Ballungsraum der Welt Stadtumbau anderswo II

08.01. 20.15 Uhr

TU Berlin, Architekturgebäude, Hörsaal A 053, Straße des 17. Juni 150/152 x www.schinkelzentrum.tu-berlin.de

Subway (F 1985) Alfred Grenander und die Kultur der Metropolis Metropolis (D 1925/26) Filme

10.01 19 Uhr 21.15 Uhr

Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2 x www.fdk-berlin.de

Bremen

Martin Schmitz: Lucius Burckhardt Vortrag

11.01. 19 Uhr

Wall-Saal, Stadtbibliothek Bremen, Am Wall 201 Veranstalter: Fachbereich Architektur der Hochschule Bremen

Cottbus

Hans Stimmann – Resumée Vortrag in der Reihe derdiedas

10.01. 18 Uhr

BTU Cottbus, Lehrgebäude 1C Hörsaal 3

Detmold

interior and graphic design, 3deluxe Vortrag in der Reihe: Virtuelle Welten

10.01. 17.30 Uhr

FH Lippe und Höxter, Fachbereich Architektur – Innenarchitektur Raum 107, Emilienstraße x www.2deluxe.de

Berlin

Fachhochschule Augsburg Tel. (0821) 55 86 294 x www.fh-augsburg.de/fassade07

Hannover

b Romanik in Südburgund Ausstellung

10.01.–26.01. 10–19 Uhr

Foyer der Fakultät für Architektur und Landschaft, Herrenhäuser Straße 8 x www.uni-hannover.de

Innsbruck

e Olifantsvlei Architektur für kleine Menschen. Ausstellung

bis 24.01. Mo–Fr 16–19 , Sa/So14–17 Uhr

aut. architektur und tirol, Lois Welzenbacher Platz office@aut.cc x www.aut.cc

Kaiserslautern

Architektur-Positionen: Eduard F. Sekler Diskussion

10.01. 19 Uhr

Universität Kaiserslautern, Pfaffenbergstraße 95, Gebäude 1 Raum 106 x www.uni-kl.de/FB-ARUBI/wwwarch/index.html

Karlsruhe

Energiepässe und Öko-Labels – Chance für mehr Transparenz und Wettbewerb? Werkbericht

08.01. 18.15 Uhr

TH Karlsruhe, Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen, EgonEiermann-Hörsaal, Englerstraße 7 x www.fbta.uni-karlsruhe.de

12.01.–03.03. Mo–Do 9–17, Fr 9–15 Uhr

Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4 x www.byak.de

15.01.–20.01. Mo–Fr 9–18, Sa 9–17 Uhr

Neue Messe München, Messegelände, Veranstalter: Messe München GmbH x www.bau-muenchen.de

b Bauwelt Preis 2007 Ausstellung der Preisträger und einer Auswahl von Arbeiten Preisverleihung 16.01., 12 Uhr

15.01.–20.01. Mo–Fr 9–18, Sa 9–17 Uhr

Neue Messe München, Messegelände, Halle B0 x www.bau-muenchen.de

e Robert Rauschenberg: Combines Ausstellung

bis 15.01. Mo, Mi–So 11–21 Uhr

Galerie 2, Niveau 6, Centre national d’art et de culture Georges Pompidou x www.centrepompidou.fr

Potsdam

b Aspekte des ungarischen Historismus. Deutsch-ungarische Wechselbeziehungen in der Architektur Ausstellung (Heft 38)

10.01.–03.02. Mo–Fr 14–20, Sa 14–18 Uhr

Architekturgebäude/Ausstellungsforum, Straße des 17. Juni 152 x www.kulturforum.info.de

Rom

b Architettura ed Energia un progetto eropeo per un nuovo forum nel centro di Roma Ausstellung

bis 12.01. Mo–So 10–13, 14–16 Uhr Di 10–13 Uhr

Accademia Tesdesca Roma, Villa Massimo Largo di Villa Massimo 1-2

09.01. 19 Uhr

Berlage Institute, Botersloot 25 x www.berlage-institute.nl

München

b Der Fotograf Julius Shulman Ausstellung (Heft 43/05) Bau 2007 Messe

Paris

Rotterdam

Stuttgart

Zürich

Hilde Heynen: critical intent? political subtexts to architecture Vortrag in der Reihe: architecture and power Karl Amann. Haut aus Stein – Domsingschule, Stuttgart Vortrag in der Schwarzbrotreihe

10.01. 19.00 Uhr

Universität Stuttgart, Hörsaal 17.01, Keplerstraße 17 x www.faus.de

Stephan Braunfels: Der Raum zwischen den Gebäuden Diskussion

12.01. 20 Uhr

Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstraße 4 Veranstalter: Stiftung Architektur Forum Baden Württemberg

11.01.–22.02. Mo–Fr 8–18, Sa 8–12 Uhr

ETH Hönggerberg, Gebäude HIL, ARchENA x www.arch.ethz.ch

b Architekturpreis Eternit 06 Ausstellung

▸ www.bauwelt.de für komplette Seminarprogramme, vollständige Vortragsreihen, Kurzinhaltsangaben, Kritiken, Rezensionen und Termine, die uns nach Redaktionsschluss für das vorliegende Heft erreichten.

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Rubrik publizierten Veranstaltungen wird nicht übernommen.

Design Like You Give A Damn | Architectural Responses to Humanitarian Crises „Design Like You Give A Damn“ ist, wie sein Titel andeutet, eine Aufforderung: „Gestalte, als käme es Dir darauf an.“ Das Buch kann da gewiss als amerikanisches Gegenstück zu den multiplen europäischen Publikationen, die in den letzten Jahren unter dem Schlagwort „Partizipation“ erschienen sind, gesehen werden. Während Letztere dazu tendieren, historische Architektur-Bewegungen der 1960er, 1970er Jahre zu verherrlichen, beschränken sich gegenwärtige Beispiele oft auf künstlerische, und damit zu einem großen Stück auf Ansätze, die weit vom Leistungsdruck entfernt sind. „Design Like You Give A Damn“ dagegen hat eine pragmatische Ausrichtung. Es geht um Bauen, Machen, Verbessern. Wie behause ich Menschen, die von einem Krieg vertrieben wurden? Wie baue ich ein Schule in einer armen Gemeinde? Wie löse ich das Problem von Abwasser, wenn es keine Kanalisation gibt? Es geht auch um Partizipation, um deren mühsame Aspekte: das langwierige Verhandeln, das Finanzieren, das Organisieren gemeinschaftlich angelegter Bauprojekte. Das Amerikanische daran ist die unausgesprochene Annahme und auch Aufforderung (wie im Titel formuliert), dass jeder etwas verändern kann. Beispiel dafür, wie das gelingen kann, liefern die Herausgeber selbst. Architecture for Humanity (AfH) wurde 1999 von Cameron Sinclair, einem von seinem Beruf desillusionierten, Parfum-Boutiquen entwerfenden Architekten, und der Journalistin Kate Stohr in New York gegründet. Sinclair initiierte damals als Reaktion auf die Kosovo-Krise einen Wettbewerb für temporäre Unterkunft für Flüchtlinge. Interesse und Unterstützung waren enorm, und die Organisation wuchs rasant. AfH beschäftigt sich mit der Frage, wie Gestaltung und Politik – und dies zeichnet ihren Ansatz aus – zusammenfinden können, nicht nur in Katastrophensituationen, sondern auch, um für unterversorgte Bevölkerungsgruppen eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Die „humanitären Krisen“, von denen im Titel die Rede ist, werden breit gefasst, was Kate Stohr in dem zweiten, in das Buch einleitenden Aufsatz, deutlich macht. Ihr Überblick von humanitären Ansätzen in Architektur und Planung der letzten 100 Jahre verbindet Maison Dom-Ino und Dymaxion House, Kobe und Katrina. Neben diesen beiden Aufsätzen versammelt das Buch, gut bebildert, knapp beschrieben, und konsequent mit Fakten versehen, mehr als achtzig Beispiele vom innovativen „humanitären“ Handeln. Jedes Projekt wird auf zwei bis sechs Seiten dargestellt. Von Antimalaria-Netzen über Latrinen, einem Bausystem aus mit Erde gefüllten Schläuchen von Studenten-Projekten wie Rural Studio, einer Brücke in China bis zu Entwürfen für eine mobile AIDS-Kli-

nik, die aus dem 2002 von AfH durchgeführten Wettbewerb hervorgegangen ist. Auswahlkriterium war, ob die Projekte kostengünstig, innovativ und sozial ausgerichtet waren und in unkonventioneller Weise entwickelt und finanziert wurden. Dieser Objektbezogene Ansatz funktioniert gut für die Bereiche Wohnungsbau, Gemeinschaftsinitiativen und -einrichtungen, Gesundheits- und Fraueneinrichtungen, Wasser, Energie, und Infrastruktur. Für den Bereich Planung und Politik trägt er nicht, die Beispiele scheinen willkürlich gewählt und in der Kürze der Beschreibungen nicht zu erklären. Die größeren Zusammenhänge entwicklungspolitischer Tätigkeit werden besser in einigen längeren Text-Einschüben dargelegt: Hier findet man Erklärungen dafür, wieso die großen Hilfs-Organisationen seit Jahrzehnten bei ähnlichen Lösungen bleiben, wieso der Traum des vorgefertigten Hauses nicht funktionieren kann und welche Zufälligkeiten der einen Idee zum Durchbruch verholfen oder andere verhindert haben. AfH ist auf ein Bedürfnis unter Architekten gestoßen, sich einzumischen. In zahlreichen Städten, nicht nur in den USA, haben sich AfH-Ableger gegründet, manche auch unabhängig und oft ohne Wissen des Mutterschiffs. Dies entspricht dem „open source“-Ansatz von AfH: Die Organisation versteht sich vor allem als Schaltstelle von Personen, Initiativen und Ideen. Ihre Ernsthaftigkeit – und das wird auch ihre Langlebigkeit ermöglichen – ist daran zu erkennen, dass sie sich auch mit Fragen wie dem Schutz von intellektuellem Eigentum auseinandersetzt, die mit der angestrebten maximalen Verbreitung guter Ideen aufgeworfen werden. Das Buch ist jedem zu empfehlen. Ein Nachschlagewerk für Projekte, Inspirationsquelle für Desillusionierte und Ergänzung zum Schlagwort Partizipation zugleich. Susanne Schindler Design Like You Give A Damn | Architectural Responses to Humanitarian Crises | Herausgegeben von Architecture for Humanity | 336 Seiten, Text Englisch, 16,95 Pfund | Thames & Hudson, London 2006 | ▸ ISBN 13 9780500342190

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Bauwelt 1-2 | 2007

STELLENANGEBOTE

Für die Mitarbeit an nationalen und internationalen Hotelprojekten suchen wir eine/n engagierte/n Innenarchitektin/en mit hohem Maß an Kreativität sowie sehr guten entwurflichen Qualitäten für die Leistungsphasen 1– 3. Kenntnisse in den gängigen Darstellungsprogrammen (CAD 2D / 3D, Photoshop, Illustrator) sind erforderlich. Erfahrungen auf dem Gebiet Hoteldesign wären wünschenswert.

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin eine / einen

Diplom-Ingenieur/in

der Fachrichtung Raumplanung, Stadtplanung oder Städtebau . Das Aufgabengebiet umfasst im wesentlichen die selbständige, projektbezogene Erarbeitung und Begleitung von – Bebauungsplänen, – städtebaulichen Entwürfen und – Rahmenplänen. Die verfahrensmäßige Betreuung und die Vernetzung der städtischen Interessen mit denen von potenziellen Investoren und anderen Beteiligten sind wesentliche Inhalte des Aufgabengebietes. Gesucht wird eine qualifizierte verantwortungsbewusste Persönlichkeit mit einem hohen Maß an Leistungswillen, Kommunikationsfähigkeit im Team, Verhandlungsgeschick und wirtschaftlicher Denkweise. Sicherer Umgang mit Moderations-, Visualisierung- und Präsentationstechniken sowie Sicherheit in der Textformulierung wird vorausgesetzt. Kenntnisse im Bereich des Projektmanagements und in der Anwendung von GIS / CAD-Systemen werden erwartet. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 10 TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist zunächst befristet auf zwei Jahre, wobei sich perspektivisch eine unbefristete Weiterbeschäftigung ergeben kann. Die Stelle erfordert hohe zeitliche Flexibilität. Unter dieser Voraussetzung ist sie auch teilzeitgeeignet. Die Stadt Emsdetten ist um die berufliche Förderung von Frauen bemüht. Bewerbungen von Frauen sind daher ausdrücklich erwünscht. Nähere Informationen über Emsdetten finden Sie im Internet unter www.emsdetten.de . Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Wagener (Telefon 02572 / 922 - 502) und Herr Göcke (Telefon 02572 / 922 - 419) zur Verfügung. Fühlen Sie sich angesprochen, dann senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 19. 01. 2007 mit den üblichen Unterlagen an den Bürgermeister der Stadt Emsdetten FD 10 Zentrale Dienste / Personal Postfach 1254, 48270 Emsdetten e-mail : goecke@emsdetten.de

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Bauwelt 1-2 | 2007

drlwarchitectes wir sind ein zweisprachiges Büro in Mulhouse/Elsass mit vielseitigen Projekten vom Wohnungsbau bis zu Flughäfen und suchen zur Verstärkung unseres Teams von 25 Mitarbeitern • einen Architekten/in für die Entwurfsplanung (Autocad)

Wir freuen uns auf ihre aussagekräftige Bewerbung, die Sie bitte an folgende Adresse richten :

• einen erfahrenen Architekten/in für die Detailplanung

bost berlin Danckelmannstraße 9 14059 Berlin

32, rue Victor Schoelcher B.P. 2137 F- 68060 Mulhouse Cedex

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Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite www.bostberlin.com.

Wir suchen einen Architekt oder eine Architektin für Entwurf und Konzeptentwicklung, Visualisierung und Präsentationen Wünschenswert wäre Erfahrung im Beruf (Umsetzung), mit ArchiCad, Modelling, Rendering, Photoshop & Co. sowie mit Computersystemen (Apple). Wenn Sie ein kreativer Teamplayer in unserem Büro werden möchten, freuen wir uns über Ihre Bewerbung mit Arbeitsproben unter: bewerbung@cf-a.com , (notfalls Mappen bitte mit frankiertem Rückumschlag: Wielandstraße 17, 10629 Berlin). www.cf-a.com - Collignon Fischötter Gesellschaft von Architekten Berlin mbH

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Bei der Stadt Xanten – 23.000 Einwohner – ist im ersten Quartal 2007 die Stelle

Als das führende Unternehmen der chemischen Industrie erschließen wir gemeinsam mit unseren Partnern zukünftige Erfolgspotentiale. Hierzu pflegen und entwickeln wir Partnerschaften, die von Vertrauen und gegenseitigem Respekt gekennzeichnet sind. Mit intelligenten Lösungen tragen wir dazu bei, die Zukunft erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Wir setzen auf die Stärken unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

einer Stadtplanerin / eines Stadtplaners

Dipl. - Ing. der Fachrichtung Architektur oder Städtebau / Raumplanung (FH / TH) zur Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich der Allgemeinen Stadtentwicklung und Bauleitplanung zur Elternzeitvertretung im Fachbereich Planen und Bauen – Sachgebiet Stadtplanung – zu besetzen. Erwartet werden : – fundierte Kenntnisse im Bereich der Stadtplanung und Stadtgestaltung sowie der rechtlichen Grundlagen, – Erfahrungen bei der Aufstellung von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen, – Fähigkeit und Bereitschaft in gesamtstädtischen und regionalen Bezügen zu denken und zu entscheiden, – sicheres architektonisches und städtebauliches Entwurfs- und Beurteilungsvermögen, – Teamfähigkeit und Eigeninitiative, – EDV-Kenntnisse im CAD-Bereich, – Bürgerorientierung und Einsatzfreude, insbesondere Bereitschaft zum flexiblen Arbeitseinsatz – kommunale Verwaltungspraxis Die Einstellung erfolgt zu den Bedingungen des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD). Die Eingruppierung erfolgt nach Ihren persönlichen Voraussetzungen. Die Stadt Xanten verfolgt das Ziel zur beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Bewerbungen von Frauen werden daher begrüßt. Die Stelle wird in Teil- und Vollzeitarbeit ausgeschrieben. Bewerbungen von Schwerbehinderten bzw. gleichgestellten behinderten Menschen im Sinne des SGB IX wird mit Interesse entgegengesehen. Für Auskünfte steht Ihnen gerne Herr van Holt, Tel. 02801/ 772 - 219 zur Verfügung. Im Internet präsentiert sich die Stadt Xanten unter www.xanten.de . Unter Übersendung der üblichen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte Ihre Bewerbung bis zum 20. 01. 2007 an den Bürgermeister der Stadt Xanten Karthaus 2 46509 Xanten .

Für BASF Corporate Engineering suchen wir für das Arbeitsgebiet Civil Engineering, Infrastructure and Master Planning baldmöglichst einen

Architekt (FH, TU) (w/m) Ihre zukünftigen Aufgaben: • Planung von Labor-, Sozial-, Verwaltungs- und Industriebauten • Koordination und Steuerung der technischen Bearbeitung in Zusammenarbeit mit beteiligten Fachstellen und Ingenieurbüros • Verantwortung für die funktions-, termin- und kostengerechte Planung und Abwicklung von Projekten im In- und Ausland Für Fachfragen steht Ihnen Herr Thomas Letzelter unter Tel. +49 621 60-55575 gerne zur Verfügung. Bitte bewerben Sie sich bevorzugt online unter www.basf.de/karriere oder schriftlich bei BASF Aktiengesellschaft HRdirekt – D 108 D-67056 Ludwigshafen Tel. +49 621 60-95200 Referenzcode: J-GIA-50738699

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Unsere Erwartungen an Sie: • Abgeschlossenes Studium (FH/Master/TU) der Fachrichtung Architektur • Mehrjährige Berufserfahrung in Bauplanung und Projektmanagement • Vertiefte Kenntnisse im Industriebau • Erfahrungen in Organisation und Steuerung von Planungsprozessen • Gute EDV-Kenntnisse • Ausgeprägtes Kostenbewusstsein • Flexibilität und Durchsetzungsvermögen mit ausgeprägtem Kommunikations- und Einfühlungsvermögen • Fähigkeit, im interdisziplinären Team zu arbeiten • Moderations- und Präsentationserfahrung • Bereitschaft zu Auslandseinsätzen • Gute Englischkenntnisse Unsere Leistungen: Wir bieten Ihnen eine intensive Einarbeitung „on the job“ in einem kompetenten Team mit Verantwortung vom ersten Tag an sowie herausfordernde Entwicklungsmöglichkeiten in einem transnationalen Unternehmen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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Bauwelt 1-2 | 2007

STELLENANGEBOTE

Für ein anspruchsvolles Großprojekt in NRW suchen wir zum nächstmöglichen Termin engagierte Mitarbeiter für die Leistungsphasen 2 – 5 für unsere Bürostandorte in Köln sowie für unser Partnerbüro Chaix & Morel et associés in Paris.

Architekten/-in In der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München ist frühestens ab dem Wintersemester 2008 / 2009 die

Universitätsprofessur für Technologie und Design von Hüllkonstruktionen (W2) erstmals zu besetzen.

IIKE / Technische Universität Braunschweig Das Institut für Industriebau und konstruktives Entwerfen, Prof. Carsten Roth, sucht zum 01. 04. 2007 eine/n Akademische/n Rat / Rätin für Lehre und Forschung mit den Schwerpunkten Entwerfen und Baukonstruktion. Einstellungsvoraussetzung ist eine mindestens zweijährige Berufspraxis und ein abgeschlossenes Architekturstudium an einer wissenschaftlichen Hochschule. Die Einstellung erfolgt im Beamtenverhältnis auf Zeit zunächst für drei Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit, Bezüge A 13 nach Bundesbesoldungsordnung. Die TU Braunschweig strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Details : www.iike.tu-bs.de Rückfragen : iike@tu-bs.de Richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung bis 22. 01. 2007 mit den üblichen Unterlagen an die Technische Universität Braunschweig, Institut für Industriebau und konstruktives Entwerfen, Pockelsstraße 3, 38106 Braunschweig.

WESTPHAL ARCHITEKTEN BDA suchen

Architekt/in oder Bauingenieur/in mit mind. 10 jähr. Berufserfahrung in den Leistungsphasen 6-9. Detaillierte Angaben

Die Hülle ist in ihrer technischen Ausbildung bei Gebäuden für den Energiehaushalt das maßgebliche Subsystem. Gleichzeitig bestimmt sie als Fassade das äußere Erscheinungsbild von Bauten und deren ästhetische Wirkung im öffentlichen Raum als wichtiges architektonisches Gestaltungsmittel. Die Beschäftigung mit der polyvalenten Bedeutung der Gebäudehülle wurde an der Fakultät für Architektur im letzten Jahrzehnt sukzessive auf- und ausgebaut. Die Professur ist Teil der Initiative DESIGN im Erneuerungsprogramm der Technischen Universität München und soll die Kontinuität in Lehre und Forschung auf Dauer sicherstellen. Die fachübergreifende Kooperation, z. B. mit den Lehrstühlen für Bauphysik, Bauklimatik und Haustechnik, Energiewirtschaft, Aerodynamik, Industrial Design, Karosseriebau (MW) und Materialwissenschaft ist vorgesehen. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der Architektur- oder des Ingenieurwesens an einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen, die im Rahmen einer Juniorprofessur (Art. 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 Satz 3 BayHSchPG) als auch einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können. Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ausnahmen von der Altersgrenze können in dringenden Fällen zugelassen werden (vgl. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG). Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrucke) werden bis zum 28. Februar 2007 erbeten an den Dekan der Fakultät für Architektur Technische Universität München Arcisstraße 21, 80333 München

nehmen Sie bitte unserem Internetauftritt www.westphalarchitekten.de „aktuelles“

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Projektleiter/-in Wir erwarten : – mind. 5-jährige Berufserfahrung, vorzugsweise im Zusammenhang mit anspruchsvollen Großprojekten – guten Französischkenntnisse Arbeitsort Paris Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an Frau Kim Steffens bei JSWD Architekten und Planer · Auf dem Brand 3 · 50996 Köln

company, with offices in Paris, Nice, Qatar, Seoul and a brand new in London. The practice is known for high-quality projects in the cultural, commercial, and residential sectors; in the disciplines of architecture, master-planning, interior architecture, museography and industrial design. For our Parisian and new London based office in North Kensington, we require architects with the following experience :

Senior Architect, · · · · · ·

as key individual with at least 10 years of experience. Strong design led approach to building, pragmatic, excellent technical skills and knowledge of the British building regulations and construction, the ability to communicate effectively with colleagues and clients, sense of teamwork approach, motivated, Interested in the possibilities to become the office manager of the London office.

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Die Bauwelt erscheint wöchentlich, immer freitags.

Projektleiterin Projektleiter

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Bauwelt 1-2 | 2007

Die Stadtverwaltung Düsseldorf berücksichtigt das Schwerbehinderten-, Gleichstellungs- und Gleichbehandlungsrecht etc. Alle Einstellungen erfolgen im Arbeitsverhältnis zu den Bedingungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TvöD). Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen sind Einstellungen im Beamtenverhältnis möglich. Beschäftigungsdauer, Aufgaben, Anforderungsprofile, Bewerbungsfristen und Ansprechpartnerinnen/ -partner entnehmen Sie bitte unserer Hompage www.duesseldorf.de/ stellen

Leiterin/Leiter des Bereiches Stadtentwicklungsund Regionalplanung, Planungsgrundlagen, Bauflächenmanagement

Leiterin / Leiter für das Amt Bauaufsicht und Regionalplanung

Kennziffer 61/02/03/06/018

Zum Amt gehören neben der Bauaufsicht auch die Bereiche Immissionsschutz, vorbeugender Brandschutz, Bauleitplanung, Denkmalschutz, Wohnungsbauförderung, Regionalplanung und ÖPNV. Mit seinen rd. 30 Beschäftigten versteht sich das Bauaufsichtsamt als Serviceeinheit, die den Bürger als Kunden in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und sich als positiver Standortfaktor um zügige, schlanke Verwaltungsabläufe bemüht.

stellv. Leiterin/stellv. Leiter des Bereiches Flächennutzungs- und Rahmenplanung, Steuerung der Einzelhandelsbelange

Für diese Leitungsfunktion sucht der Landkreis eine qualifizierte Persönlichkeit mit mehrjähriger Leitungserfahrung sowie umfassendem Fachwissen aus der praktischen Tätigkeit bei einer Bauaufsichtsbehörde. Erwartet wird die Befähigung zum höheren bautechnischen Verwaltungsdienst (Fachrichtung Städtebau oder Hochbau) oder zum höheren allgemeinen Verwaltungsdienst. Eine Anstellung im Beamtenverhältnis ist vorgesehen; die Stelle ist nach Besoldungsgruppe A 15 BBesO bewertet.

für das Stadtplanungsamt, Abteilung Stadtentwicklung und Stadterneuerung

(VergGr I b F 1 a BAT/ voraussichtlich EG 14 TVöD bzw. BesGr A 14 BBesO)

für das Stadtplanungsamt, Abteilung Stadtentwicklung und Stadterneuerung

(VergGr II F 1 a BAT/ voraussichtlich EG 13 TVöD bzw. BesGr A 13 hD BBesO) Kennziffer 61/02/04/06/018

Leiterin/Leiter des Bereiches Städtebauliche Planung in zwei Stadtbezirken für das Stadtplanungsamt, Abteilung Städtebauliche Planung (Mitte und West)

(VergGr I b F 1 a BAT/ voraussichtlich EG 14 TVöD bzw. BesGr A 14 BBesO) Kennziffer 61/04/01/06/018

Die Tätigkeit erfordert Verhandlungsgeschick, Überzeugungskraft und Kooperationsfähigkeit. Die Bewerber/innen sollten ferner in der Lage sein, das Amt Bauaufsicht und Regionalplanung unter den Kriterien Leistungserfüllung, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie Kostenbewusstsein zu führen und zu lenken. Sie sollten modernen Führungsinstrumenten, einem zeitgemäßen Finanz- und Personalmanagement sowie technischen Entwicklungen aufgeschlossen gegenüberstehen. Bewerbungen mit vollständigen Bewerbungsunterlangen richten Sie bis zum 31. 01. 2007 an den Landkreis Cuxhaven, Interner Servicebetrieb, 27470 Cuxhaven


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Bauwelt 1-2 | 2007

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Wie aber die rechte Zeit zu dem Urteilsspruche gekommen war, so erreichte der Statthalter Felix die Heilige Stadt Rom. 2 Und die Leute, die ihn sahen, höhnten und neckten ihn ob seines eigentümlichen Handgepäcks. 3 Er aber hörte nicht ihre Lästerungen, noch ließ er sich aufhalten von dem Laster, das um ihn herum; 4 sondern er begab sich ohne Umweg zu den Gebeinen des Petrus, der da Fels genannt wird und auf den das Allererste Haus gebaut ist. 5 Vor dem Heiligen 1

verweilte er und bot ihm das mitgebrachte Köfferchen dar, auf dass sich darin Stein und Feuer verwandeln zum Zeichen eures Triumphes. 6 Und siehe: Zu sieben Teilen gerann die Glut in dem Behältnis. 7 Da zerriss die Finsternis, und der Chor der Engel stimmte an: 8 Nehmet diese eisernen Trophäen an euch, traget sie hinaus in eure Städte und bauet dort und überall vieltausendfach auf eine Weise, dass die Welt gut werde. 9 Er aber, da er sah die Glut in ihren Augen, war es zufrieden.

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IMPRESSUM

Bauwelt Erscheint 12 x im Vierteljahr, das letzte Heft in jedem Quartal als Themenausgabe Stadtbauwelt Redaktion: Bauverlag BV GmbH Schlüterstraße 42, D--10707 Berlin Telefon (030) 884 10 6--0 Telefax (030) 883 51 67 bauwelt@springer.com www.bauwelt.de Chefredakteur: Felix Zwoch (--26) Redaktion: Nils Ballhausen (--30), Ulrich Brinkmann (--40), Kaye Geipel (--31), Doris Kleilein (--41), Sebastian Redecke (--27) Wochenschau: Jan Friedrich (--33) wochenschau.bauwelt@springer.com Wettbewerbe: Friederike Meyer (--46) wettbewerbe.bauwelt@springer.com Kalender, Fachbücher: Kerstin Wieland (--25) kalender.bauwelt@springer.com buecher.bauwelt@springer.com Schlussredaktion: Leni López (--39) Layout: Karina Marzahn (--29), Anna Wagner (--28) Projektmanagement: Paul Wolff (--23) Anzeigen: Christiane Klose Telefon (052 41) 80 27 16 Telefax (052 41) 80 60 66 anzeigen.bauwelt@springer.com

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Bezugszeit: Ein Abonnement gilt zunächst für zwölf Monate, danach ist es jeweils vier Wochen vor Ablauf eines Quartals schriftlich kündbar. Bestellung: Abonnements können bei jeder Buchhandlung oder direkt beim Verlag bestellt werden. Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 50 vom 1. Oktober 2006. Bei etwaigen Rechtsstreitigkeiten gilt die örtliche und sachliche Zuständigkeit des Amtsgerichts Gütersloh als vereinbart. Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge und behält sich Kürzungen vor. Autorenhonorare werden aufgrund tatsächlich gedruckter Beiträge errechnet. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bauverlages finden Sie vollständig unter www.bauverlag.de. Postvertriebskennziffer: H 1561 Reproduktion: highlevel GmbH, Berlin Druck: HB-Medien, Löhne Karten 1--4

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