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Auf einen Blick

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Vorwort

Vorwort

JANUAR

Forschung und Entwicklung im Bereich parasitärer Wurminfektionen hinken hinterher Vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) sind eine Gruppe vorwiegend infektiöser Erkrankungen, unter denen mehr als eine Milliarde Menschen in tropischen und subtropischen Ländern leiden. Zum ersten Welt-NTDTag am 30. Januar 2020 sprach Jennifer Keiser, Leiterin der Einheit «Helminth Drug Development» am Swiss TPH, über Erfolge und Herausforderungen in diesem Kampf.

→ Jennifer Keiser in Lao PDR.

FEBRUAR

→ Ein Kind, das geimpft wird.

MÄRZ

Verlässliche Modellierungsmethodik beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Gesundheit in Europa Bei einer neuen Studie des Swiss TPH, die in Environment International veröffentlicht wurde, setzte man auf eine verlässliche Modellierungsmethodik, um die Stickstoffdioxidwerte in Europa durch eine Kombination aus Messstationen, Satelliten und chemischen Transportmodellen zu bestimmen. Die Studie liefert relevante Informationen über Luftverschmutzung und soll Politikern und Wissenschaftlern bei Entscheidungsfindungsprozessen helfen. Neue Erkenntnisse zum Immunsystem bei Kindern könnte Impfstoffwirksamkeit verbessern Kinder in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen sind am stärksten auf Impfschutz angewiesen, da Infektionskrankheiten dort häufiger auftreten. Die Impfstoffe sind für diese Kinder jedoch im Vergleich zu entsprechenden Bevölkerungsgruppen in Ländern mit hohem Einkommen oft weniger wirksam. Eine im Science Translational Medicine veröffentlichte Studie von Swiss TPH und Partnern zeigt, dass das Immunsystem bei Kindern von Faktoren wie Alter, Ort und Anämiestatus abhängt.

→ Luftverschmutzung in einer europäischen Stadt.

Das Swiss TPH erhält Fördermittel in Höhe von 2,5 Mio. Euro für die Tuberkuloseforschung Sébastien Gagneux, Leiter des Departements «Medical Parasitology and Infection Biology», erhielt einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 2,5 Millionen Euro über fünf Jahre zur Erforschung von Tuberkulose. Das Fördermittelprogramm unterstützt Wissenschaftler, die zukunftsweisende Forschung betreiben. Die Forschungsarbeit von Gagneux konzentriert sich auf das multiresistente Mycobacterium tuberculosis.

APRIL

Kaspar Wyss wird neuer Vizedirektor des Swiss TPH Kaspar Wyss, Leiter des «Swiss Centre for International Health», wurde zum Vizedirektor des Swiss TPH ernannt. Er tritt die Nachfolge an von Nino Künzli, der nach 10 Jahren von dieser Funktion zurückgetreten ist.

MAI

Das Swiss TPH erhält vom Botnar Research Centre for Child Health Forschungsmittel für 3 neue Projekte zur Bekämpfung von COVID-19 Das Swiss TPH erhielt 3 von 11 Forschungszuschüssen im Rahmen der Förderinitiative «Fast Track Call for Acute Global Health Challenges» vom Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH). Die Forschungsprojekte sollen dazu beitragen, Lösungen für die mit COVID-19 verbundenen medizinischen und gesundheitlichen Herausforderungen zu entwickeln.

→ Eine Wissenschaftlerin bei der Forschung an Malaria. → Forschung zu Tuberkulose am Swiss TPH.

→ Kaspar Wyss, links; Nino Künzli; rechts.

→ Ein Wissenschaftler bei der Arbeit im Kampf gegen COVID-19.

Molekulare Signaturen geben Aufschluss über Wirksamkeit von Malaria-Impfstoffen Eine Studie von ISGlobal und dem Swiss TPH, die im Science Translational Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass es möglich ist, schon vor Verabreichung eines Malaria-Impfstoffs herauszufinden, wen dieser Impfstoff schützen kann. Zudem stellten die Forschenden fest, dass eine Stärkung des Immunsystems vor der Impfung die Impfstoffwirksamkeit verbessern kann.

JUNI

→ Richtfest Richtfest für Belo Horizonte Die Bauarbeiten am Belo Horizonte, dem neuen Hauptsitz des Swiss TPH in Allschwil, schritten termingerecht voran. Die traditionelle Aufrichte für die Bauarbeiter fand im Juni statt. Der Umzug des Swiss TPH nach Allschwil ist für Ende 2021 geplant.

JULI

Coronavirus: Studie zu Auswirkungen und Antikörpern in beiden Basel In den beiden Basel wurde eine Langzeitstudie über den Verlauf und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie durchgeführt. Die Studie bestand aus einem digitalen Befragungsteil zu den Auswirkungen auf die Lebensumstände und einem Antikörpertestteil. Basel-Stadt und Basel-Land beteiligten sich zu gleichen Teilen an den Kosten der Langzeitstudie, die das Swiss TPH durchführte.

→ Drohnen zur Gesundheitsversorgung in Madagaskar. → Die COVCO-Basel-Studie.

Drohnen liefern Tuberkulosemedikamente in Madagaskar aus Da die Drohnentechnologie sich auch jenseits der Militär- und Freizeitsektoren weiterentwickelt, ist davon auszugehen, dass Drohnen künftig auch in der Gesundheitsversorgung eine wichtige Rolle spielen werden. Im Rahmen eines vom Swiss TPH unterstützten Projekts wurde die Tauglichkeit von Drohnen für den Transport von Tuberkulosemedikamenten und von Proben für Diagnosezwecke getestet.

AUGUST

Julia Bohlius neue Leiterin «Education & Training» Julia Bohlius wurde zur neuen Leiterin des Departements «Education and Training» (ET) am Swiss TPH ernannt. Sie wird die Nachfolge von Nino Künzli antreten. Künzli bleibt Leiter der Einheit «Bachelor-Master-Doktorat» innerhalb von ET und wird seine Forschungsprojekte zu Luftverschmutzung und Gesundheit als Projektleiter im Departement «Epidemiology and Public Health» (EPH) weiterführen. Seine Funktion als Professor für Öffentliche Gesundheit, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel behält er bis Juni 2022 bei.

SEPTEMBER

→ Eine Frau und ihr Kind in Tansania. Nur jedes dritte Kind erhält eine angemessene Malariabehandlung Trotz der zahlreichen Fortschritte im vergangenen Jahrzehnt sterben immer noch mehr als 270000 Kinder jährlich an Malaria. Die meisten dieser Tode könnten durch frühzeitige Diagnose und Behandlung verhindert werden. Eine Studie von Swiss TPH und Partnern, veröffentlicht in PLOS Medicine, zeigte, dass trotz der besseren Verfügbarkeit von Tests und Medikamenten noch immer grosser Nachholbedarf besteht, was die Qualität der Malariabehandlung bei Kindern betrifft.

OKTOBER

HIV-Selbsttests: Wichtiger Beitrag zur Beendigung der HIV-Epidemie in Subsahara-Afrika In Afrika, dem Erdteil, der am meisten mit HIV zu kämpfen hat, sind HIV-Selbsttests für Zuhause ein vielversprechender Lösungsansatz gegen die HIV-Epidemie. Zwei vom Swiss TPH und seinen Partnern durchgeführte Studien, die in The Lancet HIV und im Journal of the International AIDS Society veröffentlicht wurden, zeigten, dass HIV-Selbsttests, die bei häuslichen Testkampagnen zum Einsatz kamen, das Bewusstsein der Menschen für ihren eigenen HIV-Status entscheidend verbessern konnten – insbesondere in den entlegensten Gebieten.

Nachruf: Prof. Dr. Niklaus A. Weiss und Camilla Weiss Sehr traurig nehmen wir Abschied von unserem ehemaligen, Vizedirektor, Forscher, geschätzten Lehrer und Mentor Niklaus A. Weiss und seiner Ehefrau Camilla Weiss. Wir verlieren zwei engagierte Menschen und geschätzte Kollegen.

→ Auf dem Weg zu HIV-Selbsttests für Zuhause in Lesotho.

Durch die Kontaktverfolgung und eine gleichzeitige prophylaktische Behandlung wäre Lepra fast völlig besiegbar Die Postexpositionsprophylaxe mit einer einmaligen Verabreichung des Antibiotikums Rifampicin ist sicher, kann in verschiedene Programme zur Eindämmung von Lepra integriert werden und wird von den Patientinnen und Patienten sowie von medizinischen Fachkräften im Allgemeinen gut angenommen. Dies sind die Ergebnisse des Programms zur Lepra-Postexpositionsprophylaxe (LPEP), die in The Lancet Global Health veröffentlicht wurden. Das Swiss TPH trug durch Überwachung und Qualitätskontrolle, Protokollentwicklung und Datenanalyse zum LPEP bei.

NOVEMBER

Abschlusssymposium des TIGER-Projekts TIGER ist ein von der EU finanziertes Projekt zur grenzüberschreitenden Überwachung und Bekämpfung der asiatischen Tigermücke in der Oberrheinregion. Das Swiss TPH organisierte ein virtuelles Symposium, bei dem das Projektteam über die aktuelle Situation der Ausbreitung der Tigermücke in der Region berichtete und die Projektergebnisse der letzten drei Jahre präsentierte.

→ Kinder in Lao PDR. → Eine Asiatische Tigermücke.

Pascale Vonäsch erhielt einen SNSF Eccellenza Professorial Fellowship Pascale Vonäsch, wissenschaftliche Projektleiterin am Swiss TPH, erhielt den renommierten SNSF Eccellenza Professorial Fellowship des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNSF). Die Fördermittel erlauben es Vonäsch ihre Studien zur Ernährung und Gesundheit von Kindern fortzusetzen.

Start der grössten klinischen Studie zur Behandlung von COVID-19-Patienten in 13 afrikanischen Ländern Dreizehn afrikanische Länder und ein internationales Netzwerk von Forschungsinstitutionen, einschliesslich des Swiss TPH, lancierten die grösste klinische COVID-19-Studie in Afrika an ambulanten Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Krankheitsverlauf. Die klinische Studie ANTICOV erforscht, welche Behandlungen sich eignen, um leichte und mittelschwere COVID-19-Fälle frühzeitig zu behandeln und eine grosse Anzahl an Hospitalisationen zu verhindern, die fragile und bereits überlastete Gesundheitssysteme in Afrika schnell überfordern könnten.

→ Frauen in Ifakara, Tansania. → Ein Arzt im Kampf gegen COVID-19.

Eiseninfusion erweist sich als wirksam zur Behandlung von Anämie im ländlichen Afrika Eisenmangelanämie stellt ein grosses Gesundheitsproblem dar in Ländern mit niedrigen Einkommen, insbesondere für Frauen. Im Rahmen einer Studie haben Forschende festgestellt, dass Eiseninfusionen in Tansania durchführbar, sicher und – im Gegensatz zur üblichen Behandlung von Eisenmangelanämie durch oral verabreichte Eisentabletten – hochwirksam sind. Die klinische Studie von Swiss TPH und Partnern wurde in der Fachzeitschrift The Lancet Global Health veröffentlicht. Es ist die erste Studie, die den Nutzen und die Sicherheit von Eiseninfusionen in Ländern mit niedrigen Einkommen belegt.

Fluglärm in der Nacht kann zum Herz-Kreislauf-Tod führen Eine Studie hat gezeigt, dass lauter Fluglärm in der Nacht innerhalb von zwei Stunden zum Herz-Kreislauf-Tod führen kann. Forschende des Swiss TPH und Partner haben die Sterblichkeitsdaten mit der akuten nächtlichen Lärmbelastung um den Flughafen Zürich zwischen 2000 und 2015 verglichen. Die Ergebnisse der Studie wurden im European Heart Journal veröffentlicht. R. Geigy-Preis 2020 ging an Tobias Schindler Tobias Schindler erhielt den mit 20000 CHF dotierten R. Geigy-Preis 2020. Die R. GeigyStiftung würdigt damit seine Verdienste bei der Entwicklung neuer Diagnostika im Kampf gegen Krankheiten wie Malaria und COVID-19 in Afrika. Die R. Geigy-Stiftung verleiht diesen Preis alle zwei Jahre an junge Forschende, die sich durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der vernachlässigten Tropenkrankheiten oder Public Health auszeichnen.

DEZEMBER

Symposium des Swiss TPH: Reshaping Healthcare Supply Chains Leistungsstarke, widerstandsfähige Lieferketten stellen sicher, dass Patienten hochwertige Gesundheitsprodukte und Impfstoffe zur Verfügung haben. Sie sind somit ein zentraler Bestandteil der Gesundheitssysteme. Beim virtuellen Wintersymposium des Swiss TPH erörterten Fachleute aus dem Hochschulbereich, der öffentlichen Verwaltung, internationalen Organisationen und dem privaten Sektor, wie man allen Menschen den Zugang zu hochwertigen, erschwinglichen Medikamenten und Impfstoffen ermöglichen kann.

→ Das aktuelle Swiss TPH Hauptquartier. → Kinder in Madagaskar versuchen, einer Drohne zu folgen.

Bund erhöht Finanzierung für das Swiss TPH Das Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung erhöhte den Kernbeitrag an das Swiss TPH von CHF 25 Millionen auf 32 Millionen CHF für die nächsten vier Jahre. Zusammen mit der erhöhten Finanzierung der beiden Trägerkantone um den gemeinsamen Betrag von CHF 7.26 Millionen auf CHF 8 Millionen pro Jahr werden die zusätzlichen Kernmittel für die nächsten vier Jahre (2021–2024) dazu beitragen, die öffentliche und globale Gesundheit weiter zu verbessern.

«Meine Arbeit am Swiss TPH während der letzten 26 Jahre war eine grossartige Erfahrung. Das Institut ist ein einzigartiger Arbeitsplatz, der Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenbringt, um Erfahrungen zu teilen. Einer meiner Höhepunkte war es, über viele Jahre den HCM-Kurs zu leiten, mit dem Ziel, die Ausbildung für die nächste Generation der Fach- und Führungskräfte auf dem Gebiet der globalen Gesundheit zu fördern.»

Bernadette Peterhans, Leiterin «Professional Postgraduate Training» am Swiss TPH

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