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EINE KUNST FÜR SICH
www.vins-cremants.lu
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Deze publicatie werd uitgegeven door de Commissie voor de Promotie van de Wijnen & Crémants van Luxemburg. www.vins-cremants.lu Teksten: Romina Calò Fotografie: Andrés Lejona Foto’s op pagina’s 28, 29 rechterzijde, 35 rechterzijde en 37 zijn van Carlo Rinnen Concept & Layout: a | part, Luxemburg Druk: Imprimerie Centrale, Luxemburg Met bijzondere dank aan de Minister van Landbouw, Wijnbouw en Rurale Ontwikkeling Fernand Boden, de Staatssecretaris van Landbouw, Wijnbouw en Rurale Ontwikkeling Octavie Modert, Marc Weyer, Gilles Estgen en Philippe Eschenauer van het Leader + Miselerland, Romina Calò, Andrés Lejona, Thierry Corona, Claude Bertemes, Thorunn Egilsdóttir, Léa Linster, Enrico Lunghi, Dominique Rizzi, Frank en Andy Schleck, Claude Schmitz, Carole Tompers, François Valentiny, Raymond Weydert, Christiane Blum, Jeannot Bonifas, Serge Fischer, Marc Kuhn, André Mehlen, Jean-Paul Risch en Jerry Scheuer van het Institut Viti-Vinicole, Romain Batya, Abi Duhr, Bénédicte Ernst, Claude Gaasch, Josy Gloden, Rudy Joostens, Elisa Kern, André Klein, Ruth Latin-Herber, Romain Mondloch, Claude Moyen, Dan Neven, Carlo Rinnen, Tom Schumacher, Anne Tarin, de leden van de Promotiecommissie en het Solidariteitsfonds voor de Wijnbouw en al de Luxemburgse wijnbouwers.
Dit project werd gecofinancierd in het kader van het Leader+ initiatief door het fonds FEOGA, het Luxemburgse Ministerie van Landbouw, Wijnbouw en Rurale Ontwikkeling en de gemeenten van het Miselerland.
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Luxemburg, hier lässt es sich gut leben Niemals zuvor war Wein derart in aller Munde, Niemals zuvor hat man Wein besser genieSSen können, Niemals waren die ihm geweihten “ Tempel“, die Weinbars, Restaurants und Cafés zahlreicher auf dem Gebiet eines der kleinsten Länder Europas.
Heute zögert das Großherzogtum
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mehr übersehen. Heute werden die Luxemburger
Luxemburg nicht mehr, einer großen Öffent-
Weine und Crémants mit Stolz exportiert,
lichkeit mitzuteilen, was vor zwanzig Jahren
in ihnen verbindet sich jahrhundertealtes
nur wenige Kenner ahnen konnten: hier lässt
Können mit den neuesten technologischen
es sich gut leben. Und hier kann man hervorra-
Innovationen. Und es mangelt nicht an
genden Wein genießen, der seit Jahrhunderten
Gelegenheiten, dem Genießer einen altherge-
im Tal der Mosel hergestellt wird.
brachten Tropfen neu entdecken zu lassen
Die Vermählung der Leidenschaft der
oder ihm eine neue Rebsorte zu präsentieren.
Winzer, des charakteristischen Bodens und
Ob es sich um volkstümliche Veranstaltungen
des besonderen Klimas in diesem Paradies der
handelt, um spezielle Ereignisse oder um
Trauben ist eine fruchtbare. Man kann ihre
Abende im kleinen Kreise, die Vielfalt der
Erzeugnisse, deren Qualität von Jahr zu Jahr
luxemburgischen Rebsorten hat für jede
eine immer größere Bekanntheit erzielen, nicht
Gelegenheit etwas zu bieten. Denn sie trinken
Mit viel Enthusiasmus gehen die jungen Winzer die Zukunft an.
Das Gebiet der Mosel empfängt alle Altersgruppen, wie diese Jugendherberge zeigt.
sich nicht einfach nur, sie verkosten sich auch. Für jeden Geschmack gibt es eine Rebsorte und so sind die Weine und Crémants aus Luxemburg immer für eine angenehme Überraschung gut. Die neun wichtigsten Rebsorten (Riesling, Pinot noir, Pinot blanc, Pinot gris, Gewürztraminer, Auxerrois, Rivaner, Elbling und Chardonnay) wie auch die Crémants des Großherzogtums werden den Leser durch die folgenden heiteren Feinschmeckerseiten führen. Gibt es eine schönere Art, ins Herz eines bislang nur wenig bekannten Gebiets vorzudringen?
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Weine und Crémants Elf bekannte Luxemburger Persönlichkeiten haben an unserem Fragespiel teilgenommen. Als Spezialisten oder einfach nur als Liebhaber stellt jede von ihnen auf ihre Weise ihren Favoriten unter den Rebsorten vor. Es folgt sodann ein Überblick über die sogenannten „Spezialweine“ und ein Rückblick auf die letzten technischen Entwicklungen der Vinifikation und der Qualitätskontrollen in Luxemburg.
Die Rebsorten 8 Spezialweine 28 Luxemburg, zwischen Tradition und Moderne 30 Die „ Appellation contrôlée“ in Luxemburg 31 7
Carole Tompers präsentiert uns den
Riesling Aromen: Zitrusfrüchte, Aprikose, Apfel, Birne, Quitte, Mirabelle, Melone, Weißer Pfirsich, exotische Früchte, Gewürze, mineralische Noten, Linde, Eukalyptus, Akazie, Orangenblüte, Holunderblüte, Petrol.
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Carole Tompers, Generalsekretärin „ LuxembOurg for Business“
Wir sind stolz auf den Riesling Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Selbst wenn ich lieber Rotwein trinke, ist die Luxemburger Rebsorte, die ich bevorzuge, eindeutig der Riesling. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Man nennt ihn nicht umsonst in Luxemburg den König des Weines.“ „ Er hat die seltene Eigenschaft, Zucker und Säure in einem perfekten Gleichgewicht miteinander zu verbinden. Riesling zu trinken, heißt, beim Mineralischen beginnen um zu den fruchtigen Noten zu gelangen und dabei eine Vielfalt von Säuren kennen zu lernen. Dies ist ein extrem reicher, vielfältiger Wein. Auf der anderen Seite schätze ich ihn sehr, weil er selbst den heftigsten Wintern widersteht. Ob es friert oder nicht, er ergibt einen guten Wein. Im letzten Jahr gab es ideale klimatische Bedingungen, um einen noch fruchtigeren Riesling zu erhalten, so wie ich ihn mag. Ich schätze diese Noten von Mango und Maracuja, so wie man in den trockeneren Rieslingweinen Aromen von Zitrusfrüchten findet. Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick mit dem Genuss
Die Meinung des Winzers zum Riesling „Der König der Weine“ ist die bekannteste Rebsorte. Die Rieslingweine zählen zu den besten Weißweinen der Welt. Im Tal der Luxemburger Mosel sind die Anbaubedingungen vorzüglich: voll nach Süden ausgerichtete Berghänge, eine hohe Sonneneinstrahlung und ein ideal angepasster Boden. Je nach Boden, kann der Riesling mineralischer, fetter oder fruchtiger sein. Es ist die Rebsorte, die am intensivsten, das ganze Jahr über, auf Boden und Klima, reagiert. Für eine optimale Reifung, für gut strukturierte Weine ist es ideal, wenn es kurz vor der Ernte warme Tage und kühle Nächte gibt. Und
dieses Weines?
Wenn man in unserem Beruf auf Dienstreise im Ausland ist, dann stellen wir gerne unser Land vor, indem wir auf seine Lebensqualität verweisen. So ist es für uns ein guter Anlass, den Riesling als konkretes Beispiel für diese Lebensqualität anzubieten und so das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Er gehört zu unserem Handwerkszeug, wir haben ihn immer mit dabei. Wir sind sehr stolz auf dieses Luxemburger Prestigeprodukt. Wir bieten ihn ohne Zurückhaltung an, als würden wir einen Teil unserer großherzoglichen Lebenskunst teilen. Im Allgemeinen sind die Reaktionen darauf sehr gut. Unsere Gesprächspartner kennen alle den Riesling, aber sie verbinden ihn eher mit dem Elsass und mit Deutschland. So ist es für sie immer eine angenehme Überraschung, den Luxemburger Riesling kennen zu lernen. Manchmal trifft man sogar auf einen Kenner, der ihn schon zu schätzen gelernt hat.
auch in dieser Hinsicht ist das Tal der Mosel perfekt. Selbst in besonders heißen Sommern halten
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
die Luxemburger Böden gut die Feuchtigkeit. Die
Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln?
Traube des Rieslings ist hellgrün bis goldgelb, mit
Persönlich mag ich ihn besonders gern zu Gegrilltem, zum intensiven Geschmack des Fleisches und der Grillwürste. Ich verbinde mit ihm schönes Wetter, Sonne, selbst im Winter. Erst vor kurzem habe ich außerdem bemerkt, dass er hervorragend zu stark gewürzter Küche, wie der chinesischen, passt. Die würzigen Speisen kommen durch seine Frische noch besser zur Geltung. Aber ich vertraue auf den Riesling, dass ich noch weitere Entdeckungen machen werde...
braun-roten Flecken bei vollkommener Reife. Seine Frucht ergibt Weine mit sehr charakteristischem, ausgeglichenem und ausgeprägtem Bukett, das, mehr noch als bei anderen Rebsorten, stolz seine Herkunft verrät. Der Riesling ist im übrigen die beste Rebsorte um Spätlesen und Eisweine herzustellen, da er stets seine Frische und genügend Säure bewahrt.
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Thierry Corona pr채sentiert uns den
Pinot Noir Aromen: Himbeere, Walderdbeere, schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche, Heidelbeere, rote Johannisbeere, wilde Brombeere, Apfel, Karamell, Vanille.
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Thierry Corona, Chef Sommelier Präsident der „ Association des Sommeliers d’Europe“
Ich liebe es, meine Kunden mit einem Pinot noir zu erstaunen Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Der Pinot noir oder Spätburgunder. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Der Pinot noir ist eine außergewöhnliche Rebsorte, die sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem, wie sie gekeltert wurde. Ich finde, er passt ausgesprochen gut zum Großherzogtum Luxemburg und seinen klimatischen Bedingungen. Man kann ihn zu Weißwein keltern, also nur mit direkter Pressung, ohne Maischegärung. Auf diese Weise erhält man einen echten Weißwein mit einer schönen Farbe, ein blasses Gelb mit Silberstreif, ja beinahe einem Schimmer von Zwiebelschale“. Man kann Apfelnoten entdecken, sogar von überreifen „ Äpfeln. Im Mund bleibt er sehr lebhaft. Je länger er lagert, desto mehr nimmt er den Geschmack reifer Äpfel an. Wenn man ihn zu Roséwein verarbeitet, nach einer nur kurzen Maischegärung, dann erhält man eine leichte Die Meinung des Winzers zum Pinot Noir Färbung, ein helles Rosé mit Himbeer- oder Walderdbeeraromen. Wenn man die Maische schließlich lange gären lässt, dann erhält man einen Die Pinots noir, blanc und gris gehören alle derselechten Rotwein, den man dann noch weiter beeinflussen kann, je nachdem, ben Familie an. Im Weinberg ist es nicht immer einob man ihn nur kurz in einem Eichenfass oder länger in einem neuen fach, die drei Sorten zu unterscheiden, haben sie Eichenfass lagert. Man erhält dann eine große geschmackliche Komplexität, doch ganz ähnliche Blatt- und Traubenformen. Erst Aromen von wilder Brombeere, von schwarzer Johannisbeere, mit einem kurz vor der Ernte ändern die Früchte ihre Farben Hauch Vanille, wenn er im Eichenfass gelagert wurde. und geben ihre wahre Identität preis. Die Beerenhaut des Pinot noirs oder Spätburgun-
Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick mit dem Genuss
ders ist sehr dunkel, nahezu schwarz, während sein
dieses Weines?
Fruchtfleisch, und somit auch der Saft farblos ist.
Mit dieser Rebsorte habe ich am meisten Spaß. Ich liebe es, meine Gäste mit ihm zu erstaunen. Ob weiß, rosé oder rot, sie sind immer sehr überrascht. Das ist eine Rebsorte zum Freuen. Wenn ich ihn als roten Pinot noir verkosten lasse, halten ihn manche meiner Kunden für einen Wein aus dem Burgund, weil er so stark ist.
So verdankt der Wein seine mehr oder weniger rote Farbe der Dauer, in der in der Maische Häute und Saft der Trauben ungetrennt sind. Der Pinot noir wird traditionell als Rosé- oder Rotwein gekeltert, er wird seit einigen Jahren auch zu Weißwein verarbeitet. Wichtig ist es, in jedem Fall sehr reife Früchte zu
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
wählen. Die Vinifikation findet dann entweder in
Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln?
Edelstahltanks oder in Barriquefässern statt, die ihre Tannine abgeben und dem Pinot noir seine aromatische Komplexität verleihen.
Als junger Weißwein passt er sehr gut zu Muscheln und Fisch. Sein mineralischer Charakter kommt dann stark zum Tragen, gehen doch die Wurzeln der Weinstöcke tief in den Boden. Je länger man ihn altern lässt, desto besser passt er zu Fisch in Sauce und selbst zu weißem Fleisch. Als Weißwein passt er zu fast allem. Der Spätburgunder als Rosé ist ein feiner und leichter Wein, der gut zu Gegrilltem, zu gegrilltem Fisch beispielsweise, passt. Er ist ein ausgezeichneter Wein gegen den sommerlichen Durst. Man kann mit ihm, als Weißwein und Rotwein, eine ganze Weinkarte füllen. Er ist vollkommen als Wein. Der Luxemburger Pinot noir ist wirklich eine Rebsorte, die zu ihrer Gegend passt. Er muss nicht ins Barriquefass gezwungen werden, um die Geschmäcker herauszufordern. Man spürt, dass seine Wurzeln vom Boden gekostet haben. Das ist genau, was ich suche: die Identität, das Reine, Mineralische des Bodens. Und das ist es auch, was unseren Charakter innerhalb Europas ausmacht. Wir produzieren nicht den Wein, es ist der Winzer, der das Ergebnis der Arbeit von Mutter Natur abwartet, und der ihr nur einen kleinen Schubs gibt.
Thorunn präsentiert uns den
Pinot blanc Aromen: Ananas, Zitrusfrüchte, Mirabelle, Quitte, weißer Pfirsich, Aprikose, Birne, grüner Apfel, exotische Früchte, Trockenfrüchte, weiße Blüten, Mentholnoten, Bienenwachs, Nussbutter, Marzipan.
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Thorunn, Sängerin und Moderatorin
Der Pinot blanc genügt sich selbst Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Ich komme aus Island, aber ich kenne alle Luxemburger Weine. Hier gibt es eine Tradition des Weines, die es in Island nicht gab. Dort war der Wein lange Zeit unerschwinglich, man trank ihn kaum. Immerhin haben die Isländer vor etwa zehn Jahren zu lernen begonnen, ihn zu trinken und ihn zu schätzen. Ich liebe den Chardonnay, denn er ist ein weicher, milder Wein, der gut zu meinem Charakter passt und es gibt nichts besseres, als einen Abend mit einem guten Glas zu beginnen. Aber der Wein in der Familie, das ist vor allem der Pinot blanc. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Der Pinot blanc ist nicht so mild wie der Chardonnay. Er ist etwas aggressiver, bleibt aber sehr schmackhaft. Für mich ist er ein gefälliger Wein, sehr angenehm auf der Zunge. Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick, eine Erinnerung oder bestimmte Speisen mit dem Genuss dieses Weines?
Für mich passt Wein nicht zum Essen. Ich ziehe es vor, einen Wein nur so zu trinken, ohne ihn mit Lebensmitteln zu verbinden, auch wenn ich gut verstehe, dass ein Wein hervorragend zu einem guten Essen passen kann. Für mich genügt ein Wein sich selbst, er ist für sich bereits eine ganze Mahlzeit. Und wenn ich während eines Abendessens Wein trinke, dann esse ich nur wenig. Immer etwas salziges, auch wenn der Wein fruchtig ist. Was den Pinot blanc angeht, so ist meine Schwester die Ursache für diese Neigung. Sie hat in Luxemburg gelebt, sie hat dort ihren dänischen Mann getroffen und wohnt Die Meinung des Winzers zum Pinot blanc seitdem in Kopenhagen. Immer wenn ich sie jetzt besuchen fahre, will sie, dass ich ihr zwei Flaschen Pinot blanc mitbringe. So ist er der Wein der Die reife Frucht des aus derselben Traubenfamilie Familie geworden. wie sein grauer und schwarzer Bruder stammenden Pinot blanc oder Weißen Burgunders ist gelb-grün.
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
Er kann im Edelstahltank auf traditionelle Weise
Ich würde sagen, mit meinem Liebsten, irgendwo in einem alten Schloss, im Norden des Landes, bei Sonnenuntergang. Das ist eine sehr romantische Vorstellung. Der Wein ist die beste aller Süchte, jedenfalls ist er meine. Ein guter Wein passt zu jeder Stimmung: man nippt an ihm, dann berauscht man sich an ihm und schließlich gewinnt der Zauber von Bacchus die Oberhand: „I love the sweet lies that Bacchus tells me.“ („Ich liebe die süßen Lügen von Bacchus.“)
ausgebaut werden, so dass sich sein nervöser Charakter durch eine dem Riesling ähnliche, intensivere Frische als beim Pinot gris auszeichnet. Bei der Verkostung dominiert der Geschmack von Birne und gelben Früchten. Er kann auch im Barriquefass ausgebaut werden, was völlig andere Weine, mit starker Vanillenote, ergibt. Durch seine Eleganz, seine Frische und seine Leichtigkeit wird der Pinot blanc häufig auch zur Herstellung von Crémant verwendet.
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Enrico Lunghi pr辰sentiert uns den
Pinot gris Aromen: Aprikose, gelber Pfirsich, Quitte, Mirabelle, Birne, Zitrusfr端chte, Mango, Passionsfrucht, Akazie, Haselnuss, Feige, Dattel, Honig, Toastbrot, Tee, Minze, Trockenfr端chte, reife Fr端chte.
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Enrico Lunghi, Generaldirektor des Musée d‘Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxembourg
Der Pinot gris ist der Spiegel der Mosel Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Der Pinot gris ist eine der Luxemburger Rebsorten, die ich besonders gerne mag, aber im Allgemeinen bin ich so stolz auf alle unsere Weine, ohne Ausnahme, dass ich unsere ausländischen Gäste bei allen Vernissagen unserer Ausstellungen von ihnen probieren lasse. Wir bieten immer neue Rebsorten und Weingüter an, um niemand besonderen zu bevorzugen. Es ist eine Tradition, den eingeladenen Gästen bei Vernissagen Getränke anzubieten, warum also ihnen nicht etwas anbieten, das sie nicht unbedingt kennen und das sich lohnt, kennen zu lernen? Bei uns stehen die Luxemburger Weine vorne an. Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten an dieser
Die Meinung des Winzers zum Pinot gris Der dritte im Bunde der Burgunder wurde früher nur selten im Tal der Luxemburger Mosel angebaut. Seit den ersten Maßnahmen zur Flurbereinigung in den sechziger Jahren verbreitete sich jedoch sein Anbau und der Pinot gris oder Graue Burgunder erzielte
Rebsorte?
Ich finde den Pinot gris subtil und leicht, dabei hat er sehr ausgewogene, köstliche Aromen. Ich mag ihn kühl, aber nicht kalt. Ich finde, er passt gut zur Stimmung im Tal der Mosel, oder zumindest zu dem Bild, das man sich von dieser Stimmung macht: eine schmeichelndere, wohlhabendere, vielfältigere Gegend als der Rest des Landes, dabei vollkommen authentisch und bodenständig. Im Tal der Mosel hat das Leben eine sanfte Qualität, die ich sehr mag.
schnell einen großen Erfolg, der seinem mäßigen Säuregehalt und seiner großen aromati-
Verbinden Sie eine bestimmte Philosophie mit dem Genuss
schen Fülle zu verdanken war. Füllig nach
dieses Weines?
Wunsch, bietet er je nach Reifegrad eine Viel-
Was ich an Wein im Allgemeinen mag, ist, dass er gut zur Kunst passt. Wie sie ist er stark von einer Tradition geprägt, die man kennen muss, von einer Technik, die man beherrschen muss. Und dann steckt viel Arbeit in ihm, Inspiration, man muss jedes Mal neue Risiken eingehen und in bestimmten Augenblicken genaue Entscheidungen treffen. Ein Künstler kann intensive Phasen haben, auf die weniger produktive Zeiten folgen, genau wie ein Wein, der mal ein gutes, mal ein weniger gutes Jahr haben kann. Der Ruf entsteht auf lange Sicht. Einen Künstler beurteilt man nicht nach nur einem einzigen Werk, sondern nach seiner Entwicklung. Und so ist es auch mit den großen Weinen.
zahl von Fruchtnoten, die von der einheimischen Quitte über die Rosine bis hin zu exotischen Früchten reicht. Dank seiner perfekten Ausgewogenheit ist der Pinot gris noch heute die beliebteste Rebsorte in Luxemburg. Vielfältig in seiner Art, ergibt er beliebte Weine für die Gastronomie.
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
Ich trinke selten zwischen den Mahlzeiten und so ist für mich der Pinot gris ideal zum Mittag- oder Abendessen mit Freunden, bei einem guten luxemburgischen oder elsässischen Essen, wo doch meine Frau aus dem Elsass stammt. Die Leichtigkeit des Pinot gris wiegt ein wenig die Schwere dieser Küche auf. Seine feine Art macht ihn zum idealen Begleiter solcher Momente der Gastlichkeit.
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François Valentiny präsentiert uns den
Gewürztraminer Aromen: Rose, Litschi, Pfirsich, Aprikose, Melone, Birne, Orange, Pampelmuse, Himbeere, Ananas, eingelegte Früchte, Süßholz, Eisenkraut, Honig, Toastbrot.
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François Valentiny, Architekt
Beim Gewürztraminer trinkt das Auge mit Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Meine Großeltern waren Winzer in Remerschen. Ich habe alles gemacht, um von diesem Dorf wegzukommen, aber man kann machen was man will... [lacht] Heute noch ist es so, wenn Sie hier kein Winzer sind, dann sind sie niemand, und so habe ich noch immer eine Parzelle in meinem Besitz. Als ich in Wien lebte, mochte ich den Muskateller sehr. Und als ich nach Luxemburg zurückkehrte, versuchte ich, mich daran zu erinnern und pflanzte den Gewürztraminer, weil er ihm am nächsten kommt. Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten an dieser Rebsorte?
Die Meinung des Winzers zum Gewürztraminer
Ein Weißwein muss fruchtig und frisch sein. Was meinen eigenen Gewürztraminer angeht, so muss ich sagen, dass die Arbeit im Weinberg nicht immer mit meinem eigentlichen Beruf, der natürlich Vorrang hat, in Einklang zu bringen ist. Ich will zwar, kann aber nicht immer. Wein, und Gewürztraminer besonders, verlangt viel Pflege. Man muss die Trauben auswählen, sortieren, und ich bin nicht immer da, um das zu tun. Der Gewürztraminer ist schwieriger als manch anderer Wein, und er sollte von Anfang an recht stark konzentriert sein. Mein „Gewürz“ ist sicherlich nicht optimal, aber ich bin doch ganz zufrieden mit ihm.
Der Gewürztraminer ist ein geschmacklich intensiver Wein mit dominierendem Bukett. Bei
Verbinden Sie eine bestimmte Philosophie mit dem Genuss
der Verkostung geht von ihm ein Rosenaroma
dieses Weines?
aus. Man serviert ihn vor allem als Aperitif und
Mein Verhältnis zum Wein entwickelt sich ständig weiter. Der Geschmack ändert sich, man kommt auf neue Ideen ... das zeigt, dass man noch einen nach außen offenen Geist hat. Aber die Qualität eines Weines ist sehr wichtig: einen schlechten Wein trinken, das ist, als würde ich mir sagen, dass ich nicht den besten verdient habe. Wenn man hier spart, stirbt man eines Tages und hat den besten Wein verpasst. Ich finde es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass man sterblich ist. Wenn man das nicht aus den Augen verliert, trifft man die besseren Entscheidungen.
zu Gänseleber, Brioche, Käse oder Dessert. Er hat auch die besten Voraussetzungen für eine Spätlese oder einen Strohwein. Der Luxemburger „Traminer“ zeichnet sich durch seine große Eleganz und Finesse aus, die er zum größten Teil dem Boden und den besonderen klimatischen Bedingungen verdankt, aber auch seiner perfekten Harmonie zwischen Säure, Restzucker und Alkoholgehalt. Seine Frucht ist rosafarben, bei hellrotem Fruchtfleisch.
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Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
Bei manchen Weinen achte ich auf ihr Äußeres: wenn ich einen Weißwein in einer klaren, weißen Flasche sehe, dann ist mir sofort klar, dass das ein trockener Weißer ist. Für mich benötigt der Gewürztraminer ein gelbes Glas. Für mich steht diese Rebsorte für ein Bild, das auch meinen Geschmack beeinflusst. Und so ist es auch mit den Gläsern, aus denen man einen Wein genießt. Ein dunkel getöntes Glas beispielsweise, mit Vergoldung, gibt einem Weißwein einen ganz anderen Geschmack. Unsere heutige Welt legt keinen Wert mehr auf Ästhetik, es geht nur noch um die Funktion, was ich schade finde. Der Geschmack verändert sich im Alter, aber der Genuss eines milden, frischen und fruchtigen Weines aus einer goldenen Flasche und in einem barocken Glas, der bleibt. Bei diesem Wein trinkt das Auge mit.
Léa Linster präsentiert uns den
Auxerrois Aromen: Melone, Mirabelle, Zitrusfrüchte, Zitronenschale, Passionsfrucht, Kiwi, Ginster, Mentholnoten, weiße Blüten, Akazie, Honig, Linde.
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LéA Linster, Sterne-Köchin
Dem Auxerrois gehört mein Herz Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Es gibt zwei, die ich besonders gern habe, aber aus unterschiedlichen Gründen. Der Riesling, klar, denn er ist der edelste, der Wein der Weine. Seit 2007 führe ich einen Riesling, den ich, wie es auf dem Etikett heißt, mit Liebe ausgewählt habe. Und tatsächlich passt er auch sehr gut zu meinem Charakter und zu meiner Persönlichkeit: er ist großzügig und voller Freude. Ganz zu Beginn perlt er leicht, so dass man sich lebendig fühlt und glücklich darüber ist. Mit Liebe zu trinken, wie es auf der Flasche steht! Ansonsten mag ich unter den Luxemburger Rebsorten sehr den Auxerrois. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Die Meinung des Winzers zum Auxerrois Diese in Luxemburg gut bekannte Rebsorte ist eine der vielversprechendsten. Luxemburg ist übri-
Einen Wein zu analysieren“ interessiert mich nicht. Was ich mag, „ das sind die Gefühle, die er beim Trinken hervorruft. Ich mag es, meinen Gaumen zu erfreuen. Ich mag nicht so sehr die Weine, die einen herben Abgang haben. Ich schätze das Milde, ohne dass es zuckerig sein muss, leicht säuerlich, ohne zuviel Säure. Der Auxerrois geht in diese milde Richtung. Er ist süffig, ohne fett zu sein. Für mich dient ein Glas Wein zum Verwöhnen. Und das Glas, aus dem ich trinke, muss die richtige Temperatur haben, nicht zu warm, nicht zu kalt. Es muss sauber und klar sein und leicht beschlagen, wenn man den Wein eingießt. Nicht zu viel, nicht zu wenig, genau so, dass es einem Lust macht, ihn zu trinken. Den Auxerrois trinke ich gern in hochstieligen Gläsern mit kleinem Kelch, wie die elsässischen Gläser. Und in die muss man mir dann oft nachschenken!
gens eines der wenigen Länder in Europa, das den Auxerrois als
Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick, eine Erinnerung oder
Rebnamen führt. Während er im
bestimmte Speisen mit dem Genuss dieses Weines?
Elsass traditionell mit dem Pinot
Der Auxerrois passt hervorragend zu geräuchertem Schinken. Diese Verbindung ergibt dann etwas Neues im Mund, wenn die Speise und der sie begleitende Wein eine Symbiose eingehen. Über einem geräucherten Schinken und einem gut temperierten Auxerrois liegt ein Zauber. Für mich ist das ein besonderer Moment, ein Rauchschinken und ein Auxerrois. Ich fühle mich dann von diesen beiden Lebensmittel geliebt und liebe sie meinerseits.
blanc verschnitten wird, wird er in Luxemburg immer rein als Einzelrebe verarbeitet. Der Luxemburger Boden, fett und kalkhaltig, ist ausgesprochen gut geeignet für die Rebe des Auxerrois. Die Stöcke sind leicht zu
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
bearbeiten, bis auf die Laubarbeit
Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln?
in den Monaten Juni und Juli. Die
Der Auxerrois passt sehr gut zu allen Luxemburger Speisen, die leicht geräuchert sind, wie zum Beispiel ein Schweinehals mit dicken Bohnen. Das ist klassisch: der geräucherte Schweinehals ist sehr bäuerlich und ich liebe diese Fülle, diese Milde, ohne dass es zu süß ist. Der Auxerrois passt hervorragend zu all diesen Speisen, die etwas Mildes brauchen.
köstlichen gelben Trauben, reif und aromatisch, ergeben fruchtige Weine, die sehr angenehm sind als Aperitif oder zum Käse. Dank seines Entwicklungspotentials sind die Weine des Auxerrois ohne weiteres über mehrere Jahre hinweg lagerfähig.
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Claude Schmitz pr채sentiert uns den
Rivaner Aromen: Muskat, Apfel, Mirabelle, Aprikose, Litschi, roter Pfirsich.
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Claude Schmitz, Künstler – Schmuckdesigner
Der Rivaner ist gut, ganz einfach gut Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Meine eigentliche Liebe gilt dem Gewürztraminer – meine Schmuckstücke entsprechen eher dem Gewürztraminer – aber mein liebster Wein für den Alltag ist der Rivaner. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Es ist ein ehrlicher und überhaupt nicht anmaßender Wein, den man Tag für Tag trinken kann. Ich mag ihn, weil er eine leicht mineralische Note und wenig Säure hat und eine nicht zu starke Blume, genau richtig. Er ist kein Wein für bestimmte Anlässe, wie der Gewürztraminer, den ich sehr schätze und der sehr viel Volumen hat. Heute können manche Winzer im Barriquefass etwas komplexeres, blumigeres, süffigeres herstellen. Er bekommt dann ein enormes Bukett. Man kann ihn sogar mit Eichenfass-aromen anreichern, aber das ist dann nicht mehr der spontane Rivaner, den ich so mag. Was ich an dieser Rebsorte mag, ist, dass sie einen einfachen, aber nie langweiligen Wein ergibt. Er ist aufrichtig und offenherzig, und das gefällt mir. Durch seine elementare Art kann man ihn überall und zu jeder Zeit trinken. Ich mag ihn, weil er einfach gut ist.
Die Meinung des Winzers zum Rivaner Der Rivaner, auch bekannt als „Riesling x Silvaner“ oder Müller-Thurgau, teilt sich sein Schicksal mit dem Elbling, von alters her sein treuer Gefährte in Luxemburg. Diese beiden Reben waren in Luxemburg die Hauptrebsorten bis
Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick, eine Erinnerung
noch vor etwa dreißig Jahren. Er wurde seit den
oder bestimmte Speisen mit dem Genuss dieses Weines?
1920er Jahren angebaut und war zunächst für
Ein Glas Rivaner erinnert mich an meine Kindheit, die alten verrauchten Cafés mit ihren Kegelbahnen. Ich komme aus Lenningen, einem kleinen Dorf an der Mosel, und da gab es viele alte Junggesellen, Bauern, Winzer ... Die trafen sich im Café an der Ecke und tranken ihren Patt Rivaner“ in ganz besonders geformten Gläsern, die heute nur „ schwer aufzutreiben sind. Es ist eine zeitlose Rebsorte. Und selbst wenn er heute von manchen neu erfunden wird und in Eichenfässern ausgebaut wird, so ziehe ich doch den klassischen Rivaner vor. Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen? Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln? Haben Sie ein bestimmtes Rezept, zu dem er besonders gut passt?
Ich mag ihn zu den ganz alltäglichen Speisen, aber auch zu den traditionelleren luxemburgischen Speisen, wie zu Hameschmier“ oder „ Ham, Fritten an Zalot“, dem typischen Essen, das man abends nach „ einer Hochzeit oder einer Taufe isst ... Es ist so, ich ziehe einen guten Tafelwein einem schlechten teuren Wein vor. Das ist der Wein, den ich bei mir zuhause immer in Reichweite habe. Manchmal koche ich sogar mit ihm, selbst wenn das manche Puristen für eine Sünde halten.
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den lokalen Markt gedacht. Man kann ihn als den anderen historischen Wein des Großherzogtums betrachten. Der Rivaner erzielt fruchtige Weine, geschmeidig und angenehm, jung zu trinken. Dank seines leichten Charakters und seiner Moschusnoten bezaubert er den Kenner ebenso wie den Neuling.
Claude Bertemes pr채sentiert uns den
Elbling Aromen: Granatapfel, Stachelbeere, frische Mandel, Zitrone, Mirabelle, Physalis.
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Claude Bertemes, Konservator der Cinémathèque in Luxemburg
Der Elbling ist ein sympathischer und geselliger Wein Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Der Elbling sagt mir enorm zu und ich bedauere es sehr, dass in Luxemburg der Anbau dieser historischen Rebsorte so sehr zurückgegangen ist seit dem zweiten Weltkrieg. Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Ich mag seinen starken Charakter, seine säuerliche Seite. Um mit den Worten des Kinos zu sprechen, wenn der Elbling eine Schauspielerin wäre, dann wäre er Bette Davis. Um kein Wort verlegen, mit viel Charakter, ein bisschen schlangenzüngig, aber sehr mutig, genau das Gegenteil all der Sugar Babes“, „ die Hollywood hervorgebracht hat. Ich betrachte den Wein wie ein Ethnologe. Mein Standpunkt ist ein soziologischer, so wie der von Pierre Bourdieu, der die kulturellen und alltäglichen Gewohnheiten untersuchte. Für mich ist der Elbling ein sympathischer und geselliger Wein. Im übrigen ist er auch ein Ort der Erinnerung, wegen seiner mittelalterlichen Wurzeln, für die ich schon allein als Konservator größten Respekt habe. Es gibt einen großen Unterschied zwischen der Bedeutung des Weines früher und seiner Bedeutung heute. Was früher ganz volkstümlich war ist heute eine elitäre Kultur geworden, die den Kennern vorbehalten ist. Der Elbling allerdings ist wirklich ein Wein von gestern, er steht am Anfang eines reinen hedonistischen Genusses. Mir gefällt die Tatsache, dass er nicht den Snobs zum Opfer gefallen ist.
Die Meinung des Winzers zum Elbling Seit der Zeit der Römer ist dies die historische Rebsorte in Nordeuropa. Heute wird er nur noch im Tal der Mosel angebaut. Lange Zeit wurde der Grossteil der Produktion nach Deutschland verkauft, wo ihn die Winzer verschnitten und zu Sekt verarbeiteten. Er hat sehr zum Wohlstand der Luxemburger Winzer beigetragen und ergibt lebendige, frische, nervöse Weine mit subtilen
Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick, eine Erinnerung
Aromen und Noten von Blüten. Manche nennen
oder bestimmte Speisen mit dem Genuss dieses Weines?
ihn deshalb auch den „kleinen Bruder des Ries-
Meine proust’sche Madeleine ist der Coq au Vin. Auch wenn ihn meine Mutter immer mit Rotwein gemacht hat, so hab’ ich ihn doch mit Elbling versucht. Das Resultat war noch besser, da war eine Durchlässigkeit des Geschmacks, eine Frische, die es mit Rotwein nicht gegeben hätte. Dieser elementare und kraftvolle Wein hält sehr gut auch höhere Temperaturen aus, die man zum Kochen braucht. Im Glas trinkt man ihn, an eine Bar gelehnt, so wie ich es immer getan habe. Er passt hervorragend zum berühmten Schueberfouer Fësch“, dem gebratenen „ Fisch, den es jedes Jahr auf der Schueberfouer“, dem Jahrmarkt, gibt. All diese „ einfachen und spontanen Genießer dort bleiben zurückhaltend gegenüber den komplexeren, aber auch arroganteren Weinen. Der Elbling ist ein bodenständig sympathischer Wein.
ling.“ Mit seinem geringen Alkoholgehalt und
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
Seine frische Seite passt besonders gut zur schönen Jahreszeit. Er ist ideal als Maitrank, einem volkstümlichen Getränk, das man im Mai genießt um den Frühling zu feiern. Der Hauptbestandteil ist Elbling, dann fügt man Cognac hinzu, weißen Portwein, Zimt und Orangenstücke, lässt es 24 Stunden ziehen, filtert es ab und trinkt es sehr kühl. Das lässt mich daran denken, dass auch die Trunkenheit aus dem Bereich der Zivilisation verbannt wurde. Früher was sie politisch korrekt und als Quelle der Freude und sogar der Inspiration, wie bei Rimbaud beispielsweise, anerkannt. Heute wird sie nicht gern gesehen, heute trinkt man nicht mehr, man verkostet.
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seinem frischen Charakter stellt er den Archetyp eines Bistroweines dar.
Dominique Rizzi präsentiert uns den
Chardonnay Aromen: mineralische Noten, Vanille, Muskat, Melone, weiße Früchte, Quitte, Apfel, Birne, Zitrusfrüchte, Röstmandel, Butter, Hefegebäck, weiße Blüten.
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Dominique Rizzi, Chef Sommelier Mitglied der Expertenkommission der „Marque Nationale“
Der Chardonnay ist eine chamäleonartige Rebsorte Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Der Chardonnay. Können Sie diese Rebsorte beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Man sollte diese Rebsorte nicht mit dem Chardonnay vergleichen, den man sonst findet. Dies ist ein Chardonnay, wie man nicht gewöhnt ist, ihn zu trinken. Er ist geradeheraus, sehr mineralisch, und das kann die Weinliebhaber schon überraschen. Aber er hat den Charakter des Landes, denn hier sind die Weine nervös, lebhaft, frisch, aber nicht herb. Er hat eine große Frische, aber man würde normalerweise mehr Volumen von einem Chardonnay erwarten. Es ist diese Frische, die ich besonders mag. Und übrigens ist es kein Widerspruch, dass er gleichzeitig diese Noten von gegrilltem Obst, von Haselnuss und Bittermandel hat. Genau diese Lebhaftigkeit ist es ja, die ihn unter den anderen Rebsorten des Großherzogtums auszeichnet. Selbst wenn er noch nicht seit langem hier angebaut wird, kann der Chardonnay eine außerordentlich schneidige Art entwickeln, sobald man ihn nicht übermäßig lange im Barriquefass ausbaut. Wenn man ihn charaktervoll haben will, dann sollte man ihn nach der einheimischen Art und Weise verarbeiten. Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick oder eine Erinnerung mit dem Genuss dieses Weines?
Wenn ich an den Chardonnay denke, dann gehen meine Gedanken sehr weit, sie gehen nach Israel. Denn dort war ja tatsächlich einer der Ursprünge dieser Rebsorte, bevor sie in der Zeit der Kreuzzüge in unsere Breiten gelangte. Außerdem ist sie eine so vielfältige Rebsorte. Sie kann derartig unterschiedlich sein, je nachdem, wo sie angebaut wird. Mal lebhaft, dann mit Volumen, mal geschmeidig, sinnlich, lieblich. Ich mag diesen chamäleonartigen Charakter sehr, der sich immer anpasst an das jeweilige Land und an die jeweilige Weinbereitung und der dann jedes Mal eine andere Linie und einen anderen Geschmack bildet. Um den Chardonnay schätzen zu können, muss man berücksichtigen, wie sehr seine Identität mit der Topographie verbunden ist. Dieser chamäleonartige Charakter kann eine extrem breit gefächerte Kundschaft ansprechen: Kunden, die im Wein nicht etwas schwer Zugängliches suchen, sondern eine Erfahrung unmittelbaren Genusses, aber auch anspruchs-vollere Weinliebhaber. Diese werden im Chardonnay eine einzigartige Größe und Vielschichtigkeit entdecken und sich auf eine Entdeckungsreise durch eine Welt zahlloser Aromen entführen lassen.
Die Meinung des Winzers zum Chardonnay Der Chardonnay ist sicherlich die weltweit bekannteste Rebsorte, aufgrund seines Rufes als großer Weißwein und auch aufgrund der Massenproduktion in den Ländern der Neuen Welt (Australien, Neuseeland, Chile oder Kalifornien ...). Ihr Impuls hat aus ihm einen Modewein gemacht. Selbst an der Mosel, wo er seit den 1980er Jahren auf kleinen Flächen angebaut wird, ergibt diese Rebsorte völlig unterschiedliche Aromen, je nach Lage. So kann er ebenso Noten von exotischen Früchten entwickeln wie von Blüten, das hängt ganz von den Hängen ab, auf denen er gepflanzt wurde. Beliebt zum Ausbau im Barriquefass, lässt er
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen?
deutlich seine Tannine schmecken und
Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln?
auch gewisse Vanillenoten. Der Chardon-
Im Großherzogtum gibt es vorzügliche Flussfische. Ein gedünsteter Zander, bei dem etwas Fenchel den Geschmack hervorhebt, passt hervorragend zu einem Chardonnay. Man sollte eher mageres Fleisch und mageren Fisch nutzen und Fische nehmen, die man auf einfache Art und Weise zubereitet. Mit Fenchel oder etwa Artischocken können Sie für eine zusätzliche Frischenote sorgen. So entsteht ein überraschender Gegensatz, bei dem sich die Harmonie zwischen Wein und Speisen gut entwickeln kann. Ich glaube, der Chardonnay passt zu verschiedenen Gerichten, solange er ein Essen durch seine Frische aufhellen kann.
nay ist ein gut strukturierter Basiswein,
25
der sich hervorragend eignet für die Herstellung von Crémant.
Frank und Andy Schleck präsentieren uns die
CrĂŠmants 26
Frank und Andy Schleck, Radfahrer
Die Crémants, das ist der Sieg und ein zweifacher Grund, stolz zu sein Welche der Luxemburger Rebsorten ist Ihnen die liebste?
Als Sportler trinken wir nicht viel Alkohol. Der Crémant allerdings ist für uns ein sehr symbolisches Getränk. Wir reisen zweihundert Tage im Jahr und natürlich haben wir keine Flaschen bei uns. Aber wenn wir die Gelegenheit haben, ein gutes Ergebnis mit einem Luxemburger Crémant zu feiern, dann kommt zu unserem Stolz über den Sieg noch der Stolz hinzu, so gute Weine in Luxemburg zu haben. Können Sie diesen Wein beschreiben? Welche Eigenschaften gefallen Ihnen am besten?
Klar, nach einer großen Anstrengung ist seine Frische immer sehr willkommen. Dann wissen wir, dass das Härteste hinter uns liegt und wir diesen feierlichen Moment genießen dürfen, so wie wir gegen unseren Durst trinken und uns entspannen dürfen. Das macht doppelt Freude. Verbinden Sie einen bestimmten Augenblick, eine Erinnerung oder bestimmte Speisen mit dem Genuss dieses Weines?
Der Augenblick des Sieges natürlich. Die Feier mit der Familie oder der Mannschaft. Eine Flasche Crémant zu öffnen ist ein Ritual, das wir sehr mögen, denn es folgt auf den Erfolg, es bestätigt ihn. Dieser Moment nach dem Rennen ist also eng verbunden mit dem Crémant. Und das ist sehr stark.
Die Meinung des Winzers zu den Crémants
Welche ist heute für Sie die beste Art und Weise, ihn zu genießen? Mit welchen Speisen oder welchen Lebensmitteln? Haben Sie ein
Die Bezeichnung „Crémant de Luxembourg“ existiert
bestimmtes Rezept, zu dem er besonders gut passt?
seit 1991. Dank seiner Frische, seiner Finesse und
Was uns betrifft, wir trinken den Crémant gerne vor oder nach dem Essen oder auch nach einem Rennen, im Bus, aber immer, um etwas zu feiern. Und wenn man den Sieg genießt, dann braucht man nichts anderes. Dann braucht man nichts zu essen, jedenfalls denkt man nicht daran. Man ist noch weit weg von den materiellen Bedürfnissen, in solchen Momenten ...
seiner Lebhaftigkeit erfährt der Crémant aus Luxemburg derzeit einen unvergleichlichen Erfolg und erzielt Jahr für Jahr Auszeichnungen auf internationalen Wettbewerben. Der Crémant ist der Höhepunkt an Qualität einer traditionellen Methode, die seit langer Zeit beherrscht wird und die einen stärkeren Aufwand im Weinberg und eine strengere Auswahl bei den Trauben und den Basisweinen verlangt. Für einen Crémant dürfen alle in Luxemburg zugelassenen Rebsorten verwendet werden. Die Trauben müssen gesund sein, reif und unbeschädigt, wenn sie gepresst werden. Aus 150 kg Trauben dürfen nach einem schonenden Keltervorgang maximal 100 Liter Most gewonnen werden, die man ein erstes Mal im Edelstahltank gären lässt. Die zweite Gärung findet dann in der Flasche statt. Die Weine müssen mindestens 9 Monate auf den Hefen lagern. In Luxemburg werden überwiegend trockene Crémants produziert. Die Crémants können aus einer Rebsorte oder auch aus Verschnitten, sog. Assemblagen hergestellt werden, sowie als Jahrgangssekt. Sie passen auch hervorragend zum Essen.
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Spezialweine Die Luxemburger Spezialweine – die „ Spätlesen“, „ Strohweine“ und „ Eisweine“, sind gelungene Versuche, die Vielfalt der lokalen Produktion und die technischen Möglichkeiten der Weinbereitung zu erweitern.
Sie unterliegen einer strengen Kontrolle,
„
Spätlese“. Wie der Name schon sagt,
was ihren natürlichen Mindestalkoholgehalt
findet die Lese dieser Weine sehr spät statt,
(in Oechslegraden angegeben) und ihre Rebsor-
je nach Rebsorte ist dies vom erreichten
ten angeht. Ihre Lese geschieht von Hand.
Mindestzuckergehalt in der Frucht abhängig.
Dabei stellen sie eine wahre Herausforde-
Die säuberlich ausgewählten Trauben werden
rung dar, gegen die Zeit und gegen das Wetter.
häufig von der sogenannten Edelfäule befallen,
So hängt ihr Gelingen auch sehr vom Können,
dem Botrytis-Pilz. Ihre durchlässige Haut lässt
der Sorgfalt, der Aufmerksamkeit und auch
den Saft verdunsten, was die Zuckerkonzentra-
dem Glück des Winzers ab. Diese Elixiere sind
tion erhöht und die Aromabildung intensiviert.
auch deshalb umso schmackhafter, da sie aus
Sie verändert ihre Farbe und nimmt die Form
Prinzip selten sind, was sie für einen exklusiven
und den Geschmack einer Rosine an. Um eine
Markt prädestiniert.
späte Lese durchzuführen, verlangt der Gesetzgeber für die Sorten Auxerrois, Pinot blanc und gris, Riesling oder Gewürztraminer mindestens 105 Oechslegrade (95 Oechslegrade für den Riesling).
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Die wenigen gefrorenen Trauben können ab sofort gelesen werden. Ein einzigartiges Schauspiel, das zugleich edelste Tropfen verspricht.
Viele Kellereien arbeiten heute mit gewölbten Barriques, in denen sich der Wein besonders aromareich entwickeln kann.
„
Strohwein“. Für diesen Wein benötigt
Bei der Spätlese spielt die Herbstsonne eine wesentliche Rolle im Reifungsprozess.
„
Eiswein“. Dies ist ein Wein, dessen
großen Frische erkennen kann. In Luxemburg
man gesunde und reife Früchte der jeweiligen
Trauben am Weinstock einer Temperatur von
darf der Eiswein nur aus den Trauben des
Rebsorte, die auf Strohmatten (daher der Name)
mindestens -7 °C ausgesetzt waren. Bei dieser
Pinot blanc und gris sowie aus dem Riesling
ausgebreitet werden. Diese Matten werden
Temperatur gefriert das Wasser in den Trauben
gekeltert werden.
an gut belüfteten Orten aufgestellt, damit das
und nur der Zucker bleibt löslich. Durch diese
Wasser in den Früchten so weit verdunsten
Sättigung erhält man einen sehr konzentrierten
kann, bis man einen maximalen Zuckergehalt
Most mit mindestens 120 ° Oechsle. Die Ernte
erreicht. Die mitunter monatelange Wartezeit
findet im Winter, unter sehr schwierigen
erfordert eine ständige Überwachung und
Bedingungen statt: Nachts, bei großer
Auswahl (es gibt einen enormen Volumenverlust
Kälte und auf meist recht steilen Hängen,
durch Austrocknung). Die Produktion ist so
die schlecht beleuchtet sind. Der Umstand,
Jahr für Jahr sehr gering. Der Strohwein,
dass nur selten diese Temperaturen erreicht
für den man die Trauben des Auxerrois,
werden, sowie das Risiko eines Totalverlustes
des Pinot blanc und gris sowie des Gewürz-
und die hohe Konzentration der gelesenen
traminers verwendet, weist mindestens
Früchte rechtfertigen die Spezialität und
130 Oechslegrade auf.
Exklusivität des Eisweines, den man an seiner
29
Luxemburg, zwischen Tradition und Moderne Seit nahezu einem halben Jahrhundert haben die Edelstahltanks beinahe überall die traditionellen Holzfässer ersetzt. Die vielen Vorteile dieses Materials, besonders in hygienischer Hinsicht, lieSSen es in Luxemburger Weinkellern unentbehrlich werden.
Die Lebhaftigkeit der Moselweine ist
Winzer, die stets auf der Höhe des
dieser Edelstahltanks zu verdanken, die nur
Fortschritts bleiben wollen, halten sich
wenig Kohlensäure und natürliches Aroma
an die jeweils letzten Neuerungen aus
entweichen lassen. Diese Vinifikation auf der
der Welt des Weines und der Methoden
Höhe der modernen technischen Möglichkeiten
zur Weinherstellung. Ihre Produkte
trägt zur Frische der Luxemburger Weine bei.
repräsentieren so auf ideale Weise das
Seit den 1980er Jahren haben zahlreiche Winzer des Großherzogtums sich nicht
Potential der Luxemburger Weinberge. Diese anhaltende Entwicklung geht
gescheut, den Rat von Fachleuten aus den
nicht zu Lasten der althergebrachten
Nachbarländern einzuholen. Gemeinsam
Traditionen, die es noch immer gibt und
haben sie die Technik der Luxemburger
von deren Erfahrungen profitiert wird.
Weinkultur auf den höchsten Stand gebracht.
Sind nicht die großen Weine diejenigen, bei
Die „grüne Lese“ und der Ausbau der Weine im Barriquefass sind nur einige
30
Beispiele unter vielen. Die Luxemburger
im Übrigen sicherlich den fugenlosen Wänden
denen es gelungen ist, die perfekte Verbindung zwischen Moderne und Tradition herzustellen?
Die „Appellation contrôlée“ in Luxemburg Der Luxemburger Wein hat sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts stark entwickelt, insbesondere mit der Einführung neuer Rebsorten und der Ertragsregulierung.
Der Wunsch, die Herkunft und die Qualität der in Luxemburg hergestellten Weine zu garantieren, hat sich seit 1935 verstärkt
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und zu Wein ausgebaut werden dürfen. 1959 wurde durch die Marque Nationale
durch die Schaffung der „Marque Nationale“.
die Klassifizierung eingeführt mit den Bezeich-
Auf diese Weise will der Staat die Qualität
nungen „Marque nationale – Appellation
seiner heimischen Produktion gewährleisten
contrôlée“, „Vin classé“, „Premier cru“ und
und kontrollieren. Strenge Kriterien wachen
„Grand premier cru“. Letztere Auszeichnung
über den Erhalt des berühmten Labels „Marque
ist am schwersten zu erhalten.
nationale – Appellation contrôlée“. Lediglich
Im Weinbauinstitut folgt vom Labor bis zur organoleptischen Prüfung eine Untersuchung auf die andere.
dem luxemburgischen Weinbaugebiet geerntet
1988 war es dann an den Schaum-
Weine von Luxemburger Herkunft, die nicht mit
weinen, der „kontrollierten Bezeichnung“
Weinen aus dem Ausland verschnitten wurden
unterzogen zu werden, und drei Jahre später
und den Auflagen und Regeln der Europäi-
dann, 1991, kamen die Crémants an die
schen Union entsprechen, haben Anrecht auf
Reihe. Jüngst, im Jahre 2007, wurden dann
diese Auszeichnung. Darüber hinaus müssen
auch noch die Assemblageweine (Cuvées
die Weine dieser Auszeichnung in den Flaschen
verschiedener einheimischer Rebsorten)
vermarktet werden so wie die Trauben nur in
mit aufgenommen.
Die Expertenkommission der Marque Nationale setzt sich aus Vertretern aller mit dem Weinbau verbundenen Berufszweige (von den Winzern über die Vertreter des Landwirtschaftsministeriums bis hin zu den Kellermeistern, Händlern, Hoteliers, Gastwirten und Konsumenten) zusammen.
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Die WeinstraSSe „Wein trinken, dass heißt, vom Genie kosten.“ Charles Baudelaire, französischer Dichter, 1821-1867. Ebenso wie der Luxemburger Wein seiner Heimatregion verpflichtet ist, so trägt er in seiner Reife dazu bei, die Lebensfreude zu entfalten, die man im gesamten Tal der Mosel findet.
Terroir und Klima Der Wein – Mittel zum Feiern Das MoselTal
33
34 35 36
Im Tal der Mosel befinden sich die meisten Weinberge in Höhen zwischen 150 und 250 Metern über dem Meer.
Durch die jahrhundertealte Kultur des Weines wurde die lokale Flora und Fauna geschützt.
Terroir und Klima Im Mittelalter waren die Weinberge durch die Vielzahl der Klöster und anderer religiöser Zentren über das ganze Land verteilt. Im Lauf der Jahrhunderte haben die klimatischen Schwankungen jedoch den Anbau einzig auf das Tal der Mosel beschränkt.
Mit einer durchschnittlichen Nieder-
Dolomit. Das Tal ist enger und die Abhänge sind
das Jahr verteilt ist und einem bis zwei Grad
steil. Die Weine dieser Gegend haben Rasse und
Celsius über dem Landesdurchschnitt gibt
Eleganz. Im Süden, im Kreis Remich, gibt es
es hier in der Tat ein für den Weinbau optima-
eine völlig andere Landschaft: das Tal wird weit,
les Mikroklima. Die Klimazone ist gemäßigt
die Hügel runden sich und die Hänge werden
und unterliegt gleichzeitig ozeanischem und
flacher. Die Böden sind sehr lehmig auf
kontinentalem Einfluss: milden Wintern stehen
keupermergelhaltigen Schichten. Dieser
gemäßigte Sommer gegenüber. Die Temperatur-
besondere Boden ergibt harmonischere Weine.
schwankungen sind gering. Was die Bodenbeschaffenheit angeht,
34
Seine steinig-tonige Braunerde ist reich an
schlagsmenge von 725 mm, die gut über
Den jungen Wein bereits ab Ostern probieren zu wollen ist ein hervorragender
so kann man klar zwei unterschiedliche Zonen
Anlass, das Großherzogtum zu besuchen, es sei
im Norden und im Süden des Tales ausmachen,
denn, man kommt lieber im Frühsommer, zur
die sich deutlich auch in der Verkostung des
Blüte der Reben, oder im Frühherbst, um an
Weines erkennen lassen. Der Norden, im Kreis
der Weinlese teilzunehmen. Jede Jahreszeit
Grevenmacher, wird von Kalkfelsen beherrscht.
hat ihren eigenen Charme.
Der Wein – Mittel zum Feiern „ Für mich bemisst sich die Qualität des Weines nach der Freude, die er auslöst.“ So der französische Schauspieler François Cluzet. Wenn es darum geht, dies zu überprüfen, dann erwartet ihn das GroSSherzogtum Luxemburg voller Freude.
Zwischen malerischen Weinfesten und
es etwas zurückhaltender zu, im Restaurant
Gelegenheiten, die Freude abzuschätzen, die
bei gedämpftem Licht oder an der Bar eines
die Luxemburger daran haben, ihren heimi-
Cafés. Aber das Interesse ist das gleiche:
schen Wein zu genießen. Brunnen, in denen
den diesjährigen Jahrgang kennen zu lernen.
der Wein fließt, kunterbunte Tischdecken,
Zahlreiche Garden Partys“ werden mit dem Beginn „ der warmen Jahreszeit gefeiert.
35
Außerhalb des Tals der Mosel geht
einzelnen Begebenheiten mangelt es nicht an
Die Winzer haben es verstanden, die
auf denen sich Spezialitäten türmen und das
Neugierde wächst und wächst. So finden viele
Gelächter der Liebhaber eines guten Tropfens
Verkostungen statt in den eigens dafür eingerich-
zeugen von der Zufriedenheit und dem Stolz,
teten Kellern. Die privaten und geschäftlichen
den die Winzer und ihre Nachbarn Jahr für
Anlässe werden immer zahlreicher, sehr zur
Jahr erfüllt. Es ist eine lebendige Tradition,
großen Freude der Winzer, die glücklich darüber
die diese Volksfeste weiter bestehen lässt und
sind, die Früchte ihres Erfolgs teilen zu können.
die die Neugierigen und die Feinschmecker
So wie der Weingenuss früher ein tägliches Ritual
mitunter das ganze Land durchqueren lassen,
war, so wird er heute oft von einem wahren
um an ihnen teilzunehmen.
Zeremoniell begleitet. Also: lasst uns feiern!
Von der Barrique abgefüllt, geben die traditionellen kleinen Gläser das Tempo an bei den vielen Volksfesten, die reihum in den Winzerdörfern stattfinden.
Das Moseltal: ein Konzentrat von Natur und Weinbau Seit der Kanalisierung der Mosel im Jahre 1964 erstreckt sich das Tal der Weinberge von Schengen im Süden, bekannt durch die Unterzeichnung des gleichnamigen Vertrages, bis nach Wasserbillig im Norden über 42 Kilometer.
„Und in der Mitte fließt ein Strom...“
schaft und ihrem milden Klima findet man hier
zwischen Deutschland und Luxemburg dahin
besser als in jeder anderen Gegend des Landes
fließt und die die auf dem Wiener Kongress im
das Luxemburger „Dolce Vita“ wieder – nirgends
Jahre 1815 festgeschriebene Grenze zwischen
lebt man besser. Ob Schlemmer oder Feinschme-
beiden Staaten markiert.
cker, Sportler oder Faulenzer oder einfach nur
Man kann praktisch das ganze Tal durchqueren, ohne die Nationalstrasse zu
Ein ganzes Netz von Lehrpfaden wurde für Wanderer, Radfahrer und Reiter angelegt.
entlang fahren. So kommt man durch mehrere
Auf der sommerlichen Mosel nimmt der Verkehr
Orte und kleine, traditionelle Dörfer, die ihren
zu: private Jachten und Boote begleiten die
Charme dem Weinbau verdanken, der hier
Frachtschiffe, die treu das ganze Jahr über
seit Jahrhunderten die Orte und das Leben
diesen Wasserweg nutzen, der sie im Norden,
der Menschen bestimmt.
über den Rhein, in die Nordsee führt. Warum
touristische Hauptanziehungspunkt des Landes.
36
neugierig auf Neues, hier gibt es für jeden etwas.
verlassen und am nachbarlichen Deutschland
Die Mosel ist in vieler Hinsicht der
Die Türme des Schengener Schlosses sind Wahrzeichen der berühmten kleinen Ortschaft.
Neben den Weinbergen, ihrer herrlichen Land-
oder vielmehr ein Fluss, die Mosel, die friedlich
also nicht in der milden Jahreszeit der Weinlese kommen, um dieses kleine Paradies zu genießen?
Ob geometrisch angeordnete Gr체nh채nge oder gespenstische Landschaften: jede Jahreszeit verleiht dem Moseltal ein neues Gesicht.
37
Einige Zahlen
6
39,5 % Seit den Flurbereinigungen, die eine bessere Rebverteilung ermöglicht haben,
2000
Luxemburg ist das sechstkleinste
In Luxemburg wird seit etwa
Land der Erde und das einzige
2000 Jahren Wein angebaut.
Großherzogtum.
sind auf 39,5 % der Fläche des gesamten Weinberges die Auxerrois, Pinot blanc und Pinot gris Reben gepflanzt. Der Riesling wird auf 12,3 %
18
des Areals angebaut. Die Fläche für den Rivaner (28,5 %) und den Elbling (8,9 %) ist zurückgegangen, während der Pinot noir heute mit 7,4 % zugenommen hat. Die Saint Laurent-Rebe wurde 2004 wieder eingeführt.
82
18 Weinfeste gibt es jedes Jahr im Tal der Luxemburger Mosel.
82 km lang von Nord nach Süd 57 km breit von Ost nach West: dies sind die Ausdehnungen
6 444 700
45
des Großherzogtums Luxemburg, mit einer Fläche von 2 586 km².
6 444 700 Weinstöcke
45 Goldmedaillen wurden bei den
gibt es in Luxemburg.
internationalen Wettbewerben 2007 von Luxemburger Weinen gewonnen.
66 %
1 289
66 % der Luxemburger Produktion geht nach Belgien,
Der Luxemburger Weinberg hat eine Fläche von 1 289 Hektar, wovon 1 234
dem Hauptimporteur von
für die Produktion genutzt werden. Die Fläche ist seit den frühen 90er Jahren
Luxemburger Weinen
durch die Politik der Flächenstilllegung zurückgegangen, dabei wurden vor allem
(Deutschland 28 %, Frankreich 5 %,
randständig gelegene und für hohe Qualität wenig geeignete Weinberge aufgegeben.
andere Länder 1 %).
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Fichier à imprimer, verso (3mm inclus)
Diese Veröffentlichung wurde herausgegeben von der Commission de Promotion des Vins et Crémants de Luxembourg. www.vins-cremants.lu Text: Romina Calò Fotos: Andrés Lejona Die Fotos auf den Seiten 28, 29 rechts, 35 rechts und 37 sind von Carlo Rinnen Konzept und Layout: a | part, Luxemburg Druck: Imprimerie Centrale, Luxemburg Unser besonderer Dank geht an den Minister für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes Fernand Boden, die Staatssekretärin für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes Octavie Modert, Marc Weyer, Gilles Estgen und Philippe Eschenauer der lokalen Aktionsgruppe LEADER+ Miselerland, Romina Calò, Andrés Lejona, Thierry Corona, Claude Bertemes, Thorunn Egilsdóttir, Léa Linster, Enrico Lunghi, Dominique Rizzi, Frank und Andy Schleck, Claude Schmitz, Carole Tompers, François Valentiny, Raymond Weydert, Christiane Blum, Jeannot Bonifas, Serge Fischer, Marc Kuhn, André Mehlen, Jean-Paul Risch und Jerry Scheuer vom Weinbauinstitut, Romain Batya, Abi Duhr, Claude Gaasch, Josy Gloden, Elisa Kern, André Klein, Ruth Latin-Herber, Claude Moyen, Romain Mondloch, Dan Neven, Markus Pilgram, Carlo Rinnen, Tom Schumacher, Anne Tarin, die Mitglieder der Commission de Promotion des Vins & Crémants de Luxembourg und des Fonds de Solidarité Viticole und alle Winzer.
Dieses Projekt ist im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Leader + mit Geldern des EAGFL-Strukturfonds, des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung in Luxemburg sowie der Mitgliedsgemeinden der LAG Miselerland finanziert worden.
Fichier à imprimer, verso (3mm inclus)
Diese Veröffentlichung wurde herausgegeben von der Commission de Promotion des Vins et Crémants de Luxembourg. www.vins-cremants.lu Text: Romina Calò Fotos: Andrés Lejona Die Fotos auf den Seiten 28, 29 rechts, 35 rechts und 37 sind von Carlo Rinnen Konzept und Layout: a | part, Luxemburg Druck: Imprimerie Centrale, Luxemburg Unser besonderer Dank geht an den Minister für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes Fernand Boden, die Staatssekretärin für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes Octavie Modert, Marc Weyer, Gilles Estgen und Philippe Eschenauer der lokalen Aktionsgruppe LEADER+ Miselerland, Romina Calò, Andrés Lejona, Thierry Corona, Claude Bertemes, Thorunn Egilsdóttir, Léa Linster, Enrico Lunghi, Dominique Rizzi, Frank und Andy Schleck, Claude Schmitz, Carole Tompers, François Valentiny, Raymond Weydert, Christiane Blum, Jeannot Bonifas, Serge Fischer, Marc Kuhn, André Mehlen, Jean-Paul Risch und Jerry Scheuer vom Weinbauinstitut, Romain Batya, Abi Duhr, Claude Gaasch, Josy Gloden, Elisa Kern, André Klein, Ruth Latin-Herber, Claude Moyen, Romain Mondloch, Dan Neven, Markus Pilgram, Carlo Rinnen, Tom Schumacher, Anne Tarin, die Mitglieder der Commission de Promotion des Vins & Crémants de Luxembourg und des Fonds de Solidarité Viticole und alle Winzer.
Dieses Projekt ist im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Leader + mit Geldern des EAGFL-Strukturfonds, des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung in Luxemburg sowie der Mitgliedsgemeinden der LAG Miselerland finanziert worden.
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