SchutzHÜTTE Hochwildehaus
Schutzhütte Hochwildehaus Markus Bobik
Hau
N
N
d
in ptw
Standort
6°C
2-1
1 kalt
C
24°
16C
20°
Die Lage des Gebäudes befindet sich an der Stelle der abfallenden Hangkante parallel zum Gletscher und gegenüber der imposanten Aussicht zu den Gebirgszügen. Ausserdem zeichnet sich die Standortwahl durch die Nähe zur Materialseilbahn aus und ermöglicht damit eine kurze, reibungslose Versorgung des neuen Hochwildehauses.
m war
mal
mm nka
Zollhütte
nor
Materialseilbahn
ze wär Sch
Inhalt des Entwurfs ist es eine Konzeption zu entwickeln, die sich den extremen Einwirkungen in jener Höhenlage und den saisonal bedingten Vorgaben anpasst. Dabei soll ein Baukörper enstehen, der sich realistisch und architektonisch wertvoll in den Kontext eingliedert.
Neues Hochwildehaus
Architektonisches Konzept
Terrassenzugang
Terrasse
Haupteingang
Der Grundgedanke des Entwurfs besteht in der Ausarbeitung der Schutzfunktion einer Alpenhütte. Durch eine Reaktion auf die standortbedingten Faktoren der Umgebung (Aussicht, Lawinen) und des Klimas (Sonne, Wind) generiert sich daraus eine schützende Hülle um einen weichen Gebäudekern. Die Schutzhülle schließt sich zur windzu- und sonnenabgewandten Seite und öffnet sich im Gegenzug zur Sonnenseite, um die passive Solarenergie möglichst gut zu nutzen, und zur Aussicht über den Gurgler Ferner. Die Terrasse befindet sich an der Westseite, vor den Gastraum angeordnet, um ab Mittag bis zum Sonnenuntergang einen besonnten Platz zu bieten.
Schutzhülle
Zonierung
N
N
Gebäudeorganisation
Vectorworks-Stipendium 2014 Alpenhütte - Energieautarker Ersatzneubau für das Hochwildehaus Bobik Markus
d
M 1:500
Mittagssonne n nwi Föh
Lageplan
Der Eingang in die Schutzhütte befindet sich im Süden des Gebäudes, geschützt durch die konzeptionelle Hülle. Die Organisation des Grundrisses folgt dem Prinzip der thermischen Zonierung. Sanitär und Trockenraum bilden einen ‘warmen Kern’, der sich in der Mitte des Gebäudes befindet und somit seine Abwärme an die geringer temperierten Zonen abgibt und nicht an den Außenraum verliert. Die unbeheizte Zone (Erschließung, Lager) ist an der geschlossenen, sonnenabgewandten Seite angeordnet, und dient dem warmen Kern als Pufferzone. Gast- und Schlafräume orientieren sich zur geöffneten Seite der Schutzhülle, nach Süden und Westen. Dadurch wird die passive Sonnenenergie bestmöglich ausgenutzt. Der Gastraum geht im Westen in die Terrasse über, da hier ein Panoramablick über den Gurgler Ferner und der langgestreckten Gebirgskette gegenüber möglich ist. Außerdem verfügt die Terrasse über Zugänge von beiden Seiten, die somit gedanklich den Wanderweg fortführt und in die Gebäudekonzeption integriert.
Öffnung
Terrasse
Technische Universität München Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gerhard Hausladen
B
A
SchutzHÜTTE Hochwildehaus
Windfang
Lager
Haupteingang
Lager
WC D
WC H
Trockenraum
C
C
Küche
Gastraum
A
B B
Grundriss ErdgeschoSS
A
Terrasse
M 1:100
Sanitär P
Sanitär D
Sanitär H
C
C
M 1:100
Zimmer
Zimmer
B
Zimmer
B
A
Grundriss ObergeschoSS
Zimmer
A
Zimmer Pächter
Batterieraum
C
+ 8.95
+ 8.95
+ 5.30
+ 5.30
C Zimmer Pächter
Zimmer
Zimmer
Zimmer
+ 2.85
Zimmer
+ 2.60
Haustechnik
Küche
Gastraum
Grundriss UntergeschoSS
M 1:100
Vectorworks-Stipendium 2014 Alpenhütte - Energieautarker Ersatzneubau für das Hochwildehaus Bobik Markus
+/- 0.00
- 3.00
B
A
Haustechnik
+/- 0.00
Schnitt C-C
M 1:100
Ansicht West
M 1:100
Technische Universität München Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gerhard Hausladen
SchutzHÜTTE Hochwildehaus Dachaufbau West Kupfer-Stehfalzblech / Solarthermie / Photovoltaik Holzschalung 24 mm Lattung und Konterlattung dazw. Hinterlüftung Abdichtung Holzschalung 24 mm Dämmung zwischen Holz-UK 200 mm Dampfbremse Brettsperrholz 150 mm Dachaufbau Ost Solarthermie / Photovoltaik Lattung und Konterlattung dazw. Hinterlüftung Abdichtung Holzschalung 24 mm Dämmung zwischen Holz-UK 200 mm Dampfbremse Brettsperrholz 150 mm
Außenwand vertikale Holzschalung Fichte Hinterlüftung Dämmung 50 mm Brettsperrholzwand 150 mm (Stöße winddicht verklebt)
Fenster Holzrahmenfenster Dreischeiben-Isolierverglasung Holzschiebeladen
Deckenaufbau Holzdielen 24 mm Polsterholz 65/80 mm Trittschalldämmstreifen unter Polsterholz 10 mm Dämmung zwischen Polsterholz 75 mm Brettsperrholz 150 mm
Pfostenriegelfassade Pfosten und Riegel in Holz 150 mm Dreischeiben-Isolierverglasung Holzlamellen-Schiebeladen
Terrassenboden Holzbohlen 30 mm Holz-Unterkonstruktion 80/50 mm Holzbalken 250/150 mm
Bodenaufbau Holzdielen 24 mm Polsterholz 65/80 mm Trittschalldämmstreifen unter Polsterholz 10 mm Dämmung zwischen Polsterholz 75 mm Holzschalung 24 mm Holzbalken 250/150 mm Dämmung zwischen Balken Holzschalung 24 mm
Sockelaufbau vorgemauerte Bruchsteinwand Stahl-Unterkonstruktion
Punktfundamente Bohrpfähle
Fassadenschnitt
Zimmer
Sanitär
Gastraum
Trockenraum
M 1:100
Vectorworks-Stipendium 2014 Alpenhütte - Energieautarker Ersatzneubau für das Hochwildehaus Bobik Markus
Fassadenansicht
+ 8.95
+ 8.95
+ 8.95
+ 5.30
+ 5.30
+ 5.30
+ 2.85
Zimmer
+/- 0.00
Schnitt B-B
M 1:100
M 1:20
+ 8.95
+ 5.30
+ 2.85
+ 2.60
+/- 0.00
Gastraum
Haustechnik
Schnitt A-A
M 1:20
+/- 0.00
+/- 0.00
Batterie
Ansicht Nord
M 1:100
Ansicht Süd
M 1:100
Technische Universität München Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gerhard Hausladen
SchutzHÜTTE Hochwildehaus
+2,4°C
+2,4°C
Tag im Saisonmittel
Gas
Tag im Saisonmittel
Strom
Warmwasser
+11,8°C
Extremfall 1
-7,8°C
Extremfall 2
-7,8°C
Extremfall 3
Heizung
200
150 Zimmer
Zimmer
Gastraum
Gastraum
Sanitär
Sanitär
Tagesenergiebedarf [kWh/d]
100
Zimmer 50 Gastraum 25 Gesamt
Sanitär
Energieverbrauch - Tagesspezifisch
gespeicherte Energie [kWh] | Energiebedarf [kWh]
1000
Speicherkapazität 750
500
Energiekonzept
_ Gebäudedaten Nutzfläche AN = 440 m² Hüllfläche A = 877,5 m² Luftvolumen V = 1400 m³ beheiztes Volumen Ve = 1640 m³ Kompaktheit A/Ve = 0,535
Solarthermie
250
Das energetische Konzept des Entwurfs basiert darauf, so wenig Technik wie möglich einzusetzen. Dies vereinfacht die Benutzung des Gebäudes und beugt Störungen vor. Strom
_ Kochen (Gas) Bedarf: 1.500,00 kWh/a = 190,00 l/a = 0,19 m³/a Backup
Gletschersee
Monatsverlauf 30 Tage [d]
Hochbehälter
125
Speicher
_ Therm. Energie (Kollektoren) Bedarf Heizung: 7.523,80 kWh/a = 17,10 kWh/m²a Bedarf Warmwasser: 2.289,80 kWh/a Versorgung: 80,00 m² Solarthermie Speicherung: 8,5m³ Pufferspeicher
Kachelofen
Verbrauch
UV-Desinfektion
Abtransport
Pufferspeicher Trink-WW
Abfluss Tropfkörper
Filtersack
Grauwasseranlage Gas
Thermische Energie
Therm. Energie
Elektr. Energie
Wasserversorgung 10000
Photovoltaik 9000
7500
75 Zimmer
Warmwasser
6000
50 Gastraum
25
Fortluft Außenluft
Batterie
Monatsverlauf 30 Tage [d] Verbrauch
Exemplarischer Monatsverlauf - Elektr. Energie
Vectorworks-Stipendium 2014 Alpenhütte - Energieautarker Ersatzneubau für das Hochwildehaus Bobik Markus
Elektrische Energie
Lüftung
Sanitär
Das Gebäude gliedert sich in drei thermische Zonen. Ein warmer Kern (Sanitär und Trockenraum) befindet sich im Inneren des Gebäudes und wird von der kalten Erschließungszone und den Aufenthaltsräumen eingefasst. Dadurch wird die Abwärme des warmes Kerns an die angrenzenden Räume abgegeben und geht nicht an die Außenluft verloren. Die benötigte thermische Energie für Warmwasser und Heizung wird über, auf dem Dach befindliche, Solarthermie gewonnen. Gespeichert in Pufferspeichern im Untergeschoß, kann damit eine Schlechtwetterperiode von sechs Tagen überdauert werden. Zusätzlich ist als Backup ein Kachelofen im Gastraum installiert, der bei Bedarf, oder zum Wohlbefinden der Gäste, beheizt wird. Als Brennmaterial wird ein Teil des Abbruchholzes der alten Hütte eingelagert und verwertet. Wasser Die Wasserversorgung geschieht über die Speicherung von Regenwasser und eine Wasserleitung zu einem Gletschersee. Um Wasserressourcen zu sparen wird das Abwasser von Waschbecken, Dusche und Küche aufbereitet und zur Toilettenspülung genutzt. Das danach anfallende Abwasser wird in die bereits bestehende Filtersackanlage geleitet und in einer nachgeschaltete Tropfkörperanlage gereinigt.
Sanitär
4500
Jahresenergiebedarf (Bezug 100 Tage) [kWh/a]
gespeicherte Energie [kWh] | Energiebedarf [kWh]
Speicherkapazität 100
Speicher
Heizung und Warmwasser
_ Elektr. Energie (Photovoltaik) Bedarf: 1.767,00 kWh/a Versorgung: 44,00 m² Photovoltaik Speicherung: 100 kWh Batterie
Exemplarischer Monatsverlauf - Therm. Energie
Um einen autarken Inselbetrieb zu ermöglichen wird der Strom über Photovoltaikzellen auf dem Dach erzeugt. Um Energie für Schlechtwettertage speichern zu können werden 44 m² Photovoltaik und eine 100 kWh speichernde Batterie benötigt. Damit ist es möglich den Bedarf über eine maximal anzunehmende Schlechtwetterperiode von zehn Tagen zu decken ohne ein weiteres Backup vorzusehen.
Lüftung
3000
1500
Heizung
Gelüftet wird, wo möglich, durch manuelle Fensterlüftung. In den Sanitärräumen und der Küche erfolgt sie aufgrund der Nutzung mechanisch. Im Gastraum hingegen wird vorrangig mittels Fenster gelüftet; für Spitzenzeiten und falls Bedarf besteht ist jedoch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Um eine Vollauslastung aufnehmen zu können ist die Lüftungsanlage auf einen Volumenstrom von 4.000 m³/h ausgelegt.
Technische Universität München Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gerhard Hausladen