HEIDI LEHNER
Wie könnte eine Welt ohne Geld aussehen ? Oder besser : Wie kommen wir zum guten Leben ?
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Agathe1 habe ich im Umsonstladen in Tübingen kennen gelernt. Sie erzählt gerne und mit Begeisterung von Erfahrungen und Beobachtungen, die sie dort macht, und spannt mit Leichtigkeit den Bogen zu einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang. Ich habe sie gebeten, den Faden weiterzuspinnen. Ihre Gedanken zu einer Welt ohne Geld habe ich gekürzt und möglichst nahe an ihren eigenen Worten niedergeschrieben. Agathe : »Eine Welt ohne Geld – aber doch nicht ganz« »Das erste ist dieser Unterschied zwischen Welt und Gesellschaft. Ich kann mir eine Welt ohne Geld sehr gut vorstellen. Das wäre eine Welt ohne Menschen. Denn Geld ist eine Erfindung des Menschen, das gibt es ohne den Menschen nicht. Die Menschen haben das Geld nicht erfunden, es ist stufenweise entstanden. Deswegen, so würde ich sagen, ist das Geld auch nur stufenweise wieder aus unserer DNA herauszukriegen. Nein, nicht aus der DNA, aber aus der Art, wie wir denken. Es funktioniert ja nichts ohne Geld. Selbst so etwas Banales wie das Wasser, das man zum Leben braucht. Es gibt