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august / september
04.07.2003
2003
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Alle zwei Monate in Opern- und Konzerthäusern, im CD-Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen > Jahrgang 6 > 2003
ausgabe 04/ 2003
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anna netrebko
spielzeit 2003/2004
<
saisonvorschau < andreas mölich-zebhauser < sven-david sandström <
> Im Portrait: Murray Perahia
CD-Highlights der Saison Opernpremieren im Juli, August und September Sonderteil CLASS-Aktuell
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gesamt kunst werke
Puccinis märchenhafte Oper mit José Carreras und Lorin Maazel! SM2K 90444
Die legendären CBS-Einspielungen großer Opern aus dem Sony Classical Katalog werden jetzt in neuem Gewand und zu einem supergünstigen Preis wieder aufgelegt! Mit José Carreras, Placido Domingo, Lorin Maazel und vielen anderen Star s.
Tragische Ost-West-Liebesgeschichte mit Plácido Domingo SM2K 91135
ohne Abbildung: Strauss: Salomé SM2K 90450
Puccini: Tosca SM2K 91175
Verdi: Falstaff SM2K 91181
Verdi: Aroldo
Mozarts Geniestreich – mit Cheryl Studer und Bruno Weil SM2K 90406
SM2K 90469
Gluck: Iphigenie auf Tauris SM2K 90463
Kurt Weills Geschichte vom Aufstieg und Fall einer Stadt – mit Lotte Lenya! SM2K 91184
Massenet: Cendrillon SM2K 91178
Giordano: Fedora SM2K 91138
Glass: Akhnaten SM2K 91141
Gomes: Il Guarany SM2K 90412
Nähere Informationen bei Ihrem Fachhändler – oder im Internet www.sonyclassical.de
Boito: Mefistofele Rossini: La Cenerentola
Verdis wohl tragischste Oper – mit Roberto Alagna und Riccardo Muti
SM2K 90419
SM2K 90457
SM2K 90478
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FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER
Liebe Leserin, lieber Leser ! Chefredakteur Klemens Hippel
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WIR
Inhalt August/ September 2003
GRATULIEREN DEUTSCHLANDS ÄLTESTEM KAMMERORCHESTER UNTER DER LEITUNG VON HELMUT MÜLLER-BRÜHL
Die Saison 03/04 steht vor der Tür! Und überall hört man
Portrait
Jammern und Wehklagen – die Musikproduzenten bedau-
„Klassische Musik ist eine Sprache“ Der Pianist Murray Perahia
4
„Ich bin keine Diva“ Die Sopranistin Anna Netrebko
6
ern sinkende Umsätze, an vielen Orten schließen Händler ihre Tore. Sogar die Festivals, die sich aufgrund des ungebrochenen Interesses an Klassischer Musik über mangelnde Auslastung eigentlich nicht beklagen können, blicken sorgenvoll in die Zukunft, denn öffentliche Mittel und
Zur High Mass nach Leipzig Der Komponist Sven-David Sandström
Sponsorengelder fließen immer spärlicher. Doch Jammern
Interview
hilft nichts! Deswegen wollen wir unseren Blick lieber in
Zu Besuch in Baden-Baden Ein Gespräch mit Andreas-Mölich Zebhauser
die Zukunft richten und haben mit solchen Protagonisten
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SpielZeit 2003/04
dass man mit einem guten Konzept, guten Künstlern und
unterwegs
dem nötigen Engagement eine Krise überwinden und ge-
Reise-Tipps
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stärkt daraus hervorgehen kann. Dazu stellen wir Ihnen im
Rätsel
19
ausgewählter Opern- und Konzerthäuser und Festivals vor. Unseren CD-Teil haben wir ganz auf den Sommer ausgerichtet: In den Highlights des Jahres finden Sie die CDs, die unsere Autoren für die besten der vergangenen Saison halten – bestimmt ist auch für Sie etwas dabei, was Sie in
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10
der Klassikszene gesprochen, die wie wir daran glauben,
Sonderteil SpielZeit 2003/2004 die Programme einiger
neu
8
Premierenspiegel Auf einen Blick Bericht aus Berlin NRW-Rundschau Opernrundschau im Nordwesten Notizen aus dem Südosten Aufgeklärt Morde im Norden
20 22 22 23 23 24 24
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gehört
den Urlaub mitnehmen können. Jetzt wünsche ich Ihnen eine erholsame Urlaubszeit, viele gute Konzerte bei einem der zahlreichen Festivals und viel Spaß mit dem neuen Crescendo.
CD-/SACD-/DVD-A-Besprechungen
31
Kultur Spiegel Klassik Bestseller
31
Impressum
14
was? wann? wo? Konzerte und Musiktheaterpremieren im Juli, August und September 2003
Ihr Klemens Hippel
35
NX 8.557092 WEITERE 35 TITEL IM AKTUELLEN NAXOS-KATALOG 2003
CRESCENDO-ONLINE Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die aktuelle Ausgabe und die Crescendo-Jahrgänge 2000, 2001 und 2002 zum kostenlosen Download. Sie können zahlreiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich haben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion integriert. Viel Spaß beim Stöbern!
EDITORIAL INHALT
PORTRAIT SPIELZEIT INTERVIEW
crescendo 04 2003 3
WWW.NAXOS.DE NAXOS DEUTSCHLAND Wienburgstr. 171a 48147 Münster email: info@naxos.de
80 JAHRE KÖLNER KAMMERORCHESTER
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„Klassische Musik ist eine Sprache“ Kurze Infotexte, auch BU’s genannt, finden hier Platz. And in such a way that the reader will read on.
Der Pianist Murray Perahia Von Klemens Hippel
W
enn er die Bühne betritt, scheint ihm der Applaus des Publikums beinahe peinlich
zu
sein.
Eine
kurze
Verbeugung, und ganz schnell nimmt
Murray Perahia Platz am Flügel, damit Ruhe einkehrt und er beginnen kann mit seinem unvergleichlichen Spiel.
gen Konzerte, die Perahia in diesem Jahr in Deutschland gibt. Das Klavierfestival Ruhr hat es geschafft, ihn, wie so
„Mein Ziel ist es, Musik zu verstehen“
viele bedeutende Pianisten, für seine Konzertreihe zu verpflichten. Das Haus ist natürlich ausverkauft, und die atemlose Spannung, die Perahias Spiel vermittelt, breitet sich (von den unvermeidlichen Hustern einmal abgesehen)
Vorstellung der Komposition einzufangen. Das ist nicht
Der Blick hinter die Oberfläche ist auch der Schlüssel
übers Publikum aus.
wirklich ein Austausch mit jemand anders.“
zu seinem Klavierspiel. In Mülheim spielt er Bach, Beetho-
Eine Konzentration, die belohnt wird – nicht weniger als
So introvertiert Murray Perahia auf der Bühne erscheint,
schlag, ganz unterschiedlichen Klangidealen. „Ich brauche
drei Zugaben lässt sich Perahia abringen. Das ist viel für ei-
im Gespräch ist der als pressescheu geltende Pianist sehr
das moderne Klavier, um das zu tun, was ich will: Versu-
nen Pianisten, dem manchmal nachgesagt wird, er brau-
offen, jemand, der gerne über Musik spricht: „Musik muss
chen, die Musik so klingen zu lassen, als wäre sie gerade
che eigentlich kein Publikum. Eine Ansicht, der er heftig
erklärt werden, weil sie sehr schwierig ist. Es ist nicht nur
gestern geschrieben worden. Sie nicht mit speziellen Oh-
widerspricht: „Ich liebe das Publikum. Aber es ist nicht der
eine hübsche Melodie und ein netter Klang, Musik hat eine
ren zu hören.“
einzige Grund, warum ich tue, was ich tue. Natürlich brau-
Bedeutung. Und es gibt viele Zugänge dazu. Es ist so,
che ich die Kommunikation. Aber mein Ziel ist es, Musik zu
Beethoven und Schubert und Bach sind sehr komplex und
Ein Ansatz, der auch dem Publikum einiges abverlangt.
verstehen. Und dazu brauche ich niemanden. Außer, dass
schwer zu verstehen. Deshalb fühle ich mich verpflichtet
Perahia ist ein Meister des Subtilen – Effekthascherei und
ven und Schubert – jeweils mit einem völlig anderen An-
es hilft, ein Publikum zu haben, und andere Menschen, die sich auch dafür interessieren.“
„Musik ermöglicht große Emotionen“
Wie funktioniert dieser kommunikative Prozess zwischen ihm und seinem Publikum? „Ich spiele nicht für das Publikum, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich möchte die Freude, die ich an großer Musik habe, mit dem Publikum
zu versuchen, sie Leuten, die das interessiert, zu erklären.“
Virtuosentum sind nicht seine Welt. Dass er damit gegen
teilen. Es ist, wie wenn Sie mir eine Frage stellen. Bevor ich
Ungern spricht er dagegen über Privates: „Erstens ist es
den Strom schwimmt, ist ihm bewusst: „Sie bekämpfen die
nicht tatsächlich geantwortet habe und es ausgesprochen,
nicht wirklich interessant – es ist nicht das, was für mich
vorherrschende Meinung. Die will sofortige Befriedigung,
weiß ich die Antwort nicht. Sie ist vage, ungeformt. So ist
wichtig ist, das ist die Musik, das Persönliche ist nicht in-
den Thrill, und sich nicht intensiv mit den Dingen auseinan-
es auch mit einem Musikstück. Bevor Sie es nicht für je-
teressant, für mich jedenfalls.“ Was beschäftigt Murray Pe-
dersetzen.“
manden gespielt haben, haben Sie es nicht vollständig er-
rahia denn überhaupt, außer Musik? „Nicht sehr viel. Ich
fahren. Sie haben es in einer gewissen Weise im Proben-
lese, und ich gehe gerne ins Theater, das ist sehr gut in
Kein Wunder, dass sein Ausweg aus der Klassikkrise nicht
raum oder in ihrem Kopf, aber bevor Sie es nicht zu jeman-
England. Aber mein Leben ist im wesentlichen Musik. Ich
eine Veränderung des Angebots ist, sondern eine bessere
dem gesagt haben, ist es kein fertiger Gedanke. Das macht
vermute, für jemanden, der nur die Oberfläche betrachtet,
Ausbildung des Publikums: „Es kommen weniger junge
einen großen Unterschied. Mit einer CD versuchen sie da-
ist es sehr langweilig.“
Leute in Konzerte und Klassische Musik ist nicht mehr von zentralem Interesse. Insofern gibt es eine Krise der Klassik.
gegen, in dem Moment, wo Sie die CD machen, eine ideale
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EDITORIAL INHALT
PORTRAIT
SPIELZEIT INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
FOTO: SONY
Ich treffe ihn in Mülheim an der Ruhr, bei einem der weni-
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FOTO: SONY
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„Mein Leben ist im wesentlichen Musik“
Überall auf der Welt. Ich glaube, der einzige Weg ist Erziehung. Immer wenn ich nach Deutschland komme, sehe ich, dass es Fernsehprogramme zur Klassischen Musik gibt. Es ist also nicht so schlecht wie in England oder in Amerika, wo es wirklich überhaupt nichts gibt. Aber es muss wirklich Klassische Musik sein. Und vielleicht müsste sie erklärt werden. Denn Klassische Musik ist eine Sprache. Es ist, wie wenn Menschen das erste Mal mit Shakespeare in Berührung kommen. Sie fragen sich: Warum muss ich diese schwierige Sprache lernen, die man heute nicht mehr benutzt? Weil sie große Emotionen ermöglicht. In Amerika hat Leonard Bernstein in dieser Hinsicht viel getan in den 50er und 60er Jahren.“ Wäre ihm denn selbst daran gelegen, an so einem Programm mitzuarbeiten? „Wir haben schon einmal darüber gesprochen. Aber für diese Art von Projekten gibt es kein Geld.“
Und wie ist es mit dem Versuch, die Grenzen der Klassischen Musik zu überschreiten? „Crossover löst nicht das Problem, denn das ist eine andere Art Musik. Es ist soft und smooth und es hat nichts zu tun mit Klassischer Musik. Es bereitet Sie nicht vor auf den späten Beethoven, oder den mittleren, oder Beethoven überhaupt, oder Mozart... Crossover ist nicht die Antwort.“
So wird sich Perahia auch in Zukunft den „Klassikern“ widmen, weiter die Musik Johann Sebastian Bachs aufnehmen, Beethoven und Schubert. Der zeitgenössischen Musik steht er sehr skeptisch gegenüber: „Ich bin immer interessiert an Musik, die eine Beziehung zum Tonalen hat. Daher interessieren mich Bartók, Prokovjew oder Hindemith. Aber in letzter Zeit haben es die tonal arbeitenden Komponisten aufgegeben, komplex zu sein. Und ich brauche Komplexität. Atonale Musik verstehe ich überhaupt nicht. Es ist sehr schwierig für mich, atonale Musik zu akzeptieren. Ich habe früher viel darüber gelesen und sie gehört, aber ich verstehe sie nicht.“
AKTUELLE CD
Franz Schubert.Späte Klaviersonaten Murray Perahia Sony SK 087706
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„Ich bin keine Diva“
K
eine Spur von Klassik-Krise in der Wiener „Ich kann stundenlang Wagner hören“
Staatsoper. Viele Touristen und zahlreiche junge Leute sind im ausverkauften Haus, als einer der Shooting-Stars der
aktuellen Gesangsszene, die russische Sopranistin
mögen, um so besser.“ Und irgendwie nimmt man ihr das
Auch was ihre weitere Karriere angeht, hat sie sehr genaue
Anna Netrebko, die Violetta gibt. In bestechender
ab. „Ihrem“ Theater in St. Petersburg bleibt sie, trotz inter-
Vorstellungen. Gerade hat sie ihre erste CD aufgenommen.
Form lässt sie die Opernversion der Kameliendame
nationaler Karriere, verbunden: „Ich bin Russin. Ich liebe
„Auf der ersten CD müssen Arien sein. Man muss sich prä-
lebendig werden. Beherrscht das Ensemble und die
Gergiev. Wenn sie mich brauchen, komme ich.“
sentieren, was man macht, was man kann. Der Produzent
jahrzehnte alte Inszenierung nach Belieben. Und
hat mich gefragt ‘Warum haben sie so ein umfangreiches
das Publikum ist begeistert. Schade nur, dass sie
Kein Wunder, dass die Medien sie lieben! Liest so ein Star
das Orchester nicht beeindrucken konnte. Lustlos
eigentlich, was über sie geschrieben wird? „Wenn es
und schlampig werden überaus engagierte Sänger
schlecht ist, lese ich es nicht. Aber ich habe Glück. Die
Wir werden sie wohl nicht in Wagner-Partien sehen in
begleitet.
Presse war immer nett zu mir. Wenn es schlechter wird,
nächster Zeit. „Wagner ist leider nichts für meine Stimme.
werde ich es nicht mehr lesen“, sagt sie und lacht. Womit
Aber ich liebe es, Wagner zu hören, ich kann das stunden-
wir bei der Geschichte mit der Schönheitskonkurrenz an-
lang hören.“
Repertoire ausgewählt?’ Weil ich das eben singe!“
kommen. Ob es sie stört, immer wieder darauf angespro-
FOTO: MERRI CYR/DG
„Für ein Appartment in New York müssen Sie Millionär sein“ chen zu werden? „Alle Frauen möchten gut aussehen. Ich
Sie will sich nicht, wie schon so viele Kollegen vor ihr, die
bin auch eine von Ihnen. Wenn es mir auf der Bühne hilft,
Stimme verderben durch zu viele zu anstrengende Partien:
um so besser.“ Naiv? Kokett? Natürlich? Vielleicht soll sich
„Im Moment möchte ich die Violetta nicht mehr singen. Ich
jeder das ihm Genehme aussuchen. Denn abseits von der
mache das in München, das ist ein Debut und wichtig, und
Opernbühne ist Anna Netrebko eine ganz normale junge
vielleicht noch ein paar Mal. Diese Rolle kostet mich zu
Frau – die von mehr Freizeit träumt, für Nightclubs, Disko,
viel. Ich möchte meine Karriere nicht so schnell beenden.“
Das Stereotyp ist wohl unvermeidlich, wenn man über
Bowling, Kino, Mode und Shopping. Schließlich war der
Anna Netrebko spricht. Die schöne Russin, in St. Peters-
letzte Urlaub vor zwei Jahren. „Das ist nicht gut. Ich möch-
Und sie will sich nicht vor jeden Karren spannen lassen:
burg von Valery Gergiev entdeckt und gefördert und seit
te jetzt etwas mehr freie Zeit haben, um andere Dinge zu
„Ich werde niemals Crossover machen. Ich mag das nicht.
ihrem Debut in Salzburg letztes Jahr ein internationaler
tun. Einfach leben, nicht vollständig in der Oper einge-
Oper ist Oper. Wenn man Oper mit Pop mischt, ist das
Star, ist gerade erst 32, doch die Legendenbildung hat be-
schlossen sein.“
niemals gut.“
vergleicht oder sie (wegen ihres Erfolges in War and Peace
Wenn es allerdings um ihre Arbeit geht, ist die Sängerin
Wir dürfen gespannt sein, ob es ihr möglich sein wird, die-
als „Audrey Hepburn with a voice“ stilisiert. „Gewinnerin“
äußerst bestimmt. Der amerikanische Kritiker, der der aus
se Linie durchzuhalten.
in einem Schönheitswettbewerb, als „Putzhilfe“ im Mari-
dem südrussischen Krasnodar stammenden Sängerin eine
insky-Theater entdeckt – es ist, als ob die Gesangsfans nur
„nordische Stimme“ bescheinigte, wird – „bullshit“ –
darauf gewartet haben, wieder einmal Gesprächsstoff über
ebenso kurz und bündig abgefertigt wie die Fama, sie habe
eine echte Diva zu haben. Die, wie andere ihrer Kollegin-
eine Zweitwohnung in New York: „Erstens habe ich nicht
nen, eigentlich keine sein will: „Ich bin keine Diva, kein
so viel Geld, ich habe niemals Geld. Für ein Appartment
Star. Ich tue, was ich tun muss, was ich gerne mag. Und
in New York müssen Sie ein Millionär sein. Ich lebe in
Anna Netrebko Opera Arias
ich versuche mein Bestes zu geben. Wenn die Leute das
St. Petersburg.“
Deutsche Grammophon 474 240-2
reits eingesetzt. Nicht nur, dass mancher sie mit der Callas
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EDITORIAL INHALT
AKTUELLE CD
PORTRAIT
SPIELZEIT INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
FOTO: MERRI CYR/DG
Die Sopranistin Anna Netrebko Von Klemens Hippel
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´ W IE WAR’S M IT “B ON A PPETIT “ S TATT “H IER K OMMT H APPI , H APPI “?
FRIKASSEE
MIT
MIT
TRUTHAHN
LAMM
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UND JUNGEM
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Cesar ® Culinaria präsentier t: vier neue Gourmetrezepte für kleine G e n i e ß e r. Machen Sie Ihrem Hund eine Freude mit saftigen Fleischhäppchen, dazu speziell ausgewähltes Gemüse oder köstlich zubereitete Nudeln – alles liebevoll mit feinen Saucen angerichtet. Zum Reinbeißen lecker. Oder um es mit den Worten Ihres Hundes zu sagen: Wau!
UND
À LA
PROVENCE
P A S TA
A L L ' I TA L I A N A
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SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN/ANZEIGEN/PRÄSENTATIONEN
Unter der Schirmherrschaft von Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
AUFTAKT 2003
SpielZeit 2003/2004
vorschau
ALTE OPER FRANKFURT
>1 Konzerthaus Berlin >2 Aschau
>3 Wolfsburg
7. bis 25. September 2003
>1 Berlin Intendant: Prof. Dr. Frank Schneider
MATTHIAS PINTSCHER ✦ INTERPRETENPORTRAIT
JULIA FISCHER
KONZERTHAUS BERLIN
ORCHESTRE DE PARIS JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE FRANKFURTER MUSEUMSORCHESTER ENSEMBLE MODERN RADIO-SINFONIE-ORCHESTER FRANKFURT ORCHESTRE NATIONAL DE FRANCE CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE
Berlin ist eine Reise Wert! Das denken sich jedes Jahr zahllose Besucher, die das einzigartige kulturelle Angebot der Spreemetropole anzieht. Ob beim Shopping „Unter den Linden“ oder beim Besuch der Sehenswürdigkeiten der Stadt, der nächste Aufführungsort für Klassische Musik ist niemals weit. Mittendrin im Geschehen liegt das Konzerthaus, das seit beinahe 200 Jahren das musikalische Gesicht Berlins prägt.
ses Mal um den „Teufelsgeiger“ und die „Entführung aus dem Serail“. Neben der Akademie für Alte Musik sind u.a. Giuliano Carmignola und Jos van Immerseel zu erleben. Auch mit der Neuen Musik wird sich das Konzerthaus umfassend beschäftigen; unter anderem bringt man mit den Klangszenen 3 von Friedrich Goldmann und Hans Zenders Kalligraphie zwei große Auftragswerke zur Aufführung.
Im Mittelpunkt des Konzerthausprogramms steht das hauseigene, in den letzten Jahren stark verjüngte Berliner Sinfonie-Orchester. Unter seinem Chefdirigenten Eliahu Inbal wird es sich in der Saison 2003/2004 u.a. einer Reihe mit klassischen und romantischen Violin-
Damit der Klassiknachwuchs zumindest in Berlin eine Chance hat, wird man auch das engagierte Jugend programm des Konzerthauses fortsetzen. Neben dem Festival young.euro.classic stehen auch die Konzerte mit Preisträgern des ARD-Musikwettbewerbs wieder auf dem Programm.
> KONZERT-HIGHLIGHTS:
konzerten widmen. Daneben gibt es einige Jubiläen zu feiern – der 200. Geburtstag Hector Berlioz‘ bietet im Herbst den willkommenen Anlass, beinahe sein gesamtes konzertantes Schaffen zu präsentieren. Und 2004 begeht man den 100. Todestag Antonin Dvor˘áks - an ihn wird mit einer umfangreichen Kammermusikreihe erinnert. Im März und April lenkt zum 2. Mal das Festival zeitfenster den Blick des Publikums auf die Alte Musik. Nach der großen Resonanz im letzten Jahr geht es die-
Programminformation und tel. Kartenvorverkauf
069 1340 440 und an allen bek. Vorverkaufsstellen
www.alteoper.de
Spielzeit-Eröffnung: BSO, M. Kodama, Inbal, 05.09.03 Berlioz-Fest: Benvenuto Cellini (konzertant), 19.09.03 Concentus Musicus Wien, Arnold Schönberg Chor, Nikolaus Harnoncourt, 01.10.03 Konzert zum Tag der Deutschen Einheit: Berliner Sinfonie-Orchester, Julian Rachlin, Eliahu Inbal, 02.10.03 Progetto Imola I / II (accademia pianistica), 14./15.11.03 Klangforum Wien, Mark Foster, 19.11.03 P. Viardot: Cendrillon (Oper für Kinder), 13.- 28.12.03 zeitfenster – biennale für alte musik, 27.03.-04.04.04
Konzerthaus Berlin INFO
ELIAHU INBAL
FOTO: KONZERTHAUS BERLIN
ALBERT MANGELSDORFF
Gendarmenmarkt 2, D-10117 Berlin Kartentelefon: +49-30-203 09-2101 email: ticket@konzerthaus.de www.konzerthaus.de
Partner der Alten Oper Frankfurt
Sponsoren und Förderer
GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT
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Kooperationspartner
Medienpartner Auftakt 2003
Frankfurter MuseumsGesellschaft e. V.
EDITORIAL INHALT PORTRAIT
crescendo
SPIELZEIT 2003 / 2004
SPIELZEIT
INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
FOTO: KONZERTHAUS BERLIN
KOMPONISTENPORTRAIT
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vorschau
SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN/ANZEIGEN/PRÄSENTATIONEN
>2 Aschau festivo Festival Transatlantische Kontraste verspricht der Chiemgau in diesem August: Vom 01.- 30.08. gibt es Kammermusik pur, von Jazz bis Impressionismus, vom Barock bis zur Neuen Musik. Die Musik von Amerikareisenden wie Dvor˘ ák oder Bartók ist hier ebenso zu hören wie das Streichsextett des den meisten Klassikfans eher als Filmkomponist bekannten Erich Wolfgang Korngold. Ein besonders illustrer Gast in Oberbayern wird der südafrikanische Jazzpianist Abdullah Ibrahim sein.
> KONZERT-HIGHLIGHTS:
INFO
American Beauty, Marathonkonzert, 03.08.03 Jazz Piano Solo, Abdullah Ibrahim, 10.08.03 Tradition-Emigration, 16.08.03 US-Streichquartette, Mondriaan Quartet, 24.08.03 festivo finale: Cristofori Piano Quartet, 30.08.03 festivo Aschau e.V. Hainbach 51a, D-83229 Aschau Kartentelefon: +49-8052-90 49 41 email: info@aschau.de www.festivo.de
>3 Wolfsburg Intendant: Hans Thoenies Seinen dreimillionsten Besucher konnte das Theater Wolfsburg in diesem Jahr begrüßen - 30 Jahre nachdem das Gebäude nach Plänen des Architekten Hans Scharoun seine Tore geöffnet hat. In der kommenden Saison werden, neben den zahlreichen Opern- und Ballettaufführungen, auch zwei ganz besondere Konzerte stattfinden: am 27.09.03 gastiert das Hallé Orchestra Manchester mit dem Solisten Heinrich Schiff, am 26.05.04 wird das DSO Berlin unter seinem Chefdirigenten Kent Nagano in der VW-Stadt zu Gast sein, gemeinsam mit dem russischen Pianisten Arcadi Volodos.
> OPERN-HIGHLIGHTS:
INFO
Verdi, Nabucco, 28.09.03 Beethoven, Fidelio, 15.12.03 Mozart, Die Hochzeit des Figaro, 18.04.04 Theater Wolfsburg Klieverhagen 50, D-38440 Wolfsburg Kartentelefon: +49-5361-2673-37 email: info@theater-wolfsburg.de www.theater-wolfsburg.de
SPIELZEIT crescendo
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04.07.2003
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SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN/ANZEIGEN/PRÄSENTATIONEN
vorschau
SpielZeit 2003/2004 >4 Baden-Baden
>Zu Besuch in Baden-Baden
E
in
kleines
Jubiläum
kann
das
Festspielhaus Baden-Baden in diesem August feiern. Fünf Jahre ist das zu Beginn heftig kritisierte Unternehmen
alt, und mit einer hervorragenden Auslastung, gelungenen Programmen und einer „schwarzen Null“ straft es alle Kritiker Lügen. Nicht nur, dass man sich sogar so kostspielige Stars wie William Christie für seine Projekte einladen kann. Bemerkenswert ist auch das Engagement, mit dem
und dem Haus damit eine Freude gemacht hat, das auch wieder tun wird. Ich habe eine eigene kleine Abteilung, die mich unterstützt, sage aber dazu, dass alle größeren Beträge nicht ohne den Intendanten gehen. Jemand, der 10.000 oder 100.000 Euro gibt, der will mit dem Chef zu tun haben. Weil ich selber von der Sache begeistert bin, schaffe ich es, diese Begeisterung auch weiterzutragen. Wenn man sehr introvertiert ist, muss man kein schlechter Intendant sein, aber es wird schwerer fallen, andere Leute zu begeistern.
in den Konzerten musiziert wird. Garant des Erfolges ist Intendant Andreas Mölich-Zebhauser,
Crescendo: Worauf kommt es inhaltlich an beim Spon-
ehemals Leiter des Ensemble Modern und seit 5
soring?
Jahren Chef im Hause.
Mölich-Zebhauser: Ich habe mich mal gefragt, was ist
Crescendo: Was ist Ihre Zwischenbilanz nach 5 Jahren? Mölich-Zebhauser: Ich bin der Meinung, dass wir jetzt
denn eigentlich das Interesse der Spender. In erster Linie natürlich die Begeisterung und Freude an der Sache. Aber auch der Wunsch, in diesem Prozess irgendwo drin zu sein, mitzumachen. Und jetzt gehen alle
vielleicht bei zwei Dritteln davon angekommen sind, wo ich das Haus gerne hätte. Die erste Etappe ist geschafft, dass die ganz komplizierte wirtschaftliche Aufgabe gemeistert worden ist, dass wir im letzten Jahr eine erste schwarze Null geschrieben haben ohne öffentliche Gelder im Betrieb.
Crescendo: Ohne öffentliche Gelder? Mölich-Zebhauser: Das Gebäude ist öffentlich finanziert. Das war immer so geplant. Im Klassikbereich kann niemand auch noch den Tempel, in dem gespielt wird, aus den Betriebserlösen hinstellen. Das ging in Amerika mit einigen Konzerthäusern, aber dort herrscht auch eine andere Mentalität und die Bereitschaft, große Summen zu geben. Da sind wir in Deutschland ein bisschen ein Pilotprojekt.
Crescendo: Wie kommt man denn an Sponsoren? Gibt es da vielleicht ein paar Tipps? Mölich-Zebhauser: Wir haben ein vielstufiges Modell entwickelt, das fängt bei 100 Euro an. Dann kommt der Freundeskreis für 500 Euro, und dann gibt es einen Spendenbereich, bei dem es auf jeder Stufe immer heißt: es werden ein bisschen mehr Privilegien geboten, Gelegenheiten, mit Künstlern zusammen zu kommen. Eigentlich ein sehr amerikanisches Modell, das darauf baut, dass einer, der gespendet hat und der sich
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SPIELZEIT 2003 / 2004
Den ganzen Opernbereich will ich mit diesen leichtfüßigen Ensembles machen, die auf der Stuhlkante musizieren und nicht mit dem Rücken an der Lehne. Zweitens behaupte ich einfach, wir arbeiten hier mit sehr viel Liebe. Wir haben ein kleines Team, aber es ist ungeheuer enthusiastisch, und das spüren die Musiker. Wenn man dann auch noch ab und zu „Danke“ sagt auf eine andere Weise, als dass man grad die Hand schüttelt und dem Dirigenten sagt, er hat wunderbar dirigiert, und den Musikern vielleicht noch im Vorbeigehen zuruft
„Künstlerisch ist immer alles ein Risiko,und das ist auch gut so“ roten Lampen an und jeder sagt: künstlerische Einflussnahme. Das stimmt aber nicht. Die Geldgeber wissen doch, dass in den künstlerischen Fragen die Kompetenz auf unserer Seite höher ist. Die haben dafür andere herausragende Fähigkeiten, ohne die sie nicht zu ihrem Vermögen gekommen wären – im Marketing, bei Fragen der wirtschaftlichen Organisation, auch in der Gastronomie, die wir selber machen – es gibt viele Bereiche, wo wir sie einbinden können. Das ist doch etwas Positives, dass sich jemand mehr engagiert, als nur eine Opernkarte zu kaufen. Das kann uns allen nur nützen. Ich halte es für erreichbar, dass in zehn Jahren in allen Häusern 5 % des Budgets aus privaten Geldern gemacht werden.
Crescendo: Und wie schaffen Sie es, dass die Musiker bei Ihnen immer besonders engagiert wirken? Mölich-Zebhauser: Erstens arbeite ich wahnsinnig gerne mit jungen Ensembles wie dem Balthasar-Neumann-Ensemble oder dem Mahler Chamber Orchestra. Das ist mir genauso wichtig wie die großen Orchester.
EDITORIAL INHALT PORTRAIT
crescendo
„WIR ARBEITEN HIER MIT SEHR VIEL LIEBE“
„schön gespielt“, das ist es ja nicht. Ich weiß doch, dass alle Künstler in dem Moment, wo es auf die Bühne geht, versuchen, ihr Letztes zu geben. Da ist eine gewisse Dankbarkeit angesagt. Deshalb feiere ich mit den Musikern, und zwar nicht selten. Wir machen kleinere und größere Parties. Wir versuchen das ganz locker zu machen, und das kostet auch gar nicht die Welt. Ich mache den Musikern eine Riesenfreude, weil wir ihnen zeigen, dass wir die Liebe, die sie auf die Bühne bringen, auch wieder zurückgeben. Und dann kommen die gerne wieder und spielen auch anders.
Crescendo: Was haben wir denn in den nächsten Jahren aus Baden-Baden zu erwarten? Mölich-Zebhauser: Ich werde in ein paar Jahren anfangen, große internationale Opernhäuser mit einer Art Minifestival für eine Woche oder 10 Tage zu präsentieren; meine Pläne gehen da im Augenblick bis 2010. In der näheren Zukunft freue ich mich aber erst einmal riesig auf Dido und Aeneas im Herbst - das wird auch von der Regie her eine ganz spannende Sache.
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INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
FOTO: FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN
Ein Gespräch mit Andreas Mölich-Zebhauser. Von Klemens Hippel
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04.07.2003
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SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN/ANZEIGEN/PRÄSENTATIONEN
vorschau
SpielZeit 2003/2004 >5 Oberammergau >6 Oberstdorf
>5 Oberammergau >6 Oberstdorf Nabucco im Passionsspielhaus
Oberstdorfer Musiksommer
Im Sommer ins Passionsspielhaus Oberammergau? Für eine Verdi-Oper? Eine ungewohnte Vorstellung, ist doch Oberammergau seit langem für seine alle 10 Jahre stattfindenen Passionsfestspiele bekannt und nicht für Opernproduktionen. Die Loreley-Festspiele machten im vergangenen Jahr dennoch das Experiment. Und wurden belohnt, denn über 14.000 Zuschauer strömten in das Dorf im Allgäu, um Verdis Version der Geschichte Nebukadnezars und der babylonischen Gefangenschaft zu sehen. Sie bescherten den Veranstaltern dreimal ein ausverkauftes Haus. Mit der riesigen Freiluftbühne fand man den richtigen Raum, um Verdis Spektakel in Szene zu setzen – schließlich passt das biblische Sujet der Oper perfekt zum historischen Hintergrund der Passionsfestspiele.
Vom Freiluftkonzert in fast 2000 Metern Höhe bis zur Soirée in der Kapelle, der Oberstdorfer Musiksommer ist schon ein besonderes Festival. Wo andere Urlaub machen, treffen sich vom 24.07.03 bis zum 14.08.03 internationale Stars, Ensembles und Nachwuchsmusiker zu im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitenden Konzerten: Zwischen U- und E-Musik, Klassik und Jazz, dem Kemptener Thronsaal und den Kraftwerksräumen der Allgäuer Überlandwerke. Und ne-
Das Kleine Konzert, Markus Schäfer, Simone Kermes, Schuppanzigh-Quartett, Klavierduo Genova & Dimitrov, L’Orfeo Barockorchester, Diana Damrau, Iván Paley, Wiener Klaviertrio, Jörg Widmann, Bayerische Kammerphilharmonie, Trio Bamberg
JOSEPH MOOG/FOTO: OBERSTDORFER MUSIKSOMMER
Oper in Oberammergau – das Experiment kann also als sehr gelungen betrachtet werden. Und deswegen wird es in diesem Jahr wiederholt – auch in diesem August
TICKETS: 0180/545 04 11 und VVK-Stellen mit München Ticket INFOS: www.kulturbuero.augsburg.de, Tel.: 0821 324 32 - 51 /-59
FREILICHTBÜHNE OBERAMMERGAU
ben den Konzerten gibt es ein umfangreiches Programm an Meisterkursen (27.07.03 - 07.08.03), in denen sich junge Musiker zur gemeinsamen Arbeit treffen. Über 1000 Musikstudenten hatten in den letzten Jahren hier die Gelegenheit, ihr Talent unter Beweis zu stellen – Nachwuchsförderung wird in Oberstdorf groß geschrieben.
werden die Loreley-Festspiele mit ihrer Nabucco-Produktion im Passionstheater gastieren. Neben Walter Donati (Nabucco) und Antonella Banaudi (Abigail) sind u.a. Kurt Rydl (Zacharias) und Salvatore Ragonese (Ismael) zu hören. Die Inszenierung liegt in den Händen Günther Roths, und Dirigent Helge Dorsch wird den um Mitglieder des Oberammergauer Festspielchores erweiterten Chor und das Orchester der Loreley-Festspiele leiten.
> TERMINE: Nabucco, 2003: 08.08., 09.08., 10.08. Nabucco, 2004: 06.08., 07.08. Aida, 2004: 02.07., 03.07., 03.09., 04.09.
Im Konzertprogramm finden sich daher in diesem Jahr neben Stars wie Roberto Saccà oder Christoph Poppen auch einige junge Preisträger von Wettbewerben, die in die Reihe der Meisterkonzerte integriert werden: der 15-jährige Pianist Joseph Moog zum Beispiel (03.08.) oder die 12-jährige Geigerin Kyu-Eh Kang (25.07.).
> KONZERT-HIGHLIGHTS: Eröffnungskonzert, Münchener Kammerorchester, 24.07.03 Heute Nacht oder nie!, Serenade auf dem Nebelhorn, 30.07.03 Matinée der Dozenten, 03.08.03 Schlusskonzerte der Meisterklassen, 06./07.08. Schlussgala, Kammerphilharmonie Prag, 14.08.03 Oberstdorfer Musiksommer 2004: 29.07.- 19.08.04
Festivalbüro des Oberstdorfer Musiksommers
EDITORIAL INHALT PORTRAIT
SPIELZEIT
INFO
INFO
Loreley Klassik GmbH Wellmicherstraße 80, D-56346 St. Goarshausen Kartentelefon: +49-8822-92 3158 email:info@oberammergau.de www.loreley-klassik.de
Mozartsommer in Augsburg 6. – 21. September 2003
Bahnhofsplatz 3, D-87561 Oberstdorf Kartentelefon: +49-8322-70 02 67 email: info@oberstdorf.de www.oberstdorf.de
INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
crescendo
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SpielZeit 2003/2004 >7 Leipzig
>Zur HIGH MASS nach Leipzig Von Klemens Hippel
A
GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
uf der Bühne herrscht ein babylonisches Sprachengewirr:
Schwedisch
und
Deutsch mischen sich mit etwas Englisch
und
Polnisch,
wenn
Chöre auszeichnet. Aus dem Hintergrund überwacht der Komponist das Geschehen, und man kann ihm immer ansehen, ob die Interpretation gerade seinen Vorstellungen entspricht.
piert. „Das liegt hauptsächlich daran, dass es so ein großes Stück ist. Für ein großes Orchester, sehr viel Percussion; da könnten Sie in der Akustik einer Kirche nichts hören.“
In seiner Heimat Schweden wird Sandströms geistliche Musik viel gespielt, an ihrem eigentlichen Platz im Gottesdienst. „Wenn ich in die Kirche gehe, höre ich meine Musik. Sie singen sie. Das ist eine nette Erfahrung, weil du fühlst, dass deine Musik funktioniert: Sie ist nützlich. Ich möchte, dass meine Musik eine Funktion hat. Sie soll die Menschen berühren.“
Warum schreibt man heutzutage überhaupt eine Messe? „In den 60er Jahren, als ich begann zu komponieren, war ich politisch sehr interessiert, wie alle Komponisten damals. Wir waren alle politisch links stehende Menschen, im Kampf für eine bessere Gesellschaft. Das war sehr inspirierend. Heute ist es viel schwieriger - es gibt keine Kämpfe mehr im Musikleben. Sie können alles machen, alles ist gut. Man spielt meine Stücke, ich bin etabliert, ich kann niemanden mehr irritieren. Es
FOTO: GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
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Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt für die deutsche Erstaufführung eines Werks seines schwedischen Landsmannes Sven-David Sandström probt.
Dessen High Mass ist ein Höhepunkt der diesjährigen Gewandhauskonzerte und des Bachfestes in Leipzig. Die fünf weiblichen Solisten arbeiten sich durch eine Partitur, die sich, neben den extrem hohen Solopartien, durch kniffelige Rhythmen und äußerst anspruchsvolle
Die High Mass ist dagegen für den Konzertsaal konzi-
HÄNDEL & BEETHOVEN Zwei Opern-Neuaufnahmen der Referenzklasse www.emiclassics.de · www.virginclassics.com
S 7 ALAN CURTIS & IL COMPLESSO BAROCCO mit HÄNDELs DEIDAMIA
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SIR SIMON RATTLE & DIE BERLINER PHILHARMONIKER mit BEETHOVENs FIDELIO
ANNA BONITATIBUS · SIMONE KERMES ANNA MARIA PANZARELLA · DOMINIQUE LABELLE ANTONIO ABETE · FURIO ZANASI IL COMPLESSO BAROCCO ALAN CURTIS Leitung & Cembalo crescendo
3 CD 545550 Editorial 2Inhalt SPIELZEIT 2003 / 2004
ANGELA DENOKE · JON VILLARS · LÁSZLÓ POLGÁR · THOMAS QUASTHOFF · ALAN HELD · JULIANE BANSE · RAINER TROST ARNOLD SCHOENBERG CHOR BERLINER PHILHARMONIKER Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie, (April 2003)
Neuigkeiten
SpielZeit Portrait Premierenspiegel Rätsel Rezensionen Vorschau 2 CD 557559 2 · Ab Mitte August 2003 im Handel erhältlich!
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FOTO: GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
gibt nichts, wogegen ich kämpfen könnte, ich kann ja nicht gegen mich selbst kämpfen. Junge Komponisten kämpfen immer gegen das Establishment, das ist natürlich. Jetzt finde ich neue Inspiration im Geistlichen. Ich bin sehr interessiert an Kirchenmusik und an Religi-
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SpielZeit 2003/2004 on. Ich bin in einem sehr religiösen Umfeld aufgewachsen, wo vieles verboten war und es viele Regeln gab, wie man leben soll. Das ist sehr lange her, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass das Religiöse eine wichtige Rolle im Leben spielt. Wenn ich Kirchenmusik schreibe, fühle ich, dass ich ein sehr gutes künstlerisches Niveau erreiche, es inspiriert mich. Wenn sie sich für etwas interessieren und engagieren, ist das Ergebnis fast immer besser.“
„Aber das ist o.k. Wenn man meine Musik spielt und aufnimmt, ist das genug. Ich will, dass man meiner Musik leicht zuhören kann. Ich will, dass die Musik Sie beim ersten Hören erfasst. Dass Sie interessiert sind, weil sie stark ist und sie bewegt. Ich möchte Stücke komponieren, denen die Menschen folgen können. Wenn sie dann in die Partitur schauen, finden sie ganz andere Aspekte. Danach hören sie es wieder an und erleben total neue Dinge.“
Auch der Umfang des Werkes hat ihn nicht abgeschreckt – „es gibt heutzutage ein ökonomisches Problem in der Kunst. Es wird immer schwieriger, große Stücke zu schreiben. Das hört man immer: Du kannst das nicht machen, niemand wird kommen. Das ist eine Gefahr.“
Und wie ist das Gefühl, in der Bachstadt Leipzig gespielt zu werden? „Ich glaube, das ist die schönste Möglichkeit für eine Aufführung meiner Musik, die ich je hatte. In Bachs Stadt aufgeführt zu werden, ist phantastisch. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist.“
Beim schwedischen und auch beim deutschen Publikum war die Messe ein großer Erfolg – manche Kritiker stehen ihr dagegen eher skeptisch gegenüber: „Ich habe noch nie eine gute Kritik in Deutschland bekommen. Sie hassen meine Musik. Ich habe mal eine Kritik gelesen, da stand, ich sein ein „nordischer Barbar“, erzählt Sandström sichtlich vergnügt.
WERKE von Sven-David Sandström
> Through and Through (1972) > Requiem „De ur alla minnen falla“ (1982) > Staden (1996) > Moses (1997)
KONZERTE DER BUNDESSTADT BONN
Rheinische Streicherakademie 7. - 17. Januar 2004
Dozenten Ida Bieler - Violine Philip Setzer - Violine Hariolf Schlichtig - Viola Gustav Rivinius - Violoncello Nina Tichman - Klavier
Kammermusikkurs für junge Streicher
composer in residence Volker David Kirchner EDITORIAL INHALT PORTRAIT
13. Januar 2004 Kempen, Paterskirche 14. Januar 2004 Bonn, La Redoute
Ein Projekt der
15. Januar 2004 Wuppertal, Mendelssohn Saal
Europäischen Musikakademie Bonn In Zusammenarbeit mit Konzerte der Bundesstadt Bonn
Informationen:
Familie Hella und Carl Richard Montag
Europäische Musikakademie Bonn
Ministerium für Städtebau und Wohnen,
Telefon 0228 - 77 32 92
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INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
Kultur und Sport des Landes NRW crescendo
11. Januar 2004 Herten, Schloss 12. Januar 2004 Leverkusen, Erholungshaus
String Festival of the Rhine 7 - 17 January 2004 Schirmherr: Krzysztof Penderecki
Abschlusskonzerte der Teilnehmer und Dozenten
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S P I E L Z E I Twww.beethoven-orchester.de 2003 / 2004
17. Januar 2004 Bonn, Kammermusiksaal Beethoven-Haus
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Impressum
www.crescendo-magazin.de
OPERNHAUSES
14.09.03
Peter Aderhold LUTHER – Uraufführung
15.09.03
Jacques Offenbach
20.09.03
Albert Lortzing
21.09.03 21.09.03
HÄUPTLING ABENDWIND ZAR
UND
ZIMMERMANN –
Marco Tutino
DER
GESTIEFELTE
Operettengala
MIT
FRECHEN
FRAUEN
14.10.03
Peter Lund
18.10.03
Giuseppe Verdi
15.11.03
Emmerich Kálmán
29.11.03
Jean Renshaw
03.12.03
Ernst Krenek
20.12.03
Cy Coleman
30.01.04
Wilfried Hiller
13.03.04
Leos˘ Janácek ˘
HEXE HILLARY
KATER –
WA
WA
UM DIE
GEHT IN DIE
WELT
OPER
AIDA
DIE BAJADERE
MARIE ANTOINETTE – Ballett DAS
CITY
GEHEIME
KÖNIGREICH
OF ANGELS
DAS TRAUMFRESSERCHEN JENUFA
10.04.04
Francesco Cilea
13.05.04
Valentino Fioravanti
22.05.04
Vincenzo Bellini NORMA (konzertant)
ADRIANA LECOUVREUR DIE DORFSÄNGERINNEN
Peter Werner-Ranke/Wolfgang Ranke 13.06.04 EIN SOMMERNACHTSTRAUM – Ballett
Service-Telefon: 0361 - 22 33 155 e-mail: info@theater-erfurt.de www.theater-erfurt.de
Druck: Tusch Druck AG Bickfordstrasse 21, A-7201 Neudörfl Erscheinungsweise: Crescendo erscheint sechsmal jährlich und ist in Opernund Konzerthäusern, Vorverkaufsstellen und im Musikund Tonträgerfachhandel erhältlich. Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Angabe der Beteiligungsverhältnisse gemäß Art. 2 DVBayPrG: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München Abonnement-Preis: EUR 15,– p. Jahr* inkl. 7 % Mwst., *= Inland; europ. Ausland EUR 15,– + Versandspesen EUR 10,– . Kündigung 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Verbreitete Auflage: 101.119 (laut IVW-Meldung I/03) ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage
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crescendo
SPIELZEIT SPIELZEIT 2003 / 2004
Sommerakademie Zur traditionellen Sommerakademie der Jungen Münchner Philharmonie treffen sich Musiker aus ganz Europa in Seeon. Das historische Ambiente des ehemaligen Benediktinerklosters wird, unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Sawallisch, zwei Wochen lang (04.-17.08.) zur intensiven Probenarbeit genutzt. Neben den Konzerten (je nach Wetter im Festsaal oder im Innenhof) stehen dem Interessierten auch die Proben offen – die Ergebnisse der Arbeit in den Kammermusik-Meisterklassen werden am 09. /10.08. vorgestellt.
> KONZERT-HIGHLIGHTS: Vogler Quartett, 06.08.03 Sommerträume, Konzert mit Dozenten, 08.08.03 Kammermusik von Duo bis Oktett, 09./10.08.03 Abschlusskonzert, 17.08.03
INFO
DES NEUEN
>8 Seeon >9 Plauen
>8 Kloster Seeon
Junge Münchner Philharmonie Offenbachstraße 1, D-81241 München Kartentelefon: +49-89-83 66 06 email: j.m.ph@t-online.de www.jmph.de
>9 Plauen Festival Mitte Europa Wo bis vor kurzem der Eiserne Vorhang eine kulturgeschichtlich zusammengehörende Region trennte, will das Festival Mitte Europa (20.07.-07.09.03) den Dialog zwischen Ost und West voranbringen. Kurz bevor zehn Länder Osteuropas der EU beitreten, gilt das Interesse den neuen Mitgliedern: Estland, Polen, Litauen, Ungarn, der Slowakei und dem Mitveranstalter, der Tschechischen Republik. Dafür konnte man neben jungen Künstlern auch internationale Stars gewinnen – u.a. D. Geringas, die King’s Singers und die Akademie für Alte Musik.
> KONZERT-HIGHLIGHTS: Chorkonzert, Vox Clamantis (Estland), 03.08.03 Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, 05.09.03 Abschlusskonzert, Prager Kammerorchester, 07.09.03
INFO
ERÖFFNUNG
Verlag: Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: (089) 7415 09-0, Fax: -11 email: info@portmedia.de www.portmedia.de Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: hanuschik@portmedia.de Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: hippel@portmedia.de Redaktion: Detlef Krenge (DK) Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: (089) 74 15 09-0, Fax: -11 email:crescendo@portmedia.de Weitere Mitarbeiter: Alexander Ross (Reporter), Susann Adam (SA), Gerhart Asche (GA), Klaus-Martin Bresgott (KMB), Jakob Buhre (JB), Dr. Arnt Cobbers (AC), Dr. Martin Essinger (ME), Dr. Rolf Fath (RF), Martin Freitag (MF), Prof. Dr. Hans Gärtner (HG), Erika Habenicht (EH), Jürgen Hartmann (JH), Raimund Hertzsch (RH), Sandro Hügi (SH), Guido Johannes Joerg (GJJ), Bernd Kima (BK), Reiner Knäbel (RK), Katharina Kurze (KK), Nike Luber (NL), Jens Mail (JM), Dr. Volker Rülke (VR), Dr. Tom Reinhold (TR), Peter Sarkar (PSa), Federico Skerra (FS), Carlos Maria Solare (CMS), Rufus Sperling (RS), Peter Spiel (PSp), Manuel Stangorra (MSt), Dr. Friedbert Streller (FS), Tobias van de Locht (TvdL), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Stefan Voges (SV), Dr. Andreas Waczkat (AW), Hans Georg Walder (HGW), Oliver Wazola (OW), Dr. Eckhard Weber (EW), Peter Zacher (PZ), Dietholf Zerweck (DZe), Dominik Zimmermann (DZi) Anzeigenverwaltung: Natalie Lenz (verantwortlich) Telefon: (089) 74 15 09-10 email: lenz@portmedia.de Anschrift s. Verlag Verlagsrepräsentanten: Tonträger: Barbara Wunderlich email: wunderlich@portmedia.de Veranstalter/Medien: Liselotte Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Ausland: WH Marketing, Wilfried Harms, Telefon: +49 (0) 41 37-80 84-03, Fax: -04 email: harms@portmedia.de Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 5 vom 01.01.2003 Layout & Artwork: Peer Zillmann (verantwortlich) email: zillmann@portmedia.de
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Festival Mitte Europa Paul-Gerhardt-Str. 14, D-08525 Plauen Kartentelefon: +49-3741-52 53 31 email: info-deutsch@festival-mitte-europa.com www.festival-mitte-europa.com
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SpielZeit 2003/2004 >11 Bonn >12 Bechstein
>10 München
>11 Bonn
Münchener Kammerorchester
Beethoven Orchester Bonn
Schon seit über 50 Jahren bereichert das Münchener Kammerorchester mit einer Mischung aus Repertoirewerken und Uraufführungen, klassischen Konzertveranstaltungen und innovativen Konzepten das Münchener Musikleben. Ein Modell, dem man auch in der Saison 2003/2004 treu bleibt – neben die Beschäftigung mit dem Werk Joseph Haydns tritt in den folgenden Monaten ein ebenso außergewöhnlicher wie interessanter Schwerpunkt: amerikanische Literatur für Kammerorchester aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Unter neuem Namen startet das Beethoven Orchester Bonn in die Spielzeit: Mit dem ukrainischen GMD Roman Kofman wird mit einem Schostakowitsch-Zyklus begonnen, in Japan hat man jetzt sein eigenes Beethoven-Fest (29.04.04 - 08.05.04). Und Aktionen wie die Schulbesuche des Orchesters oder das Familienprogramm, bei dem zwei Kinder kostenlos mit ins Konzert kommen können, werden fortgesetzt.
> KONZERT-HIGHLIGHTS: Arnold Schönberg: Gurrelieder, 10.10.03 Frangis Ali-Sade: „Sehnsucht“, UA, 28.11.03 BeethovenNacht, 16.12.03 Hector Berlioz: L’Enfance du Christ, 21.12.03 Schostakowitsch: Leningrader Sinfonie, 06.06.04 Beethoven open air (Eintritt frei!, 13.06.04)
> KONZERT-HIGHLIGHTS:
Münchener Kammerorchester e.V. Wittelsbacherplatz 2, D-80333 München Kartentelefon: +49-8106-89 95 65 email: info@muenchener-kammerorchester.de www.muenchener-kammerorchester.de
INFO
INFO
Komponistenporträt Jörg Widmann, 27.09.03 UA Coates, DE Rorem u.a. Geringas, Poppen, 23.10.03 Haydn, Bernstein, Ives. Jansen, Liebreich, 22.01.04 Kinderkonz., P. u. der Wolf. Melles, Poppen, 06./07.03.04
Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 2, D-53111 Bonn Kartentelefon: +49-228-77 80 08 email: info@beethoven-orchester.de www.beethoven-orchester.de
Abo! >12 Bechstein Berlin / Düsseldorf / Frankfurt
„Man sollte Klaviermusik nur für den Bechstein schreiben“, meinte Claude Debussy, und auch Franz Liszt und seine Schüler spielten stets auf einem Bechstein. Jetzt begeht die traditionsreiche Pianofortefabrik ihren 150. Geburtstag – Grund genug, mit einem umfangreichen Konzertprogramm zu feiern. Neben der bewährten Bechstein-Konzertreihe im Berliner Stilwerk stehen zahlreiche Jubiläumskonzerte auf dem Programm, u. a. in Berlin, Düsseldorf und in der Alten Oper Frankfurt.
Ja, ich möchte Crescendo für EUR 15,–* pro Jahr ab Ausgabe _____ abonnieren. Ich kann das Abonnement jederzeit bis sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres kündigen. *= Inland; europ. Ausland: EUR 15,– + 10,– EUR Versandspesen
Einzugsermächtigung: Konto-Nr. Bank BLZ Vorname/Name
> KONZERT-HIGHLIGHTS:
Straße
Tel./Fax E-Mail
Zurück an: Port Media GmbH Senefelderstraße 14, 80336 München Tel.: 0 89 -74 15 09-0, Fax 0 89 -74 15 09-11
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INFO
Tonhalle Düsseldorf: „Piano Sensations”, 13.09.03 Berlin, Konzerthaus: Bernd Glemser (Klavier), Berliner Symphoniker, Dirk Kaftan, 21.09.03 Berlin, Kammermusiksaal, „Piano Sensations“, 13.11.03
PLZ/Ort
C. Bechstein AG Kantstraße 17, D-10623 Berlin Kartentelefon: +49-30-31515216 email: info@bechstein.de www.bechstein.de
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Spielstätten & Infotelefon Die Crescendo SpielZeit 2003/2004 ist komplett auch im Internet verfügbar. Auf unserer Homepage www.crescendo-magazin.de erreichen Sie mit Direktlinks sofort die Websites der Veranstalter und können so kreuz und quer durch Deutschlands Opern- und Konzertleben „surfen“. Ihre Eintrittskarte ist dann auch schnell gebucht. Ein Extra-Service von Crescendo
ASCHAU
BERLIN
ERL
KÖLN
FESTIVO ASCHAU E.V.
Komische Oper Behrenstraße 55-57, D-10117 Berlin Telefon: +49-30-202 60-0
TIROLER FESTSPIELE ERL Adamgasse 7a, A-6020 Innsbruck Telefon: +43-512-578888
Kölner Philharmonie Bischofsgartenstraße 1, D-50667 Köln Telefon: +49-221-204 08-0
Hainbach 51a D-83229 Aschau Kartentelefon: +49-8052-90 49 41
BERLIN
ESSEN
LA ROQUE D’ANTHERON
email: info@aschau.de www.festivo.de
Staatsoper unter den Linden Unter den Linden 7, D-10117 Berlin Telefon: +49-30-203 54-0
PHILHARMONIE ESSEN
Festival international de piano Parc d. Cháteau d. Florans, F-13 640 La Roque d’Anthéron, Telefon: +33-442-50 51 15
AUGSBURG
BONN
AUGSBURGER MOZARTSOMMER
BEETHOVEN ORCHESTER BONN
Bahnhofstraße 18 1/3a D-86150 Augsburg Telefon: +49-821-324-32 51
Wachsbleiche 2 D-53111 Bonn Kartentelefon: +49-228-77 80 08
email: info@augsburg.de www.augsburg.de
email: info@beethoven-orchester.de www.beethoven-orchester.de
BADEN / WIEN
BREGENZ
BADENER BEETHOVENTAGE
BREGENZER FESTSPIELE
Hauptplatz 1 A-2500 Baden bei Wien Telefon: +43-2225-86800-230
Platz der Wiener Symphoniker 1 A-6900 Bregenz Telefon: +43-5574-407-0
email: kultur@baden-bei-wien.at www.baden-bei-wien.at
email: info@bregenzerfestspiele.com www.bregenzerfestspiele.com
BADEN-BADEN
CHEMNITZ
FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN
STÄDTISCHE THEATER CHEMNITZ
Beim Alten Bahnhof 2 D-76530 Baden-Baden Telefon: +49-7221-3013-0
Käthe-Kollwitz-Straße 7 D-09111 Chemnitz Telefon: +49-371-696 95
HAMBURG
Theaterstrasse 2 CH-6002 Luzern Telefon: +41-41-210 66 18/19
email: info@festspielhaus.de www.festspielhaus.de
email: info@theater-chemnitz.de www.theater-chemnitz.de
Hamburgische Staatsoper Postfach 302448, D-20308 Hamburg Telefon: +49-40-3568-0
email: kasse@luzernertheater.ch www.luzernertheater.ch
BERLIN
DRESDEN
HANNOVER
LUZERN
Deutsche Oper Bismarckstraße 35, D-10627 Berlin Telefon: +49-30-34384-01
Semperoper Theaterplatz 2, D-01067 Dresden Telefon: +49-351-4911-0
Niedersächsisches Staatstheater Opernplatz 1, D-30159 Hannover Telefon: +49-511-9999-2080
LUCERNE FESTIVAL
BERLIN KONZERTHAUS
EISENSTADT
INNSBRUCK
Hirschmattstraße 13 CH-6002 Luzern Telefon: +41-412 26 44 00
KONZERTHAUS BERLIN
HAYDN FESTSPIELE EISENSTADT
Gendarmenmarkt 2 D-10117 Berlin Kartentelefon: +49-30-203 09-21 01
Schloss Esterházy A-7000 Eisenstadt Telefon: +43-2682-61 86 60
Festwochen der Alten Musik Burggraben 3, A-6020 Innsbruck Telefon: +43-512-57 10 32
email: info@lucernefestival.ch www.lucernefestival.ch
JENA
MANNHEIM
email: ticket@konzerthaus.de www.konzerthaus.de
email: office@haydnfestival.at www.haydnfestival.at
Jenaer Philharmonie Carl-Zeiss-Platz 15, D-07743 Jena Telefon: +49-3641-59 00 10
Nationaltheater Mannheim Mozartstraße 9, D-68161 Mannheim Telefon: +49-6210-1680-0
BERLIN BECHSTEIN
ERFURT
KOBLENZ
MÜNCHEN
BECHSTEIN KONZERTE
THEATER ERFURT
THEATER DER STADT KOBLENZ
STAATSTHEATER AM GÄRTNERPLATZ
Kantstraße 17 D-10623 Berlin Kartentelefon: +49-30-31515200
Postfach 100554 D-99005 Erfurt Telefon: +49-361-2233-0
Clemensstraße 5 D-56068 Koblenz Telefon: +49-261-129-2840
Gärtnerplatz 3 D-80469 München Telefon: +49-89-202 41-1
email: info@bechstein.de www.bechstein.de
email: info@theater-erfurt.de www.theater-erfurt.de
email: info@theater-koblenz.de www.theater-koblenz.de
email: tickets@st-gaertner.bayern.de www.staatstheater-am-gaertnerplatz.de
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Opernplatz 10 D-45128 Essen Telefon: +49-201-812 22 00 email: welcome@philharmonie-essen.de www.philharmonie-essen.de
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GEWANDHAUS ZU LEIPZIG Augustusplatz 8 D-04109 Leipzig Telefon: +49-341-12 70-280 email: ticket@gewandhaus.de www.gewandhaus.de
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LUZERN
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EDITORIAL INHALT PORTRAIT AUSGABE 4 2003
LEIPZIG
SPIELZEIT
LUZERNER THEATER
INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
04.07.2003
10:29 Uhr
Seite 17
vorschau
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Richard-Wagner-Platz 2-10 D-90443 Nürnberg Telefon: +49-911-231-0
ZÜRICH Opernhaus Zürich Falkenstrasse 1, CH-8008 Zürich Telefon: +41-1-268 64 00
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email: oper_nuernberg@stadt.nuernberg.de www.oper.nuernberg.de
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Do., 18. September 2003, 19.30 Uhr
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Casineum – Congress Casino Baden, Kaiser-Franz-Ring 1-3,2500 Baden Eröffnungskonzert ARIS ARISTA TRIO Yasuko TOBA, Klavier, Daniel FROSCHAUER,Violine, Raphael FLIEDER, Violoncello Werke von W.A. Mozart und L.v.Beethoven
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Theater der Stadt Trier Postfach 3470, D-54224 Trier Telefon: +49-651-718-34 64
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email: info-deutsch@festival-mitte-europa.com www.festival-mitte-europa.com
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Rheingau Musikfestival Rheinallee 1, D-65375 Oestrich-Winkel Telefon: +49-6723-917 70
Deutsches Nationaltheater Weimar Theaterplatz 2, D-99423 Weimar Telefon: +49-3643-755-0
EDITORIAL INHALT PORTRAIT
SPIELZEIT
Badener Beethoventage 2003
Fr., 19. September 2003, 19.30 Uhr Theater am Steg, Johannesgasse 14, 2500 Baden „GOETHES UNGELIEBTER ENGEL“ ein Bettinisches Verwirrspiel um Goethe und Beethoven von und mit JOHANNA WECH Sa:, 20. September 2003, 19.30 Uhr Festsaal – Congress Casino Baden TONKÜNSTLERORCHESTER NIEDERÖSTERREICH Leitung: Johannes WILDNER,Solist. Christoph BERNER, Klavier Werke von L.v.Beethoven Di., 23. September 2003, 19.30 Uhr Casineum – Congress Casino Baden WIENER INSTRUMENTALSOLISTEN Rudolf GINDLHUMER, Flöte, Harald NERAT, Viola, Frantisek TÖRÖK, Violine, Jans SLAVIK, Violoncello Werke von L.v. Beethoven Sa., 27. September 2003, 10.30 Uhr Festsaal – Congress Casino Baden Abschlußkonzert MARKUS MARKU SCHIRMER, Klavier Werke von M. Ravel, L.v. Beethoven und M. Mussorgskij Bei Interesse fordern Sie unseren Folder im Kulturamt der Stadtgemeinde Baden bei Wien, Hauptplatz 2, A – 2500 Baden an. Tel. +43/(0)2252(86800-230 – 231 Fax: +43/(0)2252(86800-407 E-Mail kultur@baden-bei-wien.at :
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INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
crescendo
SPIELZEIT 2003 / 2004
unterwegs
C04_03_Reise_S18-19
04.07.2003
11:13 Uhr
Seite 18
Reise-Tipps er deutschsprachige Raum hat seit über
Kreisleriana zu hören sein. Ein Extra-Bonbon ist der
300 Jahren zahlreiche große und einige
Angelika-Kaufmann-Saal, der seit seinem Umbau 2001 als
geniale Komponisten hervorgebracht.
einer der besten Kammermusiksäle der Welt gilt.
Auf diese beziehen sich viele Festivals
www.schubertiade.at
D
mit Programmschwerpunkten, einige können sogar
Schloss Esterházy in Eisenstadt
>2 Bach
>3 Haydn
>1 Schubert
Das Europäische Musikfest in Stuttgart, veranstaltet von der
Das Leben und Schaffen Haydns ist unlösbar mit Fürst und
Internationalen Bachakademie, konzentriert sich auf die
Schloss Esterházy verbunden. Abgeschnitten von Wien
drei Komponisten Bach, Brahms und Mahler mit jeweils
konnte Haydn hier beinahe im Alleingang den klassischen
Allsommerlich schwärmen Schubertfans von und nach
einem ihrer Hauptwerke: die Johannespassion, Ein deut-
Stil entwickeln. Idealer Ort also für die Internationalen
Schwarzenberg. Der malerische Ort liegt abseits des
sches Requiem sowie die 2. Sinfonie von Gustav Mahler.
Haydn-Tage (11.09. – 21.09.). Das diesjährige Motto lautet
Alltagsrummels in der idyllischen Landschaft der Region
Alle drei Aufführungen werden von Helmuth Rilling geleitet.
„Haydn und Beethoven“. In vielen Konzerten werden Werke
Bregenzerwald in Vorarlberg: hier hätte sich auch Schubert
Die Partiten und Suiten von Bach für Tasteninstrumente
beider Komponisten gegenübergestellt. Ein Zyklus der
wohlgefühlt. Die Umgebung ist der ideale Rahmen für
werden komplett zu hören sein, außerdem gibt es eine
Messen von Haydn beginnt mit der Nelsonmesse, Richard
ein Schubert-Fest – die von Hermann Prey 1976 gegründe-
Reihe von Gesprächskonzerten. Als Schmankerl ist das
Hickox leitet das Collegium Musicum 90. Als Stargast gibt
te Schubertiade, inzwischen mit über 70 Veranstaltungen,
Staatsballett Mainz zu Gast mit Martin Schäfers umjubelter
die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova einen Gala-
ist das international bedeutendste. Zu den Interpreten
Choreographie von Bachs Kunst der Fuge. Kammermusik,
Liederabend. Und auch eine Kuriosität ist zu sehen: die
der zweiten Hälfte des Festivals (22.08. – 07.09.) zählen
Lesungen und Vorträge ergänzen das Programm. Für
Marionettenoper Philemon und Baucis unter Trevor
Thomas Quasthoff, Thomas Hampson und Magdalena
Interessierte gibt es außerdem die Möglichkeit des studium
Pinnock, gespielt von Christopher Leith mit seinem Little
Koz˘ená sowie das Borodin-Quartett, Julliard String Quartet,
generale. Sie können Helmuth Rilling bei den Proben über
Angel Theatre.
Emerson String Quartet und das Bläserensemble
die Schulter schauen, in den Meisterkursen jungen
Eisenstadt ist die Hauptstadt des Burgenlandes und liegt
Sabine Meyer.
Künstlern beim Erarbeiten von Repertoire zusehen und
inmitten eines reizvollen Weinanbaugebietes. Neben ande-
Für einen Meisterkurs konnte Dietrich Fischer-Dieskau
erhalten Vergünstigungen für die anderen Veranstaltungen.
ren Sehenswürdigkeiten können Sie Haydns Wohnhaus
gewonnen werden, der auch im Rahmenprogramm eine
(23.08. – 07.09.)
besichtigen und erkunden, wie der Komponist gelebt hat.
Lesung gibt: neben anderem wird E. T. A. Hoffmanns
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mit authentischen Aufführungsorten aufwarten. Hier ist unsere Auswahl für Sie:
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18
EDITORIAL INHALT PORTRAIT SPIELZEIT INTERVIEW
REISE
PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
>5
>6
>2
>4 >3
>1
Seite 19
Der Angelika-Kaufmann-Saal in Schwarzenberg
Die Festspielscheune in Ulrichshusen, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
>4 Mozart
>6 Beethoven
Tacitus nannte sie einst die prächtigste Stadt der Provinz
Beethovens Geburtsstadt lockt in diesem Jahr mit dem
Rätien: Augsburg, die nach Trier zweitälteste Stadt
Motto „Beethoven und die Zweite Wiener Schule“ zum
Deutschlands. Eine
Internationalen Beethovenfest Bonn (20.09.–15.10). Die
weitere Glanzzeit des heutigen
gesucht
11:14 Uhr
FOTO:SONDERMANN PRESSEAMT BONN
04.07.2003
FOTOS: M-V / SCHUBERTIADE SCHWARZENBERG
C04_03_Reise_S18-19
Zentrums im bayerischen Schwaben war die Renaissance.
Bonner Erstaufführung von Bergs Lulu gehört ebenso zum
Die Bauten von Eduard Holl prägen bis heute das Stadtbild.
Festivalprogramm
Außerdem kann sich Augsburg rühmen, die einzige
Streichquartette Schönbergs und Beethovens. Zu den
Mozartstadt in Deutschland zu sein. Leopold Mozart ist hier
Highlights zählen das Orchestre National de France mit Kurt
geboren und aufgewachsen. In dieser Tradition steht der
Masur, die Berliner Philharmoniker unter Wolfgang
Sälen der Region Bonn statt. Wenn Ihnen die Vielfalt des
Augsburger Mozartsommer vom 06. bis 21. September. Die
Sawallisch, das Concertgebouw-Orchester mit Philippe
Angebots noch Zeit lässt, besuchen Sie doch die sagenum-
Konzerte werden zum Teil an authentischen Spielstätten
Herreweghe, außerdem sind Stars wie Maurizio Pollini,
wobenen Schlösser und Burgen am Mittelrhein oder
gegeben, die von Mozart Vater – später auf Reisen auch
Frank Peter Zimmermann und Christian Tetzlaff sowie pro-
machen Sie einen Abstecher ins Ahrthal mit Winzerdörfern
zusammen mit seinem Sohn Wolfgang – besucht worden
minente Sängerinnen und Sänger zu Gast. Die Konzerte fin-
und Weinbergen und folgen dort dem Rotweinwanderweg.
sind. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf den
den in den unterschiedlichen historischen und modernen
www.beethovenfest.de
wie
vollständige
Zyklen
der
Beethovenhalle Bonn
Originalklangensembles, zu Gast sind „Das kleine Konzert“ mit Hermann Max und „L’Orfeo“ unter Michi Gaigg. Es gibt Kammermusik mit dem Schuppanzigh-Quartett und dem Wiener Klaviertrio zusammen mit Komponist und Klarinettist Jörg Widmann zu hören, außerdem einen
>Crescendo Preisrätsel
Liederabend mit Diana Damrau und Ivan Paley. Und vergessen Sie darüber nicht, auch die berühmte Fuggerei, die ein-
Dieses Mal gibt es zwei Karten für ein Konzert mit dem
Das Festivalprogramm können Sie unter 0228-201 03 45
drucksvollen Renaissancehäuser der Maximilianstraße und
Concergebouw-Orchester Amsterdam, Maria João Pires
anfordern. Vergleichbare Reiseangebote stehen auch für
das Jungfrauenportal des Doms zu besichtigen.
und Philippe Herreweghe im Rahmen des Beethovenfestes
andere Termine und zu unterschiedlichen Konzerten zur
www.augsburg.de
(03.10., Beethovenhalle) zu gewinnen! Dazu gehört eine
Verfügung, Buchung und Reservierung über Tourismus &
Übernachtung für zwei Personen im Hilton Hotel sowie ein
Congress GmbH, 0228-910 41-32.
>5 Brahms
Abendessen im Restaurant DA CAPO. Es liegt direkt an der
Mecklenburg-Vorpommern ist in den letzten Jahren zu
Begleitperson die 48 Stunden WelcomeCard, mit der die
Der amtierende GMD der Bayerischen Staatsoper ist Zubin
einem der beliebtesten innerdeutschen Reiseziele gewor-
öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos genutzt werden kön-
Mehta. Und der Komponist, der seine Musik am liebsten auf
den. Kein Wunder, denn zur Ostseeküste mit den imposan-
nen, freien Eintritt zu allen Museen und Ermäßigungen für
einem Bechstein hörte, war natürlich Claude Debussy.
ten Spuren der Hanse, den großen und kleinen Inseln
verschiedene Attraktionen in Bonn.
Zwei Karten für das Galakonzert der Münchner Opern-
gesellt
sich
im
Landesinnern
Beethovenhalle, und man hat einen wunderschönen Blick
>Auflösung aus Crescendo 03
auf den Rhein. Außerdem erhalten der Gewinner und eine
die
einzigartige
Festspiele mit Übernachtung im Hotel Bayerischer Hof hat
Mecklenburgische Seenplatte. Die Festspiele Mecklenburg-
Wenn Sie in den Genuss dieses Gewinns kommen möchten,
gewonnen: D. Fritzsche aus Braunschweig.
Vorpommern, die noch bis zum 20.09. stattfinden,
dann schicken Sie uns bis zum 12. August eine Karte oder
Je ein Exemplar des Bechstein-Jubiläumsbandes „Klang-
erschließen dieses Land. Es wird musiziert in Schlössern
email mit der Antwort auf folgende Frage: Wer sind die drei
welten. Faszination eines Instrumentes“ ging an:
und kleinen Dorfkirchen, in Scheunen und Gutshäusern, in
Hauptvertreter der Zweiten Wiener Schule?
D. Berger, M. Klatt und U. Poese aus Berlin, G. Göpner aus
ungezwungener Atmosphäre. Thematischer Mittelpunkt ist
Port Media GmbH, Team Crescendo, Senefelderstr. 14,
Laatzen, R. Hellinger aus Beratzhausen, Dr. F. F. Koller aus
das Werk von Johannes Brahms, seine Musik zieht als
80336 München, Fax: (089) 7415 09-11,
Wien, B. Lorenz aus Mülsen St. Jakob, G. Prange aus
Roter Faden durch die Konzerte. Zu den hochkarätigen
email: crescendo@portmedia.de
Mülheim, O. Warnk aus Oranienburg und H. Weiß aus Erfurt.
Gästen gehören Kurt Masur, Krzysztof Penderecki, Yuri
Rechtsweg ausgeschlossen!
Die von Donna Leon signierten CDs gewannen:
Bashmet und die King’s Singers. Weitere Schwerpunkte
10 weiteren Teilnehmern winkt außerdem die „CD des
F. Bonnet aus Kassel, C. Hagen aus Rosengarten, I. Klimpel
sind
Jahres“ der Crescendo-Redaktion: Scarlatti-Sonaten,
aus Dresden, U. Malstedt aus Freiburg und J. von Weihe aus
gespielt von Christian Zacharias, siehe S. 32.
Bremen.
eine
Filmmusik-Festwoche
sowie
Veranstaltungsreihe Musik und Literatur.
die
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HAU
EDITORIAL INHALT PORTRAIT SPIELZEIT INTERVIEW
REISE
PREMIERENSPIEGEL CD VORSCHAU
crescendo 04 2003 19
04.07.2003
11:16 Uhr
Seite 20
Eine neue Dimension von Spitzenklang, Eleganz und einfachster Bedienung.
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Auf einen Blick Ein knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate
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In der Baden-Badener Entführung aus dem Serail war Marc Minkowski das eigentliche theatralische Zentrum. Durch ein faszinierend dünnhäutiges Musizieren, mit dem er tatsächlich einen neuen Blick auf die Musik und dieses Stück warf. Diese zärtliche, psychologisch pointierte Gestaltung fand nur wenig Entsprechung bei den Sängern, die sich mit Ausnahme des Tenors ohne rechtes Erbarmen um den Text mühten. Matthias Klink (Belmonte) klang selten so überzeugend wie an diesem Abend, und als absolute Entdeckung darf Magali Léger (Blonde) gefeiert werden. Neben Shahrokh Moshkin Ghalam als wie ein Derwisch tanzender Bassa Selim hatten Madeline Bender (Konstanze), Loïc Félix (Pedrillo) und Wojtek Smilek (Osmin) keine Chance. RF
>1
FOTO: ANDREA KREMPER
Seit zwei Jahren lockt das Feldkirch Festival zu Beginn des Sommers in die Bergwelt gleich hinter dem Bodensee. Unter der Leitung von Thomas Hengelbrock ist es dem Festival in dieser Zeit mit einem exquisiten Programm gelungen, Publikum und Kritiker zu überzeugen. „Gottesspuren“ war das diesjährige Motto – da passte Beethovens Missa solemnis als Abschlusskonzert perfekt ins Programm. Ein sehr ausgeglichenes Solistenensemble und der ausgezeichnete Chor musizierten vor dem für das Werk ungewohnten klanglichen Hintergrund des auf historischen Instrumenten spielenden BalthasarNeumann-Ensembles. Das war zwar, im Gegensatz zu den Sängerinnen und Sängern, nicht in Hochform, das Konzert machte aber trotzdem Lust auf die nächste Saison. KH
>2
FOTO: TCHARYISKY/RUHRTRIENNALE
In Karlsruhe stand Massenets AschenputtelVariante Cendrillon auf dem Programm - nach viel zu langer Abstinenz wieder auf einer deutschen Bühne. Renaud Doucets überquellende Inszenierung machte das Märchenglück vollkommen; er ließ sich von André Barbe eine überdimensionierte Küche auf die Bühne bauen, in der die Personen zu kleinen Spielfiguren verkommen und verlegte das Märchenschloss in eine Music Hall. Das Inszenierungsteam traf die schwebende Atmosphäre besser als Johannes Willig und die robust spielende Badische Staatskapelle. M. Kienbaum eroberte sich die Titelrolle mit Hingabe und C. Mahnke verstand es als Prinz zu bezaubern. Besondere Erwähnung verdient W. Ernst-Mosuraitis als hinreißend komische Stiefmutter Madame de la Haltière. RK
>3
Das unsichtbar zu platzierende Acoustimass®Bassmodul ist nicht abgebildet.
FOTO: STAATSTHEATER KARLSRUHE
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Zum Bachfest Leipzig eine barocke Ausgrabung: Melanis L’empio punito. Ipomene hat in Cloridoro einen Geliebten, ist aber einem Intermezzo mit Acrimante nicht abgeneigt. Der wird von seiner hartnäckig treuen Frau Atamira verfolgt, in die sich wiederum König Atrace verliebt. Das hätte eine witzig-turbulente Aufführung hergegeben. Aber E. Vigner verlor sich in einem pseudomystischen Orient, wo sich die Figuren nur gemessenen Schrittes von einer Seite zur anderen begeben. Dafür war die musikalische Seite rundum gelungen. Jede Rolle war stimmig besetzt, besonders herausragend M. Krull (Acrimante), M. Schönberg ( Atamira) und P. Kong (Atrace). Die Talens lyrique unter Christophe Rousset musizierten Melanis Musik spritzig und ausdrucksvoll. NL
>4
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20 crescendo 04 2003
EDITORIAL INHALT PORTRAIT SPIELZEIT
04.07.2003
> 1 Baden-Baden > 2 Feldkirch > 3 Karlsruhe > 4 Leipzig
11:16 Uhr
> 5 München > 6 Pforzheim > 7 Ungarn > 8 Würzburg
Seite 21
gesehen
C04_03_Kurz+Knapp_S20-21
Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt 29. August 2003 Eröffnung der Gewandhaussaison · Gewandhausorchester Herbert Blomstedt · Pia Freund, Sopran · Carl Nielsen, 1. Sinfonie g-Moll op.7 Kaija Saariaho, Quatre instants (Deutsche Erstaufführung), Ludwig van Beethoven, 5. Sinfonie c-Moll op. 67 31. August 2003 Zoo-Konzert im Rosental · Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Ludwig van Beethoven, 5. Sinfonie c-Moll op. 67 · Camille Saint -Saëns, Der Karneval der Tiere · Maurice Ravel, Bolero 4./5. September 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Christian Giger, Violoncello · Hans Christian Bartel, Konzertstück für Violoncello und Kammerorchester, „David und Goliath“ – Szenen für Orchester (Uraufführung)· Dmitri Schostakowitsch 8. Sinfonie c- Moll op. 65 11./12. September 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Arvo Pärt, Fratres für Streichorchester und Schlagzeug · Ingvar Lindholm, „Kontakion“ Hymne für Orchester · Anton Bruckner, 6. Sinfonie A-Dur 25./26. September 2003 Gewandhausorchester · Trevor Pinnock · Imogen Cooper, Klavier · Ludwig van Beethoven Ouvertüre „Coriolan“ op. 62 · Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 503 · Felix Mendelssohn Bartholdy, 3. Sinfonie a- Moll op. 56 („Schottische“) 2./3. Oktober 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Julia Fischer, Violine · Johannes Brahms Haydn-Variationen op. 56a · Antonín Dvoˇrák, Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 · Béla Bartók, Konzert für Orchester 10./11. Oktober 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Frank-Michael Erben, Violine · Jürnjakob Timm, Violoncello · Henrik Wahlgren, Oboe · David Petersen, Fagott · Joseph Haydn, Sinfonia concertante B-Dur Hob. I:105 für Violine, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester · Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie C-Dur KV 425 („Linzer“) · Johannes Brahms, 2. Sinfonie D - Dur op. 73 31./1. November 2003 Gewandhausorchester GewandhausKammerchor · GewandhausChor · Herbert Blomstedt Sibylla Rubens, Sopran · Nathalie Stutzmann, Alt · James Taylor, Tenor Christian Gerhaher, Bass · Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Elias“ op. 70 Oratorium für Soli, Chor und Orchester nach Worten des Alten Testaments 13./14. November 2003 Gewandhausorchester · Sir Roger Norrington · Ralph Vaughan Williams, 2. Sinfonie („A London Symphony“) Johannes Brahms, 3. Sinfonie F - Dur op. 90 · 20./21. November 2003 Gewandhausorchester · Peter Eötvös · Geneviève Strosser, Viola György Ligeti, Lontano · Peter Eötvös, Replica für Viola und Orchester Franz Liszt, Mephisto-Walzer Nr. 1 · Béla Bartók, der wunderbare Mandarin 4./5./6. Dezember 2003 Gewandhausorchester · Gewandhaus Kammerchor · Morten Schuldt-Jensen · Jutta Böhnert, Sopran · Anette Bod Alt · Jan Kobow, Tenor · Thomas Laske, Bass · Georg Friedrich Händel „Messias“ Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester (in englischer Sprache) 29./30./31. Dezember 2003 Gewandhausorchester Chor der Oper Leipzig · GewandhausChor · GewandhausKinderchor Herbert Blomstedt · Juliane Banse, Sopran · Carolin Masur, Alt · Christian Elsner, Tenor · Rheinhard Hagen, Bass. · Ludwig van Beethoven, 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlußchor über Schillers „Ode an die Freude“
Was tut Händels Oratorium Saul auf der Opernbühne des Münchner Nationaltheaters? Eigentlich war das Stück ein Gegenkonzept zur italienischen Oper, Nationalmusik fürs puritanische England. In München merkt man davon wenig, was dem Stück bestens bekommt: Mit David Daniels ist ein David aufgeboten, der mit BelcantoMetaphysik und sinnlichem Timbre den biblischen Helden ins Hier und Jetzt menschlicher Befindlichkeiten holt.An seiner Seite überzeugen Rebecca Evans mit funkelndem Sopran und Alastair Miles – ein Saul als Karikatur des autoritären Charakters. Dass Dirigent Ivor Bolton und Regisseur Christoph Loy nicht ganz so überzeugen, hat einen einfachen Grund: Die Händel-Hochburg München hat sich die Latte selbst sehr hoch gelegt. OW
>5
FOTO: WILFRIED HÖSL
In Pforzheim bedarf es nicht des Films von Jean Cocteau, der Philip Glass zu seiner Oper Die Schöne und das Biest stimulierte. Die einst sequenzgenau zum Film entworfene Musik hat sich längst als Oper verselbstständigt und wurde zu einem Erfolg, der dem neuen Intendanten Georg Köhl mehr als zu gönnen war. Regisseur J. Koegel-Dorfs und Ausstatter P. Werner haben das altfranzösische Märchen in eine fragile, surrealistisch verbrämte Welt entrückt. J. T. Nicolai machte darstellerisch wie stimmlich die Metamorphose der Belle vom Kind zur hingebungsvollen Frau ebenso deutlich wie Jaco Venter mit blumigem Bariton eine Idealbesetzung des Tiers war. Die Musik von Glass entwickelte die gewohnte suggestive Kraft und wurde von einem gediegenen Ensemble umgesetzt. RF
>6
F OTO : S A B I N E H AY M A N N
Was schenkt man einer Primadonna zum 60. Geburtstag? In Eva Martons ungarischer Heimat hatte jemand einen Einfall. Die international gefeierte Sängerin schlüpft in eine neue Rolle als Künstlerische Leiterin des Bartók Plus-Festivals im nordungarischen Miskolc. Damit hat das Festival nicht nur dem Weltstar Tribut gezollt, es hat geschickt ein Zugpferd gewonnen, das weitere renommierte Sänger nach Ungarn locken wird. Für ein gerade drei Jahre junges Festival in einer eher mit Naturschönheiten als mit Geld gesegneten Region ist nichts wichtiger, als über die Grenzen hinaus bekannt zu werden. Natürlich muss man nicht eigens bis Miskolc reisen, um guten Mozart zu hören.Aber wer Urlaub mit Musik verbinden möchte, wird in Nordungarn auf seine Kosten kommen. NL
>7
✆
FOTO: BARTÓK PLUS-FESTIVAL
03 41/12 70-280
✁ Es hätte langatmig werden können in Würzburg. La Contessina von Florian Leopold Gassmann ist eine typische Buffa, Arm-meets-Reich-Verwechslungsgeschichte ohne große Höhepunkte, stilistisch irgendwo zwischen Barockoper und Klassik. Doch die Musiker der Wiener Akademie auf Originalinstrumenten unter Martin Haselböck – dem Artist in Residence des diesjährigen Mozartfestes – haben nicht nur auf sehr hohem Niveau, spritzig und klangschön gespielt, sondern mit einer derartigen Lust und Freude, dass zusammen mit dem hervorragend agierenden, echten Witz versprühenden Sängerensemble die Aufführung zum Erlebnis wurde. Perfekter Rahmen für die Aufführung war der Kaisersaal der Residenz mit seinen Deckenfresken von Tiepolo. DK
Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2003/2004 mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.
>8
FOTO: STADTARCHIV WÜRZBURG
INTERVIEW REISE
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Seite 22
Bericht aus Berlin
NRW-Rundschau > 1 Wuppertal und Aachen > 2 Düsseldorf > 3 Gelsenkirchen und Köln > 4 Bonn > 5 Essen
> 1 Philemon und Baucis und die Blume von
nnick Jr’s rehrer Harry Co und Sinatra-Ve ! Schauspieler um strumental-Alb brandneues In sten Liebe, hr zu seiner er ke ck Rü ne ei ist s ur Ho „Other arsalis) .“ (Branford M dem Jazz-Piano
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FOTO: JÖRG LANDSBERG
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FOTO: MONIKA RITTERHAUS
Hawaii an der Staatsoper > 2 Semiramide an der Deutschen Oper > 3 Le Grand Macabre an der Komischen Oper
>1 Zunächst zwei (fragwürdige) Uraufführungen. Kurt Schwertsik schrieb für Wuppertal auf Fassbinders Katzel-
Martin Winkler, Michaela Lucas, Jens Larsen und Aikie Amou im Grand Macabre an der Komischen Oper
macher eine lediglich freundliche Musik, Klaus Lang bietet in Aachen mit Die Perser nach Aischylos dröges Kopfthea-
>1 Berlin hat eine neue spektakuläre Spielstätte: das aus
ter. Die Aufführungen selber sammeln Pluspunkte. In Wup-
den 50er Jahren stammende Kulissenmagazin der Staats-
pertal auch der Rossini-Barbier, trotz déja vu. Von der Aa-
oper. Der 27 Meter lange, 12,50 Meter breite und fünf Eta-
chener Traviata bleibt nur die unter Marcus R. Bosch sen-
gen hohe Lichthof ist eine wunderbare Spielwiese für
sibel gestaltete Musik Verdis haften.
phantasiebegabte Regisseure. Die beiden ersten, Immo
>2 Düsseldorf ad eins mit Bellinis Norma, die Alexandra
Karaman und Andrea Schwalbach, nutzten die Möglichkei-
von der Weth (im unsäglichen Rahmen Werner Schroeters)
ten, zumal ihnen beeindruckend engagierte Ensembles
noch nicht ist. Beredt ad zwei Monteverdis Ritorno d’Ulisse
aus Sängern und Schauspielern, Routiniers und jungen
in patria in Christof Loys Lesart, sängerisch hochkarätig
Künstlern zur Verfügung standen. Turbulent geriet Phile-
besetzt, orchestral virtuos.
mon und Baucis, Haydns Fragment, von der Komponistin
>3 In Gelsenkirchen demonstriert Dieter Kaegis Regie,
und Dirigentin Konstantia Gourzi atmosphärisch-modern
dass Verdis Masnadieri nicht à tout prix auf die Bühne
komplettiert; feucht-fröhlich Abrahams Operette Die Blu-
gehören. Immerhin erfreuen die Dirigentin Cosima Sophia
me von Hawaii. Einziges Manko: die sehr hallige Akustik,
Osthoff und der Tenor Burkhard Fritz (Carlo). Der Beitrag
in der die Akteure über Mikroports singen und sprechen.
für die Ruhr-Triennale – Honeggers Jeanne au bucher –
>2 Die Deutsche Oper brachte Rossinis Historienschinken
gibt szenisch ebenfalls kaum etwas her, sodass man sich
Semiramide: viereinhalb Stunden, in denen dramaturgisch
auf das erfüllte Dirigat Marc Piollets konzentriert. Köln
– und inszenatorisch (Kirsten Harms) – nicht viel passiert,
kommt mit einer weitgehend unerledigten Finta giardi-
die aber dank der überragenden Sänger (Takova, Larmore,
niera Mozarts daher, führt aber auch eine neue Fleder-
Alaimo, Kunde u.a.) und des engagiert spielenden Orche-
maus im Repertoire, wo Helmuth Lohner sich nicht selber
sters unter Alberto Zedda keine Minute zu lang wurden.
inszeniert, Claudia Rohrbach und Thomas Mohr als Ade-
>3 Zum umjubelten Triumph für die Komische Oper geriet
le/Eisenstein entzücken.
Ligetis Le Grand Macabre. Ensemble, Chor und Orchester
>4 Als herausragendes Ereignis wäre im Rahmen dieses
unter Matthias Foremny – alle tadellos, die Inszenierung
Rückblicks Händels Belsazar in Bonn zu nennen. Jos van
des Australiers Barrie Kosky fäkalien-deftig, aber „werk-
Veldhoven trainiert das unspezialisierte Orchester zu viri-
getreu“ und stimmig. Endlich ist eines der bedeutendsten
lem Barockklang, Dietrich Hilsdorf inszeniert ein leiden-
modernen Musiktheaterwerke auch in Berlin angelangt.
schaftliches Historiendrama.
Nur: 25 Jahre nach der Uraufführung wirken die Provoka-
>5 Essen zeigt, dass Straussens heikle Ägyptische Helena
tionen schrecklich überholt und von gestern. Ich zumin-
spielbar ist (Gottfried Pilz). Wirkliche Wonnen kommen
dest war heilfroh, als es nach zwei Stunden überstanden
aber durch Dirigent Stefan Soltesz und die bejubelten Rol-
Arnt Cobbers
lendebütantinnen Luana DeVol und Helen Donath. Jens Mail
war. in-akustik GmbH & Co. KG 79282 Ballrechten-Dottingen music@in-akustik.com www.in-akustik.com
Luana De Vol als Helena in Essen
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INTERVIEW REISE
PREMIERENSPIEGEL
CD VORSCHAU
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04.07.2003
11:21 Uhr
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Opernrundschau Notizen aus dem im Nordwesten Südosten > 1 Der Rosenkavalier in Chemnitz > 2 The Rake’s Progress in Dresden
FOTO: ERWIN DÖRING
FOTO: STAGE PICTURE ANKE SUNDERMEIER
> 1 The Greek Passion in Bremen > 2 Der Wolf kommt in Lübeck > 3 Hoffmanns Erzählungen in Oldenburg > 4 Pique Dame in Hamburg
Thorsten Scharnke, Chor des Theaters der Stadt Lübeck
select! Aktuelle Klassikneuheiten, ausgewählt und vorgestellt NEU BEI RCA RED SEAL JERRY HADLEY: WIENER OPERETTENZAUBER Jerry Hadley ist einer der meistgefragten Sänger seiner Generation. Der lyrische Tenor ist in der klassischen Oper ebenso zu Hause wie im Musical oder der Operette. Mit „The World is Beautiful“ präsentiert der vielseitige Star jetzt ein Album mit unsterblichen Melodien und Raritäten aus der Glanzzeit der Wiener Operette.
Klaus Florian Vogt und Camilla Nylund in Dresden
>1 Mit großem Erfolg wurde der Rosenkavalier ins Repertoire der Chemnitzer Oper aufgenommen. Operndirektor
>1 Fast etwas vom Bajazzo hat Bohuslav Martinus The
Michael Heinicke legte ein Inszenierung vor, die auf Extra-
Greek Passion, dessen zunächst verworfene und jetzt re-
vaganzen verzichtete. Farbig ausgewogen, personenbezo-
staurierte Urfassung das Bremer Theater zum ersten Mal
gen, fantasievoll und variantenreich in den Formen statte-
in Deutschland präsentierte: In dörflicher Atmosphäre wird
te Hinrich Horstkotte geschmackvoll die Personage aus.
aus einem Spiel blutiger Ernst. Das Sujet mit seinen zahl-
Auf der Bühne wirkte ein engagiertes Ensemble, das bis
reichen Volksszenen lag der vom Tanz her kommenden
auf den Ochs mit Siegfried Vogel und den Octavian der Po-
Regisseurin Rosamund Gilmore ausnehmend gut, und
lin Katarzyna Holysz hauseigen besetzt war. Den hervorra-
Bremens hoch begabter junger Kapellmeister Stefan Klin-
gend gestaltenden Gästen traten in keiner Weise nachste-
gele kam mit der ungewöhnlichen Platzierung des Orche-
hend Astrid Weber als Marschallin und Jana Büchner als
sters im Bühnenhintergrund bravourös zurecht.
jugendfrische Sophie zur Seite. Und aus dem Graben trug
>2 Statuarik und Stilisierung dagegen war angesagt in
das Orchester der Robert-Schumann-Philharmonie unter
Thomas Mittmanns Lübecker Inszenierung von Der Wolf
Niksa Bareza das atmosphärereich mitreißende Spiel mit
kommt, einem Stück von Hans Gefors und ebenfalls zum
komödiantischer Grandezza.
ersten Mal in Deutschland zu hören. Vom Sujet her ein ak-
>2 In einer in sich schlüssigen szenischen und musikali-
tuelles Geiselnehmer-Drama, ist die teils stark rhythmi-
schen Interpretation wurde Strawinskys Oper The Rake´s
sierte, teils melismatisch ausschwingende Musik von
Progress ins Repertoire der Staatsoper aufgenommen.
kompositorischer Strenge. Insgesamt wirkte die Auf-
Das antiromantische Werk fand in der Interpretation der
führung unter dem einfühlsamen Frank Maximilian Hube
Sächsischen Staatskapelle eine treffende Wiedergabe.
eher verhalten. Der Funke sprang nicht über.
Kongenial war das Bühnenbild von Johannes Leiacker, das
>3 In Oldenburg versetzte Philipp Kochheim Offenbachs
nicht nur die Szene klar umriss, sondern auch das Bild der
Dauerbrenner Hoffmanns Erzählungen ohne Not in die Mo-
Verengung des Lebensraums des zu Reichtum, Ansehen,
derne. Aber das Fernsehstudio statt Luthers Weinkeller
aber auch Überdruss gelangten Tom Rakewell verdeut-
und der klinisch kühle Operationssaal statt Spalanzanis
lichte. Regisseur Philip Himmelmann schuf eine Personen-
Physikalischem Kabinett brachten keine neuen Erkennt-
führung, die innerhalb der stilisierten Bühnenbauten
nisse. Die Musik kam unter E. Solén schwerfällig daher.
menschliche Charaktere forderte. Mit den Akteuren Klaus
>4 Dagegen hatte an der Hamburgischen Staatsoper Willy
Florian Voigt (Tom), Jukka Rasilainen (Shadow), Camilla
Deckers Verlegung von Tschaikowskys Pique Dame in ei-
Nylund (Toms Geliebte Anne) und Kathleen Kuhlmann
nen abstrahierten seelischen Innenraum durchaus Konse-
(Toms Pseudofrau, die türkische Baba) fand er Darsteller,
quenz. Mitreißend die beiden Protagonisten: Robert Bru-
die mit vorzüglicher stimmlicher Gestaltung menschliche
baker als seelisch zerrissener, stimmlich scharf charakte-
Züge, ja tief bewegende Eindrücke vermittelten. Wesentli-
risierender Hermann sowie Adrianne Pieczonka mit ihrem
che Akzente setzte der meist blockartig geführte Chor
in der Höhe herrlich aufblühenden Sopran als Lisa. Ingo
mit bemerkenswerter Präzision. Einen Blickfang bildete
Metzmacher, Hamburgs scheidender Orchesterchef, wirk-
auch die von Jorge Jara farblich abgestimmte Show der
te manchmal unkonzentriert.
INTERVIEW REISE
Gerhart Asche
PREMIERENSPIEGEL
Kostümierung.
CD VORSCHAU
RCA RED SEAL 82876 50468 2
NEU BEI ARTE NOVA DER KLASSISCHE VERFÜHRER
Die Geschichte vom unwiderstehlichen Frauenhelden und Verführer „Don Giovanni“, der am Ende vom „steinernen Gast“ in die Hölle geworfen wird, hat seit ihrer Prager Uraufführung 1787 bis heute nichts an Faszination eingebüßt. Mit dieser Einspielung wird der hochgelobte Zyklus der drei Da-Ponte-Opern mit dem Radio-Symphonieorchester Wien unter Leitung von Bertrand de Billy komplett. ARTE NOVA 74321 98338 2
Friedbert Streller
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www.bmgclassics.de
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The Sound of the Future
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Aufgeklärt
Morde im Norden
>Schwetzingen: Gegensätzlicher könnten die Opernaufführungen der Schwetzinger Festspiele kaum sein. Traditionell steht eine wieder entdeckte alte Oper einer Uraufführung gegenüber, was nicht nur musikalisch einen gewaltigen Kontrast ergibt.
>Trier: Die Uraufführungsproduktion von Manfred Gurlitts Nordischer Ballade trumpft zwar mit plakativen Bildern auf,kann damit aber die unvollkommene Oper nicht zum Meisterwerk erheben.
Erlebnis Mehrkanal
MOZART -Don Giovanni (Highlights)
HOLST -The Planets -The Mystic Trumpeter NX 5.110004
FOTO:THEATER TRIER
NEU
FOTO: MONIKA RITTERSHAUS
NX 5.110011
Gunther Schmid (Ferindo) und Sabina Martin (Lucilla) im Figlio delle Selve
Andreas Scheel als Archie und Eva Maria Günschmann als Elsalill
Seit 1995 hat das Theater Trier in seiner Reihe „UnbeZum 250. Geburtstag des Schwetzinger Rokoko-Theaters
kannte Opern“ zum Teil mit großem Erfolg und überregio-
wurde das Stück zur Einweihung aus dem Archiv geholt, Il
nalem Interesse auf Werke aufmerksam gemacht, die
figlio delle selve mit Musik Ignaz Holzbauers. Dieser „Sohn
durchaus eine Rezeption wert wären. Nach den Soldaten
der Wildnis“ lebt vom Geist der Aufklärung. Ein Fürsten-
von 1997/98 stand nun mit Nordische Ballade eine weite-
sohn ist im Wald aufgewachsen, denn der Vater musste
re Oper von Manfred Gurlitt auf dem Spielplan — diesmal
fliehen. Mit der Naivität des Jungen ist es vorbei, als Elmi-
sogar als Uraufführung von im Nachlass des Komponisten
ELGAR -Sinfonie Nr. 3
ra, die Tochter des Usurpators, der den Vater vom Thron
aufgefundenem Material. Die Geschichte nach Selma La-
vertrieben hat, im Wald auf die Jagd geht. Zofe Lucilla
gerlöf ist bekannt, wenngleich auf der Bühne nicht unpro-
NX 5.110003
klärt Ferindo erst einmal praktisch auf, bevor er sich in El-
blematisch. Die Musik Gurlitts — in ihren Orchesteraus-
mira verliebt und Liebe, Ehre und Großmut erlernt.
brüchen sehr packend — plätschert jedoch allzu oft be-
Roland Aeschlimann hat einen Wald aus Ovid’schen Zita-
langlos dahin und wirkt gelegentlich wie ein Patchwork
ten gebaut, mit dem Regisseur Georges Delnon virtuos
aus nicht immer und unmittelbar Zusammenhängendem,
umging. Delnons Personenführung passt ins Bühnenbild,
was sie auf einen Platz deutlich hinter den Soldaten und
und das Solistenquintett war spielfreudig aufgelegt, allen
dem Wozzeck verweist. Trotzdem lässt sie einen komposi-
voran Maria Rodriguez als Ferindos kämpferische Mutter.
tionstechnisch geschickten und bühnenerfahrenen Ur-
Anna Korondi gab eine koloraturensichere Elmira. Gunther
heber durchscheinen, dem allzu oft das Pech widerfuhr,
Schmid bestach als Ferindo durch einen außerordentlich
dass seine Stoffe nahezu zeitgleich von innovativeren Zeit-
kräftigen, klangschönen Countertenor. Gunnar Gudbjörn-
genossen verwirklicht wurden.
son als Vater Teramene und Sabine Martin als Lucilla be-
Die sehenswerte Inszenierung von Heinz Lukas-Kinder-
wiesen komödiantisches Talent und vokales Können. Die
mann machte das beste aus dem Stück, schlug einen
große Überraschung stellte das L’Orfeo Barockorchester
kraftvollen Spannungsbogen und wartete mit ungeheuer
unter Christoph Spering dar. Aus dem Graben kam keine
beeindruckenden Bildern auf, die der mit abstrakten For-
VIVALDI -Die vier Jahreszeiten NX 5.110001
fade Vorklassik, Holzbauers Musik wurde mit Feuer und
men und grellen Farben spielenden Ausstattung von Su-
rhythmischen Schwung gespielt.
sanne Thaler einiges verdankten. Die Sänger schlugen
Drei Stunden abstruses, zunehmend uninteressantes Mu-
sich wacker, wenngleich die dankbaren Partien auf Eva-
GROFÉ Suiten: -Grand Canyon -Mississipi -Niagara Falls NX 5.110002
siktheater bot die Uraufführung von Irma Vep. Die Hand-
Maria Günschmann als Elsalill und Andreas Scheel als Sir
lung kam in Scheibchen, nämlich in 21 Bildern, insofern
Archie beschränkt blieben — eine tenorlose Oper, die vom
der Stummfilmästhetik verpflichtet. Das Ensemble tat sein
städtischen Orchester unter Leitung von Andreas Henning
Bestes, allerdings wirkten manche Szenen so unbeholfen
engagiert musiziert wurde. In der kommenden Spielzeit
als handele es sich um Amateurtheater. Das Publikum der
soll die lobenswerte Reihe mit der Uraufführung von Sieg-
Schwetzinger Festspiele ist dank Irma Vep auf jeden Fall
fried Matthus‘ Unendlicher Geschichte fortgesetzt und hof-
Nike Luber
fentlich nicht abgeschlossen werden. Guido Johannes Joerg
SCHOSTAKOWITSCH -Jazz-Suiten Nr. 1 & 2 -The Bolt -Tahiti Trot NX 5.110006
Bereits erschienen:
um eine Erfahrung reicher. Erhältlich im Fachhandel Der Katalog 2003 auch von: NAXOS DEUTSCHLAND GmbH, Abt. N 1 Wienburgstr. 171 a, 48147 Münster e-mail: info@naxos.de
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INTERVIEW REISE
PREMIERENSPIEGEL
CD VORSCHAU
01.07.2003
17:19 Uhr
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CLASS AKTUELL 2003/3
C04_03_class_S25-30_print
CLASS Association of Classical Independents in Germany e.V. Bachstraße 35 32756 Detmold www.class-germany.de info@class-germany.de
Fröhliche Werkstatt aktuelle Kammermusik Entdeckungen im Detmolder Nobelsound Mit Konstanz veröffentlicht MDG, das Label der beiden Tonmeister Werner Dabringhaus und Reimund Grimm, seit nahezu 25 Jahren Monat für Monat nicht weniger als fünf Neuheiten. Dabei überrascht das vielfach für exquisiten Aufnahmeklang ausgezeichnete Team immer wieder mit ausgefallenen Programmideen. Hier Geheimtips für repertoiremüde Kenner: Zwischen all den „Mittelmäßigkeiten, wie sie scharenweise herumlagern“ ist er aus Robert Schumanns Sicht eines der besten Talente. Die jetzt vollendete Ersteinspielung von Norbert Burgmüllers (1810-1836) Kammermusik mit dem Mannheimer Streichquartett ist ein neuer Beweis für Schumanns Weitblick. Die Kompositionen stehen mit all ihrer Virtuosität in der Tradition der damals beliebten „Quatuors brillants“, einer Mischung aus Violinkonzert und Streichquartett. Der Reichtum der Ausdruckswerte, die expressive Melodik und dunkelfarbige Harmonik lassen ahnen, daß das Genie in seinem 26 Jahre währenden Dasein in Wirklichkeit mehr als manch 80jähriger erlebt hat.
besonders gut aus - eine hagere, stets schwarz gekleidete Gestalt mit bleichem Gesicht, von der etwas unnahbar Mystisches ausging: Klar, der wortkarge Künstler besaß den Nimbus des Teufelsgeigers...
Als weitere hochwillkommene Ersteinspielung präsentierte MDG kürzlich zwei Streichquartette von Alexander Grechaninov (1864-1956) - einem zu Beginn seines Wirkens in Rußland ausgesprochen namhaften Musikers, der 1925 nach der Emigration in die USA seine künstlerischen Wurzeln verleugnen mußte und nie die Popularität zurückgewinnen sollte, die er vor dem Stalinismus erlangt hatte. Das Utrecht String Quartet - eines der renommiertesten Kammermusikensembles der Niederlande - rehabilitiert diesen hochinteressanten Künstler.
Mit seinen beiden Klavierquartetten löste sich Antonín Dvorák aus seiner - wie er selbst schrieb - „verrückten Periode“. Was bedeutet dies für einen Komponisten von Weltrang? Die Modevorbilder Wagner und Liszt läßt Dvorák 1875 hinter sich. Stattdessen wendet er sich den klassischen Genies wie Mozart, Beethoven und Schubert zu. Und erstmals finden Elemente der slawischen Folklore Eingang in die kompositorische Erfindung des Prager Tonsetzers: „Das Komponieren geht über Erwartung leicht und die Melodien fliegen mir nur so zu...“ Das Mozart Piano Quartet ist eine international besetzte Kammermusik-Formation, die mit der vorliegenden CD ihr MDG-Debut feiert.
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Kaum einem anderen Komponisten fühlt sich das Leipziger Streichquartett mehr verwandt als Felix Mendelssohn: „If there is a Leipzig sound, this it is!“ jubelt die NEW YORK TIMES zu Recht - das Volume 1 der Quartette landete prompt als Referenz in den Top-Listen der internationalen Fachpresse. Die Quartette, die Mendelssohn 1839 als op. 44 veröffentlichte und die dem Kronprinzen Oskar von Schweden gewidmet sind, überstrahlen in ihrer melodischen Perfektion und Ausgewogenheit alles bisher Dagewesene. Wie suchend und fragend dagegen die beiden „Pilotkompositionen“ op. 12 wirken, die er als 18jähriger veröffentlicht hatte, kann jetzt im Klangvergleich nachvollzogen werden.
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Johann Evangelist Brandl (1760-1837), Zeitgenosse von Schubert und Beethoven, sorgte mit Hilfe des Calamus-Ensembles unlängst für Wirbel in der Schallplatten-Branche. Jetzt legt das Ensemble als Ergänzung die außerordentlich originell besetzten Klavierquintette op. 13, 61 und 62. vor. Die Liebe Brandls zum Fagott, die für Edelsteine wie die vorliegende Bläserkammermusik sorgte, hat ihren Ursprung in einem Colmarer Textilfabrikanten - einem gewissen Monsieur Jacques Hartmann, der als leidenschaftlicher Amateurfagottist einen offenbar zahlungskräftigen Auftraggeber abgab. ●
Alle reden vom Superstar - hier ist er: Niccoló Paganini, Zeitgenosse Beethovens und Schwarm ungezählter Musikliebhaber(innen), die beim Streit um seine ins Publikum geworfenen Handschuhe zu Hyänen wurden. Daß unter seinen angebeteten Händen auch spritzige Kammermusik für Violine und Gitarre entstand, rufen Sonja Prunnbauer und Rainer Kussmaul auf historischen Instrumenten mindestens so fingerfertig in Erinnerung wie seinerzeit Paganini. Dabei sah Niccoló Paganini eigentlich gar nicht
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Inzwischen gehört die Entdeckung des Antonio Casimir Cartellieri (1772-1807) zu den musikalischen Trumpfkarten, mit denen MDG so manches Spiel für sich entscheiden konnte. Wieder ist es das Consortium Classicum, das sich dieser virtuosen Kostbarkeiten annimmt, und so verspricht auch die Weltersteinspielung der Bläsersextette eine spannende Entdeckungsreise in die böhmische Musikwelt zu werden.
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Daß Édouard Lalo Zeitgenosse von Johannes Brahms war, ist nicht gerade allgemein bekannt. Überhaupt sind die Werke Lalos allenfalls in Frankreich verbreitet - und auch dort konzentriert sich seine Reputation im wesentlichen auf die Oper „Le roi d'Ys“. Daß sich hinter dem Namen Lalo romantische Musik von ihrer vitalsten Seite verbirgt, belegt mit dieser Trio-Gesamteinspielung das in jeder Hinsicht erstklassige Trio Parnassus.
AKTUELLE EINSPIELUNGEN
Norbert Burgmüller: Sämtliche Streichquartette Mannheimer Streichquartett Vol. 1 MDG 336 0993-2 Vol. 2 MDG 336 0994-2
Alexander Grechaninov: Streichquartette op. 2 & 70 Utrecht String Quartet MDG 603 1157-2
Felix Mendelssohn: Sämtliche Streichquartette Leipziger Streichquartett Vol. 1 MDG 307 1055-2 (op. 12, 13) Vol. 2 MDG 307 1168-2 (op. 44, 1+2)
Johann Evangelist Brandl: Quintette für Fagott, Streicher & Klavier Calamus Ensemble MDG 603 1175-2
Niccoló Paganini: Sonaten für Violine und Gitarre Sonja Prunnbauer, Gitarre Rainer Kussmaul, Violine MDG 603 1169-2
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Zwanzig Solisten deutscher Spitzenorchester für ein Strauss-Kammermusik-Projekt zu engagieren, ist schon eine Herausforderung. Und doch gelang es MDG, das Ensemble Villa Musica für die Neueinspielung der vorliegenden Jahrhundertwerke der Bläserkammermusik zu begeistern. Zitiert Strauss in seiner „Fröhlichen Werkstatt“ den Ruf der Rheintöchter aus Wagners „Ring“, so ist es in Till Eulenspiegels lustigen Streichen op. 28 der Volksmund: Der Rückgriff auf den Schelmenstoff war als Publikums-Magnet konzipiert. Unnötig, denn allein die Musik begeisterte - ein Grund mehr, die Orchesterpartitur - wie hier geschehen - auf das Wesentliche zu reduzieren. Man darf gespannt auf die Fortsetzung der Serie hoffen...
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Vom Teufelsgeiger zum Solistenorchester - viele Gründe sich für Kammermusik in ihrer verschwenderischen Vielfalt zu interessieren. Der Einfallsreichtum der Detmolder Klangtüftler ist beeindruckend, und offenbar ist Repertoirefindigkeit ein gutes Mittel gegen Kulturpessimismus! Und eine ausdrückliche Empfehlung für alle, die ihr hochkarätiges Sommerfestival im eigenen Musikzimmer genießen wollen. Joachim Thalmann
Antonio Casimir Cartellieri: Bläsersextette Consortium Classicum MDG 301 1177-2
Antonín Dvorák: Klavierquartette op 23, 87 Mozart Piano Quartet MDG 643 1176-2
Édouard Lalo: Sämtliche Klaviertrios Trio Parnassus MDG 303 0482-2
Richard Strauss: Bläser-Kammermusik Vol. 1 Fröhliche Werkstatt , Till Eulenspiegel Ensemble Villa Musica MDG 304 1172-2
Alle MDG-Einspielungen im Fachhandel erhältlich www.mdg.de
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class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell
Neues vom
Plattenmarkt
Schon wieder die „vier Jahreszeiten“? Ja, aber so haben Sie diesen Bestseller des Klassikmarktes mit Sicherheit noch nie gehört! Diego Fasolis hält sich mit den „I Barocchisti“ (Solovioline: Duilio Galfetti) ganz eng an die Ausdeutung der literarischen Grundlage, die Vivaldi dem Zyklus zugrunde legte - endlich nimmt ein Interpret den Komponisten beim Wort (Claves 50-2204)! Eine wirklich sensationelle Aufnahme! Wieder eine OpernErsteinspielung bei Dynamic: Am Schicksal von Verdis Komposition „Gustavo III“ wird deutlich, welch großen Einfluß die Zensur Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Opernsujets und Werkschicksale nahm. Philip Gosset und Ilaria Narici haben sich daran gemacht, die Urform von „Un ballo in maschera“ zu rekonstruieren. Maurizio Barbacini leitet die Aufführung der Göteborger Oper (Dynamic 426; 2 CD). „Neuer und sehr curiosmusicalischer Instrumental-Kalender, Parthienweiß mit 2. Violinen und Basso ò Cembalo in die zwölff Jahrs-Monat eingetheilet, und nach eines jedwedern Art und Eigenschafft mit Bizzarien und seltzamen Erfindungen herausgegeben, durch Gregorum Josephum Werner“ (1748). Nun wieder eingespielt durch „A Corte Musical“ und zu hören auf VDE Gallo 1068 (vol. 1) und 1069 (vol. 2).
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der russischen Musikszene Ende des 19. / Anfang des 20. Jh. war Sergei Ivanovich Taneyev (18561915), Freund Tchaikovskys, weitgereister Pianist und Mentor von Komponisten wie Rachmaninov, Skriabin, Prokofiev u.a. Zu seinen Freunden zählte er Saint-Saëns, Arensky, Rimsky-Korsakov, Tolstoi und Fauré. Das Mendelssohn Klaviertrio legt auf Centaur 2571 sein Klavierquartett E-dur und das Klaviertrio D-dur vor. Was wir jetzt das „barocke Zeitalter“ nennen, begann in Italien um 1600 mit der Ausdeutung menschlicher Empfindungen in der Instrumentalmusik . Das war neu und bis dahin der Vokalmusik vorbehalten. Und so hatte die Solo-Instrumentalmusik zunächst noch zum Ziel, den Gesang zu imitieren, sich aber allmählich hiervon zu emanzipieren. Werken dieser Zeit spüren Ingrid Matthews (Barockvioline) und Byron Shenkman (Cembalo) auf Centaur 2529 nach. Das großangelegte Projekt von Sharon Bezaly, „Von A bis Z“, eine (willkürlich) ausgewählte Anthologie der Musik für Flöte solo, geht mit BIS 1259 in die zweite Runde. Diesmal stellt sie Werke von Caldini, Carter, Bäck, Boismortier, Braun, Coates, von Call und Börtz vor.
Authentischer geht´s nicht (Welt am Sonntag) Walter Kempowski liest Aus großer Zeit Ein zweites Mal liest einer der populärsten Schriftsteller exklusiv für das Label cpo einen seiner Romane vollständig auf Band. „Aus großer Zeit“ (1978) leitet die neunbändige „Deutsche Chronik“ ein, jenes einmalige Panorama literarisch gestalteter Geschichte des deutschen Bürgertums. Er erzählt die Familiensaga der Kempowskis in Rostock vom Anfang her.
cpo 999 911 - 2 (13 CDs)
Die Aufnahme entstand im Sommer 2001 an authentischem Ort, in Kempowskis Heim, Haus Kreienhoop in Nartum, wo der Schriftsteller die nötige Ruhe und Konzentration fand, dieses Großprojekt zu verwirklichen. Das erste in dieser Reihe veröffentlichte Hörbuch „Kempowski liest Tadel-
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class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class ak
Eine fulminante Neueinspielung von Mahlers 1. und 9. Symphonie hat Mariss Jansons am Pult des Osloer Philharmonischen Orchesters auf Simax 1270 vorgelegt (2 CD). Es handelt sich um Livemitschnitte von Konzerten in der Oslo Concert Hall von 1999 bzw. 2000. Erstmals auf CD veröffentlicht das italienische Label IDIS (6404) Aufnahmen der Callas aus ihren Anfängen (1949-52). Wir hören sie in der Wahnsinnsszene aus Lucia di Lammermoor sowie Auszügen aus Norma und Aida. Vorwiegend entstanden die Aufnahmen 1950-52 in Mexico City. Folge 51 der Sibelius-Gesamtaufnahme bei BIS (1445) stellt Ersteinspielungen vor: Neben der Yale-Version von den „Oceaniden“ kleinere Orchesterwerke wie das Fragment zu einer Suite (1914), den Krönungsmarsch aus der Kantate für Nikolaus II (1896) u.v.a. Osmo Vänskä leitet das Lahti Symphonieorchester. 1899 komponierte Johan Halvorsen nach Antritt seiner neuen Stelle als Kapellmeister des Osloer Nationaltheaters eine Bühnenmusik zu „Fossegrimen”, einem, wie der Dichter Sigurd Eldegard es nannte, „Trollspiel in vier Wendungen“. Das Werk wurde zu einem durchschlagenden Erfolg und stand bis 1909 nicht weniger als 104 mal auf dem Spielplan.
Zwei hochinteressante Werke Nino Rotas liegen jetzt auf Discantica 93 vor: Der Einakter „Lo Scoiattolo in gamba“, eine lyrische Fabel von Eduardo De Filippo, und „Cristallo di Rocca“, Vertonung der Radiooper nach der Novelle von Adalbert Stifter. Giuseppe Grazioli leitet den Sinfonischen Chor und das Sinfonische Orchester Mailand. Schnäppchenjäger kommen derzeit auf ihre Kosten, sofern sie an Johann Sebastian Bachs Kantaten interessiert sind: Noch bis zum 30.6. erhalten Sie die von der Kritik überschwänglich gelobte BISSerie mit Masaaki Suzuki und dem Bach Collegium Japan zum Sonderpreis beim Händler/der Händlerin Ihres Vertrauens. Gerade ist Vol. 21 erschienen (u.a. mit „Sie werden aus Saba alle kommen“ und „Singet dem Herrn ein neues Lied“; BIS 1311).
ARS ACUSTICA Akustische Kunst ist ein Schmelztiegel aller Elemente unserer hörbaren Welt: der gesprochenen Sprache, des Universums der Klänge und Geräusche – und der Stille als deren Äquivalent. Bei WERGO erschienen sind radiophone Kunstwerke von Künstlern, wie John Cage, Gerhard Rühm, Mauricio Kagel, Pierre Henry, Bill Fontana, Michael Riessler, Philip Corner, Alison Knowles, Kurt Schwitters und George Brecht.
Jetzt neu auf CD:
JOHN CAGE James Joyce, Marcel Duchamp, Erik Satie: An Alphabet
BITTE SENDEN AN:
Klassik-Center Kassel Glöcknerpfad 47 · 34134 Kassel Tel. 05 61/9 35 14 13 Fax 05 61/ 9 35 14 15 www.classicdisc.de ·info@classicdisc.de Gern schicken wir Ihnen Kataloge und Neuheiteninformationen Name: Straße: PLZ/Ort: email:
cpo 999 766 - 2 (13 CDs)
INFO
löser & Wolff“ erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik 3/2001“ und Aufnahme in die Hörbuch-Bestenliste 9/2001 des HR: „Auf 13 CDs hören wir noch einmal, wie das Leben der Familie Kempowski während der Zeit des Nationalsozialismus verlief, detailversessen und jovial geschildert, aber gerade in all dieser Harmlosigkeit bestürzend. Kempowski liest seinen wichtigen und populären Roman mit heiserer, etwas schnoddriger Stimme, die von Anfang bis Ende nie langweilt.“
WERGO
Ergänzt wird die Einspielung auf Simax 1207 (Leitung: Terje Mikkelsen) durch „Norwegens Glückwünsche an Theodore Roosevelt“, op. 31.
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„James Joyce, Marchel Duchamp, Erik Satie: An Alphabet“ ist ein poetisch-philosophisches Sprechstück von John Cage, basierend auf Erinnerungen an seine jahrzehntelange Beschäftigung mit den Werken von Joyce, Duchamp und Satie. Zu hören sind die deutsche und die englische Live-Performance – 1987 bei „NachtCageTag“ des WDR Köln anlässlich des 75. Geburtstags des Komponisten und 1990 in New York beim WDR Sound Art Festival „2nd Acustica International“ aufgenommen – jeweils in prominenter Besetzung: John Cage, Klaus Reichert, Christian Wolff, Richard Kostelanetz, Hans Otte, Mauricio Kagel, Alvin Curran … WERGO-CDs erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel. Fordern Sie unseren Katalog an!
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Eine Musikalische Entdeckungsreise von Pasquini bis Kabalewski Jan Dismas Zelenka, 1679 im böhmischen Launowitz geboren, ist der wohl bedeutendste tschechische Komponist des Barock. Allein 20 Messen schrieb er, ein großartiges Requiem in D-Dur, ein Magnificat, dazu einige Lamenti für die Karwoche und beeindruckende Responsorienvertonungen. Vorliegende CD - die vierte Folge von Robert Kings Serie „Bach und seine Zeitgenossen“ - bietet eine klug zusammengestellte Auswahl aus Zelenkas geistlichem Werk, das durch farbenreiche Orchestrierung, Melodienreichtum und überraschende harmonische Wendungen für sich einnimmt. (Hyperion CDA 67350)
Kabalewskis zweites und drittes Klavierkonzert geben das große Talent des Komponisten wieder und wurden in den Jahren 1936 und 1953 in Moskau uraufgeführt. Kathryn Stott, die beide Klavierkonzerte für diese Aufnahme interpretierte, erweitert durch diese Einspielung ihren stark anwachsenden Katalog bei Chandos. Abgerundet wird das Programm durch das Stück „Die Komödianten“ sowie der Ouvertüre zu der Oper „Colas Breugnon“. (Chandos CHAN 10052)
Francois Couperin entstammte einer alteingesessenen Pariser Musikerfamilie und genoss zu seinen Lebzeiten als Komponist, Cembalist und Organist hohes Ansehen. Sein wohl bedeutendstes Werk sind die vier Bücher „Piéces de clavecin“. Couperin fasste hier 240 Stücke zu 27 Suiten, den „Ordres“, zusammen. Die einzelnen Teile dieser Suiten enthalten Tänze, programmatische Sätze und musikalische Porträts. Die Vorliegende CD ist die erste einer auf drei Folgen angelegten Couperin-Edition interpretiert von Angela Hewitt. Zu hören sind die „Ordres“ 6, 8 und 18, die einige von Couperins bekanntesten Stükken enthalten.
(Hyperion CDA 67440)
Es ist heute kaum mehr bekannt, dass Smetana ausgezeichnet Klavier spielte und mit den technischen und klangmalerischen Möglichkeiten dieses Instrumentes bestens vertraut war. Bereits kurz nach Abschluss der Orchestrierung von „Mein Vaterland“ fertigte er eine Fassung für zwei Klaviere an, die an der größeren Verbreitung seiner Tondichtungen wesentlichen Anteil haben sollte. Interpretiert wurde diese Fassung für die vorliegende Aufnahme von dem Klavierduo Renata & Igor Ardasev.
(Supraphon SU 3712)
Die biografischen Informationen über Ercole Pasquini sind insgesamt sehr spärlich. Seine nur in Manuskripten überlieferten Werke für Tasteninstrumente enthalten ungefähr 30 Kompositionen, welche James Johnstone in vorliegender Aufnahme vorstellt. Bei einigen davon handelt es sich um Weltersteinspielungen. Die Werke machen mit einem Komponisten bekannt, dessen Kunstfertigkeit, Melodienreichtum und rhythmische Energie auch heutige Hörer zu beeindrucken vermag.
(ASV Gaudeamus GAU 336)
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Nicht in London, was angesichts der Musiktradition dieser Stadt ja durchaus naheliegend wäre, sondern in der Industriestadt Manchester wurde das erste Berufsorchester Englands gegründet. Man schrieb das Jahr 1858, als der Pianist und Dirigent Charles Hallé diesen Schritt wagte und dem Orchester auch gleich den Namen mitgab: Hallé Orchestra. Angesichts dieser langen Tradition verwundert es nicht, dass der neue Musikdirektor
Ist es schon Legende? Karl-Friedrich Beringer leitet seit 25 Jahren den Windsbacher Knabenchor 25 Jahre einer coniunctio felix – einer glücklichen Verbindung. Karl-Friedrich Beringer leitet seit 1978 den Windsbacher Knabenchor – nicht nur eines der renommiertesten Ensembles seiner Art, sondern auch eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Heute sind die Windsbacher ein Markenzeichen erster Klasse; ein entscheidendes Verdienst Beringers, der den Chor zu brillanter Qualität und unverwechselbarem Klang geformt hat. National wie international werden Beringer und seine Windsbacher für ihre ausgefeilten Interpretationen gefeiert.
des Orchesters Mark Elder (seit 2000) zum Start einer längerfristig geplanten Zusammenarbeit mit ASV Werke des englischen Spätromantikers Elgar präsentiert. (ASV HLL 7500)
Zweihundert Jahre nach Mozarts Tod wurde eine neue Fassung des Requiems uraufgeführt. Es handelte sich dabei um eine Version des Harvard Professors Robert Levin. Diese Fassung enthält noch etliche Passagen die eindeutig der Feder Süssmayrs entstammen, aber trotz aller Kritikpunkte das Werk zu dem gemacht haben, wie wir es kennen und lieben. Das Werk wurde für Linn von dem Scottish Chamber Orchestra unter der Leitung von Sir Charles Mackerras neu als SACD im Multichannel Surround Sound eingespielt. (Linn CKD 211)
Die Oper „Juliette“ bewegt sich weder in der Realität noch in der Illusion, sondern an einer sehr feinen Grenze dazwischen; Alles Reale erscheint fiktiv und alle Fiktionen nehmen die Gestalt von Realität an. Die Welt erscheint hier nur im gegenwärtigen Augenblick, der bereits vom nächsten abgelöst wird und alles stürzt ins Leere. Es ist im Prinzip ein psychologisches, wahrhaftiges altes Problem des Menschen: „Was ist der Mensch, was
Rondeau Production legt zum Jubiläum eine beachtenswerte Spezial-Edition vor: Sechs hochkarätige Produktionen aus dem Katalog des Labels erscheinen gemeinsam mit der ausführlichen Jubiläumsschrift in einem edlen Schuber. Highlight für alle Fans des Windsbacher Knabenchores: Inbegriffen ist eine Bonus-CD mit den ersten Motetten des Chores unter Beringer (©1979). Diese werden in der nun vorliegenden Ausgabe erstmals auf CD veröffentlicht, nachdem die entsprechende Schallplatte bereits seit vielen Jahren vergriffen ist.
bin ich, was sind Sie, was ist die Wirklichkeit?“ Erleben Sie „Juliette“ in einer Aufnahme der Bregenzer Festspiele!
(VMS 106)
Alexander Zemlinsky lehnte seine „Lyrische Symphonie“ be-
Die Bonus-CD umfasst A-cappella-Werke von etablierten Repertoirewerken wie Bruckners „Locus iste“ bis zu Klassikern der Moderne von Kodály, Kaminski und Pepping. Die fast schon „historischen“ Aufzeichnungen stellen gleichwohl bereits echte Referenzaufnahmen dar.
wusst an Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ an. Das zweite Werk der vorliegenden Aufnahme ist die Weltersteinspielung der Bühnenmusik zu Shakespeares „Cymbeline“ (19131915). Weitere Besonderheiten dieser Einspielung: das „Comeback“ der Tschechischen Philharmonie bei Chandos nach einer längeren Unterbrechung und dies unter der Leitung des ausgewiesenen Zemlinsky-Experten Anthony Beaumont.
(Chandos CHAN 10069)
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Darüber hinaus präsentiert die Edition die gesamte Bandbreite im Repertoire des Windsbacher Knabenchores: Vom Madrigal des 16. Jahrhunderts bis zur zeitgenössischen Sakralmusik ist er für seine exquisiten A-cappella-Aufnahmen bekannt. Igor Strawinskys „Psalmensinfonie“ liegt zum ersten Mal als Einspielung in der Originalbesetzung mit Knabenchor vor. Selbstverständlich für die Bach-Spezialisten aus Mittelfranken, dass auch zwei seltener aufgeführte Kantaten des großen Thomaskantors Bestandteil der Jubiläums-Ausgabe sind. Frank Hallmann
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CD > AUSGEZEICHNET 1>Franz Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100 Aufnahmen von Schuberts Klaviertrios gibt es eigentlich genug. Trotzdem sollte man sich diese Einspielung unbedingt anhören. Weil sie eine der wenigen ist, die den letzten Satz in der ursprünglichen Version enthält und nicht in der gekürzten Fassung der Erstausgabe, die noch immer meistens gespielt wird. Die anderen Vorzüge kann ich aus Platzgründen nur aufzählen: Die heikle Mischung der Instrumentenfarben ist optimal, der erste Satz ist einmal nicht zu langsam, aus dem Wechsel von gleichmäßigem Pulsieren und kurzen Stauungen entsteht eine plastische Architektur, und der dritte Satz hat eine feine „wienerische“ Irregularität im Dreiertakt. PSa Wiener Klaviertrio 2003. MDG 342 166-2/Naxos
> LIGETI ZUM 80. GEBURTSTAG 2>Ordre - Désordre, Hommage à György Ligeti Mit der Doppel-CD liegt eine verdienstvolle Gesamtaufnahme der Kompositionen für Tasteninstrumente vor. Erika Haase spannt den Bogen von den ersten Stücken, die Ligeti noch im Kompositionsunterricht schrieb, bis hin zur bislang letzten der Etüden, Canon von 2001. Auch die beiden witzigen Cembalopiècen Passacaglia ungherese und Hungarian Rock, die Ligeti gar nicht als vollwertige Kompositionen ansieht, fehlen nicht. Exemplarisch kann man hier einige Entwicklungsschritte in der Musik Ligetis nachvollziehen, das Spiel Erika Haases strahlt eine große Konzentration aus. Manchmal klingen die Stücke ein bisschen zu kantig und schroff, sind aber immer sehr gut durchzuhören. Duo-Partnerin ist Carmen Piazzini. DK Erika Haase 2003. Tacet 129 3>Ligeti Project IV Bei Teldec erscheint Teil IV des groß angelegten Ligetiprojekts. Ramafications für 12 Streicher ist das erste Stück, in dem Ligeti mit Mikrointervallen arbeitet, ebenso das Doppelkonzert für Flöte und Oboe. Im Requiem verbindet Ligeti seinen Stil der Klangfarbenkomposition mit dem sehr dynamischen und dramatischen von Aventures. Ein weiteres großes Werk steht am Anfang der CD. Das Hamburgische Konzert (1998/99, 2003) für Solohorn und Kammerorchester mit vier obligaten Naturhörnern experimentiert mit den Obertonreihen auf verschiedenen Grundtönen. So entstehen ungewöhnliche Klänge auf nicht-harmonischer Basis. Was sich dröge liest, ist in Wahrheit ungeheuer vielseitige, spannende, schöne, witzige, intelligente, innige und unterhaltsame Musik. Hervorragend gespielt und aufgenommen. Neunecker u.a. 2001/02. Teldec Classics 8573-88263-2 4>African Rhythms 1985 ist das erste Buch der Études pour Piano erschienen. Die Serie umfasst bis heute 18 Stücke und ist nicht vollendet. Mit den höllisch schweren Werken stellt sich Ligeti in die Tradition der großen Etüden-Zyklen des 19. Jahrhunderts. Grundidee sind gleichmäßige Muster, über die polyrhythmisch Akzente gesetzt
sind, abgeleitet von der traditionellen Musik der Aka-Pygmäen. African Rhythms stellt beides gegeneinander. Jeweils ein Gesang der Aka-Pygmäen wechselt mit einer Ligeti-Etüde, garniert mit zwei Werken von Steve Reich. Und das funktioniert. Ein durchgehender Puls zieht sich durch alle Stücke und macht die Bezüge sinnlich erfahrbar. Pierre-Laurent Aimard stellt mit diesem Projekt erneut seine Qualitäten als feinfühliger Interpret und Vermittler zeitgenössischer Musik unter Beweis. DK Aimard, Pygmies 2001/02. Teldec Classics 8573 86584-2
AUßERGEWÖHNLICHES REPERTOIRE 5>The world is beautiful – Viennese Operetta Arias Schon acht Jahren liegen die originalen Rundfunkaufnahmen von Jerry Hadleys zweitem Operetten-Recital zurück, eine Mischung aus Bekanntem und Unbekannten (etwa Korngolds „Lied der Liebe“ und „Kathrin“). Mit weicher Eleganz, aber auch tenoralem Strahl sowie einer exzellenten Aussprache demonstriert der stimmlich charmante Amerikaner seine Zuneigung zum Genre mit ironisch domestizierter Nostalgie. JM Jerry Hadley, Münchner Rundfunkorchester: Richard Bonynge (1995) RCA Victor 82876 50466 2/BMG 6>Georg Gebel d.J.: Johannes Passion In dieser Aufnahme steckt viel Forschungsarbeit. Der jung (vermutlich an Arbeitsüberlastung) verstorbene, in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts wirkende Gebel hat im Rahmen einer langen Passions-Tradition musikalisch durchaus Individuelles zu sagen. Da Chor und Orchester unter Ludger Rémy mit Inbrunst und dramatisch schärfender Intensität am Werk sind, kann die MDRProduktion auch interpretatorisch als bedeutsamer Beitrag zur Musikgeschichte gelten. JM Dorothee Mields, Henning Voss, Jan Kobow, Klaus Mertens, ensemble inCanto weimar, Weimarer Barockensemble: Ludger Rémy 2002. cpo 999894-2 7>Jennifer Larmore: L’Etoile – French Arias Trotz Mignon und Dalila viel Unbekanntes aus französischen Landen bis hin zu Chabriers den CD-Titel liefernder Operette. Schon dafür hohen Respekt. Aber auch für die idiomatischen und finessenhaften Interpretationen zwischen Sopran und Alt, Koloratur und Lyrischem, Tragik und Buffostimmung. Keine lediglich angelernte, sondern genuine Vielseitigkeit. JM Jennifer Larmore, Radio Symphonieorchester Wien: Bertrand de Billy 2003. Teldec Classics 8573 87193-2 8>Obrigado Brazil Ein neuer Ausflug von Yo-Yo Ma. Sein Besuch in der brasilianische Musikszene beschert dem Hörer das richtige sommerliche Feeling, hat sich der Cellist doch mit einigen bekannten brasilianischen Musikern (u. a. Paquito d’Rivera) zusammengetan, um in bewährter Manier die Grenzen des „Klassischen“ zu sprengen. Genau das Richtige für heiße Tage, Gartenparties oder einfach zum Entspannen. KH Yo-Yo Ma 2003. Sony SK 89935
Klassik Bestseller 1 -
Anne-Sophie Mutter
2 -
Murray Perahia
3 5
Anne-Sophie Mutter
4 4
Andrea Bocelli
5 2
Juan Diego Flórez
6 -
Fritz Wunderlich
7 -
Viktoria Mullova
8 -
Yundi Li
9 8
Cecilia Bartoli
André Previn/Lambert Orkis Tango song and dance Deutsche Grammophon (Universal) Franz Schubert Klaviersonaten Sony Classical S2K 87706
NEW YORK Philharmonic Orchestra, Masur Beethoven:Violinkonzert; Romanzen 1& 2 Decca (Universal) Lorin Maazel, London Symphony Orchestra Sentimento Philipps-Universal Classics Una furtiva lagrima/Donizetti, Bellini Arias Decca (Universal) Last Recital/Der letzte Liederabend Deutsche Grammophon
John Eliot Gardiner/Orch Rev. et Rom Beethoven & Mendelssohn: Violinkonzerte Philipps Liszt Recital Deutsche Grammophon
The Art Of Cecilia Bartoli Decca (Universal) (Universal)
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Wladyslaw Szpilman, Janus Olejniczak
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Simon Rattle
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Nigel Kennedy
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G. F. Händel: La maga abbandonata
14 -
Anne Sofie von Otter & Thomas Quasthoff, Chamber Orch. of Europe, Abbado
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Concerto Köln, Sarband
16 -
Christoph Poppen
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Nikolaus Harnoncourt
18 -
Enrico Caruso
19 -
Mikhail Pletnev
20 -
Yo-Yo Ma & Kathryn Stott
Polnische National-Philharmonie Warschau The Pianist – Soundtrack Sony Classical (Sony Music) Wiener Philharmoniker Beethoven Sinfonien Nr. 1-9 EMI Classics (EMI) Nigel Kennedy`s Greatest Hits EMI Classics (EMI)
Il complesso barocco, Curtis Deutsche Harmonia Mundi (BMG)
Schubert: Lieder Deutsche Grammophon „Dream of the orient“ Archiv Produktion (Universal)
Hilliard Ensemble, Münchner Kammerorch. Bach/Webern: Ricercar ECM Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2003 Deutsche Grammophon Great Opera Arias RCA Victor (BMG Classics)
Rostropowitsch & Russian National Orch. Sony Classical (Sony Music) Deutsche Grammophon La belle epoque Sony Classical
Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Weisse Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe
PORTRAIT SPIELZEIT INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL
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VORSCHAU
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CD-Highlights des Jahres Unter dieser Rubrik wollen wir Ihnen einmal nicht die üblichen Rezensionen anbieten. Sondern für die Urlaubs- und Sommerzeit all die CDs ans Herz legen, die – ganz und gar subjektiv – von unseren Autoren als die „Besten der vergangenen 12 Monate“ ausgewählt wurden. Die CDs, die man immer wieder anhören muss. Nicht nur, weil sie gut sind. Sondern weil man plötzlich das dringende Bedürfnis hat: Genau das ist jetzt die Musik, die ich hören will. Und weil das völlig subjektiv ist, sind auch die Begründungen sehr unterschiedlich ausgefallen... Zu Beginn steht die CD, die nicht nur für eine Autorin, sondern auch für die Crescendo-Redaktion „die“ CD des Jahres ist. Die vielen Auszeichnungen passen schon gar nicht mehr auf das Cover – eine Aufnahme, die man einfach gehört haben muss! Zehn davon können Sie gewinnen – schauen Sie auf die Rätselseite!
> ERIKA HABENICHT Auf- und absteigende Noten sind häufig einfach wohlklingende Melodielinien, bei Christian Zacharias sind sie feinfühlige Schilderungen, abstrakt natürlich, so kann der Hörer seine eigenen Assoziationen haben. Unwichtig, ob man bei seinem Klavierspiel grüne Landschaften sieht oder Düfte riecht und Farben erkennt – die kurzweiligen Sonaten Domenico Scarlattis werden in seinen Händen konzentrierte, ästhetische Stimmungsbilder, leise und zugleich verspielt, quirlig. Jede Pause und jede Phrasierung ist überzeugend, jede Klangfarbe glaubhaft, sodass man sich entspannt zurücklehnen kann und fernab vom Alltag seinen Geist wieder sensibilisieren kann. Paradox ist, dass diese CD bei jedem Hören einerseits vertrauter wird, gleichzeitig aber auch äußerst spannend bleibt – beste Voraussetzungen für ein musikalisches Suchtpotential. 1>MDG 340 1162-2
> NIKE LUBER Die drei besten Einspielungen der letzten Spielzeit, so ganz spontan aus dem Bauch heraus benannt? Da reicht ein Griff in den Plattenschrank, wo sie – Zufall? Die Ordnung des Unterbewusstseins? – alle drei nebeneinander stehen. Händels Tamerlano, Haydns Schöpfung, Glucks Alceste. Aha, werden Sie sagen, alles 18. Jahrhundert. Das ist reiner Zufall, ehrlich! Theoretisch hätten es auch Monteverdi, Brahms oder Bruckner sein können. Aber die stärksten Eindrücke von den Aufnahmen in meinem privaten Plattenschrank haben nun mal diese drei hinterlassen, obwohl – oder gerade weil – sie grundverschieden interpretiert worden sind. Die drei Opern-Gesamtaufnahmen haben eine Gemeinsamkeit, sie sind Einspielungen von Aufführungen auf der Bühne. Aber man muss weder Tamerlano noch Alceste auf der Bühne gesehen haben, die Interpretation allein vermittelt schon über das Hören die Art, wie inszeniert worden ist. Tamerlano wird von Trevor Pinnock, The English Concert und den glänzend singenden Barock-Spezialisten als farbenprächtig orientalisches Drama gezeichnet. In schönstem Barockgesang kochen und brodeln die Leidenschaften.
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> ERIKA HABENICHT > NIKE LUBER > GUIDO JOHANNES JOERG >OLIVER WAZOLA
Alceste ist eigentlich in allem das Gegenteil. Ein anderer Komponist, ein anderer Stil, eine völlig andere Wiedergabe. Aber auch John Eliot Gardiner, die English Baroque Soloists, der Monteverdi Choir und die ausgezeichneten Opernsänger fingen exakt die Stimmung der Inszenierung durch Robert Wilson ein. Alceste ist hier auch musikalisch von kühler Eleganz, stilisiert, distanziert archaisch. Das ist nicht mitreißend emotionsgeladen wie Tamerlano, das fasziniert durch den strengen musikalischen Blick auf eine ferne Zeit, die hinter Glucks Partitur eine mythische Antike aufscheinen lässt. Bisher hat sich kein Regisseur an eine szenische Aufführung von Haydns Schöpfung gewagt, was wohl auch besser so ist. Die Schöpfungstage kann man getrost Thomas Hengelbrock anvertrauen, der mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble sowie den Solisten eine Einspielung von überwältigender musikalischer Frische vorgelegt hat. Da wird die musikalische Textausdeutung in Vollendung praktiziert, durchzogen von belebenden dynamischen Kontrasten. Ich habe mir geschworen, nie wieder von „Papa“ Haydn zu reden, denn diese „Schöpfung“ ist alles, nur nicht langweilig! 2>Händel: Tamerlano. AVIE AV 0001 3>Gluck: Alceste. Philips 470 293-2 4>Haydn: Die Schöpfung. DHM 05472 77537 2
> GUIDO JOHANNES JOERG Altehrwürdige Aufnahmen von Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion gibt es zur Genüge; Enoch zu Guttenberg gelingt es in seiner neuen Gesamtaufnahme, dem Werk vor allem tänzerische Aspekte zu entlocken und damit die Nähe des Kirchenmusikers zum Unterhaltungskomponisten Bach zum Klingen zu bringen. So schwungvoll ist das Leiden des Herrn selten musiziert worden. Sicher nicht die einzige Aufnahme, die man davon besitzen sollte, aber eine, die einen wieder auf den Teppich holt. Der Ludus Tonalis von Paul Hindemith gehört gewiss nicht zu den Lieblingskompositionen von Pianisten; dann schon eher die Präludien und Fugen op. 34 von Dimitri Schostakowitsch. Die junge Ukrainerin Alena Cherny, die beide Zyklen auf ihrer sehr schön gestalteten CD miteinander kombiniert, beweist aber, dass diese keineswegs so akademisch und trocken sind, wie allzu oft behauptet wird. Ein Album, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt und in den Player legt. Was immer der in Sarajewo geborene Goran Bregovic auch anpackt, es entwickelt sich zu einem wilden musikalischen Spektakel, das einen nicht lange im Sessel hält. Zusammen mit dem polnischen Sänger Krzysztof Krawczyk hat er sein jüngstes Album produziert, das wieder zwischen Pop und Folklore, Rockund Filmmusik und den schrillen Klangorgien der Blechbläsergruppen der „Wedding- and Funeralbands“ des Balkans changiert. Die grotesken Bilder von Emir Kusturica stellen sich dazu wie von selbst ein. 5>Bach: Matthäuspassion. Farao Classics B 108 035 6>Hindemith & Schostakowitsch. Valve-Hearts V-H 3002 7>Kris & Goran. BMG Polen 74321 93023 2
> OLIVER WAZOLA 8>Joseph Schmidt. The Ultraphon Recordings. Teldec 0927 42665 2 Das Recital ist in editorischer Hinsicht vorbildlich und brachte mir die hohe Kultur und Menschlichkeit eines Sängers nahe, den heute nur noch Spezialisten kennen – leider. 9>Michael Nyman: Songbook. Ute Lemper, Michael Nyman Band: Michael Nyman. Decca DVD 074 165-9 Ute Lempers sprachliche und stilistische Vielseitigkeit, ihre gestalterische Sensibilität und Intelligenz zusammen mit der filmischen Umsetzung dieses Konzerts durch Volker Schlöndorff – von dieser Kombination konnte ich wochenlang nicht genug bekommen. 10>Puccini: Tosca. A. Gheorghiu, Roberto Alagna, Antonio Pappano; Regie: Benoit Jacquot. Arthaus DVD 100 704 Ich kenne keinen anderen Opern-Film, der ein eigenständiges optisches Konzept so bruchlos mit aufregender Theatermusik verbindet, ohne dass eine der beiden Seiten die Oberhand gewinnen würde.
> ROLF FATH Aus dem Reich der Großherzogin von Gérolstein sprudelt uns der Champagner geradewegs durch die Lautsprecher entgegen. Marc Minkowski und seine Musiciens du Louvre machen nicht einfach nur ein Fass auf, sondern lassen die Korken knallen, damit diese Offenbach-CD zu einer der amüsantesten CD-Begegnungen des Jahres wurde. Natürlich ist es auch eine Paradeeinspielung der von Otter, die mit musikalischem Esprit, chamäleonhafter Wandlungsfähigkeit und bravouröser Leichtigkeit in die diversen Rollen schlüpft. Ihr reifer Ton passt sich so nonchalant der Großherzogin an, die girrt und gurrt und die so trefflich ihre Armee hochleben lässt, er schmeichelt und glänzt als Helena und ist von einer duftigen Leichtigkeit in Péricholes Griserie-Ariette. Die von Otter ist durchtrieben und kokett, verführerisch und souverän, sie spielt mit den Worten wie die Massary und ist klanglich ausladend wie die Crespin. In dieser gut angefüllten Stunde wird nicht einfach nur ein Operettenreich besucht, sondern die große Lust der kleinen Kunst auf hinreißende Weise ausgelebt. 11>Deutsche Grammophon 471 501-2
> ARNT COBBERS Die Zahl der interessanten Jazz-Neuerscheinungen der letzten zwölf Monate ist erstaunlich groß. Und doch ragen für mich zwei CDs heraus. Dass es sich bei beiden um deutsche Produktionen handelt, ist Zufall. Und doch wieder nicht. Denn es bestätigt, dass sich die deutschen Jazzer wahrlich nicht hinter den Jazzszenen Amerikas, Skandinaviens oder Frankreichs verstecken müssen. Wenn ich auch nicht der oft geäußerten Meinung bin, dass der innovativere Jazz derzeit grundsätzlich aus Europa – und nicht aus den USA – kommt. Mein erster Favorit ist „Scattering Poems“ vom Julia Hülsmann
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>ROLF FATH >ARNT COBBERS > TOM REINHOLD >PETER SARKAR >DETLEF KRENGE >KLEMENS HIPPEL Trio mit Rebekka Bakken (12>ACT 9405-2). Das ist wunderschöner, intelligenter Jazz-Pop oder wie immer man diese Musik nennen soll. Zu lautmalerischen, vertrackten Gedichten des amerikanischen Avantgardisten E. E. Cummings hat die Berliner Pianistin Stücke geschrieben, die sich mit ihren eingängigen und doch nicht simpel gestrickten Melodien im Ohr festsetzen. Dass das funktioniert, finde ich um so erstaunlicher, als auch Harmonik und Rhythmus durchaus vertrackt sind. Und dann natürlich die Stimme der jungen Norwegerin Rebekka Bakken: sanft, klar und rein ist sie, und doch spürt man Abgründe, gibt es die Schattierungen und Widerhaken, die eine Stimme erst richtig spannend machen. Den Abschluss der zehn Stücke bildet eine gelungene Coverversion von Stings A Thousand Years. Und was ebenso schön ist: Der Mut des innovativen Münchner Label ACT wird belohnt: „Scattering Poems“ hat sich zu einem großen Verkaufserfolg entwickelt. Mein zweiter Favorit kommt vom anderen Ende der Jazz-Skala: „Grunge-Jazz“ nennt die Kölner Band Underkarl um den Bassisten Sebastian Gramss ihre Musik. Und das trifft es ganz gut. Die 11 Stücke auf „Second Brain“ (13>enja 9143-2) verweben sich zu einem irrwitzig-psychedelischen Trip durch die hintersten Winkel des Jazz, hart am Rande von Jungle, Hiphop, Rock und diversen weiteren Spielarten des aktuellen Musikgeschehens. Das hat Witz und Geist, Atmoshäre und Groove – und ergibt vor allem ein stimmiges Ganzes. Die Stammbesetzung mit Saxophon, Posaune, Gitarre, Bass und Schlagzeug wird fallweise mit Keyboards und dem ungewöhnlichen Gesang von Hayden Chisholm ergänzt. Diese Scheibe bläst die Ohren frei, bringt die Hörzellen auf Trab und macht einfach gute Laune.
> TOM REINHOLD Eigentlich wollte ich an dieser Stelle als erstes die Orchesterwerke von Schweizer Komponisten Albert Rudolph Fäsy empfehlen (14>Marco Polo 8.225134) – wunderbare Romantik zwischen Wagner und Liszt. Leider schon vor mehr als zwölf Monaten erschienen, deshalb verweise ich jetzt auf die Klavierkonzerte von Robert Fuchs und Friedrich Kiel, erschienen als Folge 31 in Hyperions Serie „The Romantic Piano Concerto“ (15>Hyp 67354). Martin Roscoe am Flügel und Martyn Brabbins am Pult stellen sich erfolgreich der Herausforderung, die beiden traditionsorientierten Werke mit Vitalität zu erfüllen und aus dem Schatten von Mendelssohn bzw. Brahms heraustreten zu lassen. Regelmäßig erfreuliche CDs gibt es mit Werken Gustav Mahlers. Jüngst erschienen sind einige Live-Mitschnitte von Konzerten Claudio Abbados mit den Berliner Philharmonikern. Vor allem die siebte Sinfonie (16>DG 471 623-2), deren abgründige Zerrissenheit Abbado mustergültig aufdeckt, ist atemberaubend. Die Aufnahmetechnik ist herausragend, die dynamischen Spannbreiten werden exzessiv ausgereizt. Ähnlich begeisternd sind die Mahler-Aufnahmen von Benjamin Zander, von dem zuletzt die sechste Sinfonie erschienen ist (17>Telarc 80586). Vor allem denjenigen zu empfehlen, die keine empfindlichen Nachbarn haben und gerne mal alle drei Hammerschläge im Finale hören
wollen. Zuletzt möchte ich noch stellvertretend für einige herausragende Wiederveröffentlichungen den Nachkriegs-Chef des Concertgebouws, Eduard van Beinum, erwähnen, den Decca auf einer 5CD-Box in der Serie „Original Masters“ würdigt (18>Dec 473 110-2). Die Aufnahmen aus den frühen 50er-Jahren, denen man das Alter wenig anhört, strotzen vor Energie und Spannung.
> PETER SARKAR Nachdem ich vor ein paar Monaten die Aufnahme von zwei Beethoven-Trios mit dem Trio Jean Paul in die Hände bekam, stand für mich sogleich fest, dass hier ein neues Kapitel des Klaviertriospiels aufgeschlagen wurde. Als ich dann die ganz frische Schubert-Aufnahme des Wiener Klaviertrios hörte, kam ich ins Grübeln, sind es doch die gleichen Qualitäten, die mich hier wie dort begeistern: eine wirkliche Ebenbürtigkeit von Streichern und Klavier, die sich durch klare Artikulation und wohldosiertes Streichervibrato ergibt, und eine intelligente, lebendige Phrasierung. Kann das Zufall sein? Ich vermute eher, dass sich beide Ensembles die Erfahrungen der historischen Aufführungspraxis zunutze gemacht haben. Ich selbst als Cellist bevorzuge das historische Instrumentarium bei älterer Musik. Aber von den mir bekannten Aufnahmen von Beethovenund Schubert-Trios mit historischen Instrumenten reicht keine an diese „modernen“ heran. 19>Ars Musici AM 1335-2; 20>MDG 342 166-2
> DETLEF KRENGE Klangwelten jenseits jeglicher Erwartungen. Helmut Lachenmann versteht es stets aufs Neue, unsere Hörnerven durchzuspülen und frei zu machen für – Musik. Ein Grenzgänger, der das Machbare auf die Probe stellt, ein echter Radikaler. Lachenmanns Größe zeigt sich darin, dass seine Kompositionen nie gewollt daherkommen, nicht intellektuell oder aufgebauscht, sondern immer ungeschminkt natürlich. Was sich da trotz aller anfänglicher Sperrigkeit vermittelt, ist zutiefst durchlebt und menschlich. „Schwankungen am Rand“ stellt drei Stücke Lachenmanns aus drei Jahrzehnten vor. Peter Eötvös und das Ensemble Modern spüren den Romantiker Lachenmann auf, voller Klangsinn und Präzision. 21>ECM 1798 Mit seinem unverwechselbaren Stil ist Arvo Pärt zu einer Kultfigur mit riesiger Fangemeinde geworden. Dass Pärt sich darauf aber nicht so ohne weiteres festlegen lässt, dafür steht „Orient & Occident“. Besonders das Hauptstück der CD, Como cierva sedienta für Frauenchor und Orchester, zeigt, wie wandelbar Pärts Musik sein kann, ohne sich selbst zu verleugnen. Ist die Passio Paradebeispiel für eine meditative und kreisende Stimmung, so zeigt sich dieses Stück bewegt und hoch dramatisch. Nicht weniger bedeutsam sind die anderen beiden Werke, Wallfahrtslied und Orient & Occident. Samt Tõnu Kaljuste mit dem Swedish Radio SO und Chor ist diese Musik ein purer Genuß. 22>CM 1795
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Bachjahr 2000. Die Internationale Bachakademie Stuttgart vergibt Kompositionsaufträge an vier zeitgenössische Komponisten verschiedener Kulturkreise, jeweils eine Passion zu vertonen. Den nachhaltigsten Eindruck hinterlässt die Johannes-Passion der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina. Obwohl das Stück in elf Episoden die Leidensgeschichte Christi weniger dramatisch denn als ruhig und gelassen vorgetragenen Bericht darstellt, baut sich eine enorme innere Kraft und Spannung auf. Mehr oder weniger polystilistisch, ist es deutlich von der russisch-orthodoxen Kirchenmusik mit ihren großen Chören und Rezitativen und dem archaisch-dunklen Grundton getragen. Das Stück entfaltet seine Wirkung in dem Mitschnitt der Uraufführung, Valery Gergiev mit den St. Petersburger Musikern interpretiert schlicht genial. Ein großes Werk. 23>Hänssler 98.405 Eine Liebeserklärung ganz anderer Art ist das Eislermaterial von Heiner Goebbels. Der begnügt sich natürlich nicht mit einer simplen Zusammenstellung von Stücken des von ihm verehrten Hanns Eisler. Vielmehr bricht er dessen Kompositionen auf: sacht und vorsichtig umarrangiert und mit tiefer Achtung vor dem Original kompositorisch ergänzt, entsteht ein zusammenhängendes Ganzes. Dazu gehören auch zwei Collagen aus O-Tönen von Eisler, die nicht nur dessen höchst prägnante Stimme, sondern auch persönlichen Ansichten in einem künstlerischen Portrait nahebringen. Das Spiel vom Ensemble Modern mit dem Schauspieler Josef Bierbichler als Sänger wurde live bei einer Aufführung im Berliner Hebbel-Theater aufgenommen. Einen Stein in der Brust hat, wen dies nicht anrührt. 24>ECM 1779
> KLEMENS HIPPEL So mühelos wie auf dieser CD müssen sie damals geklungen haben, die höllisch hohen Sopranpartien in Allegris Miserere. Als das Werk Touristen aus ganz Europa anzog. Und dass diese beinahe magische Anziehungskraft auf eine CD gebannt wurde, ist das faszinierende an der Einspielung. Eine Aufnahme, mit der man neue Freunde der Alten Musik gewinnen kann. 25>Ensemble William Byrd. Naive E 8846 Die schönste Musik überhaupt entstand, für mich jedenfalls, um 1600! Deshalb gehören die fantastischen Lamentationen, die Emilio de Cavalieri 1599 und 1600 schrieb, quasi automatisch zu meinen Highlights. Das würde aber nicht reichen - wenn nicht auch die Musiker perfekt interpretieren würden, in einer Aufnahmequalität, die nur dann zu toppen wäre, wenn man das endlich in Surroundsound herausbrächte! 26>Gesualdo Consort Amsterdam. Sony S2K 89925
CRESCENDO HÖRT MIT: Lautsprecher von B&W 2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT, 1 CDM CNT, 1 ASW 2500 Denon Receiver AVR 3801 Denon DVD-Player DVD 3300 Sony SACD-Player XA-333 S
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> AMERIKANISCH 9>Rainbow body Was genau macht amerikanische Musik eigentlich aus? Nach dem Anhören dieser CD hat man einen guten Eindruck bekommen. Mit der Symphonie No.1 von Samuel Barber und der Suite from Appalachian Spring von Aaron Copland sind zwei Dauerbrenner der amerikanischen Moderne vertreten. Dazu kommen zwei Stücke von zeitgenössischen amerikanischen Komponisten, Rainbow Body von Christopher Theofanidis und blue cathedral von Jennifer Higdon. Schräge Töne werden weitgehend vermieden, es erklingen nachvollziehbare Klangbilder, die mich immer ein bisschen an Filmmusik erinnern. Die vier Kompositionen mischen sich hervorragend mit Interpretation und Klang des Grammygezierten Atlanta SO unter Robert Spano. DK Atlanta Symphony Orchestra: Spano 2002. Telarc CD-80596
> HÄNDELEIEN 10>Georg Friedrich Händel: Giulio Cesare Hier wird lustvoll geliebt und gehasst, gemordet und intrigiert! Marc Minkowski bringt das in seiner Einspielung des Stückes musikalisch mitreißend zum Ausdruck. Die Musiciens du Louvre spielen so frisch und lebendig, dass man ihnen selbst ohne die Sänger stundenlang zuhören könnte. Minkowski hat die Oper bestens mit einer Riege gediegener Mezzosopranistinnen besetzt. Marijana Mijanovic singt dank eines herben, geraden Timbres einen überzeugenden Cesare, während Magdalena Koz˘ ená vokal eine zwar sehr lebhafte, aber nicht berückende Cleopatra zeichnet. Charlotte Hellekant und Anne Sofie von Otter geben ein ausdrucksvoll singendes Mutter-Sohn-Paar. Herrlich fies singt Countertenor Bejun Mehta den Tolomeo, Alan Ewing schleimt als Achilla hörbar intrigant bis zum Tod. NL Les Musiciens du Louvre: Minkowski. DG 474 210-2 11>Georg Friedrich Händel: Aci, Galatea e Polifemo Die Dreiecksgeschichte zwischen dem Liebespaar Acis und Galatea und dem Zyklopen Polyphem hat Händel zweimal vertont. Die reizvolle italienische Fassung, Aci, Galatea e Polifemo, ist ein Sängerfest, was Sandrine Piau, Sara Mingardo und Laurent Naouri eine willkommene Gelegenheit bietet, durch Ausdruck ebenso wie durch Virtuosität zu brillieren. Besonders Naouri ist als Polifemo gefordert, der Sänger erreicht in „Fra l’ombre“ auch die tiefsten Tiefen. Le Concert d’Astrée begleitet die Sänger mit fein musizierter, farbenreicher Interpretation. NL Piau, Mingardo, Naouri. Le Concert d’Astrée: Emmanuelle Haim. France Telecom Fondation 5 45580 2
>HISTORISCHES 12-14>Fritz Wunderlich Wer sich Liedzeilen anhört wie das zärtliche „Aus meinen Tränen sprießen", das auffahrende „Ich grolle nicht“ oder das verhangen schmerzvolle „Ich hab im Traum geweinet“ ist für alle anderen Interpretationen verloren. Nimmt man solche Lieder als Messlatte, scheitern fast alle Interpreten. Hier erlebt man die innigste Verbindung von Musik und Text, hier wird so natürlich
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fließend gesungen, so unangestrengt und dabei unaufdringlich deutend, so heiter und frohlockend und so tief traurig und melancholisch, gesanglich so vorbildlich und auf so natürliche Weise mühelos, dass man die Einzigartigkeit erst im Vergleich ermessen kann. Eine solche Schönheit des Tons und Unverbildetheit des Singens, wie sie Wunderlich mühelos zufließt, scheinen geschwunden zu sein. Man kann diese Aufnahmen jungen Sängern und Gesangsinteressierten gar nicht warm genug empfehlen, um zu demonstrieren, was Gesang in seiner reinsten Form auch sein kann: ein Glücksmoment. So viel Glück vermittelt Wunderlich auch in den Arien und Duetten, die seine gesamte Karriere begleiten, von den Anfängen als Hirte in Wenzingers historischer Orfeo-Einspielung von 1955 bis zu der letzten Studioaufnahme, Chateauneufs „Lebe wohl mein flandrisch Mädchen“ aus Lortzings Zar und Zimmermann. Die Barock-Arien können eine gewisse Umständlichkeit in der Begleitung nicht verleugnen, doch Wunderlichs sonnendurchtränkter Tenor leuchtet hervor. Und schließlich erstmals auf CD: „Wunderlich in Wien“. Seit Richard Tauber hat keiner diese Wiener Lieder mit mehr Musikalität und Charme erfüllt; der Chor im Hintergrund ist jedoch ein veritabler faux pas. Die CDs stellen eine beglückende Abrundung der Wunderlich-Edition der Deutschen Grammophon dar. RF Arien und Duette. Mit H. Prey u.a. DG 474 518 2 Der letzte Liederabend. DG 9806790. Wiener Lieder. DG 0762172 15>Rudolf Serkin Zum 100. Geburtstag von Rudolf Serkin kommen jetzt alle Beethoven-Sonaten wieder heraus, die der brillante Pianist in den Jahren 1962-1980 bei Columbia aufnahm. In insgesamt erstaunlich guter Klangqualität erlaubt die Edition einen Überblick über Serkins ausführliche Beschäftigung mit Beethoven. Schade, dass Serkin nie alle Sonaten eingespielt hat - so sind nur 17 von Beethovens Meisterwerken zu hören. KH Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten. Sony SMK 87993
> RECHTEFREI 16>Gustav Mahler: Das Lied von der Erde 17>Giuseppe Verdi: Il Trovatore 18>George Gerswin: Porgy and Bess Den Musikfreund freut es. Mit dem Erlöschen der Schutzrechte für Tonaufnahmen nach 50 Jahren drängen jetzt vermehrt Aufnahmen aus den frühen 50er Jahren zum Niedrigpreis auf den Markt. Zu den Aufnahmen gehören viele der Kronjuwelen der jeweiligen Firmen, die immer wieder in verschiedenen Preissegmenten angeboten wurden und dazu beitrugen, neue, in der Regel viel kurzlebigere Aufnahmen, zu finanzieren. Viele der alten Einspielungen, man denke nur an die Gigli- und Callas-Opern der EMI oder die frühen Decca-Opern, haben über die Jahrzehnte nichts von ihrem Referenzcharakter eingebüßt und sind dementsprechend nie aus den Katalogen verschwunden. Nun bricht ein bedeutendes Segment ab, und die Auswirkungen sind abzusehen. Die 1952 in New York entstandene RCA-Einspielung von Verdis Troubadour gehörte stets zur Handvoll gültiger Interpretationen des Werkes. Die Aufnahme befindet sich als Midprice-Veröffent-
lichung immer noch im Katalog der heutigen BMG, wird allerdings inzwischen auch von anderen Labels angeboten, wobei die Naxos-Veröffentlichung – keineswegs die günstigste – das klanglich wohl überzeugendste Resultat liefert. Und die Interpretation ist immer noch von einer vokalen Wucht, dass man sich der Faszination dieses Singens kaum entziehen kann, weder Zinka Milanovs opulenter Leonora, noch Björlings noblem Manrico, Fedora Barbieris fulminanter Azucena und Leonard Warrens samtenen Luna. Der unterschätzte Renato Cellini bietet ein feinsinnig durchsichtiges Musizieren und unterstreicht den Wert dieser „klassischen“ Troubadour-Einspielung. Die von Bruno Walter 1952 mit den Wiener Philharmonikern realisierte Decca-Aufnahme von Mahlers Das Lied von der Erde mit Julius Patzak und Kathleen Ferrier ist schlichtweg die Interpretation des Stücks. Wurde der Trovatore um sechs Liederaufnahmen der Milanov aus ihrer jugoslawischen Heimat ergänzt, so finden sich – ein doppeltes Plus – auf Walters Aufnahme die unmittelbar nach dem Lied von der Erde eingespielten Rückert-Lieder gleichfalls mit der Ferrier. Musikarchäologische Arbeit leistete Naxos bei Porgy and Bess, denn auf den beiden CDs sind nicht nur die Original Cast Recordings der Decca, sondern Aufnahmen aus den 30er und 40er Jahren mit Lawrence Tibbett und Paul Robeson, die von Heifetz arrangierten und von ihm gespielten Ausschnitte aus der Oper sowie Robert R. Bennetts im Auftrag von Fritz Reiner entstandene Orchester-Adaption. Ingesamt ein faszinierender Beitrag zur frühen Rezeption Gershwins. RF Ferrier, Patzak, Wiener Phil.: Walter. Naxos 8.110871 Björling, Milanov, RCA Victor Orch.: Cellini. Naxos 8.110240-41 Gershwin: Porgy and Bess, Original Cast and other early recordings. Naxos 8.110219-20
> KÜNSTLER NEU IM PROGRAMM 19>Franz Liszt Etudes d´exécution transcendante Der durch Terzengänge in beiden Händen symbolisierte Todesritt eines auf sein Pferd gefesselten Helden ist eine der perfiden einkomponierten Schwierigkeiten, mit denen Franz Liszt seine Études d’éxecution transcendante geschmückt hat. Bei solchen Schwierigkeiten fühlt sich mancher Pianist in Liszts Zeiten versetzt – damals galten diese Etüden als nur von ihm selbst spielbar. Die gerade einmal 20jährige Pianistin Yu Kosuge hat sich bei ihrer Erstlings-CD für die Firma Sony gleich dieser enormen Herausforderung gestellt. Von Anfang an erkennt man: sie ist ein energiegeladener Vulkan, der Spaß daran hat, Liszts Schwierigkeiten zu besiegen. Sie hat eine außergewöhnliche Technik für eine junge Pianistin, auch ist ihr Anschlag und ihr Interpretationsvermögen enorm geschult, sie war langjährige Schülerin in der Pianistenschmiede Karl-Heinz Kämmerlings und erhielt ihren weiteren Schliff bei dem legendären Ungarn Andras Schiff. Beachtlich ist die Spritzigkeit und der Witz, mit dem sie Passagen wie beispielsweise bei den „Irrlichtern“ meistert. Auch ihr Klangvermögen bei langsamen, liedhaften Teilen ist vielversprechend. Was ihre Interpretation von vielen anderen unterscheidet, ist eine gewisse Unbeschwertheit, ganz ohne die tiefe Dramatik, das hochromantische, die elementaren Schicksalsgewalten, die bei Liszt häufig erklingen. EH Yu Kosuge 2002. Sony SK 87315
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VORSCHAU
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Konzert- und Premierentermine IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Tipps und Empfehlungen der Redaktion in grün. Alle Angaben ohne Gewähr
15.Juli – 15.September: Ansbach, Bachwoche 25.07. 26.07.
Bach, Freiburger Barockorchester, Rexroth Morimur, The Hillard Ensemble, Poppen
Ascona 29.09.
Händel, Israel in Ägypten, Fasolis
Baden-Baden 03.08.
Jubiläumskonzert „5 Jahre Festspielhaus BadenBaden“. Orch. des Mariinsky-Theaters: Gergiev
Bad Ischl 12./19.08. Johann-Strauß-Gala, Orch. d. Operettenfestspiele
Berlin, Philharmonie 29.08 Beethoven, Schnittke, Ginastera, DSO, Boreyko 05./06.09. UA Dutilleux, Debussy, Berl. Phil., Rattle 09.09. Brahms, Berg, Bachakademie Stuttgart, Rilling
Berlin, Konzerthaus, young.euro.classics 08.08. 15.08. 18.08. 22.08. 05.09. 13.09.
Pärt, Martinu, Janác˘ek UA Schneider, Theodorakis, Zemlinsky Messiaen, Mahler, Hartmann UA Gyöngyösi, Weiner, Bartok Dvor˘ák, Messiaen, Strawinsky, BSO, Inbal Lully u.a., Akademie für Alte Musik Berlin
Bonn, Beethovenhalle 18.07. 20.07.
Dirigentenforum des Deutschen Musikrates, Sonderkonzert Zaubermusik, 5. Familienkonzert
Braunschweig, Burgplatz 23.08. 24.08.
Bizet, Carmen, Menskes, Wünsch Orff, Carmina Burana, Alber
Bregenz 04.08.
Brahms, Honegger, Messiaen, Wiener Symphoniker
Bremen 10.09.
Fantastische Sinfonien, Musikfest Bremen SO
Darmstadt 10.08.
Die acht Jahreszeiten, Piazolla, Vivaldi, Epstein
Dessau 13.09.
Life is live, Schroeter, Simon (Musical)
Dresden 08.08.
Eröffnungskonzert Moritzburg-Festival
Eutin, Festspiele 15./16.08. Gala-Abend, Solisten u. Chor der Eutiner Festspiele
Flensburg 26.08. 13.09.
Suppé, Boccaccio, Liao, Buder Wagner, Der fliegende Holländer, Oskamp, Höferl
Fränkischer Sommer 02.08.
J. Pachelbel u. seine Zeit, Musica Antiqua Köln
Frankfurt, Alte Oper 07.09. 13.09.
Pintscher, Berlioz, Orchestre de Paris, Zimmermann, Eschenbach Festkonzert: Ligeti, Pintscher, Schumann, Junge Deutsche Philharmonie, Zagrosek
Gotha, Ekhof Festival 15./16.08. Ariadne auf Naxos, Thüringen Philharmonie
Hildesheim 30.08.
26.07.
Keller Quartett, Dénes Várjon, Eröffnungskonzert II
Hohenlohe, Musiksommer 09.08.
Hommage à Theodor Storm, Liederabend
23.07.
Kronos Quartett
Innsbruck 12.08. 20.08. 23.08.
19.08.
Ravel, Haydn, Mozart, Kammerorchester Basel
Gershwin, The Gershwin’s Porgy and Bess, Barkhymer, Lee 1000 Jahre Vokalmusik, Calmus Ensemble Leipzig
Passau, Europäische Wochen 27.07.
Verdi, Messa da Requiem, Abschlusskonzert
Pforzheim
Irsee, Musikfestival Klang & Raum
12.09.
28.08.
Rheingau Musikfestival
Beethoven, Cellosonaten, Eröffnungskonzert
Verdi, Rigolette, Hämäläinen, Köhl
Klavier Festival Ruhr
30.08.
27.07. 29.07. 03.08. 12.08. 16.08.
Rheinsberg, Kammeroper
Ivo Pogorelich, Mülheim Arcadi Volodos, Düsseldorf Lang Lang, Bochum Alfred Brendel, Dortmund Mikhail Pletnev, Mülheim
26.07.
Mahler, Sinfonie Nr. 2, Rilling, Abschlusskonzert Vivaldi, Juditha Triumphans, Szenisches Oratorium
Schleswig-Holstein, Musikfestival
Köln, Philharmonie
23./24.07. Trever Pinnock, Cembalomusik von Byrd, Purcell, Händel 04.08. Pierre-Laurent Aimard, Klavier 29.08. Haydn, Nyman, Holst, Festival Orchester, Davis, Kremer
13.09.
Schwarzenberg, Schubertiade
Koblenz 12.09.
Weber, Der Freischütz, Huschke, Quander Mozart u.a., Wiener Philharmoniker, McFerrin
Königslutter
06.09.
07.09.
Schwerin, Schlossfestspiele
Berlioz, Saint-Sae¨ns, Staatsorchester Braunschweig
Liederabend, Koz˘ ená, Martineau
La Roque d’Antheron
01.08.
27.07. Arcadi Volodos‚ 22./23.08. Christian Zacharias, Orchestre de Chambre de Lausanne
Stuttgart
Leipzig, Gewandhaus
31.08.
29.08. DE Saariaho u.a., Gewandhausorchester, Blomstedt 04./05.09. UA Bartel u.a., Gewandhausorchester,Giger, Blomstedt 11./12.09. Pärt, Lidholm, Bruckner, Gewandhausorchester, Blomstedt
Villach, Carinthischer Sommer
Linz, ars electronika
Weikersheim
07.09.
25.07.
Messa di Voce, Konzertperformance
23.08.
04.08.
18.07.
Literes, Acis e Galatea, Al Ayre Espanol, Banzo
Luzern 28.08.
26.07.
Messiaen, Hartmann, Mahler, Gustav Mahler Jugendorchester, Metzmacher Bach, Sonaten & Partiten f. Violine solo, Tetzlaff Orchestergala zum 300-Jahr-Jubiläum von St. Petersburg Festliches Abschlusskonzert der Vokalwoche Melk Bizet, Carmen, Bundesjugendorchester, Kreizberg/Andersson
Weißenburg, Festspiele 25.07.
Schlömer, About kings, queens and witches (Tanztheater)
Calderón/Hensel, Das große Welttheater
Wachau
Ludwigsburg, Schlossfestspiele
Lola Montez, Musical aus dem Nachlass von Peter Kreuder
Wernigerode
MDR Musiksommer
26.07.
08.08. 17.08. 06.09.
Wien, KlangBogen
Der Glanz des Barock, Il Giardino Armonico Brahms, Dänisches Nationalorchester, Albrecht Abschlusskonzert, MDR Sinfonieorchester & Chor, Luisi, Kuebler, D’Artegna, Le Corre
15.07. 02.08. 04.08.
Mecklenburg-Vorpommern Festspiele
Wiltz
18.07.
26.07.
Vokalmusik aus 5 Jahrhunderten, King’s Singers (Greifswald)
Eröffnungskonzert der 8. Schlossfestspiele Bloch, Macbeth Mozart, Idomeneo UA Schedl, Julie & Jean (Semper Depot) Mozart, Chopin, Solistes Européens, Händler
Vorschau 05
Strauß, Eine Nacht in Venedig, Knauff, Absenger
Hannover, Festwochen Herrenhausen
Janác˘ek, Dvor˘ák, Prager Sinfonieorchester, Baudo, Nakariakov, Eröffnungskonzert
Nordhessen, Kultursommer 21.07.
Monteverdi, L’Orfeo, René Jacobs Brumel, Messe „Et ecce terrae motus est“ Haydn, Die Jahreszeiten, Freiburger Barockorchester
Beethoven meets Uri Caine, Concerto Köln
Bang on a Can All-Stars, Eröffnung des Musikfestes
29.07.
Ingolstadt, Sommerkonzerte Donau/Altmühl
Hamburg 12.09.
26.08.
München, Prinzregententheater
Husum 15.08.
Beethoven, Petterson, Schnittke, Leipziger Streichquartett, Schleiermacher, Yu (Ludwigslust) Brahms, Die schöne Magelone, Ganz, Trekel, Pohl (Ulrichshusen)
Meran
Wiener Streichquartette, Minguet Quartet
Halle 12.09.
07.09.
Hitzacker, Musiktage
Gstaad 18.07.
04.09.
Webber, Jesus Christ Superstar, Falkenhausen, Mehmert
Das nächste
crescendo erscheint am 15. September 2003. Wir starten unseren neuen Sonderteil „HiFi“, porträtieren den
Cantus Cölln und sprechen mit Helmut Müller-Brühl. Dazu gibt es Premierenberichte vom Festivalsommer 2003.
Anzeigenschluss:14.August 2003 EDITORIAL INHALT PORTRAIT SPIELZEIT INTERVIEW REISE PREMIERENSPIEGEL CD
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Alles andere als eine Tragödie Genießen Sie den Schmerz jahrhundertealter Leidenschaften
Die unsterblichen Höhepunkte der Oper
Anna Netrebko
Andrea Bocelli Tosca
Decca 2CD 473 710-2
DG CD 474 240-2
»Bei der sensationellen Anna Netrebko ist jede warm blühende Note Gefühl und Ausdruck!« (Die Welt)
Pure Lebensfreude versprüht die junge Sopranistin, der bei den Salzburger Festspielen 2002 der internationale Durchbruch gelang. Gerade rechtzeitig zu ihren Auftritten bei den Münchner Opernfestspielen erscheint ihr Debütalbum mit ausgewählten Arien! www.deutschegrammophon.com/ netrebko-deutsch
Ritorna vincitor!
Decca 2CD 473 794-2
Opera Arias
Birgit Nilsson
Endlich – nach dem Verdi Album und La Bohème – kommt TOSCA, die langersehnte, dritte Zusammenarbeit Andrea Bocellis mit Zubin Mehta.
Birgit Nilsson zum 85. Geburtstag
Eine wunderschöne Doppel-CD für alle Liebhaber Puccinis und für Bocelli-Fans ein wahres Schmankerl.
(Opera News)
»Kein Wagner-Sopran in der durch die Platte dokumentierten Gesangsgeschichte zeigt eine vergleichbare Brillanz.«
Legendäre Aufnahmen der schwedischen Sopranistin mit Arien und Liedern von Grieg, Loewe, Puccini, Rangström, Sibelius, R. Strauss, Verdi und Wagner.
www.bocelli.de
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