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Alle zwei Monate in Opern- und Konzerth채usern, im CD-Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen > Jahrgang 6 > 2003 > www.crescendo-magazin.de
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oktober / november
ausgabe 05/ 2003
C05-03_U1_U2_U3_U4
2003
< kompromisslos nikolaus harnoncourt
duetto < helmut m체ller-br체hl < modern string quartet <
Neu mit Sonderteil Hifi Opernpremieren im September, Oktober und November Sonderteil CLASS-Aktuell
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für
TRI
3 CDs zum Preis von 2!
3 CDs
Crescendo hat Geburtstag! Am 01. Oktober 1998 erschien
Interview
die erste Ausgabe. Zugegeben, das ist ein bescheidenes
Kompromisslos Der Dirigent Nikolaus Harnoncourt
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„Wie ein Popsänger“ Duetto: Salvatore Licitra und Marcello Alvarez
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Rekordverdächtig Der Dirigent Helmut Müller-Brühl
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wir für diese Ausgabe interviewt haben – Nikolaus Harnoncourt leitet seit 50 Jahren den Concentus Musicus Wien und dem Kölner Kammerorchester ist Helmut MüllerBrühl seit 40 Jahren verbunden. Ganz zu schweigen von 150 Jahren Central Parc NY, zu dessen Ehren Salvatore Licitra und Marcelo Alvarez ein Open-Air-Konzert gaben
Flexibel bleiben Das Modern String Quartet
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oder dem 100. Geburtstag von Wladimir Horowitz. Sogar
Portrait
das Modern String Quartet ist schon 20!
Romantisch Der Pianist Franz Vorraber
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Wir haben uns zum Geburtstag einiges vorgenommen:
Neu Die internationalen Symphoniker Dortmund
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entsprechende Technik. Damit Sie nicht allein im unüber-
100! Wladimir Horowitz zum Geburtstag
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schaubaren Angebot nach der richtigen Ausrüstung su-
special
chen müssen, wollen wir Ihnen in Zukunft ein wenig dabei
Echo Klassik 2003
Zum einen präsentieren wir Ihnen unseren neuen Hifi-Teil. Wer Musik zu Hause hören will, braucht schließlich die
u ne
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Jubiläum. Verglichen mit unseren Gesprächspartnern, die
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Chefredakteur Klemens Hippel
Inhalt Oktober/ November 2003
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FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER
Liebe Leserin, lieber Leser !
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helfen. Gleichzeitig stellen wir Ihnen die erste Folge von
Klassikaufnahmen. So können Sie sich Ihr eigenes Urteil
Rätsel
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bilden, welche Neuheit Sie interessiert. Zum Start sind fünf
Mitte regional
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Bayern regional
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Echopreisträger mit dabei! Ich hoffe, dass Sie uns auch in den nächsten Jahren als
Premierenspiegel
Leser gewogen bleiben und wünsche Ihnen viel Spaß mit
Auf einen Blick Silbriges Mittelalter Highlight „Tiefland“ Europäische Wochen Passau Ehrung Bericht aus Berlin Neue Opern Salzburger Festspiele Von Lübeck nach London
24 26 26 35 35 36 36 38 38
Hifi
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dem neuen Crescendo.
Ihr Klemens Hippel
gehört
WWW.CRESCENDO-MAGAZIN.DE
CD-/SACD-/DVD-A-Besprechungen
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Kultur Spiegel Klassik Bestseller
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Impressum
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Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die ak-
was? wann? wo?
tuelle Ausgabe und die Crescendo-Jahrgänge 2000,
Konzerte und Musiktheaterpremieren im September, Oktober und November 2003
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2001 und 2002 zum kostenlosen Download. Sie können zahlreiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich haben wir auch eine komfortable Volltext-
Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine Beilage
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EDITORIAL INHALT
INTERVIEW PORTRAIT EXTRA
crescendo 05 2003 3
04.09.2003
13:17 Uhr
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Von Basstuben für Flöhe und untergeschobenen Kindern Von Klemens Hippel Kurze Infotexte, auch BU’s genannt, finden hier Platz. And in such a way that the reader will read on.
„Ich würde nie Musik spielen, von der ich nicht vollkommen überzeugt bin“
N
ikolaus Harnoncourt ist einer der vielseitigsten Dirigenten unserer Zeit. Vor 50 Jahren gründete er den Concentus
Das finde ich wirklich scheußlich. Einfach deshalb, weil die
fahren, dass man mich für das, was ich gerade gemacht
Musicus Wien, mit dem er wie kein an-
ganz falsche Obertöne haben und daher nicht zu den
habe, zum Spezialisten erklärt hat. Weil ich es nicht so
derer Musiker die moderne Interpretation der Alten
Oboen passen. Die spielen sehr viel im Einklang mit den
schnell mache. Wenn ich zum Beispiel angefangen habe,
Musik geprägt hat.
Oboen und das mischt sich nicht. Die Spieler können ganz
mich intensiv mit Bach zu beschäftigen, dann waren das
wunderbar sein, und ich würde sie gerne mit anderen
zwei Jahre. Und dann war ich plötzlich ein Bachspezialist.
Crescendo: Haben Sie eine Erklärung für die Beliebtheit der
Stücken hören, aber das sind einfach falsche Instrumente.
Dvoˇr ák, Brahms, Schubert vor allem, Johann Strauß – das
Alten Musik?
Genau genommen sind das gar keine Trompeten. Eine
habe ich nie verlassen. Bevor ich mich noch entschlossen
Harnoncourt: Nein. Aber in der Zeit zwischen dem ersten
Trompete ist ein Instrument, bei dem der Rohrquerschnitt
hatte, Musiker zu werden, war die Cellosonate von Richard
und zweiten Weltkrieg, da gab es schon einmal einen
und die Rohrlänge ein bestimmtes Verhältnis haben und wo
Strauss eines meiner Paradestücke. Es gab nie eine Zeit in
Boom der Alten Musik. Da war es die Anti-Romantik. Da-
die Melodien vom Grundton aus gerechnet in der 4. Oktave
meinem Leben, wo ich keinen Schubert oder Dvoˇr ák ge-
mals hat man gesagt, Romantik wäre lügenhaft und
gespielt werden. Wenn das Instrument verkürzt wird und
macht hätte. Ich habe allerdings Dvoˇr ák nicht dirigiert bis
schwulstig und in der Barockmusik würde man die Wahrheit finden. Das war gewissermaßen eine Religion der spä-
„Es ist merkwürdig,dass die wirklich guten Leute kaum je Allüren haben“
ten 20er und Anfang der 30er Jahre. Ein Vertreter davon war Hindemith. Ich habe unter Hindemith noch die Bran-
die Zwischentöne durch Ventile und zusätzliche Rohrstücke
vor ungefähr fünf Jahren. Aber ich habe mich damit be-
denburgischen Konzerte gespielt und mit ihm darüber ge-
überbrückt werden, hat man im Grunde eigentlich eine
fasst. Genauso hätte ich noch vor fünf Jahren gesagt „ich
sprochen. Für ihn war es die Reinheit der Objektivität, er
Basstuba. Es ist nur eine Basstuba für Flöhe, die vier Okta-
werde nie Wagner machen“. Ich werde es möglicherweise
wollte das vollkommen Objektive. Der Klang war eigentlich
ven höher ist. Deswegen klingt das so schlecht. Wenn es
nie machen, aber am Pult bei mir liegt natürlich der Tristan
gar nicht so wichtig, wichtig war, dass keine Romantik hi-
gut klingen würde, hätte ich überhaupt nichts dagegen,
– das sind Dauerbeschäftigungen. Was ich wirklich auffüh-
neinkommt. Ich bin aber der Auffassung Schumanns, dass
solche Instrumente zu verwenden.
re, sind die Ausbrüche von dem unterschwelligen Brodeln.
es überhaupt keine Musik ohne Romantik gibt. Wenn sich
Von Alban Berg z. B. gibt es kein Stück, das ich nicht
die Hörer bei einem Konzert des blinden Landino, der mit
Crescendo: Viele Musiker sagen, dass sie von Ihnen beein-
wahnsinnig gerne machen würde, aber aufgeführt habe ich
einer kleinen Orgel ein Konzert gibt, auf den Boden werfen
flusst wurden. Bemerken Sie das bei deren Aufnahmen?
bisher nur die Konzertarie Der Wein und das Violinkonzert.
und ihre Kleider zerreißen, dann kann das nicht objektiv
Harnoncourt: Oh ja. Ich muss nur sagen, manchmal höre
dargestellte Musik gewesen sein! Oder ein Werk von Ma-
ich zwar, dass Substanz von mir übergegangen ist. Aber
chaut oder Josquin – das geht unter die Haut, diese Musik
wenn ich nicht höre, dass auch der Inhalt vermittelt wird,
Crescendo: Und wie ist das mit Bruckner? Harnoncourt: Wenn Sie mich vor 15 Jahren gefragt hätten,
ist so romantisch wie Bruckner oder Dvoˇr ák. Es ist nur viel
dann irritiert mich das. Weil ich finde, die wichtigste Aufga-
hätte ich Ihnen sicher gesagt, ich werde keinen Bruckner
knapper, hochkonzentriert, wie eine Essenz: In einem Stück
be der Kunst ist, Inhalte zu vermitteln. Und es ist mir lieber,
machen. Da hat sich die Beziehung radikal verändert durch
von drei Minuten Länge wird dieselbe Substanz vermittelt
wenn es jemand ganz falsch macht, historisch gesehen,
Beschäftigung. Ich war ja 17 Jahre lang Orchestermusiker
wie in einem Sinfoniesatz von 20 Minuten.
und den Inhalt vermittelt, als wenn er es ganz richtig macht
und habe vier oder fünf Brucknerzyklen gemacht mit ver-
und eigentlich nur klingelt. Da will ich dann nicht Vater
schiedenen Dirigenten. Da war ein Für und Wider, ich war
Crescendo: Wie wichtig sind für Sie Originalinstrumente ? Harnoncourt: Das Wort Instrument sagt schon sehr viel:
sein. Das sind untergeschobene Kinder.
eine Zeitlang wirklich hingerissen von dieser Musik und
das heißt, es ist ein Werkzeug! Es ist nicht entscheidend,
Crescendo: Sie sind in letzter Zeit mit Dvoˇr ák-, Bruckner
haupt nicht interessiert. Heute gehört das für mich zum
was für ein Werkzeug ich benütze. Entscheidend ist, auf
und Straussaufnahmen an die Öffentlichkeit getreten – ha-
Größten überhaupt. Es ist wirklich ungeheure Musik. Vor al-
welche Weise das, was in der Musik ausgedrückt ist, am
ben Sie sich aus der „Alten-Musik-Szene“ entfernt?
lem, wenn man dazu bedenkt, von was für einem Men-
besten realisiert werden kann. Man kann nicht alles auf je-
Harnoncourt: Überhaupt nicht. Obwohl – wenn Sie „Szene“
schen sie geschrieben ist. Man denkt sonst immer, Kunst
dem Instrument machen. Wenn ich z. B. die h-moll-Messe
sagen, da bin ich nie drin gewesen. Es ist so: Mich hat
muss von Hochgebildeten gemacht werden. Aber immer
von Bach höre oder eine Suite, die mit den heutigen Picco-
Spezialistentum immer abgestoßen. Ich wollte nie für ir-
wieder findet man Leute, in jeder Kunst, wo dieses Bil-
lotrompeten gespielt wird – das kann ich nicht ertragen.
gendetwas Spezialist sein. Aber es ist mir sehr oft wieder-
dungsproblem überhaupt nicht existiert.
4 crescendo 05 2003
fand sie ganz wichtig, und eine Zeit lang hat es mich über-
EDITORIAL INHALT
INTERVIEW
PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
FOTO: DOROTHEE FALKE
Nikolaus Harnoncourt
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13:17 Uhr
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FOTO: STYRIADE/BINDER
besucht
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nicht bewegen.
„Ich wollte nie für irgendetwas Spezialist sein“
Crescendo: Sie haben gerade die Fragmente des 4. Satzes von Bruckners 9. Symphonie aufgenommen – würden Sie auch eine ergänzte Fassung spielen?
Harnoncourt: Das würde ich auf keinen Fall machen! Die Klaue des Komponisten ist immer etwas anderes. Wenn man auch zu wissen glaubt, was er gemacht hätte, und es klingt dann quasi nach Bruckner – für mich ist das so, wie wenn die begabten Musikstudenten zu Sylvester oder zu Fasching Parodien machen „im Stile von“. Das kann unheimlich interessant und begabt sein, aber ich finde, man tut der Kunst etwas an, wenn man so etwas macht.
Crescendo: Aber Mozarts Requiem dirigieren Sie? Harnoncourt: Das ist ein anderer Fall. Das schmerzt ein bisschen... Ich habe es auch schon einmal dirigiert mit dem Ende Lacrimosa. An dieser Stelle einfach aufgehört. Da spürt jeder wie weh das tut, dieses Aufhören. Aber das ist ein bisschen ein anderer Fall. Ich muss annehmen, das Mozart dem Süßmayr sehr vieles vorgespielt und vorgesungen hat. Ich kenne ja andere Werke von Süßmayr, da ist keine einzige Idee auch nur annähernd so gut wie das, was er im Requiem gemacht hat. Das ist nicht Süßmayr, er hat meiner Meinung nach einen großen Schatz an Material gehabt.
Crescendo: Wie weit kommen Sie Ihrem Publikum entgegen? Harnoncourt: Ich würde nie Musik spielen, von der ich nicht vollkommen überzeugt bin. Und eigentlich auch keine Werke, von denen ich nicht der Meinung bin, dass es Meisterwerke sind. Das ist die einzige Berechtigung, alte Sachen zu spielen: weil es Meisterwerke sind! Oder es ist eine akademische Veranstaltung. Mich könnte niemand engagieren, um etwas zu spielen, was ich nicht spielen will. Das habe ich nie gemacht in meinem Leben! Da können Sie mir soviel zahlen, wie Sie wollen – ich bin kein käuflicher Gaukler! Ich würde nie einen Dittersdorf aufführen. Und ganz viele andere Sachen auch nicht. Von Salieri spielen wir nur Prima la musica, und das auch nur, weil es gleichzeitig mit dem Schauspieldirektor von Mozart geschrieben ist und es einen ganz starken Bezug dazu
bewegt sein. Contour S 1.4
hat. Als Kunstwerk würde ich das nicht machen.
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Anton Bruckner:9.Symphonie Wiener Philharmoniker:Nikolaus Harnoncourt
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A
ls Tenöre der neuen Generation werden sie an den bedeutendsten Opernhäusern der
„Wie ein Pop-Sänger“ Salvatore Licitra und Marcelo Alvarez im Duett / Von Detlef Krenge
Welt gefeiert: Marcelo Alvarez aus Argentinien und der Italiener Salvatore
Ein Ständchen von Marcelo Alvarez und Salvatore Licitra zum 150. Geburtstag des New Yorker
Licitra. Unter dem Namen „Duetto“ haben sie zusammen eine Reihe von Liedern aufgenommen, die man am ehesten als Klassik-Pop bezeichnen
Alvarez: Bevor ich angefangen habe, Klassik zu singen,
Crescendo: Was für ein Unterschied ist es, auf einer Opern-
kann. Viele der Songs wurden neu geschrieben, es
habe ich genau solche Musik zuhause gehört und für mich
bühne zu stehen oder ein Konzert-Happening zu singen?
finden sich aber auch Bearbeitungen bekannter
nachgesungen. Das Interesse für die Oper kam später – die
Licitra: Ein großer Unterschied. Es sind zwei völlig unter-
klassischer Melodien von Gounod, Offenbach und
Leute, die „Duetto“ hören, könnten sich später für die Oper
schiedliche Sachen. In Rom – es war mein erstes Konzert
Bizet. Live vorgestellt hat sich „Duetto“ im April mit
interessieren, denn ich bin selber diesen Weg auch gegan-
dieser Art – habe ich mich gefühlt wie ein Popsänger. Wenn
einem spektakulären Open-Air-Konzert vor dem
gen. Licitra übrigens ebenfalls, er hat früher sogar Rock
ich eine Oper singe, dann habe ich einen kompletten Cha-
Colosseum in Rom, eine ähnlich groß angelegte
gesungen (lacht). Es gibt ein Publikum, das nicht informiert
rakter darzustellen, mit meiner ganz persönlichen Eigenart.
Show war im New Yorker Central Park zu hören.
ist über Klassische Musik, vielleicht auch aus Angst davor,
Wenn ich Lieder in einem Konzert singe, bin ich völlig frei
dass es ihnen nicht gefallen wird. Und dann mögen sie die-
in der Interpretation. Bei einer Oper gehört es für mich
Crescendo: Wie würden sie die Musik beschreiben, die sie
se Musik und gehen in die Oper. Ähnlich ist es auch, wenn
dazu, alles mit in Erwägung zu ziehen, was der Komponist,
als „Duetto“ aufgenommen haben?
Klassik als Filmmusik verwendet wird – es gefällt mir, ich
Librettist und der Dirigent von mir wollen.
Licitra: Es sind Duette, gesungen von zwei Tenören. Nor-
kann damit etwas anfangen und beginne mich dafür zu in-
Alvarez: Das Opernpublikum kennt mich, die Fans wissen
malerweise werden Opernduette von einem Mann und ei-
teressieren. Es gibt vielleicht junge Leute, die meinen, das
wer ich bin, selbst wenn ich irgendwo zum ersten Mal auf-
ner Frau gesungen – in diesem Fall sind es aber zwei Tenö-
ist lächerlich, also Oper, das ist etwas für alte Leute; aber
trete – das war in Rom anders: Es war ein besonderes Pu-
re, die über die Liebe singen. Klassische Musik und Pop-
man kann das ändern, dass die dann finden, das kann
blikum, das nicht unbedingt in die Oper geht, und vielleicht
musik werden miteinander vermischt, wobei wir versuchen
auch etwas für uns sein.
denkt, ach das ist ein neuer Bocelli-Typ oder so etwas. Und
den höchstmöglichen Standard zu halten.
dann ist das Publikum aber sehr begeistert gewesen, wir
Crescendo: Herr Alvarez, Sie haben selber erst sehr spät,
haben drei Zugaben gegeben und Standing-Ovations be-
Crescendo: Was ist die Zielsetzung bei diesem Projekt? Licitra: Wir wollen eine neue Hörerschaft gewinnen, mit
etwa mit 30, angefangen ernsthaft zu singen…
kommen.
einer Musik, der man leicht zuhören kann. Wir wollen den
diert. Sehr gewissenhaft. Als ich angefangen habe zu sin-
Leuten klarmachen, dass sie mit nur einer kleinen Anstren-
gen, als ich dann wirklich das Klassische lernen wollte,
Crescendo: Hören Sie privat auch nicht-klassische Musik? Licitra: Ich höre mir alle Arten von Musik an. Ich mag Elton
gung mehr genauso gut Opernmusik genießen können. Ich
habe ich sechs Monate lang nur summen dürfen. Nur sum-
John, Supertramp, The Beach Boys und die Beatles, Elvis
bin ein Opernsänger und meine, dass die Oper nicht länger
men! Dafür muß man sehr viel Disziplin haben. Ich hatte
Presley – mich faszinieren die, welche etwas zu sagen ha-
nur für eine Elite da ist, sondern von allen verstanden und
eine Lehrerin in Argentinien und habe eine fantastische
ben, die eine gewisse Kunstfertigkeit besitzen. Ich bin in-
Alvarez: Ja, ich habe dann sehr, sehr gewissenhaft stu-
geliebt werden kann. Es gibt heutzutage zu viele Re-Mixes, also Arrangements oder Bearbeitungen – das ist für mich
„Es gibt vielleicht junge Leute,die meinen,Oper ist lächerlich“
keine künstlerische Form. Einige Songs auf „Duetto“ sind zwar auch Bearbeitungen, aber ich glaube, wir versuchen die Hörer so zu erziehen, dass sie klassische Arien kennenlernen, ohne es zu bemerken. Schulen sind sehr wichtig –
Technik bei ihr gelernt. Keinen Ton singen – das ist die alte
teressiert und offen für jede Art Musik – ich höre sogar
Kinder und Jugendliche sollten eine bessere musikalische
Schule. Jeder Sänger braucht eine Entwicklung. Als ich
Hip-Hop (obwohl ich es eigentlich nicht mag), weil ich neu-
Erziehung bekommen. Ich selber habe in einer Straße na-
dann nach Europa kam, war ich sehr gut vorbereitet auf
gierig bin.
mens „Paisiello“ gelebt, als ich klein war, und erst als ich
das, was da auf mich zugekommen ist, da kam die Karriere
älter wurde, fand ich heraus, wer das war.
ziemlich schnell. Als ich wirklich angefangen hatte, ging
Crescendo: Ihre Arbeit bringt viel Stress mit sich – was
das blitzschnell.
machen sie, wenn sie einmal freie Zeit haben?
6 crescendo 05 2003
EDITORIAL INHALT
INTERVIEW
PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
V N s 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 1 2 2 2 2 W w
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FOTO: SONY MUSIC
...und genießen den Erfolg
New Yorker Central Park...
FOTO: SONY MUSIC
besucht
C05-03_Duetto_S6-7
siges Heimkino eingerichtet. Wenn mich Freunde anrufen, fragen sie schon gleich, Marcelo, was für einen Film siehst du gerade.
Am 05.Oktober überträgt arte eine Aufzeichnung des Duetto-Auftritts in Rom!
Crescendo: Herr Alvarez, sie waren früher in Argentinien Licitra: Ich nutze die Zeit, um mich zu entspannen. Ich ma-
Manager einer Möbelfabrik. Hilft Ihnen diese Erfahrung?
che Urlaub. Ich bin sehr beschäftigt, reise viel und stehe
Alvarez: Ich habe sehr viel von dieser Art von Arbeit ge-
dauernd unter Druck. Ich liebe es, Ski zu fahren, aber ich
lernt. Ich interessiere mich nach wie vor für Wirtschaft und
muß vorsichtig sein und darf mich nicht erkälten, weil ich
beschäftige mich damit auch noch nebenbei. Ich interes-
immer in bester Verfassung singen möchte. Aber ich habe
siere mich immer auch für andere Sachen, das ist etwas,
zu wenig Zeit – ich wünschte, ich könnte mir länger frei
das ich dabei gelernt habe. Natürlich, ich bin Opernsänger,
Duetto Marcelo Alavarez/Salvatore Licitra
nehmen.
das ist mein Job, aber ich bin nicht nur darauf fixiert, ich
Sony CD 90418
Alvarez: Die Familie ist für mich natürlich sehr wichtig.
habe auch ein Auge auf andere Dinge, und das ist auch
>Einen Track dieser CD finden Sie auf der Schöner Hören CD (S. 15)
Und ich liebe Filme, deshalb habe ich mir zuhause ein rie-
wichtig.
AKTUELLE CD
NIGEL KENNEDY & VIVALDI - DIE ERFOLGSSTORY GEHT WEITER
Foto: Rankin
VIVALDI-TOURNEE Nigel Kennedy & “Das Collegium” mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker spielen die Vier Jahreszeiten und weitere Violinkonzerte von Antonio Vivaldi: 01.10.2003 ROSTOCK 03.10.2003 DÜSSELDORF 04.10.2003 BREMEN 05.10.2003 HAMBURG 07.10.2003 DORTMUND 08.10.2003 MANNHEIM 09.10.2003 FRANKFURT 11.10.2003 BRAUNSCHWEIG 13.10.2003 BERLIN 14.10.2003 LEIPZIG 15.10.2003 COTTBUS 17.10.2003 DRESDEN 19.10.2003 HANNOVER 20.10.2003 BERLIN 22.10.2003 ERFURT 14.02.2004 REGENSBURG 15.02.2004 STUTTGART 17.02.2004 WÜRZBURG 18.02.2004 OSNABRÜCK 20.02.2004 KASSEL 21.02.2004 WUPPERTAL 22.02.2004 NÜRNBERG 24.02.2004 MÜNCHEN Weitere Infos unter: www.nigelkennedy.de
VIVALDI Die vier Jahreszeiten Doppelkonzert D-dur · Doppelkonzert a-moll Nigel Kennedy · Daniel Stabrawa Berliner Philharmoniker CD 557647 2 ab 29.9. im Handel erhältlich www.emiclassics.de
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Rekordverdächtig Der Dirigent Helmut Müller-Brühl Von Klemens Hippel
80
Jahre wird es in diesem Jahr:
Crescendo: Was ist das Besondere am Kölner Kammer-
das Kölner Kammerorchester.
orchester?
Crescendo: Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit als Dirigent? Müller-Brühl: Erst einmal gibt es Werke, die man, solange
Damit ist es das älteste Ensem-
Müller-Brühl: Das ist zum einen der Interpretationsansatz:
man lebt, hören will, und nicht unbedingt immer von ande-
ble seiner Art in Deutschland.
Alte Musik auf modernen Instrumenten unter Berücksichti-
ren (lacht). Das liegt daran, dass man eine eigene Sicht und
1923 wurde es von Hermann Abendroth gegründet.
gung der historischen Aufführungspraxis zu musizieren. Da
Hörweise dieser Stücke hat und die möchte man sich le-
Und als der Dirigent später als Nachfolger Bruno
waren wir vor 10, 12 Jahren sozusagen Vorreiter, inzwi-
bendig erhalten. Natürlich könnte man sich hinsetzen und
Walters nach Weimar ging, übernahm Erich Kraack
schen tun das andere auch. Das andere ist die Basis des
CDs anhören, aber das ist kein Vergleich damit, wenn man
für beinahe 30 Jahre die Leitung. Ihm folgte 1963
Orchesters in Köln mit einem großen Kreis von Sponsoren
mitten unter Musikern steht und vor einem großen Publi-
und Freunden, die das Orchester mit tragen.
kum und im Augenblick das Stück neu erschaffen kann. Das ist schon ein Reiz, den hat nur dieser Beruf. Darauf
Crescendo: Bedauern Sie es manchmal, wenn Ihre Musiker
kann man eigentlich nicht verzichten. Nur wenn man muss.
das Orchester nach wenigen Jahren wieder verlassen?
Müller-Brühl: Nein, überhaupt nicht, das ist ja so angelegt!
Crescendo: Spüren Sie mit dem Kammerorchester auch
Wir haben, glaube ich, insgesamt 10 Streicher, die inzwi-
die Klassikkrise?
schen bei den Berliner Philharmonikern sind – das finde
Müller-Brühl: Ich kenne das überhaupt nicht! Beim Publi-
ich schon schön, dass die bei uns gelernt haben,
kum bemerke ich das nicht – wir haben große Besucher-
Orchestermusik so zu spielen!
zahlen. In der Kölner Philharmonie mit 2200 Plätzen sind
FOTO: NAXOS
400 Konzerte im Jahr. Vor 15 Jahren, als es die Phil-
Crescendo: Sie blicken jetzt auf 40 Jahre gemeinsame Ar-
harmonie noch nicht gab, gab es das Gürzenich mit 1200
beit mit dem Orchester zurück – was sind ihre schönsten
Plätzen, da waren bestenfalls drei, vier Veranstaltungen in
Erinnerungen?
der Woche, und die waren nie ausverkauft. Das hat enorm
Helmut Müller-Brühl, der bis heute die Geschicke
Müller-Brühl: Da könnte ich vieles aufzählen – in 40 Jah-
zugenommen!
des Kammerorchesters bestimmt. Nur drei Chefdi-
ren kommt einiges zusammen. Ein großes Ereignis, an das
rigenten in 80 Jahren – ein bemerkenswerter
ich immer gerne zurückdenke, sind die Konzerte mit dem
Crescendo: Erich Kraack hat sie seinerzeit zu seinem
Rekord in unserer schnelllebigen Zeit! Zumal das
Pianisten Olli Mustonen, den ich über alles schätze. Leider
Nachfolger bestimmt – werden Sie ihren Nachfolger auch
Orchester immer ein junges Ensemble geblieben
lässt sich das heute kaum noch wiederholen, weil er in der
selbst suchen?
ist. Hier spielen nur Musiker, die entweder noch in
ganzen Welt mit Recht begehrt ist. Aber die ersten Jahre,
Müller-Brühl: Ich bin dabei! (lacht) Das habe ich in einem
den Meisterklassen der Hochschule studieren oder
als ihn noch nicht jeder kannte, haben wir ihn regelmäßig
Fall schon getan. Das wird die Aufgabe des nächsten Jah-
diese gerade abgeschlossen haben. Und dass man
mit Mozarts Klavierkonzerten und auch mit Beethoven zu
res sein, eine Organisation zu schaffen, die mich ersetzen
eine glückliche Hand bei der Auswahl junger So-
Gast gehabt.
kann im Kölner Kammerorchester. Zunächst erstmal einen Geschäftsführer, die künstlerische Leitung werde ich viel-
listen hat, davon zeugen international bekannte Stars, die ihre Karriere mit dem Kölner Kam-
Crescendo: Können Sie sich noch an Ihr erstes Konzert mit
leicht noch fünf Jahre fortführen können. In dieser Zeit will
merorchester begannen, von Christoph Poppen bis
dem Ensemble erinnern?
ich einen Nachfolger aufbauen.
zu Christine Schäfer. 80 Jahre Kölner Kammer-
Müller-Brühl: Oh ja, das war mit Wilhelm Kempff. Da kann
orchester und 40 Jahre unter der Leitung Helmut
ich mich noch sehr genau erinnern. Das war 1962, da ha-
Müller-Brühls – zur Feier dieses doppelten Jubi-
ben wir eine Schweiz-Tournee gemacht mit fünf Konzerten.
läums hat man sich etwas Besonderes einfallen
Das ist eine unvergessliche Erinnerung. Er hat mir damals
lassen: Am 29.06.03 gab man ein Benefizkonzert
auf ein Porträt von sich geschrieben: „Zur Erinnerung an
Kostbarkeiten des Barock
zugunsten einer Friedensinitiative deutscher
meine schönste Mozart-Tournee“ – das war natürlich für
Naxos 8.557124 D
Benediktiner in Israel und Palästina, die sich über
einen jungen Dirigenten von gerade 30 eine wunderbare
>Einen Track dieser CD finden Sie auf der Schöner Hören CD (S. 15)
eine Spende von 30.000 EURO freuen konnte!
Auszeichnung.
8 crescendo 05 2003
EDITORIAL INHALT
INTERVIEW
AKTUELLE CD
PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
C05-03_Mueller_B_S8-9
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13:06 Uhr
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more music for you Top und chic: Die CDs der Reihe music for you bieten gleichermaßen optische und musikalische Attraktionen. Unter den aktuellen 11 Neuheiten sind begehrte Wiederveröffentlichungen und hervorragende Neueinspielungen.
CD 93038
In der anregenden Atmosphäre des KammermusikFestivals Moritzburg entstand diese herausragende Einspielung der Klavierquintette Schumanns und Faurés. Der Cellist und Festspiel-Leiter Jan Vogler hat dafür hervorragende Partner im Quintett-Verbund vereint.
CD 93036
„Eine wundervolle Entdeckung“ nannte Rondo im letzten Jahr die Einspielung von Werken Edouard Lalos mit dem Geiger Thomas Christian und dem WDR-Rundfunkorchester unter Stefan Blunier – jetzt gibt es die Fortsetzung mit der berühmten „Symphonie espagnole“ und dem äußerst selten eingespielten „Concerto russe“. Weiterhin neu bei m u s i c f o r y o u : CD 93034 CD 93031
CD 93027
Yo-Yo Ma spielt Schubert Levine, The Met Orchestra: Verdi – Ballett-Musiken Mehta, Israel Philharmonic Orchestra: Smetana – Die Moldau
CD 93030
„Großartig nuanciert, sorgfältig ausbalanciert“ nannte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung das Beethoven-Spiel des Ausnahmepianisten Murray Perahia. Jetzt gibt es bei music for you Perahias herausragende Interpretation der Appassionata zu hören sowie Beethovens Klaviersonate op.10 Nr. 3. Die vollständige Übersicht über alle Neuheiten unter: www.sonyclassical.de/music-for-you
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Linn SACDs: Klangerlebnis pur!
besucht
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Flexibel bleiben
CKD 204 (Hybrid SACD) JPC Art: 9064436
Das Modern String Quartet Von Klemens Hippel
JOSEPH BODIN DE BOISMORTIER Suiten & Sonaten Passacaglia
S
CKD 215 (Hybrid SACD) JPC Art: 8564975 MAURICE RAVEL Petite Symphonie à Cordes Dimitri Schostakowitsch Kammersinfonie op.118a Scottish Ensemble Clio Gould
Kurze Infotexte, auch BU’s genannt, finden hier Platz. And in such a way that the reader will read on.
trings of Fire – Crossover today – unter dieser Überschrift begann das Leipziger Gewandhaus im Jahre 2001 eine Reihe von Crossoverfestivals. Die bei Publikum und Presse gleichermaßen erfolgreichen Veranstaltungen versuchen, Brücken zu schlagen zwischen Musik-
stilen und Musikern aus aller Welt, verschiedenen Epochen und Stilen. Die eingeladenen Künstler eint vor allem eins: Dass sie auf Streichinstrumenten spielen. Mit dem Modern String Quartet konnte seinerzeit eines der bekanntesten „nicht-klassischen“ Streichquartette gewonnen werden. Jetzt kommt, rechtzeitig zum 20. Geburtstag des Ensembles, eine Auswahl von Beiträgen zu diesem Festival auf CD heraus.
CKD 211 (Hybrid SACD) JPC Art: 7775617 WOLFGANG AMADEUS MOZART Requiem Adagio & Fuge Susan Gritton/Catherine Wyn-Rogers/ Timothy Robinson/Peter Rose Scottish Chamber Orchestra & Chorus Sir Charles Mackerras
Crescendo: Was war die Idee des Festivals? Widmoser: Das Strings of Fire Festival nennt sich zwar Crossover, hat aber das Ziel, die verschiedenen Arten, wie man Streichinstrumente benutzen kann, diese große Bandbreite, die es da gibt, zu zeigen. Dabei ist das Festival sogar noch eingeschränkt – was alles weltweit existiert an Stilen, wie man mit Streichinstrumenten umgehen kann, ist ja unglaublich. Das
Hip-Hop,Händel und Herbie Hancock Fiddeln zum Beispiel fehlt, das in Amerika eine große Tradition hat. Das ist, finde ich, das CKD 176 (Hybrid SACD) JPC Art: 9419177
Tolle an dem Festival. Dass gezeigt wird, was gibt es alles außer Klassik. Viele Teile fehlen,
GO FROM MY WINDOW Englische Lautenballaden Nigel North
mente genutzt werden. Auch in Afrika gibt es Geiger, die man bei uns überhaupt nicht kennt
die ganze östliche Welt, Indien, China, das kennen wir ja alles nicht, wie da Streichinstruund was die machen mit Streichinstrumenten.
Crescendo: Fühlen Sie sich selbst denn wohl mit dem Label Crossover? Höricht: Für uns als Musiker ist das ja ganz anders – wir machen die Musik, die wir machen wollen – da überlegt man sich nicht vorher – „ja was ist denn das jetzt“! Das Problem entCKD 194 (Hybrid SACD) JPC Art: 9488681 JOHN DOWLAND Lachrimae Randi Stene Rolf Lislevand Norsk Barokkorkester Ab 20. Oktober im Fachhandel erhältlich! Jetzt vorbestellen bei JPC!
Alle Artikel bei JPC und im Fachhandel erhältlich!
steht erst, wenn es die Musik gibt, wenn man das beschreiben will – dann entstehen diese Schubladen.
Widmoser: Bei uns ist es so, wenn wir Crossover machen und zum Beispiel ein Stück aus dem Bereich des Jazz nehmen und das bearbeiten, dann ist das letztlich echter Jazz, kein Crossover, weil da keine Klassik mit hineingemischt wird, außer der Besetzung. Die echten Crossover-Leute wollen eine Mixtur schaffen. Das machen wir bei manchen Stücken auch mal, aber nicht prinzipiell.
Crescendo: Was ist denn das musikalische Konzept des Modern String Quartet? Widmoser: Uns gibt es ja jetzt schon 20 Jahre, und über Konzepte wird immer wieder gestritten. Letztlich ist eigentlich der große Vorteil dieses Ensembles: Wir machen, was uns Spaß macht. (lacht) Es gibt niemanden, der uns vorschreibt: Ihr müsst jetzt das machen,
jpc Schallplatten Versandhandelgesellschaft mbH Lübecker Str.9 49124 Georgsmarienhütte 0180-5251717 (0,12 €/Min.)
Codaex Deutschland GmbH Landsberger Strasse 492 81241 München infode@codaex.com
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EDITORIAL INHALT
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n Das Modern String Quartet und Charlie Mariano
FOTO: MODERN STRING QUARTET
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weil man das gut verkaufen kann. Wir machen natürlich Programme und überlegen uns da einen konzeptionellen Zusammenhang. Das neue Programm heißt Wassermusik, da haben wir Themen genommen, die zu diesem Begriff Wasser passen – auch crossovermäßig aus verschiedenen Epochen und verschiedenen Stilen, von Jazz bis Händel.
Höricht: Der Zuhörer muss ganz schön hin- und herspringen, wenn er bei uns ins Konzert geht – wenn erst Herbie Hancock kommt und dann Händel und dann kommt ein Hip-Hop Stück, und das alles von Streichern – da muss man schon flexibel bleiben.
Crescendo: Ihr Markenzeichen sind ja die Inszenierungen ihrer Konzertauftritte... Widmoser: Das haben wir vor einigen Jahren angefangen zu kultivieren. Wir haben Dinge einstudiert, um das Konzerterlebnis auch optisch zu verstärken, was für das Publikum super ist. Wenn nicht nur wie im klassischen Rahmen vier Musiker dasitzen und Noten spielen, sondern die Musik auch noch optisch ein bisschen verdeutlicht wird.
Crescendo: Ist das nicht schwierig für Streicher, sich spielend auf der Bühne zu bewegen? Höricht: Das muss man einfach üben! Auf der Strings of Fire CD ist ein Stück, das haben wir auch in Leipzig gespielt, das geht so los, dass alle sitzen, und auf ein Zeichen springen alle auf den Cellisten zu und spielen dann als Pulk um den herum. Das ist nicht schwer, was da zu spielen ist, aber man kann das natürlich besser spielen, wenn man sitzt, als wenn man da hinspringt und dann spielt.
Crescendo: Und wie gefällt das dem Publikum? Widmoser: Es gibt sicher Leute im Publikum, denen ist das zuviel, anderen ist es wieder zu wenig.
Höricht: Speziell bei diesen Inszenierungen gibt es auch innerhalb des Quartetts ziemlich unterschiedliche Meinungen! (lacht)
Widmoser: Bei der Musik sind wir da gnadenlos. Ein Stück, wenn das Publikum das nicht mag...
Höricht... lassen wir’s drin! (lacht) Widmoser: Das wird so lange gespielt...(lacht) Höricht: ...bis es einer gut findet!
AKTUELLE CD
Strings of fire. Crossover Today Teldec 8573-88026-2/Warner
INTERVIEW
PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
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NAXOS-Neuheiten von Frühklassik bis Gegenwart
Romantisch Der Pianist Franz Vorraber Von Erika Habenicht Wer Franz Vorraber im Frack und am Konzertflügel erlebt, der kommt aus dem Aufhorchen gar nicht mehr heraus. Es eröffnet sich eine Welt voller Leidenschaft und voller Phantasie.“ So beschrieb der Bayerische Rundfunk den Pianisten. Sein aus 12 Abenden bestehender Zyklus mit dem gesamten Klavierwerk Schumanns stieß in der Öffentlichkeit auf viel Beachtung. „Nachtgesänge“ oder „Gesänge der Frühe“ sind wunderbare Stücke des Tondichters, voll Lyrik und Klangvielfalt.
Eine Auswahl …
Ohne Frack wirkt Vorraber viel kleiner als auf der Bühne, sein österreichischer Akzent hat etwas freundlich-gemütliches, sein häufiges Lächeln wirkt spitzbübisch. Aber wenn er von
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seinem Favoriten Schumann spricht, fangen die Augen an zu leuchten und er wird temperamentvoll. „Schumann ist viel mehr als Sturm und Drang, jedes Werk hat seinen eigenen Charakter. Das ist mir immer mehr bewusst geworden, je mehr ich Schumann gespielt
Live-Einspielung der ROYAL SWEDISH OPERA 8.660096 – 98
habe. Und diese unbekannteren Werke sind oft viel großartiger als die, die immer gespielt werden aus der sogenannten Sturm und Drang Periode.“ Zunächst ergriff Vorraber den handfesten Beruf eines Musiklehrers und unterrichtete durchaus mit Freude an einer Schule („zu einigen meiner Schüler habe ich heute noch Kontakt“),
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denn das Argument seines Vater, dass man von Musik schwer leben könne, leuchtete ihm ein. Nach weiteren Studien bei B. Seidlhofer und J. Volkmann entschied er sich dennoch für die Musikerlaufbahn. Zu Schumann kam er erst vor etwa 10 Jahren. Nach intensivem Quellenstudium sieht er den Komponisten inzwischen fast als einen alten Bekannten. „Der Schu-
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neu
mannschen Sprache fühle ich mich einfach verwandt. Es ist zeitlose Musik, wenn es einem schlecht geht, dann spielt man sie und es geht einem wieder besser. Die Geistervariationen sind für mich in manchen Momenten wie ein Gebet.“ „Deklamieren, sprechen, erzählen“, das sind Wörter, mit denen er sein Schumannspiel beschreibt. Kein Wunder, dass der Pianist
…mit rekonstruiertem Finalsatz 8.555933 – 34
sehr frei und romantisch mit Schumanns Tempi umgeht: „Eine Erfahrung ist es, Schubertwalzer am Computer zu hören: So etwas Grausliches gibt es nirgends. Es geht nicht genauer als es der Computer spielt und ist trotzdem kein Walzer. Für mich ist Schumannsche Musik eine Art Sprache. Ich habe viel über Schumann gelesen. Er hat lange nicht gewusst, ob er
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Schriftsteller wird oder Musiker. Er hat eine Sprache entwickelt, die oft den Taktstrich vergessen lässt, da geht es mehr um eine Gestik als die Einhaltung des Taktstrichs.“
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Der romantische Gestus hat auch seine Vorstellung der idealen Umgebung für Schumanns
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Musik geprägt. Obwohl er den Schumannzyklus begeistert im Konzertsaal gespielt hat, für Vorraber blüht Schumann in einer anderen Atmosphäre erst richtig auf: „Schumann sollte man lieber einzelnen Personen vorspielen. Es sind intime Stücke, die nicht für den großen
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Konzertsaal gedacht sind. Ich übe oft am Abend und kann auch absolut nachempfinden, dass Schumann gesagt hat, die Dämmerung ist für ihn so ein toller Moment. Ich mache kein Licht an, wenn es finster ist, sieht man höchstens noch die Straßenlaterne draußen. Da Schumannsche Musik zu spielen ist toll.“ <<<
neu 8.557009
Die Gesamteinspielung Schumannscher Klavierwerke erscheint bei Thorofon/Bella musica.
CDs und den Katalog 2003 erhalten Sie im Handel, den Katalog auch direkt von: NAXOS DEUTSCHLAND GmbH Abt. N28, Wienburgstr. 171a, 48147 Münster e-mail: info@naxos.de
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INTERVIEW
PORTRAIT
EXTRA
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Neu! Die internationalen Symphoniker Dortmund Von Tobias van de Locht
Eugenia Geulen, Arkady Beryn und die internationalen Symphoniker Dortmund
kurz vorgestellt
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FOTO: INTERNATIONALE SYMPHONIKER DORTMUND
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ortmund, Metropole zwischen Westfalen
gründen. Nicht jammern über fehlende staatliche Subven-
vermochte es, einen homogenen und virtuosen Klangkör-
und
kulturelle
tionen, sondern anpacken, sich von allen großen Konzert-
per mit eigenem Image und breitem Repertoire zu schaf-
Diaspora. Wer große Konzerte erleben
veranstaltern einladen lassen, heißt hier die Devise. Und
fen. Im Konzerthaus wird das Orchester Humperdincks
wollte, musste weit fahren – in die Kölner
das Konzept geht voll auf: Für 2004 sind bereits über 60
Hänsel und Gretel konzertant geben. Zu den weiteren
Philharmonie beispielsweise. Nun gibt es seit einer
Konzerte vereinbart, außerdem Tourneen nach Frankreich,
Höhepunkten gehören die Familienkonzerte, ab Dezember
Spielzeit das neue Konzerthaus, großzügig als
Russland und in die USA. So trägt sich das Orchester auf
einmal monatlich, ein Filmmusikkonzert im Jahr 2004,
„Philharmonie für Westfalen“ bezeichnet. Hier fin-
hohem professionellen Niveau ohne ständige städtische Fi-
Konzerte in der Kölner Philharmonie sowie erste CD-Auf-
den Konzerte mit den Spitzenorchestern aus
nanzierung. Freilich verfügt es inzwischen über zugkräftige
nahmen.
London, Wien oder Berlin statt.
Sponsoren aus der freien Wirtschaft.
Jedoch: Einen eigenen Klangkörper hat Dortmund nicht an-
Schon im ersten Halbjahr seines Bestehens gelang es dem
schichte: die Gründung eines eigenen Musikfestivals im of-
zubieten. Außer dem hiesigen Opernorchester, das lediglich
aus Top-Musikern vieler Nationen bestehenden Sympho-
fiziellen Jahr der russischen Kultur in Deutschland, das
elf Programme im Jahr im Konzerthaus gestaltet. So reifte
nieorchester, auch außerhalb Dortmunds Fuß zu fassen. So
deshalb den Namen eines großen russischen Musikers
beim Dortmunder Kulturdezernenten Jörg Stüdemann, dem
waren die Musiker am Tag der Russischen Unabhängigkeit
trägt. So wird es das neue „Yuri-Bashmet-Festival der In-
russischen Dirigenten Arkady Berin und anderen im Febru-
im Russischen Haus in Berlin zu Gast und begeisterten
ternationalen Symphoniker Dortmund“ erstmals vom 20. –
ar 2003 die Idee heran, einfach ein eigenes Orchester zu
über tausend Konzertbesucher. Chefdirigent Arkady Beryn
22. November 2003 geben. Eine gute Gelegenheit, sich ein
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Ruhrgebiet,
bisher
Bisheriger Höhepunkt in der noch jungen Orchesterge-
Bild vom Orchester zu verschaffen. <<<
AUF DER SONNENSEITE DES JAZZ. BE . OKTO AB 20
HANDE R IM
Kubanische Rhythmen gepaart mit klassischen Hits – mit dieser explosiven Mischung begeisterten die Klazzbrothers und ihre kubanischen Kollegen Cubapercussion das Publikum. CLASSIC MEETS CUBA hieß dieses Album, für das die grenzüberschreitenden Musiker jetzt mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet werden. Nun steht die Fortsetzung der spannenden Latin-Fusion an: JAZZ MEETS CUBA. Jazz-Klassiker wie „Summertime” oder „In a sentimenal mood“ treffen auf die ansteckenden Rhythmen Kubas und lassen Erinnerungen an einen heißen Sommer lebendig werden…
L
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DIE KLAZZBROTHERS ON TOUR: 2.-5.10.: Dresden · 17.10. Bremerhaven · 23.10. Bad Saulgau 27.10. Aschaffenburg · 28.10. Celle · 29.10. Peine · 11.11. Bünde · 12.11. Ottenstein 13.11. Berlin · 14.11. Görlitz · 15.11. Schrobenhausen · 17.11. Landshut · 18.11. Burghausen 19.11. Ludwigsburg · 24.11. Regensburg · 25.11. München · 26.11. Dessau UND AUF TV: am 26. Oktober live im ZDF bei der Gala zur Echo Klassik-Preisverleihung
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special
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„
ie Echopreisträger 2003 stehen fest! Und auch wenn sie ihre Preise
brocks Haydn-Schöpfung fand sogar den Weg in die Highlights des letzten Jahres (crescen-
natürlich für Einspielungen des vergangenen Jahres erhalten – auf un-
do 04/03) und Dorothea Röschmanns Griselda findet unsere Kritikerin „anrührend“. Ganz
serer ersten Schöner Hören Klassik CD sind gleich fünf von ihnen ver-
besonders freuen wir uns aber, dass Nikolaus Harnoncourt nicht nur unseren Titel schmückt,
treten – wir haben sie unten abgebildet! Auch unsere Kritiker fanden
sondern auch als Artist of the year ausgezeichnet wurde!
D
ihre Arbeit des letzten Jahres ausgezeichnet! Allen Preisträgern Herzlichen Glückwunsch!<<< Den Tenor Salvatore Licitra zum Beispiel begrüßte unser Rezensent mit den Worten „Ein neuer Stern am Opernhimmel“ (crescendo 05/02). Dass Maxim Vengerov ein „Teufelsgei-
Der ECHO-Klassik wird am 26. Oktober während einer Klassik-Gala im Konzerthaus Dortmund verliehen. Das ZDF überträgt die Veranstaltung zeitversetzt um 22.00 Uhr.
ger“ ist, können Sie in dieser Ausgabe auf Seite 48 nachlesen, und Pierre-Laurent Aimards Beethoven- Interpretationen stießen in crescendo (02/03) auf großes Lob. Thomas Hengel-
S A LVAT O R E L I C I T R A
MAXIM VENGEROV
PIERRE-LAURENT AIMARD
THOMAS HENGELBROCK
DOROTHEA RÖSCHMANN
FOTO: BMG
FOTO: HARMONIA MUNDI
FOTO: RUHRTRIENNALE
FOTO: GUY VIVIEN
FOTO: EMI
FOTO: SONY
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NIKOLAUS HARNONCOURT
> Solisten: Vesselina Kasarova / Gesang > Salvatore Licitra / Gesang > Arcadi Volodos / Klavier > Maxim Vengerov / Violine > Mischa Maisky / Violoncello > Emmanuel Pahud / Flöte > Sabine Meyer / Klarinette > Dirigent: Sir Simon Rattle > Ensemble/Orchester: Tinto / Los Otros (Hille Perl/Lee Santana/Steve Player) > Steve Reich: eight lines city life / Ensemble Modern > Chiara Margarita Cozzolani: Marien-Vesper / Orlando di Lasso Ensemble > Lebenswerk: Anneliese Rothenberger > Nachwuchskünstler/Nachwuchskünstlerin: Jonathan Lemalu / Gesang > Ragna Schirmer / Klavier > Severin von Eckardstein / Klavier > Gábor / Trompete > Anu Tali / Dirigentin > Klassik-Film-Soundtrack: „The Pianist“. A Roman Polanski Film > Klassik ohne Grenzen: Face to Face. Classic Meets Cuba > Love / Feidman Plays Ora Bat Chaim > replay debussy / produced by Christian von Borries > Sinfonische Einspielung: dream of the orient / Concerto Köln – Sarband > Charles Ives: An American Journey / San Francisco Symphony: Michael Tilson Thomas > Wilhelm Furtwängler: Symphony No. 2 / Chigaco Symphony Orchestra: Daniel Barenboim > Konzerteinspielung: Antonio Vivaldi: Concerti per mandolini / Fabio Biondi, Europa Galante > Johann Sebastian Bach: Keyboard Concertos Nos. 3,5,6,7 / Murray Perahia, Academy Of St. Martin In The Fields > Wolfgang Amadeus Mozart: Violin Concertos 1, 3, 5 / Viktoria Mullova, Orchestra Of The Age Of Enlightenment >Christoph Graupner: Orchestral Works / Nova Stravaganza: Siegbert Rampe > Ludwig van Beethoven: Violin Concerto – Romances / Anne-Sophie Mutter, New York Philharmonic: Kurt Masur > Anton Rubinstein: Orchestral Works / Alban Gerhardt, Wuppertal Symphony Orchestra: George Hanson > Ludwig van Beethoven: Piano Concertos 1 - 5 / Pierre-Laurent Aimard, Chamber Orchestra Of Europe: Nikolaus Harnoncourt > György Ligeti: The Ligeti Project III, Cello Concerto > Prokofiev: Violin Concerto No. 2 / Nikolaj Znaider, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Mariss Jansons > Prokofiev : Sinfonia Concertante / Han-Na Chang, London Symphony Orchestra: Antonio Pappano > Operneinspielung: Jean-Philippe Rameau: Zoroastre / Les Arts Florissants: William Christie > Benjamin Britten: Albert Herring / James Gilchrist, Pamela Helen Stephen, City Of London Sinfonia: Richard Hickox > Bel Canto / Renée Fleming, Orchestra Of St. Luke’s: Patrick Summers > Chorwerkeinspielung: Orlando di Lasso: Bußpsalmen / Tölzer Knabenchor, Musicalische Compagney: Gerhard Schmidt-Gaden > Joseph Haydn: Die Schöpfung / Balthasar-Neumann-Chor, Balthasar-Neumann-Ensemble: Thomas Hengelbrock > Arnold Schönberg: Gurrelieder / Berliner Philharmoniker: Sir Simon Rattle > Kammermusikeinspielung: Wolfgang Amadeus Mozart: Complete String Quintets Vol. 3 / Ensemble Villa Musica > Richard Strauss: Chamber Music / Leipziger Streichquartett > Benjamin Britten: Stringquartets No. 2 & No. 3 / Philharmonia Quartett Berlin > Solistische Einspielung: Domenico Scarlatti: Sonatas / Christian Zacharias (Piano) > Franz Liszt: Yundi Li (Piano) > Erik Satie: The Magic Of Satie / Jean-Yves Thibaudet (Piano) > Liedeinspielung: The Songs Of Robert Schumann / Dorothea Röschmann, Ian Bostridge, Graham Johnson > Editorische Leistung: John Cage: Klaviermusik Vol. 1 – 10 / MDG > Weltersteinspielung: Paul Hindemith: Die Harmonie Der Welt / Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Marek Janowski > Klassik für Kinder: Verdi: Don Carlos / Ein Operführer von Stefan Siegert mit Ilja Richter und Silke Dornow > Bestseller: Sentimento / Andrea Bocelli, London Symphony Orchestra: Lorin Maazel > Sonderpreise der Deutschen Phono-Akademie: Bundespräsident Johannes Rau / Die Jury des ECHO Klassik 2003 würdigt mit diesem Sonderpreis das herausragende Engagement von Herrn Bundespräsident Johannes Rau für musikalische Bildung in Deutschland und sein Projekt „Musik für Kinder“. > Artist Of The Year: Nikolaus Harnoncourt
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EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT
EXTRA
REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
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Edition Klassik vol #1
schöner hören
mit
Die Gratis-CD abholen und endlich schöne neue Musik entdecken!
HILARY HAHN „Bach – Concertos“ (Deutsche Grammophon/Universal) Im Alter von 16 Jahren hat Hilary Hahn ihre erste CD aufgenommen, mit nichts Geringerem als den Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach und hat überschwängliche Reaktionen ausgelöst. Sie gewann für die Einspielung den Diapason d’Or, im Laufe der Zeit folgten weitere Preise, zuletzt sogar die Auszeichnung mit einem Grammy 2003. Jetzt ist Hilary Hahn 23 und widmet sich mit ihrer neuen Produktion wiederum Bach, diesmal den Violinkonzerten.
MAXIM VENGEROV „Französiche Violinkonzerte: Lalo, Saint-Saens, Ravel“ (EMI Classics) Bereits als Wunderkind hatte Maxim Vengerov zwei der auf seiner neuesten CD eingespielten Stücke französischer Konzertromantik im Programm: die „Symphonie espagnole” von Edouard Lalo und das dritte Violinkonzert in h-moll von Camille Saint-Saëns. Eine extrem sichere Kontrolle über Intonation und Artikulation sowie ein warmer, voller Ton sind ihm wichtiger als vordergründige Virtuosität. Wir gratulieren ihm zum Klassik ECHO!
THOMAS HENGELBROCK Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble „A. Lotti: Missa Sapientiae · J.S. Bach:Magnificat Es-Dur, BWV 243a“ (DHM/BMG) Antonio Lotti wurde in Venedig geboren und lebte dort auch die meiste Zeit seines Lebens. Bekannt war er zwar vor allem für seine Sakralmusik, gleichzeitig galt er aber auch als einer der führenden Vertreter der venezianischen Oper. Die „Missa Sapientiae” ist heute ein unbekanntes Werk. Sie scheint von Zeitgenossen aber geschätzt worden zu sein, so waren z. B. Bach und Händel im Besitz von Kopien.
PIERRE –LAURENT AIMARD „Debussy: Images-Études“ (Warner Classics) Er ist nicht nur einer der namhaftesten Interpreten zeitgenössischer Musik, sondern auch mit viel Charme und einem sehr guten Geschmack gesegnet: der Pianist Pierre-Laurent Aimard. Die oft sperrigen Klangwelten werden bei ihm greifbar, sie treten plastisch hervor und sind sinnlich erfahrbar. Jetzt widmet er sich Claude Debussy, dem Komponisten, der wie kein anderer als Schnittstelle zur Moderne fungiert.
MIDORI „Mendelssohn & Bruch Violinkonzerte“ (SONY Classical) Das Komponieren des Violinkonzerts war für Max Bruch nach eigener Aussage eine „verflucht schwere Sache”. Das Werk trat dennoch seinen Triumphzug durch die Konzertsäle an und ist heute eines der meist gespielten – die Mühe hat sich also gelohnt. Midori stellt diesem Konzert mit dem von Mendelssohn-Bartholdy ein in Bedeutung und Popularität ebenbürtiges gegenüber. An ihrer Seite die Berliner Philharmoniker unter Mariss Jansons.
RENÉ JACOBS · DOROTHEA RÖSCHMANN „Alessandro Scarlatti: Griselda“ (harmonia mundi) „Griselda” ist das musikalische Vermächtnis des Alessandro Scarlatti: keine einzige Note ist – wie zu jener Zeit gängige Praxis – einem anderen Werk entlehnt. Scarlatti zeigt in einer kompromisslosen Partitur, wie reich seine Erfindungsgabe, wie groß sein kompositorisches Können ist. René Jacobs und die Akademie für Alte Musik Berlin mit Dorothea Röschmann in der Rolle der Griselda (ver)führen uns mitten in die zeitlose Gültigkeit dieser Musik.
MARCELO ALVAREZ · SALVATORE LICITRA „Duetto” (SONY Classical) Als Tenöre der neuen Generation werden Marcelo Alvarez aus Argentinien und der Italiener Salvatore Licitra an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt gefeiert. Für ein Projekt etwas außerhalb ihrer üblichen Opernengagements treten die beiden im Team auf: Unter dem Namen „Duetto” haben sie eine Reihe von Liedern aufgenommen, die man am ehesten als Klassik-Pop bezeichnen kann. Ein neues Publikum wollen sie ansprechen und begeistern für ihre große Leidenschaft, die Oper.
KÖLNER KAMMERORCHESTER · HELMUT MÜLLER-BRÜHL „Kostbarkeiten des Barock” (NAXOS Deutschland) Das Kölner Kammerorchester konnte in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiern. Seit vier Jahrzehnten wird es geleitet von Helmut Müller-Brühl – fast unvorstellbar für unsere heutige Schnellebigkeit. Zum Jubiläum erscheint nun eine CD, die einen Querschnitt durch das vom Kölner Kammerorchester in bisher 35 Produktionen eingespielte Barockrepertoire präsentiert.
KOSTENLOSE HÖRPROBE! 7.500 schöner hören-Edition Klassik-CDs mit je einem Stück aus den hier vorgestellten Alben stehen exklusiv für crescendo-Leser gratis bereit!
ANNA GOURARI „Mitternacht · Nocturnes” (Decca/Universal) Im 19. Jahrhundert wurde die Nacht zum Symbol für Rätselhaftigkeit, so verwundert es nicht, dass eine Abwandlung des Charakterstücks gerade in jener Zeit entstanden ist: das Nocturne. Die instrumentale Virtuosität spielt höchstens eine Nebenrolle, gefragt ist vielmehr das Aufspüren einer seelischen Bewegung, das Einfangen der mythischen Grundstimmung. Die junge russische Pianistin Anna Gourari hat sich dem „Nachtstück” mit einer sehr persönlichen Auswahl gewidmet.
LEIF OVE ANDSNES „Schumann/Grieg: Klavierkonzerte a-moll” (EMI Classics) Bei einer Näherung an das Klavierkonzert a-moll op. 16 von Edvard Grieg kommt dem Klavierkonzert Robert Schumanns eine Schlüsselrolle zu. Eine gewisse Ähnlichkeit der beiden Werke war schon nach der Uraufführung von Griegs Konzertstück aufgefallen, seither wird viel spekuliert, inwieweit Schumanns Opus Grieg als eine Art inspirative Matrix gedient haben könnte. Beim Erkunden dieser Verwandtschaft wird Leif Ove Andsnes von den Berliner Philharmonikern unter Mariss Jansons begleitet.
ALBRECHT MAYER „J.S. Bach: Lieder ohne Worte“ (Deutsche Grammophon/Universal) Bei diesen „Liedern ohne Worte” handelt es sich um Bearbeitungen von Bach-Arien für Oboe mit Orchesterbegleitung. Das Prinzip heißt populär sein, aber das auf höchstem Niveau. Albrecht Mayer hat sehr bewusst Stücke gewählt, die so bekannt sind, dass z. B. der Text des Originals oder der ursprüngliche Zusammenhang im Hintergrund mitschwingen kann. Gleichzeitig bietet sich für Neulinge ein reizvoller Einstieg in die Klangwelten des Barock.
Und so wird’s gemacht: Original-Coupon ausschneiden und bei einem der angegebenen Händler kostenlos gegen die CD eintauschen. (Nur solange der Vorrat reicht, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Pro Person nur eine CD.)
Hier gibt es die kostenlose CD (solange Vorrat reicht): 00000 OPUS 61 Klassik & Jazz Nikolaistr. 19-21 04109 Leipzig, MUSIKHAUS CHARTS 9001 Rosenhof 12 09111 Chemnitz 10000 DUSSMANN – Das Kulturkaufhaus/Abt. Klassik-Tonträger Friedrichstrasse 90 10117 Berlin, L&P MUSICS Im Europacenter Tauentzienstr. 9 10789 Berlin, TONART KLASSIK CD Deitmerstr. 7 12163 Berlin, KUNSTKABINETT Hauptstr. 17 14776 Brandenburg, MUSIK & BUCH WOLFF Eisenbahnstr. 134 15517 Fürstenwalde, MUSIKHAUS ALTHEN & CLAUSEN Puschkinstr. 71 19055 Schwerin 20000 HANSE CD Große Bleichen 36 20354 Hamburg, CLASSIC CABINETT im A.E.Z. Heegbarg 31 22391 Hamburg, KLASSIK KONTOR LÜBECK Aegidienstr. 8 23552 Lübeck, MUSIKHAUS ERNST ROBERT Breitestr. 29 23552 Lübeck, SOUND-ECK aktiv Oldesloer Str. 19 23795 Bad Segeberg, RUTH KÖNIG KLASSIK Dänische Str. 7 24103 Kiel, JPC SCHALLPLATTEN Kurwickstr. 1 26122 Oldenburg, CITY MUSIK Marktstr. 68 26382 Wilhelmshaven, SCHEIBENHONIG Nordersteinstr. 24 27472 Cuxhaven 30000 SCHMORL & VON SEEFELD Bahnhofstr. 14 30159 Hannover, ALLEGRO MUSIKALIEN Bruchstr. 40 32756 Detmold, UNGER SOUND Königstr. 13 33098 Paderborn, JPC SCHALLPLATTEN Niedernstr. 41 33602 Bielefeld, RADIO HOFFMANN Plockstr. 5 35390 Gießen, JPC SCHALLPLATTEN Barfüßer Str. 1 37073 Göttingen, MVG SALZMANN Burgpassage 1 38118 Braunschweig 40000 PLATTEN SCHMIDT Theodor-Heuss-Platz 7 41450 Neuss, BODO BOCHNIG aktiv MUSIK Werth 94 42275 Wuppertal, AKTIVISSIMO im Konzerthaus Brückstr. 21 44135 Dortmund, aktiv Music Point Kortumstr. 97 44787 Bochum, DISCOTECA Windthorststr. 48 48143 Münster, JÖRGS CD FORUM Alter Steinweg 45 48143 Münster, MUSIKHAUS ROTTWINKEL aktiv Münsterstr. 5 48231 Warendorf, OHRWURM RECORD STORE Bahnhofstr. 32 48432 Rheine, JPC SCHALLPLATTEN Hakenstr. 20 49071 Osnabrück, MUSIKHAUS EXPERT WITTE Bahnhofstr. 3 49661 Cloppenburg 50000 MUSIKHAUS TONGER Breite Str. 2-4 50667 Köln, SATURN (Klassik CD-Abt.) Hansaring 97 50670 KÖLN, HIFI RADIO-RING Ursulinenstr. 7-9 52062 Aachen, BOUVIER Am Hof 28 53113 Bonn, aktiv MUSIK SHOP Vor dem Voigtstor 3 53359 Rheinbach, PLATTENKISTE Kreuzstr. 12 53474 Bad Neuenahr, CD + MUSIC CORNER Asbacher Str. 24, 53783 Eitorf, MUSIKHAUS HANS KESSLER Dietrichstr. 49 54290 Trier, RADIO BAUER Ludwigstr. 3 55116 Mainz, MUSIKHAUS ENGELMAYER Mühlenstr. 1 55543 Bad Kreuznach, REUFFEL BUCHHANDLUNG Obere Löhrstr. 92 56068 Koblenz, DIE SCHALLPLATTE Dahlenkampstr. 4 58095 Hagen, MUSIK BLUM Oststr. 9-11 59065 Hamm, KAMPSCHULTE/CD FREI HAUS Neheimer Markt 9 59755 Arnsberg 60000 SATURN (Klassik CD-Abt.) Berger Str. 125 60385 Frankfurt, MUSIC-ARTS AKTIV Freiheitsplatz 16 63450 Hanau, CITY CD Luisen-Center 315 64283 Darmstadt, SARAPHON St. Johanner Markt 27-29 66111 Saarbrücken, MUSIKHAUS KARL HOCHSTEIN Bergheimer Str. 9-11 69115 Heidelberg 70000 RIMPO Marktgasse 17 72070 Tübingen, OSIANDERSCHE BUCHHANDLUNG Wilhelmstr. 64 72764 Reutlingen, MUSIKHAUS SPROESSER Kilianspassage 74072 Heilbronn, MUSIC STORE aktiv Hirschgasse 19 74613 Öhringen, MUSIK SCHLAILE Kaiserstr. 175 76133 Karlsruhe, COMPACT DISC CENTER Schiffstr. 8 79098 Freiburg 80000 LUDWIG BECK AM RATHAUSECK (Klassik CD-Abt.) Marienplatz 11 80327 München, MUSIKHAUS MAX HIEBER Liebfrauenstr. 1 80331 München, HAUS DER MUSIK Wasserburger Landstr. 253 81827 München, SC DISCY Sparkassenplatz 2 85221 Dachau, DIE SCHALLPLATTE Alleeweg 8 87600 Kaufbeuren 90000 DROGERIE MÜLLER (Klassik CD-Abt.) Königstr. 26 90402 Nürnberg, ZITELMANN´S MUSICLAND Luitpoldstr. 17 91054 Erlangen, MUSIC RECORDS & BOOKS Neustädter Kirchplatz 2 91054 Erlangen, STEREO 2000 Grabengasse 2 94032 Passau, DIE SCHALLPLATTE Maximilianstr. 81 95444 Bayreuth, MUSIKHAUS 19 Geleitstr. 19 99423 Weimar, MUSIKMARKT Frauenplan 7 99423 Weimar Eine
Produktion
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unterwegs
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04.09.2003
13:51 Uhr
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Reise-Tipps
E
ine an landschaftlichen und kulturellen
störten zweiten Baus von Gottfried Semper. Der erste, 1841
Reizen überaus reiche Region in deut-
eröffnet, fiel drei Jahrzehnte später einem Brand zum
schen Landen ist der Freistaat Sachsen.
Opfer. Ein Museum, das dem Schaffen und Wirken Carl
Wir laden Sie in dieser Ausgabe ein zu
Maria von Webers gewidmet ist, findet sich unweit des
einer kleinen Reise – besuchen Sie mit uns einige
Pillnitzer Schlosses; hier entstand unter anderem auch Der
der für den Musikfreund interessanten Highlights.
Freischütz.
>1 Dresden
Avancierte Musik des 20. Jahrhunderts gibt es in Dresden
Neben dem Zwinger ist die Semperoper eine der
„MusikSZENE“. Das Programm reicht von einem
bekanntesten Sehenswürdigkeiten Dresdens. Hier war
Musiktheaterstück für Kinder, Dr. Ox V5.1 nach Jules Verne
Richard Wagner für einige Zeit zweiter Kapellmeister, zwei
von Alexander Keuk, bis hin zu einem Tanzgastspiel der
zeichneten Werke werden im Rahmen des Festivals reali-
seiner berühmtesten Vorgänger sind Heinrich Schütz und
Kibbutz Contemporary Dance Company und der
siert. Workshops und Gesprächsveranstaltungen runden
Carl Maria von Weber. Die Semperoper ist eine
Marathonveranstaltung „Experiment Musik Theater“. Die
das sehr hochwertige Programm ab.
Rekonstruktion des beim großen Bombenangriff 1945 zer-
drei beim Kompositionswettbewerb „Blaue Brücke“ ausge-
bei den 17. Tagen zeitgenössischer Musik vom 01. bis 10. Oktober zu hören. Der thematische Schwerpunkt ist die Blick vom Basterfelsen
Ein Hörerlebnis ganz anderer Art bietet die „Porzellanorgel“, eine Weltneuheit der Jehmlich Orgelbau Dresden mit Pfeifen aus Meißener Porzellan. Die ersten Versuche, ein solches Instrument herzustellen, gehen zurück bis in die Zeit Augusts des Starken, der damit bei seinen königlichen Gästen Eindruck schinden wollte – die auftretenden technischen Schwierigkeiten konnten jedoch erst in jüngster Zeit gelöst werden. Das mit 22 Porzellanpfeifen bestückte Orgelpositiv hat einen überaus klaren, flötenähnlichen Klang – überzeugen Sie sich selber bei einem der Konzerte in der Schauhalle der Porzellan-Manufaktur Meißen. Zu besichtigen ist hier außerdem die Porzellanausstellung und eine Vorführwerkstatt, am 18. Oktober ist Tag der offenen Tür. Wenn Sie schon einmal in Meißen sind, sollten Sie auf jeden Fall einen Bummel durch die Altstadt unternehmen, die überragt wird vom Burgberg mit Albrechtsburg und Dom. Zahlreiche schöne Häuser aus Gotik und Renaissance gibt es hier rund um den Marktplatz zu sehen, im Turm der Frauenkirche hängt das erste spielbare Porzellanglockenspiel der Welt.
>2 Freiberg Bei diesem Namen horchen Liebhaber der Orgelmusik auf: Freiberg, die Stadt des genialen Orgelbauers Gottfried Silbermann, dessen 250. Todestag in diesem Jahr begangen wird. 1710 zog er in die Silberstadt, wo er bis an sein Lebensende wohnte; insgesamt 45 Orgeln sind hier entstanden. Die Große Silbermannorgel im Dom zu Freiberg ist
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REISE
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FOTO: DWT / DITTRICH
Sachsen
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FOTO: GEWANDHAUS
gesucht
C05_03_Reise_S16-17
>4 Leipzig
Der Inbegriff für die Kulturstadt Leipzig ist das Gewand-
Donnerstag um 20 Uhr. Geprägt durch den Silberbergbau, hat Freiberg einen fast vollständig erhaltenen Altstadtkern
Krönender Abschluss unseres Streifzuges durch Sachsen
und ist somit das älteste Konzertorchester Europas. Sein
aus dem Spätmittelalter, prächtige Bürgerhäuser zeugen
ist Leipzig: die Bachstadt. Der Meister kam 1723 als Tho-
berühmtester Kapellmeister ist Felix Mendelssohn-Bar-
von Reichtum und Wohlstand. Sie können sogar in eine alte
maskantor hierher und blieb bis zu seinem Tod 1750. Zwei-
tholdy. Er folgte 1835 dem Ruf ans Gewandhaus und leitete
Silbermine einfahren und hier, 150 Meter unter der Ober-
hundert Jahre später wurde das Bach-Archiv Leipzig durch
das Orchester bis zu seinem Tod 1847. Im Jahr 1843 grün-
fläche, den Geheimnissen des Berges und seiner Schätze
den Musikwissenschaftler Werner Neumann gegründet.
dete er das Leipziger Konservatorium. Die Wohnräume
auf die Spur kommen.
Seine Aufgabe besteht darin, literarisches und dokumenta-
Mendelssohns in der Nähe des Gewandhauses sind heute
eine der bedeutendsten – zu hören bis Ende Oktober jeden
haus und sein Orchester. Es besteht seit über 250 Jahren
risches Material zu Leben, Werk und Wirkungsgeschichte
der Öffentlichkeit als Museum zugänglich. Träger des Men-
Auf keinen Fall entgehen lassen sollten Sie sich die eigen-
Bachs und seiner Familie zu sammeln, zu erforschen und
delssohn-Hauses ist die Internationale Mendelssohn-Stif-
artige Schönheit des Elbsandsteingebirges. Bekanntester
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Bach-Archiv
tung, die 1991 gegründet wurde.
Aussichtspunkt ist die Bastei mit der 76 Meter langen Bas-
hat seinen Sitz in unmittelbarer Nachbarschaft der einsti-
teibrücke, die einige Felsen miteinander verbindet und
gen Thomasschule, wo auch das Bach-Museum unterge-
Diesem für die Stadt immens wichtigen Künstler sind die
einen beeindruckenden Blick über das Elbtal und die Tafel-
bracht ist.
alljährlich stattfindenden Mendelssohn-Festtage gewidmet.
berge der Sächsischen Schweiz eröffnet. Doch auch musi-
Beim großen Eröffnungskonzert am 31.10. wird Mendels-
kalisch kommen Sie in dieser traumhaft schönen Gegend
Jetzt schnell zu einer Verschnaufpause ins „Zum Arabi-
sohns Oratorium Elias op. 70 erklingen, natürlich mit Ge-
auf Ihre Kosten: Das Festival „Sandstein & Musik“ findet in
schen Coffee Baum“, das älteste erhaltene, durchgängig
wandhausorchester, -Chor und -Kammerchor unter Leitung
diesem Jahr bereits zum zehnten Mal statt (bis zum 08.
betriebene Café-Restaurant Europas, dann geht es nach
des Gewandhauskapellmeisters Herbert Blomstedt. Das
November).
Störmthal. Hier ist die legendäre Pianofortefabrik Blüthner
Programm umfasst neben Vokal-, Orchester- und Kammer-
beheimatet. Sie wird in der 5. Generation von Julius Blüth-
musik auch Vorträge und den musikalisch-literarischen
>3 Zwickau
ner geleitet und kann in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag
Abend mit dem Thema „Der übergroße Schatten – Beetho-
feiern. Das 1872 patentierte Aliquot-System hat bis heute
ven, Mendelssohn, Wagner“ mit Klavierwerken und einer
entscheidenden Anteil am vielgerühmten warm singenden
Lesung aus Briefen der Komponisten (Ruth Forsbach und
Hier wurde Robert Schumann am 8. Juni 1810 als Sohn ei-
und gleichzeitig kraftvollen „Blüthner-Ton“.
Hajo Friedrich). Die Festtage dauern bis zum 09. November.
nes Buchhändlers geboren. Er verbrachte seine ersten Lebensjahre in der Stadt, bevor er nach Leipzig ging, um dort auf Wunsch der Mutter zunächst Jura zu studieren. Das Geburtshaus des Komponisten wurde 1955 wegen Baufäl-
>Crescendo Preisrätsel
ligkeit abgerissen und originalgetreu wieder aufgebaut, es beherbergt heute ein Museum. Hier sind zahlreiche Doku-
Zwei Tickets für ein Konzert bei den Mendelssohn-Festta-
Port Media GmbH, Team crescendo, Senefelderstr. 14,
mente und Gegenstände von Schumann und seiner Frau
gen (01. November) gibt es für Sie zu gewinnen, auf dem
80336 München, Fax: +49-89-7415 09-11
Clara Wieck zu sehen, unter anderem der Flügel, auf dem
Programm steht der Elias. Sie wohnen zwei Nächte im Re-
email: crescendo@portmedia.de
die neunjährige Clara zum ersten Mal ein Konzert gab.
naissance Hotel und können von hier aus ihr ganz persönli-
Rechtsweg ausgeschlossen!
Reiseinfos zu Sachsen
ches Leipzig entdecken. Wir möchten dafür den Komponisten und Namen eines seiner Werke von Ihnen wissen.
>Auflösung aus Crescendo 04
Landestourismusverband Sachsen e.V.
Dieses Stück, heute als ein Meilenstein der Sinfonik
Die im letzten Crescendo gesuchten Komponisten waren
Tel: +49-351-49 17 00
angesehen, ist zu Lebzeiten des Komponisten niemals auf-
Schönberg, Berg und Webern. Zwei Karten für ein Konzert
www.sachsen-tourismus.de
geführt worden. Erst Schumann hat es entdeckt, als er
im Rahmen des Beethovenfestes Bonn mit Übernachtung
1838 den Bruder Ferdinand des gesuchten Komponisten in
im Hilton Hotel hat gewonnen: K. Lichtwark aus Mainz.
Opernreisen Orpheus
Wien besuchte, wo dieser gelebt hatte und 1828 gestorben
Je ein Exemplar der CD des Jahres (Scarlatti-Sonaten des
Tel: +49-89-38 39 39-11
war. Als Schumann den Nachlass durchsah, hat sich ihm
ECHO-Preisträgers Christian Zacharias) ging an:
www.orpheusopernreisen.de
die Bedeutung der Komposition sofort offenbart. Er ließ sie
A. C. Neuberger aus Aachen, M. Schmidt , R. Schumacher
dann Mendelssohn zukommen, der am 21. März 1839 im
und Esterle aus Berlin, B. Diethelm aus Bremen, A. Schroer
www.semperoper.de
Gewandhaus zu Leipzig die Uraufführung dirigierte. Wenn
aus Coesfeld, C. H. Adler aus Leipzig, C. Hegewald aus
www.gewandhaus.de
Sie es wissen, dann schicken Sie uns bis zum 10. Oktober
Meißen, W. Berger aus Magdeburg und H. Köppl aus
www.mendelssohn-stiftung.de
eine Karte oder email mit ihrer Antwort an:
München. Herzlichen Glückwunsch!
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA
REISE
REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
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04.09.2003
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Aufbruch zu neuen Ufern
hessen thüringen sachsen
>2 In der Hölle...
Das Erfurter Opernhaus bisher selten gesehene Schmuckstücke wie Die Bajadere von Emmerich Kálmán (Premiere: 15.11.03) wieder entdeckt werden können. Internationales Flair bringen zahlreiche Koproduktionen – in FOTO: TOM SPECHT
der Spielzeit 2003/2004 gibt es eine Aida mit der Opéra de Monte-Carlo (Premiere: 18.10.03), City of Angels mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding FOTO: THEATER ERFURT
(Premiere: 20.12.03) und Adriana Lecouvreur mit dem Nationaltheater Prag (Premiere: 10.04.04). Auch der Nachwuchs
heißt ein preisgekröntes Kammermusik-
wird dabei nicht vergessen, Die Dorfsän-
werk, das am 20. September im Hinde-
gerinnen entstehen zusammen mit der
mith-Foyer der Alten Oper aufgeführt wird.
Opernschule der Weimarer Musikhoch-
Sein Autor, der Mannheimer Komponist
schule Franz Liszt (Premiere: 13.05.04).
Sebastian Claren, gewann mit dem Werk
Dass das Repertoire dabei nicht zu kurz
den diesjährigen Boris-Blacher-Wettbe-
kommt, davon zeugen Lortzings Zar und
werb und erhält somit die Gelegenheit,
Zimmermann (Wiederaufnahme am
seine Musik im Preisträgerkonzert vorzu-
20.09.03) sowie im Konzertprogramm
stellen. Es spielt das Ensemble Mosaik.
Werke wie Beethovens Violinkonzert und
Einen Tag früher gilt die Aufmerksamkeit
Mahlers 1. Symphonie (26.09. mit Julian
der jungen Geigerin Julia Fischer, die in
Rachlin und 02.10.03 mit Nina Liepe).
einem Interpretenporträt vorgestellt wird.
Dort sind aber Kompositionen wie Bern-
Mit Daniel Müller-Schott und Echo-
Am 14. September 2003 ist es endlich
Dafür setzt Intendant Guy Montavon mit
steins Kaddish (07.05.04) oder die Urauf-
Preisträger Jean-Yves Thibaudet inter-
wieder einmal so weit. Statt über Etat-
seinem Team auf ein ebenso engagiertes
führung von Balduin Sulzers 4. Sympho-
pretiert sie selten gespielte Kammermu-
kürzungen und Schließungen zu disku-
wie publikumswirksames Programm. Be-
nie (21.11.03) zu finden. Die Reihe „Mu-
sik von Beethoven, Ravel und Mendels-
tieren, wird ein neues Opernhaus eröff-
gonnen wird die Spielzeit mit einer Auf-
siktheater für Kinder“ rundet das
sohn. Weiter geht es im Programm der
net! Nach vierjähriger Bauzeit beginnt
tragskomposition: Der Oper Luther des
musikalische Programm des Hauses ab.
Alten Oper mit Konzerten ohne Dirigent:
im Erfurter Theaterneubau die Spielzeit
Berliner Komponisten Peter Aderhold.
Das natürlich für Schauspielfreunde
Mitsuko Uchida (25.09.) und Echo-
2003/2004.
Weitere Uraufführungen gibt es 2004 mit
ebenfalls etwas zu bieten hat – als
Preisträger Christian Zacharias (11.10.;
der Oper Cuba Libre des Oscar-Preisträ-
Eigenproduktionen gibt es u. a. Becketts
12.10.) ziehen es vor, ihre Orchester vom
Eine Herausforderung war der Bau schon
Klavierhocker aus zu leiten. Anders als
für den Architekten: das moderne Thea-
zu Bertoluccis Der letzte Kaiser) auf ein
Hélène Grimaud, die am 14. Oktober für
ter passend zu den 700 Jahre alten Kir-
Libretto des jungen deutschen Dramati-
chen Mariendom und St. Severi und der
kers Daniel Call. Und für 2005 hat man
barocken Festungsanlage am Petersberg
einen noch bekannteren Zeitgenossen
zu gestalten. Mit seinem 800 Zuschauer
für eine Weltpremiere gewinnen können:
fassenden Großen Saal und der Studio-
Philipp Glass wählte Erfurt für die Urauf-
bühne für 200 Zuhörer bietet er einen
führung seines Warten auf die Barbaren
idealen Platz für das Erfurter Ensemble.
(nach J. M. Coetzee).
FOTO: THEATER ERFURT
gers Cong Su (Komponist der Filmmusik
Das letzte Band (29.10.03). Gespielt
Jetzt ist das Leitungsteam des Hauses
Bartóks Klavierkonzert auf Jukka-Pekka Sarastes Dirigat nicht verzichten möchte. Ende Okober steht die Alte Oper dann im Zeichen des Cello-Festivals der Kronberg Academy – in memoriam Pablo Casals gibt es am 22. Oktober ein Benefizkonzert zugunsten der Pablo Casals Cello
wird in Erfurt an ca. 250 Abenden im
Stiftung. Mstislav Rostropowitch dirigiert
gefordert: das Theater braucht eine Iden-
Für Freunde der Operette spielt man un-
Jahr.
das Radio-Sinfonieorchester Frankfurt.
tität, muss sich im Reigen der Deutschen
ter dem Motto „Mit frechen Frauen um
Karten und Info: Tel. +49-361-2233-0
Karten und Info: Tel. +49-69-1340-0
Opernhäuser seinen Platz erspielen.
die Welt“ einen Operetten-Zyklus, in dem
www.theater-erfurt.de
www.alteoper.de
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REGIONAL
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> 5 Kasseler Musiktage > 6 Oper Leipzig > 7 Semperoper > 8 Gewandhaus
>3 Weimarer Klassik
>5 Schwingungen
>7 Im Prachtbau
Im 401sten Jahr ihres Bestehens erin-
sind das Motto der diesjährigen Kasseler
Sorgenvoll blickt Richard Strauss in die
nert die Staatskapelle Weimar an den
Musiktage, die vom 30. Oktober bis zum
Semperoper. Kein Wunder, muss er doch
225. Geburtstag ihres Kapellmeisters Jo-
02. November stattfinden. Von den
in dieser Saison bis zum 29. April war-
hann Nepomuk Hummel! Mit einer Kam-
Schwingungen des Swing (Legends of
ten, ehe mit Elektra seine Musik in der
mermusikmatinee (Mitglieder der Staats-
Swing, 30.Oktober) mit der hr Bigband
Sächsischen Staatsoper erklingt. Sein
kapelle und Dozenten der Hochschule)
geht es über Schwingungen für Stimmen
Namensvetter Johann Strauß braucht da
begeht man am 16. November den Ge-
und Instrumente (31.Oktober, mit dem
nicht so viel Geduld, seine Fledermaus
burtstag freilich mit zwei Tagen Verspä-
fantastischen, um 1530 entstandenen
feiert bereits am 18. Dezember Premie-
tung. Etwas früher, am 02. November
Requiem Jean Richaforts und Neuer Mu-
re. Eröffnet hat die Semperoper ihre Sai-
lädt die Weimarhalle zum Abschlusskon-
sik) bis zum Konzept der Sphärenmusik
son aber schon im August. Und das mit
zert des 4. Internationalen Franz Liszt
von Johann Sebastian Bach bis Karlheinz
einem Paukenschlag: einer neuen Göt-
Klavierwettbewerbs. Und ein ganz unge-
Stockhausen (02. November). Schwin-
terdämmerung (31. August). Mit ihr ist
wüste – Herbert Wernickes 1999 in Ba-
wöhnliches Programm präsentiert die
gungen nicht nur für die Ohren, sondern
der Dresdener Ringzyklus fertig, sodass
sel uraufgeführte Bilderfolge auf Musik
Staatskapelle am 09. und 10. November:
sogar für den ganzen Körper bietet „Alles
im April 2004 das erste Mal seit 1943 ein
von Heinrich Schütz und Matthias Weck-
Neben Hans-Werner Henzes Telemannia-
getrommelt“ (01. November), zu dem un-
vollständiger szenischer Ring des Nibe-
mann.
na gibt es Carl Philipp Emanuel Bachs
ter anderem mit Tentekko ein japani-
lungen aufgeführt werden kann. Ein wei-
Karten und Info: Tel. +49-351-49110
Symphonie H649 und Wilhelm Furtwäng-
sches Trommel-Ensemble eingeladen
terer Höhepunkt wartet dann im Mai auf
www.semperoper.de
lers 2. Symphonie.
wurde. Dazu gibt es den Ohrencheck für
Karten und Info: Tel. +49-3643-755334
Jedermann und Radio zum Anfassen,
www.nationaltheater-weimar.de
eine Schlagzeugmeile und das Liegemo-
FOTO: DWT / DITTRICH
> 1 Erfurt > 2 Frankfurt Alte Oper > 3 Staatskapelle Weimar > 4 Chemnitz
die Opernfreunde: Was liegt die Stadt so
>8 Zu Gast im Gewandhaus
nochord, Klangmassagen und Tibetani-
>4 Ende der Abstinenz
sche Klangschalen (01. November) – al-
Wieder einmal Verdi in Chemnitz! Ein
Karten und Info: Tel. +49-561-9883930
Maskenball ist die erste Premiere des
www.kasseler-musiktage.de
FOTO: LEIPZIGER STREICHQUARTETT
les schwingt!
Theaters in der laufenden Spielzeit (04. Oktober). Danach widmet man sich mit My fair lady (19. Oktober) und Cabaret
>6 Der 200.Geburtstag...
(24. Januar) erst einmal der leichteren
von Hector Berlioz am 11. Dezember
Muse – die ganz großen Brocken werden
wirft seine Schatten voraus. Damit das
dann am Ende der Saison in Angriff ge-
Berlioz-Jahr 2003 aufgrund dieses Da-
nommen, mit der Wiederaufnahme von
tums nicht allzu kurz wird, haben viele
Richard Strauss’ Salome (05. Mai) und
Orchester und Ensembles sein Werk
Wagners Tristan und Isolde (19. Juni).
schon vorher ins Programm genommen.
Auch die 223. Gewandhaussaison ver-
UNICEF: mit einem Benefiz-Festkonzert.
Aber gerade in Bezug auf Wagner ist man
Viel gespielt wird u.a. seine Oper Les
wöhnt wieder Leipziger Musikfreunde
Eine spezielle Kammermusikreihe des
ja geübt in Chemnitz – schon zum sieb-
Troyens, der sich auch die Leipziger Oper
und Touristen mit einem bemerkenswer-
ECHO-Preisträgers Leipziger Streich-
ten Mal wird im April 2004 der komplette
widmen wird. Nach den Motiven aus Ho-
ten Programm! Neben den „Großen Kon-
quartett widmet sich „only Mozart“ –
Ring des Nibelungen gegeben. Wer mehr
mers Ilias und der Äneis Vergils insze-
zerten“ mit Gewandhaus-Kapellmeister
vom 21. bis 23 November sind sämtliche
Wagner will, der kann sich weiterhin am
niert der Regisseur Guy Joosten eine
Herbert Blomstedt sind illustre Gäste zu
Streichquartette Mozarts zu hören.
Fliegenden Holländer erfreuen, eine In-
Zeitreise durch die Geschichte des Thea-
erleben: Ligeti, Eötvös, Liszt und Bartóks
Karten und Info: Tel. +49-341-1270280
szenierung, mit der das Opernhaus am
ters. Premiere ist, unter der Leitung Marc
Der Wunderbare Mandarin stehen auf
www.gewandhaus.de
30. Oktober in Salzburger Festspielhaus
Albrechts, am 29. November. Vorher gibt
dem Programm, wenn Peter Eötvös am
gastiert. Und wem das noch nicht reicht,
es, als erste Premiere der Saison, Fried-
20. und 21. November im Gewandhaus
plus regional Mitte
der vergnügt sich zwischendurch am bes-
rich von Flotows Martha zu sehen, am
zu Gast ist. Während Sir Roger Norring-
ten mit Straus’ Die lustigen Nibelungen
01. November folgt Mozarts Le nozze di
ton bei seinem Besuch in Leipzig Ralph
(27. September und 21. November).
Figaro.
Vaughan Williams’ 2. Symphonie mit-
Karten und Info: Tel. +49-371-69695
Karten und Info: Tel. +49-341-1261 261
bringt (13. und 14.11.). Der erste Advent
www.theater-chemnitz.de
www.oper-leipzig.de
steht dann traditionell im Zeichen von
Sonderseiten des Crescendo-Klassik-Magazins Redaktion: Dr. Klemens Hippel (verantw.) Tel. +49-89-741509-0, Fax -11 email: crescendo-mitte@portmedia.de Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 54
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04.09.2003
angekündigt
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plus regional
Bayern
Der Blick hinter die Noten
>1 Konzerte
Mariss Jansons startet als neuer Chefdirigent von Chor und musica viva Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Strawinsky, Berlioz und Britten.
Als Abonnementreihe Neuer Musik ist die musica viva weltweit einmalig. Mit ihr
FOTO: BR/J.IFKOVITS
bietet der Bayerische Rundfunk zeit-
Autorität wird vor allem dann akzeptiert,
Sohn eines Dirigenten – schon mal den
er als Experte für das russische
genössischen Komponisten seit Jahr-
wenn sie auf Sachkompetenz beruht. Wer
Taktstock weg. Maßgeblich geprägt
Repertoire gilt – mit einer großbesetzten
zehnten ein ideales Forum. Nach dem
am Pult bloß wild herumfuchtelt und
wurde er durch den legendären russi-
Programm-Mischung
Benjamin
Motto „Das Unbequeme ist es, was den
dabei weniger Wert auf ein differenziertes
schen Maestro Jewgeny Mrawinsky, der
Brittens The Young Person’s Guide to the
Menschen weiterbringt“ ereignen sich
Klangbild legt, läuft schnell Gefahr, von
den jungen Mariss Jansons 1973 zu sei-
Orchestra, Igor Strawinskys Psalmen-
hier immer wieder an- und aufregende
den Musikern als „Showdirigent“ durch-
nem Assistenten bei den Leningrader
symphonie und Hector Berlioz’ Sym-
Grenzüberschreitungen.
schaut zu werden. Dem 1943 in Riga
Philharmonikern machte. Vorausge-
phonie fantastique. Eine Fortsetzung der
stream zum Trotz konnten sich schöpferi-
geborenen Mariss Jansons folgen die
gangen waren eine Ausbildung in den
von seinem Vorgänger Lorin Maazel ins
sche Persönlichkeiten herausbilden, die
internationalen Spitzen-Orchester gern,
Fächern Violine, Klavier und Dirigieren
Leben gerufenen Idee der Werkzyklen
ihren eigenen, unverwechselbaren Weg
denn er gehört zu jenem eher demokrati-
am Leningrader Konservatorium und
soll es dann ab der nächsten Spielzeit
der Nicht-Anpassung verfolgen. In der
schen Typus von Pultstar, der nicht als
Studien bei Hans Swarowsky in Wien
geben. Ob bis dahin Jansons sehnlicher
Münchner Lukaskirche, einem Kleinod
schwach empfunden wird, weil er sich
sowie Herbert von Karajan in Salzburg.
Wunsch nach einem neuen, eigenen
moderner Architektur, findet das erste
auf ebenso musikalisch fundierte wie
Auf die Stationen Oslo und Pittsburgh
Konzertsaal für sein Münchner Welt-
Sonderkonzert statt. Werke Helmut
geistig durchdachte Leistungen berufen
folgt nun der Posten als Chefdirigent von
klasse-Orchester schon konkretere Ge-
Lachenmanns werden vor dem Hinter-
kann. Dem 60-jährigen Letten eilt der Ruf
Chor und Symphonieorchester des
stalt angenommen hat?
voraus, ein Perfektionist, ein besessener
Bayerischen Rundfunks. Sein primäres
Probenarbeiter zu sein. Wie kaum ein
Ziel sei es, so Jansons, gleich zu Beginn
23., 24. Oktober, 20.05 Uhr
mann selbst – Jahrgang 1935 und vor
anderer verausgabt er sich auf der
der Spielzeit auf das außergewöhnlich
München, Philharmonie im Gasteig
einigen Jahren mit dem Siemens-Musik-
Konzertbühne, was allerdings weniger an
hohe Niveau der beiden Klangkörper –
Antrittskonzert Mariss Jansons
preis geehrt – wirkt in dieser ersten mu-
expressiver Gestik als vielmehr an der
Symphonieorchester und Chor – auf-
Chor und Symphonieorchester des BR
sica viva-Veranstaltung der Spielzeit, die
Intensität des erreichten Ausdrucks abzu-
merksam zu machen. Deshalb erfolgt
Karten und Info: Tel. +49-89-55 80 80 oder
unter Leitung von Walter Nußbaum
lesen ist. Das persönliche Auftrumpfen ist
sein Einstand am 23. und 24. Oktober in
München Ticket Tel. +49-89-54 81 81 81
Vokales und Instrumentales umfasst, als
nicht seine Art: So lässt Jansons – selbst
der Philharmonie im Gasteig – gleichwohl
www.br-klassik.de
Sprecher mit.
aus
Dem
Main-
grund der Prometeo-Komposition seines Lehrers Luigi Nono erklingen. Lachen-
www.stretta.de < kostenlose Noten für verschiedene
Instrumente, Gesang und Chor < 14tägig neue Stücke zur Auswahl < einfach herunterladen und ausdrucken
STRETTA Music GmbH
20 crescendo 05 2003
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE
REGIONAL
PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
14:17 Uhr
Seite 21
>1 Konzerte >2 Jazz
Das erste reguläre Orchesterkonzert der
Ensemble an drei Spielstätten dessen
angekündigt
04.09.2003
FOTO: KREUSCH-BRÜDER
C05_03_Regional_S18-23
Münchener Kammerorchester
jungen Italieners Valerio Sannicandro
Auch in der Spielzeit 2003/2004 bleibt
und die Missa Solemnis As-Dur auf:
eröffnet. Prof. Udo Zimmermann, künstle-
Prof. Christoph Poppendem preisgekrön-
Basilika Benediktbeuern (14.9.), Basilika
rischer Leiter der Konzertreihe, steht bei
ten Programmkonzept „seines“ Münche-
St. Bonifaz, München (16.9.) und Eggstätt
20. Ingolstädter Jazztage
dieser Uraufführung selbst am Pult des
ner Kammerorchesters treu und damit der
am Chiemsee (20.9.).
Trotz finanzieller Schwierigkeiten, wie sie
Symphonieorchesters des Bayerischen
einmal gefundenen Grundidee: Verbin-
Karten und Info: Tel. +49-89-54 81 81 81
unserer Tage allen Veranstaltern im
Rundfunks. Zudem wird erstmals das
dungen zu schaffen zwischen Klassik und
www.muenchenticket.de
Nacken sitzen, ist es den Organisatoren
neue Stück EXEO des heute führenden
Moderne, wobei nach Mozart nun Joseph
FOTO: NEUMEISTER FOTOGRAPHIE MÜNCHEN
Saison wird symbolkräftig mit strali des
Symphonie Nr. 7 h-moll (Unvollendete)
>2 Jazz des beliebten bayerischen „heißen Jazz-
Haydn, „einer der größten Revolutionäre
In der Stadthalle Germering gastiert am
herbsts“ auch im Jubiläumsjahr wieder
der Musikgeschichte“, quasi als Leitfaden
12.10. der durch den Film Shine erneut
gelungen, namhafte Weltstars in die kul-
in den Mittelpunkt der sieben Abonne-
ins Rampenlicht katapultierte australi-
turverliebte Audi-Stadt zu locken. So
mentkonzerte gerückt wird. Seinem
sche Pianist David Helfgott mit Werken
werden neben dem Jazzförderpreisträger
Oeuvre (Sinfonie Nr. 64 A-Dur Tempora
vorwiegend russischer Komponisten. Und
Florian Schmid (Bassist) zahlreiche inter-
mutantur; Konzert C-Dur für Violoncello
der
Claudio
nationale Musiker ganz unterschiedlicher
und Orchester), das zum Kernrepertoire
Kreusch trifft am 19.10. auf seinen jün-
Ausrichtung – darunter die finnische
eines jeden Kammerorchesters zählt, wer-
geren Bruder, den klassischen Gitarristen
Jazzformation Trio Töykeät und das um
den Stücke amerikanischer Komponisten
Johannes Tonio Kreusch.
Mino Cinelu (Percussion) gruppierte Trio
des 20. und 21. Jahrhunderts kontrastie-
Karten und Info: Tel. +49-89-894 90 15
mit Bassist Glen Moore und dem bulgari-
rend gegenübergestellt. Und weil das
www.stadthalle-germering.de
schen Kavalspieler Theodosii Spasov – in
Jazzpianist
Cornelius
Eröffnungskonzert am 23. Oktober genau auf den 80. Geburtstag von Ned Rorem
französischen
Komponisten
Pascal
fällt, darf man sich auf die deutsche
Dusapin zu hören sein, der zu einer hoch-
Erstaufführung seines Cello Concerto aus
expressiven, mit mystischen Elementen
dem Jahr 2002 freuen. Doch damit nicht
durchsetzten Sprache gefunden hat.
genug der Entdeckungen: Den Abend
Darauf folgt Anders Eliassons III.
beschließt die Uraufführung der Sinfonie
Symphonie
Nr. 14 für Streicher und Schlagzeug von
für
Orchester
mit
Altsaxophon-Solo (John Edward Kelly).
Gloria Coates.
Vergleichbar seinem 1980 verstorbenen Landsmann Allan Pettersson hat Eliasson
23. Oktober, 20 Uhr
nach einer früheren Phase der Experi-
München, Herkulessaal der Residenz
mente eine äußerst vitale, energetisch
1. Abonnementkonzert
fesselnde und klanglich suggestive
Karten und Info: Tel. +49-8106-89 95 65
Eigenart entfaltet, eine neue Art schwere-
www.muenchener-kammerorchester.de
loser Harmonik entdeckt. Möglicherweise liegt hier, in dieser so subtil organischen wie kontrastreichen Bändigung des
... und außerdem
Klanges, eine Zukunftsperspektive für
Die junge amerikanische Ausnahme-
das dem Orchester „auf den Leib
geigerin Hilary Hahn gibt am 29.10. (20
geschriebene“ symphonische Drama.
Uhr) im Münchner Herkulessaal ein Konzert mit Werken von Bloch, Bach und
24. Oktober, 20 Uhr
Mozart. Begleitet wird sie am Klavier von
München, Lukaskirche
ihrer Duopartnerin Natalie Zhu aus China.
Sonderkonzert Nono/Lachenmann
Karten und Info: Tel. +49-89-38 38 46 20
7. November, 20 Uhr
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Konzerte 03/04 Joseph Haydn und Amerikanische Moderne 1. Abonnementkonzert | 23.10. 2003 Joseph Haydn Sinfonie Nr. 64 A-Dur »Tempora mutantur, Ned Rorem Cello Concerto (2002) – Deutsche Erstaufführung –, Joseph Haydn Konzert C-Dur für Violoncello und Orchester Gloria Coates Sinfonie Nr. 14 für Streicher und Pauken – Uraufführung – Solist: David Geringas, Violoncello Leitung: Christoph Poppen 2. Abonnementkonzert | 27.11. 2003 Joseph Haydn Sinfonie Nr. 101 D-Dur »Die Uhr«, Sándor Veress Musica Concertante per 12 archi, Joseph Haydn Sinfonia Concertante Solisten: Muriel Cantoreggi, Violine, Pieter Wispelwey, Violoncello, Marco Postinghel, Fagott Leitung und Solist: Heinz Holliger, Oboe München, Herkulessaal, 20 Uhr Tel. 0 81 06 / 89 95 65, Fax 0 81 06 / 89 95 66 www.muenchener-kammerorchester.de München Ticket 089 / 54 81 81 81
München, Herkulessaal der Residenz 1. Abonnementkonzert
Anläßlich des 175. Todestags von Franz
Karten und Info: Tel. +49-89-59 00 40 90 oder
Schubert führt die Camerata Andechs in
München Ticket Tel. +49-89-54 81 81 81
Kooperation mit der Andechser Chor-
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gemeinschaft und dem Mozart Vokal
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE
REGIONAL
PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
Klassisch anders
crescendo 0501 2003 21
04.09.2003
14:18 Uhr
angekündigt
DAS FESTIVAL ZUR 4. JAHRESZEIT
Seite 22
KISSINGER W I N T E R Z AU B E R Klassik Jazz Folklore
FOTO: TATARISCHE STAATSOPER KASAN
C05_03_Regional_S18-23
>3 Tanz >4 Oper
Festival-Highlights: den beiden Veranstaltungsreihen „Jazz in
Ballett Tatarische Staatsoper Kasan
gänzlich neue Version des Mythos um
Kneipen“ und „Jazz Party“ zu erleben sein. Als Highlights aber werden zwei großen
Nicht oft, aber in regelmäßigen Abständen
niert. Hector Berlioz hat später die
Vokalistinnen, die Jazz-Diva Dee Dee
wagt sich ein Choreograf an Henrik Ibsens
Vorzüge beider Fassungen in einer eige-
Bridgewater (7.11.) und Jocelyn B. Smith
dramatisches Gedicht Peer Gynt von
nen Bearbeitung zu vereinen versucht.
(Gospel & Soul Night, 8.11.) Kostproben
1867, um für eine große Kompanie aus
Diese wird in München unter der musika-
ihres Könnens zum Besten geben.
der bekannten Geschichte des Fantasten
lischen Leitung von Ivor Bolton erklingen.
und Taugenichts einen Abendfüller zu
Das Titelpaar verkörpern Mezzo-Star
1. bis 12. November
machen. Für den ehemaligen Solisten des
Vesselina Kasarova und die Sopranistin
Ingolstadt, verschiedene Spielstätten
Kirov-Balletts Valeri Petrowitsch Kowtun,
Rosemary Joshua. In die Gestalt des
20. Ingolstädter Jazztage
dessen
Amor schlüpft Deborah York.
Karten und Info: Tel. +49-841-305 18 15
Orchester der Tatarischen Staatsoper
www.ingolstaedter-jazztage.de
Kasan und digitalen Toneinspielungen)
20., 24., 29. Okt., 1., 4., 7. Nov., 19.30 Uhr
nun erstmals auf Tournee zu sehen ist,
Christoph Willibald Glucks Orphée et Eurydice
>3 Tanz
war dabei die berühmte Peer Gynt-Suite
München, Bayerische Staatsoper
des Norwegers Edvard Grieg, die nordi-
Karten und Info: Tel. +49-89-21 85 19 20
sche Volksliedtraditionen aufgreift, das
www.staatsoper.de
St. Petersburger Ballett-Theater
tonangebende Moment im Hintergrund.
Er ist wohl der erfolgreichste Modernist
3. November, 19.30 Uhr
Janác˘eks Jenufa
der russischen Ballettszene: Boris
Peer Gynt, Tatarische Staatsoper Kasan
Ein zeitgenössisches Drama in Prosa von
17.12. Klingende Poesie: Nicole Heesters
Eifmann. Und da er statt auf Altes zurück-
Theater der Stadt Schweinfurt
Gabriela Preissová hatte Leos˘ Janác˘ek
18.12. Pariser Flair mit Lydie Auvray
zugreifen immer wieder eigene Ge-
Karten und Info: Tel. +49-9721-514 75
Ende des 19. Jahrhunderts als Vorlage für
Chansons, Tangos, Musette-Walzer
schichten erfindet und diese in der
www.theater-schweinfurt.de
seine dem mährischen Bauernleben nach-
6.12. Eröffnungskonzert J. S. Bach: Weihnachtsoratorium Neues Bachisches Collegium Musicum Leipzig, Favorit- und Capellchor Leipzig
10.12. Nur nicht aus Liebe weinen ... Maya Boog (Sopran), Hans Peter Blochwitz (Tenor), Evergreens von Gershwin, Kreisler u.a.
11.12. Klassikduo Alban Gerhardt (Violoncello), Markus Becker (Klavier) Beethoven · Mendelssohn · Chopin
12.12. Wiener Adventsgala mit Senta Berger 13.12. Klavier-Soiree mit Rudolf Buchbinder Beethoven · Liszt · Chopin
14.12. Lesung mit Manfred Krug 16.12. Irish Christmas: Songs & Dances of Ireland Belfast Harps Orchestra, Tanzsolisten
19.12. Weihnachtskonzert mit Klaus Maria Brandauer Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester Leitung: Thomas Hengelbrock
Neuproduktion
(mit
dem
den thrakischen Sänger Orpheus kompo-
Sprache des dramatischen Tanzes durch-
empfundene Oper Jenufa gedient. Wie kein
aus spannend zu erzählen weiß, kann
>4 Oper
anderer beherrschte er es, dem Volk
sein Publikum auf immer Neues gefasst sein. Auch sein jüngstes Werk, die im
„nach dem Munde“ zu komponieren und emotionale Regungen „Augenblicksfoto-
23.12. Ballett Kiew: Der Nußknacker
April
26.12. Salzburg Chamber Soloists
Ballettkomödie Who is Who (frei nach
Glucks Orphée et Eurydice
grafien der Seele“ gleich in Musik zu ban-
Billy Wilders Manche mögens heiß)
Nach über 20 Jahren kehrt Christoph
lichem Eigenprofil verhalf. Mit den Star-
wurde begeistert aufgenommen. Eifmann
Willibald Glucks wohl bekannteste Oper
Tenören Gerhard Siegel (Laca) und Jón
schildert darin das Schicksal zweier rus-
in einer Inszenierung von Nigel Lowery
Rúnar (Stewa) in den Hauptpartien und
27.12. Irma La Douce Musical von Marguerite Monnot
30.12. American Swing Night
New
York
uraufgeführte
Carole FitzPatrick in der Titelrolle wird die
die sich in einer Damenrevue verdingen
nach Smetanas Verkaufter Braut erfolg-
King of Swing Orchestra
müssen, bevor sie im eigenen „American
1.1. Neujahrskonzert: Beethoven Sinfonie Nr. 9
Ballet“ ihre klassischen Traditionen mit
Bamberger Symphoniker mit Chor
3.1. Pariser Leben Operette von J. Offenbach; Operettenbühne Wien
den Rhythmen der neuen Heimat in Einklang bringen können. Musikalisch untermalt wird das „Märchen“ mit Werken von Duke Ellington, Rachmaninov und der Gruppe The World Quintet.
4.1. Klavier-Soiree: Melvyn Tan Beethoven, Chopin und Schubert
5.1. Klarinettenzauber Trio di Clarone mit Sabine Meyer
6.1. Abschlusskonzert: Operettenzauber Salonorchester Leipzig, Diana Damrau (Sopran) Kobie van Rensburg (Tenor)
nen – was seinen Werken zu unvergleich-
sischer Tänzer-Emigranten in Amerika, FOTO: AGENTUR GERMINAL HILBERT
Mirijam Contzen (Violine) Bach · Händel · Vivaldi · Respighi
in
reichste tschechiche Oper von dem Regisseur Bruno Klimek für Nürnberg neu in Szene gesetzt. Am Pult: Fabrizio Ventura. 25. Oktober (Premiere), 19.30 Uhr Leos˘ Janác˘ eks Jenufa Theater Nürnberg Karten und Info: Tel. +49-180-134 42 76
10. bis 13. Oktober, jeweils 19.30 Uhr
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Theater der Stadt Schweinfurt
und Amir Hosseinpour (den Münchner
Karten und Info: Tel. +49-9721-514 75
vertraut durch Händels zur Kult-Auf-
plus regional Bayern
www.theater-schweinfurt.de
führung avanciertem Giulio Cesare) an
6. bis 9. November, jeweils 19.30 Uhr
die Bayerische Staatsoper zurück. Trotz
Stadttheater Fürth
einer ersten, in Wien uraufgeführten itali-
Karten und Info: Tel. +49-911-974 24 00
enischen Vertonung des Ovid-Stoffs hatte
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der Opernreformator 1774 für Paris eine
Sonderseiten des crescendo-Klassik-Magazins Redaktion: Vesna Mlakar (verantw.) Tel. +49-89-741509-0, Fax -11 email: crescendo-bayern@portmedia.de Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 54
5. Dez. 03 – 6. Jan. 04 Programm und Vorverkauf: Bayer. Staatsbad GmbH Kur- & Tourist-Info Am Kurgarten 1 · 97688 Bad Kissingen · Kissingen-Ticket (09 71) 80 48-444
22 crescendo 05 2003
PORTRAIT EXTRA REISE
REGIONAL
PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD VORSCHAU
C05_03_Regional_S18-23
04.09.2003
14:18 Uhr
Seite 23
Der großen Klavierlegende zum
100. DAS ORIGINAL
Eine Sensation: LIVE AND UNEDITED enthält erstmals die ungeschnittene Aufnahme jenes legendären Carnegie Hall Concerts, mit dem sich Vladimir Horowitz 1965 nach 12 Jahren Pause auf der Konzertbühne zurückmeldete. Horowitz live und unverfälscht, authentisch und unmittelbar!
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C05_03_Kurz+Knapp_S24-25
04.09.2003
13:20 Uhr
Seite 24
Hilary Hahn
gesehen
DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG
Auf einen Blick Ein knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate
Endlich ist er vollständig: Der Ring des Nibelungen in Erl. Nach der passionsfestspielbedingten Pause im letzten Jahr luden die Tiroler Festspiele im Juli gleich zu zwei vollständigen Durchläufen von Richard Wagners Opernzyklus. Unter der Leitung von Festspielchef Prof. Dr. Gustav Kuhn musizierte das Orchester der Tiroler Festspiele hingebungsvoll und begleitete die Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral in einer frischen und modernen Inszenierung. Elena Comotti D’Adda (Brünnhilde), Gertrud Ottenthal (Sieglinde), Peter Svensson (Siegmund) und Duccio Dal Monte (Wotan) überzeugten in der Walküre durch einen klangschönen Perfektionismus; das Publikum honorierte diese Leistung mit Standing Ovations und Blumensträußen. NLe
>1
FOTO: RUPERT LARL
Die rührige Hamburger Kammeroper präsentiert immer wieder Kleinodien des vergessenen Opernrepertoires. Mit Donizettis Zar Peter oder Der Bürgermeister von Saardam gelang erneut ein absolut sehenswerter Griff in die Operngeschichte. Dass es sich dabei um ein zauberhaftes, musikalisch einfallsreiches Buffowerk handelt, machte nun Regisseur M. Leinert mit sehr viel Liebe zum Detail deutlich. Im aufklappbaren Schiffsbug inszenierte er mit sicherer Hand die witzige, nie klamottige und insgesamt gelungene Wiedergeburt einer zauberhaften Opernrarität, die sich kein Opernfreund entgehen lassen sollte. Zumal von M. Müller,A. Cave, M.Adam, C. Healey und E. Vogel sehr ansprechend gesungen und von T. Kirsch trefflich dirigiert wurde. ME
>2
FOTO: JOACHIM FLÜGEL
Bach – Konzerte Bach Violinkonzerte Hilary Hahn, Violine Los Angeles Chamber Orchestra Dirigent: Jeffrey Khane
Ernst von Recnizeks Oper Donna Diana ist allenfalls noch durch ihre Ouvertüre („Erkennen Sie die Melodie?“) bekannt. Grund genug für die Bühnen der Stadt Kiel, sie in den Spielplan aufzunehmen. Die Musik ist etwas ambivalent, teils klingt sie sehr nach gekonnter Wagnernachfolge, teils hat sie die duftige Leichtigkeit von Wolf-Ferraris musikalischem Humor. Das Changieren der Stile findet sich auch in der Inszenierung A. von Pfeils wieder. Aus dem engagierten Ensemble seien nur die Hauptfiguren genannt, wobei M. Uhl und R. Sadnik mehr in den dramatischen Teilen überzeugten. Bleibt noch das gute Philharmonische Orchester unter der zuverlässigen Leitung von Ulrich Windfuhr – man darf sich auf den Mittschnitt der Aufführung durch das Label cpo freuen. MF
>3
CD: 474 199-2 ab dem 22.09. erhältlich SACD: 474 639-2 ab dem 14.10. erhältlich
FOTO: JOACHIM THODE
Bach liegt ihr im Blut. „Geigenklänge in ihrer reinsten Form“ (Zeit)
Einst schnappte er Schubert den Posten des Vizekapellmeisters an der Wiener Hofburgkapelle vor der Nase weg – die Nachwelt hat Joseph Weigl (17661846) dann zunächst einmal gründlich vergessen. Zu Unrecht, wie die Neuburger Kammeroper in diesem Sommer mit einer rundum stimmigen Aufführung von Weigls Buffa L'amor marinaro bewies. Dem amüsanten Sujet um Verwechslungen und Intrigen wurde H. Vladar mit einer liebevoll werkdienlichen Inszenierung gerecht, das detailfreudige Bühnenbild schuf den stimmungsvollen Rahmen und ein stimmlich wie darstellerisch agiles Ensemble, angeführt vom erzkomödiantischen Zwei-Meter-Bassisten J. Sweeney, erweckte Weigls bühnenwirksame Musik zu neuem Leben. Eine Bereicherung für das Musiktheater. GA
>4
Mit 16 Jahren gab Hilary Hahn ihr CD-Debüt mit den Bach Sonaten für Violine Solo. Diese Aufnahme avancierte zu einer Referenzaufnahme. Jetzt, 7 Jahre später, debütiert sie wieder – diesmal für die Deutsche Grammophon mit Violinkonzerten von Johann Sebastian Bach. Gereift, meisterhaft und aufregend neu! www.deutsche grammophon.com / hahn-bach-violinconcertos www.hilaryhahn.com
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FOTO: NEUBURGER KAMMEROPER
24 crescendo 05 2003
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE
04.09.2003
> 1 Erl > 2 Hamburg > 3 Kiel > 4 Neuburg
13:21 Uhr
> 5 Savonlinna > 6 St.Moritz > 7 Wernigerode > 8 Wildbad
Seite 25
gesehen
C05_03_Kurz+Knapp_S24-25
Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt 25./26. September 2003 Gewandhausorchester · Trevor Pinnock · Imogen Cooper, Klavier · Ludwig van Beethoven Ouvertüre „Coriolan“ op. 62 · Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 503 · Felix Mendelssohn Bartholdy, 3. Sinfonie a- Moll op. 56 („Schottische“) 2./3. Oktober 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Julia Fischer, Violine · Johannes Brahms Haydn-Variationen op. 56a · Antonín Dvoˇrák, Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 · Béla Bartók, Konzert für Orchester 10./11. Oktober 2003 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Frank-Michael Erben, Violine · Jürnjakob Timm, Violoncello · Henrik Wahlgren, Oboe · David Petersen, Fagott · Joseph Haydn, Sinfonia concertante B-Dur Hob. I:105 für Violine, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester · Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie C-Dur KV 425 („Linzer“) · Johannes Brahms, 2. Sinfonie D - Dur op. 73 31./1. November 2003 Gewandhausorchester · GewandhausKammerchor · GewandhausChor · Herbert Blomstedt · Sibylla Rubens, Sopran · Nathalie Stutzmann, Alt · James Taylor, Tenor Christian Gerhaher, Bass · Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Elias“ op. 70 Oratorium für Soli, Chor und Orchester nach Worten des Alten Testaments 13./14. November 2003 Gewandhausorchester · Sir Roger Norrington · Ralph Vaughan Williams, 2. Sinfonie („A London Symphony“) Johannes Brahms, 3. Sinfonie F - Dur op. 90 · 20./21. November 2003 Gewandhausorchester · Peter Eötvös · Geneviève Strosser, Viola György Ligeti, Lontano · Peter Eötvös, Replica für Viola und Orchester Franz Liszt, Mephisto-Walzer Nr. 1 · Béla Bartók, der wunderbare Mandarin 4./5./6. Dezember 2003 Gewandhausorchester · Gewandhaus Kammerchor · Morten Schuldt-Jensen · Jutta Böhnert, Sopran · Anette Bod Alt · Jan Kobow, Tenor · Thomas Laske, Bass · Georg Friedrich Händel „Messias“ Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester (in englischer Sprache) 29./30./31. Dezember 2003 Gewandhausorchester Chor der Oper Leipzig · GewandhausChor · GewandhausKinderchor · Herbert Blomstedt · Juliane Banse, Sopran · Carolin Masur, Alt · Christian Elsner Tenor · Rheinhard Hagen, Bass. · Ludwig van Beethoven, 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlußchor über Schillers „Ode an die Freude“ 15./16. Januar 2004 Gewandhausorchester · Dmitri Kitajenko · Frank-Michael Erben, Violine · Jürnjakob Timm, Violoncello · Alfred Schnittke, 2. Concerto grosso für Violine, Violoncello und Orchester · Peter Tschaikowski, 5. Sinfonie e-Moll op. 64 22./23. Januar 2004 Gewandhausorchester · Riccardo Chailly · Arnold Schönberg, Notturno für Streicher und Harfe sowie Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester) · Johannes Brahms 1. Sinfonie c-Moll op. 68 5./6. Februar 2004 Gewandhausorchester Ingo Metzmacher · Isabelle Faust, Violine · Antonín Dvorák, Der Wassermann op.107 · Leoˇs Janáˇcek, Des Spielmanns Kind · Violinkonzert („Pilgerfahrt der Seele”) · Antonín Dvoˇrák, Die Waldtaube op. 110 · Leoˇs Janáˇcek, Sinfonietta 12./13. Februar 2004 Gewandhausorchester · Daniel Harding Christian Tetzlaff, Violine · Juliane Banse, Sopran · Robert Schumann, Konzert für Violine und Orchester d-Moll · Gustav Mahler 4. Sinfonie G-Dur
Freiluft-Oper auf der Burg – jedes Jahr im Juli lädt Savonlinna die Opernfreunde aus aller Welt auf die malerische mittelalterliche Burg Olavinlinna ein. Mitten in der finnischen Seenlandschaft treffen sich hier alle heimischen Musiker, die mit der Oper verbunden sind, um „ihr“ Festival zu feiern – in diesem Jahr u.a. Matti Salminen (Daland) im Fliegenden Holländer, der zu Ehren des 120. Todesjahrs Wagners gespielt wurde, und Jukka-Pekka Saraste, der Marikantos Juha dirigierte. Als Neuproduktion gab man Puccinis Turandot. In der einzigartigen Atmosphäre des Festivals boten die Ensembles insgesamt eine sehr gute Leistung, während das Orchester nur unter Sarastes Dirigat sein ganzes Potential abrufen konnte. Als Neuentdeckung glänzte Ekaterina Siourina (Foto) als Gilda im Rigoletto. KH
>5
FOTO: SAVONLINNA FESTIVAL
Für La Traviata bietet der Embassy-Saal im Badrutt’s Palace, dem altehrwürdigen Luxushotel in St. Moritz, eine interessante Kulisse: Das Stück wird in genau jenem Ambiente wiedergegeben, wo die Handlung auch angesiedelt ist. Einen großen Reiz hat die Unmittelbarkeit von Sängern und Orchester, man befindet sich buchstäblich inmitten des Geschehens. Die Inszenierung war eher konventionell, hervorzuheben ist der ausgezeichnete Bariton Rubén Amoretti. Besonders die Duette mit Krisztina Sinka als Violetta strotzten nur so vor Spielfreude. Das Sinfonieorchester Szeged unter Jan Schultsz hat eine Weile gebraucht, um sich an die etwas trockene Akustik zu gewöhnen, konnte dann aber mit Präzision und Verve das Publikum begeistern. DK
>6
FOTO: OPERNFESTIVAL ENGADIN
Passend für den „italienischen Sommer“ spielte man bei den Wernigeröder Schlossfestspielen Donizettis Liebestrank. Im stimmungsvollen Schlossinnenhof inszenierte S. Zeisberg-Meiser liebevoll und detailfreudig mit farbenfrohen Kostümen die Opera buffa. Musiziert wurde auf durchweg hohem Niveau, sei es das Wernigeröder Kammerorchester unter der stilsicheren Leitung von C. Fitzner oder die Protagonisten selbst. Publikumsliebling war die junge Sopranistin A. Stundyte, die ein gelungenes Rollenporträt der Schlossherrin Adina lieferte. Dazu gab H. Börner den tumben Hausmeister Nemorino mit dem nötigen Schmelz. O. Quezeda war ein kerniger Belcore. Der Anspruch der Aufführung war erfreulich unintellektuell und vor allem eines: gut. Weiter so! MF
>7
✆
FOTO: MATTHIAS BEIN
03 41/12 70-280
✁ Belcanto-Raritäten im Schwarzwald: Gleich drei Neuproduktionen bot das Festival „Rossini in Wildbad“. Dort wurde Moscas Die Italienerin in Algier wiederbelebt.Außerdem standen Mayrs Die musikalische Akademie und Rossinis Torvaldo und Dorliska auf dem Programm. Letztere perlte in sprudelnder Quellwasserfrische von der winzigen Bühne des Kurörtchens. In einer wenig originellen, aber flotten Inszenierung von F. de Carpentries galt alle Aufmerksamkeit dem musikalischen Geschehen. Unter souveränen jungen Sängern taten sich vor allem P. C. Castellano (Sopran), M. Bianchini (Bass) und A. Gemmabella (Contralto) mit schönsten Belcanto-Tugenden hervor. Dazu boten die „Tschechischen Kammersolisten“ eine höchst präzise und temperamentvolle Vorstellung. BS
Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2003/2004 mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.
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FOTO: ROSSINI IN WILDBAD
REGIONAL
PREMIERENSPIEGEL
HIFI CD DVD VORSCHAU
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Geburtsdatum
Coupon bitte zurücksenden an: Gewandhaus zu Leipzig · Marketing und Kommunikation · Augustusplatz 8 · 04109 Leipzig
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04.09.2003
13:23 Uhr
am Rande Viele Geburtstage sind in den nächsten zwei Monaten
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Silbriges Mittelalter
Highlight „Tiefland“
>Karlsruhe: Eine Begebenheit aus der böhmischen Geschichte ist Thema von Smetanas Dalibor, der großen Befreiungsoper des Landes. Seit dem 2. Weltkrieg gab es in Deutschland keine Inszenierung.
>Trier: Eine vorbildliche Inszenierung und gute Sängerdarsteller beweisen,dass diese Oper nichts in der Mottenkiste verloren hat. Gute Aussichten auch für den Spielplan der Staatsoper Prag.
zu feiern: 175 Jahre alt wird das Philharmonische Staatsorchester Hamburg am 09.11. Mit zahlreichen Aufführungen wird Hector Berlioz’ 200. Geburtstag am 11.12. begangen. Am 11.09. wäre Theodor W. Adorno 100 Jahre alt geworden. Zwei der bekanntesten noch lebenden Komponisten hatten bereits „runde“ Geburtstage: György Ligeti wurde am 28.5. 80 und Karl-Heinz Stockausen am 22.8. 75 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch! Schon wieder hat ein Intendant wegen Etatkürzungen FOTO: THEATER TRIER
das Handtuch geworfen. In Osnabrück verzichtet Vertrages, weil er die „strukturellen Veränderungen“ nicht mittragen will! Mit einer bemerkenswerten Interpretation vom Ring des Nibelungen beendet die „staatsbank berlin“ ihre erfolgreichen Programme im ehemaligen Gebäude der Staatsbank der DDR. Dort entsteht jetzt ein
FOTO: MONIKA RITTERSHAUS
Norbert Hilchenbach auf eine Verlängerung seines
Am 18. Mai bot sich die letzte Gelegenheit, eine VorstelWagners Geist aus Smetanas Händen
lung von Eugen d’Alberts Tiefland am Theater Trier mitzuerleben (die Premiere war am 16. Februar), wieder in einer
Luxushotel. Der Ring erklingt in Form historischer
FOTO: KE BERLIN
Men in Black: Deutscher Verismus
Um seinen ermordeten Freund zu rächen, tötet Dalibor den
Inszenierung von Heinz-Lukas Kindermann und entstan-
Burggrafen. Vom König wird er zu lebenslänglichem Ker-
den in Kooperation mit der Staatsoper Prag, wo sie ab
ker verurteilt, gewinnt aber die Liebe Miladas, der
dem 18. September zu sehen sein wird (der Spielplan fin-
Schwester seines Opfers, die sich auf Seiten des unter-
det sich unter www.opera.cz). Wer diese Produktion miter-
drückten Volkes für seine Befreiung einsetzt. Dafür
leben konnte, wird kaum verstehen können, warum das
schleicht sie sich in Männerkleidern im Gefängnis ein.
Stück in den deutschen Theaterspielplänen nur noch spo-
Das kommt bekannt vor: die Gerichtsszene erinnert an Lo-
radisch auftaucht: hat es doch eine packende Handlung,
hengrin, das Rollenspiel an Fidelio. Ist der im Gefängnis zu
ist musikalisch gut gebaut und wartet mit etlichen musi-
Geigentönen des toten Freundes halluzinierende Dalibor
kalischen Nummern auf, die entweder bekannt sind, oder,
mehr von dem jungen Mann angezogen, als welcher ihm
wenn nicht, zumindest im musikalischen Kurz-
Milada scheinbar entgegentritt, oder entflammt auch bei
zeitgedächtnis verbleiben. Puccini und die italienischen
ihm eine Liebe, die letztlich nicht erfüllt wird?
Veristen sind nicht allzu fern, und das in der seltenen
Die homoerotischen Aspekte von Smetanas dritter Oper
deutschen Wesensform.
interessieren Reggisseur Hans Hollmann mehr als die
Der Regisseur erzählte die packende Geschichte mit se-
tschechische Geschichtsschreibung. Ohne die Oper zum
zierendem Blick und trotzdem voller Sentiment, in der sich
schwulen Coming out eines Geschichtshelden umzufunk-
aus Abstraktion und Naturalismus zu ansehnlicher Qualität
Aufnahmen (u.a. von Furtwängler und Toscanini), be-
tionieren, behandelt er das Thema mit Dezenz, stellt Dali-
verbindenden Ausstattung von Daniel Dvoˇrák, die konven-
gleitet von verschiedenen Bühneninstallationen. Das
bor bei Gericht den stummen Freund zur Seite, der ihm
tionell und doch modern war. Vera Wenkert als Marta und
Programm läuft noch bis zum 19. September.
warmherzig die Arme um die Schultern legt, doch anson-
László Lukács als Sebastiano boten ein mitreißendes Zu-
sten ist es der Abend rosalies, die Raum und Kostüme ge-
sammenspiel aus souveräner Stimm- und Bühnenpräsenz,
Im Alter von 96 Jahren starb am 24. Juli Kurt Pahlen,
staltet: sie stellt eine futuristische, von Neonleuchten um-
nur Gor Arsenian als Pedro war mit den darstellerischen
einer der bekanntesten deutschen Musikpublizisten.
rahmte Containerburg auf die Bühne.
und stimmlichen Anforderungen seiner Partie etwas über-
Seine Bücher wurden in 50 Sprachen übersetzt. Ein
Hollmann erweist sich als Meister hochästhetischer Arran-
fordert. Das weitere Ensemble war bis auf die kleinste Rol-
besonders breites Publikum erreichte er mit seiner
gements, in denen Gegenwart und Mittelalter verschmel-
le adäquat besetzt und auch der Chor und das städtische
42-bändigen Reihe „Opern der Welt“.
zen. Die Wagnernähe dickte Dirigent Uwe Sandner gele-
Orchester unter Leitung von GMD István Dénes konnten
gentlich zur schweren Suppe ein, doch Michaela Schuster
sich hören lassen.
An der Dresdner Semperoper wird der künstlerische
nutzte die Partie der Milada zu hochdramatischer Finesse,
Wer das Stück in Trier nicht miterleben konnte, sollte sich
Betriebsdirektor zum Operndirektor „befördert“. Hans-
während Mauro Nicolettis Titelheld wenig Interesse er-
einen Termin in Prag vormerken, womit der inszenatorisch
Joachim Frey studierte Gesang, Musiktheaterregie
wecken konnte. In der B-Premiere war Jon Ketilsson ein
oftmals eher mittelmäßigen und durchaus altbackenen
und Kulturmanagement in Hamburg und war in
gleichfalls wenig wendiger Darsteller, doch ein ungemein
Staatsoper – für eine gute Besetzung scheint gesorgt
Eisenach und Bremen tätig, bevor er 1997 an die Elbe
glanzvollerer, mit jugendlichem Heldenstrahl aufwartender
zu sein – ein wirkliches Schmuckstück ins Haus stehen
wechselte.
Dalibor.
26 crescendo 05 2003
Reiner Knäbel
dürfte.
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL
Guido Johannes Joerg
PREMIERENSPIEGEL
29.08.2003
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CLASS AKTUELL 2003/4
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CLASS Association of Classical Independents in Germany e.V. Bachstraße 35 32756 Detmold www.classgermany.de info@class-germany.de
Mit der Neueinspielung der 10. Sinfonie von Schostakowitsch startet das Beethoven Orchester Bonn mit seinem neuen Chefdirigenten Roman Kofman bei MDG eine Einspielung des gesamten sinfonischen Werks des großen russischen Komponisten in 2+2+2-Mehrkanaltechnik.
elektrisierend Neueinspielung zum Geburtstag
AKTUELLE EINSPIELUNGEN * BEETHOVEN ORCHESTER BONN Dimitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 Roman Kofman, Dirigent CD & DVD-Audio: MDG 337 1201-2 (ab Ende Oktober im Fachhandel) Ludwig van Beethoven Missa solemnis op. 123 Solisten Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Marc Soustrot, Dirigent CD: MDG 337 1128-2 DVD: MDG 937 1128-5 Ludwig van Beethoven „Leonore“ (1806) Solisten, WDR Rundfunkchor Köln Marc Soustrot, Dirigent MDG 337 0826-2 (2 CDs)
Nach einer achtjährigen Schaffenspause, vermutlich hervorgerufen durch die vernichtende Kritik der stalinistisch-kommunistischen Partei und das anschließende Aufführungsverbot seiner „zu wenig der russischen Seele entsprechenden“ 9. Sinfonie, gelang Schostakowitsch mit der 10. auch im eigenen Land der sinfonische Durchbruch. War es der Tod Stalins, der einen neuen höchst kreativen Schaffensschub auslöste? Jedenfalls war die Uraufführung vor 50 Jahren am 17. Dezember 1953 für alle Kritiker ein großer Erfolg. Heute verblassen alle politisch-programmatischen Spekulationen angesichts der Klarheit der Tonsprache und der Form bei höchstem emotionalen Gehalt. Gerade für die Mehrkanalwiedergabe so groß besetzter Partituren ist die Auswahl des Aufnahmeraumes von entscheidender Bedeutung, sind es doch besonders die feinsten dreidimensionalen Raumreflexionen, die dem Hörer zu Hause das Erlebnis eines live-artigen Dabeiseins vermitteln. Diesmal ist es die Akustik der HeiligKreuz-Kirche in Bad Godesberg, die für die klangliche Ausbreitung der extremen und ungebremsten dynamischen Kontraste geradezu ideal ist und dieser Einspielung das spezifische Klangkolorit verleiht. Natürlich mußten zunächst eherne Kirchenbänke entfernt und durch zahlreiche Holzpodeste ersetzt werden, bevor die etwa 120 philharmonischen Musiker ihre angestammte Aufstellung fanden. Verschiedene Mikrofone wurden sorgfältig eingerichtet, und in der zum Aufnahmestudio umgerüsteten Sakristei befand sich eine 2+2+2-Wiedergabeanlage zur direkten Klangkontrolle für Tonmeister, Dirigent, und Musiker. Kaum war die optimale Klangbalance erreicht, sollte es mit der musikalischen Arbeit losgehen. “Da ist nur noch ein Problem mit dem Licht bei den Celli...” Dies konnte schnell mit einigen 1000 Watt-Strahlern behoben werden. Doch dann herrschte plötzlich völlige Dunkelheit, bis ein eilends herbeigerufener Elektriker die schwächelnde Hauptsicherung ersetzte und Schostakowitschs Partitur die Musiker geradezu zu elektrisieren begann... „Es muß wohl etwas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen sein...“ titelte die Presse, und nach einer viel umjubelten Spanientournee stand fest, daß Roman Kofman der neue Generalmusikdirektor der Bundes-
stadt Bonn würde. Geboren in Kiew begann der ausgebildete Kapellmeister zunächst eine Solistenkarriere als Violinist, um sich anschließend als Dirigent umgehend einen hervorragenden Namen in der Ukraine und der ehemaligen Sowjetunion zu machen. Auf Grund persönlicher Reisebeschränkungen durfte Kofman allerdings bis 1989 nicht im Westen auftreten. Heute ist der Operndirigent, Regisseur, Bühnenbildner, Autor und Komponist auch Leiter einer Dirigierklasse des Kiewer Tschaikowsky-Konservatoriums und gern gesehener Gast bei allen international führenden Orchestern. Am 24. Oktober eröffnet Kofman seinen Schostakowitsch-Zyklus in Bonn, der den Konzertbesuchern bis 2006 die Möglichkeit gibt, das spannende sinfonische Werk des großen russischen Komponisten live zu erleben. Die Einspielung der 10. Sinfonie gibt es als DVD-Audio in einer Doppelbox, die erstmals als Bonus auch eine CD enthält. In der speziellen Programmierung der Scheibe durch MDG ist der Mehrkanalklang unmittelbar mit jedem DVD-Spieler wiederzugeben, sei es DVDAudio, DVD-Video oder SACD/DVD-Video, noch dazu in nahezu beliebiger Lautsprecheraufstellung. Beste Resultate verspricht natürlich die 2+2+2-Wiedergabe, aber auch in 5.1 Surround oder in Stereo funktioniert die Sache. Die Bonus-CD sichert auch noch das Hörerlebnis im Auto, falls Sie dort noch keinen DVD-Spieler Joachim Thalmann haben!
Krzysztof Penderecki Lukas-Passion Solisten, WDR Rundfunkchor Köln NDR-Chor, Mainzer Domchor Marc Soustrot, Dirigent MDG 337 0981-2 Ernst Krenek: Karl V. Solisten und Sprecher Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Marc Soustrot, Dirigent MDG 337 1082-2 (2 CDs) Claude Debussy Prélude à l' après-midi d'un faune Le Martyre de Saint Sébastien Maurice Ravel Ma Mère l'oye, La Valse Marc Soustrot, Dirigent CD: MDG 337 1099-2 DVD: MDG 937 1099-5 *) Alle MDG-Einspielungen im Fachhandel erhältlich Weitere Informationen unter: www.mdg.de
TERMINE
Aktuelle Konzerte (Auswahl) www.beethovenhalleorchester.de 10. Oktober 2003 Bonn 12. Oktober 2003 Dortmund „Internationales Beethovenfest 2003“ Arnold Schönberg Gurrelieder für Soli, Chor und Orchester 15. Oktober 2003 Bonn „Internationales Beethovenfest 2003“ Arnold Schönberg, Ein Überlebender aus Warschau Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 9 24. Oktober 2003 9. November 2003 11. November 2003 12. November 2003 13. November 2003 14. November 2003
Bonn Bonn Ingolstadt Salzburg Klagenfurt Salzburg
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Neu und ungehört! Audiomax AUD 7030266
Fono Forum Stern des Monats September 2003
MOZART Sinfonie in D-Dur "Prager" KV504 VORISEK Sinfonie in D-Dur, Op.24 Jiri Belohlávek The Prague Philharmonia SU 3515
Im Jahr 2000 gründete die österreichische Geigerin Birgit Kolar gemeinsam mit Kollegen aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – Stephan Hoever, Mathias Schessl und Jan Mischlich – das Münchner Streichquartett. Das Ensemble setzt die Tradition der Spitzenensembles aus den Reihen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks fort. Mit dieser Aufnahme veröffentlicht das Quartett drei Streichquintette von Josef Myslivecek sowie das Streichquintett KV 137 von Wolfgang Amadeus Mozart.
Chandos CHAN 10103
ZOLTÁN KODÁLY & VÍTEZLAV NOVÁK Cellosonaten Jiri Barta, Cello Jan Cech, Klavier SU 3740
Seit ihrer Uraufführung im Jahr 1948 ist die Diskussion nie ganz zu Ende gekommen, ob die Sinfonie Nr. 6 von Ralph Vaughan Williams (1872-1958) ein „Programm“ hat oder nicht. Über den ungewöhnlichen Epilog – durchweg pianissimo und verhüllt – behaupteten einige Kritiker, er stelle eine von atomarer Massenvernichtung verwüstete Welt dar. Andere vermuteten, das kraftvolle und jazzige Scherzo – Vaughan Williams setzt hier sogar Saxophone ein – sei durch einen tragischen Unfall während des Bombardements Londons im II. Weltkrieg inspiriert. Wie dem auch sei, die vorliegende Aufnahme zeigt den Komponisten von einer ganz neuen Seite.
ASV GAU 344
BEDRICH SMETANA Streichquartett Nr.1 "Aus meinem Leben" Streichquartett Nr.2 in d-moll Skampa Quartet SU 7004
Fernando Sor gilt allgemein als der bedeutendste Gitarrenkomponist des 19. Jahrhunderts. Schon als Fünfjähriger begann er aus eigenem Antrieb Violine und Gitarre zu spielen. Nach dem frühen Tod des Vaters trat er 1791 in die Freischule des Klosters Montserrat in Katalonien ein, wo die Musik im Mittelpunkt einer umfassenden Ausbildung stand. Sor hat Sinfonien, Gitarrenmusik, Streichquartette, Ballette, Opern, Kirchenmusik etc. geschrieben. Seine Kompositionen für Gitarre – vor allem Fantasien, Variationswerke, Etüden und Duos – sind heute im Umfang von 63 Opuszahlen dokumentiert. Sie gehören heute zum Standardrepertoire jedes Gitarristen.
Hyperion CDJ 33108 BEDRICH SMETANA Streichquartette Nr.1 & 2 Sextett op.48 Bilddokumente Smetana Quartet Codaex Deutschland GmbH Landsberger Strasse 492 81241 München infode@codaex.com
In der vorliegenden Vol. 8 von Hyperions hochgelobter Schumann-Lied-Edition hat der Pianist Graham Johnson dem berühmten „Liederkreis“ einige weniger bekannte Schätze aus den Jugendjahren des Komponisten zur Seite gestellt. Robert Schumann hät-
te es sich sicher nie träumen lassen, dass ein Bassbariton aus Samoa einmal seine Lieder interpretieren würde: Der 26-jährige Jonathan Lemalu, gebürtiger Neuseeländer, hat in diesem Jahr bereits bei der Schubertiade und in der Wigmore Hall überzeugen können. Sein Kollege Christopher Maltman war bereits auf Vol. 5 der Schumann-Lied-Edition (CDJ 33105) zu hören.
Pentatone PTC 51876121 Die beiden auf der vorliegenden CD eingespielten Quintette von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert zählen zu den Glanzstücken im Oeuvre der beiden Komponisten. Manche gehen sogar so weit, ihnen in einer fiktiven Rangliste der instrumentalen Kammermusik die Spitzenplätze einzuräumen. Beide Werke wurden von erstklassigen Ensembles eingespielt, dem Beaux Arts Trio und dem Grumiaux Quartett.
Etcetera KTC 1254 Ronsard, Leiter der Dichtergruppe Pleiade, schrieb die Texte zu den eingespielten Liedern mit Ende Dreißig – als früh gealterter Mann. Taub, rheumatisch und von Gicht geplagt schlief er schlecht,war fiebrig und grau und besaß obendrein ein schlechtes Gebiss. Vertont wurden seine Chansons von bekannten Komponisten seiner Zeit wie Orlando di Lasso, Jean de Castro und Andreas Pévernage. Das Egidius Kwartet stellt einige dieser Vertonung in vorliegender Aufnahme vor.
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WERGO
Abschluß eines der ambitioniertesten cpo-Kammermusikprojekte!
Karlheinz Stockhausen
Die Streichquartette von Ernst Toch
zum
75.
Geburtstag Die Gattung des Streichquartetts spielte im Schaffen Ernst Tochs eine absolut beherrschende Rolle: insgesamt 13 Werke schrieb er, seine ersten fünf Opera waren Quartette (die allerdings verloren sind) und als er 1964 starb, fanden sich neben seinem Bett Skizzen zu einem neuen Streichquartett. Es verwundert auch nicht, dass der Komponist nach seiner langen Schreibblockade während des zweiten Weltkrieges sich wieder seiner favorisierten Gattung des Quartetts zuwandte. Schrieb er doch 1946 in einem Brief: „Ich befinde mich gerade dabei mein Streichquartett zu schreiben, das erste nach 18 Jahren. Die Komposition eines Streichquartetts war ein himmlisches Entzücken, bevor die Welt etwas von der Atombombe wußte, und - in dieser Hinsicht hat sich nichts geändert.“
TIERKREIS 12 Melodien der Sternzeichen
Ernst Toch
Für die Ausführenden ist es die reinste tour de force. Zwei namhafte Streichquartette haben sich darum auch diese Riesenaufgabe geteilt: das Verdi- und das Buchberger Quartett. Gemeinsam begannen sie schon vor Jahren mit den Vorbereitungen für dieses Projekt, dass jetzt mit 4 CDs seinen Abschluss gefunden hat.
Nachdem cpo die Tochschen Sinfonien durch Neueinspielungen wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt hatte, widmeten wir uns den erhaltenen acht Streichquartetten dieses durch die brutale Politik der Nazis um seinen wohlverdienten Ruhm gebrachten Komponisten, der innerhalb der Moderne des 20. Jahrhunderts einen ganz eigentümlichen Stil entwickelt hatte. Es ist eine ganz beredte Musik, voll subjektiver Expressivität, der man nicht unbeteiligt „nur“ zuhören kann, sondern die einen ganz aufsaugt und gefangen nimmt. Bei den Streichquartetten ist man dem noch intensiver ausgesetzt als bei den Sinfonien.
• Wolfgang Fernow: Kontrabass • Stefan Hussong: Akkordeon • Michael Kiedaisch: Schlagzeug, Vibraphon • Michael Riessler: Bassklarinette • Scott Roller: Violoncello • Mike Svoboda: Posaune, Spieluhren und musikalische Leitung
• Realisation 1 für Bassklarinette, Posaune, Akkordeon, Schlagzeug, Violoncello, Kontrabass und Spieluhren • Realisation 2 für sechs Improvisatoren, Spieluhren und Zuspielband
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Außerdem bei WERGO erhältlich: KONTAKTE für elektronische Klänge, Klavier und Schlagzeug
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Alle acht Quartette sind Zeugnisse, „die von der sehr persönlichen, vielseitig durchdrungenen Sprache eines Komponisten, der intim und ohne plakative Moden zu seinem Hörer spricht, mit klassischer Strenge und Intensität.“ (Klassik-heute.de)
David Tudor: Klavier, Schlagzeug Christoph Caskel: Schlagzeug Karlheinz Stockhausen und Gottfried König: Elektronik WER 60092
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Herbert Henck: Klavier WER 60135-50 (2 CDs)
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Vertraute Melodien und weltbekannte Solisten Ab sofort zwei neue CDs mit dem Windsbacher Knabenchor im Handel erhältlich „Laudate omnes gentes“ – „Lobsingt, ihr Völker alle“ - unter diesem Titel veröffentlicht der Windsbacher Knabenchor seine neueste CD mit den großen deutschen Kirchenliedern. Bis heute gelten die bekannten Choräle als Wegbegleiter durch das Kirchenjahr. Die Interpretationen von Karl-Friedrich Beringer und seinem Windsbacher Knabenchor lassen die vertrauten Texte und Melodien wieder lebendig werden. Der Organist Torsten Laux, bekannt für seine vielseitigen Improvisationen, stimmt den Hörer jeweils auf die Choralmelodien ein. Einen von vielen Bach-Freunden jahrelang vermissten Schatz haben die Windsbacher jetzt aus dem Archiv ausgegraben: Kantaten unter der Leitung von Hans Thamm, dem Gründer des Windsbacher Knabenchores. Mitnichten handelt es sich bei dieser Einspielung aus dem Jahr 1967 um verstaubtes Vinyl. Ganz im Gegenteil. Wie die Musik Bachs selbst, hat diese erneute Ausgabe der drei Kantaten nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt und strahlt auch heute noch so hell wie damals. Die vorliegende Produktion ist ein großartiges Zeugnis der frühen Einmaligkeit und Brillanz des Windsbacher Chorklangs und wird zum vollendeten Hörgenuss durch die exzellente Solistenbesetzung von Weltrang. Erhältlich sind beide Titel im gut sortierten Fachhandel (Vertrieb: Note 1, 69124 Heidelberg, www.note-1.de); kostenloser Gesamtkatalog auch direkt bei Rondeau Production, Heinrich-BrandtStraße 18, 91575 Windsbach, Tel.: 0 98 71 / 708-200, www.rondeau.de . Rechtzeitig vor Weihnachten kündigt sich bereits das nächste Highlight an: „Psallite – singt und klingt“. Gemeinsam mit Arvid Gast und Joachim Pliquett (Orgel und Trompete) haben die Windsbacher festliche Musik zum Weihnachtsfest neu für CD eingespielt (ROP2025 – ab Oktober 2003). Frank Hallmann
Lobsingt, ihr Völker alle Große deutsche Kirchenlieder und Choräle Torsten Laux, Orgel Windsbacher Knabenchor, Leitung: Karl-Friedrich Beringer CD ROP2014 (Spielzeit 67:03)
Johann Sebastian Bach, Kantaten BWV 137, 190, 131 Windsbacher Knabenchor, Consortium Musicum Teresa Zylis-Gara, Ingeborg Ruß, Peter Schreier, Franz Crass Leitung: Hans Thamm CD ROP1021 (Spielzeit 60:00)
Neues vom
Plattenmarkt Auf BIS 501275 richtet London Baroque Augen und Ohren auf Couperin, genannt „Le Grand“. Doch kommen auch zwei andere Große des Barock, nämlich Corelli und Lully, auf dieser CD vor, denn die Hauptwerke der Einspielung sind die Apothéosen, in denen Couperin den Aufstieg seiner Vorgänger in den Parnass porträtiert.
Dorina Frati, Mandoline und Daniele Roi, Cembalo stellen auf Dynamic 500375 neben den drei Sonaten von Domenico Scarlatti Musik von heute fast unbekannten Meistern der Mandoline vor. Immerhin hatte das ursprüngliche Volksmusikinstrument im 18. und 19. Jahrhundert so viel Erfolg in der Klassikszene, dass es Anlass zur Komposition von Konzerten, Sonaten, Solostücken und Duetten gab.
Fartein Valen war eine der wichtigsten Gestalten des 20. Jahrhunderts im norwegischen Musikleben. Sein Schaffen knüpft an die 2. Wiener Schule an. Die Dichtung ist die Grundlage seines Komponierens. Besonders deutlich wird dies natürlich im Bereich der Vokalmusik. Siri Torjesen, Sopran, hat jetzt sämtliche Lieder des Komponisten auf Simax 501168 vorgelegt.
Wer Hungaroton 532145 hört, erhält den Beweis, dass Kontrabassisten auch für andere Instrumente als nur ihr eigenes komponieren können. So zum Beispiel Johannes M. Sperger (1750-1812), dessen zwei virtuose Hornkonzerte Miklós Nagy jetzt eingespielt hat.
Es hatte schon seinen Grund, dass „Gramophone“ die ursprünglich auf 3 CDs bei BIS erschienenen Einspielungen der Sinfonien Bohuslav Martinus mit den Bamberger Symphonikern unter Leitung von Neeme Järvi zu seinen „CDs des Jahres“ wählte. Wer sparen will – nur zu: Auf BIS 501371 gibt es jetzt alle drei Folgen zum Preis von 2 CD.
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class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell
Mixed Cello (Musicaphon 555714) bietet zeitgenössische Musik von österreichischen Komponisten. Alle Werke wurden für den Interpreten Martin Rummel geschrieben oder sind ihm gewidmet, so dass ein sehr persönliches Portrait aktueller Cellokomposition entstanden ist.
Benedetto Marcellos 12 Sonaten für Traversflöte (Querflöte) op. 2 gehören zu den Meilensteinen der Musikgeschichte. Es ist die erste Sammlung, die explizit für Flöte geschrieben wurde. Das Lyremar-Trio spielt die erfolgreichen Sonaten (sie wurden im 18. Jh. oft nachgedruckt) auf Centaur 502599.
WELTERSTEINSPIELUNG Klangwerkstatt Weimar:
ADRIANA HÖLSZKY
Agostino Steffani war eine der aufregendsten Gestalten im Bereich der italienischen Barockmusik. Er war zeitweilig Hofmusikdirektor in Hannover nach Studienzeit in München. Daneben einstmals Knabensopran, später Komponist, Musikdirektor, Universitätsdirektor, Diplomat, und nicht zuletzt Freund von Leibnitz. Das er trotzdem Zeit für qualitätvolle Kantatenkomposition fand, bezeugt das Ensemble Affetti Musicali auf Hungaroton 532078.
Segmente II Monolog Wolke und Mond WeltenEnden Avance ACD 6065
Pressestimmen: Die klangwerksatt weimar erforscht die kleinteilige Topografie dieser dynamischen Klanglandschaften bis in die letzten PianissimoWinkel, brilliant und filigran. Aber kühle Perfektion ist hier nicht am Werk, sondern eine Lebendigkeit in jedem Takt, die Adriana Hölszky eine wahre Freude sein dürfte - wohl wissend um das Maß an existentieller Unruhe, das allerorten einkomponiert ist. NEUE ZEITSCHRIFT FÜR MUSIK 2003
Fabian Dobler: Als BIS vor fünf Jahren die ersten zwei Hardanger-Suiten von Geir Tveitt veröffentlichte, war die Presse begeistert. „Gramophone“ hoffte: „weiter so mit den nächsten Suiten“. Bitte sehr – hier sind sie: Suiten 4 und 5, gespielt vom Stavanger Symphonieorchester unter Leitung von Ole Kristian Ruud (BIS 501227).
Sämtliche Werke für Tasteninstrumente des großen englischen Komponisten John Blow (zu seiner Zeit an kompositorischer Tiefe nur übertroffen von seinem Schüler Henry Purcell) spielt Joseph Payne für Musicaphon ein. Auf Folge 1 (Musicaphon 556852; 2 CD zum Preis von 1) sind die Voluntaries für Orgel und die Cembalostücke in d-moll zu hören.
Ein zu Unrecht Vergessener ist Max d’Ollone (1875-1959). Wie bei seinem Lehrer Jules Massenet erinnert sich die musikalische Öffentlichkeit allenfalls noch seiner 11 Opern, geistlichen und weltlichen Kantaten und Liedern. Wie souverän der Mann aber auch für Orchester komponierte, davon legen das Nationalorchester von Barcelona und Lawrence Foster auf Claves 502301 Zeugnis ab.
Obwohl seit Segovia bekannt ist, dass die Gitarre mehr sein kann als nur ein nettes Volksmusikinstrument, das zur Unterhaltung der Gäste in Restaurants gespielt wird, ist die Szene der herausragenden Gitarristen/innen recht klein. Die Argentinierin Isabel Siewers gehört dazu; auf BIS 501178 stellt sie sich mit Werken des Uruguayers Guido Santórsola vor.
LISZT TRANSKRIPTIONEN Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-moll op.67 Wagner: Isoldes Liebestod Verdi: Rigoletto Konzert-Paraphrase
ACD 6070
Pressestimmen: Fabian Dobler hat mit pianistischer Verve und musikalischem Einfühlungsvermögen Liszts Transkriptionen eingespielt, wobei sich besonders Verdi auf dem Flügel gut macht. CRESCENDO 2/2003 .Mit Virtuosität und Detailtreue meistert Dobler diese technisch anspruchsvollen Werke. Deutlich merkt man in Beethovens c-moll Sinfonie sein Verständnis für orchestrale Zusammenhänge. Eindrucksvoll ist die geniale Rigoletto-Paraphrase gelungen. STEREO 1/2003
verspricht einzigartigen Hörgenuss für Klassikfans mit dem besonderen Geschmack!
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29.08.2003
Im Vertrieb von LeiCom
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29.08.2003
13:22 Uhr
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C L A S S
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S E R V I C E Nehmen Sie teil an der Verleihung ECHO KLASSIK 2003 DEUTSCHER MUSIKPREIS. Erleben Sie die Live-Übertragung dieser Veranstaltung durch das ZDF am Sonntag, den 26. Oktober aus dem Konzerthaus Dortmund, Philharmonie für Wesfalen, und treffen Sie Ihre Künstler beim anschließenden Empfang. CLASS verlost unter allen Einsendern dieses Coupons 1x zwei Eintrittskarten, verbunden mit einer Einladung zu dem anschließenden Empfang. Zusätzlich verlost CLASS unter allen Einsendern 50 Doppel-CDs der Edition „ECHO DER STARS – Die große KlassikGala 2003“. Einsendeschluss ist der 09. Oktober. Es gilt das Datum des Poststempels. Die Gewinner werden rechtzeitig benachrichtigt und unter www.classgermany.de veröffentlicht. Eine finanzielle Vergütung des Gewinns ist nicht möglich, CLASS garantiert eine ordnungsgemäße Verlosung. CLASS-Mitglieder, deren Mitarbeiter und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. www.classgermany.de C O U P O N Vorname / Name Straße / Nr. PLZ / Ort CLASS Association of Classical
MIT GLANZ UND TRADITION IN DIE ZUKUNFT
V E R L O S U N G · V E R L O S U N G · V E R L O S U N G
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Die Deutsche Phono-Akademie betreibt mit der jährlichen Inszenierung der ECHO Klassik Gala, in Zusammenarbeit mit dem ZDF, aktuelle Traditionspflege. Bereits 1963 wurde der »Deutsche Schallplattenpreis« ins Leben gerufen, dessen Aufbau und Pflege 1974 von der im Vorjahr gegründeten Deutschen Phono-Akademie übernommen wurde. Dieser Preis wurde bekanntlich sukzessive für alle Sparten des vielseitigen Musiklebens geöffnet und damit den kulturellen und gesellschaftlichen Aktualitäten angepasst. Als gemeinnütziges Kulturinstitut der Musikwirtschaft verstand sich die Deutsche PhonoAkademie seit Gründung als Mittler zwischen Musikwirtschaft,
Künstlern,
Medien
und
Politik. In der Öffentlichkeit wollte man Zeichen setzen und will man bis heute wichtige Debatten und das Nachdenken über Probleme in Kultur und Gesellschaft anregen. Das Resultat neuer Überlegungen und selbstkritischer Reflektion bestand 1992 in der Schaffung
des
Deutschen
Schallplatten-
preises ECHO – nun im moderneren Gewand,
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zeitgemäß und wesentlich öffentlichkeitswirksamer.
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Der große Erfolg, der den ECHO zum größten
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Musikpreis in Europa und zum drittgrößten der Welt avancieren ließ, gab diesem Konzept recht.
als Faxantwort bitten senden an: 05231 - 26 186
SONNTAG, 26. OKT. 2003, 17.45 UHR, KONZERTHAUS DORTMUND - PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN ECHO DER STARS ÜBERTRAGUNG IM ZDF-ABENDPROGRAMM AB 22.15 UHR
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Großes ECHO für die Kleinen!
Franz Schubert Sämtliche Klaviertrios Vol. 2 Trio B-Dur D 898 · Notturno D 897 Movement D 28 Wiener Klaviertrio MDG 342 1167-2
Sein zehnjähriges Jubiläum feiert der ECHO Klassik in Dortmunds neuem Konzertsaal. Aus den über 3000 Neuveröffentlichungen der letzten 15 Monate wählten die Journalistinnen und Journalisten der nationalen und internationalen Fachpresse die besten Aufnahmen aus und stellten sie ihren Leserinnen und Lesern vor. Nur diese konnten für den ECHO Klassik nominiert werden, aus denen wiederum 13 Juroren die besten Aufnahmen auswählten und in verschiedenen Kategorien mit dem Deutschen Musikpreis ECHO Klassik 2003 auszeichneten. Auch in diesem Jahr gingen wieder viele Auszeichnungen an die Independents, deren vielfältiges Repertoire, nicht selten weit abseits des Mainstream, so manche hervorragend rezensierte, mit Enthusiasmus und Einfühlungsgefühl produzierte Aufnahme enthält. CLASS gratuliert seinen Mitgliedern und stellt Ihnen hier diese ausgezeichneten Aufnahmen vor.
Nachwuchskünstler des Jahres Ragna Schirmer (siehe Abbildung 1) spielt Klavierwerke von Joseph Haydn Berlin Classics 0017452BC (2 CDs) Severin von Eckardstein spielt Klavierwerke von Messiaen, Janácˇek und Prokofiev MDG 604 1141-2
Ensemble des Jahres Chiara Margarita Cozzolani Marienvesper Orlando di Lasso Ensemble THOROFON CTH 246112
Die Konzerteinspielung des Jahres (Musik des 18. Jahrh.) Christoph Graupner Sinfonia GWV 538 und 578 Ouvertüre GWV 429 und 439 Concerto GWV 321 Nova Stravaganza Leitung: Siegbert Rampe MDG 341 1121-2 (Musik des 19. Jahrh.) Anton Rubinstein Konzert für Violoncello op. 65 Don Quixote op. 87 Ballettmusik aus Der Dämon Alban Gerhardt, Violoncello Sinfonieorchester Wuppertal Leitung: George Hanson MDG 335 1165-2
NEUHEITEN
class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktuell class aktu
Felix Mendelssohn Bartholdy Sämtliche Streichquartette Vol. 3 Quartette op. 44, 3 & 80 Leipziger Streichquartett MDG 307 1056-2
1) Berlin Classics 0017452BC
2) Chandos CHAN 10036
3) Capriccio 67018
Kammermusikeinspielung des Jahres (Musik des 18. Jahrh.) W. A. Mozart Sämtliche Streichquintette Vol. 3 Quintette KV 516 & 593 Ensemble Villa Musica MDG 304 1106-2 (Musik des 19. Jahrh.) Richard Strauss Streichquartett op. 2 Metamorphosen Streichsextett (Capriccio) Leipziger Streichquartett Hartmut Rohde, Viola Michael Sanderling, Violoncello Christian Ockert, Kontrabass MDG 307 1142-2 (Musik des 20. Jahrh.) Benjamin Britten Streichquartette 2 und 3 Philharmonia Quartett Berlin THOROFON CTH 2455
4) WER 66522
Marcel Dupré Orgelwerke Vol. 5 Psaume XVIII op.47 · Fifteen Pieces op.18 Chorales op.28 Ben van Oosten, Cavaillé-Coll-Orgel Saint-Ouen, Rouen MDG 316 0955-2 Erik Satie Klaviermusik Vol. 4: Musiques intimes et secrètes MDG 613 1066-2 Vol. 5: Les pantins dansent MDG 613 1067-2 Steffen Schleiermacher, Klavier Viva Verdi! Opernarrangements für Blechbläser HR-Brass · Steven Verhaert, Leitung MDG 603 1187-2
Franz Schubert Sämtliche Klaviertrios Vol. 2 Wiener Klaviertrio MDG 342 1167-2
Solistische Einspielung des Jahres Domenico Scarlatti Sonaten Christian Zacharias MDG 340 1162-2
Liedeinspielung des Jahres
Musique de Chasse Jagdmusiken Deutsche Naturhornsolisten MDG 605 1188-2
Robert Schumann Vol. 7 Vier Duette op.34, Vier Duette op.78 Myrten op.25 Dorothea Röschmann, Sopran Ian Bostridge, Tenor Graham Johnson, Klavier Hyperion CDJ 33107
Operneinspielung des Jahres Benjamin Britten (siehe Abbildung 2) Albert Herring, James Gilchrist, Tenor Pamela Helen Stephen, Mezzosopran, u.a. City of London Sinfonia Richard Hickox Chandos CHAN 10036
Chorwerkeinspielung des Jahres Orlando di Lasso (siehe Abbildung 3) Bußpsalmen Nr. 1-3 Tölzer Knabenchor Musicalische Compagney Berlin Dirigent: Gerhard Schmidt-Gaden Capriccio 67 018
Die Editorische Leistung des Jahres John Cage Sämtliche Klavierwerke Steffen Schleiermacher Volume 1 – 10 MDG 613 0781-2 bis MDG 613 0798-2
Weltersteinspielung des Jahres Paul Hindemith (siehe Abbildung 4) Die Harmonie der Welt Oper in fünf Aufzügen Text von Paul Hindemith WER 66522 (3 CDs + 260-seitiges Textheft)
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"Eine empfehlenswerte Produktion wegen des nachkomponierten Schlusses von Berio."
"DVD überzeugt in Bild und Ton, und bringt dem Zuschauer dazu die begeisterte Reaktion des Züricher Publikums direkt ins Wohnzimmer. ... jedenfalls ist diese Linda di Chamounix für jeden Liebhaber des italienischen Belcanto absolut empfehlenswert."
Stereo, Egon Bezold, 09.2003
Klassik.com, Andrea Hampe, 17.07.03
"Ein Muss für alle Offenbach-Fans!" Toccata, 02.2003
"Dabei weiß man gar nicht, worüber man sich am meisten freuen soll bei dieser DVD: Über die erfrischende Musik, die vorzügliche Sängerin von Otter oder die Schauspielerin von Otter, der die große Bandbreite der Ausschnitte Gelegenheit zu einem ausgedehnten Flirt mit dem Publikum gibt." Klassik.com, Nora Burda, 20.07.03
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04.09.2003
13:26 Uhr
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Vladimir
Ehrung
Europäische Wochen
HOROWITZ
>Sachsen: Zu seinem 250. Geburtstag wird der große Freiberger Orgelbaumeister Gottfried Silbermann vom Land geehrt.
>Passau: Unter dem Motto „Sehnsucht nach Italien” stand die 51. Auflage des Festivals – passend zum Flair der durch italienische Barockbaumeister geprägten Dreiflüssestadt.
RÜCKKEHR EINER LEGENDE Am 1. Oktober 2003 wäre er 100 Jahre alt geworden – der Pianist Vladimir Horowitz. Nur wenige sind der Nachwelt so präsent geblieben wie er. BMG Classics feiert seinen Geburtstag mit zwei ganz besonderen Veröffentlichungen:
FOTO: EUROPÄISCHE WOCHEN PASSAU
FOTO: DWT / DITTRICH
reDISCOVERED
Die Silbermann-Orgel in der Dresdener Hofkirche
Die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft mit Sitz in dessen Heimatstadt Freiberg nutzte das Jahr 2003 zu einem umfassenden Erinnern an den legendären Orgelbauer, der im damals hochmodernen Manufakturbetrieb einen neuen Typ von Orgel kreierte, die Traditionen sächsischen und Verdis Requiem im Dom zu Passau
französischen Orgelbaus genial zusammenfasste und
ERSTVERÖFFENTLICHUNG In der reDISCOVERED-Reihe erscheint erstmals
klanglich neu ordnete. Nachdem im Mai der ältere Bruder,
der Live-Mitschnitt eines am 16. November
So war denn auch viel Italienisches zu hören – von einer
der im elsässischen Straßburg ansässig gewordene
1975 in der New Yorker Carnegie Hall aufgenom-
Reise durch die italienische Oper mit dem Südostbayeri-
Andreas Silbermann, mit seinem 325. Geburtstag im Mit-
menen Recitals, das ein lebendiges Zeugnis von
schen Städtetheater über einen Volksliederabend des En-
telpunkt der Veranstaltungen des Silbermannjahres stand,
Horowitz’ immenser gestalterischer Kraft und
sembles All’Arrabiata bis hin zu Monteverdis Marienves-
wurde im August und September des sächsischen Hof-
seiner geradezu entfesselten Virtuosität gibt.
per. Zum Sonderprojekt „Alte Musik Szene” kamen so be-
und Landorgelbauers Gottfried Silbermann in Konzerten,
kannte Ensembles wie der Cantus Cölln oder Il Giardino
Tagungen und mit einem Wettbewerb gedacht. Mit einer
harmonico und bereicherten die bewährte Mischung aus
Orgelnacht der 1. Preisträger des seit 1993 ausgeschrie-
Musiktheater, Orchester- und Kammermusik, Ausstellun-
benen Orgel-Wettbewerbs an allen vier Silbermann-Instru-
gen, Lesungen, Film und Theater. Zum Abschluss des ge-
menten Freibergs wurde am 3. August die Ehrung eröffnet.
lungenen und sehr gut besuchten Festival wurde das Re-
Einen Tag später, am Todestag des Meisters, folgte ein
quiem von Verdi aufgeführt, im Gedenken an den lang-
festliches Konzert in der Kathedrale zu Dresden, an jenem
jährigen Intendanten Walter Hornsteiner. Hier gaben, wie
Ort, wo er sein letztes Orgelwerk konzipierte, dessen Fer-
es die internationale Ausrichtung des Festivals zwischen
tigstellung er nicht mehr erlebte. Zwei Jahre nach seinem
Deutschland, Österreich und Tschechien gebietet, auslän-
Tode wurde die Orgel fertiggestellt und geweiht. Das Werk
dische Musiker den Ton an. Während der Tschechische
überstand den Bombensturm von 1945 und ist nun gerade
Kammerchor Brno wie gewohnt ausgezeichnet sang, hat-
in ursprünglicher Disposition restauriert worden. Der Wie-
ten das Orchester und die Solisten zwar etwas mit der
ner Organist und Leiter der „Wiener Akademie“, Martin
äußerst schwierigen Akustik im Passauer Dom zu kämp-
Haselböck, spielte hier Werke von Haydns Lehrer Porpora,
fen, boten aber einen würdigen, das Publikum im ausver-
Haydn und Mozart. Die 15. Silbermanntage galten aber
kauften Dom begeisternden Abschluss. Hoffentlich kom-
auch dem Klavierbauer (wissenschaftliche Konferenz) und
men die Pläne bald voran, ein eigenes Festspielhaus zu
bezogen den VI. Silbermannwettberwerb für Orgelspiel mit
bauen!
ein. Von den 50 Orgeln, die Silbermann baute, existieren
Im nächsten Jahr werden unter dem Motto „Für Gott und
noch 30 und an all diesen finden bis zum 21. September
die Welt – Europäische Kultur in Kirchen, Klöstern und
Konzerte statt. Zum Abschluss werden im Freiberger Dom
Schlössern“ unter anderem die Uraufführung der Auf-
in die auserwählten Preisträger vorgestellt. Leider wurde
tragskomposition Die Stephanusmesse von Ruth Zechlin
der wissenschaftlich fundiert geplante Nachbau der
zu hören sein, zum 100. Todestag von Dvoˇrák und zum
berühmten, 1945 zerstörten Silbermannorgel der Dresd-
seitigkeit und Wandlungsfähigkeit eines wahren
150. Geburtstag Janáˇc eks gibt es ein Konzert mit dem
ner Frauenkirche ausgerechnet in diesem Ehrenjahr uner-
Jahrhundertpianisten erleben wollen.
Auryn Quartett.
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13:26 Uhr
am Rande
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Bericht aus Berlin
Zum Thema „Musik und Sprache“ wird das siebte
Neue Opern Hervorragende Ensembleleistungen bei den Uraufführungen im Festspielsommer
Nachwuchsforum der Gesellschaft für Neue Musik
> 1 young.euro.classics > 2 Cosi fan tutte an der Neuköllner Oper
und des Ensemble Modern ausgeschrieben.Vom 09.15.02.2004 wird auf dem Forum in Frankfurt am Main das Ensemble Modern gemeinsam mit den Komponisten deren eingereichte Werke erarbeiten. Dazu gibt es Workshops und Vorlesungen zum
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Thema. Für die Teilnahme können sich Komponisten, Interpreten und Musikwissenschaftler bewerben, die nach dem 01.01.70 geboren sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Einsendeschluss ist der 30.10. www.ensemble-modern.com www.ignm.com
Große Liebe im Brunnenschacht: L’Upupa in Salzburg.
Für den Wagner-Fan, der schon alles hat: Richards
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Das Nonplusultra kam gleich zu Anfang: invocation des Schweizer Komponisten Beat Furrer. In der Koproduktion von Oper und Schauspielhaus Zürich nach Texten von M. Duras wurden innerste Bewegungen und Konflikte um das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft zum Thema; zeitlose Aktualität, die sich nicht anbiedert. Furrers MusikDer Rosarote Panther kehrt zurück
sprache aus Piano- und Pianissimo-Klängen ist von größ-
Rommé. Beim Kartenspiel aus dem Buchverlag
ter Eindringlichkeit. Kongeniale Inszenierung von Christoph
Fränkischer Tag dreht sich alles rund um Wagners
>1 Kennen Sie Werke von Miroslav Kabelac oder Dan De-
Marthaler und Annette Kuss.
Opernfiguren: Mit Wagner als Wotan (Pik-König),
diu? Haben Sie Elgars 2. Symphonie oder Prokofjews 2.
Die Münchner Opernfestspiele gaben die Auftragsoper Das
Cosima als Kundry (Pik Dame) und vielen anderen
Violinkonzert schon mal im Konzert gehört? Wären Sie mal
Gesicht im Spiegel des jungen Komponisten Jörg Wid-
Karikaturen – als Joker dienen u.a. Franz Liszt und
zu young.euro.classic gegangen! Dieses Festival, überwie-
mann. Das Problem ist die Story: Pseudo-zeitgemäß ging
Friedrich Nietzsche! www.ft-buchverlag.de
gend privat finanziert und fürs nächste Jahr leider noch
es um einen menschlichen Klon mitsamt aller Liebes-
nicht gesichert, ist wie eine Wundertüte für neugierige
Irrungen und -Wirrungen – und das ohne auch nur einen
„Wagners Welten“ heißt eine Ausstellung im
Menschen. Bereits zum vierten Mal füllten Jugendorche-
Funken von ironischer Distanz. Schade, denn die Musik
Münchner Stadtmuseum, die am 17. Oktober eröffnet
ster aus ganz Europa das Berliner Kultursommerloch mit
von Widmann ist unverkrampft und frisch.
wird. Über 600 Exponate widmen sich u.a. den
Musik des 20. Jahrhunderts. Und wieder strömte das Pu-
Grundlage für Georg Friedrich Haas’ die schöne Wunde bei
großen Opern.
blikum, die Auslastung der 16 Konzerte lag bei 90 Prozent!
den Bregenzer Festspielen ist eine Verschränkung zweier
Natürlich war nicht alles erstklassig, hätte man sich einige
Geschichten von Kafka und Poe. Ein sinnvoller Ansatz, der
Absurdes I
der elf Auftragskompositionen sparen können. Doch es
aber außer der beklemmenden Grundstimmung wenig
Tonträger unterliegen nicht der FSK Pflicht. Diese
gab viel Lohnendes zu entdecken. Wobei die international
vermittelt. Es fehlt eine plausible Dramaturgie, allein die
Entscheidung der obersten Landesjugendbehörde
besetzten und bestausgestatteten Orchester die Maßstäbe
Ohren bleiben wach.
erlöste die Tonträgerhersteller von einem unerwarte-
setzten. Sie kamen mit Stardirigenten und hatten die über-
Die für Salzburg entstandene L’Upupa soll Hans Werner
ten Problem: Zahlreiche Händler hatten Tonträger mit
zeugendsten Solisten. Vor allem den Namen der erst 20-
Henzes letzte Oper sein! Faszinierend, wie ein beinahe
Videoanteil mit der Altersbeschränkung „FSK 18“
jährigen Geigerin Elisabeth Batiashvili sollte man sich
mozartscher Geist durch die märchenhaft-arabische Er-
versehen, weil sie nicht von der Freiwilligen
merken. Der von einer Publikumsjury bestimmte Europäi-
zählung zieht. Henze jongliert meisterhaft mit Anspielun-
Selbstkontrolle geprüft waren. Es bleibt also dabei:
sche Kompositionspreis ging an Joachim F. W. Schneider.
gen quer durch die gesamte Musikgeschichte. Niemals
Auch Kinder dürfen Bach und Beethoven genießen!
>2 Cosi fan tutte besetzt nur mit Männern, dazu vier
aufdringlich, immer geschmackvoll, mit (Selbst-)Ironie und
Pianisten an zwei Flügeln. Das ist nichts für Stimmgour-
echtem Humor. Das Stück ist kurzweilig, die Musik gänz-
Absurdes II
mets oder Menschen, für die Mozart sakrosankt ist. Alle
lich neu und doch ganz Henze, die Aufführung perfekt.
Nach einer Intervention des „Papageienschutz-
anderen aber sollten sich die Neufassung in der Neuköll-
Ein weiterer Kompositionsauftrag aus Salzburg ging an
Centrums Bremen e.V.“ musste das Musiktheater im
ner Oper anschauen! Sie ist stimmig und sinnig (versetzt
Karlheinz Stockhausen. Düfte-Zeichen krankt an der fast
Revier darauf verzichten, einen Papageien in die
unter Schwule, fallen die ärgerlichen Geschlechterkli-
naiv wirkenden, symbolüberfrachteten Schablonenhaftig-
Inszenierung von Glucks Armide einzubauen – trotz
schees des Librettos fort), mit Witz inszeniert und enga-
keit. Ein sparsam eingesetzter Synthesizer und die durch
Betreuung des Tiers durch Fachleute vom
giert gespielt und gesungen. Clou des Abends ist das
vorgeschriebene Gesten gefesselten Sänger bilden eine
Gelsenkirchener Zoo.
(gekürzte) Finale in drei Varianten.
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Salzburger Festspiele
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Von Lübeck nach London >Ein Streifzug durch die britische Musik in der Festspielsaison 2003
Les contes d’Hoffmann: Neil Shicoff in Aktion
FOTO: SCHLESWIG-HOLSTEIN-MUSIKFESTIVAL
FOTO: SALZBURGER FESTSPIELE
> 1 Die Entführung aus dem Serail >2 Les contes d’Hoffmann >3 Don Carlos
Festivalorchester des Schleswig-Holstein-Musikfestivals
>1 Eigentlich gab es nur eine wirklich nennenswerte
Die Musik Großbritanniens wird hierzulande immer noch
dere Komponist hätte sich getraut, eine Titelmusik für die
Neuinszenierung im Opernbereich: Mozarts Entführung
stiefmütterlich behandelt. Wer jedoch das Glück hatte, in
bizarre Besetzung von Klavier zu vier Händen und allerlei
aus dem Serail des norwegischen Regisseurs Stefan Her-
Lübeck oder Flensburg Sir Neville Marriner mit der
mehr oder weniger gebräuchliche Schlaginstrumente für
heim, der für diese Mozart-Oper wunderbar freche, frische
Orchesterakademie des Schleswig-Holstein-Musik-Festi-
acht (!) Spieler zu schreiben? Freilich treten im Lauf der
und unverbrauchte Bilder fand. Die Gestalt des Bassa
vals mit der grandiosen Darbietung der London Symphony
köstlichen achtminütigen Suite noch andere Orchesterin-
Selim ließ er nicht auftreten, sondern nur als Wunschge-
von Ralph Vaughan Williams zu erleben, der wurde leicht
strumente hinzu. Leider hielt der zweite Teil nicht, was der
danken einer idealen, besseren Zukunft in den Köpfen des
eines besseren belehrt. Obwohl die Musik sich in ihrem
erste versprach, bis auf den Löwen im Winter und die ab-
Ensembles gegenwärtig werden. Herheim, der eine wirk-
ausgedehnten „Epilog“ völlig al niente verliert und das
schließende gottseidank lange Suite aus Things to Come
lich ganz große Hoffnung für das heutige Regietheater ist,
stimmungs-programmatisch heraufbeschworene London
von Sir Arthur Bliss, einem weiteren Altmeister. Unerklärli-
gelang die Inszenierung eines unerbittlichen, ewigen Ge-
buchstäblich im Nebel verschwindet, brandete ein begei-
cherweise ging die BBC hier jenen Kompromiss ein, den
schlechterkampfes mit Witz, aber auch Tiefgang und ho-
sterter 15minütiger Applaus in der ausverkauften Musik-
sie bislang erfolgreich vermieden hatte, nämlich den ver-
hem Unterhaltungswert, wobei ihn ein vorzügliches En-
und Kongresshalle Lübeck auf. Der Hunger auf mehr wur-
meintlichen Zuschauerinteressen unbedingt zu entspre-
semble unterstützte.
de geweckt. Großbritannien bildete den Länderschwer-
chen – mit der Star-Wars–Suite, Jenseits von Afrika,
>2 Die stärkste Publikumsnachfrage hatte in diesem
punkt des diesjährigen SHMF, wenngleich – abgesehen
James-Bond-Medley, „Der mit dem Wolf tanzt“. Es wird
Sommer aber offenbar die Inszenierung von Offenbachs
von den drei Elgar-Sinfonien und dieser aufsehenerregen-
ein Rätsel bleiben, was letztere im Londoner Prom-Konzert
Les contes d'Hoffmann, die sehr gefällig in einem Ein-
den RVW-Zweiten – außer Britten und Händel (!) kaum
(!) zu suchen hatte, und warum von Sir Richard Rodney
heitsraum (Bühne: Tanya McCallin) von David McVicar ar-
Englisches erklang; zu sehr fürchteten die Veranstalter
Bennett andauernd der belanglose Orient-Express vorbei-
rangiert worden war und kein Klischee der Aufführungs-
wohl das Risiko. Woher wissen, dass diese Musik hier
rattert, anstatt seine epischen Filmmusiken wie Die Herrin
tradition dieses Werkes ausließ. Zudem hatte Salzburg
nicht ankommt, wenn man nie den Gegenbeweis antritt?
von Thornhill oder Fanny und Alexander (zumal die BBC
sich für eine sehr fragwürdige Fassung entschieden.
Immerhin kann man doch als Kompromiss etwas Deut-
Singers anwesend waren) zu bemühen. Dieses Spitzen-
Gleichwohl dirigierte Kent Nagano die Offenbachsche Mu-
sches ankoppeln, wie Marriner es im ersten Teil seines
Vokalensemble kam lediglich für die achtminütige Suite
sik mit Verve und Esprit und ließ mit zügigen Tempi immer
Programms mit Haydns Nelson-Messe getan hat – ein
aus Der Löwe im Winter von John Barry herein und tauch-
wieder den großen Meister der Operette durchschimmern.
sehr vager Bezug, aber vorzüglich gesungen von Dame
te danach unauffällig wieder ab. Warum einen Chor für nur
Gesungen wurde auch hier absolut festspielwürdig, vor al-
Felicity Lott und der von Intendant Rolf Beck neu geschaf-
acht von 140 Konzertminuten, wenn es so viel grandiose
lem durch Angelika Kirchschlager (Nicklausse/Muse), L'u-
fenen und einstudierten Chor-Akademie des SHMF.
Filmmusik mit Chor gibt? Als dritte Barry-Eloge nach dem
bica Vargicová (Olympia), Krassimira Stoyanova (Antonia)
Wolf und dem Löwen – der Höhepunkt des Überflüssigen
und, wenn er nicht absagte, natürlich durch Neil Shicoff in
Sehr viel mehr Britisches gibt es naturgemäß auf den BBC
– zwei recht schwache Arrangements zweier Bond-Musi-
seiner ihm auf den Leib geschneiderten Paraderolle.
Proms in der Royal Albert Hall London. Zur schönen Tradi-
ken. Für ein Prom-Konzert unterhaltsameren Zuschnitts
>3 Mit der Wiederaufnahme der dekorativen, wenig inspi-
tion geworden: die „Filmmusik-Prom“, diesmal ausgeführt
sehr ungewöhnlich, dass keine Zugabe gewünscht wurde
rierten Don Carlos-Produktion in guter Festspielbesetzung
vom BBC Concert Orchestra unter Rumon Gamba, dem
– das Publikum ist eben viel besser und hellhöriger, als es
unter Gergiev mit den bestens disponierten Wiener Phil-
neuen Chefdirigenten des Isländischen Sinfonieorchesters,
die Konzertveranstalter glauben wollen. Ruft man sich al-
harmonikern wollte man das Andenken an den Regisseur
der mit diesem Klangkörper im Herbst nach Düsseldorf
lerdings den kaum zu toppenden ersten Teil ins Gedächt-
Herbert Wernicke ehren, was aber eher mit einer gut ge-
und Köln kommt. Höhepunkt der ersten Halbzeit waren die
nis zurück, haben sich die diesjährigen Festspielreisen
machten Ausstellung im Foyer des Kleinen Festspielhau-
ungemein komischen „Exploits for Orchestra“ aus The
nach Schleswig-Holstein und London voll gelohnt.
Martin Essinger
Belles of St. Trinian´s von Sir Malcolm Arnold. Welcher an-
ses gelang.
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Wer hören will, muss mitspielen: Zum Auftakt unseres neuen HiFi-Teils in Crescendo verlosen wir eine hochwertige Komplett-Anlage von Bose – einfach die Fragen beantworten,abschicken oder faxen und mit etwas Glück sind Sie schon bald stolzer Besitzer der edlen HiFi-Surround-Anlage Bose Lifestyle System 35 im Wert von rund 5.400 Euro.
Prickelnde musikalische Stunden im Konzertsaal zu verbringen, das Gefühl, selbst inmitten des Geschehens zu
high fidelity
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>Gewinnen Sie eine edle Bose-Komplett-Anlage
sein, wirkt sinnesbetörend und unnachahmlich. Aber auch andere Wege führen zum Musik-Glück. Perfekter denn je
Goliath-Klänge von einer David-Anlage? Solche Erwar-
Der einfachste Weg die Fähigkeiten des Lifestyle System
macht clevere HiFi-Technik aus dem Wohnzimmer einen
tungen werden nur allzu häufig enttäuscht, denn auch
35 zu erleben ist jedoch, einfach bei unserem HiFi-Preis-
smarten Konzertsaal – egal, ob in Stereo von der CD oder
Kleinst-Anlagen können physikalische Gesetze nicht ein-
rätsel mitzumachen: Einfach die fünf Fragen beantworten
mit Surround-Sound der neuen Tonträger DVD-Audio oder
fach ignorieren. Doch manche findige Ingenieure und
und ab die Post mit der Karte oder einfach faxen – und mit
SACD. Eine Voraussetzung muss dabei jedoch erfüllt sein:
Akustiker verstehen es, diese Grenzen zumindest etwas
etwas Fortune überreichen wir Ihnen dann Ihre neue Bose
Das Team aus Komponenten und Lautsprechern sollte har-
zu verschieben. Professor Amar Bose gilt als einer der
Lifestyle-Anlage bei einem feierlichen Event im Bose Expe-
monisch auf klangvollem Niveau zusammen spielen. Und
ganz klugen Köpfe in Sachen Kompakt-HiFi. Der Erfinder
rience Center im CentrO Oberhausen. Viel Glück!
das kostet heute kein Vermögen mehr: Klangspaß pur gib-
des mit winzigen Boxen-Satelliten agierenden Acousti-
t’s schon für eine gute Handvoll Euros. Genau dieses musi-
mas-Systems zählt mit seiner Marke Bose zu einem der
kalische Vergnügen für Zuhause möchte Ihnen crescendo
erfolgsreichsten Boxenhersteller weltweit.
mit dem neuen HiFi-Teil erschließen: Ihnen die wunderbare
1)
Wie heißt der geistige Vater der Komplettanlage
2)
Aus welchen Marken setzt sich Ihre HiFi-Anlage
3)
Wie heißt ihre Lieblings-HiFi-Firma?
4)
Wieviele SACDs oder DVD-Audio-Scheiben
„Lifestyle System 35“ von Bose?
Welt des guten Tons näherbringen, neue, interessante HiFiGeräte vorstellen, die vor allem klassische Musik wohlklingend zu Gehör bringen, sowie Trends wie Surround oder auch die Renaissance der Schallplatte aufgreifen. Dabei
zusammen?
möchten wir ganz konkrete Komponenten porträtieren, die sich im harten Testalltag der Fachzeitschrift Stereoplay als die Besten ihrer Klasse bewährt haben. Diesen Top-Geräten widmen wir in jeder Ausgabe ein Schwerpunktthema. Den
Den neuesten Coup des Professors des Bostoner MIT stel-
Anfang machen Lautsprecher – sie geben den Ton meist
len die Komplettanlagen Lifestyle 18, 28 und 35 dar – und
mehr an als andere HiFi-Komponenten.
das Spitzenmodell 35 zum Preis von rund 5400 Euro können Sie bei uns sogar gewinnen! Die Digital Home Enter-
besitzen Sie?
Wir hoffen, dass Sie am neuen HiFi-Teil in crescendo
tainment Systeme sorgen mit fünf Satelliten-Böxchen plus
SACDs:
mindestens so viel Freude haben werden wie die Redakti-
einem passenden Bass-Modul für guten Ton in fast jegli-
DVD-Audio:
on beim Machen. Schreiben Sie uns doch ihre Meinung,
chem Wohn-Ambiente – dank einem gewitzten Clou na-
wir sind sehr gespannt darauf und werden Ihre Anregun-
mens ADAPTIQ. Das Kürzel steht für eine clevere elektroni-
gen gerne aufgreifen! Denn Sie wissen ja: Musik macht
sche Schaltung, die es erlaubt, den Klang in nahezu jedem
glücklich. Und HiFi ist ein Schlüssel dazu.
Raum optimal einzustellen, egal, ob die Mini-Satelliten im
❍ sehr wichtig
Regal, unter der Decke oder vor einer Glasscheibe tönen.
❍ durchschnittlich wichtig
Natürlich sorgen die Lifestyle-Anlagen auch für Spielfreu-
❍ nicht wichtig
Claus Dick
5)
Wie wichtig ist Ihnen exzellenter Klang einer HiFiAnlage zuhause?
de: So packt Nummer 35 ein DVD-Laufwerk, das auch CDs
Die Zeitschrift Stereoplay ist eine der führenden Fachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wird in ausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz und Nieren überprüft und bewertet – auf einer Punkteskala von 00-100 und hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das TestLabor von Stereoplay gilt als das renommierteste der Branche.In Crescendo können wir nur das Ergebnis selbst mitteilen – Grafiken und ausführliche Testberichte lesen Sie bitte in Stereoplay nach.
rotieren lässt, unter die Haube, verwöhnt mit Surround-
Unter den Einsendern verlosen wir ein Exemplar des
Sound, geht mit einem RDS-Radio auf Sendersuche und
edlen Lifestyle System 35 von Bose im Wert von rund
bietet obendrein allerlei nützlichen Bedienkomfort.
5400 Euro – viel Glück!
Die Qualitäten der edlen und schicken Bose-Anlage können
Schicken oder faxen Sie bitte Ihre fünf Antworten an:
Sie entweder bei einem der Bose-Händler oder ab Oktober live im Bose Experience Center im CentrO Oberhausen er-
Port Media,Team Crescendo
leben: Das spannend gestaltete Einkaufszentrum der Extra-
Senefelderstraße 14, 80336 München
klasse zählt mit 23 Millionen Besuchern zu den ganz
Fax: +49-89-74 15 09-11
Großen in Deutschland. Und Bose inszeniert dort auf 246
e-mail: crescendo@portmedia.de
Quadratmetern seine Welt des Home Entertainments – mit
Einsendeschluss ist der 10.10.2003.
einem eigenen Kino – und natürlich auch den Bose Life-
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
style-Systemen.
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HIFI
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Magazin Neue Geräte,Trends und Tipps:Hier stellen wir in jeder Ausgabe interessante neue HiFi- und Surroundkomponenten vor, greifen Trend-Themen auf, informieren über spannende Musik- oder HiFi-Events und sagen,mit welchen Anlagen Musiker zuhause gerne hören.
>Haus-Musik
ner Nachtmusik, während Tochter Laura bei Robbie-Wil-
MusicCAST von Yamaha
mann Sven die Red Hot Chili Peppers dröhnen. Voraus-
liams-Klängen in ihrem Zimmer träumt und bei Sohnesichtlicher Preis des Multi-Entertainers: Etwa 2.800 Euro
>Zurück in die Zukunft Gewitzter Röhrenverstärker von T+A
(Server) und jeweils rund 800 Euro je „Client“. Infos unter www.yamaha-online.de, Tel. 04101/3090.
>Rhythm `n` Blues Festival 2003 Bowers & Wilkins steht seit Jahren für erstklassigen Lautsprecherbau und audiophile CD-Aufnahmen (siehe auch Boxenempfehlungen auf Seite 42). Was liegt da näher als
> >
Musik in nur einem Raum war gestern: Die interaktive,
musikalische Sinnesfreuden auch live zu inszenieren,
drahtlose Multiroom-Anlage MusicCAST von Yamaha be-
dachten sich die Macher der feinen britischen Marke. An-
schallt maximal acht Räume im ganzen Haus. Ihr Clou: Ein
fang November steigt deshalb das erste „Rhythm `n` Blues
Ausgerechnet die für formidable Transistor-Verstärker
elektronisches Zentral-Organ, der Digital Audio Server
Festival 2003“ in Kooperation mit der Gerry Weber Mana-
berühmte deutsche High-End-Schmiede T+A kreiert ein fri-
MCX-1000, beamt seine Musikbotschaften, egal ob im CD-
gement & Event GmbH. Heiße Rhythmen, schweißtreiben-
sches Konzept: Als Herz des Vollverstärkers V10 glimmen
oder im komprimierten MP3-Format, innerhalb eines Wire-
der Blues und fulminantes Live-Gefühl garantieren Größen
Röhren, die von den bei Insidern gerühmten Telefunken EL
less Local Area Networks (WLAN) durch die Gemäuer. Der
aus den USA, Großbritannien aber auch Deutschland: Mit
509 abstammen. T+A-Chef Siegfried Amft launcht den V10
begabte Musik-Entertainer bunkert unter seine Haube die
dabei sind Louisiana Red, die Blues Company and The fa-
als Pionier einer komplett neuen audiophilen Produktserie.
Datenmenge von bis zu 1.000 CDs (!). Der Server ist aber
bulous BC Horns oder Die Johnny Rogers & Gregor Hilden
Der exotisch anmutende Schönling mit seinem Aluminium-
nur ein Teil des MusicCAST-Systems. Der optisch schönere
Band. Das Musikfest startet am 1. November um 18 Uhr
gehäuse-Outfit und bläulich schimmerndem Acrylglas dürf-
Sparringspartner nennt sich schlicht „Client“ MCX-A10. Bis
und soll bis in die frühen Morgenstunden dauern; Tickets
te wohl dank röhrentypischem, warm-seidigem Klangbild
zu sieben solch verschiedener „Kunden“ kann der Server
gibt es ab 29 Euro. In diesem Sinne: Get the Rhythm!
vor allem auch Klassik-Freunde begeistern. Voraussichtli-
mit jeweils unterschiedlichen digitalen Musikdaten gleich-
Infos unter www.gerryweber-stadion.de, Gerry Weber
cher Preis: 5.000 Euro.
zeitig im selben Haus bedienen: Papa lauscht Mozarts Klei-
Ticketservice, Weidenstraße 2, 33790 Halle/Westfalen.
Infos unter www.taelektroakustik.de, Tel. 05221/76760.
D V D - A u d i o
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U n i v e r s a l
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>> Denonscape – Perfekte Audio-Videowelten: DVD-Audio/-Video und SACD. 1 Player – Brillant in allen Formaten. Mit Digitalem Bassmanagement; Pure Direct Mode. Ausgezeichnet: DVD-2900. >> Neu – von günstig bis zu kosmischer Qualität:
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DVD-1400; DVD-2200; DVD-A11. Bei Ihrem Denon Händler. www.denon.de
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Womit hört eigentlich... In dieser Rubrik laden wir Sie künftig in die Wohnzimmer bekannter Musiker oder interessanter Newcomer ein – um zu erfahren,mit welchem HiFi-Equipment sie ihre eigene Musik und die ihrer Kollegen genießen. Bevor es im nächsten Heft losgeht, stellen wir Ihnen jedoch zum Auftakt der Serie zunächst einmal unsere Redaktions-HiFi-Anlage vor.
>Designer-Stück
> …die crescendo Redaktion?
Surround-Anlage von JVC
Die Crescendo-HiFi-Anlage vereint feine Elektronik von Denon und Sony sowie potente Spitzenklasse-Lautsprecher der renommierten britischen Firma Bowers & Wilkins im Gesamtwert von „Womit hört eigentlich die Crescendo-Redaktion?“ Das ist
gut 10.000 Euro. Damit ver-
für viele Klassik-Freunde bestimmt eine ungewöhnliche
steht sie sich bestens sowohl
Frage. Zu hören, was die Spezialgebiete einzelner Autoren
für „normale“ CD-Wiederga-
sind, ist man ja gewöhnt, aber „womit“ Musikjournalisten
be als auch für Mehrkanal-
Das hat was: Eine DVD-Komplettanlage, die auf Applaus
hören? Ist das nicht egal? Keineswegs! Schließlich kann
klänge von SACD oder DVD-
reagiert! Des Rätsels Lösung: Händeklatschen aktiviert
man die musikalische Qualität einer Aufnahme nur dann
Audio. Für den guten Ton
eine akustisch ansprechbare Einmessautomatik der De-
begutachten, wenn man auch hören kann, was die Musiker
sorgen dabei die edlen Säulenboxen B&W TDM 9 NT. Im
sign-Anlage QP ES 7 AL von JVC und macht die normaler-
an Feinheiten des Spiels zu bieten haben. Und da gilt: Je
Surround-Team spielen die kleineren Geschwister TDM
weise übliche, meist aufwändige Einstellungs-/Set-Up-Ar-
höher die Qualität einer HiFi-Anlage ist, desto unbestechli-
1NT nebst Center-Speaker CDM CNT plus dem basstüchti-
beit der Lautsprecher schlichtweg überflüssig. Die fünf
cher enthüllt sie alle Details der musikalischen Interpretati-
gen Subwoofer ASW 2500 auf. Als Schalt- und Kraftzentra-
mitgelieferten ultraschlanken Lautprechersäulen plus der
on, von der Artikulation und Phrasierung bis zur dynami-
le agiert dabei der testbewährte Receiver Denon AVR 3803.
für tiefste Tonlagen zuständige Subwoofer musizieren im
schen Gestaltung und der Klangbalance. Und natürlich
Exzellente Zulieferer von CD- und hochauflösenden Musik-
Team-Verbund mit einem systemeigenen Receiver. Diese
auch alle versteckten Mängel einer Aufnahme. Probieren
signalen sind der DVD-Audio-Player Denon DVD 3300 so-
Verstärker-Radiokombi bringt es dank frischer Digitaltech-
Sie es einfach mal aus! Nehmen Sie ihre Lieblings-CD und
wie der Multichannel-SACD-Player Sony SCD-XA 333ES.
nik auf 5 x 100 Watt Power und soll so für packendes Hör-
lassen Sie sie auf einer Spitzen-Anlage vorführen – Sie
Mit diesem klangstarken Team ist die Redaktion prima
vergnügen sorgen. Kostenpunkt: 1.800 Euro.
werden Ihr Blaues Wunder erleben! Was da alles zu hören
ausgerüstet: um wirklich zu hören, was die Musiker uns
ist, das Sie vorher vielleicht nie wahrgenommen haben...
auf verschiedenen Tonträgern anbieten.
Infos unter www.jvc.de, Tel. 06031/939-0.
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BÜCHER CD DVD VORSCHAU
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Das hört sich gut an Lautsprecher gibt es wie Sand am Meer. Doch welche davon sind eigentlich für den Klassik-Hörer besonders gut geeignet? Und welche bieten dabei noch ein erstklassiges Preis-Leistungsverhältnis? Die Eigenschaften der Wunsch-Lautsprecher sind indes klar:Weder Bassgewitter noch Extremlautstärken sind gefragt. Vielmehr eine möglichst getreue Abbildung von Instrumenten, authentische Wiedergabe von Stimmen sowie Präzision,Detailreichtum und Durchhörbarkeit.Aus den zahlreichen von Stereoplay getesteten aktuellen Modellen um 1000 Euro pro Paar möchten wir Ihnen 7 interessante Top-Modelle vorstellen.Viel Spaß!
Lautsprecher um 1.000 EUR Nach wie vor gilt beim Lautsprecherkauf der Grundsatz,
Nur weil kleinere Boxen weniger massiv auftreten, be-
sicher gehen möchten, sollte Ihnen ein guter Fachhändler
dass der größte Teil des Betrages, den man in eine HiFi-An-
deutet dies keineswegs, dass sie musikalische Leichtge-
Ihre Boxen-Favoriten auch für eine Hörprobe daheim zur
lage investieren will, für die Boxen aufgewendet werden
wichte sind. Zwar packen solche Bonsai-Vertreter aufgrund
Verfügung stellen.
sollte – sie geben den Ton an! Der teuerste Edelverstärker
ihres geringeren Volumens in tiefsten Tonlagen nicht so ve-
kann seine Qualitäten nicht ausspielen, wenn die ausge-
hement zu, doch Dynamik und analytisches Feingefühl be-
Es gibt viele kleine Kniffe und Tricks, wie Sie aus den
wählten Schallwandler ihn limitieren. Ein Beispiel: Wollen
herrschen die Cracks der Gattung mindestens genauso
neuen Boxen mehr Klangspaß herauskitzeln: Neben der
Sie insgesamt 2.000 bis 2.500 Euro ausgeben, sollten Ihnen
gut. Die beste Lösung für kleinere Räume ist, dem kom-
optimalen Ausrichtung auf den Hörplatz sollten Sie auch
die Boxen pro Paar etwa 1.000 bis 1.200 Euro wert sein.
pakten Boxen-Paar zwei Ständer zu gönnen und sie eben-
die Schallwirkung der Umgebung beachten. Während ein
falls frei im Zimmer zu platzieren.
Bücherregal einen Teil der höheren Frequenzen schlucken
Als erstes zu klären sind die individuellen Ansprüche
kann, haben Glasfronten den gegenteiligen Effekt: Sie re-
und Voraussetzungen. So wie es bei einem klassischen
Bei der Vorauswahl ihrer Wunschkandidaten helfen fun-
Konzert maßgeblich auf eine prima Akustik des Saales an-
dierte Testberichte in Fachzeitschriften wie Stereoplay, er-
„glatten“ Flächen im Raum schafft oft ein Teppich däm-
kommt, beeinflussen auch Form und Gestaltung des Wohn-
gänzt durch Prospekte. Ausreichend Zeit sollten Sie sich für
mende Abhilfe. Spikes, also Boxenfüsschen, die den Laut-
raums das Hörerlebnis. Große Boxen und kleine Zimmer
den Hörtest bei einem Händler nehmen. Sehr hilfreich ist
sprecher vom Boden entkoppeln, können ebenso hilfreich
harmonisieren beispielsweise meist nicht. Idealerweise
dabei eine Auswahl eigener CDs, die Sie in- und auswendig
sein und vor allem den Bassbereich knackig und präzise
sollten Lautsprecher frei im Raum stehen, mit einem ge-
kennen. So können Sie die individuellen Stärken und
halten. Außerdem sollten Sie sich bewusst machen, mit
bührenden Abstand zu den Wänden. Auch die Entfernung
Schwächen der einzelnen Lautsprecher viel besser ein-
welchen Kabeln Sie die Boxen an die Leine legen: Stereo-
zum Hörplatz spielt eine Rolle: Hörer und die zwei Boxen
schätzen. Trotzdem klingen Boxen bei einer solchen Vor-
play fand heraus, dass manche Exemplare schon für weni-
sollten im Idealfall ein gleichseitiges Dreieck bilden.
führung oft anders als zuhause. Wenn Sie auf Nummer
ge Euro pro Meter kleine Klangwunder vollbringen können.
B&W CM2
flektieren die Höhen und verstärken sie damit. Bei zu viel
Canton Ergo 700 DC
Dynaudio Audience 122
So ganz und gar nicht nach traditionsbewusstem britischen Understatement sieht die B&W CM2 aus. Im Gegenteil: Dank klaren Linien, ansprechenden Proportionen und hellen Hölzern zeigt sie sich richtig schick und trendy, inklusive Aluminiumfront. Bei soviel optischer Anmut und exzellenter Verarbeitung kommt auch der akustische Genuss nicht zu kurz. Hochwertige Kevlarmembranen sorgen dafür, dass die kompakte, buchhohe CM2 schon bei Zimmerlautstärke ihre Stärken nahezu voll entfalten kann. Die SoundDetails arbeitet sie stets fein und transparent heraus und bündelt sie zu einem lebendigen, angenehm unaufdringlichen Klangbild. Um 900 Euro; www.bwspeakers.de
Schon die Vorläuferin fiel durch angenehmes Äußeres auf. Auf gepflegtes Echtholz-Styling in Esche schwarz, Kirsche oder Buche setzt auch die Canton Ergo 700 DC. Der wahre Unterschied liegt jedoch bei den technischen Parametern. Ein steiferes Gehäuse, spezielle Aluminium-Konustreiber und eine exaktere Tiefbass-Entzerrung sind einige der verbesserten Details. Das Resultat kann sich wahrlich hören lassen: Die schmucke Standbox aus dem Taunus musiziert ausgesprochen stimmig, vermeidet jegliche überzogene Schärfe und findet einen ausgewogenen Mix zwischen präziser Abbildung und tonaler Wärme. Ergo: eine Box ohne stilistische Scheuklappen. Um 1.000 Euro; www.canton.de, Tel. 06083/2870
Rank und schlank präsentiert sich die Audience 122, dazu schlicht und elegant. Denn Dänen haben ja bekanntlich beim Design ein glückliches Händchen. So fällt die Standbox schon rein äußerlich ins Auge, vor allem durch das edel polierte Echtholz-Finish, wahlweise in Ahorn oder Kirsche. Doch auch ihre inneren Werte überzeugen. So wartet die schöne Dänin mit zwei Tief-/Mitteltönern sowie einer Hochtonkalotte auf. Speziell im Mittelbereich zeigt sie dabei imposante Stärken, was insbesondere bei Vokalaufnahmen puren Genuss garantiert. Wenn die Audience 122 frei im Raum aufgestellt wird, trumpft sie zudem mit enorm plastischer Abbildung auf. Um 1.480 Euro; www.dynaudio.com, Tel. 04108/41800
stereoplay (4/01) - B&W CM2
stereoplay (1/02) - Canton Ergo 700 DC
stereoplay (6/03) - Dynaudio Audience 122
Klang
Obere Mittelklasse (38 Punkte)
Klang
Obere Mittelklasse (36 Punkte)
Klang
Spitzenklasse (47 Punkte)
Gesamturteil
befri. – gut (52 Punkte)
Gesamturteil
befri. – gut (51 Punkte)
Gesamturteil
gut (62 Punkte)
Preis/Leistung
sehr gut
Preis/Leistung
sehr gut
Preis/Leistung
überragend
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EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL
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CD DVD VORSCHAU
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04.09.2003
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Elac FS 108.2
KEF Q 5
Die frisch konstruierte Kielerin stellt die günstigste Box in unserer Empfehlungsliste. Dafür verwöhnt der 90 Zentimeter hohe Lautsprecher, dessen Gehäuse wahlweise in Buche, Kirsche, silber oder schwarzem Dekor erhältlich ist, allemal mit einer Menge Hörspaß. Ein in der Preisklasse eher seltener Kalottenhochtöner plus stabile Sandwichmembranen erzeugen ein tief reichendes Bassfundament und eine insgesamt ausgewogene tonale Balance, die beispielsweise Gesangsstimmen prima aufleuchten ließ. Und auch Kleinigkeiten wie ein Fingerschnalzen schälte die Elac ordentlich aus dem musikalischen Gesamtgeschehen heraus. Eine klasse Box für Einsteiger. Um 900 Euro; www.elac.com, Tel. 0431/647740
Mehr Sein als Schein ist das Prinzip der KEF Q 5. In ihrer Preisklasse setzt die optisch wohl gerundete Box Maßstäbe und muss sich selbst vor deutlich teureren Speakern nicht verstecken. Denn positiver noch als das Äußere fallen ihre klanglichen Vorzüge auf. Mit wuchtigem, sehr sattem Bass kann sie richtig zupacken. Nicht nur deshalb ist die KEF Q 5 für die Profitester von Stereoplay „ein Hammer“. Die kluge Koaxialkonstruktion, bei der ein Hochtöner inmitten des Tief-/Mitteltöners platziert ist, lässt sie überdies ungemein detailreich und mit fein austarierter Dynamik aufspielen, was Klassik-Hörer freuen dürfte. Um 1.000 Euro; www.gp-gmbh.com, Tel. 0231/9860330
stereoplay (4/01) - Elac CL 92 JET
stereoplay (6/03) - KEF Q 5
Klang
Obere Mittelklasse (36 Punkte)
Klang
Spitzenklasse (45 Punkte)
Gesamturteil
befri. – gut (50 Punkte)
Gesamturteil
befri. – gut (58 Punkte)
Preis/Leistung
überragend
Preis/Leistung
überragend
Mission m53
Nubert nuWave 10
Ein ordentliches Pfund bringt die Mission m53 auf die Waage – gute 20 Kilogramm, die sich noch steigern lassen: durch das Füllen des Sockels mit Sand, der den Klang zusätzlich stabilisiert. Dass die Britin ihr Übergewicht überdies einer besonders stabilen und extrem reflexionsarmen Schallwand verdankt, hat für Zuhörer höchst angenehme Auswirkungen: Die zwei Tief-/Mitteltöner, symmetrisch über und unter der Hochtonkalotte angeordnet, spielen mit verblüffender Wendigkeit und Detailtreue auf; und auch der Bass-Punch ist nicht von schlechten Eltern. Die Mission m53 ist somit ein echter Allrounder – „Mission Impossible“? Ausgeschlossen. Um 1.300 Euro; www.mission.co.uk, Tel. 02157/12080
Es müssen ja nicht immer klassische Holzfarben sein. Bei der Nubert nuWave 10 ist das Gehäuse schlicht schwarz. Doch durch die Front-Schallwand kommt dann doch Farbe ins Spiel: Darf‘s vielleicht Silber sein? Blau? Oder Orange? Auch sonst setzt Direktvertreiber Nubert Akzente: zum Beispiel durch ein besonders pfiffiges, neuartiges Weichenkonzept, das eventuelle Gehäuseund Schallwandeffekte korrigiert. Technische Finesse, die lohnt: Die nuWave 10 ist enorm belastbar, trumpft mit satter Basspotenz auf und fächert das temperamentvolle Klackern von Kastagnetten ebenso differenziert auf wie die vielschichtigen Stimmen eines Chores. Um 1.250 Euro; www.nubert.de, Tel. 0800/682378-0
stereoplay (6/03) - Mission m53
stereoplay (10/00) - Nubert nuWave 10
Klang
Spitzenklasse (46 Punkte)
Klang
Spitzenklasse (43 Punkte)
Gesamturteil
gut (60 Punkte)
Gesamturteil
befri. - gut (50 Punkte)
Preis/Leistung
überragend
Preis/Leistung
sehr gut
HIFI
CD DVD VORSCHAU
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL
Lexikon Was ist eigentlich der Wirkungsgrad? Und wie unterscheidet sich eine Zweiwege- von einer Dreiwegebox? An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Begriffe der (Lautsprecher-)HiFi-Welt erklären – ohne viel tam-tam und leicht verständlich, ganz im Crescendo-Stil eben.
Abstrahlverhalten Schall wird nicht in alle Richtungen gleich stark abgestrahlt, vor allem die mittleren und hohen Frequenzen. Auch deshalb spielt für einen optimalen Hörgenuss die richtige Positionierung von Lautsprechern und Hörplatz eine wesentliche Rolle – am besten sollten diese deshalb ein gleichseitiges Dreieck bilden.
Belastbarkeit Die Nennbelastbarkeit gibt nach DIN die Leistung in Watt an, die ein Lautsprecher 100 Stunden lang im Dauerbetrieb mit speziellem Rauschen verkraftet. Entscheidender ist jedoch die Musikbelastbarkeit. Sie gibt an, wie gut kurzfristige, hohe Pegel verkraftet werden ohne zu verzerren oder Schaden zu nehmen. Auch wenn häufig mit Watt-Zahlen geprotzt wird: Als Qualitätskriterium taugen sie nur sehr bedingt.
Frequenzweiche Sie ist quasi das Herz einer Box, ein elektrischer Filter aus Kondensatoren, Spulen und Widerständen. Ihre Hauptaufgabe: Die Frequenzbereiche des Klangsignals auf die verschiedenen Chassis der Box zu verteilen. Auch beim Kriterium Belastbarkeit mischt sie mit.
Klirrfaktor Bei der Umwandlung von elektrischer Energie in Schall können nichtlineare Verzerrungen entstehen. Diese drückt der Klirrfaktor als Prozentzahl aus – ein durchaus wichtiger Wert: In mittleren Tonlagen bleiben gute Boxen unterhalb von 0,5 %, im Bass gehen dagegen 5% noch in Ordnung.
Maximaler Schalldruck Verzerrungen sind ausgesprochen lästig. Damit Sie Ihren Boxen und Ohren nicht zuviel zumuten, gibt der maximale Schalldruck in Dezibel (dB) den höchsten Lautstärkepegel an, den eine Box kurzfristig im Grundton- und Bassbereich ohne Probleme bewältigt. Erstaunlich: Selbst kleine Kompaktboxen können es auf mehr als 100 dB bringen – zum Vergleich: Ein Presslufthammer rattert mit 120 dB, Flugzeuge bringen es auf bis zu 130 dB.
Wirkungsgrad Eine kleine, feine Größe: Sie sagt aus, wie viel der vom Verstärker zugeführten Energie ein Lautsprecher in Schall umwandeln kann. Dieser Wert liegt selbst bei wirkungsgradstarken Boxen nur selten über einem Prozent
Zwei- oder Dreiwege-Box? Die platzsparende, ideale Box – nämlich ein einziger Lautsprecher, der über seine Membran den gesamten Hörbereich abdeckt, gibt es nicht. Die meist kompakten Zweiwege- und die in aller Regel größeren DreiwegeBoxen verteilen das gesamte Frequenzspektrum auf zwei, respektive drei spezialisierte Lautsprecher (Chassis), zum Beispiel Hochtöner, Mitteltöner und Bass-Chassis oder eine Mischform davon. Welche Art die „Beste“ ist, hängt u. a. von der Aufstellung (frei im Raum, auf dem Sideboard, auf Ständern oder im Regal) sowie den persönlichen Klangvorlieben ab.
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04.09.2003
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Andrew MANZE
besucht
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Foto: Richard Haughton
Rotations-Prinzip Zu Besuch bei Jochen Räke Von Claus Dick
Kurze Infotexte, auch BU’s genannt, finden hier Platz. And in such a way that the reader will read on.
dirigiert The ENGLISH CONCERT
NEU MOZART Eine kleine Nachtmusik, Serenata notturna, Ein musikalischer Spaß
S
challplatten sind out? Von wegen: Die gute alte Vinylscheibe erlebt eine wunderbare Rennaissance – und das zu Recht. Gestiegene LPAuflagen und ein wachsender Markt an Plattenspielern und Tonabnehmern beweisen, dass die schwarze Scheibe nicht nur nostalgische
Gefühle transportiert, sondern auch einen ganz eigenständigen, fulminanten Klangspaß vermitteln kann. Das weiß keiner besser als Jochen Räke, Chef der feinen Plattenspieler-Edelschmiede Transrotor.
Das kommt davon, wenn man schon als Zwölfjähriger seiner Neigung zur Technik erliegt und sich als Hobby-Radiokonstrukteur austobt: Man bleibt dabei. So erging es zumindest dem heute 62jährigen Jochen Räke. HiFi- und Musikfreunde sind dankbar ob dieser Entscheidung, denn sie beglückte sie mit highfidelen Freuden: Plattenspielern der Extraklasse. Der kleine, feine Herr mit dem eisgrauen, kurz gestutzten Bart und den neugierig blinkenden
HMU 807280 SACD
Augen ist Chef der Firma Transrotor. Der Musikliebhaber sieht auch im heutigen Zeitalter digitalisierter Musik keinen wirklichen Ersatz für einen richtig guten Plattenspieler und entwickelt deshalb ständig neue klangstarke Modelle, die vor allem auch Klassikfreunde mit „alten“ LPs im Wohnzimmerregal aufhorchen lassen dürften.
Erst kürzlich hat Andrew Manze die Leitung des English Concert von Trevor Pinnock übernommen; die erste Aufnahme mit seinem neuen Orchester hat er Mozart und seiner Serenadenmusik gewidmet. Neben dem unvergänglichen Spätwerk "Eine kleine Nachtmusik" und der "Serenata notturna" aus dem Jahr 1776 erklingt auch die großartige Satire "Ein musikalischer Spaß", in der Mozart den Größenwahn von Dilettanten mit geißelndem Spott karikiert.
www.harmoniamundi.com
Jochen Räkes erstes Rotations-Exemplar war ein Dual-Player. Da war der gebürtige Berliner 15 und hörte seine allererste LP: „Mack The Knife“ mit Louis Armstrong. Das väterliche Vorbild brachte ihn erst einmal zum Maschinenbaustudium. Bei Ford hätte nach dem Diplom der Karriereeinstieg sein können, doch Jochen Räke gab seiner alten Liebe nach und eröffnete 1970/71 in Köln ein HiFi-Studio und verkaufte englische Plattenspieler von Transcriptor – die er für verbesserungswürdig hielt. „Ich wollte etwas Perfektes abgeben!“ 1976 war die Premiere für seine erste eigene Komplett-Konstruktion, den Transrotor AC aus Plexiglas.
Dem Ur-Modell folgten viele weitere Beispiele hochwertigster Handwerkskunst aus Aluminium und Acrylglas. Die Modelle Quintessence oder der aktuelle, 150 Kilo massive Gravità genießen Kultstatus – freilich auch, weil Vinylfreunde dafür schon mal einige tausend Euro auf den Tisch legen dürfen. Doch die Transrotor-Factory in Bergisch-Gladbach bietet auch feine Einsteigermodelle wie den „New Classic“ ab 1.300 Euro an. Auch hier gilt seine Philosophie, dass ein neues Gerät technische Innovationen beinhalten, handwerkliche Wertigkeit
44 crescendo 05 2003
EDITORIAL INHALT INTERVIEW
C05-03_Raeke_S44-45
04.09.2003
13:09 Uhr
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Der letzte Liederabend Seine letzte Aufnahme
FOTO: TRANSROTOR NEW CLASSIC 20/40/M
„Transrotor Pianta 40/80“
vermitteln und durch eine attraktive Optik ansprechen sollte. Die edlen Einsteigermodelle sollen so alle grundsätzlichen Eigenschaften der „großen“ Modelle aufweisen.
Er galt als eine der größten sängerischen Begabungen des letzten Jahrhunderts: Fritz Wunderlich. Als der Sänger Anfang September 1966 einen seiner umjubelten Liederabende - dieses Mal in Edingburgh - gab und die BBC dieses Ereignis aufzeichnete, konnte niemand ahnen, daß dieses Konzert seine letzte Aufnahme - wenige Tage vor seinem tragischen Unfall - werden sollte. Universal veröffentlicht dieses eindrucksvolle Tondokument, technisch aufwendig restauriert - eine Sensation 37 Jahre nach dem Tode des Künstlers.
06024 9806790
Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann, Fritz Wunderlich, Hubert Giesen
Natürlich dreht sich bei Jochen Räke zuhause auch viel Zeit um Transrotor: Rund 3.000 Platten umfasst seine Vinyl-Sammlung – „und fast nix verkratzt“, freut er sich. Als Junger hörte er alle Spielarten des Jazz, von Armstrong bis Modern und entdeckte früh seine Begeisterung für Sinfonieorchester, weil er dank eines Freundes seines Vaters bei den Pro-
Eines scheint "objektiv" feststellbar zu sein: Dass Wunderlich hier intensiver gestaltet und zugleich noch mehr verinnerlicht singt als in früheren Aufnahmen und Mitschnitten. (Fono Forum)
ben zuhören durfte. Er sparte weder Elvis noch die Beatles aus und bei schönen Stimmen ist er sowieso hin und weg. Eine 64er Aufnahme von Hermann Prey zum Beispiel entlockt ihm
Jochen Räke erkennt auch auf anderen Feldern technische Leistung an. Fällt etwa der
Es schmerzt, diese CD zu hören. Weil sie in ihrer künstlerischen Aufrichtigkeit und Intensität ganz tief drinnen packt: da wo es richtig weh tut. Weil sie Deutschlands größten Tenor bei seinem letzten öffentlichen Auftritt dokumentiert. Diese Lieder bewegen selbst jemanden, der mit dem Liedgesang ansonsten wenig anfangen kann.
Name Bugatti, bekommt die Stimme einen schwärmerischen Klang. Aber warum diese Lei-
(Stereoplay)
ein impulsives „Soo gut!“ Aktuell faszinieren ihn Opern.
denschaft für analoge Klänge von der LP? „Früher hat man mehr Zeit und Aufwand in Aufnahmen investiert – alte Pink Floyd-Platten sind einmalig toll von der Technik her.“ Bei der LP könne der Frequenzumfang unter Umständen größer sein als bei digitalen Aufnahmen – „wenn sie sehr gut aufgenommen und abgemischt wurden.“ Dann könne die LP schon mal
Kaum einem Sänger gelangen Gefühlsausbrüche je so wahrhaftig wie ihm. Was bei weniger Begnadeten zum Kitsch führen würde, mündet hier in begnadeter Intensität. (Westdeutsche Zeitung)
besser als CD oder sogar ähnlich gut wie SACD sein.
Doch grundsätzlich gilt für den Musikfreund, dass man dank all der weiter entwickelten technischen Feinheiten „heute besser hören kann, als man es früher für möglich gehalten hätte.“ Stimmt. <<<
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„Sie hat eine perfekte Technik und ihre Stimme verheißt eine Welt der Emotionen:
Susan Graham ist die beste Mezzosopranistin.“ (WAMS)
NEU: Ab 27.10. im Handel
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CD >1 Bach: Altbachisches Archiv Im Schatten Johann Sebastian Bachs verschwinden seine zahlreichen komponierenden Vorfahren fast vollständig! Nun hat sich der Cantus Cölln der Werke des Altbachischen Archivs angenommen, die Bach selbst zum Teil der Aufführung für Wert hielt und die er liebevoll in seiner Bibliothek aufbewahrte. Genauso liebevoll widmet sich die Aufnahme dieser Musik Johann, Johann Christoph oder Johann Michael Bachs. Sie repräsentiert die Tradition protestantischer Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts, aus der Bach schöpfte. Dabei wird allerdings gerade durch das technisch wie musikalisch perfekte Niveau des Ensembles auch deutlich, warum diese Musik ins Vergessen geriet, während Johann Sebastian Bachs Werk lebendig blieb! KH Cantus Cölln, Concerto Palatino: Junghänel 2002. Harmonia mundi HMC 901783.84 >2 Hilary Hahn: Bach Concertos Für Hilary Hahn ist der Ensemble-Gedanke ein zentraler Punkt, insbesondere bei quasi-kammermusikalischen Werken wie den vorliegenden Violinkonzerten von Johann Sebastian Bach. So sind den Aufnahmen mit dem Los Angeles Chamber Orchestra unter Jeffrey Kahane einige Live-Konzerte vorausgegangen, damit sich die Musiker aufeinander einspielen können – und das hört man auch. Die Aufnahme ist sehr dicht und kompakt, ohne dabei die nötige Leichtigkeit vermissen zu lassen. Hilary Hahns Spiel ist ausdifferenziert und zeugt von einem großen Verständnis der Musik Bachs. Wohltuend anders der Klang ihrer 1864er Jean-Baptiste Vuillaume. Eine nicht uninteressante Ergänzung zur umfangreichen Bibliothek von Aufnahmen dieser Werke. DK Hahn, Batjer, Vogel, Los Angeles Chamber Orchestra: Kahane 2003. Deutsche Grammophon CD 474 199-2 Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15) >3 Ludwig van Beethoven: Sinfonien Nr. 1-4 „Mit Pauken und Trompeten“ könnte die Überschrift dieses Artikels heißen, wenn wir denn Überschriften bei Crescendo hätten. Denn Originalklang-Pionier Roger Norrington betont in seinem zweiten Beethoven-Zyklus alle Akzente mit Vehemenz, und die beiden genannten Instrumentengruppen dienen ihm als wesentliches Gewürz seiner Klangmixtur. Manchem Hörer dürfte das etwas zu viel des Guten sein. Norringtons wilde Akzentuierungen wirken ähnlich wie ein Text, bei dem jeder Satz mit einem Ausrufezeichen schließt. Die wirklich wichtigen Höhepunkte drohen unterzugehen, die Daueranspannung kann ermüden. Ärgerlich sind die langsamen Sätze der ungeraden Sinfonien, die zu oberflächlich und gehetzt wirken. Dennoch: eine erkenntnisstiftende Interpretation. TR RSO Stuttgart: Roger Norrington 2002. Hänssler 93.084 und 93.085/Naxos >4 Ludwig van Beethoven: Fidelio Mit Fidelio fängt Simon Rattle ungefähr da an, wo er mit den Wiener Philharmonikern und seinem Beethoven-Zyklus aufgehört hat. Unglücklicherweise kommt der Besetzung der Oper
eine etwas folgenschwerere Bedeutung zu als der 9. Symphonie. Und so singen auf der Bühne beliebte Kräfte wie Jon Villars (Florestan) und Angela Denoke (Fidelio), die ob Ihrer Steherqualitäten geschätzt werden, aber durch unschön timbriertes, stumpfes Singen nicht eben Lieblinge des Mikrophons sind. Vielleicht wird dem Fidelio Lohn in besser’n Welten, in dieser wohl nicht. Sänger wollen eben nicht nur mit Liebe geführt, sondern auch mit selbiger ausgewählt werden. PSp Denoke, Villars, Polgár, Held, Berliner Philharmoniker: Rattle. EMI 7243 5 57559 2 6 >5 Ludwig van Beethoven: Lieder Einen größeren interpretatorischen Unterschied als zwischen Hermann Prey, welcher die kompletten Lieder Ludwig van Beethovens vor etlichen Jahren einspielte, und Dietrich Henschel, unüberhörbar ein Schüler und künstlerischer Gefolgsmann Dietrich Fischer-Dieskaus, könnte es nicht geben. Sprachbehandlung, Farbgebung und dynamische Intensität werden von dem Jüngeren gänzlich anders gesteuert und dramaturgisch auch vehementer eingebracht. Dieser intellektuelle Ansatz nähert sich zwar mitunter der l’art-pour-l’art-Grenze, unterstreicht andererseits Beethovens gestalterischen Anspruch. Dem souveränen Begleiter Michael Schäfer obliegen auch zwei zäsierende Klavier-Intermezzi – eine gute Programmidee. JM Dietrich Henschel, Michael Schäfer 2002. Harmonia Mundi 901801 >6 Günter Bialas: Streichquartette Die neueste Veröffentlichung vom Auryn Quartett ist dem 1995 verstorbenen Günter Bialas gewidmet. Zu hören sind die Streichquartette drei bis fünf sowie das Harfenquintett. Bialas war stets auf der Suche nach der reinen musikalischen Substanz – mit zunehmendem Alter verzichtete er auf alles überflüssige Beiwerk: er wollte sich deutlich und direkt ausdrücken. So strahlen seine Kompositionen eine hohe Konzentration aus, die manchmal schon fast etwas schroff wirkt. Höhepunkt dieser Einspielung ist das 5. Quartett aus dem Jahr 1991, ein sehr stimmungsvolles und feinsinniges Werk. Das Auryn Quartett beeindruckt einmal mehr durch sein exzellentes und geschmackvolles Spiel. DK Auryn Quartett, Helga Storck 2001. Tacet 121 >7 Joseph Bodin de Boismortier: Suiten und Sonaten Wer Flöte spielt, kennt den Komponisten Boismortier als nahezu unerschöpfliche Quelle für barocke Flötenliteratur. Unter Boismortiers Flötensonaten finden sich auch sehr anspruchsvolle, lohnende Stücke. Die Gruppe Passacaglia hat einige davon ausgesucht und in einer lebendigen, abwechlungsreichen Einspielung vorgelegt. Ausdrucksvoll und rhythmisch beschwingt spielen die zwei Flötistinnen der Gruppe. Der Cembalist zeigt in der Solo-Sonate in e-moll Stilgefühl, Anklänge an Couperins Cembalowerke sind beabsichtigt. Weniger tiefgründig als Marais, dafür eingängiger zu hören, sind Boismortiers Gambensätzen in C, deren Reize die Gambistin vorstellt. NL Passacaglia 2003. Linn Records CKD 204
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Wiener Philharmoniker Opera Arias Deutsche Grammophon Bravo! Damingo EMI Classics
André Previn/Lambert Orkis Tango song and dance Deutsche Grammophon (Universal) Last Recital/Der letzte Liederabend Deutsche Grammophon
Franz Schubert Klaviersonaten Sony Classical S2K 87706
NEW YORK Philharmonic Orchestra, Masur Beethoven:Violinkonzert; Romanzen 1& 2 Decca (Universal) Chicago Symphony Orchestra Klavierkonzert Nr. 1 Deutsche Grammophon Lorin Maazel, London Symphony Orchestra Sentimento Philipps-Universal Classics The Art Of Cecilia Bartoli Decca (Universal) (Universal)
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Juan Diego Flórez
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Anne Sofie von Otter & Thomas Quasthoff, Chamber Orch. of Europe, Abbado
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Abbado
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Leonard Bernstein
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Simon Rattle
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Nikolaus Harnoncourt
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Simon Rattle
Una furtiva lagrima/Donizetti, Bellini Arias Decca (Universal)
Schubert: Lieder Deutsche Grammophon Berliner Philharmoniker Richard Wagner Orchestermusik Deutsche Grammophon Polnische National-Philharmonie Warschau The Pianist – Soundtrack Sony Classical (Sony Music) Il complesso barocco, Curtis Deutsche Harmonia Mundi (BMG)
John Eliot Gardiner/Orch Rev. et Rom Beethoven & Mendelssohn: Violinkonzerte Philipps Liszt Recital Deutsche Grammophon
José Carreras, Kiri Te Kanawa West Side Story Deutsche Grammophon Wiener Philharmoniker Beethoven Sinfonien Nr. 1-9 EMI Classics (EMI) Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2003 Deutsche Grammophon – (Universal) Beethoven Fidelio EMI
Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Weisse Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe
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>8 Luigi Boccherini: Stabat mater, Streichquintette Die Erstfassung von Boccherinis Werk für Solostimme und Streicher aus dem Jahre 1781 ist erst nach über 200 Jahren wiederentdeckt worden. Jetzt interpretieren Roberta Invernizzi und I Archibudeli Boccherinis Meisterwerk voller Wärme und Esprit. Und immer dann, wenn es sentimental zu werden droht, vermeidet die Sopranistin dies durch äußerste Schlichtheit. Perfekt mischt sich ihre Stimme unter die Streicher, denen man nicht ganz so dicht auf die Pelle hätte rücken müssen. Ohnehin glänzen I Archibudeli eher dann, wenn es, wie in den Streichquintetten, vorwärts geht – bei den kontemplativen Tönen folgen sie nicht immer der brillanten Interpretation ihrer Solistin. Unverständlich ist aber, dass Sony Music auch diese CD, wie zuvor Cavallieris Responsorien, zwar in DSD mehrkanalig aufnimmt, aber nicht auf SACD herausbringt. KH R. Invernizzi, I Archibudeli 2003. Vivarte SK 89926/Sony >9 Peter Sadlo spielt Minas Borboudakis Wie klingen Raum und Zeit? In seinen Kompositionen Chorochronos I und II bezieht sich der junge griechische Komponist Minas Borboudakis auf die populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen des Astrophysikers S. Hawking. Es geht ihm um die philosophischen Grundlagen von Leben und Sein. Schwebende, atmosphärische Klänge von großer Intensität und die Urkraft des Rhythmus – Borboudakis bevorzugtes Instrument ist das Schlagzeug. Der international renommierte Perkussionist Peter Sadlo hat Werken des noch nicht sehr bekannten Komponisten eine ganze CD gewidmet. Neben den „Raumzeit”-Stücken sind ∑-Cassiopéia im Mitschnitt der Uraufführung und das Sadlo gewidmete Solo Evlogitária enthalten. Eine Entdeckung. DK Sadlo, Sokuras, Hilse, Modern Art Percussion Ensemble, Munic Chamber Brass, Kammerorchester Schloss Werneck: Klausenitzer 2003. Cavalli CCD 417 >10 Claude Debussy: Images / Douze Études (ausgezeichnet) Kein Pedalmissbrauch, strenge rhythmische Exaktheit und Transparenz statt schwelgerischer Rubati: Aimard präsentiert Debussys Images und Etüden im Geist französischer Rationalität, selbst bei den wilden Eskapaden fingerbrecherischer Läufe noch mit Abstand nehmender Übersicht. „Atmosphäre“ im herkömmlichen Sinne schwelgerischer Tastenmalerei haben diese Einspielungen kaum. Ihre Poesie ist sachlich, von klarer Kühle mit klug verteilter Energie, eher von den nationalen Traditionen eines Rameau und Couperin her verstanden als vom Fin de siècle – ein ziemlich neuer Debussy-Ton, schwer vergleichbar und in seiner Art von berückender Faszinationskraft. GF Pierre-Laurent Aimard 2003. Warner Classics 8573-83940-2 Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15) >11/12 Claude Debussy: Lieder Ein junger Engländer singt perfekt Debussy, mit stimmiger, nicht überpointierender Diktion, cremiger Tongebung und müheloser Pelléas-Höhe. Vor allem trifft der lyrische Bariton Christopher Maltman die Sfumato-Stimmung der Debussy-Klänge mit großer Sensibilität, setzt aber z.B. bei den Villon-Balladen auch kraftvolle Akzente. Eine hinreißende CD, an welcher der Pianist Malcolm Martineau seinen Anteil hat. Vom Label ist man eine großzügige
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Booklet-Ausstattung schon seit langem gewöhnt. Die Sopran-Antwort in Sachen Debussy kommt von Sandrine Piau, vor allem im „Alte Musik“-Repertoire erfolgreich. So fragil manche Passagen (etwa der Ariettes oubliées) auch anmuten: Ihre klare Stimme schafft musikalisch klare Verhältnisse. Mehr Morgentau als abendlicher Goldschimmer, kaum impressionistische Nebel, dennoch viel Stimmung. Die technische Versiertheit der Künstlerin ist nicht zuletzt an den Gletschergipfeln ihrer Gesangsparts abzulesen. Der von Jos van Immerseel gespielte über hundertjährige Flügel gibt kontrollierte Farben her. JM Maltman, Martineau 2001. Hyperion CDA 67357 Sandrine Piau, Jos van Immerseel 2002. Naive V 4932 >13 Joseph Haydn: Streichquartette/Hoffstetter: Serenade Manchmal kann allzu viel Perfektion zu Langeweile führen. Hier ganz gewiss nicht. Das Alban Berg Quartett packt seine Zuhörer mit dem allerersten Ton und lässt sie erst 72 Minuten später und nach drei Streichquartetten von Joseph Haydn sowie der überaus berühmten, früher Haydn (op. 3,5), jetzt Roman Hoffstetter zugeschriebenen Serenade wieder los. So soll es sein! Wahrlich ein Haydnspaß – allerdings mit kleinen Ungereimtheiten: Zu den beiden bereits 1993 aufgezeichneten Lobkowitz-Quartetten op. 77,1-2, die schon auf EMI 5 55191 2 vorgelegt wurden, und der 1994 eingespielten aber bislang nicht publizierten Serenade (allesamt Studioaufnahmen) gesellt sich hier erstmals das Quartett op. 33,3 in einem Live-Mitschnitt von 1999 aus dem Wiener Konzerthaus. Merkwürdig ist diese Kombination von Konzertund Studioatmosphäre (wobei die Studioaufnahmen perfekter sind, der Konzertmitschnitt dagegen lebendiger wirkt), von längst bekannten und neue(re)n Aufnahmen. Fast wäre diese CD ein bloßes Marketingprodukt der Plattenfirma geworden. Ob sich die Anschaffung also allein wegen der einen Novität lohnt, muss in Frage gestellt werden. GJJ Alban Berg Quartett, EMI Classics 5 57474 2 >14 Joseph Haydn: Violoncellokonzerte Dass auch auf der Südhalbkugel originalklang-bewegt und beschwingt musiziert wird, beweist diese berückend schöne Neueinspielung der Violoncellokonzerte Joseph Haydns. Zum schlanken Klang des mit gut 20 Spielern besetzten Australian Chamber Orchestra artikuliert der junge Cellist Daniel MüllerSchott klassisch ausgewogen, doch keiner theatralischen Geste abhold: Die tiefe Lage seines Montagnana-Cellos (aus dem Besitz seines Lehrers Steven Isserlis, dessen Kadenz er im ersten Konzert auch spielt) klingen grundtönig voll, die einleitende Aufwärtsskala im dritten Satz des C-Dur-Konzerts nimmt er mit pompösem Schwung und durchaus ff. Eine willkommene Bereicherung erfährt die ansprechend aufgemachte CD (mit einem sachkundigen Text des Interpreten selbst) durch Müller-Schotts Bearbeitung und Ersteinspielung der beiden Violinromanzen Beethovens. Auf dem Cello vorgetragen klingt die Musik beinahe noch inniger und sonorer als auf der Geige. Dabei kommt den Romanzen das recht rasche Tempo zugute, was historisch korrekt ist, denn es handelt sich eigentlich um Allegretto-Sätze in fließender Bewegung. TvdL Australian Chamber Orchestra, Daniel Müller-Schott. ORFEO C 080 031 A
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>15 William Herschel: Symphonien (ausgezeichnet) Als Astronom ist William Herschel viel bekannter denn als Komponist. Doch dass seine Symphonien ausgesprochen kurzweilig und hörenswert sind, zeigen jetzt die London Mozart Players in der Chandos-Reihe „Zeitgenossen Mozarts“. Sie holen äußerst spielfreudig alles aus der Partitur heraus was drinsteckt, von den dramatischen Ausbrüchen der c-moll-Symphonie bis zu den ganz zarten Menuetten, nach denen man wirklich tanzen könnte. Und aufgenommen ist das ganze ebenfalls perfekt. KH London Mozart Players: Bamert 2002. Chandos CHSA 5005 Multichannel SACD (hybrid) >16 Magdalena Koˇzená: French Arias Schöner kann man für die französische Oper kaum werben. Magdalena Koˇzenás sopranheller Mezzo bewegt sich alert durch die fast ausnahmslos attraktiven Raritätentitel, welche auf das jeweilige Gesamtwerk neugierig machen. Die fulminante Orchesterassistenz unter Marc Minkowski trägt zu dem aparten Eindruck wesentlich bei. Der Gesang der Tschechin suggeriert in besonderer Weise schlanke Hosenrollen, drückt aber auch weibliche Seelengestimmtheit überzeugend aus. Gounods Lyre immortelle erschließt sich mit seinem feierlichen Pathos der Sängerin noch nicht ganz, aber das elegische Sentiment Mignons (mit einer der wenigen populären Arien dieser CD) und Margarethens (Faust) klingt herzlich. Zuletzt Carmens temperamentvolles Zigeunerlied, Teilversprechen für eine Bühneneroberung zu gegebener Zeit. JM Magdalena Kozena, Mahler Chamber Orch.: Minkowski 2002. DG 474214-2 >17 Edouard Lalo: Symphonie espagnole / Camille SaintSaëns: Violinkonzert / Maurice Ravel: Tzigane Vengerov und Pappano präsentieren eine engagierte Einspielung dreier französischer Violinkonzerte. Sie steht unter beständiger Hochspannung, so dass man fast nicht glauben mag, dass es sich um eine Studioproduktion handelt. Vengerov gibt überzeugend den Teufelsgeiger, pflegt aber eine moderne, auf Klarheit bedachte Spielweise mit wenig Portamento. Ein Schwachpunkt der Aufnahme ist nur die Balance im Lalo-Werk; die Violine steht zu stark im Vordergrund, so dass sie sich nicht mit dem Orchester mischt, das für sich allein hervorragend klingt. PSa Maxim Vengerov, Philharmonia Orchestra: Pappano. EMI classics 7243 5 57593 2 0 Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15) >18 Franz Liszt: Schubert-Transkriptionen Die in den letzten Jahrzehnten verpönten Transkriptionen werden wieder salonfähig. Nikolaus Lahusens Einspielung von LisztTranskriptionen ist ein überzeugendes Plädoyer für diese Kunst aus zweiter Hand. Aus den Umarbeitungen von Schubert-Liedern für Klavier solo aus der Feder des Königs der Piano-Paraphrasen hat Lahusen gezielt die Stücke ausgewählt, die im Ausdruck dem Original entsprechen. Diese Transkriptionen sind Lieder ohne Worte, vom Pianisten einfühlsam interpretiert. Dabei kommt der ganze Farben- und Klangreichtum des Flügels zur Geltung. NL Nikolaus Lahusen, Piano. Celestial harmonies 13228-2, 2002
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Entwickler Günther Nubert: >19 Antonio Lotti: Missa Sapientiae (ausgezeichnet) Thomas Hengelbrock liebt Entdeckungsreisen in die Musikgeschichte. In seiner neuesten Aufnahme mit dem Balthasar-Neumann-Chor und –Ensemble hat er wieder Hörenswertes von Antonio Lotti ausgegraben. Dessen Missa Sapientiae wird ausgesprochen frisch interpretiert, mit schwungvoller Rhythmik, meist flotten Tempi und sprechender Phrasierung. Sehr reizvoll wird die abwechslungsreiche instrumentale und vokale Besetzung der Komposition hervorgehoben, die Chor- und Instrumentalsolisten machen ihre Sache ebenso stilsicher wie engagiert. Ergänzt wird die CD um das in leichten, lockeren Koloraturen abrollende Magnificat von J. S. Bach. NL Balthasar-Neumann-Chor, Balthasar-Neumann-Ensemble: Hengelbrock 2003. DHM 05472 77534 2/BMG Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15)
>22 Ernst Mielck: Sinfonie f-moll (ausgezeichnet) Über hundert Jahre musste Mielcks geniale Sinfonie in f-moll auf ihre Schallplattenpremiere warten. Nach der nicht so gelungenen Ersteinspielung bei Sterling gibt es nun bei Ondine auch eine angemessene Interpretation durch das Finnische RSO unter Sakari Oramo, Rattles Nachfolger in Birmingham. Der finnische Komponist Mielck verstarb 1899 im Alter von 21 Jahren. Seine Sinfonie braucht den Vergleich mit Jugendsinfonien großer Komponisten wie Grieg, Dvoˇrák oder Richard Strauss nicht zu scheuen: Einprägsame Themen, intelligente Verarbeitung und eine große Bandbreite an Stimmungen zeichnen das Werk aus, das nun hoffentlich seinen berechtigten Platz auf den Podien findet. Großes Lob auch für Klang, Dirigat und Orchesterleistung. TR Finnisches Radio Sinfonie Orchester: Sakari Oramo 2002. Ondine 1019-2/Note1
>20 Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 2 (ausgezeichnet) Werden die Marketing-Strategen etwa endlich wieder schlau? Schafft es die Deutsche Grammophon, mal wieder auf ihren „Brand“ zu setzen? Jedenfalls freue ich mich, eine CD mit großem „Gelbticket“, das für mich immer noch besondere Qualität suggeriert, in den Händen zu halten. Und in diesem Fall ist auch besondere Qualität enthalten: Gustav Mahlers zweite Sinfonie in einer Neueinspielung des wohl ungewöhnlichsten Mahler-Dirigenten aller Zeiten: Gilbert Kaplan – der eigentlich gar kein Dirigent ist, sondern Herausgeber (was das Booklet schamhaft verschweigt), aber vor 15 Jahren Mahlers Zweiter verfallen ist und seitdem diese – nur diese! – Sinfonie mit diversen Orchestern in aller Welt dirigiert. Seine erste Einspielung mit dem London Symphony Orchestra machte Furore, seine neue mit den Wiener Philharmonikern kann diese noch überbieten. Wie kein anderer Dirigent achtet Kaplan Noten und Zusatzanweisungen in Mahlers Partitur. Vielleicht ist Kaplan in seiner mitunter grimmigen Interpretation manchmal schon zu akademisch, vielleicht fehlt der letzte Schuss Emotionalität eines Leonard Bernstein. Gleichwohl machen die vorzügliche Aufnahmetechnik und die grandiose Orchesterleistung die Aufnahme zu einem außerordentlichen Vergnügen. TR Wiener Philharmoniker: Gilbert Kaplan 2002. DG 474 380-2
>23 Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte „Bravo Mozart“ soll der Kaiser 1786 dem Komponisten für die Aufführung seines B-Dur Konzerts zugerufen haben. Bei der neuesten Einspielung dieses Werks mit Christian Zacharias muss es aber richtig heißen „Bravo Mozart, bravo Zacharias“. Unvergleichlich interpretiert Zacharias den Solopart. Mit klaren, überzeugenden Ausdruckscharakteren entführt der Tastenlyriker den Hörer in vollkommene Gefühlswelten. Von dem munteren, freundlich anmutenden Rondo, das thematisch nah verwandt ist mit Komm lieber Mai und mache bis zum düster überschatteten 2. Satz des Es-Dur Konzerts. Begleitet wird Zacharias vom Orchestre de Chambre Lausanne, dessen Chefdirigent er seit 2000 ist. Ob es an der vielgepriesenen perfekten Akustik des Musiksaales liegt, dass Bässe und Bläser dumpf dröhnen, während Klavier und hohe Streicher hervorragend klingen, ist schwer zu sagen. Dass Zacharias gleichzeitig Orchesterleitung und Soloparts übernimmt, erleichtert sicherlich die Interpretation, da sie nur eine Handschrift zeigt und keine unterschiedlichen Ansätze vereinigen muss. Es entsteht eine Mozartsche Musik ohne die häufig vorhandene Verspieltheit und Pikanterie, nüchtern, fast sachlich begleitet das Orchester und lässt den Klavierpart dadurch umso mehr erstrahlen. EH Zacharias, Orchestre de Chambre Lausanne: Zacharias 2003. MDG 340 1182-2/Naxos
>21 Felix Mendelssohn / Max Bruch: Violinkonzerte Sehr sinnlich und dabei märchenhaft sympathisch lacht einem Midori vom CD-Cover entgegen. Die visuell geschürten Erwartungen an diese Einspielung sind hoch, doch sie halten, was sie versprechen. Zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Mariss Jansons sind die Violinkonzerte von Mendelssohn und Bruch live aufgenommen worden. Technisch und musikalisch brillant interpretiert Midori die (Standard-)Werke. Mit differenzierter Artikulation und ausgefeilter Intonation wechselt die Geigerin, die ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert, spielend leicht zwischen kraftvoller Energie und gefühlvoller Zärtlichkeit, womit sie Wärme in die Herzen der Zuhörer transportiert. Diese Violinkonzerte von Mendelssohn und Bruch bilden traditionell ein harmonisches Gespann. Bei Midori und den Berliner Philharmonikern wäre es wünschenswert. KHo Midori, Berliner Phil.: Jansons 2003. Sony SK 87740 Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15)
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>24 Penderecki: Kammermusik In den 60er Jahren hatte Krzysztof Penderecki seinen großen Durchbruch als radikaler Avantgardist. Später fand er zu einer Sprache einfacher und klarer Ausdrucksmittel, die man am besten als gemäßigte Moderne bezeichnen kann. Kammermusik spielt in seinem Schaffen eine eher untergeordnete Rolle. Zwei der wichtigsten Werke, das Sextett für Klarinette, Horn, Violine, Viola und Cello aus dem Jahr 2000 und das Klarinetten-Quartett (1993) liegen auf dieser CD in einer schönen Einspielung vor. Die Musiker interpretieren rhythmisch zupackend und klangsensibel, nur manchmal wird es etwas ungenau im Zusammenspiel. Sehr gut Arto Noas mit dem Divertimento für Cello Solo. Zwei Werke aus Pendereckis Frühphase runden die Zusammenstellung ab. DK Lethiec, R. Pasquier, B. Pasquier, Noras, Maskuniitty, Lagerspetz 2001. Naxos 8.557052
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>25 Pergamenschikow: Janác˘ek, Debussy, Strawinsky, Ravel Beeindruckend, wie homogen, voll und satt Boris Pergamenschikow und Pavel Gililov klingen. Sie spielen mit größtmöglicher Intensität, ohne dass jemals der Klang bricht oder auch nur unrund wird. Beide sind bestens aufeinander eingespielt, sie verstehen es, die Struktur der Stücke nachvollziehbar zu gestalten. Am besten passt diese erzmusikantische Haltung zu Janác˘eks Ein Märchen, dass förmlich zu Leben erblüht; auch die Klangwelt von Strawinskys Italienischer Suite vermittelt sich vollendet. Etwas zuwenig schwebende Eleganz verbreiten die bodenständigen Musiker in Debussys Sonate d-moll. Als Zugabe zwei Transkriptionen von Stücken Ravels und Debussys. Wärmstens zu empfehlen! DK Pergamenschikow, Gililov, 1985. Aulos 68536 >26 Niccolò Piccinni: Didon Zwischen Händel und Mozart liegt die Vorklassik, deren Opernrepertoire gerade wieder entdeckt wird. Piccinni war in Paris der durchaus erfolgreiche Konkurrent von Gluck. Seine 1783 uraufgeführte Didon war musikalisch auf der Höhe ihrer Zeit. In der vorliegenden Ersteinspielung erfüllt Sibongile Mngoma die zentrale Rolle der unglücklich liebenden Königin mit Präsenz, während Aeneas Daniel Galvez-Vallejo zumindest am Tag der Live-Aufnahme nur mit einer belegten Stimme aufwartet. Sein Rivale Yarbe macht da vokal eine deutlich bessere Figur. Hervorragend aufgelegt ist das Orchester des Teatro Petruzzelli, wie überhaupt der Instrumentalpart dieser Oper wesentlich interessanter ist als die stets anmutige Gesangslinie. NL Solisten, Orchestra e Coro del Teatro Petruzzelli: Bosman 2001. Dynamic CDS 406/1-2 >27 Sergej Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2, Cinderella-Suiten Beim Anhören der Cinderella-Suiten von Prokofjew in der Interpretation von Thierry Fischer beschleicht mich der Verdacht, dass er Angst vor Sentimentalität hat. Alles klingt sauber und brillant, aber es ist zu geradlinig durchgezogen, die Melodien blühen nicht, das Tänzerische wird nicht plastisch. Den gleichen Eindruck macht auch das Violinkonzert, obwohl hier kaum die Gefahr bestünde, zu dick aufzutragen. Mira Wang spielt souverän, aber die minutiös vorgeschriebene Phrasierung der Themen im ersten und dritten Satz könnte deutlicher sein. Das Tempo des zweiten ist, wie leider allzu oft (außer z.B. bei Vadim Repin und Kent Nagano) zu langsam. PSa Mira Wang, RSO Saarbrücken: Thierry Fischer. Berlin classics 0017632BC. >28 Max Reger / Ludwig van Beethoven / Wolfgang Amadeus Mozart: Variationen und Fugen Die Vorlagen werden nicht ganz unschuldig daran gewesen sein, dass es die beiden Variationenfolgen op. 86 (nach Beethovens Bagatelle op. 119,11) und op. 132a (nach Mozarts Klaviersonate KV 331) von Max Reger trotz einer gewissen Sperrigkeit — namentlich in der Fassung für zwei Klaviere — zu größerer Beliebtheit gebracht haben. Andreas Grau und Götz Schumacher interpretieren beide Werke auf ihrer neuen CD zusammen mit vierhändigen Fassungen von Beethovens Großer Fuge op. 134 und Mozarts Fuge KV 426, und sie tun dies in der von beiden ge-
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wohnten und bei beiden geschätzten Solidität. Wer diese Werke also kennen lernen möchte, vom braven Beginn bis zu den expressiven spätromantischen Klängen der letzten Variationen, denen eine gewisse Nähe zu dem in ihrer Entstehungszeit langsam auch in Deutschland aufkommenden Jazz sicherlich nicht abzusprechen ist, der ist mit diesem Tonträger sicherlich nicht schlecht beraten. GJJ Andreas Grau, Götz Schumacher, col legno 20108/Helikon >29 Antonio Rosetti: Fagottkonzerte Von Antonio Rosetti, dem ursprünglich aus Nordböhmen stammenden Franz Anton Rösler, sind in den vergangenen Jahren ebenso zahlreiche wie erstaunlich gut gearbeitete Werke (wieder)entdeckt worden. Dabei haben neben seinen Sinfonien besonders die überaus virtuosen Konzerte für die unterschiedlichsten Blasinstrumente ihre Freunde gefunden – interpretierende wie rezipierende. Von den sechs erhaltenen Fagottkonzerten des Mozart-Zeitgenossen hat Eckart Hübner zusammen mit der Deutschen Kammerakademie Neuss nun vier erstmals eingespielt. Sie erweitern das Repertoire für das Fagott als Soloinstrument ganz beträchtlich und sind wegen der Unbekümmertheit ihres Auftretens und der ebenso souveränen wie subtilen Behandlung des tiefen Holzblasinstruments, dem hier viel mehr als bloß seine Spaßmacher-Qualitäten abverlangt werden, auf Anhieb als Meisterwerke zu erkennen. Die Interpreten tun ein Übriges, auf dass es dem Zuhörer für eine gute Stunde nicht langweilig werden dürfte. GJJ Dt. Kammerakademie Neuss, Eckart Hübner. cpo 999 936-2 >30 Gioacchino Rossini: Le pietra del paragone Als „Liebesprobe“ von Günter Rennert in den sechziger Jahren für Deutschland neu entdeckt, ist La pietra del paragone ein noch immer zu selten gespieltes Buffa-Baiser. Inmitten typischer Rossini-Klänge ein A-cappella-Ensemble, Beispiel für kompositorische Meisterschaft. Im deutschen Pesaro, Wildbad nämlich, wurde eine (natürlich nebengeräuschbehaftete) Bühnenaufführung mitgeschnitten, bei welcher musikalisch die Tschechischen Kammersolisten aus Brünn unter Alessandro de Marchi die Hautrolle spielen. Eine Sängerentdeckung ist sicherlich Agata Bienkowska, der Tenor Alessandro Codeluppi lässt bedauern, dass er nur eine Nebenpartie inne hat. JM Agata Bienkowska, Raffaele Constantini, Dariusz Machej u.a. Tschechischer Kammerchor, Tschechische Kammersolisten: Alexssandro de Marchi (2001). Naxos 8.660093/95 >31 Antonio Salieri: Falstaff Seit Verdi ist Falstaff ein ebenso beliebter wie für Sänger und Publikum gleichermaßen dankbarer Opernheld. Das Potenzial des Ritters von der komischen Gestalt aus Shakespeares Feder erkannte schon Salieri. Der vermeintlich finstere Mozartkonkurrent machte aus Falstaff 1799 ein Dramma giocoso, in dem Mrs Ford und Mrs Slender über den eingebildeten Sir John und über den eifersüchtigen Ford triumphieren. Jean-Claude Malgoire hat Salieris Falstaff zu einer frischen Live-Aufnahme einer Aufführung im Opernstudio von Tourcoing mit einem gut aufgelegten Solistenensemble und einem spritzig musizierenden Orchester verholfen. Doch sollte man von der Salieri-Oper weder die
Feinzeichnung der Charaktere wie bei Verdi noch die musikalische Psychologie eines Mozart erwarten. NL Solisten, La Grande Ecurie et la Chambre du Roy: JeanClaude Malgoire. Dynamic CDS 405/1-2 >32 Alessandro Scarlatti: Griselda (ausgezeichnet) Wahre Meisterschaft zeigt sich auch nach Jahrhunderten. Alessandro Scarlatti machte 1721 aus der geradezu sadistischen Treueprüfung von Griselda ein packendes, in allen Ausdrucksund Klangfarben schillerndes Operndrama. René Jacobs bleibt Scarlattis Musik an Tempi, Rhythmik, Affekt und Schattierung nichts schuldig. Die Besetzung, bis auf die Tenorpartie des Corrado auf Sopran und Alt beschränkt, ist gut getroffen, besonders Dorothea Röschmann als anrührend tapfere Griselda und Silvia Tro Santafé als Ottone mit Ecken und Kanten. Dank des musikalischen Könnens der Interpreten gibt es Scarlattis charaktervolle Griselda als ungetrübtes Hörvergnügen auf 3 CDs gebannt. NL Dorothea Röschmann, L. Zazzo u. a. Akademie für Alte Musik Berlin: Jacobs 2002. Harmonia mundi HCM 901805.07 Multichannel SACD (hybrid) Einen Track dieser CD finden Sie auf Schöner Hören (S. 15) >33/34 Franz Schubert: Lieder Auch diese neue Folge der Schubert-Lied-Edition von Naxos (Goethe-Lieder, Vol. 2) festigt den hohen editorischen und künstlerischen Anspruch des Unternehmens. Die Sopranistin Ruth Ziesak vereint eine mädchenhafte Stimme mit einem für solches Timbre erstaunlichen Farbreichtum. Da ihre nuancierte Darstellung emotionale Details sinnfällig verdeutlicht, werden die weiblichen Goethe-Gestalten (u.a. Mignon und Gretchen) zu (meist leidenden) Wesen aus Fleisch und Blut. Die Pausen zwischen den einzelnen Gesängen dürften gedehnter sein. Verschiedentlich sekundiert der Tenor Christian Elsner, Ulrich Eisenlohr gibt versiert die pianistische Rückendeckung. Mit seinem schweren, inzwischen bei Wagner angekommenen Bassbariton liefert Robert Holl den denkbar größten SchubertKontrast. Auch hinsichtlich der Dichter. Die ausgewählten Schiller-Vertonungen sind relativ unbekannt, bis auf „Die Bürgschaft“, bei welcher Holls gestalterisches Vermögen vorteilhaft zum Tragen kommt. Ansonsten viel balladeske Schwerblütigkeit, unterstrichen durch vokale Anstrengungen hier und da. JM Ziesak, Elsner, Eisenlohr 2002. Naxos 8.554666 Robert Holl, David Lutz 2001. Preiser 90528 >35 F. Schubert/G. F. Haas: Torso, Fragmente (ausgezeichnet) Schuberts Klaviersonate D 840 ist unvollendet geblieben. Im Auftrag der Bregenzer Festspiele hat der Komponist G. F. Haas dieses Stück orchestriert, dabei sparsam sublime Ergänzungen vorgenommen, die das Werk und seine Besonderheiten besser verständlich machen sollen. Konsequent gibt Haas der bearbeiteten Version einen eigenen Namen: Torso. Was sich anhört wie ein Sakrileg funktioniert tatsächlich – das Repertoire ist jetzt um eine veritable „Schubertsinfonie“ reicher. Die Fragmente vom Finalsatz aus Bruckners 9. Sinfonie wurden nach bestem Gewissen zu einem lückenhaften Werk komplettiert. Das RundfunkSinfonieorchester unter Peter Hirsch spielt hervorragend. DK RSO Berlin: Hirsch 2002. Sony Classical SK 87316
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>36 Richard Strauss: Die Ägyptische Helena Der vorliegende Livemitschnitt aus der Avery Fisher Hall in New York ist klangtechnisch hervorragend, nur fragt man sich, ob der Tonmeister das Orchester anfänglich zur unaufdringlichen Hintergrundmusik heruntergedreht hat oder sich Leon Botstein mit seinem Klangkörper hinter der mächtigen Helena-Partitur versteckte. In der originalen Premierenfassung singt Deborah Voigt als Helena zwar nicht ganz so souverän wie sonst, doch immer noch beeindruckend, ergänzt von Carl Tanner als Menelaos. PSp Voigt, Tanner, Robertson, American Symphony Orchestra: Botstein. TELARC 80605/In-Akustik > 37 Heinrich Schütz: Musicalische Vesper (ausgezeichnet) Eine bemerkenswerte Musicalische Vesper hat Peter Neumann da aus Werken Schütz’ zusammengestellt – immer am Text orientiert, mit perfekten Tempi und tiefem Verständnis für die Tonsprache des Dresdener Meisters. Highlights der Aufnahme sind gar nicht einmal die sehr gelungenen mehrchörigen Werke, sondern zwei der im Dreißigjährigen Krieg entstandenen Kleinen Geistlichen Konzerte. Allein dafür, wie Markus Brutscher das „Eile mich Herr zu erretten“ interpretiert, ist die Aufnahme schon jedem Schützliebhaber ans Herz zu legen und jedem, der das Wesen seiner Musik kennenlernen möchte. Da Nele Gramß und das hervorragende Continuo ihm in nichts nachstehen und der Kölner Kammerchor und das Collegium Cartusianum gewohnt souverän agieren, bleibt bei dieser CD nur ein Wunsch offen – gerade diese Musik muss nicht in Stereo, sondern in Surround wiedergegeben werden! KH Solisten, Kölner Kammerchor, Collegium Cartusinaum: Neumann 2002. MDG 332 1170-2/Naxos >38 Splendore di Roma Exzellent aufgenommen sind diese Lieder mit Lautenbegleitung aus dem Rom des 17. Jahrhunderts. Ungewöhnlich plastisch und präsent wird die Theorbe Fred Jacobs’ abgebildet, und Johannette Zomer scheint beinahe vor einem zu stehen. Dieser intime Charakter der Lieder wird auch musikalisch getroffen, das perfekt aufeinander eingestellte und miteinander spielende Team findet genau die richtige Balance zwischen der Vermittlung der Stimmung und virtuoser Verzierung. KH Johannette Zomer, Fred Jacobs 2002. Channel Classics CCS SA 19903 Multichannel SACD (hybrid) >39 Tschaikowsky, Mendelssohn: Klavierkonzerte Nr. 1 Wuchtvoll beginnt das Chicagoer Blech das berühmte Klavierkonzert von Tschaikowsky. Danach verabschiedet sich das Orchester allerdings in den Hintergrund, um bewundernd dem rasanten Spiel des Jungstars Lang Lang zu lauschen. Dessen Konzertdebut bei der Deutschen Grammophon darf als sehr gelungen bezeichnet werden. Bei aller Virtuosität gelingt es Lang Lang, die Tiefen des Konzertes auszuloten und vor allem in den Kadenzen durch machtvolles und sauberes Spiel zu überzeugen. Mendelssohns im Repertoire eher unterrepräsentiertes erstes Konzert spielt Lang Lang angemessen lyrischer, und hier kann auch Dirigent Barenboim als gleichwertiger Partner mit dem Orchester aufwarten. Eine sehr erfreuliche CD, die auf weitere ro-
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mantische Interpretationen von Lang Lang hoffen lässt. Lang Lang, Chicago SO: Barenboim 2003. DG 474 291-2
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>40 Nightmare in Venice.Vivaldi, Corelli, LeStrange u. a. Den Komponisten Antonio Vivaldi kennen dank seiner Vier Jahreszeiten viele Musikfreunde. Seine roten Haare und sein Priesteramt brachten ihm den Spitznamen „roter Priester“ ein. Diesen Namen gab sich 1997 eine englische Instrumentalgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Barockmusik zu pflegen, dabei aber auch neuen Interpretationsformen Raum zu geben. Red Priest spürt in seiner neuesten Einspielung Nightmare in Venice den fantastischen Seiten von Vivaldi und seinen Zeitgenossen Purcell, Leclair, Corelli etc. nach. Entstanden ist ein atmosphärisch packendes Barockpanorama abseits der Vier Jahreszeiten. Bei dieser klanglichen Perfektion stellt man fest, dass diese Einspielung das absolute Gegenteil eines „Nightmare“ im üblichen Sinne ist. KHo RED PRIEST 2003. DOR-90305/In-Akustik >41 Carl Maria von Weber: Abu Hassan Nachdem sich die Cappella Coloniensis mit Ihren Originalinstrumenten etwas irritierend durch die kurze Ouvertüre gefiedelt und gepfiffen hat, blüht Webers zum ersten Mal auf CD erschienene Oper augenblicklich auf. Bruno Weil schlägt kluge, flüssige Tempi an und begleitet die gute Johanna Stojkoviv als Fatime und den präzisen, nuancierten Jörg Dürmüller als Abu Hassan fachgerecht. Hinter den von Erzähler und Calif Wolfgang Völz vorgetragenen, zusammengestutzten Dialogen glaubt man zwar immerfort Kapitän Blaubär hervorzuhören, doch welch ein 50minütiges, kurzweiliges Vergnügen. Als Dreingabe gibt es noch Webers 1. Symphonie, was will man mehr. PSp Stojkovic, Dürmüller, Selig, Völz, Cappella Coloniensis des WDR: Bruno Weil. DHM 05472779792/BMG
ALTE MUSIK >42 Souverän und immer am Klang orientiert interpretiert Dominique Visse mit dem Ensemble Clement Jannequin Brumels großartige Messe Et ecce terrae motus. In einem wahren Kaleidoskop von Klangfarben werden die ohnehin schon im Werk angelegten Klangeffekte durch eine raffinierte Mischung von Vokal- und Instrumentalstimmen verstärkt. harmonia mundi 901738 >43 Anno 1630 ist eine schöne Zusammenstellung von Violinsonaten und Orgelwerken (auf einem wunderbaren Instrument von 1587), die Enrico Onofri, Lorenzo Ghielmi und Margret Köll interpretieren – mit glänzender Virtuosität, die aber nie das Ganze aus den Augen verliert. Ergänzt wird sie allerdings durch Kompositionen für Stimme, bei denen Onofri die Eleganz, die sein Violinspiel auszeichnet, vermissen lässt – aber man kann seinen CD-Player ja programmieren... winter & winter 910 091-2 >44 Johann Heinrich Schmelzers Sonate Et balletti nimmt sich Musica fiata in dieser Einspielung an. Und erinnert dabei daran, dass der Geigenvirtuose auch ein brillanter Zinkenist gewesen
sein muss. Auch wenn der Höhepunkt der Virtuosität hier der Trompete zufällt (herausragend: Hannes Kothe), die in der Sonata a 5 einen echten Parforceritt zu bewältigen hat. cpo 999 878-2 >45 Tangentenflügel sind selten in Aufnahmen zu hören. Miklòs Spányi hat jetzt in seiner Reihe mit CPE Bachs Klavierkonzerten drei Weltersteinspielungen mit diesem Instrument vorgelegt. Zusammen mit dem Concerto Armonico gelingt ihm vor allem das frühe Konzert H 423 (1746) ausgezeichnet, die späteren Konzerte leiden ein wenig an einer merkwürdigen Unruhe. BIS CD 1127/Klassik Center Kassel >46 Einen beeindruckenden Überblick über den russischen liturgischen Gesang im 17. Jahrhundert gibt Paul Hillier mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor. The Powers of Heaven zeigt den Einfluss italienischer Gäste am Zarenhof wie Sarti oder Galuppi und die Aneignung dieser Einflüsse bei Bortniansky oder Titov: himmlisch. harmonia mundi 907318 KH
NEUE MUSIK >47 Der Pianist Marino Formenti hätte es am liebsten, wenn man nothing is real in der Badewanne hört. Aber erwarten Sie bloß keine dahinplätschernde Ambient-Musik. Formenti hat eine persönliche Auswahl der schönsten Stücke für Klavier der Komponisten FurrerCageSciarrinoHaubenstockRamatiLucierHaas zusammengestellt und beeindruckend plastisch dargestellt. Jedes bietet einen anderen Ansatz, eine individuelle Kontur – das ist äußerst spannend und lässt sich tatsächlich auch entspannt trefflich anhören. col legno WWE 1CD 20223 >48 Auf einer anderen CD desselben Labels widmet sich Formenti ausschließlich Werken von Helmut Lachenmann. Neben echo andante, guero und wiegenmusik ist die Lachenmannsche Variante der Kinderszenen/Children’s Corner ein kinderspiel enthalten sowie die halbstündige serynade aus dem Jahr 1997/98. Auch hier überzeugt Marino Formenti auf ganzer Linie als kompetenter und äußerst musikalischer Interpret zeitgenössischer Musik. col legno WWE 1CD 20222 >49 Josef Matthias Hauer wurde nie von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen, dabei ist er der eigentliche Entdecker der Zwölftonmusik. Noch vor Arnold Schönberg hat er seinen eigenen Ansatz der Gleichberechtigung aller Töne gefunden und wurde in Fachkreisen hochgeschätzt. Der völlige Verzicht auf romantische Emotionalität oder Expressivität scheint auf den ersten Blick etwas spröde zu sein, doch Steffen Schleiermacher legt den inneren Kern der 20 hochsensiblen Klavierstücke Atonale Musik op. 20 frei. MDG 613 1180-2 >50 Akkordeon und Neue Musik – manchen mag das Grausen packen bei dieser Vorstellung. Wenn Teodoro Anzellotti allerdings der Interpret ist, bleibt nur das Staunen, über welch breite Farbpalette dieses Instrument verfügen kann. Blendend demonstriert mit der Einspielung dreier Werke von John Cage: Cheap Imitati-
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on (1969), Souvenir (1984) und das sehr frühe Dream (1948). Beeindruckend, wie souverän Anzellotti jene Parts handhabt, die der Verantwortung des Ausführenden überlassen bleiben und gleichzeitig den Anschein größtmöglicher Objektivität bewahrt. Ganz im Geiste Cages. Winter & Winter 910 080-2 >51 Mit ihren beiden gemeinsamen Alben Low und Heroes haben David Bowie und Brian Eno Pop-Musikgeschichte geschrieben. Songs aus beiden Werken haben Philip Glass als Grundlage für zwei Sinfonien gedient. Es gelingt ihm, diese Vorlagen zu Bestandteilen seines eigenen, unverwechselbaren Kompositionsstils werden zu lassen, ohne dass dabei Crossover oder Klassikpop herauskommt. Beide Sinfonien gibt es jetzt auf einer Doppel-CD, eingespielt vom American Composeres Orchestra unter Michael Riesmann und dem Brooklyn Philharmonic Orchestra mit Dennis Russel Davis. Philips 475 075-2 DK
JAZZ >52 Wenn Avantgarde-Altmeister Ahmad Jamal die Debüt-CD einer 24-jährigen Pianistin produziert, erwartet man nicht unbedingt Fusion-Jazz. Doch die Japanerin Hiromi bewegt sich in ihren eigenen gefällig-vertrackten Kompositionen so virtuos und selbstverständlich zwischen Tradition, Fusion und Avantgarde, dass keine Easy-Listening-Langeweile aufkommt. Standesgemäß die Band u.a. mit Anthony Jackson am E-Bass. (Another Mind, m. M. Cohn, e-b, D. Di Censo, dr, J. Odgren, a-sax, D. Fiuczynski, g) Telarc 83558/in-akustik >53 Hardbop vom Allerfeinsten präsentiert Roy Haynes auf Love Letters. Feinfühlig und doch voller Power dirigiert der Drummer, der mit 77 Jahren (!) frisch und agil wie stets klingt, zwei TraumQuartette durch acht Standards: Joshua Redman, Kenny Barron und Christian McBride bzw. John Scofield (der so altmeisterlichabgeklärt wie nie spielt), David Kikoski und Dave Holland. “Klassischer” Jazz auf höchstem Niveau. Eighty-Eight’s/Columbia 510885-2/Sony >54 Idealer Soundtrack zum Träumen und „Abheben“: die erste Duo-Platte, genannt P.S., der Briten Andy Sheppard (Sopran- und Tenorsaxophon) und John Parricelli (akustische und E-Gitarre). Über oft repetitive Gitarrenmuster legen sie weit ausschwingende Melodie- und Klangbögen. PVC 1034 >55 Vertrackt, aber nicht „verkopft“ wirken die Kompositionen des jungen deutschen Pianisten Jarry Singla. Ruhige Stimmungen überwiegen auf Planetarium, aber die bestens harmonisierende Band (m. J. Arguelles, sax; C. Ramond, b; P. Kahlenborn, dr) kann auch ganz schön Gas geben. Shaa-Music 1014-1002 >56 Wie eine Zeitreise 40 Jahre zurück erscheint Other Hours von Harry Connick jr., der sich nach Jahren als Sinatra-Nachfolger wieder aufs Jazz-Piano besonnen hat. Sauberer, inspirierter Kammerjazz auf interessante Original-Kompositionen. (m. C. Goold, t-sax; N. Caine, b; A. Latin II, dr)
Marsalis Music 116 613 304-2/in-akustik >57 Jungstar Geoffrey Keezer widmet sich Kompositionen des als Pianist berühmten Hank Jones, die vielfach das Zeug zum Standard haben. Neben zwei Solos bietet Sublime bestechend spielfreudige, uneitle Duo-Aufnahmen mit den Klavier-Kollegen Kenny Barron, Chick Corea, Benny Green und Mulgrew Miller. Telarc 83563/in-akustik >58 Der Schweizer Trompeter Franco Ambrosetti liefert mit European Legacy eine runde, freundlich-verbindliche Mischung aus ruhigen und schnellen Stücken ausschließlich europäischer Provenienz. Zum virtuosen, kreativen Quintett gehören Gianluca Ambrosetti, S-Sax, Dado Moroni, Piano, Francois Moutin, Bass, und Daniel Humair, Drums. enja ENJ-9429-2 >59 Mit Power und Biss geht Saxophonist Ravi Coltrane bei Mad 6 zu Werke. Eingebunden in zwei schlagkräftige Quartette (G. Colligan/A. Milne, p; J. Genus/D. Hall, b; S. Hass, dr) bringt er eigene Kompositionen, aber auch Standards von Mingus, Monk und Vater John zum Kochen. Eighty-Eight’s/Columbia 510884-2/Sony >60 Der hochgehandelte junge britische Saxophonist Soweto Kinch beweist sich auf seiner Debüt-CD als kraftvoller Solist, gewitzter Komponist und sogar als authentischer Rapper. Überwiegend bietet Conversations With The Unseen aber abwechslungsreichen, sauberen Instrumental-Jazz auf der Höhe der Zeit. (m. F. Temowo, g; M. Olatuja, b; T. Miller, dr + E. Mtungwazi, voc.; A. Wilson, tp/voc) Dune 08/EFA >61 Steve Coleman war schon immer für Überraschungen gut. On the Rising of the 64 Paths präsentiert folgende Besetzung: Trompete/indisch angehauchter Gesang (M. Mezzadri), Querflöte (J. Finlayson), Altsaxophon, E-Bass (A. Tidd), Kontrabass (R. Washington) und Schlagzeug (S. Rickman). Colemans Stücke und seine Soli sind wie stets kleinteilig-nervös, und doch entwickelt sich alles in konsequentem ruhigem Fluss. Menschen mit offenen Ohren sollten sich mal drauf einlassen. (Label Bleu LBLC 6653/SunnyMoon) AC
mehrkanal crescendo – das klassikmagazin
Immer mehr Tonträger kommen im Mehrkanalformat auf den Markt – zum Teil nicht mehr als CD, sondern nur noch als SACD. Deshalb ordnen wir SACDs (die in jedem CD-Player abgespielt werden können) in Zukunft im CD-Alphabet ein– eine Liste der besprochenen SACDs finden Sie unten. DVDs finden Sie auch in Zukunft in einer eigenen Rubrik.
SACD >15 William Herschel: Symphonies >32 Alessandro Scarlatti: Griselda >38 Splendore di Roma
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DVD >1 Johann Strauss: Die Fledermaus Die skandalträchtige Salzburger Inszenierung der Fledermaus von Hans Neuenfels sieht man auf der Silberscheibe mit gemischten Gefühlen. Nicht weil das französische Fernsehen, das den gelungenen Mitschnitt machte, auch die heftig ablehnende Publikumsreaktion mit allen Zwischenrufen wiedergibt, sondern weil die gesanglichen Leistungen kaum für ein Festival dieses Anspruchs ausreichen. Neuenfels hat nicht stimmen- sondern typengenau besetzen wollen, hat die erotischen Wunschträume einer verkommenen, koksenden und amüsierwütigen Gesellschaft bizarr und beängstigend eingefangen und man wünscht sich nur eines, dass dieser Alptraum endlich zu Ende geht. Das kann man fesselnd finden, oder, wie ein großer Teil des Publikums, sich darüber ärgern, kalt lässt einen das nicht. Elisabeth Trissenaar hält dazu als weiblicher Frosch mit literarischen Versatzstücken der Gesellschaft einen Spiegel vor, wodurch Stück und Rolle eine bedrohliche Komponente erhält. Aber die gesangliche Seite hat außer der prachtvollen Malin Hartelius als silberstimmige Adele (die sich in ihrer Rolle sichtlich unwohl fühlt) und der mit bemerkenswert leicht strömendem Sopran singenden Mireille Delunsch (die sich sehr durch die deutschen Dialoge müht) als Rosalinde nur noch den gepflegten Liedgesang Olaf Bärs (Falke) zu bieten. Und auch Marc Minkowski bringt die Strauß-Operette durch die szenische Überfrachtung kaum mehr als anständig über die Bühne der Felsenreitschule. Die übrigen Herren, vermutlich war dies Neuenfels‘ Absicht, quälen sich erschütternd unprofessionell mit Stimmrudimenten durch ihre Rollen und es bleibt am Ende nicht mehr als eine bittere Farce. Wem das genügt, der ist mit der Aufnahme gut bedient. ME Homberger, Delunsch, Hadley, Duesing, Bär, Moss, Hartelius, Trissenaar u. a. Arnold Schönberg Chor, Mozarteum Orchester Salzburg: Marc Minkowski. Bildregie: Don Kent, Salzburg 2001. Arthaus Musik 100 340. 1 DVD. >2 Kurt Weill / Michael Nyman: Lieder (ausgezeichnet) Dass Ute Lemper keinen Platz in Schubladen hat, weiß man mittlerweile. Ihre Flexibilität und Unberechenbarkeit überrascht dennoch stets aufs Neue. Aktuelles Beispiel: Ein Video mit Liedern von Kurt Weill und Michael Nyman – eine verblüffende Kombination. Zum einen, weil die deutsche Chanteuse so lustvoll zwischen den Stilen pendelt, weil sie es so sensibel und intelligent wie eine klassische Liedsängerin tut: An den Piano-Stellen der Weill-Lieder glaubt man eine Feder zu hören, die sanft und schwerelos zu Boden schwebt. Nie wirkt etwas aufgesetzt oder gar kokett. Genauso ist kaum zu glauben, wie idiomatisch sie die englischen, deutschen und französischen Texte im NymanZyklus beherrscht. Doch, und das macht die Faszination dieser DVD aus, auch dem Auge wird viel geboten: Im halbszenischen Weill-Abend posiert und räkelt sich die Lemper wie eine Katze. In Nymans Songbook kombiniert Regisseur V. Schlöndorff Liveund Studio-Szenen mit thematisch verwandtem Bildmaterial.OW Ute Lemper, Jeff Cohen, Michael Nyman Band: Michael Nyman. Regie: Volker Schlöndorff, Jean-Pierre Barizien 1992. Decca/Universal DVD 074 165-9
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www.crescendo-magazin.de
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>3 Erich Wolfgang Korngold So jemanden hätte man gerne selbst kennen gelernt: Wenn zutrifft, wie Erich Wolfgang Korngold in diesem Film geschildert wird, dann muss er überwältigendes Charisma verströmt haben. Der Streifen vermittelt ein Gefühl dafür, wie Korngold zwischen Oper und Film letztlich zerrieben wurde. Atmosphäre, spürbare Anteilnahme waren Regisseur und Autoren wohl wichtiger als die gefühllos-distanzierte Abfolge von Fakten. Trotzdem lässt sich viel entdecken, etwa: Videos aus dem Familienarchiv, seltene Tonaufnahmen des Pianisten Korngold. Wie virtuos das in die Jahre gekommene Wunderkind noch im hohen Alter trickste, darüber bleibt einem der Mund offen stehen. Im Musikteil finden sich zauberhafte Petitessen aus dem Frühwerk, dem Violin- und Cellokonzert, in eigens aufgezeichneten Mitschnitten, denen die große Geste der bittersüßen Melodien etwas fehlt. Hugh Wolff und seine Musiker nehmen Korngold sehr, sehr ernst. OW Alexander Frey, Leonidas Kavakos, Quirine Viersin, RadioSinfonie-Orchester Frankfurt: Hugh Wolff. Regie: Barrie Gavin 2001. Arthaus/Naxos DVD 100 362
>4 Richard Wagner: Lohengrin Placido Domingos Wiener Lohengrin gehört inzwischen bereits zu den Legenden der Opernbühne und der Fernsehmitschnitt des vorzüglichen Video-Direktors Brian Large fängt die wenig inspirierte, sehr konventionelle Inszenierung Wolfgang Webers (Bühne und Kostüme von Rudolf und Reinhard Heinrich) mit fast filmischer Kameraführung in jedem Augenblick überzeugend ein. Dazu erlebt man Claudio Abbados mitreißende Werkauslotung, eine unglaublich transparente Wiedergabe, die ungehörte Klangwelten erschließt. Domingo bewies hier, dass man den Lohengrin nicht heldisch brüllen muss, sondern auf makelloser Belcantolinie singen kann. Cheryl Studer erscheint im Vollbesitz ihrer leuchtenden, reinen, mitunter etwas farblosen Sopranstimme als ideale Elsa, Hartmut Welker als verquälter Telramund, Dunja Vejzovic als vor allem in den großen Ausbrüchen nicht restlos überzeugende Ortrud und Robert Lloyd als balsamischer König Heinrich – ein Ensemble von bemerkenswerter Homogenität, die diese Lohengrin-Einspielung zur Referenzaufnahme macht. ME Domingo, Lloyd, Studer, Welker, Vejcovic, Tichy u. a. Orchester und Chor der Wiener Staatsoper: Claudio Abbado. Bildregie: Brian Large, Wien 1990. Arthaus Musik 100 956. >5 Johann Sebastian Bach: Das Wohltemperierte Klavier Beim Konzert-Video mit den Lieblingsinterpreten kann man die Augen kaum offen halten, weil die Kamera die Sternstunde so lieblos abfilmt. Wer hat es nicht schon erlebt? Den Rausch der Töne im Detail nicht wahrzunehmen, weil Musik und Bild eins werden ist gegen jede Erwartung. Hier ist dieses Erlebnis zu finden: Vier Pianisten widmen sich an vier unterschiedlichen Orten je einem Viertel vom Wohltemperierten Klavier: Im ersten zeichnet das Kameraauge unter der Regie von Karen Whiteside mal die Wellen der Präludien nach, mal erkundet es die Räume der New Art Gallery, Walsall in geschmeidigen Fahrten. Hervorragend, wie das zum Spiel von Andrej Gawrilow passt, der auch eher auf große, ekstatische Bögen setzt. Eine Kombination, die so noch selten zu erleben war. Doch dann bekommt Whiteside Angst vor der eigenen Courage und bietet im zweiten Teil wieder gängige Bild-Ästhetik ohne Kontur. Hat Joanna McGregors pianistischer Plauderton ihre Phantasie gehemmt? Auch im zweiten Band brodelt die kreative Energie nicht so wie bei Gawrilow, wobei die Pianisten Nikolai Demidenko und Angela Hewitt keine Schuld trifft. Nur Peter Mumfords Regie strahlt eine Gelassenheit aus, die der Grenze zur Passivität sehr nahe kommt. Ein mutiger Vorstoß in Neuland bleibt das Video trotzdem. OW Andrej Gawrilow, Joanna McGregor, Nikolai Demidenko, Angela Hewitt. Regie: Karen Whiteside, Peter Mumford 2000. EuroArts/Icestorm 2 DVD 1050309 69012
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100 Jahre! Zum Geburtstag von Wladimir Horowitz Von Erika Habenicht
E
r gilt als einer der bedeutendsten Künstler
Arme vollführten die sehr flach und gerade gehaltenen Fin-
des 20. Jahrhunderts. Doch was war ei-
ger ihre atemberaubenden Läufe und Sprünge. Horowitzs
gentlich so besonders an Wladimir
Finger scheinen vergleichbar mit einem selbstständigen
Horowitz? Der Film, der ihn im Alter von 84
Orchesterapparat, jeder scheint sein Eigenleben zu besit-
Jahren bei der Aufnahme zu Mozarts Klavierkonzert
zen, unabhängig vom anderen.
A-Dur zeigt, wiederspiegelt einen alten Mann, äußerst exzentrisch, mit einem fast kindlichen
Der Kern von Horowitz’ Klavierspiel ist aber romantisch.
Humor. Ein Bild, dass eher desillusioniert – bis er
Denn romantisch war für ihn jede Musik, weil sie immer
anfängt in die Tasten zu greifen. Dann ist er wieder
Ausdruck von Gefühlen ist. Sein einzigartiges Rubato ent-
Horowitz, der Tastenmagier, der mit seinem
sprach der Vorstellung Mozarts, die Chopin so zusammen-
Instrument einen ganzen Kosmos zum Klingen
gefasst hat: „Die linke Hand ist der Dirigent. Sie darf nicht
bringt.
schwanken oder an Boden verlieren, mit der Rechten tu was du willst und kannst.“ Keiner kann den Klavierpart im
Als junger Mann hatte der Pianist mit den stechenden dun-
langsamen Satz von Mozarts Klavierkonzert so einfach und
klen Augen und dem markanten Gesicht eigentlich vor,
doch so sensibel und lyrisch spielen wie er, niemand das
Komponist zu werden. Wäre da nicht die russische Revolu-
Klavier so singen lassen wie er bei Schumanns Träumerei.
tion gewesen, bei der seine Familie alles verloren hatte. So begann er Konzerte zu geben, im Austausch für Nahrung
Ob wir jemals wieder einen Jahrhundertpianisten bekom-
und Kleidung.
men, der das Musikleben mit seinem Können und seinem exzentrischen Wesen über sieben Jahrzehnte prägen
Doch die eigentliche Kunst von Horowitz fand im Kopf statt,
kann? Dazu müsste man vielleicht die Worte seines Leh-
im Verstehen und Ausdeuten der Noten, die er als Skelett
rers Blumenfeld auf den Maestro selbst anwenden: „Versu-
sah, um das herum der Interpret das Fleisch formen muss-
che nicht zu imitieren, aber denke an die Farbe…“
te, „Urtextausgaben sind kein Garant für eine gute Aufführung“. Dazu wurde der Grundstein schon bei seinen
Wladimir Horowitz wurde am 19. September 1903 im
Lehrern gelegt: „Wir spielten im Unterricht nicht in erster
ukrainischen Berdichev geboren. Mit sechs erhielt er von
Linie Klavier, sondern Musik. Dann spielten wir die Musik,
seiner Mutter den ersten Klavierunterricht, sein Studium
wie sie bei verschiedenen Instrumenten erklingen würde.
begann er in Kiev. Nach einer unvergleichlichen internatio-
‘Wie würde das ein Violinist spielen’ würde mein Lehrer
nalen Karriere, die 1928 mit seinem ersten Aufritt in der
dann fragen oder ‘Spiel es wie ein Flötist’. Was immer der
Carnegie Hall begann, brach er mit 82 Jahren noch einmal
Effekt sein sollte, ich musste selbst herausfinden, wie das
zu einer Abschiedstournee auf, die ihn um die ganze Welt
ging. Mein Lehrer Blumenfeld gab mir den Rat ‘Versuche
führte. Er starb am 5. November 1989 in New York. Sein
nicht zu imitieren, aber denke an die Farbe.’“
Flügel allerdings, auf dem er alle Konzerte spielte, setzt die Reise fort – seit 14 Jahren ist er ununterbrochen auf Pro-
Technisch gab es für Horowitz scheinbar keine Grenzen.
motiontour. Zur Zeit kann man ihn in Amerika erleben.
Man denke an seine Variationen über Stars and stripes, die sich anhören, als hätte Horowitz mit mindestens vier Hän-
Zum 100. Geburtstag Horowitz’ erscheint u.a. eine bisher
den gespielt. Die großen Virtuosenstücke donnerte er in
unveröffentlichte Aufnahme des Carnegie Hall Recitals im
jungen Jahren diabolisch herunter, doch sah man ihn am
Jahre 1975 (BMG), seine letzten Aufnahmen für die Deut-
Klavier sitzen, war da nur ein bis aufs Äußerste konzen-
sche Grammophon (Universal) in den 80er Jahren sowie
trierter Künstler, locker, mit hängenden Schultern, tief lie-
eine unedierte Version des Konzerts in der Carnegie Hall
genden Handgelenken. Scheinbar ohne Unterstützung der
1965 (Sony).
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Musiktheaterpremieren und Konzerte IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. Choreografie Reihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: Dirigent UA = Uraufführung, DE/ÖE/SE = Deutsche/Österreichische/Schweizerische Erstaufführung, ÜN = Übernahme alle Angaben ohne Gewähr
Aachen Augsburg Baden
04.10. Puccini: Tosca 04.10. Verdi: Rigoletto 25.10. Eysler: Die gold’ne Meisterin. Breznik, Herzl (Operette) Baden-Baden 23.09. Mahler: 4. Symphonie. Banse, Wiener Philharmoniker: Boulez 26.09. Purcell: Dido & Aeneas. Hengelbrock, Gürbaca. 25.10. Rihm: Jagden und Formen Ensemble modern 13.11. Neumeier: Dritte Sinfonie von Gustav Mahler (Ballett) Bad Urach 30.09. Liederabend Isokoski, Viitalaso Berlin Deutsche Oper 15.10. Donizetti: Don Pasquale. Abel, Martinoty Komische Oper 18.10. Body/Poem of Poetry. Ballette 16.11. Janácˇek: Jenufa. Petrenko, Decker Konzerthaus 19.09. Berlioz: Benvenuto Cellini. RS0 des SWR, Chor des MDR: Norrington 02.10. UA Goldmann. BSO: Inbal N. Opernbühne 24.09. Händel: Amadigi di Gaula. Curry, Paeffgen Philharmonie 23.09. Goebbels: Surrogate Cities. McDonald, Moss, Berliner Philharmoniker: Rattle 23.10. Schubert. Berliner Phil.: Harnoncourt 28.10. Salieri. Bartoli, Freiburger Barockorch. Staatsoper 27.09. Puccini: Turandot. Nagano, Dörrie 09.11. Tschaikowsky: Onegin. Pöhn, Cranko
Bielefeld Bonn
19.10. 21.09. 21.09. 26.09. 01.10. 05.10. 10.10. 15.10.
Braunschweig 11.10. Bremen
29.09. 30.09. 19.10.
09.11. Bremerhaven 20.09. 15.11. Chemnitz 04.10. 19.10. 25.10. Coburg 27.09. 11.10. Cottbus
27.09.
Gounod: Margarethe. Kuhn, von Pfeil Verdi: Macbeth. Kofman, Schlieker UA Lootens: Bonner Messe UA Parkins, Sharp: Jenseits Berg: Lulu. Kofman, Schroeter Beethoven, Schumann. Pollini, Berliner Philharmoniker, Sawallisch Schönberg: Gurre-Lieder. Beethoven Orchester Bonn: Kofman Schönberg, Beethoven. Beethoven Orchester Bonn: Kofman Lehár: Das Land des Lächelns Menskes, Schürmer Bizet. Deutsche Kammerphil.: Minkowski Schubert. Concentus musicus Wien: Harnoncourt Gounod: Roméo et Juliette. Ludwig, Himmelmann Obst: Solaris. Klingele, Majer d'Albert: Tiefland Heuberger: Der Opernball. Operette Verdi: Ein Maskenball. Bareza, Horstkotte Loewe: My Fair Lady. Makraki, Heinicke DE Stiles: Honk. Heinicke (Musical) Puccini: Tosca. Seidlmeier, Altenbeck Lehár: Der Zarewitsch. Stähli, Gackstetter Wulff-Woesten: Tangooper. Bernard,
Beispielhafte Schallplattenspieler -seit über 30 Jahren-
Transrotor Orfeo
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Räke Hifi/Vertrieb GmbH Irlenfelder Weg 43 D-51467 Bergisch Gladbach Telefon 02202/31046 Telefax 02202/36844 E-Mail transrotorhifi@t-online.de Internet www.transrotor.de
Darmstadt
Dessau Dormagen Dortmund
Jahns (Ballett) 25.10. Verdi: Rigoletto. Kubitz, Pilavachi. 26.10. Tschaikowsky: Coppelia. Möbius, Apel 27.09. Weber: Der Freischütz. Blunier, Meyer-Oertel 01.11. Loewe: My fair lady. Grüneis, Wolf 03.10. Arlen: Der Zauberer von Oss. NN, Haffter 09.11. Dvorˇák: Rusalka. Berg, Felsenstein 27.09. Monteverdi: Marienvesper. Rheinische Kantorei, Musica alte ripa: Max 28.09. Greiffenhagen: Die Comedian Harmonists. Hönes, Wilgenbus 12.10. Tschaikowsky: Eugen Onegin. Fagen, Mieltz 26.10. Klassik-Gala und Verleihung des ECHO-Klassik 2003 02.11. Strauss: Der Rosenkavalier. Fagen, Blankenship 04.11. Stockhausen: Inori. Radio Kamerorkest Hilversum: Eötvös. 07.11. Verdi: Macbeth.
Duisburg Dresden Semperoper 12.10. Verdi: Don Carlo. Chung, Gramss Staatsoperette 07.11. Kálmán: Die Herzogin von Chicago. Theis, Rabenalt (Operette) Düsseldorf 17.10. Puccini: Il Trittico. Fiore, Hilsdorf Eisenach 11.10. Lloyd Webber: Jesus Christ Superstar. Eichhorn, Straube 22.10. Berg/Wecker: Jim Knopf. Haupt, Grüning Erfurt 14.09. UA Aderhold: Luther. Gugerbauer, Gruber 18.10. Verdi: Aida Essen 25.10. Mozart: Die Zauberflöte. Goodwin, Toffolutti 08.11. Diaghilew: Die Favoriten. Ballett Flensburg 13.09. Wagner: Der fliegende Holländer. Oskamp, Höferl 26.09. Korljan: Pinocchio (Ballett) Frankfurt 28.09. Berg: Lulu. Carignani, Jones 19.10. Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Jones, Loy Freiberg 04.10. Humperdinck: Hänsel und Gretel. Bargel, Semler Freiburg 02.10. Puccini: Turandot. Kamensek, Schönfeldt 10.10. Miller/Heshiki: Amusias (Ballett) Gelsenkirchen 04.10. Verdi: Rigoletto. Bächli, Karaman 10.10. UA Müllenbach: Die Todesbrücke. Osthoff, Baesler 02.11. Porter: anything goes. Tietje, Huber Gera 03.10. Verdi: Nabucco. Feltz, Blüher 16.10. Beziehungskisten von Bach bis Bolero (Ballett) Gießen 20.09. Giordano: Fedora. Bellini, Polixa 11.10. Assam: Opus Exotica. Gietzen, Assam (Ballett) Görlitz 27.09. Mozart: Die Zauberflöte. Stier, Arauner 08.11. Spoliansky: Wie werde ich reich und berühmt. Krejci, Funke (Operette) Graz 27.09. Wagner: Parsifal. Jordan, Alden 18.10. Donizetti: Don Pasquale. Pacor, Hergenröder 15.11. Sondheim: Sweeney Todd. Levi, Köpplinger (Musical)
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD
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PERFEKTE HOCHROMANTIK
Im neuen Konzerthaus Dortmund mit seiner imposanten Orgel wird in diesem Jahr der Echo Klassik verliehen.
FOTO:KONZERTHAUS DORTMUND
Hagen
Halle
Hamburg
20.09. 18.10. 15.11. 12.10. 31.10. 19.09. 20.09.
Hannover
09.11. 18.09.
Heidelberg Hildesheim
24.09. 28.09. 12.10. 26.10. 27.09. 27.09. 08.11.
Hof
19.09.
Innsbruck
31.10. 20.09. 05.10.
Jena
02.11. 07.11.
Kaiserslautern 11.10. Karlsruhe 04.10.
Kassel
Kiel Koblenz Köln
08.11. 20.09. 01.11. 21.09. 28.09. 11.10. 24.10. 27.10. 01.11.
Krefeld
18.10. 31.10.
Landshut Leipzig Gewandhaus
Leipzig Oper
Linz
24.10.
Puccinin: La Bohème Raymond: Maske in Blau Humperdinck: Königskinder Glanert: Die drei Rätsel. Baleff (Kinderoper) Wagner: Der fliegende Holländer. Epple Stockhausen. Neue Vocalsolisten Stuttgart Ustwolkaja, Zimmermann, Messiaen Phil. Staatsorch.: Metzmacher Berg: Lulu. Metzmacher, Konwitschny UA Häusermann: Es ist gefährlich, über alles nachzudenken, was einem gerade einfällt. Klavierduo Tal & Groethuysen Beethoven: Fidelio. Lü, NN Thoss zu Pärt u.a.: Ballett Puccini: Tosca. Lü, Decker Wagner: Tannhäuser. Kalb, Kochheim Strauss: Ariadne auf Naxos. Seitzer, Nickler Millöcker: Der Bettelstudent. Dorsch, Krantz Puccini: Madame Butterfly. Boggasch, Rosenthal Lehár: Die lustige Witwe. Goerke, Ludwig Verdi: Rigoletto. Paternostro, Leicht Kiloweise Lebensglück/Sie kommt zu Dir zurück. (Ballette) Verdi: Il trovatore. Beermann, Seebach Prokofjew, Glière, Haydn. Wappler, Jenaer Phil.: Andreescu Lincke: Frau Luna. Kersting, Reitmeier Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. Bramall, Neuner Kálmán: Die Csardasfürstin. NN, Fieber Verdi: Rigoletto. Paternostro, Leicht Straufl: Die Fledermaus. Paternostro, Quast Vivaldi: Ottone in villa. Spering, Eggers Bellini: Norma. Willig, NN Sciarrino: Die tödliche Blume. Huschke, Ritzel Ein Wochenende für Ligeti. Aimard Haydn, Bruckner 6. Symphonie Klangverwaltung: Guttenberg Mozart, Beethoven. Kölner Kammerorchester: Müller-Brühl Donizetti: Don Pasquale. Duryea, de Carpentries/van Hercke DE Seargent Early's dream/Rooster. Bruce (Ballette) Offenbach/Suppé: Daphnis und Chloe/ Die schöne Galathee. NN, Gärtner
02.10. Brahms, Dvorˇák, Bartók. Fischer, Gewandhausorchester: Blomstedt 31.10. Mendelssohn: Elias. Gewandhausorch. und -Chor: Blomstedt 19.09. Flotow: Martha 01.11. Mozart: Le nozze di figaro. Schaefer, Josten 04.10. Mozart: Die Zauberflöte. Russel Davies, Tambosi 19.10. Gershwin: Crazy for you. Pazmany,
Anzeigenschluss: 16. OKTOBER 2003
Auf ihrer neuesten CD präsentiert Weltstar M i d o r i zusammen mit den Berliner Philharmonikern unter Mariss Jansons zwei hochromantische Violinkonzerte von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Max Bruch. Die Live-Einspielung entstand bei zwei umjubelten Konzerten in der Berliner Philharmonie, wo die Ausnahmegeigerin von dem enthusiastischen Publikum „bis zur Atemlosigkeit gefeiert“ wurde (Berliner Morgenpost). Dieses einmalige Musikereignis wurde hier in vollendeter aufnahmetechnischer Perfektion festgehalten.
CD 87740
„Damals war die junge Geigerin ein Ereignis. Heute ist sie ein Erlebnis ... Am Ende bleibt nur Staunen.“ (Hamburger Morgenpost) www.sonyclassical.de
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Lübeck Lüneburg Luzern
Magdeburg Mannheim
Meiningen
M.gladbach
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19.09. 20.09. 15.11. 17.09. 08.11. 18.10. 03.10. 26.10. 07.11. 19.09. 24.10. 10.10. 24.10. 08.11.
Loewe: My fair lady. Pflanz, Mittmann Lloyd Webber: Evita Donizetti: Der Liebestrank Wagner: Der fliegende Holländer. Arming, Pataki Mozart: Lucio Silla. Rouland, Engels Schneider: Sommernachtstraum (Ballett) Berlioz: Les Troyens. Kober, Baumgarten Bellini: Norma. Dovico, NN Kander: Cabaret (Musical) Verdi: Falstaff. Ventura, Beyer Lehár: Die lustige Witwe. Hoff, Sedelmeyer Porter: anything goes. Kilian, Kniesbeck Bizet: Carmen. NN, Nickler Humperdinck: Hänsel und Gretel. Bergius, Fallheier
München Gärtnerplatzth. 26.10. Beethoven: Leonore. Stahl, Becker Lustspielhaus 09.11. Modern String Quartet Philharmonie 19.09. Henze, Elgar. Blacher, Münchner Philharmoniker: Harding Prinzregententh.03.11. Mozart, Beethoven. Kölner Kammerorchester: Müller-Brühl Staatsoper 20.10. Gluck: Orphée et Eurydice. Bolton, Lowery/Hosseinpour Münster 21.09. Kander: Cabaret (Musical) 26.10. Strauss: Der Rosenkavalier. Nordhausen 17.10. Verdi: Aida. Nürnberg 12.10. Mozart: Don Giovanni 25.10. Janácˇek: Jenufa. Ventura, Klimek Oldenburg 20.09. Puccini: Il Trittico. Rumpf, Laufenberg 25.10. Hartmann: Das Wachsfigurenkabinett Osnabrück 20.09. Bernstein: West side story 28.09. UA Van de Vate: Im Westen nichts Neues
Chefdirigent
01.11. Offenbach: La Perichole 27.09. Offenbach/Suppé: Daphnis und Chloe/ Die schöne Galathee. NN, Gärtner 08.11. Mozart: Don Giovanni. Coleman, Tilch Peenemünde 01.10. Schubert, Penderecki: NDR SO, Chöre der Krakauer Philharmonie: Penderecki Pforzheim 16.10. Adam: Giselle 06.11. Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Hämäläinen, Kochheim Potsdam 18.10. Streul: Papageno spielt auf der Zauberflöte. Kerger, Posing 01.11. Händel: Teseo. Katschner, Köhler Regensburg 26.09. Verdi: Don Carlos. Rumstadt, Weil 17.10. Benatzky: Im weißen Rössl. Mehling Rostock 04.10. Verdi: Ein Maskenball. Feranec, Wright 01.11. Tschaikowsky: Dornröschen. Hammer, Fedianine (Ballett) Saarbrücken 20.09. Giordano: André Chénier. Grin, Pöppelreiter 02.11. Donizetti: Viva la mamma. Trinks, Spohr Salzburg 26.09. The Wall (Ballett ) 15.10. Puccini: La Bohème. Karytinos, Berger-Gorski Schwerin 19.09. Janácˇek: Katja Kabanova. Foremny Schwetzingen 21.09. Mozart. Amati Quartett Solothurn 17.09. Mozart: Zaide. Kopecky, Holzapfel Passau
Stuttgart Trier Wien Musikverein Staatsoper Volksoper Kammeroper Wiesbaden Zürich
Zwickau
01.11. Martin y Soler: Una cosa rara 05.10. Beethoven: Fidelio. Dénes, Hilchenbach 27.09. Schubert: Lazarus. Arnold Schoenberg Chor, Conc. musicus: Harnoncourt 19.10. Verdi: Falstaff. Luisi, Marelli 6.11. Mozart: Le nozze di figaro 21.09. Dance barock! 18.10. Flotow: Martha. Netopil, McCaffery 25.10. Maxwell Davies: Mr. Emmet takes a walk/Zebeljan: Dora D. NN, Pountney 27.09. Mozart: Le nozze di figaro. Kamioka, Lievi 22.09. Wolf-Ferrari: I quattro rusteghi. Santi, Asagaroff 20.10. Berlioz: Benvenuto Cellini. Gardiner, Pountney 10.11. Schubert: Fierrabras. Welser-Möst, Guth 26.09. Künnecke: Der Vetter aus Dingsda 17.10. Beethoven: Fidelio
Vorschau 06
Das nächste
crescendo erscheint am 15. November 2003. Wir sprechen mit den Sängerinnen Susan Graham und Vivica
Genaux, porträtieren den Lautenisten Konrad Junghänel und sein Ensemble Cantus Cölln und machen einen Besuch beim Philharmonischen Orchester Luxemburg.
SIMON HALSEY
2. bis 29.02.2004 Einblick in professionelle Chorarbeit gewinnen Berufserfahrung sammeln Informationen unter
Meisterklasse Rundfunkchor
CHOR
Konzerte der Meisterklasse 19. / 20. / 21.02.2004 20 Uhr · Philharmonie Maurice Ravel Daphnis et Chloé
Rundfunkchor Berlin und seine Meisterklasse Choreinstudierung Simon Halsey Berliner Philharmoniker Dirigent Sir Simon Rattle Weitere Kursbestandteile
www.rundfunkchor-berlin.de 27. / 28. / 29.02.2004 20 Uhr · Philharmonie Karol Szymanowski Stabat Mater
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A-cappella-Workshop mit Uwe Gronostay Symposium und Seminare
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD
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K O N Z E R T E D E R B U N D E S S TA D T B O N N
B ORCHESTER B ONN
ROMAN KOFMAN G E N E R A L M U S I K D I R E K T O R O R C H E S T E R D I R E K T O R LAURENTIUS BONITZ
Di. 16. Dezember 2003 19 Uhr, Beethovenhalle „BeethovenNacht“ Elisso Wirssaladze, Klavier Tokyo String Quartet Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman, Dirigent
Höhepunkte
Foto: Klaus Lefèbvre
Fr. 24. Oktober 2003 20 Uhr, Beethovenhalle „Schostakowitsch-Zyklus“ Tschaikowsky: Violinkonzert Schostakowitsch: Sinfonie Nr.5 Vadim Gluzman, Violine Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman, Dirigent
Fr. 19. März 2004 20 Uhr, Beethovenhalle Zemlinsky: Lyrische Sinfonie op.18 Schnittke: Konzert für Klavier und Streichorchester Ravel: Bolero Julia Varady, Sopran David Pittman-Jennings, Bariton Mykola Suk, Klavier Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman, Dirigent
So. 6. Juni 2004 18 Uhr, Beethovenhalle „Schostakowitsch-Zyklus“ Beethoven: Klavierkonzert Nr.4 Schostakowitsch: Sinfonie Nr.7 „Leningrad“ Lang Lang, Klavier Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman, Dirigent So. 18. Juli 2004 18 Uhr, Beethovenhalle „Schostakowitsch-Zyklus“ Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 14 Tschaikowsky: Sinfonie Nr.6 „Pathétique“ Iano Tamar, Sopran Anatoli Kotscherga, Bass Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman, Dirigent
03/04
Sonderprojekte
EETHOVEN
www.beethoven-orchester.de Kartentelefon 0228 / 77 80 08
Robert-Schumann-Werkstatt für Musikkritik Arbeitsphase Bonn: 7. – 9. November 2003 Rheinische Streicherakademie 7. – 17. Januar 2004 Kammermusikkurs für junge Streicher mit Ida Bieler, Philip Setzer, Hariolf Schlichtig, Gustav Rivinius und Nina Tichman Dirigentenwerkstatt mit Roman Kofman 2. – 5. Februar 2004
Klassik um 11 Raymond Leppard Catherine Bott Lars Vogt
Kammerkonzerte Beethoven-Haus Viardot Beaux Arts Trio Artemis Quartett Julian Rachlin Itamar Golan Alexei Lubimov Leipziger Streichquartett
Kammerkonzerte La Redoute Arcangelo Trio Kiev Chamber Orchestra Concerto Köln Compagnia Vocale Amsterdam Nomos Quartett
C05-03_U1_U2_U3_U4
04.09.2003
14:24 Uhr
Seite 60
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