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Alle zwei Monate in Opern- und Konzerthäusern, im CD-Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen > Jahrgang 6 > 2004 > www.crescendo-magazin.de

06.07.2004

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august / september

ausgabe 04/ 2004

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2004

< „es ist gut, faul zu sein“ piotr anderszewski

benjamin bagby < christoph poppen <

>HiFi-Schwerpunkt: High End >Zu gewinnen: Boxen für 1400 Euro!

Sonderthema:

Spielzeit 2004/2005


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05.07.2004

17:12 Uhr

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JULIAN RACHLIN LEITUNG: MARISS JANSONS SYMHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS BRAHMS - Violin Concerto • MOZART - Violin Concerto No.3 Julian Rachlin demonstriert mit seinem Debüt bei Warner Classics als hochkarätiger Virtuose ein anspruchsvolles Programm: Das dritte Violinkonzert KV 216 von Wolfgang Amadeus Mozart stellt er Johannes Brahms´ bedeutendem Volinkonzert in D-Dur, Op.77 gegenüber. "Dieser phänomenale junge Geiger gehört zu jenen Solisten, die einmal in einer Generation vorkommen und die man nicht verpassen sollte." The Australian 2564-61561-2 www.warnerclassics.de Warner Strategic Marketing • a division of WARNER MUSIC Group Germany • a WARNER MUSIC Group company


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06.07.2004

21:05 Uhr

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FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER

Liebe Leserin, lieber Leser!

Inhalt ALTE OPER FRANKFURT

August/September 2004

Unter der Schirmherrschaft von Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main

AUFTAKT 2004 4. September bis 1. Oktober

Interview Chefredakteur Klemens Hippel

„Du hast nur eine Chance“ Der Pianist Piotr Anderszewski

4

Gesänge des Harfners Der Mittelalterspezialist Benjamin Bagby

6

Plädoyer für Mozart Ein Gespräch mit der Pianistin Gitti Pirner

8

Überall wurde sie ausführlich vorgestellt: Calixto Bieitos Skandal-Inszenierung der „Entführung aus dem Serail“ an der Komischen Oper. Aus dem Serail wird ein Bordell, und schon ist man „drin“: in der „Zeit“, im „Spiegel“, in der „FAZ“...

Die Salzburg Chamber Soloists Der Dirigent Lavard Skou-Larsen

20

Auch wir haben, natürlich, eine Rezension unseres Berliner Autoren Bernd Kima bekommen, der das ganze für „eine

Portrait

beispiellose Sauerei“ hält. Doch dann stellten wir uns die

Gelungene Mixtur Der Dirigent Christoph Poppen

Frage: Muss man eine „Mozart“-Aufführung, die eine ganz andere Geschichte erzählen möchte als Mozart, unbedingt rezensieren? Warum schreiben die Verantwortlichen nicht

Die Spielzeit

selbst eine Oper, wenn sie ihre eigene Story an den Mann

Programmvorschau auf die Saison 2004/05

bringen möchten? Oder nennen das ganze wenigstens ehrlich eine Oper „frei nach Mozarts Entführung aus dem Serail“?

KOMPONISTENPORTRÄT 16

✦ 14

nicht zu besprechen. Aber es würde uns sehr interessieren,

crescendo premium

Reise-Tipps crescendo-Rätsel

nung. Wenn Sie „nebenbei“ unser Rätsel auf S. 13 lösen oder

Premierenspiegel

an unserem Gewinnspiel auf S. 31 teilnehmen, können Sie

Auf einen Blick Wiederbelebt Raritätenkabinett Buhs und Bravi Bericht aus Berlin NRW-Rundschau Opernrundschau im Nordwesten

schöne Lautsprecher gewinnen! Jetzt wünsche ich Ihnen aber erst einmal viel Vergnügen mit der neuen Ausgabe von crescendo – und dass Sie im Sommer

12 13

26 28 28 29 29 30 30

Gelegenheit finden, frei nach Piotr Anderszewski zu sagen: Manchmal ist es gut, einfach faul zu sein!

Hifi Gewinnspiel Messerückblick High End 2004

31 32

gehört Ihr Klemens Hippel

WWW.CRESCENDO-MAGAZIN.DE

MARIA JOÃO PIRES

10

wie Sie das sehen! Vielleicht schreiben Sie uns ja Ihre Mei-

sogar einen Besuch bei den Erfurter DomStufen oder zwei

INTERPRETENPORTRÄT

special unterwegs

Wir haben uns jedenfalls entschlossen, diese Inszenierung

PETER EÖTVÖS

CD-Highlights des Jahres CD-/SACD-Besprechungen

36 38

Kultur Spiegel Klassik Bestseller Impressum

36 40

JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE RADIO-SINFONIE-ORCHESTER FRANKFURT FRANKFURTER MUSEUMSORCHESTER ENSEMBLE RECHERCHE CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE ENSEMBLE MODERN DIANA DAMRAU · IVÁN PALEY 2. INTERNATIONALER DIRIGENTENWETTBEWERB SIR GEORG SOLTI

was? wann? wo? Konzerte und Musiktheaterpremieren im Juli, August und September 2004

Partner der Alten Oper Frankfurt

42

Tickets 069 1340 400 & an allen bek. VVVK-Stellen · www.alteoper.de

Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die aktuelle Ausgabe und die crescendo-Jahrgänge 2000 bis 2004 zum kostenlosen Download. Sie können zahlreiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich haben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion

Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine Beilage der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg: „Kulturland Baden-Württemberg“

GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT

integriert. Viel Spaß beim Stöbern!

crescendo 04 2004

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„Du hast nur eine Chance“

K

Der Pianist Piotr Anderszewski Von Klemens Hippel

eine Show: So locker, wie er von unseren Fotos schaut, ist er wirklich. Um 18 Uhr muss Piotr Anderszewski Bartóks 3. Klavierkonzert spielen – um fünf trifft er mich

zum Interview. Kurz vor sechs muss ich mich dann beeilen, auf meinen Platz zu kommen. Während er sich noch einen Tee bringen lässt: Schließlich hat er noch glatt 20 Minuten Zeit, ehe es aufs Podium geht! Ob man das weiter empfehlen kann als „Konzertvorbereitung“? Wenn nur das Ergebnis zählt, unbeman Bartók nicht spielen.

crescendo: Die meisten Künstler mögen keine Interviews am Konzerttag – fühlen Sie sich da nicht um Ihre Konzentration gebracht?

Anderszewski: Nein. Wissen Sie, die Vorbereitung dauert Jahre oder Monate. Vor einem Konzert kommt es

FOTOS: ANA BLOOM / EMI

dingt. Denn besser als er an diesem Abend kann

dann vor allem darauf an, dass man sich gut vorbereitet fühlt. Die Musik muss schon ein Teil von dir selbst

Anderszewski: Lustigerweise war das letztes Jahr in

Anderszewski: Bei den Polonaisen würde ich zustim-

sein, bevor du sie spielst. Wenn das so ist, bist du ganz

den USA, dass ich zu Chopin gefunden habe. Sehen

men. Die Polonaise ist ein sehr nobler Tanz, auch die

entspannt.

Sie, es ist sehr schwierig Chopin zu spielen, wenn man

virtuosen Passagen sind immer edel. Mit großen Ges-

Pole ist. In Polen ist Chopin der Nationalkomponist, und

ten. Aber ich glaube generell, dass man oft zu schnell

crescendo: Manche Kritiker meinen, sie hätten ein eher

es gibt nichts schlimmeres für Chopins Musik, als dass

spielt! Man muss den richtigen Rhythmus finden, das

kleines Repertoire!

man einen offiziellen Komponisten aus ihm gemacht

richtige Tempo. Es besteht ein großer Unterschied zwi-

Anderszewski: Tatsächlich? Kommt drauf an, was Sie

hat. So war meine Reaktion am Anfang, mich gerade

schen der Geschwindigkeit und dem Tempo – es geht

unter Repertoire verstehen – es gibt ja ganz viel, was

nicht mit Chopin zu identifizieren. Ich dachte, es wäre

um den Puls der Musik. Wissen Sie, bei Chopin passiert

man zu Hause studiert und nicht im Konzert spielt! Ich

zu offensichtlich, ich wollte fühlen, was ich wirklich

so viel zwischen den Noten, in den Mittelstimmen –

würde nicht sagen, dass mein Repertoire klein ist: es

empfinde. Nicht Chopin spielen, weil ich Pole bin. Es hat

man kann niemals alles zeigen, was da geschieht. Aber

ist begrenzt! Ich versuche das zu machen, wovon ich

einige Jahre gedauert, mich von dieser Idee zu be-

viel zu oft hören wir nur die basic lines, nichts von den

glaube, dass ich es gut spiele und von dem ich über-

freien. Und dann habe ich in Amerika in einem winzi-

unglaublichen Dingen, die in dieser Musik passieren.

zeugt bin. Wen kümmert es, wenn du nicht alle mög-

gen Nest in der Mitte von Nirgendwo entdeckt, dass

Ein langsameres Tempo würde da helfen.

lichen Komponisten spielst? Es gibt so viele Pianisten,

Chopin ein Teil von mir ist. Dass ich ihn liebe. Das kam

die das können. Ich glaube, das ist heutzutage ein gro-

völlig unerwartet. Und auf eine merkwürdige Weise hat

crescendo: In Ihrem Film über die Diabelli-Variationen

ßes Problem in der Klassischen Musik: Zu erwarten,

mich auch meine Arbeit an Bach zu Chopin geführt.

sagen Sie, dass Sie mit keiner Note zufrieden sind...

dass jeder alles spielt. Du musst gut sein bei Bach,

Ich betrachte Chopin sehr von einer polyphonen Per-

Anderszewski: Dann habe ich das wohl so gefühlt. Aber

Beethoven, Mozart, zeitgenössischer Musik. Ich bin

spektive. Seine Musik ist viel komplexer als es scheint.

nein, ich bin manchmal sehr glücklich mit Konzerten

aber keine Aufführungsmaschine.

oder mit meinen aktuellen Aufnahmen. Man beschäf-

crescendo: Ihr Kollege Arthur Schoonderwoerd hat kürz-

tigt sich so viele Monate und Jahre mit Werken, und

crescendo: Vor kurzem haben Sie um Chopin noch einen

lich geschrieben, dass Chopins Tänze heute viel zu

dann ist es 20 Uhr und du hast nur eine einzige Chan-

Bogen gemacht, jetzt haben Sie ihn aufgenommen...

schnell gespielt werden – würden Sie da zustimmen?

ce, es richtig zu machen. Und es ist sehr selten, dass

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crescendo 04 2004

EDITORIAL INHALT THEMA

INTERVIEW

PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIFI BÜCHER CD DVD VORSCHAU


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Im Konzert muss man sein Hirn in einem gewissen Sinne ausschalten, man muss die Musik einfach geschehen lassen.

man da alles ausdrücken kann, was man zu sagen

du es noch besser? Es gibt keine Grenze, du musst

lich faul, aber ich weiß das und ich werfe es mir nicht

hätte mit dieser Musik. Natürlich bleibt ganz oft eine

deine eigene Grenze finden. Und beim Aufnehmen bist

vor. Es ist gut, faul zu sein.

gewisse Frustration zurück – ich denke, das ist ganz

du allein mit dem Instrument im Studio, das ist eine

normal.

furchtbare Einsamkeit. Konzert und Aufnahme sind für mich zwei Kunstformen. Aufnahmen sind reine Musik,

crescendo: Aber Sie müssen doch jeden Tag üben? Anderszewski: Nein, ich spiele nicht jeden Tag, bestimmt

crescendo: Ist dann die CD das bessere Ausdrucksmittel? Anderszewski: Konzerte haben schon etwas Grausa-

nichts als die Musik, Konzerte enthalten viele andere

nicht, warum? Manchmal arbeite ich wie verrückt je-

Elemente: die Atmosphäre, das Publikum, die Spannung

den Tag, und manchmal 4 Wochen gar nicht.

mes, aber eben auch etwas Lebendiges. Sie zwingen

des Abends. Ich kritisiere das nicht, das kann manch-

dich, in diesem einen Augenblick vollkommen in der

mal die Musik bereichern.

AKTUELLE CD

Wahl: Du kannst es nicht nochmal machen! Das ist ein

crescendo: Brauchen Sie diese anderen Elemente? Anderszewski: Unglücklicherweise muss ich ein Stück

Grund, warum ich Aufnahmen schwieriger finde als

öffentlich spielen, bevor ich es wirklich gut spielen

Bach, Beethoven,Webern Piotr Anderszewski

Konzerte. Beim Aufnehmen hat man immer die Mög-

kann. Das gilt für jedes Stück.Ich brauche den Kon-

lichkeit, es noch besser zu machen. Es ist viel verzeh-

zerttermin, die Deadline. Ohne die bin ich viel zu faul,

render: Hast du schon dein Bestes getan, oder kannst

finde immer eine Ausrede. Ich bin von Natur aus ziem-

Musik zu sein, mehr als bei einer Aufnahme, wo man immer zurückgehen kann. Im Konzert hast du keine

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Gesänge des Harfners Der Mittelalterspezialist Benjamin Bagby Von Klemens Hippel

S

eit mehr als 25 Jahren erforscht Benjamin

waren Konzerte schon etwas Neues, und kommerziel-

hen Mittelalter haben wir aber einfach nicht genug Ma-

Bagby mit seinem Ensemble Sequentia

le Konzerte noch viel mehr. Musik ist in fast allen Kul-

terial, um sicher sagen zu können: So war das! Viele

die Musik des Mittelalters. Aus Hand-

turen eine Sache der Tradition geblieben. Und es ist

sind offen und sagen: das ist durchaus möglich, es

schriften, Bildern und mündlichen Über-

wichtig für uns, dass das auch ein Teil unserer Ge-

spricht nichts dagegen. Andere sind eher pessimistisch

lieferungen rekonstruiert er die musikalische Praxis

schichte ist. Musik war etwas, was Leute unter sich

eingestellt und sagen: Das können wir nicht bewei-

dieser Zeit – und lässt sie vor einem wachsenden Pu-

gemacht haben. Menschen, die zur gleichen sozialen

sen, also dürfen Sie das nicht singen!

blikum wieder lebendig werden.

Schicht gehören, haben immer „ihre Musik“, die sie hören. Das ist auch ihre Identifikation als Gruppe. So ist

crescendo: Sie greifen bei der Rekonstruktion der Mu-

crescendo: Wie bringen Sie einem an Klassik interes-

es ja auch heute: Die Jungen hören ihre Musik, die Al-

sik auch auf Volkstraditionen zurück – was halten Sie

sierten Menschen die Musik des Mittelalters nahe?

ten, die Intellektuellen, je nachdem zu welcher Gruppe

von der „Volksmusik“, die im Fernsehen zu hören ist?

Bagby: Wenn das jemand ist, der Geschichten liebt,

man gehört oder gehören möchte, hat man eine be-

Bagby: Ich schaue so wenig Fernsehen. Sie meinen

zum Beispiel die Geschichten von Verdi oder Schu-

stimmte musikalische Richtung.

diese Freitagabende...? (lacht) Das Problem mit der

bertlieder oder die Opern von Mozart, dann ist das nicht

Volksmusik ist: In Zentraleuropa war sie im 19. Jahr-

schwer zu erklären. Die Programme, die wir machen,

crescendo: Was sagen die Mediaevisten zu Ihren Pro-

hundert schon am Aussterben! Eine echte Volkstradi-

sind von Geschichtenerzählern, die einem Volk seine

grammen?

tion kann nur da überleben, wo es wenig Kontakt mit

kulturelle Identität gegeben haben. Genauso, wie wir

Bagby: Die sind geteilter Meinung. Es gibt welche, die

der Außenwelt gibt. Sie ist langlebig in Ländern, die

unsere kulturelle Identität an so etwas wie Mozarts

solche Texte sehr intensiv als Literatur empfinden und

ein bisschen abseits sind: Norwegen, Lappland, Ir-

Zauberflöte oder Wagners Ring festmachen, so hatte

nicht einsehen, dass das jetzt gesungen wird. Die soll-

land... Und unser Bild von Volksmusik ist derart ge-

man dafür im Mittelalter eine Geschichte wie die vom

te man lesen, möglichst mit vielen Fußnoten, das ist

prägt von der Romantik. Nehmen wir Irland – man liebt

Rheingold oder das Rolandslied in Frankreich oder Beo-

schwere, große, wichtige Kultur und akademisch. Wenn

diese schöne irische Musik mit Harfe – aber die Harfe

wulf in England.

crescendo: Und wenn er sich eher für Instrumental-

Die Poesie des Mittelalters ist nicht weniger wertvoll als die des 19. Jahrhunderts

musik interessiert?

Bagby:

Die zweite Erklärung für einen Klassikfreund

man das ausspricht, ist es irgendwie besudelt. Aber

spielt dann englische Harmonien des 17. und 18. Jahr-

wäre: Man muss verstehen, dass das Ereignis „Kon-

die neuere Sprachwissenschaft tendiert dazu zu sa-

hunderts: aus der Zeit, in der Irland kolonisiert wurde.

zert“ eine späte Erscheinung ist. Im 17. Jahrhundert

gen: Texte sind Abschriften von Aufführungen. Diese

Das ist eine musikalische Kolonisierung, die so per-

Mediaevisten finden das toll, die Texte wieder zum Hör-

fekt war, dass wir das gar nicht mehr wahrnehmen. In

ereignis zu machen. Das Mittelalter kannte ja keine

Westirland gibt es noch einstimmige Vokalstile, da hört

Lesekultur. Die Bücher dieser Zeit sind nicht zum Lesen,

man sofort, dass das etwas völlig Anderes ist. Da gibt

sondern Schatztruhen, in denen man wichtige Dinge in

es noch Spuren.

Sicherheit bringt. Erst im 14. Jahrhundert hat man angefangen Bücher zu lesen. Sich mit einem Buch hin-

crescendo: Wenn man mittelalterliche Musik macht,

zusetzen um zu lesen, wäre im 10. Jahrhundert eine

steht man da mit einem Fuß in der Esoterikszene?

völlig absurde Vorstellung gewesen.

Wenn Sie zum Beispiel an den Hildegard-von-Bingen-

crescendo: Und die Musikwissenschaftler? Was hören

Bagby: Na ja – mit der kleinen Zehe! Man spielt die

Boom denken...

6

crescendo 04 2004

Sie von denen über Ihr Konzept?

Musik – was daraus gemacht wird, da hat man wenig

Bagby: Die Musikwissenschaftler haben ein bisschen

Einfluss. Es war nie unsere Absicht, etwas Esoterisches

Angst, irgendetwas zu sagen. Sie sind schließlich Wis-

zu machen. Viele Leute, die kommen, sind in erster Linie

senschaftler und deren Werkzeuge sind Fakten. Im frü-

bestimmt nicht an der Musik interessiert, sondern am

EDITORIAL INHALT THEMA

INTERVIEW

PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIFI BÜCHER CD DVD VORSCHAU


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Sequentia (v.l.n.r.): Benjamin Bagby, Lena Susanne Norin, Eric Mentzel, Norbert Rodenkirchen

Ereignis Hildegard. Die wäre übrigens sicher erschreckt darüber, was mit ihrem Na-

FOTOS: BENJAMIN KRIEG / BMG

crescendo: In der Pop-Musik ist vor einigen Jahren plötzlich der Gregorianik-Sound populär geworden, fühlen Sie sich da missbraucht?

Bagby: Das ist natürlich ein Missbrauch, denn Gregorianik wird hier zur Manipulation der Gefühle gebraucht. Dafür ist Gregorianik nicht gedacht, sie ist Gebet. Dass das jetzt wie ein Aufputschmittel benutzt wurde, um ein bestimmtes Feeling zu erzeugen, hat aber auch gute Seiten: Ein breiteres Publikum hört jetzt erstmals davon! Wenn 500000 Leute plötzlich wissen, was Gregorianik ist, dann gibt es vielleicht 500, die sich dafür interessieren. Und fünf fangen vielleicht an, diese Musik zu singen.

AKTUELLE CD

men gemacht wird. Sie war ja Benediktinerin, und es ist ganz klar, wie sie gelebt hat. Unsere Esoterik setzt voraus, dass etwas mit der Welt nicht stimmt, in der wir leben,

Sequentia: Lost Songs of a Rhineland Harper

und wir müssen uns davon erholen. Für Hildegard war ihre Welt völlig in Ordnung!

DHM 82876589402 / BMG crescendo premium hält diese CD für Sie bereit

Sie brauchte keine Esoterik als Zuflucht. Sie hat in ihrer Musik einfach ihre Visionen ausgedrückt. Glücklicherwiese hat die Kirche das nicht unterbunden.

DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG

Mikhail Pletnev & Martha Argerich

Das Gipfeltreffen Die Aufnahme verbirgt eine außergewöhnliche Weltpremiere! Zum ersten Mal sind die Piano Weltstars Martha Argerich und Mikhail Pletnev zusammen auf einer CD zu hören. Das Ergebnis – ein Traum – orchestraler Klang auf zwei Klavieren.

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FOTO: GITTI PIRNER

Plädoyer für Mozart Ein Gespräch mit der Pianistin Gitti Pirner Von Klemens Hippel ereits mit acht Jahren trat Gitti Pirner als

Pirner: Genau. Natürlich darf man wenig pedalisieren,

manieriert werden. Oft denken die Musiker: Das kann

Solistin von Mozarts Klavierkonzert KV 488

nicht nach dem Motto gehen: Wo die Not am größten

doch nicht so einfach sein, da muss man doch was

auf. Und dieser Liebe zu Mozart ist sie treu

ist, ist das Pedal am nächsten. Ich muss das Legato

machen! Was ich mache, kann ich Ihnen ganz genau

geblieben – in ihrer Karriere als Pianistin,

erstmal selber produzieren und darf nicht das Pedal

sagen: Ich lese sehr genau den Notentext und ich bin

in der sie unter anderem den Klavierwettbewerb in

als Legatoersatz verwenden. Das ist die erste ganz

ein großer Opernfan. Ich glaube, das ist der Schlüssel

Genf gewann, Konzerte in aller Welt gab, mit Künst-

große Schwierigkeit. Die zweite ist: Artikulation. Ich

zu Mozarts Instrumentalmusik. Ich muss nur das tun,

lern wie Sergiu Celibidache und Rudolf Kempe spiel-

muss sehr genau phrasieren. Das heißt nicht, dass das

was in der Oper auch passiert: Ich muss singen und ich

te und nicht zuletzt zahlreiche Schüler ihrer Mün-

Pedal verboten ist. Aber als Klangmittel scheidet es

muss sprechen, eine Handlung haben. Ich muss aber

chener Meisterklasse unterrichtete.

aus bei Mozart. Dann müssen alle Läufe von einer

in seiner Sprache sprechen und nicht übertreiben.

B

großen Gleichmäßigkeit sein, das ist im piano viel schwieriger als im forte. Und schließlich glaube ich: In

crescendo: Nicht übertreiben – ist das der Grund dafür,

le man am besten an Mozartwerken. Ich glaube, dass

dem Moment, wo ich musikalisch unsicher bin, mache

dass Sie immer im Tempo bleiben, wenn es in eine

man das auch auf die Pianisten ausweiten müsste.

ich Fehler. Es besteht eine ganz enge Symbiose zwi-

Moll-Passage geht?

Sehen Sie das ähnlich?

schen der Musik und der technischen Ausführung.

Pirner: Wenn Mozart ein anderes Tempo will, dann M O Z A RT S H A N D S C H R I F T I M J A H R E 1 7 9 1

crescendo: Von Sängern heißt es, ihre Qualität beurtei-

schreibt er es, das wusste er schon! Das sage ich meinen Studenten immer: Wisst Ihr, jeder Idiot kann sein Tempo reduzieren, wenn es Moll wird oder innig. Was schwierig ist, ist im Tempo zu bleiben und mit dem Anschlag zu gestalten. Das gibt nicht sehr viel her, aber da fängt es an interessant zu werden. Über die Tempi bei Mozart weiß man ja nur ganz wenig. Er hat mal geschrieben, dass die Andante-Sätze häufig zu lang-

Pirner: Das sehe ich nicht ähnlich – ich sehe es ge-

Wenn ich die Musik nicht verstehe, kann ich sagen:

sam gespielt würden und gesagt: Wenn ich Andante

nauso! Aber ich bin da auf ziemlich einsamem Posten,

Das übe ich jetzt und dann spiele ich es. Das ist aber

schreibe, dann meine ich auch Andante. Und nicht Ada-

wenn Sie noch dabei sind, sind wir schon zu zweit!

der falsche Weg. Ich muss es erst verstehen, und dann

gio. Da bin ich immer in Gefahr, zuviel „Tiefe“ hinein-

kann ich es lernen. Das machen die meisten falsch.

zupacken.

gen um Mozart...

crescendo: Liegt eine Schwierigkeit vielleicht auch dar-

crescendo: Und am Ende klingt es nach all der Arbeit

Pirner: Ja. Es wird überhaupt wenig gesprochen über

in, dass Mozart keine Selbstdarstellung erlaubt?

ziemlich einfach?

diese Problematik. Die Klaviermusik Mozarts wird

Pirner: Bei Mozart stört die am meisten. Das ist ganz

Pirner: Am Ende muss es völlig einfach klingen, natür-

unterschätzt, warum auch immer. Nicht in ihrer

wichtig, Selbstdarstellung geht bei Mozart immer da-

lich. Aber im Grunde kann man das auch nicht üben:

Schwierigkeit, sondern in ihrem Wert. Ein Grund dafür

neben. Ich muss mich in der Musik immer als Person

Wenn einer nicht die Leichtigkeit hat in der Hand, dann

ist, dass es bei Mozart enorme technische Schwierig-

hintenanstellen, aber bei Mozart besonders. Ich kann

hat er es schwer. Da kann er ein Leben lang üben und

keiten gibt, die sich aber völlig unspektakulär präsen-

nur 100 Prozent aller Möglichkeiten, die ich habe, in

kriegt es nicht hin.

tieren. Man hört es nur, wenn es nicht sehr gut ge-

diese Musik einbringen. Da habe ich genug zu tun und

spielt ist. Alfred Brendel, der immer mit ganz hohem

brauche von mir gar nichts mehr dazu zu geben.

crescendo: Viele Pianisten machen ja einen großen Bo-

Respekt von der Klaviermusik Mozarts spricht, hat ganz klar formuliert, was in dieser Musik drin ist an klang-

crescendo: Wenn ich Ihre Interpretation der Mozart

lichen Welten. Das ist irrsinnig schwer auszudrücken,

sonaten höre, habe ich den Eindruck: Sie machen

und ich glaube, das ist der Punkt.

eigentlich nichts. Spielen nur, was eben da steht...

crescendo premium CD zur Ausgabe 4/04

W.A. Mozart: Klaviersonaten Vol. 3

Pirner: Ich empfinde das als ein großes Kompliment,

Gitti Pirner. FARAO Classics B 108 012

crescendo: Ein Problem ist sicher: Man hört alles, und

wenn Sie das sagen. Das heißt, dass Sie nichts stört.

kann sich über nichts hinwegmogeln.

Und das ist eben sehr schwer: natürlich bleiben, nicht

crescendo premium Teilnehmer (siehe Seite 10) erhalten diese CD mit der aktuellen Ausgabe von crescendo

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crescendo 04 2004

EDITORIAL INHALT THEMA

INTERVIEW

PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIFI BÜCHER CD DVD VORSCHAU


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06.07.2004

15:51 Uhr

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der opernsommer hat begonnen! 12 Opern-Gesamteinspielungen mit hervorragenden Stars – zum ungewöhnlich günstigen Preis!

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lucia di lammermoor andrea rost anthony michaels-moore bruce ford sir charles mackerras CD 93118

puccini

manon lescaut

CD 93117

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CD 93123

CD 93125

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nina rautio peter dvorsky luigi roni lorin maazel CD 93120

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il turco in italia montserrat caballé leo nucci samuel ramey riccardo chailly CD 93121

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iris ilona tokody plácido domingo juan pons giuseppe patané CD 93124

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premium

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Klassik für alle Sinne Die crescendo premium Angebote August / September 2004

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Die Angebote bei crescendo premium

Tel/Fax email Zahlungsweise: (bitte ankreuzen) per beigefügtem Scheck per Nachnahme (zzgl. 4,- EUR) per Bankeinzug: Kontoinhaber Kontonummer Bank/BLZ

> CD Gitti Pirner spielt Mozart

> Eintrittskarten & Übernachtung:

Die Überraschungs-CD dieser Ausgabe ist eine Aufnahme der Pianistin Gitti Pirner (FARAO Classics), deren Plädoy-

Julia Fischer bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern am 14.08.04

er für Mozart Sie auf S. 8

Erleben Sie Julia Fischer, Solisten-Preisträgerin der

finden. Dass sie nicht nur

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, beim Kam-

Kluges zu sagen hat zu Mo-

mermusikfest auf Schloss Ulrichshusen. Die junge

zart, sondern ihn auch wun-

Star-Geigerin spielt zusammen mit weiteren Preis-

Anzahl Summe Die von der Redaktion empfohlenen CDs (siehe S. 36-37) Stückpreis >1 Rachmaninow: Klavierkonz. 1 CD 16,90 EUR

dervoll spielt, wollten wir Ih-

trägern der Festspiele wie dem Cellisten Daniel

nen unbedingt einmal de-

Müller-Schott, dem Pianisten Jonathan Gilad und dem

monstrieren! Wenn Sie Gitti

Trio Echnaton. Unter anderem übernimmt sie die Rolle

>2 Cavalli: Statira. Florio. 2 CD

29,90 EUR

Pirner noch nicht kennen, sollten Sie sie unbedigt kennen

der Primaria bei Mendelssohns berühmtem Streich-

>3 Händel: Giulio Cesare. 3 CD

36,90 EUR

lernen. Und wenn Sie sie schon kennen, dann freuen Sie

oktett.

>4 Massenet: Manon. Rudel 3 CD

29,90 EUR

sich bestimmt über diese CD!

Unser Arrangement: Kombikarten der besten Kate-

>5 Haas: in vain. 1 CD

16,90 EUR

>6 Sharp: Racing hearts. 1 CD

16,90 EUR

>7 Bach: Perahia. 1 CD

16,90 EUR

> Sämtliche Klaviersonaten Mozarts

>8 Garcia-Fons: Entremundo. 1 CD

16,90 EUR

Wenn unsere Überraschungs-CD Sie überzeugt, können

Kleines Meer, inkl. Frühstücksbuffet, Obstschälchen

>9 Bach: Cello Suiten. 3 CD

33,90 EUR

Sie die anderen 4 CDs der

und Saunanutzung.

>10 Bruckner: 9. Symphonie. 2 CD

22,90 EUR

Reihe (und den dazu gehö-

Teilnahme am VIP-Empfang in Ulrichshusen mit

>11 Liapunow: 2. Symphonie. 1 CD

16,90 EUR

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10

crescendo 04 2004

THEMA PORTRAIT

JULIA FISCHER; FOTO: TOM SPECHT

>12 Tschaikowsky: 5. Sym. 1 CD

gorie für alle drei Konzerte des Kammermusikfestes

PREMIUM

PREMIERENSPIEGEL REISE CD DVD VORSCHAU


07.07.2004

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PREMIERENSPIEGEL REISE HIFI BÜCHER CD DVD VORSCHAU

crescendo 04 2004

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06.07.2004

23:03 Uhr

Seite 12

unterwegs

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In einer alten, traditionsreichen Kulturregion in neuem Glanz. Unsere Reise führt dieses

Reisetipps Unterwegs in der Mitte Deutschlands

Mal zu Festspielen und Kulturstätten in

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hier unsere

Schloss Moritzburg bei Dresden

Tipps für Sie:

>1 Wernigerode

>3 Moritzburg

Einen Grund zum Feiern hat das am Fuße des Harz gelege-

Nahe Dresden liegt das Städtchen Moritzburg. Seit 1993 all-

Atmosphäre mit ausgezeichneten Aufführungen (08. – 22.

ne Städtchen: Wernigerode begeht in diesem Jahr seinen

jährlich im August wird es zum Mekka für Kenner und Lieb-

August). Und wenn Sie schon nahe bei Dresden sind, dann

775. Geburtstag. Wenn Sie etwas von der Stimmung schnup-

haber hochkarätiger Kammermusik. Einige Besonderheiten

gehört auch ein Besuch in der Semperoper – und sei es nur

pern möchten, dann sind die 9. Wernigeröder Schlossfest-

stehen in diesem Jahr ins Haus: So wird zum ersten Mal ein

für eine Führung durchs Haus – zum Pflichtprogramm.

spiele genau das Richtige. Im Innenhof des hoch über der

größeres kammermusikalisches Ensemble eingebunden. Das

Tickets: +49-351-810 54 95

Stadt gelegenen Schlosses wird ein Schiffsrumpf aufgebaut

Franz Liszt Kammerorchester Budapest eröffnet das Festi-

www.moritzburgfestival.de

– Kulisse für die Open-Air-Aufführung von Albert Lortzings Zar

val am 08. August in der Gläsernen Manufaktur von VW in

und Zimmermann, die diesmal im Zentrum der Festspiele

Dresden. Zum Schwerpunkt „Gesang“ werden vom 13. bis

steht. Flankiert werden die Aufführungen von der traditio-

15. August vier junge Gesangssolisten vorgestellt und na-

>4 Gotha

nellen First Night am 24. Juli und der an das legendäre Ab-

türlich trägt das Programm auch dem Jubiläum von Antonin

Barocktheater und barocke Opern – das bedeutet ein Feu-

schlusskonzert der Londoner Proms angelehnten Last Night

Dvoˇrák Rechnung. Seit 1997 gibt es beim Moritzburgfestival

erwerk an Tönen und Farben, unerwartete Effekte und dra-

(04. September). Dazu gibt es für alle Spanien-Süchtigen die

den „Composer-in-residence“, nach Größen wie Wolfgang

matische Liebesverwicklungen. Eine wahre „Show“, bei der

Spanische Nacht „Pasion Flamenca“. Der Nachwuchs wird

Rihm, Thomas Adès und Jörg Widmann ist in diesem Jahr der

oft nicht nur das Werk und die Sänger, sondern auch das

mit einem Kinder- und Familienprogramm umworben.

Brite Mark-Anthony Turnage eingeladen. Neu ist die Kopplung

Theater mit seiner Bühnentechnik im Mittelpunkt steht. Einen

Tickets: +49-3943-625 493

mit einem Kompositionsauftrag, das Werk wird im Rahmen

idealen Rahmen bietet das Ekhof-Theater im Schloss Frie-

www.kammerorchester-wr.de

des Festivals uraufgeführt. Die Mischung aus renommierten

denstein zu Gotha. Es ist das älteste, vollständig erhaltene Ba-

>2 Leipzig

Solisten und Newcomern verspricht auch in diesem Jahr

rocktheater der Welt mit originaler Bühnenmaschinerie! In

wieder die gewohnt angeregt-anregende und dynamische

diesem Jahr werden Sie beim Ekhof-Festival mit einer Wiederaufnahme der Melodramen Medea und Ariadne auf

DIE Leipziger Adresse für Musikfreunde in aller Welt ist natür-

Naxos sowie der Neuinszenierung des seltener gegebenen

lich das traditionsreiche Gewandhaus. Eine der bedeutends-

Orlando Paladino von Joseph Haydn in die Vergangenheit

ten Persönlichkeiten, die hier gewirkt und gearbeitet haben,

entführt, das Konzertprogramm beleuchtet „Raritäten aus

ist Felix Mendelssohn Bartholdy. Ihm gewidmet sind die

europäischen Metropolen“ (26.06. – 22.08.).

herbstlichen Festtage, die vom 31. Oktober bis 07. November

Tickets: +49-1805-46 36 67

veranstaltet werden. Jedesmal wird ein spezieller Aspekt in

www.ekhof-festival.de

Leben und Werk des ehemaligen Gewandhauskapellmeisters vorgestellt. In diesem Jahr ist das zentrale Thema die BeWernigerode

Zusammenarbeit u.a. mit der Internationalen Mendelssohn-

www.wernigerode-tourismus.de

Stiftung, der Musikhochschule und dem Bach-Archiv stehen

Leipzig

dem Gewandhausorchester und Herbert Blomstedt, Igor Oistrach, Peter Härtling, dem Iturriaga-Quartett und vielen anderen. Tickets: +49-341-12 70 280 www.gewandhaus.de

12

crescendo 04 2004

FOTO: KASSKARA

über 30 Veranstaltungen auf dem Programm. Natürlich mit

Reiseinfos

ziehung Mendelssohns zu England. In einer übergreifenden

www.leipzig.de Dresden www.dresden.de Gotha www.gotha.de

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL

REISE

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FOTO: DWT / MÜNCH

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ntdecken Sie Neues mitten in Deutschland!


13.07.2004

12:41 Uhr

Seite 13

crescendo Preisrätsel

unterwegs

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Bühne. DomStufen nennt sich das Festival, das im Sommer die Klassikfreunde nach Erfurt lockt. Nach den eher ernsten Aufführungen der letzten Jahre, darunter Der fliegende Holländer und Strauß’ Friedenstag, folgt nun mit Pagliacci – Der Bajazzo von Ruggero Leoncavallo ein Ausflug in die Welt der Comedia dell’arte. Eine besondere Attraktion ist die Ein-

Die Domstufen in Erfurt

FOTO: THEATER ERFURT

beziehung von Artisten der Scuola Dimitri aus Verscio im Tessin. Sie verbreiten mit Tanzen, Jonglieren und Zaubern die Zirkus- und Varieté-Atmosphäre einer italienischen Gauklertruppe – Gründer Dimitri steht noch in der Tradition der großen Clowns! Der Generalmusikdirektor des Theaters Erfurt, Walter Gugerbauer, leitet sein mit internationalen Solisten angereichertes Ensemble, Regie führt Gérard Demierre. In der nächsten Spielzeit des Theater Erfurt gibt es eine Wieder-

>5 Erfurt

aufnahme der Produktion. Abgerundet wird das Programm

Eine einzigartige Kulisse: Vom Domplatz aus führt eine brei-

Zeit übrig bleibt: Besuchen Sie unbedingt die Kunsthalle! Hier

te Treppe zum Portal hinauf, auf der linken Seite begrenzt

gibt es auf 750 m2 wechselnde Ausstellungen mit zeitge-

vom Dom St. Marien, während sich auf der rechten Seite die

nössischer Kunst.

Severi-Kirche erhebt. Das beeindruckende mittelalterliche

Tickets: +49-361-22 33 155

Ensemble wird in diesem August bereits zum elften Mal zur

www.domstufen.de

durch zwei Aufführungen von Die Planeten Gustav Holsts. (14. August – 05. September). Falls Ihnen dann noch etwas

Wissen Sie es...? Leoncavallo ist mit seinem Bajazzo ein Meisterstück gelungen

Wir möchten von Ihnen wissen, wie diese erste Oper heißt

– jedoch hatte er ein Vorbild. Bereits im Jahr 1880 wurde in

und wer ihr Komponist ist. Zu gewinnen gibt es zwei Karten

Rom ein Einakter uraufgeführt, der ein sensationeller Erfolg

für eine Aufführung der DomStufen-Festspiele in Erfurt 2004

wurde. Zahlreiche Komponisten wurden zu vergleichbaren

sowie eine Übernachtung für zwei Personen im Radisson

Werken angeregt, aber nur Leoncavallo konnte an diesen Er-

SAS Hotel Erfurt. Hier können Sie einen eindrucksvollen Blick

folg anknüpfen. Beide Opern gelten als Standardwerke des

über die Altstadt genießen. Wenn Sie Oper und Komponist er-

italienischen Verismo und werden oft zusammen einstudiert.

raten haben, schicken Sie uns bis spätestens 20.08.04 eine Postkarte, ein Fax oder eine E-mail an: Port Media GmbH, Team crescendo Senefelderstraße 14, 80336 München

FOTO: RADISSON SAS

Fax: +49-89-74 15 09-11; email: crescendo@portmedia.de

Auflösung aus crescendo 03 Im letzten crescendo fragten wir nach Bohuslav Martinu. Gewonnen hat: C. Drandarevski aus Wiesbaden. Herzlichen Glückwunsch!

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL

REISE

HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


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13.07.2004

16:20 Uhr

Seite 14

DIE ABOS

SAISON 2004/05 PHILHARMONISCHE:KONZERTE IM PFALZBAU 1. Konzert Mo 8. November 2004, 20.00 Uhr ARI RASILAINEN | DIRIGENT ARTO NORAS | VIOLONCELLO Werke von Schostakowitsch und Tschaikowsky 2. Konzert So 12. Dezember 2004, 20.00 Uhr

vorschau

SONDERVERÖFFENTLICHUNG / ANZEIGEN / PRÄSENTATIONEN

SpielZeit 2004/2005

>1 Leipzig Gewandhaus

ARI RASILAINEN | DIRIGENT JAAKKO KUUSISTO | VIOLINE Werke von Sibelius, Sallinen und Mussorgskij 3. Konzert Fr 8. April 2005, 20.00 Uhr

FOTO: GEWANDHAUS

ARI RASILAINEN | DIRIGENT ARVE TELLEFSEN | VIOLINE Werke von Glinka, Schostakowitsch und Tschaikowsky 4. Konzert Fr 20. Mai 2005, 20.00 Uhr ARI RASILAINEN | DIRIGENT OLE EDVARD ANTONSEN | TROMPETE Werke von Glasunow, Jost und Dvorˇák

STAATSPHILHARMONIE :ROSENGARTEN 1. Konzert Fr 17. Dezember 2004, 20.00 Uhr Rosengarten, Musen-Saal HEINRICH SCHIFF | DIRIGENT XAVIER DE MAISTRE | HARFE RUTH ZIESAK | SOPRAN Werke von Reinecke und Mahler

Als einziges deutsches Orchester ist es im Rahmenprogramm

den drei Gewandhauskapellmeister während einer Saison

der Olympischen Spiele in Griechenland vertreten: das Leip-

auftreten: der amtierende, Herbert Blomstedt, der ehemali-

ziger Gewandhausorchester! Eine bemerkenswerte Aus-

ge, Kurt Masur, und der zukünftige (ab September 2005),

zeichnung. Aber schließlich gibt es ja, um es einmal sport-

Riccardo Chailly. Letzterer präsentiert einen Querschnitt an

lich auszudrücken, viele Rekorde, mit denen das Orchester

Werken, die zeigen, was die Leipziger in Zukunft unter sei-

aufwarten kann: Es ist der älteste (seit 1743), der größte

ner Leitung erwarten können: Schnittke, Rachmaninow,

(185 Mitglieder) und auch einer der vielseitigsten Klangkörper.

Brahms, Bartók und Ligeti sind die Säulen, die seine Spiel-

Sein Aufgabengebiet ist eine Art Triathlon: als Konzert-

plangestaltung tragen werden.

orchester im Gewandhaus, als Opernorchester der Leipziger

2. Konzert Fr 28. Januar 2005, 20.00 Uhr Rosengarten, Musen-Saal

Oper und als Ensemble, das gemeinsam mit den Thomanern

Dem 50. Todestag Wilhelm Furtwänglers, der von 1922–1928

die Kantaten in der Thomaskirche gestaltet. Das bedeutet

in Leipzig tätig war, gilt im Spielplan ein eigener Akzent, ge-

über 200 Auftritte für die Saison 2004/05, darunter allein 60

zeigt wird eine Wanderausstellung, die vom 26.09. bis 30.11.

JAC VAN STEEN | DIRIGENT ARNO BORNKAMP | SAXOFON Werke von Beethoven, Jost und Sibelius

symphonische Konzerte. Als Schwerpunkt wird sich das

im Gewandhaus zu sehen ist. Und was wäre eine Saison ohne die Solisten, die seit jeher gerne einer Einladung nach Leipzig folgen? Erwähnt seien stellvertretend die Gastspiele von H E R B E RT B L O M S T E D T. F OTO : G E WA N D H AU S

3. Konzert Mo 14. März 2005, 20.00 Uhr Rosengarten, Mozart-Saal ARI RASILAINEN | DIRIGENT BELLA DAVIDOVICH | KLAVIER Werke von Nielsen, Chopin und Strauss 4. Konzert Do 14. April 2005, 20.00 Uhr Rosengarten, Musen-Saal ARI RASILAINEN | DIRIGENT LISA BATIASHVILI | VIOLINE Werke von Sallinen, Berg und RimskijKorsakow

Jean-Yves Thibaudet und Leonidas Kavakos. Dem Konzertpublikum weniger bekannte Künstler werden die Bühne beim Werkstattkonzert von „The Management Symphony“ bevölkern: Das einzige und erste Orchester, das sich ausschließlich aus Managern zusammensetzt, probt und spielt unter der Leitung Herbert Blomstedts Tschaikowskys 6. Symphonie. Übrigens: auch bei diesem Konzert am 26. Juni heißt es aus Liebe zur Musik: „Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone aus“!

>KONZERT-HIGHLIGHTS: Saisoneröff. m. H. Blomstedt und J.-Y. Thibaudet, 03.09.04

Orchester hier mit 20 Werken osteuropäischen Komponisten

Riccardo Chailly und Nikolai Lugansky, 14./15.04.05

widmen. Darunter die großen Melodiezauberer Tschaikowsky,

Symphonisches Jazzkonzert m. Blunier+Barto, 12./13.11.04

Bartók und Prokofjew.

Aboservice 0621 / 599 09 99 www. staatsphilharmonie.de

gramm. Felix Mendelssohn Bartholdy, der 1835 sein Amt als Gewandhauskapellmeister antrat, wird vom 31.10. bis 07.11.

INFO

Gewandhaus zu Leipzig Aber auch die Gewandhauskapellmeister selbst sind Pro-

Augustusplatz 8, D-04109 Leipzig Kartentelefon: +49-341-127 02 80 ticket@gewandhaus.de, www.gewandhaus.de

mit den Mendelssohn-Festtagen geehrt, und erstmals wer-

14

crescendo 04 2004

INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL REISE HIFI CD DVD BÜCHER

VORSCHAU


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06.07.2004

23:08 Uhr

Seite 15

vorschau

SONDERVERÖFFENTLICHUNG / ANZEIGEN / PRÄSENTATIONEN

SpielZeit 2004/2005 >2 Bad Brückenau

>4 Bonn

>5 New European Festival

Bayerisches Kammerorchester

Beethoven Orchester Bonn

Gioachino Rossini: Il barbiere di Siviglia Ihre diesjährige Tournee bestreiten Wilhelm Keitel und sein

chester Bad Brückenau in diesem Jahr. Und gefeiert wird

Minsk Orchestra mit der komischen Oper schlechthin: Ros-

natürlich musikalisch: Das Familienkonzert am 26.11. und die

sinis Barbiere di Siviglia. Nach der katastrophalen Premiere FOTO: BEETHOVEN ORCHESTER BONN

Seinen 25. Geburtstag begeht das Bayerische Kammeror-

Uraufführung eines Werks von Karlheinz Stockhausen am 28.11. stehen für zwei Anliegen des Orchesters, die bessere Verbreitung Klassischer Musik und die Förderung neuer und experimenteller Kompositionen. Dass darüber populäre Werke nicht vergessen werden, zeigen Programme wie eine „Last Night of the Proms“ (11.09.) in Schweinfurt oder die Neujahrsgala zum 100. Geburtstag von Peter Kreuder (05.01.05).

1816 im Teatro Argentina in Rom, die beim Publikum Empörung und Gelächter hervorrief, wurde Rossinis Version des Beaumarchais-Stoffes zu seiner beliebtesten und bekanntesten Oper. Das New European Festival hat, seinem Namen getreu, für die Interpretation der Oper (Regie: Thomas Kiemle) ein wahrhaft europäisches Ensemble versammelt: Neben dem weißrussischen Orchester und dem polnischen Kammerchor „Motet et Madrigal“ musizieren Sänger aus Deutschland, Italien,

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

Zwei große Komponisten prägen die musikalische Geschichte

„Italienische Sommernacht“, 01.08.04

Bonns: Schumann, der hier seine letzten Jahre verbrachte,

Passionskonzert: Bach, Schostakowitsch, Reger, 12.03.05

und Beethoven, der in Bonn geboren wurde. Das Beet-

Händel: Samson, 23.04.05 (Nürnberg)

hovenorchester Bonn verdankt beiden gleich mehrere

Schweden und Polen sowie Mexiko.

>TOURNEE: 11.10.04 – 02.11.04

Schumannhaus und den Taufstein Beethovens, wo seit diesem Jahr eine eigene Konzertreihe stattfindet. Dort wird unter

INFO

INFO

geschichtsträchtige Spielstätten, das Beethovenhaus, das Bayerisches Kammerorchester Heinrich-von-Bibra-Str. 5, D-97769 Bad Brückenau Telefon: +49-9741-93890 info@kammerorchester.de; www.kammerorchester.de

New European Festival GmbH Hohenheimer Str. 84, D-70184 Stuttgart Kartentelefon: +49-711-640 93 57 info@wilhelm-keitel.de, www.wilhelm-keitel.de

anderen die Sopranistin Juliane Banse (18.03.05) zu hören sein. Der gefeierte Generalmusikdirektor Roman Kofman bestreitet in diesem Jahr seine zweite Saison. Fortgeführt wird

>3 Essen

am 29.10 der vielbeachtete Schostakowitsch-Zyklus, und

Philharmonie

Komponisten (28. – 30.10).

Mit einem erlesenen Programm startet die neu eröffnete Phil-

Fast schon Pflicht scheint es für das Orchester, seinem Na-

harmonie Essen in die Saison 2004/05! Sodass man eine

menspatron im Konzert zu huldigen. So wird zum Beispiel die

eigene Rubrik „Weltstars in Essen“ ins Programm aufge-

Japan-Tournee (01. – 06.07.) mit einem reinen Beethoven-

nommen hat: Die Londoner und die St. Petersburger Phil-

programm bestritten, für das Bonner Konzertpublikum gibt es

harmoniker, Pierre Boulez und Valery Gergiev, Maurizio Pollini

die Möglichkeit, an einer ganzen „BeethovenNacht“ (16.12.)

und Frank Peter Zimmermann stehen für musikalische Höhe-

teilzunehmen. Fragen zur Musik, die den Besucher manch-

punkte. Und neben Beethoven- und Mahlerzyklus, Schönberg-

mal nach dem Konzert beschäftigen, können in Bonn sofort

auch ein dreitägiges Symposium„Schostakowitsch und die Symphonie“ widmet sich dem faszinierenden sowjetischen

SPIELZeiT 2004 /2005

DAS MEININGER THEATER Südthüringisches Staatstheater

PREMIeREN

Foto BRIGITTE MARIA MAYER

(Auswahl)

ab 15. 10. 2004 HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN Oper von Jacques Offenbach

Festival und Bach-Schwerpunkt sucht man sein Publikum

beantwortet werden. Bei der Konzertreihe „Nachklang“ ste-

auch mit Un-Klassischem wie „Try this“ oder „Jazz goes

hen die Künstler nach dem Konzert Rede und Antwort, unter

Philharmonic“ zu erweitern. Bei insgesamt 15 Abonnement-

anderem der Geiger Gidon Kremer (03.10.).

ab 10. 12. 2004 DER GRAF VON LUXEMBURG Operette von Franz Lehár

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

ab 25. 02. 2005 IDOMENEO Dramma per musica von Wolfgang Amadeus Mozart

angeboten sollte für jeden etwas dabei sein!

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

Emerson String Quartett, 19.11.04

Jubiläumskonzert: 50 Jahre Cappella Coloniensis, 25.09.04

Liszt: Christus, 24.03.05

Bach: Goldbergvariationen (Andras Schiff), 19.12.04

Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung, 03.06.05

15. 04. 2005 THE FAIRY QUEEN Barockoper mit der Musik von Henry Purcell

REPeRTOIRE

UA Reimann, Julie Kaufmann & Petersen Quartett, 22.05.05

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INFO

Beethoven Orchester Bonn Philharmonie Essen Huyssenallee 53, D-45128 Essen Telefon: +49-201-812 22 00 www.philharmonie-essen.de

DIE HOCHZEIT DES FIGARO Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Wachsbleiche 1, D-53111 Bonn Kartentelefon: +49-228-77 80 08 info@beethoven-orchester.de www.beethoven-orchester.de

VORSCHAU

crescendo 04 2004

(Auswahl)

JENUFA Operin drei Akten von Leosˇ Janácˇek DIE SCHÖPFUNG Oratorium von Joseph Haydn – Szenische Aufführung

15

TICKETHOTLINE 03693 451 222 o.137 w w w. d a s - m e i n i n ge r - t h e a t e r. d e


23:08 Uhr

Seite 16

SONDERVERÖFFENTLICHUNG

vorschau

SONDERVERÖFFENTLICHUNG / ANZEIGEN / PRÄSENTATIONEN

SpielZeit 2004/2005

>Gelungene Mixtur Der Dirigent Christoph Poppen.Von Erika Habenicht

W

as will denn die Frau von dir?“ fragt

FOTO: MÜNCHENER KAMMERORCHESTER

06.07.2004

das Kind, das auf dem Arm des Mannes zum Mittagessen in das Hotel-

tikern Ottorino Respighi und Piotr Ilitsch Tschaikowsy. „Ich

restaurant will. „Die Frau will mit mir

würde das nicht Einbetten nennen, sondern bewusst in Be-

nachher über Musik reden“ antwortet Christoph Pop-

ziehung setzen. Man kann dasselbe sagen in verschiedenen

pen ganz selbstverständlich. Gesagt, getan. Ein wenig

Sprachen verschiedener Jahrhunderte und man kann be-

später sitzen wir beim Tee und reden über Musik.

wusst Kontraste wählen. Ich finde, in beiden Richtungen wird

Viel Musik, denn das ist es, was das Leben von Chris-

Musik dadurch spannender. Man hört auch eine Mozart-

toph Poppen neben seiner Familie ausfüllt: Als Geiger,

symphonie anders, wenn man vorher Luigi Nono gehört hat.“

Dirigent, Professor an der Münchner Musikhochschule, künstlerischer Leiter des ARD-Musikwett-

Italien ist das Motto, mit dem Poppen seine Hörer in der

bewerbs und vor allem seit 1995 als künstlerischer

nächsten Saison führen möchte. Sowohl das Italien der

Leiter des international renommierten Münchener

Opernkomponisten wie Verdi und Puccini, das bekannte Italien

Kammerorchesters beeinflusst er das Musikleben

eines Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli, als auch das heu-

nicht nur der Stadt München.

tige, vertreten durch Komponisten wie Giacinto Scelsi oder Luciano Berio. Ein Thema, für das sich nicht nur ein Musikfan

Dennoch wirkt er zwischen seinen Proben- und Kon-

begeistern kann: „Ich liebe Italien, ich glaube immer, dass ich

zertterminen nicht sonderlich gehetzt. Er bekennt schmun-

im 16. Jahrhundert in Florenz gelebt habe. Jedenfalls fühle

zelnd, als er sich entspannt seinen duftenden Tee aufgießt:

ich mich in diesem Renaissanceitalien so zu Hause, wie nir-

„Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich“. Mit dieser Ein-

gendwo anders auf der Welt. Ich war dort aber glaube ich

stellung kümmert er sich auch um das Fortkommen des

nicht Musiker, sondern Maler oder Mönch.“

Münchener Kammerorchesters, das mittlerweile überall auf der Welt konzertiert. Für die einzigartige Zusammenstellung der Konzertprogramme ist das Orchester bekannt und auch schon mehrfach preisgekrönt, der Musikpreis der Landeshauptstadt München, der Förderpreis der Ernst-von-SiemensStiftung und der Preis des deutschen Musikverlegerverbandes sind nur einige davon. Auch hier ist sein Geheimnis das gleiche wie bei seinem Zeitmanagement – man muss Prioritäten setzen: „Ich habe von Anfang an versucht, den Programmen bestimmte Strukturen zu geben, und das nicht nur bei den Abendprogrammen, sondern dass die ganze Saison ein durchkomponiertes Programm ist. Wenn man 300 Werke hat und einfach wahllos durcheinander würfelt – nach 10 Jahren hat man sie alle gespielt. Aber man hat 10 profillose Jahre. Wenn man die jetzt aber nimmt und nach Schwerpunkten sortiert, indem man zunächst auf 90 Prozent von dem verzichtet, zu dem man Lust hätte, dann kristallisieren sich Bezugspunkte heraus, die theoretisch über 10 Jahre auch da wären, die aber keiner mehr erkennt.“

Die gelunge Mischung von Musik verschiedener Epochen ist das Charakteristische der Programme des Münchener Kammerorchesters. So wird beispielsweise der 1966 geborene Giacinto Scelsi eingebettet zwischen den Roman-

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crescendo 04 2004

FOTO: THOMAS VON SALOMON

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INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL REISE HIFI CD DVD BÜCHER

PORTRAIT


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SpielZeit 2004/2005

B AY R E U T H E R RICHARD-WAGNERFESTSPIELE 2004 F E S T S P I E LK A L E N D E R 2005 B AY R E U T H E R

F E S T S P I E L K A L E N D E R

2 0 0 5 Mit Bildern aller Inszenierungen der Festspielwochen 2004 Vorwort von Wolfgang Wagner

Mit historischen Dokumenten und erläuternden Texten

Auch mit der Auswahl der Solisten will das Münchener

Moderne gestaltet das Münchener Kammerorchester nächt-

Kammerorchester gewisse Färbungen erzielen. Bekannte

liche Portraitkonzerte zeitgenössischer Komponisten, die Ein-

Musiker wie die Bratschistin Kim Kashkashian, die schon

führung findet hierbei meist mit dem Komponisten selbst

eine lange Zusammenarbeit mit dem Orchester verbindet,

statt. Vor dem Konzert und in der Pause besteht die Mög-

aber auch der gefeierte Flötist Emmanuel Pahud und der

lichkeit eines Rundgangs durch die Ausstellungsräume. „Als

Mit Bildern und Szenenfotos aller Inszenierungen der Richard-Wagner-Festspiele 2004 und aktuellem Vorwort von Wolfgang Wagner.

junge Klarinettist und Komponist Jörg Widmann wurden für

ich 1995 das Orchester übernahm, hat man mich gewarnt,

Zwölf Kalenderblätter in Posterformat.

die nächste Saison verpflichtet. „Man sucht nach einem

dass ich mit meiner Strategie scheitern würde, weil sich in

gewissen Geist bei den Solisten. Mir sind „kammermusika-

München kein Mensch für Neue Musik interessiert. Damals

lische“ Kollegen wichtig, also Kollegen, mit denen auch bei

schon wurden alle schnell eines Besseren belehrt, weil es

einer solistischen Arbeit eine lebendige Kommunikation ent-

schon Interesse gab. Und dass wir jetzt am Samstag – nachts

Zu jedem Monat gehört ein transparentes bedrucktes Deckblatt mit erläuternden Texten in Deutsch und Englisch, interessanten historischen Dokumenten und Abbildungen.

steht. Der Typus des Solisten, der sich einfach hinstellt, der

um 22 Uhr – Konzerte machen können, die ausschließlich

eben seine eigenen Sachen sehr gut abliefert, den gibt es

zeitgenössische Werke auf dem Programm haben, und dass

auch auf sehr hohem Niveau. Der zieht mich nicht besonders

die Konzerte so voll sind, dass die Leute hinten stehen müssen,

an. Ich mag es, wenn in der gemeinsamen Arbeit etwas ganz

das ist genau der Beweis dafür, dass in München ein Publi-

Persönliches entsteht.“

kum dafür existiert. Das habe ich immer geglaubt. Das sind

Neben einer Uraufführung von einem Werk des is-

555 x 450 mm, € 29,90 zzgl. Versandkosten

Bei Bestellung bis 22.07.2004 10% Frühbucherrabatt

die Menschen, die Musik nicht nur wegen des Entertainments suchen, sondern die wirklich echte Substanz wollen.

raelisch-amerikanischen Komponisten Gideon Lewensohn

Es ist ja ein Symbol, dass man mit dieser Musik in die Nacht

stehen noch zahlreiche neue Kompositionen auf dem Pro-

hineingeht, es ist eine Art Meditationsort, ein Rückzugsort. Bei

gramm. Besonders stolz ist Christoph Poppen auf die Kon-

diesen Konzerten entsteht eine Atmosphäre, die etwas ganz

zertreihe „Nachtmusik der Moderne“. In der Pinakothek der

Besonderes ist.“

FESTSPIELNACHRICHTEN 2004 FES FEST TS FESTSP SPIE I EN LN A C P I E L LA C F E S T S P INA HR HRI E LC H R I C H TEN C HTEN ICHTEN NA C H R I C H TEN FESTSPIEL NAC H R I C H T E N R B AY R E UTH

B AY R E U T H

Das junge Publikum soll nicht nur an Musik im Allgemeinen herangeführt werden, mit der Uraufführung einer Orpheusoper von Volker Nickel will man diese Zielgruppe

B AY REU TH

2004

2004

B AY REU TH

200 4

Ri ic R i c h a r d R i cc h a r d R i c h a r d R i c hWaa r h ha W aa r R i cWa hgan errD ea r ggnf elri W a gg n e r W a r Richard Sgi eW egen g RR h ieWa G g ci h g na eö rotWa n f g r i l t d e erdäm d ol de H Richard l m ä Wa g n e r Wa gW a l nd eru k

B AY R E U T H

2004

2004

PREM

IERE

üre D ng Ta n n h ä uS s eire g R h efirni eedr Parsifal PREMIEREN-KR

PREM IEREN -KRIT AKTU IKEN ELLE FEUIL PREMIER LETO EN-KRIT NS IKEN REPO AKTUEL RTA G LE FEUI KÜNS LLETON EN TLER S -INTE PREMIEREN RVIE R E P O RTA -KRITIKEN WS GEN KÜ AKTUELLE F EUILLETONS NSTLER-INTERV E L LW IEWS ANG ER R E P O RTA G E N E L LWA KÜNSTLER-I NGER NTERVIEWS ITIKEN

AKT

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flie ah Ta n n l käüurG ollä e ö t t eH r Parsifal

AKTUELLE FEUILLETONS

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R E P O RTA G E N KÜNSTLER-INTERVIEWS

gerade für die moderne Musik begeistern. Der erfolgsverwöhnte, selbstbewusste Christoph Poppen („unsere Kinderkonzerte sind fast immer ausverkauft“) freut sich auf die Aufführung, denn es bedeutet einmal mehr eine Herausforderung, sich auf dieses Neuland zu begeben: „Kinder und Jugendliche reagieren viel spontaner auf alles, was auf der Bühne stattfindet, als Erwachsene, die einfach bestimmte Erziehungsmuster mitbringen. Deswegen kann man seine eigene Faszination daran sehr gut messen. Wenn es zu laut

E L LWA N G E R

Ein aktueller Blick hinter die Kulissen der „Werkstatt Bayreuth“ und die aktuellen Premierenkritiken: Parsifal Tannhäuser Rheingold/Walküre Siegfried/Götterdämmerung Holländer Preis pro Heft 3,– € zzgl. Versandkosten

wird im Publikum bei den Kindern, ist es immer die eigene Schuld.“

AKTUELLE CD

Monodia.Tigran Mansurian, Kim Kashkashian. Münchener Kammerorchester ECM New Series 1850 / Universal

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIFI CD DVD BÜCHER

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Maximilianstraße 58/60 D-95444 Bayreuth Tel. 09 21/5 00-2 06 · Fax 09 21/5 00-1 10 www.ellwanger-online.de E-Mail: druckerei@ellwanger-online.de

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SpielZeit 2004/2005 S A LVAT O R E L I C I T R A ; F O T O : M U S I K F E S T S P I E L E S A A R

>6 AlpenKLASSIK

>8 Sergiu Celibidache >9 Saarbrücken

Reichenhaller Philharmoniker

2. Sergiu Celibidache Festival, 02.-16.10. 2004

Musikfestspiele Saar Ganz im Zeichen der italienischen Musik stehen die Musik-

Land – und Richard Wagner machte hier Urlaub. Gerade der

festspiele Saar im Jahre 2005. In ca. 100 Konzerten, Opern-

richtige Ort also für eine Verbindung von Klassischer Musik

aufführungen, Lesungen und Ausstellungen wird die kultu-

und sommerlichem Ausspannen, zu der das Sommerfestival

relle Vielfalt Italiens in der Saar-Lor-Lux-Region präsentiert.

FOTO: S. CELIBIDACHE STIFTUNG

Schon Mozart musizierte in St. Zeno im Berchtesgadener

AlpenKLASSIK einlädt.Am 4.August eröffnet Starpianist Rudolf Buchbinder das Festival, das außerdem u.a. einen Klaviermarathon (14.08.) und eine Hölderlin-Liederwerkstatt (11.–12.08.) veranstaltet. Am 15.08. erzählt Klaus Maria Brandauer die spannende Geschichte von Richard Wagners „Pilgerreise" zu Beethoven. Das Sommerfestival ist der Auftakt zu einem neuen Kulturprogramm in Bad Reichenhall – ein ganzjähri-

Gewinnen konnte man für das Festival einige der besten italienischen Musiker und Spezialisten italienischer Musik: u.a. Salvatore Licitra, Aquilles Machado, René Jacobs, der mit dem Orfeo die erste erhaltene Oper mitbringt, Il Giardino Armonico, das Venice Baroque Orchestra und I Solisti Veneti. Auch das Orchesterprogramm ist (fast) ganz „italienisch“: Riccardo Muti dirigiert das Orchester der Mailänder Scala, Riccardo Chailly ist mit seinem Orchestra Sinfonica di Milano

ges Angebot soll den Urlaub bereichern! „Lehren ist das höchste menschliche Tun“. Diesem Grund-

„Giuseppe Verdi“ zu Gast, Zubin Mehta kommt mit seinem

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

satz fühlte sich der Dirigent Sergiu Celibidache (1912 – 1996)

Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, während der aus

Italien-Tage: 07.09. – 12.09.2004

sein Leben lang verpflichtet. Darum liegt der Schwerpunkt

Milano stammende Daniele Gatti das Concertgebouw Or-

Philharmonische Weihnacht: 20.12. – 22.12.2004

des 2. Sergiu Celibidache Festival in diesem Jahr auf der

chestra Amsterdam leitet.

Sommerfestival Alpenklassik Wittelsbacherstr. 15, D-83435 Bad Reichenhall Telefon: +49-8651-60 61 51, vorverkauf@bad-reichenhall.de, www.bad-reichenhall.de

schen dem 2. und 15. Oktober 2004 werden an der Hochschule für Musik und Theater München Meisterklassen mit Wolfgang Gaag (München) und Peter Sadlo (München,

INFO

INFO

Förderung des musikalischen Nachwuchses. In der Zeit zwiMusikfestspiele Saar e.V. Rotenbühlerweg 28a, D-66123 Saarbrücken Tel: +49-681-39 73 59 www.musikfestspiele-saar.de

Schlagzeug) sowie ein Dirigierkurs mit Konrad von Abel (München) veranstaltet.

>7 Purcell:King Arthur

Daneben findet wie bereits vor zwei Jahren ein Filmfestival in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum im Münchner

>10 Kulturgipfel

Balthasar-Neumann-Chor und Ensemble

Stadtmuseum statt (08. bis 10. Oktober 2004). Unter dem

Außergewöhnliche Konzerte an besonderen Orten

Motto „Celi geht ins Kino“ werden neben Filmdokumenten Musik, Theater und Literatur verbinden, um phantasievolle

aus Celibidaches Leben (jeweils um 18.30 Uhr) Spielfilme

Ob Schloss Nymphenburg oder die Freilichtbühne Loreley,

Geschichten zu erzählen, das kennzeichnet die Zusammen-

gezeigt, die die Vorliebe des Dirigenten für drei Meister des

das Kloster Benediktbeuern oder Schloss Kranzbach bei Mit-

arbeit von Thomas Hengelbrock und Balthasar-Neumann-

Kinos wiederspiegeln: Charlie, den Tramp; Karl Valentin, den

tenwald – für den richtigen Hintergrund ist immer gesorgt bei

Chor und -Ensemble seit mehr als 10 Jahren. In dieser

Tragiker; Alfred Hitchcock, den Maestro.

den Konzerten des Kulturgipfels. Im letzten Quartal 2004

Saison widmet er sich einem Gesamtkunstwerk aus Schau-

steht vor allem Kammermusik auf dem Programm: Die Nym-

spiel, Tanz und Oper: Henry Purcells „dramatic opera“ King

>FILM-HIGHLIGHTS:

phenburger Schlosskonzerte laden ein zu einem Paganini-

Arthur aus dem Jahre 1691. Hengelbrock präsentiert mit

Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum:

Abend (29.09.), einem musikalischen Porträt des berühmten

seinem Ensemble und dem schottischen Schauspieler

CITY LIGHTS, 08.10.04, 21.00 Uhr

Kastraten Farinelli (23.10.) und zu einer venezianischen Nacht

Graham F. Valentine eine komprimierte Fassung, die den

Filme von und mit Karl Valentin, 09.10.04, 21.00 Uhr

mit „Casanovas Träumen“ (20.11.). Im Max-Joseph-Saal der

Zuschauer mit einfachsten Mitteln in eine Welt voller

THE MAN WHO KNEW TOO MUCH, 10.10.04, 21.00 Uhr

Münchner Residenz erklingen Mussorgskis Bilder einer Ausstellung (09.10.) und Schuberts Winterreise (19.11.).

Dramatik und Poesie entführt.

>KONZERT-HIGHLIGHTS: >KONZERT-TERMINE:

Benefizkonzerte im Prinzregententheater:

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

01. und 02.10.04, Baden-Baden

„Der Zauberlehrling“, Familienkonzert, 16.10.04, 15.00 Uhr

Operetten-Träume: 09.10.04, Schloss Nymphenburg

22. – 28.10.05, Köln, Lörrach, Berlin,

„Peter Sadlo & Friends“, 16.10.04, 20.00 Uhr

Beethoven: Geistertrio, GeisterTrio: 30.10.04, Nymphenburg

München, Brüssel, Luzern

Klassische Weihnacht mit Piazzolla: 12.12.04, Residenz

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crescendo 04 2004

Kartentelefon: +49-89-54 81 81 81 info@celibidache.net www.celibidache.net

INFO

INFO

INFO

2. Sergiu Celibidache Festival Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble Karlstr. 51, D-79104 Freiburg Telefon: +49-761-29 62 16 info@kulturprojekte.com; www.kulturprojekte.com

Kulturgipfel Schillerstr. 23 / II, D-80336 München Kartentelefon: +49-89-54 81 81 81 info@kulturgipfel.de, www.kulturgipfel.de

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SpielZeit 2004/2005 >11 München

FOTO: WILFRIED HÖSL

Bayerische Staatsoper

Romantisch wird es im Herbst in München! Französisches

schen, denn am Pult steht hier der zukünftige Generalmu-

Flair liegt in der Luft, wenn bei der Französischen Woche

sikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kent Nagano.

in der Bayerischen Staatsoper (17.–28.09.) drei Liebespaare regieren: Pelléas und Mélisande (Debussy), Roméo

Ihr Debut an der Bayerischen Staatsoper wird die Regis-

und Juliette (Gounod), Carmen und Don José (Bizet). Mit

seurin Doris Dörrie am 15. Februar geben. Die für ihre Kino-

diesen Werken hebt sich der Vorhang der Spielzeit

hits MÄNNER und HAPPY BIRTHDAY TÜRKE bekannte,

2004/05. Marcus Haddock als Roméo wird mit seiner subs-

mehrfach beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Wahl-

tanzvollen Stimme, die ihre Spannung auch in den feinen

münchnerin wird den zynischen Hofnarren Rigoletto und

Pianostellen nicht verliert, Belcantogenuss auf höchstem

seine Tochter Gilda auf ihre charakteristische Art schildern

Niveau bieten.

(21.02.05).

Neben Konzerten und Repertoireaufführungen erwarten

Für Fans von Bewegungen voll Ausdruckskraft sei die Bal-

den Opernbesucher in der nächsten Saison sechs Opern-

lettwoche empfohlen. Als Auftakt wird ein Portrait des Per-

premieren, darunter die wohl bekannteste Oper der Welt –

formancekünstlers Saburo Teshigawara einstudiert. Neben

Mozarts Zauberflöte in einer Neueinstudierung nach der

seiner Inszenierung von Strawinskys Le sacre du prin-

farbenprächtigen, klassischen Inszenierung August Ever-

temps wird auch noch ein neues Werk uraufgegührt. Der

dings (31.10.). Mit einer Schlange, die noch echtes Feuer

für Choreographie, Bühne, Kostüme und Licht verantwort-

speit und der Königin der Nacht, die noch von funkelnden

liche Teshigawara schafft Räume aus Licht und GeräuZ U B I N M E H TA ; F O T O : C H R I S T I N E S C H N E I D E R

schen, Objekten und Bewegung. Ein Magier, der virtuos Gefühle über die visuelle Wahrnehmung weckt. Premiere ist hier am 22. März. Höhepunkt und Abschluss der Saison sind die Münchner Opernfestspiele vom 26. Juni bis 31. Juli. Hier wird Verdis La Forza del Destino Premiere haben (28.06.05). Unter der musikalischen Leitung des italienischen Stardirigenten Fabio Luisi wird das als Antikriegsdrama gedeutete Bühnenstück klangvoll umgesetzt.

>PREMIEREN-HIGHLIGHTS:

Sternen umgeben ihr hohes C singt. Um die dunkleren Sei-

Cavalli: La Calisto, 09.05.05

ten der Liebe geht es bei Brittens „Billy Budd“. Sadismus,

Händel: Alcina, 17.07.05

Verrat, Homosexualität und Liebe an Bord eines Kriegsschiffes (15.01.05). Gnadenlos psychologisch analysierend schütternden Werk die Abgründe der Protagonisten. Einen Vorgeschmack darauf, was die Saison 2005/06 bringen

Bayerische Staatsoper

INFO

erforscht der Regisseur Peter Mussbach bei dem er-

Marstallplatz 5, D-80539 München Telefon: +49-89-21 85 19 20 tickets@st-oper.bayern.de; www.staatsoper.de

wird kann man bei dieser Gelegenheit auch schon erha-

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG

SpielZeit 2004/2005

>Die Salzburg Chamber Soloists

Ihre CDs produzieren die Salzburg Chamber Soloists

Von Detlef Krenge

Veröffentlichungen einen Namen gemacht hat. Geld

mit dem Label Coviello, das sich in den letzten Jahren durch exzellente Klangqualität und innovative verdienen müssen Coviello-Gründer Olaf Mielke und Moritz Bergfeld allerdings (noch) mit ihrer Musikproduktionsfirma „MBM“, mit der sie für zahlreiche Kunden Tonaufnahmen herstellen – die Motivation,

FOTO: SALZBURG CHAMBER SOLOISTS

eine eigene Plattenfirma zu gründen, hat mit wirt-

K

schaftlichen Überlegungen wenig zu tun, wie Olaf Mielke erzählt: „Damals, als wir unsere Musikproduktionsfirma gegründet haben, bekamen wir in relativ kurzer Zeit durch die Zusammenarbeit mit Rundfunkanstalten und anderen viel Kontakt zu sehr guten Musikern. Und wir haben nicht verstanden, wie dieser Plattenmarkt funktioniert: dass immer wieder die Gleichen, die wir teilweise nicht so wahnsinnig toll finden,

ammermusik orchestral und mit der Frei-

chen sollte, einen Anruf bekommen. Der hat gesagt, für mich

erfolgreich sind. Viele hervorragende Musiker sind

heit eines Solisten zu spielen: das ist das

ist das so wichtig und jetzt haben die abgesagt, mach’

dagegen gar nicht präsent. Das war gerade in der

Ziel des 1991 vom Geiger Lavard Skou-

irgendwas, such’ irgendwelche Leute in Salzburg zusam-

Phase, als es mit den großen Plattenfirmen stark

Larsen gegründeten Ensembles. Von An-

men und wir fahren dahin, ich zahle auch die Flüge! Ich habe

bergab ging, und da lag natürlich der Gedanke nahe:

fang an war dieses Konzept erfolgreich, das Kam-

dann gedacht, na ja, gut, wenn er die Flüge zahlt und immer-

wenn wir den Markt positiv beeinflussen wollen,

merorchester begeistert weltweit mit seiner spritzigen

hin ein Minimum an Gage dabei herausspringt, warum nicht?

dann machen wir es eben selber! Wir haben die Ka-

und unverkrampften Musikalität Publikum und Kritik.

Wir sind dann tatsächlich gefahren und haben gleich gute Kri-

pazitäten, wir machen die Aufnahmen, wir sind die

Eine Tournee mit der Schauspielerin Senta Berger

tiken bekommen. Die habe ich verschiedenen Leuten ge-

Tonmeister. Wir haben uns häufig über schlecht

präsentierte 2002 das Programm „8 Jahreszeiten“,

zeigt, z.B. auch Boris Belkin, einem russischen Geiger, mit

klingende Platten geärgert – also stellen wir mit dem

eine Verbindung von Rezitationen mit Musik Antonio

dem ich danach viel gearbeitet habe. Der war fasziniert von

wenigen Kapital, das wir haben, hochwertige Pro-

Vivaldis und Astor Piazzollas, und konnte den Be-

diesen amerikanischen Kritiken – vor allem, weil er einige der

dukte her. Musikalisch, technisch und auch

kanntheitsgrad dieses hochmotivierten Musiker-

Kritiker kannte, und die waren eigentlich immer sehr bissig!

graphisch, damit der Käufer eine CD bekommt, bei

ensembles erheblich steigern.

Er hat gesagt, ich helfe dir, ich hab’ ja sehr viele Kontakte, du

der er sicher sein kann, er hat etwas Gutes. Das ist

machst das Orchester und ich vermittle dich weiter und wir

natürlich nicht einfach, wir haben halt keinen milli-

crescendo: Was ist das Besondere an Ihrem Stil? Lavard Skou-Larsen: Wir sind schon sehr orientiert an der

gehen dann zusammen auf Tour. So jemanden braucht man,

onenschweren Geldgeber hinter uns, der das vorfi-

der einen ein bisschen trägt. Das war dann praktisch der

nanziert, sondern wir haben ganz klein anfangen,

Schule von Sandor Vegh in Salzburg, bei dem ich studiert

Start.

auch über Konzertverkäufe. Das ging dann relativ vielversprechend los, wir haben sofort von vielen

habe. Das ist mein großes Vorbild – in der Artikulationsweise und einer gewissen Art von Aufführungspraxis, die nicht mit

crescendo: An Ihren Programmen fällt

die ungewöhnliche

Seiten sehr positive Resonanz bekommen, und wir

alten Instrumenten zusammenhängt, aber dieses „Spre-

Zusammenstellung auf – Schubert/Schostakowitsch, Vivaldi/

haben gesehen, dass da offensichtlich ein großes

chende“ hat, dieses Vergeistigte. Ich suche mir die Musiker

Piazzolla – was haben Sie als nächstes vor?

Interesse besteht, auch auf Vertriebsseite. Die waren

immer danach aus, dass sie davon eine Ahnung haben und

Lavard Skou-Larsen: Was uns sehr gut liegt, das sind Haydns

sofort von unserem Konzept überzeugt: hochwertige

wissen, in welche Richtung das geht. Was Sandor Vegh im

Sturm-und-Drang-Symphonien. Dann gibt es da einen Salz-

Produkte zu vernünfigen Preisen.“

Kammerorchesterbereich gemacht hat, war unübertroffen.

burger Komponisten, den niemand kennt: Sigismund Neu-

Das möchte ich mit meinen Kollegen weiterführen.

komm, ein Komponist der Übergangszeit von Klassik und Romantik. Der hat ein paar sehr schöne Sachen geschrieben,

crescendo: Sie haben bereits im Gründungsjahr 1991 eine

Kammermusik, eine tolle große Ouverture... Außerdem möch-

AKTUELLE CD

Konzertreise durch die USA absolviert – wie kam es dazu?

te ich wahnsinnig gerne einmal das Ravel-Quartett für Kam-

Vivaldi/Piazzolla: 8 Jahreszeiten

Lavard Skou-Larsen: Ein Orchester hatte in den USA eine

merorchester einrichten, oder ein Brahms-Sextett orchestral

Salzburg Chamber Soloists.

Tournee abgesagt, und ich hatte damals im Salzburger Kam-

machen. Das erste Sextett geht wunderbar, wir spielen jetzt

Coviello Cov 30202 / Note 1

merorchester einen guten brasilianischen Freund, der hat

auch auf einer Tour das Tschaikowsky-Sextett, es gibt da

von dem Solisten, der mit diesem Orchester die Tournee ma-

noch viele Dinge!

20

crescendo 04 2004

EDITORIAL INHALT THEMA

INTERVIEW

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG / ANZEIGEN / PRÄSENTATIONEN

PRESENTS

DANIEL BARENBOIM DAS "MUSIKGENIE UNSERER ZEIT!"

Neu im Okt.`04:

Daniel Barenboim

J.S.Bach Wohltemperiertes Klavier Buch 1

Schumann - The Symphonies Staatskapelle Berlin

PIERRE-LAURENT AIMARD & SUSAN GRAHAM – DAS PERFEKTE

TEAM!

Neu im Herbst `04:

Pierre-Laurent Aimard Piano Susan Graham Mezzo-Sopran Charles Ives Piano Sonata No. 2 Concord Mass. • Songs E. Pahud, Flöte • T. Zimmermann, Viola

Pierre-Laurent Aimard & Nikolaus Harnoncourt Beethoven Triple Concerto • Choral Fantasy • Rondo in B-flat Thomas Zehetmair Clemens Hagen Chamber Orchestra of Europe

DANIEL HOPE

– "CLEARLY A STAR OF THE FUTURE FOR THE FUTURE" GRAMOPHONE Neu im Herbst `04:

EN SCH IK EUT KRIT D N D E R AT T E IS L PRE ALLP H SC

Daniel Hope Berg & Britten Violin Concertos Paul Watkins • BBC Symphony Orchestra

East Meets West Ravel • de Falla • Schnittke • Bartok • Ravi Shankar

Warner Strategic Marketing • a division of WARNER MUSIC Group Germany • a WARNER MUSIC Group company • www.warnerclassics.de


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weltmusikfestival murnau 2004 weltmusikfestival murnau 2004

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG / ANZEIGEN / PRÄSENTATIONEN

SpielZeit 2004/2005

Fr. 8.10. – violin / sound sculpture

Tracy Silverman Fr. 8.10. – violin / sound sculpture Ferdinand Försch Tracy Silverman USA / Germany Ferdinand Försch

>12 Nürnberg

USA9.10. / Germany Sa. – piano solo

Gonzalo Rubalcaba Sa. 9.10. – piano solo Cuba Gonzalo Rubalcaba

improvisation Kultur- und Tagungszentrum Murnau, 20 Uhr Kultur- und Tagungszentrum Murnau, 20 Uhr Info und Reservierung Tourist-Information Murnau Info08841 und Reservierung Tel. / 61410 Tourist-Information Murnau info@weltmusikfestival-grenzenlos.de Tel. 08841 / 61410 www.weltmusikfestival-grenzenlos.de info@weltmusikfestival-grenzenlos.de www.weltmusikfestival-grenzenlos.de

FOTO: STAATSTHEATER NÜRNBERG

Brasil

grenzenlos grenzenlos improvisation

Begleitendes Kunstprojekt Christian Schied Begleitendes Bernd Weber Kunstprojekt Christian Schied Bernd Weber Leitung Künstlerische Thomas Köthe Künstlerische Leitung Thomas Köthe Veranstalter Kulturverein Murnau e.V. Veranstalter Kulturverein Murnau e.V.

Aufbruchsstimmung in der Oper am Staatstheater Nürnberg.

Viel ist in Bewegung – die Entwicklung des Staatstheaters

Nach der Ernennung zum Staatstheater im vergangenen Jahr

Nürnberg verspricht spannend zu werden!

stehen nun auch personelle Änderungen an. So wird Christof Prick in der Saison 2005/06 den amtierenden GMD Philippe

>PREMIEREN-TERMINE:

Auguin als Chefdirigent, so Pricks neuer Titel, abösen. Der 58-

Verdi: Die Macht des Schicksals, 17.10.04

Jährige besitzt reichlich GMD-Erfahrung. Zwischen 1974 und

Offenbach: Die Großherzogin von Gerolstein, 20.11.04

1985 war er in Saarbrücken und Karlsruhe sowie zwischen

Puccini: Madame Butterfly, 22.01.05

1993 und 1996 an der Niedersächsischen Staatsoper Han-

Gluck: Merlins Insel oder Die verkehrte Welt, 11.02.05

nover in dieser Funktion tätig.

Gluck: Iphigenie in Aulis, 05.03.05 Poulenc: Die Dialoge der Karmeliterinnen, 16.04.05

Die Saison 2004/05 bringt neben der Wiederaufnahme von

3/4-Verdacht – Ein Operettenkrimi, 23.04.05

Wagners Ring des Nibelungen (Dirigent: Philippe Auguin; In-

Donizetti: Lucia di Lammermoor, 02.07.05

szenierung: Stephen Lawless) auch ein neues, vielversprechendes Festival. Die „1. Internationalen Gluck-Festspiele Nürnberg“ werden in März 2005 stattfinden. Nürnberg wird FOTO: STAATSTHEATER NÜRNBERG

Sérgio & Odair Assad So. 10.10. – guitars Brasil Sérgio & Odair Assad

Staatstheater Nürnberg

dann, weltweit einzigartig, vier Opern des großen Opernreformators im Programm haben – unter anderem Iphigenie in Aulis (Dirigent: Howard Arman; Regie: Reto Nickler) und auch Iphigenie auf Tauris, die vielgepriesene Co-Produktion mit den Salzburger Festspielen (Regie: Claus Guth). Mit Francis Poulencs Die Dialoge der Karmeliterinnen wird zudem ein selten zu hörender Klassiker des 20. Jahrhunderts produziert (Dirigent: Philipp Pointner; Regie: Andrea Raabe) – und natürlich kommt die große italienische Oper mit Verdis Die Macht des Schicksals (Dirigent: Philipp Auguin; Regie: Bruno Klimek) auch nicht zu kurz. Daneben wird das Ballett Nürnberg mit Was ihr wollt wieder eine Tanzkreation von Daniela Kurz vorstellen. Kurz gilt als eine, wenn nicht DIE derzeit innovativste Choreografin in Deutschland (Premiere: 20.5.2005).

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crescendo 04 2004

Staatstheater Nürnberg

INFO

Cuba10.10. – guitars So.

Richard-Wagner-Platz 2-10, D-90443 Nürnberg Telefon: +49-911-231-0 theater_nuernberg@stadt.nuernberg.de www.staatstheater-nuernberg.de

INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL REISE HIFI CD DVD BÜCHER

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SpielZeit 2004/2005 >13 Meiningen

>14 Berlin/Düsseldorf >15 München

Meininger Theater

Bechstein Konzerte im stilwerk

Münchener Kammerorchester

An der Werra, im Süden Thüringens zwischen Thüringer Wald

Nachwuchskünstler, etablierte Pianisten und Berühmtheiten,

Das Münchener Kammerorchester hat sich einen hervorra-

und Rhön, liegt die Residenzstadt Meiningen. Deren Theater,

sie alle kann man bei Bechsteins Konzerten im stilwerk er-

genden Ruf nicht nur durch Konzerte auf höchstem Niveau,

das Südthüringische Staatstheater, blickt auf eine lange und

leben. „Junge Elite“, „Elite“ und „Legenden“ nennt sie der

sondern auch durch innovative Programmkonzeptionen ge-

bedeutende Tradition zurück. Mit der Regentschaft übernahm

traditionsreiche Klavierbauer – und lädt sie Jahr für Jahr zu

macht. Die im letzten Jahr ins Leben gerufene Konzertreihe

Herzog Georg II. 1866 auch die Leitung des Theaters. Er för-

seinen Konzertreihen ein. So treffen Generationen von Pianis-

„Nachtmusik der Moderne“ mit Porträts zeitgenössischer

derte die Hofkapelle in hohem Maße, und sein Bestreben zur

ten aufeinander, etwa wenn dem Emil-Gilels-Schüler Vladimir

Komponisten wird fortgeführt: 2004/2005 werden Arvo Pärt,

Erneuerung des deutschen Theaters fand Ausdruck in der

Krainev (24.09.04, Berlin) der 22jährige Gewinner des Clara

Wolfgang Rihm und Giacinto Scelsi vorgestellt, Pärt (!) und

„Meininger Thaterreform“.

Haskil Wettbewerbs 2001 Martin Helmchen (26.11.04, Ber-

Rihm stehen bei den Einführungsveranstaltungen persönlich

lin) folgt.

Rede und Antwort. Die Reihe der Abonnementkonzerte steht unter dem Thema „Italienische Musik aus 300 Jahren“.

Daniel Röhm, 20.08.04, Berlin

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

Yu Kosuge, 17.09.04, Düsseldorf

Komponistenporträt Wolfgang Rihm, 25.09.04

Cornelia Sonnek / Igor Kamenz, 15.10.04, Düsseldorf

4. Abo-Konzert m. UA ViolAlive von G. Lewensohn, 11.01.05

Boris Bloch, 29.10.04, Berlin

Komponistenporträt Arvo Pärt, 05.03.05

C. Bechstein Centrum Berlin Kantstraße 17, im stilwerk, D-10623 Berlin Telefon: +49-30-31 51 52 00 www.bechsteincenter-berlin.de

INFO

Michael Endres, 19.11.04, Düsseldorf

INFO

FOTO: THEATER MEININGEN

>KONZERT-HIGHLIGHTS:

Münchener Kammerorchester Wittelsbacherplatz 2, D-80333 München Telefon: +49-8106-89 95 65 ticket@muenchener-kammerorchester.de www.muenchener-kammerorchester.de

Die großen künstlerischen Erfolge und Konzertreisen der Hofkapelle durch ganz Europa begannen unter der Leitung des berühmten Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow. Aufgrund seines Engagements wurde ein so wichtiges Werk wie die 4. Symphonie von Johannes Brahms in Meiningen uraufgeführt. Auch Richard Strauss gehörte zu den Chefdirigenten, und in der Zeit von 1911 bis 1914 brachte Max Reger das Meininger Konzertleben noch einmal zur Blüte. 1989 wurde durch die Öffnung der nur acht Kilometer entfernten Grenze eine 40-jährige Abschottung beendet. Seitdem konnten bekannte Regisseure wie August Everding, Vico von Bülow, Brigitte Fassbaender und Klaus Maria Brandauer gewonnen werden. 2001 wurde ein kompletter „Ring“ an vier

31. August 2004, 20:30 Uhr BASF Feierabendhaus Ludwigshafen, Tel. 0621 60-9 99 11

Rostropovich & Friends

Benefizkonzert zu Gunsten der Rostropovich Cello Foundation Künstlerische Leitung: Mstislav Rostropovich

aufeinanderfolgenden Tagen aufgeführt, was eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des Theaters demonstrierte.

>PREMIEREN-TERMINE: Offenbach: Hofmanns Erzählungen, 15.10.04 Lehár: Der Graf von Luxemburg, 10.12.04 Mozart: Idomeneo, 25.02.05 Purcell: Fairy Queen, 15.04.05

INFO

DAS MEININGER THEATER David Geringas, Julius Berger, Tatjana Vassilieva, Danjulo Ishizaka und 60 Cellisten

Bernhardstr. 5, D-98617 Meiningen Kartentelefon: +49-3693-45 12 22 / 45 11 37 kasse@das-meininger-theater.de, www.das-meininger-theater.de

www.basf.de/konzerte


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Spielstätten & Infotelefone

Bad Brückenau

Berlin, Deutsche Oper Bismarckstraße 35, D-10627 Berlin Telefon: +49-30-343 84-0

Die crescendo SpielZeit 2004/2005 ist komplett auch im Internet verfügbar. Auf unserer Homepage www.crescendo-magazin.de erreichen Sie mit Direktlinks sofort die Websites der Veranstalter und können so kreuz und quer durch Deutschlands Opern- und Konzertleben „surfen“. Ihre Eintrittskarte ist dann auch schnell gebucht. Ein Extra-Service von crescendo

KONZERTHAUS Kurpark D-97769 Bad Brückenau Telefon: +49-9741-93890 info@kammerorchester.de www.kammerorchester.de Baden-Baden FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN Beim Alten Bahnhof 2 D-76530 Baden-Baden Telefon: +49-7221-301 31 01 info@festspielhaus.de www.festspielhaus.de

Berlin, Konzerthaus Gendarmenmarkt 2, D-10117 Berlin Telefon: +49-30-203 09 21 01 Berlin, Philharmonie Herbert-von-Karajan-Str. 1, D-10785 Berlin, Telefon: +49-25488-323 Berlin, Staatsoper unter den Linden Unter den Linden, D-10117 Berlin Telefon: +49-30-20 35 45 55

Dortmund

Frankfurt

INTERNATIONALE SYMPHONIKER Postfach 101720, D-44017 Dortmund Telefon: +49-231-589 88 72 internationale-symphoniker@web.de www.Internationale-Symphoniker.de

ALTE OPER FRANKFURT KONZERT UND KONGRESSZENTRUM Opernplatz, D-60313 Frankfurt Tickets: +49-69-134 04 00 info@alteoper.de www.alteoper.de

Dresden

Freiburg

DRESDNER PHILHARMONIE Kulturpalast am Altmarkt D-01067 Dresden Telefon: +49-351-486 63 06 ticket@dresdnerphilharmonie.de www.dresdnerphilharmonie.de

BALTHASAR-NEUMANNCHOR UND -ENSEMBLE Karlstr. 51, D-79104 Freiburg Telefon: +49-761-29 62 16 info@kulturprojekte.com www.kulturprojekte.com

Dresden, Semperoper Theaterplatz 2, D-01067 Dresden Telefon: +49-351-49 11-0

Füssen

Bonn Baden-Württemberg KULTURLAND BADEN-WÜRTTEMBERG Esslinger Straße 8, D-70182 Stuttgart Katalogbest.: +49-1805-556690 (12ct/M) info@tourismus-bw.de www.kulturland-bw.de

BEETHOVEN ORCHESTER BONN Wachsbleiche 1 D-53111 Bonn Telefon: +49-228-77 80 08 info@beethoven-orchester.de www.beethoven-orchester.de Bonn

Bad Reichenhall SOMMERFESTIVAL ALPENKLASSIK Wittelsbacherstr. 15 D-83435 Bad Reichenhall Telefon: +49-8651-60 61 51 vorverkauf@bad-reichenhall.de www.bad-reichenhall.de

INTERNATIONALE BEETHOVENFESTE BONN Poppelsdorfer Allee 17 D-53115 Bonn Telefon: +49-228-201 03 45 www.beethovenfest.de Bregenz / Seebühne

Bayreuth BAYREUTHER FESTSPIELE Festspielhügel Postfach 100262 D-95445 Bayreuth Telefon: +49-921-78 78-0 www.bayreuther-festspiele.de

BREGENZER FESTSPIELE Platz der Wiener Symphoniker 1 A-6900 Bregenz Telefon: +43-5574-40 76 ticket@bregenzerfestspiele.com www.bregenzerfestspiele.com Bremen

Berlin C. BECHSTEIN CENTRUM Kantstraße 17, im stilwerk D-10623 Berlin Telefon: +49-30-31 51 52 00 berlin@bechstein.de www.bechsteincenter-berlin.de

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crescendo 04 2004

DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN Erste Schlachtpforte 1, D-28195 Bremen Telefon: +49-421-32 1919 info@kammerphilharmonie.com www.kammerphilharmonie.com

Eisenstadt INT. HAYDNTAGE 2004 Schloss Esterházy A-7000 Eisenstadt Telefon: +43-2682-618 66 office@haydnfestival.at www.haydnfestival.at Erfurt THEATER ERFURT Placidus-Muth-Straße 1 D-99005 Erfurt Telefon: +49-361-2233-155/ -355 info@theater-erfurt.de www.theater-erfurt.de

FESTIVAL VIELSAITIG Lechhalde 3 D-87629 Füssen Telefon: +49-8362-90 31 46 kultur@fuessen.de www.festival-vielsaitig.fuessen.de Halle (Saale) OPERNHAUS HALLE Universitätsring 24 D- 06108 Halle (Saale) Telefon: +49-345-51 10-0 kontakt@opernhaus-halle.de www.opernhaus-halle.de Hamburg, Musikhalle J.-Brahms-Platz, D-20355 Hamburg Telefon: +49-40-34 69 20

Essen, Aalto Theater Opernplatz 10, 45128 Essen Tickets: +49-201-8122-200

Hamburgische Staatsoper Postfach 302448, D-20308 Hamburg Telefon: +49-40-35 68-0

Essen

Hannover, Niedersächs. Staatstheater, Opernplatz 1, D-30159 Hannover Telefon: +49-511-99 99-20 80

PHILHARMONIE ESSEN Huyssenallee 53 D-45128 Essen Telefon: +49-201-812 22 00 welcome@philharmonie-essen.de www.philharmonie-essen.de

Innsbruck, Festwochen Alter Musik Burggraben 3, A-6020 Innsbruck Telefon: +43-512-57 10 32

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Fotos: Festspielhaus Baden-Baden

Theater Erfurt

Jenaer Philharmonie Carl-Zeiss-Platz 15, D-07743 Jena Telefon: +49-3641-59 00 10

Luzern, Lucerne Festival Hirschmattstr. 13, CH-6002 Luzern Telefon: +41-41-210 66 -18 /-19

Koblenz

Mannheim, Nationaltheater Mozartstraße 9, D-68161 Mannheim Telefon: +49-6210-16 80-0

THEATER DER STADT KOBLENZ Clemensstr. 1 D-56068 Koblenz Telefon: +49-261-129 28 -40 /-41 theaterkasse@stadt.koblenz.de www.theater-koblenz.de

Theater Koblenz / Helke Stiebel

Meiningen

München

Salzburg

MÜNCHENER KAMMERORCHESTER Wittelsbacherplatz 2, D-80333 München Telefon: +49-8106-89 95 65 ticket@muenchener-kammerorchester.de www.muenchener-kammerorchester.de

MOZARTWOCHE 2005 Theatergasse 2 A-5020 Salzburg Telefon: +43-662-87 31 54 tickets@mozarteum.at www.mozarteum.at

München, Staatstheater am Gärtnerplatz Gärtnerplatz 3, D-80469 München Telefon: +49-89-202 41-1

Schwerin

Kölner Philharmonie Bischofgartenstr. 1, D-50667 Köln Telefon: +49-221-204 08-0

DAS MEININGER THEATER Bernhardstr.5 D-98617 Meiningen Telefon: +49-369 34 51-222 /-137 kasse@das-meininger-theater.de www.das-meininger-theater.de

Leipzig

Moritzburg

GEWANDHAUS ZU LEIPZIG Augustusplatz 8 D-04109 Leipzig Telefon: +49-341-127 02 80 ticket@gewandhaus.de www.gewandhaus.de

MORITZBURG FESTIVAL Maxstr. 8 D-01067 Dresden Telefon: +49-351-810 54 95 buero@moritzburgfestival.de www.moritzburgfestival.de

Ludwigshafen

München

ROSTROPOVICH & FRIENDS: BASF FEIERABENDHAUS, 31.08.04 Leuschnerstr. 47, D-67063 Ludwigshafen Telefon: +49-621-609 99 11 basf.konzerte@basf-ag.de www.basf.de/konzerte

2. SERGIU CELIBIDACHE FESTIVAL c/o Triptychon, Baaderstr. 19 D-80469 München Kartentelefon: +49-89-54 81 81 81 info@celibidache.net www.celibidache.net

Ludwigshafen/Rhein

München

Röttingen

STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ Heinigstr. 40, D-67059 Ludwigshafen Telefon: +49-621-599 09-0 info@staatsphilharmonie.de www.staatsphilharmonie.de

BAYERISCHE STAATSOPER Marstallplatz 5 D-80539 München Telefon: +49-89-21 85 19 20 tickets@st-oper.bayern.de www.staatsoper.de

FESTSPIELE RÖTTINGEN Marktplatz 1 D-97285 Röttingen Telefon: +49-93 38 97 28-55 /-56 roettingen@t-online.de www.festspiele-roettingen.de

Luxemburg

München

Saarbrücken

PHILHARMONISCHES ORCHESTER LUXEMBOURG Villa Louvigny, Allée Marconi LU-1022 Luxemburg Telefon: +352-4708951 ticketlu@pt.lu, www.opl.lu

KULTURGIPFEL Schillerstr. 23 / II D-80336 München Telefon: +49-89-559 68 60 info@kulturgipfel.de www.kulturgipfel.de

MUSIKFESTSPIELE SAAR Rotenbühlerweg 28a D-66123 Saarbrücken Telefon: +49-681-39 73 59 Rleonardy@aol.com www.musikfestspiele-saar.de

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIFI CD DVD BÜCHER

Murnau am Staffelsee WELTMUSIKFESTIVAL GRENZENLOS 2004 Kohlgruberstrasse 1, D-82418 Murnau Telefon: +49-8841-614 10 info@weltmusikfestival-grenzenlos.de www.weltmusikfestival-grenzenlos.de Nürnberg STAATSTHEATER NÜRNBERG Richard-Wagner-Platz 2-10 D-90443 Nürnberg Telefon: +49-911-231-0 theater_nuernberg@stadt.nuernberg.de www.staatstheater-nuernberg.de Oberstdorf, Musiksommer Bahnhofplatz 3, D-87561 Oberstdorf Telefon: +49-8322-700-267

VORSCHAU

FESTSPIELE MECKLENBURGVORPOMMERN Graf-Schack-Allee 11,D-19053 Schwerin Telefon: +49-385-591 85 85 kartenservice@festspiele-mv.de www.festspiele-mv.de Stuttgart NEW EUROPEAN FESTIVAL Hohenheimer Str. 84, D-70184 Stuttgart Telefon: +49-711-640 93 57 info@wilhelm-keitel.de www.wilhelm-keitel.de Stuttgart RADIO-SINFONIEORCHESTER STUTTGART DES SWR D-70150 Stuttgart Telefon: +49-711-929-25 91 monika.jaegel@swr.de www.swr.de/swr2/faszination-musik Weimar, Nationaltheater Theaterplatz 2, D-99423 Weimar Telefon: +49-3643-755-0 Wien, Klangbogen Rathausstraße 4, A-1010 Wien Telefon: +43-1-400 08 47 20 Wiener Staatsoper Opernring 2, A-1010 Wien Telefon: +43-1-514 44-0 Zürich, Opernhaus Falkenstraße 1, CH-8008 Zürich Telefon: +41-1-268 64 00

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> 1 Andechs/Kronberg > 2 München > 3 Brüssel > 4 Kassel

Auf einen Blick

>1 Dem Nachwuchs eine Chance! Zum Glück gibt es noch Orte, an denen Klassik ohne große Stars geboten wird und wo man junge Künstler entdecken kann. So in Andechs, wo die Gesangsstudentin Sybilla Duffe als Zeipoth in Wilfried Hillers Goggolori eine überzeugende schauspielerische und sängerische Leistung zeigte. Oder in Kronberg, wo bei „Chamber Music connects the world“ Weltstars wie das Beaux Arts Trio, Yuri Bashmet und Gidon Kremer mit jungen Musikern gemeinsam spielen, die zwar technisch (noch) nicht perfekt, aber musikalisch um so besser sind. Da sitzt dann mit Alina Ibragimova eine 19-jährige Russin neben Daniel Hope und zeigt in Schuberts Streichquintett ein Gespür für dessen Tonsprache, von dem sich manche berühmte Kolleg(inn)en eine Scheibe abschneiden könnten. Für alle zur Nachahmung empfohlen: Ein tolles Programm kann man auch ohne Stars auf die Beine stellen! KH

>3 Suchtgefahr!

>4 Habe nun ach...

Der Brüsseler Oper und René Jacobs ist wieder eine Neuentdeckung zu verdanken: Eliogabalo, eine Oper aus der Feder des Komponisten Francesco Cavalli auf ein anonymes Libretto. Der Titelheld versucht hemmungslos seinen Lüsten zu frönen, kommt aber nicht zum Zuge – er möchte unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumen, landet dann aber selbst als Opfer auf dem Altar der Geschichte. In der zeitlosen, amüsanten Regie V. Boussards, dem kreativen Bühnenbild V. Lemaires und den geschmackvoll psychologisierenden Kostümen von C. Lacroix herrscht eine beeindruckende Musikalität. S. Tro Santafè gibt den Kaiser Eliogabalo mit sattem, farbenreichem Mezzosopran zwischen egozentrischem Wüstling und faszinierendem Popidol. Nuria Rial weiß zu berühren, während sich Annette Dasch mit energischem Sopran erfolgreich gegen sämtliche Verführungsversuche wehrt. Giorgia Milanesi singt hervorragend den mit dem Tode bedrohten Kaiserneffen Alessandro, der Prätorianerhauptmann Giuliano wurde treffend mit dem Counter L. Zazzo besetzt, anmutig die Atilia von C. Scheen, als Zunftgenosse Zotico des Wüstlings sehr effektvoll J. Thompson und in der Travestierolle der Lenia M. Zeffiri. Die spannende Wiedergabe von Jacobs und dem Concerto Vocale lässt keine Langeweile aufkommen. Bitte bald eine Aufnahme des wundervollen Werks – trotz Suchtgefahr! MF

Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts schrieb Hans Eisler das Textbuch für seine neue deutsche Nationaloper Johann Faustus. Von den Kulturideologen der DDR zurückgewiesen, verzichtete der Komponist dann aber auf die musikalische Ausarbeitung. Jetzt hat Friedrich Schenker das Libretto für seine Oper Johann Faustus verwendet, die am Pfingstsamstag in Kassel uraufgeführt wurde. Die Inszenierung von S. Hartmannshenn suchte mit den plastischen Bühnenbildern von A. Riedel das Geschehen in historischen Andeutungen vorzustellen: Wittenbergs Silhouette hinter der Studierstube markiert die Zeit Luthers, arme Bauernkriegsopfer die Niederschlagung der Revolution Münzers. Die Komposition charakterisiert Faust als grüblerisch versponnen, fasst Mephisto, oft vom Saxo-

phon begleitet, in tänzerisch treibendem Walzertakt. Verfremdete Choral- und Volksliedmotive ermöglichen eine Zuordnung der Volksfiguren. Allerdings ging manches im vollen und oft scharfklängigen Orchestersound unter, obwohl sich J. B. Köster in der Titelpartie und K. Günther als Mephisto bewundernswert um Textverständlichkeit mühten. Ein interessiertes Publikum verhalf Werk und Wiedergabe zu einem durchaus zustimmenden Achtungserfolg. Die große deutsche Nationaloper, die Eisler verhieß, ist es nicht geworden, aber die großartigen und bewegenden Passagen sprechen eigentlich für einen großer Wurf. FS

>2 Münchener Biennale

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>5 Des Pudels Kern

FOTO: JOHAN JACOBS

Das Internationale des „9. Festivals für neues Musiktheater“ wird durch die fünf als Koproduktionen realisierten Opern-Uraufführungen an ebenso vielen Spielorten betont. Die beiden zuletzt aufgeführten Werke (M. Andrés 22,13 und B. Ferneyhoughs Shadowtime) entbehrten jeder Sinnlichkeit und theatralischen Wirkung, sperrten selbst den willigsten Zuhörer in den Elfenbeinturm des Philosophierens und der Abstraktion, ohne ihn daraus zu erlösen. Dass nicht nur ein Spezialistenpublikum mit zeitgenössischem Musiktheater erreicht werden kann, bewies dagegen die Interpretation von Qu Xiao-songs chinesischer Kammeroper Versuchung in der bemerkenswerten Regie von S. Hölzer, der textadäquaten Ausstattung von E. Pluss und der beachtlichen Pultleistung von R. Bohn (Orchester der Zeitgenössischen Oper Berlin). Hier wie auch in Berenice des jüngst mit dem Siemens-Förderpreis geehrten J. M. Staud (Regie: C. Guth, Ausstattung: C. Schmidt) brillierten junge Musiker und Sänger. Entdeckungen: der balsamische Bariton des spielbegabten O. Katzameier oder der geschmeidige Sopran der vielversprechenden D. Mields. HG

FOTO: CHRISTIAN BRACHWITZ

F O T O : S TA FA N A . S C H U H B A U E R - V. J E N A

Ein knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate

> 5 Karlsruhe > 6 Hannover > 7 Straßburg

EDITORIAL INHALT INHALT INTERVIEW PORTRAIT REGIONAL

Von allen Teufeln, die sich auf den „Faust“ berufen ist Arrigo Boitos Mefistofele jener, der sich am dichtesten an die beiden Teile von Goethes Schauspiel hält. Und ausgerechnet dieser wird in Deutschland so stiefmütterlich behandelt. Das könnte sich ändern, wenn die grandiose Ehrenrettung, welche die 1868 in Mailand uraufgeführte Oper jetzt in Karlsruhe erfuhr, Folgen hat. Die Produktion erfüllte alle Forderungen des Werkes. A. Schulins Inszenierung war nicht nur für sich genommen eine theatralische Wundertat, wie sie am Badischen Staatstheater lange nicht mehr gewagt wurde,

PREMIERENSPIEGEL

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18:50 Uhr

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FOTO: JACQUELINE KRAUSE-BURBERG

Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt 3. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · JeanYves Thibaudet, Klavier · Edvard Grieg, Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40 · Richard Strauss, Burleske für Klavier und Orchester d-Moll op. 11 · Max Reger, Variationen und Fuge über ein lustiges Thema von Johann Adam Hiller op. 100 5. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Leonidas Kavakos, Violine Edvard Grieg, Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40 · Johannes Brahms, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 · Maurice Ravel Boléro 9./10. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Siegfried Matthus, Responso – Konzert für Orchester · Gustav Mahler, 1. Sinfonie D-Dur 16./17. September 2004 Gewandhausorchester · Mikko Franck · Bernhard Krug, Horn · Einojuhani Rautavaara Isle of bliss (Insel des Glücks) · Richard Strauss, 2. Konzert für Horn und Orchester Es-Dur · Jean Sibelius, 5. Sinfonie Es-Dur op. 82 23./24. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Garrick Ohlsson, Klavier · Johannes Brahms, 1. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 15, 2. Sinfonie D-Dur op. 73 30. September/1. Oktober 2004 Gewandhausorchester · GewandhausChor · GewandhausKammerchor · Herbert Blomstedt · Luba Orgonáˇsová, Sopran · Cornelia Kallisch Alt · Kresimir Spicer, Tenor · Klaus Mertens, Bass · Leoˇs Janáˇcek, Veˇcné evangelium (Ewiges Evangelium) – Legende für Sopran, Tenor, Chor und Orchester · Anton Bruckner, 3. Messe für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor und Orchester f-Moll 5./6. November 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Bernd Glemser, Klavier · Felix Mendelssohn Bartholdy, Ruy Blas-Ouvertüre op. 95, 2. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 40 (Welterstaufführung nach der Neuausgabe von Breitkopf & Härtel), 3. Sinfonie a-Moll op. 56 („Schottische“) (Welterstaufführung nach der Neuausgabe von Breitkopf & Härtel) 12./13. November 2004 Gewandhausorchester · Stefan Blunier · Tzimon Barto, Klavier · „gewandhaus goes jazz“ · Paul Hindemith, Ragtime (wohltemperiert) · Igor Strawinsky, Ebony Concerto · Darius Milhaud Le boeuf sur le toit – Ballett op. 58a · John Adams, Lollapalooza · Aaron Copland, Quiet City · George Gershwin, Concerto in F für Klavier und Orchester 18./19. November 2004 Gewandhausorchester · Kurt Masur · Ludwig van Beethoven, 6. Sinfonie F-Dur op. 68 („Pastorale“) Dmitri Schostakowitsch, 5. Sinfonie d-Moll op. 47 28. November 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Melanie Diener Sopran · Carl Nielsen, 2. Sinfonie h-Moll op. 16 („Die vier Temperamente“) Richard Strauss, Vier letzte Lieder · Antonín Dvoˇrák, Vier Slawische Tänze aus op. 46 2./3./4. Dezember 2004 Gewandhausorchester · RIAS Kammerchor · Herbert Blomstedt · Miriam Alexandra Allan, Sopran · Ingeborg Danz, Alt · Christoph Genz, Tenor · Christian Gerhaher, Bass · Georg Friedrich Händel, Messiah – Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester HWV 56 (In englischer Sprache)

sondern verband auf geschickte Weise Faust-Rezeption mit ingeniöser Sicht auf Boito. Unter dem Eindruck des Werkes und Boitos Musik steigerte sich das Ensemble spürbar und vor allem der nie mit derartiger Hingabe erlebte Chor unter Uwe Sandners Leitung. Konstantin Gorny besitzt die raumgreifende Persönlichkeit und die individuell knarzig zustechende Stimme, um als Mefistofele zu bestehen. Mauro Nicoletti bleibt als sein zaghafter Zwillingsbruder zurückhaltend, während Barbara Dobrzanska mit leuchtender Intensität, doch veristischen Eintrübungen die Margarita und Elena sang. Eine erfreuliche Entdeckung stellte in der B-Premiere die junge Tünde Franko dar, die sowohl als Margherita wie als Elena keine Wünsche offen ließ. RK

>6 Al gran sole carico d’amore Mit Unter der großen Sonne von Liebe beladen schrieb Luigi Nono 1975 seine Version einer Revolutionsoper. „Szenische Aktion“ nannte er den patchworkartigen Abriss der Geschichte der sozialistischen Bewegung, die P. Konwitschny als durchgehende Handlung auf die Bühne bringt. Damit bricht er das Werk auf eine im konventionellen Sinn „opernmäßige“ Deutung herunter – auf Kosten der im Libretto angelegten Kontrastwirkungen. Beibt die Frage, ob es reicht, zum 80. Geburtstag Nonos einen solchen Stoff in rein historisierender Art auf die Bühne zu bringen, den Kommunismus als abgeschlossenes Kapitel zu behandeln, ohne Bezug zum Heute. Die Aktualität wird nicht zuletzt durch die komplexe, nicht angestaubt wirkende Partitur Nonos belegt, die musikalische Leistung des Ensembles war exzellent. DK

FOTO: ALAIN KAISER

>7 Eine Afrikanerin in Straßburg Meyerbeers Schwanengesang L’Africaine ist ein elegischer Abgesang auf die Grand Opéra. Den für Spektakel dieser Art unabdingbaren szenischen Aufwand bewältigte Jean-Claude Auvray durch geschickten Einsatz bemalter Prospekte und Draperien, mit denen er immer wieder den Raum vor Bühne und Orchester in seine Mise-enscène einbezog und die wechselnden Schauplätze von Vasco da Gamas Mission von Portugal mit dem Schiff übers Meer bis nach Indien optisch umriss. Doch vor allem war diese hervorragende Aufführung ein Erfolg für die Musik, die mit einer sehr sorgfältigen Wiedergabe (Dirigent: Edward Gardner) entsprechenden Eindruck macht. Mit geschliffener voix mixte machte Bojidar Nikolov nicht nur mit seiner „O Paradis“Arie Effet, sondern bestach durch athletisch feinnerviges Singen. Zur Entscheidung zwischen der Portugiesin Ines und der titelgebenden Afrikanerin Sélika gezwungen, musste seine Wahl auf die mit hinreißenden Kantilenen und ausdrucksvollen Schattierungen singende N. Ardelean fallen und nicht auf die mit Überreifer, grell chargierender Stimme agierende S. Brunet (Sélika). RF

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RÄTSEL REISE HIFI BÜCHER CD DVD VORSCHAU

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w w w . g e w a n d h a u s . d e


19:13 Uhr

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Wiederbelebt

Raritätenkabinett

Verdis Rigoletto im historischen Klanggewand im Festspielhaus Baden-Baden

Zu Besuch bei den Schwetzinger Festspielen

Viva Verdi!

Madrigale im Bademantel bei Lettera amorosa

Aus Madrigalen von Monteverdi und Gesualdo wurde zur Festspieleröffnung Lettera amorosa gestrickt, ein musikalischer Liebesbrief ohne Handlung. Für die Inszenierung nahm Regisseur M. Schönfeldt Zuflucht zum Film und ließ als

Genauso wie vor 150 Jahren, als Verdi Venedig mit La donna

Hintergrundprojektion Ausschnitte aus LE MÉPRIS laufen.

è mobile eroberte, sollte es klingen: so neu, so aggressiv

Getreu der Madrigaltexte, in denen sich Liebe meist auf Tod

und so überrumpelnd. Was John Eliot Gardiner vor fünf Jahren

reimt, frönten die Mitglieder des Balthasar-Neumann-Chores

mit dem Falstaff vorgeführt hatte, wiederholte jetzt Thomas

auf der Bühne dem lustvollen Psychoterror, bis das Kunstblut

Hengelbrock mit Rigoletto, als er Verdis Oper auf Darmsaiten

spritzte. Allein die Gedächtnisleistung, die Madrigale aus-

spielen ließ und u. a. ein Cimbasso und neun Kontrabässe

wendig zu singen und bemerkenswert sicher zu intonieren,

einsetzte. Als Idee klang das viel interessanter, als es sich im

war beeindruckend. Für eine souveräne Begleitung sorgten

großen Baden-Badener Festspielhaus zum Auftakt der

Mitglieder des Balthasar-Neumann-Ensembles. Musikalisch

Pfingstfestspiele dann tatsächlich ausnahm, wo die Auffüh-

reizvoll, szenisch nicht jedermanns Geschmack.

rung doch sehr unfertig wirkte. So grell, bedrohlich und irr-

Der Auftritt teuflischer Eichhörnchen prägte Adriana Hölszkys

lichternd das Balthasar-Neumann-Ensemble Verdis Musik

Vertonung eines Hörspiels von I. Bachmann mit dem zyni-

ins Publikum spritzte, so wenig Überzeugungskraft übte

schen Titel Der gute Gott von Manhattan. Letzterer trat als

dieser Klang auf die Bühne aus, wo außer Paolo Gavanelli, der

überdrehter Ordnungshüter auf, eine kurze, prägnante Bom-

einen routinierten, grobschlächtig angerauten, in der „Corti-

benrolle für Countertenor D. Gloger. Bombenrolle im wahrsten

giani“-Szene doch auch sehr beachtlichen Rigoletto gestal-

Sinne des Wortes, denn weil sich Jennifer und Jan nach

tete, keine wirklichen Rollenporträts vorkamen.

psychologisch stimmigem Zögern doch unsterblich ineinander

Iride Martinez blieb eine angestrengte Soubrette, ohne die

verlieben, jagt er das allzu glückliche Paar in die Luft. Seine

Tragik der Gilda glaubhaft zu machen, und der sehr schön

Zuträger sind die Eichhörnchen, die als schadenfrohe weib-

singende Raúl Hernández braucht momentan noch eine stär-

liche Hilfssheriffs Biss in die Handlung bringen. Musikalisch

kere Hand, die ihn aus seiner Lethargie rüttelt und musika-

ist Der gute Gott von Manhattan ausgesprochen komplex,

lisch sorgfältig führt; in Baden-Baden verschenkte er mit

aufgefächert in Myriaden von Motiven und allen möglichen

Ausnahme von „Parmi veder le lagrime“ alle Schlager seiner

Klangfarben von Alphorn bis Schlagwerk. Die musikalische

Partie. Viele wunderbare Details – aber so unfehlbare Würfe

Umsetzung der Uraufführung war eine Meisterleistung der

der Partitur, wie das Duett Gilda/Rigoletto und das Quartett,

exzellenten Solisten sowie des RSO Stuttgart.

zerbröselten bei diesem angestrengten Workshop in einzel-

König Theodor stand in Schwetzingen keineswegs im Fuß-

ne Buchstaben.

balltor, sondern logierte incognito in Venedig auf der Flucht vor seinen Gläubigern. Historisches Vorbild ist ein Baron, der

Mit seinen Eigenproduktionen hat Baden-Baden Pech in Serie.

im 18. Jahrhundert für kurze Zeit zum König von Korsika ge-

Philippe Arlaud folgte Hengelbrocks Reise in die Vergangenheit

wählt wurde und im Schuldturm starb. Als Il Re Teodoro in Ve-

nur bis zur Stummfilmära, verlegte das Geschehen in ein

nezia machte der „Monarch“ Opernkarriere, in Schwetzingen

entsprechendes Schwarzweiß-Ambiente, was T. Wiesinger

wurde Henzes Bearbeitung der Oper von Paisiello gespielt.

und E. Geremus dazu nutzten, den Hofstaat so elegant wie zum

Henze dünnte das Orchester aus zu einer farbig instrumen-

Rennen in Ascot anzukleiden. Die Besucher des Frühjahrs-

tierten Kammerbesetzung, ideal geeignet für Studierende

rennens mögen die Reminiszenz an My fair Lady goutiert

der Karlsruher Musikhochschule unter A. Mounks Leitung. Die

haben, doch als Festspielaufführung blieb dieses Hauptse-

sangen und spielten engagiert, zwar nicht absolut perfekt,

minar in Sachen Verdi doch zu hilflos.

Joan Records Entertainment GmbH • D-80687 München www.JoanRecords.de • info@joanrecords.de

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crescendo 04 2004

Rolf Fath

THEMA PORTRAIT

aber sehr charmant.

PREMIERENSPIEGEL

Nike Luber

REISE HIFI BÜCHER CD

FOTO: BIRGIT GANTENBERG

06.07.2004

FOTO: FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN

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19:13 Uhr

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Rossinis meisterwerk ! der

Buhs und Bravi Kein Lob für die Inszenierung von Roméo et Juliette in Münchens Staatsoper

Bericht aus Berlin

barbier von

Sevilla

FOTO: MIKE HOBAN

>1 Staatsoper >2 Deutsche Oper

Dia Sache Makropoulos an der Deutschen Oper Berlin

elch ein Glück, dass es auch heute Tenöre gibt, die

ls Regisseur hat er inzwischen einen Namen. Ein Wol-

W

A

Alvarez zählt zweifellos zu dieser seltenen Spezies. Mit seiner

Im Gegenteil, sein Don Carlo an der Staatsoper zeigt starke

frischen, lyrisch-timbrierten Stimme, die mühelos die hohen

Bodenhaftung. Immer wieder ein Tisch als bühnenbildneri-

Noten, aber auch dramatische Attacken meistert, begeisterte

sches Leitmotiv (Johannes Leiacker). Ein ganzer Hofstaat

er als Roméo in München. Mit von der Partie: Angela-Maria

sitzt am bürgerlichen Mittagstisch – und zu eindeutigen

Blasi, die eine durchsetzungsfähige, wenn auch – im Ver-

Zwecken auf dem Tisch liegt die attraktive Eboli (Nadja

gleich zu Alvarez‘ Roméo – weniger jugendfrische Juliette

Michael), hier Chefsekretärin, nicht Prinzessin. Unmittelbar

sang.

„danach“ singt er, der eigentliche Philipp, sich diskret die

Dass die schauspielerischen Leistungen auch der übrigen

Hose zuknöpfend „Sie hat mich nie geliebt“ und meint eine

Protagonisten hinter dem musikalischen Niveau zurückblieben,

ganz andere... Manches liegt wahrlich daneben. So im ge-

geht aufs Konto des für eine belanglose Inszenierung verant-

schmacklosen Autodafé-Bild, das für Unruhe im Publikum

wortlichen Teams. Der vielbeschäftigte Andreas Homoki

sorgte. Anderes, etwa die Auseinandersetzung zwischen dem

scheint sich pro Inszenierung jeweils mit einem konzeptio-

Realpolitiker und dem idealistischen Schwärmer, ist von in-

nellen Einfall zu begnügen. In diesem Fall besteht das optische

szenatorischer Dichte. Die sinngebende Linie aber fehlt. Sie

Korsett aus einer Comic-nahen Pennäler-Welt, in der es be-

ist den Händen Fabio Luisis überlassen, der Staatskapelle,

müht lustig und bunt, manchmal grobschlächtig zugeht. Die

Chöre (E. Friedrich) und Solisten elastisch durch Verdis vier-

platt symbolischen Requisiten (Bühne und Kostüme: Gideon

aktige Fassung geleitet.

Davey) in überdimensionaler Größe – wie die meterhohen

Immer wieder wird versucht, der Deutschen Oper eine Krise

Schulhefte und das sich öffnende Schulpult, denen die Träu-

zu unterstellen. So jüngst anlässlich des Rücktritts von GMD

me der Teenager entspringen – lassen die Akteure klein er-

Thielemann. Davon konnte bisher und kann jetzt keine Rede

scheinen. Verkleinert und trivialisiert sind so auch die Affekte,

sein. Angesichts sich gegenseitig überlagernder und ergän-

die doch Charles Gounods sublime Musik so großartig aus-

zender Klanggruppen, die der erste Gastdirigent Marc

drückt und gestaltet.

Albrecht fest im Griff hat, zeigte das Orchester sogar eine

Die ist allerdings bestens bei Marcello Viotti aufgehoben. Er

außergewöhnliche Sorgfalt und Feinhörigkeit. Janáceks ˇ Die

hat das adäquate Gefühl für die feine Poesie, die romantische

Sache Makropoulos, alles andere als ein Publikumsrenner,

Leidenschaftlichkeit Gounods, und er hat die Solisten, den gut

füllte als Leihgabe des Glyndebourne Festivals mehrmals das

disponierten Chor und das frei aufspielende Orchester der

größte Berliner Opernhaus. Nikolaus Lehnhoff (Inszenierung)

Bayerischen Staatsoper bestens im Auge und Griff. Das Pre-

und Tobias Hoheisel (Ausstattung) wussten die magische Ir-

mierenpublikum dankte es Viotti mit enthusiastischem Ap-

realität dieses Werks ebenso überzeugend umzusetzen wie

plaus und buhte das Regieteam gnadenlos aus.

Anja Silja die Qualen der über 300-jährigen Protagonistin

die Herzen des Publikums im Sturm erobern. Marcelo

Heinz-Günter Vester

kenstürmer ist er dennoch nicht: Philipp Himmelmann.

bezwingend darzustellen.

Ein szenisches Konzert in italienischer Sprache.

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PREMIERENSPIEGEL

REISE HIFI BÜCHER CD

crescendo 04 2004

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(12 Cent/Minute) und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen


19:13 Uhr

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NRW-Rundschau Opernrundschau im Nordwesten >Essen >Aachen >Köln >Hagen >Gelsenkirchen >Bonn

>Bremen >Kiel >Flensburg

Wozzeck kehrt zurück nach Aachen

Der Herbst des Patriarchen in Bremen

Zweimal Wozzeck. Johannes Schaaf inszeniert die Alban-

Modernes zum Saisonschluss – Bremen hat mit seiner Ur-

Berg-Oper gediegen am Aalto Musiktheater Essen, von Stefan

aufführung von Giorgio Battistellis neuester Oper Der Herbst

Soltesz dramatisch, aber nicht aggressiv dirigiert (beklem-

des Patriarchen einen guten Griff getan: Ein spannendes

mend in der Titelpartie: Johan Reuter).

Stück Musiktheater nach dem gleichnamigen Roman des

In Aachen die Uraufführung von Helmut Oehrings Wozzeck

kolumbianischen Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez,

kehrt zurück, eine anspielungs(über)reiche Metamorphose.

den Zuhörer nicht überfordernd und fantasiereich von Rosa-

Die drei gehörlosen Darsteller erklären sich aus der Biogra-

mund Gilmore in Szene gesetzt als makabrer Totentanz der

phie des Komponisten.

Macht. Stefan Klingele hat die Bremer Philharmoniker präzis

Beethovens Fidelio in Köln ist Anlass für zwei Debüts. Gür-

im Griff, und Karsten Küsters gibt der Hauptfigur, dem al-

zenich-Kapellmeister Markus Stenz dirigiert erstmals Oper

ternden südamerikanischen Tyrannen, vitales Profil. Daneben

(mit Elan), Regisseur Christian Stückl will viel und erreicht

mit expressiver stimmlicher Gestik Eva Gilhofer in der Dop-

auch Einiges, verstößt aber gegen Grundsätze der szeni-

pelrolle der Mutter und der Ehefrau.

schen Menschenführung. Zu einer steifen Leonore kontras-

Sehr viel weniger überzeugend gelingt in Kiel die Urauffüh-

tiert der Herzblut-Florestan Klaus Florian Vogt.

rung einer ebenfalls italienischen Oper, Der Prozeß nach dem

Das Gegenteil von steif sind stets Aufführungen der Kinder-

Roman von Franz Kafka, an dem sich jetzt (nach Gottfried von

oper. Karl Goldmarks Merlin verliert trotz komprimierten

Einem in den 50ern) der junge Alberto Colla vergriffen hat.

Rahmens nichts Essentielles, zumal in der wie immer phan-

Zwar intelligent geschrieben, aber ohne durchgehenden

tasiereichen Regie Christian Schullers.

Spannungsbogen bleibt das Werk letztlich in eintönigen Re-

An Kinder denkt auch Siegfried Matthus bei Die unendliche

petitionen stecken, und auch Friderike Vielstichs szenischer

Geschichte (nach Michael Ende), erst vor einem Monat in Trier

Realisierung fehlt das Innovative. Jörg Sabrowski besticht

uraufgeführt und nun in Hagen zu sehen. In der sympathischen

in der Mammutpartie des Josef K. zwar durch sein exakt ar-

Aufführung entzückt besonders Tanja Schuns Sopran.

tikuliertes Parlando, kann aber wenig Mitgefühl mit der Figur erwecken.

Gelsenkirchens Einsatz für die gute alte Belcanto-Oper gilt

Auch Flensburg griff zu Musik des zwanzigsten Jahrhun-

diesmal Donizettis über ein Jahrhundert vergessener Ros-

derts, blieb aber auf dem sicheren Terrain der 20er und der

monda d’Inghilterra. Ein Mann zwischen zwei Frauen: dieser

beginnenden 30er Jahre. Mit der Kopplung der beiden Kurt-

Situation gibt Regisseurin Gabriele Rech feministische Ak-

Weill-Einakter Der Zar lässt sich fotografieren und Die sieben

zente. Gut gemeint. Musikalische Interpretation: gut gemacht.

Todsünden gelang Deutschlands nördlichstem Stadttheater ein ausgesprochener Publikumserfolg. In der ironisierenden

Starke Bilder prägen in Bonn Silviu Purcaretes Inszenierung

Ausstattung von Hans Ellerfeld bringen der Regisseur Man-

von Satyagraha, der nach Stuttgart 1981 erst zweiten Pro-

fred Repp und die Choreografin Stela Korljan den Witz und die

duktion der Oper von Philip Glass hierzulande. Gandhi als

tänzerische Eleganz der beiden Werke genau auf den Punkt,

moralische Orientierungsfigur wirkt ungebrochen, die Mini-

unterstützt vom Dirigenten Theo Saye und seiner Kollegin

mal-Music-Methode offenbar auch (trotz Längen). Ulrich

Hsiao-Lin Liao. Gesanglich gefallen Jörg Sändig als nobler Zar

Windfuhr (Dirigent) und Mark Rosenthal (Gandhi) sind die

und Olivia Saragosa mit ihren in sinnlich-laszivem Sound

Säulen auf musikalischer Seite.

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crescendo 04 2004

Jens Mail

dargebotenen Chansons.

THEMA PORTRAIT

PREMIERENSPIEGEL

Gerhart Asche

REISE HIFI BÜCHER CD

FOTO: BREMER THEATER

06.07.2004

FOTO: FRANK HELLE

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HIFI Nikolai Kapustin Klaviermusik Marc-André Hamelin, Klavier

crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die

Der dieser Ausgabe liegt auf einem Messe-Rückblick zur

Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin

High End in München (20. – 23. Mai 2004), wo es eine Menge

stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen

hochspannender Geräte zu entdecken gab.

HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen. Jede Ausgabe

Viel Spaß beim Schmökern und Informieren wünscht Ihnen

von crescendo hat einen HiFi-Schwerpunkt.

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Messerückblick High End 2004

Der volle Erfolg Eine Messe wird erwachsen. Mit dem Umzug nach München gewinnt die bislang etwas verschlafene High End deutlich an Profil und Fläche

Die crescendo-Lounge (links) und das Atrium auf der High End.

ranco Glisovic, Geschäftsführer der High

Kempinski beileibe nicht immer der Fall... Nein, es drängte

End Society und maßgeblicher Protagonist

sich der Eindruck auf, mit dem neuen, deutlich attraktiveren

des Umzugs nach München, genoss schon

Messestandort hätten sich auch die Aussteller mehr Mühe als

während der Messetage den offensicht-

früher gegeben.

B

FOTOS: RAINER MAILLARD / CRESCENDO / HIGH END SOCIETY

Die gab’s auch bei Günther Pauler in den Räumen von B&W. Der Tonmeister des audiophilen Labels Stockfisch demonstrierte seine „Direct-Cut-SACD“-Aufnahmen, wie sie natürlicher kaum sein können. Auch das brachte viel Beifall. Viele der beeindruckendsten Demos waren mehrkanalig. Und doch war auf dieser Messe ein leichter Trend zurück zum Stereo unübersehbar. Das ließen auch die zahlreichen Fachhändler im Gespräch durchblicken: „Im Moment verkaufen wir vermehrt wieder gehobenes High-End-Zweikanal.“ So war der Schritt von T+A letztes Jahr hin zum ersten Plattenspieler und ersten Röhrenverstärker (siehe crescendo 03/04) offensichtlich doch der richtige – wie etliche Röhrengeräte auf der Messe (im Bild der „Absolute“ von Unison Research, ein

lichen Erfolg. Allen Unkenrufen und Gegenbewegungen zum Trotz hatte er am neuen Messestandort

Zum Beispiel Sony. In dem von den Akustik-Profis von

MOC festgehalten. Wäre der Standortwechsel zum

W-vier bestens präparierten Raum gab’s laufend hochinte-

Desaster geworden, hätte er sicherlich den Prügel-

ressante Symposien rund ums Thema Mehrkanal. Unter

knaben geben müssen für alle jene, die schon im

anderem referierte Günther Rau, Fachmann des WDR, über

Vorfeld „das kann doch nichts werden“ orakelten.

die Chancen des mehrkanaligen Radios. Die Zuhörer bekamen einen blitzsauberen Mehrkanal-Empfang (gesendet vom

überwältigender Röhrentraum für 30 000 Euro) bestätigten.

Aber es wurde. „Wir hofften ja alle, dass es gut wird. Aber mit

Bayerischen Rundfunk in Dolby Digital) von Klassischer Musik

Marantz zog nun in gewisser Weise nach. Mit dem neuen

einem solchen Erfolg haben wir nicht gerechnet“, frohlockte

und von Hörspielen geboten. Das kam gut an.

CD/SACD-Superplayer SA 11 S 1 (2500 Euro) bieten die Japaner wieder einen superben SACD-Player an. Allerdings ist

Glisovic bei der Nachbetrachtung. 39 Prozent mehr Besucher, als auf die High End im Frankfurter Kempinski Hotel

Beeindruckt zeigte sich das Publikum aber vor allem von

der nur Zweikanal-tauglich. Gleiches gilt auch für den Voll-

letztes Jahr, kamen ins Münchener MOC. Das ist ein Wort.

den dargebotenen, exzellenten SACDs. Viele Leute waren

verstärker PM 11 S 1 (3500 Euro), der aber – kauft man ihn

Oder in Zahlen: Fast 10500 HiFi-Fans und -Händler kamen

richtiggehend berührt: „Dass Retorten-Musik so gut klingen

im Dreierpack – Mehrkanal-Wiedergabe durchaus möglich

von Donnerstag bis Sonntag auf die neue High End – und

kann...“. Auch wenn Sony zu dieser Anlage nur den Player

macht. Die wirkliche Verbeugung vor dem hochwertigen Ste-

wurden nicht enttäuscht. Es war einfach immer voll. Und die

beisteuerte (von Ed Meitner kam die fantastische Elektro-

reo aber macht der deutsche Marantz-Vertrieb mit dem TT 15

Stimmung war blendend. Die tolle Atmosphäre des Atriums

nik, die hochpräzisen Lautsprecher von den Studio-Profis

S 1 (Bild Seite 34). Den edlen Plattenspieler, dessen Grund-

und der anliegenden Show-Räume übertrug sich schnell

Geithain): Dieser Sony-Event war endlich einmal wieder eine

platte die gleiche Form aufweist wie der neue Vollverstärker,

auch auf die Besucher. Und auch das war bemerkenswert an

überzeugende Werbung für die hochwertige (Hochbit-)Mehr-

lässt man vom Erlanger Analog-Spezialisten Clearaudio fer-

dieser High End: Die Qualität der Vorführungen wurde von

kanalwiedergabe.

tigen. Und selbstverständlich flossen viele Ideen von „Mister

den meisten HiFi-Fans als recht hoch eingestuft. Das war im

32

crescendo 04 2004

Ear“ Ken Ishiwata mit ein...

EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE

HIFI

CD DVD BÜCHER VORSCHAU


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crescendo auf der High End Erstmals präsentierte sich crescendo mit einem großen

HiFi-Affinität und das Qualitätsverständnis ihres Vaters

stereoplay kombinierten, ja auch nicht ganz unbeteiligt

Stand auf der High End. Unser Credo, der Klassischen

sprach. Barbara Wunderlich brachte bei der Gelegenheit

an dieser Begeisterung...

Musik wieder mehr Gewicht zu verleihen, stieß bei den

etliche bislang unveröffentlichte Aufnahmen des über-

Highendern auf viel Gegenliebe. Während der gesamten

ragenden Tenors mit. Obwohl die Qualität dieser „ver-

Großen Anklang fanden aber auch unsere Klassikinseln.

Messe gab’s in der crescendo-Lounge Vorträge, die eben

schütteten“ Aufnahmen oftmals zu wünschen übrig ließ,

Bei verschiedenen Ausstellern führte crescendo-Chef-

nicht nur die Hardware, sondern vor allem die Musik im

war das kritische Publikum vollkommen begeistert. Fritz

redakteur Klemens Hippel zu bestimmten Zeiten ausge-

Fokus hatten. Der exzellente Toningenieur der Emil-

Wunderlich ist und bleibt eine wirkliche Ausnahme-

wählte Spitzenaufnahmen der klassischen Welt vor. Die

Berliner-Studios, Rainer Maillard (im Bild links), gab

Erscheinung.

Klassik-Insel war bei Denon, Dynaudio, KEF, Linn und Quadral zu hören. Die Besucher waren begeistert und

bereitwillig Auskunft über Aufnahme-Techniken und die Und vielleicht war die musikalische Qualität der De-

bestätigten unseren Ansatz, dass man noch viel mehr

monstrations-Anlage (Standboxen: Thiel CS 2.4, Röh-

für die klassische Musik machen muss. Werden wir. Auf

Viel Beachtung fand auch der Vortrag des Musik-

renverstärker: Octave V 40, CD-Player: Creek CD 50 Mk

der nächsten High End jedenfalls werden wir wieder vor

journalisten Thomas Voigt (Mitte), der zusammen mit

II, Verkabelung: Monitor black&white NF 1202 / LS 1102,

Ort sein. Versprochen!

der Fritz-Wunderlich-Tochter Barbara (rechts) über die

Rack von Finite Elemente), die wir auf Empfehlung von

Möglichkeiten des Re-Mastering älterer Bänder.

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Hören, was andere fühlen - das ist legendäre Lautsprechertechnologie. Spüren, weshalb Wahrheit ein Klangraum ist - das ist optimale Klangabstimmung. Erleben, wie Dinge ihren Platz finden - das ist Wohnraumintegration. Genießen, wenn sich alles verändert - das ist Zukunftssicherheit. Verstehen, warum sich keine Fragen stellen - das ist Dynaudio. Audience Heimkino-Systemlösungen in 64 Variationen. Informationen: Dynaudio International GmbH, Postfach 118, D-21221 Rosengarten, Tel.: 04108 - 4180 - 0, Fax: 04108 - 4180 - 10, E-Mail: info@dynaudio.de

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Messerückblick High End 2004

Stolz war auch Adhib Khavari (Bild), Chef des Vorzeige High End-Vertriebs Audio Components. Nicht nur, dass der WahlhamApropos Plattenspieler: Jochen Räke hat seine Angebotspa-

Burmester hat diesmal viel Grundlagenforschung betrieben,

burger nun auch die welt-

lette um etliche Einsteiger-Modelle erweitert. Von Goldring

um die Komplexität der vielen dicht beieinander liegenden

weit anerkannte Top-Elektronik von Halcro (der Block rechts

gibt es drei Laufwerke (werden bei Rega gefertigt), die zwi-

Filter (beim Subwoofer spielt sich ja alles im Bereich von

von ihm ist ein Monoblock der australischen Edel-Manufak-

schen 220 und 580 Euro liegen; bei den beiden größeren

zwei bis drei Oktaven ab) in den Griff zu bekommen.

tur) vertreibt. Mit seiner Vorführung der Watt/Puppy 7 von Wilson Audio bezauberte er das gesamte crescendo-Team

legt der Meister selbst noch einmal Hand an. Hinzu kommt ein hübscher Plattendreher von Mitchell, den Räke hierzu-

Oder die Dynaudio-Woofer Sub 300 und Sub 500. Die neuen

nachhaltig. Wir waren uns einig: „The best sound of the

lande für 1000 Euro vertreiben will.

sind sehr viel druckvoller und dynamischer als noch die alten

show“ gabs bei Audio Components zu hören. So eindrücklich und intensiv haben wir das Programm unserer Klassik-Inseln sonst nirgends gehört. Gute Vorführungen, gute Geräte, gute Stimmung: Also alles Sonnenschein auf der High End 2004? Nein, sie hatte auch ihre Schattenseiten – vor allem im Keller. So wirkte die große Halle mit den vielen kleineren Parzellen nur wenig einladend. Grund waren das offensichtlich fehlende Hallenkonzept, das dem Ganzen einen einheitlichen Anstrich hätte geben können, sowie die ziemlich hässlichen und obendrein lausig schlecht klingenden Hör-Container, die in einem Alte-Damen-Beige gehalten waren. Da kann man sicherlich im nächsten Jahr

Aber es gab natürlich auch etliche, hoch spannende Laut-

Modelle. Beeindruckend war auch die Bass-Demonstration

sprecher-Neuerscheinungen. Schon auf der CES in Las Ve-

der Dänen: Mit vier Basswürfeln im Raum klingt der Tiefton-

gas gesehen, nun aber spielfertig sind die neuen Elac FS

bereich um so vieles natürlicher als nur mit einem.

bessere Alternativen finden. Bekrittelt wurde aber auch der Standort selbst. Viele Leser, vor allem aus dem Norddeutschen, fühlten sich von der Ver-

608 4-Pi für 7000 Euro (Bild links). Das Kürzel „4-Pi“ weist auf den rundumstrahlenden Bändchenhochtöner, auf den die

Schönes auch vom Kabelmarkt: Nachdem sich die

legung ausgegrenzt, weil sie die Messe-Tour nun nicht mehr

Kieler ziemlich stolz sind und der das Klangbild so wunder-

black&white-Linie als bezahlbare Edel-Verbindungen im Han-

in einem Tag machen konnten. Da haben sie sicherlich Recht.

bar luftig macht. Ebenfalls ein echtes Messe-Highlight war die

del etabliert hat, legte Entwickler Holger Wachsmann (Bild)

Aber vielleicht findet ja die High End auch im Norden einen

neue Audiodata Avancé (Bild rechts). Die Aachener Manu-

zur Messe noch einen drauf und präsentierte stolz das etwas

ähnlich geeigneten Parcours... Außerdem sah man so auch

faktur beschreitet ja seit Längerem schon erfolgreich den

sperrige, weil sandge-

einmal neue Gesichter auf der Messe: Es fand eine Art Ost-

koaxialen Weg, und so fußt die adrette Neuschöpfung auf

füllte (!) Top-Modell LS

Erweiterung der High End statt. Viele der begeisterten Besu-

dem 13er-Koax der Petit, welcher von zwei 20er-Tieftönern

1602 für 2300 Euro (2 x

cher (aber auch etliche Aussteller) kamen aus Osteuropa,

im Bass entlastet wird. Für alle Freunde des hochpräzisen

3 Meter). Das aufwändig

wo gerade eine schöne Aufbruchstimmung in Sachen HiFi

Bassbereichs bietet Audiodata-Chef Peter Schippers die

vielfach verflochtene Ka-

herrscht.

Avancé übrigens in wenigen Wochen auch teilaktiv an.

bel, so der in-akustikMann, wird auch in die-

Für eine Premiere war diese High End ein großer Erfolg.

Einen überragenden Eindruck machte auch Burmesters

sem gehobenen Preisbe-

Renate Paxa, Öffentlichkeitsarbeiterin der High End Society,

neuer Subwoofer S 8 (ab 9800 Euro). Nicht nur, weil dessen

reich Massstäbe setzen.

resümierte: „Die Messe hat ihren neuen Platz gefunden.“

Gehäuse wieder einmal höchsten Ansprüchen genügt.

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crescendo 04 2004

Diesem Fazit kann sich crescendo nur anschließen.

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high fidelity

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stereoplay auf der High End Das war schon ein Event der besonderen Art: stereoplay

Obwohl die akustischen Bedingungen in dem Raum recht

Die Aktion von stereoplay bekam auch international

machte einen Vergleich der Superlative: Die derzeit bes-

schwierig waren und diese Lautsprecher ja überhaupt

höchste Anerkennung. Die Redakteure der größten

ten und interessantesten Lautsprecher der Welt im di-

nicht auf die Beschallung von 50 und mehr Zuhörern ge-

amerikanischen

rekten Vergleich. Thiel CS 7.2, Sonus Faber Stradivari,

züchtet sind, wurden die klanglichen Unterschiede von

(www.soundstage.com) verfassten einen langen Foto-

Audio Physic Kronos, Focal Grande Utopia, Wilson Audio

fast allen Besucher als relativ deutlich empfunden. Am

Bericht und erzählten von einer der interessantesten

Alexandria X 2 und TAD Model 1 – kein Händler der Welt

Fachbesuchertag (Donnerstag) votierten die meisten für

Demos, die sie je auf einer Messe gehört hätten.

hat diese Ikonen alle im Angebot, keine andere Institu-

die Thiel und die TAD. An den Besuchertagen bekamen

tion außer stereoplay wagt überhaupt solch einen öf-

die Sonus Faber, die Focal, die Wilson und die TAD gleich-

Und noch einen schönen Vergleich hatten sich die

fentlichen Vergleich.

viel Stimmen. Sollte man überhaupt einen Sieger fest-

stereoplayer ausgedacht: An der teuersten Serienbox

schreiben, dann wäre dies wohl die TAD. Die Audio

der Welt, der Wilson Audio Alexandria X2, verglichen sie

Jedes Boxenpaar spielte an der gleichen Kette (Platten-

Physic Kronos mit ihren Seitentreibern litt unter den auf-

verschiedene Endstufen-Konzepte (Röhre und Transistor)

spieler: Clearaudio Master Reference, CD/SACD-Player:

wändigen Raumakustik-Maßnahmen: Die vielen Absor-

miteinander. Ergebnis: Die Röhrenverstärker wurden von

Accuphase DP 85, Vorstufe: Viola Cadenza, Endstufe:

ber unterdrückten zwar die lästigen Flatterechos, aber

den Besuchern fast durchweg als besser und schöner

Pass X 350, Kabel: Kimber sowie Fadel Art) und wurde

auch die Reflexionen der Seitenwände, die bei diesem

klingend empfunden. Die oft beschriebene Renaissence

einzelnd vorgeführt; die anderen standen im Vorraum

Lautsprecher Teil des Konzepts sind.

der Röhre ist also sehr real.

HiFi-Internet-Zeitung

Showtime

und wurden nur zu ihren Auftritten hereingeschoben.

DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG

Fritz Wunderlich

Dokument einer glücklichen Stunde Die erste komplette „Schöpfung“ mit Fritz Wunderlich: Weil die Studioaufnahme von Haydns „Die Schöpfung“ mit den Berliner Philharmonikern im September 1966 – als der große Tenor Fritz Wunderlich tragisch verunglückte – erst zur Hälfte fertiggestellt war, musste für die Vervollständigung der Aufnahme Tenorkollege Werner Krenn einspringen. Jetzt wird endlich die einzige komplette Aufnahme mit Fritz Wunderlich in der Reihe Festspieldokumente veröffentlicht.

JOSEPH HAYDN: Die Schöpfung (GA) Gundula Janowitz · Fritz Wunderlich Hermann Prey · Kim Borg · Wiener Singverein Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan 2 CD 474 955-2 Live Aufnahme Salzburg, 1965

Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“ (A-Nr. 6232), Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 0 30- 520 07-22 44 · www.klassikakzente.de


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Klassik Bestseller 1 2

Johann Sebastian Bach: Goldbergvariationen

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Anna Netrebko

3 -

Anna Netrebko

4 -

Lang Lang

5 -

Yo-Yo Ma

6 8

Joseph Calleja

7 3

Thomas Quasthoff

8 4

Cecilia Bartoli

9 6

Nigel Kennedy

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Martin Stadtfeld Sony Classical

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7

8

Wiener Philharmoniker Opera Arias Deutsche Grammophon (Universal) The Woman – The Voice Deutsche Grammophon (Universal)

Live at Carnegie Hall Deutsche Grammophon (Universal)

Vivaldi’s Cello Sony Classical

Tenor Arias DECCA (Universal)

Widmung Deutsche Grammophon (Universal)

The Salieri Album Decca (Universal)

CD-Highlights des Jahres Unter dieser Rubrik wollen wir Ihnen einmal nicht die gewohnten Rezensionen anbieten. Sondern für die Urlaubsund Sommerzeit all die CDs ans Herz legen, die – ganz und gar subjektiv – von unseren Autoren als die „Besten der vergangenen 12 Monate“ ausgewählt wurden. CDs, die man immer wieder anhören muss. Nicht nur, weil sie gut sind. Sondern weil man plötzlich das dringende Bedürfnis hat: Genau das ist jetzt die Musik, die ich hören will. Und weil das völlig subjektiv ist, sind auch die Begründungen sehr unterschiedlich ausgefallen...

>ERIKA HABENICHT

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Krystian Zimerman

11 -

Lang Lang

12 7

Neujahrskonzert 2004

13 -

Kissin Schubert: Sonaten RCA/BMG

Die Musik Rachmaninows mag man – oder sie geht einem auf die Nerven. Mit ihrer aufwühlenden Tendenz, den lauten Bläserstellen und den verwurschtelten Skalen bei den Klavierkonzerten. Zugegeben, man muss sich schon voll und ganz dem Hörgenuss widmen, um den Reiz zu erleben. Bei mir legt sich kein bisschen Staub auf die CD mit der Einspielung Krystian Zimermans mit dem Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa. Sein Markenzeichen des durchgeistigten Spiels und seiner Liebe zu den leisen Momenten in der Musik ergänzen die expressionistischen Farben der Klavierkonzerte zu einem vollendeten Klanggemälde. Romantisch und doch klar strukturiert, durchdacht und doch spürbare Emotion und Energie. Die Spannung, Dramatik und Schönheit dieser CD ist vielen Kinothrillern vorzuziehen, und mit dem verträumten Anfang des langsamen Satzes des 2. Konzerts könnte man mit Sicherheit so Manchen in einen Rachmaninow-Fan verwandeln. >1 Rachmaninow: Klavierkonzerte 1 & 2. Zimerman, Boston Symphony Orchestra: Ozawa 1997/2002. DG 459 634-2

14 9

Hillary Hahn: Bach Concertos

>NIKE LUBER

15 10

Anne-Sophie Mutter

16 5

Hélène Grimaud

17 -

Perl

18 -

Ludovico Einaudi

19 -

Heinrich Ignaz Franz von Biber

20 14

Franz Schubert

The Vivaldi Album EMI Classics

Rachmaninow: Klavierkonzerte Deutsche Grammophon (Universal)

Chicago Symphony Orchestra Klavierkonzert Nr. 1 Deutsche Grammophon (Universal) Wiener Philharmoniker: Muti Deutsche Grammophon (Universal)

Los Angeles Chamber Orchestra Deutsche Grammophon (Universal)

New York Philharmonic Orchestra, Masur Beethoven: Violinkonzert Romanzen 1 & 2 Decca Credo Deutsche Grammophon (Universal)

Pour la violle et la theorbe DHM/BMG

I giorni Catalyst/BMG

Harmonia Artificiosa Musica Antiqua Köln Deutsche Grammophon (Universal) Winterreise Matthias Görne, Alfred Brendel Philips (Universal)

Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe

Die Highlights des Jahres, da fällt die Auswahl nicht immer leicht. Auf jeden Fall ein Highlight ist für mich die Statira von Cavalli. Dass diese Oper in keinem Opernführer auftaucht, ist kein Grund, sie nicht zu hören. In dem turbulenten Stück treten auf: ein Prinz, der sich als Frau verkleidet, um seiner Angebeteten nahe zu sein, in den sich wiederum zwei andere Charaktere verlieben, sowie eine Anstandsdame, die in Wirklichkeit eine geraubte Prinzessin ist. Wilde Verwechslungsspielchen finden statt, bevor ein Schurke en passant getötet wird und sich die richtigen Paare sortiert haben. Die unterhaltsame Handlung inspirierte Cavalli, immerhin einen der besten frühbarocken Komponisten, zu einer sehr farbigen, abwechlsungsreichen Vertonung, in der Rezitative nahtlos in Arien übergehen, die noch nicht stur dem Dacapo-Schema folgen. Die Solisten und die Cappella de’Turchini haben engagiert dafür gesorgt, dass Statira mitreißend lebendig wirkt. Eine Oper zum Verlieben – es sei denn, man hätte eine grundsätzliche Abneigung gegen barocke Musik. Dann würde man mit einer meiner anderen Lieblingsopern auch nicht glücklich werden. Giulio Cesare gehört zu den inspiriertesten, musikalisch schönsten Opern Händels, was die Live-Aufnahme der Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski nachdrücklich unterstreicht. Hinzu kommt

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>ERIKA HABENICHT >NIKE LUBER

eine Besetzung vom Feinsten. Marijana Mijanovic macht sich hervorragend in der Partie des Titelhelden, Magdalena Kozena singt eine ausdrucksvolle Cleopatra, Anne Sofie von Otter und Charlotte Hellekant verwöhnen als Sesto und Cornelia durch puren Wohlklang, und auch die anderen Rollen sind stimmlich bestens getroffen. Nach dieser Musik kann man süchtig werden! >2 Cavalli: Statira. Cappella de’Turchini: Florio. Naive 30382 >3 Händel: Giulio Cesare. Les Musiciens du Louvre: Minkowski 2003. Archiv Produktion 474 210-2 / Universal

>MARTIN FREITAG Eine besondere Freude war mir die Wiederveröffentlichung von Massenets Manon unter Julius Rudel, die von EMI/Angel zur Deutsche Grammophon übergegangen ist. Sehen und Kaufen war hier meine Handlung, halte ich persönlich doch die Aufnahme für die gelungenste des Werkes und zwar gleich aus mehreren Gründen: die Vollständigkeit der Oper ist durch die Ballettmusik im „Cour de la Reine“ und im Appendix durch die Alternativarie Manons in ebendieser Szene gegeben. Dann die Besetztung: der leichte vibrierende Koloratursopran Beverly Sills’ nimmt der Titelpartie sämtliche Larmoyanz, Nicolai Gedda singt den des Grieux mit Eleganz, Stilgefühl und Herz, Gabriel Baquier (des Grieux pere) und Gerard Souzay (Lescaut) sind im besten Sinne perfekt und idiomatisch besetzt, was auch für das restliche Ensemble gilt. Julius Rudel findet mit dem New Philharmonia Orchestra den leichten, silbrigen Ton, der keine falsche Rührseligkeit aufkommen läßt. >4 Massenet: Manon. Sills, Gedda, Ambrosian Opera Chorus und New Phil. Orchestra: Rudel. DG 474 950-2

>DETLEF KRENGE Lieblings-CDs der vergangenen Saison – das ist immer schwer, wenn es um Neue Musik geht. Zwar ist wieder eine große Anzahl absolut hörenswerter Aufnahmen herausgekommen – oft in überragender Qualität, von hohem künstlerischen Wert und großer Bedeutung für das Repertoire. Dennoch sind fantastische Stücke, die live die Luft im Raum verändern, in den eigenen vier Wänden nicht immer die erste Wahl. Zwei CDs habe ich öfter aus dem Regal geholt: zum einen die erst im letzten Heft besprochene „in vain“ von Georg Friedrich Haas sowie Elliot Sharps Racing Hearts/Tessalation Row/Calling. Beide überzeugen mit kongenialen Interpretationen, ohne die die besten Stücke blass und fahl wirken können. Auf der anderen Seite müssen die Kompositionen aber auch die kreativen Kräfte der Interpreten anregen – und genau das ist hier der Fall. Die schroffen Klänge des New Yorker Underdogs Elliott Sharp bündeln eine Energie, wie es nicht oft zu hören ist. Peter Rundel mit dem RSO Frankfurt bzw. das Ensemble Modern lassen sich von dieser archaischen Kraft tragen und setzen die raue und ehrliche Musik sehr direkt und eindringlich um. Eine gänzlich andere Klangwelt hat Georg Friedrich Haas kreiert. Sein Stück wirkt wie ein funkelnder Diamant, der Licht bricht und bündelt und von allen Seiten immer wieder anders aussieht, eine wahre Orchesterflut an Klängen und Farben. Auf diesen meditativen

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KLASSIKKENNENLERNEN Mit spannenden Texten und Musik Klassik intensiver erleben... www.naxos.de

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„Ein Glücksfall in der Gilde der Dozenten“

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Frankfurter Rundschau

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>MARTIN FREITAG >DETLEF KRENGE >BETTINA SCHRÖM >TOM REINHOLD >KLEMENS HIPPEL Sog lässt sich das Klangforum Wien unter Sylvain Cambreling bereitwillig ein, Stück und Ausführung durchdringen sich gegenseitig und werden deckungsgleich. >5 Haas Kairos 0012332KAI / harmonia mundi >6 Sharp hr-musik.de hrmn 0018-03 / Note 1

>BETTINA SCHRÖM Immer wieder hält das Leben schwierige Entscheidungen bereit. Die CD des Jahres – gibt es für mich dieses Jahr nicht. An einem sonnigen Sommertag würde ich allerdings empfehlen: Zum Frühstück: Murray Perahia/Academy of St. Martin in the Fields: Brandenburgisches Konzert Nr. 5, Konzert für Flöte, Violine und Klavier und dann das von Perahia spritzig gespielte Italienische Konzert; Musik, die aus dem Lautsprecher perlt, ohne banal zu sein. Ein bisschen Gefälligkeit kann für den Tagesbeginn ja nicht schaden. Fürs Auto: Renaud Garcia-Fons: „Entremundo“.Tatsächlich hat es sich gelohnt, noch eine weitere CD des wundervollen Bassisten zu erwerben, der zwischen den Welten in einem harmonischen Eldorado musiziert, in dem Orient und Okzident sich in einer Weise befruchten, wie das in der politischen Realität leider kaum der Fall ist. Zum Rotwein nach Sonnenuntergang: Warum nicht mit Bach gut beenden, was mit Bach gut begonnen hat? Die Einspielung der sechs Cello-Suiten von Alexander Kniazev hat mich zunächst irritiert, dann fasziniert. Auch diese Interpretation ist nicht immer orthodox, aber voller Lebendigkeit und Tiefe. Und irgendwie landet sie immer wieder im CD-Player. >7 J. S. Bach: 5. Brand. Konzert, Ital. Konzert. Perahia, Acad. of St. Martin in the Fields. Sony SK 087326 SK >8 Renaud Garcia-Fons: „Entremundo“. Enja ENJ 9464 >9 Bach: Cello-Suiten. A. Kniazev. Warner 825646129423

>TOM REINHOLD Meinen Zwölfmonatsrückblick beginne ich mit einer bewussten Verbeugung vor unserem Chefredakteur – und vor Nikolaus Harnoncourt, der der Klassik-Krise trotzend nach Ende seiner Teldec-Karriere bei Bertelsmann untergekommen ist und dort gleich eine Reihe fulminanter CDs zum Einstand vorgelegt hat. Dazu gehört u.a. Bruckners neunte Symphonie einschließlich rekonstruiertem Finale. Meine erste Kritik zu dieser Einspielung war von unserem Chefredakteur zurück gewiesen worden – zu recht, wie ich im Nachhinein einsehen muss, denn ich hatte mich etwas zu sehr von meinem Bedauern leiten lassen, dass Harnoncourt nicht das vollständig rekonstruierte Finale von Benjamin-Gunnar Cohrs gewählt hatte. Sieht man von diesem Detail nämlich ab, ist zu konstatieren, dass Harnoncourt eine der schlüssigsten Aufnahmen von Bruckners neunter Symphonie überhaupt vorgelegt hat, in der er die radikale Modernität des Werkes herausstellt und es in die Nähe Schönbergs rückt. Das zweite Highlight ist eine Verbeugung vor dem jüngst verstorbenen russischen Dirigenten Jewgeni Swetlanow, der sich kurz vor seinem Tod der kaum gespielten, einstündigen hochromantischen zweiten Sinfonie seines Landmanns Sergej

Liapunow angenommen hat. Swetlanow schafft es, das Orchester von Radio France wie ein russisches Ensemble klingen zu lassen, mit schluchzenden Trompeten, rauen Streichern und überdeutlichen Holzbläsern. Meine dritte Verbeugung gilt einem Standardwerk, nämlich Tschaikowskys fünfter Symphonie. Die hat sich der immer noch junge Daniele Gatti, Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London, in berauschender Nüchternheit angeeignet und treibt sein brillant klingendes Prachtensemble voller Emotion durch alle Untiefen, ohne in Klischees oder Banalität zu verfallen. Abschließend möchte ich noch einem unbekannten Komponisten eine Referenz erweisen, nämlich dem Finnen Ernst Mielck, der es fertig brachte, nach Komposition einer wegweisenden Symphonie 1899 im Alter von 21 Jahren zu versterben, und es damit einem anderen überließ, finnischer Nationalkomponist zu werden. Sakari Oramo haben es vor allem die etwas dunkleren Seiten des Werkes angetan. >10 Bruckner: 9. Symphonie. Wiener Philharmoniker: Harnoncourt. BMG 82876 54332 2 >11 Liapunow: 2. Symphonie. Orch. de Radio France: Swetlanow. Naive 4974 / harmonia mundi >12 Tschaikowsky: 5. Symphonie. Royal Phil. Orch.: Gatti. Harmonia mundi 907381 >13 Mielck: Symphonie. Oramo. Ondine 1019-2/ Note 1

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>KLEMENS HIPPEL Meine Empfehlungen für den Sommer sind in diesem Jahr drei CDs, die ich auf der High End in München zum „Auf-den-ZahnFühlen“ der Technik verwendet habe: Johannette Zomers Sopran in ihren wunderbar schlicht interpretierten Schubertliedern sei manchmal etwas angestrengt, schrieb ein Kritiker-Kollege, der dies für die einzige Schwäche dieser Aufnahme hielt. Er irrt – die Aufnahme hat gar keine Schwäche! Denn was bei einer nicht so guten Wiedergabe tatsächlich etwas angestrengt klingt, entpuppt sich auf einer guten Anlage als eine konkurrenzlos warme und weiche Stimme. Ein zweites Highlight auf der Messe: Der Prolog zum Orfeo in der Interpretation E. Haims: Das hat soviel Power und Lebendigkeit, soviel Biss und Kraft – und mehr Farben, als die meisten Stereoanlagen in einem langen langweiligen Leben wiedergeben dürfen. Schließlich: Nuria Rials Interpretation von Barbarinas Cavatina in Mozarts Figaro. Wie es ihr unter der Leitung von René Jacobs gelingt, die (eigentlich etwas absurde) Verzweiflung über den Verlust einer Nadel glaubwürdig dem Hörer zu vermitteln, ist große Kunst – weil Mozarts Skizze dieser Figur hier unglaublich lebendig wird. Das beste Stück auf der besten CD des Jahres! >14 Schubert: Lieder. Zomer, Schoonderwoerd. alpha 044/Note 1 >15 Monteverdi: Orfeo. Bostridge, Dessay u.a., European Voices, Les Sacqueboutiers, Le Concert d’Astrée: Haim 2004. Virgin 5456422 / EMI >16 Mozart: Le Nozze di Figaro. Gens, Ciofi, Kirchschlager, Regazzo, Keenleyside, Concerto Köln: Jacobs 2003. Harmonia mundi 801818.20

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NX 8.520043 die Reihe wird fortgesetzt

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>1 Giovanni Battisti Ferrandini: Catone in Utica Ein Jubiläum bietet manchmal den Anlass zu Entdeckungen. Der 250. Geburtstag des Münchner Residenz-Theaters lässt die Einweihungsoper Catone in Utica von Ferrandini aus dem Jahr 1753 in neuem Licht erstrahlen. Für den Zuhörer höchst unterhaltsam fallen die Personen des Stückes von einem emotionalen Extrem ins andere, man liebt und hasst sich abwechselnd und leidenschaftlich, und da es sich um Cato, Caesar, Pompeius’ Witwe und andere aus der Schule hinlänglich bekannte Gestalten handelt, wird man nachträglich für manche langweilige Unterrichtsstunde entschädigt. Ferrandinis klangfarbenreiche Instrumentierung wird von der Neuen Hofkapelle München bestens zur Geltung gebracht, und die Solisten überbieten sich in stilgerecht brillantem Gesang, wobei jede Partie, von K. van Rensburg als eisern republikanischem Cato bis Sandra NL Moon als hauptberuflicher Witwe, glänzend besetzt ist. Hammer, Neue Hofkapelle München. Oehms OC 901/Codaex >2 Georg Friedrich Händel: Semele Was passieren kann, wenn eine Frau das wahre Gesicht ihres Geliebten sieht, erzählt Händels Oper Semele. Das musikalisch abwechslungsreiche Spiel um Liebe, Eifersucht und Rache zwischen Göttern und Menschen im antiken Griechenland wird von den Choristen und Musikern des Ensembles Opera Fuoco mitreißend schwungvoll zelebriert. David Stern hat mit der Auswahl der Solisten ein glückliches Händchen, besonders bestechend singen Paul Agnew als Jupiter und die Damen-Trias aus Danielle de Niese in der Titelpartie, Louise Innes als deren ruhigere Schwester Ino und die furiose Guillemette Laurens als rachsüchtige Juno. Es bleibt ein Rätsel, warum Semele so selten auf den Opernbühnen gespielt wird, denn diese AufNL nahme zeigt, wie reizvoll das Stück ist. David Stern. Opera Fuoco. Disques Pierre Verany

>4 Gustav Mahler: Des Knaben Wunderhorn Guter Start für ein neues Label! Gustav Mahlers Des Knaben Wunderhorn ist in der originalen Fassung für Klavier nicht eben häufig auf CD vertreten, schon gar nicht komplett. Das Debüt von telos music ist also schon im Hinblick auf diese Ersteinspielung ein Gewinn. Die Zusammenstellung enthält nicht nur die zehn Lieder Des Knaben Wunderhorn, sondern auch die vier bzw. fünf ersten Beschäftigungen mit der Sammlung sowie Revelge und Der Tambourg’sell und die beiden Lieder, die später in Symphonien einflossen: Es sungen drei Engel und Urlicht. Erfolgversprechend auch das Debüt mit jungen Sängern. Diana Damrau ist keine Newcomerin mehr im strengen Sinn, sondern bereits eine vielgesuchte Konstanze und Königin der Nacht. Hier erleben wir sie als gar nicht koloraturdünne Liedsängerin, die mit auffallend runder und starker Mittellage den Liedern Projektionskraft und textliche Prägnanz verleiht, dazu genügend Geschmeidigkeit für die locker juchzenden Zierfiguren („Scheiden und Meiden“) besitzt, vor allem aber eine sympathische Direktheit des Ausdrucks, die an Lucia Popp erinnert. Iván Paley merkt man an, dass er zuerst auf dem Konzertpodium zu Hause ist, denn eine gewisse Steifheit und Bemühtheit kann er nicht ganz ablegen. Musikantisch, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, versieht Stephan Matthias Lademann den Klaviersatz. RF Diana Damrau, Iván Paley, Stephan Matthias Lademann. Telos music TLS 1001 >5 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5 cis-moll Dass die Bamberger Symphoniker zu Deutschlands besten Orchestern gehören, ist seit dem Ende der Ära Stein etwas in Vergessenheit geraten. Mit dem jungen Briten Jonathan Nott an der Spitze ist das Orchester dabei, sich wieder in den verdienten

TACET + TACET + TACET + TACET >3 The Ligeti Project V Der fünfte Teil des groß angelegten Ligeti Projekts ist ein Dokument der besonderen Art. Die CD zeigt deutlich, wie sehr die eiserne Faust des Stalinismus in die Freiheit des Einzelnen eingegriffen hat. Ab 1948 herrschte in Ungarn ein totales Verbot aller „modernen“ Musik. In dieser Zeit musste sich der an der Budapester Musikhochschule studierende, später lehrende György Ligeti ein Schlupfloch suchen. Volksliedbearbeitungen waren erlaubt, und so entstanden z.B. Ballade und Tanz für Schulorchester nach rumänischen Volksliedern oder die Old Hungarian Ballroom Dances, basierend auf Tanzmelodien des Biedermeier. Schon die Sonata für Cello solo und die Klavierstücke Musica ricercata waren nicht erwünscht und wurden verboten. Das erste Stück nach seiner Flucht in den Westen 1956 war radikal anders: die experimentelle elektronische Komposition Artikulation, deren Konzeption sich in Aventures und Nouvelles Aventures für drei Sänger und sieben Instrumentalisten fortsetzt. Hier die brav gehaltene Pseudo-Welt, dort der unwiderstehliche Drang nach vorn. Interpretationen und DK Aufnahme sind auf hohem Niveau. Leonard, Hirst, Ebrahim, Bonnay, Geringas, Masseurs, Ako Ensemble, Schönberg Ensemble, de Leeuw, 1995 (1958). Teldec Classics 8573-8862-2

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Begeisternde CDs und DVD-Audios für Klassik-Liebhaber, die gleichzeitig nach staunenmachenden Klangerlebnissen suchen. Alles, was Sie über TACET-DVD-Audios und TACET REAL SURROUND SOUND wissen müssen: www.tacet.de/faqd.pdf + + + + + + + Preis der deutschen Schallplattenkritik! + + + + + + +

medialen Vordergrund zu spielen. Auf dem kleinen Label Tudor sind jüngst einige Aufnahmen erschienen, die nicht nur durch exzellente Klangtechnik aufhorchen lassen. Bei Mahlers fünfter Symphonie etwa reiht sich die Leistung der Interpreten verblüffend mühelos in die Reihe von Spitzenaufnahmen unter Bernstein, Solti oder Zander ein. Notts Mahler ist hell, kraftvoll leuchtend und stets durchsichtig, seine Tempi flüssig (dass er das Adagietto recht langsam nimmt, finde ich eher sympathisch). Beim Orchester begeistert das Blech, insbesondere die wichtige Solotrompete, vom ersten Takt an. Auch wenn’s schon TR viel Mahler gibt: Bitte mehr davon! Bamberger Symphoniker: Jonathan Nott 2004. Tudor 7126 >6 Marin Marais: Pour la violle et le théorbe Man hört, dass hier zwei Enthusiasten am Werke sind. Hille Perl und Lee Santana haben Suiten für Gambe und Theorbe aus den Archiven entführt und in einer ebenso liebevoll gestalteten wie musikalisch zündenden Aufnahme zusammengestellt. Allein die knappe Viertelstunde mit den phantasievoll musizierten

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„Klangwunder“

Variationen über das spritzige La Follia-Thema macht die CD schon lohnend. Ungeahnte Ausdruckstiefe verleiht das Duo der Sarabande der Suite in G. Ob Laute solo oder beide Instrumente zusammen, die Verbindung von Virtuosität und Liebe zur barocken Musik ergibt ein Hörvergnügen NL ohne Reue. Hille Perl, Lee Santana. DHM 82876 58791 2 / BMG >7 Vicente Martín y Soler: La Capricciosa corretta Es gibt in nahezu jeder Epoche noch etwas zu entdecken. Zum Beispiel, dass Mozart nicht der einzige Opernkomponist seiner Zeit war. Da gab es auch einen gewissen Vicente Martín y Soler, der in allen europäischen Metropolen mit seinen Opern Erfolge feierte. Mozarts Gabe, Charaktere musikalisch auszuleuchten, besaß Martín y Soler nicht, aber seine Musik strahlt auch heute genug Leichtigkeit und melodische Anmut aus, um seine Wiederentdeckung zu rechtfertigen. Christophe Rousset hat mit Les Talens Lyriques und einer Reihe überzeugender Solisten die komische Oper La Capricciosa corretta eingespielt. Das Libretto stammt von da Ponte, für Menschenkenntnis und NL bissigen Witz ist also gesorgt. Christophe Rousset, Les Talens Lyriques. Naive E 8887 >8 Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze die Figaro Schon wieder ein Figaro, diesmal bei Naxos – warum? Der erste Grund ist einer der besten Grafen unserer Zeit: Bo Skovhus. Phrasierung, Ausdruck, Timbre, hier stimmt einfach alles, mithalten kann Marina Mescheriakova als Contessa. Etwas schwerer von der Stimmfarbe als gewohnt, gibt sie der Partie mehr dramatisches Gewicht. Das übrige Ensemble kann sich ebenfalls hören lassen, der pralle Figaro Renato Girolamis, der bewegte Mezzo von Michelle Breedt als Cherubino, die übrigen Comprimarii bilden alle Menschen von Fleisch und Blut ab. Bleibt ein Problemfall: die Susanna von Judith Halazs – nicht falsch, aber mir fielen auf Anhieb ein Duzend bessere, schönstimmigere Sängerinnen ein. Mit dem Appendix-Rondo (Track 18) erweist man der Sängerin leider einen Bärendienst, werden hier die Schwächen und Gefährdungen der Stimme vollends offenbar. Michael Halasz gibt mit der verlässlichen Nicolaus Esterhazy Sinfonia einen guten Figaro, nie wirklich aufregend, aber richtig und gekonnt, die Rezitative könnten einen Schuss mehr Lebendigkeit gebrauchen. Für den üblichen günstigen Naxos-Preis eine soliden Aufnahme zum Kennenlernen MF der Oper oder zum Verschenken – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Skovhus, Mescheriakova, Halasz, Girolami, Breedt, Sima, Monarcha, Roider, Klinger, Köves, Safar, Nicolaus Esterhazy Sinfonia: Halasz 2002. Naxos 8.660102-04 >9 Wolfgang Amadeus Mozart / Johannes Brahms: Violinkonzerte Einen Glücksgriff hat das Orchester des Bayerischen Rundfunks mit seinem neuen Chefdirigenten Mariss Jansons gemacht. Unter seiner Leitung bringt man es fertig in Mozarts Violinkonzert KV 216 mit dem Solisten Julian Rachlin um den leichteren Klang zu wetteifern! Höhepunkt dieses Wettstreits ist der perfekt gelungene zweite Satz. In Brahms’ Violinkonzert wird das Orchester endgültig zum Star der Aufnahme: Noch im dramatischsten Moment bleibt das Orchester locker und inspiriert den Solisten so dazu, seine Geige einfach singen zu lassen. Die virtuosen Anforderungen KH des Werks, die der Solist exzellent meistert, vergisst man an vielen Stellen beinahe. Orchester des Bay. Rundfunks: Jansons, Rachlin. Warner 2564-61561-2 >10 Anna Netrebko: Sempre Libera. Arien von Verdi, Bellini, Donizetti und Puccini Alles stimmt an dieser Einspielung. Kein Ton, keine musikalische Geste, die nicht ihren Sinn hätten. Keine Verzierung, kein ersterbendes Piano, die nicht klar machten, so und nicht anderes muss es klingen. Mit Bellinis Amina und Elvira sowie Donizettis Lucia wagt sich Anna Netrebko auf ihrem neuen Recital in die Welt des von Wahnsinn gesteigerten Belcanto. Dazu hat sie die große Szene der Violetta ausgewählt, die dem Programm den Titel gibt (Sempre Libera), sowie, etwas befremdlich in diesem Zusammenhang, die Szene der Desdemona und als Encore „O mio babbino caro“: ein Primadonnenprogramm, so gefährlich und allgemein, dass es Vergleiche herausfordert. Die Szene der Violetta könnte man als penible Fleißarbeit einer Musterschülerin betrachten, die ihre erfolgreichste Rolle nochmals genau überarbeitet hat. In „E strano“ und „Sempre libera“ sitzt jeder Ton mit präziser Attacke, strahlt ein kaltes Feuer, dem höchstens das fiebrige Flackern abgeht. Erstaunlicherweise vermögen die folgenden Bellini- und Donizetti-Szenen noch mehr zu beeindrucken. Jenseits einer distanziert wirkenden Bravour wird von Netrebko sehr sensibel musiziert, um jedes Detail gerungen, ohne in Manierismus zu verfallen. Hingebungsvoll unterstützt

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DVD VORSCHAU

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Große Musik, wo Sie bisher darauf verzichtet haben:

zum Beispiel in der Küche...

... und auch im Schlafzimmer.

So sieht sie also aus, diese „kleinste, komplette HiFi-Anlage der Welt“, die vom Forbes Magazin neben solchen Legenden wie dem Porsche 550 Spyder in die Liste der „Ewig besten Produkte“ aufgenommen wurde: kaum größer als ein aufgeschlagenes Buch, großes Display und ein klares Tastenfeld oben auf dem Deckel zum CD-Laufwerk. Dazu gibt’s eine scheckkartengroße Fernbedienung mit wenigen, logischen Tasten. Das Bose Wave® Radio/CD hat überall Platz, zum Beispiel in der Küche, im Schlafzimmer und überall da, wo es eine Steckdose gibt. Ein einfacher Knopfdruck genügt, und Ihre Augen werden Ihren Ohren nicht mehr trauen: Dieser kleine „Klangriese“ (Zitat HÖRZU) verwandelt jeden Raum akustisch in einen großen Konzertsaal. Unglaublich, wie kraftvoll, lebendig und klar die patentierte Bose Wave® Guide-Technologie jedes Detail der Musik wiedergibt – auch bei leiser Hintergrundmusik. Ein Radio ist ebenso Teil des BoseSystems wie ein elektronischer Wecker, der jeden Tag mit großartiger Musik beginnen lässt. Das unglaubliche Klangwunder ist in Schwarz oder Weiß nur direkt bei Bose erhältlich. Kostenlos anrufen, Infos anfordern oder gleich bestellen unter: Deutschland und Österreich:

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von Claudia Abbado und dem Mahler Chamber Orchestra ereignet sich das Besondere dieser Aufnahme nicht im kühlen Glanz des Koloraturfeuerwerks, sondern beispielsweise in den verhaltenen Kantilenen, die Lucias Schmerz und Trauer ausdrücken und wo Netrebkos Stimme in der Mittellage über eine expansive Farbigkeit und anrührende Morbidezza verfügt. Deshalb passt ihr auch die Desdemona, die man zunächst gar nicht mit ihrer Stimme in Verbindung bringen würde, so ausgeRF zeichnet. Netrebko, Mahler Chamber Orch.: Abbado. DG 474 815-2 >11 Dmitri Schostakowitsch: Hamlet (Filmpartitur) Nachdem King Lear längst als Gesamtaufnahme vorliegt (bei Capriccio unter Jurowski), war Schostakowitschs andere Shakespeare-Filmmusik mehr als überfällig. Das Warten hat sich gelohnt: Hamlet versprüht seinen Geist nun auf einer mehrfach beschichteten Disc, die wahlweise als herkömmliche CD oder Super Audio CD gelesen werden kann. Man braucht also keinen SACD-Player, um in den 62minütigen Genuß der 1964 entstandenen Partitur zu kommen. Somit handelt es sich um eines der umfassendsten symphonischen Werke aus Schostakowitschs Spätwerk, von der bislang nur die Suite op.116a bekannt war. Dmitri Jablonski folgt im wesentlichen der Chronologie des Films, übernimmt jedoch zahlreiche – musikalisch sinnvolle – Änderungen, die beim Einrichten der Konzertsuite entstanden sind, wie etwa die Zusammenfassung mehrerer Cues in einen Track, so dass die Musik wie aus einem Guß erscheint. Das runde und engagierte Spiel der Russischen Staatsphilharmonie und der hohe Repertoirewert machen die CD für TvdL jeden Schostakowitsch-Aficionado unentbehrlich. Russische Staatsphilharmonie: Jablonski. Naxos 6.110062 >12 Franz Schubert: Sonate B-Dur op. posth. Wer Yevgeni Kissin schon live in einem Konzert gehört hat, weiß um die Faszination und das Bad der Gefühle, wenn ein genialer Virtuose am Flügel spielt. Tausende Klangfarben entspringen, Musik die atmet, verweilt, um wenig später mit der Kraft einer sprudelnden Quelle alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Yevgeni Kissin ist sensibler Virtuose und auch virtuoser Klangdichter. Seine CD mit Schubert und SchubertTranskriptionen des Tastenlöwen Liszt verlangt beides. Für sein technisches Können ist er bereits tausende Male gefeiert. Mit der späten Schubert Sonate wagt er sich mit seinen 31 Jahren an die Werke der reifen Interpreten. Klangschön und nachdenklich ist der Anfang, alles ist fein nuanciert, jeder Ton mit Achtsamkeit. Kissin versteht und drückt es mit seinen unerschöpflich scheinenden Mitteln aus. Mit farbenreichem Klang, kraftvollen Forte, unendlich zarte leise Stellen spricht er die musikalische Sprache mindestens so gut wie seine Muttersprache. Der diabolische Mephistowalzer nach einer Erzählung von Lenau EH könnte als Erzählung nicht spannender sein. Yevgeni Kissin. RCA 82876584622 / BMG >13 Richard Strauss: Don Quixote, Romanze, Cellosonate Die Orchesterwerke von Strauss verleiten zu Übertreibungen in Agogik und Dynamik. Einen angenehmen und musikalisch überzeugenden Gegensatz bildet dazu das beinahe klassischmaßvolle Dirigat von Fabio Luisi. Jan Vogler zeichnet sich durch

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die gleiche Interpretationshaltung aus, er bringt z.B. die hohen Töne klar und mit wenig Portamento. Die Staatskapelle Dresden spielt trotzdem nicht unterkühlt, sondern mit der Farbigkeit und Wärme, für die sie berühmt ist. In der Romanze für Cello und Orchester, einem Frühwerk, das nicht so geschickt instrumentiert ist, hätte ich mir aber von Vogler manchmal eine entspanntere Tongebung gewünscht. In jeder Hinsicht herausragend ist dafür die Interpretation der Sonate op. 6 mit Louis Lortie. Die Tempi sind zügig, wohl dosierte ritenuti machen die Phrasierung plastisch, ohne den Zusammenhang zu beeinträchtigen, und Vogler gelingt in den schnellen Sätzen das Kunststück einer Artikulation, die sich gut mit dem Klavier mischt. Man sollte nur die Sonate nicht sofort nach den Orchesterwerken hören, denn dann irritiert die Direktheit des PSa Klavierklangs. Vogler, Lortie, Staatskapelle Dresden: Luisi. Sony SK 93100 >14 Peter Tschaikowsky: Klavierwerke Dass auch weniger Bekanntes großen Kunstgenuss verschaffen kann, demonstriert Ayako Uehara mit ihrem TschaikowskyRecital. Zarter, weniger donnernd, teilweise subtiler als das berühmte Klavierkonzert des russischen Meisters sind seine hier vorgestellten Klavierwerke. Während die kleineren Stücke beste Salonmusik repräsentieren, stellt die über eine halbe Stunde dauernde Klaviersonate op. 37 ein imposantes Konzertstück dar. Die 1980 geborene Japanerin Ayako Uehara meistert nicht nur die technischen Herausforderungen der Werke, sondern findet auch den richtigen Ton. Sie bringt Tschaikowsky nicht in die Nähe falsch verstandener Romantik, sondern reflektiert sein Melos mit distanzierter Melancholie. Ihre Einfühlsamkeit schließt Charme, selbst Witz keineswegs aus. HGV Ayako Uehara 2004. EMI Classics 5 57719 2 >15 Peter Tschaikowsky / Max Bruch: Violinkonzerte Der Anfang ist äußerst vielversprechend: Tänzerisch leicht und mit dem Schalk im Nacken hebt Tschaikowskys Violinkonzert hier an. In die sehnsüchtigen Töne mischt sich eine ganz feine Ironie – und technische Perfektion hat man ohnehin erwartet von Frank Peter Zimmermann. Schade dass der Zauber im zweiten Satz verfliegt, Orchester und Solist versinken im Schmachten, ohne die Grenze zum Kitsch immer zu vermeiden. Ein Glück, dass der dritte Satz wieder so spritzig dargeboten wird, wie er sein muss. Ein ähnliches Bild ergibt Max Bruchs Ohrwurm: besonders der dritte Satz ist mit wunderbar leichter Hand gelungen, ohne den Biss zu verlieren, der zweite versinkt in zu vielen Portamenti. Bei der klanglichen Wiedergabe ist das ständige Wandern der Violine von rechts nach links und wieder KH zurück ziemlich störend. Frank Peter Zimmermann. Sony 093129 2 >16 Giuseppe Verdi: Simone Boccanegra / >17 Federico Ricci: La prigione di Edimburgo Bei der Firma Opera Rara gibt es zwei neue Serien zu erleben, eine fünfteilige widmet sich Urfassungen von Verdi-Opern, die von BBC-Sendungen übernommen wurden. Nach der Erstversion von Macbeth erschien jetzt die Fassung von Simone Boccanegra aus dem Jahre 1857. Interessant ist diese für den wahren Opern-Afficionado; meiner Meinung nach ist aber die

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Verlag: Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email: info@portmedia.de www.portmedia.de Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: hanuschik@portmedia.de Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: hippel@portmedia.de Redaktion: Detlef Krenge (DK) Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email:crescendo@portmedia.de Redaktion Hifi: Andreas Günther (AG) (verantwortlich) Schlussredaktion: Michaela Wurstbauer Weitere Mitarbeiter: Alexander Ross (Reporter), Gerhart Asche (GA), Michael Beughold (MB), Klaus-Martin Bresgott (KMB), Dr. Arnt Cobbers (AC), Christian Dahm (CD), Dr. Martin Essinger (ME), Dr. Rolf Fath (RF), Gerald Felber (GF), Martin Freitag (MF), Prof. Dr. Hans Gärtner (HG), Erika Habenicht (EH), Jürgen Hartmann (JH), Raimund Hertzsch (RH), Katharina Honke (KHo), Guido Johannes Joerg (GJJ), Bernd Kima (BK), Reiner Knäbel (RK), Natalie Lenz (NLe), Nike Luber (NL), Jens Mail (JM), Dr. Volker Rülke (VR), Dr. Tom Reinhold (TR), Peter Sarkar (PSa), Bettina Schröm (BS), Federico Skerra (FS), Carlos Maria Solare (CMS), Rufus Sperling (RS), Peter Spiel (PSp), Manuel Stangorra (MSt), Dr. Friedbert Streller (FS), Tobias van de Locht (TvdL), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Stefan Voges (SV), Dr. Andreas Waczkat (AW), Hans Georg Walder (HGW), Dr. Eckhard Weber (EW), Dietholf Zerweck (DZe), Dominik Zimmermann (DZi) Anzeigenverwaltung: Natalie Lenz (verantwortlich) Telefon: +49-89-74 15 09-10 email: lenz@portmedia.de Anschrift s. Verlag Verlagsrepräsentanten: Tonträger: Barbara Wunderlich email: wunderlich@portmedia.de Veranstalter/Medien: Liselotte Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Ausland: WH Marketing, Wilfried Harms, Telefon: +49-41 37-80 84-03, Fax: -04 email: harms@portmedia.de Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 6 vom 01.01.2004 Layout & Artwork: Stefan Steitz (verantwortlich) email: crescendo-layout@portmedia.de Druck: Westermann Druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig Erscheinungsweise: crescendo erscheint sechsmal jährlich und ist in Opern- und Konzerthäusern, Vorverkaufsstellen und im Musik- und Tonträgerfachhandel erhältlich. Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Angabe der Beteiligungsverhältnisse gemäß Art. 2 DVBayPrG: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München Abonnement-Preis: EUR 15,– p. Jahr* inkl. 7 % Mwst., *= Inland; europ. Ausland EUR 15,– + Versandspesen EUR 10,– . Kündigung 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Verbreitete Auflage: 103.914 (laut IVW-Meldung I/04) ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage


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Forever Young

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spätere Version die empfehlenswerte, denn die guten Szenen hat Verdi übernommen und mit seinem reiferen Stil amalgiert, die überarbeiteten und neu hinzugefügten Szenen wirken ob ihrer musikalischen Werte und der sorgfältiger ausgearbeiteten „Tinta“ stärker. Lohnenswert ist die Aufnahme allerdings auch Sesto Bruscantinis wegen. Selbst in seinen späten Jahren zeigt sich die Bedeutung des wohl besten Verdi-Baritons seiner Zeit: weiches strömendes Legato, unangestrengte Dramatik, sattes Timbre – und alles zusammen beispielhaft in seiner berührenden Interpretation. Beim Ensemble um diesen Ausnahmesänger halten die tiefen Männerstimmen, Gwynne Howell und William Elvin, noch leidlich mit, während Josella Ligi und Andre Turp doch aus einer gesanglich anderen Welt stammen. Das BBC Concert Orchestra und die BBC Singers unter der zuverlässigen Leitung von John Matheson leisten Ordentliches. Die zweite Serie befasst sich mit unbekanntem Belcantorepertoire. In üppigen Querschnitten werden hier Werke vorgestellt, deren Wiederentdeckung nur in Ausschnitten lohnt, oder als Gesamtaufnahme ein zu hohes finanzielles Risiko darstellt. Nach Mercadantes Zaira gilt die zweite Veröffentlichung Federico Riccis Oper La prigione di Edimburgo. Deren Musik auf ein Libretto voller Irrungen, geraubten Kindern und keimendem Wahnsinns bietet guten, aber auch etwas handelsüblichen Belcanto. In der effektvollen Partie der irren Giovanna zeigt Nuccia Focile, was man mit Stilgefühl und gut geführtem Sopran aus einer Primadonnenrolle herausholen kann. Sämtliche anderen Beteiligten wissen um den Schöngesang und besitzten gesunde, intakte Stimmen, mit Gabriele Bellini ist ein könnender, italienischer Maestro am Pult des Philharmonia Orchestra. MF Deshalb sei die Aufnahme jedem romantischen Melomanen ans Herz gelegt. Simone Boccanegra. Opera Rara ORCV302 / Note 1 La Prigione di Edimburgo. Opera Rara ORR228 Note 1

>19 Kammermusik der Wiener Schule Dass hier natürlich die 2. Wiener Schule gemeint ist, wird spätestens bei einem Blick auf die Musiker klar: Der umtriebige und äußerst produktive Neue Musik-Spezialist, Pianist Steffen Schleiermacher, ist der Leiter des Ensemble Avantgarde, dazu treten der Primarius des Leipziger Streichquartetts Andreas Seidel und der preisgekrönte Solo-Klarinettist des Gewandhausorchesters, Matthias Kreher. Die sich auf Musik des 20. Jahrhunderts konzentrierende Gruppe bestreitet seit ihrer Gründung 1989 die Konzertreihe „Musica nova“ im Gewandhaus. Das verspricht Musikgenuß auf höchstem Niveau, und die Erwartungen werden auch voll erfüllt. Eingefangen mit dem hervorragenden Klang einer MDG-Produktion, entfalten sich die Werke für die drei Instrumente in unterschiedlicher Besetzung in einem klaren, hoch motivierten und sehr unmittelbaren Interpretationsansatz. Das Porträt des Komponisten-Kreises um Schönberg, das hier gezeichnet wird, verdient großes Lob, weil neben dem Dreigestirn mit Berg und Webern auch musikalisch verwandte und unbekanntere Komponisten wie Josef Matthias Hauer (siehe crescendo 05/03, S. 52), Hans Erich Apostel, Hanns Eisler und Leopold Spinner mit einbezogen werden. Die Mischung ist ausDK gesprochen kurzweilig und unbedingt zu empfehlen. Seidel, Kreher, Schleiermacher, 2002. MDG 613 1217-2 / Codaex

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>18 Wagner: Tristan und Isolde Live aus der Wiener Staatsoper (Mai 2003) präsentiert Christian Thielemann seinen Tristan. Zwischen Ekstase und Strukturanalyse geht er einen dritten Weg: kontrollierte Emphase. Dabei geraten die emotionalen Höhepunkte etwas verkrampft, die ruhigeren Szenen hingegen gewinnen an Bedeutsamkeit. Die oft breiten Tempi geben dem Orchester der Wiener Staatsoper Raum seine erlesene Spielkultur auszuspielen. Die Solisten – Thomas Moser (Tristan), Deborah Voigt (Isolde), Robert Holl (König Marke), Peter Weber (Kurwenal), Petra Lang (Brangäne) – können jedes Tempo mitgehen, zeigen Stimmgewalt und Kondition, wirken aber zu eindimensional. Die Gefühlstiefen HGV der von ihnen verkörperten Charaktere bleiben unausgelotet. Voigt, Moser, Lang, Weber, Chor u. Orch. der Wiener Staatsoper: Thielemann. DG 474 974-2


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Festspiel- und Konzerttermine IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist:Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. Choreografie Reihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist:Titel. Solisten, Orchester: Dirigent Alle Angaben ohne Gewähr

Ansbach, Fränkischer Sommer, 16.07.–12.09.

Erfurt, Domstufen-Festspiele, 14.08.–05.09.

07.08. 27.08.

14.08. 19.08.

Lauttencompagney: J. Ph. Krieger ensemble officium: Palestrina, Lechner

Leoncavallo: I Pagliacci Holst: Die Planeten

Augsburg, Schernecker Schlossfestspiele, 15.–17.07.

Erl, Tiroler Festspiele, 10.–31.07.

15.07. 16.07.

10.–15.07.

Die Mozartband Opera al dente, Oper + Gastro

Baden-Baden, Festspielhaus 04.08. 21.08.

Wagner: Parsifal. Nagano Wagner: Das Rheingold. Berliner Philharmoniker: Rattle

Wagner: Der Ring des Nibelungen

14.08. 17.08.

Piotr Anderszewski Leif Ove Andsnes

Leipzig, Gewandhaus 03.09. Grieg, Strauss. Thibaudet, Gewandhausorchester: Blomstedt

Essen / Phiharmonie, Eröffnungszauber 05.06.–25.07.

Lucerne Festival Sommer, 13.08.–18.09.

17.07. 22.07. 23.07.

01.09. 13.09. 15.09.

Olivier Messiaen: Des Canyons aux Étoiles Igor Strawinsky: Les Noces. Zender Italienische Nächte: Belcanto-Gala mit Lucia Aliberti

Oslo Philharmonic Orch., Previn, Mutter Maurizio Pollini, Klavier Arien-Gala, Cecilia Bartoli, Freiburger Barockorchester

Bad Hersfeld, Opernfestspiele, 09.–25.08.

Eutin, Eutiner Festspiele, 07.07.–14.08.

Mitteldeutschland, MDR-Musiksommer. 26.06.–04.09.

09.08. 10.08.

09.07. 16.07. 23.07. 13.08.

25.07. 28.08.

Weber: Der Freischütz Rossini: Der Barbier von Sevilla

Bad Reichenhall, Alpenklassik, 04.–22.08. 18.08.

Bizet: Carmen Mozart: Die Zauberflöte Lortzing: Zar und Zimmermann Gala-Abend

Mondsee/Salzburg, Mondseetage, 03.–11.09. 09.09.

Mozart, Salzburger Hofmusik

Peter Sadlo & friends, Drums and more Renaissance-Reflexe, ens. inCanto weimar

Mozart-Schönberg. Schmid, Auryn-Quartett u.a.

Füssen, Festival vielsaitig, 29.08.–08.09. Bad Wildbad, Rossini in Wildbad, 03.–25.07. 03.07. 09.07.

29.08.

Il Barbiere di Siviglia Ciro in Babilonia

Eröffnungkonzert m. UA Durchbrüche f. Streichquartett v. Lawrence Axelrod, Verdi Quartett

München, Opern-Festspiele, 26.06.–31.07. 19.07. 26.07.

Britten: The Rape of Lucretia Debussy: Pelléas et Mélisande

Gstaad, Menuhin Festival, 16.07.–04.09. Bautzen, Lausitzer Musiksommer, 02.–18.07. 18.07.

Abschlusskonzert – 10 Jahre Lausitzer Musiks.

29.07. 13.08.

Brendel I, Alfred Brendel, Klavier Zum 100. Todestag v. Dvoˇrák, London Symphonie Orchestra/Davies Dvoˇrák-Schubert, Beaux-Arts-Trio

Bayreuther Festspiele, 25.07.–28.08.

26.08.

25.07. Parsifal. Boulez, Schlingensief 26.07. Tannhäuser, Thielemann 27.07.–01.08. Der Ring des Nibelungen

Heidenheim, Opernfestspiele, 09.07.–01.08.

Bayreuth, Festival junger Künstler, 06.–30.08.

Kultursommer Nordhessen, 03.07.–28.08. 19.08.

Oberstdorfer Musiksommer, 29.07.–19.08. 29.07.

09.07. 16.07. 23.07.

La Traviata Il Trovatore Rigoletto

Grimaud. Australian Youth Orchestra: Foster

Eröffnungskonzert, L’Orfeo Barockorch.: Gaigg

Rheinsberg, Festival Kammeroper, 26.06.–14.08. 23.07.

Händel: Otto und Theophanu

Rheingau Musik Festival, 26.06.–28.08. Berlin Waldbühne Philharmonie Konzerthaus

28.08. Italienische Nacht mit Anna Netrebko und Marcelo Alvarez 28.08. Schönberg, Beethoven. Berliner Philharmoniker: Rattle 02.09. Mahler. Berliner Sinf. Orch.: Inbal

Bonn, Beethovenfest, 17.09.–10.10. 17.09. Eröffnungskonzert, Bamberger Symphoniker: Nott 19.09. Uri Caine & Luk Vaes

Hitzacker, Sommerliche Musiktage, 31.07.–08.08.

28.08.

05.08. 08.08.

Salzburger Festspiele, 24.07.–31.08.

Verwoben, Madrigal & Streichquartett Delirio Aoroso, Abschlusskonzert, Musica Alta Ripa

Horn, Allegro Vivo, 13.08.–19.09.

24.07. 27.07. 15.08.

21.08. 04.09.

Schleswig-Holstein Musik Festival, 10.07.–29.08.

Gala-Konzert Janácek-Quartett ˇ

Festival Schloss Husum, 21.08.–28.08. 22.08.

Marc-André Hamelin, Klavier

19.07. 21.08. 25.08. 27.08.

Bonn

Ingolstadt, Der Barbier von Sevilla, 29.–31.07.

Beethovenhalle 18.07. Schostakowitsch: 14. Symphonie. Beethoven Orchester Bonn: Kofman

Innsbruck, Festwochen, 13.07.–28.08.

31.08.

13.08. 18.08. 25.08.

03.09.

Bregenzer Festspiele, 21.07.–22.08. 21.07. 22.07.

Weill: Der Protagonist / Royal Palace Bernstein: West Side Story

Chiemsee, Seebühne Chiemsee, 08.07.–15.08. 15.08.

Monteverdi Choir, Engl. Bar. Soloists: Gardiner

Purcell: King Arthur. Harnoncourt, Flimm Mischa Maisky, Violoncello Korngold: Die tote Stadt. Runnicles, Decker

Philip Glass, Klvier Zacharias, Orchestre de Chambre de Lausanne Ian Bostridge, Tenor / Leif Ove Andsnes, Klavier Zehetmair Quartett

Europäisches Musikfest Stuttgart, 28.08.–12.09. Cavalli: Eliogabalo. Jacobs Paul O’Dette, Laute Sartori: Giulio Cesare in Egitto. Cremonesi

Mendelssohn, Schumann. Leipziger Streichquartett, Kupiec Mendlssohn, Schumann. Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR: Norrington

Koblenz, Festival Horizonte, 16.–18.07.

Wernigeröder Schlossfestsspiele, 31.07.–04.09.

18.07.

13.08. 04.09.

Nigel Kennedy & The Polish Chamber Orchestra

Junge Münchener Philharmonie

Lortzing: Zar und Zimmermann Last Night – Das Abschlusskonzert

Kronberg, Pablo Casals Cello Comp., 25.08.–04.09. Wien, Klangbogen, 19.07.–19.08.

Darmstadt, Residenzfestspiele, 16.07.–15.08. 24.07. 08.08.

Italienische Opernnacht Carmina Burana, Clemencic Consort

La Roque d’Antheron, Piano Festival, 22.07.–24.08. 22.07. 30.07.

Arcadi Volodos Nikolaï Lugansky

19.07. 18.08.

Menotti: Goya. Villaume, Holten. Österr. EA Mozart. Rudolf Buchbinder, Klavier

Dresden, Moritzburg Festiva, 08.–22.08. 15.08. 21.08.

Vorschau 05

Beethoven, Milhaud, Brahms: Kammermusik Künstler des Moritzburg Festivals

Das nächste crescendo erscheint am 15. September 2004. Wir sprechen u. a. mit den Dirigenten Daniel Barenboim und Philippe Herreweghe und porträtieren die junge Geigerin Baiba Skride.

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Anzeigenschluss: 17.08.2004


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Saisonhöhepunkte 04/05 „Schostakowitsch-Zyklus 2003-2006“

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Freitag - 29. Oktober 2004 20 Uhr - Beethovenhalle J. S. Bach - Klavierkonzert BWV 1052 D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr.8 Cheung Wai Ching Rachel - Klavier Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman - Dirigent

ONN

KONZERTE DER BUNDESSTADT BONN

Roman Kofman Foto: Thilo Beu

Sonntag - 28. November 2004 18 Uhr - Beethovenhalle D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr.2 V. W. Silvestrov - Requiem für Larissa National Ukrainian Choir „Dumka“ Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman - Dirigent Freitag - 3. Dezember 2004 20 Uhr - Beethovenhalle A. Glasunow - Ballade F-Dur / Violinkonzert a-Moll D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr.15 Alexander Rozhdestvensky - Violine Beethoven Orchester Bonn Gennadi Rozhdestvensky - Dirigent

(* Sinfoniekonzertabonnements bereits ab 82,- /erm. 44,- Euro)

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Werden Sie Abonnent * des Beethoven Orchesters Bonn Weitere sinfonische Höhepunkte mit Roman Kofman und dem Beethoven Orchester Bonn

Kammermusik

Sonderprojekte

Kammerkonzerte Beethoven Haus Trio Bamberg (5.11.04) Emerson String Quartet (19.11.04) Tabea Zimmermann / Hartmuth Höll (28.1.05) Margarita Höhenrieder (25.2.05) Juliane Banse/ Aleksander Mazdar (18.3.05) Wiener Streichquartett (22.4.05) Andreas Haefliger (13.5.05) Vogler Quartett (10.6.05)

Robert-Schumann-Werkstatt für junge Musikkritiker 23. bis 28. August 2004 (Arbeitsphase Bayreuth) 11. bis 14. November 2004 (Arbeitsphase Bonn)

Kammerkonzerte La Redoute Los Romeros - Gitarrenquartett (24.10.04) Capilla Flamenca (19.12.04) Philharmonische Geigen Berlin (16.1.05) Cantus Cölln (10.4.05) Matthias Rexroth / Eytan Pessen (8.5.05) The Hilliard Ensemble (3.7.05)

Schostakowitsch-Symposion „Schostakowitsch und die Symphonie“ 28. bis 30. Oktober 2004 Dirigenten-Werkstatt mit Prof. Roman Kofman 6. bis 9. Februar 2005 @ucationWorkshop Workshop zum Thema Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche 17. bis 19. Juni 2005

Donnerstag - 16. Dezember 2004 19 Uhr (!) - Beethovenhalle „BeethovenNacht“ Elisso Wirssaladze, - Klavier Viktor Tretjakov - Violine Natalia Gutman - Violoncello Donnerstag - 24. März 2005 - 19 Uhr (!) Freitag - 25. März 2005 - 18 Uhr (!) Beethovenhalle F. Liszt - Christus Franziska Hirzel, Sopran Birgit Remmert - Alt Thomas Mohr - Tenor Ralf Lukas - Bass Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Freitag - 3. Juni 2005 20 Uhr - Beethovenhalle „Rheinisches Musikfest 2005“ M. Reger / G. Klebe / M. Mussorgsky


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