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Alle zwei Monate in Opern- und Konzerthäusern, im CD-Fachhandel und bei Kartenvorverkaufsstellen > Jahrgang 6 > 2004 > www.crescendo-magazin.de

alle Preisträger im Portrait

Sonderteil: ECHO Klassik 2004

B47837

oktober / november

ausgabe 05/ 2004

2004

< strategisch daniel barenboim

baiba skride < albrecht mayer <

Beihefter CLASS aktuell HiFi Schwerpunkt Kopfhörer plus regional Tourneen



FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER

Liebe Leserin, lieber Leser!

Inhalt Oktober/November 2004

LSO Live

Interview

Chefredakteur Klemens Hippel Immer nach der Sommerpause lassen wir uns etwas Neues für Sie einfallen! Und nachdem Ihnen im letzten Jahr die

Musik hat zwei Gesichter Der Dirigent Daniel Barenboim 4 Einfach schön Die Geigerin Baiba Skride 6 Dr. Atomic Der Komponist John Adams 8 Das RSO Frankfurt wird 75 Ein Gespräch mit dem Chefdirigenten Hugh Wolff 9

HiFi-Seiten so gut gefallen haben, hoffen wir, dass Sie auch

Portrait

diese Idee mögen: Nach dem großen Erfolg unserer Regio-

In memoriam Carlos Kleiber 10 Very British! Das Label Chandos feiert seinen 25. Geburtstag 11 Aufgestöbert Der Oboist Albrecht Mayer 12

nalseiten für Bayern fahren wir jetzt nämlich mit Regionalseiten für Berlin und die Rhein/Ruhrregion fort. Eigentlich schade, dass Sie die nur sehen, wenn Sie in der Nordhälfte Deutschlands wohnen, denn der Süden braucht ja weiter seinen Bayern-Teil. Und keine Sorge, falls Sie in Hamburg

Thema

oder Dresden, Frankfurt oder Saarbrücken leben, müssen

ECHO Klassik 2004

15

Sie auch nicht mehr lange auf „Ihren“ Regionalteil warten!

special Mindestens ebenso sehr freue ich mich, Ihnen eine neue CDRubrik vorzustellen. Historische Aufnahmen haben wir in der Vergangenheit ein wenig vernachlässigt. Von dieser Ausgabe an wird sich das ändern – Thomas Voigt, hierzulande einer der besten Kenner des Schallplattenmarktes, wird Ihnen die interessantesten Interpreten des vergangenen Jahrhunderts nahe bringen. Aus aktuellem, traurigem Anlass gilt die erste Folge einem der bedeutendsten Dirigenten überhaupt: Carlos Kleiber, der am 13. Juli verstorben ist. Wenn Sie seinen Nachruf lesen, werden Sie bestimmt das Bedürfnis verspüren, eine seiner legendären Aufnahmen aus Ihrem Schrank zu holen. Oder, wenn er Ihnen bisher kein Begriff war, seine unvergleichlichen Interpretationen kennen zu lernen. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der neuen Ausgabe von crescendo!

crescendo premium

22

unterwegs Reise-Tipps crescendo-Rätsel

25 27

plus regional

28 LSO 0045 (G01)

Hifi Gewinnspiel Kopfhörer für Genießer Vom Feinsten. Dieter Burmester im Gespräch

35 38 40

Premierenspiegel Auf einen Blick Besuch bei Olympia Die Münchner Opernfestspiele Gralsritter ist kein Traumberuf Gipfeltreffen Italienische Nacht in Berlin Julius Cäsar in Tirol Belcanto im Ruhrgebiet

42 44 44 45 46 46 47 47 LSO 0043 (G01)

gehört

Ihr Klemens Hippel

CD-SACS-DVD-Rezensionen Kultur Spiegel Klassik Bestseller Lieblings-CDs – Die Kolumne Impressum

WWW.CRESCENDO-MAGAZIN.DE

48 48 50 62

was? wann? wo?

Konzerte und Musiktheaterpremieren im September, Oktober und November 2004

ng: Ankündigu LSO 0056 nfonie AHMS 3. Si Haitink BR 4 /0 11 erscheint Den aktuellen LSO-Katalog erhalten Sie kostenlos von unserem Exklusiv-Vertrieb für Deutschland:

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®

Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die aktuelle Ausgabe und die crescendo-Jahrgänge 2000 bis 2004 zum kostenlosen Download. Sie können zahlreiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich haben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion integriert. Viel Spaß beim Stöbern!

EDITORIAL

Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine Beilage von Warner Classics, ein Teil der Ausgabe enthält eine Beilage des Hessischen Rundfunks.

THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

Note 1 Musikvertrieb GmbH Heuauerweg 21 · 69124 Heidelberg · Tel. 0 62 21 / 72 03 51 Fax 72 03 81 · info@note-1.de · www.note-1.de

crescendo 05 2004

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besucht

Musik hat zwei Gesichter Der Dirigent Daniel Barenboim von Klemens Hippel

A

n einem effektvollen Auftritt liegt ihm durchaus! Zum Saisonabschlusskonzert im spanischen Salamanca erscheint Daniel Barenboim ganz in Weiß, im

Kontrast zu seiner schwarz befrackten Staatskapelle. Aber sobald er anfängt zu dirigieren, ist das Publikum vergessen, jede Geste, seine ganze Konzentration gilt der Staatskapelle, deren Chef er seit nunmehr zwölf Jahren ist. Da reicht es, dem Orchester mit sparsamen Bewegungen seine Absichten mitzuteilen. Und wenn der in Argentinien geborene und in Israel aufgewachsene Pianist und

regelmäßig auch außerhalb des Feuilletons in den Zeitungen steht: ob er einen Musikkindergarten in Ramallah eröffnet, durch öffentliche Wagneraufführungen Wirbel in Israel auslöst oder den Preis der Wolf Foundation für Musikerziehungsprojekte in

W A R N E R

berühmten Kollegen ist Barenboim der einzige, der

F O T O :

er nur mit einer Hand die Musik. Unter all seinen

C L A S S I C S

Dirigent ganz zufrieden ist mit dem Klang, begleitet

Israel und Ramallah stiftet.

crescendo: Herr Barenboim, wenn man über Sie etwas in der Zeitung liest, hat es häufig mit Politik zu tun...

Barenboim: Eigentlich nicht. Ich sehe meine ganze Ar-

nur eine Sammlung von Tönen, würden sie uns nicht

gibt Millionen von Menschen, für die unsere Musik

mehr interessieren nach so vielen Jahren. Diesen In-

gar nicht existiert, weil es keine Musikerziehung mehr

halt kann man nicht in Worten ausdrücken, aber das

gibt. Ich bin sicher, zu Anfang des 20. Jahrhunderts

bedeutet nicht, dass die Musik keinen hat! Ich bin jetzt

haben die Menschen, die ihren Kandinsky gekannt ha-

beit in Israel und Palästina nicht als Politik. Politik hat

über ein halbes Jahrhundert tätig in der Musik, und ich

ben, auch Schönberg gekannt. Heute gibt es ein ganz

ja immer mit Taktik zu tun, nicht mit Strategie. Sie ist

habe gesehen, wie die Musik mehr und mehr etwas

tolles Publikum, keine Frage. Aber das ist spezialisiert

nicht langfristig. Was mich beschäftigt ist langfristig.

für Spezialisten geworden ist, sowohl in Bezug auf

auf Musik! Musik wird weniger und weniger als ein Teil

Es geht nicht darum, ob es ein bisschen mehr nach

die Aufführungspraxis als auch beim Publikum. Die

unserer Kultur insgesamt gesehen.

rechts oder links geht – in Israel geht es um die Zu-

Verbindung zwischen Musik und den Menschen geht

kunft von zwei Völkern und zwei Nationen.

dabei verloren. Es wird so oft davon gesprochen, dass

crescendo: Ist das nicht immer so gewesen? Wenn Sie

wir die jungen Leute verlieren. Dass die nur Pop und

an Goethe, Kant oder Hegel denken, die hatten ja nicht

Hip Hop und Rock und weiß ich was alles hören und

gerade ein ausgeprägtes Verständnis für Musik?

crescendo: Ich dachte an Politik in dem Sinne, dass Sie nicht „nur“ Musik machen, sondern auch versuchen,

keinen Bezug zur Klassischen Musik haben. Das ist für

Barenboim: Spinoza

Veränderungen in der Gesellschaft zu erreichen.

mich nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir die

glaube, das Publikum, das damals zum Beispiel die

Barenboim: Vielleicht. Wissen Sie, für mich ist Musik

auch nicht, ja. Trotzdem, ich

Intellektuellen verloren haben. Die Leute, die ihr Le-

Eroica gehört hat, hat das in einem anderen Kontext

nicht nur eine Sammlung von Klängen. Sondern sie

ben mit geistigen Dingen verbringen, die mit dem Kopf

verstanden. Wenn man von diesem Inhalt spricht, darf

hat einen Inhalt. Wären die Eroica oder die Pastorale

arbeiten. Ob Professoren, Ärzte, Rechtsanwälte – es

man nicht vergessen, dass das alles nur aus diesen

4

crescendo 05 2004

EDITORIAL THEMA

PORTRAIT

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besucht F O T O :

M O N I K A

R I T T E R S H A U S

„Eine Klangvorstellung ist keine Einbahnstraße“

Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin

zwölf kleinen Tönen gemacht ist. Man vergisst das.

die jungen Leute die Furcht und die Gefahr nicht. Ein

crescendo: Bei der Aufnahme fällt auf, dass Sie stark

Man spricht über den stilistischen Unterschied zwi-

Crescendo zum Beispiel bei den Streichern – da kann

mit dynamischen Veränderungen arbeiten – ein Mittel,

schen Bach und Boulez, Chopin und Verdi. Das ist auch

es passieren, dass sie so intensiv an ihrem Crescendo

das damals nicht zur Verfügung stand.

wichtig, aber alle haben das gemeinsam. Also muss es

arbeiten, dass sie mit dem Bogen am falschen Ort an-

Barenboim: Das würde ich so nicht sagen. Wenn Sie

in diesen 12 Tönen etwas geben, was den Menschen

kommen für die nächste Stelle. Aber dadurch hat man

das auf dem Cembalo spielen, stimmt das. Aber wenn

zum Denken und zum Fühlen anregt. Und das ist es,

das Crescendo vielleicht viel überzeugender gemacht

Sie an Bachs Orchester denken, an die Trompeten,

was wir vergessen. Nicht nur Fühlen ist wichtig. Auch

als ein Superprofi.

zum Denken. Es gibt heute zu viele Musiker die ihre

wenn Sie an die Choräle denken... Das Wohltemperierte Klavier ist ja nicht nur für Klavier. Bach hat diese

Instrumente fantastisch spielen, aber dieser Inhalt

crescendo: Inwieweit liegt Ihre Klangvorstellung eines

Musik nicht geschrieben, um nur ein Instrument schön

fehlt mir.

Werks schon fest, wenn Sie mit einem Orchester zu

klingen zu lassen, er hat die Instrumente benutzt für

proben beginnen?

den musikalischen Ausdruck. Ich habe mein Leben

crescendo: Sehen Sie Musikerziehung als einen Teil der Allgemeinbildung?

Barenboim: Ja, absolut! Für mich hat Musik zwei Ge-

Barenboim: Eine Klangvorstellung ist keine Einbahn-

lang versucht, das Klavier als ein Orchester zu sehen.

straße. Sie ist eine Mischung aus der eigenen Vorstellung

Klavier ist ja ein Instrument der Illusion. Man kann vie-

und dem, was tatsächlich kommt. Manchmal bekommt

le Dinge nicht wirklich realisieren, man kann keinen

sichter. Das eine ist: sie ist ein Instrument, um die

man bei der Arbeit ganz neue Ideen und die Vorstel-

Klang halten, kein richtiges Legato spielen. Und doch

Welt zu vergessen. Das banalste Beispiel: Wenn man

lung ändert sich. Die ist ja nicht in Stein gemeißelt.

waren alle großen Pianisten in der Lage, die Illusion

von einem langen schweren Tag im Büro nach Hause kommt, sich aufs Sofa setzt und eine CD einlegt und den Tag vergisst. Das kann, darf und soll man so be-

crescendo: Und wie endet dieser Prozess? Meist hat man ja nicht so viel Zeit zum Proben.

davon zu erzeugen. Man muss das Klavier benutzen, um eine Illusion zu schaffen. Und deswegen muss man, glaube ich, beim Wohltemperierten Klavier auch

nutzen. Aber Musik ist gleichzeitig für mich ein Weg,

Barenboim: Wissen Sie, ich arbeite sehr wenig als Gast-

die Welt und die Menschen zu verstehen. Alles was wir

dirigent genau deswegen. Als Gastdirigent muss man

die Trompeten der Suiten, die Solo- und Cello-Suiten,

als Menschen erleben, kann man in der Musik finden.

kommen, das Stück erarbeiten und es dann im Konzert

die Orgel und das Cembalo.

Ob es die rationale Seite ist, oder die emotionale, und

spielen. Mit der Staatskapelle oder dem Chicago Sym-

vor allem: die Untrennbarkeit von beidem. Sie können

phony Orchestra kann ich mich sehr langfristig mit den

Musik weder nur mit dem Kopf noch nur mit dem Her-

Stücken beschäftigen – die Beethoven-Symphonien

zen machen. Und schon gar nicht nur mit dem Bauch.

habe ich in Berlin regelmäßig gespielt. Und es passiert

Musik ist die Einheit von diesen drei Elementen, die

immer wieder noch etwas Neues.

uns als Menschen ausmacht. Das ist für mich eine Lehre aus der Musik fürs Leben.

crescendo: Sie arbeiten viel mit Jugendlichen, ist das eigentlich auch musikalisch interessant?

die großen Chöre der Matthäuspassion hören können,

Konzert-Termine Berlin Staatsoper (Strawinsky) 29. September Berlin Philharmonie (Liedmatinee) 07. November Berlin Staatsoper (Bizet) 04. Dezember Berlin Philharmonie (Mozart ) 16. Dezember

crescendo: Das Wohltemperierte Klavier, dass Sie gerade aufgenommen haben, sollen Sie aber in einem Rutsch durchgespielt haben, habe ich gehört...

AKTUELLE CD

Barenboim: Nein, nein. (lacht) Was stimmt ist, dass es

Barenboim: Ich finde schon. Jedes Mal wenn man unter-

keine Sammlung von kurzen Takes ist. Aber ich habe

Bach: Das Wohltemperierte Klavier

richtet, lernt man etwas. Es gibt ja Dinge, die hat man

das schon mehr als einmal gespielt! Was ich gemacht

Warner Classics 256461553-2

sich irgendwann erarbeitet, dann sind sie selbstver-

habe, nachdem ich das Gefühl hatte, dass alles da

ständlich geworden. Wenn man sich dann wieder damit

ist: dann habe ich das Ganze einmal durchgespielt

auseinandersetzen muss, um es jemandem klar zu

und ich glaube, dass große Teile der CD von dieser

machen – dabei lernt man sehr viel. Außerdem kennen

Sitzung sind.

EDITORIAL THEMA

PORTRAIT

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Diese CD ist unser Begrüßungsgeschenk für neue crescendo premium-Teilnehmer. Außerdem können Sie für Bizets Carmen (04.12.) 2x2 Karten gewinnen, s. S. 22.

crescendo 05 2004

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besucht

Einfach schön Die Geigerin Baiba Skride von Katharina Honke

S

eit dem Baiba Skride 2001 den Königin-Eli-

Skride: Wir haben lange im Team über das Programm

Jeans usw, da ich das bin. Das andere zeigt ein bis-

sabeth-Wettbewerb in Brüssel gewonnen

nachgedacht, doch zum Schluss war es nur meine

schen eine Traumwelt, das riesige, goldene Kleid, das

hat, zählt sie zur Elite der jungen Geigen-

Entscheidung. Selbst die Tonmeister wussten am Tag

ich trage. Das ist ja auf der Bühne ebenso. Die Musik,

Virtuosinnen. In Riga geboren, zog sie mit

der Aufnahme nicht, was ich aufnehmen werde. Es

die ich spiele, kommt meist aus ganz alter Zeit und

14 Jahren zum Studieren nach Rostock. Gerade sind

gab mehrere Optionen, doch Bach habe ich gespielt,

verbindet sich mit den Erlebnissen aus heutiger Zeit.

ihre ersten beiden CDs erschienen. Baiba Skride spielt

seit ich klein bin. Ich wollte die Verbindung zwischen

So kamen wir auf das Cover, es soll etwas Glamour-

die „Huggins“-Stradivari aus dem Jahre 1708.

Bach und den wenigen anderen, die Stücke für Solo-

mäßiges darstellen, doch nicht im arroganten Sinn.

crescendo: Beginnt mit Ihren ersten Aufnahmen ein neuer Lebensabschnitt für Sie persönlich?

Skride: Das empfinde ich nicht so. Ich freue mich ein-

Geige geschrieben haben, schaffen. Ysaÿe hat ja die erst Sonate geschrieben, nachdem er die Bach-Sona-

crescendo: Wie bereiten Sie sich auf einen Auftritt vor?

ten gehört hatte. Und auch bei Bartók sind so deutliche

Ist die Kleidung dabei wichtig?

Beziehungen zu Bachs Sonaten. Die andere CD ist ein

Skride: Für mich ist es fast schon ein Ritual geworden,

fach sehr, dass ich so etwas machen durfte. Ich bin

gemischtes Programm. Michael Haydn, Mozart, Schu-

eine Stunde vor dem Auftritt mein Make up und meine

schon seit der Aufnahmezeit aufgeregt. Nun sehe ich

bert – das ist einfach schön. Das kann man jederzeit

Haare zu machen. Das beruhigt mich einfach. Zudem

mich bald im CD-Geschäft und meinen Namen überall

hören, jederzeit spielen. Für mich ist es eine Art Er-

ist es gerade bei klassischer Musik schon schwierig,

im Internet. Das ist Wahnsinn. Ich frage mich, was die

holung, diese Musik zu spielen, es ist einfach so aus

Leute in Konzertsäle zu bringen. Die Kleinigkeit, dass

Leute wohl denken werden, obwohl das eigentlich egal

dem Herzen heraus.

die Leute auch visuell etwas bekommen – eine schöne

ist. Der Gedanke, dass ich jetzt etwas sagen darf vor

Frau – unbewusst trägt es zum Gelingen bei. Das ist

einem größeren Publikum ist großartig. Somit habe ich

crescendo: Die Cover Ihrer Aufnahmen könnten nicht

doch schon etwas erreicht (lacht).

unterschiedlicher sein. Das eine zeigt Sie sehr lässig,

zeigen will, wie ich bin. Ich liebe es auch, in einen

ganz in Jeans. Das andere fast divenhaft.

Laden zu gehen und schöne Kleider anzuprobieren.

crescendo: Haben Sie das Programm der CDs selbst ausgesucht?

keine Verkleidung in dem Sinne, dass ich mich nicht

Skride: Das war halb Absicht, halb nicht. Auf der einen

Die armen Männer – müssen immer im Anzug spielen

Seite wollten wir etwas ganz Natürliches machen, mit

(lacht).

crescendo: Sie sind in Riga aufgewachsen, haben in Rostock studiert. Wie sind Sie gerade auf diese Hochschule gekommen?

Skride: Es war Zufall. In meinem Leben ist fast alles Zufall gewesen. Meinen Professor Petru Munteanu lernte ich bei einem Wettbewerb kennen und er fragte mich, ob ich nicht bei ihm studieren wolle. Er unterrichtete damals in Rostock und Hamburg. Da Rostock die kleinere Hochschule hatte und es finanziell viel leichter war nach Rostock zu fahren als nach Hamburg, bin

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K A I

B I E N E R T

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M U S I C

ich da gelandet.

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EDITORIAL THEMA

PORTRAIT

crescendo: Sie waren noch sehr jung, als Sie von zu Hause weggegangen sind, gerade einmal 14 Jahre alt. Ist Ihre Familie damals mitgegangen?

Skride: Meine Mutter ist Pianistin. Mein Professor hat ihr eine Stelle verschafft als Korepetitorin an der Schule, da wir anders mein Studium nicht finanzieren konnten. So war die Umstellung nicht so groß. Ein wenig war ich es aber doch schon gewohnt, allein zu sein. Kurz

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besucht sollte auf jeden Fall irgendwann einmal kommen. Ansonsten etwas ganz, ganz, ganz Neues. Der Freund meiner Schwester ist ein Computermusiker. Bis jetzt habe ich noch nie etwas mit Computermusik gemacht. Nächstes Jahr schreibt er für mich und meine Schwestern ein Stück – das wird spannend.

crescendo: Gibt es jemanden, mit dem Sie unbedingt musizieren möchten?

Skride: Oh ja: Mariss Jansons. Er ist erstens auch Lette und zudem ein wahnsinnig toller Dirigent. Mariss

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S O N Y

M U S I C

Jansons ist mein Traum, der hoffentlich irgendwann

vor dem Studienbeginn war ich einen Monat allein in

crescendo: Derzeit gibt es einige junge Geigerinnen, die

Amerika – zum Aspen-Festival. Ich war 13 oder 14

sehr erfolgreich sind. Hilary Hahn, Julia Fischer, um

Jahre alt, bin mehr als 30 Stunden allein geflogen,

nur zwei zu nennen. Verfolgen Sie deren Weg?

habe in Frankfurt allein übernachtet, ohne Handy

Skride: Ja, ein bisschen. Ich bin kein Freak, der sieht,

oder irgendwas. Musiker müssen schon selbstständig

wer wo wann was spielt und alle Kritiken liest. Aber

sein. Es gibt so viele, bei denen die Eltern, auch wenn

man bemerkt es von allein, da wir ja auf den glei-

sie 25 Jahre alt sind, noch mitkommen. Genau die

chen Festivals spielen. Manchmal trifft man sich auch

Selbstständigkeit spiegelt sich später natürlich auch

so. Ich habe viele Freundinnen, die Geigerinnen sind

im Spiel.

und auch viel machen. Ich finde es schön, wenn man

crescendo: Was machen Sie, um sich zu entspannen? Skride: Leider nicht so viel Sport. Ab und an gehe ich schwimmen. Ich mag es sehr, im Wasser zu sein. Doch je älter ich werde, desto kälter wird das Wasser, da bleibe ich lieber zu Hause und schlafe. Wenn ich rei-

miteinander Erfahrungen austauschen kann, über die gleichen Dirigenten sprechen kann und so Kontakt hält. Man ist ziemlich alleine, wenn man so viel reist.

crescendo: Gibt es Musikliteratur, mit der Sie sich noch Skride: Noch nie habe ich Bartóks zweites Konzert

schaue Filme, so entspanne ich mich.

gemacht. Das finde ich für mich ganz schwierig, das

PORTRAIT

Konzert-Termine Huerth, Schloss Gymnich St.Gallen St.Gallen Hamburg, Musikhalle

01. Oktober 25. November 26. November 26. Januar

AKTUELLE CD

Baiba Skride spielt Bach, Bartók, Ysaÿe Sony 092938 SK

Baiba Skride spielt Mozart und M. Haydn: Violinkonzerte Sony 092939 SK

unbedingt beschäftigen möchten?

se, dann habe ich immer meinen Laptop dabei und

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einmal wahr wird.

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crescendo premium hält diese CD für Sie bereit, s. S. 22. Einen Track der CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51.

crescendo 05 2004

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besucht

Dr. Atomic F O T O S :

W A R N E R

C L A S S I C S

Der Komponist John Adams von Jakob Buhre

crescendo: Inwiefern würden Sie sagen, hat die Tech-

existiert. Natürlich gab es so eine Kluft nie in der po-

nologie bisher Ihre Musik beeinflusst?

pulären Musik. Populärmusik basiert ja auf der Idee,

Adams: Ich denke, die Technologie hat die Art und Weise

J

ohn Adams, Jahrgang 1947, gehört zu den führenden Komponisten in den USA und

dass das Publikum den Künstler liebt und der Künstler

wie ich komponiere verändert und in gewisser Weise

sein Publikum. Ich konnte nie den psychologischen

auch die Gestalt meiner Werke. Die Technik erlaubt

Standpunkt der Avantgarde verstehen, der zu sein

mir verwegener zu sein, mehr wagen zu können – ich

scheint: Leckt mich am Arsch. Irgendwie hatte Schön-

kann das Resultat ja immer sofort anhören. Anderseits,

berg wirklich dieses „Leckt mich am Arsch“ in seiner

schauen Sie sich Komponisten wie Ravel, Strawinsky

sehr komplizierten Persönlichkeit. Er wollte zwar ein

oder Wagner an, die waren auch sehr verwegen, hat-

so großes Publikum wie Strawinsky, aber er tat alles

ten aber nur ein Klavier.

dafür, um sicher zu gehen, dass er das nicht erreichte. Ich selbst habe nun versucht, einen Werkkörper zu

wurde vor allem durch seine politisch inspi-

crescendo: Sie haben sich lange Zeit mit Minimal Music

rierten Opern Nixon in China und The Death

beschäftigt. Kritiker haben diese Musikform als „Copy

aber auch das Lebensgefühl seiner Zeit in sich trägt.

und Paste“ bezeichnet...

Ein Werk wie Nixon in China ist einerseits zugänglich

of Klinghoffer bekannt. 2002 entstand im Auftrag der

schaffen, der amerikanisch ist, der klassisch ist, der

New Yorker Philharmoniker On the Transmigration

Adams: Sicher. Aber sehen Sie sich ein Haydn-Menuett

of Souls – ein Orchesterwerk zum Gedenken an die

an oder die Sonatenhauptsatzform. Oder das Rondo

aus unserem Leben, es geht um Kapitalismus, Kom-

Opfer des 11. September. Derzeit arbeitet Adams

(lacht). Ist ein Rondo nicht auch einfach nur „Kopieren

munismus, Marktwirtschaft contra Sozialstaat.

an seiner Oper Dr. Atomic über die Erfinder der

und Einfügen“? Und das ist jetzt nicht als Witz gemeint.

Atombombe.

Was ich wunderbar finde an diesen Programmen sind

crescendo: Beruht die Wahl solcher Themen auf einem

andere Funktionen: du kannst eine Phrase strecken,

Verantwortungsgefühl gegenüber dem Publikum?

crescendo: Herr Adams, viele Komponisten führen ein sehr zurückgezogenes Leben, wie ist das mit Ihnen?

verzerren, in sehr sonderbare Modi transponieren ...

Adams: Nun, um als Komponist zu arbeiten muss man

crescendo: Erfindet der Computer manchmal Melodien,

über ein hohes Maß an Zeit verfügen, in der man

die Ihnen selbst vielleicht nie eingefallen wären?

für den Zuhörer, andererseits behandelt es Themen

Adams: Nein, dass ich kreativ bin, das gehört einfach

zu meinem Organismus. Ich bin ein sehr ruheloser Mensch, ich werde unglücklich, wenn ich nichts zu tun habe. Das Arbeiten beglückt mich, das ist auch eine

alleine ist. Deshalb sind Komponisten auch häufig et-

Adams: Nein, ich denke auch nicht, dass das so in-

was komplizierte Persönlichkeiten, eben weil sie die

teressant wäre, einer Maschine die künstlerische

Verantwortung würde ich das nicht nennen. Natürlich

ganze Zeit alleine sein müssen. Mahler zum Beispiel

Entscheidung zu überlassen. Die Maschine kann eine

finde ich es wunderbar, wenn es Leute gibt, denen

ist so ein Mysterium, er konnte so gesellig sein und so

Idee anregen. Als Beethoven anfing Hammerklavier zu

meine Musik gefällt, die meine Musik berührt, die sie

extrovertiert – und dann konnte er sich umdrehen und

spielen wurde er dadurch zu einer ganz neuen Musik

so mögen wie ich zum Beispiel Mahler oder Mozart

sofort sehr introvertiert sein. Mein Leben ist durchaus

angeregt. Man stelle sich vor, Bach hätte ein Hammer-

mag. Ich fühle denen gegenüber aber keine Verant-

geteilt, in das Extrovertierte – wo ich zum Beispiel sehr

klavier gehabt als er 40 Jahre alt war – sicher hätte

wortung.

viel dirigiere – und das Introvertierte, wo ich dann fast

er angefangen, ganz andere Musik zu schreiben. Und

wie ein Mönch lebe, mit einem sehr disziplinierten Ta-

diese ganzen Instrumente, die Wagner entwickelt hat,

gesablauf, beinahe wie ein Fabrikarbeiter.

das französische Horn, als es chromatisch wurde – da

crescendo: Wo komponieren Sie? Adams: Ich habe ein Studio zu Hause in Berkeley. Und dann habe ich ein Studio, das identisch ist, mit den

kann die Technologie die Musik beeinflussen.

crescendo: Sie sind einer der meistaufgeführten US-Komponisten. Was denken Sie, hat Sie so weit gebracht?

gleichen Synthesizern, Computern, Samplern, der

Adams: Ich glaube das liegt daran, dass ich mich sehr

gleichen Technologie, auf einer kleinen Farm an der

intensiv mit dem großen Abgrund zwischen Komponist

Nordküste, tief in einem Wald. Ein exaktes Double.

und Zuhörer beschäftige, der ungefähr seit Schönberg

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crescendo 05 2004

EDITORIAL THEMA

PORTRAIT

Art von Selbstverwirklichung, Kunst zu schaffen. Aber

AKTUELLE CD

John Adams: Road movies Warner classics 075597969924 crescendo premium hält diese CD für Sie bereit, s. S. 22.

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besucht H Ü L S B Ö H M E R F O T O S :

Das RSO Frankfurt wird 75 Ein Gespräch mit dem Chefdirigenten Hugh Wolff von Klemens Hippel

crescendo: Für Ihr Debut in Salzburg haben Sie schwere Kost für das Publikum mitgebracht...

Wolff: Gut, es ist ein verrücktes Programm. Zuerst war etwas mit Lachenmann geplant und dann mit Wid-

mann als Composer in residence. Die sind beide hier und es ist großartig, mit ihnen zusammen zu proben. Und heute habe ich gehört, dass Kurtag auch hier ist.

75

Ich wusste das gar nicht – jetzt fehlt nur noch StraJahre – ein Jubiläum, das meis-

bewegt. Wenn ich Le Sacre du Printemps aufführe,

winsky (lacht). Jedenfalls wird ein solches Programm

tens in gediegenem Rahmen mit

denke ich darüber nach, was für einen Klang sich Stra-

die Leute anziehen, die wegen der Musik kommen!

Kaffee und Kuchen und Verwand-

winsky wohl vorgestellt hat. Wir können natürlich ein

Touristen werden wohl eher überrascht sein.

ten stattfindet. Nicht so beim RSO

riesiges lautes Orchester-Showstück daraus machen,

Frankfurt, das in diesem Jahr eben dieses Jubiläum

aber eigentlich ist es ein Ballett mit einer Geschichte

begeht. Man blickt hier stärker in die Zukunft, an-

und einer bestimmten Stimmung und Atmosphäre.

crescendo: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Wolff: In zwei Jahren höre ich in Frankfurt auf. Nach

statt wehmütig zurückschauen. Träume-Visionen ist

Das sind die Traditionen, die wir als Musiker erkun-

neun Jahren trete ich beiseite, da muss frisches Blut

das große Motto der Jubiläumssaison. Seit 1997 ist

den sollten. Ich glaube, wir sind da auf einem guten

ran. Ich werde dann nach Amerika zurückgehen,

der Amerikaner Hugh Wolff als Chefdirigent Garant

Weg, dass wir zum Beispiel Beethoven und Haydn mit

meine Kinder sollen an die Highschool.

für spannende Konzerte auf hohem Niveau.

mehr und mehr authentischen Instrumenten spielen.

crescendo: Herr Wolff, brauchen wir eigentlich heute

Kürzlich haben wir Beethovens und Schostakowitschs 5. in einem Konzert gespielt, mit denselben Musikern

crescendo: Das klingt, als ob Ihnen Ihre Familie wichtiger ist als die Karriere.

im Blech, die beide Werke jeweils auf völlig verschie-

Wolff: Ja, das muss ich sagen. Aber meine Frau würde

denen Instrumenten gespielt haben.

bestimmt lachen – eine Karriere beeinflusst alles.

dem Radio. Wir glauben, dass das immer noch wichtig

crescendo: Ihre Orchestermitglieder nennen Sie Hugh

Sein Jubiläum feiert das RSO am 16. und

ist. Wir spielen Konzerte nicht nur für ein Saalpublikum,

statt Maestro – „Pultdiktatoren“ wie Toscanini schei-

17. Oktober in Frankfurt.

sondern für ein Publikum am Radio in Frankfurt, in

nen nicht Ihr Vorbild zu sein...

noch Rundfunkorchester?

Wolff: Ich glaube schon. Das Besondere an einem RSO ist ja die Verbindung des Publikums im Saal und vor

Hessen, und auch in ganz Europa. Für mich haben wir

Wolff: Ich habe Probenaufnahmen mit Toscanini ge-

die besondere Funktion, das breitestmögliche Reper-

hört, das war so schrecklich, dass man es kaum glau-

toire zu bieten. Radio hat ja die Aufgabe, nicht immer

ben will. Ich habe gedacht: es kann doch nicht sein, er

dasselbe zu spielen. Wenn man heute Beethovens 7.

schrie und beleidigte die Leute.

aufführt, dann steht die danach für viele Monate nicht das Ungewöhnliche spielen müssen. Bach, Händel und

crescendo: Glauben Sie nicht, dass das funktioniert hat? Wolff: Es hat funktioniert! Er war ein großer Musiker,

Haydn ebenso wie Lachenmann und Widmann. Und

deshalb haben sich die Leute das gefallen lassen. Aber

deswegen müssen wir natürlich auch wissen, wie das

als ein Vorbild? Wenn du so groß wie Toscanini bist,

mehr auf dem Programm. Das bedeutet, dass wir auch

zu spielen ist. Das ist eine große Herausforderung.

crescendo: Sie sind ein Ur-Urenkelschüler von Beethoven – wie wichtig ist für Sie Tradition?

Wolff: Naja, für mich ist das wichtigere Wort eigentlich

kommst du damit vielleicht durch, aber ich bin ein normaler Mensch und will diese Beziehung zu Menschen nicht haben. Ich will nicht, dass sie spielen, weil sie Angst vor mir haben. Denken Sie an Szell in Cleveland – ich bin ein großer Fan von ihm, aber es war am Ende

Stil. Wie können wir den Stil finden, den Klang, den sich

ein unglückliches Orchester. Das ist schon von allein

Beethoven vorgestellt hat. Oder Wagner. Die Beschäfti-

ein sehr anstrengender Beruf, im Orchester zu spielen

gung mit historischen Instrumenten hat da eine Menge

– mein Job ist es, den Stress zu verringern.

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PORTRAIT

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crescendo 05 2004

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extra

SOUND and DESIGN handmade in Italy

In memoriam Carlos Kleiber von Thomas Voigt

TIVOLI Model 1

Wenn er dirigierte, klang Altvertrautes und total VerUNISON Unico

UNISON S2K

brauchtes so frisch, als würde man es zum ersten Mal hören. Jemandem verständlich zu machen, was denn das Besondere an Carlos Kleiber gewesen sein soll, ist denkbar einfach: Man muss nur aus Kleibers begrenztem Platten-Repertoire die Stücke herausgreifen, die im Opern- und Konzertbetrieb zu Tode gespielt wurden – und sie dann mit irgendeiner anderen Version vergleichen. Ob Beethovens Fünfte, Brahms’ Vierte, Freischütz oder Fledermaus – alles, im wahrsten Sinne des Wortes, Re-Animationen. Wie durch ein Wunder klingt es wieder aufregend, lebendig, beseelt. Über seinen Tristan, den aufregendsten seit Furtwängler und de Sabata, schrieb Klaus Umbach: „drei Stunden, 54 Minuten, 43 Sekunden, die die Leute verrückt machen“.

Mein erstes prägendes Kleiber-Erlebnis war die OPERA mini

AUDIO ANALOGUE Primo

Fernseh-Übertragung des Rosenkavaliers aus der Bayerischen Staatsoper. Die Besetzung war unausgeglichen (leider hatte das hinreißende Duo Fassbaender – Popp keine adäquate Marschallin), doch was sich im Orchester abspielte, war schlichtweg eine Offenbarung. Unvergesslich ist mir die Orchesterpassage, die dem Duett „Mit Ihren Augen voll Tränen“ vorangeht: Diese Rubatokunst, dieses Vorwärtsdrängen und Zurücknehmen hat mich für alle anderen Aufnahmen verdorben – bis auf eine: die klassische Decca-Aufnahme von 1954 unter Erich Kleiber. Überhaupt gibt es Temporückungen bei Strauss, Richard und Strauß, Johann, die man nirgendwo schöner hört als bei den Kleibers – ein weiteres Indiz dafür, was Wolfram Goertz in seinem Kleiber-Nachruf in der „Zeit“ als „überlebenslange Aufsicht“ des Vaters beschrieb?

Wie viele geniale Künstler litt Carlos Kleiber an TA D - A U D I O V E R T R I E B Spelling - Knorn Gutendorf 14 · D 93471 Arnbruck Tel: +49 (0)9945 902707 · Fax: +49 (0)9945 902717 lauditeur@t-online.de · www.lauditeur.de

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einem destruktiven Minderwertigkeitskomplex. Aufschlussreich ist eine Passage in den Memoiren von Walter Erich („Papa“) Schäfer, der den 36jährigen 1966 nach Stuttgart holte: „Er war überzeugt, dass alles, was er leistete, nur ein Abklatsch seines großen Vaters sei. Ich habe das nie geglaubt und glaube es heute weniger denn je. Solche Höhen erreicht Abklatsch nicht“. Jahrzehnte später, als man ihm den Furtwängler-Preis verleihen wollte, lehnte Carlos Kleiber gegenüber der Witwe des legendären Dirigenten mit den Worten ab: „Ich danke für die große Ehre, aber ich bin diesen Preis

10

crescendo 05 2004

THEMA

nicht wert“. Weder standing ovations noch hymnische Kritiken konnten ihn von seinen Selbstzweifeln befreien, im Gegenteil: Je berühmter er wurde, desto stärker wurden sie. In Potsdam, Düsseldorf und Zürich, wo er seine ersten Jahre als Kapellmeister verbracht hatte, war alles glatt gelaufen. Mit den ersten Aufführungen in Stuttgart aber begann sein Weltruhm – und damit auch jene Serie von Krächen, Querelen, Absagen und „Launen“, die der Presse reichlich Stoff gaben, um das Bild des „Schwierigen“ in allen Varianten zu zeichnen: Kleiber, die Mimose, der notorische Verweigerer, der geniale Querkopf.

Dass er keine Interviews gab und sich mit steigendem Erfolgsdruck immer mehr aus dem Musikleben zurückzog, wurde ihm auch als geschickte Selbstdarstellung und –vermarktung ausgelegt. Doch wahrscheinlich ist Karajan dem wahren Grund für Kleibers Rückzug auf Raten unbewusst viel näher gekommen, als er sagte: „Kleiber dirigiert nur, wenn seine Tiefkühltruhe leer ist“. Offenbar waren die Zweifel und Ängste so stark, dass nur finanzielle Notwendigkeit ihn dazu bringen konnte, wieder ans Pult zu gehen. Wenn er dann wieder dirigierte, wurden seine Aufführungen bejubelt wie Oasen in der Wüste. Mit Recht. Denn man merkte sofort, wie sehr man sich schon mit dem arrangiert hatte, was im Grunde Mittelmaß war, wie sehr man sich schon gewöhnt hatte, an Orchester und Dirigenten, die „perfekt funktionierten“. Wenn Kleiber kam, wurde einem bewusst, dass klassische Musik kein Luxus ist, sondern das tägliche Seelenbrot. Um so härter waren die Entzugserscheinungen, wenn er wieder verschwand.

Seine Hinterlassenschaft

ist überschaubar: Beethovens Vierte, Fünfte, Sechste und Siebte; Schuberts Dritte, Unvollendete und Wanderer-Fantasie; die Vierte von Brahms und Dvorˇáks Klavierkonzert; Freischütz, Tristan und Traviata, das Neujahrskonzert von 1989 und Die Fledermaus, dazu Mitschnitte von Otello, Bohéme, Carmen, Elektra und Tristan (Wien 1973, Bayreuth 1974). Für einen Dirigenten seines Kalibers ist das wenig. Doch wenn man bedenkt, was diese Aufnahmen weltweit bewirkt haben und bewirken werden, ist es unermesslich viel. Eine Aufnahme mit Schuberts Unvollendeter, Brahms‘ 4. Symphonie und „Isoldes Liebestod“, dirigiert von Carlos Kleiber, hält crescendo premium für Sie bereit, s. S. 22.

PORTRAIT

REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD VORSCHAU


extra C H A N D O S F O T O S :

von links nach rechts: Richard Hickox, David Parry, Brian & Ralph Couzens

Very British!

Das britische Label Chandos feierte sein 25jähriges Bestehen. crescendo feierte mit. Von Barbara Wunderlich

S

icher ist sicher, dachten pragmatisch

auf großen symphonischen Werken. Die beiden, das

etc.) veröffentlicht, sowohl Archivaufnahmen als

die Gastgeber. Drum hatten sie vorsichts-

merkt man, sind stolz auf die große Bandbreite ihres

auch Neueinspielungen mit großen Sängern wie Dame

halber nützliche Begrüßungsgeschenke

Katalogs.

Janet Baker, Dennis O’Neill und Kiri Te Kanawa. Und

für eine möglicherweise eher ungemütliche

da schrecken Vater & Sohn Couzens vor nichts zurück

Bootsfahrt besorgt: große Jubiläums- Teetassen und

Zu Recht. Das Hauptlabel Chandos ist das Flagg-

Regenschirme für alle Gäste. Man war immerhin

schiff der Firma, der Katalog umfasst über 1500

in London. Die Sorge war unbegründet. Bei bestem

Titel, allesamt hochwertige Aufnahmen, quer durch

Wetter startete der Ausflugsdampfer Golden Jubilee

alle Sparten und Epochen, darunter viele Serien

Wieder zurück auf die Golden Jubilee beziehungs-

zur Lunchtime des 5. Juli seine Dieselmotoren zu

und Gesamteditionen wie Dvorˇáks Symphonien und

weise an den Bootssteg. Brian und Ralph Couzens

einem ehrwürdigen Event: Chandos, nach eigener

symphonische Dichtungen, Strauss’ Tondichtungen,

geben am Ende der Tour noch eine Pressekonferenz.

Aussage „the world largest independent record la-

Prokofjews Symphonien und Konzerte, ein Respighi-

Dass sie von der derzeitigen Absatz-Krise bislang

bel“, feierte auf der Themse seinen 25. Geburtstag.

Zyklus, die Haydn-Messen. Unter dem Tochter-Label

verschont blieben, erklären sie mit dem sehr eigen-

Chaconne wurden inzwischen über 160 Titel in histo-

ständigen Chandos-Weg. Dem und ihrem Repertoire

rischer Aufführungspraxis und mit historischen Instru-

wollen sie treu bleiben. „Es ist lächerlich“, so Ralph

menten eingespielt.

Couzens, „Aufnahmen zu streichen“. Raritäten (etwa

Beachtung schenkten. Die Minderheit also. Charakte-

Seine herausragende Stellung innerhalb der bri-

so die Chandos-Doktrin, sollen für jeden verfügbar

ristisch für Brian Couzens, den Gründer von Chandos und

tischen Klassik-Szene erarbeitete sich Chandos mit

sein, der sich auf musikalische Entdeckungsreisen

seinen Sohn Ralph ist, dass sie häufig mit nationalen

der Arbeit jenseits des Mainstream. Neuveröffentli-

begeben will.

Künstlern arbeiten – und neben all den anderen Gästen

chungen oft typisch britischen Repertoires (Michael

aus der nationalen und internationalen Musikbranche

Tippet, Ralph Vaughan Williams) finden große Beach-

Und die Couzens sind ständig auf der Suche nach

waren viele von ihnen mit von der Boots-Partie: Margaret

tung in der internationalen Fachwelt sowie beim Publi-

weiterem unentdeckten Material, neuen Künstlern,

Fingerhut, Rumon Gamba, Rustem Hayroudinoff,

kum. Ganz aktuell: Bei den diesjährigen Gramophone

neuen Möglichkeiten. Derzeit intensivieren sie die Zu-

Richard Hickox, David Parry, Yan Pascal Tortelier und

Awards in London erhielt die Gesamt-Einspielung der

sammenarbeit mit dem Melbourne Symphony Orches-

Sophie Yates sowie Vertreter großer Orchester wie den

Symphonien des Sir Arnold Bax – mit Vernon Handley

tra und dem Australian Chamber Orchestra. Das sind

BBC Philharmonic, London Philharmonic und London

und dem BBC Philharmonic Orchestra – die Auszeich-

zwar keine echten Briten, aber immerhin Mitglieder

Symphony Orchestras und, und, und.

nung „Best Orchestral recording of the year“ (CHAN

des Commonwealth…

Bei der Durchfahrt unter der Tower Bridge war die Party bereits in vollem Gange, so dass nur die NichtBriten auf dem Boot dem weltberühmten Bauwerk

Couzens & Couzens haben in den vergangenen

Noch typischer Chandos: Opera in English. Unter

Aufnahmen veröffentlicht. Das Repertoire umfasst

diesem Label werden ausschließlich auf Englisch

Kompositionen aller Genres, mit einem Schwerpunkt

gesungene populäre Opern (Mozart, Puccini, Verdi

PORTRAIT

Holst’s weitgehend unbekanntes A Wandering Scholar),

10122(5), 5 CD-Set).

25 Jahren einen Katalog mit vielen herausragenden

EDITORIAL THEMA

– die englische Version von Tod in Venedig ist schon in Arbeit.

REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

crescendo 05 2004

11


extra

Aufgestöbert Der Oboist Albrecht Mayer von Erika Habenicht

G

erade hat er in Luzern bei den Festwochen mit Sabine Mayer gespielt, er nennt Claudio Abbado seinen musikalischen Ziehvater und sitzt im Orchester neben

Musikstars wie dem Flötisten Emmanuel Pahud oder dem Hornisten Radek Baborak. Die letzte Gewissheit, dass er mittlerweile ein musikalischer Star ist, gibt ihm nun noch der Gewinn des Echo Klassik als

Zu Kopfe gestiegen ist Albrecht Mayer dieser Erfolg nicht. Manchmal besucht er Schulklassen um den Schülern die Oboe vorzustellen. Qualität und Können in der Musik heißt für ihn nicht, dass Musik ernst und

FOTOS: UNIVERSAL

Instrumentalist des Jahres.

hen und sagen ‚Ach weißte Schatzi, jetzt reicht’s Mal

dem Mahler Chamber Orchestra und Claudio Abbado

wieder fürs nächste Jahr, gehen wir lieber wieder ins

produziert wurde. Etwas Unkonventionelles und Kre-

Kino.‘ Ich will die Leute da abholen, wo sie sind, um

atives wollte er machen, keine ausgetretenen Pfade

sie für Klassik zu interessieren.“

begehen. Ergebnis: Man findet ein wunderschönes,

In seinem Luzerner Hotelzimmer sitzt der Oboist

bisher unbekanntes Oboenkonzert des Mozartzeitgenossen Ludwig August Lebrun (1752 – 1790) auf der

entspannt beim Interview auf der Couch, die Beine

CD. Daneben zeigen gelungene Arrangements zweier

lässig von sich gestreckt. Er zelebriert gerne ganz ge-

Opernarien und eines Flötenstückes für Oboe Albrecht

wöhnliche Alltagsprobleme, wie dass er seinen Kaffee

Mayers Sinn fürs Bearbeiten. Abenteuerlich ist dabei

ungesüßt trinken muss, da kein Süßstoff vorhanden

die Adaption des Mozart zugeschriebenen Violinkon-

ist. Der große Esstisch ist voll mit Papieren, Fotos,

zerts Nr. 7 für Oboe und Orchester. „Diese Nr. 7 scheidet

CDs – wenn man viel reist, muß man auch im Hotel

die Musikwissenschaftler in zwei Parteien. Die einen

steif sein muß, im Gegenteil. Mayer ist fasziniert da-

Bürokratisches erledigen. Doch die kleinen lustigen

sagen, es ist überhaupt nicht von Mozart, die anderen

von, auch in Bars oder Discos Klassische Musik zu

Geschichten und Geschehnisse, sei es aus seiner

sagen, es ist von Mozart, aber die Violinstimme nicht.

spielen, wie er es beispielsweise am 28. September

Chorknabenzeit oder aus dem Alltag eines Musikers,

Weil sie einfach zu virtuos ist und über zu viele Okta-

in der Berliner Bar „Cookies“ machen wird. Ein unge-

die er gerne erzählt, sind nur eine Seite des Star-Obo-

ven geht. Claudio Abbado ist auch der Meinung, dass

übtes Publikum ist ihm dabei durchaus willkommen:

isten. Für ihn ist auch klar: Musik ist sein Lebenszen-

die Themen auf jeden Fall von Mozart sind und er hat

„Diese klassikunerfahrenen Leute genießen das, da

trum und man erwartet Leistung von ihm.

immer gesagt: ‚Albrecht, das wäre etwas für dich, be-

würde keiner einen Löffel fallen lassen, oder anfan-

schäftige dich doch einmal damit‘. Claudio hat mir ein

gen zu reden oder ein Bier zu öffnen. Man muß aber

So spricht er voll Enthusiasmus und Begeisterung

vorsichtig sein und dieses Publikum nicht überfordern.

von seiner Arbeit. Jahrelange Vorbereitung sei seiner

eine oder andere Stelle vorstellen könnte. Dieses En-

Ich darf so jemandem nicht einen Abend mit Berio und

neuen CD vorausgegangen, die den verheißungs-

gagement von ihm hat mich sehr motiviert. Und dann

Nono vorsetzen, denn der wird dann nach Hause ge-

vollen Titel „Auf den Spuren Mozarts“ trägt und mit

habe ich verschiedene Alternativen konzipiert. Dieser

12

crescendo 05 2004

EDITORIAL

THEMA

paar Faxe geschickt mit Vorschlägen, wie er sich die

PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


extra „Jedes Mal, wenn man ein Stück spielt, wird es schwerer“ Violinpart ist ja hanebüchen virtuos, ich habe das re-

Punkt und kein Keil – was heißt das dann überhaupt?

auch schön, es ist jedes Mal neu. Sabine Meyer hat

duziert, auf die Essenz der Musik. Man muß sich das

Ich denke es ist schön zu forschen und wichtig, aber

gesagt, jedes Mal wenn man ein Stück spielt, wird es

so vorstellen, wenn jetzt eine lange Passage in sehr

manchmal muss man auch auf dem Teppich bleiben

schwerer. Das stimmt. Die Meßlatte wird immer höher,

großen Sprüngen ist, in 16teln, dass man das reduziert

und sagen: Die Musik ist das wichtigste.“

man kann mit Erfahrung immer mehr umsetzen, und

auf kleinere Intervalle oder auf Triolen, dass man es

die Ansprüche wachsen, weil man seine Vorstellung

einfach oboentypischer gestaltet und sich auch ein

Schon manche Stücke haben durch ihn wieder ihren

bisschen orientiert daran, wie hat Mozart in dieser Zeit

Weg aus der Vergessenheit gefunden, beispielsweise

so einer Musikerkarriere auch viel Außermusikalisches

geschrieben.“

von Telemann. Die Hoffnung, noch mehr Entdeckungen

erlernen, wie er erzählt: „In São Paolo habe ich ein-

zu machen, treibt ihn neben seiner Bühnentätigkeit

mal bei einem Festival gespielt. Ich wusste gar nicht

Durch seine Bearbeitungen will Mayer einerseits

immer mehr realisieren will.“ Übrigens kann man bei

auch zu weiteren Nachforschungen: „Auf Reisen und

was „Festival de Inverno“ heißt. Es war mitten im Juli.

diesen selten gespielten Werken zu neuer Berühmtheit

Kutschfahrten sind früher so viele Stücke verloren

Aber dort ist das ja Winter und bitterkalt. Es gibt keine

verhelfen und andererseits das Repertoire von Mo-

gegangen und liegen noch in einer alten Kommode.

Heizung im Saal, es waren 12 Grad auf der Bühne und

zartwerken für die Oboe erweitern. Als groben Eingriff

Solange der Tintenfraß uns nicht zuvorkommt, sind sie

meine Finger sind mir eingefroren. Da kann man nicht

in den Urtext sieht er seine Bearbeitung keinesfalls.

noch nicht verloren für uns. Ich stöbere gerne in Anti-

vernünftig spielen und ich war darauf nicht vorbereitet.

„Es geht mir nicht darum zu sagen, egal was Original

quariaten. Ich weiß sogar noch, wo ein Stück von Mo-

Die Erfahrung bringt es mit sich, dass man lernt: o.k.

ist, ich setze meinen Mayerstempel darauf. Über Ur-

zart liegt für Oboe, zumindest steht auf dem Umschlag

Juli São Paolo, da muss man Handschuhe mitnehmen,

text darf man sich nicht einfach hinwegsetzen. Aber

‚Dell Signore Mozart‘. Ich habe es noch nicht geschafft

sonst holt man sich den Tod.“

wir sind heute manchmal ein bisschen zu puristisch,

dahin zu gehen, aber ich habe mir vorgenommen, es

wenn Musikwissenschaft sich über Kleinigkeiten

so bald als möglich zu begutachten und ich bin schon

streitet ‚Nein das ist ein Punkt! – Nein das ist ein

sehr gespannt darauf.“

Keil.‘ Und dann stellt man fest, ‚ach es war doch ein Versehen des Komponisten oder es war doch nur ein

Nicht nur dadurch bleibt so eine Musikerkarriere

Fliegendreck‘. Und selbst wenn wir wissen, es ist ein

aufregend. Er hat Spaß daran, sich als Primadonna zu fühlen, wenn er als Solist auftritt, aber er möchte unterschiedlichste Erfahrungen sammeln. Deswegen ist es ihm wichtig, auch bei den Berliner Philharmonikern zu spielen, wo er seit 12 Jahren Solooboist ist. Denn

Konzerttermine Berlin, Felix, YELLOW LOUNGE Berlin, Dussmann Stuttgart, Liederhalle Stuttgart, Liederhalle Braunschweig Köln Düsseldorf Hamburg Berlin

29. September 01. Oktober 18. Oktober 19. Oktober 13. Dezember 15. Dezember 16. Dezember 18. Dezember 19. Dezember

hier kann man von großen Dirigenten wie Simon Rattle noch mehr lernen. Dass die Musik für ihn zur Routine werden könnte, kann er sich kaum vorstellen: „Manchmal tritt man auf und weiß überhaupt gar nicht warum und plötzlich kriegt man Lampenfieber. Wenn die Klimaanlage plötzlich einsetzt und ganz kalte Luft auf einen bläst, die Finger werden steif, das Rohr wird trocken. Oder der Dirigent verschlägt sich in der Begleitung und dann gibt es eine Schrecksekunde und man muß sich wieder fangen. Aber das ist so in meinen Job, es gibt Dinge, die nicht vorhersehbar sind. Das ist

EDITORIAL

THEMA

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AKTUELLE CD

Auf Mozarts Spuren Albrecht Mayer, DG 4762352 crescendo premium hält diese CD für Sie bereit, s. S. 22. Zwei Tracks der CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51.

crescendo 05 2004

13


"The Last Night of the Proms"

Die aktuelle CD zum größten Klassikfestival der Welt Live am 11.09.04 im NDR Fernsehen um 22.15 Uhr!

Angela Gheorghiu, Leila Josefowicz BBC Symphony Orchestra, BBC Singers, BBC Symphony Chorus, Leonard Slatkin Recorded live at the Royal Albert Hall

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extra Einmal im Jahr versammeln sich die Stars der Klassischen Musikszene im Deutschen Fernsehen, um die besten Aufnahmen des vergangenen Jahres zu feiern. Dann vergibt die Deutsche Phonoakademie den ECHO Klassik, und das ZDF überträgt, wenn auch nicht live, das Konzert. In diesem Jahr wird am 24. Oktober die Münchner Philharmonie Ort des Geschehens sein. crescendo präsentiert Ihnen

demie Dänemark führte er über die Julliard School bis

Das Stereotyp ist wohl unvermeidlich, wenn man

zum Sieg beim wichtigsten Violinwettbewerb: dem

über Anna Netrebko spricht. Die schöne Russin, in St. Petersburg von Valery Gergiev entdeckt und gefördert und seit ihrem Debut in Salzburg 2002 ein internationaler Star, ist gerade erst 33, doch die Legendenbildung hat bereits eingesetzt. Mancher Kritiker vergleicht sie mit der Callas. Liest so ein Star

ANNA NETREBKO

FOTO: SHEILA ROCK/MBG

Anna Netrebko – Sängerin des Jahres

spielt eine Guarneri „del Gesù“ von 1732.

Als Ersatz für André Watts startete Lang Lang 1999

Die Presse war immer nett zu mir. Wenn es schlechter

seine internationale Karriere. Seitdem hat er mit

wird, werde ich es nicht mehr lesen“, sagt sie und

vielen großen Orchestern der internationalen Mu-

Sängerin eine „nordische Stimme“ bescheinigte, wird – „bullshit“ – ebenso kurz und bündig abgefertigt wie die Fama, sie habe eine Zweitwohnung in New York:

LANG LANG

sikszene gearbeitet: Als erster chinesischer Pianist spielte er mit den Berliner Philharmonikern, mit den fünf großen amerikanischen Symphonieorchestern, das Eröffnungskonzert bei den Proms – 150 Konzerte stehen bei dem im chinesischen Shenyang geborenen Pianisten pro Jahr im Kalender. Sein Credo ist Vielfalt:

„Erstens habe ich nicht so viel Geld, ich habe niemals

„Hier ein deutsches Werk, dann ein Debussy, ein chi-

Geld. Für ein Appartment in New York müssen Sie ein

nesisches Stück und dann ein Gershwin. Damit man

Millionär sein. Ich lebe in St. Petersburg.“

sieht: Das klingt ja ganz unterschiedlich! Der eine

Das vollständige Porträt der Sängerin finden Sie in

mag dann lieber Romantik, der andere Klassik, ein

crescendo 4/2003, www.crescendo-magazin.de

dritter will russische Musik... “

Thomas Quasthoff – Sänger des Jahres Preise hat der Bariton schon genug, könnte man FOTO: KASSKARA/DG

zur ebenso klangvollen Konkurrenz gegangen ist: er

Lang Lang – Instrumentalist des Jahres

der aus dem südrussischen Krasnodar stammenden

Das vollständige Porträt des Pianisten finden Sie in crescendo 3/2004, www.crescendo-magazin.de

denken. Grammy, ECHO 1998 und ein Gewinn beim

Albrecht Mayer – Instrumentalist des Jahres

Internationalen ARD Musikwettbewerb in München.

Mit seiner CD „Lieder ohne Worte“ brachte er es in

Thomas Quasthoff ist überall auf der Welt gefragt.

die Klassikcharts – ziemlich ungewöhnlich für einen

Nicht nur auf allen Opernbühnen. Als Professor ist

Oboisten. Wenn Sie mehr über ihn wissen wollen,

er ab Oktober an die Hochschule für Musik „Hanns

schauen Sie auf S. 10!

Eisler“ in Berlin berufen.

Nikolaj Znaider – Instrumentalist des Jahres

THEMA

er, Antonio Stradivari, hat, liegt nur daran, dass er

schlecht ist, lese ich es nicht. Aber ich habe Glück.

äußerst bestimmt. Der amerikanische Kritiker, der

EDITORIAL

er keine Geige des berühmtesten aller Geigenbau-

eigentlich, was über sie geschrieben wird? „Wenn es

lacht. Wenn es um ihre Arbeit geht, ist die Sängerin

THOMAS QUASTHOFF

Brüsseler Königin Elisabeth Wettbewerb. Und dass

NIKOLAJ ZNAIDER

FOTO: J HENRY FAIR/DG

FOTO: CLIVE ARROWSMITH/DG

schon jetzt alle Preisträger dieses Events.

N. Harnoncourt/Concentus Musicus: Orchester des Jahres Auf die Alte Musik beschränkt er sich schon lange

Kein geringerer als Yehudi Menuhin erklärte ihn zum

nicht mehr! Mit Bruckner und Dvorˇák überzeugte er in

Nachfolger Ysaÿes – wenn das keine Auszeichnung

letzter Zeit die Kritiker. Kein Wunder bei seiner Über-

ist! Aber Nikolaj Znaiders Weg kennt eben nur eine

zeugung über das Wesen der Musik: „Ich bin der Auf-

Richtung: nach oben. Von der Königlichen Musikaka-

fassung Schumanns, dass es überhaupt keine Musik

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crescendo 05 2004

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Ligeti – Lebenswerk

Konzert des blinden Landino, auf einer kleinen Orgel,

György Ligeti wird gleich mit zwei ECHOs geehrt:

zu Boden werfen und ihre Kleider zerreißen, dann kann das nicht objektiv dargestellte Musik gewesen sein! Oder ein Werk von Machaut – das geht unter die Haut, diese Musik ist so romantisch wie Bruckner. Es ist nur viel knapper, hochkonzentriert, wie eine Essenz: In einem Stück von drei Minuten Länge wird

NIKOLAUS HARNONCOURT

FOTO: WARNER CLASSICS

FOTO: JUNGWIRTH/BIGSHOT/BMG

extra ohne Romantik gibt. Wenn sich die Hörer bei einem

FOTO:WBERGMANN/BMG

seiner Werke. Sein Leben fasst der Komponist so zusammen: „Mein Werk ist sehr bunt – wie mein Leben. Ich bin in Siebenbürgen geboren, ging dann nach Budapest, studierte nach dem Krieg, und da war ich ein richtig ungarischer Komponist. Ich habe

GYÖRGY LIGETI

dieselbe Substanz vermittelt wie in einem Symphonie-

mich sehr viel mit ungarischer und rumänischer

satz von 20 Minuten.“

Volksmusik beschäftigt, habe an der Musikhoch-

Das vollständige Interview mit dem Dirigenten finden Sie

schule in Budapest unterrichtet und war Teil der un-

in crescendo 5/2003, www.crescendo-magazin.de

garisch-nationalen Musikbewegung. Dann kam die kommunistische Herrschaft. Ich habe mich hinter der

ensemble modern – Ensemble des Jahres

ENSEMBLE MODERN

für sein Lebenswerk und für die Gesamteinspielung

Folklore verschanzt, das war mein Schutzschild. Folk-

Einen Klassik-Preis für ein Frank-Zappa-Album zu

lore war erlaubt. Nachdem ich Ungarn verlassen hatte

bekommen, ist eine bemerkenswerte Leistung. Zumal

– illegal –, hat sich selbstverständlich auch mein Stil

ja nicht einmal die Rubrik „Klassik ohne Grenzen“

geändert. Ich bin derselbe Mensch geblieben, aber

bemüht werden musste. Dass das ensemble modern

die Kenntnisse von der Welt und die Bestrebungen

ein Faible für Zappa hat, hatte es ja schon Anfang der

ändern sich. Von meiner Flucht aus Ungarn 1956 bis

90er Jahre durch eine intensive Zusammenarbeit mit

Mitte der sechziger Jahre hatte ich kein Klavier zur

dem Rockstar gezeigt. Aber dass es damit auch die

Verfügung. Ich wohnte in sehr finsterer Untermiete

Jury überzeugen konnte...

und die Kompositionen schrieb ich in einem großen,

Hilliard Ensemble – Ensemble des Jahres

se Kaffee den ganzen Tag sitzen konnte. Da hab ich

Das war schon lange fällig, dass eins der besten a

meine Orchesterstücke Apparitions, Atmosphères und

cappella Ensembles unserer Zeit den ECHO bekommt!

andere geschrieben.“

Auch nach über 25 Jahren Zusammenarbeit ist den

Das vollständige Interview mit dem Komponisten finden

Musikern der Spaß an der Musik noch deutlich an-

Sie in crescendo 4/2002, www.crescendo-magazin.de

billigen Wiener Kaffeehaus, wo man bei einer Tas-

zuhören. In ihrem Stück Bayatilar, das sie im Juni FOTO: MARCO BORGGREVE/BMG

2001 in Bonn uraufführten, müssen sie mit den Füßen aufstampfen – eine Pflicht, der sie ebenso engagiert wie humorvoll nachkommen. Dabei sehen sie ein bisschen aus wie Monty Python’s Flying Circus. Aber natürlich singen sie viel besser als ihre Landsleute – das Hilliard Ensemble steht für eine immer noch unübertroffene Klangkultur, in der sich die vier Stimmen perfekt mischen.„Aufeinander hören, sich nicht vom

DANIEL HOPE

Daniel Hope – Nachwuchskünstler Naja, einen „Nachwuchskünstler“ kann man Daniel Hope eigentlich nicht mehr nennen. Mit zehn Jahren trat er zum erstenmal im Fernsehen auf, über 60 Konzerte bestritt er mit Yehudi Menuhin! Zu ihm hat er Interessantes zu erzählen: „Dazu muss ich sagen, dass in den ersten 15 Jahren meines Lebens mein musikalisches Verhältnis zu Menuhin schwierig war. Dass

Visuellen abhängig machen“ – das ist ihre Philoso-

ich Geiger werden wollte, hat er absolut nicht ernst

phie. Und einer der wichtigsten Ratschläge, die sie

genommen. Erst als ich bei Zakhar Bron studierte, da

in Kursen an junge Kollegen weitergeben: „Achten

wurde er neugierig. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das

Sie mit großen Ohren genau darauf, was die anderen

erst Mal für ihn gespielt. Ich denke, dass er schockiert

machen.“

war, als er nun sah, dass ich ernsthaft Geige spielen

Das vollständige Porträt des Ensembles finden Sie in

wollte, und dann tat ihm sein Desinteresse in der Ver-

crescendo 5/2001, www.crescendo-magazin.de

gangenheit leid. Direkt im Anschluss machte er mir das Angebot, mit ihm gemeinsam Konzerte zu geben.

16

crescendo 05 2004

EDITORIAL

THEMA

PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


extra Martin Stadtfeld – Nachwuchskünstler

es kurz zu sagen: Allein dafür hat es sich gelohnt, 15

Rekordverdächtiges Tempo: Noch kein halbes Jahr ist

Jahre zu warten. Im Nachhinein ist es auch gut, dass

seine erste CD auf dem Markt, da bekommt Martin

ich erst meinen eigenen Weg gehen musste, dabei

Stadtfeld schon einen ECHO dafür. Warum er gerade

die Möglichkeit hatte, die russische Schule kennen

die Goldbergvariationen als Debut gewählt hat? „Das

FOTO: SONY

60 Mal standen wir zusammen auf der Bühne. Um

zu lernen, die ich für hervorragend halte. Bei Menuhin gab es später dann pure Inspiration, und das war das Beste, was er überhaupt geben konnte.“

war für mich klar, wenn ich etwas aufnehme, dann sind das die Goldbergs als Erstling. Dieses Stück ist für mich wie ein guter Freund, es hat mich seit sechs

M A R T I N S TA D T F E L D

Das vollständige Interview mit Daniel Hope finden Sie in

Jahren begleitet und immer wenn es wichtig war,

crescendo 1/2004, www.crescendo-magazin.de

kamen die Goldbergs auf das Programm.“ Das vollständige Porträt des Pianisten finden Sie in cre-

Renauld und Gautier Capuçon – Nachwuchskünstler

scendo 2/2004, www.crescendo-magazin.de

Brüder sind die beiden, und gleichzeitig ein Duo aus FOTO: BILL PHELPS

Violine und Violoncello. Bekannt wurden sie zunächst

FOTO: EMI

durch ihre Zusammenarbeit mit der Pianistin Martha Argerich, aber dass sie auch ohne Klavierbegleitung harmonieren, zeigen sie auf der prämierten CD mit Musik des 20. Jahrhunderts: Face à face.

BOB-> Crescendo 10/11.04.ok RENAULD & GAUTIER CAPUÇON

26.08.2004

22:49 Uhr

Seite 1

Catrin Finch – Klassik ohne Grenzen Crossing the Stone heißt die prämierte CD der Harfenistin, ein Crossoverprojekt mit Musik von Bach bis Reich, Metheny und Piazzolla. Von 2000 bis 2002

C AT R I N F I N C H

KONZERTE DER BUNDESSTADT BONN

21.11.

B ORCHESTER B

1. Klassik um 11 So - 11 Uhr - Beethovenhalle Mendelssohn Bartholdy / Schubert / Haydn Beethoven Orchester Bonn Paul McCreesh - Dirigent

EETHOVEN

ONN

28.11. 3. Sonntagkonzert So - 18 Uhr - Beethovenhalle „Schostakowitsch-Zyklus 2003-2006" Schostakowitsch / Silvestrov National Ukrainian Choir „Dumka“ Evgeni Savtchuk - Einstudierung Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman - Dirigent

Sinfoniekonzerte im Oktober | November 04 2./3.10. 1. Freitagkonzert Sa - 20 Uhr - Beethovenhalle und 1. Sonntagkonzert So - 18 Uhr - Beethovenhalle „Beethovenfest Bonn 2004" Schnittke Gidon Kremer - Violine Kremerata Baltica Kammerorchester Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman - Dirigent Im Anschluss: NachKlang mit Gidon Kremer

17.10. 2. Sonntagkonzert So - 18 Uhr - Beethovenhalle Schumann / Chausson / Tschaikowsky Dame Ann Murray - Mezzosopran Beethoven Orchester Bonn Yuri Simonov - Dirigent Im Anschluss: NachKlang mit Yuri Simonov

29.10. 2. Freitagkonzert Fr - 20 Uhr - Beethovenhalle „Schostakowitsch-Zyklus 2003-2006" Bach / Schostakowitsch Cheung Wai Ching Rachel - Klavier Beethoven Orchester Bonn Roman Kofman - Dirigent

www.beethoven-orchester.de Kartentelefon / Abonnementbüro 0228 - 77 80 08 Informationen 0228 - 45 49 3 -15


extra

sondern auch intensiv über Musik nachdenkt: „Ich

den ihr der Prince of Wales verliehen hat. Ein illustres

spiele nicht für das Publikum, wenn Sie verstehen,

Amt, das vor ihr u.a. jener William Powell trug, für den

was ich meine. Ich möchte die Freude, die ich an

Händel sein Harfenkonzert schrieb.

großer Musik habe, mit dem Publikum teilen. Es ist, FOTO: SONY

trug Finch den Titel einer „Königlichen Harfenistin“,

Sir Simon Rattle – Symphonische Einspielung Nächstes Jahr wird er 50 – der in Liverpool gebore-

FOTO: EMI

ne Dirigent. Seit 2002 hat er eine der begehrtesten

S I R S I M O N R AT T L E

tatsächlich etwas erwidert habe, weiß ich die Antwort nicht. So ist es auch mit einem Musikstück. Bevor Sie es nicht für jemanden gespielt haben, haben Sie

Positionen im deutschen Musikleben inne: Er ist Chef

es nicht vollständig erfahren. Sie haben es in einer

der Berliner Philharmoniker. Mit denen hat er seinen

gewissen Weise im Probenraum oder in ihrem Kopf,

prämierten Beethoven-Zyklus allerdings nicht aufge-

aber bevor Sie es nicht zu jemandem gesagt haben,

nommen, sondern mit den Wiener Philharmonikern.

ist es kein fertiger Gedanke. Das macht einen großen

Warum? Unser Rezensent meinte: „Mit ihrem sehr

Unterschied. Mit einer CD versuchen sie dagegen, in

spezifischen, gleichzeitig glänzenden und stählernen

dem Moment, wo Sie die CD machen, eine ideale Vor-

Klang sind die Wiener Philharmoniker für Rattles In-

stellung der Komposition einzufangen. Das ist nicht

terpretationsansatz das ideale Orchester.“

Murray Perahia – Konzerteinspielung 18. Jahrhundert

CapuconCrescendo

M U R R AY P E R A H I A

wie wenn Sie mir eine Frage stellen. Bevor ich nicht

wirklich ein Austausch mit jemand anders.“ Das vollständige Portrait des Pianisten finden Sie in crescendo 4/2003, www.crescendo-magazin.de

Einer der interessantesten Pianisten unserer Zeit ist

02.09.2004

19:32 Uhr

Seite 1

Murray Perahia. Ein Musiker, der nicht nur musiziert,

Mendelssohn und Schumanns Violinkonzerte: Renaud Capuçons zweite Konzert-CD Es war im Jahre 2001, als sich der junge französische Geiger RENAUD CAPUÇON erstmals diskografisch mit Konzertrepertoire vorstellte. Unter der Leitung des Dirigenten-Shooting-Stars DANIEL HARDING spielte er mit der DEUTSCHEN KAMMERPHILHARMONIE BREMEN französische Werke von Milhaud, Ravel, Saint-Saëns, Berlioz und Massenet. Das ungewöhnliche Debüt sorgte für Furore, und das geigerische Feuerwerk passte gut ins Bild von dem jungen CAPUÇON, der - zum Teil zusammen mit seinem cellospielenden Bruder GAUTIER CAPUÇON - eine ganze Reihe von umjubelten Aufnahmen vorgelegt hat. Jetzt knüpft er an diese Erfolge an: Mit den Violinkonzerten von Mendelssohn und Schumann.

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Violinkonzert e-moll op.64 ROBERT SCHUMANN Violinkonzert d-moll (1853) Renaud Capuçon, Violine Mahler Chamber Orchestra Daniel Harding CD 5 45663 2 Foto: Ana Bloom Bestellen Sie unseren kostenlosen newsletter unter www.emiclassics.de

RENAUD CAPUÇON


extra Emmanuelle Haim – Operneinspielung

Gleich zwei ECHOs gibt es für den französischen

listinnen der Alten Musik. Daneben startete sie eine

Emmanuelle Haim gilt als eine der besten CembaFOTO: SASHA GUSOV

FOTO:WARNER CLASSICS

PIERRE-LAURENT AIMARD

Pierre-Laurent Aimard – Konzerteinspielung / solistische Einspielung Pianisten Pierre-Laurent Aimard, einen der besten Interpreten der Musik des 20. Jahrhunderts. Der ECHO für die „solistische Musik des 19. Jahrhunderts“ ist zwar knapp daneben (Debussys Études entstammen ebenso wie die Images dem 20. Jahrhundert!), aber

EMMAUNELLE HAIM

in Glyndebourne. Was sie damals gedacht hat? „Vor der ersten Probe dachte ich: Kann sein, dass sie mich rausschmeißen. Ich hatte keine Ahnung. Stattdessen haben sie dann tolle Sachen zu mir gesagt. Ich weiß

verdient. Wie Aimard es schafft, sein Publikum für Neue

nicht, ich komme so gut vorbereitet wie möglich. Je

Musik zu interessieren, sagte er uns in crescendo

mehr man sich vorbereitet, desto mehr neue Aspekte

3/2003: „Ich versuche, nicht zu lügen. Die Leute

sieht man.“

wissen, was sie bekommen werden. Wer nur die

Das vollständige Interview mit der Dirigentin finden Sie

Waldsteinsonate und die berühmtesten Chopinstücke

in crescendo 1/2004, www.crescendo-magazin.de

hören will, muss nicht in meine Konzerte kommen.

-LangLang_220x130

Karriere als Dirigentin: mit einem gefeierten Debut

Ich glaube an die Neugier des Publikums. Wenn man

BBC Symph. Orch.: Sir Andrew Davis – Operneinspielung

ein kluges Programm macht, dann sind viele bereit zu

Kurt Weills Oper „The Firebrand of Florence“ gilt der

folgen. Wenn nicht, können sie rausgehen. Es werden

Preis für die Operneinspielung des 20. Jahrhunderts.

andere Leute kommen.“

Einem Werk, das wohl kaum jemand kennt, und das

06.09.2004Das 17:06 Uhr Seite 1 Pianisten finden Sie vollständige Interview mit dem

das Label Capriccio als Weltersteinspielung herausbrachte. Auch für unseren Rezensenten war die CD

in crescendo 3/2003, www.crescendo-magazin.de

LANG LANG

»Hier kommt die Musik, hier kommt die Sonne: Lang Lang« Die Zeit »Ein Zauberer: Seine Genialität kommt aus dem Gefühl; den Zuhörern blieb die Luft weg...« Süddeutsche Zeitung »In seinem Spiel verbinden sich Furor und Finesse, Demontration und Poesie...« Die Welt

Tour 2004: 8./9.12. Berlin, 16./17.12. Köln, 18.12. Viersen, 20.12. Stuttgart TV Auftritt: »Echo der Stars 2004« am 24.10. im ZDF

Sein erfolgreiches Carnegie Hall Debüt endlich auch auf DVD! Lang Lang – Live at Carnegie Hall Schumann • Haydn • Schubert Tan Dun • Chopin • Liszt Lang Lang, Klavier CD 474820-2 SACD 474875-2 DVD 073098-9

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FOTO: XXXXXXXXX

extra eine „angenehme Überraschung. Die Handlung ist

als bestes Kammermusikensemble des Jahres, dar-

nicht der Rede wert, die Dialoge unnötig, aber die

über hinaus wurde es mit Preisen wie dem Classical

Musik ist ein wahrer Volltreffer, ideenreicher als die

Award 1998, dem Diapason d’Or und dem Deutschen

meisten banalen Broadway Musicals, sogar üppiger

Schallplattenpreis ausgezeichnet. Das Geheimnis des

instrumentiert als die großen Hollywood Filmmusi-

Ensembles: Wichtig ist für die Musiker das Überra-

ken. Alle Beteiligten, Sänger und Orchester tun ihr

schende, Neue an der Musik von Frühbarock bis Wie-

Bestes, den farbenfrohen, schmissigen Klangteppich

ner Klassik. Fast vergessenen Meistern wie Müthel

mit Schwung auszurollen. Schließt man die Augen,

und Goldberg tut diese Perspektive ebenso gut wie

kann man mit etwas Phantasie Gene Kelly durch eine

Georg Philipp Telemann, für dessen Aufnahme das

bonbonfarbene Kulisse hüpfen sehen.“

Ensemble ausgezeichnet wurde.

Rolando Villazon – Arien und Duette Der 32-jährige Mexikaner mit den glutvollen Augen

Meyer / Pergamenchikov / Tetzlaff / Vogt – Kammermusikeinspielung

ist bekannt für sein temperamentvolles, leidenschaft-

Seit 1998 veranstaltet der Pianist Lars Vogt ein Kam-

liches Bühnenspiel. Neben seiner Paraderolle, dem

mermusikfestival im 1904 erbauten Wasserkraftwerk

„Alfredo“ aus La Traviata beschäftigt sich der Tenor

in Heimbach. In fast privater Atmosphäre finden hier

auf seiner Erstlings-CD mit einem bunten Querschnitt der berühmtesten italienischen Opernarien vom Belcanto bis zum Verismo und beweist damit, dass es

ROLANDO VILLAZON

FOTO: EMI

FOTO: EMI

KÜNSTLERNAME HSDD-

neben seinem startauglichen Äußeren vor allem seine

tigen Atmosphäre wurde auf CD veröffentlicht und

Stimme ist, die ihn an allen großen Opernhäusern –

nun mit dem Preis ausgezeichnet. Vielleicht wird es

von der Met bis Coventgarden – Erfolge feiern lässt.

auch anderen Künstlern als Inspirationsquelle dienen, so wie Lars Vogt sich manchmal von CDs inspirieren

FOTO: THOMAS MÜLLER

lässt, wie er erzählt. „Bevor ich etwas auf die Bühne

Immer wieder präsentiert Konrad Junghänel Entde-

bringe höre ich mich um, was die Kollegen für Lö-

ckungen auf CD – dieses Mal Musik aus dem „Altba-

sungen gefunden haben. Es wäre ja dumm, diesen

chischen Archiv“. Häufig muss er seine Programme

Erfahrungsschatz zu ignorieren und es ist auch keine

erst aufnehmen, bevor er damit auf Tour gehen kann:

Sünde, Mal eine brillante Idee zu übernehmen.“

„Ich bemühe mich, das nicht zu tun. Aber viele Sa-

Das vollständige Porträt des Pianisten finden Sie in

chen lassen sich sonst nicht verkaufen. Rosenmüller

crescendo 2/2002, www.crescendo-magazin.de

kannte ja kein Mensch, den habe ich wie Sauerbier

Christian Gerhaher – Lied

gelassen. Für viele ist es so: Erst die CD, und die

Nicht ganz typisch ist der Lebenslauf des Baritons

muss möglichst erfolgreich sein, dann geht das ganz

Christian Gerhaher. Der in Straubing geborene Sän-

anders.“

ger studierte zunächst Medizin (mit abgeschlossener

Das vollständige Porträt des Lautenisten finden Sie in

Promotion!), bevor er sich ganz der Musik zuwandte.

FOTO: BMG

angeboten, da hat sich kein Veranstalter darauf ein-

crescendo 6/2003, www.crescendo-magazin.de

FOTO: MDG

Musica Alta Ripa – Kammermusikeinspielung

20

– wie Boris Pergamenchikov oder Sabine Meyer – statt. Ein inspiriertes Konzert in dieser einzigar-

LARS VOGT

Konrad Junghänel – Chorwerkeinspielung

KONRAD JUNGHÄNEL

hochkarätige Konzerte mit renommierten Künstlern

CHRISTIAN GERHAHER

Mit seinem ständigen Klavierbegleiter Gerold Huber zeigt er, dass Schuberts Liederzyklen durch eine zeitgemäße Interpretation für viele Hörer wieder attraktiv

Der Name des Ensembles ist eine Hommage an

werden. Der Erfolg gibt ihm recht, neben diversen

Hannover, wo MUSICA ALTA RIPA gegründet wurde:

Auszeichnungen beweist das auch die Tatsache,

„Alta ripa“ ist die lateinische Übersetzung von „Hohes

dass er in der ganzen Welt mit Spitzenmusikern wie

Ufer“, aus dessen mittelhochdeutscher Form „hono-

Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe und Sir

vere“ sich „Hannover“ entwickelt hat. Schon 1998

Neville Marriner konzertiert.

erhielt dieses Spitzenensemble einen ECHO Klassik

crescendo 05 2004

EDITORIAL

THEMA

PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


extra Torsten Rasch – Weltersteinspielung

spielern, Sängern und Musikern wurden sowohl Chor

Weltersteinspielung? Eigentlich hätte „Mein Herz

als auch Orchester für diese Aufnahme aus verschie-

brennt“ auf Texte und Musik von Rammstein doch

denen Berliner Musikschulen zusammengestellt.

wohl eher unter Crossover gehört. Das Projekt von Komponist Torsten Rasch und Sänger René Pape ver-

Cecilia Bartoli – Bestseller

sucht schließlich, neue Hörer für Klassische Musik

Salieri kommt zu späten Ehren. Nicht Mozart, sondern

zu gewinnen!

er ist der Bestseller des Jahres! Dank Cecilia Bartoli.

Klassik für Kinder Für die Kinder und Jugendlichen seiner Wahlheimat FOTO: SASHA GUSOV

im toskanischen Montepulciano gründete der Komponist Hans Werner Henze ein Musikfestival. 1979 schreibt er für sie die Oper Pollicino (= der Däumling). Es ist eine abendfüllende Kinderoper nach Märchenstoffen. Nach Henzes Aussage wollte er mit diesem Bühnenwerk beweisen, „dass Musik nicht abstrakt in Schülerhand“ nahm der Dirigent Jobst Liebrecht ernst. Neben professionellen Berliner Theaterschau02.09.2004

20:38 Uhr

Phonoakademie gehen an:

Mstislaw Rostropowitsch – Ambassador of music

M S T I S L AW R O S T R O P O W I T S C H

und nutzlos sein muss“. Henzes Forderung „alles

RemasterpieceCrescendo_stef

Außer Konkurrenz: Die Sonderpreise der Deutschen

Seite 1

d M un o UTTNA P A enaus H g C m, das nnen SA e u n n b l e e t A c n e s i e Remasterp insame Produz es geme Musiker und t s r e r h i n CHRIS COCO ie beide assik. ist wie d ungewöhnlich und Kl . t n e i . b d Chopin sin Am s ff und r u unterschiedlich O a , r e e l s h ymbio zurück atie, Ma nisten rende S ke von S m Kompo k i Eine faszinie rlagen gehören Stüc s u mteste f Filmm o l berüh V u h a n o e h w m it c s e i l n l m s Zu den klas e vor a NEDY ei desse griffen si EL KEN govic, b n G e e I r s N B s o s n n l e a a r g Go Bei den Zeit ngerer Blue) und ein Geri ed (Betty psies) k y G e wie Gabriel Yar h T e Of i (aus Tim stiert. Stück Ederlez ROKE ga K n o i t a m r o F r e m der Klez

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Christian Thielemann – Artist of the year


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ist die vierte Folge

Zahlreiche internationale

... für das Große Concert mit Prof. Herbert Blomstedt

der Reihe „Schöner

Stars der klassischen Musik

am 5. November mit der Welterstaufführung der

hören Edition Klas-

werden zur Preisverleihung

3. Symphonie nach der Neuausgabe von Breitkopf &

sik“. Mit Auszügen

des Echo Klassik 2004 am

Härtel. Bernd Glemser spielt das ebenfalls neu heraus-

aus den aktuellen

24. Oktober in der Münchner Philharmonie am Gasteig

gegebene 2. Klavierkonzert.

CDs der Top-Stars.

erwartet. Unter der Leitung von Christian Thielemann

Dabei sind diesmal u.a. Claudio Abbado, Pierre-Lau-

spielen die Münchner Philharmoniker.

zu dieser Ausgabe

rent Aimard, Marcelo Álvarez und Juan Diego Flórez. Besprechungen der CDs finden Sie wie immer im

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Senta Berger präsentiert die diesjährigen Echo-Preis-

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> L'Arpeggiata: All'Improviso, alpha/Note 1

G E W A N D H A U S

S U S E S H

Die Crescendo-Redaktion stellt in jeder Ausgabe

L E I P Z I G

B A Y A T / D G

Rezensionsteil ab S. 48. Viel Spaß beim Hören!

träger. Das crescendo-Team ist natürlich auch vor Ort

> Tschaikowsky 6. Sym-

und freut sich darauf, Sie kennen zu lernen. Das ZDF

Vor dem Konzert gibt es eine private Führung vom Di-

phonie, Muti, harmonia mundi

strahlt die Verleihung am gleichen Abend um 22.00

rektor der internationalen Mendelssohn-Stiftung, Jür-

(Besprechung auf S. 55)

Uhr unter dem Titel „Echo der Stars“ aus.

gen Ernst, durch das Mendelssohn-Haus mit kleinem

> Mozart: Requiem, Harnoncourt, DHM/BMG (Besprechung auf S. 59) > Britten/Bach: Karamazow, Alpha/Note 1 (Besprechung auf S. 61)

Sektempfang. „Meet the Artist“ mit dem Gewandhaus-

Beim 7. Konzert der Bechstein-Klavierreihe 2004 im

> Daniel Barenboim: Bach, Das Wohltemperierte

stilwerk Berlin ist am 29. Oktober 2004 der Pianist der an der Folkwang-

> Baiba Skride: Mozart, Haydn Violinkonzerte,

Musikhochschule in

> John Adams: Road Movie, Warner Classics (Portrait auf S.8)

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Boris Bloch zu Gast,

> Baiba Skride: Bach u.a. Sony Classical (Portrait auf S. 6)

das Konzert rundet dieses Premium-Erlebnis ab.

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Die Neuerscheinungen der vorgestellten Künstler: Klavier Band 1), Warner Classics (Interview S.4)

kapellmeister Prof. Herbert Blomstedt im Anschluß an

>Boris Bloch im stilwerk Berlin

Essen lehrt. Der in Odessa geborene Bloch gewann 1978 den PreDas Münchner 5 Sterne-Hotel Palace, in dem viele Mu-

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22

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unterwegs

Reisetipps Unterwegs zwischen Rhein und Neckar

M

aultaschen, Flammkuchen und Wein – das ist längst noch nicht alles, was es im Südwesten Deutschlands zu entdecken gibt. Lassen Sie sich mitnehmen

zu einem Kulturstreifzug durch Baden-Württemberg, H A N S S E N S

dessen historische und kulturelle Vielfalt jedes Jahr tausende Besucher aus aller Welt anzieht.

S É B A S T I E N

>1 Straßburg

Die größte Stadt des Elsass ist nicht nur wegen ihres weltbehat Straßburg einiges vorzuweisen. Ganzjährig finden hier

In der Straßburger Altstadt

verschiedene Festivals statt, deren bekanntestes das renommierte Festival „Musica“ für zeitgenössische Musik ist. Zudem tragen das Philharmonieorchester Straßburg sowie die Rheinoper zur großen musikalischen Programmvielfalt

F O T O .

kannten gotischen Münsters eine Reise wert. Auch kulturell

>3 Stuttgart

ter Liederhalle, Werke von Martinu, Dvorˇák und Janácˇek zu hören. Nicht zuletzt bietet Wilfried Hillers Komposition Der

Ob weltberühmte Automobilwerke, High Tech, VfB Stuttgart

Josa mit der Zauberfiedel, die am 05.10. im Gustav-Siegle-

Fans der Barockoper vormerken. Dann nämlich wird Georg

oder Stuttgarter Ballett, die Hauptstadt des südwestdeut-

Haus der Philharmonie zu hören ist, eine gute Gelegenheit,

Friedrich Händels Theodora in der Rheinoper aufgeführt.

schen Bundeslandes Baden-Württemberg ist facettenreich.

den Nachwuchs an klassische Musik heran zu führen.

www.opera-national-du-rhin.com

In Sachen Kultur ist eine Menge los. Zahlreiche Galerien,

www.staatstheater.stuttgart.de

>2 Donaueschingen

wie die Staatsgalerie oder die Galerie der Stadt Stuttgart,

www.stuttgart.de/philharmoniker

die die weltberühmte Otto-Dix-Sammlung beherbergt, laden

Kulturschätze wie die Fürstlich Fürstenbergischen Sammlun-

Darüber hinaus ist Stuttgart ein Muss für alle Autoliebhaber,

gen und mannigfaltige Sportmöglichkeiten wie der bekannte

da sich hier die Geburtstätten der beiden Automarken Mer-

>4 Karlsruhe

Donau-Radwanderweg locken Kultur- und Sportinteressierte

cedes Benz und Porsche befinden, denen jeweils ein eigenes

pas“, wohl kaum aufkommen. Dafür ist das kulturelle An-

gleichermaßen in die Stadt an der Donau. International be-

Museum gewidmet ist.

gebot der einstigen markgräflichen Residenz viel zu groß.

kannt ist Donaueschingen hauptsächlich durch sein Festival

Neben Galerien und Automobilmuseen sollte aber auf jeden

In den zahlreichen Bistros, Cafés und Clubs rund um den

für Neue Musik. 1921 unter fürstlicher Protektion gegründet,

Fall noch Zeit bleiben für einen Besuch im Staatstheater. In

zentral gelegenen Ludwigsplatz kann man es sich gemütlich

sind die Donaueschinger Musiktage das weltweit älteste und

dem Dreispartenhaus, das nicht nur wegen seines Ballett-

machen. Wer allerdings mehr sucht als einen netten Plausch

traditionsreichste Festival dieser Art. Damals wie heute steht

ensembles einen hervorragenden Ruf in aller Welt genießt,

und kulinarische Genüsse, dem sei ein Besuch in einem

es für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet

steht am 31.10. (Premiere), 05.11., 08.11., 17.11., 23.11.,

der vielen Theater empfohlen. Das bekannteste und re-

aktueller Musik und Klangkunst. Dieses Jahr bieten die Mu-

26. und 29.11. Morton Feldmans einaktige Oper Neither auf

Kunstinteressierte das ganze Jahr über zum Verweilen ein.

24.10.), Solers Una casa rara ossia Bellezza et onestà

akzentuierte Konzeptionen von Musik die Musiktage 2004.

(06.10., 12.10., 15.10., 23.10.) sowie Mozarts Zauberflöte

Musik als sichtbares Ereignis im Umgebungsraum spielt

(21.10., 29.10.) vervollständigen das Opernprogramm.

dabei ebenso eine Rolle wie Wechselwirkungen zwischen

Außerdem gibt es das Ballett Romeo und Julia zu sehen

architektonischen und Hörräumen. Allein 20 Uraufführungen

(03.11., 07.11., 09.11., 14.11., 21.11., 22. und 26.11.), das

von Künstlern aus acht Nationen stehen an diesem Wochen-

mit dem Ensemble des Stuttgarter Staatsballetts ein unver-

ende auf dem Programm. Den Auftakt der Donaueschinger

gessliches Erlebnis zu werden verspricht.

Musiktage 2004 bildet ein Konzert am 15.10. – mit Werken

Wer es lieber symphonisch mag, der sollte eines der zahlrei-

von Andreas Dohmen, Wolfgang Suppan, Jörg Herchet und

chen Konzerte der traditionsreichen Stuttgarter Philharmoni-

Michel von der Aa – in der Erich-Kästner-Halle.

ker nicht versäumen. So gibt es beispielsweise beim Abon-

www.swr.de/swr2/donaueschingen

nementkonzert „Große Reihe“ 1, am 29.10. in der Stuttgar-

EDITORIAL THEMA PORTRAIT

REISE

REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

G M B H

dem Spielplan. Wagners Tristan und Isolde (10.10., 17.10.,

dem Motto „Ferne Nähe“ prägen unterschiedliche räumlich

S T U T T G A R T - M A R K E T I N G

siktage vom 15.-17.10. viele interessante Konzerte. Unter

Langeweile kann in Karlsruhe, der Stadt „im Herzen Euro-

F O T O .

bei. Den 22., 24., 26. oder 28.11. sollten sich auf alle Fälle

Neue Staatsgalerie Stuttgart

crescendo 05 2004

25


Staatstheater am Ettlinger Tor. Am 23., 28. und 30.10. steht

Blick auf das Heidelberger Schloss

dort Richard Wagners Rheingold auf dem Spielplan. Mit den

F O T O .

H E I D E L B E R G E R

K O N G R E S S

U N D

T O U R I S M U S

G M B H

unterwegs nommierteste Haus am Platz ist zweifelsohne das Badische

Aufführungen Wagnerscher Werke folgt das Theater einer

>6 Schwetzingen

Bronnbach. Das Zisterzienserkloster Maulbronn gilt als die

Unweit von Heidelberg, inmitten einer der schönsten Gar-

der Alpen. Die in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes auf-

>5 Heidelberg

tenanlagen Europas, liegt Schwetzingen. Hier kann man in

genommene Stätte bietet mit ihren romanischen Gemäuern

den liebevoll restaurierten Räumlichkeiten des Schlosses und

eine einzigartige Kulisse für die Maulbronner Klosterkonzer-

des prachtvollen Rokokotheaters von Kurfürst Carl Theodor

te, die noch bis zum 26.09. dauern. Am 18.09. ist das Trio

Deutschlands älteste Universitätsstadt lockt mit dem be-

wandeln. Die nächsten Schwetzinger Festspiele gibt es

Fontenay zu Gast, als abschließenden Höhepunkt gibt es am

rühmten Schloss der Pfälzer Kurfürsten, dem Heidelberger

zwar erst wieder 2005 – bereits jetzt lädt, in Erinnerung an

25. und 26.09. Händels Belshazzar. Ebenso reizvoll ist das

Frühling und den Schlossfestspielen tausende Touristen an.

Mozarts Besuche am Kurpfälzischen Hof, die Mozartgesell-

Kloster Bronnbach. Unter dem Dach „Bronnbacher Klassik“

Schon Goethe wusste das Heidelberger Flair zu schätzen.

schaft Schwetzingen zum 29. Schwetzinger Mozartfest ein.

zusammengefasst haben hier Konzertreihen bereits eine lan-

Auch im Herbst gibt es einiges zu erleben. So kommen vom

Geboten wird in der Zeit vom 01.10-10.10 ein vielfältiges

ge Tradition. Im stimmungsvollen Ambiente der Klosteranlage

02.10-03.11. alle Jazzliebhaber auf ihre Kosten, wenn im

Programm, das von Gregorianik (01.10) über den akademi-

können Sie sich von der Musik verzaubern lassen. Am 02.10.

Karlstorbahnhof unter dem Motto „Enjoy Jazz“ das gleichna-

schen Musikkrimi Mordnacht Mozart (02.10.) bis zur Mozart-

ist das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit

mige Festival zum „mitgrooven“ einlädt. Ein bisschen „klas-

Gala mit berühmten Konzertarien (09.10.) reicht.

einem Mozart und Haydn-Programm zu Gast.

sischer“ geht’s am 23.10. zu. 500 Musiker, DJs sowie 150

www.schwetzinger-festspiele.de

www.klosterkonzerte.de

Bands und Orchester treffen sich dann beim „Open Sound“,

www.schwetzingen.de

www.kloster-bronnbach.de

um gemeinsam musikalisch die Nacht im Rhein-Neckar-

>7 Maulbronn/Bronnbach

terleiter berufenen Eduard Devrient begann und bis heute ununterbrochen fortgesetzt wird. www.karlsruhe.de/Kultur/Staatstheater

Dreieck zu gestalten. Am 28.11. lädt die Marienhaus-Stiftung Heidelberg zu einem Benefiz-Konzert mit den „King’s

Baden-Württemberg hat viele sehenswerte Klosteranlagen.

Singers“ in die Jesuitenkirche ein. www.heidelberger-fruehling.de

Doch zwei gibt es, die man unbedingt gesehen haben muss

www.heidelberg.de/theater.cms/festspiele

M-SDW-Az > Crescendo 220/100

02.09.2004

– Maulbronn und das im malerischen Taubertal gelegene

11:31 Uhr

am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich

Reiseinfos

langen Tradition, die bereits unter dem 1852 zum Thea-

Kulturland Baden-Württemberg Infos: +49-1805-10 14 14 (12ct/min) www.kulturland-bw.de kostenloser Katalog unter +49-1805-55 66 90 (12ct/min)

Seite 2

DER WILLE ZUM STIL Im Februar 1954 produzierte die Deutsche Grammophon im Rahmen einer Werbekampagne eine heute legendäre 25-cm-Schallplatte mit dem Titel „Musik... Sprache der Welt“, eine Art „klingender Katalog“. Unter Verwendung der originalen Plattenhülle von „Musik... Sprache der Welt“ hat die Deutsche Grammophon eine Serie entwickelt, die das Gefühl und den Geist jener Zeit wieder aufleben lässt. Die neue 10-CD-Box mit Orchesterwerken von Haydn bis Bruckner enthält legendäre Aufnahmen – wie Furtwänglers Einspielung von

Schumanns „Vierter“ – sowie Einspielungen, die bisher noch nicht auf CD erhältlich waren. Zeitgenössisches Design und zahlreiche Illustrationen lassen das Zeitgefühl jener großen Ära der Schallplatte wieder lebendig werden. 7 MUSIK… SPRACHE DER WELT 10 CD-Set im Schuber mit Booklet (474 980-2) Jede CD ist auch einzeln erhältlich. Bestellen Sie kostenlos die ausführliche Broschüre zu „Musik… Sprache der Welt“. Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Musik… Sprache der Welt“ Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 030 - 520 07- 22 44


unterwegs B A D E N - B A D E N

BEYOND THE NOTES

&THE GEMINI ORCHESTRA

crescendo Preisrätsel

FEAT. VERY SPECIAL GUESTS

F O T O .

F E S T S P I E L H A U S

JON LORD

>8 Baden-Baden

Baden-Baden – der Name der Stadt ist Programm! Berühmt

Weltberühmte Orchester, Solisten und Compagnien gastie-

ist der malerische Ort am Fuße des Schwarzwaldes vor allem

ren regelmäßig in diesem mit 2 500 Plätzen zweitgrößten,

durch seine zahlreichen Bäder und Thermen, die das ganze

Opern- und Konzerthaus Europas.

Jahr über zu Entspannung und Erholung einladen. Bereits

Am 29., 30. und 31. Oktober werden besonders Ballett-

die Römer machten sich die heißen Quellen zu nutze, als sie

freunde auf ihre Kosten kommen. Dann gastiert das Hamburg

ihre imposanten Badeanlagen errichteten. Viele sehenswerte

Ballett mit der Kameliendame in einer Choreografie von John

Details wie z.B. die Badruinen unter dem Römerplatz zeugen

Neumeier. Wer weniger tragische Stoffe bevorzugt, kann sich

von dieser ersten Blütezeit der Stadt. Doch hat Baden-Baden

am 03. Oktober von Max Raabe und dem Palastorchester in

mit seinen ehrwürdigen Gebäuden, lebendigen Straßen und

das Flair der Zwanziger und Dreißiger Jahre zurückversetzen

weitläufigen Parkanlagen noch weitaus mehr zu bieten. In

lassen oder am 27. November den Chansons von Patricia

diesem Jahr feiert die Baden-Badener Philharmonie ihren

Kaas lauschen. Ein Highlight für die Freunde Alter Musik wird

150. Geburtstag. Und auch das Festpielhaus der Stadt sorgt

schon im Oktober Purcells King Arthur (01./02.10) unter der

mit seinem klassischen Programm in den Sparten Konzert,

Leitung von Thomas Hengelbrock, im Winter ist dann das

Oper und Ballett das ganze Jahr über dafür, dass sich in der

Mariinsky-Ballett zu Gast (22.12.-29.12.).

badischen Metropole nicht allein die Kurgäste wohlfühlen.

www.festspielhaus.de

G B M U S I C - & M E D I A C O N S U LT I N G U N D K A R ST E N J A H N K E KO N Z E RT D I R E K T I O N G M B H :

Ballett am Samstag, den 30. Oktober, können Sie zwei Kar-

01.10. 02.10. 03.10. 05.10. 19.10. 22.10. 23.10.

ten der ersten Kategorie und eine Übernachtung im Dorint

Am 19.09.04 mit Frida (Abba) bei den ‘Sunday Night Classics’ (ZDF)

Wissen Sie es...? Für die Vorstellung der Kameliendame mit dem Hamburg

Sofitel Maison Messmer gewinnen, wenn Sie unser Rätsel lösen. Wir suchen diesmal den Namen des Komponisten,

KARTEN AN ALLEN BEKANNTEN VVK-STELLEN. TICKETHOTLINE: 01805-00 62 80 (2 0,12/Min.) 0 40-413 22 60 (MO.-FR., 10:00-18:00 UHR) · FAX: 0 40-41 47 88 11 (VERSAND PER NACHNAHME) · WWW.KARSTEN-JAHNKE.DE

erfolg. Es bedeutete eben ein Wagnis, eine Oper aufzuführen, deren Titelfigur eine Kurtisane ist, und deren Handlung in der Gegenwart spielte. Trotzdem begründete der Komponist damit seinen Weltruhm. In der Nähe von Parma geboren, wurde er 1832 von seinem Förderer zur Ausbildung nach Mailand geschickt. Da ihn das Konservatorium dort ablehnte, nahm er Privatunterricht beim Komponisten V. Lavigna. Wenn Sie erraten haben, wie dieser Komponist heißt, dann schicken Sie bis zum 10. Oktober eine Postkarte oder email an:

Das neue Album ‘Beyond The Notes’ ab 20.09.2004 im Handel !

D O R I N T - H O T E L

Theater „La Fenice“ statt und war zunächst ein großer Miss-

F O T O :

inspirieren ließ. Ihre Uraufführung fand am 06. März 1853 im

B A D E N - B A D E N

der sich von Alexandre Dumas’ Roman „Die Kameliendame“ zu einer der heute populärsten Opern der Musikgeschichte

Auflösung aus crescendo 4/2004

Port Media GmbH, Team crescendo

Im letzten crescendo fragten wir nach der Cavalleria Rusti-

Senefelderstraße 14, 80336 München

cana von Pietro Mascagni. Gewonnen hat: C. Botsch aus

Fax: +49-89-74 15 09-11; email: crescendo@portmedia.de

Göttingen. Herzlichen Glückwunsch!

THEMA PORTRAIT

REISE

MÜNCHEN Herkulessaal BERLIN RBB Sendesaal HANNOVER Theater am Aegi KÖLN Vulkanhalle HAMBURG Musikhalle ASCHAFFENBURG Stadthalle STUTTGART Theaterhaus

REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD VORSCHAU

crescendo 05 2004

27


angekündigt

plus regional

Berlin

Die Musik lebt von Freiheit >1 Oper Zum 20. Geburtstag der Berliner Lautten Compagney

neue musik bietet am 10. Oktober in der Komischen Oper ein Foyerkonzert mit Werken und Gesprächen in Anwesenheit des

Pelléas und Mélisande

Komponisten an (11.00 Uhr).

„Den Traum der Klänge unmerklich an 24., (Premiere), 26.10., 01., 06.11. (20.00 Uhr) Komische Oper Berlin Tel: +49-30-202 60-0 www.komische-oper-berlin.de

den der Worte knüpfen“ soll die Musik von Pelléas et Mélisande. So hat es Debussy selbst formuliert. In der Deutschen Oper bringt Marco Arturo Marelli das Werk als

Der kleine Schornsteinfeger

Seit ihrer Mitwirkung bei der Hamburger

Der kleine Sam steckt in Schwierigkeiten.

Inszenierung des Werks 1999 war Gens,

Gut, dass in Benjamin Brittens Oper Der

die als Interpretin von Barockopern be-

kleine Schornsteinfeger für Helfer gesorgt

L A U T T E N

Bühne, mit Véronique Gens als Mélisande.

kannt geworden ist, in dieser Rolle schon

ist, die ihm beistehen. Für Kinder ab 3 hat

mehrfach zu hören.

die Komische Oper die beliebte Kinderoper

F O T O :

C O M P A G N E Y

erste große Premiere der Saison auf die

10. (Premiere), 24. Oktober (18.00 Uhr) 14., 21., 28. Oktober, 01. November (19.30 Uhr) Deutsche Oper Berlin Karten und Info: Tel. +49-30-34 38 40 www.deutscheoperberlin.de

vorbereitet – man kann nicht früh genug

Angefangen hat alles 1984. Musiklehrer

scher Musik der Barockzeit. Ganz neu: eine

wollten Wolfgang Katschner und Hans-

Aufnahme von Galuppis La Diavolessa (s. S.

Werner Apel nach ihrem Studium nicht

50). Entdecken konnte man mit ihnen aber

werden – stattdessen gründeten die bei-

nicht nur Musik, sondern auch Musiker: Mit

My way of life

den Lautenisten ein Lautenduo: die Lautten

Kobie van Rensburg, einem der kommen-

Eine Uraufführung bietet die Staatsoper

Compagney. Ein für ostdeutsche Musiker

den Tenöre, spielte die Lautten Compagney

Unter den Linden ihren Gästen als erste

damals recht ungewöhnlicher Entschluss

schon 2001.

Premiere der Saison 2004/05: Takemitsu

zur Selbständigkeit. Seitdem haben die

Ebenfalls gelungen ist es dem Ensemble in

– my way of life ist ein Musiktheaterprojekt

beiden mit ihrem Ensemble eine bemer-

den letzten Jahren, aus der engeren Szene

nach Musik des 1996 verstorbenen japa-

kenswerte Entwicklung durchlaufen – ne-

der Alten Musik heraus zu treten: „Wenn

nischen Komponisten Toru Takemitsu, das

ben die Solomusik für Laute, die zunächst

wir Programme konzipieren, möchten wir

Dirigent Kent Nagano und Intendant Peter

den Schwerpunkt der Auftritte bildete, trat

jeden Musikinteressierten erreichen, nicht

Mussbach gemeinsam realisiert haben.

bald die Arbeit mit Sängern und anderen

nur ein Spezialpublikum. Mit unserer Musik

Einen Abend „aus dem Geist Takemitsus“

Instrumentalisten, um die ganze Vielfalt der

möchten wir jeden ansprechen können, der

versprechen sie uns: Wir sind gespannt!

Renaissance- und Barockmusik aufführen

sich für klassische Musik interessiert und

zu können. „Wenn man die Lautenmu-

in unser Konzert kommt“, so fasst Wolf-

sik des 16. und 17. Jahrhunderts spielt,

gang Katschner die Idee des Ensembles

kommt man zwangsläufig zur Vokalmusik,

zusammen. Da kann man nur sagen: Wir

weil die gesungene Musik die Basis für die

freuen uns auf viele interessante Program-

Instrumentalmusik war“, erzählt Wolfgang

me in den nächsten 20 Jahren!

Don Quijote

Katschner über den Weg der Musiker.

Infos: www.lauttencompagney.com

Dem 1936 geborenen Komponisten Hans

punkt der Arbeit geworden – mit zahlrei-

Konzerte:

schen der Komischen und der Zeitgenössi-

chen Opernproduktionen machte sich das

05. November Passion Petrarca (Premiere 20 Uhr) Berlin, Konzerthaus Karten und Info: Tel. +49-30-203 09 21 01 www.konzerthaus.de

schen Oper Berlin. Eine gute Wahl, versöhnt

03. Dezember Jubiläumskonzert „Chirping of the Nightingale“ Berlin, Konzerthaus Karten und Info: Tel. +49-30-203 09 21 01 www.konzerthaus.de

Ensemble in den vergangenen Jahren einen Namen. Manche unbekannte Musik haben sie ausgegraben – wie Nicolaus Adam Strungks Oper Antiope (Dresden 1689), die auf den Dresdner Musikfestspielen 2000 wieder aufgeführt wurde. Und überraschende Programme gestaltet, wie „A Pilgrims Solace“ – eine Mischung aus White and Black Spirituals und engli-

28

crescendo 05 2004

Carmen

E M I

14. (Premiere), 17., 20., 24., 27., 29.10. (20.00 Uhr) Staatsoper Unter den Linden Karten und Info: Tel. +49-30-20 35 45 55 www.staatsoper-berlin.de

Zender gilt die erste Zusammenarbeit zwi-

05. Dezember (11.00 Uhr) „Dolce mio ben“ Berlin, Musikinstrumentenmuseum Karten und Info: Tel. +49-30-254 81-178 www.sim.spk-berlin.de

05.12. (Premiere, 12.00 Uhr) 09.12. (10.00 Uhr) 12.12., 19.12., 26.12., 07.01.05, 08.02.05, 09.02.05 (11.00 Uhr) 02.01.05 (15.00 Uhr) Komische Oper Berlin Tel: +49-30-202 60-0 www.komische-oper-berlin.de

F O T O :

Inzwischen ist dieser Bereich zum Schwer-

anfangen, Opernluft zu schnuppern!

Rolando Villazon

Zenders 1993 uraufgeführte Oper doch die

Zur „Erholung“ nach der Takemitsu-Urauf-

Zeitgenössische Musik mit der Komödie. In

führung hat die Staatsoper Carmen auf dem

dem Werk werden die Elemente Sprache,

Programm – mit Echo-Preisträger Rolando

Musik, Stimme, Handlung und Orchester

Villazon als Don José. Das verspricht etwas

isoliert verarbeitet, ein Spiegel der zer-

Herzerwärmung im beginnenden Winter.

rissenen Seele des Ritters von der traurigen Gestalt. Wer Zenders musikalisches Schaffen vor der Premiere schon einmal in Augenschein nehmen will, die initiative

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

04.12. (Premiere), 07., 11., 14., 19., 22., 26.12. (19.00 Uhr) Staatsoper Unter den Linden Karten und Info: Tel. +49-30-20 35 45 55 www.staatsoper-berlin.de

PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


Konzerthaus Berlin

angekündigt

A Relic of Memory

Die Zauberflöte, Mozarts bekannteste Oper

Auch die Berliner Philharmonie steuert gleich

wenigsten Außergewöhnliche des Projektes!

in einer Kirche – das wäre noch das am

zu Beginn der Saison eine Uraufführung zum

Bei Polished Mozart Zauberflöte bildet eine

Konzertleben bei. Sir Simon Rattle präsen-

Zauberflöten-Produktion der Stettiner Oper

tiert mit Mark-Anthony Turnages A Relic

den Hintergrund von Berthold Schneiders

of Memory eine Auftragskomposition des

und Veronika Wittes Installations-Projekt,

Berliner Rundfunkchores. Letzterer (Ein-

in dem die „Oper wie ein Objekt in den

... und außerdem

Sammlung italienischer Arien wird er vom

studierung: Simon Halsey) gestaltet auch

Raum gestellt wird – Musiker, Sänger und

Eine szenische Fassung von Schuberts

Orchester der Deutschen Oper unter Riccardo

das Konzert, zusammen mit den Philhar-

Publikum befinden sich auf einer Ebene

Winterreise präsentiert das Hans Otto

Frizza begleitet.

monikern.

und sind nicht mehr durch Orchestergraben

16. Oktober (20.00 Uhr) Deutsche Oper Berlin Karten und Info: Tel. +49-30-34 38 40 www.deutscheoperberlin.de

22. Oktober (20.00 Uhr) Berlin Philharmonie Karten und Info: Tel. +49-30-254 88-0 www.berliner-philharmoniker.de

Komponieren in der Fremde

... und außerdem

und Podien voneinander getrennt“.

Theater in Potsdam. Der Intendant des Hans Otto Theaters, Uwe Eric Laufenberg, hat den „Zyklus schauerlicher Lieder“ (so Schubert über seine Komposition), zusammen mit Chefdramaturgin Anne-Sylvie König und Claudia Jenatsch (Kostüme) in Szene gesetzt.

Das 6. Schulorchestertreffen der Berliner 12. November Schlosstheater im Neuen Palais Karten und Info: Tel: +49-331-931 18 www.hot.potsdam.de

Philharmoniker Hier redet man nicht nur

16. Oktober Parochialkirche Kartentelefon: +49-30–39 80 88 99 www.operaworks.de

>3 Tanz Strawinsky-Ballettabend

Sir Simon Rattle persönlich dirigiert die

Le sacre du Printemps und Der Feuervogel

>2 Konzerte

Ensembles des Arndt-Gymnasiums, des

– das lässt sich Daniel Barenboim, Gene-

Canisius-Kollegs, des Friedrich-Engels-

ralmusikdirektor der Staatsoper Unter den

Gymnasiums, des Freiherr-vom-Stein-

Linden, nicht entgehen. Drei Jahre lagen

Das Konzerthaus feiert

Gymnasiums, des Gymnasiums Steglitz

damals zwischen dem Erfolg des Feuer-

und des Werner-von-Siemens-Gymnasi-

vogels (1910) und dem Sacre-Skandal

Dass das Konzerthaus gerade erst seinen

ums. Erarbeitet wird der erste Satz von

(1913), genauso viel Zeit wie zwischen

20. Geburtstag begeht, will man kaum

Dvorˇáks 8. Symphonie. Mitglieder der

den Choreographien von Angelin Preljocai

Berliner Philharmoniker unterstützen die

(Sacre, 2001) und Uwe Scholz (Feuervogel,

einzelnen Instrumentengruppen bei der

2004).

wurde 1984 abgeschlossen. Die große Geschichte des Baus begann viel früher – am 18. Juni 1821 fand hier die Uraufführung

Arbeit. Freier Eintritt für alle! 24. Oktober (11.00 Uhr) Berlin Philharmonie Karten und Info: Tel. +49-30-254 88-0 www.berliner-philharmoniker.de

von Webers Freischütz statt. 1984 feierte

So lautet eines der Saisonthemen im Kon-

die DDR die Eröffnung des Prestigeprojekts

zerthaus. Es geht um die zahlreichen pol-

mit den Dirigenten Kurt Sanderling und

nischen Komponisten, die zwischen 1850

Claus-Peter Flor, Solisten waren u. a. Peter

und 1950 im Ausland leben (mussten),

Im Grenzbereich zwischen Musiktheater,

Schreier und der Pianist Peter Rösel. 2004

aber „Polen im Herzen“ behielten. Neben

szenischer Performance und Videoarbeit

beschwören Eliahu Inbal und das Berliner

Chopin, Szymanowski, Moniuszko und

bewegt sich Brigitte Witzenhause mit ihrem

Symphonie-Orchester die Tradition des

Szpilman gibt es hier viel Unbekanntes zu

Projekt Artikulation Ligeti zu Musik des

Hauses, mit einer Auftragskomposition von

entdecken.

Echo-Klassik-Preisträgers György Ligeti.

Volker David Kirchner, Angelus Novus – 3. Teil und Beethovens 9. Symphonie . 01. und 02. Oktober (20.00 Uhr) Karten und Info: Tel. +49-30-20 30 090 www.konzerthaus.de

Rossini - Bellini - Donizetti Startenor Juan Diego Flórez gibt sein Debut an der Deutschen Oper Berlin! Bei seiner

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

22.10. (20.00 Uhr) Zygmunt Noskowski, Szymanowski, Rathaus, Alexandre Tansman (UA) 23.10. (20.00 Uhr) Zygmunt Noskowski, Karol Szymanowski, Grazyna Bacewicz 24.10. (11.00 Uhr) Chopin, Joachim Mendelson, Stojowski, Juliusz Zarebski 26.10. (20.00 Uhr) Mieczyslaw Karlowicz, Jerzy Fitelberg, Szymon Laks, Tansman 28., 29., 30.10. (20.00 Uhr) Moniuszko, Szymanowski, Szpilman, Karlowicz 01. und 02. Oktober (20.00 Uhr) Karten und Info: Tel. +49-30-20 30 090 www.konzerthaus.de

PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

In vier „Artikulationsteilen“ stellt sie mit ihrem Ensemble verschiedene Arbeiten Ligetis Werken anderer Epochen gegen-

M U S I C

J E N S

tion des Schinkelschen Schauspielhauses

W A R N E R

glauben. Doch tatsächlich, die Rekonstruk-

F O T O :

H Ü B N E R

über Jugendprogramme, man macht sie!

F O T O :

F O T O :

U D O

L A U E R

>1 Oper > 2 Konzerte >3 Tanz

Daniel Barenboim

Hildegard von Bingen und Mozart.

29. September (Premiere), 01., 03.10., (19.00 Uhr) 13. Oktober (Leitung: J. Salemkour) (19.00 Uhr) Staatsoper Unter den Linden Karten und Info: Tel. +49-30-20 35 45 55 www.staatsoper-berlin.de

18./19. September (20.00 Uhr) Akademie der Künste Karten und Info: Tel +49-30-390 76-155 www.adk.de

Sonderseiten Crescendo KlassikMagazin Projektleitung: Liselotte Richter-Lux Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 62

über. So treffen Ligetis Artikulations-Stücke auf Kompositionen von Janácˇek, Jandl,

plus regional

crescendo 05 2004

29


angekündigt

plus regional

Tourneen

...und Geigenbogen werden zu Degen

K A R T E :

Wilhelm Keitel

Wenn Wilhelm Keitel über Rossini spricht,

Achtzigern hatte ich das Glück, in Rossinis

sich, wir möchten sie sprechen lassen.

war. Ich denke, wir haben ein erstklassi-

leuchten seine Augen. Seit jeher eng ver-

Geburtsstadt Pesaro in den Archiven stöbern

Genau das ist auch der Vorteil unserer In-

ges Ensemble – und wir verstehen uns alle

bunden ist der Dirigent mit dem italieni-

zu dürfen und bin auf allerlei Unentdecktes

szenierung, die sich schon alleine wegen

blendend.

schen Komponisten – sei es als Buchautor

gestoßen. Es folgten neun oder zehn deut-

der schnell wechselnden Aufführungsorte

oder als Leiter des Festivals Canto Bay-

sche Erstaufführungen von Opern, deren

beschränken muss: „Teatro povero“ also in

reuth, das alljährlich in der Wagner-Stadt

Namen bis dahin keiner kannte. Mir liegt

Anspielung an Erik Saties minimalistische

Rossinis Schaffen pflegt. Nun geht Keitel

Rossinis Ironie sehr, mit der er auch über

„musique pauvre“.

mit dem Barbier von Sevilla auf Deutsch-

sich selbst lacht. Und außerdem liebe ich

land-Tournee: mit dabei das von ihm 1994

Italien und die Dolce Vita.

gegründete und viel gerühmte Minsk Or-

crescendo: Gibt es unter den Sängern Highlights und Entdeckungen?

chestra. Premiere hatte die Inszenierung

crescendo: Sie nennen die Inszenierung,

1999 beim Rossini-Festival auf Rügen, es

mit der Sie auf Tournee gehen, konzertante

so gut wie unbekannt. Meines Erachtens

folgte eine Einladung zum Menuhin-Festi-

Szene oder auch szenisches Konzert ...

zählt er zu den besten Figaros überhaupt.

val in Gstaad.

Keitel: Banal gesagt handelt es sich um ein

Und da ist unser Almaviva Patrizio Saudelli,

Zwischending aus Konzert und szenischer

der bereits unter Ricardo Muti an der Mai-

Aufführung. Es beginnt alles ganz normal,

länder Scala gesungen hat. Oder Christian

jammert über die Wirtschaftsflaute, und

im weiteren Verlauf jedoch kann aus einem

Tschelebiew als Bartolo, der letztes Jahr

Sie ziehen mit einer Buffa-Oper durch die

Geigenbogen ein Degen werden, aus einem

bei den Salzburger Festspielen zu hören

Lande: Warum?

Notenständer ein Schirm. Und die Sänger verlassen allmählich die Bühne und schwir-

die leichte Muse Hochkonjunktur. Außer-

ren durch den Saal. An keinem Ort ist man

dem ist mein Eindruck, dass es Deutsch-

sicher, plötzlich könnte jemand auf Ihrem

land besser geht, als sich die Deutschen

Schoß sitzen. Unser Barbier ist interaktiv

fühlen. Vor vier Jahren war ich mit dem

und teilweise improvisiert, da schimmert

Minsk Orchestra im brasilianischen Ma-

die Commedia dell’ arte durch.

naus, das trotz bitterer Armut vor Lebensfreude geradezu explodiert. Vielleicht kann

crescendo: Das wird ja dann ähnlich le-

der Barbier ja etwas davon vermitteln.

bendig und gauklerisch wie die Amsterda-

crescendo: Was löste Ihre Liebe zu Rossini

mer Inszenierung des Literatur-Nobelpreisträgers Dario Fo ...

aus, woher rührt die Faszination für diesen

Keitel: Also,

Komponisten?

überladen. Der Barbier braucht keinen

Keitel: Eigentlich war es ein Zufall: In den

Schnickschnack: Die Musik spricht für

30

crescendo 05 2004

mir war der Fo etwas zu

Canto Bayreuth-Festival 30., 31. 10. Karten und Info: Tel. +49-921-690 01 www.wilhelm-keitel.de

K A S S N E R

Keitel: Wenn die Zeiten schlecht sind, hat

Tournee „Der Barbier von Sevilla“ 11.10.: Leipzig, Gewandhaus 13.10.: München, Herkulessaal 15.10.: Bochum, Jahrhunderthalle 17.10.: Bremen, Glocke 23.10.: Düsseldorf, Tonhalle 24.10.: Wuppertal, Stadthalle 26.10.: Mainz, Rheingoldhalle 28.10.: Stuttgart, Hegelsaal 30.10.: Bayreuth, Stadthalle 01.11.: Nürnberg, Meistersingerhalle 02.11.: Berlin, Philharmonie Beginn jeweils 20.00 Uhr Infos: www.wilhelm-keitel.de Karten: Tel. 01805-00 73 70 (12 Ct/Min) www.eventim.de

G E R H A R D

crescendo: Herr Keitel, ganz Deutschland

Keitel: In Deutschland ist Gianpiero Ruggeri

F O T O :

F O T O :

H A R T M U T

J Ü R G E N

K E I T E L

G E S S N E R

Ein Gespräch mit dem Dirigenten Wilhelm Keitel über den Barbier von Sevil a / Von Marco Frei

Ensemble Barbier von Sevilla

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


angekündigt Feurig wird es, wenn die Fantastic World of the Gypsies ihre Tournee fortsetzen. Tänze R A B S C H

aus Andalusien, Indien und dem Orient werden präsentiert und miteinander verbunden. vom Königlichen Schwedischen Theater zusammen.

Jon Lord

Belcanto Theateragentur

Cross-over vom Feinsten

Jon Lord and the Gemini Orchestra – die

„Orchestermusik, Rock, Folk, Jazz – ich

Bühnen füllen, darunter die sechzehn Strei-

werfe alles zusammen und backe daraus

cher der Trondheim Soloists. Lord selbst

meinen eigenen Kuchen.“ Selbstbewusst

sitzt an Klavier und Keyboard: für einge-

ist er und frech: Jon Lord, Ex-Mitglied von

fleischte Deep-Purple-Fans ungewohnt,

Oper · Konzerte · Theater · Seminare Telefon: +49/ 89/ 933 566 Postfach 81 01 71 81901 München www.theateragentur-belcanto.de e mail: agoeth@t-online.de

Deep Purple. Nachdem jüngst sein neues

spielte er doch in der englischen Band

Album Beyond The Notes erschienen ist,

seinerzeit die Hammondorgel.

geht er im Oktober auf große Deutschland-

Neben aktuellen Stücken wird es weitere

Tournee. Highlight ist das Konzert in Köln,

Eigenkompositionen der vergangegen

Ansprechpartnerin für Künstler Frau Alexandra Göth.

das aufgezeichnet und im November als

dreißig Jahre geben – allerdings keine

DVD erscheinen wird.

Orchestrierungen von Deep-Purple-Songs:

Bewerbungen bitte per Post mit Bio, Repertoire, Foto und Aufnahme CD!

Im Mittelpunkt der Show stehen die zehn

Das kommt vielleicht später, wie Lord durch-

Stücke des neuen Albums. Und da geht es

sickern lässt. Jedenfalls gebe es Stücke, die

um Lords 1995 verstorbene Mutter: Bereits

nie live gespielt worden seien. Womöglich

auf dem Album Pictured Within war die Ele-

heißt es also schon bald: Überraschung!

gie Music for Miriam zu hören. Die aktuelle Orchesterversion scheint die Persönlichkeit der Mutter noch besser widerzuspiegeln, wie Lord meint. Überhaupt durchzieht die Vergangenheitsbewältigung wie ein Leitmotiv das Programm: Mit I’ll Send You A Postcard gedenkt Lord dem Musiker Tony Ashton, der vor drei Jahren verstorben ist und mit

01.10.: München, Herkulessaal 02.10.: Berlin, Sendesaal 03.10.: Hannover, Theater am Aegi 05.10.: Köln, Vulkanhalle 19.10.: Hamburg, Musikhalle 22.10.: Aschaffenburg, Stadthalle 23.10.: Stuttgart, Theaterhaus Karten und Info: Tel. 01805-00 62 80 (12 Ct/Min) www.karsten-jahnke.de

dem er eng befreundet war. Dagegen wird

...und außerdem

mit A Smile When I Chook His Hand der

„Pierre-Laurent Aimard ist für mich der

Tod des großen George Harrison betrauert.

heute führende Interpret zeitgenössischer

Die Trennung von Deep Purple verarbeitet

Musik.“ Ob diese Worte aus dem Munde

schließlich der Titel De Profundis.

des Komponisten Ligeti richtig sind, wird

Und doch hat Lord sein verschmitztes Lä-

man im Oktober selbst überprüfen können.

cheln nicht verloren: So wird in Telemann

Dann nämlich reist der französische Pianist

Experiment der Stil des deutschen Barock-

durch Deutschland. Erst kürzlich hat er eine

komponisten mit einer schwedischen Polka

CD mit Harnoncourt eingespielt (siehe Seite

kombiniert. Naja – so ganz neu ist die Idee

48 ff). Begleitet wird der Echo-Preisträger

nicht. Schon Bruckner hat im Finale seiner

u.a. von Nagano. Auf dem Programm ste-

3. Symphonie einen erhabenen Choral mit

hen Werke von Beethoven bis Messiaen.

- Vorsingtermine für Künstler nach Absprache

S

AITEN PRÜNGE GITARRENFESTIVAL BAD AIBLING KURHAUS

04.11. 06.11. 07.11. 09.11. 13.11. 16.11. 18.11. 20.11.

2004

Los Romeros Guitarrissimo Bairische Saitenblicke Aniello Desiderio Giampaolo Bandini Quartet Trio del Sol Badi Assad David Russell

www.saitenspruenge.com

F O T O :

T H O M A S

Die Choreographien stellte Gabriela Gutarra

23.09.: Mainz, Frankfurter Hof 24.09.: Buxtehude, Halepaghen-Bühne 25.09.: Isernhagen, Isernhagenhof 26.09.: Papenburg, Forum Alte Werft 27.09.: Emden, Neues Theater 28.09.: München, Prinzregententheater Karten und Info: www.gypsies.info

einer rasanten Polka verfremdet. Insgesamt werden 25 Musiker – vereint als

plus regional

Sonderseiten Crescendo KlassikMagazin Projektleitung: Liselotte Richter-Lux Redaktion: Marco Frei (verantw.) Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 62

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

01.10.: Bonn, Beethovenhalle 02.10.: Düsseldorf, Tonhalle 03.10.: Freiburg, Konzerthaus 05.10.: Berlin, Philharmonie, Kammermusik-S. 06.10.: Berlin, Philharmonie 10.10.: Berlin, Otto Braun Saal 12.10.: Berlin, Philharmonie Karten und Info: 01805-44 94 49 (12 Ct/Min) www.musikfeste.de/aimard

PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

Karten: Tel. 0 80 61/90 80 15 kartenreservierung@aib-kur.de TICKET-ONLINE Vorverkaufsstellen und www.exorbitan.de eine Veranstaltungsreihe der AIB-KUR GmbH & Co. KG

crescendo 05 2004

31


angekündigt

plus regional

Rhein/Ruhr

Eröffnet!

>1 Oper

K N E F F E L

Die Philharmonie Essen hat ihren Spielbetrieb aufgenommen

Don Giovanni

Dass nach jahrelanger Vorarbeit jetzt end-

vier: zu dem für seine Klassikbearbeitungen

lich Musik zu hören ist in „seiner“ neuen

berühmt gewordenen Uri Caine gesellen

Philharmonie – das hat den Intendanten

sich Geiger Frank Peter Zimmermann, das

Michael Kaufmann am meisten gefreut an

Petersen Quartett und das „Wiener Origi-

den Eröffnungsfeierlichkeiten. So erzählt er

nal“ (Franz Welser-Möst) HK Gruber. Das

am Rande der Salzburger Festspiele, wo er

Essener Saisonprogramm stellt ihn in eine

die Ehre hat, Nikolaus Harnoncourt bei ei-

Reihe mit Toscanini und Harnoncourt – man

Originalklang-Ensemble.

nierung von Thomas Richter eine Antwort

nem Pressegespräch zu moderieren. Schön

darf gespannt sein, ob er diesen Anspruch

Auch zu feiern gibt es einiges in dieser Sai-

gibt?

ist sie jedenfalls geworden, die Philharmo-

mit seinen fünf Konzertprogrammen ein-

son – die Capella Coloniensis wird 50, das

nie, und nach dem Erfolg des „Eröffnungs-

lösen kann.

Jugendjazzorchester NRW 30, das Vogler-

Zaubers“ bei Presse und Publikum kann

Auch die Schwerpunkte der Saison lesen

Quartett begeht seinen 20. Geburtstag mit

man erwarten, dass auch das Programm

sich wie ein Who is Who der internationalen

Jörg Widmann. Und der 249. Geburtstag

des Hauses Anklang findet.

Musikwelt, und gleichzeitig wie ein Über-

von Mozart erinnert uns: da war doch was

Wenn man die Künstler sieht, die sich vom

blick über die Musikgeschichte. Der Bach-

im Jahre 2006...

05. Juni bis 25. Juli Taktstock und Bogen

Schwerpunkt wird ergänzt um ein Schön-

Dass auch die Kinder nicht vergessen

in die Hand gegeben haben, von Jewgenij

berg-Festival Ruhr sowie Beethoven- und

werden ist klar – schließlich will man die

Kissin bis Krystian Zimmermann, Sir Simon

Mahler-Zyklen. Und für alle Programme

2 000 Sitzplätze der Philharmonie auch in

Rattle bis Sir André Previn und Anne-Sophie

hat man die entsprechenden Spezialisten

20 Jahren noch füllen. Das Panama En-

Mutter bis Nikolaj Znaider, sind die Erwar-

eingeladen: Bach wird u.a. präsentiert

semble München macht seinem Namen

tungen für die Saison jedenfalls ziemlich

vom Concerto Köln, András Schiff steuert

alle Ehre, mit einer musikalischen Version

hoch gesteckt. Vermutlich werden sie er-

die Goldbergvariationen bei (seine fantas-

von Janoschs Kultbuch, während Hänsel

füllt.

tische Aufnahme aus dem vergangenen

und Gretel entstaubt wird, durch die be-

„In Residence“-Künstler hat heute fast je-

Jahr macht das Konzert zu einem Muss!).

währten Hände Andreas Tarkmanns, der

des Konzerthaus, das etwas auf sich hält.

Den Beethoven-Zyklus gestaltet Christoph

Humperdincks Oper neu eingerichtet hat.

Die neue Philharmonie präsentiert gleich

Spering mit dem Neuen Orchester, einem

Last but not least – vor all den Weltstar-

am Rhein in die Saison: Unter der Leitung von John Fiore stellt sich wieder einmal die Frage: Was war wirklich zwischen Donna

Michael Kaufmann

Anna und Don Giovanni? Ob die Insze-

Gästen – darf man den Essener Generalmusikdirektor Stefan Soltesz nicht ver-

23.09. (Premiere), 25.09. (19.30 Uhr) 08., 16., 22.10. (19.30 Uhr), 24.10. (15.00 Uhr) Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Karten und Info Tel: +49-211-892 52 11 www.deutsche-oper-am-rhein.de

T H E A T E R

H A G E N

Der fliegende Holländer

F O T O :

F O T O :

M I C H A E L

Mit Bewährtem startet die Deutsche Oper

gessen, der in zahlreichen symphonischen

Dass sich ein kleineres Theater wie Hagen

Programmen die Essener Philharmoniker

an Wagner traut, ist schon außergewöhn-

leitet. So steuert er zum Schönberg-Festi-

lich genug. Doch die Deutung des Hollän-

val dessen Pelléas und Mélisande bei, be-

ders, die in der vergangenen Saison hier

gleitet mit seinem Orchester Helen Donath

vorgeschlagen wurde, ist mehr als das. In

und Rudolf Buchbinder, spielt für behinderte

Regisseur Rainer Friedemanns Version ist

Essener Bürger...

Senta das Opfer einer teuflischen Sekte,

Philharmonie Essen

32

crescendo 05 2004

F O T O : M I C H A E L

K N E F F E L

vor der Erik sie gerade noch retten kann! 25. September (20.00 Uhr), Alfried Krupp Saal Jubiläumskonzert: 50 Jahre Capella Coloniensis 02. Oktober (20.00 Uhr), Alfried Krupp Saal Bach: h-moll Messe. Zomer, Blaze, Güra, Volle, ChorWerk Ruhr, Concerto Köln: Neumann 09. Oktober (11.00 Uhr), RWE Pavillon Jubiläumsmarathon „15 Jahre Gesellschaft für neue Musik Ruhr“ 13. Oktober (20.00 Uhr), Alfried Krupp Saal Petersen-Quartett 17. Oktober (20.00 Uhr), Alfried Krupp Saal Beethoven-Zyklus. Das Neue Orchester: Spering 21. November (20.00 Uhr), Alfried Krupp Saal Schönberg-Festival Ruhr: Eröffnungskonzert Philharmonie Essen Telefon: +49-201-812 22 00

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

25.09. (Wiederaufnahme), 01., 27.10., (19.30 Uhr) 02., 11.11. (19.30 Uhr), 21.11. (18.00 Uhr), 10.12. (19.30 Uhr), 02., 09.01.05 (15.00 Uhr) Theater Hagen Karten, Info-Tel: +49-2331-207 32 18 www.theater-hagen.de

Parsifal Ebenfalls mutig ist das Koblenzer Theater: Nachdem gerade Bayreuth und das Festspielhaus Baden-Baden einen neuen Parsifal präsentiert haben, zieht man nun

PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


Anton Marik. 31.10. (Premiere), 28.11., 18.12., 16.01.05, 13.02.05, 25.03.05, 26.05.05 (17.00 Uhr) Theater der Stadt Koblenz Karten Tel: +49-261-129 28 40 www.theater-koblenz.de

angekündigt

M A R C O

C L A S S I C A L

Angelika Kirchschlager

F O T O :

Inszenierung von Thorsten Donat dirigiert

S O N Y

Wagners Bühnenweihfestspiel nach. Die

F O T O :

hier mit einer eigenen Produktion von

B O R G G R E V E / W A R N E R

>1 Oper >2 Tanz >3 Konzerte

Meneses, Pressler und Hope

zung, denn Gidon Kremer war es, der 1976

50 Jahre Beaux Arts Trio

... und außerdem

die Anregung zur Komposition des ersten

Ein unglaubliches Jubiläum. Zumal das Trio

Das Theater Dortmund feiert Geburtstag:

concerto gab. Das dritte schrieb Schnittke

in der neuen Besetzung mit ECHO-Preis-

Am 17. September 1904 wurde das Theater

> 2 Tanz

1985, im Andenken an Schütz, Bach, Hän-

träger Daniel Hope, Antonio Meneses und

mit Wagners Tannhäuser feierlich eröffnet.

del, Scarlatti und Berg. „Ihre Schatten sind

Menahem Pressler so jung und frisch spielt,

Aus diesem Anlass lädt das Theater zu einer

lebensfähiger als das Pantheon-Gedränge

wie man es sich nur wünschen kann. „Ich

Festveranstaltung ins Opernhaus, Mitwir-

Matthäuspassion

von heute“, so Schnittke.

bin der jüngste von uns dreien“, erklärt der

kende des Abends sind Solisten von Oper

inzwischen über 80jährige Pianist des Trios

und Schauspiel, der Chor sowie die Dort-

das Geheimnis ihres Erfolgs. In Köln spielen

munder Philharmoniker unter der Leitung

sie Hummel, Ravel und Mendelssohn.

von GMD Arthur Fagen.

21. November (20.00 Uhr) Kölner Philharmonie Telefon +49-221-20 40 80 www.koelner-philharmonie.de

17. September (19.30 Uhr) Opernhaus Dortmund Kerten Tel: +49-231-502 72 22 www.theater.do.de

Zum ersten Mal gibt es Ballett im Konzerthaus Dortmund. Und gleich kommt kein geringerer als John Neumeiers Hamburg

02. Oktober (20.00 Uhr) Bonn, Beethovenhalle Telefon: +49-228-201 03 45 www.beethovenfest.de

Ballett! Die 1981 in der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführte Matthäuspassion ging rund um die Welt – von New York über

Die Kunst des Liedes

Hiroshima bis nach Buenos Aires. Musik

Die ganze Vielfalt des Liedgesanges stellt

kommt aber leider nur vom Band.

diese erstklassig besetzte Konzertreihe in Köln vor. Den Anfang macht Thomas Hen-

21./22. September (19.00 Uhr) Konzerthaus Dortmund Karten Tel: +49-1805-44 80 44 (12ct/Min) www.konzerthaus-dortmund.de

gelbrock mit seinem „Vineta“-Programm, das dem romantischen Lied nachgeht. Countertenor Andreas Scholl widmet sich barocker und klassischer Sangeskunst,

>3 Konzerte

bevor Barbara Bonney und Angelika Kirch-

Mikhail Glinka 200. Geburtstag

noch Thomas Hampson, Dorothea Rösch-

schlager Lieder des 19. und 20. Jahrhunderts vortragen. Im nächsten Jahr folgen mann und Matthias Goerne.

Die Internationalen Symphoniker Dortmund feiern den russischen Komponisten auf ihrem 2. Yuri Bashmet Festival – mit Glinkas Capriccio brillante, Tschaikowsky und Bruch. Bashmet, wohl der einzige Star-

Vineta, 17. September (20.00 Uhr) Andreas Scholl, 10. Oktober, (20.00 Uhr) Bonney / Kirchschlager, 19.12. (20.00 Uhr) Kölner Philharmonie Telefon: +49-221-204 08-0 www.koelner-philharmonie.de

Bratscher überhaupt, wird selbst spielen und dirigieren!

Klassik um 11

29. September Dortmund, Konzerthaus Tel: +49-22696-200

Einen Leckerbissen für sonntägliche Frühaufsteher bietet das Beethoven Orchester Bonn. In dieser Saison dirigiert Paul Mc-

Alfred Schnittke

Creesh das Beethoven Orchester zu den

Die sechs concerti grossi des 1998 verstor-

bruar und Juni stehen Haydn, Schubert und

benen Komponisten stehen beim Bonner

Mendelssohn auf dem Programm.

drei Matineen. Dreimal, im November, Fe-

Beethovenfest auf dem Programm. Es spielen Gidon Kremer und seine Cremerata Baltica sowie das Beethoven Orchester Bonn unter Roman Kofman. Die perfekte Beset-

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE

REGIONAL

21. November (11.00 Uhr) Bonn, Beethovenhalle Tel: +49-228-77 80 08 www.beethovenorchester.de

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Spielzeit 2004 |2005 Premiere Der Graf von Luxemburg 11. 09. 2004 Operette von Franz Lehár Premiere Le Nozze di Figaro 16. 10. 2004 Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Premiere Der Nussknacker 06. 11. 2004 Ballett von Ricardo Fernando Premiere Die Bremer Stadtmusikanten 22. 11. 2004 Weihnachtsmärchen nach den Brüdern Grimm Premiere Faust 15. 01. 2005 Oper von Charles Gounod Premiere Zimmer frei Hagener Erstaufführung 12. 02. 2005 Schauspielkomödie von Markus Köbeli Premiere The Rake’s Progress 12. 03. 2005 Oper von Igor Strawinsky Premiere Frauen Uraufführung 02. 04. 2005 Ballett von Ricardo Fernando Premiere Anatevka 30. 04. 2005 Musical von Jerry Bock Premiere Kleider machen Leute Hagener Erstaufführung 28. 05. 2005 Oper von Alexander Zemlinsky Premiere La Forza del Destino 25. 06. 2005 Oper von Giuseppe Verdi Spielplan-Info und Abonnements Tel. 0 23 31. 2 07- 32 18 und 2 07- 32 19 www.theater.hagen.de

crescendo 05 2004

33


»Salzburger Kulturtage« im Herbst 16. bis 31. Oktober 2004

Oper – Ballett – Konzerte im Großen Festspielhaus Montag, 18. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Festspielhaus Das Residenz-Orchester Den Haag spielt unter der Leitung von Jaap van Zweden die Symphonie D-Dur, KV 385 („Haffner“) von Mozart und die Symphonie Nr. 8 c-Moll von Bruckner. Dienstag, 19. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Festspielhaus Das Residenz-Orchester Den Haag spielt unter der Leitung von Jaap van Zweden das Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 von Brahms (Solist: David Frühwirth, Salzburg) und die Symphonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 („Eroica“) von Beethoven.

Das Salzburger Jahr, das so reich an kulturellen Ereignissen ist, bietet im Oktober einen weiteren Höhepunkt: die „Salzburger Kulturtage“, die im Jahr 2004 vor allem die Opern-, Ballett- und Konzertfreunde ansprechen werden. Geboren aus der Idee, die schöne Stadt auch im Herbst zur Szene für erstklassige Aufführungen bzw. Konzerte heimischer und internationaler Interpreten zu machen, haben sich die „Salzburger Kulturtage“ schon gleich nach ihrer Gründung im Jahr 1972 einen festen Platz im Kulturleben der Mozartstadt erworben.

Großes Festspielhaus Samstag, 16. Oktober 2004, 19.30 Uhr

Salome

Musikdrama von Richard Strauss

Gastspiel des Theaters der Stadt Augsburg, das mit dieser Oper im Mai dieses Jahres einen sensationellen Erfolg hatte. So schrieb etwa die „Augsburger Allgemeine“: „Alles in allem war es ein großer Abend“ und die „Augsburger Stadtzeitung“ zog folgendes Resumee: „Die Premierenbesucher jubelten wie seit Jahren nicht mehr. Große Oper kann es auch in Augsburg geben, nicht nur in München, Stuttgart oder Berlin“. Dirigent: Rudolf Piehlmayr Inszenierung: Pavel Fieber Bühnenbild und Kostüme: Christian Floeren Mit Sally du Randt, Vuokko Kekäläinen, Tadeusz Galczuk und Riccardo Lombardi in den Hauptrollen. Salzburger Mozarteum-Orchester

Freitag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Festspielhaus Das Mozarteum-Orchester Salzburg spielt unter der Leitung von Daniel Raiskin das Vorspiel zum „Nachmittag eines Fauns“ von Debussy, das Konzert für Klavier und Orchester G-Dur von Ravel (Solistin: Lisa Smirnova, Salzburg) und die Symphonie Nr. 5 d-Moll, op. 47 von Schostakowitsch. Montag, 25. Oktober, 19.30 Uhr, Großer Saal des Mozarteums „Die Winterreise“ von Franz Schubert mit Florian Prey, Bariton, und Ricco Gulda, Klavier. Florian Prey widmet diesen Liederabend seinem unvergessenen Vater Hermann Prey, der heuer seinen 75. Geburtstag hätte feiern können.

Großes Festspielhaus Donnerstag, 28. Oktober 2004, 19.30 Uhr

Romeo und Julia Ballett in 3 Akten von Serge Prokofjew

Mit dem Ballett des Nationaltheaters Györ, über das sich Robert North, einer der führenden Choreografen der Gegenwart, zuletzt wie folgt äußerte: „Ich kann mit dem Ensemble bestens arbeiten, denn es verfügt nicht nur über die selbstverständlichen tänzerischen Qualitäten, sondern auch über eine schauspielerische Intensität und daher über eine facettenreiche Ausdruckskraft.“ Choreografie: Robert North Beleuchtung: Péter Hécz Bühnenbild und Kostüme: Andrew Storer Mit Balázs Pátkai und Szabina Cserpák in den Titelrollen Aufführungsrecht: Universal Edition, Wien

Karten und Info: 00 43/662/84 53 46 bzw. Fax: 84 26 65, e-mail: kulturvereinigung@salzburg.co.at, Salzburger Kulturvereinigung, A-5020 Salzburg, Waagplatz 1a, Trakl-Haus. Postanschrift: A-5010 Salzburg, Postfach 42.


high fidelity

HIFI

Musik macht glücklich! crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen. Jede Ausgabe

>SACD auf 2 Kanälen

>Erleuchtung garantiert

Marantz mit neuem Nobel-Player

Illumierte Lautsprecher von Ceratec

C.) Im Internet

Eigentlich gehört Marantz ja zur Mehrkanal-Fraktion. Doch die

Exakt 112 Chips mit je einer roten, grünen und blauen LED

Schreiben Sie bis zum

derzeitige Retro-Welle ließ die Japaner innehalten: Ihr neu-

sitzen in jedem Xeno, den 1,65 Meter hohen Laut-

20.10.04 eine Postkarte an:

ester Edel-Player, der SA 11S1 für 3 000 Euro beherrscht

sprecherstangen von Ceratec in Bremen. Passend zur Musik

Portmedia, Senefelderstraße

zwar CD und Super Audio CD, aber auch die (eigentlich Mehr-

lässt sich (per Fernbedienung) jede beliebige Farbe und Hel-

14, 80336 München, oder

kanal-fähige) SACD nur auf zwei Kanälen. Nach Einschätzung

ligkeit einstellen. Chassisbestückung: Zwei Tiefmitteltöner

mailen Sie uns: crescen-

der stereoplay-Experten ist dies womöglich der richtige Weg,

mit Flachmembran („Ceraplanar“) flankieren einen Kalot-

do@portmedia.de. Unter al-

da sich die teuren Mehrkanalformate DVD-Audio und SACD

tenhochtöner. Das Paar Xeno-Säulen mitsamt Subwoofer

len Einsendern verlost crescendo eines der schmucken und

noch immer schwertun.

Veto kostet 6 900 Euro. Infos: Tel: +49-421-163 25 42,

klanglich überzeugenden Racks von creaktiv, das 1-4 aus

Infos: Tel: +49-541-40 46 60, www.marantz.de

www.ceratec-deutschland.com

>Das volle Programm

>Passt in jede Tasche

Günstiger AV-Receiver von Denon

Faltbare Top-Kopfhörer für unterwegs

von crescendo hat einen HiFi-Schwerpunkt. Der dieser Ausgabe liegt auf guten Kopfhörern. Fünf von ihnen – jeweils die besten ihrer Preisklasse – stellen wir auf Seite 38/39 vor. Hinzu kommt alles Wissenwerte rund um die leisen Genussbringer. Viel Spaß beim Schmökern und Informieren wünscht Ihnen das crescendo-Team.

>Gewinnspiel Wie immer an dieser Stelle unser Gewinnspiel. Diesmal wollen wir von Ihnen wissen, wo Sie Ihre Anlage gekauft haben: A.) Im Fachhandel B.) Im Elektronik-Markt

der Alu-Line, im Wert von 400 Euro. Die Redaktion wünscht Ihnen viel Glück! Das Preisrätsel aus der letzten Ausgabe hat gewonnen: C. Schwalm aus Erlangen.

Die Zeitschrift stereoplay ist eine der führenden Fachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wird in ausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz und Nieren überprüft und bewertet – auf einer Punkteskala von 00-100 und hinsichtlich des PreisLeistungs-Verhältnisses. Das Test-Labor von stereoplay gilt als das renommierteste der Branche. In crescendo können wir nur das Ergebnis selbst mitteilen – Grafiken und ausführliche Testberichte lesen Sie bitte in stereoplay nach.

Das Set Merlin K 232 / T 232 für 250 Euro. Ein ebenso Es ist erstaunlich, was Denon derzeit anstellt, um dem AV-

hochwertiges wie hübsches Gespann aus Funk-Kopf-

Marktführer Yamaha ein Bein zu stellen. Sein neuester

hörer plus Funksender im Streichholzschachtelformat.

Streich: Der Denon AVR 1905 für 400 Euro hat fast schon die

Der K 232 lässt sich zusammenklappen und so auf

Vollausstattung: sieben Kanäle, DTS 96/24, Pro Logic IIx,

engstem Raum verstauen – perfekt für Musikfreunde,

Kopfhörer-Surround – und einen stattlichen Klang.

die viel unterwegs sind.

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HIFI

CD DVD BÜCHER VORSCHAU

crescendo 05 2004

35


high fidelity

Magazin Neue Geräte,Trends und Tipps: Hier stellen wir in jeder Ausgabe interessante neue HiFi- und Surroundkomponenten vor, greifen Trend-Themen auf, informieren über spannende Musik- oder HiFi-Events und sagen, mit welchen Anlagen Musiker zu Hause gerne hören.

>KEF-Sache

>Heile Boxenwelt

Koaxiale Boxen werden günstiger

Reparatur-Service für alte Boxen

>Musik von hinten

Fünf neue Typen mit ko-

Rettung für alte Boxen-Lieblinge. Der ehemalige Ecouton-

axialem Mittelhochtöner er-

Chef Dieter Fricke bietet einen tollen Service: Defekte Laut-

weitern bald KEFs Q-Serie.

sprecher (oft sind die Tieftonsicken eingerissen), für die es

Bose revolutioniert die PA-Wiedergabe

Dieses Platz sparende, so

eigentlich keine Ersatzteile mehr gibt, baut der altgediente

Ein Ärgerniss für Konzertbesucher wie für die Musiker: Häu-

genannte Uni-Q-Chassis

Boxenprofi penibel wieder auf. Und für viele der bekanntesten

fig ist der Sound zu laut. Die Musiker drehen ihre Monitore

mit konzentrischen Hoch-

Marken, unter anderem Canton, Quadral sowie T+A, offe-

auf, um sich zu hören, der Mischer dreht die Beschallung

und Tiefmitteltönern garan-

riert der Lemgoer klangsteigernde Modifikationen. Auch in die

auf, um die Monitore zu übertönen. Mit Boses Cylindrical Ra-

tiert eine extrem breite ide-

Jahre gekommene Lautsprecher können so auf modernsten

diator (pro Stück 3 000 Euro) könnte dieses Dilemma zu Ende

ale Hörzone und erlaubt

Stand gebracht werden.

sein. Die schlanken Säulen plus Subwoofer sind kinderleicht

den Bau der winzigen, aber

Infos: chdfricke@t-online.de

zu transportieren, anzuschließen und werden hinter den Musikern aufgestellt. Jedes Instrument oder jede Instru-

erstaunlich basskräftigen Regalbox Qcompact (300 Euro/Paar). Das Topmodell Q 11 (1 800 Euro) ist eine Vierwege-Bassreflex-

>Ohne Kabel

mentengruppe spielt über seine eigene Säule. Vorteil: Die

Smartes Komplettset von JVC

weiterer Benefit: Die Ortung stimmt; man hört die Geigen

Musiker hören exakt das gleiche wie das Auditorium. Ein dort, wo sie auch sitzen und nicht einfach über die beiden Ka-

Standbox mit ovalem Tief-

näle der Gesamtanlage. Das System der Cylindrical Radiators

töner. Dazu passt der voll

funktioniert bis etwa 500 Zuhörer. Darüber hinaus dürfte es

basstaugliche Center Q 10c

den Musikern im Schallfeld der Säulen doch zu laut werden.

(500 Euro), bei dem zwei

Infos: Tel: +49-6172-710 40, www.musiker.bose.de

Tieftöner das Uni-Q flan-

>Gemein-nützig

kieren. Nicht im Bild: der kleine Center Q 6c (300 Euro) und die extraschlanke Dreiwege-Standbox Q 4 (700 Euro). Alle Modelle sind magnetisch geschirmt.

Vollverstärker über Jahre feingetunt

Infos: Tel: +49-231-986 03 20, www.gp-gmbh.com

Alle Achtung: In zwölf Jahren Modellpflege ist der VerstärkerSpezialist Rolf Gemein bei seinen bekannten Modellen RG 9

>Einer für alles

und RG 10 bei den Mk-IV-Versionen angelangt (3 700 und

Universalplayer von Yamaha

Optimierung der Stromversorgung, des Zeitverhaltens, des

4 700 Euro). Die Hauptänderung der letzten Stufe war eine Klirrverhaltens und letztendlich auch des Klangs. Die Durch-

Yamaha gehört zu den Herstellern preisgünstiger Player, die

Da hat sich JVC einiges einfallen lassen: Nicht nur, dass das

zeichnung soll noch besser sein. Frühere Versionen sind damit

sich an keinem Format vorbei mogeln, sondern SACD plus

neue TH SW 9 (Preis: 900 Euro) mit Standboxen und Sub-

nicht abgehängt. Sie lassen sich für 1 000 bis 1 200 Euro

DVD-Audio und DVD-R/W plus DVD+R/RW spielen. Und das

woofer ziemlich flott daherkommt. Der DVD-Player des Sys-

nachrüsten.

Schönste dabei: Der neue DVD S 1500 kostet nur 500 Euro,

tems spielt auch die highendigen DVD-Audios ab und der

Infos : Tel: +49-203-31 56 56, www.symphonic-line.de

obwohl er dem Filmfreund Progressive Scan sowie Faroudja-

übliche Kabelsalat quer durchs Wohnzimmer ist Schnee von

Bildtuning und dem Audiophilen einen Direct Audio Mode

gestern – das Surroundsignal wird einfach per Funk gesen-

und CD-Upsampling bietet.

det. Genial auch sein „Smart Surround Setup“: am Hörplatz

Infos Tel: +49-4101-30 90, www.yamaha-online.de

in die Hände klatschen – die Boxen melden dann dem Zentralrechner ihren Korrekturbedarf. Pro Logic II, Progressive Scan. Die Version TH SW 8 (mit kleineren Hängeboxen) kostet 700 Euro. Infos Tel: +49-6031-93 92 70, www.jvc.de

36

crescendo 05 2004

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high fidelity >Monokultur

Händler-Termine

Tivoli-Radio für den Apple I-Pod Passend zum MP3-Marktrenner iPod haben die Erben des Henry Kloss das iPAL geformt – mit eigenem Eingang für den Apple-Porti. Das robuste ABS-Gehäuse ist wie der iPod in Schneewittchenweiß und Mattsilber gehalten. Preis: 200 Euro. Läuft mit Akkus, im Auto und am Netz. Infos: Tel: +49-9945/90 27 07, www.lauditeur.de

A-Graz, 16.-18. 09.: Messe der audio-visuellen Meisterwerke bei Cinema & Music: die weltbesten Projektoren zusammen mit Focal.JMlab Utopia Beryllium. Liebenau, Banngrabenweg 122, +49-316-46 55 88, www.cinema-music.at Lage/Lippe, ab 17. 09.: Das HiFi-Studio Gärtner feiert seinen 20. Geburstag. U. a. mit von der Partie: Ingo Hansen. Ehlenbrucher Straße 6, +49-5232-978 88, www.hifi-gaertner.de

Ibbenburen, 25./26. 09.: Klangwerk HiFi Galerie feiert 20. Geburtstag mit StarVorführungen von Accuphase über Dynaudio und Marantz bis Unison. Samstagabend Livemusik im Festzelt. Münsterstraße 79, +49-5451-78 38, www.klangwerk.com Kassel, 25./26. 09.: Die Sound Brothers laden ein zur Messe „Home-CinemaTrends 2004“ in der Stadthalle. Schwerpunkt Beamer; viele AV-Neuheiten (Bose) feiern hier Premiere. Eintritt frei. +49-163-567 85 00, soundbrothers.de

Reutlingen, 17./18. 09.: Wilson-Benesh-Tage bei sound-at-home, elektronikseitig gepowert von Accuphase und Brinkmann. +49-7121-32 13 32, www.sound-at-home.de

München, 02. 10.: Linn-Show bei HiFi Concept. Mit Unidisk SC und Boxen Akurate (beides in stereoplay 7/04 getestet) und den neuen Vorstufen Exotik und Kinos. Wörthstraße 45, +49-89-447 07 74, www.hificoncept.de

Baiersdorf, 25./26. 09.: Messe „Kino zu Hause“ von AudioNET bis Revox mit allem, was Rang und Namen hat, im HiFi Forum. Das HF hat seine samstägliche Öffnungszeit bis 19.00 Uhr verlängert, und der Sonntag ist jetzt Showtag von 13.00 bis 17.00 Uhr – keine Beratung und Verkauf, aber Genusshören ist erlaubt. +49-9133-60 62 90, www.hififorum.de

Bochum, 02.-31. 10.: An allen fünf Oktober-Wochenenden steigt im Fairland HiFi-Studio eine Heimkino-Hausmesse (mit dabei: Klipsch THX Ultra 2, PMC-Studioboxen). Am 04.10. hält FairlandHausakustiker Jochen Veith zusammen mit AudioNET einen Raumakustik-Händlerworkshop ab. Sontener Berg 9a, +49-234-28 66 30, www.fairland-cinema.com

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DIE LIEBE ZUR MUSIK V 50 MK II Jeder Interpret, jeder Dirigent und jedes Orchester verleiht der Aufführung musikalischer Meisterwerke seine eigene Note. Die Glieder der Wiedergabekette sollen diese Nuancen, diese Klangfarben, diese Dokumente kreativer Schaffenskraft unverfälscht wiedergeben. OCTAVE — aus Liebe zur Musik.

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Kopfhörer für Genießer Gute Kopfhörer sind ein bisschen aus der Mode gekommen.Zu Unrecht,denn sie haben jede Menge Vorteile:Der Nachbar ist nicht wegen zu hoher Lautstärken genervt und man hört mit ihnen besser als mit den weltbesten Boxen. crescendo zeigt Ihnen fünf Genießer-Modelle, die jeden auch noch so hohen Anspruch befriedigen.

Ganz Ohr großen Pegel bringen muss – ein Traum für jeden Laut-

gebungsgeräusche kaum ab. Geschlossene Varianten schot-

sprecher-Entwickler. Kopfhörer gehören wegen dieser

ten den Hörer fast vollständig gegen Außenlärm ab, erzeugen

Verzerrungsarmut zum unverzichtbaren Equipment eines

aber oft eine Art Bunker-Gefühl. Der beste Kompromiss ist die

Tonmeisters: Die Direktheit, mit der sie Musik vermitteln,

halboffene Bauform, so wie die meisten der hier vorgestell-

ist nach wie vor unerreicht. Und angesichts der

ten Modelle aufgebaut sind. Wichtig ist: Wie fühlt sich das

Detailflut, der tonalen Richtigkeit, der feindynamischen

Modell auf Ihrem Kopf an? Es nützt der beste Hörer nichts,

Fähigkeiten guter Kopfhörer sollten für den Musiklieb-

wenn er irgendwo drückt oder für Schweißausbrüche sorgt.

haber Nachteile wie Druckgefühl und Räumlichkeits-

Deshalb vor dem Kauf unbedingt Probehören.

verlust in den Hintergrund rücken.

Eine Frage der Qualität:

Offen oder geschlossen?

Direkter gehts nicht!

Schon die beiden günstigen Kopfhörer von Sennheiser und

Kopfhörer gibt’s wie Sand am Meer und in den verschiedens-

AKG werden die meisten Musikfreunde überraschen: So gut

Weil die Luft für die Schallübertragung ein eher schlecht

ten Varianten. Doch dieser crescendo-Schwerpunkt widmet

klingen die wenigsten HiFi-Anlagen. Wer aber Lust auf alle

geeignetes Medium ist, klingen Boxen immer besser, je

sich ausschließlich dem bestmöglichen Klang: portable

Facetten einer guten Aufnahme verspürt, sollte ruhig die

näher sie am Hörplatz stehen. Noch besser haben es

Knopf-Modelle oder Funkhörer müssen deshalb – mit einer

450 Euro für den Sennheiser HD 650 oder die 750 Euro für

Kopfhörer. Die sitzten direkt am Ohr und zeigen (ent-

Ausnahme – außen vor bleiben. Die erste Frage, die geklärt

den noch ein bisschen besseren Grado RS 2 berappen. Güns-

sprechende Qualität vorausgesetzt) jedes noch so kleine

werden muss: Sind Sie ein offener oder ein geschlossener

tiger bekommt man solch einen Top-Klang nämlich nicht.

Detail der Aufnahme. Beim Kopfhörer spielt ja in der

Typ? Die Frage zielt natürlich auf die Bauform. Offene Kopf-

Der Ultasone ist ein Sonderfall – ein Kopfhörer für jene, die

Regel nur eine kleine Breitband-Membran, die keine

hörer sind etwas schwächlich im Bass und filtern die Um-

nur das Beste akzeptieren.

Sennheiser HD 555, um 120 Euro

AKG K 271 Studio, um 180 Euro

Sennheiser HD 650, um 450 Euro

Bauform: halboffen. Der Sennheiser HD 555 ist die Einstiegsdroge in den hochwertigen Kopfhörer-Genuss. Das Modell ist recht leicht und hat eine angenehme Passform. Er ist laut genug und spielt problemlos an jedem Kopfhörer-Verstärker. Dass der Bass des HD 555 ein wenig zu füllig erschien, störte kaum bei dem ansonsten tadellosen Auftritt: So viele, fein aufgelöste Details, so klare Stimmen und ein derart genaues Timing gibts für knapp 100 Euro sonst nirgendwo. Tel: +49-180-522 15 39 (12Ct/Min), www.sennheiser.com

Bauform: geschlossen. Der Tragekomfort des geschlossenen K Studio ist vorbildlich. Der leichte Hörer passt sich durch die selbstjustierende Bügelmechanik jeder Kopfform an.Profis werden den Schalter im Bügel schätzen, der bei nicht aufgesetztem Hörer stummschaltet. Klanglich ist der K 271 Studio ein Studiokopfhörer, der mit seiner ausgewogenen Klangabstimmung entspanntes Langzeithören ermöglicht. Seine natürlichen Klangfarben,der feine Hochton sowie der kontrollierte Bass sind beeindruckend. Tel: +49-89-87 160, www.akg.com

Bauform: halboffen. Der HD 650 basiert auf der Kopfhörer-Legende HD 600. Mit einer verbesserten Membran und verbessertem Antrieb ist er allerdings noch verzerrungsärmer. Auch seine Verarbeitung ist überzeugend. Klanglich beeindruckt der HD 650 mit großer Neutralität und Bandbreite; ein Schlagzeugsolo mit ihm ist ein Erlebnis. Trotz seiner Größe ist das neue Sennheiser-Flaggschiff angenehm zu tragen. In seiner Preisklasse ist der Vorzeige-Sennheiser das Maß der Dinge. Tel: +49-180-522 15 39, www.sennheiser.com

Sennheiser HD 555

AKG K 271 Studio

Sennheiser HD 650

Klang (max. 70 Punkte)

38 Punkte

Klang (max. 70 Punkte)

42 Punkte

Klang (max. 70 Punkte)

48 Punkte

Preis/Leistung

überragend

Preis/Leistung

überragend

Preis/Leistung

überragend

Test

stereoplay 7/04

Test

stereoplay 7/04

Test

stereoplay 7/04

38

crescendo 05 2004

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high fidelity

FAQs An dieser Stelle klärt crescendo die wichtigsten Fragen zum Schwerpunkt-Thema – ohne viel Tam-Tam und möglichst verständlich, ganz im crescendo-Stil eben.

Warum keine Funk-Modelle? Obwohl seit Jahren am Markt, kann die digitale (die analoge erst recht nicht) Funk-Übertragungsstrecke mit dem Kabel nicht konkurrieren. Konturen und Impulse verrunden und sind weniger präzise, auch weil viel Funk-Müll das Signal stört. Für das ernsthafte Musikhören sind Kabel-Kopfhörer deshalb das einzig Wahre.

Stereo hören mit Surround-Kopfhörer? Im Heimkino-Bereich drängen sich Surround-Kopfhörer auf, weil damit den Nachbarn die zum Teil heftigen Pegel und Ihnen viel Ärger erspart bleiben. Doch für klassische StereoAufnahmen sind Surround-Kopfhörer die zweite Wahl. Man hat zwar ein bisschen netten Raumklang, aber die Prozessoren verschlechtern den Klang drastisch: Alles wird matter und diffuser.

Bild links: Mit dem Netzteil OBH 2 ist der Creek OBH 11 für 260 Euro der Tipp als preiswerter Kopfhörerverstärker. Infos unter: Input Audio, Tel: +49-4346-600 601 oder www.creek.co.uk. Bild rechts: Mit seinen vielschichtigen Klangfarben und seinem genauen Timing spielt der Grado RA 1 (Preis 650 Euro) auf bisher unbekanntem Niveau. Infos unter: Active Audio Tel. +49-911-88 03 30, www.active-audio.net

Kopfhörer-Verstärker Was bei Plattenspielern schon gang und gäbe ist, setzt sich

Kopfhörerausgang überlegen. Die Bilder oben zeigen die beiden

langsam auch bei der Kopfhörerwiedergabe durch. Die Rede

Top-Empfehlungen der stereoplay-Experten: Schon der Creek

ist von externen Verstärkern. Und sie machen nicht nur Sinn,

OBH 11 mit Netzteil OBH 2 klingt sehr offen und fein. Der

wenn – was immer häufiger passiert – die Entwickler diesen

Grado RA 1 legt in Präzision und Natürlichkeit noch einmal

Ausgang einsparen. Diese kleinen Verstärker sind speziell auf

richtig zu. Bei stereoplay ist er die Referenz.

Kopfhörer hin konzipiert und deshalb (fast) jedem üblichen

Was tun, wenn das Verbindungskabel zu kurz ist? Man geht in den Laden und kauft sich eine Verlängerungsschnur – klar. Von Hama oder Oehlbach gibt es da etliche Angebote. Wer einen wirklich überragenden Kopfhörer hat und ihn nicht durch günstige Kabel limitieren will, greift zum Grado-Kabel (4,5 Meter, 100 Euro). Das ist perfekt. Tel. +49-911 / 880330, www.active-audio.net

Wie wichtig ist die Impedanz des Kopfhörers? Zu Hause ist dieser Wert nebensächlich. Anders sieht es im mobilen Bereich aus. Die kleinen Portis können nämlich bei niedrigen Impedanzen mehr Leistung liefern. Wer also seinen Kopfhörer auch mobil benutzt, sollte ein Modell mit maximal 200 Ohm vorziehen.

Grado RS 2, um 750 Euro

Ultrasone Edition 7 limited, um 2700 Euro

AKG Hearo 999 II, um 1000 Euro

Bauform: halboffen, in hübschem 50er-Jahre-Funkerdesign. Leider liegt dem RS 2 kein Zubehör bei, doch lässt er sich aufgrund seines geringen Gewichts und dezenten Anpressdrucks angenehm tragen. Die Verarbeitung der Holzmuschel und die Lederpolsterung des Spannbügels ist fraglos exzellent. Wie auch sein Klang: So luftig und detailreich spielte in dieser Klasse kein anderer Hörer. Dabei besitzt er einen vollen, aber dennoch genauen Bass, exaktes Timing und opulente Klangfarben – toll. Tel. +49-911-88 03 30, www.active-audio.net

Bauform: halboffen. Edler gehts kaum, teurer aber wohl auch nicht: Die auf 999 Stück limitierte Edition 7 versprüht den Charme des prallen Luxus: Schon seine Verpackung ist edel, die Verabeitung (mit vielen Lederteilen) superb. Noch überwältigender aber ist sein Klang. Niemals vordergründig und dennoch sehr transparent. Allein schon diese satten und zugleich präzisen Bässe machen echt süchtig... Tel. +49-8856-93 66 31, www.ultrasone.de

Bauform: halboffen. Der Hearo 999 II schreckt Audiophile erst einmal ab: Zwar ist er ordentlich verarbeitet und bietet als einziger unterschiedliche Ohrkurven (jeder Mensch ist ja verschieden) an. Aber: Er ist ein Surround-(AC-3-) Kopfhörer – mit Funkstrecke! Doch aus dieser Gattung ist der zweifelsfrei der beste. AKG hat die Funkübertragung weitgehend im Griff und eine Mehrkanal-Musik-DVD über Kopfhörer zu hören, ist ein umwerfendes Erlebnis. Tel: +49-89-87 160, www.akg.com

Grado RS 2

Ulrasone Edition 7 limited

AKG Hearo 999 II

Klang (max. 70 Punkte)

51 Punkte

Klang (max. 70 Punkte)

53 Punkte

Urteil:

Preis/Leistung

überragend

Preis/Leistung

sehr gut

Preis/Leistung

überragend

Test

stereoplay 3/02

Test

stereoplay 6/04

Test

stereoplay 1/04

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besonders empfehlenswert

crescendo 05 2004

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high fidelity

Vom Feinsten Dieter Burmester denkt elitär. Gut so. Er baut die teuerste und beste Musikelektronik des Globus – rastlos, kompromisslos

W

enn es eine Lichtgestalt in der Deut-

tes Meisterwerk, den Vorverstärker 777, vor und wurde über

Nur die Fetisch-Tat eines Außenseiters? Nein, Burmester

schen High-End-Branche geben sollte,

Nacht auf den Thron des Deutschen High-End gehoben. Bis

entlockt diesem Laufwerk das höchste Maß an Sinnlichkeit,

dann ist es Dieter Burmester. Immer

heute zählt Burmester fast nach Köchelart seine Opuswerke

dass auf eine CD zu packen ist. Der Klang ist warm, aber

ein Lächeln, stets ein paar weise Wor-

durch. Der Erstling war im Jahre 1977 serienreif, im Juli, um

nicht weich, die Strahlkraft verschlägt den Atem. Musikwie-

te, ein ewiger Junge, ein Frauenschwarm – Kaiser

genau zu sein – macht „777“. Danach folgten die goldenen

dergabe von einer anderen Welt. Man versteht, dass manche

Franz Beckenbauer hat sein Pendant gefunden. Und

Jahre der Branche, die Konkurrenz scheffelte Millionen mit

Menschen sofort die Platin-Kreditkarte zücken. Wenn man

doch wird Dieter Burmester nach soviel Lorbeer den

billigen Papplautsprechern – Dieter Burmester blieb seinem

doch nur auch eine hätte. Zum Trost: Dieter Burmester hat

Blick zu Boden senken, der Kaiser eher heben.

Hang zum Kleinen-Feinen treu. „Große Stückzahlen haben

kürzlich, zum 25. Firmengeburtstag, eine Sonderserie auf-

mich nie interessiert, ich wollte meine Ideen umsetzen.“

gelegt. „Rondo“ richtet sich an die Normalverdiener dieser

Seine elegante, weiträumige Berliner Altbauwohnung am

Erde. Um 10 000 Euro für die Komplettkombi geht es in den

Viktoria-Luise-Platz hat Burmester mit Instrumenten tape-

Aus der Schule geplaudert: Alle Anbieter von CD-Playern

ziert. Im Wortsinn: elektrische Gitarren und Bässe hängen

kaufen ihre Laufwerke bei Sony oder Philips an. Die Markt-

im „Musikzimmer“ an der Wand. Burmester ist ein Kind der

führer bestimmen den Stand der Technik, vom Medienkauf-

Drei (Glaubens-)Fragen:

60er Jahre. Er rockt mit seiner Band „Past Perfect“ den Ge-

haus bis zum Edelhändler. Burmester baute trotzdem sein

schmack und die Euphorie der Jugend herbei. Das Bild des

Crescendo: Fühlen Sie sich als Handwerker oder Künstler? Burmester: Bei der Konzeption und dem Entwurf der Geräte

gelegentlich flaschenbiertrinkenden, Bassläufe auskosten-

eher als Künstler, weil ich unendlich viele Freiheitsgrade

den Endfünfzigers reibt sich herrlich mit dem ersten Eindruck

habe, die ich auch nutze. Bei der Realisierung, das heißt

seiner High-End-Taten. Burmester steht für verchromte,

beim Bau unserer Geräte, eher als Handwerker, wobei gut

elegante Elektronik, hochaufragende Lautsprecher-Säulen

ausgeführtes Handwerk auch irgendwann zu Kunst wird.

Hero-Himmel hinauf.

– über allem liegt die Philosophie des Bauhauses.

Crescendo: Kann ein Lautsprecher ein Musikinstrument sein? Burmester: Eigentlich kann uns doch egal sein, wodurch wir

Walter Gropius wollten die Massen aus ihrer ästhetischen

unsere Emotionen bekommen. Für mich sind Klänge oder

Misere befreien, Dieter Burmester spricht dagegen klar die

Klangwolken, die mich berühren und mir Emotionen geben,

Spitzenverdiener dieser Welt an (man verkauft in 40 Ländern des Globus). Eine Kombination zum Preis eines Einfamilienhauses? Kein Problem. Ein CD-Player, der einen Mittelklasse-Wagen aufwiegen könnte? Nichts leichter. Aktuell hat

R O N D O :

K O M P L E T T K O M B I

Burmester einen Zukunftsauftrag von Bugatti eingeheimst:

F O T O S :

B U R M E S T E R

Und wieder nicht: Le Corbusier, Mies van der Rohe und

Kunstwerke – egal ob sie von einem Instrument oder einem Lautsprecher generiert werden.

Crescendo: Der große Dirigent Sergiu Celibidache hat Zeit seines Lebens alle Tonaufzeichnung als Verbrechen geahndet

das Soundsystem für das Luxusmodell „Veyron“ – das dann

eigenes: das CD-Laufwerk 969. Der erste CD-Ausleser, der

– fühlen Sie sich in irgendeiner Weise „schuldig“?

teuerste Auto der Welt. Und dennoch klingt es fabelhaft au-

den Plattenteller nicht direkt, sondern per Riemen antreibt. In

Burmester: Überhaupt nicht! Celibidache vertrat einen elitä-

thentisch, wenn Dieter Burmester mit seiner Band John

Feinmechanik und Idee ein mittleres Wunder, das Lagerspiel

ren Standpunkt. Drei Gegenargumente fallen mir ein: Über

Lennons „Working Class Hero“ anstimmt. Dann singt der

muss kleiner als drei tausendstel Millimeter sein. Wozu der

die Aufzeichnungen können die Radiostationen und die

Chef mit brüchiger Stimme von frühen Verletzungen, hartem

Aufwand? Weil bei gewöhnlicher Massenware die CD direkt

Plattenverkäufer Millionen von Musikliebhabern erreichen.

Kampf, und geplatzten Träumen.

über einem robust-uneleganten Motor lagert, Ruckeln der

Nachfolgende Generationen können sein Werk durch die

Antriebspole inklusive. Nicht so bei Burmester: In keinem

Aufzeichnung genießen und interpretieren. Dann die Wahl

Nicht viel davon hat Burmester tatsächlich erleben müssen.

Laufwerk dieser Welt wird die CD zitterfreier, präziser auf

des besten Zeitpunkts: Ein großartiges Konzert, aber man

Seine Karriere gleicht einem Spaziergang bei wirtschaftli-

Touren gebracht. Für 22 400 Euro. Der passende Wandler

war nicht gut drauf und konnte nicht genießen.

chem Sonnenschein. Ende der 70er Jahre stellte er sein ers-

970 SRC geht für 23 900 Euro extra.

Kontakt: www.burmester.de

40

crescendo 05 2004

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gesehen

> 1 Bregenz > 2 Schwerin > 3 Wien

Auf einen Blick Ein knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate

> 4 Neuburg > 5 Rheinsberg > 6 Weißenburg

benprächtigen Kostümen (Giselher Pilz). die allerdings schon etwas nass geworden sind. Nicht mezza notte, sondern Prost rief da einer um Mitternacht. War es der zufriedene Regisseur (B.R. Krieger), sein Ausstatter (L. Kreisel) oder ein sich aus seiner Verhüllung befreiender Zuschauer? BK

engagierten Sängerdarsteller die Personenführung auf der Strecke. Gerhard Siegel identifiziert sich mit angerauhtem Tenor mit der Titelpartie des ersten Werkes, im zweiten Teil verblüfft er mit elegantem, lupenreinem Gesang im Stile der Zwanzigerjahreschlager bis hinauf in die Kopfstimme.Catherine Naglestad bezirzt, vor allem in Royal Palace als Dejanira, mit betörendem Sopran – doch bleibt sie die einzige, bei der man fast kein Wort vom Text versteht. Die Wiener Symphoniker unter Yakov Kreizberg gehen ausgezeichnet auf die unterschiedlichen Stile der beiden Opern ein, zeigen Strukturen auf, geben den sinnlichen Stellen angebrachten Raum und lassen so die Könnerschaft Kurt Weills perfekt aufleuchten. MF

Daphne in Wien Strauss’ nicht nur librettistisch heikles Spätwerk kam in jüngster Zeit vermehrt auf den Prüfstand, biographisch-politisch oder freudianisch wie jetzt Daphne in

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crescendo 05 2004

T H O M A S F O T O :

Die Bregenzer Festspiele sind immer eine Reise wert – die Auslastung von 97 % spricht Bände! Der musikalische Schwerpunkt der Festspiele 2004 lag auf Kurt Weill. In den Orchesterkonzerten gab es verschiedene Weill-Werke, und in der neuen Operettenreihe im Kornmarkttheater wurde mit großem Erfolg Der Kuhhandel aufgeführt. Die Produktion im Festspielhaus galt, mutigerweise, zwei frühen Einaktern: Der Protagonist (1926) behandelt das Künstler-Realitätproblem in einer verismohaften Geschichte zur Shakespearezeit – die Musik wirkt teilweise etwas streng, spielt mit historischen Formen und bleibt doch ganz Kind ihrer Zeit. Royal Palace ist eine Ballettoper – vielleicht ein fasziniertes Frauenlob auf das „Weib“ in seiner Unerschöpfbarkeit, dem das männliche Prinzip nicht gerecht werden kann. Weills Musik ist hier süffiger, verspielter, mit vielen Tanzrhythmen, und damit der sogenannten „Zeitoper“ der zwanziger Jahre näher. Der Regisseur N. Brieger setzt vor allem auf szenische Opulenz der technischen Art, im ersten Stück mit live gefilmten Videosequenzen im sehr ästhetischen Bühnenbild. Im zweiten Teil bricht über den Zuschauer eine verblüffende Bilderflut herein, die an sehr gekonnte Video-Clips von MTV erinnert. Leider bleibt trotz der

J A U K

Bregenzer Festspiele

Dunkel unter wolkigem Himmel. Das Schlussbild, eben jener titelgebende Maskenball, lebt indes vom hell angestrahlten touristenfreundlichen Ambiente: dem in blutiges Rot getauchten Schweriner Schloss. Natürlich auch von den far-

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A X E L / G M B H S TA AT S O P E R F O T O : W I E N E R

F OTO : K A R L

F O R S T E R

Freilichtaufführungen sind in Norddeutschland ein ziemlich kühnes Unterfangen. Amelia (Eva-Maria Westbroek) fröstelt unterm Galgen, das Publikum friert, so nicht in Decken gehüllt, auf den Sitzen. Ein Flachmann macht die Runde. Italienische Glut kann da nur das gut geschützte Orchester (Leitung: Dietger Holm) verbreiten. Manche Melodiebögen verzerrt allerdings der kühle Nachtwind. Die raschen Staccato-Achtel Gustavs III. von Schweden (Alberto Jelmoni) sind jedoch deutlich zu hören. Aus dem neoklassizistischen Mecklenburgischen Staatsmuseum ist der „Riksdag“ geworden, aus Chören unterschiedlicher Herkunft (Leitung: Michael Junge) eine schlagkräftige Gemeinschaft von Abgeordneten. Selbst die oppositionellen Bässe verfügen wie alle Solisten über beträchtliche vokale Ressourcen. Freilich verstärken Mikroports das Durchschreiten eines riesigen Halbkreises. Insbesondere die romantische Geisterbeschwörung der Wahrsagerin (Regina Mauel) zehrt vom nächtlichen

Z E I N I N G E R

Schwerin

Wien. Nicolas Joël und Pet Halmen legen das mythologische Naturkind im griechischen Salon der Münchner Villa Stuck auf die Couch und setzen die archaischen Ängste und Fluchtträume eines großbürgerlich verehelichten Rapunzel in Szene: zwar nicht immer frei von Statuarik und Kunstgewerbe, aber effektiv bildmächtig und dem gefeierten Hauptdarstellertrio auf den Leib geschneidert. Ein hier selten gut geführter Johan Botha singt den Tenorschreck Apollo so überwältigend mühe – wie wohl konkurrenzlos. Ricarda Merbeths fraulicher Titelsopran mischt verstörte Innerlichkeit und dramatische Leuchtkraft im Sinne der (bukolischen?) Tragödie. Michael Schades Leukippos darf seinen virilen Glanz auch intensiv ausspielen. Marjana Lipovseks stimmhoheitliche Gaea, Walter Fink (Peneios) als anderer Bürger als Edelmann und die Chöre aus dem Off säumen auf Staatsopernniveau. Und die Wiener Philharmoniker bringen unter Semyon Bychkovs Befeuerung das luzid Abgeklärte und das Rauschhafte der Partitur eh in Vollendung zum Klingen. MB

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gesehen

Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt 16./17. September 2004 Gewandhausorchester · Mikko Franck Bernhard Krug, Horn · Einojuhani Rautavaara, Isle of bliss (Insel des Glücks) Richard Strauss, 2. Konzert für Horn und Orchester Es-Dur · Jean Sibelius 5. Sinfonie Es-Dur op. 82 23./24. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Garrick Ohlsson, Klavier · Johannes Brahms 1. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 15, 2. Sinfonie D-Dur op. 73 30. September/1. Oktober 2004 Gewandhausorchester · GewandhausChor · GewandhausKammerchor · Herbert Blomstedt · Luba Orgonáˇsová Sopran · Cornelia Kallisch, Alt · Kresimir Spicer, Tenor · Klaus Mertens, Bass Leoˇs Janáˇcek, Veˇcné evangelium (Ewiges Evangelium) – Legende für Sopran Tenor, Chor und Orchester · Anton Bruckner, 3. Messe für Sopran, Alt, Tenor Bass, Chor und Orchester f-Moll 5./6. November 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Bernd Glemser, Klavier · Felix Mendelssohn Bartholdy, Ruy Blas-Ouvertüre op. 95, 2. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 40 (Welterstaufführung nach der Neuausgabe von Breitkopf & Härtel), 3. Sinfonie a-Moll op. 56 („Schottische“) (Welterstaufführung nach der Neuausgabe von Breitkopf & Härtel) 12./13. November 2004 Gewandhausorchester · Stefan Blunier · Tzimon Barto, Klavier · „gewandhaus goes jazz“ · Paul Hindemith, Ragtime (wohltemperiert) · Igor Strawinsky Ebony Concerto · Darius Milhaud, Le boeuf sur le toit – Ballett op. 58a · John Adams, Lollapalooza · Aaron Copland, Quiet City · George Gershwin, Concerto in F für Klavier und Orchester 18./19. November 2004 Gewandhausorchester · Kurt Masur · Ludwig van Beethoven, 6. Sinfonie F-Dur op. 68 („Pastorale“) · Dmitri Schostakowitsch, 5. Sinfonie d-Moll op. 47 28. November 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Melanie Diener, Sopran · Carl Nielsen, 2. Sinfonie h-Moll op. 16 („Die vier Temperamente“) · Richard Strauss, Vier letzte Lieder · Antonín Dvoˇrák, Vier Slawische Tänze aus op. 46 2./3./4. Dezember 2004 Gewandhausorchester RIAS Kammerchor · Herbert Blomstedt · Miriam Alexandra Allan, Sopran Ingeborg Danz, Alt · Christoph Genz, Tenor · Christian Gerhaher, Bass · Georg Friedrich Händel, Messiah – Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester HWV 56 (In englischer Sprache) 16./17. Dezember 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Robert Schumann, 1. Sinfonie B-Dur op. 38 („Frühlingssinfonie“) · Franz Schubert, Sinfonie C-Dur D 944 („Die Große“) 29./30./31. Dezember 2004 Gewandhausorchester · GewandhausChor · GewandhausKinderchor · MDR Rundfunkchor · Herbert Blomstedt Claudia Barainsky, Sopran · Marianne Eklöf, Alt · James Taylor, Tenor · Matthias Goerne, Bass · Ludwig van Beethoven · 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit dem Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“ 13./14. Januar 2005 Gewandhausorchester · Dmitri Kitajenko · Kolja Blacher, Violine Peter Tschaikowski, Romeo und Julia – Fantasieouvertüre · Dmitri Schostakowitsch, 2. Konzert für Violine und Orchester cis-Moll op. 129 Sergej Prokofjew, 5. Sinfonie B-Dur op. 100

F O T O :

N E U B U R G E R

K A M M E R O P E R

Neuburger Kammeroper Wieder ist der Neuburger Kammeroper ein Glücksgriff gelungen: Die satirische Oper Der geraubte Eimer (1793) des Neapolitaners Niccolo Antonio Zingarelli bietet Horst Vladar alle Möglichkeiten, in seiner Inszenierung die Komik dieses reizvollen Werkes genüsslich auszubreiten. Es geht um eine kuriose Siegestrophäe, eben jenen Eimer, der noch heute in der italienischen Stadt Modena gezeigt wird und der damals zu erbitterten Streitigkeiten mit der Nachbarstadt Bologna geführt hatte. Ein trotteliger Bürgermeister steht im Mittelpunkt des Bühnengeschehens, ein Vorläufer des lortzingschen van Bett, in Neuburg von dem fast spitzwegisch wirkenden Bassisten John Sweeney prächtig verkörpert. Dazu zwei Liebespaare und ein kämpferischer Buffo-Bariton – alle auf den Punkt genau und gesanglich stilsicher besetzt. Der kompetente Dirigent Alois Rottenaicher hat die Partitur mit ihren aparten Bläser- und sonstigen Instrumentationseinfällen konzentriert im Griff. Eine Freude für alle Liebhaber des Ausgefallenen. GA

Kammeroper Rheinsberg Als Werkstatt für Nachwuchssänger besitzt die Kammeroper Rheinsberg weltweit Anziehungskraft. Zum Auftakt ihrer 14. Saison sind sie überwiegend aus Südkorea herbeigeeilt. Zu begeisterndem Einsatz, ungeachtet des Wetters und der Traurigkeit des Stücks: Lucia di Lammermoor. Aus dem offenen Schlosshof musste man in eine geschlossene Mehrzweckhalle fliehen. Hier, wo einst Traktoren standen, sitzen nun Chor und Orchester des Staatstheaters Braunschweig – bei äußerst knappen Mitteln ist man auf Kooperationen angewiesen. Es ist dies nicht der rechte Raum für feinsinnig austarierten Orchesterklang. Der junge Danie Inbal zielt denn auch weniger auf reißerische Effekte als auf vokale Schonung. Ein halbszenisches Arrangement (Edda Klepp) deutet Aktionen an, vermeidet unnötiges Posieren. Der Bassist Hyung-Wook Lee (Raimondo) fällt angenehm auf, ebenso die Tenöre Sa-Hoon An (Arturo) und Michael Siemon (Normanno). Andere, wie bei Koreanern leider häufig, klingen gaumig, zum Teil gepresst, steigern sich ins Lärmende. Mit Leichtigkeit und Bravour bewältigt dagegen Hyun-Ju Park die vokale Hochseilartistik der Lucia. Dazu eine kleine Sensation: Der Münchner Sascha Reckert gibt, wie von Donizetti vorgesehen, doch nie ausgeführt, die Echowirkungen der großen Kadenz nicht mit der Flöte, sondern mit der Glasharmonika wieder. Eine Welturaufführung im nördlichen Brandenburg! BK

Weißenburg Romantik pur zu erschwinglichen Preisen. So oder so ähnlich kann man einen außergewöhnlichen Abend beschreiben, der im Grunde rein gar nichts mit klassischer Klassik zu tun hat. Das Bergwaldtheater in Weißenburg steht in puncto Romantik namhafteren Orten, von den Seychellen über Paris bis hin zu Venedig, in nichts nach: Eine handgemalte Ausschilderung, die den Besucher auf ganz offiziellen Schleichwegen zum Ziel des heutigen Abends führt, rustikale Sitzplätze unter einem klaren Sternenmeer und die Option eines unkonventionellen Picknicks beflügeln so manchen Besucher. Da verwundert es auch nicht, dass die Auswahl der eigentlichen Aufführung, ob die Entführung aus dem Serail, Der Brandner Kaspar, Rigoletto oder das „Open-Air-Kabarett-Festival“, ausnahmsweise nicht die höchste Priorität genießt. NLe

crescendo 05 2004

43

03 41/12 70-280

Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2004/2005 mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.

Name, Vorname Straße PLZ, Wohnort Telefon

Geburtsdatum

Coupon bitte zurücksenden an: Gewandhaus zu Leipzig · Marketing und Kommunikation · Augustusplatz 8 · 04109 Leipzig

w w w . g e w a n d h a u s . d e


Besuch bei Olympia

Die Münchner Opernfestspiele > Die Meistersinger von Nürnberg > The Rape of Lucretia > Pelléas et Mélisande

Reiselustig waren sie ja schon immer, die Musiker des Gewandhaus-Orchesters. Nun brachten sie Leipzig nach Olympia – wenn es schon umgekehrt nicht klappte. Leipzigs Bewerbung, Ausrichter der Olympischen Spiele 2012 zu werden, wurde ja bekanntlich abgelehnt. Aber dabei sein ist alles! Deshalb reiste das traditionsreiche Orchester von der „sächsischen Met“ zum Freilufttheater des Herodes Attikus am Fuße der Akropolis: als musikalische Botschafter Deutschlands.

musikalischen Kulturbeitrag Deutschlands im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele miterlebten. Hier stimmte einfach alles: Angenehme Temperaturen nach einem heißen Tag, Grillengezirpe, der Mond ver-

Die Meistersinger von München

F O T O :

W I L F R I E D

nigin Sofia, zu den über 5 000 Besuchern, die diesen

Pelléas und Mélisande bei den Opernfestspielen

schwand allmählich hinter den antiken Säulen des Theaters, in dem sonst innerhalb des „Hellenic Festi-

Drei Premieren bei den Münchner Opernfestspielen! Zum

Duncan ungeachtet des Zweiten Weltkrieges begeben hat-

vals“ klassische Tragödien aufgeführt werden.

Auftakt: Die Meistersinger von Nürnberg. Wagners 1868

ten. Von einer heutigen Inszenierung wären einige entschlos-

Hier konnten die Musiker unter ihrem Chefdirigenten

in München uraufgeführte Oper hat T. Langhoff in die Ge-

senere Kontrapunkte zu den Schwülstigkeiten in Text und

Herbert Blomstedt, trotz extremer – „dürrer“– Akus-

genwart transponiert (Bühne und Kostüme: G. Pilz). Die

Tonsprache zu erwarten. Sich auf die Ausstrahlungskraft der

tikverhältnisse innerhalb des Odeons, in Brahms erster

detailreiche, handwerklich solide Inszenierung enthält sich

gleichwohl vorzüglichen Sänger (u.a. S. Connolly, S. Bullock,

Symphonie einmal mehr beweisen, dass sie zu den

zwar radikaler Neudeutungen, vermag aber die Aktualität

I. Bostridge, A. Held) zu verlassen, ist doch zu wenig.

wenigen deutschen Klangkörpern gehören, die noch

der Thematik – die Rolle innovativer Kunst und Künstler in

über diesen spezifisch „warmen“ Orchesterklang

einer selbstgefälligen Gesellschaft – mit gewitzt-kritischem

verfügen. Gewachsen aus jahrhundertealter sächsi-

Blick auf die heutige Medien- und Spaßgesellschaft zu ver-

produktion: Debussys Pelléas et Mélisande. In kühlen, zeit-

scher und thüringischer (!) Musizier-Tradition, ist er

deutlichen. Musikalisch setzte man auf die sichere Karte,

losen Bildern (Bühne: A. McDonald) erzählt R. Jones diese

unverwechselbar auch durch den Klang seiner Blech-

konnte man doch die vorzüglichen Meistersinger Jan-Hendrik

sonderbare Beziehungsgeschichte von Verlangen, Eifersucht,

bläser: Man benutzt als einziges deutsches Orchester

Rootering (Sachs), Matti Salminen (Pogner), Eike Wilm Schulte

Gewalt und Sterben. Jones setzt nicht auf archaische oder

deutsche Posaunen.

(Beckmesser) und den strahlenden Stolzing alias Robert

psychoanalytische Symbolik als mögliche Interpretations-

Unter Herbert Blomstedt hat das Orchester spürbar

D. Smith in der noch 2003 gespielten Inszenierung August

hilfen, sondern stellt die Figuren als deformierte, leidende,

an Artikulationsfähigkeit und Klarheit der Phrasierung

Everdings wiederholt erleben. Aufhorchen ließen die Neube-

gleichwohl alltägliche Menschen dar. Doch so wie das

dazu gewonnen. Sehr transparent und ohne emotio-

setzungen: M. Kaune als selbstbewusste Eva, K. Kammer-

Bühnenbild etwa das Schloss als kleines Häuschen zeich-

nale Überfrachtung war auch das Spiel des Solisten

loher als attraktive Magdalene, K. Conners als umtriebiger

net und (Seelen-)Räume zu engen Zimmern schrumpfen

des Abends: Der Geiger Leonidas Kavakos wurde

David und Jan Buchwald als jugendlich-wuchtiger Kothner.

lässt, neigt das Regiekonzept zur Verkleinerung, ja beinahe

zu Recht vom Publikum gefeiert. Brahms’ eigentlich

In edlem, schlank dahin fließendem Wohlklang ließ Zubin

Banalisierung der Personen und ihrer Dramatik. Diese mit-

„gegen die Geige“ geschriebenes Violinkonzert wurde

Mehta das Bayerische Staatsorchester schwelgen.

tels drastischer Schmerzensgestik zu retten versucht der

Ebenfalls eine britische Angelegenheit die dritte Festspiel-

von Eifersucht zerfressene Golaud Robert Haywards. Clive

von Kavakos sehr souverän, mit unglaublich sauberen Doppelgriffen, großem Ton und hinreißend subtiler

Seine enorme Vielseitigkeit und Verlässlichkeit konnte das

Bayley beeindruckt durch eine intensive, fast karikierende

Farbgebung interpretiert.

Orchester auch in den beiden anderen Neuinszenierungen

Darstellung des alternden Arkel. Dem gegenüber wirken die

„Fast schöner, als man es aushalten kann“, schwärm-

beweisen. In Kleinstbesetzung unter Ivor Bolton, zwischen

heimlich liebenden Pelléas (Garry Magee) und Mélisande

te später ein Leipziger Delegationsteilnehmer vom

Transparenz und Opulenz schwankend, produzierte es die

(Joan Rodgers) etwas leichtgewichtig. Das Interessanteste,

Konzerterlebnis, als es gegen drei Uhr morgens zu-

Klangfolie für Brittens The Rape of Lucretia. Die in ihren

die eigentliche Bewegung und Emotion, ereignet sich im

rück zum Flughafen ging. Dort wartete die Crew der

Mitteln sparsame Inszenierung D. Warners (Bühne: Tom

Orchestergraben. Die ungemein vielschichtige und farben-

Chartermaschine schon, um das 82-köpfige Orches-

Pye) konnte indes nicht recht plausibel machen, welche

reiche Partitur Debussys wird vom Staatsorchester unter der

ter und seine Fans vom olympischen „Marathon“-Trip

Dringlichkeit die antike Geschichte der treuen Lucretia, die

agilen Leitung Paul Daniels‘ in transparenten, nuancierten

– morgens um 7 nach Athen und genau 24 Stunden

vom machohaften Prinz Tarquinius entehrt wird und sich

Klang umgesetzt. Fazit: Trotz klangvoller Namen zahlrei-

später wieder zurück nach Leipzig – zu bringen. „Eine

daraufhin den Tod gibt, für uns heute hat. Schon bei der

cher Gesangsstars war das Bayerische Staatsorchester der

Extremsituation“, sagte ein Musiker. „Aber das steckt

Uraufführung 1946 hatte man sich über den Ästhetizismus

eigentliche Stern, der München bei den Opernfestspielen

Dagmar Zurek

gewundert, in den sich Britten und sein Librettist Ronald

leuchten ließ.

man schon mal weg.“

44

crescendo 05 2004

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM

PREMIERENSPIEGEL

Heinz-Günter Vester

HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

F O T O :

begeistert. Er gehörte, wie auch die griechische Kö-

W I L F R I E D

H Ö S E L

medaille verdient hat“, so Innenminister Otto Schily

H Ö S E L

Ihr Konzert wurde zu einem „Abend, der eine Gold-


2004 2005

Gralsritter ist kein Traumberuf

Erleben Sie Deutschlands jüngstes Opernhaus!

Parsifal in Baden-Baden

F O T O :

A N D R E A

K R E M P E R

T HEATER E RFURT

Wie fliegen der Teufelsmähre die Mähnen!

H ÄNSEL

G RETEL

UND

Engelbert Humperdinck In der Parsifal-Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff, die im

Parsifal ist alles symbolisch, Klingsors Gegenwelt ist im

Festspielhaus Baden-Baden quasi den Gegenentwurf zum

Grunde keine. Warum ausgerechnet ein Schienenstrang

Bayreuther Parsifal darstellte, müssen die geplagten Grals-

den Weg aus dem Bunker der Gralsburg weist, bleibt das

ritter nicht nur stets auf das Reinheitsgebot achten, sondern

Geheimnis von Regisseur und Bühnenbildner. Statt eines

auch noch in einem Bunker leben! Raimund Bauers Bühnen-

nostalgischen kleinen Dampfzugs kommt jedenfalls Parsifal

bild legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Ordensmitglieder

zu Fuß über die Gleise, komplett mit heiligem Speer und

eine ihrer Umgebung entsprechende Mentalität entwickelt

schicker schwarzer Ritterrüstung. Konsequent hat die Regie

haben, was Lehnhoff in der Personenführung prompt be-

jedes erhebende Moment aus der szenischen Umsetzung

stätigt. Wie verzweifelt Amfortas auch leidet, die Gralsritter

von Richard Wagners Bühnenweihfestspiel gestrichen. Und

denken nur an das eine: durch die Enthüllung des Grals ihr

doch hatte sie zwei wesentliche Vorteile gegenüber dem

Leben zu verlängern. Unter den „reinen“ christlichen Rittern

Bayreuther Parsifal à la Schlingensief: Sie lenkte nicht von

Giuseppe Verdi (WA)

ist kein Platz für Mitleid. Aus der grau in grau gemalten Tris-

der Musik ab und war erstklassig besetzt.

D IE L EICHE

D IE D OLLARPRINZESSIN Leo Fall

D ER R OSENKAVALIER Richard Strauss

H ÄNSEL A IDA

IM

Schmidt-Futterer verlieh ihm mit einer Totenkopfmaske und

Kent Nagano einen hinreißend klangschönen, transparenten,

Roberto Galvan

Skeletthänden ein Aussehen, als habe Titurel sich von einer

rhythmisch präzisen und dynamisch ausgefeilten Wagner.

Halloweenparty in die Gralsburg verirrt.

Thomas Hampson gab mit kultiviert geführtem Bariton einen

C UBA

Salminen mit einem grandiosen, in jeder Lage klangvollen

Staunen versinkt, statt Amfortas die erlösende Frage zu

Bass als Gurnemanz die Szene. Christopher Ventris spielte

stellen. Das in Felle gehüllte Naturkind und die geflügelte

engagiert die Wandlung Parsifals vom Toren zum Weisen

Kundry passen wirklich nicht in die lebensfeindliche Welt

und verwöhnte durch seinen kernigen, nie angestrengt klin-

der Gralsburg. Das, was die Ritter so fürchten und was

genden Tenor. Waltraud Meier ist mit ihrem klaren Mezzo die

Amfortas die nicht heilende Wunde beschert hat, demons-

Kundry par excellence, sie verkörperte die innere Zerrissen-

triert diese Inszenierung überdeutlich mit einem gigantisch

heit dieser Figur glaubhaft bis in die kleinste Geste, bis in

vergrößerten Röntgenbild eines weiblichen Beckens. Der

jeden verzweifelten Aufschrei hinein. Auch die anderen Par-

als japanischer Dämon verkleidete Klingsor lockt mit einem

tien waren treffend besetzt bis hin zum tadellos singenden

Lustgarten, der sich hier als der altbekannte Bunker aus

Festspielchor Baden-Baden. Musikalisch war dieser Parsifal

dem ersten Akt erweist, und die choreographisch arrangier-

spannend von Anfang bis Ende.

ten Blumenmädchen sind in Gralsgrau gehüllt. In diesem

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM

PREMIERENSPIEGEL

HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

Nike Luber

15.01.2005

29.01.2005

S ACK

M OZART-R EQUIEM

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin spielte unter

Immerhin versteht man so, warum Parsifal in sprachlosem

11.12.2004

G RETEL – nur für Erw.

UND

Engelbert Humperdinck

Titurel wie ein böser Gag heraus. Kostümbildnerin Andrea

nachdrücklich leidenden Amfortas. Mühelos dominierte Matti

06.11.2004

L’A LBATRO (Oper am Klavier) Ubaldo Pacchierotti 09.01.2005

Franz Wittenbrink/E. Streul

tesse von Bühnenbild und Kostümen ragt Amfortas’ Vater

09.10.2004

10.02.2005 12.02.2005

LIBRE

Cong Su (UA)

19.03.2005

M ONNA VANNA (Oper am Klavier) Henry Février

10.04.2005

M ESSIDOR

Alfred Bruneau (konzertant) 30.04.2005

D EATH

KNOCKS

Christian Jost (UA)

& S OLDATEN

G ESCHICHTE

VOM

D IE

W ITWE

Igor Strawinsky LUSTIGE

Franz Lehár

06.05.2005 28.05.2005

Service-Center, Anger 35, 99084 Erfurt 0361–2233155 www.theater-erfurt.de

crescendo 05 2004

45


am Rande

Gipfeltreffen

Italienische Nacht in Berlin

Zu Besuch beim Oberstdorfer Musiksommer Seit 21 Jahren ist es ein fester Bestandteil des Berliner Konzertkalenders: Das Waldbühnenkonzert der Philharmoniker. Wer dabei sein will, muss schnell sein – die 20 000 Karten sind im Nu ausverkauft. Der Rest muss in die Röhre schauen: in die Fernsehübertragung oder eine DVD von EuroArts. Die 1979 gegründete Firma ist Deutschlands größter Produzent für klassische audiovisuelle Musikprogramme. Einige Fragen an den Produzenten

crescendo: Wann begann die Zusammenarbeit zwimoniker 1991 in Prag. Inzwischen sind wir durch einen

Die Rheinsirenen auf dem Nebelhorn

Exklusiv-Vertrag verbunden, der sich auf alle audivisu-

S O N Y F O T O :

Smaczny: Mit dem ersten Europa-Konzert der Philhar-

F O T O :

A R N O

schen EuroArts und den Philharmonikern?

M U S I C

P Ü R S C H E L

Paul Smaczny:

Marcelo Alvarez

ellen Produktionen der Philharmoniker erstreckt. Das sind drei Konzerte im Jahr: das Waldbühnenkonzert,

Das muss ein seltsames Erlebnis sein für einen Bergwanderer:

Einige Wochen nach dem alljährlichen Waldbühnen-Konzert

das Europakonzert und das Silvesterkonzert.

Man kommt nach einem anstrengenden Aufstieg in 2 000

der Berliner Philharmoniker, diesmal unter Simon Rattle und

Meter Höhe auf dem Nebelhorn an – und vor der Hütte des

wie stets ausverkauft und umjubelt, zog es erneut 15 000

sammenarbeit?

Alpenvereins spielt eine Damenkapelle mit sechs äußerst

Klassik-Fans in das stimmungsvolle Amphitheater mitten im

Smaczny: Die Berliner Philharmoniker sind das Or-

schick gekleideten Mitgliedern Tango und Charleston. Eine

Wald hinter dem Berliner Olymiastadion: Anna Netrebko und

chester, dessen Produktionen weltweit am weitesten

Mischung von Klassikern der 20er bis 40er Jahre präsentie-

Marcelo Alvarez versprachen Belcanto-Fans an diesem ver-

verbreitet sind. Und das erhöht natürlich den Markt-

ren sie, und in ihren maßgeschneiderten Kostümen trotzen

regneten Spät-August-Abend eine wenigstens ohren- und

wert. Für die Konzertreise der Philharmoniker durch

sie dem Wind und den kühlen Temperaturen. Natürlich sind

herzerwärmende „Italienische Nacht“. Erst in der Waldbühne

China im nächsten Jahr bereiten wir mit DVDs und

die Rheinsirenen nicht für die paar Bergsteiger in die Alpen

angekommen, merkte das zahlende Publikum, dass es als

Fernsehproduktionen den idealen Nährboden. Bei den

gekommen – sondern für das bequemere Publikum, das in

Staffage in die Aufzeichnung einer ZDF-Fernsehgala gelockt

Konzerten fungiert das Orchester als Veranstalter und

der Seilbahn den höchstgelegenen Konzertort Deutschlands

worden war. Zwischen den einzelnen Häppchen aus Opern

ist für das Programm verantwortlich, wir kümmern uns

erreichte. Aber am Schluss sind es die Bergsteiger, die mit

wie Flotows Martha, Massenets Werther oder Gounods Faust

um die Verbreitung. Wir produzieren nicht nur DVDs,

der größten Begeisterung noch eine fünfte Zugabe fordern.

(eine merkwürdige „Italienische Nacht“!) fabrizierte Nina

crescendo: Wie profitiert das Orchester von der Zu-

Ruge eine derart unsägliche Moderation, dass man nur

sondern liefern auch an Fernsehsender in ganz Europa und Asien.

crescendo: Spüren auch Sie die Klassik-Krise?

Das Konzert auf dem Nebelhorn demonstriert das Konzept

noch staunen konnte. Wir haben in Deutschland ja wahrlich

des Musiksommers: professionelles Niveau der Musiker ver-

eine Menge Krisen, aber eine der gravierendsten ist ganz

Smaczny: Die DVD ist noch ein Wachstumsmarkt. Das

eint mit Begeisterung für die Musik. „Nebenbei“ machen die

sicher die der Klassik-TV-Moderation. Warum, zum Teufel,

Problem ist der Fernsehbereich: Hier ist der Finan-

sechs Frauen nämlich auch „ernste“ Musik, wie man an der

sind Klassik-Sendungen im Fernsehen grundsätzlich für

zierungsprozess schwieriger geworden, man muss

Qualität ihres Spiels hören kann – aber heute sind sie dazu

Zuschauer angelegt, die absolut keine Ahnung von Klassik

Partner einbinden, weil es mehr Spartensender mit

da, ihre Zuhörer zu unterhalten. Damit dafür auch in Zukunft

haben? Ist dies wirklich das Zielpublikum einer Klassik-Gala

begrenzen finanziellen Möglichkeiten gibt. Das ist

der Nachwuchs bereit steht, verbindet man die Konzerte

abends um Viertel nach zehn?

eine Tendenz in ganz Europa. Aber generell gilt: Wo es

in Oberstdorf mit Meisterkursen. Mit exzellenten Lehrern

durch Privatsender einen Quotendruck gibt, wird klas-

wie Rosa Fain, einst Assistentin David Oistrachs, oder dem

Die musikalischen Darbietungen rissen das Publikum auch

sische Musik aus dem Hauptprogramm verdrängt.

Klavierpädagogen Konrad Elser, für dessen Talent, Einblicke

nicht wirklich aus ihren wärmenden Decken. Anna Netrebko,

in das Wesen von Klaviermusik zu geben, sich der Besuch

der russische Shooting-Star, ließ es bei seinem allerersten

konzert gesendet?

in Oberstdorf allein schon lohnen würde. Und mit dem

Open-Air-Auftritt schwer an musikalischer Ausstrahlung

Smaczny: Live nur nach Deutschland. Aber während

Unterrichten ist es nicht getan: Lehrer und Meisterschüler

fehlen, während Marcelo Alvarez zwar schluchzende Leiden-

des ersten Jahres wird es vermutlich in 20 weitere

präsentieren ihre Arbeit in Konzerten. Wie viel versprechend

schaften beschwor, darüber aber seine sonst so strahlenden

Ländern gesendet.

der Nachwuchs ist, den man dabei erleben kann, zeigte der

Höhen verlor. Solide kam die Begleitung vom viel zu dick

16jährige Pianist Joseph Moog, der mit dem Georgischen

besetzten Deutschen Symphonie-Orchester unter Marco

Kammerorchester Beethovens 2. Klavierkonzert spielte.

Armiliato. Eines aber muss man den Fernsehleuten lassen:

crescendo: In wieviele Länder wird das Waldbühnen-

crescendo: Welches Waldbühnenkonzert ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Smaczny: Die Italienische Nacht mit Abbado 1996. Bis

Die Bühne war sehr effektvoll mit Stoffbahnen geschmückt

zehn Minuten vorher schüttete es wie aus Kübeln, aber

Übrigens: das Foto gibt nur einen groben Eindruck des ein-

und wurde stimmungsvoll in wechselnden Farben beleuch-

im Konzert entwickelte sich dann eine phantastische

zigartigen Ambientes. Wer Klassische Musik und Berge mag,

tet. So hatte wenigstens das Auge etwas!

Arnt Cobbers

Atmosphäre.

46

crescendo 05 2004

muss sich das unbedingt einmal ansehen.

Arnt Cobbers

Klemens Hippel

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM

PREMIERENSPIEGEL

HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU


Julius Cäsar in Tirol

Belcanto im Ruhrgebiet

am Rande

Die Innsbrucker Festwochen

Rosmonda d‘Inghilterra in Gelsenkirchen

Fusion Die beiden großen landesweiten Klassikfestivals MuL A R L

vereinen sich ab dem 01. Januar 2005 zu einem ge-

R U P E R T

sikSommer und Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

der wollen die beiden Festivals nun ihre Kräfte bündeln

meinsamen Festival. Nach 13-jährigem Nebeneinan-

F O T O :

I N N S B R U C K E R

F E S T W O C H E N

/

und gemeinsam Mecklenburg-Vorpommern, weit über

Dominique Visse als Ptolemaios in Innsbruck

die Landesgrenzen hinaus, als Kulturland ersten Ranges repräsentieren. Mit rund 100 Konzerten wird das vereinte Festival im nächsten Sommer zu den größten Musikfesten in Deutschland gehören. Jugendförderung Das Hotel Maritim München bietet dem Münchner Jugendorchester ein außergewöhnliches Konzertambiente. Am 09.10. geht es um 18.30 Uhr „klassisch-kulinarisch“ zu: Umrahmt von einem erlesenen 3-Gänge-Menü spielt das Orchester den Zauberlehrling

Eliogabalo von Francesco Cavalli und Giulio Cesare von Antonio

Das Musiktheater im Revier bot seinem Publikum die Deut-

von Dukas, Dvorˇáks 7. Symphonie und Saint-Saens’

Sartorio: Die Innsbrucker Festwochen haben sich etwas ge-

sche Erstaufführung von Donizettis Rosmonda d’Inghilterra.

Cellokonzert op. 33. Für 49 Euro pro Person würde

traut mit ihrem Opernprogramm 2004! René Jacobs brillan-

Nach dem konventionellen ersten Akt gewinnt der zweite

man normalerweise nicht einmal das Menü bekom-

te Interpretation von Cavallis vorletzter Oper war immerhin

durch drei atemberaubende Duette prägnante Struktur, was

men – an diesem Tag gibt es noch gute Musik und ein

vorher schon in Brüssel zu sehen (vgl. crescendo 3/2004),

sich auch in Gabriele Rechs Inszenierung deutlich widerspie-

Glas Veuve Cliquot dazu.

aber Sartorio? Da kennt man doch kaum den Namen! Zu

gelt. Denn Hermann Feuchtners Bühnentürme sind im ersten

unrecht, denn die Oper um den bekannten Stoff hält jedem

Akt der Aktion eher hinderlich. Auf der offenen Bühne des

Vergleich mit bekannteren Barockopern stand, auch dem

zweiten Teiles entfaltet Rech die psychologischen Tiefen der

mit Händels Version!

Oper, einer eigentlich typischen Dreiecksgeschichte: HeinEleonore von Aquitanien für seine Macht, Rosamund Clifford

(Regie/Bühne/Kostüme), mit geringen finanziellen Mitteln

als Sexspielzeug. Rosamunde entscheidet sich letztendlich

ein ägyptisches Ambiente zu schaffen: Ein paar Säulen, ein

für Vater und Tugend, Heinrich veranlasst seine Gattin, seine

Thron, schöne Kostüme und das Spiel mit Farben reichen,

Geliebte zu töten, obwohl sich beide Frauen in einem ner-

um eine Atmosphäre zu erzeugen, in der sich die Sänger

venzehrenden Duett angenähert haben. Eleonoras Fazit an

wohl fühlen und spielen können. Und auch wenn die Trom-

den Gemahl: „Du bist die Hand – ich das Messer!“

peten in einer höllisch schweren Partitur Probleme haben – La Cetra Barockorchester Basel (Leitung: Attilio Cremo-

Enrico II ist bei Mark Adler in guter Kehle, auch wenn sein

nesi) geleitet Giulio Cesare (Alexandrina Pendatschanska),

lyrischer Tenor bei den heldischen Stellen an seine Grenzen

Cleopatra (Laura Alonso) und ihre Bediensteten durch alle

stößt. Claudia Braun singt die Titelpartie mit beispielhaf-

Klippen der Oper, indem man stets zuhört und auf das rea-

tem Belcanto, zumal ihr mädchenhaft frisches Timbre die

giert, was oben auf der Bühne passiert.

Glaubwürdigkeit der Gestalt unterstreicht – als Gegenspie-

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lerin vermag Anke Sieloff in ständiger Steigerung, mit ihrem Der Mut des Innsbrucker Alte-Musik-Festes ist umso mehr

hohen Mezzosopran und viel vokaler Attacke, im Finale für

zu betonen, als man ja Sänger gewinnen muss, die für nur

Gänsehaut zu sorgen. In den konventionell gefassteren Rol-

drei Aufführungen schwierige Partien zu lernen haben, die

len beeindruckt Nicolai Karnolsky mit voluminösem Bass,

sie danach wohl nie wieder brauchen werden. Umso er-

singt im Dauerforte jedoch recht einfarbig; während Anna

staunlicher, dass man Maria Cristina Kiehr (Nireno) für eine

Agathonos mit weichem Mezzo als Page Arturo für weite-

Nebenrolle gewinnen konnte, in der sie alle anderen Sänger

ren Ohrenschmaus sorgt. GMD Samuel Bächli beginnt die

in den Schatten stellte – außer Dominique Visse, der einen

Ouvertüre, als ob er Rossini dirigieren wolle – erst später

herrlich bösen Ptolemaios abgab. Wenn sich nur ein Mutiger

reißen ihn die Sänger zu romantisch glutvollerem Musizieren

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fände, der diese tolle Oper auf Deutschlandtournee schickt

mit. Der Chor des Mir und die Neue Philharmonie Westfalen

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– sie hätte viel mehr als 3 Aufführungen verdient!

accompagnieren die Belcanto-Wonne sicher und mit Verve.

Klemens Hippel

Martin Freitag

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EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM

PREMIERENSPIEGELcrescendo 05 2004 47 HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU

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crescendo

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rich II. von England benutzt zwei Frauen: seine angetraute In der Innsbrucker Inszenierung gelingt es Norbert Mladek

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gehört

All’Improviso L’Arpeggiata. Alpha 512 / Note 1 Crossover wäre die richtige Rubrik für diese CD, wäre der Begriff nicht durch zu viele misslungene Aufnahmen diskreditiert. Aber wie soll man es nennen, wenn der Klarinettist Gianluigi Trovesi das Alte Musik Ensemble L’Arpeggiata trifft? Und man gemeinsam improvisiert auf der Basis von Chiaccona, Follia oder Bergamasca? Eigentlich ist es ein Stück Neue Musik unserer Zeit. Die richtige CD jedenfalls für alle, die nichts KH auf Schubladendenken geben und Improvisation mögen. crescendo premium hält diese CD für Sie bereit. S. S. 22

Historisches Sviatoslav Richter in Concert 1961 – 1978 Vielen ist das seltsame Bild des älteren Mannes noch bekannt, der auf seinem Motorrad von Ort zu Ort fährt, irgendwo spontan anhält und für den nächsten oder übernächsten Tag ein Konzert für sich organisiert. Das war die Pianistenlegende Sviatoslav Richter in den 80er Jahren, 2005 wäre er 90 geworden. Der Titan unter den Pianisten war die festgefahrene Musikindustrie leid. Er wollte keine Konzerte Jahre im voraus planen, auch für Plattenaufnahmen bevorzugte er Livemitschnitte seiner Konzerte. Trotz dieses Verhaltens beschreibt sein Freund, der Pianist Andrej Gavrilov, den in der Ukraine geborenen Sohn eines deutschen Musikers als „typisch deutsch“ in Bezug auf sein Pflichtbewusstsein und sein Ordnungsbedürfnis. Beispielhaft für diesen Charakterzug erscheint die Tatsache, dass er als über 70jähriger einmal verzweifelt gestand, dass er bereits über 500 Stunden Übeschulden hätte. Er führte darüber genau Buch. Als mindestes Übepensum nahm er drei Stunden täglich an, war er an einem Tag durch Reisen oder Krankheit nicht in der Lage dazu, so musste er am nächsten Tag doppelt so viel üben. Sein Pflichtbewusstsein war allerdings bei weitem nicht das Einzige, das ihn zu einem der größten Pianisten des vergangenen Jahrhunderts werden ließ. Er war zum Künstler geboren, davon zeugt nicht nur sein Klavierspiel, auch seine gemalten Bilder in impressionistischem Stil fanden stets Bewunderung. Fast als Autodidakt wurde er mit 20 Jahren Schüler des legendären Heinrich Neuhaus. Dieser schrieb später über ihn: „Ich muß zugeben, es gab nichts mehr, was ich Richter beibringen konnte“. Slava – wie seine Freunde ihn nannten – hatte den geradezu idealen Körper für einen Pianisten, kraftvoll athletisch und so große Hände, dass er angeblich eine Oktave mit Daumen und Zeigefinger spielen konnte. Er beherrschte alle Giganten der E-Musik wie kaum ein anderer, seine Interpretationen zeigten eine einzigartige Klarheit und Transparenz. Bescheiden sah er seine Rolle als Pianist: „Die Gedanken, das Herz, die nackte Wahrheit des Komponisten müssen immer spürbar bleiben. Der Spiegel des EH Komponisten will ich sein, nichts weiter". Historic Russian Archiv. Beethoven, Schubert, Liszt. Brillant 92229 (5 CD Set)

Alte Musik Carlo Gesualdo: 1. Madrigalbuch Endlich hat sich ein Ensemble gefunden, das sie angeht: die Gesamteinspielung der Madrigale Gesualdos. Dabei scheint das Kassiopeia Quintett nicht so sehr bestrebt, den erstaunlichen harmonischen Wendungen nachzuspüren, für die Gesualdo berühmt wurde, als vielmehr die Texte als dramati-

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CD

sches Geschehen zu präsentieren. Mit einer Klangästhetik, die eine klare Unterscheidbarkeit der einzelnen Stimmen anstrebt und so die polyphonen Strukturen hervorhebt. Kassiopeia singt voller Expressivität, aber leider nicht ohne Trübungen in der Intonation, die man von a cappella Ensembles sonst nicht gewöhnt ist. Hoffentlich kann es diese kleine Schwäche bei den nächsten Folgen noch beheben, denn lange genug mussten KH wir warten auf so ein Projekt! Kassiopeia Quintett 2003. Globe 5521 / Note 1 Jean Baptiste Lully: Roland Roland ist eine der letzten Opern von Lully und ein spannendes Stück Musiktheater. Der strahlende Held singt nicht Tenor, sondern Bass, und im Ringen um die Liebe der schönen Angélique unterliegt er prompt dem Rivalen mit der höheren Stimme. Olivier Dumait verleiht dem erfolgreichen Frauenhelden Médor vokalen Glanz. Die zwischen ihm und Roland hin- und hergerissene Angélique erhält durch Anna-Maria Panzarellas hellen, schlanken Sopran einen Zug jugendlicher Ungewissheit. Ihren besonderen Reiz erhält diese Oper durch die vitalen, rhythmisch pointiert musizierten Orchester-Zwischenspiele, die abwechslungsreichen Chorsätze und Tanzeinlagen sowie die Duette und Terzette der Solisten. Das Finale gehört dem von Nicolas Testé ausdrucksvoll gesungenen Titelhelden, der dem Wahnsinn verfällt, bevor er zu seiner eigentlichen Berufung zurückfindet. Roland ist ein lohnender Ausflug in die Welt französischer Barockoper. NL Les Talens Lyriques: Rousset 2004. AMB 9949 / Note 1 Johann Wilhelm Wilms: Symphonien Nr. 6 & 7 Wilms gehört zu den vergessenen Komponisten. Zu Unrecht, findet Concerto Köln, und legt die Ersteinspielung der letzten beiden Symphonien Nr. 6 und 7 des 1847 verstorbenen Wilms vor. In dessen Symphonien verbinden sich Anklänge an Haydn mit Sturm und Drang-Impetus à la Beethoven. Die Frische der melodischen Einfälle kommt in der lebendigen Interpretation durch Concerto Köln ebenso zur Geltung wie die gekonnte Verwendung orchestraler Klangfarben und die kontrastreiche Dynamik. Von mitreißendem Elan ist das Scherzo der Symphonie Nr. 6, triumphale Aufschwünge bietet der Finalsatz der siebten Symphonie. Beide Symphonien sind keine Meilensteine der Musikgeschichte, aber souverän komponiert und in der Wiedergabe durch Concerto Köln alles NL andere als langweilig. Concerto Köln 2004. Archiv Produktion 474 508-2 / Universal

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Klassik Bestseller 1 -

Anna Netrebko: Sempre libera

2 4

Lang Lang

3 2

Anna Netrebko

4 1

Johann Sebastian Bach: Goldbergvariationen

5 -

W. A. Mozart: Requiem

6 11

Lang Lang

7 3

Anna Netrebko

8 8

Cecilia Bartoli

9 9

Nigel Kennedy

Claudio Abbado Deutsche Grammophon (Universal) Live at Carnegie Hall Deutsche Grammophon (Universal) Wiener Philharmoniker Opera Arias Deutsche Grammophon (Universal) Martin Stadtfeld Sony Classical

Nikolaus Harnoncourt DHM / BMG

Chicago Symphony Orchestra Klavierkonzert Nr. 1 Deutsche Grammophon (Universal) The Woman – The Voice Deutsche Grammophon (Universal) The Salieri Album Decca (Universal) The Vivaldi Album EMI Classics

10 5

Yo-Yo Ma

11 -

Haydn: Die Schöpfung

12 13

Kissin

13 10

Krystian Zimerman

14 6

Joseph Calleja

15 17

Perl

16 7

Thomas Quasthoff

17 -

Frank Peter Zimmermann

18 -

Argerich / Pletnev

19 -

Piano Extravaganza

20 -

Argerich / Capuçon / Maisky

Vivaldi’s Cello Sony Classical Janowitz / Wunderlich u.a. Deutsche Grammophon (Universal) Schubert: Sonaten RCA Red Seal / BMG Rachmaninow: Klavierkonzerte Deutsche Grammophon (Universal) Tenor Arias DECCA (Universal) Pour la violle et la theorbe DHM/BMG Widmung Deutsche Grammophon (Universal) Tschaikowsky/Bruch: Violinkonzerte Sony Classical Cinderella Suite / Ma Mère l’Oye Deutsche Grammophon (Universal) The Verbier Festival RCA Red Seal / BMG

Live from Lugano Festival EMI Classics

Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe


gehört

Lieblings-CDs Wer kennt den Musikmarkt mindestens so gut wie ein Rezensent? Gute Tonträger-Händler! Deswegen haben wir für unsere neue Kolumne unseren crescendo premium-Partner Willi Wagner (EINKLANG, Stuttgart) gebeten, Ihnen einmal seine ganz subjektive Auswahl ans Herz zu legen. Wenn Sie sie lesen, bekommen Sie bestimmt Lust, einmal bei ihm vorbeizuschauen – oder bei einem seiner Kollegen. Denn seine erste Empfehlung ist: „Unabhängig von allem gilt immer die Regel: nie ohne vorheriges Anhören kaufen!“ KH Eine meiner heutigen Empfehlungen müssen Sie nicht vorher anhören: die „Mocca Flor“ von Quadro Nuevo (FM110.2, Soul Food) sollten Sie bei nächster Gelegenheit 2x kaufen (eine zum Verschenken). Mit dieser CD machen Sie sich Freude und Freunde. Bei „Mocca Flor“ besteht nur eine (Sucht)Gefahr: die CD läuft Tag und Nacht, zulasten Ihrer anderen CDs. Im Café gegenüber unserem Geschäft läuft fast ununterbrochen die CD „Die Liebe kommt“ von „Nylon“ (98211155, Universal). Zu recht. Eine der faszinierendsten Neuerscheinungen. Sie werden fast alle Titel erkennen. Es sind bekannte Lieder und Chansons, aber die Arrangements! Wenn Sie es nicht schaffen, dass Ihr Stammcafé diese CD öfter spielt, bleibt Ihnen nur der Weg zu Ihrem Lieblingshändler – oder cool abwarten, bis Sie diese CD geschenkt bekommen. Noch drei Monate bis Weihnachten. Eine CD mit Werken von Peteris Vasks geschenkt zu bekommen – darauf können Sie lange warten. Peteris ist ein Jahr jünger als ich, also – er lebt! Sein Violinkonzert hat er Gidon Kremer gewidmet. Jetzt gibt es eine Aufnahme dieses Werkes mit John Storgards – Violine und Dirigent – und den Tampere Philharmonikern (ODE1005-2, Ondine). Versuchen Sie es mit Vasks. Sie werden ihn weiter empfehlen. Ganz sicher. Herbert Joos ist DER Stuttgarter Jazz-Trompeter. Er wollte kürzlich von mir wissen, welches unsere traurigste CD ist. Spontan meine Antwort: „Ulysses’ Gaze“ – die Musik von Eleni Karaindrou zum gleichnamigen Film. Nun ist die dritte CD der Trilogy erschienen: „The Weeping Meadow“ (9813327, ECM). Welches die zweite CD der Trilogy ist, sagt Ihnen der CD-Fachhändler Ihres Vertrauens. Wir vom EINKLANG sind jedenfalls sehr streng. Nur wer die ersten beiden schon hat, bekommt von uns die dritte. Zu wenig Klassik? Stimmt! Während ich hier meine Empfehlungen in den PC eintippe läuft im Hintergrund „Viola d’ amore“. Die toll aufgemachte CD hält innen (im Player) was sie außen verspricht. Es musizieren Marianne Ronez, Affetti Musicali und Monika Mauch. Die Komponisten sind alle tot – Sie wissen inzwischen wie ich das meine. Äußerst kaufenswert – 1x mindestens (910096-2, Winter & Winter). „Wenn Sie dieses Jahr nur eine CD kaufen, kaufen Sie diese,“ empfahl ein Musikredakteur einer hiesigen Zeitung in seiner Besprechung von „Frank Chastenier – for you“. Wir haben darauf hin sehr viele Exemplare dieser CD verkauft. Ich hoffe, Sie kaufen dieses Jahr mehr als eine CD, vielleicht eine meiner Empfehlungen, und Sie kennen einen Fachhändler in Ihrer Nähe Willi Wagner mit Anhörmöglichkeiten.

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Oper / Recitals Marcelo Alvarez: The Tenor’s Passion Marcelo Alvarez’ Leidenschaft reicht von Ponchielli bis Richard Strauss, von Bellini bis Meyerbeer. Unter dem Titel „The Tenor’s Passion“ lebt er diese Leidenschaften auf seinem neuesten Recital größtenteils so überzeugend aus, dass man gerne diese Kraut-und-Rüben-Zusammenstellung übersieht. Die schlanke und edle Stimme scheint ein bisschen an Gewicht zugelegt zu haben, ist aber immer noch zu vielen Schattierungen und geschmeidiger Tongebung fähig und besticht unverändert durch ihr weich kosendes Timbre. Einige der Puccini-Arien (Cavaradossi, Des Grieux, Kalaf) mögen, – wie auch der Don José – nicht unbedingt als Referenzaufnahmen gelten, denn der lyrischen Stimme fehlt es hier deutlich an kraftvoller Emphase und die Höhen wirken unorganisch aufgesetzt. Beispielhaft für Alvarez’ eleganten und gefühlvollen Vortrag, seine ausgezeichnete Technik, die noble Pianokultur und die bestrickende Stimmfarbe stehen das Lamento des Federico aus Cileas L’Arlesiana, „Amor di vieta“ aus Giordanos Fedora, und das Lied des Rosenkavalier-Sängers. Als Giordanos Andrea Chenier lässt sich Alvarez auf eine bei ihm kaum vermutete Weise mitreißen, in Bellinis Puritani hält er die Belcanto-Tradition hoch und die Aubade aus Lalos Roi d’Ys ist einfach mustergültig gelungen. Marcello Viotti (Sagrestano) ist hier erstmals als Sänger zu hören, ohne dass er darüber seine Aufgabe als Dirigent vergisst. Er inspiriert die Staatskapelle RF Dresden zu einem uneitlen Begleiten. Alvarez, Staatskape. Dresden: Viotti. Sony Classical SK 92917 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51 B. Galuppi: La Diavolessa Baldassare Galuppi (1706 – 1785), höchst produktiver Komponist und zeitweiliger Konkurrent Händels in London, hat mit Carlo Goldoni die Opera buffa geprägt. Um eine solche handelt es sich auch bei La Diavolessa. Die Goldonische Verwechslungskomödie wurde 1755 uraufgeführt und liegt nun in einer für Galuppi werbenden Einspielung vor. Die Abfolge temperamentvoller Rezitative und inspirierter Arien wird mit luftigem Esprit von Wolfgang Katschner, der Lautten Compagney Berlin und einem jungen Gesangsensemble frisch serviert. Bemerkenswert der CounHGV tertenor Johnny Maldonado. Dilcheva, Vieweg, Allen, Maldonado, Pahn u.a., Lautten Compagny Berlin: Katschner 2004. cpo 999 947-2 / jpc G. F. Händel: Agrippina Die bissige Satire auf das zeitlose Ränkespiel um Liebe und Macht am Beispiel der altrömischen Kaiserin Agrippina brachte dem jungen Händel den Durchbruch als Opernkomponist in Italien. Er hat die bösartig-witzige Textvorlage glänzend vertont, mit süffiger Melodik, dankbaren Arien, spritziger Begleitung und psycholo-

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gischem Scharfblick. Die vorliegende Einspielung unterstreicht hervorragend die von Händel musikalisch gezeichneten Charaktere. So wechselt Veronique Gens in der Titelpartie in Sekundenschnelle das Timbre ihrer Stimme, heuchelt sie eben noch in weichen Tönen Ottone ihren Glückwunsch entgegen, so spiegelt metallischer Glanz ihre wahren Gefühle wieder. Raffiniert spinnt sie in den Rezitativen ihre Intrigen, um Nero an die Macht zu bringen. In den vom Orchester tänzerisch musizierten Arien jubiliert Agrippina, solange sie denkt, dass ihre Pläne Erfolg haben. Poppea hat in dieser Oper gleich drei Verehrer, und schon in ihrer Auftrittsarie lässt Ingrid Perruche die Koloraturen verführerisch glitzern. Nigel Smith zeichnet mit kernigem Bariton den Claudio als ältlichen Herrscher auf Abwegen, weit entfernt von den jugendlichen Liebhabern Nerone und Ottone. Letzterer, von Thierry Grégoire mit glatt poliertem Countertenor gesungen, wirkt anrührend in der Szene, in der sich alle von ihm abwenden. Bis zum Happy End gibt es reichlich wunderbare Musik, die durchweg hervorragend gesungen NL und gespielt ist. La Grande Ecurie et la Chambre du Roy: Malgoire 2003. Dynamic CDS 431/1-3 / Klassik Center Kassel Saverio Mercadante / Giacomo Meyerbeer Margherita d’Anjou aus den italienischen Jahren Meyerbeers und Emma d’Antiochia von Mercadante sind die neusten Entdeckungen bei Opera Rara. Meines Erachtens ist die Oper Meyerbeers die musikalisch interessantere, neben dem vollen Horn des Melos zeigt sich eine sorgfältig gearbeitete Komposition, deren ungewöhnliche Orchestrierung die Schule Abbé Voglers erkennen lässt. Mercadante bleibt, trotz der herrlichen Melodien und einzelnen Instrumentalpassagen, konventioneller in der Ausführung. In beiden Aufnahmen führt D. Parry das London Phil. Orch. gekonnt durch die Partituren. Auch der Tenor ist derselbe, nämlich Bruce Ford, der seinen einst recht weißen Rossini-Tenor jetzt farbiger und glutvoller entwickelt hat – ein großer Pluspunkt! Die Margherita ist Annick Massis, deren jetzt lyrischer Sopran reifer geworden ist, was der Partie gut ansteht. Daniela Barcellona folgt ihrem Tenorgatten mit sattem Mezzo, lediglich in den extremen Höhen klingen die Töne ein wenig aufgesplissen. Alastair Miles’ Bass scheint alterslos durch alle Aufgaben zu wachsen. Nelly Miricioius reifer Sopran passt hervorragend zur erfahrenen Figur der Emma, eine echte Belcanto-Diva. Ihre Gegenspielerin ist ebenfalls Sopran und bei Maria Costanza Nocentini in bester Kehle. Roberto Serviles viriler Bariton komplettiert das dramatische Quartett. Die beiden Aufnahmen lohnen sowohl durch die Qualität der Musik und die Ausführung als auch durch ihren MF Wert als Erstaufnahmen dieser interessanten Werke. Meyerbeer: Massis, Ford, Barcellona, Miles, Previati, Putnins u.a. Geoffrey Mitchell Choir, LPO: Parry. ORC25, Mercadante: Miricioiu, Servile, Ford, Nocentini u.a., G. Mitchell Choir, LPO: Parry. ORC26. Opera Rara / Note 1


Edition Klassik vol # 4

schöner hören gehört

mit

Die Gratis-CD abholen und endlich schöne neue Musik entdecken!

Hilary Hahn London Symphony Orchestra, Sir Colin Davis „Elgar: Violin Concerto, Vaughan Williams: The Lark Ascending“ (Deutsche Grammophon/Universal) Ganz britisch ist das neue Programm, das die amerikanische Star-Geigerin Hilary Hahn zusammen mit Sir Colin Davis und dem London Symphony Orchestra vorstellt. Edward Elgars Violinkonzert und Ralph Vaughan Williams’ “The Lark Ascending”.

Marcelo Álvarez Staatskapelle Dresden, Marcello Viotti „The Tenor’s Passion“ (Sony Classical) Wenn ein berühmter Tenor wie Marcelo Álvarez eine Sammlung seiner Lieblingsarien vorstellt, kann man einige Überraschungen erleben! Eine sehr persönliche Auswahl, in der die große Vorliebe für Puccini ebenso auffällt wie das Interesse des Argentiniers, sein Repertoire zu erweitern und dem Publikum auch weniger Bekanntes ans Herz zu legen.

„The Last Night Of The Proms“ BBC Symphony Orchestra, Leonard Slatkin „The Last Night Of The Proms 2003“ (Warner Classics) So begeistert ist das Publikum wohl bei keinem anderen klassischen Konzert! Die „Last Night of the Proms“ bildet alljährlich den krönenden Abschluss der seit 1895 stattfindenden Konzertreihe. Hier der Livemitschnitt der Last Night 2003, bei dem, nach dem „ernsten Teil“ mit Angela Gheorghiu, das Publikum wie immer pünktlich zu den Klängen von Elgars „Pomp and Circumstance March“ mitsingend aus dem Häuschen gerät.

Baiba Skride Kammerorchester C. Ph. E. Bach, Hartmut Haenchen „W.A. Mozart & M. Haydn: Violin Concertos“ (Sony Classical) Seit Baiba Skride 2001 den Königin Elisabeth Wettbewerb gewann, ist ihr Aufstieg unter die inzwischen recht zahlreichen Geigen-Virtuosinnen nicht mehr aufzuhalten. Die 1981 in Riga geborene Künstlerin entführt uns auf ihrer neuen CD nach Österreich, zu Michael Haydn, Schubert und Mozart.

Juan Diego Flórez Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, Carlo Rizzi „Great Tenor Arias“ (Decca/Universal) Dieses Mal mal riskiert Juan Diego Flórez einen Blick über die Grenzen Italiens, u.a. mit der französischen Fassung von Glucks „Che farò senza Euridice“. „J’ai perdu mon Euridice“ ist wie für Flórez gemacht, ersetzt in der 1774 für die Pariser Oper geschaffenen Fassung doch ein hoher Tenor die Altpartie des Orfeo.

Claudio Abbado, Lucerne Festival Orchestra „Gustav Mahler: Sinfonie Nr.2, Claude Debussy: La Mer“ (Deutsche Grammophon/Universal) Ruhestand? Keine Spur! Auch nach seinem Abschied von den Berliner Philharmonikern setzt Claudio Abbado seine unvergleichliche internationale Karriere fort. Auf dem Lucerne Festival 2003 präsentierte er sein eigenes neues Ensemble, das Lucerne Festival Orchestra. Eine Formation, die sich zu einem großen Teil aus internationalen Stars zusammensetzt.

Gábor Boldoczki Zürich Chamber Orchestra, Howard Griffiths „Plays M. Haydn, J. Haydn, W.A. Mozart, J.N. Hummel“ (Sony Classical) Das klassische Repertoire für Trompete ist relativ klein. Der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki lässt sich von solchen Einschränkungen nicht stören: wenn es zuwenig eigens für sein Instrument komponierte Musik gibt, dann bearbeitet er eben Flöten-, Oboen- und Violinkonzerte für die Trompete!

Chris Coco, Sacha Puttnam „Remasterpiece“ (EMI Classics) „Remasterpiece“ haben Sacha Puttnam und Chris Coco ihr erstes Album genannt. Was darunter zu verstehen ist? Hören Sie einfach ihre Bearbeitung von Gustav Mahlers Adagietto aus der 5. Symphonie (das ist zweifellos ein „Meisterwerk“), dann wissen Sie es! Elektronisch verfremdet und auf zweieinhalb Minuten gekürzt bieten die beiden das Werk in einem ganz neuen Klanggewand an.

Jane Monheit „Taking A Chance On Love“ (Sony Classical) Nicht nur Klassik kann klassisch sein. Auch der Jazz hat längst zahlreiche Kompositionen hervorgebracht, die fast jeder kennt. Die 26jährige Jazz-Sängerin Jane Monheit hat 13 davon auf ihrer neuen CD versammelt. Mit Cole Porter und George Gershwin, Vernon Duke und Fats Waller erinnern sie an die gute alte Zeit des Jazz – und an die großen Musikfilme der 40er und 50er Jahre, an Gene Kelly, Fred Astaire, Judy Garland.

Pierre-Laurent Aimard, Nikolaus Harnoncourt „Beethoven“ (Warner Classics) Eine außergewöhnliche Zusammenarbeit: der französische Spezialist für zeitgenössische Klaviermusik Pierre-Laurent Aimard und der in Berlin geborene Nestor der Alten Musik Nikolaus Harnoncourt treffen sich gewissermaßen auf halbem Wege: bei Ludwig van Beethoven! Nach ihrer inspirierenden Aufnahme seiner fünf Klavierkonzerte haben sie sich nun zusammen getan, um Beethovens Tripelkonzert einzuspielen.

COUPON

Albrecht Mayer Mahler Chamber Orchestra, Claudio Abbado „Auf Mozarts Spuren“ (Deutsche Grammophon/Universal) Ludwig August Lebrun – nie gehört? Machen Sie sich nichts daraus – der 1752 geborene Oboist und Komponist fehlt in so manchem Musiklexikon. Dabei lohnt sich eine Beschäftigung mit Mozarts Zeitgenossen, wie Albrecht Mayer, Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, demonstriert.

KOSTENLOSE HÖRPROBE! 7.500 schöner hören-Edition Klassik-CDs mit je einem Stück aus den auf dieser Seite vorgestellten Alben stehen exklusiv für crescendo-Leser gratis bereit! Und so wird’s gemacht: Original-Coupon ausschneiden und bei einem der unten angegebenen Händler kostenlos gegen die CD eintauschen. (Nur solange der Vorrat reicht, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Pro Person nur eine CD.)

Hier gibt es die kostenlose CD (solange Vorrat reicht): 00000 OPUS 61 Klassik & Jazz Wallstr. 17-19 01067 Dresden, OPUS 61 Klassik & Jazz Nikolaistr. 19-21 04109 Leipzig, MUSIKHAUS CHARTS 9001 Rosenhof 12 09111 Chemnitz 10000 DUSSMANN – Das Kulturkaufhaus/Abt. Klassik-Tonträger Friedrichstrasse 90 10117 Berlin, L & P CLASSICS Knesebeckstr. 32/34 10629 Berlin, SATURN (Klassik CD-Abt.) Schloßstr. 110 12163 Berlin-Steglitz, KUNSTKABINETT Hauptstr. 17 14776 Brandenburg, MUSIK & BUCH WOLFF Eisenbahnstr. 134 15517 Fürstenwalde, MUSIKHAUS ALTHEN & CLAUSEN Puschkinstr. 71 19055 Schwerin 20000 HANSE CD Große Bleichen 36 20354 Hamburg, CLASSIC CABINETT im A.E.Z. Heegbarg 31 22391 Hamburg, aktiv MUSIC CORNER Hamburger Str. 9 22926 Ahrensburg, KLASSIK KONTOR LÜBECK Aegidienstr. 8 23552 Lübeck, MUSIKHAUS ERNST ROBERT Breitestr. 29 23552 Lübeck, SOUND-ECK aktiv Oldesloer Str. 19 23795 Bad Segeberg, RUTH KÖNIG KLASSIK Dänische Str. 7 24103 Kiel, HIFI STUDIO „HÖRT-SICH-GUT-AN“ Hermann-Weigmann-Str. 12-16 24114 Kiel, JPC SCHALLPLATTEN Kurwickstr. 1 26122 Oldenburg, SCHEIBENHONIG Nordersteinstr. 24 27472 Cuxhaven, CD-POINT Huntestr. 20 27793 Wildeshausen 30000 SCHMORL & VON SEEFELD Bahnhofstr. 14 30159 Hannover, UNGER SOUND Königstr. 13 33098 Paderborn, JPC SCHALLPLATTEN Niedernstr. 41 33602 Bielefeld, JPC SCHALLPLATTEN Barfüßer Str. 1 37073 Göttingen, KLASSIKZENTRUM SALZMANN Burgpassage 1 38118 Braunschweig 40000 PLATTEN SCHMIDT Theodor-Heuss-Platz 7 41450 Neuss, AKTIVISSIMO im Konzerthaus Brückstr. 21 44135 Dortmund, aktiv Music Point Kortumstr. 97 44787 Bochum, DISCOTECA Windthorststr. 48 48143 Münster, CD FORUM Alter Steinweg 4-5 48143 Münster, MUSIKHAUS ROTTWINKEL aktiv Münsterstr. 5 48231 Warendorf, OHRWURM RECORD STORE Bahnhofstr. 32 48432 Rheine, JPC SCHALLPLATTEN Hakenstr. 20 49071 Osnabrück 50000 MUSIKHAUS TONGER Breite Str. 2-4 50667 Köln, RADIO-RING Ursulinenstr. 7-9 52062 Aachen, BOUVIER Am Hof 28 53113 Bonn, PLATTENKISTE Kreuzstr. 12 53474 Bad Neuenahr, MUSIKHAUS HANS KESSLER Dietrichstr. 49 54290 Trier, RADIO BAUER Ludwigstr. 3 55116 Mainz, MUSIKHAUS ENGELMAYER Mühlenstr. 1 55543 Bad Kreuznach, REUFFEL BUCHHANDLUNG Obere Löhrstr. 92 56068 Koblenz, MUSIK BLUM Oststr. 9-11 59065 Hamm, KAMPSCHULTE/CD FREI HAUS Neheimer Markt 9 59755 Arnsberg, DIE SCHALLPLATTE CD-SHOP Am Waltenberg 23 59955 Winterberg 60000 SATURN (Klassik CD-Abt.) Berger Str. 125 60385 Frankfurt, MUSIC-ARTS AKTIV Freiheitsplatz 16 63450 Hanau, CITY CLASSIC Luisen-Center 315 64283 Darmstadt, SARAPHON St. Johanner Markt 27-29 66111 Saarbrücken, cdpost.de Lindenstr. 21 68309 Mannheim, MUSIKHAUS KARL HOCHSTEIN Bergheimer Str. 9-11 69115 Heidelberg 70000 RIMPO Marktgasse 17 72070 Tübingen, MUSIC STORE aktiv Hirschgasse 19 74613 Öhringen, MUSIK SCHLAILE Kaiserstr. 175 76133 Karlsruhe, LA MUSICA Langestr. 38 77652 Offenburg, COMPACT DISC CENTER Schiffstr. 8 79098 Freiburg, ROMBACH KLASSIK Universitätsstr. 9 79098 Freiburg 80000 LUDWIG BECK AM RATHAUSECK (Klassik CD-Abt.) Marienplatz 11 80327 München, MUSIKHAUS MAX HIEBER Liebfrauenstr. 1 80331 München, SC DISCY Sparkassenplatz 2 85221 Dachau, SC DISCY Hubert-v.-Herkomer-Str. 111 86899 Landsberg, DIE SCHALLPLATTE Alleeweg 8 87600 Kaufbeuren 90000 ZITELMANN´S MUSICLAND Goethestr. 21/23 91054 Erlangen, MUSICA RECORDS & BOOKS Neustädter Kirchplatz 2 91054 Erlangen, MUSIKHAUS 19 Geleitstr. 19 99423 Weimar, MUSIKMARKT Frauenplan 7 99423 Weimar Eine

Produktion

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Immer wieder schön Wolfgang Emanuel Schmidt – Prokofieff: Werke für Cello und Orchester, NDR Radiophilharmonie, Gabriel Feltz Der Cellist W. E. Schmidt präsentiert zwei Weltersteinspielungen: die Sinfonia Concertante mit einer neuen Fassung des dritten Satzes sowie das von ihm für Cello bearbeitete Adagio aus „Cinderella“.

Attraktive CD-Optik, herausragende Aufnahmen, Weltklassekünstler – das ist das Erfolgsrezept von music for you. Nicht zu vergessen der überaus faire Preis. Zehn neue CDs gibt es ab 4. Oktober überall im Handel.

Murray Perahia spielt Mendelssohn Temperamentvoll interpretiert Murray Perahia die beiden selten zu hörenden Klavierkonzerte Mendelssohns. Eine „betörend schöne“ Aufnahme (Fono Forum).

CD 93489

Yu Kosuge – Chopin Etüden Yu Kosuge nahm mit Fréderic Chopins Etüden op. 10 und op. 25 einen gewichtigen Etüdenzyklus auf und beweist: Musikalische Reife ist nicht unbedingt eine Frage des Alters!

CD 93494

Jean-Pierre Rampal, Zubin Mehta – Flötenkonzerte von Mozart In seiner Interpretation der Mozart-Flötenkonzerte stellt Jean-Pierre Rampal einmal mehr seine Spieltugenden unter Beweis: Temperament, atemberaubendes Tempo und weit ausgesponnene Kantilenen.

CD 93490

Isaac Stern, Yefim Bronfman – Mozart Violinsonaten Isaac Stern präsentiert sich auf dieser Mozart-Aufnahme mit gewohnter Vitalität, geigerischer Spannkraft und der „Weisheit des Alters“ (Fono Forum), sensibel begleitet von Yefim Bronfman.

Andreas Haefliger – Schubert: Impromptus

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Andreas Haefliger spielt Werke aus Schuberts letzten Lebensjahren und erntet hierfür höchstes Lob. „Eine beachtliche Leistung“ (Fono Forum)

Ohne Abbildung Julian Rachlin – Violinkonzerte von Tschaikowsky & Wieniawski

Midori – Violinkonzert von Dvorák

CD 93496

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Artis Quartett – Der Tod und das Mädchen von Schubert

Nicholas Danby – J. S. Bach Chorale Präludien & Fugen

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CD 93498

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Die vollständige Übersicht über alle Neuheiten: www.sonyclassical.de/music-for-you EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI

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gehört Orchester/Konzert Gioachino Rossini: Il Signor Bruschino Den ersten Ruhm als Komponist erwarb Rossini mit witzigen Einaktern, zu denen auch die quirlige Farce um Il Signor Bruschino gehört. Besagter Herr Bruschino hat einen Sohn, der Sofia heiraten soll, aber erst ganz am Ende des Stückes auftaucht. Bis dahin gibt sich Sofias Geliebter Florville als Bruschino junior aus, was Bruschino senior maßlos ärgert, weil ihm keiner glaubt, dass Florville nicht sein Sohn ist… Alles, was man bei der Einspielung dieser munteren Kurzoper bedauern muss, ist, dass der Wortwitz der italienischen Rezitative an den meisten Zuhörern spurlos vorübergeht, weil das Booklet keine Übersetzung anbietet. Dafür sind die Rollen alle gut besetzt, das Solistenensemble ist von homogener Qualität, und das Liebespaar hat ein reizendes Duett und jeweils eine richtig schöne Belcanto-Arie zu singen, während in der Ouvertüre und in den Ensemblenummern Rossinis Musik fröhlich NL schäumt. I Virtuosi Italiani. Claudio Desderi. Naxos 8.660128 Yu Qiang Dai: Opera Arias Mit der raschen Entwicklung einer Opernszene im westlichen Sinne hat China innerhalb weniger Jahre auch einige Sänger von bemerkenswertem internationalem Format hervorgebracht. Dazu gehört zweifellos der Tenor Yu Qiang Dai, der in seiner Heimat seit Anfang der 90er Jahre als Kalaf, Rodolfo, Herzog und Don José auf sich aufmerksam machte. Nachdem ihn der Pavarotti-Impressario Tibor Rudas unter seine Fittiche nahm, entstand vor drei Jahren in London Yu Qiang Dais erstes Recital, auf dem er sich, mit Ausnahme von Massenets Werther, in italienischen Partien präsentiert. Der Chinese ist ein draufgängerischer Sänger, der mit einer gut fokussierten, schlanken, homogen verblendeten, doch gelegentlich etwas angespannten Stimme singt. Sein Werther verfügt über feine Zwischentöne und ein beachtliches Piano. Als Kalaf gelingen ihm sowohl die heldische Attacke des „Nessun dorma“ wie die zärtlich bezwingenden Momente in „Non piangere Liù“, doch bei aller stimmlichen Korrektheit entstehen keine lebendigen Figuren vor Augen und Ohren des Hörers. Während er „Recondita harmonia“ mit geradliniger Verve angeht, fehlen seinem Cavaradossi in „E lucevan le stelle“ die kontemplative Eindringlichkeit, dem Enzo in La Gioconda der mitreißende Elan, was auch an dem nicht immer phantasievollen Dirigat von José Antonio Molina liegen mag, und bei seinem Herzog vermisst man die sinnliche Glut, zudem wirken die Koloraturen etwas schulmäßig. Das veristische Draufgängertum des Turiddu RF kommt ihm indes entgegen. Yu Qiang Dai, New Symphony Orchestra: Molina. EMI Classics 7243 5 57791

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L. van Beethoven: Tripelkonzert, Rondo B-Dur, Chorfantasie Um es vorweg zu sagen: An die exzellente Aufnahme des Tripelkonzerts unter Karajan mit Anne-Sophie Mutter, Yo-Yo Ma und Mark Zeltser reicht diese Einspielung nicht heran. Obwohl es durchaus betörend schöne Stellen gibt (vor allem im zweiten Satz), passt der luftig-leichte Klang insgesamt nicht zu Beethoven. Nur im Finale wird’s etwas energischer. Zudem vermisst man im ersten Satz Harnoncourts Liebe zum Detail, was auch die überzeugenden solistischen Leistungen nicht wettmachen können. Großartig das Rondo B-Dur sowie die Chorfantasie: Hier beweist der Franzose sein fantastisches pianistisches Können. Im Oktober tourt Aimard MFF durch Deutschland (s. S. 31). Aimard, Zehetmair, Hagen, Chamber Orchestra of Europe: Harnoncourt. Warner Classics 2564-60602 2 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51 Anton Bruckner: 3. Symphonie Bruckners dritte Symphonie existiert in drei unterschiedlichen Fassungen; die Urfassung von 1873 wird dabei am seltensten gespielt. Sie ist länger und komplexer als die späteren Versionen und enthält zahlreiche Zitate des von Bruckner hoch verehrten Richard Wagner, die Bruckner später zum Großteil tilgte. Wirklich überzeugende Einspielungen dieser Fassung gibt es bisher kaum, so dass Kent Naganos Aufnahme allein schon deshalb wärmstens begrüßt werden muss. Er nimmt sich die nötige Zeit, mit seinem glänzend aufgelegten und homogen auftretenden Deutschen Symphonie-Orchester, die Strukturen des Werkes erkennbar werden zu lassen und die großen Steigerungen mit Ruhe zu zelebrieren. Der Klang dieser auch von TR CD-Playern lesbaren SACD ist exzeptionell. DSO Berlin: Kent Nagano 2003. Harmonia Mundi 801817 Elgar: Violinkonzert / Vaughan Williams: The Lark Ascending Elgars Violinkonzert ist ein spätromantisches Bravourstück voller Schwelgerei. Die latente Gefahr übermäßiger Sentimentalität wird von Hilary Hahn gebannt. Mit der ihr eigenen Perfektion des Spiels vermag sie Distanz zu wahren, ohne unterkühlt zu wirken. So erlangt Hahns Elgar-Interpretation eine Frische und natürliche Leichtigkeit, die mitunter etwas im Kontrast steht zum auftrumpfenden Gestus Sir Colin Davis’ und des London Symphony Orchestras. Mit angenehmer Gelassenheit lässt Hahn sodann die Lerche aufsteigen: The Lark Ascending, Ralph Vaughan Williams’ Romanze für Violine und Orchester, gerät zum meditativen Gesang der amerikanischen Geigenvirtuosin. HGV Hahn, London Sym. Orch.: Davis. DG 00289 474 5042 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51

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Gábor spielt Joseph und Michael Haydn / Mozart / Hummel: Trompetenkonzerte In Ermangelung des verschollenen Mozartschen Trompetenkonzertes bringt der junge Ungar Gábor Boldoczki hier nun KV 314 heraus, das bereits als Flöten- und Oboenkonzert vorliegt. Auch Michael Haydns D-Dur-Konzert war ursprünglich der Flöte zugedacht, während mit dem Es-Dur-Beitrag seines Bruders und dem E-Dur-Konzert Hummels die zwei bekanntesten klassischen Trompetenkonzerte jetzt in einer berechtigten Neueinspielung auf modernen Instrumenten vorliegen. Unter Howard Griffith kleistert das Zürcher Kammerorchester Boldockis TrompetenHöhenflüge nicht mit Streichersuppe zu. Erfreulich auch, dass der Solist durchwegs mit eigenen Kadenzen glänzt – so muss TvdL es sein, und nie anders. Boldocki, Zürcher Kammerorchester: Griffith. Sony Classical 518579 2 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51 Joseph Haydn: Symphonie Nr. 45, Doppelkonzert / W. A. Mozart: Eine kleine Nachtmusik Die Violinistin Katrin Scholz und das von ihr geleitete Kammerorchester Berlin stehen für feinnervige, entschlackte Interpretationen der Wiener Klassik. Mit dem vibratoarmen, gut aufeinander abgestimmten Spiel der Musiker erhalten sowohl die wenig bekannten Werke wie Haydns noch dem Spätbarock verpflichtetes Doppelkonzert für Violine, Cembalo und Streicher, als auch ein so populäres Stück wie Mozarts „kleine Nachtmusik“ eine angenehm unprätentiöse Selbstverständlichkeit. Mozarts Divertimento D-Dur, KV 136 wird zu einem herzlichen Vergnügen, und Haydns „Abschiedssymphonie“ lässt auf ein baldiges HGV Wiederhören hoffen. Kammerorchester Berlin, Scholz 2004. Berlin Classics 0017692 BC / edel Henri Herz: Klavierkonzerte Nr. 1, 7 und 8 Hyperions Romantik-Klavierkonzertreihe ist schon bei Folge 35 angelangt, und nun kommt mit Henri Herz (1803 – 88) auch ein Mann zum Zuge, dessen Ruhm zur Zeit Chopins und Schumanns – zu deren Leidwesen – durch ganz Europa schallte. Das Tasteninstrument ist bei ihm einfach ein verrücktes Spiel-Zeug im Wortsinne; man hörts, staunt und hat es gleich wieder vergessen. Herz’ Einstandskonzert von 1828 führt diese vorbeiflimmernde Geläufigkeits-Akrobatik ein wenig zu aufdringlich vor, die beiden anderen, ein halbes Menschenalter später geschrieben, sind weniger prahlend, poetischer und dadurch besser. Howard Shelley, der auch diri-

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Piotr Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 Orch. Nat. de France: Muti. naive 4970 Das hier mitgeschnittene Konzert muss ein Erlebnis gewesen sein: Riccardo Muti, ohnehin ein großer Tschaikowsky-Dirigent, hat im Frühjahr vergangenen Jahres aus dem Orchestre National de France eine unglaubliche Leistung herausgeholt

giert, bewältigt seinen Part mit unerschrockenem Gleichmut und Delikatesse, das etwas indirekt GF aufgenommene Orchester ist kaum mehr als Kulisse. Shelley, Tasmanian Symphony Orchestra 2003. Hyperion CDA67465 / Codaex Johann Nepomuk Hummel: Klavierkonzert C-Dur u.a. Hummel (1778 – 1837) war ein pianistisches Wunderkind, Schüler von Mozart, Haydn und Salieri und als Hofkapellmeister in Weimar guter Bekannter von Goethe. Eine schillernde Figur seiner Zeit, heute allerdings den meisten Hörern nur noch vage bekannt. Nun widmen sich die London Mozart Players mit Howard Shelley seinem klavierkonzertanten Schaffen und präsentieren neben dem Klavierkonzert C-Dur op. 34 die beiden erstmals eingespielten Rondos op. 56, A-Dur, und op. 98, B-Dur. Shelley leitet das Ensemble vom Klavier aus und wandelt mit anmutigem Anschlag und virtuoser Brillanz auf den Spuren Hummels, dessen Künste auf dem Fortepiano in ganz Europa hoch gerühmt wurden. Pianist und Orchester führen den Hörer auf eine Reise zwischen die Epochen. Manches, gerade aus dem Frühwerk, klingt so sehr nach Mozart, dass man zusammenzuckt, wenn Shelley großzügig das Pedal einsetzt, andere Passagen wieder sind reinste Romantik – und doch ergibt diese Gratwanderung zwischen höfischer Festlichkeit und lyrischer Intimität keine disparate Mischung. Vielmehr erklingen ausgesprochen virtuose, spielfreudige und melodische Werke einer Zeit, die sich eben doch nicht so leicht in Epochen-Schubladen fassen lässt. Das engagierte, elegante Spiel der Musiker tut hoffentlich ein Übriges, um Hummel vollends aus dem Schatten BS der Vergangenheit zu befreien. Shelley, London Mozart Players. Chandos 10216 / Codaex

Tenor,die Welt auf den hat.“ * t gewarte

„D e r

* … titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung, als Juan Diego Flórez sein Decca Debüt gab. Die Fans des jungen Peruaners können sich freuen: denn in diesem Herbst wird Flórez erstmals auf Deutschland Tournee sein, um sein neues Album „Great Tenor Arias“ vorzustellen. AB DEM 20.09. IM HANDEL!

GREAT TENOR ARIAS Arien von Verdi, Gluck, Rossini, Donizetti, Puccini und Cimarosa Juan Diego Flórez, Tenor Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi Carlo Rizzi, Dirigent CD 4755502 · SACD 4756187

TOURDATEN 2004: 16.10. – Berlin // 27.10. – Hamburg // 30.10. – Dortmund 01.11. – München // 04.11. – Frankfurt TV-Tipp: „Sunday Night Classics“ am 19.09. im ZDF www.deccaclassics.com/juandiegoflorez · www.klassikakzente.de

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Sergej Prokofjew / Jean Sibelius: Violinkonzerte Das nordosteuropäische Grenzland zwischen Spätromantik und Moderne schreitet Ilya Gringolts imposant aus. Für Sergej Prokofjews Violinkonzert Nr. 1 hält der 21-jährige Violinist aus St. Petersburg eine breite Palette von Klangfarben bereit. Er demonstriert nicht nur technische Brillanz, sondern auch Witz und Sarkasmus im Ausdrucksvermögen. Dessen romantischere Seite kommt in der Einspielung von Jean Sibelius’ Violinkonzert zur Geltung. Im Zusammenspiel mit den Göteborgs Symfoniker unter der bravourösen Leitung von Neeme Järvi wird dieses Standardstück des Repertoires dunkelgründig interpretiert, mit einem als Totentanz verstandenen Finale. Zwischen den beiden Violinkonzerten finden sich auf der CD die Humoresken für Violine und Orchester III-VI, op. 89, HGV denen Gringolts diabolische Farben entlockt. Ilya Gringolts, Göteborgs Symfoniker: Neeme Järvi 2004. DG 474 814-2 Sergej Rachmaninow: Symphonie Nr. 2 Im Bekanntenkreis stelle ich immer wieder fest, dass Rachmaninows Symphonien wenig bekannt sind, selbst bei Anhängern romantischer Orchestermusik. Vermutlich ist das auch auf viele harsche Kritiker zurückzuführen, die Rachmaninows Rückständigkeit bemängelten. Hört man jedoch seine Symphonien unbelastet bzw. vernachlässigt, dass sie in der Tat auch einige zwanzig Jahre früher hätten geschrieben werden können, kann man in hemmungsloser Romantik, die fast nahtlos an Tschaikowsky anknüpft, schwelgen. Ivan Fischer schafft mit seinem Budapester Festival Orchester das Kunststück, bei aller romantischen Emotionalität auch Sachlichkeit und Transparenz walten zu lassen. Er wird von einer grandiosen Aufnahmetechnik unterstützt (Super Audio CD), die das Orchester in allen Feinheiten und nie massig erklingen lässt. Die einstündige Symphonie klingt dadurch stets TR kurzweilig, was nicht viele Aufnahmen des Werkes von sich behaupten können! Budapest Festival Orchestra: Fischer 2003. Channel Classics 21604 / harmonia mundi Dmitri Schostakowitsch: Symphonien Nr. 5 und 9 Zum Finale der Fünften von 1937 meint Schostakowitsch in den Memoiren, es sei ein aufgezwungener „Jubel unter Drohung“. Es war die Zeit des Großen Terrors, kurz zuvor wurde der russische Komponist zum Volksfeind erklärt. Und während sich das Blech bis zur Farce auftürmt und die

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und eine in höchstem Maße überzeugende, spannungsgeladene Interpretation geschaffen. Davon zeugen nicht nur das lange Schweigen nach den Schlussakkorden und der dann einsetzende frenetische Applaus. Auch wenn beim bloßen Höreindruck einige Rubati aufgesetzter wirken, als es live der Fall gewesen sein dürfte, lässt sich die Spannung und Atmosphäre der Aufführung gut erahnen. Der harte und trockene Klang des Orchesters wurde mustergültig eingefangen. Für mich die beste LiveEinspielung und insgesamt eine der besten Aufnahmen der „Pathetique“ überhaupt. TR crescendo premium hält diese CD für Sie bereit. S. S. 22

Forever Young

Pauken stupid die Quarten schlagen, stottert das Orchester angstvoll im A: bohrende Lanzenstiche. So spielt es jedenfalls Rostropowitsch in seiner fabelhaften Teldec-Einspielung. Ganz anders sieht das offenbar der ukrainische Dirigent Roman Kofman: Nach seiner Deutung ist das Finale fast schon affirmatives Ja-Sagen. Kontraste werden allzu häufig geglättet. Gleiches gilt für die verfemte Neunte von 1945: Statt einer Offenbachschen Untergangsmusik bietet Kofmann einen ausgelassenen Sieges-Karneval auf den gewonnenen Zweiten Weltkrieg. Überzeugend sind nur MFF die langsamen Sätze. Beethoven Orchester Bonn: Roman Kofman. MDG 937 1202-5 / Codaex Carl Philipp Stamitz: Werke für Viola d’amore und Orchester Frohsinn und Herzlichkeit, die ab und zu ins Sentimentale oder Exzentrische umschlagen – der mittlere der drei Stamitz’ vertritt exemplarisch die „zweite Reihe“ der Haydn-Mozart-Zeit. Die CD bringt neben zwei Konzerten eine Sonata, die aus einem ViolinViolen-Duo hervorgegangen ist. Gunter Teuffel – auf einem Originalinstrument aus dem 17. Jahrhundert – und das Orchester entfalten gleichermaßen füllige, einschmeichelnde Wärme, wobei weniger Wert auf rhetorisches Brio gelegt wird als auf den selbstverständlichen, gelassenen Fluss der Sätze; etwas mehr Esprit wäre nicht von Schaden gewesen. Das voluminöse, zum Dumpfen tendierende Aufnahme-Klangbild ist GF gewöhnungsbedürftig. Teuffel, Heidelberger Sinfoniker: Fey 2002/03. Profil PH03001 / Naxos

Continental Britons: The Emigré Composers. Hans Gál, Peter Gellhorn, Berthold Goldschmidt, Karl Rankl, Franz Reizenstein, Matyas Seiber, Leopold Spinner, Vilém Tauský, Egon Wellesz Im britischen Musikleben seit 1933 spielten jüdische Emigranten aus Deutschland, Österreich und von den Nazis besetzten Ländern eine wichtige Rolle, trotzdem sind die meisten von ihnen hierzulande kaum bekannt. Im musikalisch konservativen England konnten nur die Komponisten Fuß fassen, die sich avantgardistischer Stilmittel enthielten, aber auch diese mussten oft mangels Förderung und Interesse auf andere Betätigungsfelder ausweichen. Die stilistische Spanne auf der vorliegenden Doppel-CD reicht von Hans Gál, dessen großartige Violinsonate klingt, als wäre Brahms im innerlich zerrissenen Wien von 1920 wieder aufgewacht, bis zu Berthold Goldschmidt, der stets modern und individuell schrieb, aber nicht zu Experimenten neigte. Ausnahmen sind nur die 1960 entstandene Violinsonate von Matyas Seiber und die Alban Berg nahe stehenden zwei kleinen Stücke von Leopold Spinner. Nurit Pacht und Konstantin Lifschitz werben hier wie bei den anderen Werken für Violine und Klavier mit begeisternder Virtuosität und Stilsicherheit für hochinteressante Musik. Liedern von Gál, Wellesz, Rankl und Goldschmidt leiht Christian Immler eine schöne und gut artikulierte Baritonstimme. Das Ensemble Modern dagegen zehrt bei einigen dieser Aufnahmen von seinem unbestrittenen Ruf. Das tonale, zwischen Nachromantik und Neoklassizismus positionierte Oktett von Wellesz, das längste Werk dieser Edition, wirkt auf weiten Strecken präzise abgespult statt beseelt und atmend. Ähnliches gilt für das Bläserquintett von Franz Reizenstein, das als Produkt der Hindemith-Schule diese Spielweise aber eher verträgt. Anrührend und überzeugend in der Darstellung gelingen dagegen Vilém Tauskýs Meditation Coventry für Streichquartett und Goldschmidts Phantasie für Oboe, Cello und Harfe. Es wäre sehr zu wünschen, wenn dieser Edition von Liedern und Kammermusik der „Continental PSa Britons“ bald eine gleichwertige mit Orchesterwerken folgte. Nimbus records NI 5730/1 / Naxos Wilhelm Furtwängler: Klavierquintett C-Dur Im Rahmen der Wiederentdeckung von Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kommt auch Wilhelm Furtwängler zu Ehren, insbesondere dank des Dirigenten Sebastian Krahnert, der hier als Pianist in Erscheinung tritt. Furtwängler passt in keine Richtung, er hat den

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gehört zur Humorlosigkeit tendierenden Ernst der Schönbergschule, schreibt aber dissonanzengeschärft tonal wie Strauss. Das Quintett sprengt mit über 80 Minuten – bei drei Sätzen – alle Dimensionen. Der erste stellt die Geduld auf eine harte Probe, weil das Hauptthema aus uncharakteristischen Tonleiterfragmenten besteht und sich eine Viertelstunde lang fast nichts ereignet, dann aber blickt man plötzlich in einen Abgrund. Sehr eindringlich ist der düstere zweite Satz. Furtwängler arbeitete an dem Werk 20 Jahre, was man an der stilistischen Weiterentwicklung im dritten Satz merkt. Das düstere, monumentale Werk kommt dem Zeitgeist jener Jahre vielleicht näher als die modischen und spektakulären Erzeugnisse der „roaring twenties“. Interpretation und Aufnahme sind hervorragend. PSa Clarens Quintett. Tacet 119 Franz Liszt: Sonate h-moll und Spätwerke Auch wenn die Akkorde in Liszts großer Sonate dröhnen, dass einem die Ohren wackeln: insgesamt nimmt Paul Lewis das Werk erstaunlich leichtgängig und melodiös, entschlackt es spielerisch vom fetten Pathos und lässt dafür motivische und formale Verbindungen um so transparenter werden. Das strukturelle Relief wird deutlicher als in vielen anderen Aufnahmen, weniger allerdings die Abgründe dazwischen. Klare, beherrschte Klassizität dominiert auch die Einblicke ins oft erstaunlich klangkarge, zur Moderne weisende Spätwerk, wo neben inzwischen oft Gespieltem wie Nuages gris, Unstern oder der Trauergondel auch einiges nicht GF so Bekanntes erscheint. Paul Lewis 2003. Harmonia mundi France HMC 901845 Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartette op. 80, 81 Das Prager Talich-Quartett vervollständigt mit dieser CD seine Gesamtaufnahme der Mendelssohnschen Streichquartette bei Caliope. Entstanden ist hier eine interessante Werkkoppelung mit Mendelssohns Erstlingswerk von 1821, seinem letzten Streichquartett und den von einem Verleger posthum zusammengestellten und veröffentlichten Streichquartettsätzen aus unterschiedlichen Jahren. In der Qualität der Werke ist trotz der weit auseinander liegenden Entstehungsjahre kein Unterschied auszumachen, wobei der tragische Ton des letzten Quartetts sich deutlich von den anderen Werken abhebt. Das Talich-Quartett musiziert sehr gelöst, mit großer Ruhe und einem wunderbaren, um ein Klischee aufzugreifen, dunklen „slawischen“ Klang. Die Werke werden ernst genommen und ohne die manchmal bei Mendelssohn zu hörende Glätte oder allzu große Unbeschwertheit gespielt. Die lange Tradition des Ensembles zeigt sich in einem in allen Bereichen schönen Zusammenspiel, welches immer selbstverständlich, nie aufgesetzt, wirkt. Hervorzuheben sind die herrlich ausgesungenen Cantabile-Abschnitte der langsamen Sätze. Für Kammermusik- und Mendelssohnfreunde unbedingt CD zu empfehlen. Talich – Quartett. Caliope Cal 9313 / harmonia mundi

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Profive. Bläserquintette der Klassik Auf einer CD mit Bläserquintetten dürfen Werke von Danzi und Reicha nicht fehlen. So auch nicht auf dieser Neuaufnahme des aus deutschen Hochschulprofessoren bestehenden Quintetts mit dem Namen „Profive – Die Süddeutschen Bläsersolisten“. Neben diesen beiden Komponisten, die die Form des Bläserquintetts quasi salonfähig gemacht haben, finden sich hier Wegbereiter dieser Formation, nämlich Antonio Rosetti, dem wir das erste Bläserquintett der Musikgeschichte zu verdanken haben, und Giuseppe Maria Cambini, von dem ein doch eher belangloses Werk aufgenommen wurde. Zwischen diesen Werken steht Mozarts Fantasie f-moll, ein kleines Meisterwerk, hier in einer Fassung für Bläserquintett. Die fünf Musiker spielen mit schöner Klangkultur und werden auch den virtuosen Anforderungen ihrer Stimmen gerecht. Erwähnt sei der Hornist Jan Schroeder in Rosettis Werk, der die originale Englischhornstimme in eine teilweise sehr hoch liegende Hornstimme übertragen hat. Auch was Intonation und Artikulation angeht, werden keine Abstriche gemacht. Allein den Werken Rosettis und Cambinis hätten etwas mehr Schwung und musikantische Spiellaune sicher nicht geschadet. Dem Farbenreichtum des Mozartschen Werkes bleiben sie hingegen nichts schuldig. Eine gelungene CD, um sich die Entwicklung der Gattung Bläserquintett von der Klassik bis zur CD Frühromantik vor Ohren zu führen. Bauer ACD 6079 / sunny moon Sergej Prokofjew: Cinderella Suite / Ravel: Ma Mère l’Oye Zwei Magier des Klaviers spielen zusammen farbenprächtige Märchenstücke voll Phantasie und Temperament – für jeden, der noch ein wenig Kind geblieben ist, ist das eine lang ersehnte Mischung, die es jetzt auf CD gibt. Kinderstücke sind es, die von Ravel unter der Überschrift „Mutter Gans“ („Ma mére L’Oye“) veröffentlicht wurden. Das Potential dieser Vierhändigen Suite zeigt sich schon an der Tatsache, dass Ravel es später als Orchesterwerk für ein Kinderballett arrangierte. Martha Argerich und Mikhail Pletnev spüren dieser feinsinnigen und witzigen Musik nach, die Spielfreude und das tänzerisch-rhythmische Element sind von der ersten Note an spürbar. Dass beide mit ihrem großen technischen Können weit über den geforderten Schwierigkeiten stehen, lässt den Genuss noch wachsen. Sergej Prokofjews Aschenputtel-Orchestersuite wurde von Mikhail Pletnev meisterhaft für zwei Klaviere arrangiert – schon mit dem Gedanken, es mit der von ihm verehrten Martha Argerich aufzuführen. Große Klangvarianz und hundertprozentige Ausgewogenheit der Stimmen lassen die Werke in EH bestem Licht erstrahlen. Argerich, Pletnev 2003. DG 00289 474 8172 Schostakowitsch: Violasonata, Cellosonata (arr. f. Viola) Zahlreich sind sie nicht gerade, die Solo-Werke für Bratsche. Dafür gibt es aber einige, die zu den absoluten Highlights

des Klassik-Repertoires zählen, wie auch die Viola-Sonate von Schostakowitsch, seine letzte Komposition. Weit ausgreifende Klangräume wechseln mit expressiven Elementen, die eigenartige Stimmung passt hervorragend zum volltönenden Instrument. Beides weiß die Bernerin Annette Bartholdy optimal auszureizen. Zusammen mit dem erfahrenen Begleiter Julius Drake ergibt sich eine sowohl klanglich als auch musikalisch sehr ausgewogene Mischung. Zweites Werk dieser CD ist die wesentlich früher entstandene Cello-Sonate, die es bereits mehrfach in Bearbeitungen für Viola gegeben hat. Das funktioniert sehr gut und stellt eine willkommene ErDK gänzung zum weltfernen Spätwerk dar. Bartholdy, Drake, 2001. Naxos 8.557231

Lied Ewa Podles: Chopin, Mussorgsky, Rachmaninow Da es bei keinem der großen Labels eine ihrem Rang als wohl bedeutendste Kontraaltistin der Gegenwart entsprechende Einspielung gibt, ist der Mitschnitt eines Liederabends, den Ewa Podles im Dezember 2002 in Warschau gab, ein willkommenes Dokument. Die polnische Sängerin interpretiert Lieder von Chopin, Mussorgsky und Rachmaninow, die alle einen bemerkenswerten Nationalstil verwirklichen, ohne volkstümlich zu sein. Wie seine Klaviermusik sind auch Chopins Lieder erfüllt von emotionaler Tiefe, die Ewa Podles mit einer fülligen Altstimme, die in der Höhe eine schlank glühende Kraft entwickelt, sehr pointiert vorträgt. Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes sind dramatische Szenen, in denen Podles eine suggestive, aufrüttelnde Wirkung erzielt, ohne dass die Stimme ihre runde Kraft und Schönheit einbüsst. Einige von Rachmaninows Liedern muten wie aparte Klangstudien im Gewand gefühlvoller Salongesänge an und geben Podles schließlich die Gelegenheit, mit Nuancen, stimmlichen Valeurs und der ganzen Palette ihrer umfangreichen, selbst in der Tiefe reichen und beweglichen Stimme zu spielen. Garrick Ohlsson, der Ewa Podles ein kongenialer Klavierpartner ist, spielt Etüden aus mehreren – verschiedenen Schaffensperioden entstammenden – Sammlungen Skrijabins, wobei er sowohl dessen schlichte Poesie als auch in op. 65 den Vorstoß in neue musikalische RF Welten erlebbar macht. Ewa Podles, Garrick Ohlsson (Klavier). Dux 0405

Messe / Oratorium / Kantate Joseph Haydn: Die Jahreszeiten Fanden Sie die Jahreszeiten bisher ein bisschen langweilig? Dann hören Sie sich doch mal René Jacobs’ Auffassung von Haydns Oratorium an! Spielerisch ist sie, vermeidet zu große Emotionen und versucht stattdessen, uns einen Eindruck davon zu geben, wie man sich 1801 Natur und Landleben vorstellte.

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W. A. Mozart: Requiem Concentus Musicus Wien, Arnold Schönberg Chor: Harnoncourt. DHM 82876 58705 2 / BMG. Hybrid-SACD

Mit ausgiebigen Tonmalereien, die das Freiburger Barockorchester mit ebenso großem Spaß wie Können darbietet, einem possierlich stilisierten Landleben für das adlige Publikum, vor dem die drei Solisten agieren. Nur im Choral „ewiger, mächtiger, gütiger Gott“ lassen KH Dirigent und Komponist wenigstens religiöse Gefühle zu. Freiburger Barockorchester: Jacobs. harmonia mundi 901829.30 Hybrid-SACD

5. bis 12. Dezember 2004 im M Seehotel Timmendorfer Strand Seien Sie dabei, wenn erstklassige internationale Nachwuchsinterpreten um den M Musikpreis wetteifern. Die „Wiener Klassik“ und ihre berühmten Vertreter Haydn, Mozart und van Beethoven stehen im Mittelpunkt dieses musikalischen Ereignisses.

Händel / Caldara: Dixit Dominus / missa dolorosa Mühelos klingt Händels schwieriges Chorwerk in den Händen des Balthasar-Neumann-Chors. Makellose Intonation und ein blindes Einverständnis mit dem Orchester erlauben es, alles aus dem Werk herauszuholen: Dramatik, überirdische Ruhe, extreme Expressivität. Immer findet Thomas Hengelbrock die treffende Stimmung und Farbe. Gegen die Interpretation dieses Meisterwerks hat Caldaras Missa Dolorosa keine Chance. Aber Hengelbrock schlägt auch hierfür eine bemerkenswerte Interpretation vor: Beschwingt, beinahe fröhliche Töne entlockt er ihr, sogar im Crucifixus. KH Balthasar-Neumann-Chor, -Ensemble: Hengelbrock. dhm 82876587922 / BMG Hybrid-SACD

Orgel Auf „Midnight at Notre-Dame“ hat Olivier Latry famose Orgelbearbeitungen eingespielt. Auch wenn es eigentlich genug originaler Literatur gibt, bietet diese Platte eine wirklich schöne Abwechslung. Ebenfalls gepunktet hat die junge Lettin Iveta Apkalna mit ihrem „Touch Down in Riga“. Jung, energisch, frisch spielt die 27jährige Organistin eine ihr gewidmete Bagatelle von Naji Hakim, Werke von Max Reger und ein Concerto per organo ihres Landsmannes Peteris Vasks. In eher klassisch wirkender Manier kommt „La Tradition de Saint-Sulpice“ daher. Der beinah unverzichtbare Bach umrahmt das Repertoire, das Chor- und Orgelwerke von Charles-Marie Widor, Marcel Dupré, JeanJacques Grunenwald und Daniel Roth umfasst. Die großen Organisten der Cavaillé-Coll-Orgel in eine Reihe zu stellen und sie dabei nicht auf ihre Orgelkompositionen zu beschränken, hat das Label ifo vorbildlich umgesetzt. Daniel Roth und Sophie-Veronique Cauchefer-Choplin an den Orgeln und der Mainzer Figuralchor unter Stefan Weiler tragen SV. ihren Teil zu diesem ersten Überblick bei. Olivier Latry, Midnight at Notre-Dame, D G 00289 474 8162 Iveta Apkalna, Touch Down at Riga. querstand VKJK 0404 Roth u.a., La Tradition de Saint-Sulpice. ifo records 00 086 / Klassik Center Kassel

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Populäres The Last Night of the Proms 2003 Schon zu lange wurden keine Mitschnitte der Last Night of the Proms mehr veröffentlicht. Diese Lücke schließt nun Warner mit Leonard Slatkin als Dirigent des Abschlusskonzerts der Saison 2003. Um in den Genuß des ganzen Abends zu kommen, hätte es freilich ein Doppel-Album sein müssen. Aber auch so sind die erstmals um die von Grainger arrangierten irischen Shanties erweiterten Woodschen Seemannslieder und einige rumänische Preziosen, idiomatisch von Angela Gheorghiu vorgetragen, von Repertoirewert. Das BBCSO huldigt der sommerlichen Kerbtierplage in Vaughan Williams’ Aristophanischer Ouvertüre Die Wespen, die BBC Singers verzaubern in Faurés Pavane, und Leila Josefowicz bringt die üblichen Geigenkunststücke von Massenet und Saint-Saens gekonnt zu Gehör. Slatkin hat all dies im Griff, auch das 7 000 Mann zählende Publikum in der Royal Albert Hall, das die gewohnten Standards stimmungsvoll mitsingt. TvdL Gheorghiu, BBC Symphony Orchestra: Slatkin 2003. Warner Classics 2564 61552-2 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51

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Nikolaus Harnoncourt selbst hält diese Aufnahme für seine bisher beste – wohl zu Recht! Denn es gelingt ihm, mit dem hervorragend aufgelegten Arnold Schönberg Chor und dem ebenso ausgezeichneten Concentus Musicus ein Requiem als einen ganz subjektiven Ausdruck zu formulieren. Hier erlaubt Harnoncourt einen Einblick, was ihm Mozarts KH Musik persönlich bedeutet. crescendo premium hält diese CD für Sie bereit. S. S. 22

As Time Goes By – Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker spielen Filmmusik Nach der CelloCinema-CD des Freiburger Musikforums (crescendo 3/2004) wirkt die jetzt bei EMI herausgekommene Platte wie eine Frischcellokur in Sachen Filmmusik. Weil sich die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker in prachtvollen Arrangements – meist aus den eigenen Reihen – auch weniger bekannter Filmmusiken verschrieben haben. Von John Williams gibt es jazzige Girlanden aus dem vorletzten SpielbergWerk Catch Me If You Can, von Morricone wie immer das Lied vom Tod. Als verkaufsfördernder Prominentenbonus ist die Mitwirkung von Till Brönner (spielt Trompete im Monroe-Hit Diamonds) respektive Max Raabe (singt aus Disneys Dschungelbuch) zwar verständlich, doch sind ihre kurzen Gastauftritte musikalisch belanglos und haben mit Filmmusik und dem Anspruch der 12 Cellisten, diese in neuen, bereichernden Konzertfassungen der Öffentlichkeit TvdL vorzustellen, nichts zu tun. Die 12 Cellisten. EMI Classics 7243 5 57789 2 5

Birtwistle: Theseus Game, Earth Dances Unruhig und wirr bewegt, aber trotzdem mit melodiösen Elementen und stark rhythmisch: dieser Eindruck von (Sir) Harrison Birtwistles Theseus Game klärt und bestätigt sich, wenn man gewahr wird, dass das gewohnt hervorragend agierende ensemble modern im Mitschnitt der Uraufführung bei der RuhrTriennale 2003 von gleich zwei Dirigenten, Martyn Brabbins und Pierre-André Valade, geleitet wird. Die große Spannung entsteht durch zwei sich in der Besetzung stetig ändernde Gruppen, die jeweils ihr eigenes Tempo spielen und sich so hoch produktiv aneinander reiben können. Eine Art „unendliche Melodie“ ist der Rote Faden, der das Ohr eines hilflosen Hörers nicht im Stich lässt. Die archaische Seite des Werks wird durch die Beigabe der Earth Dances von 1985/86 (Dirigent: Pierre Boulez) hergeleitet. Klanglich und DK musikalisch bleiben keine Wünsche offen. Brabbins, Valade, Boulez, ensemble modern, 2001/2003. DG 00289 477 0702 Conlon Nancarrow: Studies and Solos Berühmt geworden ist Conlon Nancarrow mit seinen Studies for Player Piano, etwa zwischen 1949 und 1960 entstanden. Um seine vor allem rhythmisch äußerst komplizierten Ideen unabhängig vom Können eines Interpreten zu verwirklichen, stanzte er in mühevoller Kleinarbeit die Papierrollen für ein mechanisches Klavier. In den nachfolgenden Jahrzehnten wuchs unter Interpreten Neuer Musik der Wunsch, diese einzigartigen Werke auch selber live aufzuführen. Elf der Studies haben Helena Bugallo und Amy Williams zum Teil selbst für zwei Klaviere bearbeitet. Natürlich können die beiden nicht die Präzision einer Maschine erreichen, aber die geschickte Auswahl stellt andere Aspekte in den Vordergrund: etwa eine große Spielfreude, Spaß an der motorischen Bewegung, der gerade bei den jazzig angehauchten Stücken zu echtem Drive wird, dazu eine äußerst musikalische Agogik. Sie wird den Intentionen des Komponisten durchaus gerecht und gibt den Werken das Lebendige zurück – mit einer Selbstverständlichkeit, die bei einer derartigen strukturellen Komplexität höchsten Respekt verdient. Originalkompositionen DK für ein und zwei Klaviere runden die Zusammenstellung ab. Bugallo-Williams Piano Duo, 2003. Wergo WER 6670 2 Saariaho: Kammermusik Flöte und Cello sind zwei der Lieblingsinstrumente der finnischen, in Paris lebenden Komponistin Kaija Saariaho. Beide bieten sich geradezu an für die vor allem von der Klangvorstellung her gedachten Werke. Gerne verbindet Saariaho, die einen Schreibstil entwickelt hat, bei dem die unterschiedlichsten Laute der Instrumente und oft auch der Stimme sanft fließend ineinander übergehen mit (Live-)Elektronik, wodurch sich das Farbspektrum nochmals erheblich erweitert. Das Wolpe-Trio hat außer diesen beiden Instrumenten noch ein Klavier aufzuweisen, das einzige Stück der Kammermusik-Sammlung in dieser Besetzung ist dem Ensemble denn auch

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Photo : Eric Larrayadieu

Neue Musik

Sinfonie Nr. 7

BRUCKNER HERREWEGHE Orchestre des

Champs Elysées Philippe Herreweghe : “ ein großartiger Brucknerianer ”

(Le Monde)

120 Jahre nach ihrer Uraufführung in Leipzig ist es an der Zeit, Bruckners siebte Sinfonie, die ihm den ersten großen Erfolg außerhalb Österreichs einbrachte, auf historischen Instrumenten neu zu entdecken - in einer Interpretation, die seit dem Festival von Saintes 2003 von der internationalen Presse hymnisch gefeiert wird.


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Britten-Bach: Come, heavysleep Edin Karamazov. Alpha 056 / Note 1 Eigentlich sollte es reichen, wenn ein begnadeter Lautenist Bachs Partita dmoll BWV 1004 transkribiert und eine wunderschöne, tief- und feinsinnige In-

eigens auf den Leib geschrieben. Zusammen mit den weiteren Solound Ensemblewerken (außerdem enthalten eine sechsteilige Suite für Schlagzeug und Elektronik) entsteht – ausgesprochen plastisch und sensibel musiziert – ein gutes Bild von dieser oft traumhaften Klangwelt. Ein Tipp auch DK für alle, die Saariaho noch nicht kennen. Boettger, Neuhaus, Wolpe Trio, 2001. Kairos 0012412KAI / harmonia mundi Short Stories: A collection of romantic violin pieces Der Titel spricht es bereits aus: eine Sammlung von Petitessen für Violine mit Klavierbegleitung, sowohl Originalkompositionen von Geigerkomponisten als auch Transkriptionen populärer Stücke, die selten die Fünf-MinutenGrenze überschreiten. Ravel und Gershwin finden sich ebenso wie Chopin, Rachmaninow und Henri Vieuxtemps. Eine launige und kurzweilige Zusammenstellung, die David Frühwirt souverän, brillant und zupackend präsentiert. Bei manchen Stücken fehlt vielleicht ein wenig die spielerische Leichtigkeit, leicht melancholisch-tänzerische Werke aber, wie zum Beispiel der Tango Habanera von Kurt Weill, gelingen Frühwirt und seinem Begleiter Henri Sigfridsson perfekt. Unterhaltung auf hohem DK Niveau. Frühwirt, Sigfridsson, 2003. Avie AV0042 / Musikwelt Vasks: Violinkonzert „Distant Light“ u.a. Endlich eine Aufnahme, die für die Kompositionen des Letten Peteris Vasks genau den richtigen Ton trifft! Das Schwedische Kammerorchester mit Geigerin Katarina Andreasson, die das Ensemble auch leitet, öffnet die weiten, diatonischen Klanglandschaften ohne Hast und Angeberei, jeder Anflug einer romantisierenden Deutung wird vermieden. Rhythmisch zupackend und präzise wo nötig; eindringlich und intensiv, ohne bei den zum Teil extrem langsamen Tempi stehenzubleiben. So lassen die Musiker die dem Violinkonzert Distant Light, Musica Dolorosa und Viatore (aus dem Jahr 2001, Weltersteinspielung!) innewohnenden starken Emotionen schlicht wirken, falschen Pathos sucht man hier vergeblich. Genau der richtige Weg, die Musik von Vasks einem DK breiteren Publikum nahezubringen. Sehr guter Klang. Andreasson, Levin, Swedish Chamber Orchestra, 2003. BIS-CD-1150 / Klassik Center Kassel

Jazz McCoy Tyner: Illuminations Einer der großen alten Männer des Jazz in jugendlicher Frische: McCoy Tyner veröffentlicht mit „Illuminations“ ein neues Album, in dem jedes Stück so klingt, als wäre es bereits ein

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Klassiker. Tyner greift in lässiger Manier Vertrautes auf, verleiht „If I should lose you“ oder „Alone together“ seine persönliche Note. Hinzu fügt er Eigenkompositionen, die sofort ins Ohr gehen. Romantisch gibt sich Tyner so in der melodischen Rumba „Angelina“ (deren Thema man bereits beim zweiten Hören mitsummt), ironisch im rhythmisch prägnanten „New Orleans Stomp“, einer verschmitzten Verneigung vor der Jazz-Historie. Natürlich wird der Jazz hier nicht neu erfunden – aber was für eine Qualität zeichnet diese Combo aus! Der Pianist, selbst nonchalant, kreativ und leichtfüßig, schart ein Ensemble aus hervorragenden Musikern um sich: Gary Bartz (Saxophon), Terence Blanchard (Trompete), Christian McBride (Bass) und Lewis Nash (Schlagzeug). Sie müssen sich dem einstigen Coltrane-Kollegen nicht unterordnen, vielmehr geht es um die hohe Kunst des Zusammenspiels. Und was der Frontmann an pianistischer Virtuosität noch immer auf dem Kasten hat, das kann man zum Beispiel bei so explosiven Stücken wie BS „The Chase“ bewundern. McCoy Tyner. Telarc 83599 / In-Akustic Jane Monheit: Taking a Chance on Love Jane Monheit stellt ihre wunderbare Stimme bei ihrem Debüt als Sony-Exklusivkünstlerin, „Taking a Chance on Love“, in den Dienst alter Songs aus Hollywoods Glanzzeiten. Bei elf Klassikern von „Love Me or Leave Me“ bis „Dancing in the Dark“ wird die 26-jährige stilecht begleitet von einem großen Orchester und exquisit swingenden Jazzern wie AC Donald Harrison (sax) und Christian McBride (b). Monheit. Sony 092495 Einen Track dieser CD finden Sie auf „schöner hören“, s. S. 51 Poncho Sanchez: Instant Party Die Cubawelle rollt, unerschütterlich und unbekümmert von den saisonal wechselnden Trends. Und wessen Füße sie benetzt, der muss schon ein Tanzmuffel gesteigerten Grades sein, um nicht zumindest mit dem kleinen Zeh zu zucken. Der Drummer Poncho Sanchez reitet schon lange auf der Verbindung zwischen LatinoRhythmen und Jazz, zwischen Rumba und Improvisation. Mit „Instant Party“ kocht er seine Hits noch einmal auf: ein gutgelauntes „Best of“ aus den letzten 20 Jahren. Ausgesprochen eingängig und tanzbar ist die Mischung, und zu seinen „Party Contents“ fügt Sanchez gleich noch ein paar Cocktailrezepte. Man muss die „Watermelon Man Margarita“ aber nicht erst getrunken haben, um beim gleichnamigen Stück entspannt mitzuwippen. Die Zusammenstellung ist launig, musikalisch solide, allerdings wenig überraschend – kein Muss, aber für alle, die dem Sommer nachweinen vielleicht ein tröstender BS musikalischer Sonnenstrahl. Concord Records CCD-2250-2

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Urban Sky Berliner Jazz auf der Höhe der Zeit präsentiert das Projekt Urban Sky mit Oliver Urbansky (sax), Tobias Hofmann (p/fender-rhodes), Jonathan Heine (e-b) und Eric Schaefer (dr). Erfrischend frecher Mainstream mit Ausflügen in den Klezmer, wobei Gaststar Paul AC Brody an der Trompete die Highlights setzt. Urbansky, Hofmann, Heine, Schaefer. 2khz

DVD – Video Benjamin Britten: Billy Budd Benjamin Brittens Billy Budd ist ein recht sperriges und beklemmendes Kunstwerk, welches nicht oft auf den Bühnen des Kontinents anlandet. Das Sujet ist wie häufig bei Britten eine isolierte von der Außenwelt abgeschlossene Männergesellschaft, in der das Reine – Billy Budd – durch das Böse vernichtet wird. Wer überhaupt eine Chance bekommen möchte sich diesem lohnenden Werk zu nähern, dem sei diese Aufnahme der English National Opera besonders ans Herz gelegt. Alles ist wie aus einem Guss, die erdrückende Intimität und Dichte wird durch die Dopplung von kammermusikalischer Instrumentierung und Inszenierung um ein Vielfaches verstärkt. Die wohl drei größten Sängerdarsteller Englands, Thomas Allen in der Titelrolle, Richard van Allan als John Claggart, „das Böse“, und Philip Langridge in der dankbaren Rolle des Kapitäns Vere, vollbringen wahrhaft Großes. PSp Allen, Langridge, van Allan, English National Opera Chorus, -Orchestra: Atherton. Regie: Tim Albery; Bildregie: Barrie Gavin. Arthaus 100 278 / Naxos Christoph Willibald Gluck: „Orfeo Ed Euridice“ Die mitgeschnittene Aufführung von 1982 vom Glyndebourne Festival lässt sich am Besten mit „Janet Baker, Gedenkveranstaltung“ beschreiben. Alles ist auf sie zugeschnitten. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt auf der Bühne, bei der allerdings Elisabeth Speiser als Euridice die wesentlichen Akzente zu setzen weiß. Sie tut weit mehr als der steifen Janet Baker nur zu assistieren. Ihre Darstellung ist wesentlich lebhafter und die eigentliche Frischzellenkur einer etwas müden Inszenierung. Die szenischen Bilder wechseln von langweiligem Traditionalismus über durchaus dichte Stimmungen zu übelstem Kitsch. Janet Bakers Darstellung des Orfeo ist geprägt von ermüdender Gediegenheit, die Stimme wirkt oft überkontrolliert und gelegentlich etwas stumpf. Das London Philharmonic Orchestra unter Dirigent Raymond Leppard PSp begleitet akkurat aber etwas zu devot. Baker, Speiser u.a., London Philharmonic Orchestra: Leppard. Warner Vision 5050467392120

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terpretation des gewichtigen Werks mit der berühmten Chaconne am Ende leistet. Edin Karamazov hat außerdem die „Dreistigkeit“ besessen, ein Originalwerk für Konzertgitarre auf die Laute zu übertragen. Klar: Benjamin Britten ließ sich für sein Nocturnal op. 70 von John Dowland inspirieren. Das Ergebnis ist verblüffend stimmig und immens stimmungsvoll - vergleichbar hochkarätige Interpretationen sind auch auf der Gitarre rar gesät. Beide Meisterwerke ergänzen sich trefflich in Thematik und Atmosphäre, DK ein purer Genuß, zu dem auch die hervorragende Edition beisteuert. Absolut empfehlenswert. crescendo premium hält diese CD für Sie bereit. S. S. 22

Rimsky-Korsakov: Le coq d’or. Der goldene Hahn Nikolai Rimsky-Korsakov wählte für seine Opern gern märchenhafte Stoffe. In Der goldene Hahn erzählt er ein bitterböses Märchen von der schönen Königin von Shemakha, die das Reich von König Dodon angreift. Dessen Söhne Guidon und Afron töten sich gegenseitig im Kampf um die Gunst der faszinierenden Angreiferin, deren Charme schließlich Dodon selbst erliegt. Kaum hat er die Kriegsbraut nach Hause gebracht, fordert der Astrologe die Königin für sich als Gegenleistung für einen magischen goldenen Hahn. Der König tötet den Astrologen, der Hahn tötet den König, aber es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, es war ja alles nur Fantasie. Behauptet der plötzlich wieder lebendige Astrologe hinterher. Die Aufzeichnung aus dem Chatelet-Theater in Paris schwelgt in den hinreißend schönen, farbenprächtig exotischen Bildern und Kostümen, die der Japaner Ennosuke Ichikawa bereits 1984 für eine Koproduktion mit der Oper San Francisco geschaffen hat. Diese Inszenierung hat nichts von ihrem Zauber verloren, die stilisierten Gesten und an ein mythisches Fernost erinnernde Ausstattung zeichnen das seltsame Märchen vom Goldenen Hahn als Auslöser des Dramas wunderbar nach. Die Sänger sind keine Stars, machen ihre Sache aber wirklich gut. Yuri Maria Saenz kräht klar und hell in schönstem Sopran. Olga Trifonova lässt in ihrem Gesang die Sinnlichkeit der Königin aufleuchten. Rührend tollpatschig lässt sich Albert Schagidullin als Dodon um den Finger wickeln. Barry Banks meistert souverän die in Falsett-Höhen führende Tenorpartie des Astrologen. Auch die anderen Rollen sind stimmig besetzt, Kent Nagano fächert mit dem Orchestre de Paris transparent und klangschön die Partitur auf, und der Chor des Mariinsky Theaters St. Petersburg singt makellos. Der Goldene Hahn ist Globalisierung in ihrer schönsten Form, auch wenn das Booklet den Text der NL Oper verschweigt. TDK Recording Media Europe S.A. NL 2004

Zwei brandneue Titel: Wellness zum Hören...

neu: Chill with Debussy 8.556788

neu: Chill with Ravel 8.556789 und weitere 9 Titel der Erfolgsserie sind bereits lieferbar...

Orazio Vecchi: L’Amfiparnaso Öde und leer war die Welt des Musiktheaters vor der Erfindung der Oper. Oder auch nicht! Schließlich wurden die mehrstimmigen Madrigale, die prägende Gattung der Renaissance, keineswegs nur konzertant aufgeführt. Orazio Vecchi hinterließ 1597 mit L’Amfiparnaso eine der musikalisch reichsten Madrigalkomödien. Darin tummeln sich die Archetypen der Commedia dell’arte: Pantalone, der alte geizige Kaufmann, der der Hure Hortensia nachsteigt. Quacksalber Gratiano führt vor, wie man ein Ständchen

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„Chill with Naxos“ finden Sie im Handel. Weitere Infos über unsere CDs und DVDs in unserem Katalog oder direkt bei: NAXOS DEUTSCHLAND GmbH Wienburgstr. 171a, 48147 Münster e-mail: info@naxos.de www.naxos.de

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Herausragende Neuveröffentlichung No.1

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NAXOS

Impressum

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Maria Kliegel, Nina Tichman BEETHOVEN Cellosonaten Vol. 3: No. 4 & 5 Duo WoO32 mit Tabea Zimmermann

NEU NX 8.555787 Cellosonaten Vol.1: 8.555785 Cellosonaten Vol.1: 8.555786

Herausragende Neuveröffentlichung No.2 Alsfelder Vokalensemble, Himlische Cantorey SCHÜTZ Musikalische Exequien

NEU NX 8.555705 D

Herausragende Neuveröffentlichung No.3 Henning Kraggerud, Violine SIBELIUS / SINDING Violinkonzerte

Verlag:

besser nicht singt. Der spanische Hauptmann Cardon, ein Angeber und Hasenfuß, macht Isabella schöne Augen. Vergeblich, Isabella liebt Lucio, und er liebt sie, aber bis sie zueinander finden, stehen beide kurz vor dem Selbstmord. Neben den Liebesschmerz-Madrigalen, so elegant vertont als seien sie von Monteverdi, stehen lautmalerische Stücke, die das pralle Volksleben illustrieren. Für die Erstaufnahme des Doppel-Parnass auf DVD zog sich das Ensemble I Fagiolini ins englische Landleben zurück. Saal und Park von Dartington Hall bieten einen stimmungsvollen Hintergrund für die liebevoll gestaltete Filmaufnahme, die dem Zuschauer daheim dieselbe Nähe zum Stück einräumt wie dem Publikum der Aufführungen. Jede einzelne der hervorragend gesungenen und im Commedia dell’arte-Stil gespielten Szenen erhält eine witzige, gereimte Einführung, in schönstem Englisch vorgetragenen von Simon NL Callow. Orazio Vecchi: L’Amfiparnasso. I Fagiolini. CHDVD 5029, Chandos 2004 Richard Wagner: Die Götterdämmerung Auch in diesem Beiheft finden sich wieder wertvolle Hinweise, wonach dem „unmittelbaren Sein der Figuren im Stück“ Peter Konwitschnys Interesse gelten soll. Im Bild wird leider nur das bestürzende Nichtsein der Konzeption offenkundig. Es wird keine Zeit verloren, der inszenatorische Offenbarungseid wird von Anbeginn abendfüllend abgelegt, das Niveau gleicht eher einer Schüleraufführung, welche sich in die drollige Aulakulisse bestens einschmiegt. Die Sänger, vor allem Luana DeVol als Brünhilde, tun ihr Bestes, gegen die Öde anzusingen. Auch Albert Bonnema als Siegfried mogelt sich intelligent durch die Partie. Das Staatsorchester Stuttgart unter Lothar Zagrosek hat die entscheidenen Stellen gut einstudiert und begleitet ordentlich. Der Vorhang fällt, sinnlose Regieanweisungen Wagners werden projiziert, der Weltenbrand bleibt aus. Wie schon bei seinem Regie-Kameraden Nel in der Walküre wurde die schöne Möglichkeit einer konzertanten Aufführung PSp vertan. Bonnema, Iturralde, Kapellmann, Bracht, DeVol, Westbroek u.a., Staatsorchester Stuttgart: Zagrosek; Regie: Konwitschny. TDK DV-OPRDNG / Naxos

NEU inkl. SINDING: Romanze op. 100 als Weltersteinspielung NX 8.557266 SACD: 6.110056 / DVD-Audio: 5.110056

CRESCENDO HÖRT MIT: Lautsprechern von B&W: 2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT, 1 CDM CNT, 1 ASW 2500 Denon Receiver AVR 3803 und DVD-Player DVD 3300

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Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email: info@portmedia.de www.portmedia.de Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: hanuschik@portmedia.de Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: hippel@portmedia.de Redaktion: Erika Habenicht (EH), Claudia Großkopf (CG) Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email:crescendo@portmedia.de plus regional Bayern Marco F. Frei (MFF) (verantwortlich) Schlussredaktion: Michaela Wurstbauer Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Gerhart Asche (GA), Michael Beughold (MB), Jakob Buhre (JB), Dr. Arnt Cobbers (AC), Christian Dahm (CD), Dr. Rolf Fath (RF), Gerald Felber (GF), Martin Freitag (MF), Andreas Günther (AG), Katharina Honke (KHo), Bernd Kima (BK), Detlef Krenge (DK), Natalie Lenz (NLe), Nike Luber (NL), Dr. Tom Reinhold (TR), Peter Sarkar (PSa), Bettina Schröm (BS), Peter Spiel (PSp), Tobias van de Locht (TvdL), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Thomas Voigt (TV), Stefan Voges (SV), Willi Wagner (WW), Barbara Wunderlich (BW), Dagmar Zurek (DZu) Anzeigenverwaltung: Natalie Lenz (verantwortlich) Telefon: +49-89-74 15 09-10 email: lenz@portmedia.de Anschrift s. Verlag Verlagsrepräsentanten: Tonträger: Barbara Wunderlich email: wunderlich@portmedia.de Veranstalter/Medien: Liselotte Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 6 vom 01.01.2004 Layout & Artwork: Stefan Steitz (verantwortlich) email: crescendo-layout@portmedia.de Druck: Westermann Druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig Erscheinungsweise: crescendo erscheint sechsmal jährlich und ist in Opern- und Konzerthäusern, Vorverkaufsstellen und im Musik- und Tonträgerfachhandel erhältlich. Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Angabe der Beteiligungsverhältnisse gemäß Art. 2 DVBayPrG: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München Abonnement-Preis: EUR 15,– p. Jahr* inkl. 7% Mwst., *= Inland; europ. Ausland EUR 15,– + Versandspesen EUR 10,– . Kündigung 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Verbreitete Auflage: 103.168 (laut IVW-Meldung II/04) ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage

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Leserbriefe Zu Ihrem Entschluß, die Rezension der Berliner Auf-

Meinung doch nur von den Etablierten und Satten die-

liefern mir eine gute – und wie ich finde, auch objekti-

führung nicht zu drucken, kann ich Ihnen nur gratu-

ser Republik gekauft. Ich kann Ihnen nur empfehlen:

ve – Richtschnur, nach entsprechenden Interpretatio-

lieren. Endlich hat jemand mal den „Mut“, derartige

gehen Sie in die Oper und bilden Sie sich Ihr eigenes

nen im Rundfunk zu suchen – ich studiere jede Woche

Inszenierungen mit Schweigen zu übergehen. Diese

Urteil. Vielleicht können Sie dann auch (k)einen Beleg

intensiv in einer Programmzeitschrift die angebotenen

„modernen“ Regisseure wollen doch nur um jeden

für Ihre gewagte Theorie finden, dass diese Auffüh-

Sendungen und nehme diese gegebenenfalls auf MD

Preis Aufsehen erregen, was ihnen durch die anschlie-

rung mit Mozart nichts zu tun hat.

auf – oder als CD käuflich zu erwerben.

Dr. Michael Böll, Nuthetal

C. Schwalm, Erlangen

wenn sie sehen könnten, was heute aus ihren schönen

Viele Kritiker, die diese Machwerke hochjubeln, tra-

Selten habe ich etwas so Vernünftiges über Mozart

Opern alles gemacht wird. Die Theater und Regisseure

gen eine Mitschuld an der Misere. Nur wenn Opern-

gelesen wie in Ihrem Interview mit Gitti Pirner. Ich muß

sind anschließend noch stolz darauf, welches Aufse-

freunde - wie in Hannover, denen bisher 3 Bieito-In-

gestehen, daß ich den Namen dieser Pianistin noch

hen sie erregt haben. Der Besucherrückgang ist mit

szenierungen zugemutet wurden, die 4. ist geplant

nicht gehört habe.

Sicherheit mindestens zum Teil auf diese „modernen“

– durch Abokündigungen reagieren, könnte Normalität

Aufführungen zurückzuführen.

erreicht werden. Wenn unsere Häuser leergespielt

ßenden Besprechungen in der Presse auch gelingt. Die Komponisten würden sich im Grabe umdrehen,

K. Opalka, Castrop-Rauxel

Vielen Dank für Ihr ignorantes Editorial. So wie Sie sehen also die Totengräber der Oper aus. Jede Veränderung der verkitschten Sehgewohnheiten wird als „Sauerei“ tituliert. Ich habe mir die Oper angeschaut und angehört. Zugegeben, sängerisch gibt es manchmal besseres

Dr. J. Bay, Burgthann

werden, drohen weitere Kürzungen bzw. Schließungen. Die Voyeure und Wichtigtuer, die Skandalen zujubeln, werden leere Reihen nicht schließen.

Möchten Sie uns auch Ihre Meinung sagen? Oder haben Sie eine Frage auf dem Herzen?

F. Konrad, Hannover

Dann schreiben Sie bitte an: Port Media, Team Crescendo, Senefelderstraße 14, Am meisten interessieren mich in Ihrem Magazin 80336 München, Fax: +49-89-74 15 09-11 Ihre Artikel über Künstlerpersönlichkeiten und Ihre Reemail: crescendo@portmedia.de Peter Anders 140x131+5mm 27.08.2004 Uhr Seite 1 sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Redaktion behält zensionen bzgl. neuer CDs. Gerade diese Rezensionen 16:21Die

aber auch viel schlechteres. Schauspielerisch jedoch war die Aufführung herausragend im positivsten Sinne des Wortes. Keine Minute Langeweile. Der Interpretationsansatz war von der ersten bis zur letzten Minute stimmig und durchgehalten. Die dargestellten Szenen unterscheiden sich in ihrer Direktheit nicht von den

K L A S S I K unter Sternen

gewohnten Sex n Crime Bildern in normalen Kinofilmen. Wo bitte ist hier die Sauerei oder nehmen Sie am

PETER ANDERS

normalen Leben nicht teil? Ich besuche ca. 30 Opernaufführungen im Jahr. Selten ist das Publikum so jung und so gespannt bei der

Eine unvergessene Stimme

Sache gewesen wie in dieser Opernaufführung. Ich empfehle allen Ignoranten die sofortige Einweisung ins Alterswohnheim, damit die Opernbühnen wieder im hier und jetzt ankommen können. Es gibt genug „konzertante Aufführungen“, die für Starstimmen ohne schauspielerische Ambitionen und Begabungen konzipiert sind und ältere Zuschauer vor dem Risiko

Seine Stimme magnetisierte eine ganze Generation, die Evergreens der leichten Muse sang keiner so wie er: Vor 50 Jahren kam der Tenor Peter Anders bei einem tragischen Autounfall ums Leben – viel zu jung, im Alter von nur 46 Jahren. Zur Erinnerung erscheinen zwei seiner populärsten Aufnahmen mit Schlagern und Operettenarien im liebevollen Original-Design.

eines Herzinfarktes bewahren. Aber daraus ergibt sich keine Existenzberechtigung für die Oper an sich und für die Zukunft. Die eigentliche Sauerei besteht m.E. in der vernichtenden Kritik der Springerpresse und im Ausstieg von DaimlerChrysler als Unterstützer der Komischen Oper Berlin. Hier hätte ich Ihre Stimme erwartet, wenn Ihnen die Kultur am Herzen liegt. Aber vielleicht ist ihre

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Premieren-, Festspiel- und Konzerttermine Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel Reihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: Dirigent Alle Angaben ohne Gewähr

Aachen

Bremen

KONZERTHAUS

THEATER AACHEN

25./27.09. Strauss: Der Rosenkavalier Telefon: +49-241-48 42 44 www.theater-aachen.de Altenburg/Gera

01.10/ Jubiläumskonzert 20 Jahre 02.10. Konzerthaus 22.10. Noskowski, Szymanowski, Rathaus, UA Tansman Telefon: +49-30-203 00 90 www.konzerthaus.de

BREMER THEATER

02.10. Mozart: Die Entführung aus dem Serail Telefon: +49-421-36 53-0 www.bremertheater.com

17.09. Verdi: La Traviata 12.11. Janacek: Die Ausflüge des Herrn Broucek (Gera) Telefon: +49-34 47-58 51 61 www.theater-altenburg-gera.de Augsburg THEATER AUGSBURG

25.09. Verdi: Macbeth Telefon: +49-821-324 49 33 www.theater-augsburg.de Baden-Baden FESTSPIELHAUS

01./02.10. Purcell: King Arthur. Balthasar-Neumann-Ensemble: Hengelbrock 22.-24.10 Kameliendame. Hamburg Ballett 01.11. Missa Mystica. Moskauer Kathedralchor Telefon: +49-7221-30 13 31 01 www.festspielhaus.de

24.09. Hesperion XXI Telefon: +49-421-336699 www.musikfest-bremen.de

PHILHARMONIE

13.10. Berg, Mahler. Zukermann, Berliner Philharmoniker: Rattle 22.10. UA Mark-Anthony Turnage: A Relic of Memory Telefon: +49-30-254 88-0 www.berliner-philharmoniker.de Bonn BEETHOVENHALLE

02.10. Schnittke. Kremer, Beethoven Orchester Bonn: Kofman. 21.11. Haydn, Schubert, Mendelssohn. Beethoven Orchester: McCreesh Telefon: +49-228-77 80 08 www.beethovenorchester.de

29.09. Liederabend Bär, Deutsch Telefon: +49-7125-94606 www.herbstliche-musiktage.de

26.09. Siegbert Rampe (Troisdorf) Telefon: +49-1805-001812 (12ct/min) www.beethovenfest.de

26.09. Janacek: Aus einem Totenhaus 24.10. Donizetti: Don Pasquale Telefon: +49-228-77 80 08 www.theaterbonn.de

L A N D S B E R G

DEUTSCHE OPER BERLIN

J Ö R G

10.10. Debussy: Pelléas und Mélisande Telefon: +49-30-343 84-01 www.deutscheoperberlin.de STAATSOPER UNTER DEN LINDEN Janaceks Füchslein 2004 in Bremen

Brandenburg

KOMISCHE OPER

BRANDENBURGER THEATER:

24.10. Zender: Don Quijote de la Mancha Telefon: +49-30-47 99 74 00 www.komische-oper-berlin.de

25.09. B. Hesse: L'amor Pastorale oder Sing' mit mir von Liebe Telefon: +49-3381–51 11 11 www.brandenburger-theater.de

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STADTTHEATER BREMERHAVEN

Dresden

25.09. Weber: Der Freischütz 20.11. Offenbach: Orpheus in der Unterwelt Telefon: +49-471-490 01 www.stadttheaterbremerhaven.de

SEMPEROPER

09.10. Puccini: Turandot 14.11. William Forsythe Ballettabend Telefon: +49-351-491 17 00 www.semperoper.de

THEATER CHEMNITZ

Düsseldorf

02.10. Offenbach: Orpheus in der Unterwelt 30.10. Kienzl: Der Evangelimann Telefon: +49-371-696 95 www.theater-chemnitz.de

DEUTSCHE OPER AM RHEIN

Dessau Anhaltisches Theater Dessau 30.10. Verdi: Die Jungfrau von Orleans Telefon: +49-340-251 13 33 www.anhaltisches-theater.de

Duisburg

Detmold Landestheater Detmold 24.09. Wagner: Tannhäuser 30.10. Humperdinck: Hänsel und Gretel Telefon: +49-5231-974-60 www.landestheater-detmold.de

Eisenach

23.09. Mozart: Don Giovanni Telefon: +49-211-89 25-211 www.deutsche-oper-am-rhein.de

BEETHOVENFEST BONN, 17.09.-10.10.

Berlin

29.09. Strawinsky: Der Feuervogel/ Le Sacre du Printemps Telefon: +49-30-20 35 40 www.staatsoper-berlin.de

03.10. Beethoven: Fidelio Telefon: +49-231-502 72 22 www.theaterdo.de

Chemnitz

F O T O :

HERBSTLICHE TAGE, 23.09.-01.10.

THEATER DORTMUND

Bremerhaven

THEATER BONN

Bad Urach

Beethoven Orchester Bonn

MUSIKFEST BREMEN, 04.-29.09.

THEATER ALTENBURG-GERA

DEUTSCHE OPER AM RHEIN

16.10. Délibes: Coppélia Telefon: +49-203-940-77 77 www.deutsche-oper-am-rhein.de

LANDESTHEATER EISENACH

18.09. Lehár: Land des Lächelns Telefon: +49-3691-256-0 www.theater-eisenach.de Erfurt

Donaueschingen

THEATER ERFURT

MUSIKTAGE, 15.-17.10

18.09. Mozart: Don Giovanni 09.10. Humperdinck : Hänsel und Gretel 06.11. Fall: Die Dollarprinzessin 11.12. Strauss: Der Rosenkavalier Telefon: +49-361-223 31 55 www.theater-erfurt.de

Telefon: +49-771-85 72 66 www.swr2.de/donaueschingen Dortmund KONZERTHAUS

29.09. Bashmet, Int. Symphoniker 04.11. Arcadi Volodos 08.11. Schostakowitsch: Mahler Chamber Orchestra: Harding Telefon: +49-1805-44 80 44 (12ct/min) www.konzerthaus-dortmund.de

Essen AALTO MUSIKTHEATER

16.10. Cole Porter: Kiss me, Kate Telefon: +49-201-8122-200 www.theater-essen.de

EDITORIAL THEMA PORTRAIT REISE REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL HIFI CD DVD BÜCHER

VORSCHAU


was-wann-wo? PHILHARMONIE ESSEN

25.09. Jubiläumskonzert: 50 Jahre Capella Coloniensis 02.10. Bach: h-moll Messe. Zomer, Blaze, ChorWerk Ruhr, Conc. Köln: Neumann 17.10. Beethoven-Zyklus. Das Neue Orchester: Spering 21.11. Schönberg-Festival Ruhr: Eröffnungskonzert Telefon: +49-201-812 22 00 www.philharmonie-essen.de Frankfurt ALTE OPER

29.09.-01.10. RSO Frankfurt: Eötvös 14.10./ 75 Jahre RSO. Händel, 15.10. Haydn, Rachmaninow. RSO: Wolff Telefon: +49-69-134 04 00 www.alteoper.de OPER FRANKFURT

02.10. Strauss: Elektra 07.11. Ernest Bloch: Macbeth Telefon: +49-69-134 04 00 www.oper-frankfurt.de Freiburg

Hamburg HAMBURGISCHE STAATSOPER

14.11. Schönberg: Moses und Aron Telefon: +49-40-356 88 00 www.hamburgische-staatsoper.de 79. BACHFEST, 29.10.-07.11.

Telefon: +49-1805-80 57 20 (12ct/min) www.bachfest-hamburg.de Hannover NIEDERSÄCHS.STAATSTHEATER

21.10. Offenbach: Es war einmal... Telefon: +49-511-99 99-20 80 www.staatstheater-hannover.de Heidelberg THEATER HEIDELBERG

19.09. Verdi: La Traviata Telefon: +49-6221-58 20 00 www.theaterheidelberg.de Hildesheim STADTTHEATER HILDESHEIM

13.11. Donizetti: Lucia di Lammermoor Telefon: +49-5121-331 64 www.stadttheater-hildesheim.de

THEATER FREIBURG

13.11. Verdi: Aida Telefon: +49-761-201-28 53 www.theater-freiburg.de Fürth

Hof THEATER HOF

24.09. Bizet: Carmen Telefon: +49-9281-707 02 90 www.theater-hof.de

STADTTHEATER

15.10. Donizetti: Basta! La Mamma! Telefon: +49-911-974 24 00 www.stadttheater.de Gelsenkirchen

Kaiserslautern PFALZTHEATER

18.09. Verdi: La Traviata Telefon: +49-1805-17 05 17 (12ct/min) www.pfalztheater.de

MUSIKTHEATER IM REVIER

02.10. Berlioz: Benvenuto Cellini Telefon: +49-209-4097-200 www.musiktheater-im-revier.de Görlitz THEATER GÖRLITZ

02.10. Verdi: Rigoletto Telefon: +49-3581-474 70 www.theater-goerlitz.de Halle OPERNHAUS HALLE

30.10. Wagner: Tristan und Isolde Telefon: +49-345-51 10-0 www.opernhaus-halle.de

Karlsruhe BADISCHES STAATSTHEATER

07.10. Kondschak: Kaspars kurzer Traum 23.10. Wagner: Das Rheingold Telefon: +49-721-93 33 33 www.staatstheater.karlsruhe.de Kassel STAATSTHEATER KASSEL

25.09. Verdi: Don Carlos 16.10. Humperdinck: Hänsel und Gretel Telefon: +49-561-10 94-0 www.staatstheater-kassel.de

crescendo 05 2004

65


was-wann-wo?

Premieren- und Konzerttermine

Kiel

OPER LEIPZIG

THEATER KIEL

02.10. Janacek: Das schlaue Füchslein 09.10. Donizetti: Anna Bolena Telefon: +49-431-950 95 www.theater-kiel.de

19.10. Mozart: Die Zauberflöte Telefon: +49-341-126 12 61 www.oper-leipzig.de Lüneburg

STÄDTISCHE BÜHNEN

25.09. Meyerbeer: Der Prophet 30.10. Offenbach: Pariser Leben Telefon: +49-251-590 90 www.theater.muenster.org

THEATER LÜNEBURG

Koblenz THEATER KOBLENZ

02.10. Smetana: Die verkaufte Braut 31.10. Wagner: Parsifal Telefon: +49-261-129 28 40 www.theater-koblenz.de

24.09. Strauß: Der Zigeunerbaron 29.10. Humperdinck: Hänsel und Gretel Telefon: +49-4131-752-0 www.theater-lueneburg.de Mannheim NATIONALTHEATER

Köln BÜHNEN DER STADT KÖLN

16.09. Strauss: Salome Telefon: +49-221-22 12 84 00 www.buehnenkoeln.de

01.10. Mozart: Die Entführung aus dem Serail 07.10. Verdi: Ernani 24.10. Gershwin: Crazy for you 21.11. Beethoven: Fidelio Telefon: +49-0621-16 80-0 www.mannheim.nationaltheater.de Meiningen SÜDTHÜRINGISCHES STAATSTHEATER

24.09. Ein Sommernachtstraum. Ballett 15.10. Offenbach: Hoffmanns Erzählungen Telefon: +49-3693-451-0 www.das-meininger-theater.de Festspielhaus Baden-Baden PHILHARMONIE

10.10. Andreas Scholl 21.11. Beaux Arts Trio Telefon: +49-221-20 40 80 www.koelner-philharmonie.de Krefeld VEREINIGTE STÄDTISCHE BÜHNEN

15.10. Verdi: La Traviata 13.11. Flotow: Martha Telefon: +49-2166-6151-100 www.theater-krefeld.de

Mönchengladbach VEREINIGTE STÄDTISCHE BÜHNEN

Theater Koblenz

Münster

Saarbrücken SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

25.09. Nono: Intolleranza Telefon: +49-681-30 92-0 www.saarlaendisches-staatstheater.de

Neustrelitz LANDESTHEATER MECKLENBURG

Schleswig / Flensburg / Rendsburg

09.10. Millöcker: Der Bettelstudent, Telefon: +49-3981-27 70 www.landestheater-mecklenburg.de

LANDESTHEATER

30.10. Henze: Elegie für Liebende Telefon: +49-4621-96 70-0 www.sh-landestheater.de

Nordhausen THEATER NORDHAUSEN

Schwerin

08.10. Mozart: Die Zauberflöte Telefon: +49-3631-626 00 www.theater-nordhausen.de

MECKLENBURG. STAATSTHEATER

24.09. Puccini: La Bohème Telefon: +49-385-53 00-0 www.theater-schwerin.de

Nürnberg POCKET OPERA COMPANY

Ulm

19.11. UA Schmatolla & Holtsch: Das Jahr der Freiwilligen Telefon: +49-911-32 90 47 www.pocket-opera.com

ULMER THEATER

16.09. Gluck: Armide 28.10. Verdi: Otello. Telefon: +49-731-161 44 44 www.theater.ulm.de

Osnabrück STÄDTISCHE BÜHNEN OSNABRÜCK

Weimar

25.09. Verdi: Un Ballo in Maschera, Telefon: +49-541-323-3331 www.osnabrueck.de/theater

NATIONALTHEATER

09.10. Strauss: Salome Telefon: +49-3643-755-0 www.nationaltheater-weimar.de

06.11. Massenet: Werther Telefon: +49-2151-805-0 www.theater-moenchengladbach.de

Pforzheim STADTTHEATER

Wiesbaden STAATSTHEATER

München

07.11. Rossini: Der Barbier von Sevilla Telefon: +49-7231-39 28 73 www.theater-pforzheim.de

BAYERISCHE STAATSOPER

02.10. Offenbach: Ritter Blaubart Telefon: +49-611-132-1 www.staatstheater-wiesbaden.de

31.10. Mozart: Die Zauberflöte Telefon: +49-89-21 85 19 20 www.staatsoper.de

Regensburg THEATER REGENSBURG

Zwickau THEATER PLAUEN-ZWICKAU

MARITIM

24.09. Beethoven: Fidelio Telefon: +49-941-507 14 25 www.theater-regensburg.de

09.10. Münchener Jugendorchester

25.10. Mozart: Le nozze di Figaro Telefon: +49-375-83 46-00 www.theater-plauen-zwickau.de

PHILHARMONIE

24.10. ECHO Klassik 2004

Leipzig GEWANDHAUS MENDELSSOHN-FESTTAGE, 31.10.-07.11.

30.10. Brahms 2. Symphonie. Gewandhausorchester:Blomstedt 05.11. Mendelssohn. Glemser, Gewandhausorchester:Blomstedt 12./13.11. Hindemith, Strawinsky u.a. Gewandhausorchester: Blunier Telefon: +49-341-127 02 80 www.gewandhaus.de

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crescendo 05 2004

SERGIU-CELIBIDACHE-FESTIVAL 02.-16.10.

16.10. Peter Sadlo & Friends Telefon: +49-54818181 www.celibidache.net STAATSTHEATER AM GÄRTNERPLATZ

17.10. Bizet: Carmen Telefon: +49-89-20 24 11

Vorschau 06/2004 Das nächste crescendo erscheint am 15. November 2004. Wir sprechen u. a. mit Menachem Pressler, Philippe Herreweghe und der Organistin Iveta Apkalna.

Anzeigenschluss: 15. Oktober 2004

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VORSCHAU

F O T O :

H E L K E

S T I E B E L

Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. Reihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: Dirigent Alle Angaben ohne Gewähr


Gelobt in höchsten Tönen.

Neuerscheinungen bei Sony Classical „Tenorale Weltklasse“

(Neue Zürcher Zeitung)

Marcelo Álvarez mit einer ganz persönlichen Auswahl der schönsten italienischen und französischen Arien, darunter Raritäten wie Lalos „Le Roi d’Ys“ oder Ponchiellis „La Gioconda“. Begleitet wird er von der Staatskapelle Dresden unter Marcello Viotti, der kürzlich in München gemeinsam mit Álvarez das Publikum begeisterte: „Beide wurden wie Götter gefeiert“ (SZ). „Ausgesprochen klangvolles Timbre, makellose Gesangstechnik, brillante Höhe, substanzvolle Tiefe, elegantes Legato … Tenorale Weltklasse.“ (Neue Zürcher Zeitung)

Marcelo

CD 92937

Álvarez „Die Durchstarterin“ (Frankfurter Rundschau) Unter den jungen Geigern von heute ist sie eine Ausnahmeerscheinung: Baiba Skride, Jahrgang 1981, die vor drei Jahren die gesamte Jury des renommierten Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerbs zu einhelligem Beifall hinriss. Ihre ersten beiden CDs bei Sony Classical zeigen „ihr ungemein beredtes Gespür für die Musik.” (SZ) Baiba Skride solo

Baiba

CD 92939

Eine Hommage an Johann Sebastian Bach mit seiner Partita Nr. 2 sowie Solosonaten von Bartók und Ysaÿe

CD 92938

Baiba Skride und das Kammerorchester C.P.E. Bach unter H. Haenchen

www.sonyclassical.de

spielen Mozarts Violinkonzert Nr. 3 und das Rondo C-Dur, Michael Haydns Violinkonzert sowie Schuberts Rondo A-Dur

Skride


Pierre-Laurent Aimard Nikolaus Harnoncourt Fortsetzung einer einzigartigen Zusammenarbeit

2564-60602-2

Pierre-Laurent Aimard auf Deutschlandtournee mit dem DSO-Kent Nagano: 1. Okt. – Bonn 2. Okt. – Düsseldorf 3. Okt. – Freiburg 6. Okt. – Berlin Philharmonie 10. Okt. – Berlin, Otto Braun Saal 12. Okt. – Berlin, Philharmonie Pierre-Laurent Aimard Das Recital in der Berliner Philharmonie ! 5. Okt. – Berlin Recital, Philharmonie KMS Claude Debussy: 12 Etudes Charles Ives: Sonata for Piano no 2 www.warnerclassics.de "Concord" Warner Stratigic Marketing . a division of WARNER MUSIC group Germany . a WARNER MUSIC Group Germany


Julia Fischer


Johann Sebastian Bach Goldberg Variationen Rosalyn Tureck VAI 4254

The Art of Joan Sutherland Bellini/Verdi/Rossini, u.a. Joan Sutherland CBC Symphony Orchestra VAI 4254

Concerti Italiani Puccini/Tosti/Mascagni/Rossini Tebaldi/Quilico/Mauro/Braun/u.a. Richard Bonynge VAI 4255

Szigeti spielt Tartini, Hubay & Beethoven Joseph Szigeti Arthur Balsam Paul Scherman VAI 4269

Hector Berlioz Symphonie Fantastique Orchestre De Radio Canada Charles Munch VAI 4273

Historic Telecasts Mendelssohn, Tschaikowsky, Bach Nathan Milstein Chicago Symphony Orchestra VAI 4279

im vertrieb von:

infode@codaex.com Landsberger Str. 492 81241 2 M端nchen


aktuell

Naturereignis In diesem Sommer geht CLASS AKTUELL in den fünften Jahrgang. Dabei sprechen naturbewußte Menschen diesem Sommer eher die Atributte eines „milden Winters“ zu. Viele Herbststürme verunsichern nicht nur die Meteorologen, sondern auch die Musikbranche. Wie schön, wenn wir einem Label wie CHANDOS aktuell zum 25. Geburtstag gratulieren können! Tatsächlich sind es ja die unabhängigen Label, die sich von den Inhalten leiten lassen – beim Zusammenschluß von Sony und BMG geht es – zumindest den offiziellen Verlautbarungen nach – darum am wenigsten: Die Herbststürme wehen halt noch einmal ca 2000 Arbeitsplätze dahin... Kann es sein, daß damit auch ein Großteil des Repertoires für immer verschwindet, weil niemand mehr da ist, der sich damit auskennt? Das wäre ja nicht das erste Mal... Aber gerade das ermutigt naturgemäß die unabhängigen Label sich noch mehr für die Musik und die Künstler einzusetzen, und sie haben wieder eine Vielzahl von musikalischen Themen für Sie in größter Sorgfalt produziert. Der Mut zu Neuentdeckungen führt auch zur Präsentation von neuen Künstlern: Lernen Sie die Geigerin Julia Fischer in einem Portrait genauer kennen. In Geschichten und Einzelportraits finden Sie Informationen, die Ihnen die persönliche Auswahl erleichtern. Immer waren es auch die neuen Technologien, die die unabhängigen Labels entscheidend mit vorantrieben. Inzwischen sind Mehrkanalproduktionen von Chandos, MDG, Pentatone... auf DVD-Audio oder SACD in ihrer faszinierend natürlichen Klangwiedergabe längst selbstverständlich. Im fünften Jahr präsentieren wir Ihnen CLASS Aktuell noch wesentlich umfangreicher als bisher. In unseren CLASS Service Teil nehmen wir eine Auflistung von Neuheiten auf, die Sie in jeweils aktualisierter Form auch auf unserer Internetseite abrufen können. Keine Frage, daß der Fachhandel die Titel auch für Sie bereithält. Schauen Sie doch mal vorbei! Und lesen Sie jetzt ein paar aktuelle Sturm-Geschichten, und entdecken Sie Repertoireergänzungen weit abseits vom Mainstream, voller Musikalität und Hingabe für Sie ausgesucht, interpretiert aufgenommen und präsentiert natürlich von

Inhalt 3 4 6 7 8 9 10 11 12 13 14 20 32

Vorwort Stürmischer Applaus ein Portrait über Julia Fischer Sturm, Storm und Drang Lieder nach Theodor Storm Sturm, Chaos und Charakter Schostakowitschs Sinfonien mit Roman Kofman Sturm, Flut und Feuerwerk Wiederentdeckungen des Sinfonieorchester Wuppertal Stümisches Tasten Neue Klavieraufnahmen bei MDG Sie Lieben doch Wagner Eine neue Edition bei WERGO Edition Bregenzer Festspiele “Juliette” und “Das schlaue Füchslein” Georg Friedrich Händel Lotario Die französische Klavierlegende Cyprien Katsaris Class Blickpunkte Class Service Pressestimmen und Neuheitenliste Tourdaten

CLASS Der Vorstand

3


Stürmischer Applaus Julia Fischer Aller guten Dinge sind drei, so könnte das Motto von Julia Fischer lauten, wenn sie ihrem eigenen Wunsch und der Ermunterung von Daniel Müller-Schott Folge leisten würde und nun auch noch mit dem Cellospiel beginnen würde. Wo liegt jetzt das Besondere? Viele Menschen spielen mehrere Instrumente, keine Frage! Aber es dürfte die Ausnahme sein, dass dies in dieser Perfektion geschieht, wie bei Julia Fischer. Bereits im zarten Alter von drei Jahren beginnt sie Geige zu spielen und sagt heute: „Ich kann mich eigentlich nicht daran erinnern, jemals ein Leben ohne Musik, geführt zu haben “.Ihr erster Lehrer, Helge Thelen, brachte ihr das Violinspiel auf spielerische Art und Weise bei „er war für Anfänger einfach der Beste “sagt sieselber “.Er vermittelt ihr schon als Kind das Wichtigste: Freude an der Musik. Fast zeitgleich fängt Julia Fischer mit dem Klavierspiel an. Ihre Mutter die selber Pianistin ist, unterrichtet sie. Und dass dies auf demselben professionellen Niveau stattfindet, steht außer Frage. Trotzdem muß Sie eine Wahl treffen, die letztendlich auf die Violine fällt. Das Klavierspiel gibt sie dennoch nicht auf und baut es in ihren ausgefüllten Terminkalender ein. Zum Klavierspiel sagt sie selber:„Viele meiner Freunde wissen, dass dem Klavier meine zweite Liebe gilt. Es gibt mir die Möglichkeit, Violinsonaten wie Konzerte von beiden Seiten zu studieren, auf der Geige und dem Klavier.“

4

Im Alter von neun Jahren, in dem „normale “Mädchen begeistert mit Barbie spielen, vertieft Julia ihr „Spiel“ an der Münchner Musikhochschule bei Frau Professor Ana Chumachenco. „Ich war unglaublich stolz, im Alter von neun Jahren auf die Musikhochschule zu kommen, musste aber bald lernen, dass dies auch bedeutet den hohen Erwartungen an einen Studenten gerecht zu werden. Wenige Kinder hätten wohl diese hohen Anforderungen erfüllen können, ist doch neben dem Geigenstudium und einer Vielzahl von Konzerten auch noch die Schule zu bewältigen. Ihre Lehrer zeigen allerdings Verständnis dafür, dass sie bisweilen mehrere Wochen beim Unterricht

fehlt, weil sie auf Konzerttournee ist. Schon zwei Jahre nach Studienbeginn, im Jahre 1995,gewinnt die nun Elfjährige den „Internationalen Yehudi-MenuhinViolinwettbewerb.Trotz des immer höher werdenden Zeitpensums besteht sie im Jahre 2002 erfolgreich ihr Abitur an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium in Gauting bei München. Nun stellt sich so manch einer natürlich die Frage: Was macht eine so junge und erfolgreiche Musikerin,wenn Sie gerade nicht musiziert und Zeit hat? Viel Raum für andere Dinge läßt Ihr die Musik natürlich nicht, dies scheint für Julia Fischer aber keinerlei Einschränkung zu sein.„Musik ist das Zentrum meines Lebens und wird es auch immer bleiben“, sagt sie selber, dennoch gibt es noch eine Menge Dinge, die sie sehr mag –wie z.B. Deutsche Literatur, Mathematik (ihr Bruder und sie pflegten früher zum Spaß beim sonntäglichen Frühstück verschiedene Aufgaben zu lösen), und Eiskunstlauf (vor allem Alexej Yagudin). Durch ihren Bruder hat sie auch den Zugang zum Tanz (Standard und lateinamerikanische Tänze) gefunden. Und seien wir doch einmal ehrlich, ihr Musikerleben liest sich durchwegs spannend: Sie musiziert mit Dirigenten wie Lorin Maazel,Christoph Eschenbach, Yehudi Menuhin, Giuseppe Sinopoli, Bernhard Klee, Simone Young, Herbert Blomstedt,Yakov Kreizberg,Neville Marriner,Michael Tilson Thomas, um nur einige zu nennen. Zudem wurde sie nach sechs Jahren Präsenz in amerikanischen Konzerthäusern von den New Yorker Philharmonikern eingeladen und spielte mit ihnen und Lorin Maazel das Violinkonzert von Sibelius in New York sowie das Mendelssohn’sche Violinkonzert in Vail, Colorado. Auch wir hier in Deutschland dürfen uns auf Sie freuen, denn sie wird demnächst in mehreren Städten zu hören sein.


aktuell

Als Vorgeschmack legt uns die Künstlerin ihre erste Aufnahme mit Violinkonzertenrus sischer Meister vor. Sie interpretiert darauf die Violinkonzerte von Aram Khachaturian, Sergej Prokofieff und Alexander Glazunow. Ihr Start auf diesem Gebiet hätte laut ihrer Aussage nicht erfreulicher und fruchtbarer gelingen können, denn Yakov Kreizberg und das Russische Nationalorchester waren die Partner für dieses gelungene CD- Debüt. Und nicht mal auf Zuhörer brauchte Sie zu verzichten, denn das Programm wurde im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums aufgenommen und danach vom Publikum mit stürmischen Applaus bedacht „Was für ein Vergnügen, Prokofieff, Glazunow und Khachaturian in der Stadt zu spielen, wo sie ihr Publikum öfter als irgendwo anders begeisterten und begeistern“, womit Sie den Nagel auf den Kopf trifft!

PTC 5186059 (SA-CD) ( Vertrieb Codaex)

Gabriele Demeter

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Sturm, Storm und Drang Theodor Storm gehört zu den meist vertonten deutschen Dichtern. Mit Heine und Mörike verband ihn die Neigung zum „Volkston“ – eine Eigenschaft seiner Poesie, die Komponisten aller nachfolgenden Generationen faszinieren sollte. Der junge Bariton Ulf Bästlein, von keinem geringeren als Charles Spencer am Klavier begleitet, offeriert dieses poetische Bouquet, das sorgsam aus dem umfangreichen Notenarchiv der Theodor-Storm-Gesellschaft ausgewählt wurde. Niemand hat die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit anrührender besungen als Storm in seinen Gedichten. Kein Dichter vor und nach ihm hat die Stimmungen über dem glänzenden Wattenmeer so feinhörig vernommen wie er. Kaum jemand hat in seinem poetischen Werk eine so enge Bindung an seine Heimatstadt Husum und die nordfriesische Landschaft dokumentiert. Ulf Bästlein, selbst in Husum geboren, verbindet eine jahrelange Auseinandersetzung mit den Werken Storms und deren unzähligen Vertonungen. Aus einem Schatz von über 2500 Liedern konnte er eine Auswahl treffen, die den Hörer mit manch überraschenden, weil heute nahezu unbekannten Komponisten bekannt macht. Theodor Storm war nicht nur ein juristisch gebildeter Dichter, sondern auch ein versierter Pianist und Sänger, der überall, wo er sich niederließ, Chöre gründete. Die Musik von Händel, Haydn und Mendelssohn war ihm vertraut, und sogar in der hohen Kunst der Komposition hat Storm sich versucht ... So verwundert es

nicht, daß in seinen Gedichten die Musik eines Brahms und Reger bereits mitschwingt. Und es ist besonders spannend, „Die Stadt“ in ihren drei völlig verschiedenen Versionen von Hermann Reutter (1900-1985), Richard Trunk (18971968) und Hans Christian Détlefsen (*1951) im direkten Vergleich zu hören. Sogar gleich fünf Vertonungen des berühmten Achtzeilers „Schließe mir die Augen beide“ ermöglichen einen weiteren Einblick in die unterschiedlichen Komponierstuben – es ist schon faszinierend zu entdecken, wie poetische Texte in die jeweilige individuelle Tonsprache übersetzt wurden...

worden. Seit 1993 lehrt der Baß-Bariton an der Musikhochschule Lübeck, seit 1996 außerdem auch an der Folkwang Hochschule in Essen und seit 2000 in Graz. Die unverfälschte Aufnahme aus dem Ballsaal der Fürstlichen Reitbahn in Bad Arolsen dokumentiert auch die tiefe künstlerische Freundschaft mit Charles Spencer, der am historischen Steinway Konzertflügel das jeweils passende weitgefächerte Klangkolorit zaubert. JoachimThalmann

Aktuelle Konzerte Herbst 2004 1. und 2. November Wien, Musikverein Georg Friedrich Händel Israel in Egypt Wiener Singverein Capella Leopoldina Dirigent: Johannes Prinz Ulf Bästlein begann 1987 seine Bühnenlaufbahn am Stadttheater Heidelberg, von wo aus ihn seine Karriere über die Opernhäuser in Hannover und Lübeck an die Staatsoper Hamburg führte. Seine internationalen Konzerte und Liederabende sind von zahlreichen Rundfunk- und Fernsehanstalten aufgezeichnet

6. November Simmern, Hunsrückhalle Ludwig van Beethoven Missa Solemnis Philharmonischer Chor Siegen Philharmonie Südwestfalen Dirigent: Lothar Rudolf Mayer 14. November Siegen, Siegerlandhalle Ludwig van Beethoven Missa Solemnis Philharmonischer Chor Siegen Philharmonie Südwestfalen Dirigent: Lothar Rudolf Mayer

Lieder nach Gedichten von Theodor Storm Hermann Reutter, Hans Christian Détlefsen, Johannes Brahms, Alban Berg, Max Reger u.a. Ulf Bästlein, Bariton Charles Spencer, Klavier MDG 603 1234-2 6

27. November Lübeck, Marienkirche Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium 1-3 Lübecker Knabenchor Dirigent: Michael D. Müller 19. Dezember Husum, Marienkirche Josef Haydn Die Schöpfung Dirigent: Jens Weigelt


Sturm, Chaos und Charakter Verehrer von Dmitri Schostakowitsch sind stürmische Verehrer. Nach der Veröffentlichung der 10. Symphonie, mit der das Beethoven Orchester Bonn die Gesamteinspielung eröffnete, überträgt sich der Enthusiasmus auf die endlich vorliegende Einspielung der 5. und 9. Symphonie – wieder gemeinsam in Stereo und 2+2+2-Mehrkanal-Glanz: „Wer Schostakowitsch kennen und lieben lernen will, ist hier richtig“ (crescendo).

Erste Aufführungen der Symphonie Nr. 9 in ihrer Klavierfassung (Schostakowitsch spielte gemeinsam mit Swjatoslaw Richter) verwirrten die professionellen Zuhörer. Sie hatten ein monumentales Orchestergemälde à la Beethoven erwartet, stattdessen hörten sie ein lebensbejahendes „Symphonie-Scherzo“, das noch dazu in einem festlich wirbelnden Karneval endet. Welch andere Welt, welch spannender Komponist, welch faszinierenden Klänge... .

Was konnten die Kritiker 1937 von Schostakowitsch erwarten ein Jahr nach den Hetz- Artikeln in der Prawda „Chaos statt Musik“? So etwas wie einen „Bußpsalm“, eine Kantate auf die einzige, die große Partei?

Roman Kofmans Laufbahn begann fulminant: Als Geiger avancierte er binnen kürzester Zeit zum Konzertmeister des Kammerorchesters Kiew und ließ eine ebensolche Blitzkarriere als Dirigent folgen. Seit 1978 leitet er eine Dirigentenklasse am Tschaikowsky Konservatorium Kiew. Seit 2003 steht er an der Spitze der Musiker des Beethoven Orchesters: „... als hätten sie nie etwas anderes gespielt als Schostakowitsch“ (crescendo)

Alles kam anders. Am 18. April 1937 begann Schostakowitsch auf der Krim mit der Arbeit an der 5. Symphonie. Er kam schnell voran: Das Largo schrieb er innerhalb von drei Tagen! Die Uraufführung fand am 21. November 1937 in Leningrad statt und wurde zu einem phänomenalen Erfolg. Schostakowitsch war auf dem Gipfel seiner Popularität. Der Erfolg kam nicht von ungefähr. Die kraftvolle Aktivität des Kopfsatzes, der erdverbundene, „bäuerliche“ Humor und die „stampfenden“ TanzElemente des Scherzos, die hemmungslose Melancholie des Largos und schließlich der energisch hymnische Schlußsatz rissen die Zuhörer in ein Bad der Gefühle, das seine Wirkung nicht verfehlen sollte. Der stürmische Beifall des Publikums dauerte eine halbe Stunde…

JoachimThalmann

NEU HEITEN

aktuell

Benjamin Britten Orchesterwerke Simple Symphony op. 4 Les Illuminations op. 18 Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 Franziska Hirzel, Sopran Kiev Chamber Orchestra Roman Kofman, Ltg. MDG 601 1275-2 Gottfried Heinrich Stoelzel Weihnachtsoratorium (1728), Epistel-Kantaten Solisten · Handel's Company Kammerchor der Marien-Kantorei Lemgo Rainer Johannes Homburg, Ltg. MDG 605 1232-2 Ersteinspielung

Johannes Brahms Sonaten op.38 & 78 und Lieder (arr. für Violoncello und Klavier) Peter Hörr, Violoncello Cora Irsen, Klavier MDG 643 1197-2

Johannes Brahms Klavierquintett op. 34 Leipziger Streichquartett Andreas Staier, Klavier MDG 307 1218-2

Steffen Schleiermacher spielt Steffen Schleiermacher MDG 613 1255-2 Ersteinspielung

L. J. A. Lefébure-Wély Orgelwerke Ben van Oosten, Cavaillé-Coll-Orgel Eglise Saint-Madeleine, Paris MDG 316 1278-2

Dmitri Schostakowitsch

Christoph Graupner Orchesterwerke Vol. 2 Ouvertüre GWV 451 F-Dur Trio GWV 203 c-Moll Sinfonia GWV 571 F-Dur Nova Stravaganza (auf historischen Instrumenten) Siegbert Rampe, Ltg. MDG 341 1252-2

Sinfonien Nr. 5 & Nr. 9 MDG 337 1202-2 (CD)

Roman Kofman

MDG 937 1202-5 (CD + DVD-Audio) Edvard Grieg Lyrische Stücke Heidi Kommerell, Nannette-Streicher-Flügel (1829) MDG 604 1271-2

DG

G.F. Händel Oreste HWV A11 Solisten · Camerata Stuttgart George Petrou, Ltg. MDG 609 1273-2 Ersteinspielung (2 CDs)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm Bachstraße 35, 32756 Detmold Tel. ++ 49 (0) 5231 - 93890 Fax ++ 49 (0) 5231 - 26186 email: info@mdg.de Internet: http://www.mdg.de Vertrieb: codaex Deutschland GmbH Telefon: 089-82000234 Telefax: 089-82000093 Österreich: Gramola, Wien Schweiz: MusiKontakt, Zürich

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er das orchestrale Klangspektrum zu flirrend-impressionistischer Weite auf, und die Bearbeitung der berühmten c-MollPassacaglia für großes Sinfonieorchester ist eine Verbeugung vor dem großen Barockkomponisten Bach. Ein grandioser audiophiler Ohrenschmaus, der Lust auf mehr macht. JoachimThalmann

Sturm, Flut und Feuerwerk Das Sinfonieorchester Wuppertal zählt zu den innovativen, ehrgeizigen Orchestern, deren Musiker sich mit verblüffenden Programm-Ideen und akribischer Arbeit am Orchesterklang zum erfolgreichen Partner von MDG machten. Vor dem Orchester brilliert George Hanson, der diesen Wiederentdeckungen sein persönliches Klangkolorit gibt. „Rubinstein sah aus wie Beethoven und spielte wie Beethoven... vulkanische Eruptionen, zerrissene Saiten. Wenn sein Publikum nach Hause ging, war es erledigt und hatte das Gefühl, einem Naturereignis beigewohnt zu haben...“ Anton Rubinstein (1829-1894) war nicht nur einer der bedeutendsten Pianisten des 19. Jahrhunderts, sondern auch ein erfolgreicher Komponist, der in seiner Tonsprache eher konservativ, in der Wahl der formalen Mittel aber geradezu „neudeutsch“ erschien. Wir erinnern uns noch an Vol. 1 mit Don Quixote op. 87, ein „Musikalisches Charakterbild“, das mit seinem klaren Programm an vorwärtsgewandte Musik Liszts anknüpft. Rubinsteins Arbeitspensum war unglaublich. Allein auf einer Amerika-Tournee soll er 215 Konzerte gegeben haben. „Heute dirigiere ich hier eine Oper und morgen dort eine Sinfonie; dann spiele ich zu Wohltätigkeitszwecken an einem anderen Ort, und so setzt sich das endlos fort. Das ist mein Leben – langweilig bis zum Tod.“ Seine Rettung: die Komposition. Und auch als Komponist sollte er so erfolgreich 8

werden wie kein anderer Landsmann: Seine 2. Sinfonie, 1851 entstanden, gehörte mit nicht weniger als 200 Aufführungen zu den 15 meistgespielten Sinfonien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rubinstein erweiterte diese Sinfonie später um mehrere Sätze – und gab ihr treffend den Beinamen Ozean... Ein Feuerwerk besonderer Art präsentiert MDG mit der aktuellen Super Audio CD von Ottorino Respighis Orchesterwerken, faszinierend musiziert vom groß besetzten Sinfonieorchester Wuppertal unter George Hanson, angefeuert durch eine Batterie unterschiedlichster Schlaginstrumente, gekrönt vom Klang der prächtigen Konzertorgel in der historischen Stadthalle Wuppertal: Mehrkanal vom Feinsten! Obwohl Respighi zu seinen Lebzeiten zu den meistaufgeführten italienischen Komponisten gehörte, haben die prächtigen Orchesterwerke seinen Tod im Jahre 1936 so gut wie nicht überdauert. Allein der „Römische Brunnen“ sprudelt noch heute. Die vier hier vorliegenden Kompositionen zeigen Respighi in all seiner Genialität: In den Rossiniana zaubert er italienisches Opernflair zwischen Lamento und Tarantella auf die Bühne, das auf mittelalterliche Tonwelt zurückgreifende Variationswerk Metamorphoseon zeigt ihn als Meister der mitreißenden Instrumentierung, in der hier ersteingespielten Burlesca fächert

Anton Rubinstein Cellokonzert op. 65 Don Quichote op. 85 Ballettmusik aus „Der Dämon“ Alban Gerhard, Cello Sinfonieorchester Wuppertal George Hanson, Dirigent MDG 335 1165-2

Anton Rubinstein Sinf. Nr. 2: Der Ozean George Hanson, Dirigent MDG 335 1240-2

Ottorino Respighi Orchesterwerke George Hanson, Dirigent MDG 935 1030-6 (Hybrid-SA-CD)


aktuell

Stürmisches Tasten... Georg Muffat kennen wir als exzellenten Orgelkomponisten. Dass durch die Entdeckung der Clavierwerke Muffats auch neues Licht auf die Kompositionen Bachs, Couperins und Rameaus geworfen wird, steht außer Frage – und ist nicht weniger als sensationell. Hier als WeltErsteinspielung der Beweis, aus der Hand des Spezialisten für historische Tasteninstrumente: Siegbert Rampe.

Stefan Irmers Zusammenarbeit mit MDG zeigte phänomenale Kritiken. Die Rezensionen der bereits veröffentlichten Rossini-CDs kennzeichnen die Extraklasse des Piansten: „... ein ganz persönliches Künstlerprofil aus wacher Intelligenz, gesunder Emotion und spielmotorischer Rasanz“ (Klassik heute) „... superlative Rossini Recital“ (Fanfare) - „... so eine CD gibt es selten.“ (Piano News).

Auch der Fundus unentdeckter Werke aus der Feder Johann Jacob Frobergers ist noch nicht erschöpft. Nachdem Siegbert Rampe das Vol. 1 der eindrucksvollen frühbarocken Klänge vorlegte, werden die Partiten mit Spannung erwartet.

Die in der 4. Folge präsentierten „Quelques Riens“ sind natürlich alles andere als Nichtigkeiten: Mit ca. 80 Minuten nimmt dieses Album von 24 Werken im faszinierend skurilen Alterswerk Rossinis eine absolute Sonderstellung ein. Seit etwa 100 Jahren in den Schubladen verstaubt, serviert Stefan Irmer diese Preziosen erstmals zyklisch im Rahmen seiner Gesamteinspielung.

Bei neuen Handarbeiten von Steffen Schleiermacher werden die Rezensenten unruhig: Angesichts der außergewöhnlichen bis verwegenen Ersteinspielungen des unzählige Male ausgezeichneten Pianisten versagen gewöhnlich die Sprachbilder. Nachdem das 1. Volume Darmstädter Schule schon als „wahres Feuerwerk an fein gezeichneten Kontrasten“ gefeiert wurde, wird nun die 2. Stufe der Kollektion gezündet. Diese Ausgabe zielt nicht mehr auf die großen Vertreter des Serialismus, sondern auf die offenen Formen, die Improvisationen und Grenzüberschreitungen, die die 60er Jahre kennzeichneten – repräsentiert etwa durch die Komposition caractères von Henri Pousseur, bei der der Interpret wohlgelaunt Fensterchen in die Notenblätter schneiden darf, damit Dahinterliegendes vordergründig werde... . Klavieristische Artistik pur: nur wenige Pianisten sind den Sonaten Domenico Scarlattis mit der Federleichtigkeit gewachsen, mit der Christian Zacharias sie interpretiert. Nach den unerhörten Klangaspekten, die er Mozart und Schumann entlockte, wieder ein echter „Hinhörer“ bei MDG, jetzt auch als klangstarke Super Audio-CD... Christian Zacharias gehört zweifellos zur pianistischen Weltelite – ein Gestalter musikalischer Momentaufnahmen. Seine Aufnahmeserie mit MDG begann mit Schuberts Forellen-Quintett, zusammen mit dem Leipziger Streichquartett. REPERTOIRE stellte diese Aufnahme in einem Interpretationsvergleich von 17 (!) Einspielungen an die 1. Stelle: “... la plus recommandable!” Die Fortsetzung ist gerade definiert: Auch Dvoraks Klavier- und Streichquintett scheuen keinen Vergleich.

Edvard Grieg auf einem Hammerflügel, Baujahr 1829? Welch eine neue Hörerfahrung! Die vorliegende Aufnahme ist ein Streifzug durch die Lyrischen Stücke. Auf dem originalen NannetteStreicher-Flügel des Museum Huelsmann hat Heidi Kommerell die weltberühmten Piècen eingespielt – ein Genuß für jeden verwöhnten Romantik-Liebhaber... Der für diese Aufnahme verwendete Hammerflügel aus der Werkstatt Streicher ist eines von fünf erhaltenen und heute noch bespielbaren Exemplaren dieser Bauart. Er umfaßt sechs Oktaven (F-f’’’’’) und ist 2,40 m lang, die bis heute übliche Größe für einen Konzertflügel. Zum Abschluss öffnet MDG wieder ein Raritätenkabinett, diesmal mit einer aufwändig gestalteten 3-CD-Box mit nicht weniger als 21 Schätzen der Orgellandschaft Pommern. Die vergangenen Jahrhunderte brachten in dieser Region ungezählte prächtige Orgeln hervor – die Stralsunder Marienkirche beherbergt sicher die berühmteste unter ihnen, aber auch in Griebenow, Wartin oder Deyelsdorf entging den Fachleuten um MDG nichts, was durch Klang besticht. Der vielfach ausgezeichnete Spezialist für historische Orgeln Martin Rost beschäftigte für seine kostbaren Wiederentdeckungen nicht nur eine Legion von Registranten, sondern zuweilen sogar einheimische Bälgetreter... Musik für schwarzweiße Tasten? Ja, aber in welch faszinierender Farbigkeit ! JoachimThalmann

Aktuelle Einspielungen Georg Muffat Sämtliche Clavierwerke Siegbert Rampe, Cembalo/Clavichord MDG 341 1213-2 Johann Jacob Froberger Unbekannte Clavierwerke Siegbert Rampe, Cembalo/Clavichord & Orgel Volume 1 MDG 341 1186-2 Volume 2 MDG 341 1195-2

Darmstädter Schule Volume 2 Steffen Schleiermacher, Klavier MDG 613 1005-2

Domenico Scarlatti Sonaten Christian Zacharias, Klavier MDG 940 1162-6 (Hybrid-SA-CD) Antonin Dvorák Klavierquintett & Streichquintett Christian Zacharias, Klavier Hartmut Rohde, Viola Leipziger Streichquartett MDG 307 1249-2

Gioacchino Rossini Klavierwerke Vol. 4 Stefan Irmer, Klavier MDG 618 1260-2 Edvard Grieg Lyrische Stücke Heidi Kommerell, Hammerflügel MDG 604 1271-2 Orgellandschaft Pommern Martin Rost, Orgel MDG 319 1214-2 (3 CDs) 9


WER 234a Nancarrow 74x299_LI

02.09.2004

WERGO

Conlon Nancarrow

Studies and Solos for Piano Bugallo-Williams Piano Duo: Helena Bugallo, Amy Williams WER 66702 (CD)

Das Bugallo-Williams Piano Duo spielt originale Werke für Klavier und Übertragungen von elf „Studies for Player Piano“. Voller Witz und Charme interpretieren Helena Bugallo und Amy Williams Nancarrows Musik und verstehen es, die Stücke mit hoher technischer Perfektion zu meistern.

16:02 U

Sie Lieben doch Wagner? Interessante Wege beschreitet WERGO, das Traditionslabel für zeitgenössische Musik, mit seiner neuen Reihe WERGO Concept: „Do you love Wagner?” fragt Mike Svoboda, der amerikanische Posaunist und Komponist, der zu den vielseitigsten, international gefragten Blechbläsern gehört. Svoboda inszeniert eine historisch-satirische Revue. Kontrastreich und voller Pointen nähern sich Mike Svoboda, Scott Roller, Wolfgang Fernow und Michael Kiedaisch dem Denkmal Richard Wagner auf schelmische Art: listig und ohne Respekt. Bearbeitungen von Wagner-Stücken sehen sich mit Eigenkompositionen konfrontiert. Rockriffs, Jazzimprovisationen, Funk-Grooves und die Klangwelt der Avantgarde werden darin verwoben, eine Zirkuspolka runtergefetzt und eine Musical-Melodie mit vollem Harmoniegesang skandiert. Nietzsche, Marinetti und Satie kommen zu Wort – eine höchst unterhaltsame Annäherung an Richard Wagner, in der Mike Svoboda Ernst und Klamauk, hohe Kunst und Ironie furios durcheinander wirbelt. WER 68022

Außerdem bei WERGO erschienen: CONLON NANCARROW

STUDIES FOR PLAYER PIANO Vol. I–V WER 69072 (5 CDs + 140-seitiges Textheft) Preisgekrönte Aufnahmen seiner „Studies“ auf Nancarrows 1927 erbauten – und vom Komponisten selbst seinen Anforderungen entsprechend erweiterten – Ampico Reproducing Piano. Vertrieb für den deutschen Fachhandel: Tel. 0 62 21 / 72 03 51 · Fax: 0 62 21 / 72 03 81 E-Mail: info@note-1.de

Fordern Sie unseren Katalog an!

WERGO Weihergarten 5 · D-55116 Mainz E-Mail: service@wergo.de Internet: www.wergo.de 10

Stefan Hussong, (c) Hiroshi Hato

Mike Svoboda, (c) Rolf W. Stoll

Cloudscapes – Moon Night Wie nah die Musik des zeitgenössischen Komponisten Toshio Hosokawas den traditionellen Klangwelten und dem philosophischen Hintergrund der japanischen Musik ist, macht die Ein0spielung „Deep Silence“ deutlich, die Hosokawas Werke für Shô mit den sechs überlieferten chôshi der GagakuMusik kombiniert. Eine ungewöhnliche und höchst sensible Einspielung der Interpreten Stefan Hussong (Akkordeon) und Mayumi Miyata (Shô). WER 68012 „Do you love Wagner?“ und „Deep Silence” – ein hörenswerter Einstieg in die neue Reihe WERGO Concept, die sich zum Ziel setzt, Verbindungen zwischen bedeutenden Schöpfungen der Vergangenheit und solchen der Gegenwart herzustellen und mit exzellenten Interpreten zu besetzen.


aktuell

Edition Bregenzer Festspiele Bohuslav Martinu - Juliette

Leos Janacek - Das Schlaue Füchslein

Juliette bewegt sich weder in der Realität noch in der Illusion, sondern an einer sehr feinen Grenze dazwischen: alles Reale erscheint fiktiv, und alle Fiktionen nehmen die Gestalt von Realität an. Durch das ganze Netz von unvorhergesehenen Situationen und unlogischen Schlussfolgerungen zieht sich ein Bindemittel als roter Faden: der menschliche Geist, das Gedächtnis, an das sich die Geschichte unseres Handelns und

Leos Janáceks „Das schlaue Füchslein“ ist eine Oper, die mit ihrer ungewöhnlichen Atmosphäre den Zuschauer umhüllt und einfängt. Alles ist hier anders als es in Opern normalerweise zu sein pflegt: Sie ist keine Zauberoper, handelt nicht von leidenschaftlicher, Schicksal bestimmender Liebe und hat keinen tragischen Ausgang. Nichts von alle dem, was normalerweise den Stoff einer Oper ausmacht, ist für sie prägend, und doch ist von allem etwas in ihr enthalten. Geboren werden, Leben, Lieben, Altern und Sterben, der Gang der Tagesund Jahreszeiten, Werden und Vergehen,

KTC 1271 Quentin Le Jeune Triosonaten Ensemble Quentin Le Jeune

KTC 4003 Frederic Devreese

unseres Lebens stützt. In Juliette wird uns eine Welt dargestellt, in der das Gedächtnis aufgelöst, verdrängt ist. Jeder versucht, sein Gedächtnis wieder zurückzuerobern, es zu erneuern, Erinnerungen an vergangene Zeiten zurückzurufen. Erinnerungen von anderen Menschen werden vereinnahmt, um den unwiederbringlichen Augenblick der Zeit festzuhalten. Die Welt erscheint hier nur im gegenwärtigen Augenblick, der bereits vom nächsten abgelöst wird und alles stürzt ins Leere. Es ist im Prinzip ein psychologisches, wahrhaftig altes Problem des Menschen: “Was ist der Mensch, was bin ich, was sind Sie, was ist die Wahrheit?”

22 Walzer Luc Devos

Erblühen und Verwelken sind die Vorgänge in der Oper. Der Vielfalt der im Libretto enthaltenen Emotionen entspricht auch die Buntheit der Musik, deren Bandbreite von einem sehr persönlichen Impressionismus bis zu bizarren Klängen reicht. Die Skurrilität des Librettos wird durch Janáceks Musik liebevoll und teilweise auch sehr humorvoll gezeichnet, als ein fester Bestandteil des Universums.

KTC 4001 Dvorák / Alpaerts / Strauss VMS 106

VMS 137

Serenaden für Holzbläser

Bohuslav Martinu

Leos Janacek

I Solisti del Vento

Juliette

Das Schlaue Füchslein

Gesamtaufnahme in Deutsch

Gesamtaufnahme in Tschechisch

Eva-Maria Westbroek

Peter Coleman-Wright

Johannes Chum

Ildiko Szönyi

Wiener Symphoniker

Wiener Symphoniker

Dietfried Bernet

Vladimir Fedosejev

im vertrieb von:

infode@codaex.com Landsberger Str. 492 81241 München

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James Levine

Georg Friedrich Händels “Lotario” Barockoper als grandioser Sängerwettstreit. Das ist Händels dreiaktiges „Dramma per musica“ Lotario. Bei der Aufnahme handelt es sich um den Live-Mitschnitt von den umjubelten Vorstellungen am 5. Juni in Basel und am 8. Juni bei den Händelfestspielen Halle (deutsche Erstaufführung!).

OC 501 · 2CD Set Arnold Schönberg: Gurre-Lieder

Qualität ist oberstes Gebot bei Oehms Classics, wovon schon die weltweit führende Sängerriege ausgewiesener Barock-Experten zeugt: Nuria Rial (Adelaide), Lawrence Zazzo (Lotario) und Andreas Karasiak (Berengario) sind in den Hauptrollen zu hören. Die Bedeutung des Orchesters und seines Dirigenten steht diesen Gesangsstars in nichts nach: Das Kammerorchester Basel Barock spielt unter Leitung von Paul Goodwin. Für Händel war der Stoff der Oper deswegen besonders aufregend, weil er entdeckt hatte, dass mit der Person des Lotario niemand anders gemeint war als der deutsche Kaiser Otto I. Außer Ottone und Rodelinda hatte der Meister noch kein deutsch-geschichtliches Opernwerk geschrieben. Da konnte ihm das Sujet der schließlichen Heirat Ottos des Großen mit der lombardischen Königswitwe Adelheid nur recht sein.

OC 502 American Music

Durchaus im Sinne damaliger Praxis verzichtet der von Oehms Classics präsentierte Querschnitt auf überflüssige Handlungsschnörkel und konzentriert sich ganz auf das Wesentliche bei Lotario: barocken Schöngesang und Virtuosität. Ein Highlight jagt das nächste. Für die rechte musikwissenschaftliche Fundierung ist ebenfalls gesorgt, denn Grundlage dieser Weltersteinspielung ist die heute verbindliche Neue Hallische Händel-Ausgabe.

OC 503 · 2CD Set Gustav Mahler: Symphony No. 9

OC 504 Weber · Mozart Copland · Strauss OEHMS 902 12

www.oehmsclassics.de


aktuell

P Die französische Klavierlegende

Neuheit

Süddeutsche Zeitung

Im Januar 2001 gründete Cyprien Katsaris das Klavierlabel Piano 21. Nach erfolgreicher Zusammenarbeit mit einigen der größten internationalen Plattenfirmen wie z.B. Teldec, möchte er nun seinen künstlerischen Freiraum dafür nutzen, um gleichermaßen bekanntes und unbekanntes Repertoire einzuspielen und es in den Kontext seines musikalischen Verständnisses zu setzen. Zum Programm von Piano 21 gehören unter anderem auch Aufnahmen, die teilweise live aufgezeichnet wurden und aus Privat- und Radioarchiven stammen. Cyprien Katsaris geht dabei in mehrere Richtungen, wobei die Erforschung neuen Repertoires einen großen Stellenwert einnimmt. Den Anfang machte der Pianist mit der Weltersteinspielung der Klavierfassung des Balletts „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Ludwig van Beethoven. Darauf folgte eine CD mit spannenden und von Leidenschaft geprägten Werken des Komponisten Sergej Bortkiewicz, einem Zeitgenossen von Rachmaninoff.

21

I A N O

Den Hörer erwartet u.a. die Ouvertüre der Oper „Die Königin von Zypern“ von Halévy, die von Richard Wagner für Klavier eingerichtet wurde. Mit seinem Kollegen und Freund, dem Dirigenten Yoon K. Lee, hat Cyprien Katsaris sämtliche Klavierkonzerte von Mozart live in Salzburg mit der Salzburger Kammerphilharmonie aufgenommen. Zwei CDs, welche die Nr. 13 KV 415 und Nr. 22 KV 482, sowie Nr. 17 KV 453 und Nr. 23 KV 488 beinhalten, legen den diskographischen Grundstein für diese spannende, musikalische Projekt. Zusammen mit dem Kammerorchester des Festivals Echternach haben sie zudem fünf Konzerte der Familie Bach eingespielt.

Bedeutende Momente in der Karriere von Cyprien Katsaris wurden auch bildlich festgehalten. Ein Recital, welches er anlässlich von Chopins 150. Todestag, am 17. Oktober 1999 in der Carnegie Hall, New York gab, ist auf DVD Video sowie auf CD erhältlich. Eine weitere DVD zeigt den Künstler im Rahmen Während seiner zahlreichen Konzert- des Internationalen Musikfestivals in reisen stößt Cyprien Katsaris immer Luxemburg. wieder auf Komponisten, die zu Unrecht vollkommen unbekannt sind. In einer Neu auf den Markt ist jetzt eine Eineigenen Reihe präsentiert Piano 21 Werke spielung mit Klavierwerken von Robert dieser Komponisten, die darüber hinaus Schumann über die die New York Times das Klavier-Repertoire verschiedener sicherlich auch wieder urteilen wird: “Die Länder widerspiegeln. Das der fran- Aufnahmen dieses Pianisten zeigen uns zösischen Musik gewidmete erste Recital einen Musiker, der über eine großartige führt uns durch vier Jahrhunderte, von Technik, einen authentischen Scharfsinn König Ludwig XIII als Komponisten und eine außergewöhnliche Feinfühligkeit bis hin zu Boulez. In einem weiteren in Bezug auf die Interpretation verfügt”. Recital stellt der Künstler Mexiko vor, ein Land, dessen musikalisches Erbe bis heute wenig bekannt ist. Zu den dreizehn Komponisten, die es auf dieser CD zu entdecken gilt, gehören z.B. Julio Ituarte oder Ernesto Elorduy. Eine musikalische Hommage an Zypern mit Besuchen Sie Cyprien Katsaris auf Weltersteinspielungen von Werken, die seiner eigenen Homepage! sich auf diese Insel, der Heimat des www.cyprienkatsaris.net Pianisten, beziehen, ist ebenfalls in dieser interessanten Reihe zu finden.

Schumann, Robert Klavierwerke Vol.1 Cyprien Katsaris P21 016

Sergej Bortkiewicz Klavierwerke Cyprien Katsaris P21 004

Frederik Chopin In Memoriam Chopin Cyprien Katsaris P21 003 (CD) P21 012 (DVD Video)

im vertrieb von:

infode@codaex.com Landsberger Str. 492 81241 München 13


im blickpunkt Bach, Johann Sebastian The Conductors’ Transcriptions BBCSO/Slatkin CHSA 5030 Hybrid SACD

Abel, Carl Friedrich Die 6 Flötenkonzerte E.Beckett/Academy of St Martin in the Fields/u.a. DCA 1178 / Codæx

Carl Friedrich Abel (1723-1787) erhielt den ersten Unterricht bei seinem Vater, einem Musiker im Köthener Orchester zur Zeit von Johann Sebastian Bach. Nach weiteren Studien in Leipzig und Dresden unternahm er eine Reise durch Deutschland und Frankreich. Besonders die Aufenthalte in Mannheim und Paris hinterließen bei ihm einen prägenden Eindruck: Hier lernte er den aufkeimenden Klassizismus kennen, von dem er sich maßgeblich beeinflussen ließ und dessen Ansätze er später in seine eigene Musik aufnehmen sollte. Im Jahr 1758 übersiedelte Abel nach London, wo er bis zu seinem Tod blieb. Es gelang ihm recht schnell, sich zu etablieren: Ab 1760 organisierte er zusammen mit Johann Christian Bach eine hochgeschätzte Konzertreihe: die „Bach-Abel-Konzerte“, die jahrelang die wichtigste Musikveranstaltung überhaupt in London bildeten. Bach und Abel präsentierten hier neben eigenen Werken solche britischer und europäischer Kollegen. Die hier als Weltersteinspielung vorgelegten Flötenkonzerte Abels überzeugen durch Klarheit desAufbaus, Eleganz der Melodien und hochvirtuose Passagen für den Solisten. Mit einer perfekten Mischung aus mitreißender Vitalität und subtilem Charme legen die Academy of St Martin in the Fields und der Flötist Edward Beckett ein überzeugendes Plädoyer für einen zu Unrecht vergessenen Komponisten ab.

CHSA 5030

Bach -Transkriptionen

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Es gibt viele Komponisten, die die Musik Bachs arrangierten – man denke nur an Max Reger oder Ferruccio Busoni. Unter Dirigenten hat sich hier vor allem einer einen Namen gemacht: Leopold Stokowski. Angesichts der zahlreichen Aufnahmen, die er selbst vorgelegt hat bzw. die andere Dirigenten einspielten, hat der Dirigent Leonard Slatkin in der vorliegenden Sammlung bewusst auf seine Bearbeitungen verzichtet. Das Programm bestreiten vielmehr Dirigenten des 20. Jahrhunderts, von denen man bislang kaum solche Orchestrierungen vermutet hat: Darunter finden sich so illustre Namen wie Erich Leinsdorf, Eugene Ormandy, Sir Malcolm Sargent, Sir John Barbirolli, Dmitri Mitropoulous, aber auch Vittorio Gui, Otto Klemperer, Walther Damrosch, Stanislaw Skrowaczewski und Henry J. Wood. Bei aller Unterschiedlichkeit ist ihnen eines gemeinsam: „Ich denke“, so Leonard Slatkin, „dass jede Transkription den höchsten Grad von Respekt für Bach zeigt.“

Herz - Klavierkonzerte

Herz,Henri Romantic Piano Concerto Vol.35 Howard Shelley Tasmanian Symphony Orchestra CDA 67465 / Codæx

Dvorák - Sinfonie Nr. 6

SU 3771

DCA 1178

Abel - Flötenkonzerte

Die sechste Sinfonie stellt einen Meilenstein in Dvoráks Entwicklung dar. Mackerras gelingt es mit seiner Aufnahme auf beeindruckende Weise die außergewöhnliche Bedeutung des Werks vor Augen zu führen. Ein kongenialer Partner ist einmal mehr die Tschechische Philharmonie, mit der Mackerras seit vielen Jahren eine enge künstlerische Partnerschaft verbindet.

CDA 67465

Orchester und Konzerte

Dvorak, Antonin Sinfonie Nr. 6 Das Goldene Spinnrad op.109 Tschechische Philharmonie Sir Charles Mackerras SU 3771 / Codæx

Sir Charles Mackerras gilt im allgemeinen als bester Kenner des tschechischen Musik außerhalb der Tschechei. Ein Beleg dafür sind die zahlreichen Kritikerpreise, die er für seine Einspielungen mit tschechischen Komponisten erhielt: Man denke an seine Referenzaufnahmen der Janácek-Opern, aber auch an seine mit Auszeichnungen überhäufte Rusalka mit Renée Fleming in der Titelrolle. Nach der hochgelobten Sammlung mit Werken Leos Janaceks im Frühjahr, widmet sich Mackerras auf der vorliegenden Aufnahme nun Antonin Dvorák, dessen 100. Todestags in diesem Jahr gedacht wird. Für seine dritte Dvorák-Aufnahme für Supraphon – nach den Slawischen Tänzen (SU 3422) und einer CD mit Orchesterwerken (SU 3533), die 2003 für den prestigeträchtigen Cannes Classical Award nominiert war – wählte Mackerras die Sinfonie Nr. 6 und die sinfonische Dichtung ‘‘Das goldene Spinnrad’’.

Das Klavier ist ein noch junges Instrument, erst Ende des 18. Jahrhunderts begann der Ablösungsprozess vom Cembalo. 1808 präsentierte Sébastien Érard den Prototyp seiner Repetitionsmechanik, die er 1821 modifizierte und die schließlich in der um 1840 von Henri Herz entwickelten verfeinerten Konstruktion mit Doppelfeder zur Grundlage des modernen Flügelbaus wurde. Besagter Henri Herz (1803-1888), in Wien geboren, war ein Pianist von höchster Eleganz, der mit seiner Darbietungsweise überall Furore machte. Mehr noch als Pianist war er ein großer Entertainer: Er unternahm als erster großer Klaviervirtuose eine Tournee durch die USA, nahm etwa viermal so viel Geld ein wie jeder andere seiner Kollegen, bestellte eigens für sich Klavierbauer und ließ sich sogar ein Konzerthaus einrichten. Seine musikalischen Veranstaltungen konnten nicht spektakulär genug sein: Als Herz am 2. Juni 1838 sein erstes Konzert in England gab, brachte er zusammen mit anderen Musikern Carl Czernys „Konzertstücke“ zur Aufführung, arrangiert für nicht weniger als acht Klaviere und zwölf Harfen. Die vorliegende Aufnahme nun präsentiert drei seiner insgesamt acht Klavierkonzerte. Die charmanten Werke – ohne Ausnahme Ersteinspielungen – überzeugen durch ihre fast schon opernhaften Melodien und ihre funkelnder Virtuosität. Es spielt Howard Shelley, Hyperions Spezialist für vergessene Klaviermusik der Romantik. zu Unrecht vergessenen Komponisten ab.


aktuell

Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) war – was das ganze 19. Jahrhundert hindurch noch die Regel darstellte – Komponist und Interpret zugleich. Es nimmt daher kein Wunder, dass „sein“ Instrument in seinem umfangreichen Werkkatalog – das sind 127 Werke mit Opuszahl, 9 Werke Opus posthum und 39 ohne Opuszahl – eindeutig im Vordergrund steht: Allein 66 seiner gezählten Werke schrieb er für Klavier solo bzw. Klavier zu vier Händen, dazu kommen 18 Werke für Klavier und Orchester, darunter sieben Klavierkonzerte. Howard Shelley – er zählt zu den führenden Interpreten der Klaviermusik des 18. und 19. Jahrhunderts – hat für Chandos auf drei CDs bereits mehrere Klavierkonzerte Hummels eingespielt. Mit der vorliegenden Aufnahme präsentiert er nun das erste Werk Hummels in diesem Genre. Das Klavierkonzert in C-Dur entstand 1809 zur Zeit der Belagerung Wiens durch Napoleons Truppen und damit im selben Jahr wie Beethovens Klavierkonzert Nr. 5. Widmungsträger des Konzerts ist – wie bei Beethoven auch – Erzherzog Rudolph von Österreich, während dessen Hochzeitsfeierlichkeiten Hummels Konzert erstmals aufgeführt wurde. Abgerundet wird das Programm durch zwei Weltersteinspielungen: das Rondo brillant op. 56 und das Rondo brillant op. 98.

Mozart, Wolfgang Amadeus Klarinettenkonzert/Klarinettenquintett

Martinu - Orchesterwerke

Emma Johnson/English Chamber Orchestra/u.a. GLD 4001 / Codæx

SU 3749

Martinu, Bohuslav Kitchen Revue/On Tourne!/Marvellous Flight Czech Philharmonic Orchestra/Chr. Hogwood SU 3749 / Codæx

Mozart - Klarinettenkonzert

‘‘Sollst meinen Dank haben, braver Virtuos! Was du mit deinem Instrument beginnst, das hört’ ich noch nie. Hätt’s nicht gedacht, dass eine Klarinet menschliche Stimme so täuschend nachahmen könnte, als du sie nachahmst. Hat doch dein Instrument einen Ton so weich, so lieblich, dass ihm niemand widerstehen kann, der ein Herz hat.“ Anton Stadler (1753-1812), den ein Zeitgenosse hier in höchsten Tönen lobte, war einer der größten Virtuosen seiner Zeit. Der Klarinette, die erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts im Orchester heimisch zu werden begann, eroberte er einen festen Platz in der klassischen Klangwelt. Nach einer Anstellung beim russischen Gesandten am Wiener Hof gehörte Stadler ab 1783 zunächst zur „Kaiserlichen Harmonie“, ab 1787 schließlich zur k.k. Hofkapelle. Mozart war von seinem Spiel so angetan, das er ihm mehrere bedeutende Werke auf den Leib komponierte: das Klarinettenquintett KV 581 aus

dem Jahr 1789 und das Klarinettenkonzert KV 622, das er kurz vor seinem Tod fertigstellte. Zwischen beiden Werken bestehen thematische und strukturelle Parallelen, erkennbar an den langsamen Sätzen und einem virtuos-vielseitigen Klarinettenpart, den Mozart aber stets in ein symbiotisches Konzertieren mit dem Orchester bzw. Kammermusik-Ensembles stellte. Solistin der vorliegenden Aufnahme ist Emma Johnson, die „Grande dame“ des englischen Klarinettenspiels.

Myslivecek - Sinfonien

CHAN 10203

Hummel, Johann Nepomuk Klavierkonzert In C/Rondo Brillant Howard Shelley / London Mozart Players CHAN 10216 / Codæx

Der Dirigent Christopher Hogwood zählt seit der Gründung der Academy of Ancient Music im Jahr 1973 zu den Pionieren der „authentischen“ Aufführungspraxis – wobei er selbst es vorzieht, sein Musizieren als „historisch informiert“ zu bezeichnen. Seine umfangreiche Dirigententätigkeit beschränkt sich aber keineswegs auf Ensembles mit historischen Instrumenten noch auf rein barockes oder klassisches Repertoire, vielmehr reichen seine Interesse bis in die Moderne hinein. Seit mehr als vier Jahrzehnten führt er nun schon Musik des 20. Jahrhunderts auf, wobei seine besondere Vorliebe den neobarocken und neoklassischen Schulen gilt. Mit modernen Sinfonieund Kammerorchestern schafft er so spannungsreiche Gegenüberstellungen von Neu und Alt (z.B. Tippett und Corelli, Schönberg und Händel, Webern und Bach). Hogwoods spezielles Interesse gilt der tschechischen Musik, und hier im besonderen Bohuslav Martinu (1890-1959). 1999 verlieh ihm die in Prag ansässige Bohuslav-Martinu-Foundation in Anerkennung seines Einsatzes für das Werk des Komponisten die sog. Martinu-Medaille. Auf der vorliegenden Aufnahme präsentiert Hogwood am Pult der Tschechischen Philharmonie Werke von Martinu, die ausnahmslos in der zweiten Hälfte der 1920er Jahren entstanden und stark vom Jazz beeinflusst sind. Besondere Aufmerksamkeit verdient La Revue de Cuisine, die hier in der neuen kritischen Ausgabe von Hogwood ihre Weltersteinspielung erfährt.

GLD 4001

CHAN 10216

Hummel - Klavierkonzert

Myslivecek, Josef Sinfonien Bamert / London Mozart Players CHAN 10203 / Codæx

Chandos’ hochgelobte Serie „Contemporaries of Mozart“ geht in ihre nächste Runde. Im Mittelpunkt der vorliegenden Aufnahme steht der 1737 in Prag geborene Josef Myslivecek. Unter seinen Zeitgenossen genoss er vor allem durch seine Opera seria-Kompositionen hohes Ansehen: Il Bellerofonte (1767) und Olimpiade (1778) wurden am Teatro San Carlo Neapel uraufgeführt, Montezuma (1771) im Teatro della Pergola zu Florenz und Armida (1779) an der Mailänder Scala. Mozart nicht unähnlich, verschaffte auch ihm der große künstlerische Erfolg keine finanzielle Prosperität: Als er 1781 in Rom starb, hinterließ der in Italien „Il Boemo“ genannte Myslivecek nur einen Reisekoffer mit abgetragener Kleidung, verschiedene Blätter Notenpapier und acht Pfandscheine. Seine Instrumentalwerke, Sinfonien und Konzerte zeigen neben seiner melodischen Begabung deutlich den Einfluss des italienischen Belcanto. Durchsichtigkeit und Fluss des musikalischen Satzes, melodische Invention und findige kompositorische Arbeit zeichnen seine Sinfonien aus. Bei den hier eingespielten sechs Sinfonien handelt es sich ohne Ausnahme um Weltersteinspielungen.

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Die komische Oper “Mirandolina” basiert auf Carlo Goldonis berühmten Schauspiel “La Locandiera”. Martinu schrieb dafür sein eigenes Libretto, benannte sein Werk allerdings nach der Hauptfigur seines Werkes und nicht nach dem Titel der Vorlage. “Mirandolina” ist von der Stimmung her eher kammermusikalisch gehalten und steht vom Charakter dem OpernIntermezzo nahe, das ehemals Gewicht und Pomp der ernsten Oper mindern sollte. “Mirandolina” belegt anschaulich die intensive Neigung des Komponisten zur romantischen Welt, die schon seit seinen Jugendjahren sichtbar war und sich nach seinem Weggang nach Paris voll entfaltet hatte.

Weiss - Lautenkonzerte

CHAN 0707

ROBERT SCHUMANN Frauenliebe- und Leben FRANZ SCHUBERT Lieder für Gretchen, Ellen und Suleika Ellens Gesänge PTC 5186131

Rameau - Règne Amour

FRANZ SCHUBERT Lieder PTC 5186132

Der in Breslau geborene Silvius Leopold Weiss (16861750) stand zeit seines Lebens in Diensten von Fürsten und Aristokraten. Sein Debüt gab er, der bereits sehr früh von seinem Vater im Lautenspiel unterrichtet wurde, im Alter von sieben Jahren vor dem Kaiser Leopold I. Nach Anstellungen beim Grafen Karl Phillip von der Pfalz und dem polnischen Prinzen Aleksander Sobiesky wurde er im August 1718 Kammermusiker am Hofe des Kurfürsten von Sachen, August des Starken, in Dresden. Weiss galt bereits zu Lebzeiten als bester Lautenist und Komponist für dieses Repertoire in Europa. Er hinterließ ein gewaltiges Oeuvre, darunter allein 600 Werke für Laute solo. Während sein Solowerk in zahlreichen Einspielungen dokumentiert ist, stellt sich die Situation bei seiner Kammermusik und seinen Lautenkonzerten vergleichsweise schwierig dar. Der Grund: All seine Lautenkompositionen sind nur in Lautentabulatur – das ist eine spezielle Griffschrift für die Laute, ähnlich wie die Gitarrentabulaturen in der Unterhaltungsmusik der heutigen Zeit – aufgezeichnet. Der renommierte Lautenist Richard Stone hat sich sechs Lautenkonzerte von Weiss vorgenommen und die fehlenden Orchesterstimmen rekonstruiert. Eine Weltersteinspielung der ganz besonderen Art.

Oper WOLFGANG AMADEUS MOZART Opera & Concert Arias FRANZ SCHUBERT Opera Arias

Comic Opera in 3 Acts

PTC 5186133

SU 3770

Die niederländische Sopranistin Elly Ameling zählt zu den renommiertesten Sängerinnen ihrer Generation, besonders im Mozart-Fach und Liedgesang. Aus der Zeit ihres künstlerische Höhepunkts, hat Pentatone Classics drei SACDs aus dem Philips-Katalog zusammengestellt, die in technischer Brillanz ihre anrührende Stimme wieder erklingen lassen.

im vertrieb von:

infode@codaex.com Landsberger Str. 492 81241 München 16

Martinu, Bohuslav Mirandolina (Komische Oper in drei Akten) Bruera/Matlova//Nation PO Belarus/Frizza/u.a. SU 3770 / Codæx

CDA 67447

Weiss, Silvius Leopold Lautenkonzerte Stone, Richard/Tempesta di Mare CHAN 0707 / Codæx

Rameau, Jean-Philippe Règne Amour Sampson/Ex Cathedra/Skidmore CDA 67447 / Codæx

Jean-Philippe Rameau (1683-1764) war bereits ein reifer Mann, als er sich der Oper zuwandte. Seine Werke sind zum Teil noch sehr dem Stil eines JeanBaptiste Lully verpflichtet, gleichwohl ebnete er bereits hörbar den Weg für die Bühnenwerke eines Gluck. Mitte des 18. Jahrhunderts dominierten seine Opern die Pariser Oper in solchem Maße, dass seine Aufführungen von offizieller Seite „rationiert“ wurden, um die anderen Komponisten nicht gänzlich zu entmutigen. Noch heute sind seine Bühnenwerke überzeugende Beispiele dafür, was Oper sein kann und sein sollte: ein Nebeneinander extremer Gefühle, ein Klang-Bild von Leiden und Leidenschaft, dessen Details die Musik ergreifend schöne Farbe verleiht. Mit der vorliegenden Aufnahme gibt die junge englische Sopranistin Carolyn Sampson – nach mehreren Auftritten in Aufnahmen von Robert King – ihr SoloDebüt bei Hyperion. Für ihren Einstand hat sie sich ein geschmackvolles Programm zusammengestellt: die schönsten Arien aus insgesamt sieben Opern (Les Indes galantes, Platée, Les Paladins, Zoroastre, Dardanus, Pygmalion, Hyppolyte et Aricie) von JeanPhilippe Rameau.


aktuell

Marx, Joseph Orchesterlieder Blasi/Doufexis/Sinfonieorchester Bochum DCA 1164 / Codæx

Der in Graz geborene Joseph Marx (1882-1964) begann schon in frühester Jugend, aus vorhandenen Themen Klavierstücke und kleinere Werke für Trio und Quartett zu arrangieren, und trat regelmäßig als Klavierbegleiter auf. Noch vor dem Ende der Schulzeientstanden erste Klavier- und Orgelstücke sowie einige Lieder. In den Jahren 1908 bis 1912 schrieb er ca. 120 Lieder, die seinen Durchbruch als Komponist bedeuteten. Die Musik von Joseph Marx besitzt einen unverkennbaren Klang mit hohem Wiedererkennungswert. Seine 150 Lieder, großteils in jungen Jahren geschrieben, brachten ihm schon früh nationalen Ruhm und internationale Anerkennung ein – nicht zu Unrecht wird er als legitimer Nachfolger seines Landsmannes Hugo Wolf bezeichnet. Marx gilt nicht nur als brillanter Harmoniker und Melodiker, sondern ist auch ein Meister des Modulierens und der Polyphonie. Stilistisch ist er dem Impressionismus und der Spätromantik zuzuordnen.

SACDA 67438

Monteverdi - Geistliche Musik

Monteverdi, Claudio The Sacred Music Vol.2 The King’s Consort & Choir/Soloist/R.King SACDA 67438 Hybrid SACD / Codæx

Aus dem geistlichen Werk von Claudio Monteverdi (1567-1643) ist den meisten Musikliebhabern vor allem seine prachtvolle, 1610 veröffentlichte ‘‘Vespro della beata vergine bekannt. Tatsächlich

Tallis - Spem in Alium

Tallis, Thomas Spem in Alium/Lamentations/Motetten/Messe Magnificat CKD 233 Hybrid SACD / Codæx

Der gefeierte Chor “Magnificat” interpretierte für diese Aufnahme eines der größten Meisterwerke der Renaissance, die 40-stimmige Motette “Spem in alium” von Thomas Tallis. Zudem sind noch weitere seiner Meisterwerke, wie die “Lamenti des Jeremiah” und die unbekannte aber wunderschöne “Messe für vier Stimmen” auf dieser Aufnahme enthalten. Die Presse urteilte: “Dies ist die beste Darbietung der 40-stimmigen Motette “Spem in alium”, die ich bis jetzt gehört habe... eine ergreifende Umsetzung.” (Gramophone) Diese Aufnahme erfrischt garantiert den übersättigsten Gaumen...(Early Music Review).

My own Country

GLD 4003

DCA 1164

Marx - Orchesterlieder

stellt die Marienvesper, die paradoxerweise zu einer Zeit entstand, als Monteverdi nicht vornehmlich als Kirchenmusiker tätig war, nur einen kleinen Ausschnitt aus einem weit umfangreicheren Oeuvre mit geistlicher Musik dar. Monteverdis Laufbahn teilt sich in zwei, fast gleichlange Schaffensperioden: von 1590 bis 1612 war er am Hofe von Vincenzo Gonzaga in Mantua angestellt, wo er vorwiegend Opern und Madrigale schuf, von 1613 bis zu seinem Tode hatte er die Kantorenstelle am Markusdom zu Venedig inne. Der Großteil seiner überlieferten Kompositionen aus der 30-jährigen Schaffenszeit in Venedig ist in zwei monumentalen Sammlungen zu finden: Das sind die ‘‘Selva morale e spirituale, die Monteverdi selbst 1640/41 veröffentlichte, und die ‘‘Messa a quattro voci e salmi’’, die nach seinem Tode im Jahr 1650 herausgegeben wurde. Letztere steht im Zentrum der zweiten Folge von Robert Kings Gesamteinspielung der geistlichen Musik Monteverdis. Zu hören sind daraus die prächtige ‘‘Messa à 4 voci’’, eine der drei vollständig erhaltenen Messen Monteverdis, sowie die Chorwerke ‘‘Letaniae della beata vergine’’ und ‘‘Exultant caeli’’. Ergänzt wird das Programm durch Duette und Solostücke.

CKD 233

Chor und Lied

My Own Country Englische Lieder Dame Felicity Lott/Graham Johnson GLD 4003 / Codæx

Felicity Lott (geb. 1947) ist eine der bedeutendsten englischen Sängerinnen ihrer Generation. In Anerkennung ihrer musikalischen Verdienste ernannte sie 1993 die französische Regierung zum „Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres“, drei Jahre später wurde sie in den Stand einer „Dame Commander of the British Empire“ erhoben. Nach einem anfänglichen Studium in Latein und Französisch ließ Felicity Lott ihre Stimme in den Jahren 1969 bis 1973 durch Flora Nielsen in London ausbilden. Bereits 1975/76 debütierte sie an der English National Opera und der Covent Garden Oper London, erfolgreiche Gastspiele bei den Festspielen von Glyndebourne (ab 1977) schlossen sich an. Ihre weitere Opernkarriere führte Felicity Lott an alle bedeutenden Bühnen der Welt. Seit Jahren zählt sie zu den führenden Mozart- und Strauss-Interpretinnen. Daneben widmet sich Felicity Lott seit Jahren auch dem Liedgesang, wie zahlreiche Konzerte und Plattenaufnahmen belegen. Auf der vorliegenden Einspielung stellt sie Lieder ihrer Heimat aus verschiedenen Jahrhunderten vor. Am Klavier begleitet sie ihr langjähriger Partner Graham Johnson.

Kammermusik Biber - Mysteriensonaten

Biber, Heinrich Ignaz Mysteriensonaten Vol.1 Huggett, Monica Sonnerie GAU 350 / Codæx

Heinrich Ignaz Franz Biber (1668-1704), der bedeutendste Violinist des 17. Jahrhunderts, genoss 17


Händel, Georg Friedrich Blockflöten Sonaten Pamela Thorby/Richard Egarr CKD 223 Hybrid SACD / Codæx

Der Geiger Josef Suk (geb. 1929) feierte am 8. August seinen 75. Geburtstag. Die Musik war dem Künstler bereits in die Wiege gelegt worden: Als Enkel des gleichnamigen Komponisten und Großenkel von Antonin Dvorák war der spätere Berufswunsch gewissermaßen vorgezeichnet. Heute gilt Josef Suk als eine der herausragenden Persönlichkeiten der tschechischen Musiklandschaft. Die ersten Anfänge seiner Solokarriere fallen bereits auf das Jahr 1948. Seit 1954 – und damit nunmehr seit 50 Jahren (!) – tritt Suk als gefeierter Solist nicht nur in seinem Heimatland, sondern auch in den großen Konzertsälen der Welt auf. Angesichts seines musikalischen Stammbaums verwundert es nicht, dass er eine besondere Affinität zu den Kompositionen von Dvorák und Suk pflegt – seine Aufnahme von Dvoráks Violinkonzert mit der Tschechischen Philharmonie und Karel Ancerl gilt noch heute als eine der besten Aufnahmen des Werks. Gleichwohl ist sein Repertoire weit umfangreicher: Es spannt sich von Johann Sebastian Bach über die Violinkonzerte Mozarts bis hin zu den Sonaten Beethovens und Brahms und endet bei Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Man denke etwa an die Aufnahmen der Violinkonzerte von Bohuslaw Martinu und Alban Berg, die zahlreiche Preise gewannen. Mit der vorliegenden Auswahl von Aufnahmen der späten 60er und frühen 70er Jahre würdigt Supraphon die Leistungen des großen tschechischen Geigers.

The trumpets that time forgot

CKD242

Pamela Thorby gehört international zu den vielseitigsten und stilvollsten Blockflötenspielern ihrer Generation. Ihr virtuoses Spiel ist bislang auf zahlreichen CDs veröffentlicht worden und bewegt sich zwischen mittelalterlichem bis zeitgenössischem Repertoire. Große Bekanntheit erlangte die Musikerin durch ihre Zusammenarbeit mit dem “Palladian Ensemble” (insgesamt neun erfolgreiche Alben) und als Solistin mit “The English Concert” sowie anderen renommierten Ensembles. Für diese Einspielung widmete sich die Künstlerin den Blockflötensonaten von Georg Friedrich Händel und wurde dabei von Richard Egarr begleitet.

Smetana – Dvorak – Suk Aus der Heimat/Sonatine Ballade op.3 b/Slawische Tanz Nr.2/u.a. Josef Suk/Jan Panenka/Alfréd Holecek SU 3777 / Codæx

18

Die Trompeter John Wallace und Jonathan FreemanAttwood sowie der Organist Colm Carey haben für die vorliegende Aufnahme ein Programm mit spätromantischer Musik zusammengestellt. Der Albumtitel ‘‘The trumpets that time forgot’’ ist bewusst gewählt: Da es für die Besetzung zwei Trompeten und Orgel in dieser Epoche keine Originalkompositionen gibt, haben die Musiker vorhandene Werke für ihre Besetzung neu arrangiert. Die Suite op. 49 von Joseph Rheinberger (1839-1901) – tatsächlich für Violine, Cello und Trompete geschrieben – erklingt somit in neuem, gleichwohl beeindruckenden „Kathedral-Sound“. Gleiches trifft auch auf die drei Sätze aus Richard Strauss’ Suite ‘‘Der Bürger Edelmann’’ op. 60 zu. Von Edward Elgars Sonate Nr. 2 op. 87a ist gewissermaßen eine Mischfassung zu hören: Der Komponist hatte das Werk zunächst für Brass Band geschrieben und dann später zu einer reinen Orgelsonate umgearbeitet. Am Gelingen der Aufnahme waren nicht zuletzt die Tontechniker von Linn maßgeblich beteiligt, die die außergewöhnliche Akustik der Kathedrale von Hereford eindrucksvoll eingefangen haben.

Tastenmusik Bach - Fantasia und Fuge

SACDA 67499

CKD 223

Händel - Blockflötensonaten

The Trumpets That Time Forgot Werke von Rheinberger, Strauss & Elgar Freeman-Attwood/Wallace/Carey CKD 242 Hybrid SACD / Codæx

Dvorák - Smetana -Suk

SU 3777

zu Lebzeiten ebenso großen Ruhm als Komponist. Biber war zunächst für den Fürsten von Eggenberg und den Fürstbischof von Olmütz tätig, bevor er 1670 seinen Dienst am Hofe des Fürsterzbischofs in Salzburg antrat. Anfangs nur als einfacher Musiker angestellt, nutzte Biber die Aufstiegsmöglichkeiten, die das vorzügliche Salzburger Hoforchester bot: 1679 wurde er zum Vizekapellmeister der Salzburger Hofmusik ernannt, 1684 rückte er in die Stellung des Kapellmeisters auf. Bibers Schaffen reicht von Solound Kammermusikwerken bis zu umfangreichen Chorkompositionen. Am bekanntesten sind heute seine Kompositionen für Violine, allen voran die Mysteriensonaten. Der Erzbischof war ein eifriger Anhänger der Rosenkranzandacht, einer Abfolge von Meditationen über 15 Mysterien aus dem Leben Jesu Christi und seiner Mutter. Jedes Jahr im Oktober fand eine Reihe von Gottesdiensten zur Besinnung auf die Rosenkranzmysterien statt. Bibers Rosenkranzsonaten – stilistisch verbinden sie Elemente des süddeutschen und des italienischen Barocks – entstanden 1676 möglicherweise als instrumentale Nachspiele für diese Gottesdienste. Das erstaunlichste Merkmal der Sonaten ist der Einsatz von Skordatureffekten: Das Umstimmen der Geigensaiten schafft einerseits ungewöhnliche Resonanzverhältnisse, andererseits ermöglicht es Doppel- und Tripelgriffe, die auf einer normal gestimmten Geige unspielbar sind.

Bach, Johann Sebastian Fantasia und Fuge/Aria Variata Angela Hewitt SACDA 67499 (Hybrid SACD) / Codæx

Angela Hewitt entstammt einer musikalischen Familie. Ihr Vater war Organist der Kathedrale in Ottawa (Kanada). Ihre ersten Klavierstunden erhielt sie im Alter von drei Jahren, ein Jahr später hatte sie bereits ihren ersten öffentlichen Auftritt. Mit neun Jahren gab sie ihren ersten Soloabend am Königlichen Musikkonservatorium von Toronto, an dem sie auch später studieren sollte. Nach weiteren Studien an der Universität von Ottawa nahm sie äußerst erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben teil und gewann zahlreiche Preise. Engagements führten sie nach Nordamerika, Europa sowie nach Japan, Australien, China, Mexiko und in die frühere Sowjetunion. Ihr Repertoire reicht von Francois Couperin bis hin zu zeitgenössischen Werken. Ihre Diskographie verzeichnet u.a. Aufnahmen von Granados, Olivier Messiaen, das komplette Solowerk


aktuell Maurice Ravels und seit kurzem auch die vollständigen Nocturnes von Frederic Chopin. Unter ihren vielfach ausgezeichneten Aufnahmen für Hyperion nimmt das auf 10 Jahre angelegte Projekt mit den wichtigsten Tastenkompositionen Johann Sebastian Bachs eine Sonderstellung ein: Es begründete ihren Ruf als „die überragende Bach-Pianistin unserer Zeit“ (The Guardian). Die vorliegende, mittlerweile elfte Bach-Aufnahme Hewitts für Hyperion präsentiert meist vernachlässigte Werke aus verschiedenen Lebensaltern Bachs: Da ist eine Fantasie und Fuge, eine Suite, eine Sonate, eine Reihe von Variationen und vieles mehr. Eine schöne Entdeckungsreise für Bach-Kenner abseits der gängigen Pfade!

Couperin - Klaviermusik Vol.2

Kapustin,Nicolai Klaviermusik Hamelin, Marc-André CDA 67433 / Codæx

DSPRCD 001 Debussy spielt Debussy Claude Debussy

All jene, die Klaviermusik abseits des gängigen Repertoires im allgemeinen und den Katalog von Hyperion im besonderen schätzen, sind sicherlich irgendwann auf Nikolai Kapustin (geb.1937) gestoßen. Vier Jahre sind vergangen, seitdem Steven Osborne seine Aufnahme mit Musik des russischen Komponisten veröffentlichte. Nicht Osborne, sondern Marc-André Hamelin, auch er einer von Hyperions Klavier-Heroen, hat sich nun erneut die Musik von Kapustin angenommen. Das hier eingespielte Programm überzeugt – wie bereits die erste Platte – durch die faszinierende Verschmelzung von klassisch moderner Musiksprache mit dem Idiom des Jazz und der virtuos glitzernden Oberfläche seines unmittelbar ansprechenden Stils.

DSPRCD 002 Paderewski spielt Paderewski Ignaz Paderewski

Rossini - Klaviermusik DSPRCD 002 Paderewski spielt Paderewski

SACDA 67480

Ignaz Paderewski

CHAN 10190

Couperin, Francois Keyboard Music Vol.2 Angela Hewitt SACDA 67480 Hybrid SACD / Codæx

Angela Hewitts sehr erfolgreiche erste Folge (CDA 67440) der “Pieces de Clavecin” von Couperin präsentierte Werke aus dem zweiten und dritten Buch des Zyklus. Die nun vorliegende zweite Folge beinhaltet das vierte Buch. Die durchwegs positiven Kritiken für den ersten Teil der Edition sprechen uneingeschränkt für diese neue Einspielung: “Dies ist eine Aufnahme die man haben sollte” ( The Times) “Nicht nur fabelhaft gespielt, sondern auch wunderbar eingestimmt in die prickelnde Finesse von Couperins Welt” (Classic FM Magazine) “Klar artikuliert und vorzüglich gespielt” (The Sunday Times).

CDA 67433

Kapustin - Klavierwerke

DSPRC 004 Ravel spielt Ravel

Rossini, Gioachino Sämtliche Klavierwerke Vol.1 Marco Sollini CHAN 10190 / Codæx

Mit der vorliegenden Aufnahme startet Chandos eine Einspielung sämtlicher Klavierwerke von Gioachino Rossini (1792-1868). Der Komponist, der Anfang des 19. Jahrhunderts in ganz Europa einen wahren RossiniTaumel ausgelöst hatte, zog sich völlig überraschend im Alter von 37 Jahren nach der Uraufführung von Wilhelm Tell (1829) von der Bühne zurück. Nach einigen Jahren Aufenthalt in Paris kehrte er nach Italien zurück, lebte dort in Mailand, Bologna und schließlich in Florenz. Sein schlechter Gesundheitszustand veranlasste ihn zur Rückkehr nach Paris, um dort Linderung von seinen Leiden bei angesehenen Ärzten zu suchen. Und tatsächlich – Rossini erblühte zu neuem Leben: Sein Gesundheitszustand besserte sich, er baute sich eine Villa in einem Pariser Vorort und herrschte über einen eleganten Salon. Und er begann auch wieder zu komponieren, und zwar an die 150 Klavierstücke, Lieder, kleine Ensembles und die Petite Messe Solennelle. Obwohl Rossini kein begnadeter Pianist zwar, wusste er doch technisch anspruchsvolle Stücke zu schreiben. Seine „Alterssünden“ (Rossini) antizipieren – obgleich sie oftmals an die Spritzigkeit und Brillanz seiner Ouvertüren erinnern – bereits die neoklassizistische Bewegung, zu dessen frühen Exponenten u.a. sein junger Bewunderer Camille Saint-Saens gehörte. Der junge Pianist Marco Sollini, ein Schüler von Gerhard Oppitz und Alexis Weissenberg, gibt mit dieser Aufnahme sein Debüt bei Chandos.

Maurice Ravel

DSPRCD 005 Prokofieff spielt Prokofieff Sergej Prokofieff

DSPRCD 006 Mahler spielt Mahler Gustav Mahler

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neuheiten

pressestimmen

GERHARDT

Neue Klassik - CDs In der nachfolgenden Übersicht finden Sie Informationen über die Veröffentlichungen, die uns bis zum Redaktionsschluss erreichten. Daher erhebt diese Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die CDs sind nach dem Namen der Labels in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. ASV

Mozart, Wolfgang Amadeus

Elgar, Edward

Abel, Carl Friedrich

Klarinettenkonzert/Klarinettenquintett

Die 6 Flötenkonzerte

Emma Johnson/English Chamber Orchestra/u.a.

Cellokonzert/Falstaff/Smoking Cantata/ u.a.

A.Beckett/Academy of St Martin in the Fields/u.a.

Bach-Britten-Kodaly Werke für Cello Solo

GLD 4001

DCA 1178

Alban Gerhardt, Cello

Haydn, Joseph

Oehms 332 (Vertrieb Codaex)

Alban Gerhardt macht es sich nicht leicht. Für seine erste Platte bei Oehms wählte er ein Soloprogramm, das spieltechnisch, intellektuell und musikalisch extreme Anforderungen stellt. Mit einem Höchstmaß an Konzentration und innerer Ruhe vertieft er sich in die abstrakte Welt Brittens, zeichnet Bachs klare Linien nach, erforscht Kodálys Seelenlabyrinth, ein Kaleidoskop der Emotionen von Traumverlorenheit bis zum Rausch. Gerhardts Spiel besitzt einen Fokus und eine Sogkraft, die zum Zuhören förmlich zwingen. Die Tontechnik hat den über alle Register gerundeten, körperlich geradezu wohl tuenden Celloklang sehr präsent und natürlich eingefangen. Fono Forum

Benejam, Lluis

Streichquartette op.50 Nr.1-3

3 Streichersonaten

The Lindsays

Gratch/Pillai/Martinez/Attenelle

GLD 4007

DCA 1167 Haydn, Joseph British By Arrangement Vol.2

Streichquartette op.50 Nr.4-6

Albeniz/Liszt/Wetherall/Hope

The Lindsays

Sutherland/Royal Ballet Sinfonia

GLD 4008

WHL 2155

Heinrich Schiff/Hallé Orchestra/Mark Elder HLL 7505 Elgar Edward Enigma Variationen/Dream Children/u.a. Hallé Orchestra/Sargent/Heward/Harty HLT 8001 Schostakowitsch, Dimitri Sinfonien Nr. 1 & 6 Hallé Orchestra/S. Skrowaczewski HLL 7506

My Own Country British Light Music Discoveries Vol.6

Englische Lieder

Royal Ballet Sinfonia/Thomson/+

Dame Felicity Lott/Graham Johnson

WHL 2149

GLD 4003

ASV Living Era A Melody from the Sky 26 Original Mono Aufnahmen von 19241949

Marx, Joseph

Schubert, Franz

Jan Garber and his Orchestra

Orchesterlieder

Forellenquintett & Trio in B

AJA 5326

Blasi/Doufexis/Sinfonieorchester Bochum

The Schubert Ensemble

DCA 1164 Sinding, Christian Suite op.14/Sonaten op.12 & 73 M. Rogliano/M. Paciariello DCA 1166 Walton & Lambert Ballet Music Fleming/Stephenson BBC Concert Orchestra Barry Wordsworth DCA 1168 ASV Gold Beethoven, Ludwig van Septett op.20/Sextett op.81b Nash Ensemble GLD 4002

GLD 4000 Gaudeamus

25 Original Mono Aufnahmen von 19461953 Sidney Torch & his Orchestra

Biber, Heinrich Ignaz

AJA 5540

Mysteriensonaten Vol.1 Monica Huggett

Because Of You

Sonnerie

24 Original Mono Aufnahmen von 19451953

GAU 350 Lassus, Orlando Missa Surge Propera The Cardinall’s Musick/Andrew Carwood GAU 310

Peerce, Jan AJA 5574 Boop-Boop-A-Doop 27 Original Mono Aufnahmen von 19281951 Helen Kane

Hallé Edition

AJA 5336

Bruch: Violinkonzert

Canada’s First Lady of Songs

Mendelssohn: “Italienische” Sinfonie

30 Original Mono Aufnahmen von 19501953

Hallé Orchestra/Sargent/Sammons/Harty HLT 8002

20

All Strings and Fancy Free

Gisele MacKenzie AJA 5545


pressestimmen

aktuell Delicado

My Heart Belongs To Daddy

The Little Sparrow

50 Original Mono Aufnahmen von 19441953

26 Original Mono Aufnahmen von 19381951

43 Original Mono Aufnahmen von 19351947

Percy Faith & his Orchestra

Mary Martin

Edith Piaf

AJS 278 (2CDs)

AJA 5513

AJS 284 (2CDs)

Falling In Love Again With

My Truly, Truly Fair

Two Classic Shows - Broadway Casts

Marlene Dietrich

27 Original Mono Aufnahmen von 19501953

The King and I & Kismet

AJA 5537 Forces’ Sweethearts Sinatra/Crosby/Lee/u.a. AJS 286 (2 CDs)

Guy Mitchell AJA 5532 One O’Clock Jump 51 Original Mono Aufnahmen von 19321947

Good Mornin’ Blues

Count Basie & his Orchestra

The Legendary Bluesmen

AJS 299 (2CDs)

John Lee Hooker/Blind Boy Fuller/ Leadbelly/u.a. AJA 5439 Here Comes Me

Queen Of The Blues

Diverse Interpreten AJA 5519 When Day Is Done 49 Original Mono Aufnahmen von 19281944 Ambrose & his Orchestra AJS 269 (2 CDs) What Is Life?

Dinah Washington

21 Original Mono Aufnahmen von 19451952

AJA 5534

Kathleen Ferrier

Secret Love

Dorothy Squires

Dorris Day

Yesterdays

AJA 5495

AJA 5533

26 Origianl Mono Aufnahmen von 19491952

Honeysuckle Rose

Stay Awhile

51 Origianl Mono Aufnahmen von 19271943

41 Original Mono Aufnahmen von 19201936

Fats Waller

Paul Whitman & his Orchestra

You Belong To Me

AJS 298 (2 CDs)

AJS 283 (2 CDs)

54 Original Mono Aufnahmen von 19421952

I Bring To You Sweet Music

Takes Two To Tango

25 Original Mono Aufnahmen von 19331947

25 Original Mono Aufnahmen von 19441953

Geraldo & his Orchestra

Pearl Bailey

AJA 5558

AJA 5531

Let me sing and I’m happy

Tap Room Swing

Scorching Bay

58 Original Mono Aufnahmen von 19451950

25 Original Mono Aufnahmen von 19271938

Metcalfe/Harris/Pryce/Salmins

Al Jolson

Adrian Rollini

AJS 272 (2CDs)

AJA 5424

Moanin’ Low

The Great American Crooners

50 Original Mono Aufnahmen von 19331946

Cole/Sinatra/Astaire/Martin/u.a.

My Foolish Heart Conway,Steve AJA 5494

Griffelkin (Oper) CHAN 10067/CHSA 5009 (Hybrid SACD) Chandos (Vetrieb Codaex)

Mit dieser empfehlenswerten Gesamtaufnahme hat das Label Chandos einmal mehr eine Lücke in der Operndiskografie geschlossen und somit ein spannendes Werk der breiten Öffentlichkeit erschlossen, so-dass es wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis es auch in deutschen Stadttheatern zu sehen sein wird. Das Opernglas INSPIRED BY...

Stan Getz AJA 5515

Jo Stafford AJS 274 (2 CDs)

AJS 504 (5CDs) The King Benny Carter AJS 276 2CDs

Beethoven, Martinu & Hindemith Quirine Viersen, Cello Silke Avenhaus, Klavier

Black Box Music Metcalfe, John

AJS 282 (2CDs)

Lukas Foss

AJA 5536

25 Original Mono Aufnahmen von 19471952

Billie Holiday

LUKAS FOSS | GRIFFELKIN

BBM 1082 Chandos Arensky, Anton

KTC 1253 Etcetera (Vertrieb Codaex)

Quirine Viersen und Silke Avenhaus haben eine traumwandlerische Selbst verständlichkeit des Duospiels entwickelt, die sich mit musikalischen Kategorien nur unzureichend beschreiben lässt. Da werden feinste agogische Impulse auf-genommen, ironisiert oder geistreich gekontert. Stets ist die gemeinsame Freude am pointiert formulierten Detail hörbar. Und natürlich verfügen die Musikerinnen über ein ebenbürtigesSpektrum an Gestaltungsmöglichkeiten Fono Forum

Klaviertrios Nr. 1 & 2 Borodin Trio CHAN 10184 Bach, Johann Sebastian The Conductors’ Transcriptions BBCSO/Slatkin CHSA 5030 Hybrid SACD

21


pressestimmen

Beethoven, Ludwig van

FERRANDINI

Streichquartett op.59/2/Streichquartett op.74 Borodin Quartet CHAN 10191 Bel Canto Arien Rossini/Mozart/Stravinsky/u.a. Banks/LPO/Parry CHAN 3112

Giovanni Battista Ferrandini

Dennis O’Neill sings more favourite Tenor Arias Puccini/Leoncavallo/Verdi/Rossini/ Giordano/u.a. Dennis O’Neill/London PO/David Parry

Kalinka Popular Russian Songs Storojev/Ashkenazy CHAN 6694

CHAN 3105 Klezmer Dove, Jonathan

Kleztory/I Musici de Montréal

Flight, Oper in drei Akten

Yuri Turovsky

Robson/McFadden/Coxon/London PO/ Parry/u.a.

CHAN 10181 CD CHSA 5027 Hybrid SACD

CHAN 10197

Catone in Utica Neue Hofkapelle München

Berkeley, Lennox

Christoph Hammer

A Dinner Engagement

Elegy for Strings

City Of London Sinfonia/R. Hickox

Der Schwan/Claire de Lune/u.a.

Mahler/Eller/Barber/Strauss/Pärt

CHAN 10219

Diverse Interpreten

Scottish National Orchestra/Neeme Järvi

CHAN 24116 (2 CDs)

Oehms 901 (3 CDs) (Vertrieb Codaex)

Ferrandinis klangfarbenreiche Instrumentierung wird von der Neuen Hofkapelle München bestens zur Geltung gebracht, und die Solisten überbieten sich in stilgerecht brillantem Gesang, wobei jede Partie, von K. Rensburg als eisern republikanischem Cato bis Sandra Moon als hauptberuflicher Witwe, glänzendesetzt ist.

Lullaby Classics

CHAN 6681 Bizet, George

McEwen, Sir John Blackwood

Carmen Suites/L’Arlesienne Suites

Elgar, Edward

Ulster Orchestra/Tortelier

Streichquartette Vol.3

Enigma Var./The Sanguine Fan/u.a.

CHAN 6693

Chilingirian Quartet

LPO/B. Thomson

CHAN 10182

Crescendo

CHAN 6692 Brahms, Johannes

ENGLISCHEN OBOEN KONZERTE

Medtner, Nicolai

Rinaldo/Rhapsodie/Gesang d.Parzen

Escenas Argentinas

Solisten/DRSO/Gerd Albrecht

Goethe Lieder

Buchardo/Aguirre/Piazzolla/Gianneo

CHAN 10215

Susan Gritton/Geoffrey Tozer

Orquesta Sinfonica De Entre Rios

CHAN 10093

CHAN 10185 Bridge, Frank

Mozart, Wolfgang Amadeus

A Prayer/Oration/Rebus/Lament/Allegro mod.

Grainger, Percy

Requiem

Alban Gerhardt/BBC Nation Orchestra of Wales

Klavierwerke Vol.3

Kenny/Walker/Guest/u.a.

Penelope Thwaites

CHAN 10208

CHAN 10188

CHAN 10205

Britten, Benjamin

Händel, Georg Friedrich

Sinfonien

Les Illuminations/Quatre Chansons francaises/u.a.

Händel Classics

Bamert/London Mozart Players

Diverse Interpreten

CHAN 10203

Myslivecek, Josef

Englische Oboenkonzerte Jacob/Elgar/Holst/Goossens/u.a.

Lott/Scottish National Orchestra/ Thomson/u.a.

Ruth Bolister, Oboe Elgar Chamber Orchestra

CHAN 24115 (2 CDs)

CHAN 10192

Stephen Bell DCA 1173 (Vertrieb Codaex)

Ausschließlich englische Oboenmusik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Ruth Bolister eingespielt. Lauter schöne Werke, phantastisch auf der Oboe geblasen und vom Elgar Chamber Orchestra unter Stephen Bell wunderbar begleitet. Also eine CD, die man gern immer wieder hören wird und die auch für Nicht-Oboisten ein akustischerimmer wieder hören wird und die auch für NichtOboisten ein akustischer Genuss ist. Rohrblatt

Classical Favourites Mozart/Beethoven/Schubert Ulster Orchestra/Vernon Handley CHAN 6679 Cui, César A Feast In Time Of Plague Polyansky/Russian State Symphony Orchestra

Romantic Favourites Harty, Sir Herbert Hamilton

Tschaikowsky/Dvorak/Grieg/Brahms

Violinkonzert/Klavierkonzert/In Ireland/ u.a.

Ulster Orchestra/Vernon Handley

Ulster Orchestra/Bryden Thomson CHAN 10194 (3 CDs) Hummel, Johann Nepomuk Klavierkonzert In C/Rondo Brillant Howard Shelley/London Mozart Players CHAN 10216

CHAN 10201 Janacek, Leos Jenufa (GA) Vaughan/Robson/Wedd/Mackerras/u.a. CHAN 3106 (2 CDs in Engl.)

22

CHAN 6680 Rossini, Gioachino Sämtliche Klavierwerke Vol.1 Marco Sollini CHAN 10190 Roussel, Albert Sinfonien Nr. 3 & 4/Bacchus Et Ariane DRSO/Neeme Järvi CHAN 10217


pressestimmen

aktuell Saint-Saens, Camille

Strawinsky, Igor

Clementi, Muzio

Requiem/Lieder

Jeu de Cartes/Suite „Geschichte eines Soldaten“

Kammermusik

Orchestra Della Svizzera Italiano CHAN 10214

Royal Concertgebouw Orchestra/SNO/ Järvi

THE FRENCH CONNECTION

Nishida/Brizi/Pedicelli CM 28035

CHAN 10193 Chopin, Frederik

Schnittke, Alfred Sinfonie Nr.6/Concerto Grosso Nr. 2

Treasures of Operetta

Klavierkonzerte Nr.1 & 2

Russian State Symphony Orchestra/ V.Polyansky

Ziehrer/Kálmán/Zeller

Nikolai Demidenko/The Philharmonia/H. Schiff

CHAN 10180 Schostakowitsch, Dimitri Filmmusik Vol.2 BBC Philharmonic/Vassily Sinaisky CHAN 10183 Schubert, Franz Sinfonien Nr.3, 5 & 8 Northern Sinfonia/Schiff/Ulster Orchestra/u.a. CHAN 6684 Scott, Cyril Sinfonie Nr.3/Klavierkonzert Nr.2/ Neptune Howard Shelley/BBC Philharmonic/ Brabbins CHAN 10211 Strauss, Johann A Strauss Celebration Johann Strauss Orchestra/Jack Rothstein CHAN 6687 Strauss, Richard Sinfonische Dichtungen Vol.1 Scottish National Orchestra/Neeme Järvi CHAN 10199 Strauss, Richard Sinfonische Dichtungen Vol.2 Wallfish/ Scottish National Orchestra/ Neeme Järvi

Knight/Chandos Concert Orchestra CHAN 6689 (2 CDs) Vecchi, Orazio L’Amfiparnaso Holingworth/I Fagiolini CHDVD 5029 DVD Video Verhulst, Johannes Sinfonie in e-Moll/Ouvertüren Residentie Orchestra The Hague/M. Bamert

CDH 55180 Haydn, Josef Sämtliche Klaviersonaten Vol.5

The French Connection

Roland Batik

Caplet/Roussel/Debussy/Jongen

CM 0475

KTC 1259

Mozart, Wolfgang Amadeus Flötenkonzerte Nr.1&2/+ Schulz/Yoshino/Camerata/Schulz

Hexagon Ensemble

Das Hexagon-Ensemble spielt mit jenem feinen Gespür für Schattierungen und Farbnuancen, wie dies eben nur einem Ensemble mit einer echten „french connection“ vergönnt ist. Ensemble

CM 28029

CHAN 10179 Coro Weiss, Silvius Leopold Lautenkonzerte

La Jeune France

Richard Stone/Tempesta di Mare

Jolivet/Messiaen/Daniel-Lesur

CHAN 0707

The Sixteen/Harry Christophers

HUMMEL KLAVIERSONATEN

COR 16023 Werke für Cello Solo Kodály: Sonate op.8/Britten: Suite Nr.1 op.72 Henrik Dam Thomsen CHAN 10189 Yoshimatsu, Takashi Cellokonzert/Chikap/The Age of Birds Fujioka/BBCP CHAN 10202 Zemlinsky, Alexander Sinfonie/Prelude/Sinfonietta/u.a. Beaumont/Tschechische Philharmonie CHAN 10204

CHAN 10206 Camerata

The Pillars of Eternity Music from the Eton Choirbook Vol.III The Sixteen/Harry Christophers COR 16022 Dal Segno

Johann Nepomuk Hummel Klaviersonaten

Debussy, Claude

Stephen Hough, Klavier CDA 67390

Debussy plays Debussy

Hyperion (Vertrieb Codaex)

Claude Debussy

Jetzt kommt der Engländer Stephen Hough, spielt die drei Sonaten und adelt sie durch virtuoses, kraftvolles Spiel, das die Feinheiten nicht zuballert. Houghs Brillanz wird nur noch von seinem Geschmack übertroffen. Toller Pianist.

DSPRCD 001 Gershwin, George Gershwin plays Gershwin

Rheinische Post

George Gershwin DSPRCD 003

Strauss, Richard Sinfonische DichtungenVol. 3

Cage, John

Scottish National Orchestra/Neeme Järvi

Four Walls

CHAN 10218

Hashiramoto/Takahashi CM 28027

Mahler Spielt Mahler Mahler/Meyerbeer/Schubert/Scott/+, Gustav Mahler DSPRCD 006

23


pressestimmen

DVORAK

Antonin Dvorak

Paderewski, Ignaz

Quentin, Jean-Baptiste

Boughton, Rutland

Paderewski plays Paderewski

Triosonaten aus “L’Oeuvre IV & VIII”

Oboenquartett/Streichquartette

Ignaz Paderewski

Ensemble Quentin Le Jeune

Sarah Francis/Rasumovsky Quartet

DSPRCD 002

KTC 1271

CDH 55174

Prokofieff, Sergej

Serenades for Winds

Boulanger, Lili

Prokofieff Spielt Prokofieff

Dvorak/Alpaerts/Strauss, R.

Clairières dans le Ciel

Sergej Prokofieff

I Solisti del Vento/Etienne Siebens

DSPRCD 005

KTC 4001

M. Hill/A.Ball/New London Chamber Choir

Ravel, Maurice

Spiritual Spanish Music from the XXI Century

Byrd, William

Halffter/Sanchez-Verdu/Pablo

Consort Songs

Cello Octet Conjunto Ibérico

Robin Blaze/Concordia

KTC 1268

CDA 67397

Gimell

Couperin, Francois

Klavierquartette op. 23 & 87

Ravel Spielt Ravel

Mozart Piano Quartet

Maurice Ravel

MDG 643 1176 (Vertrieb Codaex)

DSPRCD 004

Den Rang dieser Einspielung macht die klangsensible Virtuosität des Quartetts einerseits aus, andererseits die fein ausgeleuchteten Details. Einen beachtlichen Anteil an der Qualität der Einspielung von op.23 und op.87 hat auch die Klangtechnik, die das Quartettspiel sehr naturgetreu und mit beachtlicher Konturenzeichnung bildet. Pforzheimer Zeitung

Etcetera Amuse – Musik für Harfe Naderman/Spohr/Bochsa/Mozart/Corri/ Bach/u.a.

CDH 55153

Keyboard Music Vol.2 Playing Elizabeth’s Tune

Angela Hewitt

Geistliche Musik von William Byrd

SACDA 67480 Hybrid SACD

Masumi Nagasawa

The Tallis Scholars

KTC 1263

GIM DP901 DVD Video

Davies, Peter Maxwell Messe/Missa Parvula/+

JACOB OBRECHT

Bernstein, Leonard

Hyperion

CDA 67454

Lieder Roberta Alexander/Tan Crone

Ancient Airs and Dances

KTC 1037

16th Century Songs and Dances for Lute

Francaix, Jean

Paul O’Dette/Roger Covey-Crump

Les malheurs de Sophie/Concertino/Les bosquets de

Bridge: Phantasie/Walton: Quartett

CDH 55146

Devreese: Variationen und Thema Marcato Pianokwartet

A Treasury of English Song

KTC 1267

Ireland/Quilter/Gurney/Finzi/Somervell/ u.a.

Jacob Obrecht

Devreese, Frederic

Missa Sub Tuum Praesidium

Ian Bostridge/Lisa Milne/Lynne Dawson/ u.a.

22 Walzer

HYP 0030

Salve Regina/u.a. The Clerk’s Group

Luc Devos

Edward Wickham

KTC 4003

GAU 341 (Vertrieb Codaex)

Durch die klar gegliederten Intervalle, die rhythmische Gleichförmigkeit und die noch junge Polyphonie wird das Hören der Hymnen an die Jungfrau Maria zu einer mühelosen Andacht. Die Clerks Group ist eines der hervorragenden Ensembles für die Pflege dieser Musik. Die Kirche

Baker/Choir of Westminster Cathedral

Grand Desserts – The World of J.L. Dussek Duett op.38/Sonate op.61/Duettino/ Sonata op.34

Ulster Orchestra/Philippe Cassard/T. Fischer CDA 67384 Glinka & Rimsky-Korsakoff Kammermusik Capricorn CDH 55173

Bach, Johann Sebastian Fantasia und Fuge/Aria Variata

Harp Music of the Italian Renaissance

Angela Hewitt

Trabaci/Negri/Mayone/Fillimarino

SACDA 67499 Hybrid SACD

Andrew Lawrence-King CDH 55162

Masumi Nagasawa/Richard Egarr

Beethoven, Ludwig van

KTC 1270

Sämtliche Klaviertrios Vol.3

Herz,Henri

The Florestan Trio

Romantic Piano Concerto Vol.35

CDA 67393

Howard Shelley/Tasmanian Symphony Orchestra

Haydn, Johann Michael Vesperae in F/Missa sub titulo Sancti Leopoldi/u.a. Capella Concinite/Collegium Instrumentale/u.a. KTC 1257

Berwald, Franz Sinfonien und Ouvertüren Goodman/Swedish Radio SO CDD 22043 (2 CDs)

CDA 67465 Holst, Gustav This Have I Done For My True Love Holst Singers/Layton,Stephen CDH 55171

24


pressestimmen

aktuell Hubay, Jenö

Milford, Robin

Suk,Josef

Scenes de la csárda/Poemes hongrois

Fishing By Moonlight

Kammmermusik

Hagai Shaham/Arnon Erez

Guildhall Strings

The Nash Ensemble

CDA 67441 (2CDs)

CDA 67444

CDA 67448

In Praise Of Woman

Milhaud, Darius

Thomson, Virgil

Norton/Gabriel/White/u.a.

Le Carnava d’Aix

Louisiana Story and other film music

G. Johnson/A. RolfeJohnson

The New London Orchestra/Corp

The New London Orchestra

CDH 55159

CDH 55168

Ronald Corp

DIE ENGLISCHEN SUITEN

CDH 55169 Ireland, John

Monteverdi, Claudio

Musik Für Violine Und Klavier

Balli And Dramatic Madrigals

Tschaikovsky, Boris

Johann Sebastian Bach

Paul Barritt/Catherine Edwards

The Parley Of Instruments/Byrd

Kammersinfonie/Sinfonietta

Die Englischen Suiten

CDH 55164

CDH 55165

Musica Viva Chamber Orchestra

Angela Hewitt, Klavier

CDA 67413 Kapustin,Nicolai

Monteverdi, Claudio

Klaviermusik

The Sacred Music Vol.2

Vivaldi, Antonio

Marc-André Hamelin

The King’s Consort & Choir/Soloist/R. King

6 Violinsonaten op. 2

CDA 67433

SACDA 67438 Hybrid SACD

Lamond: Sinfonie in A/Schwertertanz/ u.a.

Moszkowski & Karlowicz

D’Albert : Ouvetüre zu Esther

The Romantic Violin Concerto Vol.4

BBC Scottish Symphony Orchestra

Tasmin Little/BBC Scottish SO/M. Brabbins

Martyn Brabbins CDA 67387 Liszt, Franz New Discoveries Vol.2 Leslie Howard CDA 67455

CDA 67389 Orpheus with his Lute Music from Shakespeare from Purcell to Arne Catherine Bott/Parley of Instruments/ Holman

Wallfisch/Tunnicliffe/Proud CDA 67467

SACDA 67451 (Hybrid SACD) (Vertrieb Codaex)

Das ist feinstes Bach-Spiel. Wenn sich das Seitenthema im Kopfsatz der a-MollSuite vornehm, aber zügig konsequent vorstellt; wenn die Gavotte der G-DurSuite tänzelt; wenn die Verzierungen in den Wiederholungen Behutsamkeit und Geschmack verraten. Angela Hewitt ist bei den „Englischen Suiten“ angekommen. Fono Forum

Wassenaer, Graf Unico Wilhelm Concerti Armonici (ehemals Pergolesis’ Concertinos) HAYDN REQUIEM

The Brandenburg Consort/Roy Goodman CDH 55155 Widor,Charles-Marie Sinfonie Nr.5 David Hill CDH 55144

CDA 67450 Liszt, Franz Klaviersonate/2Legenden/u.a

Poulenc, Francis/Hahn Reynaldo

Nikolai Demidenko

Aubade/Le Bal de Béatrice

CDH 55184

Evans/Corp/New London Orchestra CDH 55167

London Pride – A Celebration of London in Song Monkton/Wilson/Gershwin/Norris/ Mayerl/u.a. Catherine Bott/David Owen Norris CDA 67457 Mahler, Gustav Songs of Youth Janet Baker/Geoffrey Parsons CDH 55160 Mendelssohn, Felix Lieder Margaret Price/Graham Johnson CDH 55150

Rameau, Jean-Philippe Règne Amour Sampson/Ex Cathedra/Skidmore CDA 67447 Scarlatti, Domenico Stabat Mater Grier/Choir of Christ Church Cathedral CDH 55172 Stojowski, Sigismond Klaviermusik Jonathan Plowright CDA 67437

Linn Records Michael Haydn

All My Tomorrows

Requiem

I’m All Smiles/Autumn in New York/u.a.

Orchestre de Chambre de Lausanne

Carol Kidd AKD 210 Hybrid SACD Artistry Martin Taylor AKD 235 Hybrid SACD Baroque Recorder Concertos Vivaldi/Telemann/Sammartini Pamela Thorby/Richard Egarr/Sonnerie

Solisten Choeur De Chambre Suisse Christian Zacharias MDG 340 1245 (Vertrieb Codaex)

Dabringhaus und Grimm legen hier eine wie immer höchsten klanglichen Ansprüchen gerecht werdende CD mit einer interessanten Werkkoppelung des jüngeren Haydn-Bruders vor. Hauptwerk ist das Requiem c-Moll, eines der bedeutendsten Sakralwerke Haydns, ergänzt durch zwei Symphonien….Eine schöne CD, um die leider heutzutage eher selten zu hörende, dabei qualitativ hoch stehende Musik Michael Haydns kennen zu lernen. Crescendo

CKD 217 Hybrid SACD Brahms, Johannes Violinkonzert/Ungarische Tänze Joseph Swensen/Scottish Chamber Orchestra CKD 224 Hybrid SACD 25


pressestimmen

BRITTEN MC PHEE

NEUHEITEN

Debut

Brahms, Johannes

Lefébure-Wély, L.J.A.

Carol Kidd

Klavierquintett op. 34

Orgelwerke

AKD 228 Hybrid SACD

Leipziger Streichquartett

Ben van Oosten

Andreas Staier

MDG 316 1278

Händel, Georg Friedrich

MDG 307 1218 Lekeu, Guillaume

Blockflöten Sonaten Pamela Thorby/Richard Egarr

Brahms, Johannes

Strechquartett/Klavierquartett/Adagio

CKD 223 Hybrid SACD

Streichquintette op.88 & 111

Spiegel String Quartet

Leipziger Streichquartett/Rohde, Hartmut

MDG 644 1266

Mendelssohn, Felix

MDG 307 1251 O Täler weit, o Höhen

Violinkonzert/Sinfonie Nr.3/u.a. Joseph Swensen /Scottish Chamber Orchestra

Britten & McPhee Tabuh-Tabuhan

CKD 216 Hybrid SACD

The Prince of the Pagodas BBC Philharmonic Orchestra Leonard Slatkin CHSA 5017 (Hybrid SACD) (Vertrieb Codaex)

Zwei Briten auf den Spuren Balsi: Benjamin Britten im „Prince of the Pagodas“ und Colin McPhee in „TabuhTabuhan“. Leonard Slatkin dirigiert sie beeindruckend und kombiniert sie mit einer historischen Aufnahme, in der die Komponisten eine Klaviertranskription balinesischer Zeremonialmusik darbieten.

Nice Work Carol Kidd AKD 229 Hybrid SACD

Deutsche Volkslieder der Romantik

Orchesterwerke

Vokalquartett DROPS

Kofman/Kiev Chamber Orchestra

MDG 622 0289

MDG 601 1275 Rossini, Gioacchino Cancion y Danza

Klavierwerke Vol.4

Bach/Sor/Mendelssohn/Turina/Ponce/ Tedesco/u.a.

Stefan Irmer

SACD Sampler Linn Selektions

Frank Bungarten

Taylor/Kidd/Mackerras/North/u.a.

MDG 305 1246

AKP 245 Hybrid SACD

Fono Forum/Stern des Monats

MOZART KLAVIERKONZERTE

Britten, Benjamin

Dvorak, Antonin Spirit of Django

Czeska Suita/Quintett Op. 77

Chez Fernand/Minor Swing/Night and Day/Nuages/James/Lady be good/+

Ensemble Acht

Martin Taylor AKD 237 Hybrid SACD Tallis, Thomas Spem in Alium/Lamentations/Motetten/ Messe

MDG 603 1259 Dvorak, Antonin Sämtliche Klaviertrios Vol.1 Vienna Piano Trio MDG 342 1261

Magnificat CKD 233 Hybrid SACD

Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzerte Nr.23 & 17 Cyprien Katsaris, Klavier Salzburger Kammerphilharmonie Yoon K. Lee

Klavierwerke Steffen Schleiermacher MDG 613 1255 Scarlatti, Domenico Sonaten Christian Zacharias MDG 940 1162 Hybrid SACD Schostakowitsch, Dimitri Sämtliche Sinfonien Vol.2 Beethoven Orchester Bonn/Roman Kofman

The Paul Robeson Legacy

S. Rampe/Nova Stravaganza

MDG 337 1202

Willard White

MDG 341 1252 Spohr, Louis

Guy Barker/Neal Thornton/Geoff Gascoyne

Grieg, Edward

AKD 218 Hybrid SACD

Lyrische Stücke Heidi Kommerell

The Trumpets That Time Forgot

MDG 604 1271

Quintette op.52 & 130/Sextett op.140/ Septet Ensemble Villa Musica MDG 304 1263 (2 CDs)

Werke von Rheinberger, Strauss & Elgar Freeman-Attwood/Wallace/Carey

Händel, Georg Friedrich

CKD 242 Hybrid SACD

Oreste Petrou/Camerata Stuttgart

Stoelzel, Gottfried Heinrich Weihnachtsoratorium Solisten/Handel’s Company Kammerchor der Marien-Kantorei Lemgo

MDG

MDG 609 1273 (2 CDs)

Brahms, Johannes

Kammermusik der Wiener Schule

Sonaten op. 38 & 78

Berg/Hauer/Apostel/Webern/Eisler/ Schönberg/u.a.

Theodor Storm Vertonungen

Ensemble Avantgarde/Schleiermacher/ Seidel/u.a.

Reutter/Détlefsen/Brahms/Jenner/Berg/ Reger

MDG 613 1217

Ulf Bästlein/Charles Spencer

Pizzicato

und Lieder Peter Hörr/Cora Irsen MDG 643 1197 26

Schleiermacher, Steffen

Orchesterwerke Vol. 2

P21 010 (Vertrieb Codaex)

Diese Einspielung verbindet spielerische Brillanz, orchestrale Schönheit und innere Dynamik zu einer rundum gelungenen Mozart-CD. Katsaris ist in seinem Element und gestaltet beide Konzerte mit filigranem, transparentem Spiel, horcht in die Musik hinein und beeindruckt sowohl durch seine inneren Monologe wie auch druch die brillanten Dialoge mit dem Orchester.

Graupner, Christoph

MDG 618 1260

Rainer Johannes Homburg MDG 605 1232

MDG 603 1234


NEUHEITEN aktuell Megadisc

Mahler, Gustav

pressestimmen

Piano 21 DVORAK

Sinfonie Nr.9 Rabinovitch-Barakovsky, Alexandre

James Levine

Bach, Johann Sebastian

Pura Cosa Mentale

Münchner Philharmoniker

Bach Recital Vol.1

Martha Argerich

Oehms 503 (2CDs)

Cyprien Katsaris P21 007

MDC 7812 (2CDs) Mozart, Wolfgang Amadeus Oehms Classics Bartok, Bela

Sinfonien Nr. 38 & 40

Bach und Söhne

MOS/Bolton

Fünf Konzerte

Oehms 343

Cyprien Katsaris

Klavierwerke Andreas Bach Oehms 348 Beethoven,Ludwig Van Klavierkonzerte Nr.1, 2 & 4

Musik der Wiener Hofkapelle Kaiser Maximilian I Senfl/Isaac/Desprez

Kammerorchester des Festivals Echternach Yoon K. Lee P21 013 Beethoven, Ludwig van Klavierkonzert Nr.3

Afanassiev/Mozarteum Orchester Salzburg/Soudant

Schubert, Franz

Cyprien Katsaris

Oehms 344 (2 CDs)

Sinfonie Nr.8

Slovenian Philharmonic Orchestra

RSO Wien/Bertrand de Billy

Rudolf Barshai

Oehms 339

P21 014

Piano News Sampler

Beethoven, Ludwig van

Perl/Endres/Bach/Piazzini/Gerstein/ Afanassiev

Die Geschöpfe des Prometheus

Best of Operetta Festival Orchester Mörbisch/Rudolf Bibl Oehms 338 (5 CDs) Carter/Wuorinen Sessions/+Variationen/u.a. James Levine Münchner Philharmoniker Oehms 502 Ferrandini, Giovanni Battista Catone in Utica Neue Hofkapelle München Christoph Hammer Oehms 901 (3 CDs)

Smirnova/u.a. Oehms 336 Schoenberg, Arnold Gurre-Lieder

Hoffmeister, Franz Anton

Oehms 334 Kalman, Emmerich Gräfin Mariza FO Mörbisch/Rudolf Bibl Oehms 337

P21 001

P21 014

Schubert/Mozart

Bortkiewicz, Sergei

Rendering Per Orchestra/Sinfonia Concertante

Klavierwerke

Schwertsik, Kurt Sinfonia-Sinfonietta/Violinkonzert Nr.2/ Schrumpf-Sinfonie

Warum außerhalb seiner Heimat außer der „Verkauften Braut“ keine Oper des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak so richtig bekannt geworden ist, ist schwer verständlich. Auch der kurzweilige Einakter „Die Dickschädel“ ist ebenso hörens- wie kaufenswert. Dvorak spart in dem 1874 geschriebenem Werk, das im Ton der „Verkauften Braut“ folgt, nicht an schönen und eingängigen Melodien. In Tschechien hat sich die 1881 uraufgeführte Komödie mittlerweile durchgesetzt. Die bislang einzige Aufnahme glänzt mit einem hervorragendem Ensemble und dem einmal mehr souverän dirigierenden Dvorak-Kenner Jiri Belohlavek. Der Kurier

P21 004 Festival International D’Echternach Cyprien Katsaris P21 011 (DVD Video)

D.Russel Davis /Chr. Altenburger/RSO Wien

French Recital

Oehms 342

Boulez/Ravel/Satie/u.a. Cyprien Katsaris

Wagner, Richard

P21 008

Arien Huldigung an Zypern

Oehms 346

Gustav Kuhn/Orchestra Filarmonica Marchigiana

Halévy/Rosenhain/Schubert/Jensen/ Popy/u.a.

Weber – Mozart- Copland – Strauss

Cyprien Katsaris

Oehms 345 (2 CDs)

James Levine

P 21 015

Sinfonie Nr.9

Jiri Belohlavek

Cyprien Katsaris

Johan Botha/Simone Young/RSO Wien

Mahler, Gustav

Prague Philharmonia

Klavierkonzert Nr.3

Oehms 501 (2CDs)

Oehms 349

Solisten

Beethoven, Ludwig van Cyprien Katsaris/Slowenische Philharmonie

Sämtliche Werke für Viola Pillai/Hogwood/Gulbenkian/Orchestra Lisabon

Cyprien Katsaris

Heppner/Voigt/MP/Levine

Mozarteum Orchester Salzburg/Soudant

Die Dickschädel (Oper)

SU 3765 (Vertrieb Codaex)

Rene Clemencic Consort Oehms 340

Antonin Dvorak

Münchner Philharmoniker Oehms 504

27


pressestimmen

MARTINU SINFONIEN

In Memoriam Chopin

Giuliani: Gitarrenkonzert Nr.1, op.30

Mozart, Wolfgang Amadeus

Live at Carnegie Hall

Rodrigo:Concierto Madrigal/Sones en la Giralda

Die großen Sinfonien

Cyprien Katsaris P21 012 (DVD Video)

P.& Á. Romero/Academy of St Martin in the Fields

P21 003 (CD)

PTC 5186141 Hybrid SACD

London Mozart Players/Jane Glover RSB 501 (5 CDs) My England

Latin American Recital Vol.1

Mozart & Schubert

Finzi/Holst/Gardner/u.a.

Mexico

Opernarien und Konzertarien

Emma Johnson/John Harle

Cyprien Katsaris

Elly Ameling

The Royal Philharmonic Orchestra

P21 002

English Chamber Orchestra

The BBC Concert Orchestra/u.a.

Bohuslav Martinu

RSB 505 (5 CDs)

Sinfonien Nr. 3 & 4 Tschechische Philharmonie

Mozart, Wolfgang Amadeus

Rotterdam Philharmonic Orchestra

Jiri Belohlavek

Klavierkonzerte Vol.1

Edo De Waart

O For The Wings Of A Dove

SU 3631 (Vertrieb Codaex)

Cyprien Katsaris

PTC 5186133 Hybrid SACD

Mendelssohn/Mozart/Bach

So transparent, geradezu frühlingshaft leuchtend hat insbesondere die 1945 vollendete Vierte Sinfonie selten geklungen. Applaus

MONTEVERDI

Yoon K. Lee

Russian Ballet Suites

RSN 3017

P21 009

Prokofieff/Khachaturian/ Schostakowitsch

Organ Showcase

Mozart, Wolfgang Amadeus

Russian National Orchestra/A. Vedernikov

Suppé/Lemare/Verdi/Widor/Wagner/ Bach/u.a.

PTC 5186032 Hybrid SACD

Harold Britton

Klavierkonzerte Vol.2 Cyprien Katsaris Salzburger Kammerphilharmonie Yoon K. Lee P21 010 Schumann, Robert Klavierwerke Vol.1 Cyprien Katsaris P21 016

Claudio Monteverdi Geistliche Musik Vol.2 Solisten

Pentatone

The King’s Consort Robert King SACDA 67438 (Hybrid SACD) (Vertrieb Codaex)

Der Interpretation gelingt es vorbildlich, Monteverdis großartiges Gestaltungsspektrum und seine bewundernswert differenzierte Deutung des „stile concertato“ zu betonen. Alle Möglichkeiten werden hier ausgelotet, vom glockenreinen Sologesang über das instrumental virtuos umspielte instrumental verstärkten Tutti. Fono Forum

Choir Of Christ Church Cathedral

Salzburger Kammerphilharmonie

RSN 3016 Schubert, Franz Lieder

Orff, Carl

Elly Ameling

Carmina Burana

Dalton Baldwin

Radio Orchester der DDR/Kielmann

PTC 5186132 Hybrid SACD

RSN 3021

Schumann, Robert

Prokofieff/Saint-Saens/u.a.

Frauenliebe- und Leben

Children’s Classics

Schubert, Franz

P. Ustinov/PO/P. Ellis

Lieder für Gretchen

RSN 3027

Ellen und Suleika Beethoven, Ludwig Van

Elly Ameling/Dalton Baldwin

Klaviersonaten Nr.4, 8 & 14

Ravel & Prokofieff

PTC 5186131 Hybrid SACD

Bolero/Szenen Aus Romeo und Julia

Mari Kodama PTC 5186023 Hybrid SACD

LSO/Tortelier Werke für Oboe

RSN 3020

Bellini/Molique/Moscheles/Rietz/Vivaldi Beethoven, Ludwig van Sinfonie Nr.1/Sinfonie Nr.2 Academy of St Martin in the Fields/ Marriner PTC 5186118 Brahms, Johannes Sinfonie Nr. 2/Tragische Ouvertüre Netherlands RSO/Hans Vonk PTC 5186042

Heinz Holliger/Aurèle Nicolet/Frankfurt RSO PTC 5186129 Hybrid SACD Resonance Bach, Johann Sebastian Brandenburgische Konzerte Northern Sinfonia of England/George Malcolm

Rossini/Mozart/Mendelssohn Popular Overtures LSO/Wordsworth RSN 3023 Schumann C./Schumann R. Klavierkonzerte Parham/BBC Concert Orchestra RSN 3026

RSB 201 (2 CDs) Stainer, Sir John

Glinka, Mikhail Ruslan und Ludmilla

Bach/Mozart/Saint-Saens

The Crucifixion

Chor & Orchester des Bolshoi Theaters/ u.a.

Organ Classics

Peterborough Cathedral Choir/Stanley Vann

PTC 5186034 (3 CDs) Hybrid SACDs 28

John Scott RSN 3022

RSN 3030


pressestimmen

aktuell Strawinsky, Igor

Ancerl Gold Vol.29 – Famous Overtures

Dvorak, Antonin

Das Frühlingsopfer/Der Feuervogel

Weber/Mozart/Beethoven/Wagner/ Berlioz/u.a.

Sinfonie Nr. 6

National Youth Orchestra/Simon Rattle RSN 3014 The Best of British Light Music Butterworth/Fanshaw/Lambert/Arnold/ Rutter Royal Ballet Sinfonia/BBC Concert Orchestra/u.a. RSB 502 (5 CDs)

Karel Ancerl/Tschechische Philharmonie SU 3689 Ancerl Gold Vol.30 – Hindemith & Borkovec

Das Goldene Spinnrad op.109 Tschechische Philharmonie Sir Charles Mackerras SU 3771

Violinkonzert/Cellokonzert/Klavierkonzert

Franck/Dusik

Gertler/Tortelier/Jemelik/Ancerl/TP

Sinfonie d-Moll/Konzert für 2 Klaviere

SU 3690

Maxian/Panenka/TP/Barbirolli SU 3779

Brahms, Johannes

Gabrieli/Scheidt/Clarke/Holborne/ Purcell/u.a.

Sinfonie Nr. 4/Violinkonzert Op.77

Fibich, Zdenek

Oistrakh/TP/Pedrotti

Klavierquartette op.11 & op.42

SU 3780

Lapsansky/Peterkova/Klanska/u.a. SU 3487

RSN 3013 Bruckner, Anton The Romantic Cello

Sinfonie Nr. 7

Martinu, Bohuslav

Popper/Delius/Mendelssohn/Bridge/ Elgar/u.a.

Tschechische Philharmonie/Matacic

Kitchen Revue/On Tourne!/Marvellous Flight

Julian Lloyd Webber/John Lill/John McCabe/u.a. RSN 3012 Vivaldi, Antonio Die Vier Jahreszeiten Spivakov/MoscowVirtuosi/Glover RSN 3025 Supraphon

SU 3781 Dvorak, Antonin Serenaden Czech Philharmonic Orchestra/Vlach SU 3776 Dvorak, Antonin Messe in D-Dur

Beethoven: Sinfonie Nr.5/Klavierkonzert Nr.4/u.a. Josef Palenicek/David Oistrach/TP/Karel Ancerl SU 3685 Ancerl Gold Edition Vol.26 Bartok: Orchesterkonzert/Violakonzert Karlowsky/Tschechische Philh./Karel Ancerl

CHAN 10095 (Vertrieb Codaex)

Ein Stück ist, sieht man von einigen Aufwallungen in der Sonate ab, wie das andere – elegisch, romantischseelenvoll, ja schlummertrunken. Und so spielen es die Künstler auch, dieses unaufhörliche Stück: emphatisch, mit reichlich vibrierendem Gefühl (und Bogen). Es ist zum Hinwegschmelzen. Ensemble

Martinu, Bohuslav Mirandolina (Komische Oper in drei Akten) Bruera/Matlova//Nation PO Belarus/ Frizza/u.a. SU 3770 Smetana – Dvorak – Suk Aus der Heimat/Sonatine Ballade op.3 b/Slawische Tanz Nr.2/u.a.

Dvorak/Smetana/Martinu/Janacek

Josef Suk/Jan Panenka/Alfréd Holecek

The Castle Guard and Czech Police Orchestra

SU 3777

Miroslav Hanzal SU 3791 Dvorak, Antonin/Smetana, Bedrich Klaviertrio Nr.4/Klaviertrio g-Moll Guaneri Trio SU 3786

Ancerl Gold Edition Vol.27

Dvorak, Antonin

Bloch:Shelomo/Schumann: Cellokonzert/u.a.

Deo Gratias

SU 3687

Rustem Hayroudinoff, Klavier

SU 3749

SU 3787

SU 3686

André Navarra/Tschechische Phil./Karel Ancerl

Werke für Cello und Klavier

Czech Philharmonic Orchestra/Hogwood

Solisten/Prague Philharmonic Choir/ Matl/Ksica

Ancerl Gold Edition Vol. 25

Sergej Rachmaninoff Alexander Ivashkin, Cello

The Baroque Brass Collection

The London Gabrieli Brass Ensemble & Chorus

RACHMANINOV

Eine Dokumentation über den Komponisten SU 7007 DVD Video (Engl./Dtsch./Frz/ Tsch.)

Violin Magic Fibich/Vackar/Ravel/Debussy/Händel Demeterova/Chalupecky/u.a. SU 3792 Vranick_ Antonín & Pavel Sextette für Flöte, Oboe und Streichquartett Jiri Válek/Jana Brozková/Stamitz Quartett SU 3788 Zelenka, Jan Dismas I Penitenti al Sepolcro del Redentore

Ancerl Gold Vol.28 – Novák & Slavick_

Kozena/Prokes/Capella Regia Musicalis/ R.Hugo

In the Tatra Mountains/Rhapsodie/u.a.

SU 3785

Karel Ancerl/Tschechische Philharmonie SU 3688 29


pressestimmen

MOSZKOWSKIS | KARLOWICZ

VAI

Stars of the Russian Ballet

Schubert, Franz

An American Prima Donna

Schwanensee/The Flames of Paris/u.a.

Walzer & Ländler

Gluck/Puccini/Fauré/Debussy/Verdi/ Gershwin

Ulanova/Plisetskaya/Gusev/Sergeyev/ Belsky/u.a.

Ensemble Wien

Eileen Farrell/Orchestre de Radio Canada

VAI 4263 DVD Video

VAI 4272 DVD Video Bach, P.D.Q.

Moszkowski & Karlowicz

Martyn Brabbins CDA 67389 Hyperion (Vertrieb Codaex)

Immer wieder bieten Hyperions Spätromantik-Serien neue Entdeckungen. Hier ist es weniger Moszkowskis braves Gemütsgewoge als das harmonisch verblüffende, melodisch aparte Konzert des Polen Karlowicz, der 1909 mit 32 Jahren von einer Lawine getötet wurde. Tasmin Little meistert ein Stück, das viele Konzerte bereichern könnte. Kultur Spiegel

Akses/Saygun/Kodalli/Usmansbash/Sun/ Akin/u.a.

Violinkonzert in D/Czardas Nr.3/ Violinsonate Nr. 2

Lehr/Krueger/Orchestra of Minnesota Opera/u.a.

Szigeti/Balsam/Orchestre de Radio Canada

VAI 4251 DVD Video

VAI 4269 DVD Video

Bach, Johann Sebastian

Wilhelm Kempff spielt Beethoven

Goldberg Variationen Live St Peterburg 1995

Rondo op.51/2/Sonate Nr.29/ Werkdiskussion

Rosalyn Tureck

Wilhelm Kempff

Ivo Janssen

VAI 4252 DVD Video

VAI 4283 DVD Video

VOID 9810

Berlioz, Hector Symphony Fantastique/Les Nuits d’été

VMS

C. Munch/M. Horne/Orchestre de Radio Canada

Famous Historic Conductors Vol.2

VAI 4273 DVD Video

Wagner/Beethoven/Haydn Otto Klemperer/Hans Weisbach

Concerto Italiano

VMS 141

Puccini/Tosti/Mascagni/Rossini Tebaldi/Quilico/Mauro/Braun/CBC FO/ Barbini VAI 4255 DVD Video

Fantasia Hindemith/Prokofieff/Strawinsky/ Vieuxtemps Vidor Nagy

Historic Telecasts - Nathan Milstein

VMS 149

Mendelssohn/Tschaikowsky/Bach Chicago Symphony Orchestra/Walter Hendl

Harris, Clement

VAI 4279 DVD Video

Ulrich Urban/Alexander Roske/Anna Niebuhr/u.a.

One Man’s Triumph

VMS 124

Ballade/Konzertetüden/Romanzen

Brahms/Berg/Beethoven G. Szell/The Cleveland Orchestra

Janacek, Leos

VAI 4271 DVD Video

Das schlaue Füchslein (GA Bregenzer Festspiele)

Prokofieff, Sergej Romeo & Julia

Solisten/Wiener Symphoniker/Fedosejev VMS 137 (2CDs)

Galina Ulanova/Yuri Zhdanov/Bolshoi Ballet

Kodaly, Zoltan

VAI 4260 DVD Video

Sämtliche Klavierwerke Jenö Jandó

The Art of Joan Sutherland

VMS 131

La Traviata/Semiramide/La Sonnambula/ u.a.

Lanner, Joseph

Joan Sutherland/CBC SO/Richard Bonynge VAI 4254 DVD Video

30

The Art of Turkish Song

Die Entführung des Figaro

Violinkonzerte - Tasmin Little, Violine BBC Scottish Symphony Orchestra

Szigeti plays Tartini, Prokofiev & Beethoven

VMS 113

Wiener Tänze Ensemble Wien VMS 134

Mesut Iktu/Sergeij Gavrilov VMS 129 Void Bach, Johann Sebastian Fantasien/Capriccen/Variationen


aktuell

www.supraphon.com

Supraphon, mehrfacher Gewinner internationaler Preise (3x Grammy Award, 8 x Nippon Columbia Golden Disc, 30 x Grand Prix du Disque de L’Europe) stellt folgende Neuerscheinungen vor:

LUDWIG VAN BEETHOVEN Concerto for Piano and Orchestra no.4 CÉSAR FRANCK Symphonic Variations for Piano and Orchestra MAURICE RAVEL Concerto for Piano and Orchestra in G Ivan Moravec, Prague Philharmonic, Jiri Belohlávek SU 3714 €€€€

LEOS JANÁCEK Vol.1 The Cunning Little Vixen, Suite Sinfonietta Taras Bulba Sárka, Overture Czech Philharmonic Orchestra Sir Charles Mackerras SU 3739 2CD €€€€

Diese international renommierte CD mit Violinsonaten von Mozart , eingespielt von Anton Steck (Violine), ehemaliger Konzertmeister von “Musica Antiqua Köln” JAN DISMAS ZELENKA I Penitenti al Sepolcro del Redentore Magdalena Kozená, Martin Prokes, Michael Pospísil Cappella regia musicalis, Robert Hugo SU 3785 €€€

und Robert Hill (Pianoforte), ist nun zusammen mit dem aktuellen Katalog des audiofilen Labels MDG zum unverbindlichen Sonderpreis von ca. € 9,00 im Fachhandel erhältlich. Nach Ablauf dieser Aktion wird die CD nur noch zum regulären Ladenpreis erhältlich

ANTONÍN DVORÁK Stabat Mater op.58

sein. Fragen Sie ihren Fachhändler, der Ihnen dieses

Stefania Woytowicz, Vera Soukupová, Ivo Zídek, Kim Borg

Angebot gerne besorgen wird!

Václav Smetácek

Best.-Nr.: MDG Cat

im vertrieb von:

Czech Philharmonic Orchestra SU 3775 2CD Supraphon Archiv €€€

infode@codaex.com Landsberger Str. 492 81241 München


tourdaten Nikolai Demidenko 10.11.04 München, Herkulessaal

Piers Lane 07.12.04 München, Allerheiligen-Hofkirche

Julia Fischer 29.09.04 Bad Wörishofen, Kurhaus 04.10.04 Bremen, Die Glocke 05.10.04 Bremen, Die Glocke 11.10.04 Berlin, Philharmonie 12.10.04 München, Philharmonie 13.10.04 Frankfurt, Alte Oper 28.10.04 Salzburg, Mozarteum 30.10.04 Dresden, Kulturpalast 31.10.04 Dresden, Kulturpalast

Christian Zacharias 12.12.04 Frankfurt, Alte Oper 13.12.04 Frankfurt, Alte Oper

Leipziger Streichquartett 28.11.04 Leipzig, Mendelssohnhaus 29.11.04 Leipzig, Gewandhaus 30.11.04 Leipzig, Hochschule für Musik 02.12.04 Leipzig, Gewandhaus 03.12.04 Leipzig, Schumannhaus 04.12.04 Leipzig, Gewandhaus 09.12.04 Stuttgart 10.12.04 Reutlingen 12.12.04 Ettlingen 13.12.04 Nürnberg

Christian Tetzlaff 17.09.04 Bremen 18.09.04 Bonn 27.09.04 Bonn 28.09.04 Bonn 29.09.04 Bonn

Cyprien Katsaris 30.11.04 Zwickau

Alban Gerhardt 30.09.04 Frankfurt, Alte Oper (mit Steven Osborne)

Steven Osborne 20.09.04 Berlin, Deutsche Oper 30.09.04 Frankfurt, Alte Oper (mit Alban Gerhardt) 14.12.04 Siegburg 15.12.04 Bremen

Roman Kofman/Beethoven Orchester Bonn 29.10.2004 Bonn, Beethovenhalle 28.11.2004 Bonn, Beethovenhalle 03.12.2004 Bonn, Beethovenhalle Nähere Informationen unter: www.beethoven-orchester.de

Sinfonieorchester Wuppertal 11.09.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 19.09.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 20.09.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 10.10.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 11.10.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 07.11.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 08.11.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 14.11.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg 21.11.2004 Wuppertal, Stadthalle am Johannisberg Nähere Informationen unter: www.sinfonieorchester-wuppertal.de


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