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plus regional: Vorschau

B47837

juni / juli

ausgabe 03/ 2005

2005

< musik muss leila josefowicz

bewegen

marc-andrĂŠ hamelin < dietrich fischer-dieskau <

Beihefter CLASS aktuell <


Die unübertroffene Meister-Inszenierung des Wagnerschen Gesamtkunstwerks - „olympisch“ (Le Monde)

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FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER

Liebe Leserin, lieber Leser!

Inhalt Juni / Juli 2005

Münchner Opern-Festspiele 27.6.-31.7.2005

Persönlich Du machst den Klang

Chefredakteur Klemens Hippel

Die Geigerin Leila Josefowicz

4

Verstehen, was gemeint ist Der Pianist Marc-André Hamelin

Haben Sie es gehört? In Schleswig-Holstein braucht man keinen Kulturminister mehr! Ob das ein Hinweis auf die weitere Entwicklung im deutschen Kulturleben ist? Wenn

Spuren hinterlassen

ja, dann könnten die Zeiten für Kultur wohl noch schlechter werden...

Keith Jarrett wird 60

wird wenigstens nicht einem weiteren Klangkörper, einem

8

holsteinischen Politiker einmal ein ehrliches Signal ab, wie wichtig sie Kultur wirklich nehmen. Und das wirft drittens die Frage auf: Wer soll sich denn um Kultur kümmern, wenn es die Politik nicht mehr tut?

La forza del destino Verdi Falstaff Verdi Otello Verdi

10

Roberto Devereux Donizetti Rigoletto Verdi

crescendo premium

9

Pique Dame Tschaikowsky Saul Händel

Festival oder Theater der Garaus gemacht – die Politik spart stattdessen bei sich selbst. Zweitens geben die schleswig-

(Festspiel-Premiere) (Festspiel-Premiere)

Zum 80. von Dietrich Fischer-Dieskau Happy Birthday, Keith!

Aber die Entscheidung hat ja auch positive Seiten. Erstens

6

Simplicius Simplicissimus Hartmann

Die Entführung aus dem Serail Mozart

gehört

Billy Budd Britten

Neue CDs

12

CD-SACD-DVD-Rezensionen

14

Alcina Händel (Festspiel-Premiere)

Kultur Spiegel Klassik Bestseller

14

Roméo et Juliette Gounod La Calisto Cavalli

Am besten die, die es schon immer getan haben, wenn auch

Hifi

ohne, dass großes Aufheben darüber gemacht wurde: Sie!

Gewinnspiel

21

Faust Gounod

Die Konzert- und Opernbesucher, die Musikfreunde, die CDs

Hifi-Magazin

21

Orphée et Eurydice Gluck

Die Zauberflöte Mozart

erwerben und vor allem: die unzähligen Hobbymusiker, die große Teile ihrer Freizeit in Kultur investieren. Je weniger Politik und Bürokratie Einfluss nehmen auf das, was im Kulturleben geschieht, desto eher können die darüber bestimmen, denen das Thema wirklich am Herzen liegt. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der neuen Ausgabe von crescendo!

Lulu Berg/Cerha

unterwegs

Die Meistersinger von Nürnberg Wagner

Reisetipps

24

crescendo-Rätsel

25

gesehen Auf einen Blick

26

plus regional

28

Impressum

33

Liederabende: Diana Damrau, Ian Bostridge, Magdalena Kozˇená, Kurt Moll, Felicity Lott Ballett:

Klassik Highlights

Ihr Klemens Hippel

Konzert Martha Argerich meets Friedrich Gulda

Bella Figura/Agon/So nah so fern

Programmvorschau

34

La Bayadère Konzerte, Oper für alle, Festspiel+

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Beilagenhinweis: Ein Teil dieser Auflage enthält

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der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.

Karten/Info: Festspielkasse

haben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion integriert. Viel Spaß beim Stöbern!

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Titelfoto: WARNER CLASSICS / Michael Nemeth

der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5, 80539 München Tel: 089/2185-1920 Fax: 089/2185-1945

EDITORIAL

PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

crescendo 03 2005

3

festspiele@st-oper.bayern.de www.staatsoper.de


persönlich

Du machst den Klang Die Geigerin Leila Josefowicz Von Klemens Hippel

S

tradivari oder Guarneri – in ihrem „Werkzeugkasten“ liegen Millionen. Schon als N E M E T H

Wunderkind bekam die aus Los Angeles stammende Geigerin ihr erstes Traum-

instrument. Seitdem verzaubert sie ihr Publikum

M I C H A E L

mit den Standards der Violinliteratur – und immer wieder auch mit zeitgenössischer Musik.

C L A S S I C S

/

crescendo: Sie haben bisher drei Instrumente von Guarneri und eines von Stradivari spielen dürfen, was ist das für ein Gefühl?

W A R N E R

Josefowicz: Das erste ist: Es gibt Dir einen Eindruck, was das Wort Vertrauen bedeutet! Als ich meine erste

F O T O S :

Guarneri del Gesù bekommen habe, war ich elf Jahre alt. Sie war eine Leihgabe der Stradivary Society in Chicago. Die hatte ich vier oder fünf Jahre lang. Dann kam die „Ruby“ Stradivari, die ist etwas ganz besonderes, Sarasate hat sie früher gespielt. Danach hatte

crescendo: Sie spielten schon mit 16 in der Carnegie

crescendo: Sie haben vor einigen Jahren sehr erfolgrei-

ich eine späte Guarneri und jetzt habe ich seit zweiein-

Hall, normalerweise ist das ein Höhepunkt im Leben

che CDs bei Philips veröffentlicht – warum haben Sie

halb Jahren eine sehr frühe, das ist für mich die beste.

eines Musikers...

Josefowicz: Es ist natürlich eine große Sache, in so

diese Zusammenarbeit beendet?

Guarneri hat sie wahrscheinlich noch mit seinem Vater zusammen geschaffen im Jahre 1724. Ich hatte vor-

einem Konzertsaal zu musizieren. Aber für mich sind

Sie wollten Projekte mit mir machen, die mich nicht

her einige Probleme mit meiner Stradivari: sie ist ein

andere Dinge eigentlich wichtiger gewesen: vor allem,

interessiert haben. Ich investiere zu viel Zeit in Über-

wunderbares Instrument, aber viel zu groß für mich.

mit bestimmten Komponisten zu arbeiten. Zum Bei-

legungen, was ich spielen soll, um dann irgendetwas

Die Violine, die ich jetzt habe, ist wahrscheinlich die

spiel das erste zeitgenössische Stück, das ich gespielt

aufzunehmen, was mir nicht gefällt. Und ich habe mich

kleinste, die ich je gespielt habe, aber gleichzeitig die

habe, war mit John Adams: sein Violinkonzert. Das war

seitdem weiter entwickelt – das kann man auf der ak-

größte im Klang.

sehr wichtig für mich. Wenn man die großen Meister

tuellen CD sehen, die jetzt bei Warner heraus kommt.

nimmt, Beethoven, Schubert, Brahms, zu denen man

Darauf sind zwei Ersteinspielungen, von Salonen und

aufschaut, da hat man nicht wirklich einen Eindruck,

Mark Grey, und Werke, die mehr gehört werden sollten:

was das für Menschen sind, was ihre Gefühle waren,

die 10. Beethovensonate ist für mich die schönste und

ihr Leben. Mit jemandem wie John zu arbeiten hat mir

die unbekannteste seiner Sonaten.

crescendo: Wie wichtig ist ein gutes Instrument für einen Künstler wirklich?

Josefowicz: Bevor ich meine jetzige Geige bekam, gab es fünf oder sechs Monate, in denen ich keine Violine hatte. Damals habe ich mir viele Gedanken gemacht

eine ganz neue Welt gezeigt.

Josefowicz: Unsere Prioritäten waren verschieden.

crescendo: In Ihrer Highschoolzeit waren Sie eine sehr

– sollte ich vielleicht eine kaufen? Dann habe ich eine

crescendo: Haben Sie selbst Ambitionen, einmal zu

CD aufgenommen, und keiner hat etwas dazu gesagt,

dirigieren?

dass ich auf einer ganz normalen Geige gespielt habe.

Josefowicz: Ich denke manchmal darüber nach. Aber

etwas anderes zu werden als Musikerin?

Etwas habe ich in dieser Zeit gelernt: Du machst den

wenn man einmal damit anfängt, den Leuten zu sagen

wieder nicht. Ich habe mal einen Deutschkurs ge-

Klang. Nicht die Geige. Und du kannst ohne eine Violi-

was sie tun sollen, und das ist der Job des Dirigenten,

macht, und ich glaube nicht, dass ich da eine „eins“

ne überleben und ein guter Künstler bleiben. Es ist ein

das ist etwas ganz anderes. Es ist wundervoll zu tun,

hatte, tut mir leid! Ich habe meine Arbeit immer in das

schöner romantischer Mythos, dass alle Spieler und

was ich tue: ein Stück vorbereiten, dann in die Probe

investiert, was mich interessiert hat. Musiktheorie zum

ihre Instrumente wie Liebespaare sind – ich glaube

gehen und mit dem Dirigenten und dem Orchester

Beispiel hat mich nie interessiert.

das nicht.

kommunizieren.

4

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gute Studentin – haben Sie je darüber nachgedacht,

Josefowicz: Nein! Aber ich glaube, so toll war ich auch

PERSÖNLICH

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persönlich Josefowicz: Es ist beides. Deswegen macht es auch so einen riesigen Spaß. Jeder ist in Feierstimmung,

crescendo: Das ist aber ungewöhnlich für jemanden,

crescendo: Glauben Sie, das Publikum wird eines Tages

der Neue Musik mag, oder?

Adams’ Violinkonzert genauso lieben wie Beethovens?

aber wenn die Musik beginnt, hören alle zu. Es ist eine Mischung aus einem riesigen Happening mit Fahnen und Ballons und Gegenständen, die auf die Bühne

Josefowicz: Naja, John Adams hat sich auch nicht für

Josefowicz: Manche Leute tun es ja schon! Es kommt

so etwas interessiert. John hat in Harvard Komposition

darauf an, wen Sie fragen. Und auf die Interpreten: ob

Konzert. Es ist anders als alles, was ich je erlebt habe,

studiert und erzählt: „Sie machen diese schrecklich

sie überzeugen können. Es gibt leider immer wieder

das ist sicher.

schwierigen Übungen den ganzen Tag, dann gehen

Musiker, die gehen mit Noten zur Uraufführung auf

sie nach Hause und hören die Beatles. Da ist doch

die Bühne. Ich spiele zeitgenössische Musik immer

irgend etwas falsch!“ Ich mag keine zeitgenössische

auswendig, genauso wie Tschaikowsky oder Men-

Musik, die nur komplex und schwierig ist und keine

delssohn. Das bringt eine Form von Verbindlichkeit

Aussage hat. Sie kann kompliziert sein, solange ich

in eine Aufführung, nur so kann man das Publikum

überzeugt bin, dass ich damit etwas mitteilen kann.

überzeugen.

Das ist ganz simpel: Bewegt Dich die Musik oder nicht? Wenn nicht, sehe ich keinen Grund, die ganze

crescendo: Da wir gerade vom Publikum sprechen – Sie

Arbeit hineinzustecken, die man braucht, um ein Stück

haben 2003 bei der Last Night of The Proms gespielt

wirklich zu beherrschen.

– ist das mehr eine Party oder ein Konzert?

geworfen werden, und dann gibt es ein ernsthaftes

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Leila Josefowicz: Beethoven, Ravel, Salonen, Grey, Messiaen Warner 256461948-2 Diese CD ist unser Begrüßungsgeschenk für neue crescendo premium-Teilnehmer.

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persönlich

Verstehen, was gemeint ist Der Pianist Marc-André Hamelin. Von Erika Habenicht

exzentrisch wie der berühmteste kanadische Pianist Glenn Gould. Marc-André Hamelin sagt von sich, er sei ein ganz

F O T O : C O D A E X

N

icht alles was aus Kanada kommt, ist so

gewöhnlicher Mensch. Er ist 44, betreibt keine Extremsportarten, hat bis heute keinen Führerschein gemacht und liebt die Annehmlichkeiten des Lebens. Doch sobald er auf die Bühne tritt: Geballte Phantasie! Seine entfesselte Virtuosität, mit der er

crescendo: Konzentriert Schwächen bekämpfen heißt

ßerordentlich. Ich mag seinen Sinn für Überraschendes,

wahre Feuerwerksalven nur so dahindonnern kann,

vermutlich, trockene Technikübungen herunter zu rat-

die verwinkelten Strukturen seiner Werke. Das ist et-

fasziniert. Der Durchbruch gelang ihm 1985 mit dem

tern. Mögen Sie es, an Ihrer Technik zu feilen?

was, was Mozart mit allen seinen Wundern einfach

Gewinn der Carnegie Hall International American

Hamelin: Was für ein Genuss ist es, Kraftübungen in ei-

Music Competition for Pianists. Galt der auch als

nem Fitnesscenter zu machen oder Kniebeugen? Das

und sehr innovativ. Und da stimme ich sehr mit ihm

Komponist tätige Kanadier in Deutschland lange als

sind rohe, absolut langweilige physikalische Übungen,

überein.

Geheimtipp, so ist er inzwischen ein anerkanntes

aber man macht sie, weil man sich danach besser

Mitglied des Pianistenolymps geworden.

fühlt, der Kreislauf und das Herz arbeiten besser.

crescendo: Haben Sie Zeit für ein Leben neben dem Klavier?

nicht in seiner Musik hat. Haydn ist viel humorvoller

Übungen müssen keine ästhetische Freude bringen.

crescendo: Wie gehen Sie an neue Werke heran? Hamelin: Ich glaube, eine ganz essentielle Zutat, um ein

Aber ich mache wenig ganz trockene Übungen.

Stück zu verstehen, ist selbst auch ein Komponist zu sein. Auch wenn man nur versucht, ein paar Takte zu

Hamelin: Ich glaube, es gibt einen Weg, um nicht zu viel

crescendo: Sie widmen sich gerne unbekannterem Re-

Zeit am Klavier zu verbringen. Man muss sehr konzen-

pertoire, Alkan, Korngold, was fasziniert Sie daran?

zu verstehen: „Wie übersetze ich ernsthafte Gedanken

Ich habe immer gewusst, dass die Klavierliteratur im-

che. Außerdem ist es wichtig, sich in den Komponisten

mens ist und es gibt immer etwas zu entdecken.

hinein zu versetzen, was seine Gedanken gewesen

Hamelin: Ich habe eine Neigung zu diesem Repertoire.

crescendo: Für viele Pianisten ist es wichtiger, große Meisterwerke zu spielen.

F O T O :

P A U L

L E N Z

Hamelin: Es gibt zahlreiche Werke von Mozart und Beet-

schreiben, das bringt einen einen Schritt weiter darin in ein Notensystem?“ Das ist eine sehr schwierige Sa-

sein könnten. Es steht alles in den Noten, aber man muss nicht nur das Geschriebene lesen, sondern auch verstehen, was gemeint ist.

hoven, die zu den größten Werken gehören, die jemals

crescendo: Was für eine Vorstellung haben Sie von ei-

entstanden. Aber das Problem ist, dass manche dieser

nem Werk. Stellen Sie sich eine reale Handlung vor?

Kompositionen zu Tode gespielt wurden. Ich kann die

Hamelin: Der Klang der Musik und meine Empfindung

Waldsteinsonate und die Appassionata nicht mehr hö-

reichen aus, um mich von der Musik mitreißen zu las-

ren. Es tut mir leid, die wurden so oft gespielt, dass sie

sen, man könnte das als abstrakt definieren. Obwohl

für mich alles verloren haben, was sie jemals hatten.

– ich lerne gerade bei Debussy, dass seine Musik sich

crescendo: Ihre nächsten CD-Projekte gehen aber in

auf alle fünf Sinne bezieht. Und auch auf den 6. und 7. Weil nur wenig von dem, was Debussy für Klavier ge-

triert üben und wirklich direkt seine Schwächen be-

Richtung Standardrepertoire: ein Brahms Klavierkon-

schrieben hat, nach Klavier klingen soll. Es ist immer

kämpfen. Wenn man zwölf Stunden täglich am Klavier

zert und Haydnsonaten...

ein Abbild von etwas anderem, es ist ein Klang, ein

sitzt, was will man da noch musikalisch ausdrücken?

Hamelin: Ja, ich wollte schon immer einmal die Haydn-

Dann wird man ein sehr langweiliger Musiker.

sonaten aufnehmen. Die Musik Haydns ist einfach au-

6

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EDITORIAL

Bild, ein Geruch, es ist eine Berührung. Es ist immer extrapianistisch.

PERSÖNLICH

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persönlich

JOSHUA BELL BERLINER PHILHARMONIKER MICHAEL TILSON THOMAS DIE NEUE CD „Wohltönende Wiedergabe voller Finesse und Temperament, Versunkenheit und strahlender Virtuosität“ (Berliner Morgenpost) sk93922

„Es ist eine schwere Schlacht, alles so gut klingen zu lassen wie möglich.“ crescendo: Das Klavier ist ein Instrument, das große Beschränkungen auferlegt. Wünschen Sie sich manchmal, dass sie ein anderes Instrument spielen würden?

Hamelin: Mit elf versuchte ich es auf dem Saxophon und der Trompete, das klappte gar nicht und dann entschied ich mich für die Klarinette. Ich konnte nur drei Oktaven spielen und machte in einem Blasorchester mit, es war laut und dröhnte immer so: „poapoapoa“. Das Klavier ist zwar ein schwarz-weißes Instrument – visuell betrachtet – aber klanglich hat es alle Farben. Wenn man eine Taste erst einmal heruntergedrückt hat, kann man die Tonentwicklung nicht mehr kontrollieren, aber man darf auch nicht vergessen, dass das Pedal diese Attacken beeinflussen kann. Das Pedal ist die Seele und die Lunge des Klaviers. Es kann die Gestalt des Stückes auf eine unendliche Weise verändern. Ein Klavier kann jedes Gefühl ausdrücken, von Flüstern bis zum Schreien, von höchster Zärtlichkeit bis hin zu extremer Gewalt.

crescendo: Wenn Sie mit Dirigenten und Orchestern zusammen arbeiten, müssen Sie dann Abstriche machen bei Ihren Interpretationsvorstellungen?

Hamelin: Dirigenten müssen insoweit respektiert werden, als sie genau die Noten

kennen und auch die Möglichkeiten des Orchesters. Wenn sie eine Entscheidung auf der Basis der Möglichkeiten des Orchesters treffen, oder der internen Balance, dann akzeptiere ich das normalerweise, aber es gibt auch musikalische Gesichtspunkte von denen ich sehr überzeugt bin.

crescendo: Wie bereiten Sie sich auf einen Klavierabend vor? Hamelin: Ich bin sehr ruhig vor einem Auftritt. Früher nahm ich vorher immer eine üppige Mahlzeit zu mir und merkte gar nicht, wie schlecht das eigentlich ist. Einmal fand ich kein Restaurant, also spielte ich mit leerem Magen und fand heraus, dass ich viel klarer denken konnte, ich war gefühlsmäßig bereit für alles. Seither versuche ich

Mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Michael Tilson Thomas spielt Joshua Bell Tschaikowskys Violinkonzert in seiner ursprünglichen Fassung. In dieser Aufnahme des amerikanischen Virtuosen kommen ebenso die zarten Momente von Tschaikowskys Werk zu ihrem Recht wie das fulminante Ende des letzten Satzes, „der größte Adrenalinstoß im gesamten Geigenrepertoire“, so Joshua Bell. Sinnreich ergänzt wird Tschaikowskys großes romantisches Violinkonzert durch seine Méditation op. 42 Nr. 1, die Sérénade mélancolique op. 26 und den „Danse russe“ aus Schwanensee.

immer hungrig zu spielen. Ich esse meistens einen Proteinriegel zwei Stunden vorher um die Kraft zu haben, am Klavier alles tun zu können, was ich tun will.

www.joshuabell.de www.sonyclassical.de

Konzerttermine: 06. Juli, Lockenhaus (Österreich) 24. Juli, Bayreuth, Markgräfliches Opernhaus 26. Juli, Mülheim, Stadthalle

AKTUELLE CD

Isaac Albeniz: Iberia – Marc-André Hamelin Hyperion CDA 67476/7 / Codaex

crescendo 03 2005

7


Kammermusik in königlicher Umgebung 7. - 21. AUGUST 2005 KÜNSTLERISCHE LEITUNG Jan Vogler COMPOSER-IN-RESIDENCE Chen Yi und Zhou Long

ls der jüngste Sohn von Dietrich FischerDieskau in der Schule nach dem Beruf des Vaters gefragt wurde, soll er geantwortet haben: „Plattenspieler!” Platten

waren im Leben des gebürtigen Berliners, der am 28. Mai 80 wird, immer von zentraler Bedeutung. Schon als Kind saß er stundenlang vor dem Grammophon, spielte die Aufnahmen von Emmi Leisner, Frida

H O F F M A N N / D G

Zum 80. Geburtstag von Dietrich Fischer-Dieskau Von Thomas Voigt

F O T O : H A R A L D

persönlich

Moritzburg Festival

A

Spuren hinterlassen

Leider, Julius Patzak und Rudolf Bockelmann – und sang, sehr zur Besorgnis seiner Mutter, alles mit.

vielen Menschen beneidet... Jeder strebt, ob bewusst oder nicht, danach sich selbst zu finden. Das kann bei

Heute, nach fast 60 Berufsjahren, hat seine Sammlung

Sängern sehr früh passieren. Man hat durch die Stim-

Bibliotheksformat. Für ihn sind Platten so unverzicht-

me eine Orientierung, man ist quasi schon auf dem

bar wie Bücher. Dass viele Sänger es ablehnen, Auf-

richtigen Weg. Wenn man aber klingen möchte wie

nahmen von Kollegen oder Vorgängern zu hören, kann

ein anderer, kann die Stimme ganz schnell Schaden

Fischer-Dieskau nicht nachvollziehen; Plattenhören

nehmen. Sänger, die lange singen wollen, können gar

gehört für ihn mit zum Beruf, außerdem empfindet er

nicht anders, als ganz sie selbst zu sein.”

es auch privat als große Bereicherung. Wer in diesem Zusammenhang vor den Gefahren des „Nachahmens”

Veröffentlichungen zum 80. Geburtstag (Auswahl):

warnt, verkennt eine entscheidende Tatsache: Dass je-

Neu: Melodramen von Schumann, Liszt,

der Sänger, der über genügend Persönlichkeit verfügt,

Strauss und Ullmann. Dietrich Fischer-

früher oder später seinen eigenen Weg gehen wird.

Dieskau, Rezitation, Burkhard Kehring,

„Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt

Klavier. DG 477 532-0 (2 CD)

keine eigenen Spuren”, hieß es so schön in einer Wer-

KÜNSTLER Viviane Hagner, Mira Wang, Pekka Kuusisto, Kai Vogler, Colin Jacobsen, Mirijam Contzen, Benjamin Schmid, Tatjana Masurenko, Hartmut Rohde, Antoine Tamestit, Miklós Perényi, Jan Vogler, Heinrich Schiff, Peter Bruns, Johannes Moser, Werner Zeibig, Adam Neiman, Andreas Haefliger, Louis Lortie, Marina Piccinini, Jörg Widmann, Sibylle Mahni, Yang Jing, Camerata Bern u.a.

bung der Deutschen Bahn.

An die Musik. Sänger-Portrait mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen (Brahms, Wolf, Debussy) +

Dietrich Fischer-Dieskau hat seit mehr als einem

Bonus-DVD: Schubert-Lieder mit Sviatoslav Richter

halben Jahrhundert Spuren hinterlassen, als Opern-

(1978). DG 477 555-6 (2 CD + DVD)

Sänger, als Lied-Interpret, als Pädagoge, als Redner, als Schriftsteller, als Rezitator... Spuren, an denen

Dietrich Fischer-Dieskau. Auszüge aus Film- und TV-

niemand vorbeikommt, der sich ernsthaft mit Ge-

Dokumenten: Don Giovanni (Berlin 1961), Arabella

sang und Interpretation beschäftigt. Hin und wieder

(München 1963), König Lear (München 1982), Lied-

hat man Fischer-Dieskau als „Monument” bezeichnet

Aufnahmen mit Wolfgang Sawallisch u. a.

– ein problematisches Bild, assoziiert es doch neben

DG 073 405-0 (2 DVD)

Größe auch etwas Statisches, Unbewegliches. Und das klammert einen zentralen Aspekt im Leben die-

Original Masters: Dietrich Fischer-

ses Künstlers aus: Die Entwicklung. Man muss nicht

Dieskau. Early Recordings. Brahms,

erst all seine Aufnahmen der „Winterreise” (von 1948

Fortner, Meyerbeer u. a. + Bonus-CD

bis 1990) vergleichen, um zu begreifen, dass Fischer-

„Erzähltes Leben“. DG 477 527-0 (9 CD)

Dieskau als Interpret nie stehen geblieben ist.

TICKETS & INFORMATION Tel.: 0351- 810 54 95 Fax: 0351- 810 54 96 buero@moritzburgfestival.de www.moritzburgfestival.de Wir danken unserem Kooperationspartner

8

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Gustav Mahler, Lieder und Gesänge aus der JugendVon den Gesprächen, die ich mit Dietrich Fischer-

zeit, Lieder eines fahrenden Gesellen, Lieder aus „Des

Dieskau führte, sind mir etliche Passagen in Erinnerung,

Knaben Wunderhorn“, Rückert-Lieder. Daniel Baren-

aber folgende Aussage zum Thema „Identitätsfindung”

boim, Klavier. EMI 0724347678028 (1978, 2 CD)

hat mich besonders beeindruckt: „Singen ist ein Beruf, der sozusagen Seele, Geist und Körper vereint

Mozart, Le Nozze di Figaro. Fischer-Dieskau, Te

– etwas Ganzheitliches, wonach sich jeder Mensch

Kanawa, Freni, Prey, Ewing u. a., Wiener Philharmo-

sehnt. Und wahrscheinlich werden wir dafür auch von

niker: Böhm. Regie: Ponnelle. DG 073 403-4 (2 DVD)

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Belcanto! Der peruanische Tenor Juan Diego Flórez

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bittet zum italienischen Galaabend in das Opernhaus

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tung zusammen, um mit ihm bekanntes Repertoire

Düsseldorf am 10. Juni 2005. Flórez interpretiert Arien

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von Rossini, Donizetti und Verdi. Auf dem Programm

die CD zur Titelgeschich-

stehen außerdem beliebte Opernchöre aus italieni-

te als Begrüßung.

schen Opern mit dem Chor der Deutschen Oper am

Diesmal: Leila Josefowicz: Beethoven, Ravel, Salo-

Rhein. Es spielen die Duisburger Philharmoniker unter

nen, Grey, Messiaen

der musikalischen Leitung von Alexander Joel.

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dieser Arbeit ist ihre Interpretation von Beethovens Symphonien.

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E C M

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Eines der faszinierendsten Konzert-Ensembles Europas gibt es jetzt auf DVD. Das Erfolgsquartett spielt Tango, arabeske Melodien, Flamenco und Klänge aus dem alten Italien. BR alpha filmte dies aufwändig und einfühlsam: Drei Stunden höchster Musikgenuss und beste Unterhaltung ! Mit einem Konzertmitschnitt der Jazzwoche Burghausen, dem Film „Reise nach Italien“ von und mit den Musikern, Interviews und Video-Clip.

Happy Birthday, Keith! Von Arnt Cobbers

I FM 116

AUSGEWÄHLTE KONZERTTERMINE 2005 15.06.2005 Heidenheim 16.-18.06.2005 A - Bregenz, Siezenheim , Raab 20.06.2005 Fr - Paris 25.06.2005 Stuttgart 2.07.2005 CH - Boswil 14.07.2005 Nürnberg 15.07.2005 Essen 16.07.2005 Koblenz 23.07.2005 München 15.09.2005 I - Meran 15.10.2005 A - Kufstein 16.12.2005 Bad Kissingen 22.12.2005 Hamburg Weitere Konzerte und Informationen unter: www.quadronuevo.de

Vertriebe: D, A:

CH: UNIVERSAL MUSIC

m Konzert baue ich die Welt aus dem Nichts auf.“

Seit 1970 spielt Jarrett fast nur noch „Eigenes“. Er

Ähnlich wie Gustav Mahler, der den gleichen An-

leitete zwei Bands, die seine Musik spielten: das Ame-

spruch erhob, polarisiert Keith Jarrett. Er wird

rican Trio bzw. Quartet mit Dewey Redman, Charlie

wegen seiner schier endlosen improvisatori-

Haden und Paul Motian, in dem Jarrett häufig auch

schen Höhenflüge geliebt oder wegen des nicht en-

zum Sopransaxophon griff, und das European Quartet

den wollenden, mäandernden „Gedudels“ gehasst;

mit Jan Garbarek, Palle Danielsson und Jon Chris-

seine Fan-Gemeinde fasziniert er durch die Intensi-

tensen. Seit rund 20 Jahren konzentriert er sich nun,

tät und Hingabe, mit der er sich der Musik widmet,

abgesehen von den zahlreichen Solo-Konzerten und

andere stört sein divenhaftes Gebaren im Konzert

einzelnen Sonderprojekten – wie mit seinem alten

und dass er den Eindruck vermittelt, das Publikum

Freund Chick Corea –, auf das „Standards Trio“ mit

sei für ihn nicht mehr als ein notwendiges Übel. Und

dem Bassisten Gary Peacock und dem Schlagzeuger

dennoch: Dass Keith Jarrett ein begnadeter Pianist

Jack DeJohnette. Bekannte Jazz-Stücke bilden hier

und eine der herausragenden Persönlichkeiten des

die Ausgangspunkte, von denen aus die Musik frei

Jazz ist, darin sind sich wohl alle einig. Am 8. Mai

fließt, hochkomplex, ekstatisch und in ihren besten

2005 wurde Jarrett, der zudem einer der ganz we-

Momenten gleichsam schwebend. In den letzten Jah-

nigen erfolgreichen Wandler zwischen den Welten

ren, nach seiner krankheitsbedingten Zwangspause

Jazz und Klassik ist, 60 Jahre alt.

– das rätselhafte Müdigkeits-Syndrom nahm Jarrett gut zwei Jahre lang jegliche Energie –, ist seine Musik

Jarrett hat seit den 80er Jahren zum Teil hochgelobte

essentieller, konzentrierter geworden.

Aufnahmen von Mozart, Pärt, Schostakowitsch und Bach eingespielt. Doch seine herausragende Stellung

Einen Einblick in Jarretts Musik

verdankt er vor allem seinen Solo-Jazz-Konzerten und

und Denken gewährt nun die

den zahlreichen Live-Mitschnitten, allen voran dem

Video-DVD „Keith Jarrett. The

legendären „Köln Concert“ von 1975, mit dreieinhalb

Art of Improvisation“, die das

Millionen Exemplaren bis heute eine der meistverkauf-

Standards Trio beim Proben

ten Jazz-Platten überhaupt.

(Soundcheck) zeigt und alte Weggefährten wie den Münch-

Wie Jarrett bis über eine Dreiviertelstunde hinweg frei

ner Produzenten Manfred Eicher,

improvisiert, aus dem Nichts Themen und Melodien

bei dessen Label ECM alle Jar-

erfindet, Klänge und Atmosphären schafft und eine

rett-Platten erschienen, seinen

Dramaturgie aufbaut, die den Zuhörer über so lange

langjährigen Tourmanager, seine Ehefrau und Musiker

Zeit fesseln kann, ist einzigartig. Jarrett verfügt über

wie Haden, Garbarek, Peacock und DeJohnette zu

eine exzellente klassische Spieltechnik; er hat u.a. bei

Wort kommen lässt. In seinem idyllischen Haus in

Art Blakeys „Jazz Messengers“ das traditionelle Jazz-

New Jersey gewährt Jarrett seltene Einblicke in sei-

Handwerk gelernt, hat im Quartett von Charles Lloyd

ne Auffassung von Musik. Konzertausschnitte werfen

seit 1966 Ausflüge in den Free-Jazz unternommen

Schlaglichter auf Jarretts musikalische Biografie, die mit

und in Miles Davis‘ Fusion Group 1969 bis 1971 der

einem Konzert im Alter von acht Jahren begann: Neben

Elektrifizierung des Jazz vom E-Piano aus wichtige

Mozart, Bach und Brahms standen interessanterweise

Impulse gegeben. Diese verschiedenen Einflüsse, und

bereits zwei Eigenkompositionen auf dem Programm:

außerdem noch Anregungen aus der Musik anderer

Eine „Gebirgsszene“ und ein „Spaziergang im Zoo“.

Kulturen, Gospel, Blues, Neue Musik fließen in Jarretts GLM Musikverlag e.K. . Engelhardstr. 6 . 81369 München Phone 089/54884795 . Fax 089/54884799 Email: info@glm.de . Internet: http://www.glm.de

10

www.crescendo-magazin.de

Improvisationen ein, die immer wieder anders erschei-

Keith Jarrett. The Art of Improvisation. Ein Film von

nen und doch sofort als „Jarrett“ zu erkennen sind.

Mike Dibb, 2005. Euro Arts 2054119

EDITORIAL

PERSÖNLICH

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Lang erwartete Operngesamtaufnahme mit Angelika Kirchschlager!

gehört

PRÄSENTIERT

kurz vorgestellt

Wolfgang Amadeus Mozart

Don Giovanni Wiener Staatsoper, 1999 Carlos Álvarez Angelika Kirchschlager Adrianne Pieczonka Anna C. Antonacci Michael Schade ldebrando d’Arcangelo Chor und Orchester der Wiener Staatsoper

1

3

2

4

Neue CDs im Überblick

Riccardo Muti

>1 LE ROSSIGNOL

>2 RICHARD GOODE

Inszenierung: Roberto de Simone DVW-OPDG Erhältlich ab Mitte Mai

Zum Leben erwachte chinesische Kunstgegenstände und

Mozart ist die neue CD des Amerikaners Richard Goode

blau leuchtende Bäume – so zauberhaft wie der Stoff von

gewidmet, was eher unüblich geworden ist, im heutigen

Strawinskys Oper selbst ist die vorliegende DVD. Hier kom-

Konzertbetrieb. Die Worte Artur Schnabels „Zu leicht für Kinder und zu schwer für Erwachsene“ scheinen den Kern der Sache zu treffen. Richard Goode scheut diese Schwierigkeit

Vincenzo Bellini

nicht und hat nun Mozart-Klavierstücke aufgenommen, die

I puritani

Gran Teatre del Liceu, Barcelona, 2001

den Komponisten von verschiedenen Seiten zeigen, etwa als

Edita Gruberova

Dramatiker mit der berühmten a-moll Sonate KV 310 oder

José Bros · Carlos Álvarez Orquestra Simfònica i Cor del Gran Teatre del Liceu

als energiegeladenen Musiker mit einigen seiner selten gespielten Werke. Kritiker beschreiben das Spiel des Schülers

Friedrich Haider

von Rudolf Serkin als eine Symbiose aus emotionaler Kraft,

Inszenierung: Andrei Serban

Tiefe und Ausdruck.

DV-OPIP (2 DVDs)

Franz Schubert

7559-79831-2 / Warner

Die schöne Müllerin Schubertiade Feldkirch, 1991

>3 FRIEDRICH GULDA E M I

Dietrich Fischer-Dieskau zum 80. Geburtstag (28. Mai)

F I L M S

/

Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton András Schiff, Klavier Bonus: Interviews mit Dietrich Fischer-Dieskau (1985)

A G A T

DV-CODSM

Schleswig-Holstein Musik Festival, 1996-2001

Kosten. Denn der französische Regisseur Christian Chaudet setzte mit Inspiration Strawinskys Nachtigall zu märchenhaft schönen Bildern um. Ein staunender kleiner Junge entführt

Erhältlich ab Mitte Mai

den Zuschauer in die Welt der Phantasie. In die Geschichte

Claudio Abbado

um die kleine Nachtigall, die den launischen alten Kaiser

Hearing the Silence

mit Ihrem Gesang zu Tränen rührt. Chaudet gelingt es mit

Dokumentation (2003)

Hilfe modernster Computeranimationstechnik, eine beson-

Bruno Ganz · Daniel Harding · Marcel Prawy Albrecht Meyer · Berliner & Wiener Philharmoniker · Lucerne Festival Orchestra u.a.

dere Theaterwelt zu erschaffen. Oper einmal ganz anders.

Claudio Abbado on Tour: 14.,16.,18.05., Baden-Baden, Die Zauberflöte 27.,28.,29.05., Berlin, Berliner Philharmoniker

es handelt sich nicht bloß, wie so oft bei Opernwerken auf

La Sylphide Opéra National de Paris, 2004

Aurélie Dupont · Mathieu Ganio Ballet de l’Opéra National de Paris Choreographie:

Pierre Lacotte nach Filippo Taglioni (1832) DVW-BLSYL Erhältlich ab Mitte Mai

Vertrieb in Deutschland:

www.tdk-music.com

hat. Diesmal hat man einen echten Treffer gelandet: eine

men Musik- wie Märchenliebhaber gleichermaßen auf Ihre

DV-COWANDBOX1 (4 DVDs)

DV-DOCABB

bei Universal eines der bestgefüllten Archive der Erde

C O V E R A U S S C H N I T T

Günter Wand

geworden. Grund genug, einmal in den Keller zu schauen, ob sich da nicht noch etwas findet... Zumal man ja

F O T O :

NDR Sinfonieorchester

Am 16. Mai wäre der Pianist Friedrich Gulda 75 Jahre alt

F O T O :

Günter Wand Edition Part I Bruckner Symphonien Nr. 5, 6, 8 und 9 u.a.

EH

Wolfgang Amadeus Mozart – Richard Goode. Nonesuch

Denn hier wird Musiktheater in fließenden Bildern erzählt, DVD, um eine abfotographierte Bühne. Verschwenderisch

bisher nur auf Schellack veröffentlichte Aufnahme aus

eingesetzte Licht- und Spezialeffekte, schrille Kostüme als

den Jahren 1947-1949. Das spätere enfant terrible der

Synonym für die künstliche, technische Welt kontrastieren

Pianisten-Gilde spielte hier erstmals Bach, Beethoven, Cho-

mit natürlichen, in weiches Licht getauchten Filmsequenzen.

pin, Debussy, Mozart und Prokofjew ein. Anhören!

Dass der Film nicht nur sehenswert, sondern auch äußerst

Friedrich Gulda: The First Recordings. Decca CD

hörenswert ist, ist ganz besonders der Sopranistin Natalie

002894763045

Dessay zu verdanken. Ihre helle, glasklare Stimme ist für die virtuose Partie der Nachtigall wie geschaffen.

CG

KH

> 4 LENDVAY

Igor Strawinsky: Le Rossignol. Dessay, Orchestre & Cho-

Das Image des „ungarischen Teufelsgeigers“ ist ihm auf den

eurs de L`Opéra National de Paris: James Conlon. Virgin

Leib geschneidert. Jozsef Lendvay, in Budapest geboren,

Classics DVD 5442429

bedient es nicht nur optisch, sondern auch musikalisch.

12

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EDITORIAL THEMA PORTRAIT

CD

DVD BÜCHER


DAS NEUE

gehört

5

KLANG

6

WUNDER

Arrangements von Händel bis Vivaldi mischt er mit volkstümlichen Melodien und Zigeunerweisen. Der Bonustrack mit Bachs 2. Violinkonzert verrät allerdings, dass Lendvay nicht als Teufelsgeiger geboren wurde, sondern eine ganz normale Geigenausbildung erlebte – 1997 gewann er den 31. internationalen Tibor-Varga-Wettbewerb.

KH

Lendvay. Sony classical 5198972

Es klingt schon etwas verrückt, die künstlerische Leitung für ein renommiertes Musikfestival

C F

Eine neue Dimension von HiFi-Spitzenklang, Eleganz, Vielseitigkeit und Bedienkomfort. „Klangwunder“ – so nannte die Illustrierte BUNTE das WAVE®

F O T O :

W E S E N B E R G

> 5 GRIEG TRIO

Radio/CD. Jetzt sind wir gespannt, wie die Steigerung heißen wird: Bose® präsentiert die nächste Generation der wohl

einem Klaviertrio zu übertragen. Doch wer das Internationale Kammermusikfestival Stavanger

kleinsten, kompletten HiFi-Anlage der Welt und setzt mit den

2004 besuchte, konnte den Verantwortlichen nur gratulieren. Denn das Grieg Trio ist nicht

neuesten Technologien aus vielen Jahren Forschung neue

nur eines der aufregendsten Klaviertrios der Welt – die drei Musiker aus Oslo erwiesen sich

Maßstäbe für das große Musikerlebnis an jedem Platz zu Hause.

auch als würdige Nachfolger des Cellisten Truls Mörk, der das Festival 1991 gründete. Fünf Tage lang fand sich ein exquisiter Kreis von Kammermusikern und -ensembles zusammen, um in immer neuen Kombinationen im gotischen Dom, der modernen Konzerthalle oder dem romantischen Utstein Kloster Werke von Bach bis Peteris Vasks, dem lettischen Composerin-residence, zu spielen – in bis zu fünf Konzerten pro Tag. Für die Zeit vom 8. bis 14. August

Erleben Sie jetzt mit eigenen Ohren die unglaubliche Steigerung des berühmten „Klangwunders“:

2005 haben die „Griegs“ nun u.a. den Pianisten Grigory Sokolov und den Bariton Stephan Genz

Das neue WAVE® Music System ist in Schwarz oder Weiß nur

eingeladen in die idyllische Hafenstadt, die zudem noch mit einer phänomenalen Insel- und

direkt bei Bose erhältlich.

Fjordlandschaft ringsherum lockt.

AC

Aktuelle CD: Antonin Dvorˇák: Klaviertrios. Simax Classics PSC1256 / Klassik Center Kassel

Kostenlos anrufen, gleich bestellen oder Infos anfordern:

> 6 DENIS MATSUEV

Deutschland und Österreich

Er spielt mit dem Feuer! Was der gerade einmal 20jährige, aus Sibirien stammende Denis Matsuev auf seiner ersten CD für das Label RCA Red Seal zeigt, erfordert eigentlich schon eine Lizenz zum Pyrotechniker: Atemberaubende Virtuosität, gepaart mit ungeheurer Kraft und Draufgängertum. Liszts diabolischer Mephistowalzer, die fingerbrecherische Phantasie von Horowitz über ein Thema aus der Oper Carmen, die Ungarische Rhapsody... das schwerste Virtuosenrepertoire spielt er versiert und überzeugend. Es gibt sicher musikalisch sensiblere

� (0800) 2673333 In der Schweiz

� (0800) 88 00 20

und ausgelotetere Aufnahmen dieser Werke, aber die Energie, die er mit seinen enormen Klangkaskaden und Akkordgebirgen auf den Zuhörer überträgt, ist bravourös.

EH

Denis Matsuev Tribute to Horowitz. RCA Red Seal 82876 61273-2 / SonyBMG

HIFI REGIONAL PREMIUM PREMIERENSPIEGEL REISE VORSCHAU

crescendo 03 2005

13

Kennziffer 5ACR19


gehört

Klassik Bestseller 1 -

Lang Lang

2 1

Anna Netrebko: Sempre libera

3 -

Hélène Graimaud

4 5

Lang Lang

5 2

Sir Simon Rattle

6 -

Anna Netrebko

7 3

Lorin Maazel

8 -

Ludovico Einaudi

9 -

Rolando Villazón

Opern und Arien

Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 Deutsche Grammophon Claudio Abbado Deutsche Grammophon

Live at Carnegie Hall Deutsche Grammophon Silvesterkonzert 2004 Orff: Carmina Burana Deutsche Grammophon Wiener Philharmoniker Opera Arias Deutsche Grammophon Neujahrskonzert 2005 Deutsche Grammophon Una mattina Decca

Opernarien Virgin Classics

10 Kennedy Vivaldi Album II 9 EMI Classics 29.03.2005 Anz_Crescendo_74x140_4c

Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe

Chopin – Rachmaninow Deutsche Grammophon

CD-Rezensionen Rezensionen aktueller CDs finden Sie auf den folgenden Seiten – geordnet nach den Rubriken Opern, Messen / Lied / Solo / Orchester / Kammermusik / Alte Musik / Neue Musik. Jeweils in der Kopfleiste präsentieren wir Ihnen einen Tipp der Redaktion zu dem entsprechenden Bereich. Viel Spaß beim Stöbern!

Opern, Messen

Antonin Dvorˇák, Leos Janacˇek: Geistliche Musik Im Gegensatz zu ihren Opern und Orchesterwerken ist die geistliche Musik von Dvorˇák und Janacˇek weitgehend unbekannt. Zu Unrecht! Dvorˇáks D-Dur-Messe zeichnet sich durch melodischen Fluss, einen deutlichen, aber nicht aufdringlich volkstümlichen Tonfall und Singbarkeit aus. Janacˇek hat sein harmonisch raffiniert vertontes Vater 16:13 Uhr Se unser mit Orgel und Harfe reizvoll instrumentiert. Sauber, durchhörbar und klangschön vermittelt der Orpheus Chor München einen lebendigen Eindruck von dem Charme dieser Musik. Das Solistenquartett in Dvorˇáks Messe und der Solo-Tenor im Vater unser zeichnen sich durch schöne, nie angestrengt NL wirkende Stimmen aus. Orpheus Chor München, Feller, Guglhör. Profil PH05008

53. Festspiele Europäische Wochen Passau 16.6. bis 28.7.2005 „Sonne, Mond und Sterne – Natur, Kunst und Religion“

über 60 Veranstaltungen (Solo-, Kammer-, Symphonie-, Chor- und Jazzkonzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Vorträge, Filme und Ausstellungen) in den schönsten Kirchen, Klöstern, Burgen, Schlössern und Museen in Ostbayern, Böhmen und Oberösterreich Münchner Philharmoniker, Wiener Kammerchor, Alfredo Perl, Kammerorchester Basel, bremer shakespeare company, Haindling, Bruno Leonardo Gelber, Chor des Bayerischen Rundfunks, Christoph Pregardien, Andreas Staier, Romuald Pekny, Sunnyi Melles, Münchner Kammerorchester, Blechbläser-Ensemble der Berliner Philharmoniker, Anatol Ugorski, Bundesjugendorchester, Gerd Albrecht, Cornelia Froboess, Hilliard Ensemble, Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, Jonathan Nott, Udo Wachtveitl, Freiburger Barockorchester Sondergastspiel: „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal mit Peter Willy Willmann, Jedermann, Christine Neubauer, Buhlschaft, und Lis Verhoeven, Mutter und Regie auf dem Passauer Domplatz Tickets: Kartenzentrale der Europäischen Wochen Schustergasse 21, 94032 Passau Tel: 0851/75 20 20, Fax: 0851/4 90 34 24 e-mail: kartenzentrale@ew-passau.de Internet: www.ew-passau.de

Gioachino Rossini: Il turco in Italia Besser kann man einer so absurden Oper wie Il turco in Italia (Der Türke in Italien) kaum zu Leibe rücken, als es Tullio Pericoli mit seinen quietschbunten Bühnenbildern und Kostümen und Cesare Lievi mit seiner unglaublich spielfreudigen, aber auf plumpen Klamauk weitgehend verzichtenden Inszenierung tun. Für Vergnügen sorgen außerdem – selten zu erleben! – die trockenen musikalischen Kommentare von Enrico Cacciari am Hammerklavier, der die SeccoRezitative so untermalt, wie man es höchstens aus dem Soundtrack zu einem Laurel & HardyFilm kennt. Zweifellos ein Highlight aus dem Spielplan des Züricher Opernhauses vom April 2002 – und ein Muss für jede Opernsammlung auf DVD! Auf der Bühne agieren wirkliche Darsteller, denen die Kamera von Thomas Grimm gerne ganz nah auf die Pelle rückt. Da macht alleine schon das Hinschauen Spaß. Und um das Hinhören ist es mit bestaufgelegten BelcantoFachleuten wie – unter vielen – Cecilia Bartoli oder Ruggero Raimondi auch nicht schlechter bestellt. (Die Produktion setzt klugerweise auf das gute Stück und ein funktionierendes Ensemble, statt Starkult zu betreiben.) Gekrönt wird die gelungene Produktion von einer von Franz Welser-Möst am Pult des

14

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Georg Friedrich Händel: Rodelinda Bei den Langobarden ging es zu wie bei der Mafia, meint Regisseur D. Alden und versetzt Händels Rodelinda kurzerhand in die 50er Jahre. Die haben in seiner Inszenierung nichts mit Rock ’n’ Roll und Petticoat zu tun, aber viel mit dunklen Ziegelsteinmauern und kahlen Räumen in strenger Schwarz-WeißBeleuchtung. Aldens Personenführung ist so lebensecht, dass es letzten Endes egal ist, in welcher Zeit und Umgebung er

Opernorchesters fein herausgearbeiteten Interpretation, die dem musikalischen Witz Rossinis stets gerecht wird, ohne ihn GJJ auf die leichte Schulter zu nehmen. Bartoli, Raimondi, Widmer, Rumetz, Macias u.a., Chor und Orchester des Opernhauses Zürich: Welser-Möst. Arthaus Musik 100 369 / Naxos Othmar Schoeck: Erwin und Elmire Nach der zeitgenössischen Vertonung von Goethes „Erwin und Elmire“ durch Johann Friedrich Reichardt, hat CPO jetzt folgerichtig diejenige des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck (1886-1957) aus dem Jahre 1916 herausgebracht. Unschwer als Jugendwerk und erstes Ausprobieren im Operngenre zu erkennen. Schoeck hat Respekt vor der klassischen Vorlage und nimmt den Liedduktus der einzelnen Nummern in seine Musik, es klingt fein durchdacht und hat Formgefühl. Die Aufnahme besticht durch ihre Sorgfalt, Textverständlichkeit und das passend ausgewählte Ensemble, sie könnte allerdings einen Schuss Theater vertragen. Dem Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Howard Griffiths zuzuhören bereitet Freude: Eine kleine musikalische Leckerei MF für Spezialisten. Schoeck, Fischer, Schellenberger, Brütsch, Begemann, Zürcher Kammerorchester: Griffiths. CPO 999 929-2 Giuseppe Verdi: Sizilianische Vesper In der der Reihe „Verdi Originals“ von Opera Rara ist jetzt die wohl spannendste Veröffentlichung herausgekommen: die französische Urversion der Sizilianischen Vesper mit der gesamten Ballettmusik. Keine Neuaufnahme, sondern ein Mitschnitt einer BBC-Sendung aus dem Jahre 1970, ist sie eine echte Überraschung. Sie kommt ohne die wirklich großen Namen des Opernbusiness aus und stellt in ihrer Qualität alle anderen Aufnahmen in den Schatten. Das homogene Ensemble setzt sich aus der fulminanten Helene Jaqueline Brumaire, dem stilsicheren Tenor Jean Bonhomme als Henri und den oft mehr als zuverlässigen tiefen Stimmen von Neilson Taylor (Montfort), Stafford Dean (Bethune), Neil Howlett (Vaudemont) und nicht zuletzt Ayhan Baran als Procida zusammen, um nur die Hauptrollen zu nennen. BBC Chorus und BBC Concert Orchestra komplettieren unter der sicheren Leitung Mario Rossis die gelungene Aufführung, dazu sogar ein deutschsprachiges Textbuch in der üblichen Opera Rara MF Qualität, was will man mehr? Taylor, Dean, Howlett, Bonhomme, Baran, Brumaire, Bowden, Dickerson, English, Rippon, Rogers. BBC Chorus und BBC Concert Orchestra: Rossi. Opera Rara ORCV 303 / Note 1

EDITORIAL PERSÖNLICH

GEHÖRT


sich selbst. F. Palmer hat ein ziemlich harsches Timbre, aber sie gibt die Eduige als brillantes Charakterporträt. Ursache allen Übels ist Garibaldo, dem U. Chiummo den finsteren Charme eines Killers verleiht. C. Robson gibt den braven Unulfo höchst vergnüglich als biederen Buchhalter. Unter der Leitung von I. Bolton spielt das Orchester der Bayerischen Staatsoper zwar nicht auf historischen Instrumenten, aber mit stilgerechter Phrasierung und Artikulation. Ein gelungener Kompromiss zwischen modernem Opernbetrieb und historischer NL Aufführungspraxis. Farao Classics D 108 060

Lied Georg Friedrich Händel: Arien Es „händelt“ gewaltig in der Plattenbranche. Sandrine Piau hat gemeinsam mit Christophe Rousset und Les Talens Lyriques eine Auswahl an Opernarien Händels aufgenommen, die unter dem Thema „Schöner leiden“ zu stehen scheint. Aus bekannten und auch weniger bekannten Bühnenwerken, von Giulio Cesare bis Partenope, singt die französische Sopranistin stilsicher und klangschön, mit schlanker Stimme, die Momente, in denen bei Händels Heroinen Liebesleid und Verzweifeln am Schicksal angesagt sind. Sandrine Piau tut das mit Hingabe, im Ausdruck unterstützt durch das genau auf ihre Interpretation abgestimmte Spiel der auf historischen Instrumenten musizierenden Talens Lyriques. Damit die verlassenen Heldinnen nicht ganz unter sich bleiben, lässt Sandrine Piau in einer Arie der Rossane aus Alessandro ihre virtuosen Koloraturenkünste funkeln, und als Clotilde aus Faramondo NL zeigt sie in furiosem Gesang ihre Krallen. Piau, Les Talens Lyriques. Naive E 8894 / Harmonia mundi Jonathan Lemalu: Opernarien von Mozart, Tschaikowsky, Boito, Gounod, Verdi und Wagner An ein solch Ehrfurcht einflößendes Repertoire, das von Papagenos beiden Arien bis zur großen Szene des Holländers reicht, hat sich in unseren Tagen nur Bryn Terfel gewagt. Derart Gewaltiges hat sich auch der aus Neuseeland stammende Jonathan Lemalu vorgenommen, ohne jedoch an die grandiose Vielseitigkeit und den künstlerischen Ausnahmerang des Walisers heranzureichen. Papagenos Arien singt er mit sprachwitzelnder Leichtigkeit und Wendigkeit, spritziger vis comica und praller Ausstrahlung; solches gilt auch für Rossinis Bartolo. Die Komödienfiguren der Buffooper, die dreisten Diener, düpierten Liebhaber und trotteligen Väter von Cimarosa bis Rossini dürften sein vornehmstes Betätigungsfeld sein. Die drei Bassarien aus Mozarts Le nozze di Figaro absolviert Lemalu als gesangssportive Runden, doch ebenso monochrom: Bartolos Rachearie und Figaros „Non più andrai“ gelingen ihm weitaus besser als die auffahrende Wut des Grafen, wofür es seinem runden und weichen Bassbariton an kernigem Ansatz, pointierter Artikulation und gleichmäßig kraftvoller Expansion mangelt. Tschaikowskys Gremin ist eine Studie in Langeweile und Larmoyance, Gounods und Boitos Mephistos können kein Interesse erwecken, ebenso wenig wie die Szene des Holländers, die schlichtweg fehl am Platz ist. Das New Zealand Symphony Orchestra bietet dem Sänger wenig Rückhalt, und James Judd lenkt ihn ohne schützende

gehört

Händels barocke Erfolgsoper ansiedelt. Dank des glänzenden Ensembles ist die Doppel-DVD pures Opernvergnügen. Die grandiose D. Röschmann beherrscht nicht nur den virtuosen Umgang mit Koloraturen, sie lebt, liebt und leidet hingebungsvoll. Ihren geliebten Bertarido gibt M. Chance nicht etwa als finsteren Mafia-Paten, sondern als weichen Anti-Helden, das aber mit einem schönen, agilen Countertenor gesungen. P. Nilon zeichnet Grimoaldo als Getriebenen, dem bald alles zuviel wird. Nicht einmal eine Frau bekommt der Tenor in dieser Produktion, Rodelinda bleibt ihrem Bertarido treu, und dessen spröde Schwester Eduige

HAPPY BIRTHDAY

K E I T H JARRETT DIE AUTORISIERTE DVD-VIDEO ZUM 60. GEBURTSTAG

Hand durch die Arien. Trotz solcher Einwände: mit den richtigen Rollen wird Lemalu seine Laufbahn zweifellos auf die rechte RF Bahn bringen. New Zealand Symphony Orchestra: Judd. EMI Classics 7243 5 57605 2 4 Silent Noon Es gibt Menschen mit einer derart schönen, wunderbar geführten Stimme, dass man ihnen selbst bei der Wiedergabe des örtlichen Telefonbuchs begeistert zuhören würde. Bryn Terfel ist ein solcher Ausnahmesänger. Zwar hat der walisische Bassbariton nicht die Gelben Seiten aufgenommen. Aber die britischen Lieder, fast alle während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts komponiert, kennt außerhalb der Insel vermutlich niemand. Terfel macht sich also mit dem Pianisten Malcolm Martineau daran, diese Bildungslücke zu schließen. Da finden sich natürlich Shakespeare-Vertonungen, von Arthur Somervell erklingt der Zyklus über die Gedichtfolge „A Shropshire Lad“, Benjamin Britten ist mit reizvoll arrangierten Volksliedern vertreten und auch Frederick Keels „Salzwasser-Balladen“ lassen eine speziell britische Harmonik und Rhythmik erkennen. Bryn Terfel singt diese Lieder mit hinreißend warmem Timbre und nonchalanter Selbstverständlichkeit. „Silent Noon“ ist eine CD NL für Liebhaber schöner Stimmen. Terfel, Martineau. Deutsche Grammophon 00289 477 5336 Alexia Voulgaridou: A Portrait Seit Maria Callas haben griechische Sopranistinnen ein Problem. Um eines also gleich klarzustellen, Alexia Voulgaridou ist keine Callas und will das auch gar nicht sein. In ihrer Porträt-Einspielung stellt sich die Sängerin mit Arien vor, die ihr besonders liegen, und die immer wieder gerne gehört werden. Zu ihrem Repertoire gehören die Mimi und die Liù von Puccini sowie die Manon von Massenet, zarte Frauengestalten, die Alexia Voulgaridou mit strahlkräftigem Sopran vorstellt. Die mühelose Beweglichkeit ihrer Stimme demonstriert sie in Belcanto-Arien von Donizetti und Bellini, der große Umfang ihres Soprans kommt in den Arien von Heldinnen aus Gounods Opern zum Vorschein. Alexia Voulgaridou ist fraglos eine hervorragende Sängerin, die von Nicola Luisotti und dem Münchner Rundfunkorchester tadellos begleitet wird. Ob sie eine Jahrhundertstimme entwickelt, wird sich erst noch NL zeigen. Voulgaridou, Münchner Rundfunkorchester: Luisotti. Arte Nova Classics 82876 57832 2 / SonyBMG

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1 DVD 126 Min. Spielzeit Bildformat: 16:9 anamorph Tonformat: PCM Stereo

mit MILES DAVIS CHICK COREA JAN GARBAREK CHARLIE HADEN ROSE ANNE JARRETT GARY PEACOCK JACK DEJOHNETTE MANFRED EICHER u.v.a. · einzigartige persönliche Interviews · ein faszinierendes Portrait vom preisgekrönten Regisseur Mike Dibb in Zusammenarbeit mit Ian Carr · seltenes Filmmaterial · live-Performance des Keith-Jarrett-Trios · 40 Minuten Bonusmaterial · inklusive deutscher Untertitel und deutschem Begleittext

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> Ludwig Beck am Rathauseck Marienplatz 11, 80331 München Tel. +49-89-236 91-442, www.ludwigbeck.de

> Buchhandlung Reuffel Löhrstraße 92, 56068 Koblenz Tel. +49-261-30 30 70, www.reuffel.de

> musica records & books Neustädter Kirchenplatz 2, 91054 Erlangen Tel. +49-9131-81 61 30, www.musica.de

> DUSSMANN Das KulturKaufhaus Friedrichstraße 90, 10117 Berlin Tel. +49-30-20 25-11 11, www.kulturkaufhaus.de

> Musik Hieber am Dom Liebfrauenstraße 1, 80331 München Tel. +49-89-29 00 80 20, www.musikhieber.de

> EINKLANG Klassik, Jazz & more Christophstraße 7, 70178 Stuttgart Tel. +49-711-234 87 71, www.einklang.de

> Opus 61 – Das Fachgeschäft für Klassik & Jazz Wallstraße 17-19, 01067 Dresden Tel. +49-351-486 17 48, www.opus61.de

> HANSE CD im Hanse Viertel – CD + DVD Klassik, Jazz, Pop, Spielfilme. Große Bleichen 36, 20354 Hamburg Tel. +49-40-34 05 61, www.hanse-cd.de

> Opus 61 – Das Fachgeschäft für Klassik & Jazz Nikolaistraße 19-21, 04109 Leipzig Tel. +49-341-913 76 10, www.opus61.de

> La Musica – Der Klassikladen Ellenbogengasse 3-7, 65183 Wiesbaden Tel. +49-611-360 56 67, www.lamusica24.de

> Rondo in der Philharmonie Huyssenallee 53, 45128 Essen Tel. + 49-201-847 79 40

Solo Carl Philipp Emanuel Bach: Sämtliche Orgelwerke Vol. 2 War Carl Philipp Emanuel Bach seinem Vater an zeitgenössischer Berühmtheit auch überlegen, sein Oeuvre für die Orgel vermag sich nicht mit dem seines Vaters zu messen. Umso verdienstvoller ist deshalb eine Gesamteinspielung der Orgelwerke des „Hamburger Bach“, die das Label cantate in Angriff genommen hat. Denn die Werke stehen an der Schwelle des Barocks zur Wiener Klassik und haben so eine bedeutende Stellung in der Musikgeschichte. Nach den Sonaten auf der ersten CD hat Jörg-Hannes Hahn nun kleinere freie Kompositionen eingespielt. Die Migent-Orgel der Bach-Schülerin Anna Amalie von Preußen bietet einen quasi-originalen Klang, der bei den Miniaturen für Flöten- und Harfenuhren besticht, bei den SV größeren Stücken dagegen bisweilen zu massiv wirkt. Jörg-Hannes Hahn. Cantate C 58020 / Klassik Center Kassel Johann Sebastian Bach: Suiten für Violoncello solo Auf einer Doppel-CD demonstriert die Cellistin Maria Kliegel souveräne, virtuose Beherrschung ihres Instruments. Den herben Charme sämtlicher Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach bringt Kliegel zum Erblühen. Ihrer Interpretation gelingt eine Balance zwischen musikalischem Insistieren und meditativer Versenkung. Zweieinhalb Stunden Cello solo und HGV pur – als Einladung zum Innehalten. Maria Kliegel 2005. Naxos 8.557280-81

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nicht im Abstrakten verharrt, sondern auf zugängliche Weise interessant und anspruchsvoll bleibt. Diese Stücke werden kombiniert mit Sibelius The Wood Nymph und Drei russischen Liedern von Rachmaninow. Anu Tali produziert mit ihren Musikern einen klaren und sehr plastischen Klang – lediglich an einigen Stellen wünscht man sich ein bisschen direkteres, DK zupackendes Musizieren. Nordic Symphony Orchestra: Tali 2003/2004. Warner Classics 2564 61992-2 Joseph Haydn: Pariser Symphonien Haydns sogenannte Pariser Symphonien (Nr. 82-87) sind bei Nikolaus Harnoncourt in besten Händen. Wie kaum anders zu erwarten, musizieren Harnoncourt und der Concentus Musicus Wien mit schlankem, vibratoarmem Streicherklang. Was den Pariser Symphonien somit an „klassisch-romantischem“ Wohlkang vorenthalten bleibt, wird ihnen von den Wiener Musikern doch andererseits geschenkt in HGV Form von Temperament, Witz und Detailgenauigkeit. Concentus Musicus Wien: Nikolaus Harnoncourt 2005. Deutsche harmonia mundi 82876 60602 2 / SonyBMG

Robert Schumann: Symphonische Etüden, Phantasie C-Dur Zwei Schwergewichte romantischer Klavierliteratur stemmt Bernd Glemser mit Energie und Einfühlungsvermögen. Robert Schumanns bezeichnenderweise Symphonische Etüden benannte facettenreiche Folge von Variationen durchläuft der Pianist mit Esprit und sportivem Elan. Geheimnisvoller, mal romantisch verschattet, mal kraftvoll auftrumpfend erklingt Schumanns große, anspielungsreiche C-DurPhantasie. Wollte mit ihr der Komponist dem Idol Beethoven ein Denkmal setzen, so hat nun Glemser ein respektables HGV Schumann-Memorial geschaffen. Bernd Glemser 2004. Naxos 8.557673

Orchester Anu Tali: Action Passion Illusion Um den Kontakt zu fördern zwischen den Ländern Estland und Finnland, gründete die Dirigentin Anu Tali 1997 das Nordic Symphony Orchestra, mit dem sie auch diese CD aufnahm. Ebenso ist ihr daran gelegen, die Musik ihres Heimatlandes bekannter zu machen. Hier präsentiert sie nun Erkki-Sven Tüür, den führenden estnischen Komponisten der Nach-Pärt-Generation, mit den beiden Werken Zeitraum und dem namengebenden Action Passion Illusion. Wie auch anderen Tonsetzern des nordost-europäischen Raumes eigen, schafft es Tüür in seiner Musik, die Errungenschaften der Moderne so mit traditionellen Ansätzen zu verbinden, dass die Musik

Paul Hindemith: Orchesterwerke Drei Werke von Paul Hindemith sind auf dieser CD von den Los Angeles Philharmonics mit Esa-Pekka Salonen versammelt. Neben der bekannten Symphony Mathis der Maler sind das die als Thema und Variationen angelegte Ballettmusik Die vier Temperamente mit Emanuel Ax am Klavier sowie die Symphonischen Metamorphosen über Themen von Carl Maria von Weber, mit denen die Einspielung beginnt. Zwar ist hier schon zu hören, was Salonen und die LA Philharmonics auszeichnet, ein voller, flächiger Orchesterklang, rhythmische Präzision und eine klare Abstimmung der Instrumentengruppen. Was jedoch fehlt, ist Intensität, innere Spannung, der große Bogen. Diese Makel sind wie weggewischt bei den Temperamenten. Emanuel Ax reißt mit seinem hoch motivierten, virtuosen und oft auch sehr pointierten Spiel das Orchester förmlich aus seiner Lethargie. Dass es diesen „Antreiber“ eigentlich gar nicht nötig hat, zeigt sich dann beim Mathis. Die Dramaturgie weiß zu überzeugen, jetzt stimmt DK alles. Ax, Los Angeles Philharmonic Orchestra: Salonen. Sony SK64087 Gustav Mahler: 9. Symphonie / Pierre Boulez: Rituel Nach Riccardo Chailly vollendet auch Michael Gielen seinen Mahler-Zyklus mit der Neunten Symphonie, und wie Chailly ist ihm auch eine hochrangige Gesamteinspielung gelungen, in der die Interpretation der Neunten einen Spitzenplatz einnimmt. Gielens Neunte ist eine

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Orchester Anton Bruckner: 5. Symphonie Christian Thielemanns Antrittskonzert als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker war ein publikums- und kritikerumjubeltes Ereignis. Jetzt liegt der Live-Mitschnitt vor, und alle, die nicht dabei sein konnten, haben die Chance, eine großartige

der grimmigsten und hoffnungslosesten Interpretationen überhaupt. Mit seiner analytischen, sezierenden Sichtweise betont Gielen die Vorbildfunktion und Nähe des Werkes zur Zweiten Wiener Schule, was vor allem im ersten Satz ungemein fesselt. Die Orchesterleistung ist beeindruckend; der Klang trocken, transparent und natürlich. Wie immer bei Gielens Mahler gibt’s noch Zugaben aus der Moderne – diesmal Boulez –, die ebenTR falls hörenswert sind. SWR Sinfonieorchester: Gielen 2003, Hänssler 93.098 Maurice Ravel: Orchesterwerke Mit einem „Best of Ravel“ setzt Paavo Järvi seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Cincinnati Symphony Orchestra fort. Jederzeit könnte es auch Strauß-Walzer spielen, wie man in einem sehr gelungenen, manchmal zynisch und immer kühl klingenden La Valse zeigt. Genauso kühl, wie alle Ravelwerke auf dieser SACD erscheinen. Das liegt nicht nur am äußerst exakt spielenden Orchester, sondern auch am hellen, zur Musik passenden Telarc-Mehrkanalklang, der gerade den sehr bekannten Stücken wie dem Bolero oder der Pavane gut tut. Besonders überzeugend ist der tänzerische und zügige Bolero. KH Cincinnati Symphony Orchestra: Järvi. Telarc SACD 60601 Jansen-Az 220/130_Cresc 26.04.2005 17:57 Hybrid-SACD / in-akustik

Interpretationsleistung und ein beeindruckendes Konzert nachzuerleben. Thielemanns Bruckner ist weich und warm, gleichwohl spannungsgeladen und mächtig. Seine Tempi sind gemessener, als es die Komprimierung auf eine einzige CD vermuten lässt – die exzellent klingende CD hat nämlich TR eine überraschend lange Spieldauer von fast 83 Minuten. Münchner Philharmoniker: Thielemann 2004. Deutsche Grammophon 00289 477 5377

Dmitri Schostakowitsch: Kammersymphonie op. 110a, Rayok, Präludium und Scherzo; Alfred Schnittke: Präludium in memoriam Dmitri Schostakowitsch Zweifellos ist die Kammersymphonie op. 110a (die Instrumentierung seines achten Streichquartetts für Kammerorchester durch den russischen Dirigenten Rudolf Barshai) eine von Dmitri Schostakowitschs beliebtesten Kompositionen – wenn man das bei einem Musikstück wie diesem überhaupt so sagen kann. Zu den unzähligen und oft ausgesprochen guten Einspielungen dieses Werks gesellt sich nun die der Moscow Virtuosi unter Vladimir Spivakov hinzu. Außerdem spielt das renommierte Ensemble noch das nicht gänzlich unbekannte jugendlich-frische Präludium und Scherzo op. 11 des 18jährigen sowie Alfred Schnittkes selten zu hörendes Präludium in memoriam Dmitri Schostakowitsch. Das wirklich sensationelle dieser neuen CD ist aber die Aufnahme des Antiformalistischen Rayok, einer bösartigen Satire auf die Parteibürokratie Stalins und direkte, allerdings ausschließlich im Freundeskreis kursierende Reaktion auf die Repressalien der Formalismus-Kampagne von 1948, unter der neben zahlreichen anderen auch Schostakowitsch zu leiden hatte. Die Kantate für Bass, gemischten Chor und Orchester (instrumentiert von Spivakov und Vladimir Milman) klingt – auch der Uhr Seite 4 ausgezeichneten Vokalisten wegen – sehr authentisch, der

musikalische Witz wird manchmal subtil, manchmal aber auch recht plakativ (unter anderem in einer Kalinka-Parodie) zum Klingen gebracht, und dem sarkastischen Text vermag man anhand der ausgezeichneten deutschen Übersetzung im Booklet gut zu folgen. Ein zwanzigminütiges verschmitztes Zuhören zwischen den dicken Repertoirebrocken ist damit garantiert! GJJ Alexei Mochalov, Chor der Moskauer Chorakademie, Moscow Virtuosi: Spivakov. Capriccio 67 115 / delta

Kammermusik Johannes Brahms: Klavierquintett f-moll, op. 34; Sonate für zwei Klaviere f-moll, op. 34b Ein Werk, zwei Fassungen. Johannes Brahms schrieb lange an seinem Opus 34, konsultierte bei der Komposition immer wieder die Freunde Clara Schumann und Joseph Joachim – und behielt schließlich zwei Versionen, die nun in aktuellen Einspielungen vorliegen: Andreas Staier und das Leipziger Streichquartett spielen die Klavierquintett-Variante, Emanuel Ax und Yefim Bronfman die weitaus seltener gehörte Sonate für zwei Klaviere. Mehr orchestrale Farbigkeit bietet naturgemäß die Quintettbesetzung. Staier und die Leipziger Kollegen zelebrieren beim audiophilen Label Dabringhaus und Grimm die

UNERHÖRT! Vivaldis vier Jahreszeiten in hochvirtuoser Oktettbesetzung: transparent, klar und voller Energie!

Janine Jansen »Sie hat alles was man braucht: Jugend, verblüffende Technik und hinreißende Lyrik.« The Times »Das Mädchen mit dem Perlmutt-Ton.« FonoForum

ANTONIO VIVALDI: Die vier Jahreszeiten Janine Jansen, Solo-Violine · Maarten Jansen, Cello Jan Jansen, Cembalo · Julian Rachlin,Violine u. a. CD 475 690-7 · SACD 475 662-6

Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 030-52007-2244 · www.klassikakzente.de


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Konzert Barocke Blockflötenkonzerte Von den Highlights der barocken Blockflötenliteratur Vivaldis, Telemanns und Sammartinis gibt es viele Aufnahmen. Doch dass wie hier die „Begleitung“ der (ausgezeichneten) Solistin glatt die Show stiehlt, habe ich noch nirgendwo gehört.

Jos Josvan van Immerseels Immerseels

Scheherazade Scheherazade aus aus

1001 1001Nacht Nacht

Feinnervig-präzise Feinnervig-präzise Interpretation Interpretation mit mitaußerordentlich außerordentlich frischen frischen Klangfarben Klangfarben

hohe Kunst der gerade bei Brahms so schwierigen Übergänge. Aus den oft seltsam verhaltenen Ein- und Überleitungen entfalten sie die Themen mit mitreißendem Schwung. Die großen Crescendi, das zupackende Forte drücken den Hörer förmlich in den Sessel, singend gelingt das Andante. Dem Quintett gelingt eine symphonisch ausgreifende Aufnahme, die allerdings große dynamische Extreme aufweist: Arg verhalten erklingen die Piani (da rückt das Klavier auch sehr stark in den Hintergrund), fast schon erschreckt zusammenzucken möchte man bei manchem Forte. Am besten die Hand bleibt auf der Fernbedienung… Klaviersound pur hingegen bei Ax und Bronfman, die nicht den Fehler begehen, durch übermäßigen Pedalgebrauch dem Legato der Streicher nahe kommen zu wollen. Manches, zum Beispiel das rhythmische Scherzo, wirkt im Vergleich zur größeren Besetzung straffer, ja transparenter – was natürlich auch der spielerischen Souveränität der beiden zu verdanken ist. Denn immer wieder beeindruckt das fulminante Zusammenspiel, der federnde Elan der Pianisten, die sich hier nicht zum ersten Mal als Duo präsentieren. Und so erscheint auch das zweite Werk der CD mit mitreißendem Schwung: die Variationen über ein Haydn-Thema, wiederum die B-Version eines Stückes, das in den Konzertsälen vor allem in seiner Orchesterfassung zu BS Hause ist. Andreas Staier (Klavier), Leipziger Streichquartett. MDG 307 1218-2 / Codaex Emanuel Ax, Yefim Bronfman. Sony 89868 Francois Devienne: Flötenquartette Gleich zwei Weltersteinspielungen aus dem unüberschaubaren Kammermusikschaffen Deviennes hat die Familie Kuijken für ihre CD ausgewählt. Für eine Aufnahme, die nicht nur Traversflöten-Fans, sondern allen Freunden Klassischer Kammermusik empfohlen werden kann. Barthold Kuijken spielt die Flötenstimme mit unübertrefflicher Eleganz, die Streicher sind in Deviennes konzertanten Quartetten wirklich ebenbürtige Partner. Einziger Wermutstropfen ist, dass Geiger Ryo Terakado manchmal etwas von der Leichtigkeit der KH Kuijkens vermissen lässt. Barthold, Sara, Wieland Kuijken, Ryo Terakado. Accent 24162 / Note 1

ZZT ZZT 050502 050502 (T01) (T01)

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Albéric Magnard: Streichquartett op. 16 / Gabriel Fauré: Streichquartett op. 121 Für einen Moment möchte man an der Technik zweifeln. Kaum hat man die CD des Quatuor Ysaÿe in die Anlage gesteckt, überfällt einen die Musik von Albéric Magnard (1865-1914) mit irritierender Abruptheit, ganz so als begänne da einer mitten im Stück. Beinahe erleichtert nimmt

man kurz darauf ein lyrisch ausgesungenes zweites Thema wahr. In diesem Wechsel geht es fort. Zwischen Aufgewühltheit und hymnischer Verklärtheit pendelt der nahezu völlig unbekannte Franzose, der zu den Mitbegründern der französischen Kammermusikschule Ende des 19. Jahrhunderts gehört. Das Quatuor Ysaÿe verbindet sein frühes, widersprüchliches Werk mit einem ebenfalls selten gespielten Spätwerk von Fauré, das den Wirren des Beginns spirituelle Ruhe entgegensetzt. Inspiriert vom Aufnahmeort, der Abtei von Epau, widmet sich das Quartett den beiden auch für den Hörer anspruchsvollen Werken mit konzentrierter Spannung. Klanglich fein austariert findet ein höchst intensives Musizieren statt, dem man die Passion der Beteiligten anhört – schließlich hat das Ensemble eigens das Label „Ysaÿe Records“ gegründet, um sich RaritätenBS Einspielungen wie diese erlauben zu können. Quatuor Ysaÿe. AECD 0426 / harmonia mundi Franz Schubert: Klaviertrios B-Dur D 28 und D 898 Ich war sehr gespannt, als ich diese CD mit Schubert-Trios in die Hand nahm, weil ich die Geigerin Anne Katharina Schreiber und die Cellistin Kristin von der Goltz als hervorragende Barock- und Klassikspezialisten kannte, u.a. vom Freiburger Barockorchester. Die erste Überraschung war, dass sie nicht auf historischen Instrumenten spielen. Ich hätte aber gern gewusst, was für ein Klavier Jutta Ernst bei dieser Aufnahme spielt, denn es klingt zauberhaft. Die Streicher sowieso. Die zweite, noch größere Überraschung kam, als ich die CD auflegte und zuerst den Triosatz D 28 hörte, den Schubert mit 15 Jahren komponiert hatte – ein Stück, das normalerweise nicht ernst genommen und bei Einspielungen hinten versteckt wird. Hier aber erlebt man ein Stück allerfeinster Kammermusik, gar nicht unreif, sondern schon unverkennbar Schubert, von beseligender Balance zwischen Melancholie und Luzidität. Das Hauptwerk ist trotzdem das Trio D 898 aus Schuberts letztem Lebensjahr. Vor zwei Jahren habe ich schon einmal eine herausragende Schubert-Aufnahme in crescendo empfohlen, damals mit dem Wiener Klaviertrio. Diese steht ihr nicht nach, ist aber völlig anders. Sie ist heller timbriert, feiner, durchsichtiger, weniger angriffslustig. Während die Wiener bevorzugt mit Lautstärkedifferenzierung und Agogik gestalten, besticht das Trio Vivente besonders durch plastische Artikulation. Am Ende der Exposition im ersten Satz gibt es eine frappante Stelle, wo Klavier und Streicher gegeneinander Triolen und Quartolen spielen. Noch nie habe ich das so spritzig gehört PSa wie hier. Trio Vivente. EigenArt 10350 / Tacet Smetana, Suk, Fišer: Klaviertrios Drei Raritäten und ein Standardwerk der tschechischen Trio-Literatur vereinigt das traditionsreiche Guarneri Trio Prag auf seiner jüngsten CD. Das frühe Trio op. 2 von Josef Suk ist eine Entdeckung, erstaunlich originell

Note Note 1 Musikvertrieb 1 Musikvertrieb GmbH GmbH Heuauerweg Heuauerweg 21 · 21 69124 · 69124 Heidelberg Heidelberg · Tel. 0 62 21· /Tel. 72 03 51 0 62 21 / 72 03 51 Fax Fax 7272 03 81 03 · info@note-1.de 81 · info@note-1.de · www.note-1.de · www.note-1.de

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gehört Eigentlich sind die Vivaldi-Konzerte ja schon schwer genug, ohne dass das Ensemble Sonnerie die Solistin immer wieder vorwärts drängen müsste. Die nimmt aber die Herausforderung jederzeit mit perfekter Technik und Spielfreude an, sodass eine unerhört spannende Interpretation entsteht. Und KH die ist auch noch wundervoll aufgenommen. Pamela Thorby, Sonnerie. Linn CKD 217 Hybrid-SACD / Cadaex

für ein in der Nähe Dvorˇáks um 1890 entstandenes Werk, das in der engagierten Interpretation der Guarneris seine Wirkung nicht verfehlt. Eine reizvolle Zugabe ist auch Suks Elegie op. 23. Dem 1978 komponierten Trio von Luboš Fišer ist weniger abzugewinnen. Der harte, spröde Klang und die bewusste Reduktion auf wenige Tonfiguren erinnern an den Stil von Galina Ustvolskaja, aber Fišer fehlt die magische Tiefe der Russin, so dass sein Trio monoton wirkt. Oder sind die Interpreten schuld? Im Trio von Smetana, das zugegebener Maßen wegen seiner dauernden Hochspannung schwer zu gestalten ist, macht sich auch Langeweile breit, weil es an klanglicher Variabilität mangelt. Störend ist hier auch, zumindest in der Stereo-Version, die Unausgewogenheit der Aufnahme zu Lasten des Klaviers. PSa Guarneri Trio Prag, Praga Digitals PRD/DSD 250218 (Hybrid SACD) / harmonia mundi

Alte Musik Arcangelo Corelli: Opera Omnia Das Gesamtwerk von Corelli auf 10 CDs – da ist wohl für jeden noch etwas zu entdecken. Die Trompetensonate z.B., die William Wroth vorzüglich spielt. Oder die Sinfonia des Meisters von 1689. Musica Amphion musiziert alles mit der angemessenen Leichtigkeit und ausbalanciertem Klang – das aufregend Neue, dass Corellis Musik für seine Zeitgenossen hatte, ist allerdings (auch) in dieser Aufnahme nur an manchen Stellen zu hören. Dann wird es sofort spannend. Immer dann vor allem, wenn Jaap ter Linden mit seinem Cello ins GescheKH hen eingreift. Musica Amphion 2004. Brilliant Classics 92403 Salvatore Lanzetti: Cellosonaten op. 1 Nr. 7-12 Im Jahre 1736 veröffentlichte der neapolitanische Cellovirtuose Salva-tore Lanzetti zwölf Sonaten für Cello und basso continuo. Alle, deren Kenntnis barocker Cellomusik sich auf die Werke von Vivaldi, Marcello und Bach beschränkt, die eine Generation älter waren als Lanzetti, werden verblüfft sein von den virtuosen Anforderungen im Spiel in hohen Lagen und von der stilistischen Modernität und Vielfältigkeit Lanzettis. Die Krönung ist die 12. Sonate, die hier als erste zu hören ist, voll krasser Stimmungswechsel, wie man sie erst bei CPE Bach erwartet. Nicht alle Sonaten sind gleichwertig, aber Lanzetti zeigt, dass er sowohl den älteren kontrapunktischen Stil als auch den neuen galanten beherrscht. Mutig zupackend streicht Gaetano Nasillo die Ausdrucksvielfalt der Stücke heraus, unterstützt von Sara Bennici (continuo-Cello) und Andrea Marchiol, der einen hervorragenden, oft konzertanten Cembalopart spielt – wahrscheinlich seine eigene Continuo-AusarbeiPSa tung, leider schweigt sich das Booklet darüber aus. Gaetano Nasillo, Andrea Marchiol, Sara Bennici. Zig Zag Territoires 041002 / Note 1

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crescendo 03 2005

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Antonie Vivaldi: Bajazet Das Thema ist zeitlos aktuell: in Bajazet geht es um Missbrauch von Macht versus Liebe. Und erst ein Skandal, in diesem Fall der Selbstmord des gefangenen Sultans Bajazet, bringt den rücksichtslosen Eroberer Tamerlan zur Besinnung. Händel hat dieses Libretto auf eine eindringliche, anrührende Weise vertont, mit Bajazets Sterbeszene an zentraler Stelle. Vivaldi hat aus demselben Libretto ebenfalls eine Oper gemacht, allerdings mit anderen Schwerpunkten. Bajazet geht nach einer letzten, von Ildebrando D’Arcangelo furios gesungenen Rachearie ab. Dann versöhnen sich Tamerlan und Irene, eine Nebenfigur berichtet, dass Bajazet Gift genommen hat. Erst mit dem von Marijana Mijanovic dramatisch gestalteten Auftritt von Bajazets Tochter Asteria gewinnt Vivaldis Bajazet einen emotional packenden Höhepunkt. Danach geht es rasant zum entsprechend unglaubwürdig wirkenden Schlusschor, in dem plötzlich alle von Liebe und Frieden singen. Musikalisch legt Europa Galante unter Fabio Biondi eine temperamentvolle, rhythmisch spritzige Einspielung vor. Die Solisten, mit den klangschön singenden Mezzosopranistinnen Elina Garanca als Andronico und Vivica Genaux als Irene, brillieren durch rasante, hoch virtuose Koloraturen, während die innigen Gefühle NL in Vivaldis Vertonung zu kurz kommen. D’Arcangelo, Mijanovic, Garanca, Genaux, Europa Galante: Cresc_AK-3/05_1/3_4c 26.04.2005 9:31 Uhr Biondi. Virgin Classics 7243 5 45676 2 9

Neue Musik Morton Feldman: Triadic Memories Gewagt: Ein spätes Klavierwerk von Morton Feldman mit einer Gesamtlänge von etwa zwei Stunden auf zwei CDs – kann das gutgehen? Die nötige Konzentration und Hörbereitschaft vorausgesetzt, öffnet sich die Komposition Triadic Memories aus dem Jahre 1981 durchaus. Feldman arbeitet mit seinen typischen spärlichen und ruhigen Klängen, die jedoch keine meditative Versenkung auslösen sollen: Nach einer Weile des Hörens stellt sich eine große Aufmerksamkeit auf den (Klang)Moment ein. Die Musik überfrachtet den Hörer nicht, sie lässt genügend Freiraum, um die Klänge zueinander in Beziehung zu setzten und fügt sich so erst durch die Erinnerung zum Gesamtwerk. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Interpret in der Lage ist, ein solches Werk zusammenzuhalten. Eine ungemein schwierige Aufgabe, die die Münchner Pianistin Sabine Liebner excellent meistert. Nichts für jeden Tag, sollte DK aber ins Neue Musik-Regal. Sabine Liebner 2001. Oehms Classics OC 510 Philipp Glass: Symphonien Nr. 2 und 3 In seiner zweiten und dritten Symphonie erkundet Philip Glass auf Basis seiner berühmten Repetitions-Patterns eine andere Seite 1 Art der kompositorischen Herangehensweise: aus der ersten

Sommerfestival

AlpenKLASSIK Bad Reichenhall Hi er

3. - 21.8.2005

te und die Elite von morgen hö h eu ren n o Sie Stars v

Das Programm Hannelore Elsner

03.8. Eröffnungskonzert Rudolf Buchbinder Mozart · Beethoven · Schubert 04.8. Liederabend Julia Gertseva 05.8. Mozart-Werke auf der St.-Zeno-Orgel 06.8. „Hits der Opernliteratur“ Diana Damrau, Oliver Widmer und Daniel Kirch 07.8. Barbecue im Park Engelbert Wrobel’s Swing Society 07.8. „Liebe mit literarischen Mitteln“ Peter Simonischek, Brigitte Karner 8./9.8.Reichenhaller Liederwerkstatt Lieder nach Texten von Schiller 10.8. „Die schöne Magelone“ Katja Riemann, Jochen Kupfer, Dietmar Loeffler

Frank P. Zimmermann

11.8. „Beethoven trifft Bettina von Arnim“ Hannelore Elsner; Sebastian Knauer spielt Beethoven-Sonaten 12.8. Vortrag mit Musik: Mozart & Beethoven Prof. A. Eckhardt Signum Quartett 13.8. Klaviermarathon Igor Levit, Martin Helmchen Wen Yu Shen 14.8. Brunchkonzert Johannes Heesters 14.8. Klaus Maria Brandauer überprüft Beethovens Steuererklärung ... Alice Sara Ott, Klavier 15.8. Meisterkonzert Alban Gerhardt (Violoncello)

Rudolf Buchbinder

Diana Damrau

16.8. Reise nach Italien Maite Beaumont (Mezzosopran) Ensemble le Musiche Nove 17.8. „Der große Gatsby“ Leslie Malton, Felix v. Manteuffel 18.8. „Mozart & Beethoven auf 2 Hammerklavieren“ Salzburger Hofmusik, Wolfgang Brunner, Melvyn Tan 19.8. Klavier-Soiree mit Candlelight Dinner Alexei Zouev (Klavier) 20.8. Michael Heltau „Operette sich, wer kann“ 21.8. Abschlusskonzert Frank Peter Zimmermann Enrico Pace (Klavier) Beethoven · Brahms · Prokofieff

Programm/Karten: Tourist-Info · Wittelsbacherstr. 15 · 83435 Bad Reichenhall Das Festival wird unterstützt von Tel. (0 86 51) 606-151 · Fax (0 86 51) 606-133 · www.bad-reichenhall.de


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Neue Musik Boulez: Le Marteau sans maître, Dérive 1 und 2 Pünktlich zum 80. Geburtstag erscheint eine ganze Reihe von Boulez-Einspielungen. Diese bietet eine Besonderheit: der Meister dirigiert seine eigenen Werke. Dem berühmten Le marteau sans maître, einem der Schlüsselwerke der 50er Jahre, werden Dérive 1 und 2 aus den 80ern gegenübergestellt. Die Interpretation ist schlicht atemberaubend. Das Ensemble Intercontemporain musiziert unter Boulez enorm agil, mit größter Präsenz und voll innerer Spannung – und dabei kommt nicht der leiseste Hauch von steriler Perfektion auf, alles ist federnd und elastisch, schlicht enorm natürlich und mit (wen wundert’s) größter Stilsicherheit gespielt. Diese Musik klingt heute noch so modern, dass sich mancher Nachwuchskomponist davon eine Scheibe abschneiden könnte. Boulez hat auch im hohen Alter noch eine verblüfDK fende Frische und Bisskraft, aber er muss damit nichts mehr beweisen. Ensemble Intercontemporain/Boulez 2002. DG 00289 477 5327

AlsAls Musiker und Ingenieurund besteht Ingenieur mein Anspruch besteht mein Anspruch Musiker Als Musiker und Ingenieur besteht meinzu Anspruch darin, die Musikliebhaber vergessen lassen, darin, die Musikliebhaber vergessen zu lassen, darin, die Musikliebhaber vergessen zu lassen, dass sie Musik über technische Geräte empfangen. dass sie Musik über technische Geräte empfangen. dass sie Musik über technische Geräte empfangen.

Hälfte des vergangenen Jahrhunderts stammt die Idee der Polytonalität. Dieser Rückgriff gibt Glass prägnantem Personalstil eine spürbare Retro-Note. Daraus resultiert im Falle der kürzeren, für Kammerorchester geschriebenen dritten Symphonie ein sehr abwechslungsreiches Stück. Der Komponist experimentiert ausgiebig z.B. mit Solostimmführungen und bemüht sich erfolgreich, dem Ensemble eine möglichst große Farbpalette abzuringen. Dagegen ist die zweite Symphonie wesentlich weiträumiger und ausgreifender angelegt, nun mit wahrhaft symphonischer Geste, die gegenüber dem kleineren Schwesterwerk schon fast plump wirkt. Nicht so die Interpretation von Marin Alsop mit ihrem Bournemouth Symphony Orchestra. Die Musiker überzeugen mit einer großen Palette dynamischer Abstufungen und verste„Art for the Ear“ – das heißt nichts anderes, hen es perfekt, die motorischen Wiederholungsimpulse mit den „Art for the Ear“ – das heißt nichts anderes, als„Art dass mitfor jeder Komponente aus dem the Ear“ – Hause das heißt nichts anderes, eingearbeiteten Melodiebögen homogen zu verbinden und so als dass mitdas jeder Komponente aus dem Hause Burmester Musikhören bei Ihnen zu einem als dass mit jeder Komponente aus dem Hause DK den Komponisten von seiner besten Seite zu zeigen. Burmester das Musikhören bei Ihnen zu einem unvergesslichen Kunstgenuss werden kann. Burmester das Musikhören bei Ihnen zu einem Bournemouth Symphony Orchestra: Alsop 2003. unvergesslichen Kunstgenuss werden kann. Imunvergesslichen Zusammenspiel mit gleichwertigen Bausteinen Kunstgenuss werden kann. Naxos 8.559202 Im Zusammenspiel gleichwertigen Bausteinen versprechen wir mit Ihnen ein tiefgreifendes Im Zusammenspiel mit gleichwertigen Bausteinen versprechen wir Ihnen eines tiefgreifendes musikalisches Erlebnis, wie Sie sonst so perfekt Schleiermacher: v e r s pErlebnis, r e c hwie en w i r soIperfekt h n e n e iSteffen n t i e f g r eAmerican i f e nUltramodernists des musikalisches Sie es sonst nur im Original erwarten dürfen. Der konsequente Manchem mag es langweilig erscheinen: schon wieder Steffen musikalisches Erlebnis, wie Sie es sonst so perfekt nur im Original erwarten dürfen. Der konsequente Einsatz modernster Technologie und zukunftsSchleiermacher mit schräger Musik! Doch hat er ein derart nur im Original erwarten dürfen. Der konsequente Einsatz modernster Technologie und zukunftsweisender Entwicklungen sowie die Verwendung gutes Händchen für interessante thematische ZusammenstelEinsatz modernster Technologie und zukunftsweisender Entwicklungen die Verwendung ausschließlich allerbester sowie Bauelemente machen lungen (bei gleichbleibend hohem weisender Entwicklungen ausschließlich Bauelemente machen sowie die Verwendung dies möglich. allerbester Jedes Gerät wird in sorgfältiger interpretatorischen Niveau), dass ausschließlich allerbester Bauelemente machen dies möglich. Jedes Gerät wird in sorgfältiger Handarbeit hergestellt und nicht nur mehrfach man sich seinen Veröffentlichundies hergestellt möglich. Jedes Gerät wird in sorgfältiger Handarbeit und nicht nur mehrfach gen kaum entziehen kann. Jetzt strengen technischen Prüfungen, sondern auch Handarbeit hergestellt strengen technischen Prüfungen, sondern auchund nicht nur mehrfach also die sogenannten amerikaausgiebigen Hörtests unterzogen. strengen Prüfungen, sondern ausgiebigen Hörteststechnischen unterzogen. nischenauch „Ultra-Modernisten“, die Hörtests unterzogen. hier einen Zeitrahmen von 1922Ichausgiebigen würde mich freuen, wenn Sie Ihre ganz Ich würde mich freuen, wenn Sie HiFiIhre ganz 47 abdecken. Dane Rudhyar, Ruth Crawford, Carl Ruggles und individuelle Vorstellung einer idealen oder individuelle Vorstellung einer idealen HiFioder Henry Cowell waren im Stil und auch räumlich zum Teil weit Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre ganz Heimkino-Anlage in unserer Firmenphilosophie entfernt, HiFiim Bestreben oder neue musikalische Wege Heimkino-Anlage unserer Firmenphilosophie individuelle Vorstellung idealen wiederfinden. Überindie Ergebnisse unserer Arbeit einervoneinander zu gehen und dabei unabhängig zu werden von der tonanwiederfinden. Über die Ergebnisse unserer Arbeit Heimkino-Anlage in unserer Firmenphilosophie informiert Sie unser Katalog, den wir Ihnen gerne gebenden europäischen Musik fühlten sie sich aber durchinformiert Sie unser Katalog, den wir Ihnen gerne wiederfinden. Über die Ergebnisse unserer Arbeit zusenden. aus als Gruppe. der Leitgedanken war die Vereinigung zusenden. informiert Sie unser Katalog, den wirEiner Ihnen gerne von „Spiritualität und Dissonanz“, formuliert von Rudhyar in Mitzusenden. freundlichen Grüßen, den 20er Jahren als Theorie der „dissonanten Harmonie“. Mit Ihr freundlichen Grüßen, Die praktische Umsetzung ist hier zu hören in seinem Telegram IhrMit freundlichen Grüßen, No. 8. Tatsächlich klingt diese amerikanische „Neue“ Musik Ihr schon damals einen Touch zugänglicher und nachvollziehbarer, DK als ihr europäisches Pendant. Empfehlenswert. Steffen Schleiermacher, 2003. MDG 613 1265-2 / Codaex BURMESTER AUDIOSYSTEME GmbH B U R M E S T E R A30 U DG I O ·S D Y S–T10829 E M E GBerlin mbH Kolonnenstraße Kolonnenstraße 30 · GFax: · D030/78 – 10829 Berlin Tel.: 030/78 79 68-0 79 68-68 BURMESTER AUDIOSYSTEME GmbH Tel.: 030/78 79 68-0 · ·Fax: 030/78 79 68-68 www.burmester.de mail@burmester.de Kolonnens traße 30 G · D – 10829 Berlin www.burmester.de · mail@burmester.de

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www.crescendo-magazin.de

Tan Dun: Tea - A Mirror of Soul Tan Dun ist zweifellos einer der interessantesten zeitgenössischen Komponisten, der sich sogar (das zeigt die mit einem Oscar prämierte Filmmusik zu Ang Lees „Tiger & Dragon“ von 2000) für ein breiteres Publikum verständlich auszudrücken vermag. Der 1957 in China geborene und heute in New York lebende Künstler hat sich besonders vielfältig und originell mit interkulturellen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und dem Fernen Osten beschäftigt. Sein erstes Bühnenwerk Marco Polo, 1996 bei der Münchner Biennale uraufgeführt, war ein sensationeller Erfolg. Zur Zeit arbeitet er an einer neuen (dritten) Oper, die von der Metropolitan Opera in Auftrag gegeben wurde und im Dezember 2006 unter Leitung von James Levin uraufgeführt werden soll. Und von seiner zweiten Oper Tea – A Mirror of Soul hat die DG soeben den Uraufführungs-Mitschnitt vom 22. Oktober 2002 aus der Suntory Hall in Tokio veröffentlicht – zeitnah zur deutschen Erstaufführung am 29. April am Oldenburgischen Staatstheater. Sanft und meditativ ist die Musik zu dem relativ statischen Stück, das sich aus einer Tee-Zeremonie, welche der Priester Seikyu im Japan des 9. Jahrhunderts für sich allein vollzieht – mit einer leeren Schale Tee! –, heraus entwickelt. Er erinnert sich alter Liebesgeschichten, die dann (hier in den farbenfrohen Kostümen von Angelo Figus und der recht bewegungsarmen Inszenierung Pierre Audis – vielleicht Ausdruck der fernöstlichen Aufführungstraditionen, wie sie im Booklet beschworen werden?) lebendig werden. Papier, Wasser und Steine spielen als Instrumente inmitten des vom Komponisten selbst geleiteten Orchesters eine wichtige Rolle. Ausdrucksstarke Sänger sind außerdem zu erleben. Zwei Stunden Musik und einige Extras finden sich auf dieser in GJJ keinem Punkt uninteressanten DVD. Haijing Fu, Nancy Allen Lundy, Christopher Gillett, Ning Liang, Stephen Richardson, Chor der Netherlands Opera, NHK Symphony Orchestra: Tan Dun. DG 00440 073 0999

DIE CRESCENDO-REDAKTION HÖRT MUSIK MIT: Lautsprechern von B&W: 2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT, 1 CDM CNT, 1 ASW 2500 Denon Receiver AVR3803 / DVD-Player DVD3300,Sony SACD-Player XA-333 S

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HIFI

Musik macht glücklich! crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen. Viel Spaß beim Schmökern und Informieren wünscht Ihnen das crescendo-

>Röhren-Zauber

Team.

>Gewinnspiel

Edel-Verstärker aus Italien

Das ist wohl die konsequenteste Form (die in der Regel klangschädliche) Mikrofonie der Kabel zu minimieren. Aber soviel Aufwand hat seinen Preis: Drei Meter dieses Top-Kabels kosten 2300 Euro. Infos: Tel. +49-7634-56 100, www.in-akustik.com

Wie immer an dieser Stelle unser Gewinnspiel. Diesmal wollen wir von Ihnen wissen, ob Sie in Deutschland oder Europa einen favorisierten Konzertsaal haben und wenn ja,

>Recorder-Luxus

welchen. Schreiben Sie einfach bis zum 01.06.05 eine Postkarte an: Port Media, Senefelderstraße 14, 80336 München, oder mailen Sie uns: crescendo@portmedia.de. Unter allen

DVD-Festplattenrecorder von Kiss

Einsendern verlost crescendo die erstaunlich klangstarke

Eine Maschine, die fast alles kann. Der DVD-/FestplattenRecorder DP 558 der dänischen Kiss Technology ist wahlweise mit 80- oder 200-Gigabyte-Festplatte erhältlich. Der besondere Clou: Er hört auf die Morsezeichen vom Handy; Einer der schönsten und schönst-klingenden Verstärker

sein auf dem Internet basierender Elektronic Program Guide

überhaupt: Der Unison Performance. Der edle Italiener holt

(EPG) kann vom PC aus über ein Mobiltelefon programmiert

aus seinen Röhren rund 45 Watt und zwar in der reinsten Form, der sogenannten Single-Ended-Schaltung. Der 8000 Micro-Komplettanlage D-M33 von Denon. Der CD-Recei-

Euro teure, Massivholz-umkleidete Performance ist damit

ver bietet mehr als 20 Watt pro Kanal und treibt so die fein

zwar nichts für Leute, die Schalldruckorgien feiern wollen.

klingenden Lautsprecher des Systems problemlos an. Der

Für jene, die aber Musik (bei moderatem Pegel) auf das In-

Preis des smarten Denon-Systems liegt bei 409 Euro. Das

nigste erleben wollen, ist er erste Wahl.

Preisrätsel aus der Ausgabe 02/2005 haben gewonnen:

Infos: Tel. +49-8052-9573273, www.unisonresearch.com

G. Sperl aus München und U. Hanke aus Annaberg-Buchholz

>Verbindung gesucht? pssst

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Die Zeitschrift stereoplay ist eine der führenden Fachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wird in ausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz und Nieren überprüft und bewertet – auf einer Punkteskala von 00-100 und hinsichtlich des Preis-LeistungsVerhältnisses. Das Test-Labor von stereoplay gilt als das renommierteste der Branche. In crescendo können wir nur das Ergebnis selbst mitteilen – Grafiken und ausführliche Testberichte lesen Sie bitte in stereoplay nach.

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Spitzen-Boxenkabel von in-akustik

werden. Der Benutzer braucht nur www.kiss-technology. com anzuwählen, die Codenummer seines Recorders einzutippen und kann dann mit dem DP 558 aus der Ferne Kontakt aufnehmen. Infos: Tel. +49-89-99 83 700, www.kiss-technology.com

Der Kabelspezialist in-akustik hat mit seinen black&whiteKabeln im gehobenen Bereich für richtig Furore gesorgt. Nun

DAS LS-1602: KLANG WIE IM KONZERTSAAL Geht es reiner als rein, weißer als weiß? Normalerweise nicht. Aber wer gibt sich schon mit Normalem zufrieden, wenn er reinsten Klanggenuss sucht? Wir von in-akustik jedenfalls nicht. Deshalb ist unser neues High-End Kabel aus selektierten mgc-Leitern (medical grade copper). Die außergewöhnliche

GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

toppen die Badener ihre Boxenkabel-Serie mit dem wuchtigen LS

>Meister-Elf

1602. Gleich 48 Innen-

Denon bringt neuen 11er AV-Verstärker

leiter sorgen für eine

Denon gibt derzeit im gehobenen Mehrkanalbereich den

perfekte Übertragung.

Takt an. Mit dem 24 Kilo schweren AVC A 11 XV für 3500

Das Besondere aller-

Euro bringen die Japaner schon wieder einen Surround-

dings ist die Füllung

Hünen, der auf einen der obersten Ränge in der Liga der

des LS 1602-Innen-

Surround-Verstärker schielt. Der neue, enorm kräftige und

raums mit Quarzsand.

dennoch ohne Lüfter auskommende Siebenkanaler bietet als

crescendo 03 2005

21


high fidelity

Magazin Neue Geräte, Trends und Tipps: Hier stellen wir in jeder Ausgabe interessante neue HiFiund Surroundkomponenten vor, greifen Trend-Themen auf, informieren über spannende Musik- oder HiFi-Events und sagen, mit welchen Anlagen Musiker zu Hause gerne hören.

>Gut Holz

Digital-Schnittstellen Denon-Link, iLink und HDMI an; das firmeneigene Denon-Link versteht inzwischen auch SACD. Und noch ein Fortschritt: Der AVC A 11 XV konvertiert jetzt

Traumhafte CD/DVD-Regale

analoges Video- auf HDMI hoch. Kurzum: Wenn der neue

Von Dieze kommen bildschöne, solide, feinstens furnierte Regale in zwölf Varianten, die bis zu 750 CDs oder 340 DVDs fassen. Das Opus 3 CD in Zebrano (Bild) kostet frei Haus zur Selbstmontage um 1000 Euro.

>Rückkehr der Legende Thorens belebt das Subchassis neu Erst kam der Thorens-Blackout, dann die Wiederbelebung mit superben und auch optisch sehr reizvollen Plattenspie-

Infos: Tel. +49-89-69 397 829, www.dieze.com

>Saubere Leistung Neue Plattenwaschmaschinen

lern. Aber es war nie so wackelig-schön wie früher: Allen

Verstaubte sowieso

Denon 11er im Sommer auf den Markt kommt, dürfte er

neuen Modellen fehlte das Thorens-typische, die über Feder

und sogar neue Schall-

nicht nur technologisch ganz weit vorn liegen.

vom Boden entkoppelte Abspieleinheit: das Subchassis. Bis

platten klingen nach

Infos: Tel. +49-2157-12 080, www.denon.de

jetzt. Der Subchassis-Thorens TD 350 sieht fast eins zu eins

einer gründlichen

aus wie ein früherer TD 320, ist klanglich aber auf neuestem

Wäsche besser. Mit

>Anpasser ASW mit adretten Boxen-Systemen ASW hat seine bewährte Cantius-Linie nun zum vierten Mal überarbeitet: Die adretten Neulinge, allesamt made in Germany, sehen perfekt aus (wieder sind 16 Furniere im Angebot) und passen somit zu jeder schon vorhandenen MöbelEinrichtung. Im Bild die kleinen Cantius 204 zusammen mit

Stand. Produziert wird er in der kleinen, aber feinen Boxen-

Motorantrieb und

Manufaktur Isophon. Der Preis steht noch nicht fest, alle

Schlitzabsaugung ist die Cadence Okki Nokki für Bequeme

anderen Infos unter Tel: +49-7229-182 900,

eine gute Lösung (325 Euro, HiFi-Studio Wittmann, Tel. +49-

www.thorens.de

711-696 774). Die SWM für 375 Euro (rechts im Bild) mit Staubsaugeranschluss reinigt mit Samtlippen und dem be-

>Kraftwerks-Tower Super-Mehrkanalendstufe von Halcro

dem passenden Subwoofer AW 404. Die klanglich sinnvolle

währten Waschmittel L’Art Du Son. Gekurbelt wird von Hand, dafür wäscht die SWM besonders gut. Infos: Tel. +49-761-29 24 168, www.loricaft.com

>Warmer CD-Klang Röhren-CD/SACD-Player von Cayin Die 10er-Linie von T+A ist nun auch um einen CD-/SACDPlayer erweitert: den D 10 für 5500 Euro. Seine mit Röhren aufgebauten Filter- und Ausgangsstufen sind auf allerfeinsten Klang gezüchtet. Info: +49-5221-76 760, www.taelektroakustik.de

Halcro. Von den Australiern sah und hörte man bislang nur allerteuerstes 2-Kanal-HiFi. Mit ihrer ausbaubaren Mehrkanalendstufe MCA 50 werden sie im Preis (ab 8000 Euro bei Kombination kostet 1340 Euro und klingt dank der neuen,

5-Kanälen) etwas moderater und technisch interessanter: Die

30 Millimeter großen Hochtonkalotte, die in allen Cantius-

jeweils 300 Watt pro Kanal speisen sich aus neuen digitalen

Modellen eingesetzt wird, wunderbar seidig und offen.

Endstufen. Das klingt doch schon sehr appetitlich, oder?

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Infos: Tel. +49-40-2785860, www.audio-components. de

22

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HIGH FIDELITY

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high fidelity Händler/Termine Schifferstadt, 21./22.05.: HiFi-Alt weiht vier neue Hörräume von 35 bis 80 m2 ein (Foto: HDTV-Studio mit Lexicon-Elektronik und ME-GeithainAktivboxen). Prominenz von Cabasse, Klipsch, Manley und NordOst kommt. Ein Studio ist gänzlich Cabasse gewidmet (deutschlandweit einzige Atlantis-Vorführung), Phono & Röhren & Hörner besetzen ebenfalls einen eigenen Sektor. Eine geniale Idee von HiFi-Alt ist die CD „hear!“ (50 Euro). Musik hochkarätiger Künstler in unterschiedlichen Frequenzgängen und Kompressionsstufen ermöglicht, sowohl Wohnzimmer als auch Hörer zu testen. Ein hear!-Zertifikat kriegt, wer 15 versteckte Frequenzgang-Tricksereien entlarvt. Lillengasse 8, +49-6235-497 711, www.music-hall.biz Selberbauer-Messe: Vom 27. bis 29. Mai steigt in Gelsenkirchen im Tagungshotel Lichthof die 3. HiFi-Music-World mit Teilen, Workshops und Livemusik. 8 Euro. +49-221-96 36 623, www.hifi-music-world.de 30.03.2005 15:39 Uhr GP_AnzCrescendo2_05

Vorsicht, Fälschungen: Stockfisch-Labelchef Günter Pauler ist durch ein ebay-Angebot chinesischen CD-Fälschungen auf die Spur gekommen. Eine angebliche Sarah-K.-HDCD erwies sich als üble, verjitterte Digitalkopie. Hochauflösende CDs: Sieveking Sound aus Bremen hat nach der erfolgreichen Wiedereinführung von Mobile Fidelity Sound Lab (MFSL) in den deutschen Markt jetzt auch den deutschen Vertrieb für die japanischen XRCDs (früher K2) von JVC übernommen. XRCD steht für Xtended Resolution CD: Sie wird mit 20 (neuerdings sogar 24) Bit gemastert und dann auf die 16 Bit der CD heruntergerechnet, wobei die „Luxus-Bits“ der Feinauflösung zugeschlagen werden. XRCDs sind auf allen CD- und DVD-Spielern abspielbar. Der aktuelle Katalog enthält 120 Titel mit legendären Klassik-, Jazz- und Blues-Aufnahmen. Mit dabei sind auch die neuen XRCDs des japanischen Labels Three Blind Mice, das in den 90ern durch sein berühmtes Album „Midnight Sugar“ für Furore sorgte. Die neuen XRCDs sind mit rund 35 Euro deutlich preiswerter als früher. Alle

Seite 1

Wir stellen aus: High End 2005 vom 5.-8. Mai im M.O.C. in München Atrium 3, Raum C 120

Die Serie XQ Der Klang: EXzellent, unübertroffene Klangqualität auch außerhalb der Hörachse: präzise, linear, atemberaubend. Auch für moderne Formate wie SACD und DVD. Das Design: EXklusiv, fließende Formen, aus der Funktion abgeleitet. Designobjekte für den individuellen Wohnraum. Die Oberfläche: EXotisch, Hochglanzlackierungen, außergewöhnliche Farben, massives Aluminium. Eine Symbiose von Technik und Design. Ausführungen: Graphit-Metallic, Silber, Ahorn “Die XQ-Serie ist für mich die Boxensensation des Jahres.” Dipl.-Ing.Wolfram Eifert,Test und Technik.

Händlernachweis unter www.kefaudio.de • Weitere Informationen finden Sie unter www.gp-gmbh.com. KEF-Produkte mit Herstellergarantie erhalten Sie nur beim autorisierten Fachhändler.

XRCDs sind klar als Japan-Importe erkennbar und haben ein aufwändiges Pappcover. Auf www.xrcd.de findet sich ein Downloadkatalog, ein gedruckter Farbkatalog ist direkt bei www.sieveking-sound.de erhältlich. +49-421-37 84 984. Düsseldorf, 04.06.: Die Röhren- und Elektrostaten-Legende Quad ist wieder voll da! Die Wertanlage präsentiert: Monoblöcke II Classic (Foto, Deutschland-Premiere), Phonovorstufe QC 24, Player 99 CD S und Woofer. +49-211-99 44 815,


reise

Reisetipps

F O T O :

S O L O T H U R N

T O U R I S M U S

Von der Schweiz nach Luxemburg

Blick durch das Baseltor in Solothurn

W

er Reisen und Kultur verbinden will,

se Kulisse für das Festival Classic Openair. Belcanto pur mit

Blacher, Natalia Gutman oder Albrecht Mayer und Musiker

der kommt gerade in unseren klei-

Mozart, Verdi und Gounod vom 5. bis zum 16. Juli!

aus bedeutenden Ensembles ein Stelldichein geben.

nen Nachbarländern auf seine Kos-

Tickets: Tel. +41-32-62 44 686, www.classic-openair.ch

Tickets: Tel. +41-41-22 64 400, www.lucernefestival.ch

ten. Denn hier wird Kultur noch groß

>Gstaad

>Zürich

geschrieben! So in Luxemburg, dessen reiches Musikleben weit über die eigenen Grenzen hinaus sein Publikum auch aus Frankreich, Belgien und

Alle Brucknersymphonien gibt es in Zürich zu hören, wenn zwischen dem 17. Juni und dem 10. Juli die Festspiele ihre

mehr zu bieten hat als Banken, Berge und Schokola-

Pforten öffnen. Hier bietet der Münsterhof ein einzigartiges

de. Fast überall, wo die Natur zu Streifzügen einlädt,

Ambiente für Open-Air-Übertragungen aus dem Schauspiel-

gibt es hier auch Musik zu erleben, ob in Ascona am

haus.

Lago Maggiore, in Verbier oder Winterthur.

Tickets: Tel. +41-1-20 63 434, www.zuercher-festspiele.ch

F E S T I V A L

Deutschland anzieht. Oder in der Schweiz, die viel

M E N U H I N

>Solothurn

Durch das Baseltor in Solothurn beginnt die kleine Rundgrossartige Architekturgruppe. In diesem Sommer dient die

F O T O :

reise. Zusammen mit dem St. Ursen-Turm bildet es eine Kapelle Gstaad

historische Stadtmauer, zu der es zählt, wieder als grandio-

O P L /

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F O T O :

H U R L I N

24

Eine neue Philharmonie zu eröffnen in einem Land, das gerade einmal gut 450 000 Einwohner hat – in Luxemburg hat man offenbar noch ein Herz für die Musik! Zur Eröffnung lud man einen der bedeutendsten noch lebenden Kompo-

Wer auf seiner Reise nach Prominenten sucht, der wird in

nisten und beauftragte ihn mit einer Komposition: Krysztof

Gstaad glücklich. Berühmtheiten findet man hier auf Schritt

Penderecki folgte dem Ruf und schrieb seine Symphonie

und Tritt. Ob Roger Moore, Liz Taylor oder Bernie Ecclestone.

Nr. 8 „Lieder der Vergänglichkeit“ für drei Solisten, Chor und

Da passt Sir Yehudi Menuhin perfekt ins Bild, nach dem das

Orchester, die das Orchestre Philharmonique de Luxembourg

Festival der Stadt benannt ist. Hier sind vom 16. Juli bis

unter der Leitung von Bramwell Tovey am 26. und 27. Juni

zum 3. September Hélène Grimaud, András Schiff, Bobby

erstmals aufführt.

McFerrin und Maria João Pires zu bewundern.

Tickets: Tel. +352-22 99 01-1, www.opl.lu

Tickets: Tel. +41-33-74 88 333

>Wiltz

www.menuhinfestivalgstaad.com

Bramwell Tovey

>Luxemburg

>Luzern

Bewährt seit über 50 Jahren ist dagegen die Freilichtbühne Wiltz, am 1727 fertiggestellten Schloss der Stadt. Altes und

Mit einem der prominentesten Künstler unserer Zeit lockt

Neues, U- und E-Musik verbinden sich hier vom 30. Juni bis

das Lucerne Festival: Claudio Abbado leitet hier das Fes-

30. Juli zu einem vielfältigen Kulturfest.

tivalorchester, in dem sich so bekannte Solisten wie Kolja

Tickets: Tel. +41-352-958 145, www.festivalwiltz.lu

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REISE


E C H T E R N A C H

Etwa, wenn Olivier Latry, Organist an Notre-Dame de Paris, am 24. Juni die Basilika mit seinen Orgelklängen füllt. Oder wenn Felicity Lott und Graham Johnson in St. Peter und Paul einen Liederabend der besonderen Art geben, mit dem Motto „Fallen Women and Virtuous Wives“ (11.06.). Natürlich wird

F E S T I V A L F O T O :

reise

crescendo Preisrätsel

auch der künstlerische Direktor Cyprien Katsaris zu hören sein (05.06.) – er spielte schon beim ersten Festival 1975. Tickets: Tel. +352-729 940, www.echternachfestival.lu

Basilika Echternach

>Echternach

Luxemburgisches Verkehrsamt Tel. +49-2161-2088 88, www.visitluxembourg.de

E C H T E R N A C H

Wenn Sie sich beeilen, schaffen Sie es noch: zur Springprozession in Echternach am Pfingstdienstag. Schon seit mehr als 500 Jahren wird damit der hl. Willibrord geehrt, der die Stadt im Jahre 698 gründete. Viel jünger, aber genauso

F E S T I V A L

sehenswert ist das Festival der Stadt, das 2005 seinen 30. Geburtstag feiert und noch bis zum 7. Juli dauert. Der mittelBenediktinerabtei bietet nicht nur eine fantastische Kulisse

F O T O :

alterliche Stadtkern mit seinen Kirchen, der Basilika und der Konzert in St. Peter und Paul

für ein Musikfest, sondern auch wundervolle Konzertsäle.

Gewinnen Sie... > ...Eintrittskarten für zwei Personen zum Sonderkonzert

den schönen Titel „The Mozart Session“ trägt. Haben Sie

des Echternacher Festivals mit Chick Corea & Touchstone am

ihn schon erraten? Wenn nicht, hilft vielleicht weiter, dass

26. Oktober in der nagelneuen Philharmonie Luxemburg und

sein berühmtester Song perfekt für den Sommer geeignet

eine Übernachtung für zwei Personen im DZ incl. Frühstück

ist: „Don‘t worry, be happy“... So, jetzt kommen Sie be-

im Hotel Parc Belair, im Herzen des Luxemburger Wohnvier-

stimmt drauf! Nun brauchen Sie uns nur noch eine email,

tels Belair. Das Konzert ist einer der Höhepunkte des Ech-

Postkarte oder ein Fax mit der Lösung an folgende Adresse

ternacher Programms in diesem Jahr – und gleichzeitig ein

zu schicken:

F O T O :

H O T E L

P A R C

B E L A I R

Höhepunkt der Eröffnungsfeierlichkeiten in der Luxemburger Philharmonie.

Port Media GmbH, Team crescendo

> Als 2. – 11. Preis gibt

Senefelderstraße 14, 80336 München

es zehn Führer durch

Fax: +49-89-74 15 09-11; email: crescendo@portmedia.de

das Großherzogtum Luxemburg mit vielen

Einsendeschluss ist der 31. Mai 2005.

Bildern vom Landesver-

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

kehrsamt Luxembourg ONT zu gewinnen.

Auflösung aus crescendo 2/2004

Wissen Sie es...?

Im letzten crescendo fragten wir nach der Dante-Symphonie von Franz Liszt. Zwei Karten für das Martha-Argerich-

Um gewinnen zu können, müssen Sie uns nur die folgende

Konzert in Dortmund incl. Übernachtung im ****-Hotel „Park

Frage beantworten: Wie heißt der Künstler, der häufig mit

Inn“ hat gewonnen:

Chick Corea musiziert hat, u.a. mit einem Programm, das

P. Kopka aus Fürth. Herzlichen Glückwunsch!

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REISE

crescendo 03 2005

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> Dresden > Straßburg > Augsburg

Ein knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate

Maschinist Hopkins in Augsburg

Aus Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ machte Hector Berlioz eine komische Oper um noch weniger. In Béatrice et Bénédict geht es nämlich nicht mehr um Johns finstere Intrigen und Claudios rasende Eifersucht, es dreht sich al-

In seiner „Zeitopern“-Reihe präsentiert das Theater Augsburg einmal mehr eine interessante Ausgrabung. Max Brands (1896-1980) Maschinist Hopkins erlebte nach seiner Uraufführung (1929) noch 27 Neuinsze-

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M Ü L L E R

ein traumhaftes Duo nocturne für Sopran und Alt, eine von Karine Deshayes differenziert gestaltete Traumerzählung und eine augenzwinkernd gestelzte Hochzeitsfuge für den Chor. Die zumeist jungen Solisten sangen ihre Partien sehr ansprechend, der Chor der Rheinoper gab die Fuge transparent, und das Symphonieorchester Mulhouse musizierte rhythmisch präzise und farbenreich, wenn auch einen Tick zu solide für den musikalischen Sommernachtstraum, der bei Berlioz Béatrice et Bénédict heißt. NL

Das Mittelsächsische Theater mit Sitz in Freiberg und Döbeln hat mit seinem Opernensemble seit Jahren als Aufgabe entdeckt, neben unterhaltsam abgestuftem Repertoire, vergessene Opern auszugraben. Eine besondere Rolle spielen dabei wenig bekannte Opern von Albert Lortzing. Nun gab es die Premiere von Rolands Knappen oder Das ersehnte Glück. Diese etwas schlichte Märchengeschichte, Carl Orff nicht fern, haben die Regisseure I. Huhn und J. Semler auf leicht ironisierende, amüsante Weise in Szene gesetzt, unterstützt vom Kapellmeister M. Bargel mit der Mittelsächsischen Philharmonie und einer engagiert agierenden Operntruppe mit Spaß am Spiel. FS

D E T L E V

K A I S E R

Bemerkenswertes Kleines Theater

Béatrice und Bénédict in Straßburg

26

nierungen, bevor mit der NS-Herrschaft das Werk ins Abseits geriet und sein Komponist 1938 Österreich verlassen musste. Brands Oper ist eine Kolportage, die vom Aufstieg und Fall eines zwielichtigen Industriellen handelt. Es geht um Mord, Liebe, Verrat, Industriespionage und Betriebsschließung sowie um den heldenhaften Widerstand und die Rache des Vorarbeiters Hopkins. Ähnlich kolportage- und kollageartig ist auch Brands Musik, die sich atonaler Mittel, spätestromantischer Versatzstücke sowie des Jazz und des Tango frei bedient. Elektronisch verzerrte „Maschinenmusik“ hat Brand für die werkbestimmende Symbolkraft der schwerindustriellen Maschinen komponiert. Die Inszenierung des Augsburger Intendanten U. Peters knüpft an die Stummfilm-Ästhetik an, erinnert an Bilder aus Langs „Metropolis“ und lässt in zwölf Schwarz-Weiß-Film-ähnlichen Bildern (Bühne und Kostüme: W. Buchner) das spielfreudige Ensemble realistisch-expressionistisch agieren. Etwas mehr Frechheit und Ironie würden einer aktuellen Realisierung dieser die Moderne und ihre Widersprüche dokumentierenden Oper vielleicht zugute kommen. Die klangliche Umsetzung von Brands Suche nach der modernen Opernform liegt bei T. Kalb und dem Philharmonischen Orchester Augsburg in guten Händen. HGV

A L A I N

Cleofide wurde 1731 in Dresden uraufgeführt und in fünf Vorstellungen umjubelt, dann rauschten die Elbwasser mit ihr dahin. Und mit ihnen Name und Werk des gefeierten Dresdner Hofkomponisten Johann Adolf Hasse – für fast 274 Jahre. Jetzt präsentiert die Semperoper mit Cleofide ein Stück einstiger musikalischer Üppigkeit des sächsischen Hofes. Cleofide ist vor allem eine unterhaltsame Huldigung an König August. Vom Indien-Feldzug des Großen Alexander handelt sie und zelebriert einen milden, seinen Feinden großmütig verzeihenden Eroberer. Die Inszenierung von K. Gruber folgt dezent dem belanglosen Spiel der Verwirrungen. In der Einheitsbühne F. P. Schlößmanns verbleiben denn die blutigen Zeugnisse der Schlacht im dunklen Bühnenhintergrund und die dominanten Bild-Zitate betonen den spielerischen Umgang mit Zeit und Raum. „Indisch” sind die Sperrholzwände mit Shiva-Bildern. „Griechisch“ die Tigerfelle und einfach kleinbürgerlich die Couchgarnitur am Ort heimlicher Friedensverhandlungen und wilder Temperamentsausbrüche. In der überzeugenden Personenführung präsentiert sich ein hochkarätiges Ensemble: D. Cordier als smarter Eroberer erhält Gelegenheit zu verführerischem Schöngesang. Als indischer Herrscher Poro verkörpert A. Köhler mit szenischer und stimmlicher Ausdrucksstärke die rasende Eifersucht in allen Schattierungen. M. Bayo in der Titelpartie besticht mit Koloraturvirtuosität, Süße und Kraft, wobei ihr I. Martinez ebenbürtige Partnerin im Zickenstreit ist. A. Vondung und E. Wilke gelingen überzeugende Machos. A. de Marchi macht in der gekürzten Fassung die Staatskapelle mit Hilfe solistischer Spezialisten zur flott spielenden Barocktruppe, die Akzente zu setzen weiß. ER

les um das Paar, das bei Shakespeare nur die spitzzüngige Nebenhandlung ausficht. Béatrice und Bénédict sind Singles aus Überzeugung und nutzen jede Begegnung zu erfrischenden Wortgefechten. Das war Berlioz, dem Veteranen zweier gescheiterter Ehen, sicher sympathisch. Und doch besteht die ganze Handlung seiner einzigen komischen Oper darin, die Titelhelden in die Hochzeitsfalle zu locken. Das Regieteam des mittlerweile zu einer Rarität auf den Spielplänen gewordenen Stücks verneigte sich mit den Kostümen aus der Zeit um 1600. Erst zum Finale wagte die Inszenierung einen frechen Sprung in die 50er Jahre und ließ zur vermeintlichen Doppel-Traumhochzeit einen rosafarbenen Cadillac vorfahren. Die Wortgefechte und Intrigen wurden vergnüglich in Szene gesetzt und besonders von Karine Deshayes und Gilles Ragon als Béatrice und Bénédict temperamentvoll gespielt. Berlioz hat dafür sehr schöne Musik geschrieben, darunter

F O T O :

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M A T T H I A S

C R E U T Z I G E R

Hasses Cleofide in Dresden

> Freiberg / Döbeln > Ljubljana / Winterthur > Regensburg

F O T O :

gesehen

Auf einen Blick

GESEHEN

VORSCHAU PREMIUM REISE


gesehen

26./27. Mai 2005 Gewandhausorchester · John Axelrod Volker Hemken, Bassklarinette · Luciano Berio, Quattro versioni originali della Ritirara Notturna di Madrid, „Chemins IIc“ für Bassklarinette und Orchester, Rendering · Luigi Boccherini, Sinfonie d-Moll op. 12/4 („La casa del diavolo“) · Ottorino Respighi, Pinien von Rom 2./3. Juni 2005 Gewandhausorchester · Solisten des GewandhausKinderchores · Michel Plasson · Michael Schönheit Orgel · Francis Poulenc, Konzert für Orgel, Pauken und Streicher g-Moll Henri Dutilleux, The shadows of time · César Franck, Sinfonie d-Moll 9./10. Juni 2005 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Wilhelm Stenhammar, Serenade für großes Orchester F-Dur op. 31 Johannes Brahms, 1. Sinfonie c-Moll op. 68 23./24. Juni 2005 Gewandhausorchester · GewandhausChor · GewandhausKammerchor Herbert Blomstedt · Christiane Oelze, Sopran · Christian Gerhaher, Bass Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem op. 45 1./2. Juli 2005 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Anton Bruckner, 8. Sinfonie c-Moll 2./3. September 2005 Gewandhausorchester · Gewandhaus Chor · Chor der Oper Leipzig · Riccardo Chailly · Anne Schwanewilms Sopran · Petra-Maria Schnitzer, Sopran · Peter Seiffert, Tenor · Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzertouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum op. 21 · Wolfgang Rihm, Ein neues Werk · Felix Mendelssohn Bartholdy, Der 114. Psalm op. 51 · Felix Mendelssohn Bartholdy „Lobgesang“ – Eine Symphonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift B-Dur op. 52 8./9. September 2005 Gewandhausorchester · Riccardo Chailly · Michael Schönheit, Orgel · Thomanerchor Leipzig Georg Christoph Biller · Felix Mendelssohn Bartholdy, Sonate für Orgel d-Moll op. 65/6 · Arnold Mendelssohn, Sechs vierstimmige Chorsätze a cappella nach Spruchdichtungen des Angelus Silesius op. 14 · Anton Bruckner, 5. Sinfonie B-Dur 22./23. September 2005 Gewandhausorchester · Vassily Sinaisky, Dirigent · Tatjana Masurenko, Viola Michael Schönheit, Cembalo · Edison Denissow, Kammermusik für Viola Cembalo und Streichorchester · Gija Kantscheli, 6. Sinfonie · Peter Tschaikowski, 3. Suite G-Dur op. 55 29./30. September 2005 Gewandhausorchester · Vladimir Jurowski, Dirigent · Kolja Blacher, Violine Modest Mussorgski, „Morgendämmerung über der Moskwa“ - Vorspiel zu der Oper „Chowanschtschina“ · Karol Szymanowski, 1. Konzert für Violine und Orchester op. 35 · Peter Tschaikowski, Sinfonie h-Moll op. 58 („Manfred-Sinfonie“) 7. Oktober 2005 Gewandhausorchester Philippe Herreweghe, Dirigent · Andreas Staier, Klavier · Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Klavier und Orchester G-Dur KV 453 · Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie D-Dur KV 504 („Prager“) · Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Klavier und Orchester c-Moll KV 491 13./14. Oktober 2005 Gewandhausorchester · Kristjan Järvi Dirigent · Detlef Roth, Bariton · Zoltán Kodály, Variationen über das ungarische Volkslied „Der Pfau“ · Gustav Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen · Sergej Rachmaninow, Symphonische Tänze op. 45

Offenbachs Rheinnixen in Ljubljana und Winterthur

F O T O :

T H E A T E R

L J U B L J A N A

1864 in Wien als große romantische Nationaloper geplant, ersetzte sie zunächst Wagners für unspielbar erklärte Oper Tristan und Isolde, verschwand jedoch nach der Uraufführung völlig von den Spielplänen: Jacques Offenbachs Rheinnixen, deren Notenmaterial erst in den letzten Jahren wieder aus den Archiven auftauchte und 1999 neu publiziert wurde. Das Slowenische Nationaltheater Ljubljana wagte (zusammen mit dem Festspielhaus St. Pölten) die erste szenische Aufführung des Werkes seit seiner Uraufführung und landete damit einen echten Treffer. Bei einem Gastspiel der Oper von Ljubljana in Winterthur konnten sich auch die Schweizer Zuschauer von Offenbachs enormem musiktheatralischen Gespür und kompositorischen Können überzeugen. Widerlegt wird damit endlich die Legende von Offenbachs einziger Oper Hoffmanns Erzählungen, in die der Komponist einige bedeutende Melodien der Rheinnixen, wie etwa die Barcarole, integrierte.

Die aufwändige Produktion in Ljubljana zeigte viel Liebe zum Detail, auch wenn man sich eine zeitgemäßere szenische Umsetzung wünschte, als sie M. Schweigkofler anbot. Chor, Orchester, Ballett und eine vorzügliche Mehrfachbesetzung der Solisten (bemerkenswert die beiden Soprane A. Kohutkova und M. Zadro) sorgten jedoch für eine gelungene Wiederbelebung. Im Mai sind die Rheinnixen noch in Trier zu sehen, in der nächsten Spielzeit werden sie in Köln erneute Schwimmversuche starten. ME

Boitos Mefistofele in Regensburg

Endlich scheint auch hierzulande Boitos Meisterwerk Mefistofele die Opernbühnen zu erobern. Nach Karlsruhe und Frankfurt hat sich nun das Theater Regensburg an diese anspruchsvolle, facettenreiche Faust-Vertonung gewagt. Die mal abstrahierende, mal scheinbar naiv erzählende Inszenierung von H. Lukas-Kindermann, die mit geometrischen Formen und bunten Farben spielt (Bühne und Kostüme: H. Schmelzer), zeigt, wie man auch mit bescheidenen Mitteln große Oper machen kann. Der vielseitig eingesetzte Chor – im Prolog von den Rängen „himmlisch“ herabtönend, in der Walpurgisnacht voller „teuflischer“ Spielfreude – und das dem zupackenden Dirigat von J. Hämäläinen konzentriert folgende Orchester beweisen die Leistungsfähigkeit auch kleinerer Opernhäuser. In der soliden, jedoch nicht allzu charismatischen Besetzung fiel K. Leitgeb als eine über lyrische Wärme und dramatische Durchsetzungskraft gleichermaßen verfügende Margarete besonders angenehm auf. HGV

03 41/12 70-280

Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2005/2006 mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.

Name, Vorname

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Geburtsdatum

Coupon bitte zurücksenden an: Gewandhaus zu Leipzig · Marketing und Kommunikation · Augustusplatz 8 · 04109 Leipzig

crescendo 03 2005

27

w w w . g e w a n d h a u s . d e


vorschau

plus regional

Kulturachse Nord

>Berlin >Mecklenburg-Vorpommern >Brandenburg >Sachsen-Anhalt

Musikalische Landpartie

eine Oper mit dem Titel Chief Joseph ge-

In Mecklenburg-Vorpommern

23. Juni UA (19.00 Uhr) 26. Juni (19.00 Uhr), 01./ 03. Juli (19.30 Uhr) Berlin, Staatsoper unter den Linden Karten und Info: Tel. +49-30-20 354 555 www.staatsoper-berlin.de

>Festival

schrieben, die an der Berliner Staatsoper uraufgeführt wird.

Kurt Weil Fest Dessau 2005 Auch in diesem Jahr war das Kurt Weill Fest Dessau durchaus wieder eine Reise wert. Dem Motto „Fluchtpunkt Amerika“ ordneten sich drei Bühnenwerke und zahlreiche

historisch

kleinere Veranstaltungen unter. Eröffnet

Zu den alten Römern und den alten Grie-

Festspiele von einer Neuinszenierung von

und beschlossen wurden die zehntägigen

chen entführt uns das Opernprogramm der

Happy End durch das Schauspielensemble

Schlossfestspiele in Rheinsberg. Mit Belli-

des Anhaltischen Theaters, welches seinen

nis Norma geht es los am 25. Juni, dann

Schwerpunkt eindeutig auf das Stück – und

kommt ein außergewöhnliches Werk an die

weniger auf die Musik – gelegt hatte. Die

Reihe: Telemanns Der geduldige Sokrates.

musikalische Seite der Produktion lag beim

Der arme Philosoph muss sich hier nicht S C H L Ü T E R

22./ 23./ 26./ 27./ 29./ 30. Juli (20.00 Uhr) Rheinsberg, Schlosstheater Karten und Info: Tel. +49-33931-39 296 www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de

auseinander setzen – jede Menge Gelegen-

M O N I K A

Picknick bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern

The Firebrand of Florence 2005 Dessauer GMD Golo Berg in guten Händen.

Weitab von Betriebsamkeit und lauten

erlangte u.a. durch seine monumentalen

Großevents präsentieren die Festspiele

Echolot-Collagen den Ruf eines der be-

poetisch

Mecklenburg-Vorpommern seit 15 Jahren

deutendsten zeitgenössischen deutschen

Die Verbindung von Tschaikowskys Musik

Street Scene aus dem vergangenen Jahr,

ein reizvolles Programm. Die in diesem

Schriftsteller.

und Puschkins Dichtung machte Eugen

die allerdings etwas von ihrer Frische ein-

Jahr geplanten 110 Veranstaltungen finden

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (10. Juni - 4. September) 11. Juni Kempowski und die Musik Schwerin, Thronsaal im Schloss 9. Juli 15 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Klütz, Schloss Bothmer tickets: Tel. +49-385-59 18 585 www.festspiele-mv.de

Onegin zum Prototyp der russischen Oper

gebüßt hatte. Der musiktheatralische Höhe-

schlechthin. Jetzt bringt Andreas Homoki

punkt war aber zweifellos die (konzertante)

an 73 Spielorten zwischen Oder und Ostsee statt, in idyllischen Gutshäusern, kleinen Dorfkirchen und urigen Feldsteinscheunen. Zum offiziellen Jubiläumskonzert der Festspiele trifft man sich im prachtvollen

Er dirigierte auch die Wiederaufnahme von

das Werk auf die Bühne der Komischen

deutsche Erstaufführung des Firebrand of

Oper: „Die Größe dieses lakonischen Kam-

Florence: vielleicht Weills beste Partitur, auf

merspiels liegt für mich in der Zärtlichkeit,

ein etwas verquastes Libretto, das (mit ein wenig Geschick) durchaus bühnentauglich gemacht werden kann. Die wenigen, sehr

Barockschloss Bothmer bei Klütz. Vor der

waren schon früher in der Festspiel-Reihe „Junge Elite“ zu Gast: Martin Stadtfeld, Martin Helmchen, Jonathan Gilad, Denys Proshayev sowie Matthias Kirschnereit. Die Konzertpausen bieten Gelegenheit, den Schlosspark zu erkunden, ein Feuerwerk

>Oper

gut gelungenen Zwischentexte und die fre-

J O O S T E N

Beethoven-Klavierkonzerte. Alle Solisten

crescendo premium lädt 2 x 2 Teilnehmer zum Open Air Konzert mit Bobby McFerrin am 16.07. in Rostock ein

chen Gesten der Mitwirkenden genügten vollauf, das Stück „teilszenisch“ aufleben

H A N N S

Kulisse des Schlosses erklingen die fünf

F O T O :

F O T O :

heiten für zänkische Duette und Terzette.

F O T O :

sondern auch noch mit einer zweiten Frau

J E N S

L A W R E N Z

nur mit der sprichwörtlichen Xanthippe,

zu lassen. Im kommenden Jahr wird man in Dessau

Andreas Homoki

die gemeinsamen Arbeiten von Kurt Weill und Bertolt Brecht (anlässlich dessen 50sten Todestags) präsentieren: die Drei-

rundet das stimmungsvolle Kulturereignis

frei

mit der es Grundfragen der menschlichen Existenz, Fragen nach übertriebenen Illu-

groschenoper in der Version von Dominique

ab. Bei der neuen Festspielreihe „Musik

Der Donner, der über die Berge rollt – so

sionen und Hoffnungen und verpassten

Horwitz, Mahagonny in der Opern- und in

aus MV“, gilt es, bei 15 Konzerten in Ver-

war der eigentliche Name des amerika-

Chancen im Leben aufgreift und gestaltet“,

der Songspiel-Fassung, Die sieben Todsün-

gessenheit geratene Komponisten und füh-

nischen Ureinwohners Chief Joseph, der

sagt der Regisseur.

den mit Salome Kammer, die Wiederauf-

rende Interpreten aus dem Nordosten zu

durch seine Rede vor dem Kongress be-

nahme von Happy End, das Berliner Requi-

entdecken. Den Anfang macht ein Abend,

rühmt wurde: „Lasst mich ein freier Mann

der dem aus Rostock stammenden Schrift-

sein...“ Hans Zender, Dirigent, Komponist

steller Walter Kempowski gewidmet ist. Er

und Lehrer hat über dessen Leben jetzt

22. (Pre) / 27./ 31. Mai, 15./ 20. Juni (19.00 Uhr), 03. Juli (18.00 Uhr), 10. Juli (19.00 Uhr) Berlin, Komische Oper Karten und Infos: Tel. +49-30-47 997 400 www.komische-oper-berlin.de

28

www.crescendo-magazin.de

em – und vieles mehr.

GJJ

Kurt Weill Fest Dessau (24.02.-05.03.2006) Info: www.kurt-weill.de

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PREMIUM REISE


P O T S D A M M U S I K F E S T S P I E L E F O T O :

Die Orangerie in Potsdam-Sanssouci

>Konzerte im stilwerk Ludwig van Beethoven trifft auf russische Komponisten, wenn Jura Margulis, berühmter Sohn des berühmten russischen Pianisten Vitaly Margulis, aus seiner Wahlheimat Amerika nach Berlin kommt. 2004 bekam er den Preis der Deutschen

Monteverdis Tränen verlorener Liebe und Roberta Invernizzi stellt Komponistinnen des Barock vor. Musikfestspiele Potsdam Sanssouci (10. - 26. Juni) 11. Juni (19.00 Uhr) Tarantella, Nikolaisaal 12. Juni (20.00 Uhr), Invernizzi, Raffaelsaal 16. Juni (20.00 Uhr), Lamenti, Raffaelsaal Karten und Infos: Tel. +49-331-28 88 828 www.musikfestspiele-potsdam.de

Schallplattenkritik für ein russisches CD-

in der Philharmonie

Programm – für Spannung ist also in jedem

Zurück an seine alte Wirkungsstätte kommt

Falle gesorgt.

Claudio Abbado in charmanter Begleitung:

27. Mai (20.00 Uhr) Berlin, Bechsteinzentrum (Stilwerk, 5. OG) Karten und Info: Tel. +49-30-31 515 200 www.bechstein.de

Mit Renée Fleming widmet er sich Alban

im Konzerthaus

Bruno Ganz und Schumanns Manfred...

Bergs Sieben frühen Liedern und Mahlers 4. Symphonie. Und wer diesmal keine Karten

Tiroler Festspiele Erl 2005 8. Juli – 28. August Gesamtleitung: Gustav Kuhn

RICHARD WAGNER Der Ring des Nibelungen 22.– 24. Juli: 24-Stunden-Ring 25. –28. August: 4-Tage-Ring

RICHARD STRAUSS 19. + 21. August: Elektra 20. August: Guntram (konzertant)

GUSTAV MAHLER 13.–15. August: Sinfonien Nr. 5, Nr. 6 + Nr. 9

Info & Tickets: +43 (0) 512 /5788 88-13 karten@tiroler-festspiele.at, www.tiroler-festspiele.at

mehr bekommt: 2006 kommt er wieder mit

Ein kontrastreiches Programm bietet das Berliner Konzerthaus im Juni: Mit Schu-

27./ 28./ 29. Mai (20.00 Uhr) Berlin, Philharmonie Karten und Info: Tel. +49-30-25 488 132 www.berliner-philharmoniker.de

manns Violinkonzert gastiert der britische Geiger Daniel Hope, die Akademie für Alte Musik spielt mit ihrem Gast Annette Dasch „Musik für Sophie Charlotte“, und einen ganzen Abend mit Uraufführungen und Neuer Lyrik gestaltet das Kairos Quartett mit S. Evers, D. Henschel und A. Bauni. 02./ 03./ 04. Juni (20.00 Uhr) Hope 09./ 10. Juni (20.00 Uhr), Akademie f. Alte Musik 23. Juni (20.00 Uhr) Kairos Quartett Berlin, Konzerthaus Karten und Info Tel. +49-30-20 30 92 101 www.konzerthaus.de

bei frau musica frau musica – Frauen und Musik. Das ist das Motto der Potsdamer Musikfestspiele. Und das Konzertprogramm gibt schon etwas her für dieses Thema: Mit „La Tarantella“ spürt das Ensemble L‘Arpeggiata musikalisch dem Mythos nach, dass eine Frau, welche von der Tarantel gestochen wurde, zu ekstatischer Musik tanzen muss, bis sich das Spinnengift in ihr beruhigt hat. Das Ensemble William Byrd widmet sich

Weitere Termine 21.05.: Der Sturm, Ballett (Pre.) Magdeburg, Theater Tel. +49-391-54 06 444 26., 28., 29.05.: Shchedrin: Der versiegelte Engel Berlin, Parochialkirche Tel. +49-30-20 298 722

Rossini Festival Erl 2005 9. – 15. Juli Musikalische Leitung: Wilhelm Keitel

GIOACCHINO ROSSINI

02.-12.06.: Händel-Festspiele Halle (Saale) Tel. +49-345-56 52 706 03.06.: Rodelinda (Händel) Halle, Opernhaus Tel. +49-345-20 50 222

9. Juli: Mosé in Egitto 15. Juli: Il barbiere di Siviglia

ROSSINI & WAGNER 12. Juli: Eine Begegnung in Paris

04.06.: On The Town (Bernstein) (Pre) Rostock, Volkstheater Tel. +49-381-38 14 700 08.06.: jazz brass night Berlin, jazzkeller schlot Tel. +49-30-44 82 160

Eine Produktion der New European Festival GmbH im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl

11.06.: Über sieben Betten musst du gehen (UA) Cottbus, Staatstheater Tel. +49-1803-440 344 (9 Ct/Min) 17.06.-24.07.: Schlossfestsp. Schwerin Tel. +49-385-53 00 123 25.06.-13.08.: Festival Kammeroper Schloss Rheinsberg Tel. +49-33931-39 296

crescendo 03 2005

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Info & Tickets: +43 (0) 512 /5788 88-13 karten@tiroler-festspiele.at, www.tiroler-festspiele.at


vorschau

plus regional

Kulturachse Nord >Hamburg >Bremen >Niedersachsen >Schleswig-Holstein

>Festival

>Oper

>Konzert

Stars in Braunschweig

Blaubart in Bremen

bunte Promenade

für das als Schirmherr Ernst August von

In Braunschweig verlässt die Musik ihren

Mit Ariane et Barbe-Bleue von Paul Dukas

Ein charmantes Konzept auch für nicht

Zahlreiche von Händels Kompositionen

Elfenbeinturm, ein Festival, das dort statt-

kann Bremen einem unterbewerteten

ganz eingefleischte Musikfreaks bietet die

– darunter auch einige seiner bedeutends-

findet, wo sich das tägliche Leben abspielt:

Werk auf die Sprünge helfen. Konstanze

Oldenburger Promenade, die inzwischen

ten Chorwerke – sind diesem englischen

in Schulen, in einem Straßenbahndepot, in

Lauterbach entwickelt ein sehr persönlich

zum größten Musikereignis der Region

Herrscher gewidmet, da Händel lange Jahre

einer Lokhalle und einer Zuckerraffinerie.

geprägtes, hoch ästhetisiertes szenisches

geworden ist. Kurze Programme für die

als Cembalolehrer in den Diensten der

Jugendarbeit wird beim Festival groß

Konzept, Stefan Klingele nimmt sich der an

Ohren, schöne historische Säle für die Au-

königlichen Familie stand. Internationale

geschrieben, beispielsweise bei einem

impressionistischen Farbvaleurs reichen

gen und längere Pausen zum entspannen

Stars, darunter Kai Wessel, Thomas Cooley,

Partitur mit traumwandlerisch sicherem

und Promenieren. Im Innenhof des Olden-

Andrew Foster-Williams führen unter an-

Einfühlungsvermögen an. Ein denkwür-

burger Schlosses wird darüber hinaus für

derem die Krönungskantate The King shall

diger Abend, der wieder einmal die mo-

das leibliche Wohl gesorgt. Jazz ist beim

rejoice (HWV 260) auf.

mentan reichen Möglichkeiten des Bremer

Eröffnungskonzert angesagt, darunter

GA

Stars, die sich seit langem in der Jazzszene

Internationale Händel-Festspiele Göttingen (10. - 21. Mai ) 16. Mai Festkonzert Hannover, Herrenhausen, Galerie Karten und Info: Tel. +49-551-901 213 www.haendel.org

Musiktheaters verdeutlicht.

B A Y A T / D G

18./ 28. Mai, 25./ 26. Juni Karten und Info: Tel. +49-421-36 53 333 www.bremertheater.com

gang Dauner, der mit seinem Quintett und dem Posaunisten Albert Mangelsdorff für

Klassisches Ballett trifft auf asiatische Tanzkultur. Mit Smoke lässt sich das Züricher

Der seeligen Königin

Ballett als klassisch geschultes Ensemble

Eine Denkerin und Kunstmäzenin war

wettbewerb ist als Förderprojekt geplant.

auf eine Choreografie ein, die ursprünglich

Sophie Charlotte (1668 – 1705), die Tochter des Kurfürsten Ernst August. Balletopern

Braunschweig kann aber auch mit inter-

nach französischem Vorbild wurden auf ihr

nationalen Stars aufwarten: Das feierliche

Betreiben hin aufgeführt, dabei übernahm

Eröffnungskonzert bestreitet der Dirigent

sie sogar selbst häufig einen Tanzpart. Zum

Christian Thielemann mit den Münchner

300. Todestag der preußischen Königin

Philharmonikern. Bei Beethovens Violin-

musiziert das Barockorchester Concerto

Form einer imaginären Reise von Italien bis Ungarn mit Werken von Bach und Liszt. Braunschweig Classix Festival (20.04. - 26.11.) 22. Mai Eröffnungskonzert Braunschweiger Stadthalle 29. Mai Kinderkonzert Braunschweig, Buchhandlung Graff 15. Juni Martin Stadtfeld Wolfenbüttel, Lessingtheater Karten und Info: Tel. +49-531-222 111/-125 712 www.braunschweigclassixfestival.de crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zu Abschlusskonzert am 25.06. in Braunschweig ein

30

Farinelli auf historischen Instrumenten oder deren originalgetreuen Nachbauten.

M A R T I N

schweig und präsentiert ein Programm in

F O T O :

ten, Martin Stadtfeld, kommt nach Braun-

K A U F H O L D

Das Semifinale findet am 28. Mai statt.

Das Aterballetto für Tänzer mit asiatischem Background er-

Festwochen Herrenhausen (12. Juni - 28. August) 29. Juni Konzert für Sophie Charlotte Hannover, Herrenhausen, Galerie Karten und Info: Tel. +49-511-16 841 222 www.festwochen-herrenhausen.de

schaffen wurde. Reminiszenzen an Tai-Chi,

Musik für den König

Meditation und Modern Dance gehören zu

The king shall rejoice – unter diesem Mot-

Smoke, für das Lin Hwai-min, der wichtigste

to beschäftigen sich die Internationalen

Vertreter des asiatischen Modern Dance

Händel-Festspiele Göttingen mit Händels

Regie führte.

Beziehungen zum Welfenhaus Hannover.

Movimentos Internationales TanzFestival (29. April - 29. Mai) 27. - 29. Mai Smoke, Wolfsburg Karten und Info: Tel. +49-800-288 678 238 (0 Ct) www.autostadt.de

Die Festspiele kümmern sich seit 1920 um

www.crescendo-magazin.de

historische Aufführungspraxis sowie die Pflege unbekannter und vernachlässigter Werke Händels und seiner Zeitgenossen.

H Ä N D E L F E S T S P I E L E

Ballett-Begegnungen

F O T O :

S U S E S H

>Tanz

Oldenburger Promenade (5. - 12. Juni) 5. Juni Eröffnungskonzert Oldenburg, Festzelt des Schlossinnenhofes Karten und Info: Tel. +49-441-36 118 811 www.oldenburger-promenade.de

zenplotz, auch ein Internationaler Gesangs-

zu hören. Auch der Shootingstar der Pianis-

Hannover gewonnen werden konnte.

behaupten, beispielsweise der Pianist Wolf-

Kinderkonzert rund um den Räuber Hot-

konzert ist der Geiger Leonidas Kavakos

zert mit Kompositionen für King George II,

groovende Stimmung sorgen wird.

F O T O :

Christian Thielemann

Ein Höhepunkt in diesem Jahr ist ein Kon-

Westminster Cathedral Choir

Weitere Termine 26.05.: Dracula (Tanztheater) Hildesheim, Stadttheater Tel. +49-5121-33 164 27.05.: The Rake`s Progress (Strawinsky) (Pre.) Lübeck, Theater Tel. +49-45-399 600 04.06.: Pulcinella / Le Sacre du Printemps Ballett (Pre.) Bremerhaven, Stadttheater Tel. +49-471-49 001 11.06.: INFERNO (Kalitzke) (UA) Bremen, Theater Tel. +49-421-36 53 333 11.06.: Mona Lisa (Schillings) (Pre.) Braunschweig, Staatstheater Tel. +49-531-12 34 567 09.07.-28.08.: Schleswig-H. Musik Festival Tel. +49-431-570 47 47 13.07.-19.08.: Eutiner Festspiele Tel. +49-4521-800 10

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Kulturachse Mitte

vorschau

plus regional

>Hessen >Thüringen >Sachsen

gewann der 27jährige Spanier den ersten

Festspiele. Auf dem Programm steht unter

Preis beim Kompositions-Wettbewerb der

anderem Bachs Musikalisches Opfer.

Madrider Akademie. Nicht nur mit der

20. Arolser Barock-Festspiele (20. - 26. Mai) 26. Mai (19.30 Uhr) Fürstliche Reitbahn Karten und Info: Tel. +49-5691-894 417 www.arolser-barockfestspiele.de

Handlung – einer Zigeunergeschichte, die von betrogener Liebe, Entehrung und Tod C R E U T Z I G E R

handelt, sondern auch mit seiner ausge-

F O T O :

M A T T H I A S

arbeiteten Orchestrierung fängt er spürbar

Evelyn Herlitzius als Salome

>Oper

Nach Krasas Deportation nach Theresienstadt schrieb er die Partitur erneut nieder,

das spanische Kolorit ein. Das Ensemble

Auf der Burg

unter der Leitung von Rafael Frühbeck de

Das Blechbläserquintett Spanish Brass, das

Burgos führt de Fallas Einakter konzertant

erfolgreichste Blechbläserquintett Spaniens,

in der Originalsprache auf.

unternimmt bei dem Konzert auf der sagen-

18./ 19. Juni (19.30 Uhr) La vida breve Dresden, Kulturpalast, Festsaal Karten und Info: Tel. +49-351-48 66 306 www.dresdnerphilharmonie.de

umwobenen Wartburg eine musikalische

>Festival

Schleiertanz

da er sie nicht hatte mitnehmen können.

Am 9. Dezember 1905 wurde Richard

Kurze Zeit später wurde Hans Krasa in

Auf dem Friedhof

Strauss´ Oper Salome an der Dresdner Hof-

Auschwitz ermordet. Mitglieder des Ge-

Bei einer so bemerkenswerten Spielstätte

oper uraufgeführt, ein Ereignis, das schon im

wandhausorchesters und der Gewandhaus

– dem historischen Nikolaifriedhof im

Vorfeld für große Aufregung sorgte. Bei der

Kinderchor unter Frank-Steffen Elster füh-

nächtlichen Görlitz – braucht man auch ein

Uraufführung weigerte sich Marie Wittich

ren in Leipzig die Theresienstädter Fassung

entsprechendes Programm. Und dafür ist

als Salome, sich auch nur teilweise zu ent-

szenisch auf.

gesorgt: Mit einem musikalisch-szenischen

blößen, beim rauschhaften Tanz der Sieben

5. Juni (18.00 Uhr) Brundibár Leipzig, Gewandhaus, Großer Saal tickets: Tel. +49-341-12 70 280 www.gewandhaus.de

Abend über das Leben und das Sterben

Dort wurde die Oper 55 Mal aufgeführt.

Schleier, er erschien ihr zu obszön. Anlässlich des 100. Geburtstags des Werks inszenierte die Dresdner Staatsoper die Oper mit der berühmt gewordenen Tanzszene. Wäh-

Jakob Böhmes. SOMMER ! THEATER Open Air (9. Juni - 17. Juli) 02./03./08./09./12./14./16./19. Juni (21.00 Uhr) Karten und Info: Tel. +49-3581-474 747 www.theater-goerlitz.de

rend der Dresdner Festtage zum Abschluss

Italienische Opernnacht

der Spielzeit 2004/05 wird Salome erneut

Eine italienische Opernnacht verspricht

zu sehen sein, in dem ästhetisch entwor-

Walter E. Gugerbauer – GMD des Thea-

Bei Hofe

fenen, fließend erscheinenden Bühnenbild,

ters Erfurt – seinem Publikum mit großem

Johann Sebastian Bach und der Preußische

als Ausdruck von Desorientierung und Illu-

Musikeraufgebot: Auf der Bühne werden

Hof beschäftigen das Concerto Branden-

sion. Darüber hinaus warten die Dresdner

Solisten und Gäste des Theaters sowie der

burg auf historischen Instrumenten beim

Festtage auch mit einer Ballettpremiere,

Opernchor Erfurt und der Philharmonische

Abschlusskonzert der 20. Arolser Barock-

Petruschka & Feuervogel auf.

Chor Erfurt zu sehen sein.

Dresdner Festtage ( 29. Juni - 10. Juli) 29. Juni, 1./ 6. Juli Petruschka & Feuervogel 8. Juli Salome Dresden, Semperoper Karten und Info: Tel. +49-351-49 11 705 www.semperoper.de

23. Juni (20.00 Uhr) Italienische Opernnacht Karten und Info: Tel. +49-361-22 33 155 www.theater-erfurt.de

Wartburg-Festival (13. Mai - 18. Juni) 20. Mai (19.30 Uhr) Wartburg Karten und Info: Tel. +49-3691-250 202 www.wartburg-festival.de

Weitere Termine 29.05-05.06.: Gustav Mahler Festtage Kassel, Staatstheater Tel. +49-531-12 34 567 05.06.: Am sausenden Webstuhl der Zeit Weimar, Nationaltheater Tel. +49-3643-755 334 25.06.-03.07.: Fest Alter Musik im Erzgebirge Tel. +49-431-57 04 747 02.07.-26.08.: Kultursommer Nordhessen Tel. +49-561-98 839 399 02.07.-03.09.: MDR Musiksommer Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen Tel. +49-341-141 414 02.-30.07. Thüringer Orgelsommer Tel. +49-3628-48 096 15.07.-21.08.: Residenzfestspiele Darmstadt Tel. +49-6151-20 400

>Konzert

Brundibár Ein böser Drehorgelmann steht als Verkörperung des Bösen auf der Bühne der

Spanische Klänge

Kinderoper Brundibár. Neben der drama-

Klagender Flamencogesang, Gitarren-

tischen Handlung ist das Werk noch durch

anklänge und Ernste Musik, das verträgt

die Biografie des Komponisten Hans Krasa

sich ohne Probleme, wenn der Koch, der

geprägt, 1941 wurde das Werk im jüdi-

diese drei Zutaten mischt, Manuel de Falla

schen Kinderheim in Prag uraufgeführt.

heißt. Mit dem Operneinakter La vida breve

EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN

Zeitreise von Bach bis Blues.

VORSCHAU

PREMIUM REISE

crescendo 03 2005

31


vorschau

plus regional

Kulturachse Mitte >NRW Rhein/Ruhr >Rheinland-Pfalz >Saarland >Luxemburg

land in diesem Jahr! Arien von Verdi, Rossini, Ponchielli und Donizetti stehen auf dem Programm, wenn Juan Diego Flórez die Deutsche Oper am Rhein besucht – für alle Fans des peruanischen Tenors ein Muss. Zumal im Anschluss an das Konzert die Gelegenheit besteht, an einem Galadiner mit dem Künstler teilzunehmen. 10. Juni (19.00 Uhr) Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein Karten und Info: Tel. +49-211-89 25 211 www.deutsche-oper-am-rhein.de crescendo premium lädt 2 x 2 Teilnehmer am 10.06. zum Galaabend ein

Giselher Klebe, die 1950 in Donaueschin-

zu sehen – schön, dass das Hagener Team

gen uraufgeführt wurde.

sich diesem Klassiker der Neuen Musik

1. Rheinisches Musikfest (13. Mai - 19. Juni) 3. Juni (20.00 Uhr), Beethovenhalle Karten und Info: Tel. +49-228–778 008 www.beethoven-orchester.de

28. Mai (Premiere), 31. Mai, 08./ 11./ 15. Juni 01. Juli (19.30 Uhr), 19. Juni, 03. Juli (18.00 Uhr) Theater Hagen Karten u. Info: Tel. +49-2331-207-3218 / -3219 www.theater.hagen.de

D E C C A / T R E V O R

Es ist sein einziges Gastspiel in Deutsch-

ist immer noch relativ selten auf der Bühne

widmet.

F O T O :

Einmalig

L E I G H T O N

>Oper

Juan Diego Flórez

>Festival

crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zur Premiere am 28.05. ein

Legende Schönberg und Beethoven stehen auf

>Konzert

dem Programm, wenn einer der Altmeister

Zemlinsky zu einer musikalischen Komö-

Standards

stein persönlich überreichte ihm einst den

die an, die erstmals in Hagen zu sehen ist.

Die Geigerin Midori ist der Stargast im Kon-

Warschau – und kommentierte: „Technisch

Das Werk des Lehrers Schönbergs und

zerthaus Dortmund, wenn Arthur Fagen die

gesehen spielt Pollini schon jetzt besser als

Liebhabers Alma Mahler-Gropius-Werfels

Dortmunder Philharmoniker durch Prokof-

wir alle in der Jury“.

jews 1. Violinkonzert führt. Dazu gibt es

Klavier-Festival Ruhr (17. Juni - 19. August) 23. Juni (20.00 Uhr), Philharmonie Essen Karten u. Info: Tel. +49-1805-001 812 (12 Ct/Min) www.klavierfestival.de

Erstmalig Kleider machen Leute! Gottfried Kellers literarische Erkenntnis regte Alexander

der Starpianisten, Maurizio Pollini, beim Klavier-Festival zu Gast ist. Arthur Rubinersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in

Mendelssohns Reformationssymphonie. 13. Juni (20.00 Uhr) Konzerthaus Dortmund Karten und Info: Tel. +49-1805-448 044 (12 Ct/Min) www.konzerthaus-dortmund.de

9. Opernfestival im Chiemgau Gut Immling

01. bis 31. Juli 2005

Nachwuchs

Uraufführungen

Eine Stradivari kommt nach Dinslaken,

Mit zahlreichen Erst- und Uraufführungen

beim Fantastival mit der „Jungen Sommer-

bereichert die Philharmonie Essen das

nacht der Klassik“. Denn das Burgtheater

deutsche Musikleben gleich in ihrer ers-

mitten in der Altstadt begrüßt Baiba Skride

ten Spielzeit. Zu ihrem Abschluss stehen

mit ihrer „Huggins“-Stradivari von 1708.

wenn es wieder heißt: Klassik Open Air

drei Uraufführungen von Auftragskompo-

Cavalleria Rusticana/Bajazzo von Mascagni/Leoncavallo, Blechschaden (die Brass-Sensation), 02. Juli Meisterklasse - Hommage an Maria Callas, 29. Juli

22. Mai (20.00 Uhr) UA Reimann 25. Mai (20.00 Uhr) UA Caine 9./ 10. Juni UA Van Veen (Essen, Alte Synagoge) 11./ 12. Juni Van Veen (RWE Pavillon) Philharmonie Essen Karten und Info: Tel. +49-201-81 22 200 www.philharmonie-essen.de

15./17./21./23./28./30. Juli

Open Airs unterm Sternenhimmel Italo-Songs (08. Juli); O sole mio-Ohrwürmer (20. Juli) Mit Goethe durch Italien, 27. Juli; Arien zum Finale Grande (31. Juli) Atelier Tesche-Mentzen Konzertmatinee, 10. Juli; Gesangsmatinee, 17. Juli

Karten - Tel. 0180/50 46 654

www.gut-immling.de

Festivalpartner:

Veen Windekind – ein Märchen.

Hautnah, denn mehr als 20 Meter ist kein Zuschauer von der Bühne entfernt. Dazu

An die große Tradition der Niederrheini-

unter ihrem GMD Johannes Wildner.

schen Musikfeste des 19. Jahrhunderts

Fantastival Dinslaken (1. - 9. Juli) 3. Juli (20.00 Uhr), Dinslaken, Burgtheater Karten und Info: Tel. +49-1805-570 070 (12 Ct/Min) www.fantastival.de

Bonn an. Mit einigen ungewöhnlichen Programmen. Wie zum Beispiel der Zwit-

schermaschine, einer Metamorphose über das gleichnamige Bild von Paul Klee von

www.crescendo-magazin.de

Baiba Skride

Ungewöhnliches knüpft das 1. Rheinische Musikfest in

32

B I E N E R T

Reimann für das Petersen Quartett, Dances

for Isadora von Uri Caine und Herman van

K A I

Tosca von Puccini, 01./03./07./09./14./16./22. Juli

sitionen an: ein Streichquartett von Aribert

F O T O :

Reithallen-Opernhaus auf Gut Immling

musiziert die neue Philharmonie Westfalen

crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer am 03.07. zum „Sommerabend“ ein

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VORSCHAU

PREMIUM REISE


vorschau R U H R

www.crescendo-magazin.de

Verlag:

Mit Peter Sadlo ist einer der besten Schlag-

K L A V I E R - F E S T I V A L F O T O :

Impressum

zeuger unserer Zeit zu Gast, wenn es in Wuppertal mit Orffs Carmina Burana am 26. (11.00 Uhr) und 27. Juni (20.00 Uhr) heißt: Oh fortuna! Karten und Info: Tel. +49-202-569 4444 www.sinfonieorchester-wuppertal.com

Maurizio Pollini

Magnus

Feiern!

Er ist mit über 3 Metern der längste

Er ist der einzige Komponist, der den Bei-

30 Jahre Festival in Echternach und eine

den Musikfestspielen Saar führt ihn am

namen „der Große“ trägt: Perotinus, der

nagelneue Philharmonie – in Luxemburg

1. Juli (19.00 Uhr, Hochschule für Musik)

1200 in Notre Dame de Paris tätige „Va-

kommt man gar nicht heraus aus dem

der italienische Pianist Alessio Bax, Ge-

ter der Abendländischen Musik“. Doch im

Feiern in diesem Jahr. Denn noch bevor

winner des Wettbewerbs in Leeds 2000,

Konzert zu hören ist seine Musik nur selten.

man in Echternach fertig ist, naht schon

mit Werken von Bach, Liszt, Rachmaninow

Das Orlando di Lasso-Ensemble schafft da

das achttägige Musikfest in der Hauptstadt

und Ravel vor.

Abhilfe und wird hoffentlich neue Fans für

– und von da muss man dann noch schnell

seine fantastischen Klänge gewinnen.

nach Wiltz. Zum Glück sind die Wege ja

Karten und Info: Tel. +49-681-397 359 www.musikfestspiele-saar.de

RheinVokal. Festival a. Mittelrhein (18.06.-17.07.) 1. Juli (20.00 Uhr), Boppard, St. Severus Karten und Info: Tel. +49-2622-92 64 250 www.rheinvokal.de

nicht so weit ...

Experimente Wenn Musik und Bildende Kunst einmal

Flügel überhaupt: der Fazioli F 308. Bei

Festival Echternach (bis 7. Juli) Info: Tel. +352-72 99 40 www.echternachfestival.lu Einweihung Philharmonie Luxemburg (26. Juni - 3. Juli) Info: Tel. +352-26 32 26 32 www.philharmonie.lu

Weitere Termine 05.05.-04.09.: Wege durch das Land Ostwestfalen / Lippe Tel. +49-5231-982 545 / -390 603 26.05.-14.08.: Burgfestspiele Mayen Tel. +49-2651-48 043

Festival Wiltz (30. Juni - 30. Juli) Info: Tel. +352-95 81 45, www.festivalwiltz.lu

16.06.: Das schlaue Füchslein (Janacˇek) (Pre) Köln, Oper Tel: +49-221-22128400

skulpturen“ eröffnet. „Klang ist Substanz“,

...und außerdem

meint der Niederländer, der u.a. eine über

Osteuropa steht im Mittelpunkt der Trierer

19.06.: Jephta (Händel (Pre) Bonn, Oper Tel. +49-228-778-008 / -022

12 Meter hohe Flöte entwickelt hat, in der

Orgeltage, die vom 17. Mai – 24. Juni

der Zuhörer stehen kann.

stattfinden. Zu Gast ist u.a. die lettische

ensemblia Mönchengladbach (2.– 11. Juni) 4. Juni (22.00 Uhr), Münster, Abteiberg Karten und Info: Tel. +49-2161-252 421 www.ensemblia.de

Star-Organistin Iveta Apkalna (24.05.,

aufeinander treffen, gibt es oft aufregende Ergebnisse. Bestimmt auch in Münster, wenn Hans van Koolwijk auf der Bambusorgel eine eigene Ausstellung mit „Klang-

20.00 Uhr). Info: www.dominformation.de

25.06.-03.09.: Rheingau Musik Festival Tel. +49-1805-743 464 (12 Ct/Min) 30.06.-24.07.: Sommerfestspiele Xanten Tel. +49-2801-77 77 77 01.07.-28.08.: Mittelrhein Musik Momente Koblenz / Mainz Tel. +49-261-12 91 610

Alt und Neu Eigentlich gilt er ja als Spezialist für Alte Musik: Andreas Spering, der künstlerische Leiter der Brühler Schlosskonzerte. Doch dieses Feld überlässt er in diesem Jahr anderen. Er widmet sich mit seiner Capella Augustina der Romantik: mit Bruckners 7. Symphonie in der Fassung Hanns Eislers und Erwin Steins sowie Regers romantischer Suite in der Fassung Arnold Schönbergs. „Konzertsaal“ ist das einzigartige Balthasar-Neumann-Treppenhaus. Brühler Schlosskonzerte (7. Mai - 4. September) 25., 26. Juni (20.00 Uhr) Schloss Augustusburg Karten und Info: Tel. +49-221-28 01 www.schlosskonzerte.de

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crescendo 03 2005

33

Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email: info@portmedia.de www.portmedia.de Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: hanuschik@portmedia.de Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: hippel@portmedia.de Redaktion: Erika Habenicht (EH) email:crescendo@portmedia.de plus regional: Projektleitung: Liselotte Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Redaktion: Erika Habenicht (EH) (verantwortlich) email: crescendo-regional@portmedia.de Schlussredaktion: Michaela Wurstbauer Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Gerhart Asche (GA), Dr. Arnt Cobbers (AC), Dr. Martin Essinger (ME), Dr. Rolf Fath (RF), Martin Freitag (MF), Claudia Großkopf (CG), Guido Johannes Joerg (GJJ), Bernd Kima (BK), Detlef Krenge (DK), Nike Luber (NL), Dr. Tom Reinhold (TR), Erika Rossner (ER), Peter Sarkar (PSa), Bettina Schröm (BS), Dr. Friedbert Streller (FS), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Stefan Voges (SV), Thomas Voigt (TV) Auftragsmanagement: Petra Lettenmeier (verantwortlich) Telefon: +49-89-74 15 09-20 email: lettenmeier@portmedia.de Verlagsrepräsentanten: Tonträger & Hifi: Barbara Wunderlich email: wunderlich@portmedia.de Kulturbetriebe & Markenartikel: L. Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Österreich & Schweiz: Petra Lettenmeier email: lettenmeier@portmedia.de Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 6 vom 01.01.2004 Layout & Artwork: Stefan Steitz (verantwortlich) email: crescendo-layout@portmedia.de Druck: Westermann Druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig Erscheinungsweise: crescendo erscheint mit sechs Ausgaben pro Jahr und zusätzlichen crescendo-themenspecials. crescendo ist bei Opern- und Konzerthäusern, im Kartenvorkauf und im Hifi- und Tonträgerhandel erhältlich. Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Angabe der Beteiligungsverhältnisse: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München Abonnement-Preis: crescendo premium inkl. sechs Premium-CDs: Inland: EUR 29,– pro Jahr inkl. 7% Mwst. Bei Bezahlung per Rechnung fallen zusätzlich EUR 5,– Bearbeitungsgebühr an. Europ. Ausland: zzgl. EUR 10,– Bank-/Portospesen Kündigung: jederzeit zum Ende des Kalenderjahres Verbreitete Auflage: 103.877 (laut IVW-Meldung IV/04) ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage


vorschau

Klassik Highlights

josep Pons

Konzertempfehlungen der Redaktion

Amadigi

Mauricio Kagel zu Besuch

Mit Georg Friedrich Händels Ritter-

Kagel dirigiert Kagel – mehr braucht man

romanze von 1715 setzt die Berliner

für Freunde der Neuen Musik eigentlich

Lauttencompagney ihre erfolgreiche

nicht zu sagen, um sie in ein Konzert zu

Händel-Opern-Reihe im Jahre 2005 fort.

locken. Wer sich mit zeitgenössischer

In der Koproduktion der Händel-Fest-

Musik noch nicht so gut auskennt: in

spiele Halle, des Goethe-Theaters Bad

den Porträtkonzerten der Reihe musica

Lauchstädt, der Festwochen Hannover-

viva kann man das ändern...

Herrenhausen, des Festivals Bayreuther Barock und des Theaters Royal Bury St. Edmunds erlaubt Händelpreisträger

28. Mai (20.00 Uhr), München, Herkulessaal Karten: Tel. +49-89-54 818 181 www.br-online.de/kultur-szene/klassik

ein seltenes Erlebnis: Händels Musik nicht nur im Original-Klang, sondern

Zubin Mehta in München

auch in einer Bühnenrealisation, die sich

Da hat uns der Druckfehlerteufel voll

der historischen Aufführungspraxis ver-

erwischt in der letzten Ausgabe, dem

schrieben hat. Und das dann auch noch

festspiel-guide 2005! Denn mit Schön-

an historischen Spielstätten!

bergs Moses und Aron ist der GMD der

04./05.06. (14.30 Uhr), 06.06. (16.00 Uhr) Bad Lauchstädt, Theater Karten: +49-345-56 52 706 www.haendelfestspiele.halle.de

Tänze aus “Der Leopard” Concerto Soirée ORQUESTA CIUDAD DE GRANADA BENEDETTO LUPO, Klavier Mit dieser Buch-CD können Sie eintauchen in die Welt des Musik- und Filmmusikschaffens von Nino Rota, der zu den bedeutendsten Komponisten der Filmgeschichte gehört. Zu nennen sind neben 8 1/2 und Der Pate vor allem La Strada und die berühmte Ballszene in Der Leopard . Anklänge an diese unvergeßlichen Melodien finden sich auch in dem 1962 von Bruno Maderna uraufgeführten Concerto-soirée. Dieses der äußeren Form nach “klassische” Werk ist sicherlich das Substantiellste und Eigenste, was Nino Rota, der... “barockste” zeitgenössische Komponist, hervorgebracht hat. Special guest: Benedetto Lupo, einer der eifrigsten Schüler Nino Rotas.

Mehr Informationen unter www.harmoniamundi.com

16./18.06. (19.30 Uhr) H-Herrenhausen, Festsaal Karten: +49-511-16 841 222 www.festwochen-herrenhausen.de 16./17.09. (19.30 Uhr) Bayreuth, Opernhaus Karten: Tel. +49-921-69 001 www.bayreuther-barock.bayreuth.de

Recitar cantando

H Ö S L

La strada

2006 zu erleben, wenn er seine letzte

Singend erzählen. Mit dieser Idee begann

W I L F R I E D

DIRIGIERT...

bayerischen Staatsoper natürlich erst

einst die Geschichte der Oper. Heute zeigt einer der faszinierendsten Sänger unserer Zeit, Marco Beasley, mit diesem

F O T O :

Foto: Maria Espeus

Wolfgang Katschner mit seinem Team

Motto, wie modern und unmittelbar die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts klingen kann. Mit seinem an der tradi-

Saison in München abschließt. In diesem

tionellen italienischen Musik geschulten

Jahr ist Zubin Mehta vor allem mit Verdis

Gesangsstil verzaubert der Neapolitaner

Musik bei den Münchner Opern-Fest-

immer wieder seine Zuhörer. Nach den

spielen zu hören, mit Falstaff (29.06. und

Erfolgen mit dem Ensemble L‘Arpeggiata

03.07.), Otello (02./05.07.) und Rigoletto

beim Programm „La Tarantella“, dieses

(06./09.07.). Letztere Oper wird am 9.

Mal mit Monteverdi und dem Ensemble

Juli als „Oper für alle“ auf den Max-Jo-

„Accordone“.

seph-Platz live übertragen.

15.06. (20.00 Uhr) St. Georgen / Längsee, Stiftshof Karten und Info: Tel. +43-463-500 360 www.trigonale.com

Münchner Opern-Festspiele (27.06. – 31.07.) Karten und Info: Tel. +49-89-2185 1920 www.staatsoper.de

34

www.crescendo-magazin.de


gano aber auch Gelegenheit, aufregende

seine Namenspatronin Martha Argerich,

Nachwuchskünstler kennen zu lernen

J E N K I N S

vorschau und Konzerte – dafür garantiert schon

M I T C H

den Auftritten dieser Stars besteht in Lu-

/

zwei Klaviere von Edward Grieg. Neben

seine außergewöhnlichen Programme

C L A S S I C S

Sonata facile KV 545 in der Fassung für

Das Festival in Lugano ist bekannt für

W A R N E R

Ein Riese im Riesen... Mit Pierre-Laurent Aimard kommt in

nen musikalischen Weggefährten Pierre

Pigage erbaute das Hoftheater im Jahre

diesem Jahr einer der besten Pianisten

Boulez, der ihn vor fast 30 Jahren zum

1752. Ein Besuch in diesem wundervol-

unserer Zeit zur Kammermusik in den

Ensemble Intercontemporain holte. Vier

len Gebäude würde sich schon ohne die

Kristallwelten, der „Musik im Riesen“.

Stunden lang Nonstop Musik eines der

Gelegenheit lohnen, van Immerseels In-

Hier widmet er sich nach seinen CD-

einflussreichsten Komponisten unseres

terpretation von Pergolesi zu erleben...

„Ausflügen“ zu Beethoven wieder einmal

Jahrhunderts.

F O T O :

V O N

Pierre-Laurent Aimard

A L E X

K O E T T L I T Z

16. Juni, Lugano, Kongresshalle Karten und Info: Tel. +41-91-92 41 465 www.luganofestival.ch

F O T O :

Argerich meets Anderszewski

hauptsächlich modernen Komponisten, deren Interpretation ihn berühmt machte: B L O O M

Ligeti und Kurtág, Schönberg und Cage,

19. Juni (16.00 Uhr) Duisburg, Gebläsehalle Karten und Info: Tel. +49-1805-001 812 (12 Ct/Min) www.klavierfestival.de

A N A

Elliott Carter und Harrison Birtwistle.

F O T O :

25.-29. Mai, Wattens Karten und Info: Tel. +43-5224-51 080 www.swarovski.com/Kristallwelten

die beim „Progetto Martha Argerich“

Im Hoftheater

Vorschau 04/2005 Das nächste crescendo erscheint

Mit Pergolesis Stabat mater und Werken

am 15. Juni. Wir berichten u. a.

C.P.E. Bachs gastieren Jos van Immer-

über die Eröffnung der Philharmonie Luxemburg und das israelisch-

regelmäßig zu hören ist. In diesem Jahr

...und in Duisburg

seel und seine Ensemble „anima eterna“ im Schwetzinger Rokoko-Theater. Die

arabische Nachwuchsorchester

mit einem besonderen Leckerbissen: Zu-

Auch beim Klavier-Festival Ruhr ist

Spezialisten für Historische Aufführungs-

„West-östlicher Diwan“.

sammen mit ihrem brillanten Kollegen

Pierre-Laurent Aimard ganz in seinem

praxis kommen damit genau an den

Piotr Anderszewski spielt sie Mozarts

Element: mit einer Hommage an sei-

richtigen Ort für diese Musik: Nicolas de

Anzeigenschluss: 17. Mai

SOMMERFESTSPIELE 11. bis 17. Juli 2005 Mariinsky-Theater St. Petersburg - Valery Gergiev Mo Di/Fr Mi/So Do/Sa

31. Mai, Schwetzingen, Rokokotheater Karten und Info: Tel. +49-1805-805 730 (12 Ct/Min) www.schwetzinger-festspiele.de

11. Juli 12./15. Juli 13./17. Juli 14./16. Juli

Tschaikowsky: „Die Zauberin“, Inszenierung: David Pountney Tschaikowsky: „Eugen Onegin“, Inszenierung: Moshe Leiser Orchesterkonzert I und II: Tschaikowsky-Sinfonien, Dirigent: Valery Gergiev Tschaikowsky: „Pique Dame“, Inszenierung: Alexander Galybin

Festspielhaus Baden-Baden Ticket-Service

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Detail aus: Ferdinand Georg Waldmüller, Porträt des Architekten Charles de Moreau © Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz, Liechtenstein Museum, Wien


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