Japan-Tournee Schostakowitsch-Zyklus Dirigierwerkstatt
> Jahrgang 7 > 2005 > www.crescendo-magazin.de
unter der Leitung von Roman Kofman
Beethoven Orchester Bonn
B47837
oktober / november
ausgabe 05/ 2005
2005
plus regional
Info:
www.beethoven-orchester.de Tel. +49-228-778 008
< spitzentĂśne
andreas scholl
renĂŠ jacobs < claudio cavina <
Beihefter CLASS aktuell <
apex Die neue Serie mit den schönsten Klassik-Highlights zum Spitzenpreis!
Brahms
Piano Concerto No.2 Two Rhapsodies Op.79
Rudolf Buchbinder Royal Concertgebouw Orchestra Nikolaus Harnoncourt
„…fabelhaft energiegeladene Concertgebouw Orchestra“ Klassik Heute
Telemann
Suite in A minor / Concerto for viola Concerto for recorder and flute Ouverture des Nations anciens et modernes
„…eine VorzeigeProduktion“ Penguin Guide
Chopin
Sumi Jo · Jochen Kowalski Zubin Mehta
Cyprien Katsaris
„…eindrucksvoll… Bestleistungen…“ FonoForum
Mendelssohn
Waltraud Meier Siegfried Jerusalem Daniel Barenboim
Kurt Masur
Tristan und Isolde (highlights)
Symphonies No.3 ‘Scottish’ & No.4 ‘Italian’
André Rieu · Frans Brüggen
Orff
Carmina Burana
Wagner
Ballades & Scherzos
„In praller, saftiger, irdischer Klangpracht.“ Musikmarkt
Dvor˘ák
Symphony No.7 Romance for Violin „Carnival“ Overture
Thomas Zehetmair Eliahu Inbal · James Conlon
„…gewohnte Supertechnik, Sicherheit und Durchsichtigkeit – glänzend. “ Audio
apex
„Imponierend die Klangkultur.“ FonoForum
„…typischen Leipziger Schmelz…“ Penguin Guide
Rossini
L’Italiana in Algeri (highlights)
Marilyn Horne Samuel Ramey Kathleen Battle „Mit Witz, Charme und einem ungeheurem Koloraturfeuerwerk.“ Orpheus
Warner Music Group Germany • A Warner Music Group Company www.warnerclassics.com · www.warnerclassics.de
FOTO: CHRISTINE SCHNEIDER
Liebe Leserin, lieber Leser!
Inhalt EXPERIENCE THE PERFECTION OF PURITY
Oktober / November 2005 persönlich
Chefredakteur Klemens Hippel Ganz der Alten Musik gewidmet ist diese Ausgabe von crescendo! Einem Bereich der Klassik, der sich nicht nur durch die extrem schnelle Entwicklung in der musikalischen Interpretation auszeichnet, sondern auch durch exzellente Verkaufszahlen vieler CDs, die ein großes Publikumsinteresse an dieser Musik belegen. Mit Andreas Scholl, René Jacobs und Claudio Cavina stellen wir Ihnen drei herausragende Vertreter der Alten Musik vor, in der Hoffnung, den einen oder anderen von Ihnen dafür zu gewinnen, auch einmal Musik anzuhören, die vor Bach komponiert wurde.
Die Wagnerianer werden mich lynchen Der Dirigent René Jacobs
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Am Ende schreien alle Bravo Der Countertenor Andreas Scholl
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Italienisch für Fortgeschrittene Der Madrigalspezialist Claudio Cavina
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crescendo premium
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gehört Neue CDs Kultur Spiegel Klassik Bestseller CD-/DVD-/SACD-Rezensionen
10 12 12
high fidelity
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Es lohnt sich!
unterwegs
Übrigens – wenn Sie Lust haben, einige Künstler abseits
Reisetipps crescendo-Rätsel
vom Konzertpodium kennen zu lernen: bei den Klassik Tagen des Berliner KulturKaufhauses Dussmann haben Sie am 23.
gesehen
und 24. September Gelegenheit dazu (Eintritt frei!). An der
Auf einen Blick
crescendo-Lounge können Sie dort auch uns besuchen. Wir freuen uns auf Sie! Aber jetzt wünsche ich Ihnen erst einmal viel Vergnügen mit der aktuellen Ausgabe von crescendo!
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vorschau plus regional Kulturachse Nord Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
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plus regional Kulturachse Mitte Hessen, Thüringen, Sachsen Das Beethoven Orchester Bonn in Japan NRW Rhein/Ruhr, Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg
Ihr Klemens Hippel
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plus Tourneen
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Impressum
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Die große internationale Musikmesse Popkomm, die vom 14.-16. September in Berlin stattfindet, öffnet sich der Klassischen Musik! Zum ersten Mal lädt die Messe nicht nur die Pop-, sondern auch die Klassikbranche zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Gäste sind u.a. Christian Kellersmann (Geschäftsführer Universal Classics & Jazz) und Vertreter der großen deutschen und europäischen Orchester und Festivals. crescendo ist mit der crescendo Klassik-Lounge dabei
Vorschau 06/2005 Das nächste crescendo erscheint am 15. Oktober. Wir sprechen u.a. mit der Pianistin Gabriela Montero und über den Sänger Fritz Wunderlich, dessen 75. Geburtstag wir am 26. September feiern.
Anzeigenschluss: 19. September
(Halle 18). Als Branchentreff für Produzenten, Klassikfachhändler und Veranstalter werden wir die Messe begleiten und in der nächsten Ausgabe darüber berichten.
EDITORIAL
Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine Beilage der C. Bechstein Pianofortefabrik. Titelfoto Scholl: Decca, Titelfoto Kofman: Lefèbvre
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crescendo 05 2005
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Für weitere Informationen zu unseren Produkten besuchen Sie unsere Internetseite unter www.marantz.de Marantz GmbH +49 54 14 04 66 30
persönlich
Der Dirigent René Jacobs. Von Klemens Hippel
enn René Jacobs eine Aufnahme davon gemacht hat, dann muss die Musik gut sein! Denken viele Fans und greifen zu, ob bei Keisers CroY A Ñ E Z
W
Die Wagnerianer werden mich lynchen
esus oder Scarlattis Griselda. Zu recht, denn die
A L V A R O
Entdeckungen des in Paris lebenden Spezialisten für Alte Musik lohnen immer, ganz zu schweigen von seinen Repertoire-Einspielungen, die nicht selten
F O T O :
Referenzcharakter haben. So zuletzt sein Nozze di Figaro, der weltweit praktisch alle Schallplattenpreise einheimste. In Innsbruck, wo Jacobs seit 1997 künstlerischer Leiter der Festwochen ist, gab es
und es keine Rezitative mehr gibt und keine Improvi-
– das können wir heute auch – sondern auch die Or-
dieses Jahr wieder eine Rarität zu entdecken: Fran-
sation, dann habe ich dazu keine Neigung. Obwohl
namentinstrumente wie Geige oder Harfe. Die haben
cesco Contis Don Chisciotte in Sierra Morena.
eine meiner Lieblingsopern Verdis Falstaff ist. Aber die
kleine episodische Kontrapunkte improvisiert. Ich habe
Improvisation ist für mich sehr wichtig in Verbindung
das einmal einem Geiger vorgeschlagen, aber der hat
mit dem Theatralischen.
gesagt: Das kann ich nicht. Natürlich wurde das da-
crescendo: Dieser Don Chisciotte ist so großartige Musik – warum denken alle immer nur an Händel, wenn von Barockoper die Rede ist?
Jacobs: Das frage ich mich auch! Warum gibt es von
crescendo: Warum fällt das Improvisieren heute vielen Künstlern so schwer?
jeder der über 40 Händelopern schon mindestens eine
Jacobs: Weil es nicht mehr gelernt wird. Und weil es für
Aufnahme? Ich gönne es ihm natürlich – er ist ein sehr
die symphonische Musik nicht notwendig ist.
guter Komponist. Aber andererseits hat er auch, mehr als andere Zeitgenossen, viele Ideen von Kollegen ge-
crescendo: Aber zum Beispiel bei Mozart ist dieses
klaut. Ich muss immer lachen, wenn die Musikologen
Element doch zentral!
das nicht „stehlen“ nennen, sondern „entlehnen“.
Jacobs: Natürlich – ein Pianist, der mit der richtigen
mals auch nicht ohne Proben gemacht. Monteverdi beschreibt eine Probenzeit von fünf Monaten für seine Arianna! Es wäre Luxus, auf diese Weise eine Oper zu machen. Davon kann man heute nur träumen.
crescendo: Nach welchen Kriterien suchen sie unbekannte Werke aus?
Jacobs: Das Kriterium ist nicht nur die Musik. Contis Don Chisciotte zum Beispiel hat mich zuerst als Libretto interessiert. Ich bin ja von Haus aus nicht nur Musiker
In der symphonischen Musik wurde alles festgelegt. In der Zeit vorher ist das Orchester viel mehr angewiesen auf die persönliche Initiative der Musiker, auf Phantasie und Improvisation.
sondern auch Altphilologe. Ich bin in einer Faksimilereihe auf den Titel „Don Quixote“ gestoßen, der mir auffiel, weil ich von keiner Barockoper zu diesem Stoff wusste. Dann habe ich das Libretto gelesen – und da-
crescendo: Mit Contis Oper widmen Sie sich wieder
Einstellung Beethoven oder Mozart spielen möchte,
nach musste ich natürlich schauen, ob die Musik auch gut ist. An erster Stelle bin ich eben Musiker.
einem Werk des frühen 18. Jahrhunderts – Sie be-
muss improvisieren können, weil beide Komponisten
wegen sich nicht wie andere Alte Musik-Spezialisten
geniale Improvisateure waren. Sie haben bestimmt
Richtung Bruckner?
mehr gespielt als in den Noten steht, nicht nur in
crescendo: Was lagert denn noch an Entdeckungen in
den Kadenzen. Aber wir werden niemals mehr das
Ihrem Keller?
Jacobs: Ich kann natürlich verstehen, dass man mit der Musikgeschichte mitwandern möchte. Ich mache das
erreichen, was die konnten. Und das Talent zu im-
Jacobs: Da gibt es noch einiges! Zum Beispiel Elena
auch, nur nicht so schnell. Ich dirigiere Mozartopern
provisieren war zu Mozarts Zeiten schon geringer
von Cavalli. Ein irrsinnig gutes Stück mit ziemlich
und jetzt auch Rossini und Haydn. Aber es ist nicht
als bei Monteverdi. Im frühen 17. Jahrhundert haben
vielen Ensembles. Das ist für mich ein Pluspunkt bei
so, dass ich sage: Ich will so rasch wie möglich bis
verschiedene Instrumente noch gleichzeitig auf einen
einem Stück, wenn es nicht nur aus Da-capo-Arien
Schönberg. Und wenn die Oper total symphonisch wird
Bass improvisiert. Nicht nur die Fundamentinstrumente
besteht, sondern auch Duette und Ensembles darin
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PERSÖNLICH
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persönlich Y A Ñ E Z
realisieren, aber einen Koproduzenten zu finden ist sehr schwer. Für Conti habe ich in diesem Jahr keinen bekommen – er ist zu unbekannt. Es gibt bei vielen
crescendo: Sie gelten als ein Dirigent, mit dem vie-
A L V A R O
Ich kann das hier bei den Innsbrucker Festwochen
le Musiker gerne arbeiten – wie inspirieren Sie Ihre
F O T O :
sind. Aber so etwas aufzuführen ist immer kompliziert.
Jacobs: Eines ist sehr wichtig: zu wissen, was man
Partner?
will! Man darf nicht mit den Musikern zusammen die
Theatern eine Angst vor dem Unbekannten. Wäre es
kein Orchester, sondern ein Ensemble, das Montever-
Partitur entdecken, sondern die Musiker müssen von
um eine Alcina gegangen, hätten wir bestimmt einen
di selbst einfach ein „concerto d’instrumenti“ nennt
Anfang an fühlen: Der hat Ideen und ist so überzeugt
Koproduzenten gehabt.
– verschiedene Instrumente, die meisten davon Con-
davon, dass wir mitmachen müssen.
crescendo: Die Oper ist die einzige Gattung, deren Ge-
tinuo-Instrumente, die jeden Abend neu improvisieren. Später nahm in der Oper immer wieder ein Element
schichte mit einem kaum wieder erreichten Niveau
Überhand. Im Barock wurde die Sängereitelkeit und
beginnt – haben Sie eine Idee, warum?
die Lust auf Gesangsleistung immer wichtiger. Da gab
Jacobs: Weil sie mit Monteverdi begonnen hat! Ich ver-
es Komponisten, die ein ganzes Leben lang Kilometer
gleiche gerne das Genie Monteverdis mit der antiken
von Koloraturen produzierten, um dem Publikum zu
griechischen Literatur, die auch mit einem Pauken-
gefallen. Johann Adolf Hasse ist für mich das Modell-
schlag begonnen hat: Homer. Dieses Niveau wurde
beispiel. In der Belcantooper wird das Belcanto ein Ziel
nie wieder erreicht. Die Geburt der Oper war eine
für sich – und bei Wagner dann das Orchester. Da kann
sehr glückliche: Bei Monteverdi ist alles im Gleich-
man sich fragen, ob das noch gutes Musiktheater ist!
gewicht. Es gibt keine Arienformen, die dominieren,
Man kann das bei Wagner fragen – die Wagnerianer
wenn man überhaupt von Arien sprechen kann. Es gibt
werden mich lynchen!
SONYBMG anz wunderlich cresc 5
31.08.2005
16:15 Uhr
AKTUELLE CD
Georg Friedrich Händel: Saul Joshua, Zazzo, Bell u.a., RIAS Kammerchor, Concerto Köln: Jacobs. Harmonia mundi HMC 801877.78 Hybrid-SACD crescendo premium hält diese CD für Sie bereit.
Seite 1
FRITZ WUNDERLICH
Fritz Wunderlich, der herausragende lyrische Tenor des 20. Jahrhunderts, begann seine SchallplattenKarriere in den 1950er Jahren mit einem Vertrag beim Europäischen Phonoklub Stuttgart. Vier Opernquerschnitte sowie einige Arien, Operettenlieder und Canzonen von O sole mio bis Granada hatte er damals eingesungen – die einzigartige Stimme Wunderlichs wurde dort erstmals auf Tonträger dokumentiert. Die Auswahl auf dieser CD dokumentiert in Verbindung mit dem ausführlichen Booklet die frühen Jahre und damit den Beginn einer einzigartigen Sängerkarriere.
82876731452
www.sonybmgmasterworks.de
Riccardo Mutis Scala-Produktion mit Maria Guleghina und José Cura! Giacomo Puccini
Manon Lescaut
persönlich
PRÄSENTIERT
Am Ende schreien alle Der Countertenor Andreas Scholl von Klemens Hippel
Teatro alla Scala, 1998
Maria Guleghina José Cura Lucio Gallo Orchestra e Coro del Teatro alla Scala
RICCARDO MUTI Inszenierung: Liliana Cavani DVWW-OPMLES
Tschaikowsky
Schwanensee Teatro alla Scala, 2004
Choreographie: Vladimir Burmeister
A
sondern in ganz Europa Begeisterungsstürme aus-
rattert das einfach von Anfang bis Ende durch und am
Bellini
löste. Seine Arien sind Andreas Scholl wie auf den
Ende schreien alle Bravo. Aber der Rest konzentrier-
La Sonnambula
Leib geschrieben.
te sich auf die Expressivität. Senesinos Stärke lag im
Eva Mei
crescendo: Wir mussten eine ganze Weile warten auf
Svetlana Zakharova Roberto Bolle Corpo di Ballo ed Orchestra del Teatro alla Scala
JAMES TUGGLE DVWW-BLSL
rien für Senesino – so hat der bekanntes-
als die Geiger der damaligen Zeit spielten. Er war zwar
te Countertenor unserer Zeit sein neues
sehr virtuos, aber das Repertoire spiegelt diese Virtuo-
Album genannt. Senesino: Das war jener
sität nicht wieder. Er hatte durchaus in jeder Oper ein
legendäre Kastrat, der zu Beginn des 18.
Stück, wo man loslegen muss – bei einer Arie wie Vivi
Jahrhunderts nicht nur beim Londoner Publikum,
tiranno, da ist musikalisch nicht viel zu gestalten, da
Teatro Comunale, Florenz, 2004
José Bros · Giacomo Prestia Orchestra e Coro del Maggio Musicale Fiorentino
eine neue Scholl-CD...
Scholl: Na ja, es waren anderthalb Jahre, seit dem
Ausdruck, im Phrasieren bei den langsamen Arien.
crescendo: Sehen Sie in solchen leisen Tönen eine Stärke der Barockoper?
Arcadia-Programm. Davor habe ich jedes Jahr eine
Scholl: Das Publikum spürt darin vielleicht eine andere
Inszenierung: Federico Tiezzi
CD herausgebracht. Man sollte das nicht übertreiben,
Wahrhaftigkeit. Es gibt darin kein Geschrei, kein Ge-
DVWW-OPSON
sondern seine Kräfte lieber gut einteilen. Eine CD pro
brüll und kein Pathos. Im Vordergrund steht der Affekt,
Puccini
Jahr ist viel – es ist unmöglich, die nächsten 20 Jahre
gefragt sind Wahrhaftigkeit und Seele.
jährlich ein Soloprogramm einzustudieren!
DANIEL OREN
Turandot
Salzburger Festspiele 2002
Gabriele Schnaut Johan Botha Cristina Gallardo-Domâs
crescendo: Sie unterrichten inzwischen wie Ihre Lehrer
crescendo: Auf Ihrer neuen CD findet man neben Wer-
Richard Levitt und René Jacobs an der Schola Canto-
ken von Händel auch Unbekanntes von Lotti oder Al-
rum – wie geben Sie Ihre Erfahrungen weiter?
binoni. Wie kam Ihre Auswahl zustande?
Scholl: Also weitergeben in dem Sinne, dass ich etwas
VALERY GERGIEV
weil dieser eine wichtige Rolle in Senesinos Karriere
lich nichts. Ich glaube, dass man bei seinen Studenten
Inszenierung: David Pountny
spielte. Darüber hinaus ist es immer gut, neues Reper-
als Entdecker fungieren kann, man muss erkennen,
DV-OPTURSF
toire zu entdecken. Es sind einige tolle Sachen dabei
was in ihnen steckt. Aber ich komme mehr und mehr
– die Porpora-Arie Va‘ per le vene il sangue ist ein
zu der Überzeugung, dass das Potenzial auch vorbe-
Wiener Philharmoniker
Verdi
Scholl: Es musste auf jeden Fall Händel mit dabei sein,
gebe, und der Student nimmt es auf, kann ich eigent-
richtiger Hit. Es ist spannend, nicht einfach alle Hän-
stimmt ist. Es gibt schöne Stimmen, an denen sich
del-Opern und Oratorien abzugrasen, sondern auch
viele Lehrer aufgerieben haben, die mit großem Einsatz
Leo Nucci Vincenzo La Scola Alexandrina Pendatchanska
zu sehen, wie andere Komponisten für diesen Sänger
versucht haben, jemanden weiterzubringen, aber es
geschrieben haben.
hat einfach nicht funktioniert.
Orchestra e Coro del Teatro di San Carlo
NELLO SANTI
crescendo: Was war denn das Besondere an Senesino? Scholl: Es gibt einige Quellen, die Senesinos Kunst
crescendo: Worum geht es dann beim Unterrichten? Scholl: Es geht vor allem darum, die Studenten zu for-
Inszenierung: Werner Düggelin
beschreiben. Man weiß, dass er relativ wenig verziert
dern. So habe ich das selbst bei René Jacobs erlebt: Da
DV-OPIDF
hat. Und er konnte schneller artikulieren und singen
musste man von sich aus eine Interpretation anbieten.
I due Foscari
Teatro di San Carlo, Neapel, 2000
Vertrieb in Deutschland:
www.tdk-music.com
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persönlich xxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxx
nie getraut. Da müsste man eigentlich sagen: „Danke-
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D E C C A
schön, komm wieder, wenn Du es gelernt hast.“
crescendo: Ist es eigentlich beim Unterrichten auch so wie auf der Bühne: dass die Frauen oft besser singen als die Männer?
F O T O :
D E C C A
Bravo
Konzerttermine: 31. Oktober: Essen, Philharmonie 15. November: Berlin, Konzerthaus 21. November: Wien, Konzerthaus 23. November: München, Herkulessaal 25. November: Baden-Baden, Festspielhaus
Scholl: Ja – es sind irgendwie auch die besseren Und dann hat er gesagt: „o.k., wovon singst Du hier?
Menschen, habe ich langsam das Gefühl. Für den
– probier es mal so...“. Dann singt man das nach und
Sängerberuf sind sie auf jeden Fall die kompletteren
in der Imitation stellt man fest: „Aha, jetzt weiß ich,
Menschen, in Bezug auf Sensibilität, Gefühl, Emotion
wie der das meint“ – und dann entwickle ich vielleicht
– das sind ja nicht unbedingt Eigenschaften, die man
meine eigenen Ideen und distanziere mich von der
mit Maskulinität assoziiert. Im Mittelalter war das so,
Interpretation des Lehrers. Aber es ärgert mich, wenn
dass der Ritter auch Gedichte schreiben und Instru-
Studenten in den Unterricht kommen, etwas schlecht
mente spielen können musste. Heute müssen sich
vom Blatt singen und dann die Interpretation dazu von
die Männer schon sehr anstrengen, um sich dafür zu
mir haben wollen. Das hätte ich mich bei René Jacobs
öffnen.
Fleming-Az_220x130_Cresc
26.08.2005
11:05 Uhr
Seite 1
Renée Fleming
The Beautiful Voice Sacred Songs Renée Fleming singt die schönsten geistlichen Arien von Bach bis Bernstein CD 475 692-5
Richard Strauss: Daphne Renée Fleming, Johan Botha, Michael Schade u. a. WDR Sinfonieorchester Köln Dirigent: Semyon Bychkov 2 CDs 475 692-6
Renée Fleming Die Biografie Ab sofort im Buchhandel erhältlich! Henschel, ISBN 3-89487-515-1
Renée Fleming verwöhnt ihre Fans 2005 mit dem ganzen Spektrum ihres Könnens: als ideale Daphne in der langerwarteten Neueinspielung von Richard Strauss’ bukolischer Tragödie, als „The Beautiful Voice“ mit den schönsten geistlichen Arien von Barock bis Bernstein sowie als umjubelte Konzertsängerin in Claudio Abbados Liveaufnahme mit Musik von Alban Berg und Gustav Mahler. (Veröffentlichung auf Deutsche Grammophon am 12.09.) Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 0 30- 520 07-22 44 · www.klassikakzente.de
AKTUELLE CD
Arias for Senesino Andreas Scholl Decca 475 656 9 ET: 10. Oktober 2005 Diese CD ist unser Begrüßungsgeschenk für neue crescendo premium-Teilnehmer.
persönlich
Italienisch für Fortgeschrittene Der Madrigalspezialist Claudio Cavina von Klemens Hippel
S
eine Welt ist das Madrigal – italienische Dichtung, vertont von den bedeutendsten Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts. Für dieses Repertoire gelten Claudio
Cavina und sein Ensemble La Venexiana als eine der besten Adressen weltweit.
crescendo: Ich habe gelesen, dass Sie eher Schumann, Miles Davis und Billie Holiday als Alte Musik auf die M U S I K V E R T R I E B
einsame Insel mitnehmen würden. Stimmt das?
Cavina: Ja! Ich mag keine Alte Musik. Ich meine: Ich höre nicht gerne Alte Musik auf CD. Ich habe auch gar nicht so viele Alte-Musik-CDs. Ich führe Alte Musik auf, aber wenn ich anderen zuhöre, mag ich lieber andere
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Musik. Vor allem Jazz. Ist das so seltsam?
crescendo: Warum gerade Jazz? Cavina: Für einen Sänger ist es sehr wichtig, sich diese Musik mit ihren fantastischen Sängern anzuhören. Wenn ich unsere Musik aufführe, fordere ich die Mu-
tion. Aber es ist klar, dass nicht alle Menschen dieses
Restaurant ausprobieren wollen, aber der Koch ist kein
siker auf, auf diese Art zu singen, das richtige Tempo
Gefühl teilen. Ich kann sie nicht überzeugen. Auch
Inder? Wenn ich eine Pizza essen will, aber der Koch
zu finden und seine große Freiheit zu nutzen. In der
wenn wir in Italien singen, ist das Publikum nicht
ist ein Afrikaner – wie soll das eine italienische Pizza
klassischen Musik ist dagegen alles vorgeschrieben.
darauf vorbereitet. Vivaldi ist viel einfacher zu hören,
werden?
crescendo: Sie beschränken sich mit Ihren Konzerten
Bach auch.
crescendo: Stimmt es, dass Sie nicht aus der Parti-
auf ungefähr 100 Jahre italienische Musik – ist das
crescendo: Nach Ihrem Monteverdi-Projekt wenden
tur singen, sondern nur mit den originalen Stimmen
genug für ein Künstlerleben?
Sie sich jetzt einer Gesamtaufnahme von Gesualdos
arbeiten?
Cavina: Ich glaube schon, weil wir es gar nicht schaf-
Madrigalen zu – warum gerade Gesualdo?
Cavina: Nein. Wir haben das mal ausprobiert am An-
fen, all diese Musik zu machen. Bald haben wir Mon-
Cavina: Gesualdo ist interessanter für ein modernes
fang. Wir wollten es genauso wie damals machen, als
teverdi vollständig, aber dann kommt Gesualdo. Bei
Publikum. Damals haben alle anderen Komponisten
jeder Musiker nur seine Stimme vor sich hatte. Das ist
Marenzio ist es schon unmöglich, alle Madrigalbücher
zunächst Dichtung geschrieben und sie dann vertont.
eine ganz eigenartige Erfahrung, weil ich nur meine
aufzunehmen, und dann gibt es noch Vorschläge Marco
Gesualdo denkt dagegen zuerst an die Musik. Er nutzt
Linie habe und singe. Ich kann nicht nachlesen, was
da Gagliano aufzunehmen oder Michelangelo Rossi
nicht, wie Monteverdi, Musik für die Worte, sondern
die anderen machen, nur hören, wie sie atmen und
– jeder ist sehr interessant.
Worte für die Musik.
phrasieren. Aber das ist sehr kompliziert, im Konzert
crescendo: Können Sie erklären, was Sie an diesem
crescendo: Wie steht es mit deutschem Repertoire der
Repertoire fasziniert?
Zeit – Rosenmüller oder Schütz?
Affekte sehen, die ich in anderer Musik nicht finde.
zialisieren. Nicht nur in der Musik. Man kann Bach,
Ich liebe Bach, aber wenn ich Monteverdi singe, fühle
Schütz, Beethoven, Mahler und Monteverdi machen
Cavina: Ich kann in diese Musik schauen und alle
Cavina: Nein. Ich finde es gut, sich im Leben zu spe-
oder in der Probe kann man das nicht machen.
AKTUELLE CD
ich mehr. Bei Bach beeindruckt die großartige musi-
wie viele Ensembles. Aber ich kaufe keine Mahler-CD
kalische Konstruktion. Bei Monteverdi gibt es wenig
von einem Monteverdi-Dirigenten! Es ist unmöglich,
Claudio Monteverdi: 6. Madrigalbuch. La Venexiana
davon, aber dafür große Gefühle. Wenn er „grausam“
jede Musik zu kennen. Wir sind heute keine Renais-
Glossa 920926 / Note 1
schreibt, wird die Harmonie genau so. Seine Musik ist
sancegelehrten mehr. Deswegen machen wir keine
einfach und großartig. Für mich ist das reine Emotion.
deutsche, englische oder französische Musik, nur
Mit zwei oder drei Noten bildet Monteverdi eine Emo-
italienische. Was denken Sie, wenn Sie ein indisches
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EDITORIAL
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F O T O :
6. Symphonie. Werner
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> zu jedem Heft eine ausgewählte Premium-CD gratis.
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Tourneeprogramm aufgenommen. Das Beethoven
halten ein begrenztes Kartenkontingent bereit. Sie
Orchester hat damit die bisher beste Interpretation
können die Karten ausschließlich schriftlich beim Ver-
Straße
der „Pastorale“ im Mehrkanalton-Verfahren vorgelegt
lag bestellen. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem
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und zeigt dabei, welch ausgezeichnete Spielkultur es
Bestellschein, der Ihrer crescendo-Ausgabe beiliegt.
unter seinem aus der Ukraine stammenden GMD erworben hat.
> So werden Sie premium-Teilnehmer:
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scheiden, erhalten Sie
Buchung: Tel. +49-89-41971-0
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grüßung.
Die türkische Badekultur reicht 800 Jahre zurück und
Diesmal: Arias for Sene-
hat ihren Ursprung in Mittelanatolien und Istanbul, wo
sino. Andreas Scholl,
heute noch die schönsten Bäder zu finden sind. Das
zusätzlich die CD zur
Accademia Bizantina: Dantone.
türkische Dampfbad Hamam aus der Zeit der Osmanen
Decca 4756569 / Universal
erfreut sich als neuer Wellnesstrend großer Beliebtheit.
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gehört
kurz vorgestellt Neue CDs im Überblick
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> 1 GIPFELTREFFEN holen können. Von Dvorˇák über Strauß bis hin zum National
sikalischen Strömungen in der neuen Musik machen – was
Anthem. Das Konzert ist vom ersten bis zum allerletzten Ton
gefällt, kann zum Midprice-Niveau dann in Gänze erworben
zu hören. Ob diese CD allerdings ein Ersatz für das Spektakel
werden. Wärmstens empfohlen!
Last Night of the Proms ist, das wage ich zu bezweifeln,
Universal 476 742 3
schließlich liefert die Musik nicht die Bilder der traumhaften Hutkreationen.
KHo
Pünktlich zum Abschied von Herbert Blomstedt als 18. Gewandhauskapellmeister erscheinen zwei Hommagen an
> 3 VON BACH ZU MOZART
den in den USA geborenen Dirigenten: Querstand bringt
Seine erste CD mit Bachs Goldbergvariationen machte ihn
eine Reihe von fünf CDs mit Liveaufnahmen u.a. von Bruck-
von Heute auf Morgen zu einem Star, inzwischen ist aus
ner-, Brahms- und Mendelssohnwerken heraus und bietet so
dem Newcomer Martin Stadtfeld einer der erfolgreichsten
einen Überblick über die Ära Blomstedt. Bei BMG erscheint
Pianisten seiner Generation geworden. Zusammen mit
der Livemitschnitt von Mendelssohns Elias auf den Mendels-
dem Sinfonieorchester des NDR und dem Dirigenten Bruno
sohnfesttagen 2003 – einem Konzert, das als ein Höhepunkt
Weil begibt er sich jetzt in die Klanggefilde von zwei der
von Blomstedts Schaffen gilt.
ausdrucksstärksten Klavierkonzerte Mozarts. Darunter das
BMG/RCA Red S. 2CD 82876657932
berühmte in d-moll KV 466 mit der verzweifelt-trauernden
VKJK0507
Stimmung zu Anfang. Für das c-moll-Konzert KV 491 hat der
und Güte steht, und dem Düsternis und Gewalt verkörpernden
Jungstar sogar seine eigene Kadenz komponiert.
Kaschtschej spielt Strawinskys klangfarben- und effektrei-
Sony 82876722982
ches Werk Der Feuervogel, das schon bei der Uraufführung
EH
1919 mit den Ballets russes ein sensationeller Erfolg war
> 4, 5, 6 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, ARVO PÄRT!
und auch beim Konzert im Dezember 2004 mit dem Sym-
Wenn der wohl populärste lebende Komponist 70 wird, muss
phonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung
man das feiern! Zum Beispiel mit „Arvo Pärt: A Tribute“, einer
von Mariss Jansons vom Publikum begeistert aufgenommen
CD, die sein Freund Paul Hillier, einst Begründer des Hilliard-
wurde. Ebenfalls bei diesem Konzert wurde das virtuose
Ensembles, zusammengestellt hat. Oder mit „Arvo Pärt: A
fünfte Klavierkonzert von Rodion Shchedrin mitgeschnitten,
Portrait“ des Pärt-Spezialisten Nick Kimberley. Erstere CD
am Klavier: der 20jährige russische Nachwuchspianist Denis
stellt vor allem die viel gespielten Werke der 90er Jahre vor,
Matsuev. Dessen von bravurös dahingedonnertem Virtuo-
während letztere das gesamte Schaffen Pärts beleuchtet,
senrepertoire nur so strotzendes Erstlingsalbum weltweit
von den seriellen Anfängen der 60er bis zur Gegenwart. Wer
Aufmerksamkeit erregt hat. Mit seinem zweiten Album wagt
Pärts Werk noch nicht kennt: zugreifen! Das gilt auch für eine
er sich nun an der Seite von Mariss Jansons erfolgreich auf
CD mit ganz neuen Kompositionen Pärts, die ECM gerade
das Terrain eines Konzertinterpreten.
herausbringt: Sie stellt Da pacem von 2004 und Lamentate
EH
Sony 9263081
aus dem Jahre 2002 vor.
> 2 THE LAST NIGHT The Last Night of the Proms: Ein Spektakel, das auch in Deutschland vor den Fernsehern gern und manchmal auch
> 10 BRUCKNER IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
H E N N C H / B M G
Zwischen den beiden Polen des Feuervogels, der für Anmut
KH
K L A U S
Mariss Jansons
> 8, 9 MENDELSSOHNS NACHFOLGER
F O T O :
F O T O :
S O N Y
B M G
M A S T E R W O R K S
Warner Classics 2564 61 956 - 2
KH
KH
Harmonia mundi, HMU 907407
Er war einer der letzten großen deutschen Kapellmeister, der
Naxos 8.558182-83
2002 verstorbene Günter Wand. Nach zahlreichen CD-Editio-
ECM 1930 / Universal
nen ist seine Arbeit jetzt auch im Bild zu bewundern – TDK veröffentlicht eine Reihe mit Konzerten Wands. Zu Beginn
laut singend mitverfolgt wird. Haben Sie jetzt noch die be-
> 7 MOMU - MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS
malten Gesichter der Engländer im Kopf, wie sie sich im
Trotz aller Unkenrufe: Es gibt sie noch, die ambitionierten
nien 5, 6, 8 und 9 bei den Schleswig-Holstein-Festpielen
letzten September zu ihrer Hymne bei der Last Night of the
Projekte großer Plattenfirmen, die mit Sachkenntnis und
1996-2001 mit dem NDR-Sinfonieorchester. Ein schöner
Proms 2004 im Takt wiegten? Die BBC hat das Konzert mit
Liebe zur Musik gemacht werden! Das zeigt MoMu, ein
Beginn dieser Edition – hatte Wand doch gerade mit seiner
dem BBC Symphony Orchestra und den BBC Singers auf
klug zusammengestellter Sampler aus 50 CDs mit Werken
Bruckner-Interpretation seine späte internationale Karriere
einer wunderbaren Doppel-CD festgehalten, mit der Sie sich
meist völlig unbekannter Komponisten. Hier kann man sich
begonnen.
nun das Konzert aus dem letzten Jahr in die Wohnzimmer
zum Budgetpreis einen Überblick der verschiedensten mu-
TDK DV-COWANDBOX1
10
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EDITORIAL PERSÖNLICH
GEHÖRT
auf vier DVDs seine Bruckner-Interpretationen der Sympho-
HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE
KH
SIR SIMON RATTLE
BERLINER PHILHARMONIKER
Dvorˇák:" ... Auch klanglich trafen die Berliner den Märchenton. Da glänzten zarte Blechbläserfarben auf, schmeichelten sanft verklärte Streichersounds dem Ohr - mehr kann man aus dem "Goldenen Spinnrad" wirklich nicht herausholen." Badische Neueste Nachrichten
Debussy:" ... Eine atemberaubende Interpretation von "La Mer": so energiegeladen, so phänomenal vital, dass man mit beiden Händen hineingreifen wollte in diese aufschäumende akustische Gischt!" Tagesspiegel
DVORÁK
Foto: Sheila Rock
Sinfonische Dichtungen 2CDs 5 58019 2 Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie
Weitere Informationen zu Sir Simon Rattle finden Sie unter www.emiclassics.de & www.simon-rattle.de
DEBUSSY La Mer u.a. CD 5 58045 2 Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie
gehört
Klassik Bestseller 1 1
Anna Netrebko: Sempre libera
2 4
Anna Netrebko
3 -
Glenn Gould
4 5
Lang Lang
5 2
Lang Lang
6 -
Domingo
7 3
Ludovico Einaudi
8 -
Sir Simon Rattle
9 -
Sir Simon Rattle
10 9
Rolando Villazón
Franz Schubert: Der Tod und d. Mädchen (arr. Mahler) / Mahler: Adagietto Locker und leicht wie ein Streichquartett, aber mit dem vollen Klang eines Streichorchesters erklingt Mahlers geniale Orchestrierung von Schuberts Quartett hier. Roman Kofmans Interpretation besticht einerseits durch die perfekte Gestaltung der Dynamik, andererseits durch wunderbar gelungene Übergänge. Das leidenschaftliche und dennoch schwebende Adagietto lässt dann hoffen, dass Kofman KH sich bald einmal einer ganzen Mahler-Symphonie auf CD annimmt! Kiew Chamber Orchestra: Kofman. MDG 601 1315-2 / Codaex
Claudio Abbado Deutsche Grammophon Wiener Philharmoniker Opera Arias Deutsche Grammophon
Rachmaninow: 2. Klavierkonzert Deutsche Grammophon Wagner: Tristan und Isolde EMI Una mattina Decca
Silvesterkonzert 2004 Orff: Carmina Burana EMI Dvorˇák: Sinfonische Dichtungen EMI Französische Opernarien Virgin Classics
Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe
The 1955 Goldberg Variations Sony Classical Live at Carnegie Hall Deutsche Grammophon
Orchester
CD-/DVD-/SACD-Rezensionen finden Sie auf den folgenden Seiten – alphabetisch nach Komponisten geordnet. Jeweils in der Kopfleiste präsentieren wir Ihnen einen Tipp der Redaktion. Viel Spaß beim Stöbern! Arcadia Blockflöte ist zwar leicht zu lernen, aber es gibt Stücke für sie, die verteufelt schwer zu spielen sind. Wahrscheinlich schaut deshalb die rotblond gelockte Lucrezia Borgia so schräg auf dem Cover als hätte sie Zweifel, ob Sven Schwannberger die Flötensoli der frühbarocken Sonaten und Canzonen wohl meistern wird. Doch Schwannberger erweist sich als Meister seines Instruments. In den Stücken von Frescobaldi, Castello, Fontana, Uccellini und anderen präsentiert er die Blockflötenstimme mit stupender Virtuosität und einem Einfallsreichtum, der das Instrument von immer neuen Seiten zeigt. Vorbei das Klischee, die Blockflöte sei harmlos und langweilig, bei Schwannberger jubiliert und klagt sie, lockt und verführt. Die Continuogruppe sorgt für lebendige Rhythmik, ohne der Diva Blockflöte zu nahe zu treten. Ein akustisches Arkadien, NL nicht nur für Flötenliebhaber. Sven Schwannberger u.a. Bella Musica CTH 2508 / Klassik Center Kassel Cecilia Bartoli: Opera proibita Was tun, wenn der Papst wieder einmal die Oper verboten hat? Kein Problem für die Komponisten und Textdichter des 17. und 18. Jh., da wurde einfach opernhaft glanzvolle, emotionale Musik auf geistliche Texte gesetzt – die Schönen und Reichen trafen sich dann halt in Oratorienaufführungen statt in der Oper. Eine Auswahl von Arien aus solchen Oratorien stellt Cecilia Bartoli vor. Statt der Liebe triumphieren in den Stücken von Scarlatti oder Händel Tugenden wie die Unschuld, die Keuschheit oder auch einfach die Zeit, die an der Schönheit nagt. Fulminant begleitet von Marc Minkowski und den Musiciens du Louvre, die jeder Arie eine charakteristische Rhythmik und einen Hauch französischen Prunks verleihen, lässt Cecilia Bartoli die Koloraturen rollen. Am schönsten sind freilich die ruhigen, melancholischen Klagen wie Scarlattis Mentre io godo in dolce oblio oder Händels Lascia la spina. Hier präsentiert sich die Sängerin nicht als Turbo-Virtuosin, sondern als einfühlsame, NL ebenso schön wie differenziert singende Künstlerin. Les Musiciens du Louvre: Minkowski. Decca 475 7029 Claude Debussy: Orchesterwerke Schon allein für die brillante Soloflöte von Emmanuel Pahud im Prélude à l‘après-midi d‘un faune lohnt diese Aufnahme! Vor allem aber für ein unbekannteres Werk Debussys: La boite
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a jouyoux, das von André Caplet fertig instrumentierte Ballett, das die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle in seiner ganzen Farbigkeit und Ausgelassenheit lebendig werden lassen. Ganz ungewohnt ist der Klang von drei durch Colin Matthews instrumentierten Préludes Debussys, bei denen sich die Berliner lustvoll ins Orchestergetümmel stürzen, dazu eine souveräne La Mer, wie man sie von Rattle KH erwartet. Berliner Philharmoniker: Rattle 2004. EMI 5580452 Gershwin, Copland, Bernstein: America for Two Wenn Amerika immer noch als Chiffre für unbegrenzte Möglichkeiten dient, dann gewinnt der Titel dieser Platte eine neue Bedeutung. Denn „für zwei“ Klaviere eröffnen sich in der Tat ungeahnte musikalische Möglichkeiten – Aglika Genova und Liuben Dimitrov stellen dies unter Beweis. Fast ausschließlich arrangierte Orchesterwerke der amerikanischen Moderne haben sie eingespielt. Die rhythmische Präzision und die Transparenz des Zusammenspiels verleihen den Stücken zugleich Spritzigkeit und voluminösen Klang. SV Genova & Dimitrov. cpo 777039-2 / jpc Georg Friedrich Händel: Teseo Bei der Uraufführung 1713 war die Zauberoper Teseo am Londoner Haymarket Theatre ein grandioser Erfolg. Ebenso im Jahr 2003, als die Berliner Lautten Compagney damit in die kleinen, feinen Theater von Bad Lauchstädt, Herrenhausen, Schwetzingen und Bayreuth reiste. Auf zwar schlichter, aber sehr phantasieanregender Bühne gibt es Lichtfeuerwerk, turbulentes Ballett und vor allem ein vorzügliches Sängerensemble. Mit gleich drei spielbegabten und stimmfeinen Countern, Erzkomödiantinnen wie Belcantistinnen sind Sharon Rostorf-Zamir als drangsalierte Agilea und Maria Riccarda Wesseling als wütende Medea. Axel Köhler hat das an Emotionen und Affekten reiche Verwirrspiel mit Schalk und Ironie inszeniert – ohne die Verabredungen und die Üppigkeiten des Barock zu beschneiden. Vier Standkameras halten die Szenen mit Sorgfalt und Theatergespür fest und vermitteln in musikalisch-dramaturgisch sinnmachenden Perspektiven und Schnitten ein Bühnenereignis von faszinierender Vitalität samt Zauberklängen von historischen Instrumenten: Seismografisch erspüren Wolfgang Katschner und seine Lautten Compagney das Innenleben der Figuren und ER geben emphatisch und sensibel Stimmungen wieder. Wölfel, Wesseling, Laszczkowski, Rostorf-Zamir u.a., Lautten Compagney: Katschner. Arthaus 100 708 / Naxos
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Konzerttermine
Der Spiegel schrieb über Martin Stadtfelds Bach-Interpretation: „Eine Irritation vom Feinsten.“ Nun widmet sich Stadtfeld den beiden „Moll-Klavierkonzerten“ Mozarts und hat für eines davon gleich eine eigene Kadenz geschrieben. Zusammen mit dem NDR Sinfonieorchester unter der Leitung des Mozartspezialisten Bruno Weil ist ihm wieder eine ganz besondere Aufnahme gelungen. 13.10. 14.10. 15.10. 16.10. 17.10. 19.10. 20.10. 21.10. 23.10.
Wiesbaden: Kurhaus Nürnberg: Meistersingerhalle Frankfurt: Alte Oper Würzburg: CCW Stuttgart: Liederhalle Mannheim: Rosengarten Viersen: Stadthalle Aachen: Eurogress Essen: Philharmonie
„Talent der Sonderklasse“ (Die Zeit)
gehört
mit Mozart Klavierkonzerten
Martin Stadtfeld
Thomas Hampson: Arien von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert Nachdem er mittlerweile sein Betätigungsfeld im großen Verdi-Fach gefunden hat, kehrt Thomas Hampson bei seiner neuen Einspielung mit Nikolaus Harnoncourt zu seinen Anfängen zurück und singt Mozart, Haydn, Beethoven und Schubert. Bei nahezu allen der zwölf Beispiele handelt es sich um Alternativ- oder Einlagearien, die die Komponisten für Werke anderer schrieben. So ist vor allem die Arie des Guglielmo interessant, die Mozart später durch eine weniger bravouröse ersetzte; dagegen weist die Alternativfassung von Graf Almavivas Rachearie mit ihrem umgearbeiteten Schlussteil auf die brillante Höhe eines Interpreten hin. Beides sind gute Beispiele für Hampson, um die Geschmeidigkeit und Gelenkigkeit seiner Stimme vorzuführen, die im Lauf der Zeit schwerer und dunkler geworden ist, und deren kämpferischen Zugriff er im Kriegslied Ich möchte wohl der Kaiser sein ausspielen kann. Zarte, verführerische Töne stimmt er in Un bacio di mano an sowie in den beiden lyrischen und stimmungsreichen Gesängen aus Schuberts Alfonso und Estrella. Durchgehend anregend von Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus Wien RF begleitet, ist dies ein unkonventionelles und originelles Recital geworden. Hampson, Concentus Musicus Wien: Harnoncourt. Warner Classics 2564 62257-2 Manuel Hidalgo: Nuut, Gran Nada, Introduktion und Fuge Für den aus Andalusien stammenden Manuel Hidalgo spielt der Klangwert die zentrale und bestimmende Rolle in seinen Kompositionen. Einen guten und gut nachvollziehbaren Eindruck davon bekommt man bei seiner Instrumentierung des letzten Satzes aus Beethovens Hammerklaviersonate, Introduktion und Fuge. Das wohlbekannte Werk funkelt in verblüffenden Farbschattierungen, eine kreative Bearbeitung, die bisher ungehörte Schichten selbst eines Meisterwerks aufzuzeigen vermag. Die Besetzung für Akkordeon und Orchester teilen auch die beiden dieses Werk einrahmenden Stücke. Nuut und Gran Nada enthalten ein weiteres wichtiges Element: Hidalgo spielt mit (Hör-)Erwartungshaltungen, die er stets enttäuscht. Daher gehört das Gefühl einer gewissen anti-expressiven Grundhaltung zum Ausdrucksmoment dieser Kompositionen. Die Idee, sich Instrumentierung und originale Werke gegenseitig erklären zu lassen, funktioniert ausgezeichnet. Die Klangmischung von Akkordeon und Orchester ist perfekt komponiert und DK ebenso umgesetzt, das Klangbild ist transparent und gut durchhörbar. Anzelotti, WDR Sinfonieorchester: Rundel. Winter & Winter 910117-2 Franz Liszt, Richard Strauss, Alban Berg: Lieder Violeta Urmana gehört gegenwärtig zu den interessantesten Sängerinnen. Das beweist sie nicht nur auf den Opernbühnen, sondern auch auf ihrer CD, mit einer wohl abgestimmten und von Jan Philip Schulze bestens begleiteten Auswahl von Liedern der Spät- und Spätestromantik. Die drei Lieder von Franz Liszt lassen die Romantik abendrötlich leuchten und Urmanas dunkel grundierten Sopran zart verhalten glühen. Bei den elf Liedern von Richard Strauss blüht die Stimme in satten Farben auf. Zwar verfügt Urmana nicht über den typischen glockenhellen Strauss-Sopran, zeichnet sich aber aufgrund ihrer Mezzo-Herkunft durch ein samtenes Fundament aus, das ihrer Interpretation melancholische Authentizität verleiht. Von ihrer üppigen vokalen Farbenpracht und Ausducksintensität profitiert auch die Präsentation der nachttraumartigen Sieben HGV Frühen Lieder Alban Bergs. Violeta Urmana, Jan Philip Schulze 2005. Farao classics B 108022 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 6 Claudio Abbados erstes Konzert als Nicht-Mehr-Chefdirigent der Berliner Philharmoniker im Juni 2004 wurde von seinen vielen Fans mit besonderer Spannung erwartet. Abbado widmete sich Mahlers 6. Symphonie, die er mit einer verblüffenden Gelassenheit dirigiert – eine höchst ungewöhnliche Form von Altersweisheit. Abbado verzichtet auf expressive Dramatik, dirigiert in flüssigen und transparenten Tempi und beweist, dass man auch in Mahlers tragischster
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Alfonso Ferrabosco: Psalm 103, Motetten, Madrigale Ganz warm und weich ist der Klang, den das Huelgas Ensemble den geistlichen Werken Alfonso Ferraboscos verleiht. Statt die Lust an der Dissonanz zu suchen, werden seine teils erstaunlichen harmonischen Verbindungen so stets in den Fluss
Symphonie optimistische Züge entdecken kann. Das Konzept ist schlüssig, wozu auch die hervorragende Orchesterleistung beiträgt – wuchtig, aber nicht lärmend zu spielen ist eine Kunst, die den Berliner Philharmonikern kein anderes OrchesTR ter streitig machen kann. Berliner Philharmoniker: Abbado 2004. DG 477 5573 Frank Martin: In Terra Pax, Pilate, Golgotha Der Schweizer Frank Martin (1890-1974) ist hierzulande immer noch ein etwas vernachlässigter Tondichter. Dabei hat er eine intensive und ausgesprochen klangschöne Musiksprache, eine Symbiose aus impressionistischer Klangmalerei und innovativem Umgang mit der Reihentechnik, die er in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte. Diese 3er CD fasst Martins drei bekannteste Oratorien zusammen: In Terra Pax (1944), Golgotha (1945-48) und Pilate (1964). Es handelt sich um Live-Aufnahmen der Konzertreihe „Paradisi Gloria“ des Münchner Rundfunkorchesters mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks. Dessen Anfang des Jahres verstorbener Chefdirigent Marcello Viotti erzeugt in den beiden früheren Werken eine große atmosphärische Dichte, bei Pilate DK arbeitet Ulf Schirmer sehr schön die Konturen heraus. Münchner Rundfunkorchester, Chor des BR: Viotti, Schirmer 2000/2002. Profil PH04037 / Naxos Wolfgang Amadeus Mozart: Davide penitente / Johann Michael Haydn: Requiem Eine Mozart-Matinee der Salzburger Festspiele 2004 mit einem nicht alltäglichen Programm: Mozarts Davide penitente, eine Kantate für zwei Soprane, Tenor, Bass, Chor und Orchester, ist eine im besten Sinne des Wortes Gelegenheitsarbeit, für die MSDW_Az_220/100_Cres 24.08.2005 18:25 Uhr sich der Komponist aus Teilen seiner Messe c-moll bedient hat,
gehört
gehört
Alte Musik
der Musik integriert. Es entsteht ein ebenmäßiges, ausgeglichenes Klangbild, das erklärt, warum Komponisten wie Byrd oder Tallis den in England wirkenden Italiener so sehr geschätzt haben. KH Huelgas Ensemble: van Nevel. Harmonia mundi HMC 901874
ergänzt um weitere effektvolle Arien. Verglichen mit Mozarts Werk ist Johann Michael Haydns Requiem (1771) wesentlich dunkler in der Grundstimmung und wird seinem Anlass als Totenmesse für den Salzburger Erzbischof Sigismund würdevoll gerecht. Beide Kompositionen werden von Ivor Bolton und dem Mozarteum Orchester mit leichtem Gestus und zügigem Tempo umgesetzt. Vielleicht hätte man sich manche schroffere Konturen und Kontraste vorstellen können. Eher hell HGV und leicht sind auch die Solisten timbriert. Martinez, Bonitatibus, Strehl, Pisaroni, Mozarteum Orchester Salzburg, Salzburger Bachchor: Ivor Bolton 2005. Oehms Classics OC 536 / Codaex Giacomo Puccini: La Bohème Ergänzend zu den zahlreichen DVD-Einspielungen der Bohème bietet nun auch TDK einen Mitschnitt an, der die legendäre Zeffirelli-Inszenierung aus der Scala in sehr guter Bild- und Tonqualität wiedergibt. Allerdings versteht es Bruno Bartoletti nicht, der Aufführung orchestral einen persönlichen Stil zu verleihen, zu schwammig und anonym klingen viele Passagen, zu spannungsarm geraten manche Ohrwürmer. An Karajan, der 1963 Zeffirellis Produktion erstmals dirigierte, oder an Kleiber darf man da nicht denken. Die Besetzung ist insgesamt auf gutem Niveau, vor allem der Rodolfo des Marcelo Álvarez besticht durch klare Linienführung, ausgeglichene Register und mühelosen Tenorglanz. Cristina Gallardo-Domás ist eine anrührende Mimi, deren Stimme es leider etwas an Seite persönlicher1 Farbe fehlt, die aber sicher phrasiert und intensiv
gestaltet. Roberto Servile ist ein Marcello mit ausladendem, etwas unelegantem Bariton, der aber als Typ überzeugen kann. Dagegen erweist sich die Musetta der Hei-Kyung Hong als Fehlgriff, da sie weder stimmlich noch darstellerisch ihre Partie erfüllen kann. Schade! Denn mit Natale de Carolis, Giovanni Battista Parodi und Angelo Romero sind auch die Nebenrollen gut besetzt. Für Álvarez-Fans ist die Aufnahme ein Muss! ME Gallardo, Álvarez, Servile, Carolis, Parodi, Fraschina, La Scala Orchestra: Bartoletti 2003. TDK 2771564 Robert Schumann: Streichquartette / Klavierquintett Auch Schumann, der Träumer, konnte sehr bürgerlich denken. So nahm er vor der Druckfassung seine drei Streichquartette, die als geschlossener Zyklus konzipiert waren, wieder auseinander und kappte auch sonst einige wuchernd phantasierende Takte. Das Quartett, welches sich seinen Namen gegeben hat, lässt nun erstmals die HandschriftenUrfassung hören – weniger straff, weniger klassizistisch, in gewisser Weise also tatsächlich „schumannscher“. Leider erfährt man auch im Booklet nicht, ob die geänderte Werk-Reihenfolge auf der CD (2-3-1) ebenfalls der ursprünglichen Konzeption entspricht oder nur produktionstechnisch bedingt ist. Aber wie auch immer: Wir erleben einen gut geerdeten, eher sinnlich direkten als intellektuell pointierten Schumann – sozusagen in Freud und Leid stets dem Moment hingegeben. Spontaneität mündet hier schneller in schwelgerisches Sich-Ausbreiten als in blitzende Energieströme, wodurch freilich die Architektonik noch lockerer gefügt scheint als von Schumann ohnehin schon gedacht. Im quasi zugegebenen Quintett erscheint die Pianistin GF ein ganzes Stück zu zaghaft und matt. Ana-Marija Markovina, Robert-Schumann-Quartett 2005. Sony SK 94230
Selected Orchestral Recordings II „Mit den zehn Silberscheiben der ersten Folge der Serie Musik… Sprache der Welt konzentrierte sich die Deutsche Grammophon auf Orchesteraufnahmen des Archivs aus den Jahren 1953 bis 1956 – und legte damit zugleich eine der hinreißendsten Editionen der letzten Jahre vor. Allein die Aufmachung der Box ist eine Augenweide. Die Cover der Original-Monos zieren nun auch die CDs, im Inneren findet sich eine Abbildung des jeweiligen Aufnahmeprotokolls. Das Booklet der Edition ist ebenfalls ein Volltreffer was Inhalt und Styling angeht: Eine schönere Hommage an
die Schallplattenwelt der 50er Jahre ist kaum denkbar.“ (Das Opernglas) Dieser zweite Teil von Musik… Sprache der Welt bietet eine weitere Anzahl maßstabsetzender Aufnahmen aus dem unvergleichlich reichhaltigen Archiv der Deutschen Grammophon. Zahlreiche Aufnahmen liegen hier nun erstmals auf CD vor: alle Aufnahmen mit Lehmann, Suitner und Konwitschny, Jochums Höller-Einspielung und nicht zuletzt Tschaikowskys Vierte Symphonie mit Fricsay. 7 MUSIK… SPRACHE DER WELT 10 CD-Set im Schuber mit Booklet (477 5494)
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Cristobal de Morales: Polyphone Musik aus dem Codex 25 Mit dem kristallklaren Klang britischer Formationen interpretiert das Ensemble plus ultra bisher unbekannte, in Toledo komponierte liturgische Musik Cristobal de Morales’. Ein interessanter Einblick in die äußerst vielfältigen Formen dieser Gattung im Spanien des 16. Jahrhunderts – und schon allein wegen der fantastischen Fassung der Vesperhymne Ave maris stella zu empfehlen. KH Ensemble plus ultra: Noone. Glossa GCD 922001 / Note 1
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Alte Musik
Alexander Scriabin: Préludes, Sonaten Nr. 3, Nr. 8 Auf dieser Platte scheint der Pianist einen Schritt weiter zu sein als der Komponist. Während Alexander Scriabin zeitlebens neue tonale Möglichkeiten suchte, hat Severin von Eckardstein sie bereits gefunden: eine mitreißende Art, Scriabin zu spielen. Den Reichtum der musikalischen Farben in den Preludes kostet von Eckardstein ebenso aus wie die klangmalerischen Dimensionen der Sonate Nr. 3. Ihren Sog gewinnt die Aufnahme besonders durch die dynamische Spannbreite, die sich von dominanten Quartsprüngen bis zu SV gleichsam gehauchten Verzierungen erstreckt. Severin von Eckardstein. MDG 604 1318-2 / Codaex Guiseppe Verdi: Requiem Nikolaus Harnoncourts quellenkritische Einspielung von Verdis Requiem vermeidet jede opernhafte, pompöse Äußerlichkeit, bevorzugt vielmehr einen introvertierten Gestus, mit pianissimoKultur und ruhigen Tempi. Entsprechend ist auch das Solistenquartett mit eher lyrisch leichten als hochdramatischen Stimmen besetzt. Das geht freilich etwas auf Kosten der dramatischeren Teile des Requiems, in denen sich das musikalische Geschehen zwischen Himmel und Hölle abspielt. Harnoncourts Interpretation mit den gepflegt spielenden Wiener Philharmonikern und dem Arnold Schoenberg Chor ist HGV vielleicht etwas zu routiniert. Mei, Fink, Schade, D’Arcangelo, A. Schoenberg Chor, Wiener Phil.: Harnoncourt 2005. RCA 82876 61244 2 / Sony BMG Richard Wagner: Tristan und Isolde Zum Jahresereignis stilisiert präsentiert EMI den „Domingo-Tristan“. Mühelos meistert Plácido Domingo alle Höhen und Anstrengungen seiner Partie, ein idealer Tristan ist er aber nicht: Er singt durchgängig schön, leider auch mit Akzent, ziemlich unbeeindruckt von jeder tieferen Bedeutung des Textes. Es mag auch an A. Pappanos auf lyrischen Schönklang angelegter Interpretation und den kultiviert und dynamisch abgestuft spielenden Musikern von Covent Garden liegen, dass die Tristan-Tragik zu kurz kommt und selbst R. Papes Marke bloß schön, aber nicht erschütternd klingt. Auch O. Bärs hell und klar klingender Kurwenal und M. Fujimuras schön singende Brangäne bleiben einiges von der Zwielichtigkeit ihrer Figuren schuldig. Dem luxuriösen Hochglanz-Stil entspricht auch die verschwenderisch prominente Besetzung der Mini-Rollen mit R. Villazón (Junger Seemann) und Ian Bostridge (Hirte). Die eigentliche Sensation aber ist Nina Stemmes Isolde: ausdrucksstark, warm timbriert und HGV zudem sehr textverständlich. Domingo, Stemme, Fujimura, Pape, Bär, Holt, Bostridge, Rose, Villazón. Orchestra of Covent Garden: Pappano 2005. EMI 5 58006 2
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Richard Wagner: Die Walküre Pünktlich zu Harry Kupfers 70. Geburtstag bildet Die Walküre den Auftakt zur DVD-Veröffentlichung des Bayreuther Rings unter Barenboim und bietet damit ein beeindruckendes Dokument eines der Regisseure, der zu den bemerkenswertesten und ernsthaftesten des deutschen Opernbetriebs gehört. Repräsentativ ist dieser Mitschnitt aus dem Sommer 1992, da er auf Kupfers intensive Personenregie aufmerksam macht, deren Stringenz sich erst in den kleinen Gesten und Nebenbei-Akzenten auf der DVD erweist und in einem großen Gesamtentwurf mündet. Insofern ist diese Walküre ein in den Einzelmomenten faszinierend und aufschlussreich ausgeleuchtetes Kammerspiel, in dem sich Götter und Menschen lauernd umkreisen. Spannender noch als bei den Menschen, wo Nadine Secunde eine matronenhafte Sieglinde gibt und Poul Elming ein routinierter Siegmund mit Instanz-Leidenschaft ist, geht es bei den Göttern zu. John Tomlinson mag stimmlich nie die Idealbesetzung eines Wotan gewesen sein, doch hier ist zu erleben, weshalb er als großer Sängerdarsteller in dieser Partie zu recht bewundert wurde. Seine beiden Landsmänninnen, die neutrale Anne Evans und die mulmig und völlig textunverständlich singende Linda Finnie als Fricka, können diesem Giganten nicht das Wasser reichen. Barenboim entwickelt das Wälsungen-Drama überraschend RF zahm, läuft dann aber zu bemerkenswerter Form auf. Elming, Secunde, Hölle, Tomlinson, Evans, Finnie u.a., Orchester der Bayreuther Festspiele: Barenboim. 2 DVD Warner classics 2564 62319-2 Alexander von Zemlinsky: 2. Streichquartett op. 15 / Claude Debussy: Streichquartett op. 10 Das spanische Cuarteto Casals studierte hauptsächlich bei Mitgliedern des La Salle String Quartet und des Alban Berg Quartetts. Vielleicht deshalb scheint sich das junge Ensemble in der expressionistischen Klangwelt von Zemlinskys gigantischem Streichquartett mehr zu Hause zu fühlen als in Debussys zerbrechlichem Werk. Ihre sehr direkte Tongebung beleuchtet die Musik des Franzosen mit einem – für mich – zu hellen Licht. Die mehrfachen Stimmungswechsel in dem einzigen, 37minütigen Satz, aus dem Zemlinskys 1914 entstandenes Quartett besteht – sehr CMS überzeugend realisiert. Cuarteto Casals. Harmonia Mundi HMI 987057
DIE CRESCENDO-REDAKTION HÖRT MUSIK MIT: Lautsprechern von B&W: 2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT, 1 CDM CNT, 1 ASW 2500 Denon Receiver AVR3803 / DVD-Player DVD3300, Sony SACD-Player XA-333 S
Lieblings-CDs W
er kennt den Musikmarkt mindestens so genau wie ein Rezensent? Gute Tonträger-Händler! Deswegen bitten wir für unsere Kolumne kompetente Tonträger-Händler, Ihnen einmal ihre ganz subjektive Auswahl ans Herz zu legen. Dieses Mal nannten uns die Klassikspezialisten des KulturKaufhauses DUSSMANN ihre aktuellen Highlights. Schauen Sie doch einmal bei ihnen oder einem ihrer Kollegen vorbei. Denn die erste Empfehlung ist wie immer: besser nicht ohne vorheriges Anhören kaufen!
Herzlich willkommen bei den crescendo premium-Partnern, den besten Klassik-Fachhändlern in Deutschland, die wir Ihnen in jeder Ausgabe vorstellen. Hier finden Sie kompetente Beratung, eine breite und tiefe Auswahl Klassischer Musik und die Gelegenheit, in viele der bei crescendo besprochenen CDs auch einmal „hineinzuhören“, Ihre Ohren entscheiden zu lassen! > Aktivissimo CD-Shop im Konzerthaus Brückstraße 21, 44135 Dortmund Tel. +49-231-950 86 87
> Ludwig Beck am Rathauseck Marienplatz 11, 80331 München Tel. +49-89-236 91-442, www.ludwigbeck.de
> Buchhandlung Reuffel Löhrstraße 92, 56068 Koblenz Tel. +49-261-30 30 70, www.reuffel.de
> musica records & books Neustädter Kirchenplatz 2, 91054 Erlangen Tel. +49-9131-81 61 30, www.musica.de
Wienand Arndt: „Vorsicht, Gänsehaut-Attacke: ‚The Art of Pilar Lorengar’! Frau Lorengars Stimme ist von so entrückender Schönheit und Intensität, dass man meint, es wären Mimi und Marietta persönlich.“ (Decca 4733172)
> DUSSMANN Das KulturKaufhaus Friedrichstraße 90, 10117 Berlin Tel. +49-30-20 25-11 11, www.kulturkaufhaus.de
> Musik Hieber am Dom Liebfrauenstraße 1, 80331 München Tel. +49-89-29 00 80 20, www.musikhieber.de
> EINKLANG Klassik, Jazz & more Christophstraße 7, 70178 Stuttgart Tel. +49-711-234 87 71, www.einklang.de
> Opus 61 – Das Fachgeschäft für Klassik & Jazz Wallstraße 17-19, 01067 Dresden Tel. +49-351-486 17 48, www.opus61.de
Inna Prokopetz: „Gibt es wahre geistliche Musik? Falls ja, kommt ‚The Tallis Scholars’ von Peter Philips ihr sehr nahe. Beim Anhören denke ich immer, ich gehe über eine Brücke zwischen dieser und einer anderen Welt.“ (Gimell GIM 0339)
> HANSE CD im Hanse Viertel – CD + DVD Klassik, Jazz, Pop, Spielfilme. Große Bleichen 36, 20354 Hamburg Tel. +49-40-34 05 61, www.hanse-cd.de
> Opus 61 – Das Fachgeschäft für Klassik & Jazz Nikolaistraße 19-21, 04109 Leipzig Tel. +49-341-913 76 10, www.opus61.de
> La Musica – Der Klassikladen Ellenbogengasse 3-7, 65183 Wiesbaden Tel. +49-611-360 56 67, www.lamusica24.de
> Rondo in der Philharmonie Huyssenallee 53, 45128 Essen Tel. + 49-201-847 79 40
Michael Neumann: „‚For The Stars’ von Anne Sofie von Otter und Elvis Costello ist seit Jahren ein Dauerbrenner in meinem CD-Player. Von Otter ist unglaublich vielseitig und berührend. Eine Platte für Glück und Unglück – und alles dazwischen.“ (DG 469 53 02)
crescendo5.05.neu
01.09.2005
10:03 Uhr
Seite 1
KONZERTE DER BUNDESSTADT BONN
Susanne Stetzuhn: „Müder Kopf? Stress? Ich empfehle Carbonellis Sonaten für Violine und Continuo. Die Kabinettstückchen des Londoner Theaterdirektors, Händel-Musikers und späteren Weinhändlers entspannen dank der Klangintensität von Hélène Schmitt wie eine Sommererfrischung.“ (alpha 046)
B ORCHESTER B EETHOVEN
ONN
Michael Aigner: „‚La Scala: Concert’ von Ludovico Einaudi ist entspannende Klaviermusik, die mich sehr an Satie erinnert. Einfühlsam und perfekt gespielt vom Komponisten selbst.“ (Sony BMG 828 765 765 12) Uli Gräbe: „Bayreuther Festspiele, 1953: Dieser Ring ist ein Muss! Denn heute kann man von einer so brillianten Besetzung bis in die kleinste Rolle nur noch träumen. Das Dirigat von Joseph Keilberth hat einen Impetus, der unglaublich ist.“ (Andromeda 5000) Hugues Mousseau: „Beethovens Symhonie Nr. 3: Kein Orchesterwerk hat die (Musik-)Geschichte so verändert und geprägt wie die ‚Eroica’. Und nie hat dieser Everest der Symphonik so klassisch, so subversiv, so gefährlich geklungen, wie bei dem kroatischen Dirigenten Lovro von Matacic.“ (Supraphon SU 3803-2)
Dirigentenwerkstatt mit Prof. Roman Kofman 1. bis 3. März 2006
„Klarheit und Ausdruck” Bewerbungsschluss 1. Dezember 2005
Interessierte junge Dirigenten können ihre Bewerbung mit einem Lebenslauf, einem Empfehlungsschreiben und Zeugnissen senden an:
Teilnahmegebühren
crescendo 05 2005
17
Aktive Teilnahme: 400,- EUR (inkl. Hotel+Verpflegung) Passive Teilnahme: 200,- EUR (ohne Hotel+Verpflegung)
Beethoven Orchester Bonn Julia von Schubert Wachsbleiche 1 . 53111 Bonn Telefon 0228 - 45 49 315 Fax 0228 - 45 49 325 julia.vonschubert@bonn.de
Unter dem Motto „Klarheit und Ausdruck“ lädt Prof. Roman Kofman, GMD des Beethoven Orchesters Bonn, zu einer Dirigentenwerkstatt ein. Kofman arbeitet mit den Teilnehmern zunächst „trocken” ohne Orchester nur mit zwei Pianistinnen. Im Anschluss erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, bei einer öffentlichen Probe eigene Erfahrungen mit dem Beethoven Orchester Bonn zu sammeln.
Sie erhalten Nachricht ob Sie zur Werkstatt zugelassen sind.
Mit freundlicher Unterstützung der Familie Hella und Carl Richard Montag
CD 82876698352
In Best-Besetzung
2SACDH 82876612442
Bachs grandiose Goldbergvariationen in der legendären Einspielung des 23-jährigen Glenn Gould wurde nie wieder erreicht. Diese limitierte Schmuckedition würdigt die Aufnahme angemessen: im Look der Original-LP, klanglich überarbeitet, mit bisher unveröffentlichten Bonustracks und mit einem 160-seitigen Begleitbuch, das die Entstehung der Legende Glenn Gould nachzeichnet. „…wird nie aufhören, uns zu bewegen!“ (WAZ) „Herausragend“ (Audio) „CD des Monats“ (Stereo)
CD SK94497
Die Live-Aufzeichnung einer musikalischen Sternstunde: Giuseppe Verdis Messa da Requiem mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und mit vielen hochkarätigen Solisten. Überragend.
82876730142
Frank Peter Zimmermann, einer der besten Geiger unserer Zeit, widmet sich auf seiner neuesten CD zwei Violin-Raritäten des italienischen Spätromantikers Ferruccio Busoni: seinem heiter-spielerischen Violinkonzert und der großen zweiten Violinsonate. „Klug zirkulierte Sinnlichkeit“ (Welt am Sonntag)
The Secret of Dvorˇák’s Cello Concerto hat Jan Vogler diese CD genannt, und in der Tat: Indem er das so populäre Cellokonzert (gespielt mit den New Yorker Philharmonikern unter David Robertson) mit Liedern und Zigeunerweisen Antonin Dvorˇáks kombiniert, erhellen sich enge Beziehungen musikalischer wie emotionaler Art auf bislang unerhörte Weise. Dabei gehen Angelika Kirchschlagers Mezzosopran und Jan Voglers Celloton, begleitet von Helmut Deutsch, eine wunderbare, tiefgründige Liaison ein.
www.sonyclassical.de www.bmgclassics.de
high fidelity Aus Freude am Hören!
HIFI
crescendo präsentiert an dieser Stelle einen ständigen HiFi-Sonderteil und informiert über wichtige Neuheiten rund um die Themen Stereo und Mehrkanal. Jede crescendo-Ausgabe setzt einen eigenen Schwerpunkt. Diese steht ganz im Zeichen der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (02. bis 07. September), wo die meisten der hier vorgestellten Neuheiten ihre Markteinführung feierten.
Am Ende zählt die Musik CD-Spieler Harman Kardon HD 970
B
evor der Autor näher auf den eigentlichen
man sich vor lauter Euphorie nicht, überlies diesen lieber
stabiler Stromversorgung – dank üppig dimensioniertem
Gegenstand dieses Berichts eingeht, möge
den Hardware-Herstellern. Wie es deren schöne Tradition ist,
Ringkerntrafo. Auch die digitale Datenverarbeitung befindet
ihm der geneigte Leser einen kleinen
verstrickten sie sich aber in heillose Systemstreitereien.
sich beim Harman HD 970 auf hohem Niveau. Sie erfolgt
der aufzeigt, warum es heute, im Zeitalter von SACD
Zur Lösung des Formatkriegs präsentierte die Hardware-
thing“-Technologie (RLS). Diese rechnet alle ankommenden
und DVD-Audio, mehr Sinn denn je macht, sich einen
Industrie schließlich hybride Abspielgeräte, sogenannte
Daten mittels zweier potenter digitaler Signalprozessoren
schlichten 400-Euro-Player zuzulegen, gerade als
Universal-Player, die sowohl SACD als auch DVD und CD
auf 384 Kilohertz und 24 Bit (Abtastratenkonverter). Diese
anspruchsvoller Klassikhörer.
wiedergeben können. In der Theorie klingt das überzeugend.
Ausgangsauflösung erlaubt den Einsatz von puristischen
Schlenker erlauben – einen Schlenker,
traditionell mittels hauseigener „Real-time-Linear-Smoo-
Filtern und vermeidet klangmindernde digitale Artefakte. Dass sich all die Mühen lohnen, die Harman unternimmt, befanden übrigens auch die Tester der HiFi-Fachzeitschrift stereoplay. In der Ausgabe 09/2005 Zunächst zu Sidney Harman, dem legendären Gründervater
In der Praxis aber setzten Uni-Spieler ein beträchtliches
heißt es dazu: „Schon im Messlabor heimste der Harman
des Harman-Konzerns. Dieser schrieb Vertretern des Soft- und
technisches Know-How sowie entsprechende Erfahrungen
mit extrem wenig Jitter und Rauschen Bestnoten ein. Im
Hardware-Business einst folgende bedenkenswerte Sätze ins
voraus. Sicherlich können auch fernöstliche Billighersteller
Hörraum erwies er sich als Meister in räumlicher Wieder-
Stammbuch: „Die Musikindustrie hat es bis heute nicht ver-
Player mit Wandlerbausteinen ausstatten, die beide Formate
gabe. Seine Prioritäten lagen im Herausarbeiten dreidimen-
standen, mit den unglaublichen technischen Möglichkeiten
abspielen – nur wie klingen solche Produkte, fragt man sich
sionaler Strukturen, aber auch in rhythmischer, unter die
Geschäfte zu machen. Als vor 40 Jahren die ersten Transistoren
bang als audiophiler Klassikhörer.
Haut gehender Spielweise. Damit war der Harman der klare
aufkamen, haben die HiFi-Hersteller diese Bauteile da einge-
Favorit im Testfeld. Mit seinen externen Eingängen für alle
setzt, wo früher die Röhren saßen – statt die neuen Chancen zu
Meist mäßig. Die Umwandlung von DSD- und PCM-Signalen
gängigen Samplingraten und der Wiedergabe MP3-bespiel-
nutzen. Entsprechend grotesk sahen die Geräte aus. So ähnlich
(für SACD, respektive DVD-Audio und CD) erfordert unter-
ter CDs steht der Harman für 400 Euro in der Praxis sowieso
verhält sich die Plattenbranche heute.“
schiedliche analoge Pfade, die, um wirklich guten Klang zu
konkurrenzlos da.“
erzielen, analoge Komponenten hoher Qualität verlangen. Was Mister Harman auf der Internationalen Funkausstellung
Diese wiederum kosten richtig Geld, da beißt die Maus nun
Was lernen Klassikfreunde aus dem Urteil der erfahrenen
2003 der Branche ins Gewissen redete, ist heute aktueller
mal keinen Faden ab.
Testredakteure? Dass Geräte, die selbst erstklassige Formate wie SACD und DVD-Audio unterstützen, nicht automatisch
denn je: Dem Musikbusiness geht es schlecht – und zwar so schlecht, dass neuerdings sogar DVD-Video-Scheiben in den
Vor diesem Hintergrund werden „reine“, konsequent auf-
über entsprechende akustische Qualitäten verfügen. Was
Hitparaden geführt werden. Die Gründe für die anhaltende
gebaute CD-Spieler wie der Harman Kardon HD 970 wieder
am Ende zählt, ist die Musik – egal, von welchem Daten-
Malaise sind banal: Zu lange hatte sich die Industrie am
interessant: So glänzt der Harman mit einer analogen Aus-
träger sie stammt. Und in punkto Musik ist der Harman für
Goldesel CD erfreut. Um einen Nachfolgestandard kümmerte
gangsstufe mit hochwertigem Class-A-Schaltkreis sowie
vergleichsweise kleines Geld ein Großer.
EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT
HIGH FIDELITY
GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE
crescendo 05 2005
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high fidelity >Neuinszenierung Kleiner, aber feiner Marantz-Verstärker Marantz, seit den Anfangsjahren der Schallplatte einer der großen Namen im Verstärkerbau, hat trotz verstärktem Engagement in Sachen DVD und Heimkino stets ein goldenes Händchen,
ORIENT TRIFFT OKZIDENT...
wenn es um die Kreation kleiner, feiner Stereo-Amps geht. Das dem noch immer so ist, stellt
Nach dem Riesenerfolg von Mozart in Ägypten 1 folgt nun Volume 2
der Hersteller einst bahnbrechender Röhren-Endstufen mit dem neuen PM 7001 unter Beweis.
”Der erste ‚Mozart in Ägypten' war eine Wette, in gewisser Weise eine Herausforderung, denn kein Mensch wusste, was dabei herauskommen würde. Der Erfolg dieser CD war eine Überraschung und Offenbarung: Diese erste Reise Mozarts auf einem fliegenden Teppich zwischen Orient und Okzident brachte unzählige neue Bilder und Empfindungen hervor. ... Wir hatten immer noch Hunger... Daher sind diesmal die Partituren Mozarts mit größerer Kühnheit ‚orientalisiert' worden, und die Musiker aus jedem der beiden ‚Lager' haben häufiger die Schuhe der anderen angezogen.” Hughes de Courson
Der elegante 7001er folgt auf den in großen Stückzahlen verkauften PM 7200; ihn als dessen Nachfolger zu bezeichnen, würde dem Neuling aber nicht gerecht: Marantz‘ Neuinszenierung in Sachen „bezahlbarer Vollverstärker“ hebt sich in punkto Wertigkeit deutlich vom „Vorläufer“ ab – bei einem Preis von unverändert 500 Euro. Zu den Neuerungen des PM 7001 gehören ein eleganteres, weil flacheres Gehäuse, vor allem aber ein aufwändigeres Verstärkerkonzept, das auf die Stromkopplungs-Technologie der viel teureren „Premium-Serie“ zurückgreift. Da der PM 7001 über einen vollwertigen Phono-Eingang verfügt, kommen sogar Liebhaber der Schwarzen Scheibe auf ihre Kosten – heutzutage eine Seltenheit. Infos: Tel. +49-541-404 660, www.marantz.de
>Universalgenie CD-/DVD-/SACD-Player von Denon In punkto Digitaltechnologie war Denon stets ein Vorreiter. Bereits in den 1970er-Jahren beglückten die Japaner Klassikfreunde mit LPs, die von (digitalen) „PCM“-Bändern geschnitten wurden. Anno 2005 lauten die Insignien des Fortschritts nicht mehr „digital“ und „PCM“, sondern „HDTV“ und „HDMI“: Das eine Kürzel steht für hochauflösendes TV, das andere für die erste volldigitale Schnittstelle, die von der Filmindustrie, ebenso von praktisch allen
HUGHES DE COURSON MOZART IN ÄGYPTEN 2 Bulgarian Symphony Orchestra Dirigent: Deyan Pavlov Ensemble du Caire Leitung: Khaled Dagher CD Digipack 5 45732 2 CD Jewelcase 3 35936 2 Bestellen Sie unseren kostenlosen Newsletter unter www.emiclassics.de
Herstellern von Unterhaltungselektronik unterstützt wird. Denon‘s aktuell preisgünstigster Universal-Player, der DVD-1920, beherrscht die neuen Standards für Audio/Video in höchster Auflösung. SACDs spielt er ebenso wie DVDs und „klassische“ CDs. Trotz kommoden 350 Euro verfügt er über hochwertige Videoverarbeitung (von Faraoudja), was für knackscharfe Vollbilder sorgt. Darüber hinaus überrascht der Heimkino-taugliche DVD-1920 mit einem separaten Stereo-Ausgang, dem Denon einen 24 Bit/192 Kilohertz D/A-Wandler vorschaltete – für CD-Klang höchster Güte. Infos: Tel. +49-2157-12 080, www.denon.de
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www.crescendo-magazin.de
high fidelity
Magazin Neue Geräte, Trends und Tipps: Hier stellen wir in jeder Ausgabe interessante neue HiFiund Surroundkomponenten vor, greifen Trend-Themen auf, informieren über spannende Musik- oder HiFi-Events und sagen, mit welchen Anlagen Musiker zu Hause gerne hören.
>Missionsarbeit
Stereo-/Mehrkanal-Vorverstärker für 2.700 Euro, den LinnHändler mittels eines cleveren Einbausatzes (Preis: 1.500
Umrüstfähiger Vorverstärker von Linn
Euro) zum digitalen Mehrkanal-Vorverstärker mit acht Audio-
Nichts ist ärgerlicher als teure HiFi-Geräte, die schon Mor-
Name für das zukunftssichere Upgrade-Produkt – entwickelt
gen „Schnee von gestern“ sind. Wer bei der technischen
Linn übrigens speziell für Audiopuristen, die mit üblichen
Eingängen umfunktionieren können. Den Exotik+DA – so der
Entwicklung mithalten möchte, dem helfen ein dickes Konto,
Audio/Video-Geräten nur wenig anfangen, sich aber dennoch
oder aber nachrüstbare Produkte von Linn. Dass gerade
eine moderne Multikanal-Signalquelle zulegen möchten. Infos: Tel. +49-40-89 06 600, www.linn.co.uk
wesentlich stilsicherer ist. Audiophil veranlagte Männer, die ihrer besseren Hälfte beweisen möchten, dass sie sowohl
>Kunst am Bau
etwas vom guten Ton als auch von dezenter Inneneinrichtung verstehen, dürften von den Wandeinbaulautsprechern Elac IW 1230 (Preis: 400 Euro) entzückt sein. Nach Angaben
Wandeinbaulautsprecher von Elac
der Kieler Traditionsfirma wurden diese speziell für geho-
Wenn es um die Anschaffung technischer Gerätschaften
Dass es den Kielern damit ernst ist, zeigt die erstklassige
Schotten ein Problem damit haben dürften, Jahr für Jahr
geht, treffen zumeist Männer die Entscheidung, was in die
Chassisbestückung mit antriebsstarken JET-Hochtönern
neues HiFi-Equipment zu kaufen, nur um „up to date“ zu
gute Stube kommt. Bei HiFi-Geräten ist das nicht anders.
und hochbelastbaren Aluminium-Bässen. Erfreulich auch:
sein, mag einer der Gründe sein, warum die High-Ender aus
In punkto Klang mag das tradierte Rollenverhalten gerade
Das pfiffige „Plug-and-Play“-Zubehör für schnelle Montage
Glasgow mit schöner Regelmäßigkeit nachrüstbare Produkte
noch zu begrüßen sein (Männer lesen ja Testberichte!) – in
gehört zum Lieferumfang.
auf den Markt bringt. So auch im Falle der Exotik, einem
punkto Optik beweisen Frauen aber oft ein Händchen, das
Infos: Tel. +49-431-647 740, www.elac.de
Dynaudio Focus 220 140 110 200 C
bene HiFi/Stereo- und Heimkino-Anwendungen konzipiert.
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D nen lü en ni ht? Viele Musikfreunde sind überrascht, wenn sie zum ersten Mal erleben, was bisher fehlte. Denn wirklich authentischer Klang beeindruckt durch seine erschreckende Normalität: Es hört sich einfach richtig an. Diese Erfahrung ist so tiefgreifend, als ob ein ganz neuer Sinn geboren wird. Und dann verstehen Sie auch die bekannteste Wahrheit zum Thema Klang: Dänen lügen nicht. Überzeugen Sie sich davon bei einem autorisierten Dynaudio Fachhändler, oder wenden Sie sich für weitere Informationen direkt an: Dynaudio International GmbH, Ohepark 2, D-21224 Rosengarten, Telefon: 04108 - 4180 - 0, Fax: 04108 - 4180 - 10, E-Mail: info@dynaudio.de
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high fidelity >Hauptstadt-News Neue Rondo-Serie von Burmester Burmester, Deutschlands bekanntester High-Ender, hat seine erfolgreiche „Einsteiger-Serie“ Rondo überarbeitet. Zu den bisher der Öffentlichkeit vorgestellten Geräten zählen der Vollverstärker 051 und der Tuner 053. Von den Vorgängermodellen 991 und 993 unterscheiden sich diese unter anderem durch verchromte, runde Displays, höhere Ausgangsleistung und die Möglichkeit zur Integration in eine Mehrkanal-Anlage (gilt für den Vollverstärker 051), ferner die wahlweise Umschaltung zwischen RDS und Frequenzanzeige (gilt für den FM-Tuner 053). Last but not least gönnten die Berliner ihren wie stets von Hand gefertigten Geräten eine
RICCARDO
CHAILLY
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Ferneinschaltung sowie das neue Burmester-Link-System. Dieses ermöglicht mittels RS 232und USB-Schnittstellen die externe Steuerung der Rondo-Geräte für diverse Multiroom- oder Heimkino-Anwendungen. Die Rondos sind im Design harmonisch aufeinander abgestimmt und wiederholen jeweils das gleiche Designelement des runden Displays. Diese Wiederkehr war übrigens auch für die Namensgebung ausschlaggebend. Die Preise für den neuen Verstärker und den neuen Tuner stehen bislang noch nicht fest, ebenso wenig das genaue Erscheinungsdatum des geplanten Universal-Players 052. Infos: +49-30-78 79 689, www.burmester.de
>Erlkönig Neue Q-Serie von KEF Infos sind noch etwas rar, fest steht aber, dass der englische Hersteller KEF seine überaus erfolgreiche Boxen-Serie „Q“ durch die neuen, stark verbesserten „iQ“-Modelle ablösen wird. Der erste Schallwandler, den crescendo jüngst erspähen konnte, ist die brandneue iQ7, ein kompakter Bassreflex-Standlaut-
Der Mitschnitt des Amtseinführungskonzertes auf CD! Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ (Uraufführungsfassung von 1840) Ein Sommernachtstraum - Ouvertüre (Originalfassung von 1826) Gewandhausorchester Dirigent: Riccardo Chailly Decca CD 475 693-9 www.deccaclassics.com/artists/chailly/
sprecher mit Koaxialtreiber für 1.000 Euro Paarpreis. Obwohl die Vorgängerin Q7 beileibe keinen schwindsüchtigen Eindruck hinterlassen hatte, entschied KEF, das Gehäuse der iQ7 nochmals zu verstärken. Wichtiger dürfte für Musikfans aber die Tatsache sein, dass die Engländer ihre sensationell dynamisch und räumlich klingenden Koaxialtreiber von Grund auf neu überarbeitet haben. Um die Basswiedergabe ihrer „Einpunktschallquellen“ zu verbessern, hat KEF den Membranen verbesserte Randaufhängungen spendiert, die einen größeren Hub erlauben. Ein kupferbeschichtetes Aluminiumband – hochkant gewickelt – treibt die Belastbarkeit der KEF-Uni-Q-Treiber weiter nach oben. Zudem erhöht sich so der Wirkungsgrad, was das Zusammenspiel der iQ7 auch mit kleinen Verstärkern erleichtert. Das Abstrahlverhalten des Hochtöners konnte der englische Boxenhersteller durch eine elliptische Formgebung der Kalotte ebenfalls optimieren. Infos: +49-231-98 60 320, www.kefaudio.de
Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 030-52007-2244 www.klassikakzente.de
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www.crescendo-magazin.de
high fidelity >La donna è mobile MP3/Handy-Kopfhörer von Sennheiser Wem Musik wichtiger ist als akademische Diskussionen über Klangqualitäten verschiedener Tonformate, der hat sicher kein Problem damit, unterwegs mit dem Handy in die weite Welt der Klassik abzutauchen. Bekanntermaßen ist ein Mobiltelefon heutzutage längst mehr als ein Mobiltelefon: Es ist MP3-Player, Radio, Digitalkamera und vieles mehr. Doch was nutzt der beste MP3-Player im Handy, wenn dessen Klangpotenzial durch minderwertige Kopfhörer vernachlässigt wird? Genau hier setzt Sennheiser an. Pünktlich zur IFA präsentierten die Köpfhörer-Spezialisten drei neue Modelle (MM10, MM30 und MM50), die als „In-Ear“-Lösung oder als Nackenband-Modell auch den hohen Ansprüchen kritischer Musikliebhaber gerecht werden sollen. Alle drei Neuen verfügen über kabelgebundene Spezialstecker für Nokia- und SonyEricsson-Handys, sowie über einen 2,5-Millimeter-Klinken-Anschluss für andere Hersteller von Mobiltelefonen. Der Preis für den MM10 liegt bei 30 Euro. Die Modelle MM30 und MM50 belaufen sich auf 50 Euro, respektive 60 Euro. Infos: Tel. +49-5130-6000, www.sennheiser.com
>Lieder eines fahrenden Gesellen Portables Radio von Tivoli Audio Das Model One von Tivoli Audio ist schlicht Kult. Für den rauen Einsatz in Küche und Bad oder aber auf Reisen ist das schnuckelige Tischradio mit den schicken Holzwangen aber einfach viel zu schade. Das muss sich auch der deutsche Tivoli-Vertrieb gesagt haben, denn dieser präsentiert mit dem SongBook (Preis: 250 Euro) nun ein Gerät, das bereits rein äußerlich erkennen lässt, dass es sich draußen ebenso wohl fühlt wie in den eigenen vier Wänden. Auch das SongBook ist „nur“ ein Radio, dafür aber ein besonders empfangsstarkes, denn der Tuner des Tivoli SongBook wurde gegenüber dem Model One aufgewertet, was für besseren Empfang und Klang, selbst unter schwierigen Bedingungen sorgen soll. Zur Ausstattung des Tivoli-Geräts gehören neben dem Radio eine Weckfunktion, Stationstasten sowie eine Vorrichtung für Wandmontage. Das SongBook präsentiert sich in sieben frischen Farben als attraktive Outdoor-Alternative zum Model One. Infos: Tel. +49-9945-902 707, www.tad-audiovertrieb.de
crescendo 05 2005
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Reisetipps
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Auf den Spuren der Klassik
����������������������������������� ����������������������������������� ��� ������������������������ ��� ������������������������ FOTO: FRANK SEIFERT/TOURISMUS+CONGRESS GMBH FRANKFURT A.M.
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K
lassik – gerade im Schillerjahr 2005 denkt man da nicht nur an Musik, sondern auch an die Weimarer Klassiker. Aber wussten
Die Alte Oper in Frankfurt
>Meiningen
Sie, dass von diesen gerade Schiller eine
Als Bibliothekar in Meiningen erlebte Schiller eine produktive
große Affinität zur Musik hatte? Schon sein Reisebe-
Zeit. Hier arbeitete er an seinen Schauspielen „Luise Miller“
gleiter auf der Flucht von Stuttgart war ein Musiker:
und „Don Carlos“, die später Verdi zu großen Opern inspirier-
der später als Klavierbauer berühmt gewordene An-
ten. Das wundervolle Theater stand damals noch nicht – es
dreas Streicher. Und mit Christian Gottfried Körner
wurde 1909 mit Schillers „Wallenstein“ eröffnet – über ein
war einer der wichtigsten Musikästhetiker der Zeit
reiches Kulturleben verfügte Meiningen dennoch, denn die
einer seiner Freunde.
Meininger Herzöge waren bekannt für ihre Theaterbegeis-
>Frankfurt
terung. Eine Tradition, die das Städtchen bis heute aufrecht erhält – in der kommenden Saison gibt es u.a. Webers Freischütz und Lehars Graf von Luxemburg zu sehen.
1782 kam Schiller mit Andreas Streicher nach Frankfurt,
Tickets: +49-3693-451 222
„leer in Börse und Hoffnung“. Zu seiner Freude, fand er he-
www.das-meininger-theater.de G M B H
raus, dass seine „Räuber“ bereits in fünf Buchläden vergriffen waren, einige Jahre später wurde hier „Kabale und
T O U R I S M U S
Liebe“ uraufgeführt. Bei der Eröffnung der Alten Oper 1880 hätte er dann sicher seine Freude gehabt mit Mozarts Don Giovanni. Hierin sah Goethe Schillers Idee der Oper als
U N D
„Trauerspiel in einer edlern Gestalt“ realisiert. In der kommenden Saison kann man in der Alten Oper u.a. das Cham-
M Ü N C H / D R E S D E N - W E R B U N G
ber Orchestra of Europe (21.09.) und das Royal Philharmonic Orchestra (02.10.) erleben. Tickets: +49-69-13 40 400, www.alte-oper.de
>Kassel
Nach Kassel führte Schillers Weg zwar nicht, doch Sie soll-
C H R I S T O P H
ten den Umweg einplanen für eine Aufführung von Schillers „Don Carlos“ im Theater. Darüber hinaus können Sie hier die Kasseler Musiktage entdecken, die sich vom 26. - 30. Oktober mit dem Thema Klangfarben beschäftigen. 26.-30.10.: Kasseler Musiktage Tickets: +49-561-98 83 930, www.kasseler-musiktage.de
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24
www.crescendo-magazin.de
Die Frauenkirche in Dresden
F O T O :
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reise
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EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU
reise M O T H E S
crescendo-Preisrätsel
Riccardo Chailly
Am 17. März 1804 herrschte im Weimarer Theater eine unglaubliche Drängelei, alle wollten die Uraufführung von
F O T O :
G E R T
>Weimar
Gewinnen Sie... > ...
Wissen Sie es...?
Erfolg und brachte ihm endlich Ruhm und Geld ein. Ob es
Eintrittskarten für zwei Personen zum Großen Concert
Beethovens Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“
in dieser Saison einen ähnlichen Andrang gibt, wenn Verdis
am 25. November 2005 im Gewandhaus mit dem Gewand-
kennt heute jeder. Doch Beethoven war nicht der Einzige,
Nabucco inszeniert wird? Aber natürlich kann man im The-
hausorchester unter Riccardo Chailly. Auf dem Programm:
der dieses Gedicht vertonte. Wenn Sie einen anderen Kom-
Schillers „Wilhelm Tell“ unter der künstlerischen Leitung Goethes sehen. Für Schiller war der Abend ein unglaublicher
ponisten wissen, der Schillers Text in Musik setzte, dann
Tickets: +49-3643-755 334
brauchen Sie nur noch eine email, Postkarte oder ein Fax mit
www.nationaltheater-weimar.de
Ihrer Lösung an folgende Adresse zu schicken:
FOTO: RANEISSANCE HOTEL
ater auch Schillers „Kabale und Liebe“ sehen.
>Dresden
Die Verbindung zwischen Schiller und der Musik ist nirgendwo so greifbar wie in Dresden. Hier wohnte Schiller im Sommerhaus seines musikalischen Freundes Christian Gottfried
Port Media GmbH, Team crescendo Senefelderstraße 14, 80336 München Fax: +49-89-74 15 09-11; email: crescendo@portmedia.de Einsendeschluss ist der 30. September 2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
Körner. Dass er im heute Schillerhäuschen genannten Haus
Brahms‘ 2. Klavierkonzert (mit Nelson Freire), Pärts Cantus in
Auflösung aus crescendo 04/2005
seine „Ode an die Freude“ geschrieben habe, die Beethoven
memoriam Benjamin Britten und Prokofjews 3. Symphonie.
Im letzten crescendo fragten wir nach Mozart. Zwei Karten für
zum Schlusssatz seiner 9. Symphonie inspirierte, ist aller-
Dazu eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück
das Abschlusskonzert des Sommerfestivals AlpenKLASSIK hat
dings wohl eine Legende. Aber dafür ist der Dichter auch in
vom 25. auf den 26. November im Renaissance Hotel.
gewonnen: C. Röser aus Nürnberg. Herzlichen Glückwunsch!
der Semperoper zu finden – neben Goethe und Shakespeare an der Fassade des Gebäudes – wo in dieser Spielzeit Verdis Macbeth Premiere feiern wird. Tickets: +49-351-49 11 705, www.semperoper.de
>Leipzig
Seinen Hauptwohnsitz hatte Körner in Leipzig – und auch
Gidon Kremer & Friends Mikhail Pletnev, Mischa Maisky Benefizkonzert zu Gunsten der Kremerata Baltica
hier wohnte Schiller zwischen 1785 und 1787 in dessen Haus. Schon damals konnte er Konzerte zweier traditionsreicher Institutionen besuchen: die der Leipziger Oper und des Leipziger Gewandhauses. Die Oper, bereits 1693 als drittes deutsches Opernhaus eingeweiht, nahm sich schon damals der Mozartopern an, und einer der Väter des deutschen Singspiels, Johann Adam Hiller, der Begründer des Gewandhausorchesters, übergab zu dieser Zeit gerade den Taktstock an Johann Gottfried Schicht. 16 weitere Gewandhauskapellmeister hat die Stadt seitdem erlebt – jetzt übernimmt Riccardo Chailly dieses Amt. Mit ihm werden in der kommenden Saison zahlreiche Konzerte stattfinden, außerdem gilt es bei den Mendelssohnfesttagen vom 30. Oktober bis 6. November Musik von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn-Bartholdy zu entdecken. Gewandhaus und Mendelssohn-Festtage: Tickets: +49-341-12 70 280, www.gewandhaus.de
10. Oktober 2005, 20:30 Uhr BASF Feierabendhaus Ludwigshafen Tickets: 0621 60 - 9 99 11
Oper: Tickets: +49-341-12 61 261, www.oper-leipzig.de
PREMIUM
REISE
crescendo 05 2005
25
In Zusammenarbeit mit dem
Internationalen Kammermusikfest Lockenhaus
gesehen
Auf einen Blick
> Verbier > München > Erl
Ein knapper Rückblick auf Festivals der letzten zwei Monate
> Schwetzingen > Baden-Baden > Bregenz
Verbier
Evgeny Kissin
Münchner Opern-Festspiele 2005 Uneingeschränktes Stimmenglück bereitete im Prinzregententheater die Barockoper. Händels Alcina wurde zum Sängerinnen-Fest. In der Titelpartie der liebeshungrigen Zauberin bezauberte Anja Harteros mit berückendem Sopran. Vesselina Kasarova (Ruggiero) faszinierte mit facettenreichem Mezzo. Auch Veronica Cangemi (Morgana) und Sonia Prina (Bradamante) begeisterten mit Schöngesang und Spielfreude. Die Inszenierung Christof Loys, nach einer Produktion der Hamburger Staatsoper (Bühne und Kostüme: Herbert Murauer), zeigte, dass man Barockoper nicht unbedingt mit Slapstick und Pop aufpeppen muss.
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www.crescendo-magazin.de
F O T O :
V E R B I E R
F E S T I V A L
Erler „Ring“-Marathon Wo sind Fafner und Fasolt keine Riesen, sondern ein Footballer und ein Doorkeeper mit dick gepolstertem Wadenschutz? Wo ist Brünnhild ein schlankes, rankes, kleines, blondes Biest? Wo Alberich ein bisschen kasperlhaft, aber glänzend bei Stimme? Und wo Siegmund ein smarter Latin Lover, der mit zarten Piani den Winterstürmen trotzt, aber kernige Wälse-Rufe produziert? In Erl! Hier wagte Festspielchef Gustav Kuhn das Undenkbare: Wagners Tetralogie binnen 24 Stunden. Für ein Publikum, das Kuhn nicht nur versteht, sondern auch liebt. „Gustav, was wagtest du!“, hätten eigentlich Hagens Mannen singen und dabei durch den Gazevorhang zum nimmermüden Dirigenten zurückblicken müssen, der dahinter agierte, konzentriert auf das blendend besetzte, die Bühnenrückwand beherrschende Orchester der Tiroler Festspiele. Aus ihm holte Kuhn, der auch für die Regie verantwortlich zeichnet, das Bestmögliche an frappierend sinnlicher Klangwirkung heraus. Der Jubel, den die Musiker insbesondere nach der Götterdämmerung empfingen, war wohlverdient. Nicht weniger der Beifall, der Kraft-
L A R L R U P E R T
Loy nimmt die Figuren ernst und vermag auch ohne pseudomoderne Verrenkungen Gefühle und Konflikte zu aktualisieren. An Verdis schwierig-grandioser La forza del destino hat sich David Alden dagegen die Zähne ausgebissen. Einmal mehr bemühte er sattsam bekannte Mittel (flexible Stellwände und Türen) und abgenutzte Bilder (Kasernierung und Deportation von Kriegsgefangenen), ließ den Chor schematisch oder pantomimisch agieren. Gegen die belanglose Inszenierung dirigierte Fabio Luisi mit furioser Gestik an, ohne aber der Musik zu ihrem natürlichen Atem und Recht zu verhelfen. Interesse für ihre Figuren weckten die hochdramatisch aufblühende Violeta Urmana (Leonora) und der stets zuverlässige, sonore Kurt Moll (Padre Guardiano). Die zwielichtige, buffoneske Gestalt des Fra Melitone war bei Franz-Josef Kapellmann gut aufgehoben. HGV
protz Kuhn für dieses aparte Marathon-Experiment einhellig entgegenschlug. In Erl setzte man wieder vor allem auf erlesene Sänger-Frische und Stimm-Qualität. Ein jugendliches Wälsungenpaar (G. Ottenthal, A. Brunsdon) und der eminent balsamisch-unprätentiöse Wotan des mehrfach gefeierten, durchhaltefähigen D. Dal Monte machten die Walküre zum Ereignis. Im Rheingold vernahm man aus Erdas Tiefen eine profunde Svetlana Sidorova. Siegfried war bei Jürgen Müller in zupackenden Händen, während sich sein Götterdämmerungs-Pendant (G. Zampieri) mit baritonalem Wohlklang vorstellte. Brünnhilde (E. Comotti D`Adda) war schrill, aber sportiv bis keck. Monika Waeckerles Waltraute steigerte sich merklich im spannend vorgetragenen Monolog. HG
Duccio Dal Monte als Der Wanderer
Schwetzinger Festspiele Die Schwetzinger Festspiele setzten dieses Jahr auf Opern mit einem magischen Touch. In Alessandro Scarlattis Telemaco begegnet der Sohn auf der Suche nach Papa Odysseus dessen verlassener Geliebter, der Nymphe Calipso. Die verliebt sich prompt in den jungen Mann, der sie so an Odysseus erinnert. Doch Telemaco interessiert sich für Antiope... Ausdrucksvoll und klangschön brachte das Solistenensemble die Arien von Liebe, Tod und Leidenschaft zur Geltung, das Balthasar-Neumann-Ensemble musizierte Scarlattis farbenreich differenzierte Musik mit Verve und Esprit, und Jane Joyets Bühnenbild deutete wandlungsfähig die schnell wechselnden Schauplätze an. Im Zentrum der Aufführung stand jedoch nicht der Titelheld, sondern die fulminant singende Johanna Stojkovic als zauberkundige, aber der Liebe entsagende Calipso. Die Handlung einer Barockoper mag komplex bis verwirrend sein, ist aber einem handlungsfreien Musiktheater wie dem uraufgeführten Stück Zaubern allemal vorzuziehen. Eigentlich wollte auch Fredrik Zeller die
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VORSCHAU PREMIUM REISE
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Anja Harteros (Alcina), Vesselina Kasarova (Ruggiero)
F O T O :
W I L F R I E D
H Ö S L
Über allen Gipfeln ist Ruh. Über allen Gipfeln? Ein kleiner Wintersportort hoch in den Schweizer Alpen leistet Widerstand gegen zuviel sommerliche Ruhe. Verbier lockt dann mit einem hochkarätig besetzten Musikfestival. Evgeny Kissin gehört zu den Musikern, die in Verbier Auftritte mit Urlaub verbinden. Darin liegt der Charme dieses Festivals: Es geht locker, entspannt und familiär zu. Als Konzertsaal fungiert ein riesiges Luxus-Festzelt mit Bühne und Sitzplätzen für 1500 Zuhörer, als intimer Rahmen für Solorecitals steht die Kirche zur Verfügung. Das Programm des 17-tägigen Festivals ist üppig. Morgens kann man mit dem Besuch eines Meisterkurses anfangen, sollte darüber aber nicht die Matinée in der Kirche verpassen. Nach dem Mittagessen tobt der Kampf um einen der Sitzplätze im spannenden Meisterkurs von Thomas Quasthoff. Dann die Konzerteinführung, das Konzert – dass das Publikum überhaupt noch zum Essen kommt, ist erstaunlich. Nichts lenkt ab von der Musik, die so manchen überraschenden Glücksmoment beschert wie das fulminante Spiel des chinesischen Cellisten Jian Wang oder Lynn Harrells amüsanter Auftritt als Erzähler in Saint-Saens’ Karneval der Tiere. NL
gesehen
Herausragende Neuveröffentlichungen bei NAXOS...
Start der Gesamt-Einspielung sämtlicher Klaviertrios von Beethoven mit dem Xyrion-Trio
CD: 8.557723 Lisa bestehen kann. Die Gegensätze zwischen Onegin und Pique Dame wurden auch im Orchesterkonzert mit den im jeweiligen Umfeld entstandenen vierten RF und fünften Symphonien unterstrichen.
unterschiedlichen Seiten der Liebe beleuchten, er tat das jedoch so abstrakt, dass er die meisten Zuschauer ratlos zurück ließ. In einem Eisenkäfig saß und kletterte ein namenloser Magier, der keinen Einfluss nehmen konnte auf die Abstrusitäten um ihn herum. Märchenfiguren mit überdimensionalen Köpfen, eine durchgeknallte Talkshow, ein bindenumwickelter Lazarus am Tropf und ein Sängerpärchen in Unterwäsche bevölkerten Zaubern. Zellers ausgeklügelt komponierte Partitur aus Musikern und Elektronik klang ausgesprochen apart, konnte aber das magiefreie Zaubern auf der Bühne nicht tragen. Doch wenn man auf einem NL Festival nicht experimentieren darf, wo dann?
Feuer der Leidenschaft am Bodensee Mit Verdis Troubadour hat die Leitung der Bregenzer Festspiele eine glückliche Hand bewiesen. R. Carsen baute mit dem Bühnenbildner P. Steinberg eine riesige
Tschaikowsky-Festival in Baden-Baden
F O T O :
A N D R E A
K R E M P E R
Irina Mataeva als Tatjana in Eugen Onegin
H O F M E I S T E R
CD: 8.557595
B E R N D F O T O :
Für seine beste Oper hielt Tschaikowsky seine Zauberin, was der heutige Betrachter kaum bestätigen wird. Die Oper ist ein Anachronismus, eine verspätete russische Grand Opéra mit Volksszenen und vagabundierenden Mönchen, die Tschaikowskys virtuosen Duktus zeigt, doch ansonsten völlig undramatisch die Geschichte der Wirtin Nastasja erzählt, zu der Fürst Nikita in Liebe entbrennt. Nastasja weist ihn ab, weil sie seinen Sohn Juri liebt. Die enttäuschte Fürstengattin vergiftet die Rivalin und der Vater tötet seinen Sohn. Eine schauerliche Geschichte aus dem 15. Jahrhundert, die David Pountney zu einer Familientragödie im edel geschliffenen Ambiente eines aristokratischen Empiresalons stilisierte. Valery Gergiev setzte die Oper mit durchgehend auf Hochtouren laufender Intensität um, wobei vor allem der leuchtende Mezzosopran der Olga Savova als Fürstin beeindruckte. Wahrhaftig erschien Gergievs Darstellung des Eugen Onegin, den er mit großer Bedächtigkeit in luftige lyrische Bilder überführte. Typgenau besetzt waren Tatjana mit Irina Mataeva und Onegin mit Vladimir Moroz. In der bereits in Baden-Baden gezeigten Pique Dame ließ Gergiev dann im Gegensatz zum zart und delikat ausformulierten Onegin ein brodelndes und ungemein dramatisches Bild entstehen, in dem nach wie vor Vladimir Galuzin als überragender Hermann dominiert, neben dem die filigrane, doch energische Olga Guriakova als
WELTERSTEINSPIELUNG des Violinkonzertes!
Verdis Troubadour auf der Seebühne
giftigrote Raffinerieburg auf die Seebühne, die vielerlei Assoziationen aufwarten kann und mit imposanten Feuereffekten beeindruckt. Doch auch die musikalische Seite findet große Befriedigung: Z. Michailov nimmt die Titelpartie mehr von der sportlichen Seite, während A. Portilla zu einem differenzierten Rollenporträt findet. Der elementare Alt von L. Diadkova begeistert, während M. Cornetti die Azucena allein durch ihre Bühnenpräsenz zur Zentralfigur macht. Fabio Luisi am Pult der großartigen Wiener Symphoniker lässt den Sängereitelkeiten manches durchgehen und setzt sehr auf Tempounterschiede. Der Bregenzer Festspielchor und der Kammerchor Moskau begeistern durch ihre Präsenz, Statisterie und Dancers sorgen für tolle optische Effekte. Im Theater am Kornmarkt nahm man sich der Strauß-Rarität Der lustige Krieg an, einem Werk mit bestechender musikalischer Fülle. In der etwas postmodernen Ausstattung von A. Donhauser und R. Martin findet der Regisseur M. Sturminger zu einer gekonnten, sehr lustigen Personenregie, unterstützt durch eine hinreißende Choreographie von C. R. Horwood. Leider verliert er zwischendurch den Handlungsfaden und macht sich durch plattes Aufzeigen einer durchaus richtigen Finalbotschaft einiges kaputt. Die Besetzung ist durch die Bank weg hervorragend ausgesucht, großes Lob an die auch szenisch sehr präsenten Chöre und das Symphonieorchester Vorarlberg unter der wirklich walzerseligen Leitung des MF erfahrenen Dietfried Bernet.
crescendo 05 2005
27
CD: 8.557645
Auch in den neuen hochauflösenden Audio-Formaten mit Sourround-Sound erhältlich:
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vorschau
plus regional
Kulturachse Nord
>Berlin >Mecklenburg-Vorpommern >Brandenburg >Sachsen-Anhalt Emanuel Schmidt) mit Orchester (Hambur-
gleitet den kleinen Prinzen auf der Suche
ger Symphoniker) fungiert am Pult Johan-
nach Freundschaft, Mitmenschlichkeit und
nes Moesus.
Liebe. Dabei begegnen sie geheimnisvollen
Musiktage Salzgitter (23.09.-07.10.) Salzgitter, diverse Spielstätten Karten und Info: Tel. +49-5341-16 230 www.salzgitter.de
Menschen und Tieren und kehren am Ende zum Planeten des Prinzen und seiner Liebe zurück. 29. September (Pre., 19.30 Uhr) Karten und Info: Tel. +49-340-25 11 333 Dessau, Anhaltisches Theater, Großes Haus www.anhaltisches-theater.de
>Oper
>Konzerte
Dante als Rockstar Ein antikes Thema wählte sich die weltbeJ O S T E N
kannte Elektronik-Rockgruppe Tangerine Dream für ihre neue Performance Paradiso.
zwölfstimmigen Chor und Gesangssolisten
Ohne Kitsch >Festival
aus dem Rock-Popbereich wird diese neue
Madame Butterfly
KlassikTage
effekten aufgeführt.
Die bezaubernde Geisha Cio-Cio-San, ge-
Bin ich normal, wenn ich mich im Konzert
nannt Madame Butterfly, und der junge U.S.
langweile? Das fragt sich mancher – eine
Marineleutnant Pinkerton sind ein Liebes-
Antwort verspricht die Lesung von Christiane
paar. Doch schon kurz nach der Hochzeits-
Tewinkel während der Dussmann Klassik-
nacht segelt er wieder in die Heimat. So
Tage. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, sich
bleibt der Verlassenen nur das Warten und
während der zahlreichen Konzerte und
das gemeinsame Kind. Sie lässt sich die
Podiumsgespräche mit Künstlern wie der
Hoffnung auf die Rückkehr des Geliebten
Akademie für Alte Musik, dem Flötisten
nicht nehmen und flüchtet sich in Träume.
Emmanuel Pahud oder der Geigerin Sarah
Obwohl diese Handlung dazu verleiten
Chang zu langweilen, allerdings äußerst
könnte: Madame Butterfly wurde von Puc-
gering!
cini keinesfalls als ein folkloristisches Ge-
Dussmann KlassikTage (23./24.09.) Berlin, KulturKaufhaus Dussmann Info:+49-30-20 252 423 Der Eintritt ist frei www.kulturkaufhaus.de
schichtchen in Japan-Ambiente gesehen. Die Inszenierung des Katalanen Calixto Bieito (in deutscher Sprache) versucht, das Stück jenseits gängiger Überzuckerungen
Rockoper mit farbenprächtigem Bühnenbild mit Projektionen, Licht- und Spiegel23. September (20.00 Uhr, UA) Brandenburg, Theater Karten und Info: Tel. +49-338-511 111 www.brandenburgertheater.de
Der ungarische Pianist Dénes Várjon gilt als eine der wichtigsten ungarischen Musikerpersönlichkeiten seiner Generation.
T H E A T E R
Beethovens Les Adieux und Leoš Janácˇeks darbieten. 21. Oktober (20.00 Uhr) Berlin, Bechsteinzentrum Karten und Info: Tel. +49-30-31 515 200 www.bechsteincenter-berlin.de
>Ballett Raum für Illusion
Themen wie dem modernen Sextourismus
„Klassik für Jedermann“ gibt es auf den
Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
in der Dritten Welt und erzählt von der In-
18. Musiktagen Salzgitter. Zum Abschluss
So erklärt es uns Antoine de Saint-Exu-
dustrie der falschen Träume der westlichen
(07.10.) steht ein sehr beliebtes Werk Jo-
pérys kleiner Prinz. In Dessau wird ver-
Konsumgesellschaft.
hannes Brahms´ auf dem Programm: sein
sucht, dieses Wesentliche auf der Bühne
25. September (Pre., 19.00 Uhr) Berlin, Komische Oper Karten und Info: Tel. +49-30-47 997 400 www.komische-oper-berlin.de
Doppelkonzert. Brahms hat darin ein Streit-
zu zeigen, wo es noch Raum für Träume
gespräch zwischen seinem Freund, dem
und Illusionen gibt. Die Ballettinszenierung
Geiger Joseph Joachim, und sich selbst
Der kleine Prinz mit Musik von Hugues Le
angedeutet. Als Schiedsrichter des musi-
Bars, Johann Sebastian Bach und Eric Satie
kalischen Streit-Dialogs zwischen Geige
führt den Zuschauer durch die Unendlich-
(Indira Koch) und Violoncello (Wolfgang
keit von Saint-Exupérys Phantasie und be-
www.crescendo-magazin.de
Für Klavier
geheimnisvollen Klavierzyklus Im Nebel
Schiedsrichter
28
Dénes Várjon
Bei seinem Konzert wird er unter anderem
Tangerine Dream
zu zeigen. Er aktualisiert die Handlung mit
crescendo premium lädt 2 x 2 Teilnehmer zu Madame Butterfly am 22.10. ein
C .
Leitung von GMD Michael Helmrath, einem
Madame Butterfly
F O T O :
der Brandenburger Symphoniker unter
F O T O : B R A N D E N B .
F O T O :
H A N N S
tes „Göttlicher Komödie“. Unter Mitwirkung
B E C H S T E I N
Es ist der dritte Teil der Vertonung von Dan-
„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das
crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zum Klavierabend am 21.10. ein.
Weitere Termine 24.09.-08.10.: Usedomer Musikfestival Usedom, diverse Spielstätten Tel. +49-38 378-34 647 02.10.: Athenäum-Quartett Berlin, Philharmonie Tel.: +49-30-25 488 999 17.-23.10.: Gran Torso - H. Lachenmann Berlin, Konzerthaus Tel. +49-30-203 092 101 15.10.: Cinderella (Ballettpremiere) Rostock, Volkstheater Tel. +49-381-38 14 700 02.-06.11.: Jazzfest Berlin Berlin, diverse Spielstätten Tel +49-30-25 489 100
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VORSCHAU
PREMIUM REISE
Leidenschaft bringt Talent zum Klingen. Ein grossartiges Orchester lebt von Talent. Ebenso wichtig wie die individuelle Begabung jedes Einzelnen ist jedoch das Zusammenspiel aller. Als Gründer und Hauptpartner des UBS Verbier Festival Orchestra geben wir diesen jungen Musikern aus aller Welt mit Stolz die Gelegenheit, ihre Virtuosität in den bedeutendsten Konzertsälen Europas und Lateinamerikas erklingen zu lassen. Denn als ein global führender Finanzdienstleister engagieren auch wir uns mit vereinter Leidenschaft und Präzision für ein gemeinsames Ziel: Ihren finanziellen Erfolg. In Partnerschaft mit Ihnen machen wir das Aussergewöhnliche möglich. Auf Tournee in Europa und Lateinamerika: 6. –16. November: Bern, Paris, Rom, Hamburg, Lausanne, Zürich 21. – 28. November: Buenos Aires, Rio de Janeiro, São Paulo, Mexico City
© UBS 2005. Alle Rechte vorbehalten.
vorschau
plus regional
Kulturachse Nord >Hamburg >Bremen >Niedersachsen >Schleswig-Holstein
>Oper
>Konzert
ausgeht, dass Zeit und Raum diskontinu-
Zwei Mal 20. Jahrhundert
Bewaffnet mit Saiten und Bogen
ierliche Gebilde seien und damit in jegli-
Leoš Janácˇeks 1921 in Brünn uraufgeführ-
Kanonendonner, Säbelrasseln und Sie-
cher Hinsicht relativ. In dem Stück, das in
te Oper Katja Kabanova feiert am Theater in
geshymnen meisterhaft präsentiert auf
einer Koproduktion mit dem „Einstein-Jahr
Bremen Premiere.
historischen Instrumenten. Battaglien – ba-
2005“ entsteht, debattieren acht Personen
08. Oktober (Pre., 19.30 Uhr) Bremen, Theater Karten und Info: Tel. +49-421-36 53 333 www.bremertheater.com
rocke Schlachtengemälde – hat sich das
ten. Gleich in der neuen Spielzeit steht die „zeitoper“ AS TIME GOES BY auf dem
P I C T U R E - A L L I A N C E - D P A
Programm, die von der These Einsteins
über Fragen wie „Kann der Einzelne über das Vergehen der Zeit selbst entscheiden?
Ensemble Bell‘Arte Salzburg zusammen mit der Barocktrompeterin Anna Freeman
Und wenn ja – welche Konsequenzen er-
als Thema für das Konzert gesetzt. Mit der In Hamburg steht unter der Leitung der
Battaglia erhielt das Geräusch Einzug in
Zeit verschwendet?“ Schließlich verwan-
neuen Opernintendantin Simone Young mit
die Musik, sie gehörte im Barock zu den
Zeitoper
delt sich die Debatte in ein musikalisches
Paul Hindemiths Mathis der Maler eben-
beliebtesten musikalischen Gattungen. Für
Tableau mit polyphonem Gesang. Aus
falls Musiktheater des 20. Jahrhunderts auf
den Komponisten bedeutete das Schreiben
dem wahllosen Diskutieren über Alles und
dem Programm.
solcher Werke den Spaß an derben Laut-
Relativitätstheorie gesungen
Nichts ist ein scheinbar unendlicher, musi-
spielereien ausleben und neue Klangmittel
Bevor Michael Klügl 2006 neuer Chef der
29. September (19.30 Uhr)
25. September (Pre., 18.00 Uhr) Hamburg, Staatsoper Karten und Info: Tel. +49-40-356 868 www.hamburgische-staatsoper.de
Albert Einstein
F O T O :
warten denjenigen, der mit Bedacht die
kalischer Dialog erwachsen.
Hannover, Staatsoper Staatsoper Hannover wird, gilt es noch Cresendo_92x136_4c 02.09.2005 Uhr Seite Karten und15:49 Info: Tel. +49-511-99 991 111 1 einige Premieren im Hause vorzubereiwww.staatstheater-hannover.de
unkonventionell einsetzen zu dürfen. Auf dem Programm stehen unter anderem Heinrich von Bibers Battalia à 10, François
>Festival
Couperins La Steinquerque oder Johann Paul von Westhoffs La Guerre. Niedersächsische Musiktage (04.09.-02.10.) 16. September (20.00 Uhr) Meppen, Gymnasialkirche Karten und Info: Tel. +49-511-36 03 333 www.musiktage.de
Den Nerv getroffen Euphorisch klingen die bisherigen Zahlen, die das ClassixFestival mit einer Auslastung von 92% meldet. Von den insgesamt 50 Konzerten, die mit dem Motto „Klassik für alle“ den Nerv des Publikums getroffen zu haben scheinen, werden im November
Bernd Glemser, Klavier
12.12. Klazz Brothers & Cuba Percussion Classic meets Cuba
13.12. Schwanensee · Ballett in drei Akten 14.12. Hanna Schygulla · Tango, Borges und ich 15.12. Friedrich von Thun · Die Buddenbrooks
Werke von Chopin, Liszt, Debussy
29.12. Salonorchester Weimar Hommage an Heinz Rühmann
1.1. Berliner Symphoniker
Neujahrskonzert Werke von Strauß und Lehár
Faszinierendes Spektrum Hélène Grimaud, Gidon Kremer und Daniel Hope – um nur einige Künstler zu nennen – kommen in die Hansestadt, um Teil eines
3.1. Thomas Holtzmann · Das Parfum
faszinierenden Spektrums musikalischer
4.1. Annette Frank singt Edith Piaf
Ereignisse zu werden. Das Musikfest Bremen greift aktuellste Entwicklungen in
17.12. Lateinamerikanische Weihnacht
5.1. Mozartband & Prager Kammerorchester
18.12. Jacek Laszczkowski · La Tempesta
6.1. Oni Wytars & Unicorn Vienna
Barocke Feste und symphonische Pracht
21.12. Blechschaden
7.1. Giuliano Carmignola, Violine Venice Baroque Orchestra
16.12. Hille Perl und Lee Santana Ludwigs Traum- und Tanzmusik
16.12. Quadro Nuevo · Mocca Flor Ensemble Nelegatti · Pablo Santana, Tenor Farinelli-Arien
Das besondere Weihnachtskonzert
Werke nach Wolfgang Amadeus Mozart Musikal. Reise von Europa nach Palästina
Werke von Vivaldi, Tartini, Galoppi
23.12. Gerd Fitz · Die Heilige Nacht Kostenlosen Prospekt anfordern Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH Am Kurgarten 1 · 97688 Bad Kissingen · Ticket-Tel. 0971 8048-444 Fax 0971 8048-445 · kissingen-ticket@badkissingen.de
30
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verschiedenen Genres und Epochen auf. gehören ebenso selbstverständlich dazu wie das Herangehen an vielleicht noch unbekannte Klänge. Musikfest Bremen (03.-24.September) Tel. +49-421-336 699 www.musikfest-bremen.de
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Italienische Opernarien um 1700
28.12. Ewa Kupiec, Klavier
H E N R Y
10.12. Prager Symphoniker
27.12. Maite Beaumont Lautten Compagney
J .
Tango aus Russland
F O T O :
9.12. Efim Jourist Quartett
Braunschweig ClassixFestival (06.- 26.11.) Braunschweig, Stadthalle Karten und Info: Tel. +49-531-222 111 www.braunschweigclassixfestival.de
D G
noch zwölf geboten.
Hélène Grimaud
Weitere Termine 10.09.-25.09.: Domkonzerte Königslutter Königslutter, Dom Tel. +49-5353-5264 19.09.: Symphoniekonzert des Staatsorch. Braunschweig, Stadthalle Tel. +49-531-12 34 567 9.10.: Requiem (Ballett) Hamburg, Felsenreitschule Tel. +49-40-356 868
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Kulturachse Mitte
vorschau
plus regional
FOTO: MENDELSSOHN-ARCHIV/NATIONALGALERIE
Felix und Fanny Mendelssohn
Zierde
>Konzert
>Oper
Endlich
Die Mischung machts
Lange hat es gedauert, aber nun kommt
Eine Flöte und ein Glockenspiel helfen, die
Marcelo Álvarez endlich nach Frankfurt in
Gefahren zu bannen und die Läuterungs-
die Alte Oper zu seinem versprochenen
prüfung zu überstehen – dazu kommen
Konzert, das er im Juni wegen stimmlicher
noch wunderbar eingängige, volksliedartige
Indisposition verschieben musste. Der aus
Melodien und eine höchst anspruchsvolle
Cordoba stammende Argentinier, der seit
Koloraturarie für die Königin der Nacht, das
seinem umjubelten Debüt an der New Yorker
alles sind die Ingredienzien für Mozarts
lima, die der Komponist selbst spielen wird.
Met als einer der bedeutendsten lyrischen
Zauberflöte, die 1791 im „Theater auf der
Mit dabei sind sowohl Cellostars wie David
Tenöre der heutigen Zeit gilt, singt in Frank-
Wieden“ mit großem Erfolg uraufgeführt
Felix´ und Fannys Musik
Geringas, Julius Berger und Mischa Mais-
furt ein Programm mit leidenschaftlich dra-
wurde. Letztlich war es die Zauberflöte, die
ky, als auch Nachwuchskünstler, darunter
matischen Arien aus Opern wie Giacomo
vor allem dazu beigetragen hat, Mozarts
„Die Musik wird für Deinen Bruder Felix
Claudio Bohórquez und Danjulo Ishizaka.
Puccinis La Bohème, Madame Butterfly
Werk in der ganzen Welt bekannt zu ma-
vielleicht zum Beruf, während sie für Dich
Kronberg Cello-Festival (11.-18. September) Kronberg, div. Spielstätten / Frankfurt, Alte Oper Karten und Info: Tel. +49-6173–783 377 www.kronbergacademy.de
und Tosca. Begleitet wird er von der Nord-
chen. All diese Zutaten werden in Erfurt zu
stets nur Zierde, niemals Grundbass Deines Seins und Thuns werden kann und soll ...“, seine vierzehnjährige Tochter Fanny. Der Rest ist bekannt, während Felix Mendels-
Farben gehört
sohn Bartholdy berühmter Komponist und
Sie sind eines der ältesten Musikfeste
erfolgreicher Gewandhauskapellmeister
Europas, die Kasseler Musiktage mit ihrer
wurde, veröffentlichte Fanny erst kurz vor
mehr als 60jährigen Tradition. In diesem
ihrem Tod einige ihrer mehr als 400 Kom-
Jahr nähert man sich in den Veranstal-
positionen. Zu Ehren ihres 200. Geburts-
tungen experimentell dem Thema „Klang-
tages widmet sich das Mendelssohn Fest
farben-Farbklänge“. Aspekte von Klang
2005 auch der Musik und dem Leben Fanny
und Farbe, von Hören und Sehen werden
Hensels zwischen Gesellschaftszwang und
kontrastiert. So zeigen fünf Komposi-
dem Wunsch nach künstlerischer Freiheit.
tionsaufträge (30.10.) die Klang-Farbideen
Mendelssohn Festtage (30.10. - 06.11.) Leipzig, Mendelssohn-/Schumann-Haus, Thomaskirche Karten und Info: +49-341-12 70 280 www.gewandhaus.de
junger Künstler, für junge Zuschauer findet weiterer Höhepunkt wird der Auftritt des
F O T O :
Kasseler Musiktage (26.-30. Oktober) Kassel, diverse Spielstätten Karten und Info: Tel. +49-561-98 83 930 www.kasseler-musiktage.de
Cello über alles „Wollte Gott zu den Menschen in Musik sprechen, so täte er es mit den Werken Haydns; doch wenn er selbst Musik hören wollte, so würde er sich für Boccherini entscheiden“, steht im Vorwort einer Violinschule von 1798 zu lesen. Anlässlich des 200. Todestages des italienischen Komponisten widmet sich das Kronberg C C M
anderem auch mit der Uraufführung Hommage à Luigi Boccherini von Giovanni Sol-
EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN
Danjulo Ishizaka
VORSCHAU
PREMIUM REISE
im Oktober dem Publikum präsentiert.
27. Oktober (20.00 Uhr) Frankfurt, Alte Oper Karten u. Info: Tel. +49-1805-332 433 (12 Ct/Min) www.deag.de
15. Oktober (Pre., 19.30 Uhr) Erfurt, Theater, Großes Haus Karten und Info: Tel. +49-361-22 33 155 www.theater-erfurt.de
A R C H I V
Jaques Loussier Trios (29.10.).
Cello-Festival dessen Kompositionen, unter
einer neuen Inszenierung abgemischt und
Leitung von Angelo Cavallaro.
T H E A T E R
ein Malprojekt zu Musik statt (30.10.), ein
>Festival
westdeutschen Philharmonie unter der
E R F U R T
schrieb Abraham Mendelssohn 1820 an
F O T O :
F O T O : S TA AT S B I B L I O T H E K P R E U S S . K U LT U R B E S I T Z
>Hessen >Thüringen >Sachsen
Theater Erfurt
Weitere Termine
01.10.: Nabucco (Pre) Weimar, Nationaltheater Tel. +49-3643-755 334
23.09.-09.10.: Heinrich-Schütz-Tage Bad Köstritz/Dresden/Weißenfels Tel. +49-36 605-36 198
01.-08.10.: Tage der zeitgen. Musik Dresden, diverse Aufführungsstätten Tel. +49-351-48 66 666
23.09.: Die lustigen Weiber von Windsor Leipzig, Haus Dreilinden Tel. +49-341-12 61 261
03.10.: Macbeth (Pre.) Dresden, Semperoper Tel. +49-351-49 11 705
24.09.: Tschaikowsky (Ballett-Pre.) Eisenach, Landestheater Tel. +49-3691-256 232
03.10.-26.11.: Jazzmeile Thüringen Thüringen, diverse Spielstätten www.jazzmeile.org
25.09.: Philh. Kammerorchester Dresden Schloß Albrechtsberg, Kronensaal Tel. +49-0351-48 66 306
22.10.: Choonhyangjeon (koreanische Oper) Frankfurt, Alte Oper Tel. +49-69-13 40 400
crescendo 05 2005
31
vorschau
plus regional
Kulturachse Süd Mitte >Bayern >NRW Rhein/Ruhr >Rheinland-Pfalz >Saarland >Luxemburg
>Festival
Das Beethoven Orchester Bonn auf Tournee
Zischlaute
bewegt und lebendig ist.
Schumann, Schubert und der Schnee –
Highlight in diesem Jahr: Die wiederent-
Die romantische Bewegung vor dem Hin-
deckte, fragmentarisch erhaltene Oper
F O T O S :
K L E M E N S
H I P P E L
Mit Beethoven in Japan
Roman Kofman beim Konzert in Japan
dabei aber gleichzeitig musikalische Traditionen und tritt damit seit nunmehr 15 Jahren den Beweis an, dass Kultur sich
tergrund der sich formierenden Industrie-
Motezuma von Antonio Vivaldi. Rechts-
gesellschaft wird von Ausnahmeregisseur
streitigkeiten, ob die Oper aufgeführt wer-
Hans Neuenfels zur „Oper mit Klavier“.
den darf, wurden im Vorfeld gelöst, sodass
Schubert und Schumann, die sich in der
nun in Düsseldorf Aztekische Schutzgötter,
Realität niemals begegnet sind, treffen sich
rauschhafte Träume, Menschenopfer und
in dieser Oper und tauschen sich aus. Die-
Dämonen ein nichtklassisches Bühnenbild
ses Werk wurde für den Lied- und Opern-
bevölkern werden, das viel mit Video-Sze-
sänger Olaf Bär, der den Robert Schumann
nografien arbeitet.
singen wird, konzipiert.
Altstadtherbst Kulturfestival (15.09.-02.10.) Düsseldorf, diverse Spielstätten Karten und Info: Tel. +49-211-61 70 617 www.altstadtherbst.de
Ruhrtriennale (20. August - 15. Oktober) 07. Oktober (UA, 19.30 Uhr) Bochum, Jahrhunderthalle Karten u. Info: Tel. +49-700-200 23 456 (12 Ct/Min) www.ruhrtriennale.de
In Japan ist alles anders! Pünktliche Züge,
wirklich aus Kindern jeder Größe. Vom
freundliches Personal, 600 Jahre alte Gär-
Säugling übers Krabbelkind bis zum Kin-
ten – und eine Begeisterung für Kultur!
dergartenalter ist alles vertreten – und er-
Genau das richtige Land für ein Orchester,
zeugt einen fröhlichen Lärm, der die Musik
das sich mit Beethovens Namen schmückt,
stellenweise übertönt. Was dem Vergnügen
Nubisches Liebeslied
dachte das Beethoven Orchester Bonn und
keinen Abbruch tut. Zwar können die Mu-
Jean-Yves Thibaudet und das Beethoven
Fantasy
beschloss, eine Japan-Tournee zu unter-
siker zum Teil nur schwer hören, was ihre
Orchester Bonn spielen unter der Leitung
Eine nicht alltägliche Doppelpremiere steht
nehmen. Ausverkaufte Häuser und ein be-
Kollegen gerade spielen, aber den Müttern,
von Roman Kofman das Klavierkonzert Nr. 5
in Hagen ins Haus. Gezeigt wird eine Fan-
geistertes Publikum zeigten, dass das eine
(wenigen) Vätern und Kindern hat es Spaß
von Camille Saint-Saëns, das den verhei-
tasyoper in neun Szenen Where the wild
gute Idee war. Auch wenn man schon ein
gemacht. Und das Orchester nimmt es mit
ßungsvollen Untertitel Afrika trägt. Einge-
Things are. Danach wird die selten gespiel-
paar Überraschungen erleben konnte.
Humor: In Baby Orchester Bonn möchte
arbeitet ist darin ein nubisches Liebeslied,
te Märchenoper Ravels L‘Enfant et les Sor-
Die Kinderkonzerte zum Beispiel. Wenn
Roman Kofman seinen Klangkörper um-
das Saint-Saëns von Fischern auf dem Nil
tilèges um ein trotziges Kind die Phantasie
die Japaner zu so etwas einladen, dann
taufen...
singen hörte.
der Zuschauer anregen.
meinen sie nicht, was man in Deutschland
Natürlich sind die beiden Kinderkonzerte
erwarten würde: ein spezielles Programm
nicht die einzigen auf der ersten Japan-
für Kinder in einem normalen Konzertam-
Tournee des Beethoven Orchesters. Zu
17. September (19.30 Uhr, Pre.) Hagen, Theater Karten und Info: Tel. +49-2331-20 73 218 www.theater.hagen.de
biente... Nein, das Publikum besteht hier
Konzerten in Osaka, Kyoto, Nagoya, Yoko-
Beethovenfest Bonn (08.09.-02.10. ) 30. September (20.00 Uhr) Bonn, Beethovenhalle Karten u. Info: Tel. +49-180-50 01 812 (12 Ct/Min) www.beethovenfest.de
>Oper
hama und Tokyo haben sie mit Beethovens Pastorale und seinem Tripelkonzert ein gewichtiges Programm mitgebracht, das
nationale Volkspartei erwirkte, dass bereits
mitgereist, die in der berühmten Suntory
die zweite Vorstellung von Bert Brechts und
Hall in Tokyo heimatliche Klänge genießen
Kurt Weills Oper Aufstieg und Fall der Stadt
will.
Mahagonny abgesetzt wurde. Heute hat
zu tun: Schostakowitsch-Zyklus und Schulkonzerte, Dirigierwerkstatt und Beethoven-
Szenenbild Motezuma
fest... Damit Beethoven auch in Bonn nicht in Vergessenheit gerät! Beethoven Orchester Bonn Bonn, Beethovenhalle Karten und Info: Tel +49-228–778 008 www.beethoven-orchester.de
www.crescendo-magazin.de
F OTO : PAO L O AT Z O RI
Jahr 1930 war ein Erlebnis, die Deutsch-
geistert – aus Bonn ist eine Fan-Delegation
Aber jetzt gibt es erst einmal zu Hause viel
32
Schon die skandalumwitterte Premiere im
nicht nur die japanischen Klassikfans be-
Nächstes Jahr wird man wieder kommen.
Für manchen ist der Weg ins Konzert noch mühsam - gut, wenn die große Schwester den Wag bahnt!
Kapitalistische Utopie
Vivaldi-Videoclips
der Provokationsfaktor von Brechts Stücken zwar stark nachgelassen, Stoff zum Nachdenken über Absurditäten – auch in unserem Leben – liefert die Oper aber allemal. Denn, was in der Theorie wie ein
Ob Avantgarde-Zirkus oder Alphornklän-
Paradies aussieht – eine idyllische Stadt, in
ge, Hip-Hop, Klassik oder einheizende
der alles geregelt ist und alle Bedürfnisse
rumänische Folklore: Beim Altstadtherbst
erfüllt werden – erweist sich in der Reali-
Kulturfestival Düsseldorf sucht man neue
tät als unbefriedigend. Ein neu erlassenes
künstlerische Ausdrucksmittel, präsentiert
Gesetz: Du darfst alles! wendet sich zuletzt
EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN
VORSCHAU
PREMIUM REISE
zwar alles – aber nur, wenn man es bezahlen kann!
und Wölfe ist, sondern auch Tastenlöwen
hen drei Choreografien für Ballett – darunter
ideale Lebensbedingungen dort vorfinden,
eine Uraufführung – von Gregor Zöllig, des
weiß man durch Pianisten wie Glenn Gould.
neuen Chefchoreographen und Leiters des
Bei der Pianistin Catherine Vickers gehen
Tanztheaters Bielefeld.
ihre kanadischen Wurzeln eine Symbiose
14. Oktober (19.30 Uhr) Bielefeld,Theaterlabor im Tor 6 (Premiere) Karten und Info: Tel.+49-521-515 454 www.theater-bielefeld.de
mit den verschiedensten Einflüssen ihrer
>Konzerte Bewundernde Blicke begleiten sein wunderbares Instrument, wo er es auch immer
>Tanz
dien gelobte Klangkultur sowohl aus der lisztschen Tradition, als auch von Godowsky
Klingendes Edelholz
12. November (Pre., 19.30 Uhr) Saarbrücken, Saarländisches Staatstheater Karten und Info: Tel. +49-681-32 204 www.theater-saarbruecken.de
Lehrer ein. So kann sie ihre von den Me-
auspackt: Renaud Capuçon spielt eine Stradivari von 1721, die früher im Besitz der Geigenlegende Fritz Kreisler war. Aller-
und Schnabel speisen. 14. Oktober (20.00 Uhr) Düsseldorf, C. Bechstein Centrum Karten und Info: Tel. +49-211-86 228 200 www.bechstein-duesseldorf.de
>Jazz
Schuberts Liederzyklus Die Winterreise
wie „Rising Star 2000“ und zahlreiche Kon-
Woman´s night...
steht nun für ein Ballett Pate. Die von Hans
zerteinladungen bescheinigen sein großes
...heißt es am 04. November bei den Le-
Zender komponierte Interpretation der
Talent und Können. Mit der Staatsphilhar-
verkusener Jazztagen. Mit einem Quartett
Winterreise transformiert Schuberts Kla-
monie Rheinland Pfalz unter Shao-Chia Lü
von vier großen Frauen des Jazz. Während
spielt er Mendelssohns Violinkonzert.
Marianne Faithfull mit As tears go by bereits
24. Oktober (20.00 Uhr) Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus Karten und Info: Tel. +49-621-50 42 558 www.staatsphilharmonie.de
in den 60 Jahren im Musikbusiness Furore
Überbleibsel
Öffentlichkeit bekannt. Ebenso faszinie-
Seit März 2003 dient die ehemalige engli-
Jopek und die Exzentrikerin von der Elfen-
R O T H W E I L E R
beinküste Cécile Verny mit ihrer vielseitigen Leverkusener Jazztage (03.-12. November) Leverkusen, Sensenfabrik Karten und Info: Tel. +49-221-2801 www.leverkusener-jazztage.de
Weitere Termine
dings ist es nicht nur die Geige, mit der er
machte, wurde Rebekka Bakken, mit ihrer schlanken, glasklaren Stimme erst 1995 mit dem Album Daily Mirror einer breiteren rend: die polnischstämmige Anna-Maria
01.10.: Tanzfestival Iphigenie auf Tauris Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein Tel. +49-211-89 25 211 13.10.: Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Tovey, Anderszewski Luxemburg, Philharmonie Tel. +352-26 322 632 16.10.: Freiburger Barockorchester Dortmund Philharmonie Tel. +49-1805-448 044 31.10.: Accademia Bizantina, A. Scholl Essen, Philharmonie Alfried Krupp Saal Tel. +49-201-81 22 200 06./07.11.: Sinfonieorch. Wuppertal Wuppertal, Historische Stadthalle Tel. +49-202-56 94 444
sche Garnisonskirche am Friedenspark als Ort für Kulturbegegnungen und lockt auch
S O N J A F O T O :
Rebekka Bakken
und wandlungsfähigen Art zu singen. crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zum Klavierabend am 14.10. ein
Sinnsuche
beeindruckt: klangvolle Auszeichnungen
C LY N E
Dass Kanada nicht nur das Land der Bären
heute bestimmen. Hinter diesem Satz ste-
K O R G
vorschau gegen den, der es erließ. Merke: Man darf
Kanadisch
Satz Gestern werde ich das Morgen für
N E I L S O N
Renaud Capuçon
Umständlich und verwirrend scheint der
F O T O :
F O T O :
S I M O N
F O W L E R
Verwirrend
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Starensembles wie Musica Antiqua Köln in die Barockstadt.
Ballett des Theaters Koblenz vierpart in ein Instrumentalkonzert. Der
10. November (19.30 Uhr) Münster, Friedenskapelle Karten und Info: Tel. +49-25-696 207 www.friedenskapelle-amfriedenspark.de
Choreograph beschreibt das Geschehen als eine Sinnsuche des Individuums im Strudel einer sich verändernden Welt.
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festivals Viersen, denn in gerade einmal 30 Stunden finden hier elf Liveacts statt.
crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zur Ballettpremiere am 22.10. ein
19. Jazz Festival Viersen (23.-24.09.) Viersen, Festhalle Karten und Info.: Tel. +49-21 62-101 466 www.jazzbox.com
VORSCHAU
PREMIUM REISE
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Dichtgepackt ist das Programm des Jazz-
22. Oktober (19.30 Uhr, UA) Koblenz, Theater, Großes Haus Karten und Info: Tel. +49-26-12 92 840 www.theater-koblenz.de
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Nur 30 Stunden
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crescendo 05 2005
33
vorschau
plus Tourneen
Impressum
www.crescendo-magazin.de
Verlag:
New York Philharmonic Ganz Europa war begeistert, als 1930 ein amerikanisches Orchester einen Monat lang durch 15 Städte reiste, am Pult dirigierte der legendäre Toscanini. Bis heute ist das Orchester in 416 Städten in 57 Ländern auf fünf Kontinenten aufgetreten. 2005 kommt es im Andenken an seine
rigent Lorin Maazel. Im Gepäck befinden sich Richard Strauss´ Tod und Verklärung sowie Wagners Präludium und Liebestod aus Tristan und Isolde, die schon 1930 auf
C H R I S
auch dieses Mal ein großer Star: Chefdi-
F O T O :
nach Deutschland. Das Zepter schwingt
L E E
erste Europatournee vor 75 Jahren auch
Lorin Maazel
Christy Moore
ter Leitung von Vladimir Ashkenazy ehrt
13.11.: Düsseldorf, Tonhalle 14.11.: L-Luxembourg, Salle de Concerts GrandeDuchesse, Joséphine-Charlotte 17.-19.11.: Dresden, Frauenkirche 20.11.: München, Philharmonie am Gasteig Karten u. Info für Dresden: Tel. +49-351-49 11 766 www.kdschmid.de
Christy Moore ist einer von den ganz Gro-
gleichzeitig den 80. Geburtstag des re-
ßen der Folkszene, seit über 40 Jahren
nommiertesten Orchesters Japans und den
macht er vielseitige, wandelbare Musik.
100. Geburtstag von Schostakowitsch.
An der irischen Südwestküste sammelt der
11.10.: Berlin, Philharmonie 12./13.10.: Wien, Musikverein Karten und Info (Berlin): Tel. +49-30-82 64 727 www.artefakt-berlin.de
Jan Garbarek & Hil iard Ensemble
wird er müde, über die irische Gesellschaft
Jan Garbarek und das Hilliard Ensemble
weit über die grüne Insel hinaus. Sicher
Quadro Nuevo
entführen ihre Zuhörer in flirrende Zwi-
wird dieser begnadete Beobachter auch
Nostalgie, Rhythmus und Charme – die
schenwelten, irgendwo zwischen Jazz und
Eindrücke von seinen Deutschlandkonzer-
Band Quadro Nuevo verzaubert mit den
Klassik, Heiligem und Profanem, Altertum
ten musikalisch verarbeiten...
orientalisch inspirierten Liedern ihres Pro-
und Neuzeit. Ein überirdisches Erlebnis.
25.10.: Hamburg, Laeiszhalle 27.10.: Berlin,Tempodrom Karten und Info: Tel. +49-40-41 32 260 www.karsten-jahnke.de
gramms Mocca flor.
dem Programm standen.
08.10.: Eberbach, Kloster 09.10.: Berlin, Dom zu Berlin 13.10.: Bremen, Dom 14.10.: Braunschweig, Dom 20.10.: Regensburg, Dominikanerkirche 23.10.: Halle, Marktkirche St. Marien 25.10.: Hamburg, St. Michaelis 29.10.: A-Salzburg, St. Andrä Karten und Info: +49-62 21-25 672 www.bremme-hohensee.de
fast 60jährige Perfektionist mit der prägnanten Stimme seine Inspirationen. Nie zu schreiben, findet Themen aber auch
NHK Symphony Orchestra Tokyo Auch eine weitere Europatournee wird dem Publikum die grauen Herbsttage erhellen. Das NHK Symphony Orchestra Tokyo un-
Terminauswahl: 16.09.: Berlin, Popcomm, Kulturbrauerei 17.09.: Dresden, Gare de la lune 21.09.: Köln, Tanzbrunnen 24.09.: Tegernsee, Schloßfest 10.10.: Regensburg, Velodrom 15.10.: A-Kufstein, Kulturverein Wunderlich 31.10.: Osnabrück, Blue Note/Cinema Arthouse 08.11.: Stuttgart, A T Buch Julius Musikpodium 09.11.: Augsburg, Spectrum Info: Tel. +49-8054-9303 www.quadronuevo.de
Tap Dogs Wenn die australischen Tanzderwische anfangen, mit ihren Schuhen zu klappern,
F O T O : G E R T
K R A U T B A U E R
geht die Post ab. Sie steppen im Wasser,
Tap Dogs
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www.crescendo-magazin.de
mit Basketbällen und kopfüber. Damit bringen sie Bretter und Fans zum Beben. 05.10.-09.10.: Berlin, Schillertheater 10.10./17.10./07.11.: Köln, Musical Dome 26.10.-30.10.: München, Circus Krone 31.10.-01.11.: Stuttgart, Liederhalle 03.11.-06.11.: Bremen, Musical Theater Karten u. Info: Tel. +49-180-51 52 530 (12 Ct/Min) www.bb-promotion.de
Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email: info@portmedia.de www.portmedia.de Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: hanuschik@portmedia.de Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: hippel@portmedia.de Redaktion: Erika Habenicht (EH) email: crescendo@portmedia.de plus regional: Projektleitung: Liselotte Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Redaktion: Erika Habenicht (EH) (verantwortlich) email: crescendo-regional@portmedia.de Schlussredaktion: Michaela Wurstbauer Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Martin Essinger (ME), Dr. Rolf Fath (RF), Martin Freitag (MF), Claudia Großkopf (CG), Gerald Felber (GF), Hans Gärtner (HG), Katharina Honke (KHo), Detlef Krenge (DK), Nike Luber (NL), Dr. Tom Reinhold (TR), Erika Rossner (ER), Carlos Maria Solare (CMS), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Stefan Voges (SV) Auftragsmanagement: Petra Lettenmeier (verantwortlich) Telefon: +49-89-74 15 09-20 email: lettenmeier@portmedia.de Verlagsrepräsentanten: Tonträger & Hifi: Barbara Wunderlich email: wunderlich@portmedia.de Kulturbetriebe & Markenartikel: L. Richter-Lux email: richter-lux@portmedia.de Österreich & Schweiz: Petra Lettenmeier email: lettenmeier@portmedia.de Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 6 vom 01.01.2004 Layout & Artwork: Stefan Steitz (verantwortlich) email: crescendo-layout@portmedia.de Druck: Westermann Druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig Erscheinungsweise: crescendo erscheint mit sechs Ausgaben pro Jahr und zusätzlichen crescendo-themenspecials. crescendo ist bei Opern- und Konzerthäusern, im Kartenvorkauf und im Hifi- und Tonträgerhandel erhältlich. Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Angabe der Beteiligungsverhältnisse: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München Abonnement-Preis: crescendo premium inkl. sechs Premium-CDs: Inland: EUR 29,– pro Jahr inkl. 7% Mwst. Bei Bezahlung per Rechnung fallen zusätzlich EUR 5,– Bearbeitungsgebühr an. Europ. Ausland: zzgl. EUR 10,– Bank-/Portospesen Kündigung: jederzeit zum Ende des Kalenderjahres Verbreitete Auflage: 104.303 (laut IVW-Meldung II/05) ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage
© Frank Ockenfels
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WWW.MO N UNTER IO T A M R INFO
Y P P HA HDAY T R I B . R M ! T R A Z O M Im Jahr 2006 feiert ganz Österreich den 250. Geburtstag von W. A. Mozart. Feiern Sie mit: Bei einer der vielen Mozart-Veranstaltungen in Wien und Salzburg! Zum Beispiel beim Solo-Konzert von Angelika Kirchschlager bei den Internationalen Mozartwochen in Salzburg. Oder bei einer der Aufführungen von Idomeneo mit der renommierten Künstlerin im Theater an der Wien, dem neuen Opernhaus.
ZART2006
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LIKA ANGE SCHLAGER KIRCH
Idomeneo mit Angelika Kirchschlager Theater an der Wien 27. (Premiere) | 31. Januar 2006, 4. | 8. | 12. | 16. Februar 2006 17. | 21. | 25. | 29. Juni 2006 Internationale Mozartwochen – Salzburg Solo-Konzert im Großen Saal des Mozarteums, 2. Februar 2006
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Die Kunst, mit innovativen Methoden und Instrumenten bleibende Werte zu schaffen, zu erhalten und zu mehren.
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Die Vermögenskultur der bleibenden Werte.
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Francesco Hayez, Detail aus «Il Consiglio alla Vendetta», 1851 © Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz, LIECHTENSTEIN MUSEUM, Wien