Stadtmagazin Ellwangen 2022

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LIEBE LIEBERLESERIN,LESER!

Ellwangen steckt voller Abenteuer! Lassen Sie sich von dieser Ausgabe des Stadtmagazin Ellwangen dazu verleiten, die Stadt neu zu entdecken und wechseln Sie die Perspektive. Haben Sie Mut, verlassen Sie Ihre Komfortzone und entdecken Sie neue Welten direkt vor der Haustür but not least lud uns HOLZBILDHAUER SIEGFRIED RIMPLER in eine ganz intime Welt ein. Seine Wohnung ist gleichzeitig eine Werk statt, die ihn mit Kunst umgibt. Seine zerrüttete Biographie prägt noch heute seine Kunstwerke und eine ganz eigene Weltsicht.

Das Ellwanger Stadtmagazin zu planen und umzusetzen ist etwas ganz Besonderes. Sobald ich mit unserem Fo tografen losziehe, begegne ich Menschen aus Ellwan gen, die ihre Stadt gestalten und uns in neue Welten entführen. Zwar kenne ich Ellwangen seit meiner Kindheit, doch ändert sich mit jeder Ausgabe des Stadtmagazins mein Blick auf die Stadt und jede Geschichte bleibt in Erinnerung. Tauchen Sie mit uns in spannende Welten ein, die das Stadtleben prägen.

Folgen Sie unserer Autorin Stephanie Hirschmiller in die HINTERE LEDERGASSE , die auf keinem Straßenschild zu finden ist und doch einen wohlbekannten Ort beschreibt, an dem sich seit 30 Jahren fa schingsliebende Musiker sammeln und wo es garantiert nie leise wird. Packen Sie die Schwimmweste ein und entdecken mit unse rem Redaktionsmitglied Marisa Herzer die raue und wilde Seite des Bucher Stausees, wenn sie ihre Segelkünste bei den Skippern der SEGELVEREINIGUNG OSTWÜRTTEMBERG unter Beweis stellt. Schnüren Sie die Wanderschuhe und dringen bei einer Exkursion mit WALD PÄDAGOGE EDGAR WINTER in das tiefste Dickicht des Virngrunds vor. Spüren Sie den Wald mit allen Sinnen, auch Leckereien zum Probieren und Nachkochen aus der Kräuterküche dürfen dabei nicht fehlen. Einen besonderen Ausflug bietet der ELLWANGER WOCHENMARKT , in dessen Mikrokosmos deutlich mehr passiert, als Sie möglicherweise erahnen. Wenn Sie es gemütli cher angehen lassen wollen, machen Sie sich doch auf in die Schloss vorstadt und verbringen einen entspannten Abend im Wohnzimmer des IRISCH-SCHOTTISCHEN KULTURVEREINS . Neben dunklen Bieren und edlen Whiskeys von der grünen Insel gibt es spannende Knobelaufgaben beim Pub-Quiz und einen Bingo-Abend der ganz besonderen Art. Hier sitzen Sie nicht lange allein an der Bar! Last,

Als leidenschaftlicher Festivalgänger war es mir eine ganz besondere Freude, mit dem LUFTSCHLOSS FESTIVAL abzuheben und hin ter die Kulissen zu blicken. In unserem »Behind the Scenes« lernen Sie Jugendliche und junge Erwachsene kennen, die #auslauterliebe zur Musik und zur Stadt ihren Träumen folgen und seit fünf Jahren hochrangige Künstlerinnen und Künstler auf das Schloss ob Ellwan gen holen. Sicherlich einer der schönsten Momente in diesem Som mer und musikalisch eine heile

Lassen Sie sich von dieser Ausgabe begeistern und tauchen Sie in neue Welten ein! Herzlichst, Sebastian Kopf Redakteur

HERAUSGEBER

SDZ Druck und Medien GmbH 65 // 73430 Aalen Dr. Constanze van Overdam // Bernd Sievers

UMSETZUNG

SDZ Media // 73430 Aalen Sebastian Kopf // Marisa Herzer Redaktion: Anja Deininger (V.i.s.d.P) Stephanie Hirschmiller Melanie Wahl, Leah Feller Fotos: Jan Walford, Nele Hirschmiller

VERMARKTUNG Ostalb GmbH 0 73 61/ 5 94 anzeigen@schwaebische-post.de Sarah Weissenberger Marc Haselbach (verantw.) Annette Schöller und Verlag Steinmeier GmbH & Co.KG

Wir treffen die Akteure des Ellwanger Wochenmarkts. Was sind die schönsten Marktgeschichten und was macht den Wochenmarktbesuch zu einem ganz besonderen Erlebnis?

Das FestivalLuftschlossWaspassiertaufdemWochenmarkt?

#auslauterliebe Seit fünf Jahren verwirklichen rund 100 Ellwanger von 16 bis 30 Jahren ihren Traum vom eigenen Festival. Wir durften hinter die Kulissen blicken.

imWaldromantikVirngrund

Waldpädagoge Edgar Winter offen bart uns auf einer Exkursion die Geheimnisse des Virngrunds. Zum Abschluss wartet eine kulinarische Überraschung.

30

Die große Freiheit auf dem Bucher Stausee

Die Segelvereinigung Ostwürttem berg e. V. lebt die Faszination Segeln mit purer Leidenschaft und Hingabe. Wir begleiten die Skipper auf einen Segeltörn über den Bucher Stausee.

Die grüne Insel

Im Irish-Pub »Leprechaun« werden Fremde zu Freunden und Gäste zu Familie. Seit 25 Jahren fließt dort das Guinness aus den Fässern der grünen Insel. Der Irisch-Schottische Kulturverein lädt uns in sein Wohnzimmer ein.

IN HALT

30 Jahre und kein bisschen leise!

Die Hintere Ledergasse feiert Geburtstag und plaudert mit uns über die vergangenen drei Jahrzehnte voller Spaß und Faschingshits.

Mit der VARTA AG in die Zukunft

Seit 135 Jahren schreibt VARTA nationale und internationale Erfolgsgeschichte. Aus einer unglaublichen Innovationsstärke heraus entstehen aus Ideen hochwertige und begehrte Produkte, die durch ein breites Know-how in Massenproduktion gebracht werden. Das Portfolio umfasst von Mikrobatterien über Haushaltsbatterien bis hin zu Energiespeichersystemen und kundenspezifischen Batterielösungen eine Vielzahl an Produkten, welche die Zukunft prägen. Dabei wird das Unterneh men bestimmt durch nachhaltiges, ökologisches, soziales und wirtschaftliches Handeln. Immer im Mittelpunkt: eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion und Produkte, aber auch die Motivation und Förderung der Mitarbeiter sowie gesellschaftliches Engagement. Das zeigt sich auch in den gemeinsamen Projekten vor allem aus dem Bereich Sport mit der Stadt Ellwangen, die den Hauptsitz des Unternehmens darstellt und mit der sich VARTA daher eng verbunden fühlt. Aufgrund des fortschreitenden Wachstumskurses bietet VARTA viele Arbeitsplätze in allen Bereichen, sowie 14 Ausbildungsberufe und Duale Studiengänge.

Der Schmerz der Welt

Holzbildhauer Siegfried Rimpler schafft beeindruckende Kunst. Einige seiner Kunstwerke sind begehrte Sammlerstücke zur Ellwanger Fastnacht.

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SAMSTAGSIMMER

von 07:30 Uhr bis 12:30 Uhr

Was passiert auf Wochenmarkt?dem

DER WOCHENMARKT

präsentiert sich vor einer einmalig schönen Kulisse und hat kulinarisch wie kulturell einiges zu bieten.

Der Ellwanger Wochenmarkt findet vor einer einzigartigen Kulisse auf dem Marktplatz vor der Basilika St. Vitus statt. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen des Marktgeschehens. Was passiert auf dem Wochenmarkt und wer sind die Akteure? Was sind die schönsten Marktgeschichten?

DER MARKT TREFFPUNKTALSINDER STADT

Bei der Planung und Durchführung des Wochenmarktes gilt es zwischen ständigen und unregelmäßigen Marktbeschickern zu unterscheiden. Zu den unsteten Marktteilnehmern zählen Schul klassen, die für das Schullandheim verkaufen oder Händler und Händlerinnen, die saisonale Produkte wie Spargel oder Advents kränze anbieten. »Aber auch Tierschutzprojekte oder Wahlwer bung von Parteien haben Stände, um mit den Wochenmarkt besuchern ins Gespräch zu kommen«, so Magnus Knecht. Die unregelmäßigen Händler beleben den Markt und die ständigen Händler sorgen für ein zuverlässiges Angebot regionaler Pro dukte, die auf dem Markt immer zu bekommen sind. Im Schnitt sind 13 stetige Händler auf dem Markt und ein bis fünf unstetige vor Ort, um ein abwechslungsreiches Angebot zu schaffen. »Wir verstehen den Wochenmarkt als Treffpunkt. Ab und an ist auch unsere Verwaltungsspitze für ein bis zwei Stunden dort und es entwickelt sich fast eine kleine Bürgersprechstunde.« Darüber hi naus sind regionale Bands auf dem Marktplatz sehr beliebt und regen dazu an, nach dem Einkauf in der Stadt zu verweilen. Die Spielgeräte inklusive Wasserspiele sorgen dafür, dass auch die Kinder gerne den Markt besuchen. Das Erlebnis Markt ist für Ma gnus Knecht ein besonderer Teil seiner Arbeit. »Als mich mein Neffe fragte, was ich am Samstagvormittag mache, habe ich ihn einfach einmal mitgenommen und ihm eine Schale Erdbeeren spendiert. Auf der Heimfahrt hat er gleich gefragt, ob er nächs tes Mal wieder mitdarf, weil er nicht dachte, dass der Markt ein cooles Erlebnis mit Musik sein kann. Da habe ich bemerkt, dass viele den Wochenmarkt ganz anders einschätzen. Bei Kindern merkt man das direkt, denn sie sind da ganz ehrlich.«

Qualität und Tradition in gemütlicher Atmosphäre

Der »Rote Ochsen« steht in Ellwangen für Qua lität und Tradition. Seit 1680 besitzt die Brauerei das Braurecht und wird mittlerweile in siebter Generation von Familie Veit geführt. Der Brauerei gasthof mit Hotel liegt im Zentrum von Ellwan gen und heißt seine Gäste herzlich willkommen.

Während der Gasthof die Braukunst mit gutbür gerlicher Küche vereint, bietet das Hotel auch Übernachtungsgästen eine gemütliche Atmosphäre sowie ein reichhaltiges Frühstücksbuffet für einen guten Start in den Tag. Ob in der Bier stube beim Stammtisch, in der Roten Stube mit den handbemalten Fenstern beim gemütlichen

Speisen oder bei Feiern in der Grünen Stube oder im Weißen Zimmer – der »Rote Ochsen« mit seinen originellen Gasträumen vermittelt seinen Gästen ein Gefühl von »Zuhause«. Der Gasthof bietet für jede Veranstaltung den per fekten Rahmen, egal ob Familienfeier, Hochzei ten oder Firmenveranstaltungen.

Brauereigasthof Hotel Roter Ochsen

Schmiedstraße 16, 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61/96 97 www.roter-ochsen-ellwangen.de170

ELLWANGENSTADTORDNUNGSAMTSACHGEBIETSLEITER

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LIEBE ZUR REGION UND GELEBTE NACHHALTIGKEIT

Bei Bernd Schlebusch aus Lutstrut bei Abtsgmünd ist Nach haltigkeit kein Modewort, sondern gelebte Praxis. Seit 1987 bietet der Landwirt Obst und Gemüse auf dem Ellwanger Wo chenmarkt an. In den letzten Jahrzehnten ist der kleine Betrieb mächtig gewachsen. Sein Verständnis für Regionalität hat sich jedoch nicht verändert. Die Hof-Quelle liefert das eigene Wasser, die Sonne den Strom und der Wald das Holz für die Hackschnitzel zum Heizen. Das knackige Gemüse wächst so mit in bester Qualität weniger als 20 Kilometer vom Ellwan ger Wochenmarkt entfernt. Was freitags geerntet wird, ist am Samstagvormittag auf dem Markt zu finden. Für Schlebusch ist klar, was den Wochenmarkt ausmacht: die Produzenten. »Hier hat jeder etwas Individuelles im Angebot. Die Tomaten schme cken bei uns anders als in Hamburg, das macht Regionalität aus.« Ganz besonders hängt sein Herz am Bauernmarkt. »Die Fußgängerzone ist belebter und es gibt mehr Laufkundschaft, dafür haben wir am Samstag auf dem Wochenmarkt unsere Stammkundschaft vor einer tollen Kulisse.« Neben den altbe kannten Stammkunden, die den Landwirt bereits mit Namen grüßen, beobachtet Schlebusch immer häufiger jüngere Men schen auf dem Wochenmarkt. »Das ist gut so, denn es ist ja eure Zukunft. Jeder Kauf ist eine Abstimmung« sagt er. »Es ist eine Bewusstseinsfrage: Will ich Industrie oder Handarbeit?«

DER PERSÖNLICHE KONTAKT ENTSCHEIDET

Als Anlieger hatte Matthias Kucharz schon viele Berührungs punkte mit dem Ellwanger Wochenmarkt. Seit 2021 ist er als Marktmeister tätig und im ständigen Austausch mit den Händ lern, um die Koordination des Marktes zu gestalten. »Für jeden Wochenmarkt gibt es einen Plan, welche Händler hier sind, so können wir kurzfristig auf Anfragen und Ausfälle reagieren. Jeder Wochenmarkt ist ein bisschen anders«, erklärt Kucharz. »Wir suchen aktiv das Gespräch mit den Händlern, damit wir herausfinden können, wo der Schuh drückt und um gemein sam an Verbesserungen zu arbeiten.« Man kenne sich auf dem Wochenmarkt und wisse auch wo die Höfe der Marktbeschi cker sind und wie sie ihr Gewerbe betreiben. So entstehe ein Miteinander auf Augenhöhe, berichtet Kucharz. Dabei seien nicht nur Händler aus dem Ellwanger Raum vertreten, sondern von Heilbronn bis Heidenheim und Mönchsroth. Zunehmend beobachtet der Marktmeister, dass besonders junge Familien den Wochenmarkt zum Verweilen und Austausch nutzen. »Ich war früher nie ein großer Markteinkäufer, aber die Marktmusik hat mich nach draußen gezogen und plötzlich trifft man ganz viele Leute und merkt, wie interessant das ist. Als Marktmeis ter hat sich meine Wahrnehmung verändert. Ich frage mich immer, warum habe ich früher meine Lebensmittel woanders gekauft? Man weiß genau, wo es herkommt und wer es in der Hand hatte. Dazu ist es bezahlbar und schmeckt.«

Mit Schenk zu Ihrer Traumküche

Stilvolle Eleganz, High-End-Technik und individuelle Spitzenberatung zeichnen Schenk Küchen aus, aber auch eine lange Tradition sowie ein Gespür für die Trends der Zeit. Seit März 2020 ist das Unternehmen in Ellwangen beheimatet und lässt im erweiterten Küchenstudio mit Showroom keine Wünsche offen. Das Sortiment verspricht ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und beinhaltet die bewährte Hausmarke Nobilia sowie hochqualitative Architekturküchen von Leicht. »Ich stehe als Inhaber für die individuelle Planung und perfekte Umsetzung architektonisch anspruchsvoller Küchen«, sagt Geschäftsführer Joerg-Philipp Schenk. Abgerundet wird die Produktvielfalt durch zahlreiche Geräte-Kombinationsmöglichkeiten der Swiss Made Premiummarke V-Zug. Von der Idee bis zur Montage begleitet Schenk Küchen Ihre individuelle Traumküche. Hauseigene Monteure ermöglichen eine wunschgerechte, sorgenfreie Umsetzung. Zum Jahresende geht das Unternehmen mit der hauseigenen App »Schenk Küchen« den nächsten Schritt in eine innovative Zukunft. Mittels 3D-Ansichten werden Ihre Projekte und Wünsche greifbar und verwirklicht.

Besuchen Sie unsere Hausmesse, die einmalig vom 18. bis 22. Oktober 2022 stattfindet, um von tollen Angeboten zu profitieren, und lernen Sie die Produkte hautnah kennen.

Anmeldungen unter: 01 76/73 58 53 18.

m Vorabend der Heimattage herrscht auf dem Schloss ob Ellwangen eine ganz besondere Atmosphäre. Schon früh am Abend ziehen vereinzelte Gruppen hinauf zum Schloss. Die Ellwangerinnen und Ellwanger sitzen auf einer der Steinmauern vor dem Tor oder auf den Grünflächen vor dem Schloss und warten auf ihre Freunde, freuen sich über das Wie dersehen. Manche von ihnen unterbrechen das Studium für einen kurzen Aufenthalt in der Heimatstadt und besuchen das Festival und die Heimattage, andere basteln gerade an ihren eigenen Luftschlös sern in Ellwangen. Die Musik bringt sie heute Abend zusammen. Man kennt sich in Ellwangen und so ist das Luftschloss Festival eine willkommene Gelegenheit, einen entspannten Sommerabend in einer ganz besonderen Location zu genießen. Die Spannung auf die Bands steigt noch mehr, sobald das himmelblaue Festivalbändchen am Arm baumelt. Es ist die inzwischen fünfte Auflage des Luftschloss Festivals und mit 800 Gästen das bisher größte und beinahe ausver kauft. Das Line Up kann sich sehen lassen. Mit fortschreitendem Abend füllt sich die kleine Wiese hinter dem Schafstall. Weiße Schir me mit Festival-Logo schimmern zwischen bunten Lichterketten in der Abenddämmerung und das Luftschloss hebt ab.

Der Traum vom eigenen Festival

»Die Idee entstand in der Nach-Abizeit. Aber wie das bei allen guten Ideen ist, hat auch diese eine gewisse Zeit gebraucht, um zu reifen«, er klärt Tobias August aus dem Gründungsteam des Festivals. Zum Jah reswechsel 2016/17 wurde die Idee dann konkreter und zunächst in einem kleinen Team diskutiert. »Wobei da auch Zufälle reingespielt

BEHIND THE SCENES: Seit fünf Jahren verwirklichen rund 100 Ellwanger von 16 bis 30 Jahren ihren Traum vom eigenen Festival. Ob Auszubildender, Studentin oder bereits voll berufstätig, wenn es darum geht, Luftschlösser zu bauen, entflammt das Ostalb-Gen.A

Fabian Gmeiner ein, ebenfalls von Anfang an beim Luftschloss Festival dabei. »Es gab schon immer vor den Heimatta gen Konzerte oben auf dem Schloss, die von der Schlossschenke ver anstaltet wurden.« Als diese nicht mehr stattfanden, bot der Freitag abend Raum für neue Ideen. »Das war der Startschuss und für uns die Möglichkeit zu sagen, wir starten jetzt mit unserem Festival durch.« Die Location war schnell gefunden und die Unterstützung der Stadt verwaltung bot zusätzlich eine finanzielle Sicherheit beim Booking der Bands. Vinzent Maier berichtet von seinen Eindrücken des ersten Festivals: »Eine der krassesten Sachen, die uns in Erinnerung geblie ben sind, war, dass wir damals am Tag davor um 0.00 Uhr das erste Mal in den Schafstall liefen, um uns zu überlegen, wo was hinkom men soll.« Dementsprechend chaotisch lief der Aufbau ab. Trotzdem sei es eine sehr schöne Erinnerung, weil am Ende alles funktionier te und das Team für jedes Problem eine Lösung fand. »Beim ersten Festival wurden wir komplett überlaufen. Unsere Wunschvorstellung waren 200, vielleicht 400 Leute. Am Ende kamen 600 bis 700 Gäste und wir mussten um halb zehn das Bier nachordern, weil niemand mit diesem Ansturm gerechnet hat«, erinnert sich Fabian Gmeiner. Auch der Außenbereich sah noch relativ »karg« aus. Lediglich eine Bierbar und ein Essensstand waren dort, wo heute ein Foodtruck mit »Luftschloss-Burger«, eine mobile Kaffeebar und der Bierausschank untergebracht sind. Auch die Deko wird jedes Jahr um neue Ideen erweitert.

UNDHELFERINNENZAHLREICHEHELFERAUSELLWANGENPACKENMITAN.

Das Festival ist gewachsen und in jedem Jahr werden neue Deko-Ideen umgesetzt.

Musik

Vive la Culture!

Beeindruckende Kulturdenkmale wie das Schloss, die Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg, das Palais Adelmann oder die Kirchen der Stadt bieten ein großartiges Ambiente für die lebendige Ellwanger Kulturszene. Zahlreiche Initiativen und Aktivitäten von Chören, Musik-, Kunst- und Theatervereinen, der Kirchenmusik oder des Kulturamtes sorgen für kulturelle Vielfalt und Kurzweile. Eine Besonderheit des Angebots sind die Veranstaltungen, die nicht dem Mainstream unterworfen sind. Dazu gehören die »Jumping fingers«, eine Reihe für akustische Gitarrenmusik, die von Klassik über Fingerstyle bis Flamenco alles spielen, was der Gitarrenfreund hören möchte. Das Besondere hieran ist der Verzicht auf jegliche Tontechnik. Zu Gast sind Profis und Spitzenkönner aus aller Welt, aber auch junge Talente erhalten hier eine Chance.

Bei den Ellwanger Schlosskonzerten, die im Thronsaal des Schlossmuseums klassische Kammermusikkonzerte präsentieren, machen oft renommierte Musiker und Ensembles eine Stippvisite, um im barocken Ambiente des Saals ein anspruchsvolles klassisches Publikum zu begeistern.

Der »Sommer in der Stadt« versteht sich dagegen als kulturelles Ferienprogramm für Erwachsene. Als Klassiker gelten hier mittlerweile der Poetry Slam, die Freiluft-Aufführungen der »Theatermenschen« oder die »Geschichten zur guten Nacht«. Hipp dagegen ist das »Luftschlossfestival«, das sich vor allem beim jüngeren Publikum bestens etabliert hat.

Wer also in Ellwangen nicht fündig wird, der hat nicht richtig geschaut.

Stadt Ellwangen Spitalstraße 4, 73479 Ellwangen www.ellwangen.de

Mobil und agil –moderne Arbeitswelten

Die Energie- und Klimawende fordert Komplexität. Die Geschwindigkeit der Veränderungen nimmt zu und alle Bereiche greifen immer mehr ineinander. Das verändert auch die Art der Zusammenarbeit und die Anforderungen an die Umge bung im Job. Die EnBW ODR AG setzt deshalb auf modernes und digitalisiertes Arbeiten. Der moderne Neubau auf dem ODR-Areal an der Jagst besticht durch seine hohe Energieeffizienz, nachhaltige Baumaterialien und vor allem durch große, offene Räume und Kommunikationsinseln. Diese fördern agiles Arbeiten und den konstruktiven Austausch, die Kreativität und das Miteinander. Rückzugsräume und abgetrennte Büroplätze ermöglichen konzentriertes Arbeiten. Wer will, kann dies sogar an der frischen Luft im Grünen tun – an den neuen Open air-Arbeits plätzen im Garten des Firmensitzes. Denn: Für die EnBW ODR ist es wichtig, dass sich die Belegschaft wohl fühlt – nur so kann sie ihre Leistung abrufen und ihre Potenziale voll entfalten.

EnBW ODR AG Unterer Brühl 2, 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61/82 0 www.odr.de

»WIR HABEN STIL, ABER BIS HEUTE MUSIKRICHTUNGKEINEGEFUNDEN.«

TOBIAS AUGUST

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Der Region etwas zurückgeben

»Für uns war klar, dass wir das Festival 2018 wiederholen wollen«, be richtet Markus Neumann. »Deshalb haben wir Arbeitsgruppen aufge stellt.« Von der Infrastruktur über die Gastronomie bis zum Sponso ring und Marketing hat jeder seinen Job auf dem Luftschloss. Dabei schöpft das Organisationsteam aus einem breiten Kreis von Freun den und Freundesfreunden. Rund 100 junge Ellwangerinnen und Ellwanger sind 2022 von der Organisation bis zum Auf- und Abbau involviert. »Wir sind alle aus der Region«, betont Tobias August und lobt die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, die der FestivalCrew einiges an Bürokratie abnimmt und das Nonprofit-Festival unterstützt. »Ein Ehrenamt muss atmen und leben und es lebt von den Freiräumen, die uns die Stadt lässt und den Möglichkeiten, die wir damit ausfüllen können.« Fabian Gmeiner ergänzt: »Eine weitere Intention war, dass wir etwas anbieten wollten, das wir selbst cool fin den.« – »Und wir wollten der Region etwas zurückgeben«, so Tobias.

Ein lauschiger Sommerabend mit Freunden

Die Stimmung auf dem Festival beschreibt Johannes Jakob für das Team als lauen Sommerabend mit guter Musik, Freunden und der Möglichkeit, neue Leute zu treffen »und einfach eine gute Zeit zu haben.« Einem konkreten Musik-Genre will sich die Festival-Crew jedoch nicht zuordnen: »Wir haben Stil, aber bis heute keine Mu

sikrichtung gefunden. Wir wissen aber, was wir nicht wollen«, erklärt Tobias. Das restliche Team ergänzt lachend: »Wer auf Layla wartet, wartet vergebens.« Generell hat das Luftschloss Festival den An spruch, einen spannenden Genre-Mix auf die Bühne zu bringen. Un ter den bisherigen Bands finden sich vor allem HipHop-Künstler wie Raplegende Afrob oder das Indiepop-Geschwister-Duo Bruckner, die in diesem Jahr den Schafstall zum Kochen brachten. Ein »Sauf gelage à la Malle-Party« sei nicht erwünscht, daher hatte auch der Namensvorschlag »Fürstprost-Festival« keine Chance, wie die Crew grinsend erwähnt.

Auf Augenhöhe mit den Künstlern Bereits im Herbst träumt die gesamte Luftschloss-Crew vom nächs ten Festival, dann beginnt das Booking der Bands und die Suche nach Sponsoren. Die »heiße Phase« der Vorbereitungen tritt we nige Stunden vor dem Festival ein. Doch die Anzahl an Helferin nen und Helfern wächst Jahr um Jahr, sodass mit viel Spaß und Engagement der Aufbau leicht von der Hand geht. Jule Königer ist dieses Jahr zum ersten Mal als Helferin mit dabei: »Ich war die letzten Jahre mit Freunden hier. Dieses Jahr bin ich im Helferteam, weil ich die Philosophie und die Gemeinschaft toll finde. Die Ju gend bewegt etwas und man kann gemeinsam etwas auf die Beine stellen und dabei sein, wenn das Festival immer größer wird.«

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LUFTSCH(L)OSSCREW

Richard Krombholz ist eigentlich im Booking-Team und steht mit den Künstlern in Kontakt. »Ich mag die gute Laune hier und das fa miliäre Feeling am Luftschloss, das betonen auch die Künstler. Ich möchte, dass am Ende alle sagen, dass es ein geiler Tag war, dann hat es gepasst.« Lachend verweist er auf sein »Luftschoss-Shirt«. Der Rechtschreibfehler erinnert an die Anfänge und was sich bisher alles verändert hat, sagt er. Die familiäre Atmosphäre schätzen Gäste und Künstler gleichermaßen. Da kommt es schon mal vor, dass bei Mola aus München auf einmal ein vor Freude weinender Fan auf der Büh ne steht, der Rapper Zartmann wild im Moshpit vor einer IndiepopBand tanzt oder Jakob Bruckner vom gleichnamigen Duo beim Sta gediving eine Sonnenbrille stibitzt und in die Bühnenshow einbindet. »Ein schöner Moment war, als Afrob sein 20-jähriges Bühnenjubilä um bei uns feierte und wir einen Fan hier hatten, der ein Shirt von der ersten Tour trug«, erinnert sich Johannes Jakob lächelnd. Es sind eben diese besonderen Momente, die das Luftschloss Festival un vergesslich werden lassen und die Vorfreude auf die nächsten Luft schlösser steigern. Ideen für die Zukunft hat das Team genug.

Ein Andenken an das erste Festival bleibt auf dem Shirt. Das vergessene L im »Schloss« erinnert an die Anfänge.

TEXT SEBASTIAN KOPF. FOTOS JAN WALFORD.

Wir heißen Sie willkommen im Tagungshaus Schönenberg in Ellwangen – egal ob als Gast aus der Industrie, dem privaten oder kirchlichen Bereich. Neben 75 modern ausgestatteten Zimmern verfügen wir über 11 Tagungs- und Gruppenräume, alle mit Tageslicht und ausgestattet mit modernster Technik. So finden Sie den geeigneten Rahmen für Seminare, private Feiern oder Chorwochenenden. Lassen Sie in unserem weitläufigen Garten, auf der Sonnenterrasse, im lichtdurchfluteten Wintergarten oder dem urigen Gewölbekeller den Tag gemütlich ausklingen. Für die schnelle Mittagspause gibt es von Montag bis Donnerstag unsere Lunchtime mit täglichem Tagesessen. Oder man nimmt an dem reichhaltigen Mittagsbuffet teil. Ergänzt wird dies durch kulinarische Sonderveranstaltungen und Whisky-Tastings. Optimale Anbindungen bieten der nahe Bahnhof, der Anschluss zur A7 sowie das Stadtzentrum. Bei all dem ist das Tagungshaus nach der strengen EMAS-Verordnung zertifiziert, ein Gütesiegel der EU. Unter Berücksichtigung von Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung wird an einer kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung gearbeitet. Kommen Sie vorbei. Ihr Wohl und Ihre Zufriedenheit liegen uns am Herzen.

MITBEGEGNUNGDEMBAUM

WALDPÄDAGOGE EDGAR WINTER

offenbart die Geheimnisse des Virngrunds und zeigt auf einer Waldexkursion die Schätze der heimischen Natur.

Auf dem Waldparkplatz bei Rindelbach sammelt sich eine kleine Gruppe. Da runter sind Familien mit Kindern, Jugendliche, interessierte Na turliebhaber und sogar ein tierischer Be gleiter auf vier Pfoten schnüffelt aufgeregt am Waldboden. Als die Gruppe vollzählig ist, ergreift Edgar Winter das Wort: »Scha de, dass Bäume nicht sprechen können, aber heute übernehme ich das für sie.« Der Waldpädagoge bei Forst BW (Forstbezirk Virngrund) liebt seine Arbeit und noch mehr liebt er es, seine Begeisterung zu teilen. »Natürlich bewegen wir uns hier in einem Wirtschaftswald, in dem gearbeitet wird, aber wir haben direkt vor der Haustür eine grüne Oase mit einer großen Artenvielfalt. Das ist eine super Sache.« Damit beginnt die Exkursion in den Rindelbacher Forst. Auf ruhigen Waldwegen führt die erste Station auf eine Lichtung mit drei erhabe nen Douglasien. Gegenüber steht ein Denkmal für einen ehemaligen Forstbeamten. »Hier wäre der perfekte Ort für eine Märchenstunde«, erklärt der Förster. Doch statt Märchen gibt es klare Fakten. Die Natur

GRÜNE OASE

Den Wald fühlen, riechen und schmecken.

Einfach mal die Baumrinde berühren, das Alter erahnen den Duft des Waldes tief einatmen, oder Nadeln aneinander gerieben werden.

verändert sich, das ist deutlich zu spüren. Edgar Winter verteilt in der kleinen Run de Bilder, die das Ausmaß des Orkantiefs Lothar von 1999 zeigen. Gleichzeitig be tont er dabei, wie der Wald wieder aufge forstet wurde. Die drei Douglasien an die ser Stelle müssen sich jedoch zukünftig weiterhin gegen die klimatischen Verän derungen behaupten. »Der Klimawandel reißt viele Fichten mit«, erklärt Winter. Die Bäume müssen eine lan ge Vegetationsperiode mit ausgeprägter Hitze, wenig Niederschläge sowie milde, frostarme Winter übderdauern. Mit dem Klimawandel verschlechtern sich die Anbaubedingungen. Der Förster betont: »Es ist faszinierend, dass sich unsere Vorfahren vor 250 Jahren und weiter zurück darüber Gedanken machten, wie sie den Wald gestalten. Wir müssen für unsere Zukunft sorgen.«

Waldbaden: Begegnung mit der Natur

Die Waldlichtung mit den großgewachsenen Douglasien birgt eine ge radezu magische Atmosphäre. Das Waldbaden hat in den letzten

Von wegen Unkraut! Giersch schmeckt nach Petersilie und eignet sich für eine leckere Limonade.

Jahren erheblichen Zulauf erhalten. Der Förster versteht, warum und lädt ein, näher an die Bäume heranzutreten, in die mächtige Krone zu blicken, die sich im Wind wiegt, und die Rinde zu berühren, ihre Struktur zu fühlen, das Alter zu erahnen und den Duft des Waldes tief einzuatmen. »Es ist eine Erfahrung und Auszeit vom Alltag«, beschreibt Winter das Waldbaden und eine wohlige Entspannung legt sich über die Gruppe, während sich jeder einen Platz unter den schützenden Bäumen sucht. Es ist eine Begegnung mit Bäumen, die einiges zu erzählen haben, sobald man hinhört. »Diese Oasen lassen wir bewusst stehen. Niemals würden wir auf die Idee kommen, die se Bäume abzuholzen«, erklärt der Förster und verteilt kleine Äste mit Nadelblättern. »Reibt mal daran.« Mit der Reibung breitet sich ein wohlriechender Duft in den Händen aus und die Entdeckungs tour geht weiter. Während ein leichter Sommerregen einsetzt, führt Winter die Gruppe im Schutz der Bäume zu einer kleinen Wiese am Wegesrand.

Waldgemüse und Wildkräuter

Der Waldpädagoge tritt auf die Wiese und greift beherzt ins Grüne. »Wer kennt diese Pflanze?«, fragt er in die Runde. Einige Waldex perten aus der Gruppe antworten fast einstimmig: »Giersch!« An erkennend lächelt Winter und sagt: »Giersch ist mega spannend in der Küche. Es trägt das Dressing schon in sich.« Mit einem Bissen ist das nahrhafte Waldgemüse verschwunden. Die Gruppe schaut erst zögerlich auf den Waldboden. Einfach etwas Ungewaschenes vom Waldboden essen? Was ist mit Fuchsbandwurm und Co.? »Wir ver lernen das Vertrauen in die Natur«, erklärt Winter die Zweifel. »Es ist viel wahrscheinlicher, im Lotto zu gewinnen, als von Wildkräutern Fuchsbandwurm zu bekommen.« Die Gruppe überwindet schließ

BRENNNESSEL-CRUNCHYCHIPS

In einer kleinen Pfanne so viel Rapsöl erhitzen, dass der Boden ungefähr 1–1,5 cm hoch bedeckt ist.

Nun einzeln nacheinander jeweils ein Blatt mit der Blattoberseite nach unten in die Pfanne legen.

Das Wasser sprudelt nun aus den dünnen Blättchen heraus. Sobald es aufhört zu sprudeln, das Blatt sofort aus der Pfanne holen und zum Abtropfen auf ein Holzbrett legen. Fertig sind die Crunchy Brennnesselchips!

REZEPTTIPP

DAS SATTE GRÜN DES WALDES VERBREITET RUHE UND ERHOLUNG.

Über Stock und Stein führt die Waldexkursion bis ins Unterholz des Virngrunds.

Die Kinder übernehmen während der Wald exkursion wichtige Vermessungsarbeiten.

lich doch noch ihre Vorbehalte. Auch unsere Redaktion ist vom Ge schmack des Wildgemüses überrascht. »Schmeckt ein wenig wie Petersilie«, wirft da jemand in die Runde. »Das gibt eine leckere Li monade«, lacht Winter. »Einfach 25 Stengel Giersch samt Blatt mit einem Liter Apfelsaft mischen und mit Sprudel auffüllen.« An lecke

ren Empfehlungen aus der Waldküche fehlt es unterwegs nicht. »Wir müssen wieder kindlicher werden und unsere Vorbehalte vergessen. Die Natur hält viel für uns bereit«, erklärt Winter, während er über Brennnesseln am Wegrand streicht. Um Brennnesseln ohne Verbren nungen »ernten« und verarbeiten zu können, müssen sie vom Stiel zur Blattspitze streichend berührt bzw. gepflückt werden. »In der Kräuterpädagogik führen wir Kinder und Erwachsene an Wildkräu ter heran und lösen Mythen auf. Vor allem bei Kindern haben wir hier nur positive Erfahrungen gemacht. Die sind ganz wild auf super crunchy Brennnesselchips«, schmunzelt der Waldpädagoge, der im Kinderferienprogramm und mit Schulklassen die Wälder des Virn grunds erkundet. »Brennnesseln enthalten dreißigmal mehr Vitamin C als Kopfsalat und sind wahre Vitaminbomben«, berichtet er. »Aus kräftigen Brennnesseln machen wir Tee. Den saufen die Kinder wie Kamele.« Unterwegs sammeln die Kids Blätter und Fichtenzapfen in durchsichtigen Turnbeuteln und nehmen die ein oder andere Schne cke ganz genau unter die Lupe. »Mama, darf ich die Schnecke mit nach Hause nehmen?«, tönt eine der jungen Entdeckerinnen. Winter erklärt begeistert, dass dieses »wunderschöne, feuerrote Tier« eine einheimische Schnecke sei, erkennbar an der Farbe. »Die will von unserem Salat nichts wissen.« Die Mutter scheint trotzdem wenig begeistert zu sein. Winter bezieht immer wieder die Kinder mit ein und die kleinen Waldentdecker erfüllen »wissenschaftliche Vermes sungen« an Mammutbäumen oder locken mit speziellen Lockrufen und einer Pfeife Rehe an.

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Seit Mai 2021 sind wir ein Partnerbetrieb von NATUR im GARTEN Deutschland e.V., der Teil der europäischen Bewegung »Natur im Garten« ist. Damit stehen wir für die Förderung der Biodiversität. Wir bieten Ihnen die Gestaltung Ihrer naturnahen Gartenoase, die nicht nur einer vielfältigen Tier und Pflanzenwelt Lebensraum bietet, sondern auch auf den Einsatz chemisch synthetischer Dünger und Pestizide sowie Torf verzichtet. Einfache Umsetzung der grünen Oase mit Totholzhaufen, wilder Wiese oder extra Vogelkasten, und schon summt und brummt es etwas mehr. Lassen Sie sich von unserer Arbeit begeistern und fühlen Sie sich wohl in Ihrem Garten. Bei uns finden Sie alles, was Sie für Ihren perfekten Garten benötigen. Mit einem Rundumpaket von der Beratung über die Gestaltung bis hin zur Pflanzung und Pflege Ihres Gartens sind Sie hier in besten Händen.

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Ökosystem Wald

Nun führt die Waldexkursion abseits des Weges über moosbewach sene Waldböden. »Wir sind hier in einer grünen Oase. Eine Stunde von hier entfernt kommen die Kollegen mit den Ernten von Käfer holz und Dürreschäden nicht mehr hinterher. Der Klimawandel überrollt uns«, merkt der Förster an. »Die Natur macht einen Wandel durch und wir Förster betreuen sie dabei.« Dabei steht vor allem eine nachhaltige und naturnahe Waldwirtschaft im Fokus. Winter führt die Gruppe durch das Dickicht zu einer »Käferplatte«. Durch Käfer befall mussten einige Bäume gefällt werden, sodass eine »Lücke« entstand. »Hier sehe ich Zukunftswald«, sagt er. Verwundert schauen sich alle um. Tatsächlich ist überall zu erkennen, wie die Natur sich regeneriert. Dort wächst ein Fingerhut, der die Gunst der Stunde nutzt. An anderer Stelle fällt bereits Totholz in sich zusammen, da für wiederum wachsen Fichte, Ahorn, Eibe und sogar eine Dougla sie nach. Ein paar Meter entfernt ist ein alter Fuchsbau, der seine Geheimnisse hütet und in der Höhe klopft ein Schwarzspecht auf der Suche nach Futter an einen Baumstamm. So sieht ein optimales Baumhabitat in einem gut vernetzten Biotop aus. »Wir haben eine moralische Verantwortung gegenüber dem Wald und müssen gezielt auf ein ökologisches Gleichgewicht achten. Das heißt auch, zum Schutz der Artenvielfalt den Rehbestand zu regulieren.«

»WIR HABEN EINE

MORALISCHEGEGENÜBERVERANTWORTUNGDEMWALD.«

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ZUM

Wie Team!

EDGAR WINTER, FÖRSTER

Ausklang in der Waldidylle Zurück auf befestigten Waldwegen räumt Winter mit einem letzten Mythos auf. »Wer kennt den Unterschied zwischen einem Tannen zapfen und einem Fichtenzapfen?« Die Gruppe der Waldentdecker schweigt und rätselt. »Der Tannenzapfen ist nie im Ganzen zu fin den. Er fällt Schuppe für Schuppe vom Baum.« Der Samen des Tan nenzapfens enthält ätherische Öle, der als Fraßschutz dient und für Menschen wohlduftend hervortritt. Ihren Abschluss findet die Waldexkursion an der Laubachhütte. Der Waldpädagoge hat einen besonderen Leckerbissen vorbereitet: »Schüttelbutter«-Brote. Das frische Brot liegt schon bereit, aber die Kräuterbutter wird natürlich in Teamarbeit hergestellt. Daher müssen zunächst mehrere Becher Sahne kräftig geschüttelt werden. Sobald die Sahne sich verfestigt hat, wird sie abgesiebt und mit Kornblumen, Bockshornklee, Giersch, Brennnesseln, Löwenzahn und Spitzwegerich verfeinert. Nach ei nem beherzten Biss ins Brot werden neue Eindrücke getauscht und schon neue Pläne für die nächsten Abenteuer in den Wäldern des Virngrunds geschmiedet.

Hans Fuchs investiert in die Zukunft

Seit mehr als 115 Jahren existiert die Firma Hans Fuchs. Vom ursprünglichen Hoch-, Tief- und Ingenieurbau bis hin zum Industrie, Fertigteil und schlüsselfertigen Bauen war und ist die Firma für alle Bauprojekte immer ein kompetenter und zuverlässiger Partner. Auch die Betonherstellung und seine Verarbeitung stand schon immer im Mittelpunkt des Unterneh mens. Mit dem Neubau der Transportbeton-Mischanlage und der Erneuerung der kompletten Betonsteinfertigung ist Hans Fuchs in der Lage, höchste Qualität sowohl beim Transportbeton wie auch in der Verbundsteinfertigung zu gewährleisten. Durch den Einbau modernster Colorierungsanlagen sind zur Veredelung Farbvarianten aller Art möglich. Darüber hinaus werden durch die Investitionen Energie und Emissionen erheblich reduziert. Hans Fuchs ist für die weitere Zukunft bestens gerüstet. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. Oder be werben Sie sich bei uns. Neben den Bauberufen bieten wir auch Ausbildungsplätze im Bereich Verfahrensmechaniker an.

Auf der Waldexkursion erleben die Waldentdecker den Virngrund mit allen Sinnen, auch kulinarisch!

TEXT SEBASTIAN KOPF. FOTOS JAN WALFORD.

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Sanft zieht der Whiskey seine öli gen Schlieren entlang des dick bäuchigen Glases. Die spezielle Nosing-Form lässt die Aromen direkt in die Nase des erfahrenen Whis keykenners steigen und ihn den rauchigtorfigen Geschmack erahnen. »Jeden Monat haben wir einen ganz besonderen Whiskey von unserem Lieferanten hier«, sagt Rudi Kitzberger, erster Vorstand des Kulturvereins, während er fachmännisch das Whiskeyglas schwenkt und im dämmrigen Licht des Pubs die goldschimmernden Farbnuancen prüft. Hier haben die Mitglieder des Irisch-Schottischen Kulturvereins ihr zweites Wohnzimmer und bewirten darin Freunde, Gäste und Reisende. Der Irish Pub liegt nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt und das mintgrüne Haus mit den dunkelgrünen Fensterrahmen und der beigen Fassa de wirkt in der Ellwanger Schlossvorstadt selbst wie eine grüne Insel. Dass hier die irische Kultur auflebt, verrät bereits eine große irische Fahne über dem Eingangsbereich und der Namensgeber des Pubs,

DER KULTURVEREINSCHOTTISCHEIRISCH-

lädt in sein Wohnzimmer voller Whiskey-Liebhaber, Bingo-Königinnen, Quizmaster und Dartprofis ein.

ein irischer Kobold, der Leprechaun, lädt freundlich grinsend in die Gaststätte ein. Wer daraufhin die Stufen des ehemaligen Speiselokals »König Karl« hinabsteigt, be tritt einen kleinen Schankraum. Die rund 70 Sitzplätze sind um die holzgetäfelte Bar und um mehrere Holztische verteilt.

Irische und schottische Fahnen verzie ren die Decke und Emailleschilder ver schiedener Brauereien und Destillerien geben einen kleinen Vorgeschmack auf die Getränkekarte voll dunkler Biere von der grünen Insel und den edlen Tropfen aus den schottischen Highlands. Besucherinnen und Besucher tauchen hier in eine gesellige Atmosphäre ein und werden schnell Teil der Pubgemeinschaft, wo es heißt: Céad míle fáilte! –Hunderttausendfach willkommen. So erging es vielen Vereinsmit gliedern, die nach einem geselligen Abend von »ihrem« Pub nicht mehr loskamen. So auch Rudi Kitzberger, der vom ersten Abend an seit der Eröffnung des Pubs die Höhen und Tiefen des Lokals miter lebte.

IM IRISH PUB »LEPRECHAUN « werden Fremde zu Freunden und Gäste zu Familie. Seit 25 Jahren fließt dort das Guinness aus den Fässern der grünen Insel und beim legendären Bingoabend kochen die Emotionen über.

KulturEin

Ire kommt nach Ellwangen

Patrick »Pat« Cotter war in Stuttgart schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Lokal für seinen Irish Pub. Er wollte sich damit einen Jugendtraum erfüllen. 1997 führte die Suche den geselligen Iren mit dem großen Herz nach Ellwangen. Dort eröffnete er noch im April das Finnegans Wake und damit den ersten Irish Pub der Stadt. Der Name stammt von einer irischen Ballade und ist zugleich ein Romantitel des irischen Autors James Joyce. Innerhalb kurzer Zeit schaffte es Pat, eine Stammkundschaft in seinem kleinen Pub zu versammeln, die von nun an nicht mehr auf ihr Guinness verzich ten wollte. »Pat Cotter verstand es par excellence, den irischen Flair nach Ellwangen zu bringen«, erzählt Kitzberger. »Damals war diens tags das Quiz und ich weiß noch als wir 2005 in einer Ecke saßen als Pat kam, uns einen Whiskey hinstellte und meinte, ab morgen sei zu.« Die Stammgäste wollten es nicht glauben. Kein Irish Pub mehr in Ellwangen? »Wir waren ziemlich betroffen, da der Pub über Jahre unsere Stamm- und Spaßkneipe war.« Schon damals hatte sich eine Clique gebildet, die sich als Pubfamily bezeichnete und ihren gelieb ten Pub keinesfalls aufgeben wollte. Die rettende Idee wurde noch am selben Abend geboren.

Mehr Klimaschutz durch ein neues Heizsystem

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JEDEN FREITAG trifft sich ein Dartclub und trainiert in geselliger Runde. Ellen (links) kam über das Bingo KulturIrisch-Schottischenzumverein.

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DER KLEINE VERRÜCKTE KOBOLD

tanzt überall im Pub über Wände und Schilder. Er fühlt sich dort genauso wohl wie die Mitglieder und Gäste.

Pubfamily mit Wohnzimmer

»Wir sagten damals, das ist unser Wohnzimmer. Wir sind wie eine Fa milie. Wir übernehmen das Ding«, erinnert sich Kitzinger. Zügig ver teilte der Freundeskreis Aufgaben, trat mit dem Hausbesitzer in Ver handlung, klärte Rechtsfragen und gründete noch 2005 die Pubfamily Limited in Birmingham mit Niederlassung in Ellwangen, da für die Gründung einer Limited kein gefordertes Mindestkapital notwendig ist. 16 Gründungsmitglieder brachten sich ein, um den Irish Pub zu betreiben. Die Mitglieder standen mehrmals in der Woche hinter den Tresen und waren zusätzlich zu ihrer beruflichen Tätigkeit auch noch Gastwirt. Elf Jahre lang führten sie den Pub, etablierten Konzerte auf einer gezimmerten Bühne von Schreiner Bruno Paulik und veranstal teten fünfmal die Highland-Games auf dem Wagnershof. »Und dann ist uns die Basis weggebrochen. Viele schieden aus diversen Gründen aus. Am Schluss waren wir noch acht Aktive«, erklärt Rudi Kitzberger. Die Belastung für die übrigen Mitglieder wurde zu groß und der Irish Pub stand 2016 zum zweiten Mal vor dem Ende. Die rettende Idee war eine Vereinsgründung. Dem Aufruf in der Tageszeitung folgten damals 30 neugierige Freunde der grünen Insel und die Pubfamily wurde zum Irisch-Schottischen Kulturverein.

HARRY ROWOHLT IN ELLWANGEN

SCHAUSPIELER / SCHRIFTSTELLER / ÜBERSETZER

schrieb in einem Brief an Jürgen Ziegelbauer über den Irish Pub: »In Ellwangen müssen Sie ganz dringend in Finnegans Wake gehen … So sehr ich sonst die genormten irischen Pubs außerhalb der Gälo- und Anglophonie meide, so sehr empfehle ich diese Kneipe, auch und besonders an Abenden, an denen ich dort nicht mit Betonung vorlese.«

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DIE MITGLIEDER des Vereins verbindet ihre Leidenschaft für die irische und schottische Kultur.

KulturLebendige

irisch-schottische Kultur

Derzeit hat der Irisch-Schottische Kulturverein rund 60 Mitglieder im Alter von 25 bis 67 Jahren, von denen im Schnitt 25 im Theken dienst aushelfen. Alles auf freiwilliger Basis! Wer Dienst hat, be kommt Getränke und das Essen frei. »Als wir den Verein gründeten, war die Devise, dass jeder nicht mehr als zweimal im Monat hinter der Theke stehen sollte«, erklärt Kitzberger. Das Programm im Pub hat sich seither bewährt. Jeden Mittwoch knobeln die Gäste um die Wette. »Das Pubquiz trägt sich selbst. Die Gewinner denken sich die Fragen für die nächste Woche aus und bekommen Getränkegut scheine«, erklärt Diane, die über ihre Schwester Ellen zum Team des Irish Pub kam. »Bei uns ist das inzwischen Familiensache«, lacht sie. Ellen fügt grinsend hinzu: »Ich kam über das Bingo zum Verein und war ziemlich erschrocken als ich das erste Mal hier war, weil das Bin go hier doch etwas anders abläuft, aber es hat Spaß gemacht.« Jeden Donnerstag ist Bingoabend im Leprechaun. Dann kochen die Emoti onen über und jeder fiebert mit. Das etwas andere Bingo eben. »Hier bin ich früher auch gerne alleine hergekommen«, erzählt Ellen. »Das hätte ich sonst in keiner anderen Kneipe gemacht. Aber hier kommt man schnell mit allen ins Gespräch.« Die Stimmung im Pub ist etwas ganz Besonderes und das lieben die Vereinsmitglieder und ihre Gäste. Der Pub ist wie das Wohnzimmer einer großen Familie und jeder ist willkommen. »Natürlich gibt es auch die Möglichkeit in den Schank dienst reinzuschnuppern, bevor man den Mitgliedsantrag ausfüllt. So hat das bei mir angefangen und die Gespräche, die man an der Theke führt, sind einfach einzigartig«, erklärt Diane begeistert. Ihr Freund Max ergänzt: »Ob ich als Stammgast hinter oder vor der Theke stehe, ist auch egal.« Zum restlichen Programm des Kulturvereins zählen in unregelmäßigen Abständen Whiskey-Tastings mit professioneller Moderation von Michael Gradl. Der Nürnberger versorgt den Lep rechaun immer wieder mit einigen ausgewählten Tropfen, darunter auch Einzelfassabfüllungen, die als »Whiskey des Monats« auf der Karte stehen. Im Winter sorgt Live-Musik für Stimmung im Pub.

Von der klassischen Bratwurst bis zum fertigen Schaschlik-Gericht: Die Metzgerei Bühler bietet mit über 60 verschiedenen Sorten Dosenwurst die größte Auswahl weit und breit. Und das alles aus hauseigener Produktion. In den Filialen in Röhlingen und Neunstadt gibt es zudem ein breites Sortiment an Wurst- und Fleischwaren. Tradition und Qualität sind im Familienunter nehmen, das Metzgermeister Christian Bühler in zweiter Generation führt, wichtig – schon seit den Anfängen des Betriebs vor über 30 Jah ren. Zudem setzt die Metzgerei im Einkauf auf Regionalität. Verarbeitet wird die Ware in der

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großen Wurstküche mit hochwertigen Zutaten. Feine Salate, schmackhafte Sulzen sowie ver schiedene Soßen runden das Angebot ab. Ob frisch oder konserviert in der Dose: Bei Bühler gibt’s Qualitätsware, die schmeckt.

Über den Teich geblickt

»Ein absolutes Highlight der Vereinsaktivitäten war der Mannschafts ausflug mit 18 Aktiven nach Kilkenny«, schwärmt Kitzberger. »Und viel Pubkunde«, ergänzen die übrigen Mitglieder lachend. »Kilkenny ist eine Stadt so groß wie Ellwangen, aber mit weit über 30 Pubs«, erzählt Ansgar von der Reise. Der Lebensmitteltechnologe kam über das Pubquiz zum Kulturverein und steht seither hinter den Tresen. »Es war spannend, die Stadt ganz genau kennenzulernen.« Micha el Oltersdorf, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, hatte die Reise geplant und eine ganz besondere Überraschung für seine Ver einsfamilie: »Auf einmal stand Pat da und das war sensationell«, erin nert sich Rudi Kitzberger glücklich, der von der Überraschung nichts ahnte und auch die jüngeren Mitglieder hatten nun den Gründer des ersten Irish Pubs in Ellwangen leibhaftig vor sich. In Irland sammelte der Kulturverein einige neue Eindrücke und die ein oder andere Idee, die die Gäste vielleicht schon beim nächsten Besuch in der Schloss vorstadt erwartet.

WOHNZIMMER-ATMOSPHÄRE

herrscht im Leprechaun. Hier wird jeder schnell Teil der irisch-schottischen Familie.

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TEXT SEBASTIAN KOPF. FOTOS JAN WALFORD.

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DIE

SEGELNFASZINATIONFREIHEITGROSSE

auf dem Bucher Stausee

heißt es, wenn Skipper, Wasser, Wind und Boot eine Einheit bilden.

DIE OSTWÜRTTEMBERGSEGELVEREINIGUNGE.V.

lebt ihr Hobby –das Segeln – mit purer Leidenschaft und Hingabe aus. Auf dem Bucher Stausee genießen die Skipper das Gefühl von Ruhe und Freiheit, stellen sich aber auch so mancher Herausforderung des Gewässers – im Team und als Einzelsegler.

Ruhig und tiefblau liegt der Bucher Stausee da. Es ist ein idyllisches Fleckchen, nicht weit von Ellwangen entfernt. Der Himmel ist klar, der Wind erfrischend und deutlich zu spüren. Ideales Wetter für einen Segeltörn. Auf dem Segelboot, inmitten des Sees und umgeben von Natur, rückt die übri ge Welt in den Hintergrund und man ist ganz bei sich und dem Boot. Während der erfahrene Segler sich auf jeden einzelnen Handgriff, sei er noch so klein, konzentriert und dem Geschehen an Bord seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmet, findet er zu sich selbst. »Beim Segeln kommt man zur Ruhe«, beschreibt Wolfgang Schlipf dieses Gefühl. »Man verspürt eine Freiheit wie kaum woanders. Und man lernt Demut.«

Das Segeln besitzt eine einzigartige Vielschichtigkeit, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Schon früh war Wolfgang Schlipf von Abenteuer- und Piratengeschichten fasziniert und das Interesse für Boote und Seereisen somit schnell geweckt. Kein Wunder also, dass er den Segelsport bereits in seiner frühen Kindheit lieben lernte, als ein Bekannter der Familie, der eine eigene kleine Jolle – ein schmales, formstabiles Schwertboot – besaß, ihm die erste Begegnung mit dem Segeln ermöglichte. Mit 25 Jahren kaufte er sich dann das erste

TEXT MARISA HERZER. FOTOS

JAN WALFORD.

eigene Boot. Bis heute war Wolfgang Schlipf zwölf Jahre erster Vor stand der Segelvereinigung Ostwürttemberg oder kurz SVO-2017 genannt. Diese Aufgabe übernimmt seit August 2022 sein bester Freund Heinz Grupp-Miller, der vor elf Jahren dem Seglerverein Ellwangen beitrat. Seit 1987 ist Wolfgang Schlipf Mitglied und dem Verein sowie dem Bucher Stausee über die vielen Jahrzehnte hinweg stets treu geblieben, auch wenn er mit seiner Frau gerne über die Ostsee oder das Mittelmeer schippert.

Zusammenschluss zweier Seglervereine

Dabei gibt es die Segelvereinigung in ihrer heutigen Form offiziell erst seit dem Herbst 2018. Entstanden ist sie aus der Fusionierung des Seglervereins Ellwangen (SVE) und dem Segelclub Aalen (SCAW), die bereits in den 1980er Jahren beide am Bucher Stausee ansässig waren und das Gewässer auch heute noch ihren Heimathafen nen nen. Die Idee dazu gab es jedoch schon deutlich länger. Es war ein Anliegen, auf dessen Durchführung auch Wolfgang Schlipf stolz ist und sich freute, dass diese nach zehn Jahren Anlauf stattgefunden hat. »Diese Zusammenführung war richtig und nur sinnvoll«, sagt Wolfgang Schlipf. Dadurch zählt die Seglervereinigung Ostwürttem berg heute rund 150 Mitglieder, wovon zwischen 30 und 40 Mitglie der regelmäßig an Wettbewerben und Regatten teilnehmen. Es ist ein bunter Haufen, den die Leidenschaft zum Segeln verbindet.

BUCHER STAUSEE

Das Gewässer bietet sowohl für Anfänger als auch erfahrene Segler Herausforderungen.

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Software made in Ellwangen

Seit ihrer Gründung 1994 bietet die FNT GmbH Softwarelösungen für das integrierte Management von IT-, Rechenzentrums- und Telekommunikationsinfrastrukturen. Heute ist sie führender Anbieter mit Niederlassungen in den USA, Singapur, Rumänien und Russland. Auch im Bereich Ausbildung und als Arbeitgeber kann FNT unter den führenden Unternehmen mithalten. Seit mehr als 20 Jahren bildet das Unternehmen erfolgreich und kompetent aus. Dabei gehören die Azubis regelmäßig zu den IHK-Preisträgern sowie zu den besten Azubis Ostwürttembergs. Im September 2019 erhielt die FNT zudem erstmals die Zertifizierung als »Great Place to Work® Certified« für Mitarbeiter und als »Great Start!« für Auszubildende. Seit 2020 kommen Auszeichnungen als einer der besten Arbeitgeber in Baden-Württemberg und als einer der besten Arbeitgeber der ITK hinzu. Mit ihrer offenen, partnerschaftlichen und teamorientierten Unter nehmenskultur begeistert FNT nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die über 500 Kunden.

FNT GmbH Straße 11

LEIDENSCHAFT

und die Hingabe fürs Segeln verbindet alle Mitglieder der Segelvereinigung.

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kommen nicht nur aus der unmittelbaren Regi on«, erzählt Wolfang Schlipf, »sondern zum Beispiel auch aus dem Remstal oder von der Schwäbischen Alb.« Vom Jugendlichen über ganze Familien bis hin zu Rentnern und Rentnerinnen ist im Verein fast jede Altersgruppe vertreten.

Der Bucher Stausee lockt und reizt die Segler. Als Segelgewässer ist er nicht nur für Anfänger geeignet, sondern bietet auch Herausfor derungen für erfahrene Skipper. Beim Segeln gilt es, das Segel richtig auszurichten, auf jede Winddrehung einzugehen, Hindernisse recht zeitig zu erkennen, um nicht zum Stillstand zu kommen. Jeder Hand griff muss sitzen. »Wer hier segeln kann, ist gut gewappnet«, meint Wolfgang Schlipf lachend. Geduld ist ebenso eine Tugend, denn nicht immer weht der Wind, wie man es gern hätte. Es ist eine naturver bundene Sportart, die Demut, Geduld und Flexibilität lehrt. Die als Einzelsportler, aber auch im Team angegangen werden kann. »Das Segeln beruhigt, entschleunigt, ist erholsam«, versucht Wolfgang Schlipf das Besondere daran zu beschreiben. Seine Leidenschaft, wenn er über den Segelsport erzählt, ist deutlich aus jedem Wort he rauszuhören. Diese Begeisterung für das Segeln will die Segelvereini gung auch anderen nahebringen. »Segeln ist kein teurer Sport. Man kann es sehr schnell lernen«, erklärt Wolfgang Schlipf. Und es ist kein »Alte Leute«-Sport. »Jeder, der Interesse hat, ist gern gesehen, auch die Jugend«, versichert der begeisterte Skipper. Jugendliche bekom men Boote gestellt, auf denen sie im Jugendtraining das Segeln ler nen. Die Vereinsboote liegen vor Ort am Bucher Stausee und können von den Vereinsmitgliedern stundenweise genutzt werden. Es ist ein Geben und Nehmen, bei dem auch die Wartung der Boote vom Ver ein übernommen wird. Doch vor allem ist es ein Sport, bei dem man eine große und tiefe Freiheit verspürt.

»UnsereellwangenMitglieder

ALLES GRIFF

Beim Segeln kommt es auf jeden Handgriff an.

ZUSAMMENSPIEL

Auf dem Boot ist für Heinz Grupp-Miller Konzentration und Geduld gefragt.

KNOTENSEEMANNS-

sind ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung von Seeleuten.

Seemann-Einmaleins

BACKBORDFACHBEGRIFFE

steht für Links, in Fahrtrichtung gesehen.

BEIDREHEN ist ein Manöver, bei dem das Schiff gedreht wird, um zu verlangsamen.

FALL ist eine Leine, erforderlich zum Setzen von Segeln, wie z.B. Großfall.

HOLEN ist ein seemännischer Ausdruck für »ziehen«.

IN DEN WIND GEHEN heißt ein Manöver, das zum Anlegen und Stoppen genutzt wird.

KENTERN bedeutet, das Boot kippt über die Querachse um.

KNOTEN sind nicht nur Gebilde aus Tauwerk, sondern auch eine Geschwindigkeitsangabe.

KURS ist die Richtung eines Schiffes, in die es gesteuert wird.

LEE ist die Richtung, in die der Wind weht.

LUV hingegen ist die Richtung, aus der der Wind weht.

STEUERBORD steht für Rechts, in Fahrtrichtung gesehen.

Zeit + Liebe = gute Qualität. Da nach richtet der Stöcker’s Beck seine tägliche Arbeit. Werte wie Flexibilität und Freundlichkeit ste hen für den Familienbetrieb in 5. Generation an erster Stelle. Kaum ein Kundenwunsch bleibt unerfüllt und kein Tag vergeht, an dem die Kunden nicht mit einem Lächeln begrüßt werden. »Wir sind dank bar, ein top Team und tolle Kunden zu haben!«

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Erleben, wie gut Brot sein kann

30 Jahre und kein bisschen leise

Bereits seit drei Jahrzehnten begeistert die Laienspieltruppe »Hintere Ledergasse« in der Faschingszeit Groß und Klein mit eigenen Liedern und ihren Auftritten. Die Stimmungsmacher sind eine Institution in Ellwangen.

TEXT STEPHANIE HIRSCHMILLER. FOTOS NELE HIRSCHMILLER.

DIE LEDERGASSE

ist auf keinem Straßenschild zu finden und doch wohlbekannt.

FRANZ BRENNER

Gerade laufen bei Franz Brenner und Andreas Hunke noch die Vorbereitungen zu diesem lustigen Spektakel. Die beiden lachen: »Wir zählen auf unsere Fans« und Franz erinnert sich: »Es ist schon verrückt, was aus einer spontanen Lau ne heraus entstanden ist! 1992 saßen wir zu fünft in der Kanne und warteten auf die Schwarze Schar. Martin Un fried zog seine Gitarre heraus und wir trällerten los.« Das sorgte für Stimmung und gefiel den anderen Gästen. »Uns war klar, das machen wir wieder.«

Ein Jahr später zogen sie deshalb erneut los. Zunächst waren manche Wirte skeptisch. Aber bald schon wurden die Auftritte der Ledergasse angefragt. »Seither geht es mit Leiterwagen und Gesangsanlage von Kneipe zu Kneipe. Immer am Faschingssonntag, mit Motto, passenden Kos tümen und eigens komponierten Liedern«, erklärt Andre as. Die Gruppe ist gewachsen. Zur ursprünglichen Gitarre gesellten sich Akkordeon, Trommeln und Blasinstrumente. Mit zwischenzeitlich 60 Liedern und vier CDs ist die Gasse mit ihren witzig-charmanten Songtexten nicht mehr aus der Ellwanger Fastnacht wegzudenken. Bedient werden viele Genres: Von Rock bis Polka über volkstümliche Blas musik und Balkanrock ist alles dabei.

DIE GEBURTSTAGLEDERGASSEHINTEREFEIERT

1992 GEGRÜNDET mit fünf Musikern in der Weinstube Kanne 60 LIEDER mit witzig charmanten Songtexten 4 CDS in vielen Genres 3. PLATZ beim »Närrischen Ohrwurm« des SWR

KÖNIG DÜBELI

ist vor allem für die jüngeren Faschingsfans ein großer Star.

STADTMAGAZIN ALS IDEENGEBER

»Auch das Stadtmagazin war bereits Ideengeber für ein Lied«, verrät Franz Brenner. Beim Friseur hatte er das Heft in der Hand. Der außergewöhnlich designte Schriftzug des Titels inspirierte ihn zum Song »Das Ellwan-Gen«. Zu jedem Lied wissen Franz und Andreas eine Geschichte zu erzählen. So wollte man trotz Creutzfeld-Jakob-Krankheit die Ellwanger »Kuddelsupp« retten und schuf einen echten Ellwanger Gassenhauer. »Bei diesem Lied wusste ich vom ersten Takt an, dass es ein Hit wird«, schwärmt Andreas Hunke. »Als wir es zum ersten Mal spielten, gerieten die Gäste außer Rand und Band. Sie sprangen auf, lachten, sangen und tanzten mit. Das vergesse ich nie.«

LIEDER FÜR ELLWANGEN

Die eigens komponierten Lieder mit Texten rund um das Stadtgeschehen begeistern das Publikum.

ANDREAS HUNKE

KINDER LIEBEN DIE LEDERGASSE

Die Faschingsband hat mittlerweile viele Hits geschrieben. Auch die Hymne »Ellwanger Fastnacht« stammt von ihr. Man wollte ein Lied schaffen, welches generationenüber greifend gute Laune versprüht. Mit Limonade und »1,2,3 a Bluna nei« feiern seither auch die Ellwanger Kindergärten die Fünfte Jahreszeit. Überhaupt, die Kinder lieben die Le dergasse und vor allem ihren »König Dübeli«. Seit über 20 Jahren verkörpert Micha Brenner, der Zwillingsbruder von Franz, diesen hochrangigsten Gassenbewohner mit roter Nase, Pappmaché-Krone und Bademantel.

Heute ist die Hintere Ledergasse weit über Ellwangens Grenzen hinaus bekannt. Als Botschafter der Städtepart nerschaft mit Langres war sie Teilnehmer beim Fête de la Musique in Frankreich. Auch im Fernsehen war die Leder gasse schon erfolgreich vertreten. 2011 belegte sie beim »Närrischen Ohrwurm« des SWR den dritten Platz. »Wir sind ein Haufen kreativer Vollblutmusiker mit einem gro ßen Herz für gute Laune und die Ellwanger Fastnacht.« Andreas Hunke betont: »und alles stets ohne Gage.« Franz schmunzelt: »Wir sind zwar auf keinem Straßenschild zu finden, aber existieren nun schon seit immerhin 30 Jahren.«

Tanzen erleben in der Tanzschule

Lebensfreude und Tanzbegeisterung verspricht Brigitte Rühl mit ihren Tanzschulen in Ellwangen und Aalen – bereits seit über 35 Jahren. Von Kinder- und Jugendkurse über Gesellschaftstanz bis hin zu Discofox, Salsa, West Coast Swing und viele mehr bietet sie ein vielfältiges Angebot. Auch Brautpaare sind hier richtig, egal ob es um den Hochzeitskurs oder den eigenen individuellen Tanz für den schönsten Tag im Leben geht.

Fit für die Hochzeit!

»WIR SIND EIN HAUFEN KREATIVER VOLLBLUTMUSIKER MIT EINEM GROSSEN HERZ FÜR GUTE LAUNE UND DIE ELLWANGER FASTNACHT.«

Was nicht ist, kann ja vielleicht sogar in einem Lied noch werden … Happy Birthday, liebe Ledergasse! Macht noch ganz lange weiter so!

FASTNACHTSSTIMMUNG

An den Faschingstagen

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derDerWelt

Der Holzbildhauer Siegfried Rimpler schafft beeindruckende Kunst. Dabei sind seine Werke kaum bekannt, doch einige seiner Kunstwerke dienen als Vorlage für begehrte Sammlerstücke unter den Ellwangern. Ein Besuch bei einem begabten Eigenbrötler und die Suche nach Sinn in einer unruhigen Zeit.

TEXT SEBASTIAN KOPF. FOTOS JAN WALFORD.

Siegfried Rimpler hält der Welt den Spiegel vor. Darin ist nicht nur schonungslose Gesellschaftskritik zu sehen, sondern auch menschliche Schönheit. Im Bild ist das Gemälde »Fünf Damen« (2007) zu sehen.

ELLWANGEN

Siegfried Rimpler sucht nicht die Geselligkeit oder den gro ßen Auftritt. Er ist lieber für sich. Seine Erscheinung ist markant, lässt manch einen sogar mit Verunsicherung zu rück und doch ist er mit seinen 87 Jahren eine feste Größe im Ellwanger Straßenbild. Sein Wesen und die Vielseitigkeit seines künstlerischen Schaffens bleiben jedoch den meisten verborgen. Der Künstler geht im Umgang mit Menschen bewusst auf Distanz und ist lieber bei sich. Ein Besuch in seiner Wohnung und Werkstatt »An der Mauer« steckt voller Gegensätze. Mal ist Rimpler aufbrau send, schwelgt in Erinnerungen, dann wieder voller Begeisterung für seine Kunstwerke, die er wie Schätze hütet. Doch der beharrliche Dialog mit ihm lohnt sich und offenbart eine beeindruckende Bio graphie voller Brüche, Verlust und Gesellschaftskritik.

Ein Leben voller Brüche Sobald Siegfried Rimpler seine Wohnung betritt, ist er umgeben von Kunst. Der Bildhauer hat sich keineswegs nur auf Holzskulpturen beschränkt. In seiner Wohnung/Atelier finden sich Radierungen, Zeichnungen, Holzschnitte, Ölgemälde sowie Arbeiten in Pastell und Kreide. »Wissen Sie, wer das ist?«, fragt er grinsend und deutet auf ein Ölgemälde, das einen jungen Mann zeigt. »Das bin ich 1961«, löst er das Rätsel um das Selbstportrait. Rimpler beginnt eine Füh rung durch seine ganz eigene Welt. Chaotisch und doch voller Talent und zuweilen scharfsinnig pointiert. Überall sind Bilder und Skulp turen in der Wohnung verteilt, angetrocknete Farbpinsel stehen auf dem Fenstersims und Schnitzwerkzeuge warten auf ihren Einsatz. In der Küche und auf dem Schreibtisch liegen Briefe und Zeitungs artikel, die an vergangene Tage erinnern. Rimpler erzählt viel von der Vergangenheit, auch wenn sie schmerzhaft klingt. Seine Biogra phie spiegelt sich in seinen Werken wider. »Ich orientiere mich am

Ein weiterer zentraler Punkt im Schaffen des Holzbildhauers ist seine Wahlheimat Ellwangen.

Leben selbst«, benennt er die Quelle seiner Inspiration. Dabei legt er eine ganz besondere Betonung auf das Wörtchen »Leben«, das ihm nicht leicht gemacht wurde. 1935 im böhmischen Weigsdorf geboren, wurde er 1945 deportiert und musste nach dem Verlust der Heimat landwirtschaftliche Zwangsarbeit verrichten. Es folgten in den 1950er Jahren verschiedene Stationen seiner Ausbildung in Görlitz und Cottbus. Getrieben von der Suche nach einer Anstellung arbeitete Rimpler in Oberammergau, Steinheim/Westfalen, Berlin und Heidenheim/Brenz. »In Berlin arbeitete ich als Sargschnitzer im Akkord«, erzählt er. Während dieser Zeit verfeinerte der junge Holzbildhauer die Kerbschnitttechnik. 1979 kam Rimpler schließ lich über seine Mutter nach Ellwangen und eröffnete ein Atelier mit den Schwerpunkten Relief und Plastik, traditionelle Bildhauerarbeit

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und Hariolf Löffelad setzen auf eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Kunden. Sie sind davon überzeugt, dass dies die Basis für erfolgreiche, individuelle Beratung ist. Neben Vermietung, Kauf und Verkauf, fundierter Immobilien-Be wertung und professioneller Beglei tung bei Immobiliengeschäften, die das Ehepaar bietet, erstellt Hariolf Löffelad als Sachverständiger für Immobilienbewertung VerkehrswertGutachten von Immobilien.

CHAOS

sowie Restaurierung alter Möbel und Bilder. Abseits beruflicher Auf tragsarbeiten erschloss sich Rimpler neue Ausdrucksformen und Inhalte. »Man muss eine Vorstellung haben und sie plausibel erklä ren, damit es kein Abklatsch von anderen Werken wird«, so der Holz bildhauer. Neben biographischen Arbeiten, die von Tod, Vertreibung und existenzieller Not handeln, zeigen Rimplers Werke die Ausein andersetzung mit der Maßlosigkeit der Menschen und die dekaden ten Auswüchse der modernen Konsumgesellschaft, die ihre Umwelt zerstört. »Ich will der Welt einen Spiegel vorhalten«, erklärt Rimpler voller Überzeugung. Dies geschieht bei ihm nicht nur durch die Dar stellung des Menschen in einer bedrohlichen und unruhigen Zeit, sondern auch mit der Beschäftigung menschlicher Schönheit und ländlicher Idylle in Kombination mit Figuren der griechischen und römischen Mythologie.

Begehrte Sammlerstücke der Ellwanger Fastnacht

Die Wahlheimat Ellwangen nimmt im Œuvre Rimplers einen ganz besonderen Platz ein. Mehrere Holzschnitte und Drucke zeigen sei nen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eine weitere Beson derheit im Werk Rimplers sind die Ellwanger Fastnachtsfiguren, die zu begehrten Sammlerobjekten avancieren und die »Eintrittskarte« für den Ellwanger Straßenfasching sind. Alljährlich schnitzt der Bild hauer eine 16 Zentimeter große Holzfigur, die als Vorlage für die wei teren Exemplare aus Kunststoff dient. Als Vorbild für die »Fastnachts männle« nutzt Rimpler Fotografien der jeweiligen Faschingsfigur.

SIEGFRIED RIMPLER IST EIN UNTERSCHÄTZTER SOLITÄR, DESSEN VIELSEITIGE KUNST NOCH VIEL ZU SAGEN HAT UND DIE GESELLSCHAFTGEORDNETESPRÄGT.

Rimplers Wohnung ist zugleich Atelier und Archiv und steckt voller

Im vergangenen Jahr hat die Baugenossenschaft Ellwangen über sechs Millionen Euro in den eigenen Wohnungsbestand investiert –so viel wie noch nie in ihrer 100-jährigen Geschichte. Allein zwei Millionen flossen in die Generalsanierung des Mehrfamilienhauses in der Königsberger Straße, das jetzt den Standard eines KfW-85-Effizienzhauses erfüllt. Diese Investitionen dienen der Qualitätserhaltung des Bestandes und sind somit ein wichtiger Beitrag für eine – auch in Zukunft – attraktive, lebenswerte und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung. Die Baugenossenschaft arbeitet dabei im Sinne von Mietern und Umwelt und legt den Schwerpunkt auf die energetische Optimierung der Gebäude: Durch neue Wärmedämmungen, isolierende Fenster und neue moderne Heizungsanlagen wird die Energieeffizienz der sanierten Gebäude erheblich verbessert.

Der zukünftige Energieverbrauch wird dadurch spürbar gesenkt und somit auch die Betriebskosten der Mieter.

In Zeiten von explodierenden Energiepreisen wird dieser Aspekt immer wichtiger. Die Baugenossenschaft setzt alles daran, die eigenen Heizungsanlagen technisch zu optimieren, um den Gasverbrauch zu senken. Diese Maßnahmen allein werden aber die Preissteigerungen nicht kompensieren können. »Auch unsere Mieter und die Bewohner der von uns verwalteten Gebäude müssen sich auf Mehrkosten für Warmwasser und Heizung einstellen« macht der geschäftsführende

Vorstand Thomas Töpfl deutlich und empfiehlt, die Vorauszahlungen für die Betriebskosten signifikant zu erhöhen. In den nächsten Jahren will die Baugenossenschaft weitere Gebäude sanieren, um so ihren Wohnungsbestand möglichst energieeffizient und fit für die Zukunft zu machen. Auch bei den Neubauten wird großen Wert auf moderne Standards gelegt – die vier Mehrfamilienhäuser in der Eichendorffstraße wurden als KfW-55-Effizienzhäuser mit einem nachhaltigen Energiekonzept konzipiert:

Die Kombination aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Gas-Brennwertheizung sowie einer Photovoltaikanlage wird den Mietern der 34 Wohnungen in Zukunft geringe Verbrauchskosten ermöglichen. Rund sieben Millionen Euro hat die Baugenossenschaft in diesen Neubau investiert.

Baugenossenschaft Ellwangen Spitalstraße 6, 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61/40

Investitionen in die Zukunft für mehr Energieeffi zienz

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