Habilitationsvortrag Material Culture

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Material Culture – zur Neubestimmung eines zentralen Aufgaben- und Lernfelds für die Angewandte Kulturwissenschaft. (von Thomas Düllo)

Abb. 1

Da passiert was? Nicht von den ersten, auch nicht von den letzten Dingen ist die Rede. Auch kein ‚Zurück zu den Sachen’, gar eine neue Sachlichkeit. Aber doch eine deutlich sich abzeichnende Hinwendung zur Welt der Dinge, zur Objekt-Welt, zur Welt des M ateriellen, kurz zur material culture. Ein paar Befunde aus Wissenschaft und Kunst: da widmet sich der Soziologe Richard Sennett, ein Enkel der Chicagoer Schule, in seiner letzten Publikation dem Handwerk, die Cultural Studies kennen bereits ein Subgenre wie ‚M aterial Studies’ mit der Galionsfigur Daniel M iller. Es erscheinen Bücher mit dem Titel Wild Things – The Material Culture of Everyday Life oder Reader über die Material Culture, während Bruno Latour seinen Auftritt mit einer symmetrischen Anthropologie hat; die ANT, die Akteur-NetzwerkTheorie, und Latours Kollektive hinterlassen in zahlreichen Wissenswelten ihre Spuren und Anregungen. Die Wissenschaftshistoriker Daston und Galison verfassen ein


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