Swiss Engineering Magazine - 2012

Page 1

DOSSIER Business Software

Ergon Informatik

Software unterstützt uns tagtäglich bei der Arbeit. Das beginnt bei Schreiben eines Textes mit Word und dem Lesen der E-Mails im Outlook. Entwicklungsingenieure nutzen Software, um neue Konzepte am Computer zu simulieren. Und immer mehr nutzen wir auch Software auf dem Smart Phone, sei es für ein kurzes Spiel auf der Heimfahrt im Zug oder sogar, um unsere Fitness zu verbessern.

Eine Fitness-Applikation für das iPhone soll den Benutzer zum Sport animieren. Die abgearbeiteten Kalorien ­berechnet das App anhand von GPS-Daten.

Gesundheit auf dem Smart Phone Das Smart Phone könnte in Zukunft dafür sorgen, dass wir gesünder leben. Es soll uns zu Sport animieren und unsere Erfolge dokumentieren – auch ­gegenüber Kollegen, um sich gegenseitig anzustacheln. Ein wichtiger Aspekt ist die korrekte Datenakquisition und die Sicherheit der persönlichen Daten.

Die Gesundheitskosten steigen. Im Jahr 2010 betrugen sie in der Schweiz rund 11 % des Bruttoinlandprodukts. Prävention ist eine der wirksamsten Methoden, diesem Trend entgegenzuwirken, denn Vorsorge ist günstiger als Heilung. Die von der Zürcher Informatikfirma Ergon entwickelte Gesundheitsplattform QUENTIQ kombi-

niert dazu das Smart Phone mit Biosensorik, Sport Tracking, Gamification und Social Networking für eine Prävention, die motiviert und Spass macht. Technisch waren dazu Herausforderungen im Datenmanagement, in der GPS Verarbeitung und in der Informationssicherheit zu lösen.

Biosensorik

Im Zentrum der Plattform steht der Health Score, eine Zahl ­zwischen 1 und 1 000. Während es unmöglich ist, die Komplexität der menschlichen Gesundheit auf eine einzige absolute Zahl zu reduzieren, ist es sehr wohl möglich, die Gesundheit von Menschen mittels einer relativen Zahl vergleichbar

zu machen. Der Health Score stützt sich dazu auf statistisches Datenmaterial, das mehr als 100 000 Personenjahre klinische Forschung umfasst. So basiert der Score unter anderem auf der bekannten Framingham Heart Study. Für die Berechnung des persönlichen Health Score werden breite Mengen an Biodaten herangezogen. Dazu zählen Angaben, wie Alter, Geschlecht und Gewicht, aber auch Blutwerte sowie Fragebögen zur medizinischen Vergangenheit und zur Lebensqualität. Biosensoren spielen eine wichtige Rolle für die regelmässige Erfassung dieser Daten. Geräte wie WiFi-Waagen oder Blutdruckund Blutzuckermessgeräte für das iPhone sind heute bereits am breiten Markt verfügbar. Bewegungen wie Quantified Self und Technologien wie Lab-ona-Chip lassen keinen Zweifel daran, dass der Trend zu mehr Biosensoren anhält. Die kabellose Anbindung der Sensoren, sei es mittels WiFi, ANT+ oder Bluetooth Smart, ist dabei ein Schlüssel. Denn niemand will regelmässig Messwerte aufschreiben und eingeben. Datenmanagement

Um die resultierenden Datenmengen effektiv zu verwalten, verwendet die Plattform mit MongoDB einen Vertreter der sogenannten NoSQL-Daten­ banken. Diese weisen gegenüber relationalen Datenbanken eine massiv bessere Skalierbarkeit und eine um rund eine Grössenordnung höhere Performance auf. Der Preis hierfür besteht im Verzicht auf klassische relationale Mechanismen, wie Transaktionen und Joins. NoSQLDatenbanken sind in der Regel schemafrei. Dies ermöglicht es, bei Software Updates die MigSWISS ENGINEERING JUNI 2012  25


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.