Dtsch Arztebl 2014; 111(45): [18] 23 Artikel im Heft, Seite 14 von 23, von Krüger-Brand, Heike E.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/163387/Mobile-Health-Fitness-und-Gesundheitswaechter
Mobile Health: Fitness- und Gesundheitswächter
Die Vielfalt körpernaher elektronischer Geräte – sogenannter Wearables – wächst rasant. Sie treiben die Entwicklung mobiler Anwendungen im Gesundheitsbereich voran, werfen aber auch Fragen, etwa nach Effektivität und Datenschutz, auf.
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vitätstracker, Datenbrillen oder Sensor-Broschen und -Halsketten ist inzwischen nicht mehr nur in den USA ein Massenphänomen, sondern wird auch hierzulande immer beliebter. Die „Quantified-self“-Community – die Gemeinschaft von Menschen, die sich permanent selbst beobachten und Daten etwa zu Ernährung, Gesundheit, Körperumfang oder Verhalten sammeln und auswerten – wächst stetig. Als Keimzelle dieses Trends gilt ein Blog, den zwei Redakteure des US-amerikanischen Technikmagazins Wired im Jahr 2007 gestartet haben. Heute findet die Idee der Selbstvermessung und der „Selbsterkenntnis durch Zahlen“ Anhänger auf der ganzen Welt: Derzeit verzeichnet die Website 174 lokale Gruppen in 38 Ländern und 121 Städten mit 35 470 registrierten Das Sammeln persönlicher Kör- Mitgliedern (www.quantifiedself. per- und Fitnessdaten über kleine org). „Gadgets“ wie Smartwatches, AktiDie Idee des „Self Tracking“ ist nicht wirklich neu: Schon vor 20 Jahren hat Adidas einen Schuh mit integriertem Schrittzähler herausgebracht. Für einen breiten Durchbruch dieser Idee fehlten damals jedoch noch zwei Voraussetzungen: Die starke Verbreitung von Smartphones und Tablets, die auch die Entwicklung leistungsfähiger und vor allem kostengünstiger Sensoren und Übertragungstechniken vorangetrieben hat. Hinzu kommt der Aufschwung der sozialen Netzwerke, in denen viele Menschen private Details von sich preisgeben, sich mit Freunden und Gleichgesinnten austauschen und diese Funktionen unter anderem auch für Sport und Fitness nutzen. Anzeige
Experten gehen davon aus, dass der Trend von einer Sport- und Lifestyle-Bewegung hin zu eher medizinischen Anwendungen für gesundheitsbewusste und für bereits erkrankute Menschen gehen wird. Bereits 22 Prozent der Deutschen nutzen Applikationen auf ihrem Handy, um ihre Gesundheitswerte zu kontrollieren oder um sich über Krankheitsbilder und Symptome zu informieren. Fitness- und Ernährungstipps holen sich zwölf Prozent der Befragten durch die Mini-Programme. 65 Prozent der Befragten finden eine App, die medizinische Werte misst und direkt an den Arzt übermittelt, hilfreich. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Thema „Medizin- und Gesundheits-Apps“ der IKK classic von Ende Mai 2014.
Foto: Fotolia/Pulse O2: Aktivitätstracker von der Firma Withings (www.withings.com) zur Verfolgung der Aktivität (Schritte, zurückgelegte Entfernungen und Höhenunterschie-
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