von Florian Christof, 06.02.14, 06:00
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Wearables
Versicherungen überwachen Kunden per Fitnesstracker wiederum spart sich Krankenversicherungsbeiträge und kann davon ausgehen, dass gesunde Mitarbeiter produktiver und weniger oft krank sind. Nicht zuletzt aufgrund der Reformen im US-Gesundheitssystem versuchen immer mehr Unternehmen derartige Programme zu initiieren. James Park, der CEO von Fitbit – einem der Marktführer im Fitness-Wearables-Segment – rechnet aufgrund der Workplace-Wellness-Programme mit steigenden Umsätzen. “Da die finanziellen Mittel, die Unternehmen für Wellness-Programme ausgeben, steigen, glaube ich, dass wir davon profitieren werden”, sagte Park zum US-Nachrichtensender CNBC während der CES in Las Vegas.
Zwischen Überwachung und gesundheitsbewusstem Verhalten - Foto: BodyMedia
Künftig könnten Krankenversicherungsbeiträge an die Fitness der Versicherten gekoppelt werden. Wearables könnten damit unser Sozialsystem umkrempeln. Trendy, modisch und nützlich – so präsentieren sich die Wearables. Egal ob Uhren, Brillen, Kleidungsstücke oder Armbänder – alles soll smart und intelligent werden. Doch die Daten, die dabei produziert werden, stellen in Sachen Privatsphäre alles Bisherige in den Schatten. Fitness-Tracker – ein vielversprechendes Zugpferd unter den Wearables, das sich zumindest am US-Markt bereits durchgesetzt hat – zeichnen die gesamte Aktivität des Trägers auf: Sie listen auf, welche Distanzen man zu Fuß zurückgelegt hat, geben Auskunft über die Schlafphasen und würden sogar Rückschlüsse auf etwaige Seitensprünge zulassen. Die von den Trackern erhobenen Daten können mit anderen, ähnlichen Fitness-Apps verbunden werden. Auf diese Weise entsteht ein florierendes Ökosystem aus Fitness-Apps, die sich gegenseitig mit Daten füttern und ergänzen: Von GPS-basierten Rout-Trackern für Fahrradfahrer oder Läufer, über Workout- und Food-Logging bis hin zu smarten Per-
sonenwaagen und Apps, die aus all den vorhandenen Daten einen Health Score berechnen. Überwachung oder Fitnessvergnügen Beworben mit Schönheitsidealen im klassischen Fitness-Lifestyle mit Aussicht auf finanzielle Belohnung, erfreuen sich derzeit die so genannten Workplace-Wellness-Programme in den USA großer Beliebtheit.
Denn um das Erreichen der Fitness-Ziele messen zu können und den Wettbewerb unter den Mitarbeiter so richtig anzufeuern, werden die Wellness-Programm-Teilnehmer immer häufiger mit den smarten Fitness-Trackern ausgestattet. So lassen sich untereinander konkurrierende Teams bilden und je nach Privacy-Einstellungen haben Mitarbeiter bzw. Vorgesetzte Einblick in die Aktivitäten der Teilnehmer. Wie Fitbit gegenüber der futurezone beteuert, wird bei diesen Wellness-Program-
Ziel dieser Programme ist es, Mitarbeiter sowie ihre Familienmitglieder dazu zu ermutigen, einen gesunden Lebensstil zu führen. Wer die Gesundheits- bzw. Fitnessziele erreicht, erhält vom Arbeitgeber bestimmte Prämien. Der Arbeitgeber Das Online-Dashboard von Fitbit - Foto: Screenshot
Selbst im Schlaf könnte Ihnen er Chef über die Schulter schauen - Foto: BodyMedia
men selbstverständlich auf den Schutz der Privatssphäre geachtet: “Der Arbeitgeber hat Zugriff auf das Dashboard, das die durchschnittlich zurückgelegten Schritte und Distanzen pro Tag aufschlüsselt. Außerdem ist es möglich, Untergruppen für Firmenabteilungen anzulegen. Alle Daten sind anonym und nicht personenbezogen sichtbar.”