Swiss IT Reseller - 2012

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02.2012, von Dorothea Vollenweider

http://www.itreseller.ch/Artikel/69326/Peter_Ohnemus_-_Das_Stehaufmaennchen.html

Peter Ohnemus - Das Stehaufmännchen

Peter Ohnemus feiert mit der Software-Firma Fantastic einen riesen Erfolg. Dann folgt der Absturz. Doch das ist erst der Anfang seiner Geschichte als Unternehmer.

P

eter Ohnemus hat mit 46 Jahren bereits eine bewegte Karriere hinter sich. Geboren in Dänemark, machte er die Handelsschule und eine Zusatzausbildung im Bereich Informatik: «Computer faszinierten mich schon immer», so Ohnemus.

er Fehler gemacht, habe viel zu viel gearbeitet und fast nur noch im Flieger gelebt. Daraus hat er gelernt:

vatleben nimmt und inzwischen wieder glücklich verheiratet ist: Der berufliche Erfolg ist Peter Ohnemus

Sein letzter Streich

Doch so weit ist es noch nicht. Vorerst hat er noch genug Energie. Und diese setzt er derzeit voll in sein neuestes Projekt: Die Gesundheits- und Lifestyle-Plattform Quentiq.

Genauso wie das Unterneh-

mertum: Bereits mit 14 organisierte er die Zeitungsverträger in seiner Nachbarschaft und verdiente damit sein erstes Geld. Mit 17 gründete er zusammen mit seinem Bruder die erste Firma: Sie organisierten Skiferien von Dänemark nach Norditalien. Zehn Jahre später – Ohnemus lebt inzwischen in der Schweiz, wo auch sein Vater herkommt – besitzt er vier Unternehmen und trägt die Verantwortung für rund 100 Mitarbeiter. Als wäre das nicht schon genug, gründete er die Software-Firma Fantastic, welche 1999 an der Börse einen Wert von 10 Milliarden Franken erreichte. Mit dem Erfolg kam auch der Druck: «Ich dachte plötzlich: Mein Gott, was ist das für eine Verantwortung», so Ohnemus zum frühen Erfolg. Dann folgt der Absturz: Fantastic scheitert, Ohnemus leidet an einem Burnout und seine Ehe geht in die Brüche. «Ich war jung, naiv und voller Unternehmergeist», meint er rückblickend. Natürlich habe

lebigkeit der IT-Industrie zehre an den Kräften. «Man muss sich jedes dritte Jahr neu erfinden und repositionieren», erklärt Ohnemus. Dafür sei man irgendwann zu alt.

Unternehmer Peter Ohnemus verbringt seine Freizeit – wenn er denn welche hat – am liebsten in den Schweizer Bergen. Er ist ein leidenschaftlicher Skifahrer. (Quelle: zVg)

«Heute bin ich ruhiger geworden.» Er würde heute nicht mehr vier Unternehmen gleichzeitig managen, meint Ohnemus zudem. Er habe realisieren müssen, dass er nicht überall zur selben Zeit sein kann. Zudem haben sich seine Prioritäten geändert. Heute nimmt er sich auch mal Zeit für die Familie, sieht seine zwei Töchter aus erster Ehe jede Woche, das sei ihm wichtig. Die Mädchen im Teenager-Alter sind sein ganzer Stolz. Für die Zukunft wünscht er ihnen vor allem eins: «Sie sollen ihre Berufsträume leben können und sich nicht für einen Mann aufgeben.»

Und wie sieht es mit den eigenen Wünschen für die Zukunft aus? Obwohl er sich jetzt mehr Zeit für sein Pri-

wichtig. «Ich möchte für etwas anderes als den Absturz von Fantastic in Erinnerung bleiben», meint er. Ohnemus ist und bleibt ein Unternehmer. Bereits im Jahr 2003 kämpft er sich mit Asset4 erneute nach oben. Wieder mit einer Software, diesmal für den Finanzsektor. «Als Unternehmer muss man Megatrends erkennen», so Ohnemus. Und diese seien im Moment eben vor allem in der IT-Branche zu finden. Auch wenn er sich heute nicht mehr so sicher ist, ob er nochmals in dieselbe Branche einsteigen würde: «Hätte ich damals alles gewusst, was ich heute weiss, hätte ich vielleicht meine Finger davon gelassen.» Denn die Schnell-

Der Dienst soll den Gesundheitszustand eines Menschen in einer Zahl ausdrücken. Anhand von 30 verschiedenen Parametern bestimmt Quentiq den sogenannten «Health Score» zwischen 1 und 1000. Bereits ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom eingegangen. In der Schweiz sollen Krankenkassen die Applikation gratis abgeben. Quentiq hat derzeit 15 Mitarbeiter – die Zahl soll sich 2012 verdoppeln. Zudem will er mit dem Unternehmen dieses Jahr nach Kalifornien und sich damit einen Bubentraum erfüllen. «Eigentlich wollte ich mein Leben lang nach Kalifornien», so der Familienvater. Vor allem das Silicon Valley habe es ihm angetan. 1


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