Lebensspuren

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Daniela Kl端tsch

Lebensspuren Wenn Menschen erinnern und hinterlassen





Lebensspuren Wenn Menschen erinnern und hinterlassen Daniela Kl端tsch



Inhalt Vorwort 6 Lebensspuren 8 Lebensgeschichte 26 Spurensuche 42 Schatzsuche 62 Aussortiert 80 Erinnerungskisten 98 Lebenskurven 120 Memento 142 Impressum 169


„Nur wer hinterlassene Spuren entdeckt, kann neue Spuren hinterlassen.“ Eberhard Schuy

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ir führen unser Leben in der Gegenwart, jedoch ist es immer auch durch die Erinnerungen der Vergangenheit geprägt. Jeder Mensch geht mit Erinnerungen auf ganz unterschiedliche Art und Weise um. Entscheidend ist dabei, welche persönliche Bedeutung er diesem Thema beimisst. Erinnerungen ermöglichen uns den Rückblick auf das vergangene Leben. Wir hinterfragen uns selbst und können neue Wege für die Zukunft finden. Dabei werden Erinnerungen sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen. Auch die Lebensgeschichte anderer Personen kann Anregungen für das eigene Leben bieten. Sie beschreibt das Leben aus einer anderen Perspektive. Als besonders interessant kann auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Vorfahren empfunden werden. Es ist eine Suche nach den familiären Wurzeln und Parallelen zu sich selbst. Erinnerungen können ebenso mit einem oder mehreren Gegenständen verknüpft sein. Dabei wird aus einem sonst eher unscheinbaren alltäglichen Gegenstand ein emotional hinterlegtes Erinnerungsstück. Es steht im Mittelpunkt einer Geschichte, die für einen Außenstehenden auf den ersten Blick nicht wahrnehmbar ist. Denn nur ein Erinnerungsstück, an das Emotionen gebunden sind, wird noch nach dem Verlust der Funktionalität aufbewahrt. Wohingegen ein Objekt, rein materiell betrachtet, nach seiner Zeit aussortiert wird. Das Buch „Lebensspuren“ bietet einen Einblick in den Umgang und die Wertschätzung von Erinnerungen und Hinterlassenschaften von verschiedenen Menschen. Wie anregend kann es dabei sein die eigenen Spuren zu entdecken? 7


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Lebensspuren „Man kann nicht den Geist eines Menschen sehen, nur die Spuren, die er im Leben hinterlässt.“ Professor Querulix

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Lebensgeschichte „Wer wissen will, was Geschichte ist, erfährt es in den Biographien der unbekannten Privatleute.“ Sebastian Haffner

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s in der hr morgen aher U 7 m a n e h g ic e D hrer. lde. G lt kam Zur We 927 in Marienwa ar damals dort Le hämmerten bereits 1 w r li le r oktor Schü 04. Ju . Mein Vate n war. D hule. Die le Dorfschu ir auch in der Sc da fast Schulbegin re Ruhe. Sie hat ih w wohnten r und wollten rein, ie Frau braucht nach Hause!“ d ü r , e T an die rkündete: „Nein chickt die Kind t und haben S f e Süffert v Kind bekommen. urchs Dorf gehüp Lehmanns habn d t! in g r e e ie d e r d k in e a rei!“ g ger sind die K s habn nen Kind Wir habn schulf in h f u a r a n i! n D „Lehma n schulfre gesungen: gekriegt! Wir hab nen Kind

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er mein Brud d n u r te a e ind mein V Es gab ja einen Se s 0 3 9 1 r a en ee. anu Am 28. J huhlaufen. Aufn S ugefroren. Dort hatt ie c D z s . e tt zum Schli deren, die waren all um Angeln te sie z r e h c ö L n n nach dem a Reusen gelegt. Eben geschneit. Man kon en l r litt e ie h h v c c e die Fis nd es hatt r plötzlich mit dem S sholen u n e r o r f r e waren üb Da ist mein Brude ater wollte ihn rau r . V nicht sehen unters Eis. Mein uch wenn er ein gute e, A Kält reingefallen rein in das Loch. d dann der as muss n u is E n n m und ist da ar... aber unter de dann ertrunken. D tter. u e rw Schwimme jeden Fall sind beid Dingen für meine M er ist n uf D schock. A esen sein. Vor alle im Dorf ein Auto. noch w e r e g furchtbar ert hatte als Einzig n zum See und wollte türre ff na Doktor Sü tock und Stein gefah machen. Das war n tot e zu S dann über es war nichts mehr esund weg und komm r g e e b n G helfen. A usam: die zwei gehe n mit mir zu ihren lbst n a se a r lich alles g danach ist Mutti d ier Brüder und war v zu nd wieder. U efahren. Sie hatte ja mer genannt. Sie ist Haug u im n cken. Z schwister Lieschen wurd sie zu überbrü raus it e . te Z s g e r n e ü ie ja auch ng. chw s s die J te ie s d s u m m u rdem hren ienstwohnu . D ihnen gefa nicht bleiben. Auße e n ja r hren ie . Wa se wollte s nung in der Schule ältesten Bruder gefa h m o e aus der W nach Berlin zu ihr lmut nach Löbau in rem ie e s H t l is zu ih e Zuerst ch zu Onk iegniz in Schlesien erhaven a n a D . il Onkel Em nschließend nach L ss noch nach Brem nd ist lu Sachsen. A ann. Und zum Sch zes Jahr verbracht u aus an sH erm Bruder H illi. So hat sie ein g ort hat sie dann da D . W zu Onkel nach Marienwalde nt hatte. k pla dann zurüc ein Vater schon ge sm gebaut, da 31


hatte mich. Ich Opa. r ü f r te rsatzva meinem wie ein E Ich hing sehr an r a w a p Mein O inen Vater mehr. jeden Wunsch ja nun ke mir. Der hat mir r saß auf der n Und er a ugen abgelesen. Eare, da hab A Ha n e d n vo e kaum puckt und ihn tt a h , k n Ofenba f die Glatze ges Mutti und u ich ihm a Durfte ich alles. men. Ich t. m m ä er zusam gek en ja imm mheiten gemacht. lt ie h a m m O u musst ch oft Du hab ja au ma sagte oft: „D utter M Meine O tun was deine gerne ie s s a d t a r h e m n: im erdem ß u A sagte dan “ t! dir sag umgehackt. Opa r auf mir nee, jeder e e n e e er „N Verbrech r. e r e w h c e s ig id te r Ve hat nen um soll so r a w h Und nich auc d in K ? n ein e b a h r idige nen Verte das ich! in Dann b r bescheid ih it m Da “ t! s is w

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An dieser Stelle stand sp채ter unser Haus. Mit direktem Blick auf den See. Den Garten hatte mein Vater bereits angelegt.

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Auf der re die Schule chten Seite war . Vater da Dort war mein mals als L t채tig. Un ehrer te wir unser rm Dach hatten e erste W ohnung.

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s 1930

Unser Hau

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Unser Hau

s 1994

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Lebenslauf

17. Juni 1962

Ich, Ilse Lehmann, wurde am 04.07.1927 als 2. Kind des Lehrers Paul Lehmann und seiner Gattin Luise Lehmann geb. Krüger in Marienwalde Krs. Arnswalde in Pommern geboren. 1930 verunglückten mein Vater und mein Bruder tödlich. Mit 6 Jahren ging ich zur Volksschule Marienwalde. An 4 Grundschuljahre schloss sich der Besuch der Städt. Mädchenschule in Arnswalde an. Dort erwarb ich im März 1944 das Abschlusszeugnis. Daran anschließend kam ich auf die Oberschule für Mädchen in Schneidemühl. Durch Kriegseinwirkung musste ich am 28. Januar 1945 meine Heimat verlassen. Mein Weg führte über Berlin und Bremerhaven nach Bokel Krs.Wesermünde. Dort war ich ein Jahr lang in einem Gartenbaubetrieb tätig. Als die Frauenfachschule in Bremerhaven im Frühjahr 1946 eröffnet wurde, ging ich dorthin. Im Jahr 1949 erwarb ich das Zeugnis über die Staatsprüfung in der Hauswirtschaft. Nach der Geburt meiner Tochter Erika war ich von 1951 bis 1953 im Kur- und Genesungsheim in Clüversverder Krs. Verder tätig. Danach bewarb ich mich um die leitende Stellung in der Wäscherei der Egesbarft-Stiftung, Altenheim in Bremen. Am 28.08.1954 heiratete ich den Bühnentechniker Rudolf Moraht. 1955 zogen wir nach Hamburg, wo mein Sohn Rainer geboren wurde. Wegen eines Arbeitswechsels meines Mannes siedelten wir 1957 nach Köln über. In diesem Jahr wurde auch meine Tochter Dagmar geboren. Im Jahre 1961 arbeitete ich als Aushilfskraft bei der Firma Hertie in der Spielwarenabteilung. Seitdem bin ich nicht mehr tätig gewesen. 39


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Bei unserer F konnten wir lucht aus Marienwald Fleisch, Bet leider nur wenige Sachene am 28. Januar 1945 diese Schale ten und den Papieren vo mitnehmen. Neben n dem Kolonia mitgenommen. Sie ist vo Mutti habe ich n dem Kaufm lwarengeschä Marmelade, ft in Marien ann aus Also ein rich Zucker und Mehl. Abe walde. Die hatten hundertsten tiger Tante Emma Lad r auch Knöpfe. en Ju Fließ allen biläums des Geschäftes . Anlässlich des Kunden solc , hat der Ka h 1930. Waru u m ich die mit eine Schale geschenkt. fmann genau. Im G Das war genommen ha Nee. Aber runde genommen find ich b weiß ich gar nicht si Besonderhei e ist ein Andenken an die gar nicht schön. t. zu Hause. E ben eine 41


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Spurensuche „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß auch, wohin er geht.“ Unbekannt

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14. Januar 2006

Immerwieder werde ich auf meinen Nachnamen und dessen Herkunft angesprochen. Skoczowsky. Bisher konnte ich nur spekulieren, woher mein Name eigentlich kommt. Das -sky am Ende lässt mich auf eine Herkunft aus dem Osten vermuten. Aus Polen vielleicht. Doch das sind nur Vermutungen. Ich weiß es nicht genau. Je mehr ich über meinen Namen nachdenke, desto mehr denke ich auch über meine Familie nach. Welche Menschen stecken hinter diesem Namen? Wie wurde er von Generation von Generation überliefert? Und wer war eigentlich der oder die erste Skoczowsky? Ich möchte nicht mehr nur rätseln und vermuten. Ich möchte es genau wissen. So begebe ich mich auf die Suche und folge den Spuren meiner Ahnen.

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22. Januar 2006

Mein Opa hat zu Lebzeiten bereits mit der Ahnenforschung begonnen. Angefangen hat alles mit dem Ariernachweis seines Vaters im dritten Reich. Dieser war damals Lehrer und als Beamter dazu verpflichtet einen Nachweis 체ber seine arische Herkunft zu liefern. Die dazu erforderlichen Dokumente griff mein Opa wiederrum sp채ter auf und suchte nach den Wurzeln unserer Familie. Dabei machte er die Entdeckung, dass der Name Skoczowsky auf ein Adelsgeschlecht zur체ck geht. Hatte er Recht mit seiner Behauptung? Sind meiner Vorfahren wirklich adelig? Mithilfe der vielen Unterlagen, die er hinterlassen hat, greife ich seine Suche auf. Ich sehe es als eine Art Familientradition, die ich in seinem Namen fortsetze.

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Papa 1956

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Ich 2006

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27. Januar 2006

Neben Briefen, Urkunden und anderen Unterlagen, habe ich auch zahlreiche Fotos gefunden. Das habe ich unter anderem meinem Großonkel zu verdanken, der aufgrund seines Berufs als Fotograf viel fotografiert hat. Für mich ist das Besondere an den Fotos, dass sie den Anekdoten und Geschichten ein Gesicht geben. Auf jedem einzelnen Foto ist ein Teil meiner Familiengeschichte festgehalten. Nun denke ich nicht nur über Namen nach, ich sehe Personen und Leben vor mir. Jetzt weiß ich auch wer die beiden porträtierten Jungen auf den Gemälden sind, die mittlerweile in meiner Wohnung hängen. Es sind nicht nur zwei alte Gemälde, wie ich anfangs dachte. Es ist meine Familie.

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03. Februar 2006

Während ich die vielen Fotos betrachtet und sortiert habe, ist mir immer wieder meine Urgroßmutter Elfriede aufgefallen. Vielleicht kommt das auch daher, weil mein Vater mich schon öfter mit ihr verglichen hat. Vom Wesen seien wir uns sehr ähnlich, meinte er. Und vom Aussehen? Sehe ich ihr wirklich ähnlich? Mir wird klar, dass neben dem Namen Skoczowsky auch das Aussehen weitervererbt wird. Mal mehr, mal weniger. Bestimmte einzigartige Merkmale finden sich in den einzelnen Gesichtern wieder.

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14. Februar 2006

Bei der Suche nach meinen Vorfahren setze ich an der Stelle an, wo mein Opa damals aufgehört hat. Ausgehend von dem letzen Vorfahren, den er gefunden hat, forsche ich weiter. Dazu benötige ich zunächst bestimmte Daten. Sie werden in Form von Urkunden in den Archiven der entsprechenden Regionen verwahrt. Dabei handelt es sich um Tauf-, Heirats- und Sterberegister. Da die Vorfahren, von denen meine Suche zum jetzigen Zeitpunkt ausgeht, aus Jülich stammen, werde ich die notwendigen Urkunden in dem Personenstandsarchiv in Brühl finden. Es ist sehr mühsam und zeitaufwenig sich durch die alten Bücher zu arbeiten. Besonders die Handschriften bereiten mir Probleme. Jedoch werde ich fündig; die Urkunden liefern mir neue Namen und somit auch neue Verwandte.

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19. Februar 2006

Soweit bin ich gekommen. Bis zur 6. Generation der Familie Skoczowsky. Der Stammbaum bietet mir eine Übersicht über meine Familie. Ich kann den Weg zurück verfolgen. Doch vollständig ist mein Stammbaum leider nicht. Hier und da fehlt noch eine Angabe oder ein Foto. Bisher konnte ich sie bei meiner Suche noch nicht ausfindig machen. Jedem Namen, jedem Foto kann ich nun eine Geschichte oder eine Anekdote zuordnen. Ich habe viel über diese mir anfangs noch fremden Menschen in Erfahrung bringen können. Je weiter meine Suche ginge, um so größer wurde meine Familie.

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26. Februar 2006

Am Ende meiner Suche ist alles sortiert und einiges hat sich gekl채rt. Viele Fragen wurden beantwortet, ich habe interessante Geschichten erfahren, all den Fotos kann ich nun Namen zuordnen und mein Stammbaum ist gewachsen. Aber bin ich wirklich am Ende meiner Suche? Hab ich das Ziel schon erreicht, das ich die ganze Zeit verfolgt habe? Mir ist klar geworden, das die Suche nach den Spuren meiner Vorfahren, nie wirklich beendet sein kann. Je weiter man kommt, desto schwieriger wird es gleichzeitig weitere Quellen zu finden. Dies und die immer noch offene Frage 체ber die Vermutung meines Opas fordern mich heraus nicht aufzugeben. Meine Suche wird weitergehen...

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Schatzsuche „Man geht oft leichtfertig mit dem um, was uns hinterlassen wird.“ Marianne Schmitz

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„Erinnerungen geben Gegenständen einen bestimmten Wert. Jeder Gegenstand transportiert eine Geschichte. Durch Erzählungen von Bekannten und Verwandten wird die Lebendigkeit der alten Zeit erhalten. Sobald sich eine Geschichte hinter einem Trödelgegenstand verbirgt, erhält dieser einen Charakter oder auch eine Seele.“ Helmut Köhler, Trödler seit 10 Jahren

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„Einige Gegenstände habe ich mein Leben lang gesammelt. Aber irgendwann wird einem klar, dass man nicht alles mitnehmen kann und man sich davon trennen muss. Dafür bietet sich der Verkauf auf einem Trödelmarkt wunderbar an. Natürlich könnte ich die Sachen auch meinen Kindern vererben. Jedoch ist bei ihnen die Wertschätzung nicht so hoch wie bei jemanden, der solche Gegenstände sammelt. Meine Kinder würden sie im Laufe der Zeit doch nur wegschmeißen. Ein begeisteter Sammler sicherlich nicht.“ Marianne Schmitz, Hobbytrödlerin

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„Trödelgegenstände sind für mich Sachen, die ich mit der Zeit aus meinem persönlichen Bestand aussortiert habe. Es sind Sachen, die ihren Wert verloren haben. Neue Anschaffungen haben ihren Platz mittlerweile ersetzt. Anders ist das bei Gegenständen, die sich auf meine Familie beziehen. Wie zum Beispiel Fotoalben, Videos oder Briefe meiner Kinder. Diese Sachen sind für mich nicht vergänglich. Im Gegenteil: sie gehören zur Familie dazu und sind auch für meine Enkel interessant. Daher würde ich solche Gegenstände nie aussortieren oder verkaufen.“ Sabine Flock, Trödlerin aus Spaß

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„Der Aschenbecher ist eine Erinnerung an meine Kindheit. Mein Vater war zu Lebzeiten eine gewisse Zeit lang Raucher gewesen. Auf den Rat seines Arztes hin, musste er jedoch damit aufhören. Seine Sammlerleidenschaft für besonders gestaltete und schöne Aschenbecher setzte er jedoch fort. Dieser Aschenbecher war sein liebstes Stück. Erworben hat er ihn auf einem Trödelmarkt in Paris. Von da an stand er jahrelang auf dem Schreibtisch meines Vaters im Arbeitszimmer. Jetzt, da mein Vater verstorben ist, trenne ich mich von diesem Andenken. Und vielleicht findet sich ja wieder ein begeisterter Sammler und kauft ihn mir ab.“ Christine Schwarz, Freizeittrödlerin

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„Hinter dem kleinen Rucksack steckt eine persönliche Erinnerung. Er war der Kindergarten-Rucksack meines Sohnes. Bei keinem Ausflug durfte er fehlen. Ich hab meinem Sohn dann immer leckere Sachen und auch eine kleine Überraschung eingepackt. Die Märchenbücher sind aus dem Bestand meines verstorbenen Schwiegervaters. Ich muss zugeben, dass ich sie nie gelesen habe und es viel zu viele sind.“ Susanne Offenbach, Trödlerin und Mutter

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„Diesen Pinguin habe ich vor etwa 25 Jahren in einem Geschäft in Köln erworben. Er war ein Geschenk für meine damals fünf jährige Tochter. Sie hatte ihn eines Tages im Schaufenster gesehen und wollte ihn von da an unbedingt haben. Zu dem damaligen Zeitpunkt war so ein Pinguin und dessen Machart noch etwas sehr einzigartiges. Im Gegensatz zu Heute. Zwar ist er für meine Tochter immer noch ein Erinnerungsstück, jedoch kann sie nach 20 Jahren damit nicht mehr viel anfangen. Außerdem wird er langsam wertlos in der Masse von so vielen Dekorationsgegenständen. Er hat seine Besonderheit mit der Zeit verloren.“ Elvira Kaiser, sporadische Trödlerin

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Aussortiert „Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern aller Lebensweisheit.“ Laotse

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Lebenskurven „Jede Lebensgeschichte ist einzigartig, jede Spur anders.“ Memoirenwerkstatt

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Dagmar (49)

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René (25)

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Manuela (22)

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Friedhelm (60)

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Tanja (27)

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Peter (59)

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Ilona (49)

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Kerstin (26)

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Udo (60)

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Memento „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.“ Immanuel Kent

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„Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.“ Johann Wolfgang von Goethe

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„Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist immer da, wo wir sind.“ nach Augustinus

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„Erinnern ist, wenn man die Augen schließt, dein Gesicht sieht und dein Lachen hört.“ Unbekannt

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„Wer geliebt, kann der vergessen? Wer vergisst, hat der geliebt? Lieben heißt ja, nie vergessen! Und vergessen nie geliebt!“ Jean Paul 156


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„Die Zeit vergeht, aber die Erinnerung bleibt.“ Unbekannt

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„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.“ Albert Schweizer 164


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Impressum Dieses Buch ist im Rahmen der Diplomarbeit im Fachbereich „Mediadesign“ der Mediadesign Hochschule für Design und Informatik (Düsseldorf) entstanden. © 2006 Daniela Klütsch 1. Auflage mit drei Exemplaren Alle Rechte vorbehalten. info@eigenundartig.de www.eigenundartig.de Druck Alpha-Print, Düsseldorf Buchbinderei Plum, Düsseldorf

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Wir fßhren unser Leben in der Gegenwart, jedoch ist es immer auch durch die Erinnerungen der Vergangenheit geprägt. Jeder Mensch geht mit Erinnerungen auf ganz unterschiedliche Art und Weise um. Entscheidend ist dabei, welche persÜnliche Bedeutung er diesem Thema beimisst.


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