Look Book Angermann 2013

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F u t u r a E X TRA B O L D O B L I Q U E S U B L I N E N O T I N U S E angermann

gratis






Š a n g e r m a n n / c o n t e n t b a s e d a e s t h e t i c s , 2 013 Daniel Angermann is an German graphic artist based in Cologne. Get in touch to discuss future projects.


DU SIEHST TOLL AUS MORAL EPOCHE.




FREIH S TATT FREIH


IHEIT TATT IHEIT




K a mi si r

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e v e r y is full o without






















Gefahr.

dieser Cocktail, wie schmeckt der überhaupt? Er schmeckt nach

Lebensalter und Wetterwechsel in einem von vielen Leben — also

Dieser zufällige Cocktail aus Gehirnhälftenverwirrung, Tageszeit,

Vergangenheit, die nur noch locker mit dir in Verbindung steht.

Leben und wirst nachher danach gefragt, sprichst du über eine

das sein: Du? Ich? Kaum hast du etwas getan, sagen wir, im 2123.

etwas getan hast, was du nachher bereust? Wer überhaupt soll

stimmten Alter bei Sturmflut in einem eher gewöhnlichen Leben

bist, wenn du unter dem Einfluss von Herbstgefühlen in einem be-

gen habe. Willst du von dir behaupten, das du Zurechnungsfähig

rechten Gehirnhälfte an einem Sonntag bei Sommerhitze began-

nichts für eine Tat, die ich im Alter von 19 unter der Regie meiner

ben, als mir recht ist! „Mir …“: wer soll das sein? Ich kann doch

bei Ebbe und Flut sind wir nicht dieselben. Das sind viel mehr Le-

Küstennähe lebt, muss noch den Gezeitenwechsel mit einrechnen;

es 2576, selbst wenn ich schon mit 23 gestorben wäre. Wer in

aber da ich von einer Katze abstamme, die sieben Leben hat, sind

Lebensalter multipliziert werden. Ich habe also schon 368 Leben –

schon 16. Kein Jahr ist gleich, daher muss diese Zahl mit dem

und Nacht gibt, vier. Nimmt man die Jahreszeiten hinzu, sind es

Es gibt zwei Gehirnhälften, also gibt es zwei Leben. Da es Tag

FÜR DIE GRÜB LER


FRANK BERZBACH

und den Jahreszeiten …

wir unsere Gehirnhälften mit dem Wechsel von Tag und Nacht

Aber es werden mehr! Bevor wir ärgerlich werden, multiplizieren

der Unendlichkeit. Nun sitzen wir hier, wir sind schon zu zweit.

Berufes ein, wie auch ich, und ich gab ihm ein Bier. Geschmack

Der kluge Mann verstand sofort. Er sah die Sinnlosigkeit seines

und meine Briefe entgegen genommen. Sie waren nicht für mich!

„er“ bei „mir“ geklingelt habe? Ich habe ihn heran gewunken

scheinlich aus Neugier. Aber wer war das, der von sich sagte, das

Hauseingang fest im Blick. Zuerst klingelte der Postbote, wahr-

länger auf einem Klappstuhl gegenüber und hat seinen eigenen

les geht vorbei“. Der, der früher einmal Ich war, sitzt nun schon

den alten Namen entfernt. Auf dem neuen Schildchen steht: „Al-

len. Von meinem Briefkasten und meiner Klingel habe ich daher

tät ein Gefängnis und Authentizität ein Kampf gegen Windmüh-

sich für authentisch halten. Unser Name ist ein Zufall, die Identi-

ten aufzugeben: einen Namen tragen, eine Identität suchen und

Aufgrund dieser Lage möchte ich vorschlagen, drei Gewohnhei-





3 0 sec , D i g i tAl — C . V o g el S ta r schni t t












l einen sehen, der »Menschen« erklärt?


schon ÂťHasenÂŤ g dem toten die Bilder


S


SEX

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