DarkVibe Januar 2011

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2011

MAGAZIN

AR

JANU

DARKVIBE

* DUNKEL * ANDERS * RESPEKTLOS * KOSTENLOS * VERSCHÄRFT * INFORMATIV * BÖSE * EINZIG - NICHT ARTIG *

For ! Free

A Life Divided Massiv in Mensch Neujahrsansprache Behind the scenes: DJ Michael Zöller

Außerdem: Style Check Club Report Hupen und jede Menge mehr

Frl. Venus Mark Benecke Honey


INHALT

Hell-o, liebes Dunkelvolk, nachdem wir 2010 schon gemeinsam in den Clubs verbracht haben, lasst uns auch gemeinsam durch 2011 gehen! Der letzte Monat des Jahres vergeht ja erfahrungsgemäß schneller als alle anderen. Das Weihnachtsfest fordert seinen Tribut: Weihnachtsfeiern im Job und in der Familie, Glühwein in allen Variationen, und Geschenke einkaufen für Leute, die man mag und nicht mag. Frl. Venus hat diese Zeit genutzt und wegen des frühzeitigen Wintereinbruchs damit begonnen, online einzukaufen. Aber lest selbst, was sie über Onlineshops und Onlineflops herausgefunden hat. In dieser Ausgabe haben A Life Divided bei uns aus dem Nähkästchen geplaudert, und Dr. Mark Benecke erfreut uns mit der ultimativen Neujahrsansprache für 2011. Darüber hinaus lässt euch Dr. Benecke an seinen Erkenntnissen zum Vampirismus teilhaben und der LEO-Store hat aktuelle Fashion-Hinweise für euch, damit ihr auch im neuen Clubjahr modisch ganz vorn steht! Und ja, sicher, es gibt auch Hupen, den Clubcheck, das ultimative Glossarium und das Gruftorakel, damit wir 2011 genauso unterhaltsam beginnen, wie wir 2010 aufgehört haben‼ Party on, Eure DarkVibes

Editorial...........................................................................3 Top des Monats .............................................................4 ClubCheck ......................................................................5 CD-Review .....................................................................6 StyleCheck ......................................................................7 Vibe of the Moment......................................................8 Neujahrsansprache .....................................................10 Oswald Henke – Sonnenkinder ...............................13 So schwarz ist ..............................................................14 Historisches ..................................................................15 Angespielt .....................................................................15 Bodymodification........................................................16 A Life Divided .............................................................18 Dark Styles – White Rabbit ......................................20 Dark Styles – Devil‘s Advocate ...............................22 Band-Contest ...............................................................24 W:E Comic ...................................................................25 Glossarium ...................................................................26 Philipp Blömeke – am angststrand .........................27 Mark Benecke ..............................................................28 Massiv In Mensch .......................................................30 Starfocus .......................................................................33 In & Out ........................................................................33 Frl. Venus Kolumne ....................................................34 Gruft-Orakel .................................................................35 Behind the scenes .......................................................36 Die letzte Seite .............................................................38

JAHRES-CHARTS 2010 - TOP TEN ALBEN 01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10.

Front Line Assembly – Improvised Electronic Device In Strict Confidence – La Parade Monstrueuse Nitzer Ebb – Industrial Complex De/Vision – Popgefahr Diorama – Cubed Suicide Commando – Implements Of Hell Project Pitchfork – Continuum Ride Hurts – Happiness Absurd Minds – Serve or Suffer Patenbrigade: Wolff – Baustoff [Popmusik für Rohrleger]

S HUPEN DE Dark 3 Vibe

MONATS


Auf die Ohren: Top des Monats Welle: Erdball – Die Singles 1993-2010 Die extrem aufwändige VolksempfängerSchmuckbox enthält alle bisher erschienenen und lange vergriffenen Singles der Band, die teilweise zum ersten Mal auf CD und selbstverständlich inklusive der limitierten Sondereditionen mit Bonustracks sind. Von „Nyntändo-Schock“ bis „Ich bin aus Plastik!“ ist alles an Bord!

Diese Schmuckbox, eine Sonderanfertigung speziell für Welle:Erdball, umspannt die gesamte Karriere dieser wohl einzigartigen Band. 10 CD-Singles in stylishen Slim-Digipaks, randvoll mit analogen Klängen, elektronischer Tanzmusik, NDW-Charme und ehrlichen Gefühlen - für Roboter und Menschen gleichermaßen geeignet! Das ganze ist limitiert auf 3.000 Exemplare und schon jetzt ein mehr als begehrtes Sammlerstück. Mit dieser exklusiven Edition wird Geschichte geschrieben.

CLUBCHECK!

ZWISCHENFALL BOCHUM Das / Der Zwischenfall … einer der ältesten Gothic-Clubs Deutschlands im Herzen des Ruhrgebiets. Seit vielen Jahren hält sich der Club wacker und wartet nach wie vor an den Wochenenden mit einem abwechslungsreichen Programm, gespickt mit Live-Gigs, auf. Das Publikum ist „bunt“ gemischt schwarz, von jung bis alt, vom Electro-Fan bis hin zum New Wave-Anhänger.

Spike laCross

Getränkepreis: Auch hier guter Durchschnitt im Preisniveau. Im Prinzip ortsübliche Preise. 8 von 10

Musikvielfalt: Sehr ausgewogenes Programm und durch die zwei verschiedenen Floors für jeden Geschmack etwas dabei. Auf dem Main Floor meist komplett gemischtes Musikprogramm 8 von 10

Auf die Ohren: Top des Monats Covenant – Modern Ruin

Erreichbarkeit:

Der Titel allein lädt zu Interpretationen ein. Was wollen Covenant damit sagen? Direkte Antwort bleiben die Schweden schuldig, aber ein zwölf Tracks schweres Album haben sie prompt geliefert. Das Album ist eine gute Mischung zwischen tanzbarer Clubmusik und wunderschönen Balladen, wie zum Beispiel „The Beauty And The Grace“. „Worlds Collide“ hingegen ist wieder ein tanzbarer Song, der die Tanzflächen der Clubs füllen wird.

Dieses Warten auf den Höhepunkt, diese Erwartungshaltung nach einer Lösung ist das durchklingende Leitmotiv des Albums „Modern Ruin“. Es zeigt sich zuerst im Intro und durchläuft dann das gesamte Album. Covenant beweisen mit dem siebten Album, dass sie nie weg waren, dass sie die vier Jahre seit dem letzten Studioalbum gut genutzt haben, um ein neues und in guter Covenant-Manier zum Nachdenken anregendes Album geschaffen haben. Gerade für Fans des ruhigen Electro-Genres ist „Modern Ruin“ ein Muss.

Dark 4 Vibe

Der Check: Ambiente: 2 Floors, ein großer mit Bühne, ein (sehr) kleiner, der direkt ins angrenzende Cafe übergeht. Die Deko ist überschaubar, aber das Flair dieses „Urgesteins“ der Gothic Clubs ist definitiv präsent. 8 von 10

Eintrittspreis:

Sehr gut sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. In der angrenzenden Fußgängerzone gibt es auch immer ausreichend Parkmöglichkeiten 10 von 10

Fazit 8 Sterne Öffnungszeiten: Freitag und Samstag Anschrift: Alte Bahnhofstraße 214, 44892 Bochum Webadresse: www.z-fall.de

Wie in NRW fast überall üblich, 5 Euro Eintritt. 8 von 10

Dark 5 Vibe


CD - REVIEWS Nachtmahr - Semper fidelis

ShirayasDream – Venus Calls (Unsigned)

(Trisol Music Group)

Beinahe theatralische Opernarien erwarten den Hörer auf dem 3ten Album von ShirayasDream. Eine mehrsprachige pathetische Mezzosopran-Stimme trifft auf Elektro, poppige Beats, Avantgarde & Klassik. In der Lyrik geht es um Traurigkeit, Zorn und falsche Hoffnungen. Eine Menge Dunkelheit ist in den Tönen und der weiblichen Stimme hörbar, aber auch ein gehöriger Anteil strahlenden Lichts entführt uns in eine surrealistische Klangwelt. In manchen Momenten ist es mit der Theatralik ein bisschen zu viel des Guten, der Silberling ist aber sehr geeignet für lange Winternächte.

Das dritte Album von Thomas Rainers Projekt Nachtmahr kommt mit hochwertigem Artwork daher. Die CD mit sehr ansprechender Text- und Fotobeilage ist einem kleinen Flügelaltar nicht unähnlich. Und der Supreme Commander macht den anbetungswürdigen Sound für die Clubtanzflächen, und auch die Hausarbeit geht mit so einer Hintergrundmusik viel leichter von der Hand. Eingängige Samples und der berühmte ‚Rhythmus, wo jeder mit muss‘ prägen diese Veröffentlichung. 11 Clubkracher auf einem Album muss erst mal einer nachmachen! Anspieltipps: Tanz des Blutes, Trockenficken

Michaela Paarmann

Alana Abendroth

SOMAN - Noistyle (Infacted Recordings)

Wo SOMAN drauf steht, ist Qualität drin – in diesem Falle elf extrem gut tanzbare Tracks, die in jeden Club gehören! Beim Track „Skin Deep“ erfährt Kolja stimmliche Unterstützung durch Lahannya, was eine exzellente Ergänzung zu seiner Musik ist. Seit dem 3. Dezember 2010 ist die aktuelle Veröffentlichung aus dem Hause Infacted Recordings auf dem Markt und schon geht’s raketenartig ab. Am 24.12 schafft das Album Noistyle den Sprung auf Platz 1 der Verkaufscharts bei Infacted Recordings amerikanischem Lizenzpartner Metropolis Records. Für SOMAN-Fans ist dieses Album sowieso ein Muss und alle anderen sollten unbedingt reinhören und sich überzeugen lassen! Alana Abendroth

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[Styl

eche

VICTORIAN

ck]

GOTHIC QUEEN VICTORIA Richtungsweisend für diese Stilbildung war die Verfilmung von Bram Stokers „Dracula“. Francis Ford Coppola kreiert ein dunkelromantisches Ambiente und sein Film gilt als werkgetreueste Wiedergabe der Vorlage von Bram Stoker. Anhänger der dunklen Szene waren nur zu bereit, diese neue Inspiration aufzusaugen. Die Gothic-Subkultur sieht von Anbeginn den Vampir als Archetypen und bedient sich der ganz eigenen Ästhetik, die den Vampir in der Literatur umweht. Zum einen ist der Vampir unsterblich; mit den richtigen Mittel bekämpft, zerfällt er jedoch in Sekunden zu Staub. Da die Romanvorlage Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist die Mode jener Zeit eine schöne Möglichkeit, ein wenig von dieser Unsterblichkeit ins eigene Leben zu holen. Ebenso wie der Coppola-Film hat der Film „From Hell“ der Brüder Hughes über das Jack-the-Ripper-Thema, mit Johnny Depp als Inspektor, stilbildenden Einfluss auf den viktorianischen Stil in der Schwarzen Szene genommen. Auch die Tim Burton-Filme Sleepy Hollow (1999)und Sweeney Todd (2007) sind unversiegbarer Quell der Inspiration und erlauben immer wieder neue Möglichkeiten, Modifikationen an der eigenen Garderobe vorzunehmen. Der Viktorianerin steht eine große Bandbreite an Stilelementen und modischen Accessoires zur Verfügung. Mit Korsetts, Spitzen und Bändern, Stocklocken, Hütchen und Hairpieces, Brokat und Jacquardstoffen, Samt und Seide, spitzen Schnürstiefelchen mit geschwungenen Absätzen, ausladenden Kleidern mit Krinolinen (einer Art Reifrock)und Umhängen, wenn die Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts zitiert werden soll. Wer sich mehr an der Mode des Regentschaftsendes von Queen Victoria orientieren will, trägt seine Röcke wie bei der letzten Jahrhundertwende modern, figurbetont und bodenlang. Als Tournüren ab 1888 aus der Mode gerieten, tendierte man zu Kleidern, bei denen keine Korsetts oder spezielle Rockunterkonstruktionen nötig waren. Die Röcke fielen glockenartig in A-Form. Die Variationsbreite für den viktorianisch inspirierten Stil ist für Frauen erfahrungsgemäß ein wenig größer als für Männer.

Die langhaarigen männlichen Vertreter dieses Stils tragen gern mal – wie Gary Oldman in der Dracula-Verfilmung - einen Zylinder zu langen Haaren und eine runde Sonnenbrille, entweder eine randlose oder eine mit schmalem Metallgestell. Wobei lange Haare selbst schon ein Bruch sind, denn das kannte die viktorianische Zeit schon nicht mehr. Die Herrenbekleidung besteht vor allem aus Gehröcken, Westen, Kniebundhosen. Die Besonderheit des viktorianischen Stils ist nicht, die Mode der 63 Jahre der Regentschaft von Queen Victoria zu kopieren, sondern Stilelemente zu adaptieren und sie für die Gegenwart in einen neuen, schwarzen Kontext zu setzen. Sicher spielt mit hinein, dass Victoria ihre 40 Witwenjahre zelebrierte und von ihrem 42. Lebensjahr an – in dem sie ihren Mann verlor – nur noch schwarz trug. Es wird kolportiert, dass sie sogar Bilder übermalen ließ, auf denen ihre Kleider eine andere Farbe als schwarz hatten. Für den viktorianischen Stil können die Eindrücke aus den Vampirfilmen der letzten zwanzig Jahre zu diesem Stil hinzugenommen und mit Stilelementen aus Punk und Goth gebrochen werden, um einen neuen Zusammenhang herzustellen. An den Randbereichen des Victorian Style ist dann auch der Steampunk anzusiedeln, der die rückwärtsgewandte Utopie einer Welt zeigt, wie sie hätte sein können, wenn sich der Dampf und nicht die Elektrizität durchgesetzt hätte. Der Victorian Style ist immerhin so verbreitet, dass 2010 beim WGT in Leipzig ein so genanntes Viktorianisches Picknick initiiert wurde. Die Teilnehmer dieser Veranstaltung machen allerdings Mode-Anleihen bei allen Epochen der letzten fünfhundert Jahre, solange es nur antiquiert wirkt – inklusive Steampunk. Ausgesprochen viktorianisch geprägte Garderoben waren 2010 nur vereinzelt vertreten, aber das gehört möglicherweise auch dazu. Alana Abendroth

Dark 7 Vibe


Vibe Of The Moment

Name: Alter: Wohnort: Website: Fotograf:

Michi Raven 39 Soest www.myspace.com/ravencrawl Hector Landers / www.myspace.com/hectorlanders


Die Neujahrsansprache vom Spitzenkandidaten der PARTEI NRW, Mark Benecke

Unter pionierhaftem Vorschicken ihrer charmantesten Kräfte hat mich die Redaktion gebeten, die DARK VIBE-Neujahrsansprache für Euch zu verfassen. Als Landesvorsitzender der PARTEI (Partei für Antichristen, Rumore, Tierschutz, Elfenförderung und Indignation) ist das für mich eine Ehre und Selbstverständlichkeit.

sein sollten (die Veranstaltungen, nicht die Vampyre).

rer Verträge nicht gedeckelt werden können.

der Eure –

Die Sonne wird grundsätzlich verdunkelt bzw. dauerhaft an und unter den Horizont ge- resp. verdrängt. Schnee und Kälte werden als Einheitsklima eingeführt. Glitzern ist nur Eiskristallen erlaubt, ansonsten verboten.

Vampyre haben bei den Veranstaltungen meiner Frau und mir bevorzugt Eintritt, auch wenn sie (wie jährlich beim WGT) überfüllt

Wie Ihr seht, wurden meine Pläne bereits unter sechs Augen besprochen – macht Euch also bereit. Damit das Schwärzeste fürs neue Jahr –

„Ich sage verbindlich zu, dass Cthulhu bei seiner nächsten Erweckung nicht wie in den letzten drei Southpark-Folgen von Cartman missbraucht, sondern diesmal zur dauerhaften Auslöschung alles Farbigen eingesetzt wird. Nur Schwarz macht schlank!

Im Übrigen herrscht ab sofort Absinthzwang sowie die Verpflichtung, jegliches Selbstmitleid ab- und stattdessen Lackklamotten überzustreifen.

Freaks und Fantasten erhalten quartals☞ weise Sonderboni, die durch die Deckelung ih-

Das Aufessen von Tieren ebenfalls.

Ich komme ohne Umschweife zum einzig Wichtigen, nämlich den Versprechungen:

Die weitere Entwicklung des Grafen wird ☞ ohne Häme abgewartet.

Jedem Wankelmütigen, Depressiven, seelisch Unausgeglichenen oder sonst wie Niedergedrückten oder Traumatisierten steht einmal jährlich eine Behandlung nach Wunsch zu, sei es mittels Krafttier, Growling oder Samplerloop.

http://schattenministeriumfuergesundheit.de/ Info: Mark Benecke trat 2010 auf Listenplatz 1 zur Landtagswahl in NRW an. Er trieb unter anderem die Spaltung Bottrops von Kirchhellen voran und drehte, in einen grauen Polyesteranzug gewandet, mit dem süßen Zwergkaninchen Hermine den bei Youtube raketenhaft oft gesehen Wahlkampfspot im Plüschpuff an der Ecke.

Markito

1 1 0 2 r a e Y w e N y p p Ha

Die Integration von Cybergoths wird vorangetrieben, auch wenn das Oldschoolern nicht passt. Hier regiere ich!

Portale zu anderen Dimensionen dürften nur noch von Frau Fossi & Herrn Bergamini geöffnet werden.

Dark 10 Vibe

Dark 11 Vibe


In Worten, Klängen, Bildern neue Wege sehen, gehen, erleben, Übereinstimmung entdecken und dann: ...anders denken! Oswald Henke (Goethes Erben) Tendenziell menschenverachtend oder nur trocken formuliert? www.Oswald-Henke.de

Oswald Henke

Sonnenkinder Atme ich die Leere fehlt mir die Luft Die Luft um anderen Atem zu spenden Wenn ich ersticke stirbt die Welt um mich Mir scheint die Zeit endet doch irgendwann Irgendwann ist alles zu Ende Endet die Zuversicht und fault Die Zeit verbrennt mich Doch ich schreie nicht

… der Himmel glaubt an unser Blendwerk … www.Philipp-Bloemeke.de

Trauer schmilzt wie Schnee in der Sonne Sonnenkinder sind tote Götterkinder Mensch geworden jetzt sterblich Alles auf Zeit Ihre Schönheit schwindet Jahr um Jahr Ihre Kraft verblasst Die Zeit frisst sie auf Sonnenkinder verbrennen schnell Die Zeit verbrennt mich Doch ich schreie nicht Wer soll sonst die Angst Dir nehmen Wenn nicht ich Wer dann Die Zeit verbrennt mich Doch ich schreie nicht

www.Culex-Verlag.de

Aus dem Gedichtband „Ich habe mir die Liebe abgweöhnt und bin doch weiter süchtig“ erschienen im Culex-Verlag, ISBN; 978-3-9811768-4-1

Dark 13 Vibe


So schwarz ist.... Clubs: La Lic Rathenauplatz 6 50674 Köln www.lalic.de Freitags und samstags wechselnde Themenparties und regelmäßige Specials (Gothic - DarkWave – Batcave - EBM – Elektro - Alternative 80s)

Essigfabrik Siegburgerstr. 110 50679 Köln www.essig-fabrik.de Viele Live Konzerte und jeden 3. Freitag die EOD - Dark Genesis auf zwei Stages mit einem Durchschnitt von 500 - 600 Besuchern monatlich. Outdoor-Rauchbereich, wo in den warmen Monaten zusätzlich Grillwürstchen angeboten werden.

Underground Vogelsanger Str. 200 50825 Köln www.underground-cologne.de Jeden Freitag ab 22 Uhr Hardcore, Emocore, Punkrock, Indie – Eintritt frei

Live Music Hall Lichtstr. 30 50825 Köln www.livemusichall.de Jeden 1ten Freitag 80er- / 90er-Party – Pop, Wave, NDW sowie regelmäßige Konzerte

Shops:

Cosmic Ware Latexkleidung – Lack - Leder - High Heels – Korsetts - Fetischkleidung Engelbertstr. 59 50674 Köln www.cosmic-ware.de

Scarface Ehrenstr. 65 50672 Köln

Die erste Untergrundbahn Die Industrialisierung war schon seit einigen Jahrzehnten im Gange, als in England ein Forum für bahnbrechende Erfindungen geschaffen werden sollte. Der technikbegeisterte deutsche Gatte der englischen Königin Victoria, Prinz Albert, hatte die Idee, alle neuen Erfindungen und Errungenschaften in einer Weltausstellung zu präsentieren. Auf der Londoner Industrieausstellung von 1851, der ersten Weltausstellung, wurden dann auch Pläne für eine unterirdisch verlaufende Breitspur-Eisenbahn geschmiedet. Erste öffentliche Eisenbahnen zur Personenbeförderung wurden in England schon ab 1825 genutzt. In und um London entstanden durch diese neue Technik zahlreiche Eisenbahnlinien mit Kopfbahnhöfen in Innenstadtnähe. Da diese Bahnhöfe nicht durch Schienenwege miteinander verbunden waren, mussten Fahrgäste mit Kutschen von einem Bahnhof zum anderen fahren. Und sehr bald waren die Innenstädte mit Kutschen verstopft. Weil Straßenverkehr und Züge getrennt werden sollten, um die Straßen zu entlasten, wäre eine oberirdische Streckenführung kontraproduktiv gewesen. Im Februar 1860 wurde mit den Bauarbeiten zur ersten

Und sonst: Natürlich das Amphi-Festival am Kölner Tanzbrunnen, das nun schon zum Pflichtermin geworden ist. Im Kölner Tanzbrunnen finden regelmäßig weitere schwarze Festivals & Konzerte statt (www.koelnkongress.de/wDeutsch/locations/tanzbrunnen/veranstaltungskalender.php). Auf der Ehrenstrasse gibt es noch eine Reihe netter Alternativ-Shops zum Stöbern und Verweilen.

Untergrundbahn begonnen, und am 10. Januar 1863 konnte in London das erste Teilstück der Untergrundbahn eröffnet werden. Dieses ‘Metropolitan Line’ genannte Teilstück ist die älteste UBahn-Linie der Londoner Untergrundbahn und damit gleichzeitig die älteste der Welt. Diese Form der Untergrundbahn setzte sich ab Ende des Jahrhunderts europaweit durch, und das Wort ‘Metro ’abgeleitet von ‘Metropolitan Line’ wurde zum international am häufigsten verwendeten Begriff für eine Untergrundbahn. Rolltreppen waren damals übrigens gänzlich unbekannt – Vorläufer von Rolltreppen wurden erst auf der Weltausstellung in Paris 1900 vorgestellt. Die ersten Untergrundbahnhöfe erreichte man über Aufzüge und Treppen. Erste U-Bahnen –, beispielsweise in Budapest, Berlin, Wien und Paris waren mehr Unterpflasterbahnen, also unterirdisch verlaufende Straßenbahnen. Alana Abendroth

Angespielt Vom Radio ins DarkVibe-Magazin! Darkfrequenzy.com ist ein Web-Radio, das Ihr seit dem 01.01.2010 hören könnt. Es ist das Wohnzimmer von: Ich will doch nur Spielen - die Sendung für Brett-, Karten- und Würfelspiele.

Art of Dark Schwarze Mode und mehr! Rathenauplatz 4 50674 Köln www.art-of-dark.de

Es geschah ... im Januar

Meine Empfehlung für Januar:

Chez Cthulhu „Mach Dich bereit für die Begegnung mit DEN Wesen aller Dimensionen, die Deine geistige Gesundheit am meisten gefährden … Deinen WG-Mitbewohnern!“ Chez Cthulhu ist das neueste Werk aus der berüchtigten Chez-Reihe aus dem Hause Pegasus. Auch in dieser Ausgabe ist jeder Spieler Teil einer sehr verrückten WG! Nur das die WGMitbewohner diesmal keine Studenten, Geeks, Genies, Goths oder Revoluzzer sind, sondern allesamt Verehrer des großen Cthulhu. Ziel von Chez Cthulhu ist es, als Erster in der WG das persönliche Slackziel zu erreichen. Und dazu muss man

schon mindestens ein bisschen wahnsinnig, wenn nicht sogar vollkommen durchgeknallt sein. Werde zum Asozialarbeiter, Totengräber, Sanatoriumswächter oder Straßenprediger, verbringe Deine hart verdiente Freizeit mit unerwünschtem Besuch, wie dem Manga-Mädchen, Arne, dem Allesfresser, Herrn Hirntot oder fröhlichen Aktivitäten, wie in unbekannten Sprachen brabbeln, CSI Arkham gucken, Rollenspielen oder Besuchen der Traumlande, um Deinem persönlichen Slackziel näher zu kommen! Zu finden unter www.pegasus.de Weitere Spiele-Podcasts findet Ihr unter: www.darkfrequenzy.com/podcast/dircaster. php Ihr wollt noch mehr Spiele? Dann schaltet am 13.01.2011 ab 21 Uhr auf DarkFrequenzy. com ein, dann läuft nämlich die nächste Ausgabe von: Ich will doch nur Spielen! Anne Schweizer

Dark 15 Vibe


TATTOOS – DIE ERSTEN PERSONALAUSWEISE „Gucken Sie mich an und weisen Sie sich aus!“ So hätte eine Zugangskontrolle zu einer für Jugendliche ungeeigneten Veranstaltung in der Steinzeit klingen können. Es gab zwar keine Standesämter und Stadtverwaltungen, aber trotzdem musste die Linie gezogen werden, wer Kind und wer Erwachsener ist. Unsere Vorväter und –mütter hatten eine ganz einfache und praktikable Lösung gefunden: Mit den wichtigsten Informationen gingen sie unter die Haut! Die Erfindung des Tattoos kann keinem bestimmten Volk oder Kontinent zugeordnet werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es eher zufällig entstand. Beispielsweise wenn bei Körperbemalungen Farbe auf verletzte Hautpartien aufgebracht wurde und beim Verheilen unter die Haut geriet. Auch beim Hantieren mit spitzen Gegenständen, wie Faustkeilen oder Speerspitzen, konnten leicht Aschereste oder färbende Pflanzenbestandteile unter die Haut geraten. Was zählt, ist, dass man das Ergebnis schön und nützlich fand und damit begann, diese Technik zu kultivieren. Tätowieren ist älter als Schreiben. Schriftliche Zeugnisse, warum was tätowiert wurde, sind leider nicht überliefert. Wir wissen jedoch, dass Tätowieren zumindest auf dem Gebiet des heutigen Österreich schon im 34. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung eine bekannte Technik war. Belegt durch die Tattoos der in den Ötztaler Alpen gefundenen Mumie eines Mannes aus der Jungsteinzeit. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass „Ötzis“ Tattoos zu therapeutischen Zwecken aufgebracht wurden. Er ist mit einer Mischung aus Heilkräutern und Ruß an Körperstellen tätowiert worden, die bei näheren Untersuchungen Abnutzungserscheinungen aufwiesen - eine Art Arthrose-Therapie der Jungsteinzeit. Für andere Kulturen gilt, dass sie sogenannte soziale Tätowierungen benutzt haben, um sich gegenseitig einschätzen zu können. Bei den Mohave am Unterlauf des Colorado in Arizona war es üblich, alle Frauen mit Kinntätowierungen aus Punkten und Strichen zu markieren. Diese Tätowierungen waren Kennzeichen für eine erwachsene heiratsfähige Frau und sie unterschieden sich von Familie zu Familie. Ein Mann konnte jedoch nur eine Frau heiraten, deren Kinntätowierung sich von der seiner Mutter und Schwester unterschied. Die Mohave müssen

in ihrer Geschichte bemerkt haben, dass die Wahrscheinlichkeit, gesunde Kinder zu bekommen, steigt, wenn es nicht zu Verwandtenehen kommt. Für die Mohave galt, dass ein Mädchen mit der ersten Regelblutung zur Frau erklärt wurde. Ab der zweiten Blutung wurde begonnen, das Tattoo aufzubringen. Eine weitere Form der sozialen Tätowierung kannten die Pima im Südwesten Nordamerikas. Dort wurden Braut und Bräutigam direkt nach der Hochzeit tätowiert, um ihre Zusammengehörigkeit zu dokumentieren. Bei beiden wurde eine Lidtätowierung durchgeführt, die beim Mann vor Falten schützen und seine Jugend erhalten sollte, und bei der Braut dafür sorgen sollte, dass sie keinen anderen Männern mehr nachschaut. Auch das Moko-Gesichtstattoo der Maori und Polynesier sollte helfen, den Träger in das Koordinatensystem der Gemeinschaft einzusortieren. Die floralen und geometrischen Ornamente wurden Jungen und Mädchen bei Erreichen der Pubertät aufgebracht. Mädchen erhielten vornehmlich Kinntattoos. Die Ornamente auf den Schläfen der Jungen lassen beispielsweise Schlüsse auf die soziale Herkunft zu, die Wangen erzählen von der Herkunftsfamilie. Die linke Gesichtshälfte ist dabei der väterlichen und die rechte Hälfte der mütterlichen Seite gewidmet. Daraus kann geschlossen werden, dass Symmetrie bei diesem Schmuck nicht wichtig war. Wichtig war einzig, auszudrücken, ob jemand dazugehört oder nicht. Und dieser Aspekt hat sich bei Tattoos bis in die heutige Zeit erhalten. Alana Abendroth In der nächsten Ausgabe: Seemannstattoos Mehr zum Thema: Alana Abendroth BODYMODIFICATION ISBN 978-3-86608-112-3

Dark 16 Vibe


ein Zeichen, dass es ja ganz gut passen muss und wir uns noch nicht die Schädel eingeschlagen haben. Wir haben damals schon viel mit Samples experimentiert und fanden es spannend, eine Rock Band in einen elektronischen Kontext zu stellen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

- EIN Der wahre Kern des Lebens – er mag von jedem anders definiert werden, aber seine Grundzüge liegen in den Thematiken Liebe, Leid und Tod. Die Münchener Band „A LIFE DIVIDED“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, eben jene Themen einmal genauer zu betrachten. Was man im alltäglichen Leben „gar nicht vor dem fünften Glas Wein ansprechen würde“ (Sänger Jürgen Plangger), wird bei A LIFE DIVIDED zu Musik gemacht. Eine mutige Reise, die den Hörer in die Tiefgründe des Lebens entführt. Mit viel Gefühl und Melancholie gestaltet die Formation be-

reits seit 2003 ein musikalisches Abenteuer, eine Mischung aus elektronischen und gitarrenlastigen Klängen, die perfekt dosiert ein harmonisch anmutendes, zugleich aber auch gewaltig mitreißendes Klangbild ergibt. Die angesprochenen Themen seien so tiefgründig und persönlich, dass man sie nur in ganz privaten Momenten zu Wort oder Papier bringen könne (Myspace). Das „geteilte Leben“ wird durch die Band als eine multiple Persönlichkeit beschrieben, die jedem von uns in den unterschiedlichsten Alltagssituationen innewohnt – so kann die Quintessenz von A LIFE DIVIDED definiert werden. Trotz ihres Newcomer – Status veröffentlichte die Band bereits zwei Alben über ein kleineres Label; ihr neues Werk, das am 28. Januar 2011 erscheinen wird, läuft nun aber über AFM Records. 2006 waren A LIFE DIVIDED bereits auf Tour mit OOMPH!, die zu ihrer Zeit auf Platz 1 der Singlecharts standen. 2007 tourte das Projekt aus fünf Mitgliedern um Sänger Jürgen Plangger mit Eisbrecher. Die Gründe waren

GETEILTES

LEBEN

naheliegend, da Jürgen Plangger selbst schon seit einigen Jahren Live – Gitarrist bei Eisbrecher ist und dessen Co-Kapitän und Produzent Noel Pix eng in den Produktionsprozess von A LIFE DIVIDED eingebunden wurde. Im folgenden Interview wird Jürgen Plangger dem Dark Vibe-Magazin mehr über sein Projekt und die weiteren Aussichten für die Zukunft erzählen. DV: Erstmal danke, dass du dir Zeit für dieses Gespräch nehmen konntest. Wie würdest du denn persönlich A LIFE DIVIDED beschreiben? Jürgen: Die Musik würde ich als Symbiose aus Rock und elektronischen Elementen beschreiben. Ich habe jetzt schon öfter die Vergleiche mit Nine Inch Nails oder Linkin Park gehört. Ich bin zwar der Meinung, dass beides nicht wirklich passt, aber generell habe ich nichts gegen Vergleiche. Oft hat man von seiner eigenen Arbeit ja ein verklärtes Bild. Da ist es manchmal ganz hilfreich, wenn andere das beurteilen bzw. einordnen. Was bei A LIFE DIVIDED aber seither gilt, ist, dass das Genre zweitrangig ist. Als Erstes kommt immer der jeweilige Song. Wir haben alle eine hohe Affinität zu coolen Pop-Melodien. Das kann man an uns lieben oder es uns um die Ohren hauen. Für uns fühlt sich das auf jeden Fall sehr richtig an.

DV: Was denkt ihr über den Erfolg eurer ersten Singleauskopplung „Heart on Fire“? (Platz 1 der Amazon mp3 – Charts) Was ist euer nächstes Ziel, dass ihr gerne erreichen würdet?

DV: Wie genau ist das Projekt vor sieben Jahren entstanden? Was waren eure Beweggründe? Jürgen: Mein Kindheitsfreund Erik hat mich angerufen, dass seine damalige Band einen Sänger sucht. Oh Gott, ist das schon wieder sieben Jahre her⁈ Na ja zumindest

Dark 18 Vibe

SupportT o u r für Tarja und im Sommer kommen einige Festivals, auf die wir uns schon freuen.

Jürgen: Wir sind total überrascht worden. Von der Single haben wir uns eigentlich gar nicht so viel versprochen. Es ist ja keine Selbstverständlichkeit, dass eine Newcomerband überhaupt eine Single veröffentlicht. Und dann gleich ein paar Wochen in den Amazon mp3 Top Ten, Platz 15 in den DAC Charts und auch die Presse ist uns wohl gesonnen. Die Leute scheinen den Song echt zu mögen, was uns natürlich sehr freut! Ich hoffe das Album wird genauso gut aufgenommen. DV: Wer ist bei euch für was zuständig? Wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit innerhalb der Band? Jürgen: Erik (Keyboarder, Studiogitarrist) und ich kümmern uns um das meiste Musikalische. Bei Passenger hatten wir zum ersten Mal externe Hilfe von Noel Pix (Eisbrecher). Ansonsten entsteht jeder Song von der ersten Note bis hin zur fertigen Aufnahme in Eigenregie. Das kann Segen und Fluch zugleich sein, aber wir wollten das ja so. DV: Wie kam es zu der gemeinsamen Tour mit OOMPH! Im Jahre 2006?

DV: Was dürfen die Hörer von eurem kommenden Album „Passenger“ erwarten? Jürgen: Wir haben versucht eine Platte zu machen, die einen auf eine Reise mitnimmt. Deswegen auch der programmatische Album-Titel. Ich glaube, dass wir auf Passenger keinen Ausfall oder Lückenfüller haben, sondern jeder Song für sich bestehen kann. Ich hasse CDs, wo die Single super ist und ich mich beim Rest langweile. Da arbeiten wir bewusst dagegen und ich hoffe, dass uns das gelungen ist.

Jürgen: Im Januar gibt es ein paar Showcases (08.01. München, 14.01. Bochum, 26.01. Hamburg, 27.01. Berlin), bei denen wir das neue Album vorstellen werden. Im Mai geht es dann auf

DV: Was erwartet uns bei einem Konzert von A LIFE DIVIDED? Jürgen: Fünf Jungs, die um ihr Leben spielen. Live wird es erfahrungsgemäß viel rockiger und härter als auf Platte. Ich freu mich schon total drauf, das neue Zeug zu spielen! DV: Wie kam es zur festen Involvierung von Noel Pix in euren Produktionsprozess? Würdest du sagen, es gibt gewisse Parallelen zwischen A LIFE DIVIDED und Eisbrecher? Jürgen: Der Pix wollte unbedingt unser Alphaville-Cover Sounds like a melody neu auflegen. Wir hatten den Song ja schon auf unserem Debütalbum und wir wären nicht auf die Idee gekommen, den noch mal zu machen. Allerdings hat uns seine Version echt vom Hocker gehauen. Dann hat es sich so ergeben, dass er bei ein paar anderen Songs mit produziert hat, wobei wir wirklich viel von ihm lernen konnten. Das ist wohl die stärkste Parallele. Eisbrecher haben uns in den letzten Jahren viel geholfen, mit auf Tour genommen und immer ein offenes Ohr gehabt. Wir sind dafür sehr dankbar. DV: Für wen ist A LIFE DIVIDED gemacht? Jürgen: In erster Linie für uns selbst. Ich bin fest der Meinung, dass wir das auch machen würden, wenn uns keiner hören wollen würde. Allerdings freuen wir uns über jeden, der A LIFE DIVIDED für sich entdeckt und mit unserer Musik etwas anfangen kann.

Jürgen: Das hat unser damaliger Manager eingefädelt. Er hat den Jungs unser Album geschickt und ihnen hat das wohl so gut gefallen, dass sie uns auf die Tour eingeladen haben. Wirklich sehr nette Jungs.

Annika Baltrusch

DV: Habt ihr schon weitere Live-Auftritte geplant?

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NEWCOMER

DES

JAHRES 2011

Newcomerradio-Deutschland.de startet Bandcontest „ROCK DICH WEG 2011“

Das Internetportal „Newcomerradio-Deutschland“ startet in diesem Jahr den Bandcontest „ROCK DICH WEG 2011“. Der Contest richtet sich an Newcomer der Musikgenres Pop, Rock, Metal und Gothic. Damit auch tatsächlich die Newcomer der Szene

on Stage-Entscheidung - stellen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer in besonderem Maße durch die Produktion einer eigenen Live-Sendung im Radioportal gefordert sein.

erreicht werden, dürfen die Bands/KünstlerInnen nicht länger als 5 Jahre im Musikbusiness tätig gewesen und müssen ohne Label sein.

In Kürze noch einmal das Wichtigste:

Bewerbungsstart für den Contest war am 1.12.2010, der Bewerbungsschluss ist am 1.7.2011. Der Contest selbst startet am 1.8.2011 und dauert bis zum 30.10.2011. Der Contest wird über den gesamten Zeitraum begleitet von einer VIP-Jury, bestehend aus Fachleuten der Musikszene, einer HörerJury und aus einem Voting auf der Homepage www.newcomerradio-deutschland.de. Und im Finale müssen sich die jeweils drei TOPBands/KünstlerInnen der Bewertung der Gesamt-Jury anlässlich eines Live-Events - Live

Neben attraktiven Preisen für die Newcomer 2011 in den Genres Pop, Rock, Metal und Gothic erwarten die Teilnehmer Sonderauszeichnungen wie „Medienpreis“, „Preis interactive“, „Marketingpreis“ und „Publikumspreis zum LiveEvent“.

Musikgenres Pop, Rock, Metal und Gothic Nicht länger als 5 Jahre im Musikgeschäft Es können sich nur Bands/KünstlerInnen ohne Label bewerben Bewerbungsstart: 1.12.2010 Bewerbungsschluss: 1.7.2011 Start des Contests: 1.8.2011 Ende: 30.10.2011 Weitere Details zur Bewerbung und Antworten auf Fragen gibt es unter www.newcomerradio-deutschland.de

Dark 24 Vibe


WAS

MAN WEISS, WAS MAN WISSEN SOLLTE Das monatliche Glossarium von Jürgen Thein

Ast – Diejenigen, die am heftigsten daran sägen, fatalerweise immer noch jede Menge Beifall bekommen

Bürgerschreck – Einer, der im Dienst der Aufklä-

Menschlichkeit – Davon die Initiatoren und Befürworter von Hartz IV in keiner Weise angekränkelt sein dürften

rung die Dinge auf eine meist etwas spektakuläre Weise hinterfragt. Doch wie wird es ihm gelohnt …?

Nihilismus – Was bleibt einem anderes übrig, wenn man so an unsere Werte denkt …

Castor – Bezeichnung für die mit verstrahltem Dreck gefüllten und unseren Nachfahren zu gefälligem Nießnutz überlassenen Behälter, deren Zunahme, analog zu den Gewinnen der Aktionäre, nun keine Grenzen mehr gesetzt sind

Opposition – Eine Opposition, die diese Bezeich-

Desperado – Noch kann man sie zählen in unserer

westlichen Wertegemeinschaft, aber in zehn Jahren sicher nicht mehr, wenn es so weitergeht

Einbussen – Etwas, das wir kleinen Leute schon seit

Quacksalberei – Das vormalige Tätigkeitsfeld unseres Bundesgesundheitsministers

Scharfsinn – Etwas, das noch vor wenigen Jahr-

viel über das innere Wesen des Ganzen verraten zehnten durchaus verbreitet war

Tollhaus – Einrichtung, in der es, verglichen mit dem Treiben auf den so genannten Märkten, sehr gesittet zugeht

Hampelmann – Ein Begriff, der mir immer dann in den Sinn kommt, wenn unsere führenden Gewerkschaftsvertreter versuchen, in den Medien eine Spur zu hinterlassen

Unfehlbarkeitsdogma – Dass es das immer noch gibt, ist ein Gradmesser dafür, wie weit wir es gebracht haben

Instinkt – Sich darauf zu verlassen, oftmals gar nicht

Verpackung – Wenn die ansprechend gestaltet ist,

falsch ist, insbesondere dann, wenn gewisse Herrschaften um unsere Stimme buhlen

deren Inhalt oft kaum noch zur Kenntnis genommen wird

Jesus Christus – Lebte er heute unter uns, stünde

Wikileaks – Wohl nicht mehr lange und Wikileaks wird zur terroristischen Vereinigung erklärt. Und die Beweise dafür …? – Die dürften bereits präpariert sein

Kerner, Johannes B. – Einer, den man auf die Menschheit losgelassen hat, kaum dass er das Wort Journalismus halbwegs korrekt buchstabieren konnte Logorrhö – Zahlreichen daran Erkrankten einen an-

sehnlichen Nebenverdienst zu verschaffen, man nicht zuletzt die Talk-Shows im Fernsehen ins Leben gerufen hat

vom lethe umströmt, in seinen wassern halb versunken breche ich auf durch die stille, die stöhnt und wär beinahe drin ertrunken.

wo du gestern noch warst, durchzuckt mich die schwere. unterm licht, den dürstenden feuern, der trauernden glut umzittert von all dem suchenden getier – namenlose wächter, flatternd und kriechend durch die nachtleere flut.

bietende fast weltweit präsente Herrschaftsform, die leider von viel zu vielen als quasi gottgewolltes Modell verstanden wird

FDP – Eine Partei, die so überflüssig ist wie ein Kropf

er wohl dauernd wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor Gericht. Doch als Ausländer hätte man ihn sicher längst abgeschoben

während stunde um stunde dunkel und still im kreis der uhrenzeiger weiterschleicht fall ich hungernd tief zum grunde.

Plutokratie – An Irrationalität kaum noch zu über-

Randerscheinungen – Indikatoren, die einem sehr

schläge, das Rezept dafür aus sämtlichen Backbüchern zu streichen

PHILIPP BLÖMEKE

die stufen hinab überspring ich den lärm und taumel ängstlich durchs leere wühle der nacht dröhnend im gedärm als ob blind und auf der flucht ich wäre.

nung wirklich verdient, kann, man erinnere sich, nur eine außerparlamentarische sein

vielen Jahren regelmäßig hinnehmen müssen – jedoch um des großen Ganzen willen, wie uns Tag für Tag nachdrücklich versichert wird

Gnadenbrot – In letzter Zeit häufen sich die Vor-

AM ANGSTSTRAND.

X – Buchstabe, den man immer häufiger den Leuten

für ein U vormacht – und die meisten fressen es, leider

Y – Buchstabe, der jedes Mal unangenehme Erinnerungen in mir weckt, sehe ich ihn auf Kraftfahrzeugkennzeichen an erster Stelle stehen Zölibat – Das letzte Stichwort im Lexikon der Perversionen

Dark 26 Vibe

schreibt dein finger ein tiefes wort auf winzige meere. und wieder stürz ich fast ab, durchschneide die leere. am kreuzweg, dem angststrand, beim rumoren der hügel wird die zeit wieder langsam, streifen mich suchende flügel. wenn die stunde uns dunkelt zwischen sehnsüchtigen händen steig ich finster herauf zu den vermissenden wänden. weißt du – manchmal lieg ich am angststrand und verlerne zu träumen. gestrandet, aufgequollen, halbvergraben schon im zeitsand und die sterne fauchen mich an aus ihren halbleeren räumen. am angststrand, in der brandung, wo wir kauern und verlernen zu sprechen – und es wird nicht mehr lange dauern, bis die wellen uns die schädel zerbrechen. am angststrand, dieser namenlosen bucht wo das wasser lustlos mit unsren leibern spielt und welle um welle uns die hoffnung stiehlt dass jemand uns findet, der uns unerbittlich sucht. am angststrand, wo die see tang und krebse uns in die haare flicht und mit muscheln bedeckt unser schreckstarres gesicht. am angststrand …

Dark 27 Vibe


wohl kein Mensch im Schloss ist. Oder wenn sich der Riegel in der Türe bewegt hat. Oder wenn man Schritte hört, laut und deutlich.” Auch ich sprach mit ihm und fand, dass er ein sehr vernünftiger Mann ist, der sich vor allem für Handwerkliches und die Interieurs des 18. Jahrhunderts interessiert …

GRUSELSCHLÖSSER GIBT ES DOCH ... VON

MARK BENECKE

Wie manche der LeserInnen der Dark Vibe wissen, glaube ich an Welle:Erdball, Aggrotech und Real Life-Vampyre. Aber nicht an Geister. Genauer gesagt, ich glaubte nicht an Geister. Bis wir vor wenigen Wochen mit Annie Bertram, einer der bekanntesten Fotografinnen der schwarzen Szene, in der verschneiten Schweiz auf dem Weg zu einem – genau: Gruselschloss waren.

Messgerät zweimal kaputt gegangen …” Derlei Stories gibt es über viele Burgen und Schlösser. Das Gruselige daran ist aber: die Story stimmt. Das Röntgengerät hatte vorher wirklich noch einwandfrei funktioniert, bestätigt auch der Sender. Und der hat ja in der Tat kein Interesse daran, mit schrottreifer Ausrüstung in die tiefste Schweiz zu gurken, nur, um eine Gruselgeschichte am Leben zu erhalten.

„Vor einigen Jahren hat ein Team des Schweizer Fernsehens mal versucht, die Knochen des dort eingemauerten Mannes mit einem Röntgengerät zu orten”, erzählte sie auf der Hinfahrt wie nebenbei. Vermutlich wollte sie

Während wir auf dem Schloss unsere Vampirfotos in den schönsten Ambienten (ich erfinde dieses Wort jetzt einfach mal) schossen – in einem Kirchlein, in Gängen mit Geweihen, einem sensationellen Studierzimmer mit Uralt-Mikroskop und einer extrem guten Sammlung aufgespießter BlutströpfchenSchmetterlinge –, trug es sich nun zu, dass der absolute Klassiker passierte: Es klopfte deutlich vernehmbar an der Tür des garantiert leeren Schlosses, und als wir nachschauten, war – genau: keiner da.

schon einmal vorab unsere Nerven testen. „Allerdings”, fügte sie hinzu, „ist dabei das

Das blöde Klopfen ignorierten wir. Der Schloss-Kustodin hätte uns ja mittels irgendeiner Mechanik einen Streich spielen können. Als dann allerdings mein Drachen-Stock in

Dark 28 Vibe

Lydia, meine Frau und Foto-Partnerin, vermeldet zwar weiterhin tapfer: „Es gibt keine Geister, sondern nur Menschen, die Sinneswahrnehmungen so interpretieren.” Ich allerdings frage mich so langsam, ob das überhaupt ein Widerspruch ist … Damit gruseligstes und vampyrisches – der Eure – Dr. Doom a.k.a. Markito a.k.a. Mark Benecke a.k.a. Mr. Schlotterhemd

dem Zimmer, in dem wir uns aufhielten, auf einmal erst in der falschen Ecke stand und dann ganz verschwand, und als zuletzt auch noch eine Eiseskälte einbrach, wie ich sie (und das als jemand, der schon in den zugigsten Höhen im Berg war) noch nie erlebt hatte, und uns die Knochen zu Eis gefroren, da wurde uns doch ein wenig anders, wenn nicht gar mulmig.

http://benecke.com/  http://www.anniebertram.com/  http://tsdracula.org/  http:// www.roterdrache.org/novitaten.html

Selbst Schlosswart Patrick Jakob kennt das Ganze: „Ja, es geschehen Dinge, die stimmen mich nachdenklich”, sagt er zaghaft der Website “Spukvilla.De”, „wenn sich Türen schließen, die ich geöffnet habe, ob-

Dark 29 Vibe


DARK RAVE AT ITS BEST

„Niemand weiß, was die Zukunft bringt“, außer vielleicht der Dark-Rave Truppe von Massiv in Mensch um Mastermind Daniel Logemann. Mit dem neuen Album wird die Zukunft ganz sicher jede Menge Club Plays und Konzerte mit sich bringen. Zum Album haben wir mal ein paar Fragen gestellt: Euer neues Album: „Niemand weiß, was die Zukunft bringt“ zeigt euch ganz im Style von „Zurück in die Zukunft“. Die wichtigste Frage für alle Retro- und „Zurück in die Zukunft“-Fans: War der De Lorean echt? Ja, das Auto war „echt“. Wir haben über unseren Fotografen Kontakt zu Andre Springer aus Oldenburg bekommen. Er fährt tatsächlich einen De Lorean (zugelassen) und nimmt auch an Fantreffen teil. Im Auto selbst befand sich sogar eine kleine Attrappe des „FluxKompensators“. War schon ein sehr cooles Gefühl, in diesem Auto sitzen zu können. Allein diese Bauart der Türen ließ einen nostalgisch werden und man fühlte sich gleich wie Michael J. Fox anno 1985 … Ist dieses Album ein Konzeptalbum? Wo steckt die Kernaussage?

„Kernstück“ des Albums sind die „Kybernauten“, eine Art Techno-Hörspiel von 1990. Diesen Song haben wir gecovert. Ich hatte sogar kurzzeitig Kontakt zu Alexander Abrahm, dem Originalsprecher des Stücks. Er war s e h r angetan von u n s e re r Version. Witzigerweise kam kurz darauf die alte Maxi, digital remastered, auf den Markt. In diesem Stück gibt es einen Sample – „Niemand weiß, was die Zukunft bringt“, der hervorragend zu der „Zurück in die Zukunft“Ästhetik des Albums passte. Der Satz besticht durch seine logische Schlichtheit und gleichermaßen trifft er doch auf so vieles in der heutigen Zeit zu.

2007 konnten wir Reiner Schöne interviewen. Seitdem stand ich in Kontakt mit ihm. Inzwischen ist Reiner Schöne ja eh mehr als Synchronsprecher bekannt (u.a. in „Fluch der Karibik“, „Ice Age“, Star Wars“ oder „Transformers“ zu hören). Da lag es geradezu nahe, ihn zu fragen, ob er nicht unser Intro sprechen könnte. Die ganze Abhandlung mit ihm war sehr unkompliziert und wir sind sehr stolz auf unseren „Prolog“ auf dem Album. Außerdem wird es noch weitere Veröffentlichungen geben, an denen Ihr gerade arbeitet bzw die Arbeiten daran schon abgeschlossen sind?

Ihr habt für Euer Intro eine sehr bekannte Sprecherstimme gefunden. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

In der Tat sind vorerst alle Arbeiten abgeschlossen. In Kürze erscheint der 2. Teil unserer „Hands on Massiv - The Remixes“-Reihe. Wieder sind einige starke Bearbeitungen unserer Songs dabei. Auch selbst haben wir „Hand angelegt“. Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zudem erscheint bald eine limitierte „7-Inch“ Vinyl mit zwei eher technoideren Songs von „Massiv in Mensch“ beim ungarischen Label „Advoxya“. Dies wird sicher die alten „Menschdefekt“-Fans freuen.

Das ist Reiner Schöne. Vielen sicher aus Filmen / TV bekannt. Seine Vita liest sich schon beeindruckend. Er hat mit Clint Eastwood zusammen gespielt, hatte u.a. Gastrollen bei „Babylon 5“ oder „Star Trek“. Mich persönlich hat seine Rolle als „Schlossherr“ auf „Fort Boyard“ anno 1990 tief beeindruckt und seitdem bin ich quasi Fan von ihm. Ich habe irgendwann in den späten 90ern eine „Fort Boyard-Fanseite“ ins Leben gerufen, und

Teilweise gab es ja Kritikpunkte, dass Ihr doch eigentlich eher Rave als Dark Rave macht. Auf dem aktuellen Album hört man aber durchaus das „dark“.

Habt Ihr da bewusst drauf geachtet? Solche „bewussten“ Gedankenspiele entstehen bei der Produktion eines Songs selbst nicht. Sicherlich sind die Titel insgesamt „reifer“ als auf den vorherigen Alben. Wir haben dieses Mal ein eher ruhiges, ja vielleicht sogar minimalistisches Album konzipiert. Insofern bleiben wir unserer Linie treu, dass jeder neue Tonträger sich bewusst vom Vorgänger unterscheidet. Ob die Musik nun als „Rave“, „Dark Rave“ oder „EBM“ bezeichnet wird, ist uns selbst total egal. Wir halten von diesen Schubladen nicht viel. Es ist elektronische Musik, die einem entweder gefällt oder auch nicht. Als Provokation haben wir den „Rave“ -Begriff seinerzeit sicherlich nicht gewählt. Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl an Bands, die weitaus technoider als „Massiv in Mensch“ sind. Vor einigen Jahren war das eher undenkbar …


STARFOCUS Name: Diana (Mini Mono) Bands: Hertzinfarkt Alter: 33 Wohnort: J.W.D

Deine drei schlechtesten Eigenschaften? Ungeduldig, chaotisch und im Kochen eine absolute Niete. Wovor hast du Angst? Die Erinnerung zu verlieren. Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?

Was ist dir das Wichtigste in deinem Leben?

Gesundheit, Weltfrieden und so was.

Das Leben in vollen Zügen auszukosten.

Dein Lieblingsbuch und die Lieblingsmusik?

Welchen Beruf hattest du eigentlich, bevor du Musiker wurdest?

Weniger Bücher – Mehr Elektro-Zappzerapp!

Hattest? Ich stehe noch immer jeden Morgen auf und schaue nach, ob das Verbrechen tobt.

Was für ein Auto fährst du? VW Polo.

Deine drei besten Eigenschaften?

Peter Alexander.

Welche Person würdest du gern mal treffen? Was war dein wichtigstes Erlebnis als Künstler?

Spontan, verhaltensoriginell und wie man mir vor kurzem bescheinigte: nicht kaputtzukriegen.

Zu wissen, dass sich Hörer in meinen Texten wieder finden.

IN

 

OUT

2011! Es kann nur besser werden …

Einfach zu den Macken stehen, die man zum Jahreswechsel 2009/2010 schon ändern wollte, die einen aber eben ausmachen.

Schon mal den Festivalplan fürs Jahr durchorganisieren und Tickets bestellen … es sind ja auch ganz schön viele: WGT, Amphi, M'era Luna, Summer Darkness …

 

2010!

Neue Vorsätze fürs neue Jahr! Wer wirklich was an seinem Leben ändern will, braucht dazu keinen Jahreswechsel.

Schnee und gefühlte -30°. Da wünscht sich doch selbst das blasseste Nachtschattengewächs ein wenig Sommer!

Dark 33 Vibe


Gruftorakel

Frl. Venus & die Waschmaschine Lieber Leserzirkel, an dieser Stelle wünschen wir Ihnen zunächst ein frohes neues Jahr 2011. Bestimmt haben viele von Ihnen in der beschaulichen Weihnachtszeit die eine oder andere Bestellung über diverse Internetplattformen getätigt oder aber zu Weihnachten einen begehrten Einkaufsgutschein unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Durch die übermäßige Völlerei sind viele so träge geworden, dass sie ihren Arsch kaum in die Luft bekommen. Da kommt ein Einkauf im Sitzen wie gerufen, also wird sich schön vor den Rechner geklemmt. Viele haben für das neue Jahr gute Vorsätze gefasst. Die Klassiker kommen niemals aus der Mode: „Weniger Rauchen und mehr sportliche Betätigung!“ Die einzigen Muskeln, die nun bewegt werden, sind die der Finger. Draußen ist es ja eh viel zu kalt für sportliche Aktivitäten. Auf diesem Wege kann man ganz prima die Gutscheine einlösen, die man zu Heiligabend bekommen hat. (Ich hab dir mal einen Gutschein besorgt, da kannst du dir was Schönes aussuchen. Etwas, das dir gefällt.) Macht sich eigentlich kein Mensch mehr Gedanken über ein persönliches Geschenk? Nein, eher nicht, denn dafür müsste man sich mit seiner Umgebung kritisch auseinandersetzen. Und diese Umwelt versteht einen doch sowieso nicht. Viele Internetshops, deren Namen wir natürlich an dieser Stelle verfremdet haben, laden mit einer bunten Produktpalette zum Shopping ein. Da hätten wir beispielsweise Z-tra-Z, Infratective oder Indierot. An erster Stelle steht der Gutschein von einem gut sortierten, qualitativ Hochwertiges und (E)xtravagantes vertreibendes Geschäft für Bekleidung und Accessoires. Hier findet der geneigte Individualist einfach alles, um auszusehen wie der Rest der Gemeinde. Das alles gibt es natürlich zu unschlagbar günstigen Preisen in unschlagbarer Qualität. Ein, zwei mehr oder minder „passende“ Outfits sind ruckzuck zusammengestellt und somit ist der Mindestbestellwert auch schnell erreicht, um den Gutschein einlösen zu können. Jetzt nur noch schnell die persönlichen Daten über eine garantiert sichere Leitung eingeben. Dann heißt es, nur noch ein paar Tage warten, bis man das Gekaufte endlich am Leib tragen kann. Nach ein paar Tagen und einer Auftragsbestätigung inklusive der Zusicherung einer schnellstmöglichen Bearbeitung ist jedoch noch nichts passiert, nichts, einfach gar nichts! Mehrere Wochen vergehen, dann endlich eine Nachricht des besagten Versandhandhandels: „Trotz größter Bemühungen ist es uns leider nicht gelungen, deine Bestellung zu bearbeiten. Die Lieferung wird sich um circa 6 Wochen verzögern.“ Na vielen Dank!

Besonders lustig wird es, wenn man mehr Artikel bereits per Vorkasse bezahlt hat, als in der Bestellbestätigung gelistet sind. Solche Dinge passieren, wenn man sich zu viel Zeit beim Einkauf lässt. Der noch verfügbare Artikel landet zwar im virtuellen Warenkorb, kann einem aber von einem anderen Kunden trotzdem weggeschnappt werden, wenn man ihn nicht gleich bezahlt. Während des Einkaufs immer wieder Preise zu vergleichen und Produktbeschreibungen mit Verbraucherbewertungen und Testberichten zu Rate ziehen ist zwar total vernünftig, allerdings kann es sein, dass in der Zwischenzeit ein anderer Käufer den ausgewählten Artikel schlicht und einfach vom Fleck weg gekauft hat. Im Laden lässt man schließlich auch nicht den letzen Schrei der Handytechnologie unbeaufsichtigt im Einkaufswagen und geht seelenruhig in der Getränkeabteilung Bier holen. Die Onlineshops haben es einfacher, denn die Kunden begegnen sich nicht im Mittelgang auf dem Weg zur Kasse und checken gegenseitig den Inhalt der Einkaufswagen. Hier im Netz der unbegrenzten Angebote weiß keiner, was der Mitkäufer gerade geklickt hat. Nur wer als Erster die Ziellinie des Bezahlbuttons erreicht, kann sich seiner Beute sicher sein. Fachpresse oder Newsletter liefern häufig weitere Gutscheine. Außerdem hat der ultraviolette Music&MoreVersand auch ein wunderbares Rabattsystem, bei dem man prima Versandkosten sparen oder sogar eine Gratis CD erhalten kann. Also, Warenkorb voll packen (auf den Mindestbestellwert achten), zur Kasse gehen, Rabattcode eingeben, bestätigen und fertig. Prima, eine Menge Geld gespart. Leider nicht, denn der Gutschein und das knochige Rabattsystem sind erst beim nächsten Einkauf gültig und verfallen innerhalb der nächsten Woche. Aber man will ja schließlich seinen Rabatt nicht verlieren und CDs kann man schließlich nie genug haben, oder? Hätte man seinen Hintern gleich in Bewegung gesetzt und ein paar Läden abgeklappert, würde man neue Bekleidung und CDs sein Eigen nennen und hätte gleichzeitig die guten Vorsätze in die Tat umgesetzt. Nach weiteren 6 Wochen des Wartens macht man sich stinksauer und notgedrungen sowieso auf den Weg, denn trotz größter Bemühungen können die Klamotten immer noch nicht geliefert werden … Ich hatte da doch noch irgendwo so einen anderen Gutschein … pic by Brain-Drain-Photography (www.myspace.com/_braindrain)

Dark 34 Vibe

Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof sitzt eine Kröte am Brunnen, die den ganzen Tag herum orakelt und sich so verschiedene Dinge in den Krötenbart murmelt, weil sie so ein komisches Zeug vom Brunnenrand frisst. Wir haben ihr zugehört, was sie uns für den Monat Januar mit ihrer heiseren Stimme zugeraunt hat. Werwolf – 20./21.03. - 19./20.04. In der Liebe feurig und wild – dein Partner ist total irritiert. Du weißt, dass man Neues nicht nur planen, sondern auch umsetzen soll. Setz deinen Partner in den Stadtpark und such dir einen neuen im Einkaufszentrum. Gesundheit: Gute Nerven. Grableuchte – 19./20.04. - 20./21.05. Du beeindruckst durch tolle Leistung. Das kennt man nicht von dir. Besinne dich auf deine alte Haltung in Arbeitsdingen, sonst musst du immer die Sonderaufgaben übernehmen. Geh mal wieder auf den Friedhof! Spaziergänge an frischer Luft beruhigen das überschäumende Temperament. Vampir – 20./21.05. - 20./21.06. Im Job sind schnelle Entscheidungen und Kreativität gefragt. Und du bist der erste, der sich Urlaub für ALLE Brückentage 2011 eingetragen hat. Das zieht Bewunderung nach sich. Leider musst du 2011 die Kaffeeund Mittagspausen allein verbringen. Pflock 20./21.06. - 22./23.07. In der Karriere geht’s aufwärts! Ab 2011 ist dein Büro im 6. statt im 2. Stock – allgemeine Kostenersparnis zieht allerdings nach sich, dass die Wartung für den Fahrstuhl eingestellt wird. Obst und Gemüse steigern deine Fitness. Melde dich zum Hamburg-Marathon an. Wiedergänger 22./23.07. - 22./23.08. Setz dich einfach täglich mit einer Flasche günstigem Wein auf den zentralen Platz der Stadt, der Rest wird sich finden, denn Abwarten ist das große Motto der Wiedergänger 2011. Deine beiden besten Tage sind der 1. und 2. Januar, danach geht’s so mittelmäßig und am Ende wird’s irgendwie nicht besser. Gesundheit: Psychosomatische Belastungen. Sarg – 22./23.08. - 22./23.09. Tolles Geschick beim Dekorieren. Schade, dass Weihnachten schon vorbei ist, dadurch im häuslichen Umfeld leicht gereizt. Durch deine guten Ideen ergeben

sich neue Perspektiven in beruflicher Hinsicht. Alle wollen jetzt deine Ketten aus getrockneten Backpflaumen tragen. Dämon – 22./23.09. - 23.10. Sehnsucht nach Leidenschaft und Zärtlichkeit. Leider gibt es da aber auch niemanden, der sich in dich verlieben will. Lerne Kräutertees herstellen und befasse dich mit Telepathie. Selbst, wenn es nichts nützt, warst du wenigstens beschäftigt. Knoblauchzopf – 23.10. - 22.11. Schwere Entscheidungen: Durch Harmonie gewinnst du einerseits Kraft – Streitereien dienen andererseits dem Aggressionsabbau. Zähneknirschend fügst du dich in den Kompromiss. Nicht so dolles Glück bei Prüfungen, dafür weniger Verdauungsbeschwerden. Fangzahn – 22.11. - 21./22.12. Wer sich jetzt trennt, bleibt lange allein. Bezieh das mit in deine Überlegungen zum Putzplan ein. Im Job kommt jetzt das Angebot, auf das du lange gewartet hast – dooferweise an deinem freien Tag. Gesundheit: Danke! Sukkubus – 21./22.12. - 20.01. Du willst etwas Neues aufbauen, denkst groß, planst intelligent und kreativ. Und wieder wird es der gleiche Scheiß wie immer. Alte Lebensmuster müssen überwunden werden! Face it: Du bist nicht so schlau, wie du glaubst. Liebe: Superviele tolle, eindeutige Angebote. Ghoul – 20.01. - 18./19.02. Romantik pur und atemberaubende Zärtlichkeit entschädigen nur bedingt für den Jobverlust. Rücke deine Talente ins rechte Licht und ändere die Farbe deiner Schnürsenkel. So entfaltest du großes Charisma und gewinnst mehr Einfluss – privat wie beruflich. Gesundheit: Weniger Bier aus Dosen! Fledermaus – 19.02. - 20./21.03. Jetzt kommt es darauf an, geduldig durchzuhalten. Auch 2011 geht vorbei. Hocherotische Ausstrahlung. Wenn du im Januar beruflich schon nichts reißen kannst, so hast du wenigstens gnadenlos großartigen Sex!

Dark 35 Vibe

Alana Abendroth


Behind the Scenes DJ Michael Zöller Gerne wird er als eines der Urgesteine der schwarzen Szene bezeichnet, Michael Zöller. Seines Zeichens seit Urzeiten mit der Mission unterwegs, dem Tanzvolk zu beweisen, dass man auch zu nicht reinem Bum-Bum ganz gut abhotten kann. Sein Musikstil variiert dabei im Bereich Batcave, Old School, Classix, Wave sowie 80ies & 90ies. Zöller ist ein Kind der 80er, hat sie geliebt und bietet seinem Publikum heute noch eine ausführliche musikalische Reise in das Damals. Eigentlich war es nur Zufall, dass er hinter den Plattentellern landete. Es begab sich Anno 1988, als er wegen seines Studiums der Theater- u. Filmwissenschaften / Publizistik in Bochum strandete. Schnell wurde er Stammgast im heute legendären Club Zwischenfall. Zu jener Zeit war das Fall mit seinen komischen Gästen der Stadt Bochum ein Dorn im Auge und sollte geschlossen werden. Norbert Kurtz – Besitzer des Zwischenfalls – bekam spitz, dass Zöller von den vielen Tasten einer Schreibmaschine nicht überfordert war und bat ihn, Briefe an den Bürgermeister wegen der drohenden Schließung zu schreiben. So lernten sich die beiden kennen. Mike Litt – damals Thekenmann im Fall und heute Moderator bei EinsLive – hatte wegen der Sperrzeitverkürzung auf 1 Uhr die Idee, das Fall auch am Sonntag zu öffnen. Hierzu wollte er mit Michael unentgeltlich die Theke betreuen. Norbert fand es wegen der Plattensammlung von Michael & Mike aber sinniger, dass beide als DJ arbeiten und so gelangte Zöller Anfang ’89 das erste Mal hinter das DJ-Pult. Die ersten Gehversuche am Sonntag waren eine Herausforderung für das Publikum. Manches Mal präsentierten die beiden über fünf Stunden Neuvorstellungen und dachten, sie hätten das Pulver neu erfunden. Dem war natürlich nicht so, viele Leute forderten Klinik,

Vomito Negro u.A. Die neugebackenen DJs waren völlig überrascht, dass kaum einer es akzeptieren wollte, dass sie musikalisch mal was Anderes ausprobieren wollten. Da wurden z.B. Songs von Nick Cave gespielt, mit denen kaum einer was anfangen konnte. Auch wenn Zöller & Litt für ihre Musik durchaus mal verflucht wurden, haben sie ihr Ding konsequent durchgezogen. Die Sperrzeitverkürzung wurde nach einiger Zeit aufgehoben, womit der Sonntag im Fall überflüssig wurde. Zöller sollte nunmehr freitags auflegen und wurde zum DJ ausgebildet. In den heutigen MP3- und Sampler-Zeiten ist es relativ einfach geworden, als DJ zu arbeiten, damals war das noch knallharte Arbeit mit Tapes & Vinyls. Als es ernst wurde mit den Freitagen fing Zöller an, sich Gedanken um das Publikum zu machen und seinen eigenen Geschmack ein wenig nach hinten zu stellen. Es gab zwar eine ganze Wand voll Platten im Zwischenfall, aber der überwiegende Teil war ihm unbekannt. Also kaufte er halbe Plattenläden und Flohmärkte leer, besorgte sich Sammlungen von anderen DJs und beschäftigte sich noch mehr mit Musik, als zuvor schon. Er hatte ungeheuren Spaß daran, als DJ am Pult zu stehen, war sich aber auch der Verantwortung bewusst, die mit einer solchen Aufgabe einher geht. Manchmal waren ihm sogar die Übergänge wichtiger als der Song an sich. Seinen ersten Freitag gestaltete er gemeinsam mit DJ Michael Mücke, der überwiegend solche Musik auflegte, die man heute Neofolk nennt. Zöller spielte Songs von Clan of Xymox, Bauhaus, Lou Reed usw. – es wurde ein sehr düsterer Abend … Anfang der 90er wurde dann aus dem schwarzen Freitag der musikalisch gemischte Samstag. Von Christian Death über David Bowie zu Iggy Pop, das mochten die Leute offensichtlich, denn viele kamen extra wegen Zöller ins Zwischenfall. Manches Mal hat er allerdings einige Leute mit seiner Art verprellt, weil ein gewünschter Song an dem Abend harmonisch und rhythmisch in seinen Augen nicht reinpasste. DJs, die Hit an Hit ballern haben auch ihre Berechtigung, aber das ist nicht die Philosophie von Zöller. Heute kaum noch vorstellbar, musste Zöller kistenweise Platten und Tapes mitschleppen, um seinen Gästen eine schöne Nacht zu bereiten. Wobei es besonders unangenehm war, wenn er mit dem ÖPNV fahren musste. Mancher Busfahrer hat vermutlich heute noch einen Hals auf ihn wegen der Ewigkeiten, die es jedes Mal brauchte, um die ganzen Kisten in den Bus zu bekommen. In die zu spielenden Tapes wurde zu Hause kurz reingehört und diese zweimal mit dem Finger zurückgedreht – in der Hoffnung,

Dark 36 Vibe

dass sich das Tape an der richtigen Stelle befindet. So gesehen ist die heutige Zeit, in der man sich seine Songs in der richtigen Reihenfolge zusammenbrennen kann, wesentlich angenehmer für DJs. Bald schon wurde Zöller von Clubs in anderen Städten gebucht, z.B. Magdeburg, Cottbus, Ebersbach aber auch für die Documenta in Kassel. Eine Anekdote, wie sie das Leben manchmal schreibt, erlebte Zöller in Chemnitz. Der Clubbetreiber faxte ihm zwar eine Wegbeschreibung zu, da aber ganz Chemnitz eine einzige Baustelle war, nützte diese herzlich wenig. Irgendwo in einer EinfamilienhausSiedlung, mitten im Nirgendwo, hungrig & durstig, stoppte er an einem Haus, vor dem sich ein Pappschild mit der Aufschrift „Kiosk“ befand. In dem Keller dieses Hauses befanden sich tatsächlich ein kleiner Kiosk und ein älterer Herr, den Zöller aufgrund des sächsischen Dialekts kaum verstand. Er erklärte, dass er als DJ gebucht sei, den Club aber nicht fände und bat darum, telefonieren zu dürfen – Handys gab es ja noch keine. Der ältere Herr schaute Michael merkwürdig an, sagte gar nichts und ging zu der Treppe, die nach oben führte. Er schrie irgendwas Sächsisches und kurze Zeit später kam ein gelockter Jüngling herunter und fragte, ob er der Zöller sei. Zufälligerweise war der Sohn dieses Kioskbesitzers der Veranstalter, der ihn als DJ gebucht hatte … Doch nicht nur für seine DJ-Tätigkeiten ist Michael Zöller in der schwarzen Szene bekannt. In Zusammenarbeit mit Off Beat stellte er in den 90ern den „Call of the Banshee“Sampler zusammen, gemeinsam mit Subtronic Records den Sampler „ZWISCHENFALL – from the 80s to the 90s“. Auf diesen finden sich wahre musikalische Schätze z.B. von Grauzone, Lars Falk, The Arch oder Geile Tiere – alles Songs, die fernab vom Chartgedöns und Technogehoppsel angesiedelt sind. Ende der 90er starb seine Mutter und er musste sich alleine um seinen bettlägerigen Vater kümmern, weshalb er nach Aachen zurückzog. Die Pendelei und die Pflege seines Vaters kosteten ihn mehr Kraft, als er seinerzeit aufbringen konnte und er merkte, dass er nicht mehr jede Woche auflegen konnte. Er kündigte daraufhin im Zwischenfall. Als sich dann aber nach einiger Zeit die Bochumer Matrix bei ihm meldete und ihn als DJ für die regelmäßigen 80er-Partys buchen wollte, sagte er zu und es machte ihm sogar wieder Spaß, zumal er dort nicht mehr wöchentlich auflegen musste. Was er dadurch verlor, war natürlich die Hitmacherkraft – Denn wenn er im Fall an drei Wochenenden hintereinander einen neuen Song spielte, hatte das Publikum dieses Lied im Ohr, aber wenn man nur einmal im Monat oder sogar nur alle zwei Monate im selben Club auflegt, sieht das anders aus. Heute bevorzugt er es, Songs

zu spielen, die zwar nicht mehr nagelneu sind, aber sonst bislang von kaum einem anderen DJ gespielt werden. Er versucht nach wie vor darauf zu achten, dass in seinem Musikprogramm Abwechslung enthalten ist, auch wenn er immer öfter feststellen muss, dass die meisten Gäste immer wieder dieselben Songs hören möchten. Da er aber der Meinung ist, dass sich ohne Neuvorstellungen bis heute nicht viel weiterentwickelt hätte, weigert er sich, immer dieselben Stücke zu spielen und versucht, eine gewisse Balance zu finden. Auch wenn Zöller den Ruf hat, überwiegend Gitarrenmusik zu spielen, gibt es durchaus Electro in seinem Repertoire. Allerdings spielt er nichts, bei dem er das Gefühl hat, die Musik wirkt einfach hingerotzt. Für ihn muss ein Song Seele in sich tragen und es sollte Breaks, Melodien sowie Rhythmus- und Harmoniewechsel innerhalb des Stückes geben. Aber nicht nur im Bereich Musik ist Zöller aktiv. Schon in den 90ern schrieb er für die Magazine New Life & Sonic Seducer. Im letzten Jahr erschien im PlöttnerVerlag der Titel »Schillerndes Dunkel« mit einem Beitrag, in dem Klaus Märkert, Myk Jung (The Fair Sex) und Michael Zöller ausgiebig über die Entwicklung der Szene und aktuelle Phänomene sprechen. Außerdem schreibt Zöller, wenn er mal wieder über ein Ereignis oder eine Situation extrem verärgert ist, in seinem Blog auf Myspace teils sehr amüsante Kolumnen. Diese präsentiert er in unregelmäßigen Abständen auch live auf der Bühne im Rahmen der »Schementhemen«-Reihe von Myk Jung und Klaus Märkert. Mit einem Märchen muss zum Schluss aber noch aufgeräumt werden. Es heißt ja, dass der DJ alle schönen Frauen des Abends abschleppen würde. Dem ist laut Zöller mitnichten so. Ganz im Gegenteil, da der DJ ja hinterm Plattenteller gefangen ist, hat er überhaupt keine Möglichkeit, ihn interessierende, weibliche Wesen auch nur näher kennenzulernen … sofern er seinen Job ernst nimmt … Aktuell legt Michael Zöller regelmäßig in der Essigfabrik in Köln sowie in der Zeche Carl in Essen auf. Um den Partygästen eine größere Vielfalt zu bieten, haben sich DJ-Teams gebildet. In Essen wird Zöller von DJ.uRu unterstützt, in Köln von DJ Kämpfer von Art of Dark. Termine, Kolumnen & weitere Hintergründe gibt es unter www.myspace.com/djzoeller. Michaela Paarmann

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