WÖCHENTLICHE GRATISZEITUNG Zeitung für Darmstadt
3. Jahrgang · Nummer 26 Auflage 95.000
www.darmstaedter-tagblatt.de
Donnerstag, 25. Juni 2015
Wir sagen Danke! Thema der Woche: Cornelia Zuschke seit einem Jahr im Amt.
Frage der Woche: Wer verstärkt den SV Darmstadt 98?
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Tier der Woche: Kater Kit auf der Suche nach Familien-Anschluss.
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Angebot der Woche: Fair gehandelte Kleidung aus Darmstadt.
Das Spargelfestival 2015 endet am 28. Juni, und wir möchten uns bedanken!
Abgänge der Woche: Knortz wünscht sich Neuzugänge.
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Die Raumfahrt wird hessisch Wissenschaft
www.spargelfestival.de Förderverein Liberale Synagoge
Johann Dietrich Wörner aus Darmstadt wird ESA-Chef in Paris
FLS-Benefizspendenkampagnen 2015:
Von Susanne Király Pfarrer, Arzt oder Bauingenieur – bis kurz vor Beginn seines Studiums war sich Johann Dietrich Wörner (50) nicht ganz sicher, für welchen Beruf er sich entscheiden sollte. Es siegte der Bauingenieur. Ein festes Fundament um nun, ab dem 1. Juli, als Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nach den Sternen zu greifen. Vom Bauingenieur zur Raumfahrt, das ist, von außen betrachtet, nicht unbedingt der folgerichtigste Weg. Und doch begleitete das Thema Weltraum und die Faszination dafür Jan Wörner schon seit seiner Kinderzeit. Unter dem Weihnachtsbaum lagen regelmäßig Jugendjahrbücher wie „Der gute Kamerad“ und „Das neue Universum“, in denen es viel um Technik und Naturwissenschaften ging. Als Wörner dann für den Posten des Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln im Gespräch war, hatte er in den zwölf Jahren als Präsident der Technischen Uni-
Neuer ESA-Chef: Johann Dietrich Wörner. Foto: Arthur Schönbein
versität Darmstadt nicht nur bewiesen, dass er erfolgreich führen, strukturieren und reformieren konnte. Im Bewerbungsgespräch punktete er zudem mit seinem Wissen um einen fast vergessenen Punkt der Raumfahrtgeschichte: The Untold Story of Thirteen American Women and the Dream of Space Flight (Die unerzählte Geschichte von 13 Amerikanerinnen und dem Traum der Raumfahrt), die Geschichte von Frauen, die in den 60er Jahren von der NASA zu Astronautinnen ausgebildet wurden, aber nie zum Einsatz kamen.
Jan Wörner hat drei konkrete Träume, wenn er an die nächsten vier Jahre seiner Amtszeit als Direktor der ESA denkt. Der erste: Große Projekte möchte er realisieren. Dazu gehört seine Lieblingsidee: Eine permanente Station auf der Rückseite des Mondes, von der aus man mit Teleskopen einen wesentlich ungestörteren Blick in die Weiten des Alls habe als von der der Erde zugewandten Seite. Der Mond stelle noch viele Fragen und die menschliche Neugier sei die stärkste Triebfeder, sie zu beantworten, sagt Wörner. „Ich
habe keine Ahnung, was dabei herauskommt, wenn wir herausfinden, woher der Mond kommt, wie er entstanden ist. Vielleicht eröffnet das ungeahnte Perspektiven.“ Wörner glaubt auch, dass der Mond bald Ziel für Touristen werde und steht dem keineswegs ablehnend gegenüber. „Wir wollen keine aktive Tourismusförderung, aber irgendwie macht der Mensch aus allem Tourismus. Auch auf der Erde war es so: Erst kommen die Forscher, dann die Touristen. In zwanzig Jahren fliegt man mit Touristen bis zum Mond. Und ich würde sofort mitfliegen.“ One-Way-Flüge zum Mars, wie sie jetzt immer wieder in den Schlagzeilen sind, lehnt Wörner aber als unethisch ab.
Völkerverbindendes Element Eine Forschungsstation auf dem Mond solle allen Ländern offen stehen, wünscht sich Jan Wörner, dem das völkerverbindende Element in der Weltraumforschung besonders wichtig ist und zwar unabhängig von konkreten irdischen Krisen. „Während einer Krise für die Zeit nach der Krise zusammenarbeiten“, so lau-
tet sein Credo. Es gäbe kaum ein besseres Symbol für die internationale Zusammenarbeit als die Internationale Raumstation ISS. Und so ist Jan Wörners zweiter und dritter Traum, etwas mehr europäischen Geist in der ESA zu verankern und das Verhältnis zwischen ESA und Europäischer Union zu entspannen. „Die Vereinigten Staaten von Europa, das fände ich gut,“ sagt Wörner, der in seinem Amt als ESAChef Europäer mit deutschem Geist sein will. Ab dem 1. Juli wird Jan Wörner denn auch einen offiziellen Wohnsitz in Paris haben. „Mein privater Briefkasten bleibt aber wie bisher in Darmstadt,“ bekräftigt er. In den Jahren als Student und später Präsident an der Technischen Universität hat der in Kassel geborene und in Hofgeismar aufgewachsene Wörner Darmstadt schätzen und lieben gelernt: „Darmstadt hat alles, was man von einer Großstadt erwartet, ist aber überschaubar, und wenn Sie wollen, können Sie hier tief in die Stadtgemeinschaft eintauchen.“ Und dann macht er seiner Wahlheimat am Woog das größte Kompliment: „Paris hat alles das nicht, was Darmstadt hat.“
Nach Zipf-Abgang rätselt Darmstadt weiter Kultur
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2.– 6.Juli 2015
Intendant Karsten Wiegand jetzt allein in der Verantwortung – und in Nachfolgegesprächen
Von Frank Horneff Nach der Trennung von Schauspieldirektor Jonas Zipf und dem Abgang zweier Dramaturginnen, dem Operndirektor und drei Schauspielern herrscht über die Gründe weiter eisernes Schweigen auf allen Seiten. Der Einmarsch war von Symbolkraft: Hessens Kunstminister Boris Rhein (CDU) und der Darmstädter Kulturdezernent, Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) zogen am Freitagabend gemeinsam zur „Freischütz“-Premiere im Großen Haus ein und würdigten im Rahmen der Premierenfeier anschließend zunächst die Inszenierung und danach den Intendanten des Hauses, Karsten Wiegand. Drei Männer, zwischen die kein Blatt Papier passt. Und
auch die Stellungnahmen der Drei zum überraschenden Ausscheiden von Schauspieldirektor Jonas Zipf (wir berichteten) lesen sich wie abgesprochen. Kurz, knapp, knackig – und inhaltsarm. Darmstadt rätselt weiter. Schmallippig heißt es aus dem Haus des Ministers: „In Musiktheater und Schauspiel werden die Spielpläne der nächsten Spielzeit wie geplant realisiert. Die Aufgabe des Intendanten als alleiniger Verantwortlicher für das künstlerische Personal ist es, dies zu gewährleisten. Dem haben wir nichts hinzuzufügen.“ Und auch der Kulturdezernent bleibt oberflächlich, findet aber immerhin ein Lob für die Arbeit von Jonas Zipf und stellt fest: „In Kenntnis der Gründe für die Trennung habe ich Vertrauen in die Entscheidung des Intendanten, auch wenn dies aktu-
ell eine Herausforderung für die künstlerische Arbeit mit sich bringt.“ Dieser Herausforderung muss sich Intendant Karsten Wiegand jetzt stellen. Zu den Gründen für die überraschende Trennung sagt Wiegand lediglich: „Hätte die Chemie nicht mehr gestimmt, hätten es Streit über die künstlerische Arbeit gegeben oder keine Einigkeit über die künftige Strategie des Hauses, hätten wir das benannt. Doch all das war es nicht“, sagt Wiegand. Der Intendant sicherte im Gespräch mit dem Tagblatt außerdem zu, dass „es auch in der kommenden Spielzeit in allen Sparten verantwortliche Menschen geben wird.“ Alle jetzt vakanten Funktionen in der künstlerischen Leitung wird Wiegand zeitnah wiederbesetzen. Wiegand bestätigte zudem, dass es hierzu bereits Gesprä-
che gibt. Und auch vom Intendanten viel Lob für Jonas Zipf: „Er hat für das Schauspiel am Staatstheater viele aufregende Projekte initiiert und angeschoben und wesentlich an der Vernetzung des Theaters mit vielen Menschen und Institutionen in der Stadt mitgewirkt“, würdigt der Intendant den unfreiwillig scheidenden Schauspielchef. „Diese Öffnung“, so Wiegand auf Tagblatt-Anfrage, „war ein wichtiger Teil meines Konzeptes, und das Staatstheater wird auf diesem Weg weitergehen.“ Und Jonas Zipf? Auch er schweigt. Um dann doch zu bestätigen, dass er das Staatstheater äußerst ungern verlässt. Im kommenden Jahr wird er weiter in Darmstadt wohnen. Von der großen Anteilnahme und Solidarität für ihn und seine junge Familie sei er „sehr,
sehr gerührt. Das gibt Kraft und Mut.“ Solidaritätsbekunden erfährt Jonas Zipf auch in den sozialen Netzwerken. So gibt es inzwischen eine Online-Petition, Diskussionen bei Facebook und Darmstädter Künstler sammeln Unterschriften. Sie solidarisieren sich mit Zipf – und haben kein Verständnis für das große Schweigen.
Jonas Zipf (oben) und Karsten Wiegand. Fotos: Staatstheater
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DARMSTÄDTER TAGBLATT
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25. Juni 2015
Tagblatt-Thema
Baudezernentin Cornelia Zuschke seit einem Jahr im Amt Gastbeitrag von Cornelia Zuschke
Von Martin Krauß Es hat viele Darmstädter überrascht, dass die grün-schwarze Koalition eine Bau-, Verkehrs- und Umweltdezernentin präsentierte, die parteilos ist. Seit dem 16. Juni 2014 ist Cornelia Zuschke im Amt. Über viele aktuelle Projekte hat das Darmstädter Tagblatt berichtet, häufig ging es im vergangenen Jahr um Großprojekte, die die neue Dezernentin noch von ihrer Vorgängerin geerbt hat. Daher haben wir die Stadtbaurätin um einen Blick in die Zukunft gebeten: Frau Zuschke, was werden Sie in den kommenden Jahren anpacken?
Verbindungen schaffen: Das Thema „Verbindung“ stellt für mich im Grundsatz einen wichtigen Schwerpunkt meiner Arbeit für Darmstadt dar. Darmstadt ist eine Stadt mit dynamischem Wachstum und mit Einschränkungen der Mobilität in der Fläche. Es kommt für die Zukunft darauf an, vernachlässigte Straßenabschnitte aufzuwerten, Restflächen zu nut-
zen und neue Wege zu finden. Wie bei einem Netz gilt es die vorhandenen Knoten zu nutzen, die Strippen aber zu überdenken. Dabei geht es um ein besseres Radwegenetz, sichere Verbindungen und eine bessere Verteilung des Verkehrs. Auch die Vernetzung mit unseren umgebenden Gemeinden in den Landkreisen wird eine wichtige Rolle spielen, bis hin zum ICE.
Das Darmstädter Tagblatt hat noch vor mir festgestellt, dass ich ein Jahr im Amt bin. Ein kleines Stück Rückblick sei mir ge-
Visitenkarte pflegen: Wir reden viel über Stadtgestalt, über Architektur. Was wir häufig aber vergessen, ist, dass der öffentliche Raum eigentlich das Prägende ist. Er ist die Visitenkarte der Stadt und fasst die individuellen Bauten erst zusammen. Es ist mir ein großes Anliegen, durch ein Gesamtkonzept zu einem einheitlichen Mobiliar und einer einheitlichen Ausstattung des öf-
gönnt, denn es macht mich stolz und dankbar, dass ich Darmstadt aus unterschiedlichen Ebenen und von vielen Seiten kennenlernen durfte. Darmstadt, das ist für eine Architektin und Stadtplanerin eine ganz besondere Stadt mit einer interessanten und zukunftsträchtigen Stadtstruktur. Darmstadt, das sind aber auch die Menschen mit ihrer ganz eigenen Sichtweise auf ihre Stadt, ihrem Engage-
fentlichen Raumes zu kommen. Das beginnt schon bei der Farbgebung, aber geht weiter über die Wiederherstellung von Brunnen, Denkmälern oder wichtigen Flächen bis hin zu Straßenbahnmasten und Licht. Zusammen mit dem Stadtplanungsamt sind wir deswegen dabei zu überlegen, wie wir diesbezüglich Einfluss nehmen und darüber hinaus darauf achten können. Es ist mir zudem ein Anlie-
ment, ihrer Kommunikationsstruktur. Darmstadt sind für mich die Gremien, der Magistrat und vor allem aber auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen ich die fachlichen Themen teile, und ohne deren Hilfe und Kompetenz ich so schnell nicht die vielen Facetten der Stadt kennengelernt hätte. Ich möchte an dieser Stelle allen Menschen danken, die sich Mühe gegeben haben, mir ihr Darmstadt näher zu
gen, auch kleinere Bereiche wie raumwirksame Inseln oder Highlights in den Straßen auszugestalten, ohne dass dies jedoch mit einem erhöhten Aufwand an Material oder Finanzen einherginge. Manchmal sind es die grünen Oasen oder ein vornehm zurückgestalteter Bereich, der Raum gibt für Verweilen oder ganz eigene Initiativen. Fotos: Arthur Schönbein
bringen, die mir gezeigt haben, was Darmstadt tief in seinem eigentlich Inneren ist. Es hat viele große Themen gegeben: Ich erinnere dabei an den Friedensplatz, die Grafenstraße, den ICE, die Lincoln Siedlung und Kelley-Barracks, Stadtgestaltung und Landesgartenschau. Aber Sie fragen aber nach dem Morgen, nach dem, was aus meiner Sicht für Darmstadt anzupacken ist. Und in der Tat: Zwischen dem Alltäglichen
und den Highlights gibt es Bereiche, die planerisches oder gestalterisches, ordnendes oder strukturierendes Eingreifen benötigen. Ich sehe einen wichtigen Teil meiner Arbeit darin, nicht nur Großprojekte zu konzipieren, zu begleiten, zu moderieren und zu „vermarkten“, sondern auch die vorhandene Infrastruktur dieser Stadt zu stabilisieren, aufzuwerten und weiter zu entwickeln. Ich habe Lust auf mehr, auf viel mehr.
Zukunft planen: Ich möchte auf zwei planerische und konzeptionelle Themen hinweisen, die mir sehr am Herzen liegen. Mobilitätsentwicklung können wir heute nicht mehr rein verkehrlich betrachten. Wir müssen für ein Konzept „Mobilität 2030“ in ganz unterschiedlichen Ebenen von Technologiewandel über die Technik bis hin zu den Straßen und Wegen aber auch unserem Verhalten und den entsprechenden Räumen dafür im Stadtgrund-
riss denken. Parallel dazu soll ein Städtebaulichesund Stadtentwicklungskonzept „Darmstadt 2030“ entwickelt werden. Wachstum bedeutet heute nicht einfach ein Mehr an allem (Straßen, Gebäude, Flächenverschleiß, Infrastruktur). Wie also kann Darmstadt aus seinem Wachstum Entwicklung generieren? Darmstadt ist und bleibt eine Stadt, die mehr als viele andere Städte Zukunft kann und in der Lage ist, diese Zukunft neu und nachhaltig zu gestalten.
Großgrün erhalten: Darmstadt ist wie ein Netzwerk aus interessanten und individuellen Quartieren. Dazwischen gibt es hoch frequentierte Straßen, aber auch kleine, feine Verbindungen. Viele Straßen müssen saniert werden. Insbesondere in den großen Straßen führt der regelkonforme Ausbau perspektivisch zum Verlust von Großgrün. Zusammen mit meiner Verwaltung arbeite ich deswegen an einem Konzept: Es muss abgewogen werden, ob bei jedem Straßenausbau oberirdisch alle Belange einhundertprozentig erfüllt werden müssen. Es kann auch
einmal passieren, dass ein Baum einem geplanten Radweg oder Fußweg im Wege steht. Selbst die eine oder andere Wurzelaufwerfung werden wir, wenn es um den Erhalt von Großgrün geht, hinnehmen müssen oder auch einmal einen Umweg mit dem Kanal ermöglichen müssen. Hier ist Haltung gefragt und es geht darum, wie wir situationsgerecht vorgehen, um diese Qualität in unserer Stadt nicht zu verlieren. Für mich sind die Baumkanten und grünen Raumachsen wie viele Rückgrade, die der Stadt Kontur geben und sie zu etwas besonderem machen.
KOMMENTAR
Die Strategin Von Martin Krauß Vor einem Jahr hat Darm stadt große Erwartungen in die neue Bau-, Verkehrs-, Umwelt- und Planungsdezernentin gesetzt. Für alles Mögliche sollte Cornelia Zuschke sofort ein Patentrezept haben. Naturgemäß musste sie diese überhöhten Erwartungen erst einmal enttäuschen, aber sie hat sich schnell eingearbeitet. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Als Zuschke die Anfrage erhält, einen Gastbeitrag für das Darmstädter Tagblatt zu schreiben, ist sie mitten im Tagesgeschäft. Sie
Herausgeber: Klaus-Jürgen Hoffie, Helmut Markwort, Horst Vatter
hat offensichtlich Spaß an ihrer Arbeit und das ist gut für Darmstadt. Dass die Architektin zudem von ihren Kollegen als Strategin beschrieben wird, zeigt weshalb sie die richtige Wahl für ihr Amt ist. Cornelia Zuschke nimmt die Herausforderung Zukunft gern an. Sie hat Lust auf mehr, auch abseits der großen Projekte, die sie von ihrer Vorgängerin geerbt hat. Ihr geht es nicht um Prunk oder Parteiideologie, sondern um Lebensqualität. Darmstadt identifiziert sich eben nicht bloß durch ein neues Stadion oder die Ab-
planung der Nord-Ost-Umgehung. Das hat sie erkannt. Allerdings muss Zuschke aufpassen, nicht von diesen Großprojekten überwältigt zu werden. Dass etwa das neue Rathaus in der Prioritätenliste der grün-schwarzen Koalition erst einmal nach hinten gerutscht ist, bietet nun die Chance, dem Marienplatz ein ansprechendes Gesicht zu geben – und sei es nur übergangsweise. Hier ist eine Lösung nicht erst dann notwendig, wenn das Rathausthema abschließend diskutiert wurde. Hier ist die Planerin gefragt – jetzt. Eine Lösung
ist auch für die Stauprobleme an Darmstadts Ostpforte dringend notwendig. Die ist Zuschkes Vorgängern in Jahrzehnten zuvor nicht gelungen, doch auch die parteilose Bau- und Verkehrsdezernentin kommt an dem Thema Mobilität nicht vorbei. Zu sehr ist dieser Bereich jahrelang zu kurz gekommen, zu groß ist der Sanierungsstau geworden. Zu unterschiedlich sind die Parteiinteressen in dieser Frage. Doch in der Herausforderung Mobilität liegt auch eine große Chance. Darmstadt wächst, doch das
Wachstum der Stadt ist begrenzt. Gerade die Infrastruktur sorgt aber dafür, dass die Stadt weiter pulsiert. Wer ohne Herz und Strategie schlicht auf mehr Beton setzt, würde der Stadt aktuell schaden. Das aber ist nicht Zuschkes Strategie. Sie betont, sich ein genaues Bild davon zu machen, was vor Ort ist. Sie will erhalten, was gut ist und verbessern, was verbessert werden muss. Zuschke hat erkannt, dass Darmstadt Zukunft kann. Jetzt müssen die Darmstädter nur noch erkennen, dass die Strategin auch Zukunft will.
IMPRESSUM Verlag: Marktplatz Medien GmbH&Co KG Geschäftsführer: Ulrich Diehl
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Erscheinungsweise wöchentlich, 95.000 Exemplare
DARMSTÄDTER TAGBLATT
25. Juni 2015
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Five
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Unsere Expertise: Erfahrung seit 1950. • Lieblingsplatz: zur Ludwigshöhe auf immer anderen Wegen durch den Wald • Gefühl: pulsierende Großstadt zwischen Wissenschaft/ Zukunft und viel zu tun für eine Bau-, Mobilitäts- und Umweltdezernentin im Heute. Das heißt: ich fühle mich am rechten Platz zur rechten Zeit. • Ruhepol: abends mit dem Fahrrad nochmal ein paar Runden durch die Orangerie • Besonderes: Mathildenhöhe, Rosenhöhe, Paulusplatz u.v.m., eine Mischung aus Kunst, Geschichte, Gartenkunst und Architektur, für mich eine verpflichtend positive Tradition • Alltägliches: Darmstadt motiviert zur Auseinandersetzung mit Stadt in allen Facetten, jeden Tag neu. Und Darmstadt feiert friedlich über Lilien zu den Heinern, bis zu großer Kunst und Kultur, das genieße ich. Cornelia Zuschke (54), seit einem Jahr Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umweltdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Welche fünf Dinge machen für Sie Darmstadt aus? Das „Darmstädter Tagblatt“ möchte Ihre Favoriten kennenlernen und in der Rubrik „High Five“ veröffentlichen. Ganz gleich, ob es sich um einen Ort, ein Restaurant oder einen Verein handelt, einen Menschen, einen Gegenstand, ein Ereignis oder eine Mischung aus alldem – wichtig ist nur der Darmstadt-Bezug. Wir brauchen Ihren Namen, Ihr Alter und Ihren Beruf und dazu ein Foto von Ihnen. Wir freuen uns auf Ihre Darmstädter „High Five“! redaktion@darmstaedter-tagblatt.de, Stichwort „High Five“
Tops
Flops
zusammengestellt von der Tagblatt-Redaktion
Vom Oberbürgermeister am vergangenen Festwo-
chenende kurzerhand zur „Avantgarde“ erklärt, zählen sie doch zu den bodenständigsten Darmstädtern: Herzlichen Glückwunsch zu 425 Jahre Martinsviertel!
Jubiläums-Watze 13 500 Pflanzen haben Stadtgärtner jetzt in der Darmstädter Orangerie untergebracht, nur Darmstadts Ex-Bürgermeister Horst Knechtel hatte mit seinem Straßenbegleitgrün ein ähnliches Faible für alles was blüht.
Blumen-Meer Dass es nach dem Aus für die Stadtgärtnerei an der
Orangerie trotz engagierter Bürgerbeteiligung noch immer keine Entscheidung über die Zukunft des Areals gibt, sorgt für Verdruss.
Welke Träume Bleiben wir in der Orangerie: Neben den Blumenbee-
ten häufen sich dort weiter Glasscherben und Leergut als unliebsame Hinterlassenschaften.
Fleischgewordene Unvernunft
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Mit dem Rumpfteam ins Abenteuer Bundesliga Lilien
Zwölf Feldspieler, zwei Torhüter, keine Neuzugänge, beim Trainingsauftakt des SV Darmstadt 98 am Samstag reichte das Personal gerade für einen lockeren Kick im Kleinfeld auf dem neuen Rasenplatz am Böllenfalltor. Dafür waren mehr als tausend Zuschauer zu Gast – und die durften sogar ganz nah ran an die Aufstiegshelden. Nach wenigen Minuten gab Trainer Dirk Schuster nämlich das Kommando, das Tor im Zaun des neuen Platzes zu öffnen und die Anhänger ganz nah an die Spieler heranzulassen. „Ich denke, dass die Fans es verdient haben, nah an der Mannschaft zu sein“, sagte Schuster. Und Präsident Rüdiger Fritsch erklärte: „Wir können ja nicht nur erzählen, dass wir gelebte Gemeinschaft sind.“ Im Kader gibt es weiterhin noch einige unbesetzte Stellen. Vor allem die abgewanderten Stammspieler Leon Balogun, Romain Brégerie und Hanno Behrens müssen dringend ersetzt werden. Zudem muss das Team qualitativ verbessert werden, denn auch Schuster sieht den qualitativen Unterschied von der Zweiten Liga zur Bundesliga als „Quantensprung“.
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Gerade 14 Spieler standen Trainer Dirk Schuster zum Trainingsauftakt zur Verfügung. Der Vorfreude auf die erste Erstliga-Saison seit 33 Jahren tat das keinen Abbruch.
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Tausend Zuschauer beim Trainingsauftakt.
Neuverpflichtungen sind jedoch bislang Fehlanzeige. „Der Markt ist momentan überhitzt“, sagte Schuster. Da würden Preise aufgerufen, die den finanziellen Rahmen des Vereins weit sprengten. Trotzdem verspricht er, dass man bis zum Beginn des Trainingslagers im Schwarzwald am 6. Juli ein konkurrenzfähiges Team beisammen haben werde. Derzeit gehe es vor allem darum, Spieler mit Bundesliga-Erfahrung zu gewinnen. Als ein heißer Kandidat gilt der ehemalige Mainzer Nikolče Noveski, über den Schuster selbst sagt: „ein interessanter Name“. Eine kleine Erfolgsmeldung gab es am Montag, als man sich mit Flügelmann Sandro Sirigu auf einen neuen Vertrag bis 2017 verständigte. Auch den bislang von Hertha BSC ausgeliehenen Fabian Holland würde der Verein gerne halten. „Hertha muss noch lernen, dass sie mit Darmstadt 98 verhandeln“, bemerkte Präsident
Foto: A. Schönbein
Fritsch süffisant über die Gespräche. Dass es für die Lilien in der kommenden Saison von Beginn an nur „ums pure Überleben“ geht, stellte er auch in einem Interview des Fachmagazins „Kicker“ klar. Man müsse sich wieder an das Gefühl von Niederlagen gewöhnen, mahnte Fritsch. Nun geht es zunächst darum, die körperlichen Grundlagen für die kommende Saison zu schaffen. Die Spieler erwartet eine harte Vorbereitung, auch wenn der Trainer grinsend verspricht: „Sie wird bei niemandem bleibende Schäden hinterlassen.“ Denn in der anstehenden Spielzeit wird das Team nur mit Kampf und Physis eine Chance haben. „Wir werden in jedem Spiel an die Grenze gehen müssen. Das, was wir spielerisch vielleicht nicht so drauf haben, wollen wir körperlich wettmachen“, sagte Angreifer Dominik-Stroh Engel. „Der Aufstieg war das achte Weltwunder. Der Klassenerhalt wäre dann das ko neunte Weltwunder.“
Spielfest auf dem Johannesplatz Spaß haben, Geschicklichkeit trainieren und spannenden Geschichten lauschen können Kinder beim Spielfest auf dem Johannesplatz in Darmstadt. Ab 12.45 Uhr präsentiert die Gruppe „Abraxas“ Märchen im Erzählzelt. Gleichzeitig startet ein Orgelworkshop und der vielseitige Spieleparcours. Um 13.00 Uhr treten Kinder und Jugendliche der Musikschule Weber auf, und ein Trommel-Workshop lädt zum Mitmachen ein. Auch Kulinarisches erwartet die Besucher: Selbstgemachte afrikanische Speisen, Kuchen und Getränke von der Eritre ischen Gemeinde Darmstadt. Die Initiative bietet außerdem Süßes und Deftiges aus eigener Herstellung an. Ein Flohmarkt für Spiele, Kinderkleidung lädt Groß und Klein zum Stöbern ein. Wer einen Flohmarktstand anbieten möchte, meldet sich bei Surekha Misra, Tel: 06151-291057 oder E-Mail: surekha@t-online.de. Das Spielfest wird zum vierten Mal von der Ev. Johannesgemeinde und der Initiative Johannesplatz e.V. ausgerichtet.
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Das stand vor 100 Jahren in dieser Zeitung Zusammengetragen von Georgeta Iftode
Stadtverordnetenversammlung 4. Sitzung. Mitteilungen. Stadtv. Hessert macht darauf aufmerksam, daß ein Gerücht verbereitet werde, die von der Stadtverwaltung gekauften Fleischwaren seien am Verderben. Es wäre deshalb vielleicht angebracht, daß sich Herr Oberbürgermeister darüber äußere. – Dr. Glässing : Ich habe schon früher erklärt, daß dieses Gerücht unsinnig ist, das gekaufte Fleisch ist erster Qualität. Er gedenkt sodann des bedauerlichen Unfalls im Schlachthof, er wolle sich vorher eines Urteils über die Ursache des Unfalls enthalten, bevor die staatsanwaltliche Untersuchung beendet ist.
DARMSTÄDTER TAGBLATT
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Die Meisterhaft-Bauherrenprämie 2015 – Qualitätsorientierter Wettbewerb für Sanierungs- und Neubauprojekte Seit 2005 weisen die Sterne auf dem „Meisterhaft“Siegel privaten Bauherren den qualitätsbewussten Weg bei der Realisierung von Neubauten und Sanierungsprojekten. Das „Meisterhaft“-Siegel ist eine Auszeichnung, die nur Handwerksunternehmen tragen dürfen, die sich den strengen Richtlinien des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und seiner Landesverbände gestellt und diese umgesetzt haben. Ziel ist es, dem Bauherren ein verlässliches Entscheidungskriterium bei der Wahl baurelevanter Gewerke an die Hand zu geben. Als Preise wurden Prämien im Gesamtwert von 5.000 Euro ausgeschrieben, die wiederum als Leistung von einem Meisterhaft-Betrieb abgerufen werden können. Bemerkenswert ist es, dass zwei der drei ausgezeichneten Projekte auf die kreative Gestaltungskompetenz von Fliesen-Meisterbetrieben bauen. Der Baugewerbeverband sieht darin eine Bestätigung dafür, dass die Ausbildung zum Meister trotz der Abschaffung des gesetzlichen Meisterzwangs in der Fliesenlegerbranche der richtige und zukunftsweisende Weg ist – auch um den wachsenden Ansprüchen in dieser Branche gerecht zu werden. Über den 1. Preis und eine Prämie in Höhe von 2.500,00 Euro freut sich die Familie Schmitt aus der Nähe von Kaiserslautern, die sich vom Umbau ihres bisher von dunklem Holz geprägten Innenhofs ein deutliches Plus an Wohnqualität versprach. Die Planung und Umsetzung wurde federführend vom 4-Sterne-Meisterhaft-Betrieb Fliesen Lenz, Kaiserslautern + Idar-Oberstein ausgeführt. Auch bei der Realisierung des zweiten prämierten Projektes war ein Fliesen-Meisterbetrieb maßgeblich beteiligt und unterstützte Frau Gisela Nadler aus Darmstadt bei der Umsetzung ihres Traumbades mit separatem Gäste-WC und der neuen Küche. Im 5-Sterne-Meisterhaft-Betrieb Fliesen-Fadel GmbH & Co. KG, Idar-Oberstein + Darmstadt hatte sie einen inspirierenden Partner gefunden, der
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ihren Wunsch nach einer farbenfrohen und ausgefallenen Lösung mit Rat und Tat unterstützte – inklusive der abstimmungsintensiven Bauleitung. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Frau Nadler mit Fliesen-Fadel wurde jetzt mit der Meisterhaft-Prämie in Höhe von 1.500 Euro gekrönt. Erstmals machte die begehrte Bauherren-Prämie den Sprung über die deutsch-luxemburgische Grenze und dort zur Bauherrenfamilie Marcel Huberty in Greisch. Dort freute man sich über den 3. Platz und eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro. Besondere Verantwortung bei der Realisierung des Projekts lag deshalb bei der ausführenden Bauunternehmung Alois Müller, Hermeskeil. Von dem erfahrenen 5-Sterne-Meisterhaft-Betrieb wurde diese grenzüberschreitende Aufgabe erfolgreich gemeistert. Insgesamt zeigte sich der Baugewerbeverband Rheinland-Pfalz sowohl von der Quantität als auch der Qualität der eingereichten Bewerbungen begeistert: Sowohl im erfolgreichen Meisterhaft-Konzept als auch im wachsenden Qualitätsbewusstsein spiegelt sich ein konstant wachsendes Bedürfnis nach hochwertigem und nachhaltigem Bauen wider. Die Leistungen eines Meisterbetriebs werden hoch geschätzt und bewusst gewählt – und das nicht nur beim Fliesen-Meisterbetrieb. oh
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„…dann fängt de Zeiger aa und rückt!“ Die Hessische Spielgemeinschaft, die in diesem Jahr seit neun Jahrzehnten Darmstadts Kulturleben bereichert, setzt nach einer viel beachteten Neuinszenierung des „Datterich“ ihr Programm im Jubeljahr fort: Zur traditionellen Einstimmung auf das Heinerfest lädt die Spielgemeinschaft für Mittwoch (1.) um 19 Uhr in das Justus-Liebig-Haus zur Lesung
ein: „Wenn mer des Licht der Welt erblickt, dann fängt der Zeiger aa un rückt!“ so das Motto des Abends mit Geschichten, Gedichten und Melodien, die „Erinnerungen an heitere Lebensabschnitte wachrufen und trübe Gedanken vertreiben sollen.“ Der Eintritt ist frei. ff
■■Mehr im Internet: www.hessische-spielgemeinschaft.de
Gesellschaft
Der Darmstädter Psychologiestudent Nils Gundlach präsentiert seine Fairtrade-Mode
Von Georgeta Iftode Was macht ein gutes Kleidungsstück aus? Für viele Menschen ist ein niedriger Preis das entscheidende Kriterium. Ob das begehrte T-Shirt oder die Jeans in Bangladesch oder China produziert werden, interessiert den preisbewussten Käufer nicht. Und ob Kinderarbeit, schlecht bezahlte Mitarbeiter und minderwertige Stoffe den billigen Preis ermöglichen, ist vielen nicht bewusst oder egal. Die Bekleidungsindustrie macht sich diese Schnäppchen-Mentalität zunutze und produziert Billigware am laufenden Band. Der Darmstädter Psychologie- und Soziologiestudent Nils Gundlach wollte diese Massenware nicht mehr tragen, sondern „Klamotten haben, die es nicht zu Kaufen gab.“ Zunächst sei es ein subjektives Ziel gewesen, erzählt Gundlach. Kleidung haben, die andere nicht tragen, war sein Antrieb. Und so begann der kreative Student T-Shirts zu kaufen und selbst zu bedrucken: „Es war
Logo habe ich selbst entwi- line kaufen. Künftig möchte ckelt. Die Marke GOXON ist der Ein-Mann-Unternehmer mittlerweile patentiert. Das auch Läden beliefern: „Da einzige, was ich von den Zu- das Projekt eine Herzensanlieferern bekomme, sind gelegenheit ist, will ich an die Textilien, die ich aus ei- allen Prozessen teilhaben. ner Palette bestellen oder Ich mache gerade meinen sie selbst anfertigen lassen Master und arbeite nebenkann.“ bei; eine Ausweitung ist für Auf sein Logo Goxon, das mich zeitlich nicht machbar. „go on“ ausgesprochen wird, Aber es werden Läden im kam Gundlach schnell, weil Rhein-Main-Gebiet mit einer keinem Trend hinterher bezogen, mit denen ich berennen will, sondern jedem reits Kontakt habe.“ Trend voraus geht, indem er klassische Schnittmuster Dafür, dass sein Ziel am anbietet. Und weil das „go Anfang war, für sich selbst on“ schwieriger zu patentie- Kleidung zu machen, ist Nils Gundlach setzt sich für Fairtrade Kleidung ein. ren war und das Englische Gundlach zufrieden, inzwi Foto: Arthur Schönbein „goon“ mit Trottel übersetzt schen gibt es Menschen, die wird, hat der Student das X seinen One-Pullover zum ganz easy, und dann haben zusammenarbeitet, tra- eingefügt. Momentan kann Lieblingsstück erklärt hameine Freunde die T-Shirts gen zwei Zertifikate, die die man seine Produkte nur on- ben. gesehen und wollten sie ha- Fairtrade-Aspekte abdeben.“ Und weil die T-Shirts cken. Das sind die „Fairwagut ankamen, überlegte er, re Foundation“ und „Glosich selbständig zu machen. bal Organic Textile Standard Es geht um die Arbeitsbedingungen in Fabriken: keine KinderZunächst ging es nicht um (GOTS)“. Fairtrade-Kleidung, er wollGundlach baute seine ers- und Zwangsarbeit, der Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherte nur etwas Einzigarti- te Kollektion nicht im klas- heit müssen gewährleistet sein, die Zahlung von existenzsicherenges für sich schaffen. Als es sischen Stil – Frühjahr, den Löhnen, gültige Arbeitsverträge und keine Diskriminierung. aber darum ging, es anderen Sommer, Herbst und Win- Zudem geht es um Produktionsbedingungen, die verwendeten Menschen zu geben und er ter – sondern nach Produkt- Rohstoffe, in diesem Fall der Biobaumwolle. Die gesamte Promit seinem Namen für das paletten, auf. Dazu gehö- duktionskette vom Anbau bis zur Ernte und Etikettierung müssen Produkt stand, entschied ren zwei Produkte, die im- zertifiziert sein. Gundlach, fair produzierte mer angeboten werden: der Kontakt: Nils Gundlach, Rheinstraße 32, Darmstadt, Ware anzubieten. „One-Pullover“ und ein be- Telefon: 0159/04212411 Die Londoner Zuliefe- stimmtes T-Shirt. „Den E-Mail: service@goxon.de, www.goxon.de rer, mit denen der Student Schnitt, die Designs und das
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Karl-Hess-Platz für Darmstadt Erinnerung
Ehrung für Heinrich Blumenthal im November 2015
Der Förderverein Liberale Synagoge (FLS) fordert einen Karl-Hess-Platz für Darmstadt. Damit wolle man den letzten, deutsch-jüdischen Präsidenten des SV Darmstadt 98, Dr. Karl Hess (1900 – 1975) ehren. Der FLS-Vorsitzende Martin Frenzel will mit dem Vorstand des SV Darmstadt 98 zeitnah Gespräche führen. Ziel sei es, „2016, wenn irgend möglich direkt vorm Merck-Stadion am Böllenfalltor auf diese Weise einen Beitrag gegen das Vergessen zu leisten“, so Frenzel. Hess war 1933 von den Nazis aus dem Amt gejagt und aus seiner Heimat vertrieben worden. Er starb im brasilianischen-Exil. Bereits am 6. November will der FLS eine Heinrich-Blumenthal-Ge-
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Ausgezeichneter Deo Schutz ohne Aluminiumsalze: sebamed Frische Deo erhält Bestnote von „Öko-Test“ Karl Hess ist auf unserem Bild der fünfte von rechts, vor dem sitzenden Jungen. Umringt ist er von der damaligen ersten Fußballmannschaft des SV Darmstadt 98 im Sommer 1932. Foto: SV Darmstadt 98.
denktafel auf dem Johannesplatz einweihen. „Damit wollen wir an den Gründer des Johannesviertels, Stadtplaner und Politiker (1824 –
1901) erinnern“, so der Tenor beim FLS. Er gehörte neben Rabbi Landsberger und Otto Wolfskehl zu den Motoren beim Bau der Liberalen Syn-
agoge von 1876, die 2016 ihr 140jähriges feiert. Auch war er der Gemeindevorsteher der Liberalen Jüdischen Geoh meinde.
Flohmarkt rund um 603qm Der Flohmarkt ist neben Tatort gucken und dabei Pizza essen ein Klassiker unter den Sonntags-Hab-Ich-Eh-Nix-Besseres-Tun-Aktivitäten. Der diesjährige Saisonauftakt des 603qm Flohmarkts ist wie gewohnt im Hof rund um das kleine Container-Café, in dem es auch dieses Jahr wieder genug Platz für
Schnäppchenjäger, Ausmister, Panini-Alben-Sammler, Recycler und Feilscher gibt. Natürlich auch für alle, die einfach mit Kaffee, Kuchen oder einer Limo in der Hand auf unserer Terrasse entspannen wollen. Zu Hause bleiben können: Händler, Nazis und Sexismus. Die Standgebühr beträgt 5 Euro
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