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LITERATUR

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GEMISCHTES

GEMISCHTES

Hast du uns endlich gefunden

Edgar Selge

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4. März, 19.30 Uhr, Paderborn, Theater Paderborn Eine Kindheit um 1960, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen.

Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter am Esstisch führen. Aber er bleibt Zuschauer. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie.

Dieser Junge, den der Autor als fernen Bruder seiner selbst betrachtet, erzählt uns sein Leben und entdeckt dabei den eigenen Blick auf die Welt. Wenn sich der dreiundsiebzigjährige Edgar Selge gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Schatten der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein.

Edgar Selge gehört zu den bedeutendsten Charakterdarstellern Deutschlands. 1948 geboren, wuchs er im ostwestfälischen Herford als Sohn eines Gefängnisdirektors auf. Seine Schauspielausbildung schloss er 1975 an der Otto Falckenberg Schule in München ab. Zuvor studierte er Philosophie und Germanistik in München und Dublin sowie klassisches Klavier in Wien. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Edgar Selge lebt mit der Schauspielerin Franziska Walser zusammen. Die beiden haben zwei Kinder. »Hast du uns endlich gefunden« ist sein literarisches Debüt.

Lesung und Austausch mit Lisa Jaspers

Unlearn Patriarchy

8. März, 18 Uhr, Paderborn, Rathaus

Sich gegen das Patriarchat zur Wehr zu setzen, ist besonders im Alltag schwierig. Denn vieles ist so vertraut, dass wir es gar nicht hinterfragen. Wir schließen Frauen durch Sprache aus, folgen veralteten Rollenbildern oder passen uns männergemachten und kapitalistischen Strukturen an, wenn wir im Beruf erfolgreich sein wollen. Die Beiträge der Antholgie »Unlearn Patriarchy« berichten von eigenen Erfahrungen, fatalen Denkmustern und der absoluten Notwendigkeit, diese toxischen Strukturen aufzulösen.

Lisa Jaspers spricht im Rahmen dieser Lesung darüber, wie die patriarchalischen Verhaltensmuster gebrochen werden können und ein besseres Leben möglich ist.

Kooperationsveranstaltung der Bonifatius-Buchhandlung und der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn.

Eintritt: 10,- €

»Alles muss Rausch – Ein hochprozentiger Abend«, satirische Lesung

Thomas C. Breuer

11. März, 20 Uhr, Paderborn, Amalthea Theater Eine Fahrt ins Blaue zwischen Vollernter und Leergut, zwischen Schöngeist und Flaschengeist, über www – Weinherrlichkeit, Weinehrlichkeit und Weinerlichkeit (letzteres eingeschränkt). Breuer unternimmt natürlich auch Streifzüge in benachbarte alkoholische Regionen – alles muss Rausch! – und leuchtet das Verhältnis zwischen Alkohol, Politik und Kirche neu aus. Stellenweise mit Liedern, sicher aber mit Trost, Geselligkeit, Nächstenliebe (in vino caritas) sowie – nicht zu vergessen – Gesundheit (in vino sanitas). »Ein intelligentes und tiefsinniges Wort-Feuerwerk, oft auch herrlich boshaft ...« (Südkurier, Konstanz) Karten (18,- Euro) unter 05251/22424 info@amaltheatheater.de) sowie an der Abendkasse.

Bilderbuchkino:

16. März, 16 Uhr, Paderborn, Medienzentrum, Am Stadelhof 10

Theo ist so wütend! Er brüllt wild und laut – und plötzlich steht er nicht mehr in seinem Kinderzimmer, sondern mitten im Dschungel! Theo tobt wie ein wilder Löwe, Roooaaarrr!, und wird dabei immer wütender: Wie soll er jetzt nach Hause finden, raus aus dem Gefühle-Dschungel? Zusammen mit seinem Begleiter, dem netten Papagei, macht Theo sich auf den Weg. Vielleicht kann ihnen die ängstliche kleine Maus ja weiterhelfen? Der lustige Affe? Oder das traurige Krokodil? Gemeinsam finden die Freunde sicher einen Weg aus dem Dschungel!

Eine großartige Bilderbuchgeschichte über das Thema »Gefühle«, mit lustigen Sprachspielereien und einzigartigen Illustrationen, zum gemeinsamen Vorlesen und Betrachten für Kinder ab 4 Jahren.

Nach der Geschichte kann wie immer gebastelt und im Anschluss die Bücherei erkundet werden. Voranmeldung unter 05251/1251902 oder sophieloreen.mueller@erzbistum-paderborn.de

Paderborner Literaturtage

17. bis 26. März

Die Paderborner Literaturtage finden – nach ein paar »Vorworten« – vom 17.-26. März statt und sind ein Zusammenwirken vieler Veranstalter, darunter sowohl städtische (VHS, Stadtbibliothek), private (Buchhandel, Gastronomie-Betriebe u.a.), kirchliche (Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Medienzentrum im Erzbistum Paderborn), regionale (Kulturamt des Kreises Paderborn, Kreisfahrbücherei, Stadtbücherei Salzkotten) als auch andere Veranstalter wie das Theater Paderborn, das Amalthea Theater, das Literaturbüro OWL und der AStA der Uni. Das Kulturamt der Stadt Paderborn übernimmt die Koordination und ist mit einigen eigenen Veranstaltungen dabei, darunter einer Lesung in der Synagoge. Dort wird die Erzählung »Arthur Aronymus« von Else Lasker-Schüler gelesen, in dem die Autorin ihren Vorfahren in Geseke und Paderborn ein Denkmal setzt. Inhaltlich geht es um antijüdische Pogrome in Westfalen Mitte des 19. Jahrhunderts. Alle Informationen finden sich im Internet unter www.paderborn.de/literaturtage. Zur Werbung dient schon zum zweiten Mal eine App.

Paderborner Literaturtage

»Mörderfinder – Mit den

Augen des Opfers«

24. März, 19.00 Uhr, Paderborn, Bonifatius Buchhandlung, Liboristraße 1

Damit hat Fallanalytiker Max Bischoff nicht gerechnet. Keine andere als die Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin, die bislang kein gutes Haar an ihm gelassen hat, bittet Max um Hilfe. Er soll in dem kleinen Weinort Klotten an der Mosel inoffziell in einem nie gelösten Vermisstenfall ermitteln. Keskin ist in ihrem privaten Umfeld auf neue Hinweise zu dem über zwanzig Jahre alten Fall gestoßen und hofft, dass es Max gelingt, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Doch kaum vor Ort ereignet sich ein Mord. Max ist bald an etwas dran, aber ignoriert alle Warnungen. Eine Entscheidung, die ihn das Leben kosten könnte …

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist.

Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Die Veranstaltung wird vom Medienzentrum im Rahmen der Paderborner Literaturtage organisiert. Der Eintritt beträgt 5,- €. Karten im Vorverkauf erhältlich im Medienzentrum und in der Bonfatius Buchhandlung.

Project Wolf Hunting

3. März, 22.45 Uhr, Paderborn, Pollux

Eine Gruppe gewalttätiger Schwerverbrecher soll von den Philippinen nach Südkorea ausgeliefert werden. Um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, erfolgt die Überführung auf dem Seeweg – an Bord des alten Frachtschiffs Frontier Wolf. Begleitet von knapp zwei Dutzend hartgesottenen Polizisten, werden die Straftäter unter Deck eingesperrt und streng bewacht. Doch die Crew ist unterwandert worden. Die Gangster haben Saboteure eingeschleust und jede Menge Waffen an Bord geschmuggelt. Es dauert nicht lange, bis ein blutiger Kampf ausbricht, der unzählige Leben kostet. Was jedoch niemand ahnt: Im Rumpf des Schiffs lauert eine noch viel größere Gefahr ...

Die drei ??? – Erbe des Drachen

8. März, 16 Uhr, Paderborn, Pollux

Mit seiner außergewöhnlichen Intelligenz und seinem fotografischen Gedächtnis ist Justus Jonas der »Kopf« des berühmten Detektiv-Trios Die drei ???, das durch den skeptischen Allround-Athleten Peter Shaw und den auf Recherchen und Investigation spezialisierten Bob Andrews komplettiert wird. Was die drei Jungs verbindet, ist ihre loyale Freundschaft und ihre Leidenschaft für Mysterien und scheinbar unerklärliche Geheimnisse, denen sie in ihrer geheimen Zentrale auf dem Schrottplatz von Justus‘ Onkel Titus auf den Grund gehen. Als nächstes steht während der Sommerferien eine gemeinsame Reise nach Rumänien bevor, wo die drei Freunde ein Praktikum am Filmset von »Dracula Rises« absolvieren dürfen, das ihnen Peters Vater vermittelt hat, der bei den Dreharbeiten für die Special Effects verantwortlich ist. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich rätselhafte Ereignisse auf dem alten Schloss von Gräfin Codrina, das dem Film als Originalkulisse dient. Die drei Detektive wollen herausfinden, was all dies mit einem seit über 50 Jahren verschwundenen Jungen, einer mysteriösen Bruderschaft und einem rätselhaften Untoten zu tun haben kann. Bald stehen nicht nur die Dreharbeiten und Peters Verhältnis zu seinem Vater, sondern auch die Freundschaft der drei ??? auf dem Spiel.

Holy Spider

17. März, 19.30 Uhr, Paderborn, Theater Paderborn, Studio

Die Journalistin Rahimi aus Teheran taucht in die berüchtigtsten Vororte der Heiligen Stadt Mashhad ein, um in einer Reihe von Frauenmorden zu recherchieren. Sie stellt schnell fest, dass die örtlichen Behörden es nicht eilig haben, den Fall gelöst zu sehen.

Die Verbrechen sollen von einem einzigen Mann begangen worden sein, der behauptet, die Stadt von ihren Sünden zu reinigen, indem er nachts Prostituierte angreift. Doch nachdem er mehrere Frauen ermordet hat, verzwei- felt der Serienmörder Saeed, den alle den »Spinnenmörder« nennen, zunehmend an dem mangelnden Interesse der Öffentlichkeit an seiner göttlichen Mission. Doch auch Rahimi wird schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, als sie feststellt, dass der Frauenmörder von vielen Bewohnern der Stadt gefeiert wird und seine Verurteilung alles andere als sicher ist.

Übertragung der Oper von Richard Wagner

Met Opera 2022/23: Lohengrin

18. März, 17 Uhr, Paderborn, Pollux

17 Jahre war Richard Wagners Oper über den geheimnisvollen Schwanenritter Lohengrin an der Met nicht mehr zu sehen. In einer stimmungsvollen Neuinszenierung verbindet Regisseur François Girard seinen markanten visuellen Stil und sein dramatisches Verständnis mit Wagners überwältigender Musik. Piotr Beczala, der 2018 bei den Bayreuther Festspielen sein herausragendes Debüt als Lohengrin gab, führt eine hochkarätige Sängerriege an. Inklusive zweier Pausen.

Veneno

20. März, 20 Uhr, Paderborn, Pollux

Wir gehen zurück in den April 1996 in Madrid. Eine der beliebtesten Late-Night-Shows geht für einen Bericht über Prostitution auf die Straße und plötzlich kommt sie ins Bild: langes braunes Haar, knallrote Lippen, volle Brüste und das Herz auf der Zunge. Fast über Nacht wird Cristina »La Veneno« Ortiz (1964-2016) zu einer Mediensensation und entwickelt sich zu einer der sichtbarsten transsexuellen Personen in der spanischen Unterhaltungsindustrie. Knapp 25 Jahre nach ihrem Fernsehdebüt erscheint die biografische Serie Veneno, die dem Erbe der Trans-Ikone und des Sexsymbols neues Leben einhaucht. »La Veneno« erzählt die Geschichte einer kämpfenden TransgenderFrau, die in den 1990er-Jahren berühmt wurde und mit ihrem Charme und ihrem einzigartigen Blick auf die Welt die Öffentlichkeit eroberte.

Film mit Charly Hübner nach dem Bestseller von Dörte Hansen; anschl. Diskussion über Zustand und Entwicklung der Dörfer im Kreis Paderborn

Paderborner Literaturtage: Mittagsstunde

21. März, 17.30 Uhr, Paderborn, Pollux Ingwer, 47 Jahre alt und Dozent an der Kieler Uni, fragt sich schon länger, wo eigentlich sein Platz im Leben sein könnte. Als seine »Olen« nicht mehr allein klarkommen, beschließt er, dem auf den Grund zu gehen, seinem Lehrstuhl an der Universität und seinem Leben in der Stadt den Rücken zu kehren, um in seinem Heimatdorf Brinkebüll im nordfriesischen Nirgendwo ein Sabbatical zu verbringen. Doch den Ort seiner Kindheit erkennt er kaum wieder: keine Schule, kein Tante-Emma-Laden, keine Dorfkastanie, keine Störche, auf den Feldern wächst nur noch Mais. Als wäre eine ganze Welt versunken.

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