DAV Tübingen - unterwegs - Heft 1 2021

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Zwischen der Anmeldung für die Tour und dem eigentlichen Datum ist vieles passiert. Der Ausbruch von COVID-19, die Schließung der Kletterhallen, der Rückzug und die soziale Distanz. Daher war es für viele nach ungewissen Wochen vielleicht unwirklich, dass die Tour zum Salbit stattfinden sollte, war man doch daran gewöhnt, in den eigenen vier Wänden zu bleiben und eben nicht ins Ausland zu reisen. Doch die Lockerungen ließen letztendlich die Durchführung zu und so trafen sich die Teilnehmer zur Vorbesprechung Ende Juni. Anfang Juli stand dann die Tour an. Treffpunkt war morgens früh um 6 Uhr an der A81, um schnellstmöglich in die Schweiz nach Göschenen und rauf auf den Berg zu kommen. Leider meinte es das Wetter nicht allzu gut mit uns. Am Anreisetag begrüßte uns die Schweiz mit durchwachsenem Wetter ohne Tendenz zur Besserung. Der Aufstieg zur Hütte auf 2.110 m war für den Trupp, bestehend aus den beiden Führern Eddi und Andreas sowie Inka, Rita, Martin und Stephan, in gut zwei Stunden erledigt. Nebenbei wurde man noch über die örtliche Botanik durch Eddi aufgeklärt (Alpenrosen, Heidelbeeren, Arnika), sodass zum sportlichen Teil auch noch etwas für die Bildung getan wurde. Die Ankunft in der Hütte war herzlich, es standen für uns schon Holunderwasser bereit und der Winterraum war für uns reserviert. Eine deftige Mahlzeit durfte auch nicht fehlen und so griffen alle zu einem Teller Suppe, um sich für die folgenden Anstrengungen zu stärken. Denn es stand der Aufstieg zum (alten) Klettergarten auf dem Programm,

Die Gruppe vor der Salbithütte

Alpinklettern am Salbitschijen

Tolle Gratkletterei!

um in einer kurzen Route nochmals alle wichtigen Punkte für Mehrseillängentouren durchzugehen und zu proben. Die Gruppe teilte sich in zwei Dreierseilschaften und machte sich an

den Einstieg in die Route. Das Wetter war zwar neblig, aber der Fels so weit in Ordnung, dass man guten Gewissens in die Route einsteigen konnte. Nach gut zwei Stunden waren die vier Seillängen bewältigt und wir konnten uns zu einem Schrofen abseilen, von wo aus wir wieder zur Einstiegsstelle laufen konnten. Leider hatte das Wetter kein Erbarmen mit uns und es fing an zu nieseln. Gepaart mit der ohnehin schon feuchten Witterung waren alsbald alle Schuhe und so manche Hose durchnässt. Da die ganze Aktion deutlich länger dauerte als geplant, riefen wir auf der Hütte an, um durchzugeben, dass wir nicht pünktlich zum Abendessen zurück sein würden. Ein Umstand, der sich wiederholen sollte. Durchnässt kam der Trupp dann mit einer Stunde Verspätung und ordentlichem Appetit an der Salbithütte an.

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