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Tour de Queyras mit Inge Belzner

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querbeet

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Hand aufs Herz, wer von uns wusste schon, wo der Queyras liegt? Er ist eine Region in den südfranzösischen Alpen. Versteckt gelegen zwischen dem Alpenhauptkamm und dem Tal der Durance, deckt er sich mit dem Talsystem des Guil, der am Fuß des Monviso entspringt und nach Verlassen einer tiefen Schlucht in die Durance mündet. Wettergeschützt von den hohen Bergen des Écrins-Massivs im Westen, kennzeichnet den Queyras ein regenarmes, fast mediterranes Klima. So hatten wir nur Sonnentage. Überwältigend war die Blütenpracht der sowohl auf Kalk- wie auf Silikatgestein wachsenden, südalpinen Pflanzenwelt.

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Das Gebiet ist gut erschlossen: Es gibt viele, günstige gîtes d‘étape mit sehr gutem vier-gängigem Abendessen. Nicht umsonst ist der Queyras als Wandergebiet bei den Franzosen sehr beliebt, während wir anscheinend die einzigen Ausländer waren. Gut, dass Inge fließend französisch spricht!

Die erste Etappe führte uns von Ceillac in schweißtreibendem Anstieg auf den Col Fromage und hinab durch einen zauberhaften Lärchenwald nach Saint-Véran, der höchstgelegenen (2.008 m) selbständigen Gemeinde Europas.

Von dort ging es am zweiten Tag über den Col de Chamoussière mit herrlichem Panoramablick auf die Gipfel des Alpenhauptkamms zum Refuge d‘Agnel.

Der dritte Tag bescherte uns die längste Etappe. Sie führte auf den Col Vieux (2.806 m). Abwärts passierten wir zwei große Bergseen und erreichten nach 1.000 Hm Abstieg schließlich den Oberlauf des Guil. Ihm folgten wir, immer schön auf der Schattenseite, bis zum Städtchen Abriès. Auf diesem Weg stolperten wir zum ersten Mal über den seltenen, aber auffälligen Fuchsschwanz-Tragant, der im Queyras seinen europäischen Verbreitungsschwerpunkt hat.

Am vierten Tag Frühstück um halb sieben, denn es drohte uns mit 1.400 Hm der höchste Aufstieg über die Südflanke auf den Pic du Malrif (2.906 m). Droben in der Gipfelregion wurden wir mit tollem Panoramablick – eine Aufgabe für den Peakfinder – und dem Anblick vieler, schöner Hochgebirgspflanzen – eine Aufgabe für unseren Botaniker Gerhard – belohnt. Abstieg zum verlassen wirkenden Weiler Font de Cervières. Kleiner Schreck nach Ankunft in der gîte, als uns der Wirt zu einem verfallenden Stallgebäude führte. Welch ein Wunder: Das Innere erwies sich als frisch renoviert und sehr geräumig!

Fünfter Tag: Hinauf auf den Col de Péas. Abstieg nach Souliers. Dort Ein- kehrschwung, während draußen – just in time – die einzigen Regentropfen auf der ganzen Tour fielen. Übernachtung in La Chalp.

Sechster Tag: Harter Aufstieg zum Col de Furfande mit Abstecher zum Pic du Vacivier (2.631 m). Vom Gipfel fantastischer Fernblick zum Monte Viso im Osten und zur Barre des Écrins im Westen. Übernachtung im landschaftlich sehr schön gelegenen Refuge de Furfande (2.300 m).

Wer wollte, konnte dort die OutdoorDusche mit Bergblick benutzen.

Am letzten Tag Abstieg zum Guil und Rückkehr nach Ceillac.

Der Heimreisetag hielt noch ein Schmankerl für uns bereit: Die direkte Route über den Col du Galibier (2.642 m). Ein letzter Blick zurück auf die vergletscherten Bergriesen Barre des Écrins (4.102 m) und La Meije (3.983 m) und gen Norden auf den über allem schwebenden Mont Blanc. Unserer Führerin Inge danken wir von Herzen für die perfekte Organisation der Tour! Ihre einfühlsame Leitung machte aus uns allen ein tolles Team.

Text und Bilder: Regina Aust, Ursula Bozler, Achim Janzarek, Margarete Kempf, Gerhard Zwanger

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