Hä 40 | EKEL

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Nr. 40 Dez 2021 CHF 5

Das Rotpunkt-Magazin für Junge

Hä?

L E EK

SCHIMMELJOGHURT  5

KOT UND KEIME  6  SUPPENHAARE   7 KAKERLAKEN, SPINNEN, SILBERFISCHLI  11 MESSI-WOHNUNGEN  13 KANNIBALEN MADENKÄSE  18

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LET’S TALK ABOUT… «Ich habe früher als FaGe im Spital ­gearbeitet, da gewöhnt man sich an vieles. Zweimal bin ich dennoch in Ohnmacht gefallen – schuld war aber mehr die Überforderung als der Ekel.» Meret, 23, Studentin

«Morgens reagiere ich sensibler auf Gerüche. Den Gestank von nassen Socken finde ich fies!» Timon, 18, Grafiker

«Insekten essen? Das kann ich mir nicht vorstellen.»

«Regenwürmer und Maden finde ich eklig – die eitrige Farbe und die Art, wie sie sich bewegen. Maden unter der Haut wäre meine Horrorvorstellung.»

Lyydia, 19, Traveller

Jeanne-Vera, 28, Designerin

«Wahrscheinlich sind wir hier in der Schweiz schon ein bisschen ­‹über­gepflegt›. Anderer­ seits hat ­Corona ­gezeigt, wie wichtig Hygiene für­­unsere Gesundheit sein kann.» Stéphanie, 22, Studentin

«Bei mir zuhause ist es wahrscheinlich schon sauberer als bei anderen, ich putze jeden Sonntag. Eine ­gepflegte Erscheinung ist mir auch bei Frauen sehr wichtig.» Amin, 18, Verkäufer

Die näch s Ausgabe te zum Thema BOOBS gibt’s ab März in deine r Rotpu Apothek nkt e!

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Nr. 40 Dez 2021 CHF 5

W

unden, Blut, Fäkalien und weitere Ausscheidungen: Das gehört bei uns in der Apotheke genauso zum Alltag wie in anderen Gesundheitsberufen. Ob wir das eklig finden? Klar tun wir das.

Das Rotpunkt-Magazin für Junge

Hä?

Aber manchmal lohnt es sich, seinen Ekel­reflex zu überwinden, um einem anderen Menschen damit zu helfen. Und auf den zweiten Blick ist’s meistens gar nicht mehr so schlimm wie beim ersten Schreck.

EKEL

SCHIMMELJOGHURT 5 KOT UND KEIME 6 SUPPENHAARE 7 KAKERLAKEN, SPINNEN, SILBERFISCHLI 11 MESSI-WOHNUNGEN 13 KANNIBALEN MADENKÄSE 18

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Pfui Teufel, würdest du das schlucken? Hoffentlich nicht! Das wäre nämlich nicht nur eklig, sondern auch ziemlich gefährlich! Darum: Würg!

Diese Hä-Ausgabe ist darum mehr als eine reisserische Horrorshow – und trotzdem nichts für schwache Nerven.

Foto: Hanna Panchenko

INHALT 4 ROTSTIFT

6 FACTS & FIGURES

Alles, was man über Ekel wissen muss.

8 WIR KENNEN ­ (KEINEN) EKEL

Für diese Experten gehört Ekel zum Alltag.

14 DIE SCHÖNEN KÜNSTE?

Schmuddel-Künstler:innen und ihre Grüsel-Art.

16 GAR NÖD GRUSIG

Viel Spass beim Lesen, Ekeln und Überwinden.

Sechs mal schimmlig, gruslig, ungesund.

Wir gönnen dir eine kurze Beauty-Pause.

18 RUNTER DAMIT?

Essen ist Geschmacksache? Aber sowas von!

20 PSSST…!

Deine Rotpunkt Apotheke

Das Letzte: Hier gibt’s noch mehr Ekel-Zeug zu entdecken.

‹Hä?› – Das RotpunktMagazin für Junge erscheint viermal jährlich und behandelt jeweils ein Thema rund um den Körper. Noch mehr Fragen? Dann komm in unsere Rotpunkt Apotheken. Hier findest Du uns ...

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NOCH MEHR?

UNKT P T O R EKE H T O AP

DIK I N ME REND

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Vergang ene Inha lte zu ­vielen w ei­teren Themen findest d u auf un s ­Website ­haemag erer azin.ch

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FÜ H

AUSGABE 40, SEPTEMBER 2021 – Herausgeber und fachtechnische Gesamtverantwortung: Rotpunkt-Pharma AG, Mühlebachstrasse  20, 8008 Zürich, ­ info@rotpunkt-pharma.ch · Gesamt­leitung: Dr. Rudolf Andres, Volker Hagen, Giulia Huber, Sandra Ljubisavljevic, Milena Merazzi · ­Redaktion: Rainer Brenner · Gestaltungs­konzept, Art Direction, Layout und Bildredaktion: Studio Marcus Kraft · Foto/Illustration: Hanna Panchenko, Marcus Kraft, Bigstock, Shutterstock · Beratung: Christian Bobst · Druck: CH Media Print AG, chmediaprint.ch

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ROTSTIFT ­

Nicht alles, was mit Ekel zu tun hat, ist gruslig. ­Manches ist auch ziemlich spannend – zum Beispiel die Antworten auf diese sechs Fragen. Was ist Ekel?

«Ekel gehört zu unseren Basisemotionen und hat eine grosse Schutzfunktion, indem er Dinge von uns fernhält, die uns schaden könnten – zum Beispiel eine Vergiftung», erklärt Bernd Reuschenbach, ­Psychologe im Fachbereich Pflege an der Katholi­ schen Stiftungshochschule München. «Ekel existiert auf der ganzen Welt bei allen Menschen und zeigt sich einerseits in unseren körperlichen Reaktionen wie Übelkeit und Brechreiz, Schweissausbrüchen, sinkendem Blutdruck bis hin zur Ohnmacht, aber auch in der typischen Mimik, die bei jedem Men­ schen sehr ähnlich aussieht». Gewisse Ekelreaktio­ nen sind angeboren – zum Beispiel die Reaktion auf Bitteres. Die meisten Ekelreaktionen werden aber auch erst später erlernt. Kleine Kinder haben zum Beispiel noch keine Mühe damit, mit ihren ­Fäkalien zu spielen, Erwachsene (meistens) schon.

Vorspeise für Kiffer?

Dieser Typ hat’s bis ganz nach oben geschafft!

Sind Böögge ungesund?

Kinder naschen ihre Popel ganz offen, Erwachsene erstaunlicherweise oft heimlich. Das mag eklig aussehen, ist aber laut Forschern der amerikani­ schen Elite-Uni MIT eigentlich ziemlich gesund. Denn die Popel halten scheinbar andere, schädliche Bakterien im Mundraum in Schach. Zudem ­hängen Mund und Nasenrachen eh zusammen – somit landet etwas Nasenschleim sowieso immer wieder im Mundraum. Schöner anzusehen ist das «Umeböögge» deshalb aber trotzdem nicht.

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Wie kommt der Schimmelpilz ins Gammel-Joghurt?

Pilzsporen sind ständig um uns herum. Genau wie alle anderen Lebewesen brauchen sie Wärme, Nahrung und Wasser. ­Finden Sporen das irgendwo vor, setzen sie sich dort ab, wach­ sen und verbreiten neue Sporen. Was wir sehen ist übrigens nicht der Pilz selbst, sondern seine Kacke. Nicht schim­ meln können Lebensmittel, die kein Wasser ­enthalten. Schimmel abkratzen und darunter essen ist übrigens nicht empfehlenswert, da der Pilz auch unter der Ober­fläche ­weiterwächst. Essbar ist nur der sogenannte Edel­schimmel, wie man ihn am Rand der Salami oder im Käse findet. Dieser schützt die Lebensmittel vor anderen schädlichen Pilzen.

Warum ekeln sich so viele ­Leute vor Kriechtieren, obwohl sie meist harmlos sind?

Schlangen: Zum Anfassen oder zum Davonrennen?

Verspüren auch Tiere Ekel?

«Das ist immer schwierig zu beantworten, da wir Tiere nicht fragen können, was sie empfinden», erklärt Psycho­loge Bernd Reuschenbach. «Klar ist aber, dass sie eine Art Abscheu ­kennen, wenn es ums Essen geht. ­Gerade ­Primaten wie zum Beispiel Schimpansen reagieren sehr ähnlich in ­bestimmten Situationen wie wir Menschen – auch vom Gesichts­ausdruck her».

«Heute wissen wir, dass gewisse Kriechtiere ge­ fährlich und andere ungefährlich sind. Das war aber nicht immer so, darum scheint der Kör­ per ein gewisses Universalsystem erschaffen zu haben, das bei manchen Menschen ausschlägt», sagt Psychologe und Ekel-Experte Bernd ­Reuschenbach. Interessanterweise liegen die Grundemotionen Angst und Ekel oft nahe zusam­ men. Phobien wie beispielsweise vor Kriech­ tieren oder Blut haben aber mehr mit Angst als mit Ekel zu tun.

Waren früher andere Dinge eklig als ­heute?

«Ekel ist abhängig von der Zeit, in der wir leben und ­unserer jeweiligen Kultur – das zeigt sich besonders gut in den Tischmanieren», erklärt Bernd Reuschenbach. So spuckte man im Mittelalter gerne neben den Tisch, schnäuzte sich in die Hand und wischte sich den Hintern mit … was auch immer. Saugrusig? Das sagen die ­Menschen aus gewissen asiatischen Ländern auch über uns. Denn zum Beispiel in Thailand wäscht man sich das Füdli mit Wasser und nutzt das Papier nur zum Ab­ trocknen. Unser trockenes «Swipen» erscheint dagegen auch eher mittelalterlich…

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FACTS & FIGURES

WÄÄK! PFUI! BÄH! WÜRG! Die volle Ladung Fäulnis, Gammelei und Brechreiz? Los geht’s!

WELCOME TO THE JUNGLE

Alles, was kreucht, fleucht und stinkt: Der Dschungel ist ein ­Paradies für Krabbel-Freunde!

Riesentausendfüssler: Im Regen­ wald setzen wir auf Hängematte statt Futon. Nicht zuletzt dank Krabbeltierchen wie dem Riesen­ tausendfüssler. Mit seinen bis zu 30 Zentimetern Körperlänge und unzähligen Beinchen nicht jeder­ manns Sache…

SAUCE ­BÉARNAISE ­SYNDROM Der Psychologe Martin Seligman beob­ achtete bei sich selbst eine starke Abnei­ gung gegen oben erwähnte Fleischsauce, da er diese mal während einer MagenDarm-Grippe erbrach. Damit geht es nicht nur ihm so: Der Ekel muss nicht an konkreten Dingen festgemacht sein, sondern kann auch durch eine Situation ausgelöst werden.

2 bis 4 Jahre

So lange dauert es, bis sich das Ekelgefühl bei Menschenkindern vollends ausgeprägt hat. Die ­Eltern beeinflussen das Ekelemp­ finden ihrer Kinder in dieser Zeit massgeblich.

EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE

Pfirsiche fühlen sich wie haarige Spinnen an? Kann sein, kommt den meisten aber nicht in den Sinn. Klar ist: Wenn die Assoziation erst mal da ist, kriegt man den Ekel schwer wieder weg.

MIMIK

Rafflesia: Man riecht sie von wei­ tem: Die Rafflesia ist mit ihren bis zu einem Meter grossen und mehr als 10 Kilo schweren Blüten ein stattliches Blümchen. Aber kein so schönes, denn die «Aasblume» müf­ felt nach Verwesung und Tod. Flie­ gen finden’s fein und helfen ent­ sprechend beim Bestäuben.

Riesenschabe: Küchenschaben sind nicht so dein Ding? Dann ist es die Riesenschabe wohl auch nicht. Das grösste in Borneo gefundene Exem­ plar war 10 Zentimeter lang. So gross, dass man sie streicheln kann. Okay, wir hören auf!

Naserümpfen, Oberlippe hoch: Der Gesichtsausdruck für Ekel ist bei al­ len Menschen auf der Welt sehr ähnlich. Jede Kultur der Welt kennt dieses Gefühl. Nordamerikaner und Europäer erkennen die Mimik eher am Mund des Gegenübers, Asiaten eher an den Augen.

KACKE +­ HOBELSPÄNE

So funktioniert ein KompostWC. Das Holz bindet die Gerü­ che und wird in einer Müll­ tonne abtransportiert und kompostiert. –6–

ACHTUNG KOT

Im Kot befinden sich jede Menge Krankheitserreger. Der eklige Gestank hindert uns daran, unseren eigenen und anderen Exkrementen zu nahe zu kommen. Im Mittel­ alter war man da nicht so zim­ perlich und kippte den Nacht­ hafen aus dem Fenster oder machte auch mal in die Ecke. Perfekte Aussichten für grausige Seuchen aller Art…


Davor ekeln sich die meisten Menschen:

Leichen

25%

Etwa ein Viertel der Erwachsenen hat von Zeit zu Zeit Mundgeruch, rund sechs Prozent leiden sogar da­ runter. In solchen Fällen spricht man von «Halitosis». Oft liegt der Grund nicht im Magen oder Bauch, sondern bei den Fäulnisbakterien auf den Zähnen, der Zunge und im übrigen Mundraum.

Cadaverin und Isovalerian­ säure Diese Gerüche sind es, die uns bei ­ungepflegten ­Menschen am meisten in die Nase stechen.

SAUBERE(RE) MÄDELS verdorbene ­Lebensmittel

Urin und Kot

In einer Studie der Universität Heidelberg wurden 1’000 Menschen beim Händewaschen nach dem WC beobachtet. Das Ergebnis: 8 % wuschen sich die Hände sau­ ber mit Seife, 27 % eher un­ gründlich und 58 % ganz ohne Seife. Übrigens: 82 % der Frauen gingen mit Wasser und Seife zur Sache, bei den Männern war’s nur jeder zweite.

Haar in der Suppe

Alles, was dem Ekelgegenstand nahe­ kommt, ist ebenfalls «verseucht». Das gilt zum Beispiel für das bekannte Haar in der Suppe, das man ja eigentlich einfach her­ ausnehmen könnte…

Ekel vs. Disgust «Ekel» stammt vom Mittel-Nieder­ deutschen Begriff für «Greuel». Das englische «Disgust» bedeutet hin­ gegen so viel wie «Miss-Geschmack».

«Es gibt einen Standardgeruch, den wir in unserem Kulturkreis als sauber empfinden. Er umfasst vor allem Limanol, Geraniol, Chlor und Zitrunol. Darum kommt eigentlich kein Putzmittel mehr ohne Duftstoffe aus, obwohl es sie eigentlich

Wunden und ­Eiter

gar nicht braucht.» Bernd Reuschenbach, Psychologe und Ekel-Experte

Spinnen und Kriechtiere

› 7’000’000’000

So viele Erreger können sich auf einem einzigen Küchenlappen oder -schwämmli finden. Auch auf Smartphone, Bankomat, Türklinken, ­Migros-Wägelis und im ÖV tummeln sich Keime und Bakterien. –7–


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BESTATTERIN UND E­INBALSAMIERERIN­

Die Arbeit mit toten Menschen: Alltag für Alina

I

n meiner Rolle als Bestatterin hole ich Tote ab und mache sie für die Bestattung parat. Als Ein­ balsamiererin konserviere ich tote Körper zum Beispiel für eine Überführung in ein anderes Land oder versuche stark veränderte Körper wieder so herzustellen, dass sie beispielsweise aufgebahrt werden können.

Meine Berufslehre habe ich in den USA begonnen. Angefangen hat alles mit einem Aushilfsjob als Reinigungskraft in einem Bestat­ tungsunternehmen. Bis dahin war der Tod für mich ein weit ent­ ferntes Thema. Der erste Tote, den ich gesehen habe, war Mister Kingsburry, ein alter aufgebahr­ ter Mann. Das ist mir schon ziem­ lich eingefahren. Ich kann mich heute noch an diesen dünnen Herrn erinnern.

Mit der Zeit wurde das Einkleiden oder ­Waschen der toten Körper dann immer nor­ maler. Der schwierigste Part an meinem Job ist für mich nicht die Arbeit mit den toten Körpern, sondern die Abholung an Orten, die teilweise auch sehr verwahrlost sind. Das ist nicht nur für Bestatter:innen, sondern auch für ­Ambulanz und Polizei schwierig. Wovor man sich dabei ekelt, ist extrem unterschiedlich. Bei mir sind es die Fliegen. Ich ekle mich vor diesen Tieren, weil ich weiss, wo die manchmal herkommen. Auch an den Geruch kann man sich nie recht gewöhnen. Es gibt verschiedenste Parfüms, Sprays und Tricks dagegen – meiner Meinung nach funktioniert aber nichts davon wirklich, sondern macht es nur noch schlimmer. Wenn ich mich ekle, versuche ich die Gerüche oder Bilder einfach als Teil der natürlichen Biologie zu betrachten. Von den Geschichten, die man mitkriegt, muss man sich ebenfalls abgrenzen – gerade, wenn die verstorbene Person noch jung war. ­Dennoch muss ich mir immer bewusst bleiben, dass das ein Mensch ist, der da vor mir liegt. Wir Bestatter sagen immer: Man darf mit­ fühlen, aber nicht mittrauern.

Bei der Abholung weiss man nie, was einen erwartet

Die Leute in meinem Umfeld reagieren meis­ tens mit Neugier auf meinen Job. Ich verstehe diese Faszination natürlich, habe aber nicht immer Lust darauf. Als ich noch jünger war, kam es im Ausgang aber auch mal vor, dass ­jemand das total eklig und daneben fand. Wenn ich mit meiner Familie über meine ­Erlebnisse bei der Arbeit spreche, muss ich aufpassen, dass ich nicht zu konkret werde. Meine Kinder haben sicherlich eine andere ­Beziehung zum Thema Tod als andere. Er ­gehört bei uns ganz einfach mehr zum Leben als in anderen Familien.» Alina Silberbach, 38, arbeitet als ­Bestatterin und Einbalsamiererin bei ­Reimann ­Bestattungen in St. Gallen.

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FaGes müssen überall anpacken können

Überwindung ist lernbar

FAGE

J

ede Pflegeperson hat eine persön­ liche Liste an Dingen, die sie be­ sonders ekeln – einen Unterschied zwischen Jungen und Älteren sehe ich nicht. Oft sind es vor ­allem übelriechende schleimige Dinge. Berüchtigt ist das Ab­ saugen, also das Abziehen von Schleim aus Nase, Mund oder ­Rachen. Dabei ist es beim Absau­ gen nicht nur der Anblick von Schleim, sondern auch das typi­ sche Geräusch.

Jeder Mensch entwickelt seine ­eigenen Lösungen, um damit klar­ zukommen: Manche meiden diese Situationen, andere versuchen sich abzulenken oder das Eklige ‹aussen vor› zu lassen. Ich erlebe im Umfeld, dass sich auch nach ­Jahren erfahrene Pflegende noch ekeln. Das macht ja auch Sinn, denn Ekel ist in den ­meisten Situationen eine hilfreiche Emotion.»

Bernd Reuschenbach ist gelernter Krankenpfleger. Mittlerweile arbeitet er als ­Pflegewissenschaftler im Fachbereich Pflege an der Katholischen Stiftungshochschule ­München.

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SCHÄDLINGSBEKÄMPFER

Krabbeltiere können auch faszinieren

E

kel empfinde ich eigentlich vor keinem Tier. Egal, ob Spinne, Ratte, Kakerlake oder andere Insekten – ich finde diese Tiere eher faszinierend als grusig.

Das einzig Eklige sind manch­ mal die Umstände, in denen wir den Schädlingen be­ gegnen. Als Tierfreund ist das Töten der Schädlinge für mich keineswegs der tolle Teil meiner Arbeit. Interessant ist es vielmehr, dass man in die verschiedensten Häuser kommt und mit Leuten aller Art zu tun hat – von der Messie-Wohnung bis zur Banker-Villa. Dass die Leute sich vor Schädlingen in ihren ­eigenen vier Wänden ekeln, kann ich aber schon verstehen. Am häufigsten ausrücken müssen wir wegen Schaben, Ratten und ­Mäusen sowie Bettwanzen.

FORENSISCHE PSYCHOLOGIN

I

ch bin Psychotherapeutin für psy­ chisch kranke Straftäter:innen. Ekel ist eine Emotion, die Gefahr signali­ siert. Wenn ich Ekel vor einer Tat empfinde, ist das in gewisser Weise eine Schutzreaktion. Meistens bin ich auf solche Situationen gut vorbe­ reitet, aber natürlich nicht immer. Beispielsweise wollte ich vor kurzem in einer Patientenakte etwas nach­ schauen. Normalerweise sind da keine Obduktions- und Tatortfotos drin, deshalb war ich für diese Fotos nicht gewappnet. Ich ekelte mich spontan und schlug die Akte zu. Danach fragte ich mich, ob diese Bilder für die Beantwortung meiner Frage wichtig sind oder nicht. Ich entschied, dass dies nicht so ist und schaute mir die Bilder nicht weiter an.

Einerseits muss ich mich von vielen Dingen ab­ grenzen können, darf sie nach Feierabend nicht nach Hause nehmen. Andererseits muss ich auch immer ganz Mensch bleiben, um eine gute Therapeutin zu sein. Dafür ist es wichtig, dass man sich selbst reflektiert und – natürlich anonymisiert – mit anderen Therapeut:innen über seine Erlebnisse und ­Gefühle spricht.» Dr. phil Coralie Boillat, 35, ist Stv. Leitende Psychologin in der Klinik für Forensik der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel.

Alles logisch nachvollziehen lässt sich sicher­ lich nicht, gerade wenn ein Mensch eine ­Psychose hat. Zu versuchen, das Empfinden der Person in der Situation zu verstehen, ist aber sehr wichtig. Nur so kann ich den Patient:innen helfen. Das Thema Ekel spielt auch eine grosse Rolle in unserer anonymen Anlaufstelle für ­Menschen mit einer abweichenden sexuellen Präferenz aus dem Dunkelfeld. Das sind oft Leute mit pädophiler Präferenz. Diese ­Menschen haben sich ihre Präferenzen nicht ausgesucht, genau so wenig lässt sich das ‹weg­ therapieren›. Die Betroffenen leiden häufig stark darunter. Viele Pädophile stehen nicht ausschliesslich auf Kinder und es werden auch nicht alle übergriffig. Viele sexuelle Übergriffe an Kindern werden von nicht pädophilen Menschen verübt. Dennoch empfinden die meisten Menschen grundsätzlich grossen Ekel bei diesem Thema.

Einfühlen mit gesunder Distanz: das A und O in der forensischen Psychologie

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Ich mache das jetzt seit 25 Jahren und habe das Gefühl, dass der Ekel der Leute gegenüber Tieren in ihren vier Wänden wirklich grösser geworden ist. Es kam schon vor, dass ich von Leuten angerufen wurde, um gegen Eidechsen oder Frösche ­vorzugehen. Mit solchen Ansichten habe ich Mühe. Ich würde mich über Eidechsen an ­meiner Hauswand freuen und selbstverständ­ lich nie dagegen vorgehen! Bei mir zuhause findet man übrigens auch ­Insekten: Meine kleinste Tochter hat eine Ge­ spenstheuschrecke als Haustier.» Roman Dändliker ist Inhaber von Biozida in Bäretswil.


(Fast) alles geht: Sexworkerin bei der Arbeit

SEX-WORKERIN

V

or älteren oder dicken Kunden ekle ich mich nicht unbedingt. Die sind oft sogar ganz nett. Was ich grusig finde, ist wenn jemand richtig ungepflegt, stark verschwitzt oder sehr betrunken ist. Das kommt am Wochenende manchmal vor. Wenn ein Kunde zu besoffen ist, lehne ich auch mal ab.

Beim Sex ist es eigentlich einfach: Mit Kondom geht bei mir das Meiste, ohne gar nichts. Auch nicht gegen ein Nötli mehr. Abstossend finde ich auch, wenn die Kunden mit mir beim Sex noch über den Preis verhandeln, sich nicht verabschieden oder mich behandeln, als wären sie etwas Besseres. Das gehört sich ­einfach nicht.»

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Debbie (Name geändert), 24, schafft seit 3 Jahren auf dem Strassenstrich in Zürich an, meistens in der Gegend rund um die Langstrasse.


EXTREMREINIGER

I

Wie kriegt man das jemals wieder sauber?

ch reinige stark verschmutzte Orte wie Messie-Wohnungen und Tatorte. Am heftigsten sind sicherlich ­Leichenfundorte. Wir kommen zwar erst ins Spiel, wenn die Leiche und die stark verschmutzten Gegen­ stände wie Teppiche bereits entfernt wurden, oft weiss man aber dennoch, was passiert ist. Ekel empfinde ich eigentlich fast ­jedes Mal, mit Brechreiz habe ich zum Glück aber nie zu kämpfen ­gehabt, sonst könnte ich diesen Job nicht machen.

Blut lässt sich auf den meisten Ober­ flächen gut entfernen, ausser auf ­unverputzten Wänden. Wenn ein Mensch sich mit einer Schusswaffe das Leben genommen hat, klebt manchmal auch Hirnmasse an den Wänden. Wenn sich die verhärtet, klebt sie fast wie Leim. Wenn eine Leiche lange in einem Raum gelegen hat, bildet sich an den Wänden ausserdem eine feine hartnäckige Fettschicht und Ausscheidungen aller Art setzen sich an den verschiedensten Orten rund um die Leiche ab. Wie lange die Zersetzung dauert, hängt auch von der Temperatur ab. Die Gerüche an solchen Tatorten sind sehr stark und schwierig zu beschreiben. Beim Neutralisieren hilft uns in solchen Fällen ein Ozon-Gerät. Das erzeugt O3 und wirkt ­gegen Bakterien, Schimmel und Geruchsmoleküle ­aller Art. Da man Geruch nicht messen kann, muss ich mich auf meine Nase und meine Erfahrung verlassen. Manchmal betrete ich den sauber gereinigten Raum und bemerke trotzdem, dass irgendetwas noch nicht stimmt. Dann mache ich mich halt nochmals auf die Suche…» Sven Grossmann leitet die Extremclean GmbH in Oberbüren. ReinigungsExperten bei der Arbeit in einer MessieWohnung

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DIE SCHÖNEN KÜNSTE? Kunstwerke müssen schön sein und möglichst vielen Menschen gefallen? Diese sechs Damen und Herren sehen das gaaanz anders!

Halbiert: Damien Hirst

Der Brite zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern – und mit schätzungsweise 700 Mio. Dollar auf dem Konto auch zu den reichsten. Bekanntheit erlangte Hirst vor allem mit seiner Skulptur «The Physical Impossibility of Death in the Mind of ­Someone Living» (Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden) aus dem Jahr 1991. Das Ganze ­zeigte einen in Formaldehyd eingelegten toten Haifisch. Es folg­ ten immer mehr Tiere in Flüssigkeit, ab Mitte der Neunziger auch gerne in der Mitte zersägt. Leben und Tod beschäftigten den Künstler auch in seiner 1990 ausgestellten Arbeit «A Thousand Years» – ein toter Kuhkopf, der von Fliegen umschwirrt und ­abgetragen wird. Mittlerweile ist Hirst etwas milder geworden. Seine aktuelle Ausstellung zeigt Kirschblüten statt Tierkadaver.

Beschissen: Piero Manzoni

Kannibalisch: Theresa Schubert

Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Biologie, Technologie und Kunst? ­ Diese Frage scheint die Berliner Künstlerin Theresa Schubert brennend zu interessieren. So sehr sogar, dass sie sich für ihre Ausstellung «mEat me» aus ihren eigenen Muskelzellen, die aus ihrem Schenkel entnommen wurden, Laborfleisch züchten liess. Das Ergebnis: Ein rechter Batzen Fleisch, von dem sie sich auf der Bühne einen herzhaften Bissen gönnte. Uns wird allein vom Schreiben ein bisschen schlecht…

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Darf Kunst scheisse sein? Oder Scheisse sogar Kunst? Und kann man aus Scheisse Gold machen? Diese Fragen interessierten den italienischen Konzeptkünstler Piero Manzoni schon 1961. Für sein Projekt «Merda d’artista» füllte er jeweils 30 Gramm seiner Kacke in 90 Dosen ab. Fest verschlossen und nummeriert wurden sie danach von ihm zum Wert des damaligen Goldpreises (ca. 37 Dollar pro 30 Gramm) verkauft. Die Inspiration für diese Arbeit kam scheinbar von Manzonis Vater. Der Dosenfabrikant habe zu seinem Sohn gesagt: «Deine Arbeit ist scheisse». Wie recht er doch behielt. Manzonis Künstlerkacke hat nicht nur in der gesamten Kunstszene für Aufsehen gesorgt, sondern sich für die Käufer auch ziemlich gelohnt: 2008 wurde eine der Dosen bei Sotheby’s für 97’250 £ versteigert.


Nur kaputt: GG Allin

Wenn dein Vater dich Jesus Christ tauft, ist das schon ein Steilpass für ein sonderbares Leben. Nach einer extrem abgefuckten Kindheit fand Allin in verschiedenen ­Punkbands Erfüllung – aber auch in jeglicher Art von Drogen, Gewaltfantasien und Wahn. In seinen Live-­ Auftritten verstümmelte er sich, masturbierte, kackte regelmässig auf die Bühne und einiges mehr. Kurz nach seiner Ankündigung, er wolle sich selbst live auf der Bühne umbringen und möglichst viele Menschen dazu, kam er hinter Gitter, weil er eine Frau gefangen gehalten und misshandelt hatte. Gestorben ist Allin schliesslich an einer Überdosis Heroin. Umringt von Fans – und Kot. Genau so wurde er, seinem eigenen Wunsch folgend, dann auch begraben. Ende.

Poppig: Milo Moiré

Auf den ersten Blick mag die gerne unbekleidete Luzerner Künstlerin alles andere als eklig wirken. Aber mit ihrem Körperkult dringt sie immer wieder gerne in provokante Gefilde vor. In ihren «Plop Egg» Performances steckte sie sich beispielsweise gefüllte Eier in ihre Vagina, welche danach – wie der Name schon sagt – auf die Leinwand geploppt zerplatzten und zum Bild ­wurden. Seit einiger Zeit hat sie sich übrigens entschlossen, Kunst und Porno­ grafie vollends zu «paaren». Darum findet man ihre Werke mittlerweile nicht mehr nur in Galerien und Biennalen, sondern auch auf Pornhub.

Blutig: Hermann Nitsch

Der Österreicher ist der vielleicht blutigste Künstler aller Zeiten – und mit Sicherheit auch einer der umstrittensten. In seinem «Orgien-Mysterien-Theater» wurde nicht nur mit Blut gemalt, es gab auch «Opfergaben» wie gekreuzigte Kadaver. Seine Aktionen sollten bei den Zuschauern erst Ekel, dann Reinigung bewirken. Diese Auffassung teilen Tierschützer, christliche Organisationen, aber auch viele Künstler-Kolleg:innen bis heute nicht mit ihm.

KATHARSIS KATHARSIS KATHARSIS

Warum stehen wir auf Horrorfilme und Warum stehen wir auf Horrorfilme und Warum stehen wir auf Horrorfilme und Geschichten mit Mord und Totschlag? Geschichten mit Mord und Totschlag? Geschichten Mord und Totschlag? Das fragte sich mit bereits der griechische Das fragte sich bereits der griechische Das fragte sich bereits der griechische Philosoph Aristoteles. Seine Theorie: Philosoph Aristoteles. Seine Theorie: Philosoph Aristoteles. Seine Gefüh­ Theorie: Durch das Durchleben starker Durch das Durchleben starker Gefüh­ das Durchleben starkerbeim Gefüh­ le Durch wie Trauer und Schrecken le wie Trauer und Schrecken beim le wie einer Trauer und Schrecken beim Schauen Tragödie, reinigen wir Schauen einer Tragödie, reinigen wir Schauen einer Tragödie, reinigen wir unsere Seele vor derartigen Affekten. unsere Seele vor derartigen Affekten. unsere Seele vor derartigen Katharsis bedeutet denn auch Affekten. so viel Katharsis bedeutet denn auch so viel Katharsis bedeutet dennbeschäftigt auch so viel wie «Reinigung». Seine Idee wie «Reinigung». Seine Idee beschäftigt «Reinigung». Seine Idee beschäftigt biswieheute Kunstschaffende und bis heute Kunstschaffende und bis heute Kunstschaffende Psycholog:innen gleichermassen. und Psycholog*innen gleichermassen. Psycholog*innen gleichermassen.

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GAR NÖD GRUSIG v-v

Kein Bock auf Schmuddelkopf, ­Stinkefuss oder Mundgeruch? Geht uns genauso.

Kopfsalat

Eine bunte Bowl mit Schweizer ­Kräutern wie Zinnkraut, Spitzwege­ rich und Kamillenblüten – klingt ­irgendwie nach Salatteller? Oder nach Shampoo. Kräutermischungen machen sich nämlich nicht nur im Tee und auf dem Teller gut, sondern auch auf Haaren und Kopfhaut. Rausch Schweizer Kräuter PflegeShampoo 200 ml, CHF 14.60 Rausch AG

Keep rollin’, rollin’

Manchmal hält die morgendliche ­Dusche nicht lange hin. Wenn’s in der Schule oder bei der Arbeit ein biss­ chen stressig zu und her geht, ist das Shirt oder die Bluse schon vor dem Znüni wieder durchgeschwitzt unter den Achseln. Wer etwas länger ­«trocken bleiben» möchte, streicht sich darum etwas Antitranspirant von Vichy unter die Arme und ­geniesst sein «Frisch-Dusch-Gefühl» mindestens bis zum Zvieri. Vichy Deo Anti-Transpirant ­Roll-on 50 ml, CHF 16.50 L’Oréal Suisse SA

All clear

Was ist ekliger: Die hochgeklappte Klobrille im öffentlichen WC runter­ klappen oder sich im Bus die Halte­ stange mit dem erkälteten Grüsel ­neben dir teilen? Wir wissen es ­ehrlich gesagt auch nicht. Klar ist uns nur, dass das beides sonnenklare ­Situationen für einen Spritzer Steril­ lium-Gel sind. Das einzig Grusige, das bleibt, ist die Erinnerung… Sterillium Protect & Care Gel 100 ml, CHF 8.30

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WIE SAUBER IST ZU WIE IST WIE­SSAUBER SAUBER ISTZU ZU AUBER? ­S­SAUBER? AUBER?

Voll geschmackvoll

Zahnpasta muss sein. Aber Zahnpasta, die aussieht und schmeckt, als habe damit schon Opa die Zähne ge­ putzt muss nicht sein. Curaprox Be You Zahnpasta gibt’s in verschie­ densten freshen Farben und über­ raschenden Aromen – von Pfirsich über Grapefruit bis hin zu Apfel oder «Gin Tonic». Sounds good, tastes good, smells good. Curaprox Be You Zahnpasta 60 ml, CHF 11.50 Curaden AG

Pussy Power

Scheidenpilz ist mühsam. Denn oft bleibt es nicht bei einer einmaligen ­Sache. Die Vaginalflora ist sensibel und anfällig für schlechte Einflüsse ­verschiedenster Art. Multi Gyn Flora­ Plus unterstützt deine Vaginalflora, bevor es zur Infektion kommt. Das Präbiotikum stimuliert die vorhande­ nen Laktobazillen – und die wie­ derum bieten Schutz für deinen Intim­ bereich. Teamwork, sozusagen. Multi-Gyn FloraPlus Gel Monodosis 5 Stk., CHF 29.10 Karo Pharma AG

Say (no) cheese!

Schweissfüsse stehen auf der Ekel­ skala ziemlich weit oben. Und das, ob­ wohl meistens nicht mangelnde ­Hygiene, sondern Veranlagung der Grund für die nassen Treter ist. Wie unter den Armen hilft aber auch an den Füssen ein verlässliches Deo gegen peinliche Schweissaus­ brüche. Aber Achtung beim Auftragen: Das kitzelt! Scholl Fuss Deo Antitranspirant Aeros 150 ml, CHF 9.40 Reckitt Benckiser (Switzerland) AG

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Apothekerin Eva Alther über Apothekerin Eva Alther über Apothekerin Eva Alther über Pflege und Überpflege. Pflege und Überpflege. Pflege und Überpflege. Wieviel Pflege ist zu viel Pflege? Wieviel Pflege ist zu viel Pflege? Wieviel ist zu viel Pflege? Das ist sehrPflege individuell. Je nach Haut­ Das ist sehr individuell. Je nach Haut­ Das ist sehr individuell. Je nach typ reicht eine Reinigung und Haut­ ein typ reicht eine Reinigung und ein typ reicht eineHaut Reinigung ­Serum, trockene brauchtund eineein ­Serum, trockene Haut braucht eine ­Serum, trockene Haut braucht eine reichhaltigere Versorgung. Auf Insta reichhaltigere Versorgung. Auf Insta reichhaltigere Insta und TikTok siehtVersorgung. man immer Auf wieder und TikTok sieht man immer wieder und TikTok sieht man mit immer wieder mehrstufige Pflegerituale verschie­ mehrstufige Pflegerituale mit verschie­ mehrstufige mit verschie­ denen MaskenPflegerituale und Seren. Kann man denen Masken und Seren. Kann man denen Masken und Muss. Seren.Meistens Kann man machen, ist aber kein machen, ist aber kein Muss. Meistens machen, istschon aber kein Meistens bemerkt man kurzMuss. nach der An­ bemerkt man schon kurz nach der An­ bemerktob man schon kurz nach der An­ wendung, sich ein Produkt auf der wendung, ob sich ein Produkt auf der wendung, obschlecht sich einanfühlt. Produkt auf der Haut gut oder Haut gut oder schlecht anfühlt. Haut gut oder schlecht anfühlt. Was können die Folgen von Was können die Folgen von Was können Folgen von Überpflege für die unsere Haut sein? Überpflege für unsere Haut sein? Überpflegeschuppende, für unsere Haut sein? Pickelchen, nässende Pickelchen, schuppende, nässende Pickelchen, schuppende, nässende Haut bei zu reichhaltiger Pflege oder Haut bei zu reichhaltiger Pflege oder Haut bei zu reichhaltiger Pflege oder noch trockenere Hautpartien bei zu noch trockenere Hautpartien bei zu noch trockenere bei zu leichten Produkten Hautpartien können die Folge leichten Produkten können die Folge leichten können dieweil Folge sein. Oft istProdukten das ein Teufelskreis, sein. Oft ist das ein Teufelskreis, weil sein. Oftwiederum ist das einmit Teufelskreis, weil man dann unpassender man dann wiederum mit unpassender mangegen dann diese wiederum mit unpassender Pflege Symptome vorgeht. Pflege gegen diese Symptome vorgeht. Pflege gegen diese Symptome vorgeht. Ist tägliches Duschen schlecht für Ist tägliches Duschen schlecht für Ist tägliches unsere Haut? Duschen schlecht für unsere Haut? unsere Das hängtHaut? sehr vom Hauttyp und dem Das hängt sehr vom Hauttyp und dem Das hängt sehr vom Hauttyp dem jeweiligen Tagesablauf ab. Werund einer jeweiligen Tagesablauf ab. Wer einer jeweiligen Tagesablauf ab. Wer hat einer körperlichen Arbeit nachgeht, körperlichen Arbeit nachgeht, hat körperlichen Arbeit nachgeht, hat sicher­ lich eher das Bedürfnis nach ei­ sicher­lich eher das Bedürfnis nach ei­ sicher­ lich eher das Bedürfnis nach ei­ ner Dusche. Grundsätzlich trocknet ner Dusche. Grundsätzlich trocknet ner Dusche. Grundsätzlich trocknet Duschen die Haut durch Wasser und Duschen die Haut durch Wasser und Duschen die Wer Hauttäglich durchduscht Wasser und Seife stark aus. und Seife stark aus. Wer täglich duscht und stark aus. Wer täglich duscht und zuSeife trockener Haut neigt, sollte kurz zu trockener Haut neigt, sollte kurz zunicht trockener Haut neigt,und sollte kurz und zu heiss duschen sich – und nicht zu heiss duschen und sich – nicht zu heiss duschen und sich – amund besten noch mit nasser Haut – ein­ am besten noch mit nasser Haut – ein­ am besten mit nasser Haut – ein­ cremen oder noch ein Duschöl verwenden. cremen oder ein Duschöl verwenden. cremen ein Duschöl verwenden. Besser füroder die Haut als Duschen ist Besser für die Haut als Duschen ist BesserBaden, für die Haut alsist Duschen ­übrigens denn dabei die Hautist ­übrigens Baden, denn dabei ist die Haut ­übrigens Baden,der denn dabei ist die Haut nicht zusätzlich Luft ausgesetzt. nicht zusätzlich der Luft ausgesetzt. nicht Luftklassische ausgesetzt. Nicht zuzusätzlich vergessender ist die Nicht zu vergessen ist die klassische Nicht zu ist die klassische Wäsche mitvergessen dem Waschlappen. Die Wäsche mit dem Waschlappen. Die Wäsche mitum dem Waschlappen. reicht oft aus, nicht zu stinken. Die reicht oft aus, um nicht zu stinken. reicht oft aus, um nicht zu stinken. Auf was für Inhaltsstoffe sollte Auf was für Inhaltsstoffe sollte Aufim was für Inhaltsstoffe sollte man Allgemeinen verzichten? man im Allgemeinen verzichten? man Allgemeinen verzichten? Das ist im nicht leicht zu beantworten. Das ist nicht leicht zu beantworten. Das ist nicht leicht zu zum beantworten. Manche Inhaltsstoffe sind Beispiel Manche Inhaltsstoffe sind zum Beispiel Manche Inhaltsstoffe sind zum Beispiel von der Umweltverträglichkeit her bes­ von der Umweltverträglichkeit her bes­ Umweltverträglichkeit bes­ servon alsder andere, aus Allergie-Sichther aber ser als andere, aus Allergie-Sicht aber ser alsproblematisch. andere, aus Allergie-Sicht aber höchst Vaseline bei­ höchst problematisch. Vaseline bei­ höchst problematisch. Vaselineder bei­ spielsweise ist ein Nebenprodukt spielsweise ist ein Nebenprodukt der spielsweise ist ein Nebenprodukt der Erdölindustrie – für Allergiker aber ein Erdölindustrie – für Allergiker aber ein Erdölindustrie – für Allergiker tolles Produkt. Genauso gibt esaber vieleein tolles Produkt. Genauso gibt es viele tolles Produkt. Genauso gibtauf es viele Kosmetika, die damit werben, ei­ Kosmetika, die damit werben, auf ei­ Kosmetika, die umstrittenen damit werben,Stoff auf ei­ nen medizinisch nen medizinisch umstrittenen Stoff nen medizinisch umstrittenen Stoff wie Paraben zu verzichten, dafür aber wie Paraben zu verzichten, dafür aber wie Paraben zu verzichten, dafür aber andere problematischere Stoffe ver­ andere problematischere Stoffe ver­ andere Das problematischere Stoffefür ver­ wenden. gilt übrigens auch wenden. Das gilt übrigens auch für wenden. Das gilt übrigens auch ­Naturkosmetika. Auch Angaben wiefür ­Naturkosmetika. Auch Angaben wie ­Naturkosmetika. Auch Angaben wie «Ohne Silikon» oder «Ohne Konservie­ «Ohne Silikon» oder «Ohne Konservie­ «Ohne Silikon» rungsstoffe» sind oder leider«Ohne keineKonservie­ verläss­ rungsstoffe» sind leider keine verläss­ rungsstoffe» sind leider keine verläss­ lichen Angaben. Grundsätzlich lohnt lichen Angaben. Grundsätzlich lohnt Angaben. Grundsätzlich auf lohnt es lichen sich immer, bei Hautprodukten es sich immer, bei Hautprodukten auf es sich Duftstoffe immer, beizu Hautprodukten unnötige verzichten undauf unnötige Duftstoffe zu verzichten und unnötige Duftstoffe zu verzichten und sich professionell beraten zu lassen sich professionell beraten zu lassen sichBeispiel professionell beraten zu lassen – zum in einer Apotheke. – zum Beispiel in einer Apotheke. – zum Beispiel in einer Apotheke. Eva Alther, 42, ist Eva Alther, 42, ist Eva Alther, 42, istOffizin ­A pothekerin FPH ­Apothekerin FPH Offizin ­A pothekerin FPH Offizin und Hautexpertin in und Hautexpertin in undZürcher Hautexpertin in der Rotpunkt der Zürcher Rotpunkt der Zürcher Apotheke amRotpunkt Kreuzpatz Apotheke am Kreuzpatz Apotheke am Kreuzpatz und zum Meierhof. und zum Meierhof. und zum Meierhof.


RUNTER DAMIT?

Wir wünschen guten Appetit! Den wirst du nämlich ­brauchen, um diese gewöhnungsbedürftigen Delikatessen zu verdauen.

Japan

Thunfis

chaugen

Du isst n ichts mit Augen? für dich. Dann ist Thunfisc diese jap ha definitiv anische als solch ugen sind nämli Speise n ch ziemli e zu erke ichts ch gross nnen. , glibberi g und

Sardinien

Casu Marzu

su he. Der sardische «Ca schon Geschmacksac skäse reift tes Schimmelkäse ist ja ika Del ser Die el. iv next lev Marzu» ist aber definit te Kenner entfernen darin einziehen. Ech so lange, bis die Maden mit – Wurst-Käse­ ich sondern essen sie gle die Kriechtiere nicht, salat, sozusagen.

Frankre

ich

e Blutent

keln und schschen ht lange ro F n o v nic Im Land en wird schneck rg nte e n b a n in e e W sog . Für die Hand ten von gefackelt n E n e rd e w ch te is n ­Blut­e it im Fle n (!), dam ie edelste ­er würgt bleibt. D g ri b ü t r Rest e lu d B , r n h te e m bra rarbeitet. erden ge Stücke w d zu Blutsauce ve n u t s! ss t: Fie ­gepre er Hinsich In ­jeglich

Afrika / Südamerika / Asien

Skorpion

Grillierter Skorpion? Kann man machen. Zumindest in gewissen Teilen Südamerikas, Afrikas und Asiens gelten die Giftviecher als BBQ-Hit. Die Giftblase sollte vor dem Essen aber entfernt werden, sonst wird’s einem gleich doppelt schlecht.

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en / Philippin

Vietnam

/ Kambo

dscha

?­ in Suppe ogeleier V amesi­ te tn ie te v ausgebrü r traditionellen lb a h , . g te te de rusi Befruch Freunde ch nur g erei für ren einfa Eine Leck e. Für alle ande üch schen K

Balut

Kambodscha

Taranteln

Manchen wird vom blossen Anblick schlecht, andere bekommen vom ­Hinschauen Hunger: Die Rede ist von Taranteln, welche in Kambodscha ­gerne frittiert als Street Food angebo­ ten werden. Besonders knackig: Die acht haarigen Beinchen.

USA

T urducken

Alaska

Köpfe

Was kommt heraus, wen n man ein kl stopft – und eines Poulet diese wiede in eine Ente rum in eine So gruslig di n Tr uthahn e Vorstellung ? Ein Turduc , so eklig die fragt man si ken. Zubereitung ch echt, wer .M auf so eine Id ee kommt, od anchmal er?

In Alaska nimmt man das mit dem ­Nose-to-Tail-Konsum ziemlich ernst. Entsprechend stehen nebst Körper auch Kopf von Elch oder Schaf auf der Karte. Übrigens gilt dies in vielen ­Ländern der Welt wie Island, Russland, Bolivien oder Israel als ziemlich ­normal.

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PSSST…! Aufstieg erst im nächsten Leben: Menschen aus der Dalit-Kaste

VON GANZ UNTEN

PFUI KNOPF Man kann sich vor fast allem ekeln. Sogar vor Knöpfen. Entsprechend unangenehm sind Blusen und Blazer mit Knöpfen für Menschen wie Mareile Kurtz. Frau Kurtz nimmt ihre eigene Knopf-Phobie aber mit Humor und schrieb kurzerhand das Buch «Pfui Spinne, Watte, Knopf» über schräge Ängste und absurde Abneigungen. Wahr­ scheinlich tat sie das in einem gemütli­ chen Reissverschluss-Jäckchen.

WAY TOO MUCH

Wo passt der wohl rein?

BUH!

Sie sehen nicht nur aus wie ein männli­ ches Geschlechtsorgan, sondern werden scheinbar auch vom Urin angezogen und kriechen schwuppdiwupp in die Harn­ röhre von Amazonas-Badegästen? Die Rede ist von Candirus, auch als Penisfische bezeichnet. Dass es keinen einzigen nachweislichen Fall gibt, dass dies wirk­ lich passiert ist, sondern eher um eine Legende der Indigenen handelt, wissen die wenigsten. Somit trägt der Penisfisch seinen Namen (fast ganz) zu Unrecht.

GEKOCHTER ­STRAUSSEN-ANUS…

FETTECKE SAUBER ­GEPUTZT

Fett spielte im Schaffen des bekannten Performance-Künstlers Joseph Beuys eine grosse Rolle. So bestand denn auch die «Fettecke», die Beuys 1982 in der ­Düsseldorfer Kunstakademie platzierte, aus einem Mödeli ranziger, triefender Butter an der Wand. Der Hausmeister fand das müffelnde Fettpäckli eher grusig und putzte es eines Tages einfach weg.

Igitt, ich muss gleich knopfen!

Das Kastensystem ist Teil der indischen Kultur. Die Menschen der untersten ­Kaste «Dalit» werden nicht nur ausgegrenzt, sondern auch beruflich in eher niedere Gefilde gedrängt: Kanalputzer und Toten­ gräber stammen zum grössten Teil aus dieser Kaste der «Unberührbaren».

PENISFISCHE?

Meister der Fettmöckli: Joseph Beuys

Für einen guten Schreckeffekt braucht es etwas mehr als ein simples «Buh!». Keiner weiss das besser als der Grossmeister des Horrors Stephen King. Die Neuverfilmung seines Gruselklassikers «Es» aus dem Jahr 2017 ist mit mehr als 700 Mio. ein­ gespielten Dollar laut Statista denn auch der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten. Auf dem zweiten Platz: «Der Weisse Hai» von 1975. Der ist aus heutiger Sicht be­ trachtet übrigens recht harmlos, bot aber den Ursprung für ein ganz eigenes TrashFilm-Genre, in dem Haie nicht nur im Meer lauern, sondern auch aus Flugzeu­ gen fallen, durch den Schnee flitzen und in der Wüste gegen Panzer kämpfen. Eher witzig als gruslig. Hässlich aber erfolgreich!

… Krokodilpenis, Käfersaft-Cocktail, Kän­ guru-Penis-Colada, zerquetschte Hirsch­ hoden, Fischauge, Mehl- und Regenwurm, Kotzfrucht, pürierte Kamelleber, Busch­ schweinsperma, Kamelhirn, Kuhurin, le­ bende Kakerlaken… All das und viele wei­ tere fleischlastige Spezialitäten standen bislang auf der Menüliste der Trash-Sen­ dung «Ich bin ein Star – holt mich hier raus!». Irgendwann hat man’s dann auch gesehen, oder?

Es gibt Dinge, die sollte niemand sehen müssen. Doch vieles davon kursiert trotz­ dem im Netz und wird dennoch gesehen – zumindest von sogenannten ContentModerator:innen (auch Cleaner genannt). Sie putzen tagtäglich Kinderpornografie, Tierquälerei und andere Scheusslichkei­ ten aus dem Netz. Weil man das kaum aus­ hält, erhob der Ex-Facebook-Mitarbeiter Chris Gray eine Schmerzensgeld-Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber. Die Gerichtsverhandlungen dauern noch im­ mer an. Mehr dazu erfährst du in der (Achtung: ziemlich schockierenden!) Doku von Y-Kollektiv.

WHERE WE @

Wusstest du eigentlich, dass du alle bisherigen Ausgaben des Hä?-­ Magazins auf unserer Website fin­ dest? Und dass du uns dort anonym persönliche Fragen stellen kannst?

haemagazin.ch

@haemagazin

ROT PUNKT APOTHEKE FÜ H R E N D I N ME D I K A M E N T U N D GE S U N DH EI T

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